Ausgabe 01/2022
Sachsens Bläserpost
Die Zeitschrift des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V.
Zusammenarbeit zwischen SBMV und Landesfeuerwehrverband Sachsen e.V. besiegelt | Seite 7 Von einer musikalischen Reise um die Welt | Seite 12 SBMV Gewinnspiel | Seite 22
Probenwochenenden zu jeder Jahreszeit im KiEZ in Sachsen
Landesverband Kinder- und Jugenderholungszentren Sachsen e. V.
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Editorial
Inhalt
Werte Leserinnen und Leser, da war es wieder, das Äquinoktium: lat. stehend für die Tag-Nacht-Gleiche und damit übersetzend für den astronomischen Frühlingsanfang – diesjährig geschehen am 20. März. Ein dahinschweifender Blick in die etymologische Bedeutung des Wortes Frühling gibt den Begriff ferner als „Jahreszeit des beginnenden Wachstums und der Blüte“ wieder. Grund genug zu fragen: ist es wirklich (endlich) an der Zeit? Können wir diesen kalendarischen und damit extrinsisch gegebenen Impuls mitnehmen und in unserem Musikschaffen wieder zur innewohnenden Pracht aufblühen? Nun, sollten die äußeren Umstände dahingehend stimmen und nicht abermalige pathologische Wellen oder entsetzliche kriegerische Auseinandersetzungen in unmittelbarer Nähe uns weiterhin in unserem Denken und Handeln erschüttern, scheinen die Zeichen mutmaßlich gut zu stehen. Sicher spielt auch der Gedanke der Gesinnung eines jeden Individuums eine Rolle: zähle ich mich betrachtend zur Natur des halb vollen oder halb geleerten Wasserglases? Ein Blick indes in die aktuelle Ausgabe der Ihnen vorliegenden Zeitschrift gibt Anlass zu Aufbruch. Das Musikleben steht nicht still, vielmehr ist mannigfaltig Wachstum zu verspüren – etwa in Form zahlreicher künftiger Veranstaltungen und Vorhaben. Überzeugen Sie sich selbst.
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Ihr Redaktionskollegium SBP 09
Liebe Freundinnen und Freunde der Amateurbläsermusik, liebe Musikerinnen und Musiker, mein Grußwort war vor zwei Wochen fertig. Ich bin ehrlich, es wäre das erste Mal pünktlich in unserer Redaktion eingetroffen. Doch dann kam alles anders – die Welt war von jetzt auf gleich eine andere. Mitten in Europa ist ein Krieg vom Zaun gebrochen worden, ein souveränes Land, die Ukraine, wurde überfallen. Mir hat der Atem gestockt, war ich doch selbst Ende der 80-Jahre für mehrere Wochen zum Jugendaustausch in Kiew. Ich habe dort auch in einer ukrainischen Familie ein paar Tage gelebt, war mit ihnen in der Stadt spazieren und bin U-Bahn gefahren, habe am Dnepr ein Picknick gemacht und meinen ersten Schnaps, gereicht von meinen Gasteltern, getrunken. Und jetzt sehe ich diese Plätze wieder und höre im Hintergrund die Sirenen, welche Fliegeralarm bedeuten beziehungsweise sehe die Menschen, die die U-Bahnhöfe zum Schutz aufsuchen. Aber was bedeutet dieses für unsere Verbandsarbeit – waren wir doch aktuell damit beschäftigt, dass nach/trotz der Corona-Pandemie unsere AmateurmusikerInnen wieder ihrem geliebten Hobby nachgehen können und dass dafür Bühnen bereitgestellt werden, dass die Blasmusik wieder unseren Freistaat zum Erklingen bringt. Dieses auch nach dieser historischen Zäsur zu tun, ist für uns richtig, denn Musik verbindet und Musik legt, auch wenn manchmal nur für kurze Zeit, einen Schleier über das Leid und die Sorgen der Menschen. Daraus schöpfen alle Beteiligten wieder Mut und Kraft und das ist jetzt für Alle so wichtig. Und es ist unsere Art „NEIN zum Krieg“, zu dieser menschenverachtenden Aggression zu sagen. Wir wollen durch die Musik Menschen verbinden, uns mit ihnen austauschen. So laden wir ein auf die Festung Königstein, wo hoffentlich wieder viele Kinder und Jugendliche aus dem ganzen Freistaat nach 2 Jahren Pandemie ihr musikalisches Können auf unserem Kinder- und Nachwuchstreffen präsentieren. Wir freuen uns, dass wir wieder viele Anmeldungen zu den Ausbildungsreihen D1, D2 und D3 sowie zum C-Kurs haben, welche auch dieses Jahr mit digitaler Lernbegleitung stattfinden. So sichern wir eine fundierte Ausbildung rund ums Instrument. Lesen Sie in dieser Ausgabe noch von weiteren durchgeführten und anstehenden Projekten unserer Mitgliedsvereine, unserer Kooperationspartner und Dachorganisationen und leben Sie mit uns unseren 6. Leitsatz „Brücken bauen, Menschen verbinden.“
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Ehrenamtsausschreibung Dirigententag „Intonation – (k)ein Geheimnis ?!“ Sommerprojekt der JUNGEN BLÄSERPHILHARMONIE SACHSEN Infoveranstaltung: Versicherungsschutz für den Verein Projektausschreibung „Blasmusik hatte Corona“ Zusammenarbeit zwischen Sächsischem Blasmusikverband e.V. (SBMV) und Landesfeuerwehrverband Sachsen e.V. (LFV) besiegelt Ehrungen von MusikerInnen aus unseren Mitgliedsvereinen „Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten“ – oder etwa doch?
AUS DEN VEREINEN
Frauenpower im Förderverein des Musikvereins Lichtenstein 60 Jahre Jugendblasorchester Thum – Ehemaligentreffen Jahreskonzerte der Bläserjugend & Bläserphilharmonie Thum – Von einer musikalischen Reise um die Welt 60 Jahre Jugendblasorchester Zwickau e.V. Kurzportrait Stadtmusik Bad Lausick Und dann siehst du es – 4 Konzerte mit sinfonischer Bläsermusik 6. Sächsischer Bergmanns-, Hütten- und Knappentag (SBHKTvom 9.–11. September 2022 in Olbernhau – Mitten im Erzgebirge Wie die ISKRA Oldstars ihren Namen fanden... Aus Anlass des 65-jährigen Bestehens ein geschichtlicher Abriss von Hans-Jürgen Geißenhöner
(BLÄSER-)MUSIK REGIONAL
Böhmisch mit Herz! – Workshop mit Holger Mück
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(BLÄSER-)MUSIK NATIONAL UND INTERNATIONAL
TCOM bleibt Sommerfestival – Das Festival der Amateurmusik wird 2022 erneut in den Sommer verschoben „Die Blas- und Spielleuteorchester müssen wieder musizieren dürfen“ – Verheerende Corona-Folgen im Musikbereich abwenden
JUGEND- UND VEREINSARBEIT Der Rechtsanwalt berät Effizientes Proben durch Auflockerung und Konzentrationsübungen – Teil 3
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Gaston Saborowski Vizepräsident
AUS DEM VERBAND
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AUS DEM VERBAND
Ehrenamtsausschreibung
• Sächsischer Blasmusikverband e.V. wählt ein neues Präsidium • Bläserjugend Sachsen wählt einen neuen Vorstand Der Sächsische Blasmusikverband mit seiner Bläserjugend ist der Fachverband für alle AmateurInnen der Bläsermusik in Sachsen und Teilen Mitteldeutschlands. Seit der Gründung vor über 30 Jahren ermöglichen wir generationsübergreifend Zugang zu fundiertem musikalischen sowie soziokulturellem Wissen, bieten barrierearme musikalische Begegnungsräume für alle Generationen und alle Genres der Bläsermusik und vertreten hörbar die Interessen der AmateurbläserInnen in der Gesellschaft. Entsprechend des Statuts finden am Samstag, den 07.05.2022 zum/zur Verbandstag SBMV/ Hauptversammlung BJS in Frankenberg/Sa. Wahlen statt. Für eine Dauer von 3 Jahren sind folgende Positionen zu besetzen: Präsidium • Präsident • Vizepräsident • Schatzmeister (per Funktion auch Mitglied Vorstand BJS) • Landesmusikdirektor • Schriftführer • Präsidiumsmitglied(er) Vorstand BJS • Vorsitzender BJS (per Funktion auch Mitglied Präsidium) • Stellv. Vorsitzender BJS • Vorstandsmitglied(er) *alle Funktionen sind m/w/d
Wenn Sie… • bereit sind, sich neuen Aufgaben und Erfahrungen zu stellen, • gern Verantwortung übernehmen, • die Welt der Blasorchester aus einer anderen, neuen Perspektive erfahren möchten, • die Arbeit eines Landesverbandes kennenlernen wollen, • zur Teilnahme an monatliche und unregelmäßig weiteren digitalen Meetings sowie an einigen Wochenendterminen in Präsenz bereit sind, • und Sie mit den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des SBMV an spannenden Themen und Projekten mitwirken und diese entwickeln wollen, …dann findet sich die passende Tätigkeit in unserem Präsidiums- und Vorstandsteam für Sie!
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Die Fachgebiete sind in der Geschäftsordnung geregelt sowie in Absprache mit den anderen Vorstandsmitgliedern gestaltbar und werden in Zusammenarbeit mit den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Geschäftsstelle bearbeitet. Möglich ist ebenfalls, Aufgaben innerhalb des Verbandes zu übernehmen, ohne eine konkrete Position/Funktion auszuüben. Welche Aufgaben Sie ausfüllen können und möchten, wird im Austausch geklärt und richtet sich auch nach Ihren Kompetenzen und Wünschen. Auswahl möglicher Aufgaben: • den Verband gegenüber KooperationspartnerInnen repräsentieren • an der Planung und Gestaltung von zeitgemäßen Bildungsinhalten mitwirken • (jugend-)politische Themen diskutieren und Verbandspositionen mit erarbeiten • an Gremiensitzungen (Regionalgespräche, BDMV, KJRS, etc.) teilnehmen • Impulse für die musikalische Weiterentwicklung der Amateurbläserszene entwickeln • die Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes zu gestalten / mit unterstützen • neue Ideen auf Basis unseres Leitbildes entwickeln
und Mitarbeitern des SBMV entwickelt werden können, • eine qualifizierte Übergabe der Ehrenämter durch die ausscheidenden Präsidiums-/ Vorstandsmitglieder, • den Einstieg in ein über Sachsen hinausgehendes Netzwerk an Musikverbänden und darüber hinaus, • diverse Möglichkeiten des Kompetenzerwerbs und der persönlichen Weiterentwicklung. Informationen rund um die Arbeit des SBMV finden Sie unter: www.blasmusik-sachsen.de www.facebook.com/meinsbmv www.instagram.com/saechsischer. blasmusikverband Bei Interesse und zur Klärung von Fragen können Sie sich melden bei: Gaston Saborowski, Vizepräsident gaston.saborowski@blasmusik-sachsen.de Jenny Ketzel, Vorsitzende Bläserjugend jenny.ketzel@blasmusik-sachsen.de Geschäftsstelle | sbmv@blasmusiksachsen.de | Tel.: 037206 894189
Wenn Sie interessiert sind, sollten Sie… • Lust auf die Zusammenarbeit in einem sachsenweit agierenden Team aus Ehrenund Hauptamtlichen haben, • bereit sein, sich in neue Themenfelder einzuarbeiten, um sich Stück für Stück darin einzubringen, • an regelmäßigen Telefon-/Videokonferenzen des Präsidiums/Vorstandes teilnehmen, • Spaß daran haben, gemeinsame Projekte landesweit zu konzipieren und/oder umzusetzen, • Richtungsentscheidungen für den Verband mittreffen wollen, • etwas Zeit für regelmäßiges Lesen und Beantworten von E-Mails und Kommunikation mit Präsidium/Vorstand sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nach persönlichen Möglichkeiten mitbringen. Der SBMV bietet Ihnen… • spannende Arbeitsfelder, die gemeinsam in Teams aus weiteren ehrenamtlichen Präsidiums- und Vorstandsmitgliedern sowie den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen Sachsens Bläserpost 01 | 2022
AUS DEM VERBAND
Dirigententag „Intonation – (k)ein Geheimnis ?!“ Intonation ist ein Thema, was viele Dirigentinnen und Dirigenten, gerade im Amateurbereich, beschäftigt. Wer kennt es nicht: hat man doch das Gefühl, zu Beginn einer Probe ordentlich eigestimmt zu haben, doch während des Probens treten sie wieder ans Tageslicht: die Stellen fernab jeder einigermaßen annehmbaren guten Stimmung, die uns alle erschaudern lassen.
