Ausgabe 01/2019
Sachsens Bläserpost
Die Zeitschrift des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V.
Sächsischer Blasmusikverband mit eigener Musik | Seite 4 Probenlager des Jugendblasorchesters Grimma | Seite 10 Deutscher Vizemeister gastiert erstmals im Elbflorenz | Seite 15
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Editorial
Inhalt AUS DEM VERBAND
Liebe Leserinnen und Leser, die sächsische Bläserszene stellt sich auch im begonnenen Jahr 2019 als Teil einer lebendigen und vielfältigen Musiklandschaft dar. In Vereinen und Orchestern werden das bürgerliche Musikerbe, das soziale Miteinander und die zünftige Freude praktiziert. Das allein reicht schon, die Szene als soziales und kulturelles Kleinod zu begreifen. Darüber hinaus zeichnet sich die Musikvereinswelt als eine flexibel reagierende und mit einem Höchstmaß an individuellem Herzblut arbeitende Wesenheit aus. Am Beeindruckendsten fällt allerdings auf, dass nur wenige hauptamtliche Mitarbeitende die Geschicke führen und eine hohe Ehrenamtlichkeit das Engagement ausmacht. Die Ehrenamtlichkeit und Uneigennützigkeit des Vereinswesens wäre es wert, wie das deutsche Orchesterwesen in die Liste der immateriellen Kulturerbegüter der deutschen UNESCOKommission aufgenommen zu werden. Bislang zeichnet sich das öffentlich-politische Verhältnis vor allem durch eine höher werdende Anzahl bürokratischer Hürden, teils unlösbare Gesetzestexte wie der DS-GVO sowie massive Schwierigkeiten bei beruflichen Anerkennungszeiten o.ä. aus. Es ist an der Zeit für Veränderungen. Veränderungen, die das ehrenamtliche Arbeiten zum Einen leichter, zum Andern aber anerkennenswerter machen – den Akteuren geht es nicht um individuelle Bereicherung sondern um Ermöglichung ihres Tuns. Auch in dieser Ausgabe von „Sachsens Bläserpost“ erfahren Sie wieder Vieles und Interessantes aus der sächsischen und europäischen Bläsermusik. Viel Spaß beim Lesen!
Ihr Redaktionskollegium SBP
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Tag der Begegnung in Frankenberg/Sa. Sächsischer Blasmusikverband mit eigener Musik: "Glück-Auf"-Fanfare Eine Woche voller spanischem Flair Junior Band Camp 2019 Neues aus der Juleica Aus der SBMV-Akademie Ehrungen Musikerinnen und Musiker aus unseren Mitgliedsvereinen | Januar bis März 2019
AUS DEN VEREINEN
09 Bläserklänge im Cantabile 10 Probenlager des Jugendblasorchester Grimma e.V. 10 Musikverein Lichtenstein Sa. e.V. | Jahresrückblick 2018 11 Kompetenz-Zentrum für Brass Band entsendet deutsche Teilnehmerin zum Schweizer Althorn Wettbewerb 11 Jenaer Philharmonie im Sonderkonzert mit der Brass Band BlechKLANG 12 Bergmannsblasorchester Kurbad Schlema mit neuem Vorstand und vielen Plänen 13 Weihnachtstournee des SBC begeisterte tausende Kulturfreunde 14 Studieren und Musizieren in Freiberg? 15 Deutscher Vizemeister gastiert erstmals im Elbflorenz
KALENDER Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Verbandsmitglieder, in knapp zwei Jahren an der Spitze des Sächsischen Blasmusikverbandes habe ich die Bandbreite und Leistungsfähigkeit unserer sächsischen und mitteldeutschen Blasmusikszene aus erster Hand erfahren. Auch die zahlreichen Gespräche und Treffen bestätigten mir dies eindrucksvoll. Besonders lag mir in dieser Zeit am Herzen, Impulse für den Dialog unserer breit gefächerten Verbandsarbeit aufzuzeigen, die das musikalische Tun mit dem gesellschaftlichen Anliegen der Gemeinschaft und die kulturelle Identität verbinden. Leider erlaubt es mein berufliches Pensum nicht, über diese Amtsperiode hinaus als Präsident unseres Sächsischen Blasmusikverbandes zur Verfügung zu stehen. Ich bedauere das sehr. Für die vertrauensvolle Zusammenarbeit danke ich Ihnen herzlich. Ich werde dem Sächsischen Blasmusikverband, seinen Partnern und Freunden auch weiterhin gewogen bleiben. Verbinden will ich dies mit meinen besten Wünschen zu neuen Ideen und kreativen Projekten im Sinne einer aktiven Gestaltung der Sächsischen Blasmusik. Mit musikalischen Grüßen Ihr
Frank Vogel Präsident Landrat des Erzgebirgskreises
16 Termine April bis Juli 2019
BLÄSERMUSIK REGIONAL
17 8. Sächsischer Orchesterwettbewerb 17 AUSSCHREIBUNG Förderung von Fahrtkosten für Sächsische Ensembles des instrumentalen und vokalen Laienmusizierens 17 Sächsische Landesstrategie Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) verabschiedet! 18 „Wo ist die Liebe?“ – Start für den 12. Wettbewerb um den Sächsischen Jugendkunstpreis 18 B&S Trompete – Gewinner des Deutschen Musikinstrumentenpreises 2019 19 Information der BDMV zu Ehrungsanträgen
BLÄSERMUSIK NATIONAL UND INTERNATIONAL
19 Dirigieren im Fokus 20 Neuer Dachverband Amateurmusik gegründet 21 CISM–Internationaler Wettbewerb für Jugendblasorchester
JUGEND- UND VEREINSARBEIT 21 Der Rechtsanwalt berät
BLASMUSIKGESCHICHTE
22 Über den Zapfenstreich (Teil 2)
AUS DEM VERBAND
Tag der Begegnung in Frankenberg/Sa. Bereits zum sechsten Mal fand am 20. Januar 2019, der Tag der Begegnungen im Anschluss an den Neujahrsempfang des Frankenberger Bürgermeisters Thomas Firmenich statt. Als einer von insgesamt 27 ortsansässigen Vereinen nutzte auch der Sächsische Blasmusikverband e.V. die Gelegenheit, sich im Veranstaltungsund Kulturforum STADTPARK zahlreichen Besuchern zu präsentieren.
Foto: SBMV
Neben allgemeinen Informationen rund um die Arbeit des Verbands gab es an unserem Stand auch ein Gewinnspiel zur JUNGEN BLÄSERPHILHARMONIE SACHSEN, deren erste Projektphase in diesem Jahr am 24. Februar startete. Daniel Hoppe aus Frankenberg konnte sich über den Gewinn freuen. Aber lassen wir ihn doch selbst zu Wort kommen: Am Stand des Blasmusikverbandes bin ich eigentlich nur stehen geblieben, weil mich Herr Saborowski direkt auf das Gewinnspiel hingewiesen hat. Danach unterhielten wir uns aber noch allgemein zum Thema Jugendarbeit im Verein, da ich selber in einem Karnevalsclub aktiv bin. Ganz überrascht waren wir dann aber, als die Nachricht kam, dass wir wirklich etwas gewonnen haben. Weil sowas ja eher selten vorkommt, war sofort klar, dass wir den Gewinn annehmen und auch selber einlösen. Zu gewinnen gab es zwei Tickets für das Konzert „Spanische Sicht“ der JUNGEN BLÄSERPHILHARMONIE SACHSEN am 03.03.2019 in der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden. (Den Artikel zur ersten Projektphase der JUNGEN BLÄSERPHILHARMONIE SACHSEN finden
Sie auf Seite 5). Meine Freundin und ich schauen uns gern einmal für uns ungewöhnliche oder unbekannte Veranstaltungen an. Frei nach dem Motto… „Man muss ja alles mal gesehen haben.“ In diesem Falle – gehört. Die Zusendung des Gutscheins und die Hinterlegung der Karten vor Ort in Dresden hat bestens geklappt und so stand dem Genuss des Konzerts nichts im Wege. Für uns war so etwas wirklich neu und auch etwas aufregend, denn es war tatsächlich eine ganz andere Atmosphäre, als z. B. bei einem Musical. Begeistert waren wir v. a. von den völlig verschiedenen Klangbildern und der Vielfalt der einzelnen Instrumentengruppen – eine wahre Freude fürs Ohr. Dank der guten Moderation und den Erklärungen zu den Musikstücken war es auch dem Laien möglich, dem Sinn der Stücke zu folgen. Es war ein wirklich schöner Nachmittag und wir danken dem Sächsischen Blasmusikverband sehr für die Bereitstellung der Freikarten. Durch die Eindrücke des Konzerts wissen wir jetzt, dass wir uns so etwas bestimmt mal wieder anhören werden! ※ Daniel Hoppe
Sächsischer Blasmusikverband mit eigener Musik JUNGE BLÄSERPHILHARMONIE SACHSEN spielt "Glück-Auf"-Fanfare Feierliche Klänge erschallten im Konzertsaal der Deutschen Bläserakademie, als die Junge Bläserphilharmonie Sachsen die neue Erkennungsmelodie des SBMV intonierte. Der Hohenstein-Ernstthaler Komponist Horst Häupl hatte die Fanfare den Musikern und Musikerinnen im ganzen Freistaat gewidmet. In einem Vertrag unterzeichneten der anwesende Komponist Häupl und Landesmusikdirektor (LMD) Norman Grüneberg die Rechteübergabe und kostenfreie Verwendung der Komposition für alle Mitgliedsvereine des Verbandes. Damit kommen mehr als 10.000 Musikerinnen und Musiker, die der Verband vertritt, in den Genuss einer eigenen Klangmarke. Horst Häupl hat nach Studienjahren in Zwickau vor über 60 Jahren die bis heute bestehende Musikschule in Hohenstein-Ernstthal aufgebaut und geleitet. Als Komponist ist er vielen Musizierenden durch seine rhythmisch-prägnante, tänzerische Musik bekannt. Vor allem seine Impulse sind bis heute ein gern gespieltes Konzertwerk für Bläserorchester.
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In Bad Lausick freute sich der 87jährige Komponist über die Auf f ühr ung seiner Fanfare, die er gern auch als klingendes Vermächtnis seiner Arbeit in der Bläserszene verstanden wissen will. So ließ er es sich auch nicht nehmen, dem Dirigenten der Jungen Bläserphilharmonie Sachsen, Thomas Scheibe, zu einer mustergültigen Interpretation zu gratulieren und hier und da noch ein paar Wünsche zu Tempo und Agogik zu äußern. "Ich freue mich, dass diese talentierten, jungen Musikerinnen und Musiker meine Musik auf einem so hohen Niveau musizieren. Dafür bin ich dankbar" äußerte sich Häupl dann auch im Nachgang des Konzertes zum Orchester. LMD Norman Grüneberg wünscht sich, dass die Fanfare gut und viel gespielt wird, beispielsweise bei Festakten der Vereine wie Ehrungen oder Vergaben von Leistungsabzeichen. „Nur wenige Musikorganisationen verfügen über eine eigene Erkennungsmelodie. Dass die Komposition für einen sächsischen Verband die Bergbauhymne des 'Steigermarsches' aufgreift, passt da
hervorragend“, so Grüneberg. Es wird noch ein überarbeitetes Layout der SBMV-Fanfare erstellt, bevor alle Mitgliedsvereine des Verbandes das Notenmaterial zugesendet bekommen. ※ Silke Schulze, Pressesprecherin
Vertragsunterzeichnung LMD Norman Grüneberg und Horst Häupl Foto: SBMV e.V. und JBPS Sachsen
Sachsens Bläserpost 01 | 2019
AUS DEM VERBAND
Eine Woche voller spanischem Flair Für die Junge Bläserphilharmonie Sachsen war es Ende Februar endlich wieder soweit. Unter dem Motto „Spanische Sicht“ trafen sich rund 45 Musikerinnen und Musiker am 24. Februar in der Deutschen Bläserakademie Bad Lausick, um dort eine Woche lang gemeinsam 5 Titel einzustudieren. Auf dem Programm standen Sinfonietta Flamenca von Carlos Surinach, El Amor brujo von Manuel de Falla und The Valencian Widow von Aram Khatchaturian. Das aus Oscar Navarros Feder stammende Oboenkonzert Legacy war ein besonderes Highlight der Woche. Der Solist Dupuy Hyôn–Song begeisterte nicht nur das Publikum, sondern auch wir Musiker waren sehr fasziniert, was mit einer Oboe alles möglich ist. Den Abschluss bildete der Pasodoble Rafael Talens` Tercio de Quites.
