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RINGELBLUME (CALENDULA)
from DE 2023 01
by SoftSecrets
Ihr wissenschaftlicher Name Calendula kommt vom lateinischen kӑlendae oder calenda (in römischer Zeit erster Tag eines jeden Monats), weil diese Pflanze in einem geeigneten Klima - und wenn das Wetter nicht frostig ist - das ganze Jahr über blühen kann. Wie ihre Cousine, die Sonnenblume (lateinisch solsequia), "die der Sonne folgt", folgt die Ringelblume dem Lauf der Sonne.
Diese Eigenschaft, welche als Phototropismus bezeichnet wird, ermöglicht es ihr, die Zeit der Sonnenbestrahlung zu optimieren, so dass sie jeden Tag lange von der Photosynthese profitieren kann. Als Blume ist sie für unsere Gärten sehr interessant, zudem hat sie viele gastronomische und medizinische Qualitäten.
DIE RINGELBLUME, EINE FÄRBE- UND SPEISEPFLANZE
Einst wurde die Ringelblume wegen ihrer färbenden Eigenschaften als "Safran des armen Mannes" bezeichnet, doch inzwischen wird sie auch für andere Zwecke verwendet. ...Vor allem als Textilfarbstoff, denn die Ringelblume enthält verschiedene Wirkstoffe wie Carotinoide. Dieses fettlösliche Pflanzenpigment hat die Fähigkeit, orangene, beige, gelbe, grüne oder braune Farbtöne auf den gewünschten Textilien zu fixieren. Köche nutzen die Ringelblume auch als Lebensmittelfarbstoff; ihre Pigmente lassen sich extrahieren, um so einen gelben Farbstoff zu erhalten, der sich sehr gut zum dunkler färben von Butter und bestimmten Käsesorten eignet. Außerdem können die Blütenblätter leicht gebraten oder einfach einem Salat oder sogar Reis beigefügt werden, der durch die Färbung sehr gewinnt.
DIE VIELEN MEDIZINISCHEN EIGENSCHAFTEN
Die medizinischen Eigenschaften der Ringelblume sind gut bekannt, ihre heilende und lindernde Wirkung trägt dazu bei, dass sie oft in der Phytotherapie verwendet wird. Der Grund ist einfach: Sie enthält viele der Gesundheit zuträgliche Wirkstoffe wie Karotin, Flavonoide, Saponine usw. Ihre Triterpenverbindungen, die auch in vielen anderen Pflanzen wie der Gewürznelke (Syzygium aromaticum) oder Cannabis vorkommen, haben entzündungshemmende und antiseptische Eigenschaften. Die Saponine (andere Triterpenmoleküle) helfen bei Säugetieren den Cholesterinspiegel zu senken. Das in den Blüten enthaltene Faradiol trägt zum Aroma der Pflanze bei und hat außerdem eine antifungielle und antiödematöse Wirkung. Zahlreiche Studien haben auch das Vorhandensein bioaktiver Moleküle nachgewiesen: Oleanol-, Vanillin- und Kaffeesäure, die nicht nur wegen ihrer aromatischen Eigenschaften, sondern auch wegen der antibakteriellen und antikarzinogenen Wirkung nützlich sind. Urtinkturen, Cremes und andere Zubereitungen haben eine feuchtigkeitsspendende, heilende Wirkung auf gereizte Haut und lindern auch bei innerer Anwendung zahlreiche Beschwerden.
RINGELBLUMEN SÄHEN, UM PROBLEME ZU VERMEIDEN Einmal im Biotop angesiedelt, präsentiert die Ringelblume im Frühjahr gelbe oder orangefarbene Blüten, aus denen sie sich von Jahr zu Jahr neu aussät. Eine interessante Tatsache für Gärtner: Die Ringelblume bietet während ihrer langen Blütezeit zahlreichen natürlichen Pflanzenschützern ein Refugium. Zu den Insekten, welche diese Pflanze besonders gerne mögen, gehört die Schwebefliege (Syrphidae), ein Zweiflügler (von griechisch di-pteron - mit zwei Flügeln) mit zwei 7 bis 15 mm langen Flügeln. Sie sieht mit ihren gelben und schwarzen Streifen entfernt einer kleinen Biene ähnlich, ist aber durch ihren Schwebeflug und das Fehlen eines Stachels leicht zu unterscheiden.
Eine ausgewachsene Schwebefliege kann sich von Pollen und Nektar ernähren, findet leicht Unterschlupf in Ringelblumenblüten, wo sie ihre Eier ablegen kann. Die Larve dieses Bestäubers, deren Farbe von weiß bis leuchtend grün reichen kann, ist aphidiphagisch, d.h. sie ernährt sich von Blattläusen. Es wird daher empfohlen, die seltsamen Larven, welche bei den Populationen dieser Saft saugenden Insekten zu beobachten sind, nicht zu stören. Auch der Macrolophus aus der Familie der Miridae (Weichwanzen) profitiert vom Anbau der Ringelblumen.
Diese kleine, grüne, 3 bis 5 mm lange Wanze ist polyphagisch - anders gesagt, sie weiß ihre Ernährung je nach Situation anzupassen. Das räuberische Insekt ist sehr mobil und kann pro Tag etwa fünfzig Larven oder Eier der Weißen Fliege fressen. Es verschlingt alle Milben, Miniermotten und Thripse, die es in die Klauen bekommt. Sind diese Beutetierchen erst einmal verschwunden, kann sich der Macrolophus auch auf andere vielfältige Weise von der Ringelblume ernähren. Diese kleinen Heteroptera können nämlich Saft einsammeln, indem sie in die Stängel der Ringelblume beißen, und sich gleichzeitig von den Pollen ihrer Blüten ernähren. Das Vorhandensein von Wirtspflanzen wie der Ringelblume verstärkt daher die Wirksamkeit der Schädlingsbekämpfung.
Die Ringelblume ist also nicht nur unter ästhetischen Gesichtspunkten interessant, sondern auch eine ideale Ergänzung im Kampf gegen Schädlinge - in jedem Ökosystem sehr einfach zu pflanzen, zu pflegen und aufgrund ihrer vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten eine ideale Pflanze für den Blumengarten!