Beim Dirigententag, zu dem sich alles um das Thema Intonation dreht, sollen Antworten auf viele Fragen gegeben werden. Zum Beispiel: Wie stimme ich richtig ein? An welchen Stellschrauben muss ich als DirigentIn bei speziellen Situationen drehen, um die Intonation im
Orchester zu verbessern? Was kann ich meinen MusikerInnen mitgeben, um deren selbständige Arbeit an guter Intonation zu fördern? ...? Hierfür zeigt der Dozent Steffen Wardemann mit seinem speziell entwickelten Workshop „Hörst du das nicht?“ Möglichkeiten der Intonationsarbeit mit einem Orchester auf. Neben einsteigenden Grundlagen zum Themenfeld „Intonation“ soll dem Themenkomplex der pädagogischen Arbeit mit einem Orchester Raum gegeben werden. Wie immer beim Dirigententag, steht ein Orchester zur Verfügung um das Gelernte im Anschluss direkt zu erproben. ۞
Robin Kürschner
Dirigententag „Intonation – (k)ein Geheimnis?!“ Zielgruppe DirigentInnen von Blasorchestern, Spielmanns- und Fanfarenzügen sowie interessierte MusikerInnen
Organisation und Ansprechpartner LMD Robin Kürschner robin.kuerschner@blasmusik-sachsen.de
Termin 21. Mai 2022, 10:00 – 15:00 Uhr
Kosten 30,00 € je TeilnehmerIn für Mitglieder des SBMV sowie Mitglieder der kooperierenden sächsischen Landesverbände (betrifft: Sächsischer Landesverband der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine e.V. | Landesfeuerwehrverband Sachsen e.V. | Landes- Musik- und Spielleutesportverband Sachsen e.V.) 40,00 € je TeilnehmerIn für Nichtmitglieder des SBMV Vereinsspezifische Fragen werden gern im Vorfeld entgegengenommen.
Ort Probenräume der Stadtkapelle Oelsnitz/Vogtland e.V. Dozent Steffen Wardemann, Bachelor of Arts (Musikpädagogik und Neue Medien, Informatik, Bildungswissenschaften), Master of Education und Studienrat, ist im Schulischen, wie im Musikalischen leidenschaftlicher Potentialentfalter. Als Dozent, Dirigent, Juror, Instrumentalist und Coach ist Wardemann für viele Vereine, Musikverbände, DirigentInnen und InstrumentalistInnen fachkundiger Ansprechpartner. www.steffenwardemann.de
Besonderheiten Bitte mitbringen: Notenständer, Instrument, Schreibmaterial (Teilnahme auch ohne Instrument möglich)
Sommerprojekt der JUNGEN BLÄSERPHILHARMONIE SACHSEN
Die JUNGE BLÄSERPHILHARMONIE SACHSEN findet sich wieder – und DU kannst dabei sein! • Orchestermusik auf hohem Niveau • Neustart gemeinsamer Musikfreude • Freunde und KollegInnen wiedersehen Das Programm „Verbotene Liebe“ • Piotr I. Tschaikowski – Fantasy Overture “Romeo and Juliet” • Sergej Prokofjew – Suite aus dem Ballett „Romeo und Julia“ • Leonard Bernstein – West Side Story
Sachsens Bläserpost 01 | 2022
unter der Leitung von Chefdirigent Thomas Scheibe mit Konzerten in Leipzig und Chemnitz Proben und Übernachtung: Städtische Musikschule Chemnitz, Jugendherberge Chemnitz eins Kosten: 160€ inkl. Übernachtung und Verpflegung Melde dich jetzt an: www.blasmusik-sachsen.de > Projekte > Junge Bläserphilharmonie Sachsen > Anmeldung JBPS August `22 Noch Fragen? jenny.ketzel@blasmusik-sachsen.de
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AUS DEM VERBAND
Infoveranstaltung: Versicherungsschutz für den Verein Am 05. Februar 2022 fand die Informationsveranstaltung „Versicherungsschutz für den Verein“ in Form einer Onlinesession statt. Leider war das Interesse der Vereine überschaubar, obwohl es sich aus meiner Sicht um ein sehr wichtiges Thema für einen Verein handelt. Wenn ein Schaden entsteht, wird in vielen Fällen schnell klar, dass der Verein nicht bzw. unterversichert ist. Zu der Informationsveranstaltung hatten sich 5 Vereine angemeldet. Die geringe Teilnehmen-
denzahl hatte jedoch auch einen Vorteil. Ich, Thomas Henkel, Schatzmeister SBMV und Pate der Sparkassen-Versicherung (SV) mit Sitz in Stuttgart, konnte auf die Fragen und Bedürfnisse von allen Teilnehmenden eingehen und stellte die Versicherungsprodukte direkt über die Homepage der SV-Versicherung vor. Mit der SV bestehen eigene, explizit für Musikvereine zugeschnittene Versicherungsangebote. Diese sind auf der Homepage beschrieben und es gibt einen Beitragsrechner, mit welchem die Vereine schnell und unkompliziert die Jahresbeiträge mit den ggf. bei einer anderen Versicherungsgesellschaft abgeschlossenen Verträge vergleichen können. Neben der Vereinshaftpflicht-, der Vermögensschaden-, der Veranstalterhaftpflicht-, der VereinsRechtschutz- und der Musikinstrumenten versicherung stellte ich auch die neue Cyberversicherung vor. Diese schützt Vereine u.a. gegen Cyberattacken und
den damit oft einhergehenden Verletzungen des Datenschutzes. Die wichtigste Erkenntnis für alle Teilnehmenden war, dass sich viele Vereine zu wenig mit Thema Versicherungsschutz beschäftigen. Die bestehenden Versicherungen sollten mindestens jährlich überprüft und ggf. angepasst werden. Ein abschließender Tipp zum Thema Instrumentenversicherung, damit alle nichtanwesenden Vereine nicht sagen: „Das haben wir so nicht gewusst.“ Vereine, welche eine Instrumentenversicherung abgeschlossen haben, müssen diese jährlich den aktuellen Gegebenheiten anpassen und eine Liste an die SV senden. In dieser müssen alle Instrumente, welche versichert sein sollen mit einem Zeitwert (gemäß Zeitwerttabelle) aufgelistet werden, da nur so der entsprechende Versicherungsschutz gegeben ist. Außerdem berechnet sich aus dem aktuellen Zeitwert der Beitrag. Sollte ein Verein bereits seit Jahren immer den gleichen Beitrag für die Instrumentenversicherung zahlen, besteht ein dringender Handlungsbedarf. Die Informationsveranstaltung werden wir auch im nächsten Jahr wieder durchführen und ich freue mich auf viele Anmeldungen. ۞ Thomas Henkel, Schatzmeister SBMV
Projektausschreibung „Blasmusik hatte Corona“ Der Sächsische Blasmusikverband und dessen Bläserjugend Sachsen planen eine fundierte Evaluierung der Auswirkungen auf die Amateur(bläserInnen)szene im Freistaat Sachsen/Region Mitteldeutschland durch die Corona-Pandemie mit all ihren Facetten wie Lockdown, Hygienekonzepten, etc. Die Evaluierung soll die Grundlage bilden, Handlungsstränge zu entwerfen hinsichtlich beobachteter Auswirkungen auf die Bereiche • Nachwuchsgewinnung im Amateurbläserbereich • Musizieren von AmateurbläserInnen im Kinder- und Jugendbereich (bis 27 Jahre) • Musizieren von AmateurbläserInnen im Erwachsenenbereich (ab 18 Jahre) • Vereinsführung unter Pandemiebedingungen/nach der Pandemie • Gesellschaftspolitische Rahmenbedingungen
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Hierfür ist im 1. Schritt eine Befragung innerhalb der Verbandsstrukturen angedacht. Der Inhalt der Befragung und die Durchführung ist Bestandteil des Projektumfanges. Die Projektlaufzeit ist auf ca. 1,5 Jahre geplant und soll dem Präsidium SBMV/Vorstand BJS Grundlage für weitere neue Verbandsprojekte bzw. Anpassung bestehender Projekte bilden. Dies schließt ausdrücklich die Arbeit als Fachverband mit allen gesellschaftlichen, künstlerischen und politischen Stakeholdern ein. ۞ Gaston Saborowski, Vizepräsident
Haben wir Ihr/Euer Interesse geweckt? Wollen Sie/wollt Ihr in unserem Projektteam mitwirken oder das Projekt leiten? Dann melden Sie / meldet Euch bei unserer Geschäf tsstelle telefonisch (037206) 89 41 89 oder unter sbmv@blasmusik-sachsen.de Sachsens Bläserpost 01 | 2022
AUS DEM VERBAND
Zusammenarbeit zwischen Sächsischem Blasmusikverband e.V. (SBMV) und Landesfeuerwehrverband Sachsen e.V. (LFV) besiegelt
Nach erfolgtem gegenseitigem Austausch und Gesprächen zwischen Mitgliedern der beiden Verbände konnte im August 2021 eine Rahmenvereinbarung zwischen SBMV und LFV unterzeichnet werden mit dem Ziel, die Arbeit und Wirkung von Blas-, Spielleute-, Fanfarensowie Jagdhorn- und Schalmeien-Musik im Freistaat Sachsen noch stärker zu fördern und zu intensivieren. Beide Verbände sind sich darüber einig, dass nur gemeinsam, in enger vertrauensvoller Zusammenarbeit, die jeweiligen Belange und Anliegen in der öffentlichen Wahrnehmung positiv sichergestellt und ausgebaut werden können. In der Umsetzung bedeutet dies die fortan währende Mitgliedschaft des LFV im SBMV. Weiterhin ist angestrebt, die jeweils aktuellen Angebote für Veranstaltungen, Projekte sowie Aus- und Weiterbildungsangebote dem jeweils anderen Verband samt dessen Mitgliedern zu offerieren und zu empfehlen. Aus der Kooperation resultiert hier, dass Mitgliedsvereine bzw. Musikzüge jeweils Aus- und Weiterbildungsangebote sowie weitere Leistungen des anderen Verbandes zu teilweise vergünstigten Konditionen nutzen können. Schließlich erfolgt künftig eine stärkere Öffentlichkeitsarbeit in gegenseitiger Symbiose. Über aktuelle relevante
Arbeiten und Veranstaltungen wird jeweils im SMBV und LFV berichtet werden. Zur Erneuerung der Kooperationsvereinbarung äußert sich Andreas Rümpel, Vorsitzender des LFV: „Musik lebt vom Erleben in der Gemeinschaft. Die enge Zusammenarbeit der beiden Verbände zeigt, dass das nicht nur auf die Zuhörer bezogen ist, sondern sinnvoll schon bei den Musikern selbst beginnt. Wir führen hier eine bewährte und für beide Seiten gewinnbringende Zusammenarbeit fort und sind uns gemeinsam sicher, dass wir uns damit fit für die Zukunft machen. Der Blick über den Tellerrand - oder in diesem Fall besser über das Notenblatt - zeigt Wege und Möglichkeiten auf, dieses schöne Hobby in seiner Reichweite zu steigern. Vielen Dank an die Musikerinnen und Musiker für ihr Engagement.“ Dazu Gerolf Junghanns, Landesstabführer des LFV: „Der seit nunmehr 22 Jahren bestehende Kooperationsvertrag zwischen dem Sächsischen Blasmusikverband e. V. und dem Landesfeuerwehrverband Sachsen e. V. 2021 wurde in schwierigen Zeiten aktualisiert und neu gefasst, um für die Lösung künftiger Aufgaben beider Verbände gut gerüstet zu sein. Er ist als zeitgemäßes Dokument ein evolutionärwichtiger Bestandteil für die Vernetzung unserer sächsischen Amateurblasmusik.