Probenphase in Bad Lausick Foto: taktiker Werbeagentur GmbH
Die Junge Bläserphilharmonie ist ein Auswahlor chest er des Sächsi schen Blasmusi kverbandes e.V., welches ambitionier ten
Nachw uc h s mu s i k er n au s s äc h s i s c hen Orchestern und Musikvereinen die Möglichkeit bietet, sich mit anspruchsvollem Repertoire der sinfonischen Bläserliteratur weiterzubilden. An den ersten drei Tagen standen Registersowie Satzproben auf dem Plan. Mit Hilfe von Dozenten beschäftigten wir uns vor allem mit technisch und intonatorisch schwierigen Stellen. Gleich am Sonntag stand dann noch der Kennenlernabend auf dem Programm, da auch wieder einige neue Musiker dabei waren. Dieser fand in der Jugendherberge in Buchheim statt, wo wir auch die restliche Woche zum Schlafen und Erholen untergebracht waren. Die Tuttiproben starteten am Dienstagnachmittag mit unserem Chefdirigenten Thomas Scheibe. Eines seiner Hauptziele war es, uns mit dem spanischen Flair vertraut zu machen. „Diese Woche werde ich versuchen, euch mit dem spanischen Temperament anzustecken“; so lautete seine „Kampfansage“ zu Beginn der ersten Tuttiprobe. Am Samstag, den 02. März 2019 durften wir dann nach einer intensiven Probenwoche endlich das erste Mal die erarbeiteten Werke in der Deutschen Bläserakademie in Bad Lausick vor Publikum präsentieren. Dies nahm der aus Hohenstein - Ernstthal stammende Komponist Horst Häupl zum Anlass, um sein dem SBMV e.V. gewidmetes Stück Glück Auf Fanfare, zu übergeben. Nach einem entspannten Sonntagmorgen ging es dann zur Hochschule für Musik Carl Maria
Konzert in Dresden
Foto: taktiker Werbeagentur GmbH
von Weber Dresden. Dort gaben wir dann am Nachmittag unser Abschlusskonzert im großen Konzertsaal der Hochschule. Belohnt wurden unsere Mühen mit einem ausverkauften Saal, worüber wir uns alle sehr freuten. Nachdem auch hier der letzte Ton verklungen war, hieß es schon wieder Abschied voneinander nehmen, allerdings schon voller Vorfreude auf die Sommerphase, die im August, vom 04.–11.08.2019 mit dem Gastdirigenten Jan Cober stattfinden wird. Insgesamt waren es sehr anstrengende Tage, an denen aber neben dem Spaß am Musizieren auch der Spaß miteinander nicht zu kurz kam. Jede Probenphase ist eine tolle Herausforderung und Erfahrung aufs Neue, welche ich nicht mehr missen möchte. ※ Stefanie Haag, Musikerin im Jugendblasorchester Bernsdorf e.V.
Junior Band Camp 2019 – Endlich ist es wieder soweit. Ein ganzes Jahr mussten u n s er e acht jungen Nachwuchsmusiker, unsere Hörnchen, vom „Einhorn“-Orchester Holzhausen warten bis es endlich wieder hieß… 15. – 17.03.2019 - Auf nach Schneeberg - ins KiEZ, zum LPL – Junior Band Camp. Gegen 18 Uhr waren all unsere kleinen Musiker vor Ort, und warteten gemeinsam mit ca.90 ebenso begeisterten Nachwuchsmusikern aus ganz Sachsen auf die Begrüßung im Speiseraum. Der Landesmusikdirektor des SBMV und immer stark engagierte Norman Grüneberg begrüßte alle Teilnehmer herzlich und gab einen kurzen zusammenfassenden Überblick über die Höhepunkte des Wochenendes. Auch stellte er seine nette Kollegin Johanna Mehler vor. Gemeinsam führte er die Nachwuchsmusiker, aufgeteilt in zwei Ensembles „Nachwuchs“ und Sachsens Bläserpost 01 | 2019
„ Fortgeschrittene“, durch das Wochenende. Nach einem leckeren Abendbrot und dem Bezug der Zimmer folgte schon gleich eine erste Kennenlernprobe. So trafen sich alle Musiker 19 Uhr in den angegebenen Proberäumen und lernten sich erst einmal ein bisschen kennen. Auch wurden schon erste Musikstücke geprobt. Den Abend ließen wir dann bei Spiel und gemeinsamen Austausch über den Tag und die Erwartungen auf die kommenden Tage ausklingen. Der Samstag stand ganz unter dem Zeichen der Holzbläser. Nach der morgendlichen Probe der beiden Ensembles, wo die spielerische Erarbeitung der Musikstücke für das sonntägliche Abschlusskonzert in Zwickau im Vordergrund stand, gestaltete sich der Nachmittag etwas anders. Alle Holzbläser erarbeiten sich gemeinsam mit vier Gastdozenten des Sächsischen Klarinetten Ensembles, Frau Ketzel-Grüneberg, Herr
Jahn, Frau Ullmann und Frau Fuchs, eigene Musikstücke und bekamen vom Fachmann und von den Fachfrauen wichtige Tipps zur Handhabung und Pflege ihrer Instrumente. Ein Wissen, was essenziell ist, will man lange Freude an seinem Instrument haben und den optimalen Klang erreichen. Aber auch die Blechbläser und Schlagwerker sollten nicht ohne wichtige Tipps aus dem Wochenende gehen. So war der Besuch des jungen Familienunternehmens „Kroning Meisterinstrumente“ aus Chemnitz, mit ihrem Fachwissen über Bau, Pflege und Handhabung für jegliche Blechblasinstrumente, eine tolle Bereicherung für jeden Blechbläser. Die Musiker konnten alle Fragen stellen und bekamen Tipps und Kniffe zum Instrument gezeigt. Auch ihr mitgebrachtes Sortiment an diversen Pflegeprodukten, Pflegeutensilien und kleinen praktischen Gadgets wie
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AUS DEM VERBAND
Bleistifthaltern und Magnetbleistiften erfreute sich großer Beliebtheit. Unsere Schlagwerker verbrachten die Zeit mit einem kleinen Workshop über das Drum Set. Wie schnell lässt sich denn so ein Drum Set, bestehend aus einer großen Trommel mit Fußmaschine, zwei Hängetrommeln, einer Standtrommel, einer kleinen Trommel, und einer Hi-Hat, sowie einem Hocker mit etwas Fachwissen auf- und wieder abbauen??? Unglaubliche 5:52 min brauchte das erste von insgesamt vier Teams, bestehend aus 3 Schlagwerkern!!! Aber auch alle anderen 3 Teams waren nicht weniger schlecht und schafften den Auf- und Abbau in unter 10 Minuten. Spitze! Nach der Kaffeepause probten beide Ensembles wieder fleißig in ihren Räumen und das konzentrierte Üben zeigt nun erste, süße Früchte. Gekrönt wurde der Spätnachmittag dann durch ein kleines, einstündiges Konzert der 4 Dozenten der Holzbläser, die ihr Können mit Titeln diverser Tänze aus unterschiedlichen Zeitaltern unter Beweis stellten. So konnten alle Nachwuchsmusiker sehen welche Leistungen man
erreichen kann, wenn man fleißig übt und mit Begeisterung und Liebe dabei ist. Vielleicht hat ja der ein oder andere Musiker schon heute seinen weiteren Lebensweg festgelegt … als Berufsmusiker. Nach einem gemeinsamen Abendbrot war der produktive Teil des Tages auch schon zu Ende. Ein Frühstück zur Stärkung – schnell noch eine Runde bei herrlichem Sonnenschein auf dem Gelände gedreht, ging es auch schon in die Generalprobe. Gemeinsam probten beide Ensembles zusammen für den Auftritt am Nachmittag. Ich als Betreuer bin immer wieder begeistert zu sehen, was unsere jungen Musiker in der Lage sind zu leisten, wenn sie mit Spaß und Disziplin an die Sache herangehen und professionelle Führung bekommen. Nach dem Mittagessen startete dann der große Aufbruch nach Zwickau. Deutlich war die Nervosität zu spüren… werde ich mich auch nicht verspielen…, hoffentlich quietscht meine Instrument heute nicht..., kann ich das Tempo halten…, all diese Dinge gingen den Kindern durch den Kopf.
Aber 15 Uhr, im Bürgersaal des Rathauses Zwickau waren dann alle Sorgen und Bedenken vergessen. Die fast 100 Nachwuchsmusiker zeigten uns - Freunden, Familien und Bekannten - in der einen Stunde ihr erlerntes Können und nahmen uns mit auf eine bunte Reise durch die Musik, durch diese uns wieder der LMD mit viel Wissen und Humor führte Von Kinderliedern wie Auf der Mauer auf der Lauer, oder Taler, Taler du musst wandern, die zum mit singen einluden, über Händels Klassiker Sarabande, bis hin zu einem der bekanntesten Beatles Stücke – I want to hold your Hand spielte uns das Orchester. Ein großes Lob und Dankeschön an alle kleinen und schon größeren Nachwuchsmusiker. Ein ebenso großes Dankeschön möchten wir aber auch an alle Organisatoren und helfenden Hände für dieses spannende, lehrreiche und somit unvergessliche Wochenende richten. Bis zum nächsten Jahr. Wir sind mit Sicherheit wieder dabei, wenn es heißt Junior Band Camp 2020! ※ Antje Denkes, Orchester Holzhausen e.V.
Neues aus der Juleica Seit 2018 dürfen Jonas Ernecke und ich im Auftrag des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V. die Jugendgruppenleiter ausbilden. Das Seminar im vergangenen Jahr hat uns und den Teilnehmern großen Spaß und viele neue Erfahrungen bereitet, sodass wir uns auch in diesem Jahr auf die anstehenden Seminare freuten. Im Zuge meiner neuen Tätigkeit als Seminarleiterin durfte ich dann im Mai 2018 Jahr als erste Amtshandlung (nach der Juleica-Schulung) als Vertreterin des SBMV an einer Arbeitsgruppe des Kinder- und Jugendrings Sachsen teilnehmen. Dabei ging es um die Gestaltung eines JuleicaHandbuches für Sachsen. In diesem Handbuch sollen Informationen zu allen wichtigen Themen aus der Juleica-Schulung enthalten sowie das wichtigste zur Juleica-Ausbildung der Stufe G kompakt zusammengefasst sein. Zu klären war noch, ob es sich dabei um eine gedruckte Version oder ein Online-Handbuch handeln sollte. Zum ersten Treffen in der Geschäftsstelle des KJRS in Dresden stellte ich fest, dass ich die einzige
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Foto: SBMV
ehrenamtliche Teilnehmerin in der Arbeitsgruppe war, alle anderen waren in ihrer Funktion als Hauptamtliche da. Zunächst bekam jeder ein Modul und sollte zu diesem das wichtigste aus verschiedenen bereits vorliegenden Handbücher in anderen Bundesländern herausarbeiten. Beim nächsten Treffen im Juni, wurden die Ergebnisse vorgestellt. Nun mussten noch freiwillige Schreiber gefunden werden. Ende März 2019 soll voraussichtlich der Druck fertig sein und gegen eine Schutzgebühr von 2-3 EUR sind die Handbücher dann erhältlich. Des Weiteren gibt es seit 2018 ein paar Neuerungen im Regelwerk zur Juleica in Sachsen. • Die Juleica-Ausbildung umfasst 44 statt 48 Bildungseinheiten (BE). • Der Bereich Erste Hilfe wurde von 16 BE auf 12 BE gekürzt. Davon können 9 BE über die Erste Hilfe Ausbildung zum Erwerb des Führerscheins abdeckt werden. • Die exakte Anzahl der BE in den Bereichen Pädagogik, Recht, Organisation und Finanzen, Kindeswohl und Demokratiebildung wurde aufgehoben. Die Ausbilder haben nun die Möglichkeit die 2 BE des einen Bereichs auf den anderen zu übertragen, um somit sich besser an die Anforderungen Ihrer zukünftigen Jugendgrup penleiter anzupassen. • Die Juleica Stufe L (Ausbilder) wurde von 45 BE auf 40 BE gekürzt und die Inhalte mehr an die benötigen Kompetenzen angepasst. • Wer Träger einer Jugendleiter-Card ist, kann jetzt automatische eine Ehrenamtskarte beantragen und von deren Vergünstigungen profitieren. • Es gibt die Möglichkeit, für die Teilnahme an Juleica-Ausbildungen und den Einsatz als Jugendgruppenleiter (unbezahlten) Sonderur laub zu beantragen. Der KJRS engagiert sich weiterhin für 12 Tage bezahlten Sonderurlaub. Sarah Nehring, Orchester Holzhausen e.V.
