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DRESDNER WOCHE ePaper ISSN 1862 - 2755

Namen sind Nachrichten Petr Macholda, der 34-jährige Deutsch-Tscheche bleibt den Dresdner Eislöwen auch in der nächsten Saison treu. Er absolvierte in der abgelaufenen Saison 64 Partien, erzielte 15 Tore, gab 32 Assists und belebte nicht zuletzt im Powerplay mit seinen Aktionen von der blauen Linie das Dresdner Offensivspiel. Dirk Syndram, kommissarischer Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der stellvertretende Direktor des National Museum of Korea, Roh Tae Kang, unterzeichneten am Sonntag in Seoul eine Erklärung zur künftigen Zusammenarbeit. Prof. Michael Baumann, Direktor der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie des Uniklinikums Dresden erhielt am Samstag die RöntgenPlakette für seine Leistungen auf dem Gebiet der translationalen Strahlentherapieforschung. Er steht damit mit neun Nobelpreisträger in der Liste der bisherigen Preisträger. Thomas Cromm, Vorstand der Revitalis Real Estate AG, die das Prager Karrée am Wiener Platz errichtet, beklagt die gestiegenen Herstellungskosten für Wohnungen. Um vier Prozent Rendite zu erzielen, müsste man heute schon 11,33 Euro Miete pro Quadratmeter kalkulieren. Peter Rösel, Dresdner Pianist, erhält für die intensive Pflege von Mozarts Klavierwerken den Mozartpreis 2016. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung wird dem 71Jährigen zur Eröffnung des Mozartfestes am 13. Mai in Chemnitz verliehen. 27. April 2016

Wochenzeitung Wochenzeitung aus Dresden fürdie die Welt Welt aus Dresden für

16. Jahrgang Ausgabe 15/2016 27. April 2019

Dresden auf der Hannover Messe Showdown auf Schloss Weesenstein.

Prof. Dr. Michael Stelter, stellv. Leiter Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme zeigt eine Mischerstruktur, die mittels 3D-Druck aus Keramik hergestellt wurde. Sie wäre Teil einer winzigen Chemiefabrik. Fotos (4): A. Wirsig

Bis zum Freitag präsentieren Dresdner Unternehmen und Forschungseinrichtungen neuartige 3D-Druck- und Energietechnologien auf der Hannover Messe. Dort sind 101 Aussteller aus Sachsen vertreten, darunter 36 Unternehmen und Forschungsinstitute aus Dresden. Schwerpunkte des Auftritts des Wirtschafts- und Wissenschaftsstandortes Dresden sind neue Lösungen für die Additiv-Generative Fertigung, umgangssprachlich 3D-Druck genannt, sowie Brennstoffzellen-Technologien. „Die Hannover Messe ist die ideale Plattform, unsere nationale

Ein mittels 3D-Druck hergestelltes Minimodell des Pariser Eiffelturms aus Keramik.

und internationale Sichtbarkeit als Technologiezentrum für 3DDruck und Brennstoffzellen-Lösungen zu erhöhen – Bereiche, in denen Dresden europaweit führend ist“, sagt Robert Franke, Amtsleiter Wirtschaftsförderung.

Prof. Dr. Andreas Leson, stellv. Leiter des FraunhoferInstituts für Werkstoff- und Strahlentechnik, zeigt ein mittels 3D-Druck hergestelltes Miniaturmodell der Dresdner Frauenkirche.

Hagen Vogel von der PTZ Prototypenzentrum Dresden GmbH zeigt ein mittels 3D-Druck hergestelltes Minimodell des Schädels des berühmten Dresdner Zookrokodils Max.

In aller Kürze Die Immobilienpreise in Dresden steigen weiter. Das geht aus dem Grundstücksmarktbericht hervor, den die Stadtverwaltung am Montag veröffentlicht hat. Demnach wechselten im vergangenen Jahr rund 5.900 Immobilien im Wert von 1,96 Milliarden Euro den Eigentümer. „Das sind etwa 14 Prozent mehr als im Vorjahr. „So geht leise“ - unter diesem Motto steht der diesjährige internationale Tag gegen Lärm am Freitag. Der Tag gegen Lärm macht bereits zum 19. Mal auf die Folgen von Lärm aufmerksam. Beim Schüler-Song-Contest „Raise Your Voice“ mit Aussagen wie auf Kinderrechte aufmerksam gemacht wird, schaffte es der Beitrag „An die Menschlichkeit“ des St. Benno Gymnasiums Dresden unter die Top Ten. Die englischsprachige Fassung des TUD-Imagefilms „Hochspannend“ wurde beim 49. Annual WorldFest-Houston International Film and Video Festival mit einem RemiAward in Gold ausgezeichnet. In dem im Jahr 2015 fertiggestellten Film „Incredibly exciting - TU Dresden“ zeigt die TUD ihre Leistungsfähigkeit in Lehre und Forschung. http://bit.ly/1Sp7Y1V Dresden will weltweiter Vorreiter bei der E-Mobilität werden, erklärte Oberbürgermeister Dirk Hilbert bei der Eröffnung der Gläsernen Manufaktur als interaktives Zentrum für das Autofahren der Zukunft. Er könne sich vorstellen, die 100 Fahrzeuge des Rathaus-Fuhrparks sofort umzustellen.

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UMSCHAU

Feiern am Dresdner Flughafen Flugzeuge hautnah, „fauchende“ Löschfahrzeuge und perfekte Betreuung – am Dresdner Airport wird ein Kindergeburtstag zur Punktlandung. Der Kundendienst organisiert für Kinder von vier bis zwölf Jahren spannende und zugleich informative Flughafentouren – ab sofort auch in Verbindung mit einer lustigen Feier im Terminal. Dieses neue Pauschalangebot heißt „Überflieger-Geburtstag“. Der Preis für die bis zu dreistündige Feier mit maximal 15 Personen beträgt 175 Euro. In den Kosten inbegriffen sind eine MaxiTour, Kuchen und Getränke, eine Überraschung für das Geburtstagskind, die personelle Betreuung durch den Kundendienst und selbstverständlich der Panoramablick auf die Start- und Landebahn. Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich : touren@dresden-airport.de Der „Überflieger-Geburtstag“ startet mit einer 90-minütigen Maxi-Tour. Die Teilnehmer besichtigen zunächst das Terminalgebäude, ein ehemaliger Hangar der Luftfahrtindustrie. Danach piept es bei manchem Knirps, denn alle Gäste durchlaufen – wie die Passagiere – eine Sicherheitskontrolle. Weiter geht’s im Vorfeldbus zur Flugzeugabfertigung. Fotos und Filmaufnahmen vom Verladen des Gepäcks, Betanken sowie von den Starts und Landungen sind – je nach Verkehrslage – jederzeit möglich.

