Bp 02 2015

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Jahre

SBMV

Wir.Verbinden.Musik.

SACHSEN

02/2015

Wir.Verbinden.Musik

Sachsens Bläserpost

Die Zeitschrift des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V.

25 Jahre Sächsischer Blasmusikverband e.V. Brass Band Sachsen ist Vizeeuropameister Fanfarenzug Dresden e.V. – Vizeweltmeister in der Marschparade


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Editorial

Inhalt

Liebe Leserinnen und Leser

Verbandsnachrichten

in vielen Reden taucht das Wort von der Musik als Weltsprache auf. Und tatsächlich ist einem Chinesen der Genuss einer Mozartsinfonie wohl näher als eine Rilke-Lesung. Genauso wie einen Franzosen wohl das Hören eines Gamelanorchesters mehr über indonesische Kultur lernen lässt als ein Diavortrag. Dennoch muss gerade die Kunstmusik sich fragen, ob mit dem Topos „Musik als Weltsprache“ nicht oft ein Export der abendländisch-westlichen Kultur in alle Welt gemeint ist. Bei aller Wertschätzung für die Errungenschaften des Okzidents hinsichtlich Tonsprache und Klangfarbe darf man dabei nicht stehen bleiben, sondern muss sich wie in den Jahrhunderten vor uns öffnen für neue Eindrücke, für neue Gelegenheiten – für Gleichgesinnte und Andersdenkende. Das gilt besonders dann, wenn Menschen in unserer Kultur ankommen, die dies nicht unbedingt freiwillig tun, sei es aus wirtschaftlichen oder aus politischen Gründen. Musik kann Menschen verbinden, soweit stimmt der Gedanke. Er muss genutzt werden. Auch die sächsischen und mitteldeutschen Musikvereine, Orchester und Ensembles sind offen für Menschen aller Länder, aller Kulturen und Wesensarten – das hat der Musikkultur seit jeher auch ihr Überdauern gesichert. Vorbildlich in diesem Zusammenhang sind die Integrationskonzerte der Sächsischen Bläserphilharmonie. Gerade die Kinder- und Jugendarbeit ist ein wichtiger Stützpfeiler einer gelingenden Integrations- und Kulturarbeit, die entsprechenden Workshops und Lehrgänge (S.20) zeugen davon. Mit Recht schwärmen Musikvereine und Ensemble von Auslandsreisen, von Begegnungen mit Freunden und Partnern. Künftig muss auch mehr denn je den hier ankommenden Menschen Tür und Tor geöffnet werden zu einer sinnvollen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Im Verein sollte das am Besten funktionieren. Vom abwechslungsreichen und vielfältigen Vereinsleben der sächsischen und mitteldeutschen Orchester berichtet auch diese Ausgabe der Bläserpost. Viel Spaß beim Lesen!

Ihr Redaktionskollegium SBP

Sehr geehrte Vorstände, liebe Musikerinnen und Musiker, der Sommer mit seinen Konzertreisen und vielfältigen Erlebnissen ist in vollem Gange. Die Erinnerung an das großartige Landesmusikfest 2015 in Grimma hat uns froh in die Sommerpause gehen lassen. Erstmals haben alle großen sächsischen Laienmusikverbände gemeinsam ein Festival zur Präsentation der Musikkultur auf die Beine gestellt. Der Stadt Grimma und dem Festivalbüro ist dafür sehr zu danken. Viele Aufgaben liegen noch vor uns. Die Vernetzung der sächsischen Laienmusikszene und die Schaffung professioneller Strukturen sind wichtige Arbeitsaufgaben für die kommende Zeit. Aber 25 Jahre sind auch ein Grund zur Freude, zum Feiern und zum Danken. Am 23.08. wird die JUNGE BLÄSERPHILHARMONIE SACHSEN zu Ehren des Stifters Theo Müller ein Konzert in Leppersdorf geben. Mit einer Galaveranstaltung und einem Festkonzert der Brass Band Sachsen am 26.09. wird das Festjahr zum XII. Internationalen Blasmusikfest in Bautzen seinen Höhepunkt finden. Seien Sie herzlich dazu eingeladen. Für die vielen bevorstehenden Sommerkonzerte in den Musikvereinen wünsche ich Ihnen Erfolg und Musizierfreude. Bleiben Sie dem Sächsischen Blasmusikverband e.V. weiter gewogen. Mit musikalischen Grüßen

Ihr Thomas Firmenich Präsident

04 Das Jugendblasorchester Grimma e.V. blickt zurück und schaut nach vorn 04 Gründungsunterlagen des SBMV e.V. 05 Verbandstag des SBMV und Haupt versammlung der BJS in Grimma 05 KlangFARBEN 06 Jugendleiterausbildung in Colditz 07 Musikworkshop für Nachwuchsmusiker Innen bis 14 Jahre 07 Glückwünsche an Stefan Fritzen 08 14. Kinder- und Nachwuchsorchester treffen des SBMV 08 JUNGE BLÄSERPHILHARMONIE SACHSEN ergründet die „Heimat" 09 Der Rechtsanwalt berät

VerEINSnachrichten

10 Neue Horizonte – Gemeinschaftskonzert JBO Hohenstein-Ernstthal und Brass Band Sachsen 10 Bergmusikkorps „Frisch Glück“ Annaberg-Buchholz/Frohnau e.V. 11 Brass-Band BlechKLANG und Jenaer Philharmonie 11 Dresdner Bläserphilharmonie – Ehrung 12 1. Landesmusikfest in Grimma – Rückblick 12 Sachsen ist Vizeeuropameister 13 65 Jahre Musikkorps der Stadt Olbernhau 15 Fest der Blasmusik in Falkenau 15 Fanfarenzug Dresden e.V. – Vizeweltmeister 16 Konzertreise des Orchesters der Feuerwehr Dresden BO112 nach Niederösterreich

KONZERTKALENDER 17 18

Ehrungen von Musikerinnen und Musikern aus unseren Mitgliedsvereinen April – August 2015 Konzert- und Veranstaltungstermine September–Dezember 2015

BLÄSERMUSIK IN DEUTSCHLAND, EUROPA UND DER WELT 19 19 20 20

BDMV-Ehrenpräsident Horst Sassik – Verabschiedung Michael Weber mit der Staufermedaille ausgezeichnet Sächsische Bläserphilharmonie – Notenschlüssel zur Integration Deutsche Bläserakademie Workshops im Herbst

jugend- und vereinsarbeit FACHDISKURS/FEUILLETON 21 21 21

DBJ – Musikjugend beim Empfang des Bundespräsidenten DBJ – Blickwinkel Jugendarbeit Kostüme, Kanonen und Königsfamilie – Das Musikkorps der Bundeswehr zu Gast in London

Blasmusikgeschichte

22 Musikdirektor Werner Kunath: Die Sächsischen Musikantenartikel (Teil 2)


Verbandsnachrichten Jahre

SBMV

Wir.Verbinden.Musik.

SACHSEN

Seit der Gründung des SBMV im Jahr 1990 hat sich das Jugendblasorchester Grimma e.V. sehr gut entwickelt. Der Umfang unseres Repertoires und das Niveau unseres Orchesters sind in den vergangenen 25 Jahren stetig gestiegen. Unser besonderer Dank gilt dem SBMV, welcher auch an unserer positiven Entwicklung beteiligt war, z. B. durch Seminare (Juleica) oder D-Lehrgänge bis hin zur Unterstützung bei der Beantragung von Fördermitteln für internationale Jugendbegegnungen u.v.m. Inzwischen führten uns die internationalen Jugendbegegnungen nach Spanien, Frankreich, Ungarn, Serbien, Montenegro, Kanada, Estland, Polen, Brasilien, Österreich, Japan und Südafrika. Wie viele andere Musikvereine nach der Wiedervereinigung suchten auch wir 1989/90 nach einer Zugehörigkeit, nach einem Dachverband. So kamen damals erste Gespräche mit Herrn

Das Jugendblasorchester Grimma e.V. blickt zurück und schaut nach vorn Werner Kunath zustande. Man traf sich und er fragte, was wir von einem Sächsischen Blasmusikverband halten würden. Wir waren von der Idee begeistert und somit von Anfang an Mitglied im SBMV. I m Gr ü ndu ngsja h r des SBMV zählte unser Verein mit zu den ersten, die den Verband in den alten Bundesländern musikalisch vertreten haben. Unsere Besonderheiten: - unser Orchester verfügt seit 26 Jahren über eine vereinseigene Musikschule - musikalische Instrumentalausbildung von insgesamt vier Musikförderklassen der Oberschule Grimma und des Gymnasiums St. Augustin Grimma

Foto: Postkarte von 1990

- aller drei Jahre findet das schon zur Tradition gewordene Internationale Musikantentreffen statt; im Jahr 2014 bereits zum 8. Mal, mit 30 Musikformationen aus 11 Ländern ※ Reiner Rahmlow Stadtmusikdirektor Grimma

Gründungsunterlagen des SBMV e.V. In den letzten Monaten der DDR machte es ein freiheitliches Vereinsgesetz möglich, den SBMV e.V. zu gründen. Die Voraussicht der Gründungsmitglieder, seien es Orchester oder Privatpersonen kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Angesichts der unsicher werdenden Strukturen in Jugendorganisationen und/oder Betrieben und Schulen mussten neue Strukturen möglich gemacht werden. Die Gründung eines gesamtsächsischen Verbandes zur Stärkung der Positionen der Amateurmusik lag nahe, musste aber trotzdem kräftemäßig gestemmt werden. Das es eine sinnvolle Entscheidung war, davon zeugt auch die Tatsache, dass die Vielzahl der Gründungsvereine heute noch als gesunde und zukunftsorientierte Orchester und Ensembles existieren. ※

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Verbandsnachrichten

Große Ereignisse - große Entscheidungen

Verbandstag des SBMV und Hauptversammlung der BJS in Grimma Gut sechs Wochen vor dem Start des Landesmusikfestes führte der Verband seine jährliche Mitgliederversammlung im Soziokulturellen Zentrum durch. Die Heimstatt des JBO Grimma e. V. erwies sich dabei schon als hervorragender Standort, was sich wenige Wochen später als Wettbewerbsstätte der zweiten German Open erneut bewahrheiten sollte.

hat. Als besondere Arbeitsaufgabe definierte der Präsident eine grundsätzliche Stärkung und Profilierung der Laienmusik in Sachsen. Professionelle Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe sowie in Vereinen und Ensembles braucht professionelle und starke Strukturen. Hierfür werde man sich stark machen, um Unterstützer für die Idee eines sächsischen Laienmusikbundes zu finden.

Bestens gelaunt und auch gespannt wurden die Gäste des Verbandstages durch wechselnde Besetzungen des Grimmaer Orchesters begrüßt. Ein Vormittag ganz im Zeichen der Bläsermusik.

Als Vorsitzender der Bläserjugend Sachsen und amtierender Landesmusikdirektor kam Norman Grüneberg eine doppelte Berichtsfunktion zu. Passend in Form einer musikalischen Analyse wurden die Projekte und anstehenden Arbeitsaufgaben vorgestellt. Die perspektivische Arbeit soll in klareren Strukturen der Bildungsarbeit sowie in angepassten Lehrplänen, Weiterbildungsordnungen und einer Qualitätsoffensive in der Bläsermusikszene Sachsens liegen.

Der Präsident des SBMV, Thomas Firmenich, informierte die Versammlung zu Beginn über das plötzliche Ableben des langjährigen Organisationsleiters der JUNGEN BLÄSERPHILHARMONIE SACHSEN, Rolf Lange, dem mit einer Gedenkminute gedacht wurde. In seiner Rede verwies der Präsident sowohl auf die gestiegenen Anforderungen an ehrenamtlich Tätige als auch auf die hohe Bedeutung dieses gesellschaftlichen Engagements. Gleichzeitig zeigte Thomas Firmenich, dass der Verband im 25. Jahr seines Bestehens vielen Widrigkeiten getrotzt und vor allem auch Vieles aufgebaut

KlangFARBEN

Die zahlreichen Grußworte, u. a. vom Präsidenten des Sächsischen Chorverbandes, Horst Wehner, MdL, dem Landrat des Landkreises Leipzig, Dr. Gerhard Gey und dem Hausherrn, Oberbürgermeister Matthias Berger, stellten die Bedeutung der Laienmusik insbesondere auch im SBMV heraus. Den Berichten des Schatzmeisters und der Kas-

senprüfer folgte eine Diskussion über verschiedene Themen des Jugendschutzes, der Vereinsführung und verschiedener Projekte des SBMV und kooperierender Verbände - insgesamt eine entspannte und harmonische halbe Stunde. Der Präsident des SBMV dankte dem Vizepräsidenten Michael Sagurna und dem Landesmusikdirektor Jörg Küttner für ihre erfolgreiche und produktive Mitarbeit. Beide waren vor dem Verbandstag aus persönlichen Gründen von ihren Ämtern zurückgetreten. Im folgenden Wahlprozedere wurden Rosengart Burkert als neue Vizepräsidentin, Gaston Saborowski als neuer Vorsitzender der Bläserjugend Sachsen, Norman Grüneberg als neuer Landesmusikdirektor, Dr. Ulrich Richter als neuer Beisitzer der BJS und Jenny Fengler als neue Medienbeauftragte der BJS einstimmig in ihre Ämter gewählt. Den neuen und alten Mitstreitern in der Verbandsführung ein herzliches Willkommen und viel Erfolg bei der ehrenamtlichen Arbeit. Am Ende des Verbandstages lud der Präsident die Musikvereine herzlich zur Jubiläumsfeier des SBMV, der 2015 25 Jahre besteht, zum Internationalen Musikfest am 26. September nach Bautzen ein. ※ Norman Grüneberg, LMD

KRONE

DER SÄCHSISCHEN BLASMUSIK

Die Vereine des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V. lassen Frankenberg/Sa. klingen Vom 10.-12. Juli 2015 fand nun schon zum 5. Mal die KlangFARBEN - das Schaufenster und Kleinmusikfestival des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V. - in Frankenberg/Sa. statt. Bei sonnigem Wetter eröffnete am Freitagabend das Jugendblasorchester HohensteinErnstthal e.V. das Fest. Den Taktstock und das Sommerwetter übernahmen am Samstag die Stadtkapelle des Städtischer Musikverein Frankenberg/Sa. e.V., die Stadtmusik Bad Lausick e.V. und das Feuerwehrblasorchester Wilsdruff e.V. Das bunte Abendprogramm gestalteten die Original Hirschsteiner Musikanten e.V., die den Kirchplatz zum Beben brachten. Zuvor gab es einen musikalischen Gruß von der Stadtkapelle aus Frankenberg/Eder (Hessen). Den Abschluss bildete ein gelungenes Experiment von SBMV und ortsansässigen TanzgrupSachsens Bläserpost 02 | 2015

pen - eine Tanz-, Musik- und Lichtshow. Am Sonntag eröffnete das Bühnenprogramm das Jugendblasorchester Klein- Erzgebirge Oederan e.V. mit ihren Gästen aus Bulgarien, welche gemeinsam kurzfristig für das 1. JBO Chemnitz eingesprungen sind. Dafür ein großes Dankeschön. Musikvereine unseres Verbandes helfen sich untereinander, wie sollte es unter Musikern auch anders sein. Nach einem weiteren musikalischen Gruß, diesmal von einem polnischen Orchester aus Strehlen, der Partnerstadt von Frankenberg/ Sa., beendeten die Mährischen Vagabunden, die Gewinner der Krone der sächsischen Blasmusik 2014, das bunte Bühnenprogramm mit ihrer Musik zum traditionellen Kaffee und Kuchen.