Sachsens Bläserpost 01 | 2019
AUS DEM VERBAND
Aus der SBMV-Akademie Seminar: Vereinsverwaltung mit ComMusic-Sof tware – Schwerpunkte Buchhaltung und Finanzmanagement Regelmäßig zum Ende des Jahres flatterte 2018 auch auf unseren Vorstandssitzungstisch das Einladungsheft zu den Aus- und Weiterbildungen des SBMV. Nach einem ereignisreichen Jahr im Verein Jugendblasorchester der Stadt Thum e.V mit vielen Veränderungen, Vorstandswahl und neuer Aufgabenverteilung kam mir als frisch gebackener Schatzmeisterin vor allem eine Weiterbildung sehr gelegen. Am 12.01.2019 sollte in Frankenberg ein Seminar zum Vereinsverwaltungsprogramm ComMusic stattfinden. Nach kurzer Abstimmung mit meinen Vereinskolleginnen, meldete ich uns ganz unkompliziert über die Webseite des SBMV zum Seminar „Vereinsverwaltung mit ComMusicSoftware – Schwerpunkt Buchhaltung und Finanzmanagement“ an.
gaben, um das Gelernte sofort auszuprobieren. Schritt für Schritt wurde den Teilnehmern erklärt, wie man mit der Buchhaltung in ComMusic starten kann. In unserem Verein wurde das Programm bisher nur zur Verwaltung der Vereinsmitglieder und zum Beitragseinzug genutzt. Mit dem Seminar wurde uns noch einmal eindrucksvoll dargestellt, welche Möglichkeiten das Programm bietet. Nach der Teilnahme am Seminar haben wir uns entschlossen, das Programm auf die Server-Version umzustellen. So kann jedes Vorstandsmitglied, auch von zu Hause aus, sein Aufgabengebiet pflegen. Neben der Buchhaltung besteht die Möglichkeit Instrumente, Kleidung, Noten, Sponsoren usw. zu managen. Ein ganzes Stück Arbeit liegt noch vor uns, bis die Daten alle eingegeben sind. Aber wir sind optimistisch, dass durch ComMusic unsere ehrenamtliche Arbeit etwas einfacher wird. ※ Eva Dwinger, Schatzmeisterin Verein Jugendblasorchester der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.
Am 12.01.2019 starteten wir aus dem verschneiten Erzgebirge nach Frankenberg. In der Wartehalle im Haus der Vereine war von Constanze Schlegel, Kultur- und Bildungskoordinatorin des SBMV, schon alles für die Teilnehmer vorbereitet. Mit heißem Kaffee und Tee und sehr guter Verpflegung ließ sich die kalte Wartehalle, in der die Fortbildung stattfand gut aushalten. Der Tag st a r t et e m it ei nem ausf ü h rl ichen Ausf lug i n d ie Datenschutzgrundverordnung. Nach dem Mittagessen ging es dann mit dem Thema Finanzbuchhaltung weiter. Herr Prof. Dr. Hubert Kempter führte strukturiert und kompetent durch das Seminar. Er zeigte die zahlreichen Möglichkeiten des Vereinsprogramms und beantwortete alle unsere Fragen zufriedenstellend. Es gab Tipps zum Ausprobieren des Programms, ohne dass der Datensatz Schaden nimmt sowie Auf-
Seminar: Der Verein und die Gemeinnützigkeit – eine steuerrechtliche Gratwanderung Ein Winterausflug der besonderen Art – Gemeinnützigkeit im Schnee Es waren bestimmt nicht die besten Voraussetzungen für das Seminar: starkes Schneetreiben, Straßen und Landschaft verschmolzen zu einem einzigen weißen Bild, Autos fuhren gefühlt langsamer als manch Fahrradausflügler im Sommer und wir mussten ausgerechnet an den Rand des Erzgebirges nach Zwickau. (Auch wenn es verwundert, die Teilnehmer, die mit der Bahn kamen, waren am pünktlichsten.) Im Seminar selbst ging es um Gemeinnützigkeit, ein Thema, das
natürlich für jeden gemeinnützigen Verein von Bedeutung ist. Gut, steuerrechtliche Abhandlungen beflügeln sicher nicht jedermann gleichermaßen. Der Dozent Marcel Schwemmer hat jedoch sehr anschaulich und übersichtlich durch das komplexe Thema geführt. Sicherlich kann nach einem solchen Seminar nicht alles im Kopf hängen bleiben – mir geht es jedenfalls so. Umso schöner ist es, dass das umfangreiche Anschauungsmaterial das spätere Nachschlagen erleichtert. Ich kann das Seminar empfehlen für angehende Schatzmeister oder Schatzmeisterinnen, die von Anfang an wissen möchten, was sie warum wie tun sollten bei der Buchhaltung, der Behandlung von Spenden, der Aufbewahrung von Unterlagen, der Rechenschaft gegenüber dem Verein oder der Steuererklärung. Ich kann es empfehlen für gestandene Vorstandsmitglieder, die sich von Zeit zu Zeit neue Impulse und eine Auffrischung der Thematik geben lassen möchten oder einfach wissen möchten, warum die Meister des Schatzes immer mal wieder Einwendungen oder Bedenken bei der Behandlung des Geldes erheben und was dahinter steckt. Die Gemeinnützigkeit ist ein großes Gut der Vereine, welches sie dank des Seminars mit größerer Souveränität pflegen können. Deshalb wünsche ich der Akademie und dem Dozenten für das Seminar im nächsten Jahr noch mehr Anmeldungen und weniger Schnee. ※ Ulrike Jung, Orchester Holzhausen e.V.
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AUS DEM VERBAND | AUS DEN VEREINEN |
Ehrungen von Musikerinnen und Musikern aus unseren Mitgliedsvereinen | Januar bis März 2019 Nachtrag Dezember 2018 Ehrenurkunde des Vereins für 5-jährige Tätigkeit Dirk Weber | Verein JBO der Stadt Thum/ Erzgeb. e.V. Mario Junghanns | Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V. Laurenz Grieger | Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V. Ehrenurkunde des Vereins für 5-jährige Tätigkeit Claudia Haase | Verein JBO der Stadt Thum/ Erzgeb. e.V. Luise Richter | Verein JBO der Stadt Thum/ Erzgeb. e.V. Anne Reuter | Verein JBO der Stadt Thum/ Erzgeb. e.V. Andre Dwinger | Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V. Stefanie Klinger | Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.
Ehrennadel in Silber für 25-jährige Tätigkeit Danny Noske | Verein JBO der Stadt Thum/ Erzgeb. e.V. Claudia Mehner-Funk | Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V. Ehrennadel in Gold für 30-jährige Tätigkeit Daniel Dettke | Verein JBO der Stadt Thum/ Erzgeb. e.V. Holger Hunger | Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.
Januar bis März 2019
Ehrennadel in Bronze für 10-jährige Tätigkeit Karl Schwalbe | Verein JBO der Stadt Thum/ Erzgeb. e.V. Christiane Loos | Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V. Donath Rehm | Verein JBO der Stadt Thum/ Erzgeb. e.V. Bendiks Rehm | Verein JBO der Stadt Thum/ Erzgeb. e.V. Johannes Wolf | Verein JBO der Stadt Thum/ Erzgeb. e.V.
Ehrennadel in Bronze für 10-jährige Tätigkeit Erik Töpel | BV Carl Zeiss Jena e.V. Johannes Stoll | BV Carl Zeiss Jena e.V. Kirsten Zeuner | BV Carl Zeiss Jena e.V. Johannes Lotze | BV Carl Zeiss Jena e.V. Katrin Weber | BV Carl Zeiss Jena e.V. Anabel Elke Voigt | BV Carl Zeiss Jena e.V. Leon Körbs | BV Carl Zeiss Jena e.V. Simon Gerblich | BV Carl Zeiss Jena e.V. Ansgar Bernd Makowski | BV Carl Zeiss Jena e.V. Wiebke Beate Makowski | BV Carl Zeiss Jena e.V. Bartholomäus Drefahl | BV Carl Zeiss Jena e.V. Teresa Fischer | BV Carl Zeiss Jena e.V. Christian Höhn | BV Carl Zeiss Jena e.V. Felix Seyfarth | BV Carl Zeiss Jena e.V. Daniela Tiesmeyer | BV Carl Zeiss Jena e.V.
Ehrennadel in Silber für 20-jährige Tätigkeit Gerd Engelhardt | Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V. Tina Heiland | Verein JBO der Stadt Thum/ Erzgeb. e.V.
Ehrennadel in Silber für 20-jährige Tätigkeit Christine Eichert | 1. JBO Chemnitz e.V. Hendrik Bernhardt | BV Carl Zeiss Jena e.V. Dr. Martin Lesser | BV Carl Zeiss Jena e.V. Stefan Hundertmark | BV Carl Zeiss Jena e.V.
Dr. Johannes Leutloff | BV Carl Zeiss Jena e.V. Mario Striegel | BV Carl Zeiss Jena e.V. Carsten Wetzel | BV Carl Zeiss Jena e.V. Kathrin Burgschat | BV Carl Zeiss Jena e.V. Ehrennadel in Silber für 25-jährige Tätigkeit Ines Friedrich | BV Carl Zeiss Jena e.V. Katrin Weber | BV Carl Zeiss Jena e.V. Stefan Buchweitz | BV Carl Zeiss Jena e.V. Andrea Rother | BV Carl Zeiss Jena e.V. Ehrennadel in Gold für 30-jährige Tätigkeit Lars Schubert | 1. JBO Chemnitz e.V. Mike Dietze | Die Delitzscher Stadtmusikanten e.V. Uwe Görmann | Die Delitzscher Stadtmusikanten e.V. Rainer Gansauge | Die Delitzscher Stadtmusikanten e.V. Alexander Richter | BV Carl Zeiss Jena e.V. Tobias Rosenbaum | BV Carl Zeiss Jena e.V. Stefan Sadewasser | BV Carl Zeiss Jena e.V. Anett Hirt | BV Carl Zeiss Jena e.V. Thomas Rothhardt | BV Carl Zeiss Jena e.V. Ehrennadel in Gold mit Diamant für 40-jährige Tätigkeit Gerrit Lindner | BV Carl Zeiss Jena e.V. Sven Rasche | BV Carl Zeiss Jena e.V. Frank Schultz | BV Carl Zeiss Jena e.V. Ehrennadel in Gold mit Diamant für 50-jährige Tätigkeit Uwe Esche | Die Delitzscher Stadtmusikanten e.V. ➡ Unsere Vereine weisen wir darauf hin, dass alle Anträge auf Ehrungen spätestens 6 Wochen vor dem Ehrungstermin über die Geschäftsstelle des SBMV bei der BDMV eingereicht werden müssen.
