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Lesen & Hören
from Kinderkram 223
by Rönne Verlag
Drei Fragen an... Dorothee Dahinden
Dorothee Dahinden lebt am Rand von Kiel und ist Foto- und Videografin, Texterin und Herausgeberin des Online-Magazins MutterKutter (www.mutterkutter. de). Nun hat sie gemeinsam mit den MutterKutterCrewmitgliedern Frauenärztin Dr. Judith Bildau, Hebamme Kerstin Lüking und Psychologin Isabel Huttarsch einen Survival-Guide geschrieben. Neben ihrem Fachwissen bringen die Vier große Mama-Erfahrung mit: Insgesamt haben sie 16 Kinder und wissen, wie anstrengend der Familienalltag sein kann. Was hat Sie und die anderen Autorinnen der „MutterKutter“-Crew dazu veranlasst, ein Überlebenshandbuch für Mütter zu schreiben? Wir vier kennen alle nicht nur durch unsere verschiedenen Jobs (TV-Journalistin, Hebamme, Frauenärztin und Mamapsychologin) und durch unsere Arbeit bei MutterKutter die Situationen, die wir in dem Buch beschreiben, sondern auch als Mütter. Insgesamt haben wir 16 Kinder und wissen, was es heißt, mit den verschiedenen Rollen Berufstätige, Hausfrau, Partnerin und Mama sein zu jonglieren. Wir wissen, wie es ist, abends hundemüde auf dem Sofa zu hängen und zu denken: „Mist, ich habe schon wieder keinen Sport gemacht!“, „Das war zu viel Kaffee heute!“, „Mann, ich wollte doch gar nicht ungeduldig mit meinem Kind sein!“, „Hilfe, ich muss noch ein Geschenk kaufen – wie soll ich das denn noch machen?“ oder „Boah, die Wäsche stapelt sich schon wieder – ich schaffe es nicht!“ Wir haben unsere Lösungsstrategien für diese und viele weitere Situationen gefunden. Und die verraten wir unseren Leserinnen in sechs verschiedenen Kapiteln. Es geht um den Familienalltag, die Haushaltsorganisation, die Wackelzahnpubertät, Schulfrust, Beziehungsstress, Gesundheit und mehr Me-Time. Wir wünschen uns, dass andere Mütter von unserem Wissen profitieren können und am Ende, so wie wir auch, nicht nur mehr Zeit und mehr Kraft haben, sondern auch mehr zu sich selbst kommen. Wie schaffen Sie persönlich es, sich ausreichend Zeit für sich und die eigenen Bedürfnisse zu nehmen? Tatsächlich war das für mich ein Weg… Ich selbst bin noch im Winter 2019 am absoluten Limit gewesen. Ich hatte regelrecht das Gefühl, im Familienhamsterrad festzustecken und dort nicht mehr rauszukommen. Ich habe mich oft gefragt: Wo bleibe ich eigentlich? Damals habe ich dann einen sehr persönlichen Fernsehbeitrag über meine Situation produziert, der quasi dann auch mein #kickintheass für mehr MeTime war. Mir ist im ersten Schritt klar geworden, dass meine Bedürfnisse wichtig sind. Und ich selbst auch. Klingt immer so platt, aber auf uns trifft es zu: Wenn ich zufrieden bin, ist es meine Familie auch. Ich habe angefangen, wieder mehr Sport zu machen – denn der macht mich glücklich. Dafür habe ich jetzte feste Zeiten in meinem Alltag eingebaut. Da kann kommen, was wolle. Das ist und bleibt meine Me-Time. Außerdem habe ich mehr Zeit gewonnen, indem mein Mann und ich den Haushalt und die Kinderbetreuung noch klarer aufteilen. Und mehr Kraft, weil ich Familie, Freunde und Bekannte mehr um Hilfe bitte, wenn es irgendwo brennt. Und ganz wichtig für mich: Ich nehme mir Zeit für regelmäßige Dates mit Freund*innen, bei denen es nicht um die Kinder geht – ich gehe los, auch wenn ich noch so müde bin! Ein Überlebenstipp von Ihnen für die Kinderkram-Leser*innen? Oft schauen wir nach rechts und links, gucken auf andere Familien, wo es vermeintlich besser läuft. Wir vergleichen uns. Wir sollten uns dabei immer wieder bewusst machen, dass das bei anderen auch nur ein Ausschnitt aus der Realität ist, den wir mitbekommen. Und dass wir als Familie gut sind, wie wir sind. Ich rate dazu: „Sage dir selbst immer wieder laut: ‚Ich bin gut so, wie ich bin!‘ Wir machen es bei uns so, wie es für uns richtig ist.“ Visualisieren und klar machen ist etwas, was ungemein helfen kann. „Der Survival-Guide für Mamas“ von MutterKutter Humboldt Verlag 2020, 19,99 €
Die Müllpiraten und der blaue Planet
Eine neue CD von Matthias Meyer-Göllner
Clean up the world! So heißt nicht nur der erste Song des neuen Albums von Matthias und der Zappelbande, sondern so nennt sich eine weltweite Aktion, bei der junge Menschen Strände aufräumen und den Plastikmüll, der sonst wieder im Meer landen würde, einzusammeln. Das hat den Müllpiraten gefallen, deswegen haben sie nicht nur dieses Lied gemacht, sondern ein ganzes Album. Unseren blauen Planeten lieben die Müllpiraten nämlich und deshalb wollen sie auch dafür sorgen, den Müllberg kleiner zu machen, nicht nur in Kiel, sondern auf der ganzen Welt. Kinderkram verlost drei CDs auf Seite 30. „Die Müllpiraten und der blaue Planet“ von Matthias und der Zappelbande, Irmi mit der Pauke 2020, 12,- €
Mein Kater kann sprechen!