Ich bin sehr erfreut darüber, dass alle Musikzüge im Landesfeuerwehrverband Sachsen e.V. weiterhin die Angebote des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V. an Aus- und Weiterbildungslehrgängen u.a. zu den Rahmenbedingungen unseres gemeinsamen Kooperationsvertrages nutzen können und möchte mich dafür bei allen Beteiligten bedanken.“ Auf Seiten des SBMV kommentiert Gaston Saborowski, Vizepräsident des SBMV: „Die Kooperation unserer beiden Verbände besteht schon sehr lange. Und wie in jeder guten Beziehung war es trotzdem notwendig, diese für eine zeitgemäße Weiterentwicklung zu hinterfragen. Ich freue mich, dass uns die Evolution gemeinsam sehr gut gelungen ist und bin davon überzeugt, dass damit auch in Zukunft unsere Amateurbläsermusik im gesamten Freistaat Sachsen gut vernetzt ist und lebendig und nachhaltig das kulturelle Leben gestaltet.“ Schließlich Robin Kürschner, Landesmusikdirektor des SBMV: „In der heutigen, durchaus schwierigen Zeit, ist es wichtig, dass Verbände näher zusammenrücken, ihre Interessen gemeinsam vertreten und Kräfte gebündelt einsetzen können. Man kann nur erfreut sein, dass dieses bewährte Konzept nun fortgesetzt und intensiviert wird – eine Situation, von der alle profitieren.“ ۞ Martin Schönfelder
Ehrungen von MusikerInnen aus unseren Mitgliedsvereinen
Ehrennadel in Altgold für 10-jährige Tätigkeit Felix Woitzik, Martin Stenschke, Luisa Ihle, Ralf Möhring, Ruben Bößneck, Ole Bathe, Volkhardt Cedric, Andreas Fey, Inga Bergemann Ehrennadel in Silber für 20-jährige Tätigkeit Franziska Weigelt Ehrennadel in Silber für 25-jährige Tätigkeit Florian Schellhorn, Jürgen Strobel, Manuela Lotze, Dr. Ulrich Richter, Christian Leffler, Carsten Wetzel Ehrennadel in Gold für 30-jährige Tätigkeit Manuela Koch, Martin Feibicke, Sachsens Bläserpost 01 | 2022
Mario Weber, Alexander Knerich, Ottmar Rabenmüller, Sabine Rasche Ehrennadel in Gold mit Diamanten für 40-jährige Tätigkeit Michael Götz, Matthias Wetzel Dirigentennadel in Altgold für 10-jährige Tätigkeit Michael Götz Matthias Wetzel Dirigentennadel in Silber für 15-jährige Tätigkeit Alexander Richter
Alle Eh r unge n Blasmu ge he n sik vere an: in Carl Zeiss J e na
e.V.
Verdienstmedaille in Silber für 15-jährige Tätigkeit Dr. iur. Johannes Leutloff Alexander Richter Verdienstmedaille in Gold mit Diamanten für 25-jährige Tätigkeit Dr. Ulrich Richter Bitte beachten: Wir weisen darauf hin, dass alle Anträge auf Ehrungen spätestens 8 Wochen vor dem Ehrungstermin über die Geschäftsstelle des SBMV bei der BDMV eingereicht werden müssen.
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AUS DEM VERBAND | AUS DEN VEREINEN
„Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten“ – oder etwa doch? Dieses berühmte Zitat von Gustav Mahler hat es mittlerweile wahrscheinlich in nahezu jede Konzertmoderation geschafft – beschreibt es doch die Tatsache, dass das gefühlvolle, leidenschaftliche Musizieren weit über theoretische, wissenschaftliche Betrachtungsweisen hinausgeht. Jedem Musiker und jeder Musikerin ist jedoch bewusst, dass eben dieses Musizieren erst möglich wird, wenn der Kopf und die Hände (und eventuell sogar die Füße) das umsetzen können, was eben in den Noten vorgegeben wird.
Dass Musiktheorie und Gehörbildung durchaus Spaß machen kann, wissen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der D-Kurse schon länger. Seit vielen Jahren führen wir erfolgreich diese Weiterbildungen mit Abschlussprüfungen durch und konnten schon viele Musikerinnen und Musiker dahingehend unterstützen. In vielen Bereichen des alltäglichen Lebens hat die Corona-Pandemie zum Umdenken, Neudenken und Verändern geführt. Nachdem 2020 die D-Lehrgänge ausfallen mussten, war uns eine Durchführung in 2021 enorm wichtig. Es wurden verschiedene Varianten durchgespielt – Präsenz – Digital – Hybrid… Wir diskutierten, welche Herausforderung ein digitaler Lehrgang mit sich bringen könnte, analysierten Vor- und Nachteile und stürzten uns in die Arbeit der digitalen Aufbereitung vieler Lehrgangsinhalte. Christian Pöhland und Norman Grüneberg haben hier einen enormen Aufwand auf sich genommen, um die Durchführung der Lehrgänge – ob präsent, digital oder hybrid – zu ermöglichen. Der Kursstart im März erfolgte dann tatsächlich
digital und nach anfänglichen technischen Startschwierigkeiten konnten sich alle zu den Videokonferenzen hinzuschalten und die Lernplattform blink.it benutzen. Besonders gefreut hat mich, dass auch erwachsene Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Vorteile der digitalen Durchführung für sich gesehen haben und die virtuelle Schulbank drückten. Regelmäßige Videokonferenzen ermöglichten eine kontinuierliche Arbeit – eine Erkenntnis, die wir auch für spätere D-Kurse mitnehmen. Nicht selten hatten wir bei vergangenen Lehrgängen im Herbst das Gefühl, dass nach mehreren Monaten „Funkstille“, viele Dinge der Frühjahrsphase wieder vergessen wurden. Durch die regelmäßigen digitalen Übungseinheiten, Rückmeldungen und Sprechstunden, konnte die Lernkurve stetig steigen. Die Musikerinnen und Musiker haben direktes Feedback auf ihr Selbststudium erhalten und konnten so Fehlerquellen frühzeitig erkennen und verbessern. Wie wichtig dennoch ein Treffen in Präsenz war, zeigte sich dann zum Lehrgangswochenende in Schneeberg. Der persönliche Austausch, das direkte Gespräch und vor allem das gemeinsame Musizieren sind wesentliche und unabdingbare Teile des Kurses und mit keinem digitalen Angebot zu ersetzen.
parent sein, wann welche Videokonferenz ansteht, welche Aufgaben wann zu erledigen sind und eine Rückmeldung erfolgen, wenn Teilnehmerinnen oder Teilnehmer Termine verpasst oder vergessen haben. Der Ablauf des Prüfungstages und die Prüfungsordnung müssen ebenfalls diskutiert und eventuell angepasst werden. Sowohl das DozentInnenteam des SBMV als auch der Deutschen Bläserakademie und in erster Linie die Musikerinnen und Musiker haben im vergangenen Jahr ein hohes Maß an Flexibilität, Improvisation und Verständnis für die besondere Situation gezeigt. Ich bin sicher, dass alle Beteiligten im Austausch miteinander bleiben und die positive Weiterentwicklung der D-Kurse fortgeführt werden kann. ۞ Jenny Ketzel
Neben vielen positiven Rückmeldungen zur Organisation und Durchführung der hybriden D-Kurse gab es auch nachvollziehbare Kritik, für die wir offen und dankbar sind. Zukünftig müssen die Betreuerinnen und Betreuer der Heimatorchester mehr in die Kommunikation eingebunden werden. Es muss trans-
Frauenpower im Förderverein des Musikvereins Lichtenstein
Am 19. September 2004 gründeten 15 engagierte und mit dem Musikverein eng verbundene Blasmusikfreunde den
„Förderverein des Musikvereins Lichtenstein/Sa. e.V.“ Im Laufe der Jahre traten immer mehr in den Verein ein, und so erhöhte sich seine Zahl auf heute 57 Mitglieder. Seit seinem Bestehen sah der Förderverein seine vorrangigste Aufgabe darin, den Musikverein ideell und finanziell zu unterstützen. Das ist den Mitgliedern auch sehr gut gelungen. Viele Projekte, wie der Kauf von Instrumenten, Ausbildungsunterstützung junger Musikerinnen und Musiker, Sachsens Bläserpost 01 | 2022
Unterstützung bei allen Vereinsfesten und Konzerten und vieles mehr, hätten nicht verwirklicht beziehungsweise so erfolgreich durchgeführt werden können. Vor Kurzem wählten die Mitglieder des Fördervereins ihren neuen Vorstand, und was der Politik in unserem Land noch immer schwerfällt, ist dem Förderverein gelungen. Mit Michaela Kefurt (Vorsitzende), Sarah Dümmler (Stellvertreterin), Karola Mehlhorn (Kassenwart), Katrin Reichert (Schriftführerin) und Marlen Brechtel (Beisitzerin) leiten jetzt fünf Frauen die Geschicke unseres Fördervereins. Herzlichen Glückwunsch von allen Mitgliedern des Musikvereins! ۞ Karin Süß
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AUS DEN VEREINEN
Liebe ehemaligen Musikerinnen und Musiker, ihr habt in den Reihen des Pionier-, Pionierund FDJ-Blasorchesters oder später auch in einem Ensemble unseres Vereins mitgewirkt? Dann möchten wir euch herzlich zu einem Ehemaligentreffen im Rahmen unseres 60-jährigen Jubiläums einladen, um gemeinsam am
14.05.2022, ab 19:30 Uhr, im Volkshaus Thum auf die vergangenen Jahre zurückzublicken, persönliche Erlebnisse aufleben zu lassen oder einfach nur entspannt zu feiern. Eigentlich wollten wir bereits im Jahr 2021 gemeinsam auf die sechs Jahrzehnte musikalischen Schaffens zurückblicken, die seit der Gründung des damaligen Pionierblasorchesters im Jahre 1961 vergangen sind und die sehr nachhaltig das kulturelle Leben in Thum und Umgebung geprägt haben. Leider war es uns aber im vergangenen Jahr nicht vergönnt, ein solches Jubiläum im geeigneten und würdigen Rahmen begehen zu können. Nunmehr wagen wir einen neuen Anlauf und freuen uns darauf, euch – die ihr ein Stück dieses Weges mitgestaltet habt – wiederzusehen. Natürlich darf diese Einladung gern an jene Ehemalige weitergegeben werden, die auf diesem Wege nicht erreichbar sind, aber über persönliche Kontakte mit euch in Verbindung stehen. Um eine solche Veranstaltung ausreichend planen zu können, bitten wir um eine Rückmeldung zur Teilnahme bis zum 22.04.2022 an info@jbo-thum.de oder 037297 / 89817. Auch falls ihr nicht teilnehmen könnt, bitten wir um Unterstützung und Rückmeldung zur Aktualisierung der Ehemaligen-Kontaktdaten – das nächste Jubiläum folgt ja bestimmt. Bis dahin bleibt gesund! Mit einem herzlichen Glück auf und freundlichen Grüßen Jörg Seidel i.A. des Vereins Jugendblasorchester der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.
Neue künstlerische Leitung der Bläserkids aus dem Verein Jugendblasorchester der Stadt Thum/Erzgeb. e.V. Sven Lerchenberger ist neuer künstlerischer Leiter unseres jüngsten Ausbildungs- und Nachwuchsensembles „Bläserkids“. Der Schlagzeuger und Musiklehrer übernahm die Aufgabe mit Beginn des aktuellen Schuljahres. Sven Lerchenberger ist fast schon ein „Urgestein“ des Verein Jugendblasorchester der Stadt Thum/Erzgeb. e.V. – als Musiker bei der Bläserphilharmonie und Brass 94, langjähriger Stadtrat in der JBO-Fraktion, Unterstützer, Helfer und Ratgeber bei allen Vereinsbelangen und nun eben auch Dirigent der Bläserkids. Im nachfolgenden Interview stellt er sich und das Ensemble kurz vor.
