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WESWEGEN DIE LEGALISIERUNG GESÜNDER IST DIE CANNABISKULTUR SCHÜTZT UNS

Vor dem Verbot von Marijuana war dieses legal und erhältlich. Es war eine Zeit, in der die heutige Laborforschung noch in den Kinderschuhen steckte und in vielen Bereichen vieles im Unklaren blieb. Auch alle anderen Drogen waren in weiten Teilen der Welt legal und wurden von einigen Bürgern eingenommen.

Wie konnte ohne Wissenschaft sicher konsumiert werden?

Wo es Drogen bereits lange gab, waren sie Kulturgut. Wurden diese aus fernen Ländern etabliert, dann wurde häufig auch das Kulturgut übernommen. Genauso gab es eine Cannabiskultur. Es waren Techniken für die Gewinnung und Rezepturen für die Verarbeitung bekannt und es gab viele Leute, die einem Auskunft erteilten. Dabei ging es auch darum, sicherer, und damit weniger bedenklich zu konsumieren. Diese Konsum-Kultur wollte nicht von morgens bis abends stoned oder high sein.

Jugendliche wuchsen einfach in diese Cannabis-Kultur hinein, wie wir auch in unsere „Saufkultur“ hineinwachsen und dadurch möglicherweise viel weniger Schaden nehmen.

Das Verbot von Marijuana war zugleich ein Kultur-Verbot. Beispiel: Wer sich selber strafbar macht, konsumiert heimlich und kann auch seinen Dealer nicht anzeigen, wenn dieser sehr bedenkliche Ware anbietet. Die Konsumenten sind Fehlentwicklungen schutzlos ausgesetzt. Wo das hinführt, sehen wir immer wieder in Parks und unter Brücken.

Je legaler Cannabis wird, umso leichter kann geforscht werden. Es kann zugleich eine neue Cannabiskultur entstehen, die bewusst sicherer konsumiert. Zur Vereinfachung bleibt hier das ganze Thema der Streckstoffe außen vor, um direkt zum Tabak überzugehen.

Es ist seit langem bekannt, dass dieser stark süchtig macht und schädlich ist. In den USA wurde während dem Verbot traditionell pur geraucht, in Europa mit Tabak. Wer noch nicht dem Tabak verfallen ist und versteht, dass es neben dem Purjoint auch ganz andere Konsumtechniken wie Vaporisieren oder Edibles gibt, der konsumiert häufiger ohne Tabak. Allein dadurch wird möglicherweise bereits viel weniger Marijuana geraucht, da der vermiedene Suchtfaktor Tabak nicht ruft. Die Technik des Vaporisierens ist neu entstehende Cannabiskultur einstampfen. Genau diese Personen, denen die Legalisierung eigentlich egal ist, profitieren also bereits von einer Legalisierungs-Entwicklung. Diese wurde zu Hippiezeiten durch

IE KONNTE OHNE WISSENSCHAFT SICHER KONSUMIERT WERDEN?

keine Neuheit. Es wurde bereits vor Jahrzehnten die Kräuterkammer erhitzt, bis die Harze verdampfen, um den Nebel durch die Wasserbong zu ziehen. Doch diese Vorläufer moderner Vaporizer breiteten sich kaum aus, da die Konsumenten ihr Kulturgut immer nur im kleinen Kreis verbreiten konnten. Es war noch schlimmer, selbst einfache Glasbongs oder Kawumm-Rohre waren kaum zu haben.

In den USA wurden in einigen Bundesstaaten sogar Headshops von der Polizei gestürmt, da einfache Glasbongs und Longpaper als Paraphernalia kriminalisiert wurden. Diese Konsumartikel galten als konsumfördernd. Der Konsum ist jedoch verboten, womit auch Paraphernalia etwas Kriminelles sein müssen, so der Gedankengang.

Cannabis war in vielen Ländern nicht einmal für medizinische Zwecke legal, dennoch konnten immer mehr Nischen erschlossen werden, um wenigstens Konsumzubehör, Literatur, Unterhaltung oder das Equipment für den Anbau zu entwickeln.

Außerdem gab es mit den Hippies eine Kiffergeneration, die immer noch unter uns weilt, inzwischen häufig medizinisch konsumiert und ihr Wissen an uns weitergibt. Cannabis ist also noch nicht legal, doch die Cannabiskultur entsteht erneut und schützt uns vor ungesunden Konsumformen.

Viele meinen, sie kriegen es an jeder Ecke und das reicht. Eine finstere Prohibition würde ihnen jedoch auch die Head & Growshops schließen, den Handel der Produkte oder der Bücher generell verbieten und die

Richard Nixon erstickt, kam dann aber mit der medizinischen Legalisierung in Kalifornien im Jahr 1996 wieder langsam in Fahrt. In Europa entstanden um diesen Zeitraum viele Unternehmen, die es noch immer gibt, die den Cannabiskonsum angenehmer

THC zurückführen kann und wählt, wenn möglich, einen Strain mit höherem CBDGehalt. Durch unser Wissen können wir Probleme erkennen und umgehen. Wenn Repression die Forschung abwürgt und auf dem Schwarzmarkt keiner sicher weiß, was genau er bekommt, dann ist das die eigentliche Gefahr.

Auch wenn viele damit recht haben, dass sie immer etwas Marijuana kriegen, da sie die Kontakte haben, so profitieren sie dennoch bereits durch die Legalisierungs-Bewegung. Es gibt Aktivkohlefilter für Joints oder Bongs, es gibt Tabakersatz oder Purköpfe, Vaporizer oder Extraktionsgeräte für guten Dab.

Außerdem wird Cannabiskonsum immer normaler, wodurch die einzelnen und unbedenklicher machen. Ein wesentlicher Aspekt der heute neu entstehenden Cannabiskultur ist die moderne Laborforschung. Es werden Cannabinoide identifiziert und erforscht. Die THC- und CBD- Forschung ist erst der Anfang.

Wer vom Marijuanakonsum bereits Panikattacken erlebte, weiß heute, dass er das Problem auf zu rein dosiertes

Konsumenten weniger stigmatisiert und ausgegrenzt werden. Das größte Risiko am Cannabiskonsum ist immerhin die Strafverfolgung. Ganz unabhängig zu Streckstoffen oder der Repression ist die Legalisierung von Cannabis für uns alle etwas sehr Gutes und Sinnvolles.

Wir können eine neue Cannabiskultur entwickeln, in der wir bewusster und damit unbedenklicher konsumieren.

Von Stoney Tark

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