Kleine Übersicht der Abzeichen
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Sachsens Bläserpost 01 | 2019
AUS DEN VEREINEN
Bläserklänge im Cantabile Bereits zum dritten Mal in Folge trat die Dresdner B l ä s e r ph i l h a r mon ie i m K onzertsaal des Kultur palastes auf – darf man dies schon den Beginn ei ner Trad it ion nennen? Es spricht wohl viel dafür, denn die sinfonischen Bläserkonzerte erfreuen sich beim Dresdner Konzertpublikum wachsender Beliebtheit, und so war der Saal auch zu diesem 17. Konzert am 10. Februar 2019 erfreulich gut gefüllt. Der Abend stand unter dem Motto „Cantabile“, da sich diesmal das Gesangliche und Liedhafte als roter Faden durch alle Stücke des Programms zog. Eröffnet wurde das Konzert mit Puccinis Preludio Sinfonico – einem Werk, bei dem das Orchester gleich zu Beginn beweisen konnte, welche Klangschönheit und -fülle es hervorzuzaubern in der Lage ist. Nur ein Thema wird vielfältig variiert, von einer Instrumentengruppe zur anderen weitergereicht, beginnt zunächst als zarte Melodie, blüht auf und steigert sich zu vollem, festlichen Orchesterklang, ebbt wieder ab und wird solistisch fortgesponnen. Am Ende breitet sich ein großer modulierender Klangteppich aus, dem die Harfe ganz besondere Farbakzente verleiht. Das darauffolgende Stück von Rolf Rudin ─ nach einer irischen Sage Der Traum des Oenghus benannt ─ entführte den Zuhörer in eine geheimnisvolle, mysteriöse Zauberwelt. Nach anfänglichen atmosphärisch-träumerischen Klängen setzt eine ruhig fließende Melodie ein, die zunächst behäbig-düster in den Tuben beginnt, dann aber von den anderen Instrumenten aufgenommen wird und sich immer weiter auffächert. Sie gewinnt zunehmend an Lebendigkeit und Bewegung und nimmt Fahrt auf hin zu großer Dramatik und gewaltigem Klang. Am Ende verläuft sie sich dann wieder im Ungewissen und verklingt mit zart hingehauchten Flötentönen. Besonders bemerkenswert war in diesem Werk das umfangreiche Schlagwerk, das mit einem großenFacettenreichtum der Klangeffekte überraschte – von leise-schwebendem Flirren und Sirren bis hin zu Donnerschlag und Glockenklang. In andere musikalische Gefilde führte Percy Graingers Lincolnshire Posy das Publikum. Sachsens Bläserpost 01 | 2019
Den sechs Sätzen dieses Werkes liegen volkstümliche Melodien aus der Grafschaft Lincolnshire zugrunde, die der Komponist aber völlig frei gestaltet und bearbeitet, teilweise auch verfremdet. Das Werk stellt höchste technische Anforderungen an die Musiker, denen sich die Dresdner Bläserphilharmonie aber als durchaus gewachsen erwies. Und so wurden die Zuhörer mitgenommen in eine Welt der kleinen Leute und ihrer Freuden, Sorgen, Nöte und Hoffnungen: Seefahrer brechen auf und kehren heim, Tragödien ereignen sich, Wilderer treiben ihr Unwesen, es wird in den Krieg gezogen und am Ende findet man eine verloren geglaubte Liebe wieder. All dies spiegelt sich in der Musik wider, die mal zärtlich ist, mal ungestüm, mal melancholisch, dann wieder tänzerisch-beschwingt und kraftvoll, vor allem aber energiegeladen, voller Dramatik und Spannung, die stets überraschend kulminiert. Bemerkenswert souverän waren die vielen solistischen Einlagen von Trompete, Flügelhorn, Oboe, Piccoloflöte und Fagott, vor allem in Anbetracht der großen rhythmischen Vielfalt, permanenter Taktwechsel, freier Metren und synkopischer Akzentuierung.
auch gewürzt mit einer Prise musikalischen Humors. Staněks Musik ergreift den Hörer durch eine Lebensfreude und Wärme, die zu Herzen geht. Das Motto „Cantabile“ durfte hier übrigens einmal ganz wörtlich genommen werden, denn der zweite Satz endete mit Chorgesang des gesamten Orchesters.
Auch für das nächste Werk war Volksliedgut eine wichtige Quelle der Inspiration – Pavel Staněk knüpft in seinen Liedern aus dem Mährischen Winkel an musikalische Traditionen seiner böhmisch-mährischen Heimat an. Seine Suite aus vier Sätzen ist reich an musikalischen Mitteln und Ausdrucksformen – mitreißende Tanzrhythmen im Polonaisestil wechseln ab mit großen Melodiebögen und beinahe schwelgerischer Harmonik, stets
Langandauernder Beifall war der Dank des begeisterten Publikums und so ließ sich das Orchester nicht lange um eine Zugabe bitten. Mit Pavel Staněks St. Thomas-Choral endete dieser Konzertabend so klangvoll wie er begonnen hatte. ※
Der Kontrast zum letzten Stück des Konzertes hätte kaum größer sein können – Stephen Melillos Werk Escape from Plato’s Cave ist tiefgründigen philosophischen und existenziellen Fragen gewidmet, da es Platons Höhlengleichnis thematisiert. Es beginnt düster und bedrohlich, die Musik macht den dumpfen, dunklen und eintönigen Alltag der Höhlenbewohner gleichsam physisch erlebbar. Umso überwältigender die Einbrüche des Lichts, der Wärme und der Schönheit in Form von lyrischen Melodien, berührenden Harmonien und im wahrsten Sinne des Wortes strahlendem Orchesterklang, der am Ende – allen Rückfällen in die Finsternis zum Trotz – in einem ekstatischen Ausbruch über die Mächte der Dunkelheit siegt und zum Licht führt.
Bettina Heindel Dresdner Bläserphilharmonie e.V. / Öffentlichkeitsarbeit
Konzert der Dresdner Bläserphilharmonie e.V. im Kulturpalast Dresden
Foto: Susann Sager
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AUS DEN VEREINEN
Probenlager des Jugendblasorchester Grimma e.V. und Auftritte in diesem Jahr vor. Wichtigster Bestandteil im Probelager war die Erweiterung des Repertoires. In diesem Jahr bereiteten sich die Musiker und Musikerinnen ganz intensiv auf ihren Kultur- und Jugendaustausch im Juli in Sotchi (Russland) vor. So studierte das Orchester unter Leitung von Stadtmusikdirektor Reiner Rahmlow neue Musikstücke, wie z. B. Kalinka, Havah Nagila, die Schiwago-Melodie u. v. a. m., ein.
Gesamtprobe
Foto: JBO Grimma
Die erste Reise des Jahres führte das Jugendblasorchester Grimma traditionell in das alljährliche Probelager. Am Sonntag, den 17.02.19 reisten 57 junge Musikerinnen und Musiker des Orchesters nach Staré Splavy in der Tschechischen Republik. Bis zum 22.02.19 blieben sie in dem nordböhmischen Ort am Mácha See im Probelager und bereiteten sich auf die musikalischen Höhepunkte
Am diesjährigen Probelager nahmen auch wieder neue Mitglieder der Orchesterschule des Jugendblasorchesters, Schülerinnen und Schüler der Musikförderklasse der Oberschule Grimma und der Bläser-AG der Grundschule Wilhelm Ostwald Grimma mit großem Erfolg teil. Während des Probelageralltages und beim gemeinsamen Musizieren mit den erfahrenen Orchestermitgliedern wurden die Mädchen und Jungen in das Orchester integriert. Bei einer Faschingsdisco am letzten Abend wurde der Teamgeist im Verein weiter gefestigt. Zum Abschluss des diesjährigen Probelagers gab das Jugendblasorchester Grimma ein kleines Konzert für die Schüler und Schülerinnen der Grundschule Staré Splavy. Das nächste Konzert in Grimma wird das traditionelle Osterkonzert am Sonntag, den 21.04.2019 an der Klosterruine Nimbschen sein. ※ Simone Joppig, Verwaltungsleiterin JBO Grimma
Musikverein Lichtenstein Sa. e.V. | Jahresrückblick 2018 2018 war für die Musiker unseres Musikvereins ein sehr arbeitsreiches und erfolgreiches Jahr, wobei wir im Monat Dezember die meisten Auftritte zu bestreiten hatten. So erfreuten u.a. schon in der Woche vor dem ersten Advent unsere Nachwüchsler an drei Nachmittagen die Besucher des Auerbergs-Centers. Höhepunkt des Jahres war wie immer das traditionelle Weihnachtskonzert am 1. Advent. Vor ausverkauftem Haus stimmten wir die Gäste, gemeinsam mit dem gemischten Chor des Carlvon-Bach-Gymnasiums Stollberg, auf die Weihnachtszeit ein und erhielten dafür reichlich Lob. Über eine E-Mail, die am Tag danach unseren Musikverein erreichte, haben wir uns besonders gefreut: „Guten Abend, meine Familie und ich möchten uns auf diesem Wege bei allen Musikern, Sängern und Organisatoren für das Konzert am 1. Advent recht herzlich bedanken. Es war für uns wieder einmal ein unvergesslich schöner Beginn der Vorweihnachtszeit. Wir sind beeindruckt von den Leistungen des Musikvereins und der Sänger. Ein Dankeschön auch an Frau Wülfrath, die uns mit ihrer Moderation in die „Weihnachtswelt" führte. Familie Hanno Müller“ Erwähnt sei noch, dass unser Verein, gemeinsam mit dem Chor, ein weiteres Weihnachtskonzert, am 3. Advent in der Stollberger St.-Jacobi-Kirche,
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vor ausverkauftem Haus darbot. Im Jahr 2018 gab es für unseren Musikverein drei Jubiläen. Schon 10 Jahre ist die ehemalige Grundschule in Rödlitz unser neues Domizil. Hier haben die Musiker optimale Bedingungen für ihr musikalisches Hobby. Dafür nochmals herzlichen Dank an unsere Heimatstadt Lichtenstein. 20 Jahre lang ist Tobias Hahn der musikalische Leiter des Musikvereins. Unter seiner Führung hat sich das Orchester weiterentwickelt, sein Repertoire erweitert und ist ein wesentlicher Bestandteil des kulturellen Lebens unserer Stadt geworden. Am 5. Dezember veranstaltete unser Verein sein 20. Schülerkonzert, bei dem wir auch an beiden Veranstaltungen einen vollen Saal hatten. Besonders freuten wir uns, dass uns abermals Mitstreiter „ins Boot gefolgt“ sind. So erfreuten der Chor und das Flötenorchester der Europäischen Grundschule Lichtenstein, die Bigband des Gymnasiums, die Bläserklasse 6 der Kleist-Oberschule und der Chor der Goetheschule Meerane alle Anwesenden mit weihnachtlichen Weisen. Diese Schülerkonzerte sind auch ein fester Bestandteil unserer Nachwuchsarbeit, so dass unser Musikverein keine Nachwuchssorgen hat. Federführend dabei sind unser Vorstandsmitglied Annett Heller und Silke Blum, unterstützt von Vorstandsmitglied Andrea Klein-
dienst und Sindy Kefurt. Weiter gab es 2018 noch einen ganz besonderen Höhepunkt. Unser Vereinsvorsitzender Mario Müller erhielt eine Einladung zum Sommerfest des Bundespräsidenten in Berlin. Das war für ihn, aber auch für unseren Musikverein, eine große Anerkennung und Wertschätzung für die
Mario Müller mit der Rocklegende Dieter Birr (Maschine) beim Bundespräsident im Schloss Bellevue Foto: Mario Müller
außergewöhnlich, gute ehrenamtliche Arbeit. Natürlich haben wir uns für dieses Jahr wieder viel vorgenommen. Dabei soll Bewährtes beibehalten, aber auch Neues ausprobiert werden. Der Spruch des berühmten Peter Ustinov soll deshalb unser Leitmotiv sein: „Es ist von grundlegender Bedeutung, jedes Jahr mehr zu lernen als im Jahr davor.“ Karin Süß, Vorstandsmitglied des Musikvereins Lichtenstein Sa. e.V.