Höhepunkt ist ein Besuch der Flughafenfeuerwehr mit ihren modernen Löschfahrzeugen. Hier lauern drei rote „Panther“ auf die Kinder: über 1.000 PS stark, rund 40 Tonnen schwer und bis zu 140 km/h schnell. Streicheln ist ausdrücklich erlaubt! Nun geht es weiter mit einem Spiel- und Bastelnachmittag auf der dekorierten Event-Fläche „LuftRAUM“ im Terminal. Beim Basteln und Bemalen von Modellflugzeugen und an zwei Kickertischen können die Kinder ihre Geschicklichkeit und Kreativität zeigen. Dazu gibt’s leckeren Kuchen, kalte und warme Getränke. Wer noch ein Last-MinuteGeschenk sucht, wird im Flughafenshop „Gate 14“ auf der Ankunftsebene fündig. Die Gruppenführung ist auch separat buchbar. Sie kann ohne Feuerwehrbesuch als einstündige Mini-Tour durchgeführt werden (Mindestpreis: 85 Euro).

Die Mönche auf dem Königstein Im Jahr 1516, am Vorabend der Reformation, gründete der sächsische Herzog Georg der Bärtige (1471 - 1539) auf dem Plateau des Tafelberges Königstein im Elbsandsteingebirge ein Cölestinerkloster. Das 500. Gründungsjubiläum des Konvents, der nur acht Jahre bestanden hat, ist Anlass für die Sonderausstellung „Mönche auf dem Königstein und wie ‚der böse Samen Doctor Luthers‘ sie vertrieb“, die seit Samstag hier zu sehen ist. Mönche des Cölestinerordens lebten an abgeschiedenen Orten nach der Regel des Heiligen Benedikt, die Armut, Keuschheit und 27. April 2016

Kurator Markus Bitterlich an der reproduzierten Klosterpforte. Foto: Sebastian Thiel Gehorsam vorschrieb. Sie waren vor allem in Frankreich und Italien verbreitet. Eine Ausnahme stellte der Konvent auf dem Oybin im Zittauer Gebirge dar. Von dort siedelten 1516 einige Mönche auf den Königstein. DRESDNER WOCHE

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Aprilgezwitscher mit Garmi Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus... Das ist die Hauptzeile eines bekannten Frühlingsliedes. Dennoch kommt mir angesichts der Wetterkapriolen der letzten Tage häufiger „Schneeflöckchen-Weißröckchen“ in den Sinn. Und die Miniröcke müssen auch noch ein bissel länger im Schrank herumhängen. Der Mai: Im mehrfachen Sinne ist er für mich ein Fruchtbarkeitsmonat. Die Maiglöckchen blühen, die Maibowle wird angesetzt und in den Kesseln der deutschen Bierbrauer gärt nach dem 500-jährigen Reinheitsgebot der „Maibock“.

Dieser Mai-Bock ist garantiert „rein“. Foto: PR

Doch Vorsicht meine Herren, im Mai zu „Christi Himmelfahrt“ hat schon mancher Vertreter des sogenannten starken Geschlechts nach dem Genuss von zu viel süffigem „Maibock“ schon einen fatalen Bock geschossen. Nichts geht ja auch über das zum Monatswechsel am Wochenende legendäre „Hexenbrennen“. Die Mai-Feuer lodern überall, am kommenden Samstag auch auf dem Konzertplatz Weißer Hirsch. Hoffentlich mit süßer Maibowle, als gar mit Maiglühwein. Mal sehen!

Was mag denn die stadtbekannten Gastronomieentertainer „Wolle“ Förster“ vom unvergleichlichen „Klax“ und Karl-HeinzBellmann von der legendären „Linie 6“ zu diesem im Schnappschuss festgehaltenen einmaligen „Körperkontakt“ bewogen haben?

Ein Bruderkuss in Ehren kann keiner verwehren. Foto: PR Möglicherweise wollten sie nur die Testergebnisse eines Chemikers nachprüfen, der die Zusammensetzung eines Kusses analysiert haben will. Demnach besteht ein Kuss aus: 0,61 Gramm Wasser, 0,7 Gramm Eiweiß, 0,16 Gramm Speicheldrüsensekret, 0,761 Gramm Fett, 0,45 Gramm Kochsalz und 22.000 Bazillen. Förster und Bellmann müssten also gemerkt haben, dass der Kuss den Durst löscht, nahrhaft ist- siehe Eiweiß und Fett- durch den Salzgehalt würzig, allerdings auch gefährlich- der Bakterien wegen. Ich meine zudem, dass der Forscher ein ziemlich saftiges Exemplar analysiert haben muss. Ob dies auch vom „Bussel“ der beiden Gastronomen zu sagen wäre, wissen nur die Beiden.

Wer’s auch testen will, sollte sich dieses T-Shirt besorgen.

Hier wird das Material für das Hexenfeuer schon zusammengetragen. Foto: PR 27. April 2016

Bellmanns Gattin, die weitbekannte Dresdner Chansonette und Entertainerin Dorit Gäbler, hat sich jüngst bei der Buchvorstellung von Lippis „lustigen“ Lebenserinnerungen zu dessen „Vorlese-Erna“ gemacht. Dies ist Ihr so perfekt gelungen, dass es Lippi nicht nur die Gedanken son-

dern auch das Buchcover verdreht hat. Inzwischen hat er alles wieder gerade gerückt. Na Gott sei Dank!