Natürlich gilt unser besonderer Dank der Stadt Frankenberg/Sa. mit ihren zahlreichen Vereinen, die den Kirchplatz zu einem Vereinsplatz umgestalteten und das Bühnenprogramm mit tollen Tanzeinlagen bereicherten.

Herzlichen Dank sagen wir an alle Beteiligten auf, neben und hinter unserer Bühne.

Projektleiter KlangFARBEN

Ausführlich berichten wir über die KlangFARBEN in unserer nächsten Ausgabe von Sachsens Bläserpost. Jetzt sei schon darauf verwiesen, dass die KlangFARBEN auch im nächsten Jahr zu seiner 6. Auflage wieder erklingen werden. Bewerbungen für dieses musikalische Familienfest im Herzen einer lebendigen Stadt, nehmen wir jetzt schon gerne entgegen. ※ Gaston Saborowski

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Verbandsnachrichten

Jugendarbeit soll Spaß machen!

Jugendleiterausbildung in Colditz – Ein Erlebnisbericht

Teilnehmer Jugendleiterausbildung

„RUHE!“ – Dies hallte mir entgegen, als ich kurz vor 18 Uhr die letzten Stufen der Wendeltreppe erklomm. Passender konnte das Wochenende gar nicht eingeleitet werden. Aber von vorn: Ich bin eine von zwei Jugend-leitern im Musikkorps der Bergstadt Schneeberg e. V. Vor drei Jahren besuchten Bastian und ich das Juleica-Grundseminar (Jugendleiter/In-Card) welches der Sächsische Blasmusikverband e. V. (SBMV)/Bläserjugend Sachsen (BJS) jährlich anbietet. Aller drei Jahre muss man an einem Aufbauseminar teilnehmen, ansonsten verliert die Juleica ihre Gültigkeit. Dieses Jahr fand es vom 13. bis 15. März im Schloss Colditz statt. Das Schloss Colditz beherbergt die EuropaJugendherberge und die Landesmusikakademie Sachsen. Daher ist es ein idealer Ort, um ein Probenlager abzuhalten. Wie es der Zufall wollte, wohnten wir an jenem Wochenende zusammen mit circa 50 musikalischen und hochmotivierten Kindern und Jugendlichen unter einem Dach. Wunderbar! So konnten wir am lebenden Objekt beobachten, was wir im Seminar theoretisch besprachen. Dieser Hummelschwarm war also am Freitag, kurz vor 18 Uhr im Speisesaal versammelt

und wartete hungrig auf den Startschuss für das Abendessen. Um den Kleinen nicht beim Kampf um die besten Plätze, höchsten Essenshaufen und vollsten Teetassen im Weg zu sein, holte ich mir erst einmal meinen Zimmerschlüssel und entledigte mich meiner Taschen und Tüten. Kurz darauf traf mein Foto: SMBV Jugendleiter-Partner Bastian ein. Zurück im Speisesaal trafen wir zwei Mädchen, welche zum ersten Mal an der Jugendleiterausbildung des SBMV/BJS teilnahmen. Wenig später begrüßten wir mit großem „Hallo!“ Richard. Er ist Jugendleiter im Bergmusikkorps Saxonia Freiberg e. V. Wir lernten uns zum Grundseminar kennen und tauschen uns seither regelmäßig über die Arbeit in unseren Vereinen aus. Nach einem sehr schmackhaften und üppigen Abendmahl ging es auch schon voll los: Gruppen- und Spielpädagogik. Ich erinnere, es war Freitagabend! Anne Sygulla und Gaston Saborowski gestalteten die Themen jedoch mit sehr viel Engagement und Charme. Dies verdient besonderen Respekt, da beide neben der Verbandsarbeit einen „gutbezahlten 40-Stunden-Nebenjob“ haben. Nach einer angemessenen Zeit konnten wir zum geselligen Teil des Abends übergehen. Am nächsten Tag stand das Thema „Recht“ auf dem Stundenplan. Von 9.00 bis 16.30 Uhr: Jugendschutzgesetz (JuSchG), Bürgerliches Gesetzbuch (BGB), Strafgesetzbuch (StGB), … Moment! Strafgesetzbuch? Ja! Auch mit den Folgen entsprechender Strafhandlungen müssen wir vertraut gemacht werden. Jedoch waren die

Diskussionen über Haftungsangelegenheiten viel ausgedehnter und intensiver. Verletzung der Aufsichtspflicht ist hier das Schlagwort. Puh! Klingt staubig und trocken? War es aber nicht! Rechtsanwalt Michael Lengert führte uns mit viel Humor und einer ordentlichen Prise Sarkasmus sicher durch den Paragraphendschungel. Es ist ein beruhigendes Gefühl, wenn man weiß, dass man in der ehrenamtlichen Jugendarbeit nicht zwangsläufig immer mit einem Fuß im Arrestlokal steht. Nach dem Abendbrot besprachen wir noch verschiedene Aspekte der Kindeswohlgefährdung und begaben uns dann wieder in das „Kaminzimmer“, um den wohlverdienten Feierabend zu genießen. Der Sonntagvormittag hielt den Agendapunkt „Demokratiebildung“ für uns bereit. Was ist Demokratie für uns? Wie können wir im Verein Demokratie lebendig gestalten? Für mich besonders interessant war der Austausch darüber, wie unterschiedlich die Hierarchie in einem Verein gestaltet werden kann. In der Feedback-Runde wurde vor allem eines deutlich: Wir alle hatten eine gute Zeit im Schloss Colditz. Wir haben viel gelernt, Vergessenes reaktiviert und Erfahrungen ausgetauscht. Damit fand das Juleica-Aufbauseminar seinen Abschluss. Das Grundseminar wurde am 27. März 2015 fortgesetzt. Die angehenden Jugendleiter haben sich unter anderem mit den Themen Rhetorik, Motivation und Erste Hilfe beschäftigen. An dieser Stelle nochmal ein ganz herzliches Dankeschön an Anne und Gaston für euer Engagement. Ich denke, eure Botschaft ist bei uns allen angekommen: Die ehrenamtliche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen soll Freude bereiten und Spaß machen. Auch uns Jugendleitern! ※ Manja Görner, MK der Bergstadt Schneeberg e.V.

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Sachsens Bläserpost 02 | 2015


Verbandsnachrichten

Musikworkshop mit Freizeitgestaltung für NachwuchsmusikerInnen bis 14 Jahre Das erste Junior-Band-Camp in Schneeberg vom 20. bis 22. Februar 2015 war ein gelungener Start etwas Neues zu gestalten. Ich konnte unsere Kinder vom Musikverein Brandis gut motivieren, sodass die meisten Nachwuchsmusiker teilnahmen. Nach mehreren vorherigen Absprachen mit der Geschäftsstelle in Frankenberg konnte ich mich : ger Teilnehmer Meinungen eini

Elias Karl: Am Junior-Band-Camp hat mir das Zusammenspiel des Orchesters sehr gut gefallen. Der Dirigent ist sehr nett und engagiert, es macht sehr viel Spaß mit ihm zu musizieren. Norman Thieme: ist cool, ein ganzes Das Junior-Band- Camp Aber es war auch in. alle s Konzert für un nd, manchmal in den sehr, sehr ans trenge ig, aber das Konzert ier gw lan as Proben etw en Fall besser, als jed f Au am Ende war toll. die anderen Jahre.

und auch die Kinder ausreichend vorbereiten. Wir wussten, was ungefähr gespielt wird, wie das Programm der Tage vorgesehen ist und natürlich konnte ich besonders das Abschlusskonzert anpreisen. Das besuchten dann auch die meisten Eltern und Angehörigen. Ein besonderer Dank an alle Verantwortlichen dafür, dass sogar eine neu gebildete Tanzgruppe, die in unserem Haus in Brandis seit

kurzem probt, mitkommen und einen Tanz aufführen durfte. Auch diese Mädchen waren total begeistert. Der äußere Rahmen, der Rathaussaal Zwickau, hat den Abschluss des Camps festlich unterstrichen. Die Moderation von Norman Grüneberg war „Sahne“. Tausend Dank! ※

Anne: dieses Jahr Camp war auch Das Junior-Bandar et was zw n re wa en Prob wieder toll. Die nt und ler ge l vie er ich habe anstrengend, ab t. ch ma ge es hat auch Spaß

Luisa Nagel Das Probenlager in Schneeberg war wie eine kleine Klassenfahrt. Wir hatten sehr viel Spaß und die Nächte waren entsprec hend kurz. Gleichzeitig war es auch sehr anstreng end, weil wir innerhalb von zwei Tagen einig e Musikstücke einstudieren mussten. Gott sei Dank haben wir, auch wegen der guten Anle itung durch den Dirigenten, Herrn Buschma nn, ein sehr schönes Konzert hinbekommen. Ich möchte im nächsten Jahr wieder mitfahre n.

Lars und Erik Uns hat es gut gefallen und es war eine schöne Auswahl an Stücken. Nicht so gut fanden wir, dass die Pausen etwas zu kurz waren. an: Aron und Jonath Essen war aß gemacht, das Sp l vie es t ha s Un . nt ler ge l ben vie lecker und wir ha

Joachim Kühnel, Vorsitzender MV Brandis e. V.

Herzliche Glückwünsche des Präsidiums des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V. im Namen der sächsischen Bläserszene an Stefan Fritzen, den kundigen Klangmenschen und umtriebigen Orchestergestalter! Auszüge aus dem Glückwunschschreiben der Staatsministerin des Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst, Frau Dr. Eva-Maria Stange, anlässlich des 75 Geburtstages von Stefan Fritzen „ …. Sie haben mit allem, was Sie in Ihrem Musikerleben bisher taten und noch tun, dazu beigetragen, der Blasmusik begeisterte und kenntnisreiche Zuhörer zu gewinnen. Für Sie ist Blasmusik nicht nur unverzichtbarer Teil der Orchestermusik, sondern eine ganz eigene Kategorie musikalischen Schaffens, die sie in all ihrer Vielfalt und in ihrem Glanz immer wieder vor den Hörern ausbreiteten. Sei es als aktiver Musiker oder als Musikpädagoge, Orchesterleiter oder in einer Ihrer vielen Funktionen vom Juror bis zum Publizisten. Die Begeisterung an „selbstgemachter“ Musik zu wecken und bei allen Anstrengungen, die es kostet, sie zu praktizieren, wachzuhalten, ist ein großer Verdienst, gerade in unserer heutigen Zeit, da viele Menschen schnelle, leichterrungene Erfolge suchen. Aber Sie generieren anhaltendes Vergnügen, Sachsens Bläserpost 02 | 2015

hier in Dresden schon seit sieben Jahren mit Ihrer Dresdner Bläserphilharmonie, und zuvor schon mit und in zahlreichen anderen Ensembles. Die Dresdner Bläserphilharmonie ist auch deshalb etwas ganz Besonderes, weil es Ihnen damit gelingt, Menschen ganz unterschiedlicher Art, Fachleute ganz unterschiedlicher Profession, Alt und Jung, in einem gemeinsamen Tun zu vereinen: anspruchsvolle, sinfonische Bläsermusik zu erarbeiten und auszuführen. Ich wünsche Ihnen einen schönen Ehrentag…. Und danach wünsche ich Ihnen und Ihrem Orchester noch viele gemeinsame produktive Jahre, um Ihre Zuhörer mitzunehmen auf die Reise zu solchen Wundern, wie sie Blasmusiker aus bewegter Luft entstehen lassen können.᾽᾽

