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Die Eischale

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Das Eiklar

Das Eiklar

Die Eischale ist eine einzigartige Einrichtung der Natur. Sie gewährt dem Küken eine geschützte Umgebung. Sie ist stark genug, das Gewicht der Glucke zu tragen, ihr Aufbau erlaubt dem Küken, Kalzium für die Knochenbildung daraus zu absorbieren und sie zum Schlupf zu durchbrechen. Sie schützt den Ei-Inhalt vor Bakterien, ermöglicht aber einen Gasaustausch zwischen dem Inneren des Eies und der Außenwelt.

Die Eischale ist ein bisschen wie ein Iglu. Ein Iglu ist außen hart und kalt und die Kuppelform verleiht ihm Festigkeit. Trotzdem kann er leicht von innen aufgebrochen werden, höhere Temperaturen machen ihn dort auch weicher. Doch sind es nicht die Temperaturunterschiede, die die Eigenschaften der Eischale innen und außen variieren, sondern die Strukturunterschiede. Wenn der Inhalt des Eies entfernt ist und die Schale nicht mehr als Verpackung benötigt wird, kann man sie als Rohmaterial für andere Zwecke weiterverwenden, z. B. für hochwertige Kosmetika, Osteoporosemittel, Kalkdünger oder Futter (Picksteine).

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Die Henne benötigt etwa zwanzig Stunden, um die Eischale zu bilden. Was für eine Zeitverschwendung, wenn das Ei später zerbricht!

Die Schalenbildung erfolgt im Uterus.

Schichten

Die Schalenbildung beginnt mit der Spannung der Schalenmembranen. Kleine, verkalkte Punkte entstehen und verankern sich auf der äußeren Schalenmembran. Diese Punkte sind die Kristallisationskeime für weitere Kalkschichten. Kalzium lagert sich strahlenförmig um diese Stellen herum an und wächst nach außen und oben fort, bis sich mehrere Ausgangspunkte treffen und zusammenwachsen. Die Gasporen entstehen da, wo Keimbildungsstellen nicht zusammenwachsen. Die Kalziumsalze lagern sich auf eine organische Struktur an, die beinahe ausschließlich aus Proteinen besteht. Dieses Gefüge festigt die sich formende Schale, es wirkt wie eine Art Verstärkung oder Klebemittel. Das Anfangsstadium der Schalenbildung führt zu regelmäßigen, knubbeligen Punkten (Mammillarkörperchen) auf der Außenseite der Schalenmembran. Die Punkte und Poren dazwischen bilden eine geschlossene Schicht (die Mamillarschicht). Die Mammillen sind fest in der Schalenmembran verankert. Die nächste Stufe der Schalenbildung macht den Großteil der Schalendicke aus. In dieser Phase formt sich die Schale schneller durch die simultane Ablagerung von mineralischen und organischen Matrixkomponenten der Schale. Die daraus entstehende Palisadenschicht ist schwammig und macht etwa 60 % der Schalendicke aus. Zuletzt entsteht eine dünne, äußere, phosphorreiche, vertikale Kristallschicht, auf die die Oberhaut (Kutikula) folgt.

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