Sachsens Bläserpost 01 | 2019
AUS DEN VEREINEN
Kompetenz-Zentrum für Brass Band entsendet deutsche Teilnehmerin zum Schweizer Althorn Wettbewerb Im Rahmen dieses „1. Swiss Altohorn Festivals“ in St. Maurice findet neben Rezitals und Meisterklassen mit Sheona White und Arfon Owen auch ein Wettbewerb für Althorn statt. Mit Anabel Voigt bereitet sich aktuell auch eine junge deutsche Althornistin aus Jena auf ihre Teilnahme vor. Gemeinsam mit ihrem Lehrer A lexander Richter (Dirigent der Brass BlechKLANG) steht aktuell die Einstudierung von Wahlund Aufgabenstücken des über drei Runden ausgeschriebenen Wettbewerbs auf dem Programm. Die junge Musikerin machte bereits bei der 1. Deutschen Jugend Brass Band Meisterschaft im vergangenen Jahr in Bad Kissingen mit ihrem Solovortrag im Rahmen des Selbstwahlprogramms der Jugend Brass Band BlechKLANG und dem folgenden Titelgewinn auf sich aufmerksam.
Das Übe-Pensum der jungen Brass Band Enthusiastin ist beträchtlich, wirft doch die Teilnahme an der Europäischen Jugend Brass Band Meisterschaft in Montreux ebenfalls schon ihre Schatten voraus. In ihrer musikalischen Entwicklung profitiert Anabel maßgeblich von den vielfältigen Angeboten des KompetenzZentrums für Brass Band. So konnte sie im letzen Jahr neben ihrer Mitwirkung in der Brass Band und der Jugend Brass Band BlechKLANG und ihrer erfolgreichen Teilnahme beim Solowettbewerb „Jugend musiziert“ auch Meisterkurse bei Helen Varley und Owen Farr belegen. Auf die weitere Entwicklung der ehrgeizigen und hochtalentierten Musikerin darf man mehr als gespannt sein. ※ Dr. Uli Richter, Vorsitzender BMV Carl Zeiss Jena e.V.
Anabel Voigt Althornistin aus Jena
Foto: RR
Jenaer Philharmonie im Sonderkonzert mit der Brass Band BlechKLANG Von Peter Tschaikowsky bis Wilfred Heaton – Russische Sinfonik trifft britische Brass Band Kultur Am 1. Mai 20:00 Uhr treffen im Jenaer Volkshaus im besten Sinne des Wortes zwei Welten aufeinander. So bleibt es nicht nur bei der programmatischen Begegnung russischer und britischer Kompositionen, auch zwei völlig eigenständige Klangkörper werden bei diesem Konzert symbiotisch miteinander verschmolzen. Die Jenaer Philharmonie betritt damit unter Leitung von Philippe Bach, seines Zeichens
Alexander Richter
Sachsens Bläserpost 01 | 2019
Foto: Jana Schulze
GMD am Meininger Staatstheater, gemeinsam mit der Brass Band BlechKLANG unter ihrem Dirigenten Alexander Richter (Solotrompeter am Philharmonischen Orchester Plauen/Zwickau) einmal mehr musikalisches Neuland. Mit Werken des 1918 geborenen Wilfred Heaton und des musikalischen Grenzgängers John Ireland (1879-1962) erweisen beide Formationen der britischen Brass Band Kultur ihre Referenz. Die Partita von Wilfred Heaton, bis heute künstlerische Messlatte für die besten Brass Bands der Welt, feiert dabei in Jena ihre Welt-Uraufführung in der ursprünglichen Version für sinfonisches Orchester. Folgt die Jenaer Philharmonie in der ersten Konzerthälfte der Einladung zur musikalischen „Grenzüberschreitung“ ins Brass Band Repertoire, so begibt sich im zweiten Teil des Konzertes die Brass Band BlechKLANG (Deutscher Meister/ 2. Division) mit auf gemeinsame künstlerische Spurensuche ins Russland des 19. Jahrhunderts. Der besondere Reiz, der deutlich hör- und spürbaren nationalen Identität, findet sich natürlich auch in den, in diesem Sonderkonzert präsentierten Werken von Rimsky Korsakov, Alexander Borodin und Peter Tschaikowsky wieder. Zusätzlich bietet sich dem geneigten Publikum die einmalige Gelegenheit, dieses Repertoire in anderer, bisher nicht gehörter
Philippe Bach
Foto: Michael Reichel
Instrumentation und Klangfarbe zu erleben. So teilen sich Philharmonie und Brass Band nicht nur die Bühne, sondern musizieren auch teils wechselseitig, teils gemeinsam. Nicht nur mit dem grandiosen Finale, Tschaikowskis Ouvertüre 1812 in einer Bearbeitung für großes Sinfonieorchester und Brass Band, verspricht das Konzert ein klangliches Erlebnis der Sonderklasse. ※ Alexander Richter, Dirigent Brass Band BlechKLANG
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AUS DEN VEREINEN
Bergmannsblasorchester Kurbad Schlema mit neuem Vorstand und vielen Plänen 28 Jahre lang hat Stefan Richter die Geschäfte des Musikvereins Bergmannsblasorchester Kurbad Schlema e.V. geführt. Jetzt gibt er sein Amt aus gesundheitlichen Gründen ab. Eigentlich hatte sich Stefan Richter auf seinen Urlaub gefreut. Im August 2018 ist er wie jedes Jahr in sein Lieblingsland gefahren, nach Kroatien. Doch hier beginnt eine tragische Krankheitsgeschichte. Im glasklaren Wasser der Adria rutscht sein Badeschuh vom linken Fuß. „Als ich den Schuh wieder anzuziehen wollte, habe ich das Gleichgewicht verloren und bin aus Versehen in einen Seeigel getreten“, erinnert sich der Diabetiker. „Ich habe die Stacheln aus der Fußsohle gezogen und weiter Urlaub gemacht. “ Bei einer Orchesterausfahrt nach Österreich drei Wochen später aber entzündet sich sein Fuß. Not-OP im Krankenhaus! Es werden der große Zeh und der danebenliegende amputiert. Bis heute muss die Wunde mehrmals in der Woche neu verbunden werden. Obwohl Fliegenlarven bei der Heilung geholfen haben, ist es ein langwieriger Genesungsprozess. Sein Schicksal trifft den Musikverein hart. Schon zu DDR-Zeiten hat Stefan Richter im
Geschäftsführer des Vereins, der 1993 in den Nachbarort umzog und sich in „Bergmannsblasorchester Kurbad Schlema“ umbenannt hat. Sein Name ist aber auch untrennbar mit dem Europäischen Blasmusikfestival verbunden, das jährlich 20.000 Blasmusikfans und Musiker aus 12 Nationen nach Bad Schlema lockt. 1992 hat Stefan Richter dieses Musikfest aus der Taufe gehoben, das dieses Jahr zum 28. Mal gefeiert wird. Neu ist nur der Name von Europas Blasmusikhauptstadt: Aue-Bad Schlema. In der größten Stadt des Erzgebirges musizieren vom 20. bis 22. September erstmals namhafte Orchester aus Israel oder Norwegen. Dieses Jahr hat Stefan Richter die Fäden nicht mehr allein in der Hand. Der 69-Jährige berät und unterstützt bei der Organisation des Festivals den neuen Vorstand, der am 24. November 2018 gewählt wurde. Nach 28 Jahren hat sich der langjährige Geschäftsführer aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Wahl gestellt. Sein Amt übernommen hat Rico Reinwarth. Der bekannte Musikpädagoge an der Kreismusikschule des Erzgebirgskreises kümmert sich nun auch um den Nachwuchs im Bergmannsblasorchester.
Etwa 800 Musiker aus der ganzen Welt reisen jedes Jahr am dritten Septemberwochenende nach Bad Schlema, um dort Stimmung zu verbreiten, die mindestens genau so gut ist wie beim Oktoberfest in München. Foto: Mario Unger
Orchester musiziert. Damals war es noch das Vereinigte Blasorchester Wismut Aue. Nach der Wiedervereinigung ist die Zukunft des Bergbaubetriebes ungewiss. Der Schlagzeuger ist maßgeblich daran beteiligt, dass die Instrumente aus dem Unternehmen gesichert werden können. Er und der damalige Dirigent verhandeln mit der Wismut. Ergebnis: Der Musikverein „Blasorchester der Stadt Aue“ wird gegründet. Seitdem ist Stefan Richter
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Stefan Richter ist froh über die Entwicklung im Verein, denn der neue Vorstand hat sich verjüngt und wurde um eine Position erweitert. Präsident Thomas Schaumberger hat zusätzlich einen Medienbeauftragten installiert und dafür Mario Unger, den langjährigen Moderator des Europäischen Blasmusikfestivals, gewinnen können. „Öffentlichkeitsarbeit spielt eine immer wichtigere Rolle. Dazu zählt inzwischen nicht nur eine Homepage, die im
Amtsübergabe an den neuen Geschäftsführer Rico Reinwarth (links). Stefan Richter (Mitte) ist jetzt Ehrenvorstand und bekommt von Präsident Thomas Schaumberger (rechts) eine Ehrenurkunde überreicht. Foto: Mario Unger
Übrigen bei uns dringend modernisiert werden muss. Facebook oder Instagram sind auch wichtige Instrumente, um vor allem junge Menschen für die Blasmusik zu begeistern und das angestaubte Image aufzupolieren“, so Schaumberger. Zum frischen Wind gehört auch eine Neuerung beim Europäischen Blasmusikfestival, das grundsätzlich im Sinne seines Erfinders fortgeführt werden soll: Es gibt dieses Jahr einen Online-Ticketshop (www.blasmusikfest. eu) und erstmals ein Ticket für alle drei Tage. Ein Angebot vor allem für Blasmusikfans aus der Region. So können sie zum Preis von zwei Tagestickets das Musikfest am kompletten Wochenende besuchen. Der Vorverkauf startet mit Frühbuchervorteilen. Gleichzeitig proben die Bläser derzeit auch am Wochenende. Denn am 13. April wollen sie den Frühling musikalisch begrüßen – zum traditionellen Frühjahrskonzert im Kulturhaus Aktivist. Das Bergmannsblasorchester Kurbad Schlema präsentiert ein bunt gemischtes Programm: Es erklingen Stücke, die der Klangkörper zum ersten Mal in der Öffentlichkeit präsentiert. Die Besucher können sich auf ein schwungvolles und abwechslungsreiches Konzert freuen, mit Melodien aus verschiedenen Epochen und Genres. Ein Muss für Blasmusikfreunde in jedem Alter! Anschließend wird eingeladen zum Tanz mit der Egerländer-Besetzung. Stefan Richter, der aufgrund seiner langjährigen Verdienste von der Mitgliederversammlung zum Ehrenvorstand ernannt wurde, freut sich schon auf das Konzert: „Diesmal wechsle ich die Perspektive. Ich werde zum ersten Mal im Publikum sitzen und kann meinen Vereinskollegen zuhören.“ ※ Mario Unger, Medienbeauftragter Bergmannsblasorchester Kurbad Schlema
Sachsens Bläserpost 01 | 2019
AUS DEN VEREINEN
Weihnachtstournee des SBC begeisterte tausende Kulturfreunde Zu ihrer bereits 11. Sächsischen Blechbläserweihnacht luden die Musikerinnen und Musiker des Sächsischen Blechbläser Consorts (SBC) traditionell zwischen den Weihnachtsfeiertagen und Neujahr zu einem Feuerwerk der festlichen Blechbläsermusik ein. Im Rahmen von zwei intensiven Probenwochenenden bereitete sich das Ensemble auf die anstehende Konzerttournee vor. Am letzten Oktoberwochenende durfte das SBC den Solobassposaunisten der Staatskapelle Dresden als Dozenten begrüßen. Seines Zeichens auch Arrangeur für Blechbläserbesetzungen aller Art und Dozent für Bassposaune und Kammermusik an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ in Dresden, konnte Frank van Nooy den Musikerinnen und Musikern zahlreiche Impulse bei der Erarbeitung des Konzertprogrammes geben. Am darauf folgenden Wochenende fand sich das Ensemble erneut in Frankenberg zusammen, um gemeinsam mit Johnny Ekkelboom – künstlerischer Leiter der diesjährigen Weihnachtstournee – am Programm zu feilen. Mit dem niederländischen Klarinettisten und Dirigenten, der von 2009 bis 2013 auch die musikalische Leitung der Brass Band Sachsen inne hatte, durfte das SBC das Wochenende mit einem bestens besuchten Gemeinschaftskonzert in der Laurentiuskirche Lichtenstein/Sa. mit dem Sächsischen Klarinettenensemble beschließen. Die Auswahl des diesjährigen Konzertprogrammes umfasste mehrere Epochen der Musikgeschichte und beinhaltete sowohl weihnachtliche als auch festliche Musik. Eröffnet wurde das Konzert mit dem Concerto D-Dur von Antonio Vivaldi und ausgewählten Sätzen von Ludi Musici, einer Suite für Blechbläser von Samuel Scheidt. Neben einer Bearbeitung von Würdig ist das Lamm aus dem Oratorium Messias von Georg Friedrich Händel erklang zudem die Ouvertüre aus der Oper Nabucco von Guiseppe Verdi. Darüber hinaus reihten sich zwei Arrangements unseres Posaunisten Robert Pfretzschner, unter anderem das Abendlied von Joseph Rheinberger, in das Konzertprogramm ein. Neben der bekannten Melodie von Twelve Days of Christmas in einer Bearbeitung für Blechbläserquintett sorgte eine humoristische Bearbeitung von Oh Tannenbaum für Abwechslung, bei der das weltbekannte Weihnachtslied – begleitet von einem Erzähler – beispielsweise Sachsens Bläserpost 01 | 2019
Die Musiker des Sächsischen Blechbläser Consorts
in einer lateinamerikanischen sowie einer US-Version oder á la française vorgetragen wurde. Ursprünglich wurde dieses Werk für das Münchner Blechbläserensemble Blechschaden arrangiert. Eine Besonderheit des diesjährigen Programmes stellte die wechselnde Moderation dar, welche sich dadurch auszeichnete, dass einzelne Mitglieder des Ensembles Publikumsinteraktionen in Form gemeinsamen Singens, eines Spiels oder eines Preisrätsels vorbereitet hatten. So konnte in jedem der Konzerte ein Zuschauer bei richtiger Beantwortung der Frage „Wie viele Strophen hat das Weihnachtslied ‚Oh Tannenbaum‘?“ einen kleinen, künstlichen Weihnachtsbaum sowie eine Grußkarte mit allen Unterschriften der Mitglieder des Ensembles gewinnen. Diese Überraschung begeisterte das Publikum und die Gewinnerin oder den Gewinner in höchstem Maße. Der erste Tourneetag der diesjährigen Weihnachtstournee beinhaltete lediglich ein Konzert. Dennoch fanden sich alle Musikerinnen und Musiker bereits am Morgen nach den Weihnachtsfeiertagen im Konzertort Frankenberg/ Sa. ein, um letzte Proben und Abstimmungen für das Konzertprogramm vorzunehmen. Nach der ausgiebigen Mittagspause fanden sich bereits die ersten Zuhörer in der Aula des Martin-Luther-Gymnasiums Frankenberg/ Sa. ein. Das Premierenkonzert gelang dem Ensemble schlussendlich vollends, was frenetische Ovationen belegten. Der zweite Tourneetag begann traditionell ein wenig später als am Vortag in Form einer
Foto: Vereinigung Sächsischer Blechbläser e.V.