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Verbandsnachrichten

14. Kinder- und Nachwuchsorchestertreffen des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V.

Freude am Musizieren

Sächsischer Musikernachwuchs auf der Landesgartenschau als die Jüngsten aus Bernsdorf mit ihrem Flötenspiel zeigten, dass hier ein toller Mu s i k er n achw uch s heranwächst. „Hier spielt die Musik“ war aber nicht nur ein Hinweis auf das eigene Musizieren, sonder n kann auch als ein Fingerzeig an alle Selbstbewusst und voller Freude musizierten die jungen Nachwuchsmusiker auf der großen Verantwortlichen verMDR-Bühne. Im Foto: Alexander König und die Jugendbrassband aus Jena Foto: U. Richter standen werden, alles Es machte am 9. Mai 2015 in Oelsnitz auf der zu tun, damit sich auch in Zukunft Kinder mit Landesgartenschau viel Freude, den fast 400 Musik und mit einem Instrument in der Hand Nachwuchsmusikern unseres Sächsischen Blaszu wertvollen Persönlichkeiten entwickeln musikverbandes zuzuhören und die Spielfreude können. Das vielzitierte Motto bei den Chören der jungen Künstler live zu erleben. Mit Kopf „Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse und Herz waren sie dabei und selbstbewusst Menschen haben keine Lieder“ kann problemlos eroberten sie sich die große MDR-Bühne oder auch auf die Instrumentalisten angewendet nahmen Platz an den anderen Spielorten. werden. Kinder, die in einem Musikverein oder Der angereiste Nachwuchs repräsentierte den in einer Orchestergemeinschaft groß werden, Genremix des Verbandes, von traditioneller wachsen unter Rahmenbedingungen auf, die Blasmusik über sinfonische Blasmusik bis hin es ihnen ermöglichen, ihre Fähigkeiten und zur Brass-Musik. Fertigkeiten zu entwickeln, sich immer wieder „Hier spielt die Musik“ stand auf den T-Shirts neu zu entdecken und die ihnen das Gefühl der jungen Lichtensteiner Musiker, ein Slovermitteln, wertvoller Teil einer Gemeinschaft gan, der über das gesamte Kinder- und NachGleichgesinnter zu sein. Dass das Sächsische wuchsorchestertreffen hätte stehen können. Staatsministerium für Soziales und VerbrauDen Zuschauern ist das Herz aufgegangen, cherschutz dieses Treffen in Oelsnitz unterstützt

hat, lässt hoffen, dass die Politik erkannt hat, wie wichtig es ist, den Kindern einen solchen Weg zu ermöglichen. Nach dem 14. Treffen sächsischer Kinder- und Nachwuchsorchester wird es mit Sicherheit auch in den nächsten Jahren wieder solche Treffen geben. Reserven gibt es durchaus hinsichtlich der teilnehmenden Orchester. Von ca. 25 Nachwuchsorchestern im Verband waren in diesem Jahr zehn dabei. Es kann nur begrüßt werden, wenn Vereinsvorstände weiterer Musikvereine ihrem Nachwuchs diese Erfahrung auf der Bühne und beim Gemeinschaftsmusizieren nicht vorenthalten. Nicht nur der einzelne Verein ist eine Gemeinschaft, sondern auch der Verband im Ganzen und in diese Gemeinschaft sollten die Nachwuchsmusiker durchaus hineinwachsen. In diesem Jahr gilt der Dank den Musikvereinen aus Lichtenstein, Löbau, Brandis, Waldenburg, Bernsdorf, Zwickau, Kirchberg, Großerkmannsdorf und aus Jena, die den Tag zu ihrem Tag gemacht haben. Dank gilt auch der Landesgartenschau Sachsen in Oelsnitz, die für den blumig duftenden Rahmen sorgte. Dank gilt den Mitgliedern des Präsidiums und der Verbandsgeschäftsstelle, die auch in diesem Jahr wieder alle Hände voll zu tun hatten, um für den Nachwuchs diesen erlebnisreichen Tag vorzubereiten. ※ U. Richter

Eine Minute Rührung – die JUNGE BLÄSERPHILHARMONIE SACHSEN ergründet die „Heimat" Wenn in der Osterwoche in Frankenberg Klänge mit harmonischer, feinsinniger, manchmal brachialer Kraft durch den „Stadtpark" hallen, ist seit vielen Jahren klar: Das junge Auswahlorchester für sächsische Bläserinnen und Bläser ist zurück. Vieles ist unverändert, manches neu: Unter bewährter künstlerischer Leitung von Chefdirigent Thomas Scheibe präsentiert sich das ehemalige Landesjugendblasorchester Sachsen nun als JUNGE BLÄSERPHILHARMONIE SACHSEN! Altbewährt und doch in neuem Gewand nahm uns vom 6. bis 12. April das Landhotel Frankenberg auf, welches die letzten Jahre mit Flutschäden zu kämpfen hatte. Infolgedessen waren wir auch diesmal auf die ausgezeichnete

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Verpflegung aus der Wettiner Kaserne angewiesen, die uns in den letzten Jahren bereits mit Unterkunft und Verpflegung ausgeholfen hatte. Heimat. Es ist eines der Wörter, die in jedem Menschen Emotionen und Erinnerungen weckt. Und es ist hochaktuell in einer Zeit, in der 60 Millionen Menschen weltweit ihre Heimat verlassen müssen. Die treibende, intensive Fanfare Mother Earth von David Maslanka bildete den Auftakt und öffnete die Thematik mit einer Hommage an die Heimat aller Menschen. In den Variationen über ein koreanisches Volkslied von John Barnes Chance hatten wir die Chance, zu den Klängen von „Arirang" unsere Korea- Reise im Sommer 2014 Revue passieren

zu lassen. Es folgte Franz Liszts Fantasie über ungarische Volksmelodien, in welcher die Junge Bläserphilharmonie Sachsen mit dem Pianisten Andrej Romanishin fulminant die Erinnerungen Liszts an seine Heimat zum Leben erweckte. Das virtuose, verzaubernde Fingerspiel beschrieb der Weimarer Masterstudent lakonisch-bodenständig mit: „Ist schwer...". Mit seiner dritten Sinfonie Slawjanskaja - Die Slawische zeigte uns Boris Koschewnikow in vier Sätzen sowohl tieftraurige, melancholische Melodien, als auch überbordende Lebensfreude und wirbelnde Tänze. Nicht alle Impressionen und Legenden können als lustige oder traurige, harmonische Lieder vertont werden. Alberto Ginastera verarbeitete eine Quechua-Legende seiner Heimat Sachsens Bläserpost 02 | 2015


Verbandsnachrichten

Argentinien, die Geschichte des Rebellen und Inka-Generals Ollantay. Beißende Trompeten und scharfzüngiger Brass lassen die Krieger des Generals durch den Saal stürmen, nur Augenblicke nachdem Flöte, Oboe und Horn die Bergwelt der Anden nach Sachsen holten. Den Abschluss bildete Ralph Vaughan Williams' English Folk Song Suite, ein echter Klassiker der sinfonischen Bläsermusik, der mit seinem schwungvollen Charakter und der zeitlosen Verarbeitung typisch englischer Volkslieder das Publikum mitreißen konnte. Leider ging die sehr lehrreiche und interessante Probewoche wie immer viel zu schnell vorbei. Umso schöner waren deshalb die beiden gut besuchten Abschlusskonzerte, in denen wir gemeinsam zeigen konnten, was wir die ganze Woche unter Anstrengung und natürlich auch viel Spaß erarbeitet hatten. Während das Samstags-Konzert mittlerweile traditionell im Stadtpark in Frankenberg stattfand, waren wir am Sonntag nach Olbernhau ins Konzert- und Ballhaus Tivoli eingeladen. Anlass dazu war das

Der Rechtsanwalt berät

65-jährige Jubiläum des Musikkorps der Stadt Olbernhau, aus dem in dieser Probephase zwei Musiker und eine Musikerin den Weg in die Junge Bläserphilharmonie Sachsen gefunden haben. Auch wenn wir uns nach diesem sehr gelungenen Konzert wieder trennen mussten, hieß es diesmal nicht „bis zum Sommer" sondern „bis Grimma", denn auch beim 1. Landesmusikfest, welches vom 12. bis 14. Juni in Grimma stattfand, war die Junge Bläserphilharmonie Sachsen dabei und stellte das Programm „Heimat" in der Klosterkirche Grimma vor. Im Namen der Jungen Bläserphilharmonie Sachsen möchten wir uns hier noch einmal bei allen bedanken, die diese Probephase ermöglicht haben. Dazu gehören der unermüdliche Taktstockschwinger Thomas Scheibe, der Organisationsleiter Norman Grüneberg, Marion Frank und Anne Sygulla, die für alle großen und kleinen Fragen bereitstanden und alle, die im Hintergrund tätig waren.

Wir freuen uns nun auf das nächste Projekt im August 2015, in der wir uns wieder mit Elan auf die Klassiker der sinfonischen Bläsermusik stürzen wollen, diesmal in Kooperation mit dem Sächsischen Saxophonorchester. Und neben dem besonderen Klangerlebnis freuen wir uns besonders, durch dieses Ensemble gewonnene Freunde und Freundinnen wiederzutreffen. Ihr seht also: Mitmachen lohnt sich! ※ Eure Fagöttin und euer Fagott, Cynthia Gemeinhardt und Alexander Seltmann

Wir möchten folgende Musikerinnen und Musiker ganz herzlich in unseren Reihen begrüßen: Tony Fritzsche (Trompete) Kerstin Haag (Querflöte) Stefanie Haag (Querflöte) Franka Hilger (Waldhorn) Aleš Janoušek (Klarinette) Lisa Schaller (Euphonium) Victoria Schüttig (Klarinette) Sarah Sitte (Tenorsaxophon)

Aus der Praxis

Der Musikverein X hat folgendes Problem: Mitglieder, die neu in den Verein eintreten, erhalten verschiedene Ausrüstungsgegenstände (T-Shirt, Jacke, Hose und ggf. Instrument). Treten die Mitglieder später aus oder wachsen sie aus der Konfektionsgröße heraus, so erhalten sie im Austausch jeweils neue Sachen. Das ganze Prozedere ist nicht besonders geregelt. Da sich die zurückgegebenen Sachen häufig in einem sehr schlechten Zustand befinden, soll die Ausgabe der Ausrüstung künftig geregelt werden. Wir wurden befragt, wie eine solche Regelung aussehen muss, speziell ob es hierzu einer Grundlage in der Satzung bedarf.

Rechtsanwalt Bertram Petzoldt Fachanwalt für Arbeitsrecht Fachanwalt für Sozialrecht Berät und vertritt den Sächsischen Blasmusikverband e.V. sowie dessen angeschlossene Vereine. Telefonische Fragen zu Rechtsfragen des Vereinslebens werden jeweils am ersten Donnerstag des Monats in der Zeit von 16:00–17:30 Uhr beantwortet. Tel. (0351) 21 30 30 40 b.petzoldt@kanzlei-queisser.de www.ra-petzoldt.de Haben Sie Anregungen und Fragen zu dem Thema? Schreiben Sie uns bitte. Wir freuen uns über jede Zuschrift.

Sachsens Bläserpost 02 | 2015

Eine spezielle Regelung in der Vereinssatzung ist zwar durchaus sinnvoll, zwingend ist diese jedoch nach unserem Verständnis aber nicht. Wenn der Verein die Weitergabe der Ausrüstungsgegenstände bislang in seiner Satzung nicht geregelt hat, bedürfte es hierzu einer Satzungsergänzung als spezielle Form der Satzungsänderung. Da jede Satzungsänderung ein förmliches Verfahren durchläuft und die Änderung dem Registergericht vorgelegt werden muss, ist diese Variante eher konfliktanfällig und zeitaufwendig. Wie erwähnt, ist eine Grundlage in der Satzung auch nicht zwingend erforderlich. Wenn der Verein – wovon wir einmal ausgehen – Eigentümer der Gegenstände ist, ist eine sichere, vertragliche Grundlage vollkommen ausreichend. Hierzu kann der Verein „unterhalb der Satzung“ eine Art „Ausrüstungsordnung“ schaffen oder jeweils individuelle Verträge abschließen. Beides ist denkbar. Rechtlich betrachtet, handelt es sich bei der Weitergabe von Ausrüstungsgegenständen an Vereinsmitglieder – im Normalfall - um eine Leihe. Teilweise wurde auch schon diskutiert, ob es sich um ein Gefälligkeitsverhältnis handeln könnte. Diese Auffassung ist aber aus verschiedenen Gründen abzulehnen. So ist schon nicht erkennbar, worin die Gefälligkeit liegen soll. Bei der Leihe ist es so, dass dem Entleiher der gewöhnliche Gebrauch der entliehenen Sache unentgeltlich gestattet wird. Nach Ablauf der Entleihzeit ist die entliehene Sache zurückzugeben. Ist keine bestimmte Zeit der Entleihung vereinbart, so kann der Verleiher die Sache prinzipiell zu jeder Zeit zurückverlangen. Leider ist es so, dass die Leihe als so genanntes Rechtsinstitut im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) nur sehr oberflächlich geregelt ist und deshalb viele Fragen naturgemäß offen bleiben. In einer speziellen Ordnung oder in einem Vertrag könnte beispielsweise geregelt werden, dass die Sachen pfleglich zu behandeln und in einem sauberen (gewaschenen) Zustand zurückzugeben sind. Auch könnten Modalitäten der Rückgabe vorgegeben werden. Vom Inhalt her ist der Verein hier relativ frei. Je klarer und übersichtlicher eine solche Regelung ist, desto höher ist für gewöhnlich aber die Akzeptanz bei den Mitgliedern. ※

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Vereinsnachrichten

Neue Horizonte

Gemeinschaftskonzert des Jugendblasorchesters Hohenstein-Ernstthal e. V. und der Brass Band Sachsen Eines seiner beiden Jahreskonzerte spielt das Jugendblasorchester Hohenstein-Ernstthal seit einigen Jahren in der Ernstthaler St.-Trinitatis-Kirche. Für den diesjährigen Auftritt hatte sich der Verein ein Gastensemble eingeladen: Am 25. April – dem 108. Geburtstag des Orchestergründers Hans Krug – fand unter dem Titel „Neue Horizonte" ein gemeinsames Konzert mit der Brass Band Sachsen statt. Das Motto war eine Aufforderung an das Publikum, musikalisch zu neuen Horizonten aufzubrechen, Grenzen zu überschreiten, neue Sichtweisen in Erwägung zu ziehen oder Sehnsüchten zu folgen. Der Darbietung wohnten zahlreiche Freunde und Förderer des Orchesters bei, so die Stellvertretende Oberbürgermeisterin der Stadt Hohenstein-Ernstthal Frau Dr. Petra Hiersemann, der Komponist Horst Häupl, Rudi Stößel vom SAXONIADE e. V. und Dr. Ulrich Richter vom Vorstand der Bläserjugend Sachsen. Die Brass Band Sachsen errang unter ihrem schottischen Dirigenten Eoin Tonner bei den European Brass Band Championships in Freiburg Anfang Mai den Titel des VizeEuropameisters. Das dabei zu spielende Set Test Piece ORÍGENES von Carlos Cárdenas wurde an diesem Abend in Sachsen uraufgeführt. Daneben erklangen auch das Own Choice Test Piece SUITE OF HYMN OF THE HIGHLANDS sowie die SLAVISCHE FANTASY

Foto: JBO HOT / CSLS

und GRANDFATHERS’S CLOCK, mit denen die Solisten Christian Sellien am Cornett und Dr. Martin Lesser am Euphonium zu überzeugen wussten. Das Jugendblasorchester unter der künstlerischen Leitung von Sören Hofmann präsentierte seine Beiträge für die diesjährigen musikalischen Wettbewerbe, das 1. Sächsische Landesmusikfest und die 13. SAXONIADE. Die Erarbeitung des Pflichttitels VALERIUS VARIATIONS und des Selbstwahlstücks FREE WORLD FANTASY begann bereits Ende 2014 und wurde zu Probenwochenenden im Februar, März und April vertieft. Beide Werke haben das

Ringen um Frieden und Freiheit zum Thema und weisen damit eine hohe Aktualität auf. Außerdem stellten Posaunist Tim Köhler bei SPRINGTIME und Saxophonist Jan Köhler beim SUGAR BLUES ihr solistisches Können unter Beweis. Für die gelungene Darbietung in der ausverkauften Kirche zollten die Zuhörer Beifall und Anerkennung. Nach dem Konzert fanden die Mitglieder beider Klangkörper auf Einladung des HohensteinErnstthaler Jugendblasorchesters auch außerhalb der Musik bei einem zünftigen Grillabend zueinander. ※ Daniel Richter, Vorsitzender JBO Hohenstein-Ernstthal e.V.

