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Tatkräftigte Bagger-Unterstützung für Sand- und Kieswerk

Seit 1962 besteht die Sand- und Kieswerk Rauscheröd Ulrich Alex GmbH im gleichnamigen Ortsteil von Ortenburg, rund 20 km westlich von Passau. Rund 150 000 t Rohstoff werden hier pro Jahr abgebaut und stationär zu zertifizierten Zuschlagstoffen und Straßenbau-Materialien verarbeitet. Geht es um die hierfür benötigten Baumaschinen sowie Anbaugeräte, greift das Unternehmen seit über 20 Jahren auf den Kobelco-Händler EMB Baumaschinen zurück.

Zusätzlich zum Abbau unterhält der Betrieb ein ständiges Verkaufslager von rund 2000 t, das unterschiedliche Hartgesteine in Schotter- und Splittkörnungen oder als Mauersteine vor- hält. Die Lieferung von Oberboden und Erdreich sowie die Annahme unbelasteter Massen in der angeschlossenen Erdreichkippe komplettieren die Leistungen am Standort. Darüber hinaus rundet das Familienunternehmen das Angebot für seine Kunden mit den Unternehmensbereichen Schüttgut-, Containerund Schwerlasttransporte, Erdund Tiefbau sowie Abbruchleistungen mit qualifizierter Verwertung der Wert- und Reststoffe ab.

Die täglich benötigte Maschinenunterstützung Entsprechend vielseitig ist der Fuhrpark des von Geschäftsführer Ralf Alex in vierter Generation geleiteten Betriebes: Über 20 Lkw und Tieflader stellen regionale und überregionale Transportleistungen sicher, gut 40 Maschinen umfasst die Erdbauflotte, deren Großgeräte flexibel bei Baumaßnahmen, im eigenen Abbau und Materialumschlag sowie der Deponierung eingesetzt werden. Insgesamt 50 Mitarbeiter sind im Unternehmen be- schäftigt, das neben einer werkseigenen Produktionskontrolle auch eine große Fahrzeug- und Maschinenwerkstatt am Standort Rauscheröd betreibt.

Aktuell über 20 Maschinen von 1,7 t bis 37 t Betriebsgewicht zählt die Baggerflotte des Unternehmens. Auch hier setzt Geschäftsführer Ralf Alex auf langfristige Beziehungen und eine erprobte Zusammenarbeit: Bis auf wenige Maschinen stammen alle Kettenbagger inklusive Anbaugeräten seit über 20 Jahren vom Neukirchner Kobelco-Händler EMB Baumaschinen. »Insgesamt konnten wir über die Jahre mehr als 30 Maschinen der unterschiedlichsten Größen in Rauscheröd platzieren«, berichtet EMB-Kundenberaterin Markéta Duchkova, die bereits seit 2003 das Unternehmen fest betreut.

Gezielte Verstärkung für den Abbau

Im Sommer 2022 übernahm das Sand- und Kieswerk Rauscheröd den neuen Kobelco SK350NLC-11 als aktuell größten Bagger im Fuhrpark. Neben dem bereits 2020 gelieferten 32-Tonner Kobelco SK300NLC wird der 213 kW starke 37-t-Bagger vorrangig im Abbau eingesetzt, wechselt aufgrund serienmäßiger Hammerund Scherenleitungen, mechanischem Schnellwechsler und kompakter Transportabmessungen (Breite: 2 990 mm) jedoch auch kurzfristig zu anderen Aufgaben im Unternehmen.

Insgesamt rund 50 ha misst die Abbaufläche in Rauscheröd. Aktuell erfolgt der Trockenabbau mit paralleler Verfüllung über vier Ebenen auf rund 7 ha offener Grubenfläche. Mit Wandhöhen bis 5 m wird das anstehende Material direkt per Bagger abgebaut und auf 35-t-Muldenkipper verladen. Ausgerüstet mit 3,3-m-Standardstiel und 2,3-m³-Tieflöffel bietet der SK350NLC eine Arbeitshöhe von rund 13 m bei max. Ausladung von knapp 12 m. Die Hydraulik mit Power-Boost-Funktion bietet dabei hohe Losbrech- und Reißkräfte (max. 244 kN/180 kN). d

100-t-Bagger für Ölschiefer-Gewinnung

Das in Estland ansässige Unternehmen Kiviõli Keemiatöötus (KKT), das zur Alexela Group gehört, hat den ersten 100-t-Kettenbagger DX1000LC-7 Europas erworben. Das schwere Gerät der Marke Develon, ehemals Doosan, soll tatkräftig bei der Gewinnung von Ölschiefer unterstützen.

Der neue DX1000LC-7 wurde von der IntracGroup, dem Develon-Vertragshändler für die baltischen Länder Estland, Lettland und Litauen, geliefert. Dieser neue Bagger ergänzt den aus den 80-t-Modellen DX800LC-7 und 50-Tonner DX490LC-7 bestehenden Fuhrpark von Develon-Maschinen, der bereits in einer KKT-Ölschiefermine im Norden von Kiviõli in Estland im Einsatz ist und in der auch eine Reihe von 80-t-Baggern anderer Marken betrieben werden. Die Kaufentscheidung zum Ersatz einer bestehenden 80-Tonnen-Maschine durch den neuen DX1000LC-7 basierte auf der erfolgreichen Leistung des

DX800LC-7, mit dem KKT den Kraftstoffverbrauch im Vergleich zu Maschinen von Mitbewerbern bei gleichbleibender Leistung um 10 Liter pro Stunde reduzieren konnte.

