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Ergotherapeut

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Pflegefachkraft

Pflegefachkraft

Ergotherapeut (m/w/d) Gezielte Unterstützung für Menschen, die eingeschränkt sind

Foto: Daisy Daisy - stock.adobe.com Es gibt viele Gründe, warum Menschen beeinträchtigt oder von Einschränkungen bedroht sind: durch physische oder psychische Erkrankungen, durch eine Behinderung oder durch eine Entwicklungsverzögerung. Die Selbstständigkeit und Handlungsfähigkeit des oder der Betroffenen zu fördern oder wiederherzustellen, ist die Aufgabe der Ergotherapie. Im Bereich Neurologie kommen Ergotherapeuten und Ergotherapeutinnen zum Beispiel in der Rehabilitation von Patienten mit Schädigung des Nervensystems zum Einsatz. Dazu zählen Menschen, die einen Schlaganfall hatten und nicht mehr dazu in der Lage sind, einfache Bewegungen auszuführen. Manchen fällt es schwer, eine Gabel zum Mund zu führen, anderen, einen Reißverschluss zu schließen. Mithilfe von grob- und feinmotorischen Übungen soll die Körperwahrnehmung verbessert werden. Zudem werden spezielle Alltagskompetenzen trainiert. Davon können ebenso psychisch kranke Personen profitieren. Sie werden von Ergotherapeuten und Ergotherapeutinnen sowohl in Fremd- und Selbstwahrnehmung als auch in sozialen Kompetenzen geschult. Kreative Übungen fördern das Selbstvertrauen. Auch auf den Gebieten der Geriatrie und Pädiatrie

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gibt es für Ergotherapeuten und Ergotherapeutinnen viele Aufgaben. Manche ältere Menschen sind in ihrer motorischen Handlungsfähigkeit eingeschränkt. Bewegung kann dabei helfen, ihre Lebensqualität zu verbessern. Es gibt deshalb oft ergotherapeutische Angebote in Altenheimen, die zudem auch den sozialen Kontakt fördern: Spielenachmittage, gemeinsames Kochen, Bastelangebote. Kinder mit körperlichen, geistigen und seelischen Entwicklungsdefiziten werden von Ergotherapeuten und Ergotherapeutinnen ebenso gefördert. Das Spektrum in diesem Bereich ist groß und reicht von Störungen des Bewegungsapparates über Lern- und Konzentrationsschwächen bis zu Verhaltensstörungen. Das Ziel: Motorik, Koordination, Wahrnehmung und Kommunikation der Kinder zu verbessern, um ihnen den Alltag und das Zusammensein mit anderen zu erleichtern. Ein weiteres spannendes Feld ist die Arbeitstherapie. Dabei geht es darum, Arbeitsbedingungen in Unternehmen zu analysieren und mögliche Stressfaktoren zu ermitteln. Auch die Ergonomie am Arbeitsplatz spielt eine Rolle. Ergotherapeuten und Ergotherapeutinnen sorgen dafür, dass Personen mit Einschränkung der Motorik arbeiten können und unterstützen Personen, die längere Zeit aufgrund einer Erkrankung arbeitsunfähig waren, bei der Rückkehr in den Arbeitsalltag. Dazu müssen unter anderem Ausdauer, Konzentration und Zeitstrukturierung oder auch motorische Fertigkeiten und soziale Kompetenzen trainiert werden. Zu den vielfältigen Arbeitsfeldern der Ergotherapeuten und Ergotherapeutinnen zählen außerdem Orthopädie, Rheumatologie und Traumatologie: Dort betreuen sie Patientinnen und Patienten mit Amputationen, Lähmungen oder traumatischen und degenerativen Störungen. Besonders wichtig ist die Zusammenarbeit mit anderen medizinischen, therapeutischen und pädagogischen Fachkräften. Gemeinsam mit ihnen entwickeln Ergotherapeuten und -therapeutinnen einen individuellen Therapieplan für die Patientin oder den Patienten. Es gibt eine bundesweit einheitlich geregelte schulische Ausbildung mit theoretischem und praktischem Unterricht an Berufsfachschulen für Ergotherapie. Sie beinhaltet zudem eine praktische Ausbildung in Einrichtungen der medizinischen, sozialen und beruflichen Rehabilitation und endet nach drei Jahren mit einer staatlichen Abschlussprüfung. Im Saarland wird sie von der SHG Bildung in Saarbrücken und Merzig angeboten. rol

Empfohlener Bildungsabschluss: Mittlerer Bildungsabschluss oder ein Hauptschulabschluss in Verbindung mit einer mindestens zweijährigen Berufsausbildung Ausbildungsdauer: 3 Jahre. Wer eine bundesrechtlich geregelte Ausbildung als Krankengymnast/in, als Physiotherapeut/in oder eine landesrechtlich geregelte Ausbildung als Erzieher/in abgeschlossen hat, kann die Ausbildung um mindestens ein Jahr verkürzen. Arbeitszeit: Geregelte Dienstzeiten, ggf. auch am Wochenende Ausbildungsvergütung: 1.065 Euro im ersten Jahr bis 1.222 Euro im dritten Jahr. Die Ausbildungsvergütung richtet sich nach dem Tarifvertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes (TVAöD)

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