Kinderkram 208

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Foto: Anna Gladkova

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Lesen & Hören

Drei Fragen an Dr. Christine Finke

De Grüffelo op platt

Die Autorin und Aktivistin (www.mama-arbeitet.de) hat bei der Stiftung Warentest einen Finanzplaner für Alleinerziehende geschrieben, der am 16. April erscheint.

Kinderkram verlost plattdeutsche Ausgabe zum Jubiläum

Wie sieht die Situation von Alleinerziehenden auf dem Arbeitsmarkt aus? Nicht besonders rosig. Viele Alleinerziehende arbeiten weit unter ihrer Qualifikation in schlecht bezahlten Jobs, weil die Kinderbetreuung nicht gut genug ausgebaut ist und weil sie es auf dem Arbeitsmarkt aufgrund von Vorurteilen schwer haben. Etliche müssen ihr Gehalt mit Hartz IV aufstocken, weil es zum Leben nicht reicht. Und diejenigen, die einen Job gefunden haben, sind oft völlig überlastet: Alleinerziehende arbeiten im Schnitt 31 Stunden pro Woche, deutlich mehr als Frauen in Paarbeziehungen (26 Stunden/Woche im Schnitt). Trotzdem müssen sie neben der Ernährerrolle auch noch die Erziehung und den Haushalt stemmen. Das ist einfach zu viel auf einmal und verursacht Stress. Wie können Alleinerziehende für finanzielle Sicherheit und für das Alter (vor-)sorgen? Tatsächlich ist Riestern wahrscheinlich die beste Idee, trotz seines nicht mehr ganz so guten Rufs. Für nur 60,- € im Jahr kann man die vollen Zulagen vom Staat kassieren – das lohnt sich umso mehr, je mehr Kinder die Alleinerziehende hat. Und die Freigrenze der Erträge, die man trotz Sozialleistungsbezugs im Alter, was ja vielen Alleinerziehenden blüht, behalten darf, liegt bei immerhin 100,- € im Monat. Das ist viel Geld, wenn man wenig Geld hat. Ansonsten empfehlen Experten ETF-Fonds und sogenannte Pantoffel-Portfolios, also Aktienfonds, die kinderleicht zu managen sind. Wie könnte die Politik die Situation von Alleinerziehenden verbessern? Eine kostenneutrale und sofort wirksame Maßnahme wäre die Einführung von anonymisierten Bewerbungen. Wir wissen nämlich aus Studien, dass Alleinerziehende dann viel bessere Chancen haben, zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden und auch einen Job zu bekommen, der ihrer Qualifikation entspricht. Außerdem entweder eine radikale Reform des Steuerrechts zugunsten von Menschen, die Kinder aufziehen, oder zumindest die Kindergrundsicherung einführen. Damit wäre den vielen Frauen geholfen, die keinen oder zu wenig Unterhalt fürs Kind vom Expartner erhalten, und nun den Unterhaltsvorschuss beziehen müssen, der deutlich unter dem Mindestunterhalt und somit unter dem Betrag liegt, den ein Kind monatlich zum Leben braucht. Den Finanzplaner für Alleinerziehende bekommt man ab 16. April für 16,90 € im Shop von Stiftung Warentest auf www.test.de.

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Man Grüffelos gifft dat doch gor nich. Oder vielleicht doch? Den Grüffelo gibt es und das bereits seit 20 Jahren! 1999 wurde er geboren und ist das Ergebnis der zweiten Zusammenarbeit von dem Erfolgsduo Julia Donaldson und Axel Scheffler und ihr bis heute beliebtestes Bilderbuch. Zum Geburtstag gibt es nun sogar Sonderbriefmarken, die das Ungeheuer aus dem Wald ziert. Wir gratulieren herzlich und verlosen auf Seite 31 die Ausgabe „De Grüffelo – Plattdüütsch“ in einem Minimax-Paket. „De Grüffelo – Plattdüütsch“ von Axel Scheffler/Julia Donaldson Beltz Verlag 2019, ab 3 J., 6,50 €

Forscherpech Wissenschaft in freier Wildbahn Affen, die Ausrüstung klauen, Schuhe, die in heißer Lava schmelzen, Löwen, die kein AC/DC mögen: Wenn man als Wissenschaftler Feldforschung macht, läuft nicht alles wie geplant. Vor zwei Jahren begannen Wissenschaftler ihr „Forscherpech“ auf Twitter zu teilen. Das inspirierte den französischen Zeichner Jim Jourdane dazu, diese verrückten Erlebnisse zu illustrieren. #Fieldwork Fail verbreitete sich in kurzer Zeit viral. Eine Kickstarter-Kampagne unterstützte Jim Jourdane, aus den Geschichten und Illustrationen ein Buch zu machen. Mit 1.200 Unterstützern aus 50 Ländern wurde sie ein Riesenerfolg. Auf Deutsch ist das Buch jetzt im Kieler Verlag Ludwig erschienen. Die Missgeschicke, von denen das Buch handelt, zeigen Wissenschaftler von ihrer menschlichen Seite und bieten ein erfrischendes Gegenprogramm zum gängigen Klischee des Wissenschaftlers als bebrilltem, alten Mann mit weißem Laborkittel. Auf 76 Seiten illustriert „Forscherpech“, in was für Patschen, Klemmen und Bredouillen Wissenschaftler geraten können, die ihre Arbeit tun. Gleichzeitig ist es vollgepackt mit faszinierenden Fakten über den Alltag der 25 leidenschaftlichen „ologen“: Biologen, Entomologen, Vulkanologen und Archäologen (und immer auch -innen!). „Forscherpech“ von Jim Jourdane, Verlag Ludwig 2018, ab 10 J., 17,- €

Holtenauer Str. 130, 24105 Kiel Mo-Fr 10-18.30 Uh, Sa 10-16 Uhr

Kinderkram Nr. 208 · April 2019


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