Bei Dorit’s Lese-Charme stand Lippi Kopf. Foto: PR Danke will ich an dieser Stelle auch mal sagen, den Design-Pionieren von Dresden, Christa Hartig und Joachim Müller. Mit ihrem MAGAZIN-DesignerTempel für Möbel, Leuchten und Einrichtungsideen auf der Grünen Straße in Dresden haben sie vor 24 Jahren Neuland betreten in der sächsischen Landeshauptstadt. Viele Dresdner, die dem modernen Zeitgeschmack huldigen, waren seit dem Stammbesucher des MAGAZINS. Ein bissel traurig stimmt es schon, dass dieses Geschäft zum Ende Mai nun schließt. Hartig und Müller widmen sich neuen Aufgaben. Bleiben aber den Design-Ideen, dem Zeitgeschmack etc. verbunden. Noch bis Ende Mai gibt’s zu “Schnäppchenpreisen“ so manches aus dem MAGAZIN zu holen. Man sollte sich sputen, war zu hören.

Ausverkauf im MAGAZIN. Foto: PR

Sputen müssen sich auch all jene jungen Männer, die künftig einmal an Europas bekanntester und wohl auch berühmtester Hochschule für modernen Tanz, der Palucca –Schule, studieren möchten. Inzwischen sei es wirklich seltener geworden, dass tanzbegeisterte Jungs zu hören bekämen, Tanzen sei nur etwas für Mäd-

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chen, meint Palucca- Rektor, Jason Beechey. Denn es ginge ja in dem renommierten Institut in Dresden- Strehlen nicht nur um die Ausbildung zum klassischen Ballett-Tänzer. Grund genug für diese Hochschule auch in diesem Jahr zum sogenannten „BoysDay“, dem „Jungen-Zukunftstag“, morgen, am 28. April, dabei zu sein. Interessierten soll so ein Einblick in die breitgefächerte Ausbildungspalette sowie die damit verbundenen Berufe gegeben werden. Die Palucca- Schule bildet nämlich auch Choreografen, Tanzpädagogen, Erzieher, Physiotherapeuten und andere Berufe aus. In diesem Jahr stehen dafür 15 Plätze zur Verfügung. Mehr als doppelt so viele, wie im vergangenen Jahr. Der „Jungen-Zukunftstag“ soll Schülern der 5. bis 10. Klassen solche Jobs schmackhaft machen, in denen bislang wenige Männer arbeiten.

Der Tanzpädagoge José Cruz mit einem Studierenden beim Training. Foto: PR Am morgigen Donnerstag ist in der Palucca-Schule wieder ein „Boys-Day“, der „Jungen-Zukunftstag“, an dem sich Schüler der 5. bis10. Klasse über ein Studium an der berühmten Hochschule informieren können. Seite 3


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Garmi zwitschert immer noch Gelenkigkeit, allerdings weniger der Beine, sondern vielmehr der Hände, benötigen die Magier. Auch bei ihnen ist Perfektion, ähnlich wie bei den Ballett- Tänzern, Resultat täglichen Übens. Riesengroß war erst jetzt die Resonanz auf das europäische Treffen der Magie- und Zauberhistoriker auf Schloss SchönfeldWeißig, dem Ersten Deutschen Zauberschloss. Dr. Steffen Taut, einer der renommiertesten europäischen Zauberhistoriker und Sammler historischer Zauberutensilien und –Literatur, freut sich deshalb über die Neuzugänge zur einzigartigen Zauberausstellung besonders.

würden, dann verbrauchten beide insgesamt 2,5 Monate fürs Küssen und 2 Monate für den Sex... So besagt es die Statistik. Das sollten die schönsten Zeiten im gemeinsamen hoffentlich langen Eheleben werden.

Ein Dokument über F. W. Conradi-Horster.

Benjamin Biedlingmaier. Foto: Sebastian Thiel

Was will mir mein junger Ehemann mit solch einer Vitaminofferte sagen? Dies mag sich die langjährige Freundin Natalie von Sternekoch Benjamin Biedlingmaier gefragt haben? Möglicherweise wollte ihr Benjamin damit (bildlich gesprochen) sagen, dass sie das am tollsten gewachsene, hübscheste und unverzichtbare Detail für ein lebenslanges Ehe- und Liebes-Menü des Chefs der Bülow-Palais-Küche sein solle. Beide haben am 2. April „heimlich“ im kleinsten Kreis vor dem Standesbeamten „Ja“ zueinander gesagt. Da ein richtiges Hochzeitsmenü samt großer Hochzeitssause wirklich längerer Vorbereitung bedarf, wird dies erst im Sommer 2017 mit der kirchlichen Trauung stattfinden. Wir wünschen dem jungen Paar ein tolles gemeinsames Leben getreu der alten Weisheit: Zusammenstehn macht schlauer und lohnt sich auf die Dauer. Und wenn sie gemeinsam 75 Jahre 27. April 2016

Der Berliner Magier Dieter Michael-Argola überließ dem Schloss jetzt einzigartige Requisiten und Bücher von F. W. Conradi-Horster. Dieser führte 1892 bis1900 in Dresden eine Firma, die Zauberapparate herstellte und verkaufte. Conradi-Apparate, wie „Der geheimnisvolle“ Flaggenpokal“ oder „Der Teufelswürfel“, sind heute begehrte Sammlerstücke. Neu zu sehen sind nun im Zauberschloss Originalrequisiten , die von Conradi in den 1920er bis 1930er Jahren vertrieben wurden. Eine zauberhafte Besuchsempfehlung soll das sein, getreu dem Motto: Magie ist immer ein Anschlag auf den grübelnden Verstand.

Dr. Butz Peters ist ein bekannter Dresdner Medienanwalt. Im folgenden lüftet Garmi ein Geheimnis. Foto: PR

Schließlich kann ich etwas das Geheimnis lüften, warum sich der bekannte Dresdner Medienanwalt, ehemaliger Moderator der ZDF-Sendung „Aktenzeichen xy... ungelöst“ und Bestsellerautor, Dr. Butz Peters, unter anderem „Tödlicher Irrtum-Die Geschichte der RAF“, in den letzten Monaten etwas zurückgezogen hatte. Er sichtete in seinem Domizil am Elbhang über 50.000 Seiten Dokumente und Protokolle zum Thema RAF aus drei Jahrzehnten. Für zwei neue Bücher, die das Wirken der RAF besonders im Jahr 1977 in den Fokus rücken werden und zugleich Bezüge zu aktuellen terroristischen Entwicklungen in Deutschland herstellen. Mit seinen vier Bestsellern gehört er zu den Dresdner Autoren, die bundesweit die meisten Bestseller geschrieben haben. Im Herbst sollen die neuen Bücher erscheinen. Wir können gespannt sein, was die monatelange immense Recherche von Peters an bislang Unbekanntem und Neuem zum Thema RAF zu Tage fördert.