Bergmusikkorps „Frisch Glück“ Annaberg-Buchholz/Frohnau e. V. mit neuen musikalischen Leitern Seit Dezember 2014 kann sich das Bergmusikkorps „Frisch Glück“ Annaberg-Buchholz/ Frohnau e. V. über einen neuen musikalischen Leiter freuen. Dieser stellte sich offiziell zum ersten Mal zum Jahresabschlusskonzert des Orchesters im Haus des Gastes „Erzhammer“ den Konzertbesuchern vor. Der neue Mann am Dirigentenstab ist Jörg Küttner aus Lichtenstein. Die Neuverpflichtung wurde nötig, weil die langjährige musikalische Leiterin Frau Jahn, nach langer schwerer Krankheit, unerwartet im März 2014 verstorben war. Während ihrer Krankheit hatte sie bereits Kontakte zu Jörg Küttner geknüpft und ihm das Bergmusikkorps empfohlen. Jörg Küttner studierte von 1984 bis 1989 Musikpädagogik und Germanistik in Zwickau

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mit Sonderstudienvertrag Ensembleleitung, Komposition, Dirigat, Probenmethodik und Instrumentalspiel von Holz- und Blechblasinstrumenten. Er belegte Dirigierkurse und Dirigentenausbildungen bei Generalmusikdirektor St. Fraas, Professor Eisenbeiß aus Zwickau und J. Wehner aus Leipzig. Er arbeitet als Mentor und Dirigent vieler Blasorchester und Juror des Bundesverbandes deutscher Musikverbände. Weiterhin war er bis 2015 als Leiter der D- und C-Ausbildung in Sachsen und als Landesmusikdirektor des Sächsischen Blasmusikverbandes tätig. Er ist Herausgeber, Komponist und Bearbeiter verschiedener Kompositionen für Blasorchester und Kammermusik, besonders für

Nachwuchs, Kinder- und Jugendorchester. Seine hervorragende Arbeit wurde 2008 mit der Ehrennadel in Gold mit Zahl für 30-jährige Tätigkeit, mit der Dirigentennadel in Silber 2010 und mit der Ehrenmedaille in Bronze am Band 2014 gewürdigt. Seine neuen Aufgaben im Bergmusikkorps sieht er u. a. darin, das musikalische Repertoire des Klangkörpers sinfonisch zu erweitern, die musikalische Qualität zu verbessern, das Orchester in Region und Medien weiter bekanntzumachen und die Jugendarbeit nachhaltig zu gestalten. ※ Dafür wünschen wir ihm: „Alles Gute!“ Johannes Ullrich, Bergmusikkorps „Frisch Glück" AnnabergBuchholz, Frohnau e. V.

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Vereinsnachrichten

Musikalisch verschmolzen Brass-Band BlechKLANG und Jenaer Philharmonie

Selten zu erleben: Streicher, Holzbläser und Brassbandler musizieren gemeinsam.

Es gibt in der Geschichte eines jeden Musikvereins viele Höhepunkte. Doch nicht jeder brennt sich dauerhaft ins Bewusstsein ein. Das gemeinsame Konzert der Brass-Band BlechKLANG (in Trägerschaft des Blasmusikvereins Carl Zeiss Jena e. V.) und der Jenaer Philharmonie im März dieses Jahres gehört aber sicher zu jenen Ereignissen, welche nicht nur in der Vereinschronik einen besonderen Platz finden. Sowohl der Schweizer Komponist Oliver Waespi, als auch der verantwortliche Dirigent Philippe Bach (GMD am Südthüringischen Staatstheater Meiningen) sind der Meinung, mit dem Konzert „Brass & Sinfonik II“ in Jena ein Stück Musikgeschichte geschrieben zu haben. Ob künstlerischkompositorisch mit der Welturaufführung der Auftragskomposition At the Crossroads, mit der nachhaltigen Etablierung neuer Konzertformate und der damit verbundenen Generierung neuer Hörerschichten, oder in der Symbiose von Berufsmusikern und hochambitionierten Amateurmusikern – in Jena wurden im Frühjahr 2015 deutliche Zeichen gesetzt. Knapp 100 Musiker beider Klangkörper stellten sich einem anspruchsvollen und durchaus kritischem Konzert- und Stammpublikum der Jenaer Philharmonie und der Brass-Band BlechKLANG im nahezu ausverkauften Jenaer Volkshaus. Zunächst stimmten Brass-Band und Philharmonie mit Einzeldarbietungen (R. V. Williams English Folk Song Suite/Brass-Band unter der Leitung von Alexander Richter; E. Elgar: Severn Suite/Philharmonie unter der Leitung von Philippe Bach) das Publikum auf die völlig unterschiedlichen Klangbilder der beiden Formationen ein. Nach der Pause folgte dann mit dem Werk Mancunians des Briten Arthur Butterworth das Sachsens Bläserpost 02 | 2015

Foto: RR

erste Werk bei dem beide Formationen im besten Wortsinn klanglich miteinander verschmolzen. Butterworth (1923–2014) war bislang der erste und weltweit einzige Komponist, der ein Werk für Brass-Band und Philharmonisches Orchester aufs Papier gebracht hat. Mit dem eigens für diesen Abend komponierten Werk At the Crossroads von Oliver Waespi eröffneten sich den rund 800 Konzertbesuchern endgültig die unzähligen klanglichen Möglichkeiten, die überwältigende Klanggewalt, aber auch die kammermusikalische Intimität zu der das auf der Konzertbühne nur für diesen Abend neu formierte „Mischensemble“ aus Sinfonieorchester und Brass-Band nach britischem Vorbild im Stande ist. Kleine Randnotiz: Als Zeichen besonderer Wertschätzung luden die Philharmoniker im Anschluss an den erfolgreich absolvierten Konzertabend alle Musiker der Band zu einem Empfang mit ausgiebiger Gelegenheit zum näheren Kennenlernen und Erfahrungsaustausch. Die fachlich fundierten Rezensionen am Folgetag in Tageszeitungen: „Bravo für Brass und Sinfonik“ oder „Anmutende Klanggewebe“ machen alle Beteiligten stolz und lassen erkennen, welch interessante Wege gegangen werden können, um unter der Trägerschaft eines Vereins ambitionierte Laienmusiker zu großen künstlerischen Erfolgen zu führen. Die jüngsten Musiker auf der Bühne waren 16 Jahre alt. Besonders hervorzuheben ist, dass die Mitglieder der Brass-Band BlechKLANG im Rahmen dieses Projektes nicht durch Hinzuziehung von Aushilfen für kurze Zeit über sich hinausgewachsen sind, sondern dass sie sich künstlerisch-qualitativ nachhaltig weiterentwickelt haben. Das beantwortet auch die

Frage nach dem Sinn eines solchen zeitlich aufwändigen und finanziell anspruchsvollen Projektes. Der lauter werdende Ruf nach einem Konzert „Brass & Sinfonik III“ ist folgerichtig, gleichwohl braucht so etwas neue Ideen, Partnerschaften, Zeit und Geld. Denn die Jenaer Philharmonie und die BrassBand BlechKLANG haben nicht nur das Konzert gemeinsam gestaltet. Um die Schaffung der erforderlichen Rahmenbedingungen waren der Intendant der Philharmonie und der Vorstand des Vereins gleichberechtigt verantwortlich. Allein für die Auftragskomposition musste ein mittelgroßer fünfstelliger Betrag aufgebracht werden. Zur Freude der beiden Orchester fand das Anliegen Zuspruch bei einer Schweizer Stiftung, bei der Wirtschaft in Gestalt der Carl Zeiss Jena GmbH und bei der Philharmonischen Gesellschaft Jena. Resümee: Der Blasmusikverein Carl Zeiss Jena ist in seinen Zielen, der Generierung nachhaltiger Partnerschaften, der Gewinnung neuer Zuschauerschichten, der Schaffung nachhaltiger Konzerterlebnisse und der konsequenten Weiterentwicklung der Jenaer Brass-Band, wieder einen großen Schritt vorangekommen. ※ Ulrich Richter

Dresdner Bläserphilharmonie Ehrung für kulturelles Engagement

Die Dresdner Bläserphilharmonie hat bei der „Wahl des Vereines 2014“ im Bereich Kultur den zweiten Platz belegt und ein Preisgeld von 1.000 € erhalten. Die Wahl wird seit mittlerweile 13 Jahren von der Ostsächsischen Sparkasse in Zusammenarbeit mit der Sächsischen Zeitung durchgeführt und zeichnet herausragendes Engagement in den Bereichen Sport, Kultur und Soziales aus. Dieses Jahr haben sich fast 300 Vereine beworben, von denen 120 durch einen Jury-Entscheid in die nächste Runde gewählt worden sind. In dieser ging es darum, möglichst viele Stimmen im Zuge eines Online-Votings zu erhalten. Das Erreichen des zweiten Platzes spiegelt einmal mehr den mittlerweile großen Freundeskreis des Orchesters wider. Dies freut uns sehr und wir möchten uns gleichzeitig bei allen bedanken, die für uns gestimmt haben. Das erhaltene Preisgeld wird in die Beschaffung von Schlaginstrumenten fließen.

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Vereinsnachrichten

1. Landesmusikfest Sachsen vom 12. – 14. Juni 2015 in Grimma

Neue Zusammenklänge für die Amateurmusik in Sachsen Mit der Einladung nach Grimma verband sich an die Teilnehmer und Gäste eine für Sachsen neue Botschaft – gegenseitiges Erleben der Vielfalt der Amateurmusik, Kennenlernen der MusikerInnen untereinander, Zuhören bei verschiedenen Musikgenres und gemeinsames Erleben von Festkonzerten und Galaaufführungen sollten das Fest prägen. Dieser Idee folgten rund 2.700 MusikerInnen aus ganz Sachsen, viele auch spontan, die in den Straßen von Grimma und auf den Bühnen zum Zuhören, Mitmusizieren und Mitsingen einluden. Drei Festkonzerte des Landesmusikfestes wurden von Bläsern gespielt – die Junge Bläserphilharmonie Sachsen, die Brass Band Sachsen und die Sächsische Bläserphilharmonie begeisterten ihr Publikum. Orchester unseres Verbandes musizierten am Baderplan und ließen mit ihren Auftritten die Bandbreite ihres Könnens und die Vielfalt ihres Repertoires erlebbar werden. Konzerte und Aufführungen von Chören, Solisten, Schulbands, eine Uraufführung „Bilder einer Ausstellung – The Rock Version“ boten den Gästen beste Unterhaltung. Eine großartige Abschlussveranstaltung erlebten über 4.000 Gäste bei der Big Band der Bundeswehr, die wieder einmal mit der Virtu-

osität ihrer MusikeInnen überzeugte. Der Auftakt für sächsische Landesmusikfeste war gelungen – für die Fortsetzung sind geeignete Formen und Finanzierungen von allen Beteiligten gemeinsam zu finden. ※ Silke Schulze, SBMV

Festkonzert Junge Bläserphilharmonie Sachsen

Konzert Preisverleihung German Open (Amsterdam Brass) Musikverein Brandis (Nachwuchs)

Preisverleihung Kategorie 3 German Open, Heiko Schulze (Bundesmusikdirektor), Jörn Rolapp (Brass Band St. Stephan Hamburg ), Stefan Fritzen (Juror)

Stadtkapelle Oelsnitz e.V. Fotos: Lars Stehr, taktiker Werbeagentur GmbH

Sachsen ist Vizeeuropameister Es ist jetzt fünf Jahre her, da berichtete Sachsens Bläserpost über die European-Brass-Band Championships in Linz – damals konnte sich die bayerische 3BA-Concert Band einen 2. Platz in der B-Section (heute Challenge Section) sichern. Ein toller Erfolg. Nur fünf Jahre später (und nach dem 1. Platz in der Kat. 4 bei den Deutschen Brass Band Meisterschaften 2014) wurde die erst 5 Jahre junge Brass Band Sachsen von der European Brass Band Association eingeladen, in der Challenge Section für Deutschland, als Repräsentant der Sächsischen Bläsermusik, dieses Genre zu vertreten. Mit 96 von möglichen 100 Punkten sicherte sich die BBS einen zweiten Platz. Der Siegerpokal mit 97 Punkten ging an die furios aufspielende Brass Band Italy – einer Brass Band bestehend aus Musikern italienischer Berufsorchester. Es war ein unglaubliches Erlebnis in einem gut gefüllten Freiburger Konzerthaus aufzuspielen, ein begeistertes Publikum zu erleben, welches unsere Musiker mit stehenden Ovationen fei-

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erte und auch mitzuerleben, wie stark diese Erlebnisse ein Orchester zusammenschweißen können. Im Nachgang blieb allerdings keine Zeit zum Ausruhen, denn nur einen Monat später stellten sich die ambitionierten sächsischen Musiker erneut der Jury – dieses Mal bei dem 2. German-Open-BDMV Brass Band Wettbewerb in Grimma. Ein einziger Probentag musste genügen, um sich – neben den Musikstücken des Eröffnungskonzertes - auch die feinen Details des Selbstwahlstückes Resurgam (Eric Ball) wieder in Erinnerung zu rufen. Ein mutiger Plan, denn eines war jedem klar: das Teilnehmerfeld musste als sehr stark eingeschätzt werden da es sich z.T. seit Monaten auf diesen Wettbewerb in Grimma vorbereitete. Am Ende hatte die bayerische „Woodshockers“-Brass Band mit einem Punkt die Nase vor der Brass Band Sachsen und konnte so den Wettbewerb für sich entscheiden. Den Hauptgewinn an diesem Wochenende konnte jedoch die sächsische Laienmusikszene für sich verbuchen, denn die