Ein Buch, geschrieben von Mutter und Tochter
Mein Name ist Mirella, Mirella Manusch. Ich bin fast 10 Jahre alt und habe gerade erst einen neuen Eckzahn bekommen. Seitdem weiß ich: Ich bin ein Vampirmädchen. Wenn die Sonne untergegangen ist, kann ich mich in eine Fledermaus verwandeln und fliegen. Außerdem habe ich einen eigenen Beschützer, meinen Kater Langstrumpf, der eigentlich Lancelot heißt. Und das Allercoolste: Ich kann die Sprache der Tiere verstehen. So kommt es auch, dass ich die Sorgen der Tiere in unserem Zoo kennenlerne. Giraffe Gerda ist vor Liebeskummer ganz krank, weil sie ihren Gustav vermisst. Und das Flusspferdbaby braucht dringend mehr Milch. Da muss man doch was tun, oder? Das erste Kinderbuch der Bestsellerautorin Anne Barns und ihrer Tochter! Hier steckt alles drin, was Kinder lieben: Kleine Vampirin mit eigenem Beschützer und einem Herz für Tiere. Das alle leicht verständlich und mit vielen Illustrationen von Anastasia Braun. „Mirella Manusch – Hilfe, mein Kater kann sprechen!“ von Anne Barns/Christin-Marie Below Schneiderbuch 2020, ab 8 J., 12,- €
Ein Buch über das Teilen
Der kleine Hamster will nicht hamstern
„Hamster müssen hamstern, sonst sind es keine Hamster!“, so doziert der große Hamster. Aber was zu viel ist, ist zu viel! Der kleine Hamster hat auf jeden Fall keine Lust, sich sinnlos und im Übermaß die Backen vollzustopfen. Er teilt lieber mit den anderen Tieren. Und das ist weise, denn für ihn und den großen Hamster kommt – wie für jeden – der Zeitpunkt, wo er die Hilfe anderer braucht. „Der kleine Hamster will nicht hamstern“ von Anne Hassel und Eva Künzel, Carl-Auer Verlag 2020, ab 3 J., 19,95 €
Wie Marketing die Welt verführt
Ein aufklärendes Buch – nicht nur für junge Konsument*innen
Auf dem Computer, Smartphone oder Tablet, im TV, im Kino, in Zeitschriften, auf Plakaten, im Bus: Überall poppen Bilder auf, laufen Fernsehspots und Wettbewerbe, hängen Plakate und Aufkleber. Wir werden den ganzen Tag von Marketing zugedröhnt und manchmal sogar richtig verfolgt davon. Doch was unterscheidet gute Werbung von schlechter? Warum ist die eine Marke cool, während die andere sportlich, schick oder bieder ist? Als Paul mit neuen Sneakers in die Schule kommt, beginnt auf dem Pausenhof eine Diskussion über Trends und Gruppenzugehörigkeit, digitales Marketing, Zielgruppen, Kundenbedürfnisse, Filterblasen und Medienkompetenz. Die Kinder erfahren, dass hinter jeder Marke eine Idee steckt, warum wir uns gerne von Influencern beeinflussen lassen und was Marketing mit einem Butterbrot gemeinsam hat. Kinderkram verlost das Buch auf Seite 30. „Ting!: Wie Marketing die Welt verführt“ von Cary Steinmann, Laura Simon, Elina Braslina (Ill.), Helvetiq 2020, ab 10 J., 19,90 €
Drachentochter
Ein Buch für alle, die Drachen lieben
Das Buch „Drachentochter“ ist ein FantasyKinderroman von der Autorin Liz Flanagan. Fast fünf Jahre hat sie an diesem Buch gearbeitet. Und es hat sich gelohnt! Sie versteht es den Leser zu fesseln und in ihren Bann zu ziehen. Für mich selbst ist es der erste Fantasy-Roman, den ich gelesen habe. Spezialisiert habe ich mich eher auf die Gebiete Thriller, Abenteuer- und Historienromane. Aber das Cover und die kurze Inhaltsangabe auf der Rückseite des Buches haben mich angesprochen. Das Buch beginnt damit, dass Milla, Dienstmädchen eines Kaufmanns, Zeugin eines Mordes wird. Sie beobachtet, wie ein Mann von einem Maskierten getötet wird. Vorher gelingt es ihm allerdings noch etwas zu verstecken. Milla findet heraus, dass es sich um Dracheneier handelt. Diese gelangen an den Palast des Herzogs Olwar. Olwar, der die Macht auf der Insel Arcorsi an sich gerissen hat, hat nur eines im Sinn: Er will die jungen Drachen, sobald sie geschlüpft sind, an sich binden und für seine Zwecke missbrauchen. Milla und ihre Freunde unternehmen alles um dies zu verhindern. Im Laufe der Geschichte erfährt sie ihre Herkunft und auch wer der ermordete alte Mann war, der die Dracheneier versteckt hatte und wer der Mörder war. Das Buch ist emotional und rührend geschrieben. Die vorkommenden Personen werden charakterlich gut gezeichnet. Vor allem die Freundschaft zwischen Milla und ihrem Drachen Iggie wird eindrucksvoll hervorgehoben. Die Geschichte ist von Anfang bis zum Ende wohl durchdacht. Eine klare Linie über den Ablauf der Handlungen ist erkennbar. Die Autorin versteht es den Spannungsbogen bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. Sehr gut gefällt mir der Schreibstil der Autorin, so dass es keine Probleme mit der Verständlichkeit des Buchinhaltes gegeben hat. Dieses Buch umfasst 411 Seiten und ist für jeden Lesefreudigen, der Fantasy-Abenteuer mag, empfehlenswert. Junge und auch erwachsene Leser werden begeistert sein. „Drachentochter“ gibt es auch als Hörbuch.