Karl Heinz Drechsel im Jahre 2014. Foto: Leila Paul

In gut drei Wochen wird Dresden wieder zur europäischen „Hauptstadt“ des Dixieland. Das 46. „IDF“ steht ins Haus. Fast 90 Prozent der Karten sind schon weg. Jubiläen gibt es in diesem Jahr zu Hauf. 35 Jahre DixiABC, 15 Jahre Dixieland im Flughafen in Dresden und schließlich das für mich ganz groß erwähnenswerte Jubiläum. Karl-Heinz-Drechsel, einer der Gründungsväter des Festivals 1971 wird in diesem Jahr zum 150. Mal eines der Hauptkonzerte des Internationalen DixielandFestivals im Alten Schlachthof bzw. in der Freilichtbühne „JungeGarde“ präsentieren.

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Keiner kann dies besser als „Dr. Jazz“. Alle Moderatoren schätzen sein riesiges Wissen über die Szene. Es ist seine verbindliche, freundliche, stets kompetente und von Sachkenntnis geprägte Moderationsart, die den Profi verrät. Aufschreiben muss er nichts, er hat die Fakten im Kopf, der Kulturwissenschaftler, der zum Thema Jazz diplomierte. Die Stimmungen der Bands und des Publikums erfasst er perfekt mit dem richtigen „Ton“.

Karl Heinz Drechsel mit Frau Annemeria im Jahre 2012. Foto: Ingo

Dies gilt auch noch heute für den inzwischen 85-jährigen. 1946 gründete er in Dresden einen Jazz- Zirkel und hielt erste Schallplattenvorträge. Er trug maßgeblich zur internationalen Reputation des Dixieland-Festivals, zur ständig wachsenden medialen Wahrnehmung und Publikumsresonanz diese Kulturhighlights an der Elbe bei. Danke dafür „Dr. Jazz“, Karl-Heinz Drechsel. Durch Reden kommen die Leute zusammen, besagt eine alte Weisheit. Drechsel verbindet mit seinen Moderationen nicht nur die Stimmungen und Gefühle tausender Dixielandfans, sondern auch die der Musiker. Diese kommen gern hierher, auch und gerade deswegen. Viele freuen sich in diesem Jahr wieder auf ihn. Nun wünsche ich Ihnen einen schwungvollen „heißen“ Start in den Mai. Und liebe Männer, nehmt die richtige „Hexe“ mit zum Hexenbrennen.Es gibt auch gaaaaanz liebe Exemplare. Ich habe eins davon, meint Garmi Seite 4


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Dresden feierte den Wein

Silber für 14-jähriges DSC-Talent

Besucherrekord bei der BW-Weinmesse am Samstag/ Sonntag. Fotos (2): Tobias Koch Über 1.900 Weinfreunde folgten am Wochenende der Einladung der Winzer aus Baden und Württemberg zur Weinmesse „BadenWürttemberg Classics“ in das Internationale Congress Center. Das sind 500 mehr als im Vorjahr. Viele verweilten in langen Wein liegt bei jungen Leuten Gesprächen an den Ständen und immer mehr im Trend. interessierten sich mit großer sentierten über 700 Weine, SekSachkenntnis für die Verkostunte und Destillate. Die kostenlosen gen und Weinseminare. Weinseminare mit den WeinAuch die Zahl der Aussteller lag königinnen waren fast alle bis höher als im Vorjahr. Insgesamt auf den letzten Platz belegt. Auch stellten sich knapp 50 Winzer und der Stand der Jungwinzer war Genossenschaften aus dem Süddicht umlagert. westen Deutschlands vor und prä-

Beim internationalen Youth Diving Meet traf sich am Wochenende die Nachwuchs-Weltelite der Wasserspringer in Dresden. Das 14-jährige DSC-Talent Karl Schöne gewann sensationell Silber (hier bei der Siegerehrung). „Wir haben den Schwierigkeitsgrad seiner Sprungserie vom Turm zuletzt noch einmal deutlich gesteigert. Dass er das gleich so gut präsentiert, hätte ich nicht gedacht“, sagte sein Trainer Christoph Bohm. Mit 457,95 Punkten schaffte Karl Schöne nicht nur eine neue persönliche Bestleistung, er schaffte damit auch locker die Qualifikation für die diesjährigen Jugend-Europameisterschaften Ende Juni in Riejka. Foto: DSC/A. Hofmann

Am Samstag war Weltpinguintag

500 Jahre Reinheitsgebot für Bier

Foto: Zänker

Die künftigen Bierbrauer Felix Kulke (Freiberger Brauhaus), Christian Kistner (Wernesgrüner), Annabell Kaupannsenneke (Reudnitzer) und Robin Nioduschewski (Radeberger) stoßen an auf das 500-jährige Jubiläum des Reinheitsgebotes. Foto: SachsenGAST Alljährlich wird am 23. April der schaft und Ernährung Dresden, „Tag des Bieres“ gefeiert. Dieshier werden künftige Brauer ausmal hatte er am Samstag eine gebildet, würdigte der Sächsische ganz besondere Bedeutung, denn Brauerbund, dass das Reinheitsgevor 500 Jahren schrieben bayeribot immer noch aktuell ist. Brauersche Mönche das Reiheitsgebot schüler präsentierten innovative für Bier auf. Es durfte nur aus Bierkreationen nach dem ReinheitsHopfen, Malz und Wasser gegebot. Die 59 sächsischen Brauebraut werden. Im Beruflichen reien freuen sich, dass 70 Prozent Schulzentrum für Agrarwirtder Sachsen ihr Bier trinken. 27. April 2016

Zum Weltpinguintag drehte sich gestern im Zoo Dresden alles um die Humboldtpinguine. Foto: PR Seit 1972 zählen Humboldtpinamerikas wird nur noch auf 3.300 guine zum Bestand des Dresdner bis 6.000 erwachsene Tiere geZoos und gehören hier zu den schätzt. Die Jagd auf ihr Tran und Publikumsmagneten. Zuletzt kaFleisch sowie die Überfischung men imApril 2015 sechs neue Exund die Meeresverschmutzung emplare nach Dresden. Zum dezimierten ihre Zahl im Laufe Welttag des Pinguins am 25. April der vergangenen Jahrzehnte. machte der Zoo auf die BedroInzwischen stehen die Humboldthung der Tiere in ihrem natürlipinguine als gefährdete Art auf chen Lebensraum aufmerksam. der Roten Liste der WeltschutzDenn traurig, aber wahr: In Zoos union (IUCN). leben heute mehr HumboldtpinIm Zoo Dresden geht das Engaguine als in freier Wildbahn. Ihr gement zum Erhalt dieser Tierart Bestand an der Pazifikküste Südsehr weit.