Sachsen erlebten neben vielen hochwertigen Konzerten sowie Wertungs- und Kritikspielen der unterschiedlichsten Genre auch die sehr erfolgreiche zweite Auflage eines internationalen BDMV - Brass Band Wettbewerbes mit dem SBMV als Kooperationspartner – herzlichen Glückwunsch allen Beteiligten und ein großes Danke allen Organisatoren. Übrigens, wer mit den MusikerInnen der Brass Band Sachsen ihre Erfolge dieses Jahres feiern möchte, der sei am 29.08.2015 in das Veranstaltungs- und Kulturforum „Stadtpark“ in Frankenberg eingeladen. Ab 17:30 Uhr konzertieren zunächst das Sinfonische Blasorchester Frankenberg und im Anschluss daran die Brass Band Sachsen. Wer es nicht nach Frankenberg schafft, dem sei ein Besuch des 12. Internationalen Blasmusikfestes in Bautzen empfohlen: am Samstag, den 26.09.2015 ab 19:30 Uhr lässt die Brass Band Sachsen gemeinsam mit dem SBMV anlässlich seines 25 jährigen Bestehens die Korken knallen. ※ Sören Hofmann, Bläserjugend Sachsen

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65 Jahre Musikkorps der Stadt Olbernhau Jubiläum würdig begangen | Kreisfeuerwehrmusiktreffen des Erzgebirges ein Höhepunkt Verdienstmedaille der BDMV für Dirigent und 2. Vorstandsvorsitzenden Jens Kaltofen | Musikkorps neuer Botschafter des Erzgebirges

Das Jubiläumsfest Anlässlich des Jubiläumskonzertes des Musikkorps der Stadt Olbernhau hat der Landrat des Erzgebirgskreises Frank Vogel den Musikantinnen und Musikanten des Orchesters den Ritterschlag verpasst. „Wir haben heute Abend schon mehrfach davon gehört, dass das Musikkorps ein Botschafter der Stadt Olbernhau ist … und das Musikkorps ist nicht nur ein Botschafter der Stadt Olbernhau, sondern mit seinen Verdiensten auch ein Botschafter des Erzgebirges“, so der Landrat in seinem Grußwort. Zur Festveranstaltung mit dem Jubiläumskonzert waren zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und befreundeten Vereinen gekommen. So erlebte auch SBMV-Präsident Thomas Firmenich ein bestens aufgelegtes Orchester, welches mit sinfonischer, traditioneller bis hin zur poppigen Blasmusik aufwartete. Das hervorragende Ambiente und die ausgezeichnete Bewirtung durch das Team des Hotels Saigerhütte rundeten diese würdig, vor einem ausverkauften Haus, begangene Festveranstaltung ab. Es war der Auftakt für ein wirklich beeindruckendes Fest. Zum traditionellen Maibaumstellen, welches so viele Gäste wie seit 16 Jahren nicht mehr anlockte, oder der vierte lustige Feuerwehrwettstreit um den Pokal des Musikkorps. Diesen gewannen die Kameraden aus Rothenthal, knapp gefolgt von den Brandschützern aus Heidersdorf und Wernsdorf. Die Ehrung der Sieger erfolgte unter den Klängen der Heidelbachtalmusikanten aus Drehbach. Der Höhepunkt war zweifelsohne das Konzert der Ostrocklegende „ELECTRA“ am Samstagabend. Über 800 Fans waren zum Abschiedskonzert der Band gekommen und haben diesen Auftritt gefeiert. Der Zeltbetreiber „event-uhlig“ mit seinem Team hat sich mit Unterstützung der Orchestermitglieder als würdiger Gastgeber erwiesen und zugleich ein tolles Event nach Olbernhau geholt. 3. Kreisfeuerwehrmusiktreffen des KFV Erzgebirge e. V. Den Abschluss bildete das 3. Kreisfeuerwehrmusiktreffen des Kreisfeuerwehrverbandes Erzgebirge e. V. Die sieben Musikzüge mit 189 Musikerinnen und Musikern stellten ihre aktuellen Programme vor und vereinten sich zum großen Finale in einem beeindruckenden und stimmungsvollen Abschlusskonzert vor der Kulisse des größten Oberschulgebäudes Sachsens und im Schatten der z. T. JahrhunSachsens Bläserpost 02 | 2015

derte alten Feuerwehrtechnik. So stimmten die Musikantinnen und Musikanten vom Fanfarenzug der FF Annaberg-Buchholz, der Feuerwehrblaskapelle Carlsfeld, den Feuerwehrmusikzuges Neukirchen-Adorf, des Musikkorps der Stadt Olbernhau, des Blasorchesters der FF Schönfeld, der Schalmeinkapelle Steinbach und der Witzschdorfer Blasmusikanten der FF z. B. den Marsch in Gold in „Harmonie vereint“ und na- SBMV-Präsident überreicht Jens Kaltofen die Verdienstmedaille der BDMV Foto: MKO türlich „Glück auf, der Steiger kommt“ an. Hervorragend moderiert wurde Wirtschaft" auf der Sächsischen Landesgartendie Veranstaltung von MDR1-Radio Sachsenschau in Oelsnitz/Erzgebirge vier neue „BotModerator Maik Teschner. „Mit Ihrem Treffen schafter des Erzgebirges" ernannt. Als erst demonstrierten die Feuerwehrmusikanten die zweite Vereinigung überhaupt (nach dem EHV wichtige Rolle der Feuerwehrmusik im ErzgebirAue) wurde am 29. Mai 2015 das Musikkorps ge“, betonte der Schirmherr der Veranstaltung der Stadt Olbernhau diese Ehrung zuteil. Der Landrat Frank Vogel. Vorstandsvorsitzende Udo Brückner und der 1. Dirigent Jens Kaltofen nahmen stellvertreVerdienstmedaille in Gold für tend für die 72 Musikerinnen und Musiker, Jens Kaltofen aus den Händen von Landrat und zugleich Im Rahmen der Festveranstaltung zum 65. Sprechers des Regionalmanagerments des Gründungstag des Orchesters am 1. Mai 2015 Erzgebirges Frank Vogel, die Ernennungsurhat der Präsident des Sächsischen Blasmusikkunde entgegen. Mit dieser Ernennung wird das verbandes Thomas Firmenich dem stellvertreEngangement der Musiker gewürdigt und die tenden Vorstandsvorsitzenden des Musikkorps Bitte ausgesprochen, das Image des modernen der Stadt Olbernhau, Jens Kaltofen, die VerWirtschaftsstandortes und der lebenswerten dienstmedaille in Gold der Bundesvereinigung Region Erzgebirge weiterhin aktiv nach innen Deutscher Musikverbände (BDMV) verliehen. und außen zu kommunizieren. Die Auszeichnung erhält der gleichzeitige Neben dem Musikkorps wurden auf dem GarDirigent des Orchesters für seine 21-jährige tenschaugelände der Dirigent und HochschullehMitarbeit im Vorstand und seine 19-jährige rer Professor Hans-Christoph Rademann, Tabea Tätigkeit als Stellvertreter des Vorsitzenden. Schäferder (Geschäftsführerin der Bahner & Die Verdienstmedaille mit einer Ehrenurkunde Schäfer GmbH) und Horst Drichelt (Geschäftsist mit Medaille, Steckkreuz und Anstecknadel führer der Erzgebirgs-Miniaturschau Oederan eine der höchsten Auszeichnungen, welche die GmbH) in den Kreis der Erzgebirgsbotschafter BDMV zu vergeben hat. aufgenommen. Zudem wurden Susanne Gülzow und Tina Müller Erzgebirgsbotschafter sind Persönlichkeiten mit der Ehrennadel der BDMV für 5-jährige aus Wirtschaft, Bildung, Kultur, Sport, Gesellaktive Tätigkeit und Georg Morgenstern mit der schaft und Politik, die mit besonderem EngaBronzenen Ehrennadel der BDMV für 10-jährige gement die Entwicklung des Erzgebirges als Orchesterzugehörigkeit ausgezeichnet. Wirtschaftsstandort und lebenswerte Region Die Orchestermitglieder haben es sich nicht unterstützen. nehmen lassen, ihrem einzig verbliebenen GrünDie Mitglieder des Musikkorps freuen sich über dungsmitglied Helmut Helbig für 65-jährige diese große Wertschätzung des ehrenamtliMitgliedschaft mit einem großen Blumenstrauß chen Engangements und werden, wie bisher, und einem Präsentkorb besonders zu Ehren. bestrebt sein nun als offizieller Botschafter des Erzgebirges ihre Heimat würdig zu vertreten MKO ist Botschafter des Erzgebirges und den Bekanntheitsgrad des Erzgebirges Das Regionalmanagement Erzgebirge hat, weiter zu steigern. ※ auf der Veranstaltung „Summer Lounge der Udo Brückner, Orchestervorstand

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Vereinsnachrichten

Fest der Blasmusik in Falkenau Am 28. März 2015 war es wieder soweit: Zum achten Mal lud der Musikverein „Blasorchester der Stadt Flöha e. V.“ und die Gemeinde zum Fest der Blasmusik in die Falkenauer Turnhalle ein. Von 15.30 Uhr bis 17.30 Uhr spielte der gastgebende Verein bei Kaffee und Kuchen beliebte Melodien böhmischer Blasmusik mit höchster Präzession und guter Stimmung – man konnte die Spielfreude bei den Musikern sehen. Abgeschweift wurde auch in andere Stilrichtungen der Blasmusik: ein Medley in Klassik, bekannte Melodien von Anton Dvorak und Friedrich Smetana. Auch der Marsch darf natürlich nicht zu so einem Konzert fehlen und auch die

Richtung Swing mit einem Medley von Duke Ellington nicht. Auch der Nachwuchs hatte seinen ersten Auftritt vor so einem großen Publikum. Nach zwei Stunden wurde das „Blasorchester der Stadt Flöha e. V.“ mit drei Zugaben von der Bühne entlassen. Im gesamten Konzert konnte man die musikalische Handschrift von unserem Dirigenten Thomas Posselt erkennen. Nach dem Konzert gab es viel Lob für das tolle Konzert von den Besuchern. Ab 18.00 Uhr bis 23.00 Uhr spielten der „Feuerwehrmusikzug Neukirchen-Adorf“, „Blasorchester Wiederau e. V.“ und „Die Pfaffenberger“

einen bunten Mix bekannter Blas- und Volksmusik, alte und neue Schlager, Swing, Blues und Boogie. Natürlich wurde von den Gästen auch kräftig das Tanzbein geschwungen. Eindrücke des Blasmusikfestes können auch auf unserer Homepage in der Bildergalerie angeschaut werden. Unser Orchester hat sich speziell vom 20. bis zum 22. Februar 2015 im Probelager in Sayda auf dieses Fest der Blasmusik vorbereitet. Ich möchte mich im Namen aller Mitglieder bei allen Helfern und Sponsoren des Musikfestes bedanken. ※ Andreas Hesse, Blasorchester der Stadt Flöha e. V.

Fanfarenzug Dresden e.V. –

3. Platz bei der 25. FANFARONADE in Straußberg / Vizeweltmeister in der Kategorie Marschparde bei der Weltmeisterschaft in Kopenhagen

Abschlussbild des Fanfarenzug Dresden e. V. zur FANFARONADE 2015 Foto: Fanfarenzug Dresden e.V.

Der dritte Platz hinter den Fanfarenzügen aus Potsdam und Strausberg täuscht etwas über die vom Fanfarenzug Dresden e. V. zur 25. FANFARONADE gezeigten Leistungen hinweg. Mit einer Steigerung zum Vorjahr um rund zwei Wertungspunkte im Marschwettbewerb und einer dezent verbesserten Wertung in der Show rückten die Dresdner deutlich an die Fanfarenzüge aus Potsdam und Strausberg heran. Im Marschwettbewerb fehlte ein knapper halber Punkt, um Platz zwei zu erringen. Das fachkundige Publikum in der Strausberger Energie-Arena konnte sich bei bestem Sommerwetter an einem hochkarätigen Wettkampf der Elite der deutschen Naturtonfanfarenzüge erfreuen. Über 500 aktive Spieler aus 12 Vereinen kämpften beim größten europäischen Wettbewerb in Marsch und Show für Naturtonfanfarenzüge um Punkte, Medaillen und die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2016. Mit den erzielten Wertungen hat der Fanfarenzug Dresden e. V. die Qualifikation für die Weltmeisterschaft im Jahr 2016 geschafft. Im Marschwettbewerb rissen musikalische Präzision, einheitliches und geschlossenes Auftreten sowie kreative und zum Teil neu entwickelte Kurventechniken das fachkundige Publikum Sachsens Bläserpost 02 | 2015

immer wieder zu Szenenapplaus hin. In den Showvorträgen hatten die Choreografen freie Hand. Von absoluter Präzision und Akkurates der mannschaftlichen Formationen bis zu verspielten Elementen wurde hier (fast) alles präsentiert. Musikalisch erklangen vertraute Melodien aber ebenso junge und frisch komponierte Titel. Beispielsweise hatte der Fanfarenzug Dresden den abschließenden Titel seiner Show erst im März dieses Jahres komponiert und in die Show eingebaut. Für den Fanfarenzug Dresden stand auf dem Weg zur Weltmeisterschaft in Kopenhagen als Zwischenstation am 21. Juni in Lommatzsch die 25. Sächsische Landesmeisterschaft auf dem Plan. Das erklärte Ziel wurde erreicht, der Landesmeistertitel konnte erneut nach Dresden geholt werden. Der Vizeweltmeister „Marschparade“ kommt aus Sachsen Fanfarenzug Dresden e. V. krönt die Saison 2015 zur Weltmeisterschaft der World Association of Marching Show Bands (WAMSB) mit dem Vizeweltmeistertitel in der Kategorie Marschparade Insgesamt 51 Musikvereine der unterschiedlichsten Klangrichtungen aus 12 Ländern trafen sich vom 1. bis zum 5. Juli im Brondby-Stadion vor den Toren der Dänischen Landeshauptstadt Kopenhagen zur Weltmeisterschaft der WAMSB. Die Musikfreunde aus Australien, Malaysia,