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Zuvor aber ein Statement von Britt Anger, Vorstandsvorsitzende des Vereins Jugendblasorchester der Stadt Thum/Erzgeb. e.V., zur Neubesetzung der künstlerischen Leitung der Bläserkids durch Sven Lerchenberger:
„Wir danken Sven Lerchenberger für die Bereitschaft, die musikalische Leitung der Bläserkids zu übernehmen. Aus unserer Sicht ist Sven genau der richtige Mann für diese wichtige Aufgabe. Er kennt den Verein, hat ein außergewöhnlich gutes musikalisches Gespür und einen super Draht zu Kindern. Auch die ersten Rückmeldungen aus den Bläserkids zeigen, dass er den Nachwuchs mit
seiner unverwechselbaren Art für ihr Hobby, fürs gemeinsame Musizieren und den Verein begeistert. Und – wie Sven selbst sagt – kann er bei dieser neuen Tätigkeit auch selbst noch einiges lernen. Also eine win-win-Situation für alle Beteiligten. An dieser Stelle möchten wir auch dem bisherigen Dirigenten, Andreas Feig, für sein Engagement, die musikalische Arbeit und die unzähligen Stunden im ‚Dienste der Musik‘ in unserem Verein danken!“
Zum Interview
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AUS DEN VEREINEN
Interview mit Sven Lerchenberger Hallo Sven. Bevor wir zu dir kommen, erzähl mal kurz was zu den Bläserkids: Wie „alt“ ist das „jüngste“ Ensemble unseres Vereins und wie viele Kids spielen dort eigentlich mit? Die meisten Bläserkids gehen in die 4. oder 5. Klasse bzw. haben sie seit ein oder zwei Jahren Instrumentalunterricht. Im Moment besteht das Ensemble aus 12 Mädchen und Jungen, aber vielleicht kommen bald noch welche dazu, da die Kinder selbst Werbung für das Ensemble machen... ;) Welche Musik macht ihr bei den Bläserkids und welche Ziele hast du mit dem Ensemble? Gute Frage. Eine musikalische Ausrichtung in Bezug auf das Genre gibt es aktuell nicht. Ich habe erstmal die Ensemble-Literatur übernommen, die im Verein bereits vorhanden ist. Das sind ganz einfache Stücke, um das Zusammenspielen zu lernen und zu schulen. Darin sehe ich auch die größte und wichtigste Aufgabe. Mein Ziel ist es, die Kids auf die Bläserjugend vorzubereiten und ihnen zu zeigen, dass es sehr schön ist, zusammen zu musizieren. Und dass das natürlich auch manchmal harte Arbeit ist und die Musik am Ende einfacher klingt, als sie wirklich zu spielen ist. Aber ich achte auch auf Pünktlichkeit, Disziplin, Zusammenhalt, gutes Teamwork und viel Spaß. Das gute „Zuckerbrot und Peitsche“. ...;) Bei den Bläserkids lernen die Kinder und Jugendlichen außerdem das Vereinsleben kennen – und hoffentlich lieben. Neben der musikalischen Ausbildung ist, wie schon gesagt, die Förderung der Sozialkompetenzen sehr wichtig. Und das funktioniert hervorragend mit der Kombination aus Musik und Jugendarbeit. Was machst du eigentlich beruflich? Ich bin freiberuflicher Musiker und arbeite als Honorarkraft an der Musikschule. Ich unterrichte aber auch privat und spiele in diversen Bands bzw. Orchestern. Beim Trägerverein Europäisches Gymnasium Waldenburg e.V. bin ich als Musiklehrer fest angestellt. Eingangs haben wir schon erwähnt, dass du fast schon ein „Vereinsurgestein“ bist. Seit wann bist du eigentlich im Verein? 1986 habe ich angefangen beim damaligen Pionier- und FDJ-Orchester Schlagzeug zu lernen. Und seitdem bin ich dabei. Und welchen Funktionen und Aufgaben übernimmst du in unserem Verein? Seit 2008 arbeite ich im Stadtrat in „unserer“ JBO-Fraktion mit und trete u.a. für Belange wie Kunst, Kultur und Ehrenamt im Ort ein. Ansonsten sehe meine Funktion im Verein vor allem als Musiker in der Bläserphilharmonie und bei Brass 94, als Unterstützer bei Registerproben der einzelnen Ensembles und jetzt eben noch als künstlerischer Leiter bei den Bläserkids. Helfer beim Orchestertreff oder Weihnachtsmarkt zu sein sehe ich als selbstverständlich an, das gehört einfach zu guter Vereinsarbeit mit dazu. Ich habe bisher bewusst nie irgendwelche offiziellen Funktionen im Verein übernommen. Für mich ist es wichtig, auch Sachen „von außen“ zu betrachten und dann aber Tipps zu geben oder meine Meinung zu sagen. Dafür schätzen wir dich sehr! Und warum hast du dich nun doch hinreißen lassen, eine offizielle Funktion zu übernehmen? Als mein Vorgänger Andreas Feig seinen Rückzug als künstlerischer Leiter der Bläserkids ankündigte, kam der Vereinsvorstand mit der Frage auf mich zu, ob ich mir die musikalische Ausbildung des Nachwuchses Sachsens Bläserpost 01 | 2022
Foto: JBO Thum
vorstellen könnte. Ich habe eine Weile überlegt, ob ich der Richtige für diese Aufgabe bin bzw. ob ich dieser überhaupt gerecht werden kann. Denn für mich sind die Bläserkids das wichtigste Ensemble: Es ist eine Art „Aufzuchtstadion“ für unseren Verein – denn was nützt der schönste Baum, wenn er keine Wurzeln hat. Ich habe mich für „machen statt meckern“ entschieden und das Amt angetreten – ganz nach dem Motto „man wächst mit seinen Aufgaben“. Es ist für mich auch wichtig, richtig und gut, dass die künstlerische Leitung auch aus den eigenen Reihen kommt, siehe Brass 94, Bläserphilharmonie und Bläserjugend. Das geht wiederum aber nur mit guter Nachwuchs- und Vereinsarbeit. Hiermit möchte ich mich auch für das entgegengebrachte Vertrauen des Vorstandes bedanken. Welche Herausforderungen gilt es zukünftig aus deiner Sicht zu meistern, wenn es um die musikalische Nachwuchsarbeit in unserem Verein geht? Tja, es wird in der nächsten Zeit nicht einfacher. Umso mehr ist es wichtig, die Kinder zum Musizieren zu motivieren und dazu ein „richtiges Hobby“ zu haben, dem sie auch treu bleiben. Die Kids sollen unser Vereinsleben kennen und lieben lernen. Ich bin mir aber sicher, dass dieses Ziel mit dem Vorstand, den Kindern und vor allem deren Eltern gut zu erreichen ist. Aber man darf sich trotzdem nicht ausruhen. Es müssen weiter Überlegungen gemacht und Pläne geschmiedet werden, wie wir Nachwuchs finden und auch halten. Und dieser muss gut musikalisch ausgebildet werden. Dazu brauchen wir nicht nur gute Lehrkräfte, sondern auch eine sehr gute Zusammenarbeit mit den Instrumentallehrern, die sich im Idealfall auch dafür interessieren, wo und wie ihre Schüler ihr Können unter Beweis stellen. Da ist meiner Meinung nach noch Platz nach oben. Es geht leider nicht nur mit Dienst nach Vorschrift. Ansonsten wünsche ich dem neuen Vorstand viele gute Ideen, viel Kraft, viele Diskussionen, nie endende Motivation und natürlich immer Spaß und Freude beim Zusammenhalten des Vereins. Daniel Schalling
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AUS DEN VEREINEN
Jahreskonzerte der Bläserjugend & Bläserphilharmonie Thum
Von einer musikalischen Reise um die Welt Mit dem Stück „Three World Dances“ erklingen indianische Melodien, fernöstliche Pentatonik und beschwingte Tanzmusik aus den Instrumenten der Nachwuchsmusikerinnen und -musikern. Nach einem Ausflug in die fernen Welten der Galaxie mit „The Mandalorian“ von Ludwig Göransson beendet die Bläserjugend ihren Konzertteil passenderweise mit dem schottischen Lied „Das Glas zum Abschied“. Als besonderes Highlight wird der ehemalige Hornist des Ensembles, Nico Reuther, als Solist gemeinsam mit dem Orchester das Instrument erklingen lassen, was wohl jeder mit Schottland und traditionellen schottischen Volksliedern in Verbindung bringt: den Dudelsack.
Nachdem die Jahreskonzerte der Bläserjugend und der Bläserphilharmonie Thum in den vergangenen Jahren verschoben werden mussten, laden die beiden Ensembles aus dem Verein Jugendblasorchester der Stadt Thum/Erzgeb. e.V. in diesem Jahr mit den Jahreskonzerten zu gemeinsamen Konzerthöhepunkten ein: am 8. Mai in der Stadthalle Chemnitz und am 14. Mai im Volkshaus Thum. Bläserjugend und Bläserphilharmonie nehmen die Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf eine musikalische Reise um die Welt – und darüber hinaus: von indianischen Melodien, DudelsackKlängen, koreanischen Volksliedern oder einem französischen Helden-Epos bis hin zu Klängen aus anderen Galaxien und der Fantasiewelt Mittelerde. Konzerttermine: · 08.05.2022, 17 Uhr Stadthalle Chemnitz · 14.05.2022, 15 Uhr Volkshaus Thum Kartenvorverkauf: • Chemnitz: www.c3-chemnitz.de oder unter: 0371/4508-722 • Thum: Geschäftsstelle des Vereins Jugendblasorchester der Stadt Thum e.V. Ein Blick ins Programm Den Auftakt zu den diesjährigen Konzerten gestaltet die Bläserjugend unter der künstlerischen Leitung von Susanne Dettke.
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Den zweiten Teil des Jahreskonzertes gestalten die Musikerinnen und Musiker der Bläserphilharmonie Thum und fokussieren ein Blechblasinstrument, dessen Klang in einem Orchester von immenser Bedeutung ist: Die Rede ist vom Waldhorn. Ein Solostück mit einem Virtuosen an diesem Instrument bildet den Höhepunkt der Jahreskonzerte in der Stadthalle Chemnitz sowie im Volkshaus Thum. Professor Jörg Brückner reist als Solist aus Weimar an. Der Kontakt zur Bläserphilharmonie Thum entstand durch die Freundschaft zwischen Prof. Jörg Brückner und dem künstlerischen Leiter der Bläserphilharmonie, Thomas Conrad. So entstand die Idee, ein Solokonzert für Horn gemeinsam mit Prof. Brückner in den diesjährigen Konzerten aufzuführen. Thomas Conrad wählte dafür „Jeanne d’Arc“, ein Solowerk für Horn und sinfonisches Blasorchester. Dieses Werk interpretiert die Geschichte der gleichnamigen französischen Heldin und Freiheitskämpferin. Das Horn symbolisiert die mutige Jeanne d’Arc und kann im Zuge dessen die ganze Bandbreite des Instrumentes präsentieren – von romantischen Klängen bis zu heroischen Passagen in den Höhen.
die bekannte Fantasy Romanreihe „Herr der Ringe“. Die fantastische Geschichte handelt von einem magischen Ring, Frodos langer wie beschwerlicher Reise, von gewaltigen Schlachten, die Menschen und Elben gegen Orks und andere grauenhafte Wesen führen. Eine zentrale Rolle nimmt neben den Hobbithelden auch der weise Zauberer Gandalf ein.
Die Symphonie besteht aus fünf eigenständigen Sätzen, die jeweils eine Person oder eine wesentliche Episode aus den Büchern erklingen lässt. Das Publikum erwartet ein abwechslungsreiches Konzert mit herausragenden Solisten, facettenreiche Klänge aus aller Welt bzw. allen Welten und spielfreudigen Musikerinnen und Musikern aus Thum. ۞ Daniel Schalling
Hornworkshop mit Prof. Brückner: Ein Geheimtipp für alle Hornisten • Samstag, 07.05.2022 | 16 – 18 Uhr Ort: Musikschule Thum (Dachgeschoss Humanistisches Greifenstein Gymnasium Thum) Seminarinhalte: Einspielen, Kraft, hohe/ tiefe Lage Zielgruppe: interessierte Musikschüler, Studenten, engagierte Laien (Erwachsene) Kosten: • für Vereinsmitglieder: kostenlos • Teilnehmer normal: 20€ • Teilnehmer inklusive Konzertbesuch am 08.05.: 30€ Ansprechpartner: Robin Werner robin.werner@jbo-thum.de Weitere Informationen: www.jbo-thum.de
Zuvor wird das Publikum mit „Variations on a Korean Folk Song“ auf eine Reise nach Asien entführt. In diesem Stück von John Barnes Chance wurde ein klassisches koreanisches Volkslied in fünf Variationen adaptiert und thematisiert eindrücklich die Klangvielfalt des Schlagwerkes in der fernöstlichen Musik. Im großen Konzertfinale verlässt die Bläserphilharmonie diese Welt und macht sich mit den Zuhörerinnen und Zuhörern auf nach Mittelerde. In „Symphony No. 1 The Lord of the Rings“ vertont der Komponist Johan de Meij Sachsens Bläserpost 01 | 2022
AUS DEN VEREINEN
60 Jahre Jugendblasorchester Zwickau e.V.
Jeder Musikverein zeichnet sich durch seine ganz eigenen Kennzahlen aus – so auch wir. Insgesamt 1100 Musikstücke wurden von uns bisher präsentiert, 120 aktive Musikerinnen und Musiker hauchen derzeit den Kompositionen Leben ein, für enorme Vielfalt sorgten bis heute 7 Dirigenten. Doch das wohl Wichtigste: Seit nunmehr 60 Jahren dürfen wir unsere Leidenschaft mit unserem Publikum teilen.