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Eine Vogelkirsche für den Wissenschaftler Prof. Manfred Rochlitz

Ehemalige Studenten und Weggefährten von Prof. Manfred Rochlitz pflanzten kürzlich zu seinen Ehren, hinter dem Hauptbahnhof, am Listplatz einen Baum. Foto: Sven Geise Rechts ein Foto bei einer Promotionsverteidigung im Jahre 2010. Foto: Susann Mayer

Er kam nicht zur Tür hinein – die Tür flog auf; er nahm nicht Platz vorn im Seminarraum – er warf seine braune Aktentasche auf den Tisch, lief wie gehetzt auf und ab und sprudelte voller Inbrunst seine Erkenntnisse heraus. Er konnte auf eine Frage zum derzeitigen Gesellschaftszustand den Bogen schlagen vom römischen Reich über Einstein’sche Theorien bis zur letzten Intifada und irgendwann damit schlüssig die Eingangsfrage beantworten. Derweil versuchten wir den Faden zu halten und verstanden mit-

unter nur einen Hauch dessen, was er an Inhalt und Zusammenhängen aus dem Ärmel schüttelte ... Er war die Inkarnation des etwas zerstreuten, aber umso genialeren Professors. Nun ist dieser großartige Lehrer und Mensch gegangen. Prof. Manfred Rochlitz (Prof. an der HfV 1982 bis 1991) gehörte (für mich) zu den Wenigen mit der sprichwörtlich allumfassenden humanistischen Bildung im Humboldtschen Sinne; damit – wie auch mit seinem immer kritisch-unangepassten

Geist und seinem Schalk – prägte er Generationen von Studenten. Ich habe ihn verehrt, er war mir ein großes Vorbild, mit dem es sich herzerfrischend diskutieren ließ, und vor allem ein sehr ans Herz gewachsener väterlicher Freund. Ich bin tieftraurig! Das schrieb die ehemalige Studentin und heutige Leiterin des Absolventenreferates der TU Dresden, Dipl.oec. Susann Mayer, nach dem Tod des 78-jährigen Prof. Rochlitz im Oktober 2015 im Universitätsjournal.

Die Idee zur Baumpflanzung kam von Dr. Leonard Kasek, einem früheren Kommiltonen von Prof. Manfred Rochlitz. „Ich hatte mir bei der Vogelkirsche Folgendes überlegt: Die wird ca. 20 m hoch, auf sehr gutem Boden auch 30. Damit geht sie nicht zwischen anderen unter. Im Frühjahr zur Blütezeit ist sie ein sehr attraktiver Blickfang. Im Sommer kommen Insekten aller Art, vor allem Bienen und Schmetterlinge, aber auch Wespen vorbei, weil Kirschen Nektarien bilden und unabhängig von Blüten den ganzen Sommer Nektar liefern. Die Wespen fressen nebenbei Fliegen und Mücken, so daß die unter einem Kirschbaum niemanden ärgern. Im Hochsommer sorgen dann die Früchte dafür, daß es von Vögeln wimmelt (v.a. Amseln, Stare, Grasmücken), die Früchte fressen, da bleibt nichts übrig. An einer Kirsche ist in der Vegetationsperiode immer etwas los.“ Ein Schild sagt: „In Gedenken an Manfred Rochlitz, von seinen Freunden undWeggefährten, die ihn als intellektuellen Visionär in Erinnerung behalten, mit dem es sich herzerfrischend diskutieren ließ.Als globaler Denker mit kritischunangepasstem Geist und feinsinnigem Humor prägte er Generationen von HfV-Studenten.“

Dresdner Unternehmen auf Europas wichtigster Fachmesse für Gesundheits-IT In Berlin-Charlottenburg fand vom 19. bis 21. April Europas wichtigste Fachmesse für Gesundheits-IT, die Fachmesse „conhIT“ statt. Aus Dresden nahm die 1997 gegründete Unternehmung MediaInterface an der conhIT teil. Die Firma entwickelt und vertreibt Lösungen und Produkte auf der Basis innovativer Sprachtechnologie. Aufgrund des umfassenden Know-hows in sämtlichen Bereichen sprachbasierter Anwendungen zählt es zu den führenden Anbietern digitaler Diktierlösungen im Gesundheitswesen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Robert Gröber ist als Geschäftsführer des rund 50 Mitarbeiter zählenden Unternehmens im Zwingerforum am Postplatz tätig. 27. April 2016

Kamila Manowski (li.) und Eveline Damm präsentierten die Dresdner Firma MediaInterface mit Erfolg auf Europas wichtigster Fachmesse für Gesundheits-IT, der Fachmesse „conhIT“ in Berlin. Foto: V. Neef DRESDNER WOCHE

Auf der Messe trafen sich viele Entscheider aus den Bereichen Klinik, Krankenhaus und niedergelassenen Ärzten. Das ist die Zielgruppe des Dresdner Unternehmens. Geht beispielsweise ein Patient zum Hausarzt und klagt über Knieprobleme und der Allgemeinmediziner rät nach erfolgter Untersuchung dringend zu einem Besuch eines Orthopäden. Der Orthopäde wiederum sagt dem Patienten, er brauche ein neues Hüftgelenk und weist ihn in ein Krankenhaus ein. Der Hausarzt, der Orthopäde und das Krankenhaus sind elektronisch vernetzt. Nach erfolgreicher Operation liegen sowohl dem Hausarzt als auch dem Orthopäden die Berichte schon im elektronischen Briefkasten vor. Seite 6


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Gesichter der Woche

Silvio Gorniotzek (Foto: PR) von der WeGo Systembaustoffe, Dresden, ist der beste Staplerfahrer aus Ostsachsen und wird seine Heimat beim Finale der „Meisterschaften im Staplerfahren“ vom 15. bis 17. September in Aschaffenburg vertreten. Bei einem spannenden Wettkampf bei der Carl Beutlhauser Hebeund Fördertechnik GmbH in Dresden ging er am Samstag gegen vier Konkurrentinnen und 49 Konkurrenten an den Start und wurde souverän seiner Favoritenrolle gerecht: Es war seine 19. Teilnahme bei einer Regionalmeisterschaft, und das vierte Mal, dass er den ersten Platz erobern konnte. Gorniotzek belegt damit Rang 25 der Gesamtrangliste „ChampionsRanking“ der deutschen Staplerfahrer.