entspannten Anspielprobe in der Jakobikirche Chemnitz. Trotz der stattlichen Größe des Kirchenschiffes mussten aufgrund der vielen Besucher Stühle neben den Kirchenbänken aufgestellt werden, um allen neugierigen Zuhörern Platz zu bieten. Die riesige Krippenausstellung an den Seiten des Kirchenschiffes sorgte dafür, dass bereits eine Stunde vor Konzertbeginn Besucher in die Kirche strömten. Vor dem zweiten Konzert des Tages in Hohndorf im Erzgebirge wurden die Musikerinnen und Musiker von der Gemeinde mit einem ausgiebigen Abendbrot empfangen. Bei gemütlichem Kerzenschein sowie einem opulent gedeckten Tisch konnte sich auf das Konzert in der Lutherkirche in Hohndorf eingestellt werden. Nach dem Packen und Beladen des Transporters gönnten sich alle – geschafft vom zweiten Tourneetag – einen gemütlichen Abend, denn der nächste Vormittag war bereits wieder verplant. Der dritte Tourneetag begann bereits am Vormittag mit einer besonderen Aktion: Das Ensemble traf sich in Zwickau zu einem Fotoshooting mit dem Tubisten und Fotografen Ludwig Angerhöfer, ein langjähriger Freund und Wegbegleiter des Vereins der Vereinigung Sächsischer Blechbläser e.V. Der besondere Ort des Shootings bleibt noch geheim. Sie werden es auf unserer Website aber bald erfahren. Nach zwei Stunden Dauergrinsen machten sich die Musikerinnen und Musiker schließlich auf den Weg zum ersten Konzertort des Tages. Dort erwartete das SBC in der riesigen Moritzkirche in Zwickau weit über 1 000 neugierige
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Zuhörer, die sich ausdrücklich freuten, dass das Ensemble wieder wie bereits in früheren Jahren in der großen Kirche aufspielte. Motiviert vom berauschenden Konzert in Zwickau setzte sich das Ensemble in Richtung Chemnitz in Bewegung. Aufgrund der jahrelangen Konzerte des Sächsischen Blechbläser Consorts in der Neuapostolischen Kirche in Chemnitz konnten sich die Musikerinnen und Musiker auch hier auf ein zahlreich erscheinendes, musikalisches Publikum freuen, welches sich mit großer Begeisterung am Konzert beteiligte. Vor allem verblüffte die Gemeinde, indem der Kirchenvorsteher in einer Dankesrede verriet, dass viele junge Mitglieder motiviert durch die alljährlichen Konzerte selbst begonnen hatten Blechblasinstrumenten- oder Schlagwerkunterricht zu nehmen.
Zum letzten Tag der Weihnachtstournee verschlug es das SBC in den Dresdner Raum. Zum Nachmittagskonzert in der Jakobikirche in Freiberg waren sowohl das Kirchenschiff als auch die Emporen entgegen früherer Jahre fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Dabei freuten sich die Musiker besonders über den Besuch von Prof. Uwe Voigt, welcher seines Zeichens Soloposaunist der Staatskapelle Dresden und langjähriger, musikalischer Begleiter sowie Ehrenmitglied der Vereinigung Sächsischer Blechbläser ist. Zum Abschlusskonzert der diesjährigen Weihnachtstournee bot die Frauenkirche Meißen ein großartiges Ambiente direkt neben dem Wintermarkt im historischen Zentrum der Stadt, bei dem zahlreiche Marktbesucher die Chance nutzten, den Abend mit einem Konzertbesuch abzurunden.
AUS DEN VEREINEN
Das Sächsische Blechbläser Consort dankt allen seinen Förderern, der Omexom EBEHAKO GmbH, dem Architekturbüro Wende und dem Metallblasinstrumentenbau Ricco Kühn, aber auch der Stadt Frankenberg als Kooperationspartner sowie allen weiteren Gastgebergemeinden, die das Ensemble herzlich empfangen und umsorgt haben. Ganz besonders möchte sich das Ensemble bei Susann Fischer bedanken, die das Sächsische Blechbläser Consort während der gesamten Tournee begleitete und an vielen Ecken und Enden den Musikerinnen und Musikern Arbeit abnahm. ※ Jetzt bereits vormerken! Die zwölfte Ausgabe der Tournee wird erneut vom 27. bis zum 30. Dezember 2019 stattfinden. Weitere Informationen unter: www.blechblaeser-sachsen.de Anna Franke
Studieren und Musizieren?
Komm doch nach Freiberg, studiere an der TU Bergakademie und spiele im Bergmusikkorps Saxonia Freiberg mit! Du machst gerade Abitur oder hast es schon in der Tasche und suchst perspektivisch ein Studienplatz? Gleichzeitig möchtest Du aber Deinem Hobby, musizieren in einem Blasorchester, weiter nachgehen? – Dann haben wir genau das richtige für Dich!
sicherlich auch was für Dich dabei! Für ein Studium in Freiberg sprechen neben dem einzigartigen Studienangebot die überschaubare Größe und damit kurze Wege, das gute Studierenden-Betreuerverhältnis sowie die nette, familiäre Atmosphäre einer kleinen Uni, die Du sehr bald nicht mehr missen möchtest. Studiere an einer renommierten Universität Und dazu kommt das Flair einer schönen, mit großer Tradition im familiären Umfeld, historischen Bergstadt mit tollen Freizeitder TU Bergakademie Freiberg! Diese bietet möglichkeiten, vielen kulturellen Angeboten Dir als führende Ressourcenuniversität in und einem vielfältigen Vereinsleben - wie Deutschland eine Vielzahl von Studienmögim Bergmusikkorps Saxonia Freiberg e.V. lichkeiten, die von Mathematik, Natur- und Dort kannst Du zum einen Deinem geliebten Geowissenschaften über Ingenieur- und MaHobby nachgehen und zum anderen leicht terialwissenschaften bis hin zu BWL und Studierende aus anderen Studiengängen kenWirtschaftsingenieurwesen reichen – da ist nenlernen, sodass Du Dich in Freiberg sicher sehr schnell einlebst. Beim Bergmusikkorps Saxonia Freiberg handelt es sich um ein Blasorchester, welches als gemeinnütziger Verein agier t. Fast ein Drittel unseres etwa 40 Musiker starken Orchester sind mit der Universität verbunden. Ob als Student, Mitarbeiter oder gar Professor, die Musiker eint ihr gemeinsames Hobby, die Blasmusik. Wir begehen Foto: Bergmusikkorps Saxonia Freiberg etwa 25 Auftritte im Jahr,
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nicht wenige davon finden im Auftrag der Universität statt. Ob bei Empfängen, Feierlichkeiten oder Tagungen, wir sind gern gebuchte musikalische Umrahmung. Das verwundert wenig, denn unser Klangkörper verkörpert die über 800-jährige Tradition der Silberstadt Freiberg, welche aus dem Bergbau gewachsen ist. Das Bergmusikkorps tritt daher in historischen Bergmannsuninformen auf. Unser Repertoir und Auftretten ist vielseitig, denn vom Unterhaltungs- oder Platzkonzert über den Schichtwechsel oder Zapfenstreich bis hin zur Marschmusik bei Bergparaden reicht unser Einsatzgebiet. Die Mitglieder unseres Vereins treffen sich neben den wöchentlichen Proben auch zu weiteren Aktivitäten. Ob Probenlager, Radtour oder Bowlingabend – unsere Gemeinschaft lebt und hier finden vom 14-jährigen Schüler bis zum 80-jährigen Rentner alle Generationen zusammen und ein Jeder ist willkommen! ※ Wir hoffen, wir können Dich vom Studieren und Musizieren in Freiberg überzeugen und freuen uns auf Dich! Weitere Infos erhältst Du unter www.bergmusikkorps-freiberg.de – darüber hinaus findest Du uns auch auf der Erstsemesterinfobörse der TU Bergakademie Freiberg. ※ Roland Achtziger und Richard Thum, Bergmusikkorps Saxonia Freiberg e.V.