„Neue Welt“ Zwickau mit vielen Gästen feiern. Darum laden wir auch Sie herzlich dazu ein – wir freuen uns bereits. ۞ Glück Auf! Sebastian Rottmann
Alles begann 1962 mit einer kleinen Musikgruppe, zusammengestellt aus einer handvoll Schülerinnen und Schülern unter der Leitung des heutigen Ehrenmitgliedes Günter Haubold. Schnell entwickelten sich mehrere Orchester unterschiedlicher Altersklassen und die Jahre wurden mit zahlreichen Highlights gespickt. Dazu zählen wir nicht nur unsere internationalen Konzert-Reisen und erfolgreiche Teilnahmen an Wettbewerben, sondern auch die entstandenen jährlichen Traditionen wie die „Festliche Bläserweihnacht“ oder die „Eckersbacher Kirmes“. Am 12. November 2022 möchten wir ein weiteres Highlight zu unserer Chronik hinzufügen und gebührend den 60. Geburtstag des Jugendblasorchester Zwickau e.V. im Konzert- und Ballhaus
Kurzportrait Stadtmusik Bad Lausick
Die Stadtmusik Bad Lausick e.V. versammelte sich zu einer ersten Probe am 26. November 1996 unter der Leitung des heutigen Bundesmusikdirektors Heiko Schulze. Er hat die Richtung des Orchesters hin zur symphonischen Blasmusik in den ersten Jahren geprägt. Das Orchester wurde mit seinen damals 40 Mitgliedern schnell fester Bestandteil der Kulturarbeit in der Stadt Bad Lausick und der Region. Besondere Höhepunkte waren die Ausrichtung der internati-
onalen Stadtmusikfeste von 1997-2004 und des 5. Landesblasmusikfestes 2005. Der Nachwuchs kam von Schülern des damaligen Gymnasiums und aus der Musikschule, die ebenfalls durch Heiko Schulze geleitet wurde. Seit 2007 steht mit Klaus Fischer ein erfahrener Musiker dem Orchester als Leiter und Dirigent zur Verfügung. Unter seiner Führung hat sich das Repertoire hin zu den Ohrwürmern der Blasmusik gewandelt. Heute bilden 25 Musikerinnen und Musiker im Alter von 28 bis 77
Jahren den Stamm des Orchesters und ein kleiner Gospelchor. Auch überregional trat die Stadtmusik Bad Lausick auf. 1999 in der Wernesgrüner Musikantenschenke im MDR-Fernsehen. Im Oktober 2010 im Kurhaus in Bad Schandau und im Dezember 2010 gemeinsam mit dem Gemischten Chor Burgstädt zu einem Weihnachtskonzert in Burgstädt. 2012 gastierte die Stadtmusik beim Wurzener Frauenchor zu einem Weihnachtskonzert. Jedes Jahr werden für die Konzertsaison, welches mit dem Frühjahrskonzert im April beginnt, mehrere neue Stücke einstudiert. Fester Bestandteil im Konzertkalender ist die Eröffnung der Musiksaison auf der Freilichtbühne „Schmetterling“ im Kurpark Bad Lausick immer am 1. Mai gemeinsam mit den Bad Lausicker Chören. Neben den jährlichen fünf festen Konzertterminen spielt die Stadtmusik auch auf Veranstaltungen von Firmen und auf Stadtfesten. Insbesondere zur Weihnachtszeit gibt es dabei viel zu tun. Das Orchester hat in zwei Jahren Pandemie die Spielfreude nicht verloren und probt seit März 2022 wieder für die kommenden Aufgaben. Ein neuer Musiker konnte dazugewonnen werden und es gab keinen Abgang. Wir würden uns auch freuen baldigst wieder gemeinsam mit anderen Orchestern zu musizieren. ۞ Claus-Peter Steinbach Vorsitzender
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AUS DEN VEREINEN
Und dann siehst du es
4 Konzerte mit sinfonischer Bläsermusik
Mit einem endlich wieder groß besetzten sinfonischen Programm von Tiefe und Symbolträchtigkeit veranstaltet der Dresdner Bläserphilharmonie e.V. unter der Leitung von Andrea Barizza im Tertial 2022/II insgesamt vier Konzerte und weitere Aktivitäten. Die Werke, u. a. Howard Shores „The Lord of the Rings“-Suite, Auszüge aus Wagners “Lohengrin” und “Poema Alpestre” von Franco Cesarini spiegeln wider, was die Welt seit jeher bewegt. Das zeitlose Problem Gut und Böse zu unterscheiden, die Ungerechtigkeit sich für Schwarz oder Weiß entscheiden zu müssen und doch dabei zu verlieren und Schmerz zu erfahren. Aber auch von Mut spricht dieses Programm: Mut, den eigenen Weg voller Hoffnung zu beschreiten. Doch dies ist eine Entscheidung, die jeder* selbst, im Inneren, für sich treffen muss. Das sinfonische Orchester der Dresdner Bläserphilharmonie wird diese eindrucksvolle, erhebende Musik am 11.07.22 im Kulturpalast Dresden spielen sowie in drei Open-Air-Konzerten: 02.07.22 Elsterwerda, 03.07.22 Ortrand und 10.07.22 im Barockgarten Großsedlitz. Volles Konzert Programm: Richard Wagner / Schüller - Reed Lohengrin Vorspiel 1. Und 3. Akt José Suñer Oriola EL Jardin de las Hespérides Howard Shore/López – Brubaker Suite “The Lord of the Rings” für sinfonisches Bläserorchester Franco Cesarini Poema Alpestre Konzerttermine: 02.07.22 20.00 Uhr, Elsterschloßgymnasium, OpenAir, Elsterwerda 03.07.22 16.00 Uhr, Am Vereinshaus an der Stadtkirche St. Barbara, Ortrand 10.07.22 18 Uhr, Barockgarten Großsedlitz, Heidenau 11.07.22 19.30 Uhr, Kulturpalast, Dresden Neben den Proben und den Konzerten finden im Tertial 2022/II noch ein Seminar zu Musikergesundheit, ein Educational-Workshop und die BläserSpecialDays mit dem Mentorat der Dresdner Bläserphilharmonie statt.
Der Dresdner Bläserphilharmonie e.V. möchte seinen Musizierenden und auch externen Interessierten die Möglichkeit bieten, präventiv und praktisch Probleme, wie Verspannungen und leichte Rückenschmerzen, schon vor dem Entstehen zu lösen. Das Seminar Musikergesundheit, wird im Tertial 2022/II zum ersten Mal angeboten. Durchgeführt wird das Seminar von Friedericke Langbein, Atemtherapeutin und Musikerin, die die Methode „Des Erfahrbare[n] Atem nach Ilse Middendorf“ anwendet. Diese Methode
befasst sich mit der Wahrnehmung des natürlichen Atems. Der Atem ist auf das Engste mit allen physischen und psychischen Vorgängen im Menschen vernetzt. Viele dieser Prozesse geschehen unbewusst. Durch das Seminar soll der Atem wieder bewusster wahrgenommen werden und dadurch auch der Körper als solches. Das Seminar erstreckt sich auf zwei Termine, Samstag 09.04.2022, 09.30–13.00 Uhr und Dienstag, 19.04.2022, 18.30–22.00 Uhr und findet in Dresden statt.
Kurz darauf, am 30.04.2022, findet der „Workshop für junge Bläsertalente“ in Elsterwerda, in Kooperation mit den Musikschulen der Landkreise Elbe/Elster und Oberspree/Lausitz statt. Die Teilnehmer werden gemeinsam mit Musikern der Dresdner Bläserphilharmonie in entspannter Atmosphäre verschiedene Probenphasen erleben. Zwei bis drei kleine Orchesterwerke werden in einer Tutti-Probe mit dem Künstlerischen Leiter der Dresdner Bläserphilharmonie musikalisch erarbeitet und in einem kurzen Vorspiel präsentiert. Ein spezieller praktischer Workshop für die an der Konzertaktivität teilnehmenden Orchestermusiker sind die „Bläser Special Days“. Er wird durch das neue, hochwertige Mentorat der Dresdner Bläserphilharmonie an zwei Tagen abgehalten. Das Mentorat besteht aus Musikern der Sächsischen Staatskapelle Dresden, der Staatsoperette Dresden, der Dresdner Philharmonie und der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden als Dozenten. Man kann sich auch für die „Bläser Special Days“ anmelden, wenn man nicht Teil der Konzertaktivität ist, oder sogar auch passiv als Zuhörer an diesem Workshop teilnehmen. Im Programm der „Bläser Special Days“ stehen die gleichen Werke, wie für die Sinfonischen Konzerte. Am Ersten Tag (14.05.2022) führen die Dozenten des Mentorats der Dresdner Bläserphilharmonie Techniktraining in Satz- und Registerproben durch. Am zweiten Tag (15.05.2022) wird das Augenmerk auf die Klangschulung gelegt. Die Musiker vertiefen an den Stücken durch diese professionelle Unterstützung ihre individuellen Fähigkeiten und das gemeinsame Musizieren als Gruppe. Zu diesen Aktivitäten können sich Musiker und Interessierte auch von außerhalb des Orchesters noch anmelden, was über die Website www.dbph.de möglich ist. Wettbewerb: WindCompositionContestSaxony März-September 2022 In Kooperation mit dem Verein Associazione She Lives schreibt der Dresdner Bläserphilharmonie e.V. zurzeit einen internationalen Kompositionswettbewerb für Bläsermusik aus. Die Kompositionen sollen mindestens ein Bläsertrio bis maximal ein Großes sinfonisches Bläserorchester darstellen. Nach dem Einsendeschluss Mitte September entscheidet eine hochgradig besetzte Jury über die Gewinner, die in einer Online-Zeremonie im Oktober bekannt gegeben werden. Darüber hinaus werden aus den vielseitigen Kompositionen Werke ausgewählt, die die Dresdner Bläserphilharmonie in großer wie kleinerer Besetzung verteilt auf die drei Tertiale 2023 spielen will. Der Kompositionswettbewerb und die Aufführungen der Werke sollen die reichen Facetten der Bläsermusik in den Mittelpunkt stellen. ۞ Franziska Leistner
* In diesem Bericht wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit ausschließlich die männliche Form verwendet. Sie bezieht sich auf Personen beiderlei Geschlechts.
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6. Sächsischer Bergmanns-, Hütten- und Knappentag (SBHKT) vom 9. – 11. September 2022 in Olbernhau – Mitten im Erzgebirge Über 700 Musikantinnen und Musikanten aus den Orchestern des Sächsischen Landesverbandes der Bergmanns-, Hütten und Knappenvereine e.V., befreundete Orchester aus Österreich, Tschechien und Thüringen sowie weitere musikalische Gäste werden zu den zahlreichen Veranstaltungen musizieren. Neben einer Vielzahl von Platzkonzerten auf den 4 Bühnen sind der Große Sächsische Bergmännische Zapfenstreich mit rund 250 Musikerinnen und Musikern und die Große Bergparade mit über 550 aktiven Teilnehmenden zweifellos die Höhepunkte des Veranstaltungswochenendes vom 9. bis 11. September 2022 in Olbernhau.