Karen Roßki (Foto: PR), die 1965 in Dresden geborene Malerin, hat 1995 an der Hochschule für Kunst und Design Halle Burg Giebichenstein ihr Diplom im Fach Malerei/Grafik erworben. Seit 1999 arbeitet die Kunstpreisträgerin der Stadtsparkasse Magdeburg freischaffend in Dresden. Gestern wurde im Rahmen der 83. Ausstellung „Kunst in der Villa Eschebach“ (Dresdner Volksbank Raiffeisenbank eG) ihre Ausstellung „Expedition L“ eröffnet, die bis zum 8. Juli zu sehen ist. Die Vielfältigkeit, mit der die Künstlerin zur Tat schreitet um farbenprächtige Welten zu erschaffen, lädt uns ein, neues Terrain visuell zu betreten. Mit der Linie schafft sie Werke von größter Leichtigkeit und beeindruckender Dichte zugleich.

Tourismus wieder in Schwung „Der Dresden-Tourismus hat sich nach dem Rückgang im letzten Jahr jetzt erfreulicherweise wieder positiv entwickelt und sogar Rekordwerte erreicht. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Monate Januar und Februar grundsätzlich jahreszeitenbedingt keine großen Reisevolumen verursachen und somit noch keine generelle Aussage für die Entwicklung im Gesamtjahr ermöglichen. Dennoch sind wir für die Zukunft von Dresden als attraktiver Tourismus- und Kongressstandort zuversichtlich. Wir danken allen Akteuren und Partnern für ihr großes Engagement gerade in den letzten Wochen und Monaten“, sagt Dr. Bettina Bunge, Geschäftsführerin der Dresden Marketing GmbH. Sowohl für den Januar als auch den Februar 2016 liegen die Übernachtungen auf einem bislang noch nie erreichten Niveau. Der 27. April 2016

Januar verzeichnet 197.032 Übernachtungen und der Februar 212.769. Fast alle Top-Märkte des Reiseziels Dresden haben zum großen Wachstum aus dem Ausland beigetragen: 13 von 15 Top-Auslandsmärkten sind in den ersten zwei Monaten 2016 gegenüber dem Vorjahreszeitraum gewachsen. Das größte Plus kommt dabei aus Spanien mit 140,9 % (absolut 3.501 Übernachtungen), dicht gefolgt von Polen mit plus 105,2 % (gesamt 7.158 Übernachtungen). Für zusätzlich Bewegung sorgte der Potenzialmarkt China, der mit plus 69% in den Übernachtungen (5.422) nunmehr auf Rang drei liegt, im Vorjahrszeitraum noch Platz 6. Gründe für diese positive Entwicklung sind u.a. attraktive Reiseanlässe, die zusätzliche Übernachtungsgäste in die sächsische Landeshauptstadt zogen.

Termine der Woche Heute: Im Rahmen des Dresdner Orgelzyklus spielt um 20 Uhr Frauenkirchenorganist Samuel Kummer in der Frauenkirche. Donnerstag: Um 19:30 Uhr spielt im Konzertsaal der Hochschule für Musik die „Little Big Band“. Freitag: Um 14:30 Uhr beginnt im Swissôtel das Seminar „Minimal-invasive Herzchirurgie“ für Patienten und Hausärzte. Samstag: „Robb’n Roll & Dealirium“ bieten Die NotenDealer mit Comedy nach Noten um 20 Uhr im Comedy & Theaterclub Hauptstraße. Sonntag: Der Kunsthof Gohlis feiert seinen achten Geburtstag von 12 Uhr bis Mitternacht mit sieben Programmen und einer After-Show-Party. Montag: „Lachen wenns zum Heulen ist“ heißt es um 19:30 Uhr im Kabarett Herkuleskeule. Dienstag: Um 10 Uhr beginnt ein Pflanzen- und Kräutermarkt im Trödelhof Altes Heizhaus. Mittwoch: „Electro Delux“, sieben Musiker, die sich zum Exportschlager Frankreichs entwickelt haben, verwandeln ab 21 Uhr mit Funk und Soul den Jazzclub Tonne in einen Hexenkessel.

Für den Körper Nicht nur in der Fastenzeit beschäftigen sich viele Menschen mit dem Thema Ernährung und der Frage, wie sie ihren Stoffwechsel entlasten und entschlacken können. Die Gefahr der Übersäuerung des Körpers und wie man ihr mit einer bewusst basischen Ernährung begegnen kann, ist Gegenstand einer Veranstaltung der Bombastus-Werke AG mit dem Heilpraktiker Dietrich Mühlberg. Aufgrund des großen Interesses wiederholt die Bombastus-Werke AG den Vortrag am 3. Mai,18 Uhr, im „ENSO City Center“, Friedrich-List-Platz 2. Unter der Überschrift „Was tun bei Übersäuerung im Körper?“ will Dietrich Mühlberg den Prozess einer Übersäuerung des Körpers und die Vorteile der basischen Ernährung erläutern.Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten: veranstaltung@bombastus-werke.de

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Zum Haare raufen...

...dass der türkische Präsident Erdogan jetzt auch gegen Dresdner Musiker giftet.