Venezuela und Thailand hatten zweifellos die weitesten Anreisen hinter sich. Der Fanfarenzug Dresden stellte sich in den Wettbewerben „Marschparade“ und „Tatoo/ Show“ den Wertungsgerichten. Zur Marschparade traten insgesamt 24 Formationen an. Aus diesem starken Starterfeld heraus konnten die jungen Dresdner Sportmusiker hinter dem Fanfarenzug Potsdam und vor dem Spielmannszug Heiden den Vizeweltmeistertitel erringen. Beim Wettbewerb Marschparade ist ein vorgegebener Parcours von etwa 500 Metern Länge mit insgesamt 15 Marschelementen – Schwenkungen, Gegenzügen etc. – zu absolvieren. Dabei kommt es auf Ideenreichtum, Kreativität und exakte Ausführung beim Absolvieren der Elemente sowie musikalische Ausstrahlung an. Unmittelbar im Anschluss an den absolvierten Wettbewerb "Marschparade" äußerte sich unsere musikalische Leiterin Nadja Tschök: „Nach 13 Jahren die Mannschaft das erste Mal wieder auf eine Weltmeisterschaft vorzubereiten, hat uns einiges abverlangt. Viele der Mitglieder haben in Kopenhagen neue und eigene Erfahrungen sammeln können, nur wenige erinnerten sich an die damalige Teilnahme in Tokio 2002. Ich bin stolz, dass wir mit so einer jungen Truppe dieses überwältigende Ergebnis erzielt haben. Dass wir im Marschwettbewerb, unserer derzeitigen Paradedisziplin, so gut abschneiden, hätte keiner gedacht. Besser kann eine Saison nicht

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Vereinsnachrichten

enden. Wir freuen uns, diese Leistungen unseren Freunden und Fans zu unserem Musikfest im September präsentieren zu können." Der Vereinsvorsitzende Marcel Scheibe ergänzte: „Wir sind stolz, dass wir unsere Heimatstadt Dresden, den Stadtsportbund Dresden, den Landes- Musik- und Spielleutesportverband Sachsen e.V. und den Sächsischen Blasmusikverband

e. V. bei dieser Weltmeisterschaft repräsentieren durften. Unsere Aktiven und die Betreuer haben ihren Job sehr gut gemacht – uns wurden viele Grüße an Dresden und die sächsische Sportmusikszene übertragen, die wir auf diesem Weg gern weiter geben möchten.“ Beim Wettbewerb „Tatoo/Show“ konnte das selbst gesteckte Ziel, der Einzug in das Finale

der besten 12 Formationen, leider nicht ganz erreicht werden. Platz 18 von 45 Teilnehmern ist trotzdem eine beachtlich gute Platzierung. Der 12. Landesmeistertitel zur 25. Sächsischen Landesmeisterschaft konnte in souveräner Manier errungen werden. ※ Eberhard Tschök Beauftragter für Pressearbeit Fanfarenzug Dresden

Konzertreise des Orchesters der Feuerwehr Dresden BO112 nach Niederösterreich Vom 18. bis 21. Juni 2015 gastierte das Orchester der Feuerwehr Dresden BO 112 erstmalig zu einem Gastspiel in Niederösterreich. Höhepunkt der Konzertreise war das große Eröffnungskonzert im Stadtsaal Groß-Siegharts in Anwesenheit zahlreicher Bürgerinnen und Bürger sowie Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Feuerwehr und des öffentlichen Lebens. Es gab einen Empfang beim Bürgermeister der Landeshauptstadt Niederösterreichs, St. Pölten mit anschließendem Konzert im Rathaus

sowie ein Open-Air-Konzert im weltberühmten Benediktinerkloster Stift Melk. Ein Gottesdienst in der Pfarrkirche Groß-Siegharts mit musikalischer Begleitung durch das Orchester im Wechselspiel mit der Orgel der Kirche beendete dann am Sonntag die Auftrittsserie, bevor es an die Heimreise ging. Wieder wohlbehalten in Dresden angekommen, noch unter den Eindrücken und Erlebnissen der letzten Tage stehend, werden wir Musikantinnen und Musikanten hochmotiviert an die künftige

Aufgabenerfüllung, die das Orchester in der Heimat wieder erwartet, gehen. Immer unter dem Motto „Feuerwehr und Musik kennen keine Grenzen!". Davon zeugte auch das Gemeinschaftskonzert am 9. Mai dieses Jahres zum 5. Internationalen Dresdner Florianstag mit dem Feuerwehrorchester aus Lysa nad Labem bei Prag auf dem Schlossplatz in Dresden. ※ Gerolf Junghanns Landesstabführer im LFV Sachsen e. V., Dirigent

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KONZERTKALENDER

Ehrungen von Musikerinnen und Musikern aus unseren Mitgliedsvereinen April bis August 2015 Ehrennadel in Bronze für 5-jährige Tätigkeit Susanne Gülzow | Musikkorps der Stadt Olbernhau Tina Müller | Musikkorps der Stadt Olbernhau Ehrennadel in Bronze für 10-jährige Tätigkeit Elisabeth Mrakstein | Brass Band Chemnitz Kraftwerk e.V. Cynthia Wetela | Brass Band Chemnitz Kraftwerk e.V. Moritz Müller | Brass Band Chemnitz Kraftwerk e.V. Marzin Lange | Bergmannsblasorchester Kurbad Schlema e.V. Paul Broßmann | Bergmannsblasorchester Kurbad Schlema e.V. Sylvia Lehmann | Stadtkapelle Oelsnitz/ Vogtl. e.V. Frank Lehmann | Stadtkapelle Oelsnitz/ Vogtl. e.V. Elisabeth Lehmann | Stadtkapelle Oelsnitz/ Vogtl. e.V. Paul Winkler | Stadtkapelle Oelsnitz/Vogtl. e.V. Max-Martin Ketzel | Stadtkapelle Oelsnitz/ Vogtl. e.V. Andreas Ketzel | Stadtkapelle Oelsnitz/ Vogtl. e.V. Jürgen Förster | Stadtkapelle Oelsnitz/ Vogtl. e.V. Henning Röder | Stadtkapelle Oelsnitz/ Vogtl. e.V. Christian Röder | Stadtkapelle Oelsnitz/ Vogtl. e.V. Gunnar Degen | Stadtkapelle Oelsnitz/ Vogtl. e.V. Elisa Windisch | Brass & Swing Orchester Ottendorf e.V. Steffen Bartel | Brass & Swing Orchester Ottendorf e.V.

PRESSEMITTEILUNG

Klaus Weigelt | Trägerverein Europäisches Gymnasium Waldenburg e.V. Georg Morgenstern | Musikkorps der Stadt Olbernhau Ehrennadel in Bronze für 20-jährige Tätigkeit Torsten Rustler | Stadtkapelle Oelsnitz/ Vogtl. e.V. Thomas Schuch | Stadtkapelle Oelsnitz/ Vogtl. e.V. Kai Steinbrich | Stadtkapelle Oelsnitz/ Vogtl. e.V. Hans-Gert Tröger | Stadtkapelle Oelsnitz/ Vogtl. e.V. Jens Nagler | Jugendblasorchester

Zwickau e.V.

Ehrennadel in Silber für 25-jährige Tätigkeit Falk Urlass | JBO Zwickau e.V. Christine Dietrich | JBO Zwickau e.V. Heiko Kluß | JBO Zwickau e.V. Ehrennadel in Gold für 30-jährige Tätigkeit René Silbermann | Brass & Swing Orchester Ottendorf e.V. Peter Höfgen | Brass & Swing Orchester Ottendorf e.V. Michael Uhlemann | Brass & Swing Orchester Ottendorf e.V. Sven Förster | JBO Zwickau e.V. Lutz Hunger | JBO Zwickau e.V. Remo Dietrich | JBO Zwickau e.V. Uwe Haubold | JBO Zwickau e.V. Ehrennadel in Gold mit Kranz und Diamant für 40-jährige Tätigkeit Thomas Harnisch | Bergmannsblasorchester Kurbad Schlema e.V.

Andreas Dietze | Brass & Swing Orchester Ottendorf e.V. Ehrennadel in Gold mit Kranz und Diamant und Ehrenbrief für 50-jährige Tätigkeit Stefan Richter | Bergmannsblasorchester Kurbad Schlema e.V. Verdienstmedaille in Gold für 20-jährige Tätigkeit Jens Kaltofen | Musikkorps der Stadt Olbernhau Verdienstmedaille in Gold mit Diamant für 35-jährige Tätigkeit Andreas Schmidt | JBO Zwickau e.V. Dirigentennadel in Bronze für 10-jährige Tätigkeit Wolfgang Uhlig | Trägerverein Europäisches Gymnasium Waldenburg e.V. Dirigentennadel in Gold für 35-jährige Tätigkeit Wolfgang Uhlig | JBO Bernsdorf e.V. Ehrennadel in Silber für 10-jährige fördernde Mitgliedschaft Werner Schroth | Stadtkapelle Oelsnitz/ Vogtl. e.V. Ehrennadel in Silber für 20-jährige fördernde Mitgliedschaft Theodor Wenig | Stadtkapelle Oelsnitz/ Vogtl. e.V. Wir gratulieren allen Musikerinnen und Musikern sowie Dirigenten sehr herzlich zu ihren Ehrungen. ➡ Unsere Vereine weisen wir darauf hin, dass alle Anträge

auf Ehrungen spätestens 6 Wochen vor dem Ehrungs-

termin über die Geschäftsstelle des SBMV bei der BDMV

eingereicht werden müssen.

Tag der offenen Tür bei der Buffet Group in Markneukirchen, Vogtland Im Rahmen der diesjährigen Jubiläen „190 Jahre – Buffet Crampon“ und „90 Jahre – Julius Keilwerth“ lädt die Buffet Group am Sonntag, den 20. September 2015 alle Musikinteressierten zum Tag der offenen Tür ein. Von 10:00 bis 16:00 Uhr werden geführte Werksbesichtigungen in den Fertigungsstätten für Holzblasinstrumente (Gewerbepark 52) der Marken Buffet Crampon, Julius Keilwerth und Wenzel Schreiber sowie für Blechblasinstrumente (Isaak-Eschenbach-Platz 1) der Marken Besson, B&S, Antoine Sachsens Bläserpost 02 | 2015

Courtois, Hans Hoyer und Johannes Scherzer angeboten. Die einzelnen Produktionsschritte können dabei hautnah erlebt werden. Zudem werden musikalische Highlights den ganzen Tag über zu sehen und zu hören sein. Der Besuch ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. gez. Benjamin Dausch Marketing und Kommunikation | Buffet Group Deutschland GmbH

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KONZERTKALENDER

Konzert- und Veranstaltungstermine unserer Mitgliedsvereine September 2015 bis Dezember 2015

September 2015

06.09.2015 Original Rodewiwscher Musikanten e.V. Musikertreffen, Schloßinsel Rodewisch 12.09.2015 Musikverein Lichtenstein/Sa. e.V. Herbstfest im Vereinsgelände Lichtenstein 13.09.2015 Blasmusikverein Carl-Zeiss-Jena e.V. Brass Band BlechKLANG Konzert zum Altstadtfest, Marktplatz Jena 18.-20.09.2015 Bergmannsblasorchester Kurbad Schlema e.V. 18. Europäisches Blasmusikfestival / 24. Internatio nales Musikfest in Bad Schlema 19.09.2015 Musikverein Neuwürschnitz e.V. Jahreskonzert, SKZ Neuwies 25.-27.09.2015 FK Jugendblasorchester Bautzen e.V. XII. Internationales Blasmusikfest Bautzen 26.09.2015 Symphonisches Blasorchester Leipzig Sinfonisches Bläserkonzert ALTE WELT-NEUE WELT, Lindensaal Markkleeberg Oktober 2015 03.10.2015 Feuerwehrblasorchester Wilsdruff e.V. 15. Wilsdruffer Blasmusikfest 24.10.2015 Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V. Brass & Dance, mit Brass 94, Haus des Gastes "Volkshaus" Thum 31.10.2015 Jugendblasorchester Zwickau e.V. Eckersbacher Kirmes, Festhalle (Schule am Scheffelberg) November 2015 01.11.2015 Jugendblasorchester Zwickau e.V. Eckersbacher Kirmes, Festhalle (Schule am Scheffelberg) 07.11.2015 Stadtorchester Markneukirchen e.V. Herbstfest der Blasmusik mit der Geigenmacher Kapelle aus Bubenreuth/Bayern 25.11.2015 Blasmusikverein Carl-Zeiss-Jena e.V. Brass Band BlechKLANG Eröffnung des Jenaer Weihnachtsmarktes mit Turmblasen und Konzert 27.11.2015 28.11.2015

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Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V. Weihnachtskonzert Bläserphilharmonie & Bläserkids Haus des Gastes "Vokshau" Thum Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V. Weihnachtskonzert Bläserphilharmonie & Bläserkids Haus des Gastes "Vokshau" Thum

29.11.2015 Musikverein Lichtenstein/Sa. e.V. Weihnachtskonzert im GCL Lichtenstein 29.11.2015 Jugendblasorchester Grimma e.V. Adventskonzert 29.11.2015 Stadtkapelle Oelsnitz/Vogtl. e.V. Weihnachtskonzert - Katharinenkirche Oelsnitz/V. Dezember 2015 04.12.2015 Blasmusikverein Carl-Zeiss-Jena e.V. Brass Band BlechKLANG "Blech trifft Orgel" Kammermusikalischer Abend, Kirche Jena-Winzela 05.12.2015 Musikverein Neuwürschnitz e.V. Hutzenohmd, SKZ Neuwies 05.12.2015 Blasmusikverein Carl-Zeiss-Jena e.V. Brass Band BlechKLANG Chemnitzer Bläserweihnacht, Kirche St. Markus Chemnitz 06.12.2015 Blasmusikverein Carl-Zeiss-Jena e.V. Brass Band BlechKLANG Romantische Jenaer Bläserweihnacht, Stadtkirche Michael Jena 07.12.2015 Blasmusikverein Carl-Zeiss-Jena e.V. Brass Band BlechKLANG Romantische Kinder bläserweihnacht, Volkshaus Jena 13.12.2015 FK Jugendblasorchester Bautzen e.V. Weihnachtskonzert 13.12.2015 Symphonisches Blasorchester Leipzig Pfiffige Musikusse, Paul-Gerhart-Kirche Leipzig 19.12.2015 Jugendblasorchester Zwickau e.V. Festliche Bläserweihnacht des SBO, Katharinenkirche Zwickau 19.12.2015 Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V. Weihnachtskonzert Bläserphilharmonie & Bläserkids Eduard-von-Winterstein-Theater Annaberg-Buchholz 23.12.2015 Symphonisches Blasorchester Leipzig Pfiffige Musikusse, Heilandskirche Leipzig 24.12.2015 Jugendblasorchester Zwickau e.V. Turmblasen zum Heiligen Abend, Wasserturm Oberplanitz und Schulturm der Schule am Scheffelberg Änderungen vorbehalten! Bitte senden Sie uns Ihre Konzert- und Veranstaltungstermine zu, damit wir diese in Sachsens Bläserpost veröffentlichen können.

