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Prima fürs Klima

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Wie erreicht man ferne Ziele, wenn man immer die Klimabilanz im Blick hat? Und wie sieht der Urlaub im ersten klimapositiven Hotel in Schleswig-Holstein aus?

Familie Janbeck erhielt 2017 den ersten Nachhaltigkeitspreis für ihr „Fairhaus“. Sie betreiben das erste klimapositive Hotel Schleswig-Holsteins. » www.janbecks.de

Jeder fünfte Gast besucht den Hof der Familie Janbeck mit dem Elektroauto. „Ganz viele unserer Feriengäste kommen auch zu Fuß, mit dem Fahrrad und mit der Bahn“, sagt Uta Janbeck. „Oder sie steigen 200 Meter entfernt vom Haus aus dem Bus.“ Uta Janbeck betreibt mit ihrem Mann das erste klimapositive Hotel in Schleswig-Holstein: Ihr „Fairhaus“ liegt in der Geltinger Bucht an der Ostsee, bietet Doppelzimmer und Ferienwohnungen im ehemaligen Kuhstall und der Bauernstube. Aber was ist das eigentlich: eine klimapositive Unterkunft? „Wer klimaneutral agiert, der kompensiert ja bloß den von ihm verursachten CO2Fußabdruck“, erklärt Uta Janbeck, die 2017 den ersten Nachhaltigkeitspreis des Landes Schleswig-Holstein für ihr „Fairhaus“ bekommen hat. Gemeinsam mit ihrem Team an Hauswirtschafterinnen geht sie einen Schritt weiter – und setzt sie sich dafür ein, mit ihrem Betrieb so wenige CO2-Emmisionen wie möglich freizusetzen. Und das geschieht in Gelting anhand diverser Aspekte, auf die Janbecks achten. „Es beginnt natürlich mit regionalen Produkten. Vom Brotbacken bis hin zur Wäscheverarbeitung machen wir außerdem alles selber; wir achten zum Beispiel darauf, dass wir möglichst wenig Wäsche haben und welches Waschmittel wir benutzen.“ Die größte private Kläranlage im Landkreis Schleswig-Flensburg sorgt zudem dafür, dass Ressourcen gespart werden und beispielsweise kein Trinkwasser für die Toilettenspülung genutzt wird, sondern Regenwasser. Dadurch ist der Verbrauch an Wasser pro Gast und Tag wesentlich geringer als bei anderen Hotels. „Außerdem haben wir 80 Prozent weniger Abfälle als andere Tourismusbetriebe“, sagt Uta Janbeck – und führt dies unter anderem darauf zurück, dass beim Frühstück „gut portioniert“ werde. Viele Produkte liefert der Großhändler in Leihkisten. Die 5-Liter-Eimer der Milchprodukte dienen später als Kompost- oder Putzeimer. Anstelle von Küchenpapier nutzen die Mitarbeiter abwaschbare Baumwolltücher; leere Toilettenpapierrollen werden an die Eckernförder Werkstätten zur Weiterverarbeitung gegeben. „Wir versuchen Stück für Stück, unseren Müll zu reduzieren“, sagt Uta Janbeck. Lediglich ihre Milch bekämen sie zurzeit noch in Tetrapaks. „Perfekt sind auch wir nicht – aber wir arbeiten daran.“ Bei der Konzeption ihres „Fairhauses“ haben die Janbecks vor einigen Jahren überlegt: Wie wollen sie selbst Urlaub machen? Am liebsten im Einklang mit der Natur, ohne Events und Animation. Nachdem die Eltern von vier Kindern im Jahr 2002 den Hof in Gelting gekauft hatten, wurde zunächst umfassend renoviert. Vieles auf dem vier Hektar großen Grundstück liegt seit 2010 brach. „Bäume müssen wir gar nicht gezielt pflanzen, sie kommen hier von ganz allein“, sagt Uta Janbeck. Außerdem gibt es eine hauseigene Brombeerplantage, und ein Imker betreut sechs Bienenvölker.