Sachsens Bläserpost 01 | 2019
AUS DEN VEREINEN
Deutscher Vizemeister gastiert erstmals im Elbflorenz Dresden. „Dass ich gut vorbereitet bin, hoffe „Don’t Doubt Him Now“ von Leonard Valentine. Im zweiten Konzertteil präsentierte sich die ich. Mir geht es schon nicht ganz so optimal, Vorangestellt wurden zwei zeitgenössisch Brass Band Sachsen unter Leitung des in wie das eben einen Tag vorher so ist, also kammermusikalische Werke: „Rustiques“ für Glasgow lebenden Engländers, Bryan Allen, schon relativ schwankend zwischen ‚Ich habe Trompete mit Klavierbegleitung von Eugène wie bereits angedeutet mit ihrem gewohnt viel Lust drauf!‘ und ‚Ich bin sehr aufgeregt!‘“, Bozza (1905-1991) und eine „Fanfare für en er g i e ge l a den en P r o g r a m m , de s s e n fasste Jakob Wagler seinen Gemütszustand drei Trompeten“, bei der unter anderem kein diesjähriges Hauptwerk „Windows of the World“ einen Tag vor einem großen Meilenstein seiner Geringerer als Linus Krimphove, Flügelhornist von Peter Graham die etwa 250 Zuschauer in musikalischen Entwicklung zusammen. Der der Sächsischen Bläserphilharmonie und einem für das erste Mal gut gefüllten Saal langjährige Solokornettist der Brass Band einer von Waglers ehemaligen Komilitonen, auf eine farbenfrohe, abwechslungsreiche Sachsen – bereits seit 2012 spielt er in dem mitwirkte. Reise auf die Kontinente der Erde nahm. Höchststufenensemble – studiert im Fach „In Anbetracht der Prüfungssituation bin Saftig grüne Regenwälder am Amazonas Trompete an der Hochschule für Musik in ich ganz zufrieden mit meiner Leistung. Ich sowie donnernd trommelnde, afrikanische Dresden. Am 9. Februar stand seine praktische konnte Vieles so rüberbringen wie ich wollte Stammesvölker sind nur eine Auswahl von Bachelor pr üf ung im großen dem, was sich die Zuhörer in Ihrer Konzertsaal der Bildungseinrichtung Fantasie vorstellen durften. Den an. krönenden Abschluss des Abends Dabei kam ihm im Laufe seiner bildete das Originalwerk „Glorifico i n ha lt l ichen Vor ü berleg u ngen Aeternum“ des Komponisten Dean d i e I d e e , e i n e n Te i l s e i n e s Jones, ein K lassiker der BrassP r ü f u ngspr og r a m mes m it der Band-Literatur. Das Auditorium Brass Band Sachsen zu musizieren. applaudierte begeistert und entließ „Im Vorfeld macht man sich schon die Musiker nur mit zwei Zugaben. Gedanken, was und mit wem man zusammenspielen will und es ist Das Fazit dieser Premiere in Dresden immer eine schöne Abwechslung, mit hielt schließlich der Protagonist des einem großen Ensemble zusammen Abends selbst bereit: „Es war ein zu spielen.“ Er habe die Möglichkeit gelungener Auftakt der Brass Band mit der Brass Band Sachsen und Sachsen in der Landeshauptstadt entschied sich zu diesem Schritt. Protagonist des Abends: Trompeter und Kornettist Jakob Wagler aber natürlich ausbaufähig. Einige Foto: Vereinigung Sächsischer Blechbläser e.V. Ein weiterer Grund sei die Tatsache Brass-Band-Ersthörer aus Dresden gewesen, dass der Klangkörper noch wa r en da bei und zeig ten sich nie in der sächsischen Landeshauptstadt und es hat mir über weite Strecken sehr viel begeistert. Ich hoffe, dass die Brass Band gespielt hat, so Wagler. Spaß gemacht.“, resümierte Wagler seine Sachsen dies als Anfang nutzen kann, um sich Für den amtierenden, deutschen Brass-BandDarbietung. Auch die Prüfungskommission in Dresden zukünftig öfter zu zeigen und sich Vizemeister 2018, der im Oktober seinen zeigte sich mit dem Vortrag sehr zufrieden: „Es dadurch weiter bekannt zu machen.“, fasste mittlerweile 15. Geburtstag feiern wird, wurde die Detailgenauigkeit und das lyrische Jakob Wagler zusammen. bedeutete die Einladung des Musikstudenten Zusammenspiel mit der Band extra gelobt.“, eine große Ehre und eröffnete dem Ensemble hob der Prüfling stolz hervor. Weitere Informationen zu Jakob Wagler und der die einzigartige Möglichkeit, einem neuen Brass Band Sachsen, welche sich in diesem Jahr Zuschauerkreis die Faszination Brass Band live Dabei bildeten äußerst renommierte und rang- bereits aktiv auf die kommende Deutsche Brassund hautnah zu vermitteln. Einige nationale wie hohe Blechbläserexperten der Hochschule Band-Meisterschaft 2020 in Bad Kissingen auch internationale Brass Bands fanden bereits für Musik Dresden das Bewertungsgremium: vorbereitet, finden Sie unter: den Weg nach Dresden, aber der Auftritt solch - Prof. Claudia Schmidt-Kramer www.blechblaeser-sachsen.de einer speziellen Besetzung ist selbst in der mit - Prof. Malte Burba Thomas Schneider (VSB e.V.) einer vielfältigen Kulturszene durchtränkten - Prof. Helmut Fuchs Metropole eine Besonderheit. - Prof. Joachim Klemm - Prof. Uwe Voigt (Soloposaunist der Nächste Termine: Einer Premiere angemessen erklang schluss Staatskapelle Dresden und Ehrenmitglied 20.04.'19 | 11:00 Uhr | Frankenberg/Sa., endlich nicht nur das reine Prüfungsprogramm, der Vereinigung Sächsischer Naturerlebnisraum Zschopauaue | Brass sondern anschließend noch ein Galakonzert Blechbläser e.V.) Band Sachsen | Eröffnung der Sächsischen der Brass Band Sachsen mit einem Unter- - Frank van Nooy (Bassposaunist der Landesgartenschau 2019 haltungsprogramm. Die Pr üf ungswerke Staatskapelle Dresden) gemeinsam mit dem Klangkörper bildeten das 16.06.'19 | 20:00 Uhr | Frankenberg/Sa., virtuose „Konzertstück Nr. 1“ des russischen Die MusikerInnen der Brass Band Sachsen Marktplatz | Brass Band Sachsen | AbschlussKomponisten und früheren Solotrompeters und der Vorstand der Vereinigung Sächsischer konzert Stadtfest Frankenberg/Sa. des Bolshoi-Theaters Vassily Brandt (1893Blechbläser e.V. gratulieren Jakob Wagler zu 1923) in einer Bearbeitung für Kornett und seiner grandiosen Leistung, welche schlussendBrass Band sowie das elegisch, lyrische Werk lich auch mit der Note 1,0 gratifiziert wurde. Sachsens Bläserpost 01 | 2019
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KALENDER
Termine unserer Mitgliedsvereine | April bis August 2019
April 2019
Juni 2019
13.04.2019 Bergmannsblasorchester Kurbad Schlema e.V. 14.-16.06.19 Verein JBO der Stadt Thum / Erzgeb. e.V. Frühjahrskonzert 29. Thumer Orchestertreff (mit dem KNOT des SBMV) 14.04.2019 Jugend- & Blasorchester Leipzig e.V. 16.06.2019 Brass Band Sachsen Pfiffige Musikusse, Symphonisches Blasorchester Abschlusskonzert Stadtfest Frankenberg/Sa., Marktplatz Leipzig, ISKRA Oldstars Jahreskonzert in der Kongresshalle Leipzig 16.06.2019 Jugenblasorchester Grimma e.V. Parkkonzert des JBO Grimma am Schwanenteich 14.04.2019 Musikkorps der Stadt Olbernhau in Grimma Frühjahrskonzert im Treibehaus der Saigerhütte Olbernhau 21.06.2019 Städtischer Musikverein Frankenberg/Sa. e.V. Abschlusskonzert „Wir sind ein Orchester“ schulüber14.04.2019 Musikverein Lichtenstein/Sa. e.V. greifendes Projekt mit dem Nachwuchsorchester und Frühlingskonzert in Lichtenstein den Bläserklassen der Stadt Frankenberg auf der Landesgartenschau 20.04.2019 Brass Band Sachsen Naturerlebnisraum Zschopauaue, Eröffnung der 23.06.2019 Jugenblasorchester Grimma e.V. Sächsischen Landesgartenschau 2019, Parkkonzert der Orchesterschule JBO Grimma + Frankenberg/Sa. Musikförderklassen am Schwanenteich in Grimma 21.04.2019 Jugenblasorchester Grimma e.V. 29.06.2019 Verein Jugendblasorchester der Stadt Thum/ Osterkonzert an der Klosterruine in Nimbschen Erzgeb. e.V. Bläserjugend & Bläserkids, Jahreskonzert in der 27.04.2019 Bergmusikkorps Saxonia Freiberg e.V. Kirche Jahnsbach Frühlingskonzert in der Nikolaikirche Freiberg 30.06.2019 Blasmusikverein Carl Zeiss Jena e.V. / Mai 2019 Brass Band BlechKLANG 01.05.2019 Städtischer Musikverein Frankenberg/Sa. e.V. 2. Zeitzer Picknickkonzert Jahreskonzert des Sinfonischen Blasorchesters 30.06.2019 Musikverein Lampertswalde e.V. 04.05.2019 Verein Jugendblasorchester der Stadt Thum/ Jubiläumskonzert 60 Jahre Musikverein Lamperts Erzgeb. e.V. walde im O-Park Oschatz Bläserphilharmonie, Konzert im Volkshaus Thum Juli 2019 12.05.2019 Musikverein Neuwürschnitz e.V. 07.07.2019 Musikverein Lampertswalde e.V. Konzert mit dem Red Panthers aus Chodov im Jubiläumskonzert 60 Jahre Musikverein Bürgerpark Oelsnitz/Erzg. Lampertswalde im Park Lampertswalde 12.05.2019 Jugenblasorchester Grimma e.V. 07.07.2019 Dresdner Bläserphilharmonie e. V. Muttertagskonzert auf dem Grimmaer Marktplatz 18. Sinfonisches Bläserkonzert im Kulturpalast Dresden 18.-19.05.2019 Städtischer Musikverein Frankenberg/Sa. e.V. | 1. Frankenberger Musiktage 07.07.2019 Blasmusikverein Carl Zeiss Jena e.V. / auf dem Gelände der Landesgartenschau Brass Band BlechKLANG 8. Jenaer Picknickkonzert 19.05.2019 Blasmusikverein Carl Zeiss Jena e.V. / Brass Band BlechKLANG 14.07.2019 Blasmusikverein Carl Zeiss Jena e.V. / Galakonzert im Jenaer Volkshaus Brass Band BlechKLANG 25.05.2019 JugendBrass Leipzig e.V. 3. Geraer Picknickkonzert Jahreskonzert – Der Anker in Leipzig-Möckern August 2019 30.05.2019 Musikverein Lichtenstein/Sa. e.V. 03.08.2019 Orchester Holzhausen e.V. Bier-Bratwurst- Blasmusik an der Käpplereiche Konzert in Leipzig Änderungen vorbehalten!
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Weitere Termine lagen uns bei Redaktionsschluss von unseren Mitgliedsvereinen nicht vor. Bitte senden Sie uns Ihre Konzert- und Veranstaltungstermine zu, damit wir diese in Sachsens Bläserpost veröffentlichen können.
Sachsens Bläserpost 01 | 2019
BLÄSERMUSIK REGIONAL
8. Sächsischer Orchesterwettbewerb Der 8. Sächsische Orchesterwettbewerb (SOW) findet Anfang November 2019 statt. Dabei wird die 2015 zunächst nur für die Jazzorchesterkategorie begonnene Kooperation mit den Landesmusikräten aus Sachsen-Anhalt und Thüringen ausgebaut. Die meisten der ausgeschriebenen Kategorien werden am 2. November 2019 in Dresden ausgetragen. Davon abweichend gelten folgende Veranstaltungsdaten: • Kategorien A1, A2, A3 und A4 am 9. November in Sondershausen • Kategorie E im Rahmen der »Jazzwelten – Deutsch-Tschechische Jazzbegegnung für Bigbands« vom 8. bis 10. November in Hoyers werda (Bitte beachten Sie, dass dafür ggf. ergänzende Ausschrei bungsbedingungen gelten.)