Sachsens Bläserpost 02 | 2015


BLÄSERMUSIK IN DEUTSCHLAND, EUROPA UND DER WELT

BDMV-Ehrenpräsident Horst Sassik wurde nach 31 Jahren als Präsident des Hessischen Musikverbandes mit „Großem Zapfenstreich“ verabschiedet. Auszeichnung mit der Gerhard-Weiser-Plakette der BDMV

Für den neuen Präsidenten des Hessischen Musik verbandes (HMV), Christoph Degen, MdL, war es zweifelsfrei eine große Ehre, seinen Vorgänger im Amt, Horst Sassik, in dieser stimmungs- und würdevollen Atmosphäre am 2. Mai 2015 in der Freigerichthalle in Altenmittlau verabschieden zu können. In Erfüllung zahlreicher musikalischer Wünsche des jetzigen HMV-Ehrenpräsidenten Horst Sassik, musizierten seine Heimatorchester aus Altenmittlau, Horbach und zum grandiosen Abschluss das Blasorchester Wachenbuchen mit dem „Großen Zapfenstreich“. Große Würdigung seiner Verdienste erfuhr Horst Sassik, der neben den 31 Jahren als Präsident des Hessischen Musikverbandes seit 1986 auch Vizepräsident und Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände (BDMV) war, an diesem Abend von den zahlreichen Ehrengästen. In vielen übergeordneten Fachgremien, wie dem internationalem Musikbund CISM, der Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände, dem Deutschen

und Hessischen Musikrat, füllte Horst Sassik zentrale Funktionen aus. Immer galt sein Anliegen, auch in den zahllosen Gesprächen und Verhandlungen mit Landes- und Bundespolitikern, zur Verbesserung der Förderung der Amateurmusik beizutragen. So lobte Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates, das hohe Einfühlungsvermögen von Horst Sassik und würdigte ihn als einen „Diplomaten der Musik“, indem er betonte, dass seine herausragenden Verdienste aufgrund seiner vielfältigen überregionalen Funktionen weit über das Land Hessen hinaus reichen. Auch die Vorsitzende des Landesmusikrates Hessen, Dr. Ursula Jungherr, Albert Zetsche, vom Hessischen Kulturministerium und Landrat Erich Pipa vermochten diese Aussage mit persönlichen Anmerkungen zu unterstreichen, indem sie Horst Sassik als großen Verfechter der Amateurmusik herausstellten. Gerhard-Weiser-Plakette für herausragendes musikalisches Schaffen Für einen weiteren Höhepunkt des Abends sorgte der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände, Siegfried Kauder, indem er Horst Sassik mit der Gerhard-Weiser-

Foto: Herbert Huth

Plakette und damit der höchsten Auszeichnung der BDMV auszeichnete. Kauder lobte das hohe Durchsetzungsvermögen und vor allem die Lebensleistung von Horst Sassik zugunsten der Musikschaffenden auf Amateurebene, denn schließlich sei es ihm zu verdanken, dass er heute Präsident der BDMV ist. Auch wenn Horst Sassik nun aus einer weiteren aktiven Funktion ausscheidet, ist sich Kauder sicher, dass er sein Engagement in Sachen Musik noch dauerhaft fortsetzen wird und so wünschte sich Kauder noch eine langjährige gute Zusammenarbeit mit dem „Diplomaten in Sachen Musik“. ※ Wolfgang Rössler (Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit in der BDMV)

Michael Weber mit der Staufermedaille ausgezeichnet 1. Vizepräsident der BDMV im Rahmen des Festaktes zum Musikfest Baden-Württemberg geehrt

Foto: Samuel Mindermann

Im Rahmen der Auftaktveranstaltung zum Musikfest Baden-Württemberg am 15.05.15 in Karlsruhe verlieh Jürgen Walter MdL, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg Sachsens Bläserpost 02 | 2015

die Staufermedaille an BDMV-Vizepräsident Michael Weber, Hauptorganisator des diesjährigen Musikfestes Baden-Württemberg. Damit ehrte Walter Webers jahrelangen und unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz für die Blasmusik. Schon früh habe sich Weber neben seiner aktiven Musikertätigkeit im Musikverein für die Förderung der Musik eingesetzt. Inzwischen vertritt er in zahlreichen Ämtern die Belange der Amateurmusik. So ist Michael Weber nicht nur Präsident des Blasmusikverbandes Karlsruhe sondern auch Vizepräsident beim Bund Deutscher Blasmusikverbände (BDB), bei der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände (BDMV) sowie bei der Confédération Internationale des Sociétés

Musicales (CISM), dem europäischen Blasmusik-Dachverband. Gewohnt bescheiden nahm Weber die Auszeichnung entgegen, nicht ohne sichtlich gerührt und erfreut allen seinen Wegbegleitern, insbesondere seiner Ehefrau, für die Unterstützung beim Einsatz für die gute Sache zu danken. Die BDMV gratuliert ihrem 1. Vizepräsidenten Michael Weber zur Auszeichnung mit der Staufermedaille. In großer Dankbarkeit freuen sich die Funktionäre des Verbandes auf viele weitere Jahre gute Zusammenarbeit im Dienste der Amateur- und Blasmusik. ※ Johannes Wollasch Geschäftsführer der BDMV

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BLÄSERMUSIK IN DEUTSCHLAND, EUROPA UND DER WELT

Notenschlüssel zur Integration Am Sonntag, den 10. Mai 2015, veranstaltete die Sächsische Bläserphilharmonie gemeinsam mit dem Landkreis Nordsachsen den ersten Nordsächsischen Integrationstag unter dem Titel Notenschlüssel zur Integration, der unter der Schirmherrschaft des Sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich in Delitzsch stattfand. Für die über 450 Teilnehmer wurde ein Tagesprogramm mit unterschiedlichsten musikalischen Angeboten erarbeitet und erfolgreich umgesetzt. So waren es neben musikalischer Früherziehung und einem Instrumentenkarussell besonders zwei Percussions-Gruppen für Kinder und Erwachsene, die den Tagesinhalt definierten. Unter Anleitung von Fachdozenten wurden Grundrhythmen und die verschiedenen Spieltechniken der Schlaginstrumente erarbeitet. Die Sächsische Bläserphilharmonie unter

Leitung ihres Chefdirigenten Thomas Clamor, Initiator des Projektes, präsentierte in einem Willkommenskonzert gemeinsam mit der Leipziger Mezzosopranisten Katrin Göring unter anderem Musik von Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel. Emotionaler Höhepunkt war ein gemeinsames Finale, in dem alle Mitwirkenden die erarbeiteten musikalischen Ergebnisse präsentierten und in dem die universelle Sprache und integrative Kraft von Musik erlebbar wurde. Landrat Michael Czupalla würdigte die Idee und die Umsetzung als echten Beitrag für eine ehrliche Willkommenskultur und dankte besonders Prof. Thomas Clamor und der Sächsischen Bläserphilharmonie für das außerordentliche Engagement und einen gelungenen Integrationstag. Im Nachgang werden nunmehr die ersten 15

Foto: Sächsische Bläserphilharmonie

Kinder und Jugendliche eine kontinuierliche Instrumentalausbildung über das Posaunenwerk der evangelischen Landeskirche erhalten und in die Ensembles und Posaunenchöre der Region Schkeuditz und Delitzsch integriert. ※ Stefanie Schennerlein Sächsische Bläserphilharmonie, Referentin Öffentlichkeitsarbeit

Deutsche Bläserakademie Workshops im Herbst

Hornwerkstatt 18.-20. September 2015 Dieser Workshop richtet sich an Anfänger und Fortgeschrittene, Amateure und Profis, Musikstudierende sowie an interessierte Lehrkräfte. Als Dozenten stehen die vier Hornisten der Sächsischen Bläserphilharmonie zur Verfügung. Ziel ist die Erarbeitung von Ensembleliteratur in unterschiedlichen Besetzungen und aus verschiedenen Epochen sowie gegenseitiger Austausch und Inspiration. Der Workshop endet mit einem öffentlichen Abschlusskonzert am Sonntagnachmittag. Trompetenwerkstatt 18.-20. September 2015 Die Trompetenwerkstatt richtet sich an alle Trompeter und Flügelhornisten, die sich auf ihrem Instrument weiterentwickeln möchten und Anregungen für das tägliche Üben benötigen. Jeder Teilnehmer kann für sich etwas Neues entdecken und sich individuell weiterentwickeln. Geleitet wird der Kurs von den Trompetern und Flügelhornisten der Sächsischen Bläserphilharmonie. Es wird Ensembleliteratur in unterschiedlichen Besetzungen erarbeitet, die in einem öffentlichen Abschlusskonzert präsentiert wird. Akademieprojekt Saxophonorchester 2015 | 14.-18. Oktober 2015 Bereits zum dritten Mal werden sich in der Deutschen Bläserakademie in Bad Lausick Saxophonisten aus ganz Deutschland zu einem einzigartigen Projekt treffen. Talentierte Musiker im Alter von 14 bis 27 Jahren bilden ein bis zu 30 Musiker umfassendes Saxophonorchester von Sopranino- bis Basssaxophon. Eingeladen sind alle Saxophonisten, die ihre orchestralen Erfahrungen um das Zusammenspiel in einem reinen Saxophonorchester erweitern möchten. Eine zusätzliche Bereicherung stellt die Erarbeitung von kammermusikalischen Werken dar. Voraussetzung sind gute bis sehr gute instrumentale Fähigkeiten.

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Künstlerischer Leiter ist Michael Böttcher. Die Satzproben und die Arbeit in den kleineren Ensembles werden durch die Mitglieder des Berliner Saxophonquartetts „clair-obscur“ durchgeführt. Neuer B-Kurs der Deutschen Bläserakademie startet im November Der neue berufsbegleitende Lehrgang „Leitung von Blasorchestern und Ausbildung von Jungbläsern“ der Deutschen Bläserakademie beginnt im November 2015. Als Lehrgangsorchester steht wie immer die Sächsische Bläserphilharmonie zur Verfügung, das bis heute einzige deutsche Kulturorchester in ausschließlicher Bläserbesetzung. Der Lehrgang erstreckt sich über ca. 20 Monate. Sechs Akademiephasen in Bad Lausick und fünf Praxisphasen am Wohnsitz des Teilnehmers bilden ein Ganzes, dessen Teile systematisch aufeinander bezogen werden. Ziel des Kurses ist die Erweiterung und Vervollkommnung der Fähigkeiten ein Blasorchester zu leiten und Jungbläser auszubilden. Der Lehrgang richtet sich an Dirigenten mit C3-Lehrgangsabschluss der Blasmusikverbände, Instrumentallehrer und Musikstudenten. Der Kurs schließt mit der B-Qualifikation der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung Trossingen nach dem bundeseinheitlichen System in Kooperation mit der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände ab. Bereits am 24. Oktober 2015 wird eine Aufnahmeprüfung stattfinden. Diese soll gewährleisten, dass schon die erste Lehrgangsphase für die intensive Arbeit der Teilnehmer mit dem Orchester und den Dozenten genutzt werden kann und nicht wie bisher als Orientierungsphase für beide Seiten gilt. Nähere Informationen zu den Kursen finden Sie unter www.deutsche-blaeserakademie.de Sachsens Bläserpost 02 | 2015


jugend- und vereinsarbeit | FACHDISKURS/FEUILLETON

Musikjugend beim Empfang des Bundespräsidenten Am 05.06.2015 fand im Schlosspark von Bellevue der Empfang des Bundespräsidenten zur Würdigung ehrenamtlichen Engagements junger Frauen und Männer statt. Unter 500 Vorschlägen wurden 200 junge Ehrenamtliche ausgewählt, die sich in gesellschaftspolitischen, sozialen und kirchlichen Bereichen sowie auf den Gebieten Inklusion, Bildung, Kultur und Sport seit vielen Jahren engagieren. Aus den Strukturen der Deutschen Bläserjugend wurden von über 70 Meldungen 15 Vertreter/ Vertreterinnen von Musikvereinen aus Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Bayern, Brandenburg, MecklenburgVorpommern und Thüringen eingeladen. Darunter waren auch drei Vorstandsmitglieder der Deutschen Bläserjugend: Anne Sygulla (Bundesvorsitzende), Anne Klähn (Beisitzerin Fachbereich Überfachliche Bildung) und Michael Türke (Beisitzer Öffentlichkeitsarbeit). Im Vorfeld des Empfangs wurde an 24 junge Frauen und Männer der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen. „Sie stehen stellvertretend für die vielen Menschen

Blickwinkel Jugendarbeit in der DBJ DBJ-Vorsitzende Anne Sygulla

Bundespräsident Joachim Gauck mit Vertreter/ Vertreterinnen der Deutschen Bläserjugend Foto: Deutsche Bläserjugend

zwischen zwanzig und Mitte dreißig, die sich in unserem Land ehrenamtlich einbringen, Tag für Tag und oft schon seit ihrer frühen Jugend.“ sagte Joachim Gauck in seiner Rede. Die Einladung zum Empfang ist eine große Wertschätzung für das tägliche Engagement und die ehrenamtliche Arbeit in Musikvereinen. Ein gemeinsames Foto mit dem Bundespräsidenten Joachim Gauck war Abschluss des sonnigen Nachmittages im Park vom Schloss Bellevue. ※

Überblick: In dieser Kategorie möchten wir nach und nach alle Vorstandsmitglieder der DBJ vorstellen. Beginnen wollen wir mit unserer Vorsitzenden Anne Sygulla, die ihre ersten verbandlichen Erfahrungen in der Bläserjugend Sachsen machte. Seit einigen Jahren vertritt sie die Bläserjugend Sachsen als Vorstandsmitglied im Kinder- und Jugendring Sachsen. Erste Berührungen mit der DBJ gab es beim Jugendcamp zum Deutschen Musikfest 2001. Zum Jugendcamp 2007 war sie das erste Mal als Teamerin dabei. Weitere Einsätze im Team folgten. Seit 2014 ist Anne Sygulla Mitglied des DBJ-Vorstandes und seit 2015 gewählte Bundesvorsitzende. Zu ihren Aufgaben zählen aktuell die Gesamtleitung der DBJ, Bildung, Vertretung der DBJ sowie das DBJ-Jugendcamp. Anne Sygulla ist hauptberuflich Finanzbeamtin und lebt in Dresden. Kontakt: anne.sygulla@deutsche-blaeserjugend.de