Das Festprogramm auf 4 Bühnen Zum ersten Mal nach der Ernennung zum UNESCO-Welterbe ist das Erzgebirge Gastgeber für den Sächsischen Bergmanns-, Hütten- und Knappentag und gleichzeitig das erste Mal in einer rein vom Hüttenwesen geprägten Stadt. Diesem Umstand wird Rechnung getragen und zu Welterbe-Touren in die Region eingeladen. Gleichzeitig ist die gesamte Welterbe-Region zu Gast im Bestandteil Saigerhütte Olbernhau-Grünthal. So werden sich alle direkten und zahlreiche assoziierten Standorte im Gelände der historischen Saigerhütte vorstellen und präsentieren. Das „Klein Erzgebirge Oederan“ wird die Bestandteile auf dem Gelände vereinen. Auf den 4 Bühnen – Festzelt Rittergut, Bühne Goetheschule, Theaterbühne „Lange Hütte“ und Bühne Kraftwerk Saigerhütte – sind Unterhaltungsprogramme mit bergmännischen Vereinen und lokalen, wie auch prominenten Künstlerinnen und Künstlern vorbereitet. Auf der Theaterbühne „Lange Hütte“ wird es drei Vorstellungen des Theaterstückes vom „Hüttenförster Grass“ geben. Der Verein „Theater Variabel“ und das Musikkorps der Stadt Olbernhau werden hier dieses historische Spektakel aus dem 30-jährigen Krieg mit Livemusik zu einem besonderen Erlebnis werden lassen. Das Treffen der Bergmannschöre, der Große Sächsische Bergmännische Zapfenstreich mit 450 Mitwirkenden und die Große Bergparade mit über 1.800 MusikerInnen und Trachtentragenden sind weitere Höhepunkte. Das absolute Highlight – „Saigern, wie vor 400 Jahren“ 1853 ist der letzte Saigerherd in Grünthal erloschen. Neue Technologien machten diese über 450 Jahre angewandte hüttenmännische Meisterleistung, zur Entsilberung von Schwarzkupfer, überflüssig. Nach 169 Jahren soll in einem Projekt die Kunst des Saigerns noch einmal nachgestellt werden. Dazu haben sich die SAXONIA Edelmetalle Halsbrücke und die Museen der Stadt Olbernhau zu einem einzigartigen Projekt zusammengeschlossen. Mit Unterstützung des Kulturraumes Erzgebirge-Mittelsachsen wird ein Saigerherd in Originalgröße, wie vor 400 Jahren, nachgebaut. Auf diesem soll historisch gesaigert werden. Die Schmelzprozesse des Frischens – das Verschmelzen von Schwarzkupfer mit Blei (vor dem Saigern) und das Treiben – das Trennen von Silber und Blei (nach dem Saigern), werden mit den heutigen Technologien in der SAXONIA Edelmetalle in Halsbrücke durchgeführt. All dies wird dokumentiert und zum 6. SBHKT gezeigt
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und in einem Kolloquium vorgestellt. Der Saigerherd soll in das Museum Saigerhütte überführt werden und -wenn alles gelingt- an diesem Wochenende im September mit Frischestücken und Holzkohle angefeuert werden. Anreise mit Bus und Bahn sowie 5.000 Parkplätze für die BesucherInnen mit Pkw Um den Besuchenden aus der näheren und weiteren Umgebung einen entspannten Besuch des Bergmannstages zu ermöglichen, werden die Zugverbindungen aus Chemnitz verstärkt und bis weit in die Nacht ergänzt. Zusätzlich wird die Bahnlinie Marienberg-Pockau in den Fahrplan aufgenommen. Zwischen dem Stellwerk Oberneuschönberg und dem Haltepunkt Olbernhau-West wird ein zusätzlicher Triebwagen der Erzgebirgsbahn fahren. Damit wird ein ½-Stundentakt auf der Schiene erreicht, um die Gäste auch zwischen den Festgebieten Innenstadt und Saigerhütte pendeln lassen zu können. Wer mit dem Pkw nach Olbernhau anreist, wird
Foto: Fotoatelier Schmidt Olbernhau
an 5 großen Parkplätzen am Stadtrand empfangen. Die Parkplätze befinden sich an der Freiberger Straße, der Blumenauer Straße, am Stellwerk in Oberneuschönberg, am Ortseingang Zöblitzer Straße und an der Rothenthaler Straße. Von dort wird der Bus-Shuttle-Verkehr des Regionalverkehr Erzgebirge (RVE) die Gäste in die Festgelände bringen und natürlich auch zurück. Über den QR-Code auf dem Festflyer werden die Fahrpläne und Haltestellen für die Erzgebirgsbahn und den Shuttle-Bus der RVE zu finden sein. Alle Informationen des nur alle fünf Jahre stattfindenden Ereignisses sind auf www.bergmannstag2022.de abrufbar. Die Seite wird fortlaufend aktualisiert. Wir freuen uns auf viele Gäste zum 6. Sächsischen Bergmanns-, Hütten- und Knappentag bei uns in Olbernhau. ۞
Udo Brückner – Vorstand
Musikkorps der Stadt Olbernhau
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AUS DEN VEREINEN
Wie die ISKRA Oldstars ihren Namen fanden... Aus Anlass des 65-jährigen Bestehens ein geschichtlicher Abriss von Hans-Jürgen Geißenhöner
Die Jahre nach dem Krieg begannen sich auch in der DDR zu normalisieren. In der 31. Grundschule in Probstheida fanden sich in einigen Schränken Fanfaren. Helmuth Römer und ein paar gleichaltrige Mitstreiter begannen darauf zu üben. Die meisten Kumpels wohnten aber in Meusdorf. Gerd Madry, Peter Mank und auch Gerhard Reiss, genannt Bambino, kurz Bam. Bam war allerdings schon paar Jahre älter, konnte trommeln und schön hoch Fanfare spielen. Er hatte Erfahrung aus früheren Fanfarenzügen. Helmuth Römer gründete 1957 den Fanfarenzug der 31. Grundschule und es entwickelte sich in kürzester Zeit eine schlagkräftige Truppe, die auch in Leipzig schnell bekannt wurde. Die ersten Auftritte kamen, man konnte sogar zu den Arbeiterfestspielen auftreten. In Liebertwolkwitz hatte sich auch ein Naturfanfarenzug gegründet, der vom Abschnittsbevollmächtigten der Volkpolizei Horn geleitet wurde. Die Proben fanden in der Gemeindeturnhalle statt, die sich auf dem Nachbargrundstück der Schule befand. 1962 bin ich dort eingetreten. Leider hat sich der Liebertwolkwitzer Fanfarenzug nicht halten können. Trotzdem gab es eine Gruppe von Schülern, die noch Lust hatten. Ca. 12-15 Musikfreunde machten sich auf und nahmen an den Proben der „Meusdorfer“ teil. Im Umkreis von Südost wurden wir damals „die Meusdorfer“ genannt, weil der größte Teil der Mitglieder in der Meusdorfer Siedlung wohnte. Die Proben fanden fast immer auch in der Meusdorfer Schule statt, sie war ein Teil der 31. Grundschule. Mit den Wolksern kam noch einmal eine ganze Truppe Verstärkung hinzu. Mein erster Leistungsvergleich fand 1965 im Becken des Völkerschlachtdenkmals statt.
In Probstheida, in der Russenstraße, existierte ein Museum. Es nannte sich die ISKRA – Gedenkstätte, weil dort die erste Zeitschrift ISKRA für Lenins Revolution gedruckt wurde. Kamen hohe Persönlichkeiten aus der UdSSR nach Leipzig, so wurden sie immer zu dieser Gedenkstätte geführt. Sehr oft mussten wir sie dann vor Ort musikalisch begrüßen. So bekamen wir diese Herren meist sehr nah zu sehen. Ich kann mich am meisten an die Kosmonauten erinnern, die zu dieser Zeit sehr oft ins All flogen, was ja damals noch eine Sensation war.
der DDR. 1969 fand der 20. Jahrestag der DDR statt. Zu diesem Anlass wurde das Zentrale Musikkorps der FDJ gegründet. Die besten Jugendorchester wurden dazu eingeladen. Die Leipziger standen da noch nicht auf der Liste. So sind wir als selbständiger Fanfarenzug/ Fanfarenorchester in Berlin vor der Ehrentribüne mit einem sagenhaften Auftritt vorbeimarschiert. Als wir wissen wollten, was wir vor der Ehrentribüne spielen sollten, sagte man uns: „etwas Lustiges“. Wir wählten den damaligen Hit der britischen Pop-Sängerin Sandie Shaw, “Puppet On A String” (1967). Das war schon ein Erlebnis vor der Regierung der DDR, die dazu klatschte und tobte. Ob es daraufhin noch Folgen gab, entzieht sich meiner Kenntnis. Wir stellten uns eines weiteren DDR-Leistungsvergleiches, aus dem wir als Sieger hervorgingen, was uns zur Berufung ins ZMK 1970 verhalf.
Aufgrund der Nähe der 31. Grundschule zu dieser Gedenkstätte wurde die Pionierorganisation mit dem Namen ISKRA ausgezeichnet. So konnten wir uns Fanfarenzug der Pionierfreundschaft ISKRA Leipzig nennen. 1968 war ein Jahr für unseren Fanfarenzug, in dem einige Veränderungen stattfanden. Wir bekamen neue Kleidung, hatten uns musikalisch verändert, spielten richtige Lieder und gestalteten eigene Musikschauen. Als Tambourmajor hatten wir nun ein Mädchen. Wir nannten uns jetzt: Schau- und Melodiefanfarenzug der Pionierfreundschaft ISKRA Leipzig. Die Erfolge unserer Arbeit, unseres Engagements, blieben auch nicht aus. Wir gewannen an Popularität in Leipzig und Umgebung, in
Wir nannten uns jetzt Fanfarenorchester ISKRA Leipzig. In den nächsten Jahren entwickelte sich das Orchester ständig weiter. Es kamen neue Blasinstrumente hinzu, es wurde ein Naturfanfarenzug mit Trommlergruppe gegründet. Das Fanfarenorchester hatte sein eigenes Schlagzeug, so dass wir je nach Anlass eine Besetzung zum Auftritt schicken konnten. Bei besonderen Konzerten hatten wir noch eine Tanzgruppe unter der Leitung von Frau Winkler. Bis zur politischen Wende in der DDR 1989 lief unsere Entwicklung so erfolgreich weiter, unsere Popularität hatte sich ebenfalls erweitert. 1973 waren wir auf dem Kalender der LVZ abgedruckt und lagen so praktisch in jedem Haushalt in Leipzig auf dem Tisch. In
Da war zu der Zeit noch kein Wasser drin, nur Wiese. Dort konnte man schön aufmarschieren. Es war ein Bezirksleistungsvergleich, wir belegten hinter dem damaligen Stadtfanfarenzug (Leiter Gerhard Knoll), den 2. Platz.
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Fernsehsendungen, wie „Ein Kessel Buntes“, „Glück muss man haben“ oder „Da liegt Musike drin“ hatten wir unsere Auftritte. Auch im ZMK hatten wir uns musikalisch einen guten Ruf erarbeitet. Das Ende der DDR war für uns ein Einschnitt, der einige Veränderungen mit sich brachte, an die sich alle neu gewöhnen mussten. Das war so gravierend und spannend, dass man befürchten musste, dass das Orchester seine Existenz begraben musste. Viele Einnahmequellen brachen weg. Die Unterstützung durch das Schulamt wurde stark eingeschränkt, auch Hilfe von der Stadt war nicht zu erwarten. Es kam bundesdeutsches Recht zum Tragen und wir mussten uns als Verein eintragen lassen. Das bedeutete, dass es ab sofort einen Vereinsvorstand mit Vorsitz geben musste. Es wurde eine Satzung erstellt, in der u.a. die Gemeinnützigkeit zu erkennen war, die auch laufend, bis heute, nachgewiesen werden muss. Auch die Fragen der Finanzierung mussten geklärt werden. Als Anfang der 90-iger Jahre soweit alles geklärt war, musste auch der künstlerische Leiter, Herr Römer, erkennen, dass er nicht mehr so der „Boss“ sein konnte, wie das vorher der Fall war. Ein Vorteil entstand für ihn, die organisatorische Leitung ging nun an den Verein, er konnte mehr Zeit für die künstlerische Aufgabe investieren. Es gab jetzt einen Vereinsvorsitzenden und einen Stellvertreter, die bei Verfehlungen des Vereins in persönliche Haftung genommen werden könnten. Wir haben die Probleme gelöst. Der Verein hatte jetzt einen neuen Namen: Jugend- und Blasorchester Leipzig e.V. Nach den zwischenzeitlichen Schwierigkeiten, nahm das Orchester wieder Fahrt auf. Den Naturfanfarenzug gab es nun nicht mehr.
Praktisch existierten das große Orchester und das Nachwuchsorchester. Wir hatten auch musikalisch nichts mehr mit einem Fanfarenorchester gemein, eine klassische Blasorchesterbesetzung war jetzt entstanden. Nun vergingen doch im Laufe der Zeit die Jahre, das große Orchester bekam mehrere künstlerische Leiter (nacheinander, nicht gleichzeitig) und mit jedem Leiter entwickelte sich das Orchester weiter. Im Jahre 2003 war der Vorsitzende des Vereins bereits Jens Göttert. Der hatte doch die Idee, die vielen ehemaligen Musiker, welche aus unterschiedlichsten Gründen (sei es beruflich, familiär oder persönlich) mal das Orchester, den Verein verlassen haben, zu einer Interessenprobe einzuladen. Und es kamen ca. 40 Interessierte. Es fanden ein paar Proben statt, der künstlerische Leiter war Stefan Walther, ehemaliger Konzertmeister des Rundfunkblasorchesters Leipzig. Damit wurde das Projektorchester unter dem Namen Orchester der Ehemaligen gegründet. Was ist aus diesem Projektorchester geworden? Von den ehemals 40 Beteiligten im Jahre 2004, hat sich ein neues Orchester mit ca. 32 ehemaligen Mitgliedern entwickelt. Teils sind auch Freizeitmusiker, die keine historische Entwicklung im ehemaligen Fanfarenorchester nachweisen können, dazugekommen. Das Ziel dieses Orchesters ist es, den gestandenen Musikern, die aktuell mitten im Berufsleben stehen, oder bereits darüber hinaus sind, noch ein musikalisches Freizeiterlebnis zu bieten. Durch den Einsatz von Blechblasinstrumenten, mit Ausnahme Saxophon und Schlagzeug, soll
der typische Fanfarenorchesterklang und eine Abweichung vom klassischen Blasorchesterklang erreicht und präsentiert werden! Gespielt wird Musik, die jeder kennt, die die Spatzen von den Dächern pfeifen. Dazu gehören Schlager, Oldies, Märsche, Polkas, Medleys von bekannten und populären Künstlern, was eben jeder gerne hört. Musik, die auch Spaß macht zu spielen! Da sich nun im Jugend- und Blasorchester drei selbständige Orchester etabliert haben, können diese unter ihrem eigenen Namen gebucht werden. Das Nachwuchsorchester nennt sich: Die Pfiffigen Musikusse. Das große Orchester, welches im Repertoire hauptsächlich Filmmusiken, klassische oder symphonische Musik darbietet ist unser: Symphonisches Blasorchester Leipzig. Bei der nun fälligen Diskussion über einen verbindlichen Namen für unser Projektorchester, dem Orchester der Ehemaligen, zeigten die ehemaligen Musiker des Fanfarenorchesters ISKRA Leipzig unbedingt ihre Verbundenheit zu ihren früheren Erlebnissen und Erfolgen. Und, da sie nun mal die „Alten“ im Verein waren, nannten sie sich Orchester ISKRA Oldstars Leipzig. ۞
Hans-Jürgen Geißenhöner
*Alle männlich verwendeten Formen schließen ihr weibliches Pendant mit ein. Sachsens Bläserpost 01 | 2022
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INTERNATIONALES MILITÄR TATTOO
MUSIKFEST DER
BUNDESWEHR PRÄSENTIERT VON JOHANNES B. KERNER
24. Sept. 2022 Düsseldorf PSD BANK DOME
Mehr als
800
Mitwirkende aus Nationen
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MIT DEN Foto: Pierre Johne
BLÄCK FÖÖSS 18
Gesamtleitung: Leiter Militärmusikdienst der Bundeswehr Bläserpost 01 | 2022 Veranstalter: Die Bundeswehr · Sachsens www.musikfestbw.de
(BLÄSER-)MUSIK REGIONAL
Böhmisch mit Herz! – Workshop mit Holger Mück Liebe Musikfreundinnen und -freunde, für die Blasorchester im Landesfeuerwehrverband Sachsen e.V. hat das Fachreferat Feuerwehrmusik im Rahmen seiner jährlichen Fort- und Weiterbildungslehrgänge, die
sonst in Seminarform an der Landesfeuerwehrschule in Nardt stattfinden, einen besonderen Workshop innerhalb des Neubeginns nach Corona organisiert. ۞
Gerolf Junghanns
Landesstabführer i. LFV Sachsen e.V.