Deutliches Einsparpotenzial Diese Einsparungen summieren sich laut Develon wirklich:

Leistung

Nach mehr als 4 000 Betriebsstunden hat der DX800LC-7 umgerechnet bereits 40 000 l Kraftstoff eingespart, eine enorme Zahl, wenn man an den ständig steigenden Kraftstoffpreis denkt. Im Vergleich zu den anderen 80-t-Baggern verbraucht der DX800LC-7 1,50 €/l weniger Kraftstoff – nach nur 4 000 Stunden beträgt die Gesamteinsparung bereits 60 000 €. Nach 10 000 Stunden belaufen sich die Einsparungen auf 150 000 €.

Der neue DX1000LC-7 verspricht laut Hersteller aber noch größere Einsparungen. Der DX1000LC-7 wird vom leistungsstärksten Motor der 100-t-Klasse angetrieben und verfügt über die höchste Hydraulikleistung für diese Maschinenbaugröße. Er bietet eine erstklassige Leistung bei höherer Produktivität, geringerem Kraftstoffverbrauch und leichtgängigeren Bedienelementen. Der mit einem 6,8-m3-Löffel ausgerüstete DX1000LC-7 bietet laut Herstellerangaben eine noch höhere Produktivität.

Mit hoher Leistungskraft

Der Bagger DX1000LC-7 wird von der neuen Stufe-V-konformen Ausführung des bewährten Perkins-Dieselmotors 2806J angetrieben und liefert eine hohe Leistung von 469 kW, laut

Develon mehr als jede andere Maschine dieser Klasse. Die hohe Motorausgangsleistung wird mit einem Virtual Bleed Off-Hydrauliksystem (VBO) vom Typ D-ECOPOWER+ kombiniert, das (3 x 523) – 1569 l/min Hydraulikvolumenstrom und mit 360 bar einen hohen Systemdruck liefert.

Develon hat bisher insgesamt 35 Maschinen geliefert und baut nun die 80- und 100-t-Modelle auf derselben Fertigungslinie. Die Fertigungskapazität wurde inzwischen auf 10 Maschinen pro Monat erhöht, um die hohe Nachfrage nach beiden Maschinenmodellen zu befriedigen. Aufgrund des guten Feedbacks von Kunden erwartet der Baumaschinenhersteller für das Jahr 2023 allein bei den 100-t-Baggern eine Produktion von 50 bis 60 Maschinen.

Estlands Ölschiefer-Gewinnung

Vor mehr als 100 Jahren entdeckte Estland, dass der Stein in der Mine von Nord-Kiviõli Öl enthielt, und begann damals mit der Förderung. Das Verfahren zur Ölförderung ist unverändert. Zunächst wird der Stein herausgeholt. Nachdem rund 8 m3 Deckschicht entfernt wurde, ergibt sich etwa 1 m3 des wertvollen Ölschiefers. Um die Deckschicht zu entfernen, kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz.

Beim ersten erfolgt die Sprengung und Beladung der Lastwagen mit den 80- oder 100-t-Baggern. Ein anderes verwendet einen 50-t-Bagger mit einem Hydraulikhammer und einen der größeren Bagger zum Beladen von Lastwagen. Das dritte Verfahren nutzt einen 80-t-Bagger, der mit einem vibrierenden hydraulischen Aufreißer (Xcentric) ausgerüstet ist, sowie einen weiteren 80-Tonner mit einer Schaufel zum Beladen von Lastwagen.

Nachdem die Deckschicht entfernt wurde, beginnt die Gewinnung des Ölschiefers, wiederum mit unterschiedlichen Verfahren. Dazu gehören der direkte Einsatz eines Baggers zum Beladen von Lkw oder der Einsatz eines Surface Miners, um das wertvolle Material zu extrahieren, zu zerkleinern und gleichzeitig auf einen Lkw zu laden. Der Umwandlungsprozess zur Förderung von Öl aus dem Gestein beginnt damit, dass das Gestein zerkleinert und dann in eine Reaktoreinheit geladen wird, wo es je nach Größe auf 400 bis 800ᵒ C erhitzt wird. Neben Öl wird auch Phenol aus dem Stein entfernt. Insgesamt dauert der Vorgang rund zwei Stunden. Gewöhnlich kann 1 kg Stein zu 20 bis 30 % aus Öl bestehen, wobei der Minenbetreiber etwa 10 Mio. Tonnen pro Jahr (zusammen mit Abraum und Ölschiefer) bewegt.

Wichtigste Energiequelle

Die Ölschieferindustrie in Estland ist eine der fortschrittlichsten der Welt. Der nationale Entwicklungsplan für die Ölschiefergewinnung 2016 – 2030 bezeichnet Ölschiefer als eine strategische Ressource. Estland ist das einzige Land der Welt, das Ölschiefer als Hauptenergiequelle nutzt. Im Jahr 2018 machte Ölschiefer 72 % der gesamten inländischen Energieproduktion Estlands aus und deckte 73 % der gesamten Primärenergie des Landes ab. Etwa 7 300 Personen (mehr als 1 % der Erwerbstätigen in Estland) sind in der Ölschieferindustrie beschäftigt. d

Der MX20G ist der laut Hydrema kompakteste Mobilbagger in der 20-t-Klasse und soll auf der Musterbaustelle der RATL seine Vielseitigkeit zeigen.

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