Matthias Laurisch, Referent für Bildung und Jugendpolitik

Kostüme, Kanonen und Königsfamilie Das Musikkorps der Bundeswehr zu Gast in London Schwarze Rauchwolken, die Karabiner im Anschlag, Schwertkämpfe und ein imposantes Feuerwerk. Kanonendonner und Schusssalven gehen durch Mark und Bein, der Boden vibriert. So könnte es zugegangen sein, auf einem Schlachtfeld im 19. Jahrhundert! Und das Musikkorps der Bundeswehr befindet sich mitten in diesem Szenario - und mitten in London! Unweit des Buckingham Palace erlebten im Juni in zwei Shows gut 8.000 Menschen eine nahezu perfekt inszenierte Darstellung einer Schlacht aus dieser Zeit. „Dies ist ein historischer Moment für uns, die Militärmusik und Deutschland. Ich bin stolz darauf, mit diesem außergewöhnlichen Orchester Teil dieses Zeremoniells sein zu dürfen“, fasste es Oberstleutnant Christoph Scheibling, Chef des Musikkorps der Bundeswehr sichtlich beeindruckt zusammen. Die Bundeswehr hatte in der Show die Aufgabe - im Gedenken an den Glanz der preußischen Armee in der Schlacht bei Waterloo - diese Truppenteile mit seinem repräsentativen KonzertSachsens Bläserpost 02 | 2015

blasorchester darzustellen. Der musikalische Gruß an die Briten mit deren Volkslied Rule, Britannia! kam dabei bestens an und stand symbolisch für das freundschaftliche Verhältnis beider Nationen. Mit der Eröffnungsfanfare von Also sprach Zarathustra beeindruckte der Klangkörper aus Deutschland nicht nur die Zuschauer sondern auch die britischen Kollegen - Their sound is very good. Der Fehrberliner Reitermarsch, mit Pauken und Fanfaren zu Gehör gebracht, verfehlte ebenso wenig seine Wirkung wie die Klänge des Regimentsgruß beim Ausmarsch. „Wir sind glücklich, dass Sie unserer Einladung gefolgt sind. Musik kann jede Grenze überwinden, dafür ist sie da. In diesem Moment sind wir nicht Engländer oder Deutsche. Wir sind alle Musiker“, so der Senior Director of Music, Lieutenant Colonel K Roberts. Die ersten Töne des Finales erklingen an beiden Abenden in der Dämmerung. Die Schlacht beginnt. Truppenteile stehen sich gegenüber, marschieren spielend aufeinander zu, während Schüsse und hektisches Treiben auf dem

Schlachtfeld zu sehen ist. Ein bühnenreifes Spektakel der Extraklasse baut sich auf, Kanoniere stopfen aufgebracht ihre Rohre und warten auf den Befehl zum nächsten Schuss. Mit dem Sieg erklingt triumphierend Tochter Zion. Im Anschluss steigt Scheibling auf das Podest und dirigiert die deutsche Nationalhymne, gespielt von 350 Militärmusikern beider Nationen. „Das war etwas sehr Besonderes für mich, eine große Geste der Engländer, dies so zu handhaben!“ Auf der Rückfahrt stehen die Musiker an Deck der Fähre und sind sich über die Bedeutung dieses Einsatzes einig. Mit dem Blick aufs Meer kann man die Woche bestens Revue passieren lassen. Stabsfeldwebel Meindl fasst seine Eindrücke zusammen und spricht damit offensichtlich vielen aus dem Herzen: „Das muss ich jetzt erst verarbeiten. Das Flair der Stadt, die Menschen, die Musik und Beating Retreat. Solche Musikeinsätze erlebt man auch im Laufe eines langen Berufslebens als Militärmusiker nicht oft". ※ Michaela Thömmes

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Blasmusikgeschichte Musikdirektor Werner Kunath schreibt aus der sächsischen Blasmusikgeschichte

Die Sächsischen Musikantenartikel (Teil 2) Fortsetzung aus Bläserpost 01/2015

Da die aufstrebenden Städte selbst an der Entwicklung eines bürgerlich-städtischen Musiklebens interessiert waren, boten sich den Stadtpfeifern doch recht gute Möglichkeiten zur Entfaltung ihrer künstlerischen Tätigkeit. Welche hohe Blüte gerade die Bläsermusik dieser Zeit erlangte, beweisen das Schaffen, die Werke eines Johann Hermann Schein, Thomaskantor in Leipzig 1616 -1630, eines Heinrich Schütz, Dresdner Hofkapellmeister von 1617-1672, Johann Christoph Pezel (Pezelius), Stadtmusicus 1664-1681 in Leipzig und 1681-1694 in Bautzen, Johann Kuhnau, ab 1684 Thomasorganist und 1701-1722 Thomaskantor, und schließlich des großen Johann Sebastian Bach. Leider werden die herrlichen Bläsermusiken dieser alten sächsischen oder zu Sachsen gewordenen Stadtmusici heute zu Unrecht wenig gespielt. Aber gerade diese meisterhaft komponierten, klar strukturierten Kabinettstücke historischer Musizierkunst bieten reizvolle Möglichkeiten prächtiger bläserischer Klangentfaltung. Man sollte sich in unseren Orchestern wieder auf diese Zeugnisse hoher Statdpfeiferkunst besinnen. Sie sind es durchaus wert. Manches Programm würde dadurch eine interessante geistvolle Bereicherung erfahren. Musiziert in kleineren Gruppen können diese Werke auch Ansporn und Prüfstein zur Verbesserung der Intonation, Tongebung und des Zusammenspiels (oft fugato) für unsere jungen Musiker sein. J. H. Schein wies also schon mit Recht darauf hin, diese „bescheitenen“ Kompositionen nicht allzu leichtfertig zu behandeln, damit sie „nicht etwa von deroselben unerfahrenen aemulis (Dilletanten, Amateure) hinwiederumb demoliret, deformiret und in abfall gebracht werden möge“.

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Doch zurück zu den Musikantenartikeln. Mehrere dieser Artikel (11-14) betrafen die Ausbildung des stadtpfeiferischen Nachwuchses. Das zeigt, dass unsere sächsischen Bläserahnen sehr genau die grundlegende Bedeutung einer kontinuierlichen und gediegenen Lehrtätigkeit für das Bestehen und die weitere künstlerische Entwicklung ihres Berufsstandes einschätzten. Sehr oft stellte die eigene Familie durch Kinder und Enkel den Nachwuchs. Wie auch in anderen Zünften üblich, vererbte sich der Musikerberuf von Generation zu Generation (Dynastie der Bache!). Um den steigenden künstlerischen Anforderungen, die an die Stadtmusiker gestellt wurden, gerecht werden zu können, war eine möglichst umfassende Unterweisung auf mehreren Instrumenten notwendig. Die gebräuchlichste Form der Ausbildung wurde wie folgt praktiziert. Der leitende Stadtpfeifer (später director musices) nahm zwei bis drei Lehrjungen in Ausbildung. Das Recht dazu wurde ihm vom Rat der Stadt zugesprochen. Die Begrenzung der Lehrlingsanzahl sollte eine individuelle qualifizierte Ausbildung garantieren. Zugleich wurde damit einer übergroßen Nachwuchsfülle vorgebeugt. Die Lehrjungen wohnten bei ihren Lehrherren und wurden von ihm verpflegt, sie waren bei ihm in „Vollpension“. Sobald sie dazu in der Lage waren, wurden sie dafür bei entsprechenden Stadtpfeiferdiensten eingesetzt. Diese sehr praxisbezogene Ausbildung hat wahrscheinlich die Entwicklung ihrer instrumentalen Leistungen wesentlich gefördert. Es dürfte auch die Freude am Lernen, am Musizieren stark beeinflusst haben, waren sie doch eigentlich schon während ihrer Lehrzeit voll in das Musikleben ihrer Stadt einbezogen. Die Lehrzeit dauerte allgemein fünf Jahre. Da-

nach wurden sie „freigesprochen“ und erhielten einen Lehrbrief. Dazu aus dem 12. Musikantenartikel: „Zum Zwölfften. Und nachdem ein perfecter Musicant auff vielen Instrumenten unterwiesen werden, und darauff auch geübt sein muss, so soll kein Lehrknabe unter Fünff Jahren frey gesprochen, und dass er seiner Kunst erfahren, für tüchtig erkennt werden. Hierumb so sollen bey der Auffdingung jederzeit zweene der nechst-angesessenen Kunst- und Lehrmeister, insgleichen ein tüchtiger Gesell gegenwärtig seyn, und in der Anwesenheit zwey Exemplar dess Auffdingbrieffs gefertiget.“ Es folgen Ermahnungen zu Gehorsam, getreulicher Dienstausübung, Respekt seinem Lehrmeister und künftigen Meistern gegenüber und „fleissiger Übung“. Nach der Freisprechung hatte der neugebackene Musikergeselle drei Jahre auf Wanderschaft zu gehen. Er sollte bei anderen Stadtpfeifern seine Kunst vervollkommnen, das Musikleben anderer Städte kennenlernen, seine allgemeine Bildung, seinen „geistigen Horizont“ erweitern, sich in der Welt umtun. Erst dann durfte er sich, nun „Altgeselle“, um eine feste Anstellung bemühen. „Zum Dreyzehenden. Damit auch der jenige, so seine Lehr-Jahre ausgestanden, und desswegen nunmehr frey gesprochen, destso vollkommener werde, so soll er die nechsten drey Jahre, ehe er sich besetzet, bey andern berühmten Meistern, als ein Gesell, sich gebrauchen lassen.“ Bevor aus dem jungen Eleven ein vollmündiger Stadtpfeifer wurde, hatte er also eine lange, hohe Anforderungen stellende, oft auch mit Entbehrungen „gesegnete“ Ausbildung zu durchlaufen. Die enge Praxisverbundenheit als Kern dieser Ausbildung dürfte also den Lehrjungen diese Zeit erträglich gemacht haben. ※

IMPRESSUM Herausgeber: Sächsischer Blasmusikverband e.V. / Bläserjugend Sachsen | V.i.S.d.P. Präsident Thomas Firmenich Geschäftsstelle: Bahnhofstraße 1 | 09669 Frankenberg/Sa. Tel.: 037206 894189 | Fax: 037206 894190 E-Mail: sbmv@blasmusik-sachsen.de | www.blasmusik-sachsen.de Redaktionskollegium: MD Werner Kunath | Heinrich-Budde-Straße 10 | 04157 Leipzig | Tel.: 0341 9129663 | Marion Frank, Silke Schulze, Norman Grüneberg, Patricia Schütze Eingereichte Texte und Bilder wurden in Abstimmung mit den genannten Autoren in vorliegender Form veröffentlicht. Ein weitergehender Haftungsausschluss besteht. Redaktionsschluss Ausgabe für 03/2015 ist der 02.11.2015 Anzeigenverkauf: Katrin Kummer – Mediaberatung | Schillerstraße 3 | 01896 Pulsnitz | Tel.: 035955 70577 | Fax: 03212 1426733 Layout/Satz: taktiker Werbeagentur GmbH | www.die-taktiker.de Titelfoto: Fanfarenzug Dresden Druck: Aussiger Druckereien GmbH Auflage: 2.500 Der SBMV e.V. dankt dem Freistaat Sachsen – dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, dem Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz – sowie allen Freunden und Sponsoren, insbesondere der Theo Müller Stiftung für die finanzielle Unterstützung unseres Verbandes. © Alle Rechte bei SBMV e.V./BJS

Sachsens Bläserpost 02 | 2015


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Konzentrierte Probenarbeit inmitten der Natur – Bei uns ist alles mĂśglich! Sie suchen ein Probenobjekt mit vielen kleinen und groĂ&#x;en Probenräumen in denen Sie sich ungestĂśrt auf kommende Auftritte vorbereiten mĂśchten? Dann sind Sie bei uns genau richtig! Unsere groĂ&#x;en und kleinen Probenräume sowie viele Freizeitbereiche und Versorgungseinrichtungen ermĂśglichen Ihnen, dass Sie im Verein tanzen, Theater spielen, singen, musizieren, malen u. a. Hobbys nachgehen kĂśnnen. Inmitten einer Landschaft reizvoller Gegensätze, finden Sie bei uns ideale Probenbedingungen fĂźr Ihren Verein oder Ihre Gruppe vor.

KiEZ „Am Filzteich“ e. V.

Am Filzteich 4 a ¡ 08289 Schneeberg Telefon: 03772 37050 Fax: 03772 22506

Internet: www.kiezschneeberg.de E-Mail: info@kiezschneeberg.de

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Musik

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25 Jahre SBMV – Festempfang am 26.09.2015 in Bautzen 17:00 Uhr Offenes Serenadenkonzert mit 500 Musiker- innen und Musikern der teilnehmenden Vereine vor der Altstadtkulisse auf dem Kornmarkt in Bautzen 17:30 Uhr Festempfang im Best Western Hotel Bautzen (geladene Gäste aus den Vereinen) 19:30 Uhr Galakonzert der Brass Band Sachsen in der SchĂźtzenplatzhalle (Eintritt: 8,00 Euro) Karten unter: FK JBO Bautzen e.V. | Frau Anja Hähnel

Telefon: 03591 272352 | E-Mail: info@blasmusik-bautzen.de


Flexibles Ensemble-Spiel für alle! easy pattern 5 Hits für jede Besetzung Von Ulrike Schimpf und Alexander Kowalsky Get the Party started Devil No. 2 La Bamba Tequila Jungle Puzzeln Sie aus beliebigen Instrumenten und Patterns aller Schwierigkeitsgrade Ihre individuelle Version! Anfänger und Fortgeschrittene können zusammen musizieren und sind alle motiviert. Für die Ensemblearbeit sehr praktisch: fehlt einmal ein Spieler, funktioniert das Ensemble trotzdem. Kommt ein Spieler dazu, kann er mit jedem Instrument und auf seinem Level mitspielen.

Stimmhefte: B b -Brass B b -Wood C-Instrumente C High Wood E b -Wood / Brass F Brass / Wood C High Strings C Low Instruments Rhythm Section

EP 11377-1 EP 11377-2 EP 11377-3 EP 11377-4 EP 11377-5 EP 11377-6 EP 11377-7 EP 11377-8 EP 11377-9

Mehr unter: www.editionpeters.com/easypattern Wir bieten auch Workshops an. Infos unter: annette.jungjohann@editionpeters.com

Preis: je € 9,95 (inklusive CD: jeweils Vollversion und Play-alongs)

Leipzig • London • New York


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