Thema: Phrasierung, Spielweise und Interpretation böhmischer und Egerländer Blasmusik Samstag, 06.August 2022 Zeit: 09.00 - 17.00 Uhr Ort: Stadt-und Vereinshaus „Kleinbahnhof Wilsdruff” Freiberger Straße 48 01723 Wilsdruff Der Workshop „Böhmisch mit Herz" ist eine Veranstaltung des Fachbereichs Feuerwehrmusik des Landesfeuerwehrverbandes Sachsen. Kursinhalte: • Besetzungsformen • Artikulation und Phrasierung in der böhmischen Blasmusik: Besonderheiten in der stilistischen Ausführung, Aufzeigen des Unterschiedes zwischen Notation und stilistischer Ausführung • „...auch Pause ist Musik“: Die richtige Einhaltung von Pausen schafft Transparenz und klangliche Ausgewogenheit, kompositorische Ideen gehen nicht verloren und ein Musikstück wird interessanter! Doch darüber hinaus gibt es noch einiges mehr zu beachten... • Theoretische Grundlagen und praktische Beispiele: Theoretische Grundlagen sollen den Ausgangspunkt für eine praktische Umsetzung schaffen. • Wissen um die Aufgaben und Spielarten der einzelnen Register und Instrumente, • Erzeugung musikalischer Spannung • Ausdruck, Dynamik, Klangausgleich, Tonkultur, Artikulation, Melodieschwerpunkt, Rhythmus und Metrum. Zielgruppe: Interessierte DirigentInnen und MusikerInnen
Holger Mück Holger Mück wurde am 15. Januar 1975 in Kronach im Frankenwald geboren. Nach einer klassischen Trompetenausbildung am Hermann-Zilcher Konservatorium für Musik in Würzburg bei Richard Carson Steuart führte ihn sein Weg zum Luftwaffenmusikkorps 1 nach München/Neubiberg. Ein anschließendes Studium absolvierte Holger Mück 2001 mit dem Titel Dipl. Ing. (FH) Elektrotechnik, Fachrichtung Daten- und Informationstechnik. Von 1998 bis 2004 leitete er in seiner Heimat die Orchesterschule Rennsteig e.V. Im Jahr 2004 gründete er die Brassonic-Bläserschule. Schon als junger Trompeter machte sich Holger Mück im Frankenland als Trompeter und Flügelhornist einen Namen. Ob bei den „Lustigen Musikanten“ aus Buchbach, deren musikalische Leitung er später auch übernahm, oder bei anderen Formationen, Bands und Big Bands. Heute ist Holger Mück als Trompeter, Flügelhornist, Bandleader und Komponist weit über die Grenzen des Frankenwaldes hinaus bekannt und geschätzt. Als Autor und Tester für das Fachmagazin „sonic – sax & brass“ testet und beurteilt Mück Trompeten und Flügelhörner sowie Zubehör für Bläser. Rezensionen von Tonträgern und Musikliteratur gehören ebenso zu seinem Tätigkeitsbereich. Durch seine langjährige Erfahrung im Bereich hoher Blechblasinstrumente vertrauen viele Instrumentenbaumeister auf seine fachkundige und kompetente Meinung
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bei der Entwicklung neuer und der Verbesserung bisheriger Instrumente. 2009 wurde die Biographie Mücks in das „Große Buch der Trompete“ von Friedel Keim aufgenommen. Friedel Keim schreibt über Holger Mück: “... Bleibt noch zu erwähnen, dass Holger Mück für das Musikmagazin „sonic“ BlechblasinstrumentenTests durchführt und Musiker interviewt, fachlich unbedingt kompetent, seriös und kurzweilig.“ 2004 gründete er sein eigenes böhmisches Blasorchester, das „Orchester Holger Mück“, welches nach mehreren CD-Produktionen zu einer festen Größe in Rundfunk und Fernsehen gehört. Holger Mück ist Autor des Ratgebers „Böhmisch mit Herz“, der bereits in zweiter erweiterter Auflage erschienen ist. Neben zahlreichen und sehr erfolgreichen Live-, Fernseh- und Rundfunkauftritten des Orchesters wurden auch mehrere CDs produziert. Als Dozent und Lehrgangsleiter ist Holger Mück seit Jahren gebucht und geschätzt. Viele Musikvereine profitieren von den praxisorientierten Workshops und Seminaren. Homepage von Holger Mück: www.brassonic.de
Foto Holger Mück: Holger Mück Foto Buch: Holger Mück, Alexander Pfluger
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(BLÄSER-)MUSIK NATIONAL UND INTERNATIONAL
TCOM bleibt Sommerfestival
Das Festival der Amateurmusik wird 2022 erneut in den Sommer verschoben Die Pandemie dauert an und schränkt die Amateurmusik und die Kultur weiter ein: Die Tage der Chor- und Orchestermusik 2022 in Neubrandenburg werden daher nicht wie üblich drei Wochen vor Ostern stattfinden können. Stattdessen werden die Tage der Chor- und Orchestermusik vom 08.-10. Juli 2022 in Neubrandenburg realisiert. Der Festakt mit der Verleihung der vom Bundespräsidenten bzw. von der Bundespräsidentin gestifteten Zelter- und PRO MUSICA-Plakette 2021 findet am 10. Juli um 11.00 Uhr in der Konzertkirche Neubrandenburg statt. Ausschlaggebend für diese gemeinsame Entscheidung der Ausrichterstadt Neubrandenburg und des Bundesmusikverbands Chor & Orchester war neben den zu erwartenden Einschränkungen am März-Termin die Probensituation der beteiligten Ensembles im Vorfeld der Veranstaltung. Um das breite Spektrum der Amateurmusik darzustellen, brauchen wir euch: Denn die Veranstaltung lebt von der Mitwirkung regionaler
Chöre und Ensembles. Über zahlreiche Bewerbungen möglichst vieler und unterschiedlicher Instrumental- und Vokal-Ensembles freuen wir uns deshalb riesig! Mehr erfahren: https://bundesmusikverband.de/tcom/
Was sind die Tage der Chor- und Orchestermusik? Jedes Jahr verleiht der Bundespräsident die Zelter- und PRO MUSICA-Plakette an Chöre und Orchester mit mindestens 100-jähriger Tradition. Jeweils die erste Plakette wird im Rahmen eines Festakts in der Regel am Sonntag Laetare drei Wochen vor Ostern überreicht. In der Regel übernimmt der Bundespräsidenten persönlich die Verleihung, im Verhinderungsfall geschieht dies durch seine Vertretung, etwa die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, den Ministerpräsidenten oder den Landesminister für Kultur des gastgebenden Bundeslandes.
Die Tage der Chor- und Orchestermusik bilden den Rahmen für diese bundeszentrale Zeremonie. Sie finden jedes Jahr in einem anderen Bundesland statt und präsentieren über drei Tage hinweg einer breiten Öffentlichkeit das ganze Spektrum der Amateurmusik in Deutschland von Jazz und Pop über volkstümliche Musik bis zu chorsinfonischen Werken. Hier kommen Kinder-, Jugend-, Männer-, Frauen-, gemischte und Kammerchöre ebenso zu Gehör wie Akkordeon-, Streich-, Blas-, Zupf-, Sinfonieorchester, Posaunenchöre und/oder Spielmannszüge. Dadurch ist die Veranstaltung in ihrer Bedeutung ebenso wie in ihrer musikalischen Ausrichtung einzigartig für die Ausrichterstadt und die Region. Im Jahr 2022 finden die Tage der Chor- und Orchestermusik vom 8. bis 10. Juli 2022 in Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern) statt. ۞ Dr. Stefan Donath
„Die Blas- und Spielleuteorchester müssen wieder musizieren dürfen“ Verheerende Corona-Folgen im Musikbereich abwenden
Die Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände (BDMV) und der Bundesmusikverband Chor & Orchester (BMCO) fordern neben Lockerungen und Vereinheitlichungen der Corona-Regelungen für den Musikbereich ein Maßnahmenpaket Amateurmusik. Bei der Umsetzung weiterer Öffnungsschritte müsse die Amateurmusik gleichberechtig mit anderen gesellschaftlichen Bereichen behandelt werden. Die Corona-Konferenz von Bund und Ländern hatte beschlossen, dass viele der derzeit geltenden Auflagen am 20. März 2022 endeten. Viele Amateurmusizierende in ganz Deutschland hoffen auf einen Frühling ohne tiefgreifende Corona-Beschränkungen. Die nun beginnenden Lockerungen dürfen keinesfalls an der Amateurmusik vorbeigehen. Es ist unbedingt erforderlich, dass das unbeschränkte Musizieren, auch in Zusammenarbeit in und mit den Schulen, wieder möglich gemacht wird. Gerade im Kinder- und Jugendbe-reich sind zwei Jahre Nachwuchsarbeit durch die Pandemie fast komplett ausgefallen. Die BDMV arbeitet im Kompetenznetzwerk NEUSTART AMATEURMUSIK von Beginn an engagiert mit, um unter abgesicherten Bedingungen das Musizieren während und nach der Pandemie zu ermöglichen und den Vereinen und Orchestern Hilfestellungen zu geben. Bis die vollständige Rückkehr zum regulären Pro-
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ben- und Konzertbetrieb erreicht sein wird, müssen die NEUSTART-Hilfen mindestens bis Ende 2023 verlängert werden. Zugleich ist es unbedingt notwendig, die „Kultur der Angst“ vor dem gemeinsamen Musizieren in Blasund Spielleuteorchestern zu überwinden. Die BDMV und der BMCO fordern die BundLänder-Runde bei der Umsetzung der weiteren Öffnungsschritte auf, die Amateurmusik
gleichberechtig mit anderen gesellschaftlichen Bereichen zu behandeln. Dazu gehört, bundesweit so rasch wie möglich die Auslastungszahlen für die Kulturveranstaltungen zu erhöhen, um die Planungssicherheit für Konzerte und Festivals wiederherzustellen und die vielfach leeren Vereinskassen wirtschaftlich zu stärken. Wo immer es die Abstände oder alternative Schutzmaßnahmen zulassen, setzt sich die BDMV und der BMCO dafür ein, dass wie für andere gesellschaftliche Bereiche vorgesehen, das Musizieren in der Gemeinschaft wieder unbeschränkt möglich sein wird. Für die Akzeptanz der Maßnahmen wird es in Zukunft entscheidend sein, für die Vereinheitlichung der Corona-Regeln zu sorgen.