Mo-Fr 9-18 Uhr Sa 10-14 Uhr

Trikot Prim 22,- €

von Roch Valley Bekleidung nach prüfungsordnung TanzShop

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„Es ist unsere kleine Oase inmitten konventioneller Landwirtschaft.“ Nachhaltigkeit – das bedeutet für Janbecks „alles gut zu pflegen“. Uta Janbeck weiß: „Viele Gäste suchen sich gezielt solche Quartiere wie unseres aus, weil sie auch zuhause so leben.“

Fernreisen bewusst planen

Wenn Franziska Consolati reist, dann ganz bewusst. Die 26-Jährige arbeitet für die Münchner Umweltorganisation „Greencity“ – und ist Reisebloggerin mit Fernweh im Herzen. „Es ist eine große Herausforderung, beides miteinander zu verbinden“, sagt sie. „Einerseits möchte ich leidenschaftlich gern die Welt entdecken – andererseits habe ich den dringenden Wunsch, der Welt Gutes zu tun.“ Ein Kurztrip für ein paar Tage nach London oder Spanien? Das kommt für sie und ihren Mann nicht infrage, weil es zu klimaschädlich ist. Wenn Franziska in ein Flugzeug steigt, um

Foto: Felix Consolati

Reisebloggerin Franziska Consolati reist klimafreundlich – zum Beispiel durch die Mongolei. » www. ins-nirgendwo-bitte.de

Fernziele zu erreichen, dann „fliege ich sehr bewusst, bin lange vor Ort unterwegs und gleiche den verursachten CO2-Ausstoß zumindest über eine Agentur wie Zukunftswerk wieder aus“, sagt sie. Natürlich sei das kein Freifahrtschein. „Die Treibhausgase, die ein Flug verursacht, können wir nie wieder zurückholen. Aber wir können uns alle bewusst machen, was wir mit einem Flug auslösen.“ Vor Ort achtet die Reisebloggerin auf umweltfreundliche Fortbewegung – so hat sie gemeinsam mit ihrem Mann Felix die mongolische Wildnis zu Fuß durchquert und darüber ein Buch geschrieben. Oder Island mit dem Fahrrad umrundet. Lösungsideen, sagt Franziska, gibt es viele. Öffentliche Verkehrsmittel seien oft eine tolle Möglichkeit, ein Land intensiver kennenzulernen. Und die ganzen Sightseeing-Orte auf der To-DoListe? „Müssen wir denn wirklich so viel sehen? Langsam reisen nimmt den Druck“, rät Franziska. Sie wünscht sich sehr, dass alle ein bisschen umdenken – für einen klimafreundlichen Alltag und Urlaub.

Julia Marre

Fünf Tipps für klimaschonendes Reisen

1Allein bei der An- und Abreise zum Urlaubsort entstehen 75 % des gesamten Treibhausgas-Ausstoßes. Daher ist es am schonendsten für das Klima, den Weg mit dem Zug oder

Reisebus zurückzulegen. Denn die Fahrt mit dem Auto oder der Kurzstreckenflug belasten die Umwelt unnötig stark. 2 Wer länger fliegt, sollte dies seltener tun und länger vor Ort bleiben. Wichtig ist, dass auch die Menschen vor Ort davon profitieren. Das „Forum anders reisen“ empfiehlt, durch Flüge entstehende Emissionen durch ein Klimaschutzprojekt auszugleichen, um wenigstens

Klimaneutralität zu erreichen. Eine solche freiwillige Emissionsabgabe ist bei zertifizierten Kompensationsanbietern wie „atmosfair“ möglich, die Projekte zur Verringerung des

Treibhausgas-Ausstoßes fördern. 3 Muss es eine Autofahrt sein, gilt ähnliches.

Außerdem sollte man spritsparend fahren,

Mitfahrgelegenheiten nutzen und staureiche

Hauptreisezeiten vermeiden. 4 Die Unterkunft ist mit etwa einem Fünftel der

Gesamtemissionen der zweitgrößte Posten in der Klimabilanz einer Reise. Verbraucherschutzorganisationen empfehlen, auf

Gütesiegel für umweltfreundliche Hotels zu achten, zum Beispiel von „Viabono“. 5 Wer vor Ort einen Ausflug plant, sollte

Regionen mit guter öffentlicher Verkehrsanbindung bevorzugen oder Unterkünfte wählen, an denen sich (Elektro-)Fahrräder leihen lassen.

FAMILIENURLAUB ENDLICH FERIEN!

UNSERE JUGENDGÄSTEHÄUSER AN NORD- UND OSTSEE SIND IDEAL FÜR DEN FAMILIEN-URLAUB!

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