
2 minute read
Stoned in SPACE
from DE 2023 01
by SoftSecrets
BioHarvest, ein israelisches Biotech-Unternehmen, hat Cannabistrichome in einem Bioreaktor gezüchtet, die zwölfmal stärker sind als auf natürliche Weise erzeugte.
Die Erfindung wird als Durchbruch gefeiert, welche den Preis für medizinisches Cannabis senken sowie den Verbrauch von Wasser und Dünger nachhaltiger machen könnte. Die Pflanze selbst wird nicht kultiviert; stattdessen werden in einem Labor Zellen von ihr in massiven Bioreaktoren gezüchtet.
"Wir züchten sie in riesigen Bioreaktoren in nur drei Wochen. Unsere Technologie kann den Gehalt an Wirkstoffen - ausgedrückt in Prozent des Gewichts, verglichen mit dem, was normalerweise in der Pflanze vorkommt - deutlich erhöhen. - BioHarvest CEO Ilan Sobel.
Durch Regulierung der spezifischen Bedingungen, welchen die Zellen ausgesetzt sind, entstehen unterschiedliche Zusammensetzungen von Wirkstoffen. Dadurch ist es möglich, die Cannabinoide hoch- und runterzuregeln. Mit anderen Worten, das erzeugte THC kann superstark sein.
Es ist nicht notwendig, die Trichome genetisch zu verändern; sie bilden das CBD, THC und weniger wichtige Cannabinoide, die in natürlich gewachsenem Marihuana vorkommen, vollständig nach. Gemäß den Berechnungen von BioHarvest wird nur eine Gallone Wasser benötigt, um die gleiche Menge an Material zu produzieren, für die man beim herkömmlichen Pflanzenanbau 54 Gallonen benötigen würde, und der Platzbedarf ist um 90 Prozent geringer.
BioHarvest behauptet, ihre Substanz könne geraucht, in Pillen- oder Tropfenform eingenommen oder für Edibles verwendet werden. Dies ist jedoch keine Garantie dafür, dass die neue Option von den Konsumenten mit großer Begeisterung angenommen wird.
BioHarvest plant, ihre Produkte im Weltraum zu testen, nachdem sie sich mit dem kanadischen Astronauten im Ruhestand, Chris Hadfield, zusammen- getan haben, der vor Kurzem in den Beirat des Unternehmens aufgenommen wurde. Angesichts des aufkommenden Weltraumtourismus und der sinkenden Kosten für den Start von Reisenden in den Orbit wird die Idee einer Raumstation, in welcher Cannabis konsumiert wird, immer realistischer.
Der kanadische Astronaut Chris Hadfield flog mit dem Space Shuttle der NASA und verbrachte einige Zeit auf der russischen Raumstation Mir sowie der Internationalen Raumstation. Er ist auch in den sozialen Medien sehr beliebt, wo er Videos und Fotos vom Leben auf der ISS postet, sogar eine Sammlung von Gitarrensongs veröffentlichte, die er dort aufgenommen hatte. Was die Freizeitgestaltung betrifft, so bietet sich beim außerirdischen Tourismus theoretisch die Möglichkeit, im Weltraum Drogen zu nehmen. Hadfield meint jedoch, ein Rausch im Weltraum - welcher Art auch immer - sei zu riskant. "Auf der Raumstation seid ihr im Notfall die Feuerwehr, ihr können nicht berauscht oder alkoholisiert sein, denn wenn etwas schief geht, werdet ihr sterben.“ Und er freut sich nicht darauf, wenn die Raumfahrt regulärer wird und die Menschen nach neuen Freizeitbeschäftigungen suchen.
"Sobald die Klientel groß genug und die Situation stabil genug ist, werden die Leute trinken und Marihuana wollen."
Die Bekanntgabe von BioHarvests, es sei dem Unternehmen durch Züchtung in Bioreaktoren (ähnlich wie bei Laborfleisch) gelungen, stabile Cannabistrichome zu erzeugen, könnte die Produktion von Cannabis möglicherweise revolutionieren. Anstatt sich auf Ressourcen wie Wasser, Pestizide, Dünger und Energie zu verlassen und diese übermäßig zu verbrauchen, könnten Bioreaktoren es zukünftigen Astronauten ermöglichen, den eigentlichen
Anbauprozess auszulassen und viel schneller an wertvolle Cannabinoide zu gelangen. Hadfield wies darauf hin, dass es zwar Argumente für den Freizeitkonsum von Cannabis im Weltraum gibt, dies aber nicht das ursprüngliche Ziel der BioHarvestTechnologie war.
"Die einzigartigen Zusammensetzungen von Vollspektrum-Cannabis könnten für die Bereitstellung besserer palliativer Behandlungen bei vielen Krankheiten von entscheidender Bedeutung sein. Im Moment liegt der Schwerpunkt noch sehr auf medizinischen Anwendungen - bei Erkrankungen, für welche die aktuellen synthetischen Pharmawirkstoffe keine zufriedenstellenden Lösungen bieten", so Ilan Sobel, CEO von BioHarvest. Wenn Cannabis in den USA endlich landesweit legal wird, könnte das CannabinoidZüchtungsverfahren von BioHarvest aus biologischer Sicht einen echten Durchbruch darstellen. Wer weiß? Eine Schwerelosigkeit wie im Weltraum ist vielleicht die ideale Umgebung, um Cannabinoide in medizinischer Qualität zu produzieren, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat.




Von Stoney Tark