Damit Musikangebote im Chor und im Orchester schnell wieder stattfinden können, erarbeitet das von der Beauftragten für Kultur und Medien geförderte Kompetenznetzwerk NEUSTART AMATEURMUSIK kontinuierlich Empfehlungen für das Musizieren unter Pandemie-Bedingungen. In der neuesten Publikation „Grundlagen für das Musizieren unter Pandemiebedingungen Version 2.0“ gibt es auch eine Risikobetrachtung für das Musizieren, um die Entscheidungen vor Ort zu erleichtern, mit welchen Maßnahmen eine Risikominimierung zu erreichen ist. Gemeinsam mit der BDMV und dem BMCO setzt sich das Kompetenznetzwerk entschieden dafür ein, Singen und Musizieren nicht länger als Quelle der Gefahr wahrzunehmen, sondern als zentralen Bestandteil kultureller Bildung und gesundheitsförderndes Element. Nach der Pandemie kann die Musik für die Wiederannäherung von Menschen eine entscheidende Rolle einnehmen. Musik in der Gemeinschaft fördert nachgewiesenermaßen die Gesundheit. In einer vernetzten Welt, in der sich dennoch so viele Menschen wie nie zuvor einsam fühlen, kann das vereinsgetragene Musizieren gerade nach der CoronaPandemie einen Ausweg aus der Einsamkeit und insbesondere für Kinder und Jugendliche eine Perspektive bieten. ۞
Anita Huhn
Sachsens Bläserpost 01 | 2022
JUGEND- UND VEREINSARBEIT
Der Rechtsanwalt
Rechtsanwalt Bertram Petzoldt Fachanwalt für Arbeitsrecht Fachanwalt für Sozialrecht Berät und vertritt den Sächsischen Blasmusikverband e.V. sowie dessen angeschlossene Vereine. Telefonische Fragen zu Rechtsfragen des Vereinslebens werden jeweils am ersten Donnerstag des Monats in der Zeit von 16:00–17:30 Uhr beantwortet. Tel. (0351) 21 30 30 40 b.petzoldt@kanzlei-queisser.de www.ra-petzoldt.de Haben Sie Anregungen und Fragen zu dem Thema? Schreiben Sie uns bitte. Wir freuen uns über jede Zuschrift.
Aus der Praxis:
Außerordentliche Mitgliederversammlung ohne Beschlussabsicht
Beim Musikverein „Lustige Trompete e.V.“ geht es normalerweise sehr friedlich zu. Alle MusikerInnen freuen sich über die gemeinsamen Proben und die Auftritte mit Publikum. Seit bekannt wurde, dass sich ein Vereinsmitglied kommunalpolitisch betätigt und den Drang „nach Höherem“ hat, kommt es allerdings im Verein zu einer gewissen Lagerbildung. Die Stimmung ist ausgesprochen mies, zu den Proben erscheint nur noch ein Teil der Mitglieder und an gemeinsame Auftritte ist erst recht nicht zu denken. Rudi, der den Vereinsvorsitz innehat, ist genervt und ratlos zugleich. Er sieht für den Verein schwarz und fragt hilfesuchend an, was getan werden kann. Nun, die Sache ist tatsächlich schwierig. Solange im Verein keine Politik gemacht wird, kann man rechtlich nicht eingreifen. Dass sich alle Mitglieder voller Liebe in den Armen liegen, kann man auch nicht verlangen. Ein Verein bildet nicht selten einen gewissen Querschnitt der Gesellschaft. So wie Risse durch die Gesellschaft gehen, so gehen eben auch Risse durch einen Verein. Jetzt ist die Frage, wie man darauf reagiert. Man könnte beispielsweise in der Hoffnung leben, dass sich die Situation eventuell wieder normalisiert. Die Betonung liegt hierbei auf Hoffnung, denn ohne Zutun von außen kann es ja nur Hoffnung sein. Problematisch ist bei dieser Variante, dass man nicht genau weiß, bis wann das Prinzip Hoffnung verfolgt werden soll. Ein halbes Jahr, ein ganzes Jahr, zwei Jahre? Das Ding ist ja, dass die „in Hoffnung“ verbrachte Zeit vermutlich vergeudet ist und zudem die Gefahr besteht, dass vollkommen unbeteiligte Mitglieder, also solche Mitglieder, die sich weder dem einen noch dem anderen Lager zugehörig fühlen, auf Dauer frustriert sind und ihre Mitgliedschaft in Frage stellen. Das gilt besonders, wenn bei minderjährigen Mitgliedern die Eltern im Hintergrund noch eine gewisse Rolle spielen und die Zustände eher kritisch sehen. Vom Prinzip Hoffnung würden wir daher klar absehen. Auch würden wir die Versuche, durch vertrauensvolle Einzelgespräche die Situation glätten zu wollen, als entbehrlich bezeichnen. Vielmehr empfehlen wir ein offensives Herangehen an die Problematik. Als bestes Mittel hierfür kommt die außerordentliche Mitgliederversammlung in Betracht, bei der die Situation im Verein klipp und klar dargestellt und nicht beschönigend diskutiert wird. Ziel eines jeden Vereins ist die Verwirklichung des Vereinszwecks. Kann der Zweck nicht mehr erreicht werden, muss man über die Konsequenzen beraten. Das muss den Mitgliedern klar und offen vor Augen geführt werden. Natürlich kann Rudi allein keine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen. Wenn sich aber zumindest ein Teil der Mitglieder in gleicher Weise um die Zukunft sorgt, dürfte die erforderliche Stimmenzahl für die Einberufung zustande kommen. Eine außerordentliche Mitgliederversammlung wäre auch zulässig, da diese nicht zwingend voraussetzt, dass bei der Versammlung Beschlüsse gefasst werden sollen. Die Erörterung eines wichtigen Themas reicht aus. Sollte sich die Mehrheit bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung gegen die bisherige Fortführung des Vereins entscheiden, würden wir ohnehin dringend eine weitere Versammlung empfehlen, schon der Formalien wegen. Tja, Freud und Leid – alles liegt immer eng beisammen.
Effizientes Proben durch Auflockerung und Konzentrationsübungen – Teil 3
10 Geräusche hören1 Hören, Wahrnehmungsschulung, Konzentration kein Material benötigt
Die Musikerinnen und Musiker setzen sich entspannt hin. Öffnen Sie alle Fenster und Türen. Alle schließen die Augen und lauschen den Geräuschen, die sie wahrnehmen. Wer zehn Geräusche gehört hat, öffnet die Augen. Es folgt ein Austausch untereinander, was gehört wurde. Das Achten auf die Umgebung schärft die Sinne und wirkt sich auch auf das gemeinsame Musizieren aus! Songpuzzle2 Zuhören, Konzentration, Singen, Dirigieren kein Material benötigt Ein paar Freiwillige (4-5) verlassen den Raum. Vor der Tür einigen sie sich auf ein Lied (z.B. aus dem Orchesterrepertoire), das alle anderen Musikerinnen und Musiker kennen. Dieses Lied teilen sie nun unter sich auf, sodass jeder einen kurzen Abschnitt zugewiesen bekommt. Diese Abschnitte werden dann in verkehrter Reihenfolge den anderen vorgesungen und müssen vom Rest des Orchesters wieder in die richtige Reihenfolge gebracht werden. Sachsens Bläserpost 01 | 2022
Regenkanon Klänge wahrnehmen, Koordination, Aufmerksamkeit kein Material benötigt Teilen Sie das Orchester in drei gleich große Gruppen. Alle stehen am Platz und beginnen nun die Handflächen aufeinander zu reiben (leichter Sommerregen). Während zwei Gruppen damit fortfahren, beginnt eine Gruppe unregelmäßig mit den Fingern zu schnipsen (beginnender Starkregen). Nach und nach übernehmen das auch die anderen beiden Gruppen. Nach kurzer Zeit beginnt Gruppe eins nun schnell mit den Händen auf die Oberschenkel zu patschen (Platzregen) und die anderen Gruppen steigen nach und nach ein. Schließlich springen die Gruppen nach und nach auf und ab (Donnergrollen). Zum Beenden des Regenkanons werden die einzelnen Phasen des Regens rückwärts wieder bis an den Anfang gespielt, bis alle Gruppen die Handflächen aufeinander reiben und den Regen nach und nach beenden. ۞
Jenny Ketzel
1 Grohe, Micaela et.al: Musikspiele – 99 Spiele rund um den Musikunterricht, Rum/Innsbruck Esslingen: Helbling, 2017. 2
ebd.
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FRAGEN
Gewinnspiel
1. 2. 3. 4.
Von wem stammt das berühmte Zitat „Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.“? Wo findet das Kinder- und Nachwuchstreffen 2022 statt? Welcher Verein gastierte 2012 beim Wurzener Frauenchor zu einem Weihnachtskonzert? Wie viele Vereine hatten sich zu der Infoveranstaltung: „Versicherungsschutz für den Verein“ angemeldet? 5. Wer ist der Chefdirigent der Jungen Bläserphilharmonie Sachsen? 6. Wann findet das Ehemaligentreffen anlässlich „60 Jahre Jugendblasorchester Thum“ statt? 7. Wer erhält die Verdienstmedaille in Gold mit Diamanten für 25-jährige Tätigkeit? 8. Aus wie vielen Leitsätzen besteht das Leitbild des Sächsischen Blasmusikverbandes? 9. Welche zwei Arten von Musik gibt es laut Louis Armstrong (kleine Hilfe: schaut mal auf der Homepage beim Landesmusikdirektor vorbei)? 10. Wann findet der Dirigententag „Intonation – (k)ein Geheimnis?!“ statt?
Das ist der Preis Ihr gewinnt 100 € für die Vereinskasse. Diese werden mit der freundlichen Unterstützung vom Förderverein Bläsermusik in Sachsen e.V. (BiS) zur Verfügung gestellt.
So könnt Ihr teilnehmen Die Fragen formlos beantworten und per Email an presse@blasmusik-sachsen. de mit dem Betreff „Gewinnspiel Bläserpost 1/2022“ sowie unter Angabe des Vereins senden. Andere Übermittlungen (z.B. Telefonate, Postweg etc.) sind ausgeschlossen. Hilfe für die Beantwortung der Fragen findet Ihr in Sachsens Bläserpost oder auf unserer Homepage www.blasmusik-sachsen.de. Die Teilnahme richtet sich ausschließlich an Vereine, welche Mitglied im Sächsischen Blasmusikverband e.V. sind. Detaillierte Teilnahmebedingungen findet Ihr auf www.blasmusik-sachsen.de unter der Rubrik „Service“.
Teilnahmeschluss ist der 10.06.2022 – es gilt das Datum des Email-Eingangs.
IMPRESSUM Herausgeber: Sächsischer Blasmusikverband e.V. / Bläserjugend Sachsen, V.i.S.d.P. | Vize-Präsident: Gaston Saborowski Geschäftsstelle: Bahnhofstraße 1 | 09669 Frankenberg/Sa. | Tel.: 037206 894189 | Fax: 037206 894190 | E-Mail: sbmv@blasmusik-sachsen.de | www.blasmusik-sachsen.de Redaktion: Martin Schönfelder, Patricia Schütze Bei eingereichten Texten und Bildern behält sich die Redaktion die Veröffentlichung und sinnwahrende Kürzungen vor. Ein weitergehender Haftungsausschluss besteht. Auftretende Textpassagen in der Zeitschrift, die einzig männliche Formen verwenden, schließen ihr weibliches Pendant mit ein. Veröffentlichte Artikel stellen Meinungen/Standpunkte/Einschätzungen des Autors/der Autorin dar – nicht des Verbandes. Ausnahmen bilden jene Texte, die von Personen aus dem Verband (d.h. innerhalb einer Funktion/eines Amtes) publiziert werden. Redaktionsschluss Ausgabe für 02/2022 ist der 29.07.2022 Anzeigenverkauf: scharfe media GmbH | Freiberger Straße 114 | 01159 Dresden | Tel.: +49(0)351 424470-14 Layout/Satz: taktiker Werbeagentur GmbH | www.die-taktiker.de | Titelfoto: Musikkorps der Stadt Olbernhau | Fotoatelier Schmidt Olbernhau Grafiken: S. 22: Designed by Freepik Druck: Aussiger Druckereien GmbH Auflage: 2.000 Exemplare
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Der SBMV dankt dem Freistaat Sachsen – dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus sowie dem Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Des Weiteren danken wir allen Befreundeten und SponsorInnen, insbesondere der Theo Müller Stiftung für die finanzielle Unterstützung unseres Verbandes. © Alle Rechte bei SBMV e.V./BJS Besuchen Sie uns auch auf Facebook und Instagram https://www.facebook.com/meinSBMV https://www.instagram.com/saechsischer.blasmusikverband/
Sachsens Bläserpost 01 | 2022
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Lechgold-Blasinstrumente vereinen in sich all jene Eigenschaften, die ein Blasinstrument zu einem wahrhaft guten Blasinstrument machen. Es ist die besondere Symbiose aus edlem Erscheinungsbild, kraftvollem Klang und hervorragender Bespielbarkeit, die die Instrumente der Marke Lechgold ausmacht. Lechgold-Blasinstrumente haben eine Seele. Sie repräsentieren die leidenschaftliche Begeisterung des Voralpenlandes für seine bodenständigen Traditionen und die Verbundenheit zur unverfälschten Natürlichkeit der Dinge. exklusiv bei
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