Die Türkei hat auf EU-Ebene gegen das Konzertprojekt „Aghet“ der Dresdner Sinfoniker zum Genozid an den Armeniern vor 100 Jahren interveniert. Der türkische EU-Botschafter verlange, dass die Europäische Union die finanzielle Förderung für die internationale Produktion einstelle, sagte Intendant Markus Rindt am Samstag in Dresden. Er sprach von einem „Angriff auf die Meinungsfreiheit“. Das Projekt, das im November 2015 in Berlin Premiere hatte und auch in Istanbul gastieren soll, sieht der Intendant aber nicht in Gefahr. „Ich glaube nicht, dass unsere Agentur einknickt.“ Die Exekutivagentur für Bildung, Audiovisuelles und Kultur bei der EU-Kommission stehe hinter „Aghet“, berichten die „Dresdner Neuesten Nachrichten“. Die Agentur soll Rindt zufolge aber Informationen über den Fall auf ihrer Internetseite entfernt haben. „Das finden wir nicht gut.“ Es sei ein Warnsignal, dass die türkische Regierung selbst vor Einflussnahme auf freie Meinungsäußerung in Kunst und Kultur in Europa nicht zurückschrecke. In der Angelegenheit habe sie bei der EU sogar mit Abbruch der Beitrittsverhandlungen gedroht. Dass die EU sich dem Druck von Erdogan beugt, ist nicht gut. Man kann das getrost als Erfolg für den türkischen Machthaber werten. Unterdessen ist eine niederländische Journalistin am Wochenende zeitweilig in der Türkei festgehalten worden. Sie hatte kritische Äußerungen gegen Recep Tayyip Erdogan gemacht. Sollte ich doch lieber den Mund halten? Seite 7

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S E H E N , H Ö R E N, L E S E N

Neues Bistro am Kulturkraftwerk

Aus dem DRESDENEINS-Archiv Hans-Peter Lühr traf sich mit dem 85-jährigen Maler und bedeutenden deutschen Dokumentarfilm-Regisseur STRAWALDE, anläßlich der Austellung "Fünf von Vielen" in den Dresdner Kunstsammlungen. ..."wenn ich die Bilder nicht gehabt hätte, dann hätte ich nicht durchgehalten in der ehemaligen DDR"... ..."Die Utopie vom Sozialismus, ich muss mich zu einer Utopie bekennen"... ..."von dem was man erlebt hat, muss man Jüngeren abgeben"... ..."ja, und so seh ich die Welt"... Wenn in den kommenden Jahren die Menschen wissen wollen wie es denn in der "kleinen" DDR wirklich war, dann sollten Sie die Filme des , ob seiner künstleri-

Wenn Sie das Gespräch von DRESDENEINS sehen wollen, klicken Sie auf das Foto. schen Qualität und Ausstrahlung unterschätzten, Jürgen Böttcher herausholen und anschauen. Man ließ ihn, den unangepassten Parteigenossen, im Osten gewähren. Immer streng zensiert bewegte er sich die gesamten ostdeutschen Jahre hindurch zwischen Parteiverfahren und Nationalpreis.

Im künftigen Kulturkraftwerk ist bereits die Gastronomie eingezogen. Der 47-jährige René Kuhnt, der bereits seit 26 Jahren als Gastronom in Dresden erfolgreich ist, richtet im Pförtnerhäuschen am Wettiner Platz das Bistro T1 im Stil der 1930er Jahre ein. Am 2. Mai ist Eröffnung. Fotos (2): SachsenGAST

Ein Denkmal für den Kaffee Die schönsten Dinge im Leben soll man ehren – so auch den Kaffee, das Lieblingsgetränk der Deutschen. Die Sachsen selbst pflegen seit Jahrhunderten eine besondere Liebe zum schwarzen Gold und bilden diese nun erstmalig in Form eines Denkmals ab. Initiiert von der Dresdner Kaffeerösterei KAFFANERO enthüllte Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert gemeinsam mit KAFFANERO-Geschäftsführer Jens Kinzer die Plastik des Radebeuler Künstlers Thomas Schmidt. „Melitta Benz erfand in Dresden den Kaffeefilter - und schon August der Starke gab seinen Soldaten aus gutem Grund Kaffee zu trinken. Dies bewog die Preußen, fortan zu sagen, dass sie im Kriegsfall gegen die ‚Kaffeesachsen’ kämpfen müssten. Seit dieser Zeit ist Kaffee aus Sachsen nicht mehr wegzudenken“, sagt Kinzer. „Eine große leere Wiese vor unserer Rösterei animierte uns dazu, dort allen ‚Kaffeesachsen’ ein Denkmal zu setzen.“ Beim morgendlichen BNI-Unternehmer-Treffen saß Kinzer neben Thomas Werker (Werbung Werker, Dresden) und sprach dabei über Werkers MärchenPlastiken auf dem Dresdner 27. April 2016

Unsere Bücherecke „Dein Körper lügt nie“, Das 3-Wochen-Programm zur dauerhaften Befreiung von Schmerzen, Vicky Vlachonis, 19,99 Euro, Knaur MensSana, ISBN 978-3-426-65782--9. www.droemer-knaur.de/leselounge/7816717/menssana

OB Dirk Hilbert enthüllt mit KAFFANERO-Geschäftsführer Jens Kinzer die Plastik des Radebeuler Künstlers Thomas Schmidt. Foto: Medienkontor

Striezelmarkt. Daraufhin kam die Idee, eine Plastik als Denkmal zu setzen. „Aber beim natürlichen Rohstoff Kaffee ist es besser, auch für das Denkmal einen natürlichen Rohstoff zu verwenden“, so Thomas Werker. Dabei fiel ihm der Radebeuler Thomas Schmidt ein, der als Steinmetz regelmäßig Sandstein künstlerisch bearbeitet. Nach Werkers Vorgaben entstand in Schmidts Händen das Denkmal in Form einer großen Kaffeebohne. Zur Enthüllung des Denkmals gab sich Dresdens OB die Ehre. Logischerweise stieß man nicht mit Sekt – sondern mit einer Tasse KAFFANERO an.

Schmerzen können physisch, emotional, akut oder chronisch sein – alle lösen eine Reaktion im selben Hirnareal aus und allen liegt eine tiefere Ursache zugrunde. Die bekannte Körpertherapeutin Vicky Vlachonis hat ein Drei-Wochen-Programm entwickelt, mit dessen Hilfe jeder lernen kann, sich dauerhaft von Schmerzen zu befreien. Schmerz ist dabei nicht der ungeliebte Feind, sondern ein Signal, um etwas über sich selbst zu erfahren und sich von alten schmerzverursachenden Mustern zu befreien. Die Hauptbestandteile des Selbstheilungsprogramms sind: • eine Ernährungsumstellung zur Verringerung von Entzündungen • dauerhafte Veränderung eines ungesunden Lebensstils • Körperübungen zur Sättigung des Sauerstoffgehalts im Blut • Visualisierungsübungen, die schmerzverursachenden Muster entlarven

DRESDNER WOCHE

• schmerzreduzierende Meditationen Mit heilenden Triggerpunkten sowie einer Vielzahl von Techniken für ein Leben ohne Schmerzen. Diese ganzheitliche Herangehensweise ist einzigartig, ihr Erfolg einfach überzeugend. DieAutorin ist gebürtige Griechin, die in Beverly Hills lebt und praktiziert Seite 8


KULTURWOCHE

Bühnenerlebnis in Rostock

„Karat“ spielte bei einem Konzert in der Rostocker Stadthalle mit 120 jungen Musikern von zwei Synfonieorchestern ihre größten Hits. Im Backstage traf Verlagsleiterin Renate Ruhnau Claudius Dreilich und die anderen „Karäter“ zum Gespräch.

Liederabend zu Shakesopeare am Donnerstag in der Semperoper. Foto: PR

Fotos (2): SachsenGAST

Wenn Sie einen Probeneindruck mit dem „Schwanenkönig“ erleben wollen, klicken Sie auf das Foto.

Diesen Abend am Samstag halten wir im Buch der besonderen Sensationen fest. Auf Einladung des Trihotels Rostock mit dem beliebten Rocktheater Rostock besuchten wir ein Konzert in der dortigen Stadthalle mit der 1975 gegründete Rockband „Karat“, die zu den erfolgreichsten in der DDR gehörte und mit deutschsprachiger Rockmusik bis heute erfolgreich ist. Besondere Konzerte von Claudius Dreilich und seinen „Karätern“ durften wir schon mehrfach im Dresdner Kurländer Palais erleben, wenn „Der blauen Planet“ für den Gourmetwirt Gerd Kastenemier und seine Gäste erklang.

Semper Soiree mit Shakespeare

Rostock toppte das, denn Karat spielte mit 120 jungen Musikern des Jugendsinfonieorchesters und des Freien Universitätsorchesters Rostock die bekannten Hits. Die Sinfoniker unter Leitung von Edgar Sheridan-Braun hatten mit der Karat-Cover-Band „Seelenschiffe“ monatelang geprobt. Die echte Band stand erst einen Tag vorher zur Generalprobe zur Verfügung. Wir erlebten mit 2.000 Zuschauern „Karat meets Classic“, bei dem Claudius Dreilich am Ende zu den Musikern sagte: „Ihr wart großartig!“ Wir sagen dem Einladenden: „Danke für dieses Erlebnis!“

Frühlingskonzert von Camerata Cantorum hat Peter Fanger. Anlässlich der ChorDie Besucher Gründung vor fünf Jahren und nur wenige Tage dürfen sich auf ein abwechsbevor es für die 40 Sänlungsreiches A ger zuAufnahmen für die erste CD der ChorCappella Programm mit dem geschichte ins Erzgebirge geht, ist der Kammerchor Foto: Robert Jentzsch Schönsten aus Camerata Cantorum aus fast fünf Jahren Dresden am Samstag, 16:00 Uhr, Camerata Cantorum freuen. Erin der Diakonissenhauskirche Dresgänzt wird das um einige neue den (Bautzner Straße 70) zu Gast. Stücke. Werke von Schütz, PaDie Leitung des Frühlingskonzerts lestrina, Pärt und Brahms.

Vor 400 Jahren ist er gestorben und prägt die Künste noch bis heute – der große Dramatiker und Lyriker William Shakespeare. Die Semperoper widmet ihm am Donnerstag, 20 Uhr, einen Liederabend mit einem großen Bogen an Werken, zu denen die unterschiedlichsten Komponisten sich von dem genialen Elisabethaner inspirieren ließen. Auszüge aus Otto Nicolais „Die lustigen Weiber von Windsor“, Cole Porters „Kiss me, Kate“ oder Leonard Bernsteins „West Side Story“ sind ebenso darunter wie Vertonungen von Brahms, Schubert oder Korngold.

Einen eindrucksvollen Einblick ins musikalische Bücherregal vermitteln in „Schlag nach bei Shakespare“ die Sänger Christina Bock, Menna Cazel, Barbara Senator, Simeon Esper, Evan Hughes, Aaron Pegram und Sebastian Wartig. Am Flügel begleitet Clemens Posselt, der die musikalische Leitung übernimmt, die Laute spielt Heiko Schmiedel, die Dramaturgin Valeska Stern moderiert. Am Freitag, ab 21:45 Uhr, ist in „MDR Figaro im Konzert“ ein Mitschnitt dieser Soiree zu hören. http://bit.ly/1XREJ7T

Von der Romantik bis ausgehendes 19. Jahrhundert Ab sofort zeigt das Dresdner Albertinum in fünf Räumen des zweiten Obergeschosses eine neue Auswahl von Meisterwerken von der Romantik bis zur Malerei des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Anlass war die Entnahme von Werken für die Ausstellung „Italienische Landschaft der Romantik. Malerei und Literatur“ der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden vom 11. Mai bis 21. August im Neuen Schloss Bad Muskau. Die freigewordene Fläche bot die Möglichkeit, 14 Werke aus dem Depot des Albertinum der Öffentlichkeit vorzustellen. So sind im Kontext zu Ludwig Richters großformatigem Gemälde „Überfahrt am Schreckenstein“ Bilder der

Julius Scholtz, Großmutter mit Enkelin, 1863 Galerie Neue Meister © Staatliche Kunstsammlungen Dresden Foto: Elke Estel / Hans-Peter Klut

Dresdner Maler Louis Anton Gottlob Castelli und Carl Robert Kummer zu sehen.

IMPRESSUM: Die „Dresdner Woche“ ist ePaper-Zeitung aus Dresden für die Welt. Die Bezieher dürfen Vervielfältigungen nur von der kompletten Zeitung herstellen und sie im eigenen Bereich weitergeben. Alle Angaben sind mit journalistischer Sorgfalt geprüft, für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Redaktion: Heinz Ruhnau (V.i.S.d.P.) E-Mail: redaktion@dresden-report.de Verlag und Vertrieb: Ruhnau Verlag Dresden, Münchner Straße 29, 01187 Dresden, Inhaberin: Renate Ruhnau Tel.: 0351 - 471 23 62, Fax: 0351 - 471 23 21, E-Mail: verlag@sachsengast.com

27. April 2016

DRESDNER WOCHE

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