Die am 2. November in Dresden stattfindenden Wertungsspiele werden professionell aufgezeichnet und anschließend den jeweiligen Orchestern und Ensembles zur Verfügung gestellt. Die Ausschreibung des SOW orientier t sich weitgehend an der Ausschreibung zum 10. Deutschen Orchesterwettbewerb (16.-24. Mai 2020 in Bonn), verzichtet aber in Sachsen auf die Pflichtwerke. Projektleitung / Ausschreibung über: Matthias Pagenkopf (Sächsischer Musikrat) orchesterwettbewerb©saechsischer-musikrat.de +49 351 802 42 80
AUSSCHREIBUNG
Förderung von Fahrtkosten für Sächsische Ensembles des instrumentalen und vokalen Laienmusizierens Der Sächsische Musikrat stellt Fahrtkosten für sächsische Ensembles des instrumentalen und vokalen Laienmusizierens zur Verfügung. Erstattet werden Kosten für die Teilnahme an Probelagern, Wettbewerben und Internationalen Begegnungen in Deutschland und im europäischen Ausland bis zu einer Höchstgrenze von max. 2.000 €. Die Förderung erfolgt als Vollfinanzierung. Im Regelfall wird es so möglich sein, dass für die Teilnehmenden keine individuellen finanziellen Belastungen für Fahrtkosten anfallen. Dies entspricht der Maßnahme 4.1.1 Nr. 1 des Landesweiten Konzeptes Kulturelle Kinder- und Jugendbildung.
Das Präsidium des Sächsischen Musikrates entscheidet über die Vergabe je nach Antragslage laufend. Der formlose Antrag soll folgende Informationen enthalten: 1. Antragsteller (inkl. Adresse und Vertre tungsberechtigung) 2. Grund des Antrages 3. Geplante Fahrtkosten mit Bus oder ÖPNV (inkl. drei Kostenvoranschlägen) Nach Förderentscheidung erhält der Antragsteller einen formlosen Bescheid durch den SMR. Der Auftrag (bei Busreisen) wird nach wirtschaftlichem Ermessen durch den SMR erteilt, so dass eine direkte Abrechnung erfolgt. ÖPNV-Tickets werden nach Abrechnung der
Originalunterlagen durch den Antragsteller an diesen erstattet. Fahrtkosten mit dem PKW werden nicht erstattet. Die Antragsteller werden verpflichtet, auf die Finanzierung dieses Programmes „durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes“ hinzuweisen. Alle Informationen unter: www.saechsischer-musikrat.de/service/ Antragstellung und Information ab sofort: Sächsischer Musikrat e.V. Geschäftsführer Torsten Tannenberg tannenberg@saechsicher-musikrat.de
Sächsische Landesstrategie Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) verabschiedet! Die Sächsische Staatsregierung hat im Januar die „Sächsische Landesstrategie Bildung für nachhaltige Entwicklung“ beschlossen. Die Gestaltung der sächsischen Bildungslandschaft anhand der Ziele der BNE-Landesstrategie soll den Freistaat zukunftsfähiger machen und eine generationengerechte, regional und global verantwortungsbewusste Entwicklung des Freistaates fördern. Für die Erarbeitung fand seit Sommer 2017 ein umfangreicher Dialogprozess mit Experten, Vereinen und Initiativen statt. Staatliche und nichtstaatliche Akteurinnen und Akteure tauschten sich regelmäßig in Fachgruppen und Foren aus. Aus den Ergebnissen und nach Abstimmungen unter den beteiligten Ministerien entstand ein erster zusammenfassender Entwurf, der im Rahmen einer Online-Beteiligung der breiten Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Nach einer weiteren Überarbeitung unter Berücksichtigung der ErSachsens Bläserpost 01 | 2019
gebnisse aus der Online-Beteiligung wurde die Landesstrategie vom Kabinett verabschiedet und damit der Startschuss für die Umsetzung der über 170 aufgeführten Maßnahmen gesetzt.
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BLÄSERMUSIK REGIONAL | BLÄSERMUSIK NATIONAL UND INTERNATIONAL
„Wo ist die Liebe?“ – Start für den 12. Wettbewerb um den Sächsischen Jugendkunstpreis Jugendliche von 13 bis 26 Jahren aus Sachsen können bis zum 27. Mai teilnehmen. Schirmherrin: Petra Köpping, Staatsministerin für Gleichstellung und Migration Das Thema des Wettbewerbs lässt viel Raum zum Nachdenken und kreativ sein, denn Liebe hat unzählige Seiten: es gibt sie zwischen Verliebten, Familienangehörigen, besten Freundinnen und Freunden, in der Nächstenliebe, zur Natur, zu Kunst, Sport… Liebe baut Brücken zwischen Menschen, Kulturen, Generationen und Religionen. Alle suchen sie, alle brauchen sie, aber manchmal ist sie nicht so leicht zu finden. Und manchmal braucht es Mut, Gefühle zu zeigen, auch wenn sie nicht erwidert werden oder andere darüber urteilen. Wäre die Welt nicht friedlicher und unser Zusammenleben freundlicher und ehrlicher, wenn wir unsere Liebe und unser Mitgefühl leben und zeigen würden? Sächsische Jugendliche sind aufgerufen, ihre kreativen Ideen und Kunstwerke – ob Geschichten, Comics, Texte, Bilder, Objekte,
Theaterstücke, Lieder, Tänze oder Filme – einzusenden und live am 22. Juni 2019 im Theater der Jungen Welt in Leipzig zu präsentieren. Zugelassen sind Einzel- und Gruppenbeiträge, die Zuhause, in der (Musik-) Schule, im Kulturzentrum oder Jugendclub entstanden sind. Das Besondere am Wettbewerb: es gibt keine Vorauswahl – alle Beiträge sind am Veranstaltungstag auf mehreren Bühnen und in einer Ausstellung zu sehen. Eine Fachjury, in der auch Jugendliche mitarbeiten, entscheidet über Preise im Gesamtwert von 2.300 Euro. Wichtig ist die Anwesenheit am Wettbewerbstag, denn die Jugendlichen sollen die Möglichkeit haben, über ihre Kunstwerke miteinander in Austausch zu treten, andere Beiträge anzuschauen und gemeinsam einen wunderbaren Tag zu erleben. Teilnahmebeitrag: 5 Euro Preisgelder: 2.300 Euro Einsendeschluss: 27. Mai 2019 Veranstaltung: 22. Juni 2019 in Leipzig Anmeldeunterlagen: http://lkj-sachsen.de/ wettbewerbe/jugendkunstpreis
Veranstalter: Landesvereinigung Kulturelle Kinderund Jugendbildung (LKJ) Sachsen e.V. Kontakt: Sandra Böttcher: info@lkj-sachsen.de Hintergrundinformation Der Wettbewerb um den Jugendkunstpreis wird seit 1998 im 2jährigen Turnus landesweit von der LKJ Sachsen e.V. ausgeschrieben, um eine Plattform des künstlerischen Austausches für junge Menschen zwischen 13 und 26 Jahren und eine damit einhergehende Anerkennung für kreative Leistungen zu schaffen. Seither haben sich mehr als 4.750 Jugendliche am Wettbewerb beteiligt. Immer haben die Veranstalter nach Themen gesucht, die Jugendliche bewegen und die Lust darauf machen, den Pinsel oder die Kamera in die Hand zu nehmen und sich künstlerisch auszudrücken. Eine Förderung beim Sächsischen Staatsministerium für Soziales ist beantragt.
B&S Trompete – Gewinner des Deutschen Musikinstrumentenpreises 2019 Die Firma Buffet Crampon Deutschland GmbH ist:
Preisträger des Deutschen Musikinstrumentenpreises 2019.
In der Kategorie B-Trompeten mit Perinet-Ventilen gewann das B&S Modell MBX „Heritage“. Die Trompete erhielt von den Juroren in allen Belangen herausragende Beurteilungen, allen voran für das kräftige Klangvolumen. Überzeugen konnten auch die besondere Klangfarbe sowie die hervorragende Ansprache durch alle Register. Die leichte Spielbarkeit und die ausgeglichene Intonation begeisterten die Preisrichter. Sehr positiv wurden auch die Ventile und das umfangreiche Zubehörset, bestehend aus
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diversen Ventildeckeln und -knöpfen, bewertet. Damit können persönliche Vorstellungen in Bezug auf Klang und Optik individuell verwirklicht werden. Der Name B&S ist auf den Volkseigenen Betrieb (VEB) Blechblas- und Signal-Instrumentenfabrik zurückzuführen. Dieser ging nach dem Fall der Mauer in der Vogtländischen Musikinstrumentenfabrik GmbH (VMI) auf. Seit 2012 gehört die Marke B&S zur weltweit agierenden, französischen Unternehmensgruppe Buffet Crampon. Unter der Marke B&S werden in Markneukirchen neben Trompeten noch Flügelhörner, Tenorhörner, Baritone, Posaunen und Tuben gefertigt. Die Forschung & Entwicklung aller Blechblasinstrumente für die Gruppe erfolgt am Standort in Geretsried. Mehr Informationen unter: b-and-s.com Über Buffet Crampon: Buffet Crampon ist der größte Hersteller von Blasinstrumenten in Europa mit Hauptsitz in Mantes-la-Ville, in der Nähe von Paris. Das Unternehmen wurde 1825 gegründet und verbindet erfolgreich Tradition und Innovation bei
der Herstellung von Holz- und Blechblasinstrumenten mit elf unverwechselbaren Marken. Rund 460 der weltweit ca. 900 Mitarbeiter bauen in Deutschland handgemachte Blasinstrumente aller Art. Renommierte Künstler wie die Berliner, Wiener oder New Yorker Philharmoniker bis hin zu Ernst Hutter & Die Egerländer Musikanten – Das Original, aber auch viele Hobbymusiker bauen auf die Erfahrung und die Qualität der Instrumentenmacher von Buffet Crampon. Über den Deutschen Musikinstrumentenpreis: Der Deutsche Musikinstrumentenpreis prämiert jährlich in wechselnden Kategorien herausragende Erzeugnisse aus deutscher Fertigung. Anlass und Rahmen für den renommierten Award bietet die Musikmesse 2019 in Frankfurt, wo auch die feierliche Preisverleihung stattfindet. Die Gewinnerprodukte werden während der gesamten Dauer der Messe im Foyer Halle 4.1 ausgestellt. ※ gez. Benjamin Dausch, Marketing und Kommunikation
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BLÄSERMUSIK NATIONAL UND INTERNATIONAL
DEUTSCHES M US I K F E S T OSNABRÜCK 2019
Information der BDMV zu Ehrungsanträgen Aus gegebenem Anlass weise ich darauf hin, dass Anträge auf Erstellung von Ehrungsunterlagen (Ehrenzeichen und Urkunden der BDMV) spätestens 6 Wochen vor dem Ehrungstermin über den zuständigen Landesverband bei der Geschäftsstelle der BDMV eingereicht werden müssen. Aktuell häufen sich Anträge, die uns deutlich kurzfristiger oder direkt von den Vereinen bzw. Kreisverbänden zugehen.
Eine Bearbeitung von Ehrungsanträgen, die später eingehen, können wir vor allem in den Stoßzeiten im Frühjahr und im Herbst nicht gewährleisten. Rechtzeitig eingereicht Anträge sowie Anträge in elektronischer Form, die über den ComMusic-Server oder eine ComMusic-Ehrungsdatei per E-Mail eingereicht werden, werden im Zweifelsfall bevorzugt behandelt. Johannes Wollasch, Geschäftsführer BDMV
Dirigieren im Fokus Die Stiftung Kunst und Kultur der Sparda-Bank Baden-Württemberg setzt sich besonders für bildungsrelevante Projekte ein und fördert Projekte für Kinder, Jugendliche und Studierende. Auch für folgendes Projekt ist die Stiftung ein verlässlicher Partner: Im Oktober 2018 wurde an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim das Landeszentrum für Dirigieren Baden-Württemberg eröffnet. Es bildet das komplette Spektrums des Dirigierens ab und bietet mit den Schwerpunkten Sinfonik, Oper, Avantgardeensemble, Chor, Blasorchester und Jazzorchester eine einzigartige Vielfalt. Ein solch reiches Studienangebot findet sich national und auch international an kaum einer anderen Hochschule. Am Landeszentrum für Dirigieren Baden-Württemberg wurde zudem erstmals an einer deutschen Musikhochschule eine Professur für die Leitung von Blasorchestern eingerichtet. Nicht nur deutschlandweit, sondern wahrscheinlich auch international einmalig ist die neue Professur für Dirigieren / Ensembleleitung Jazzorchester und verwandte Stilbereiche. Um den Studierenden optimale Ausbildungsbedingungen bieten zu können, ist es gerade für Dirigenten unabdingbar, dass sie mit ihrem „Instrument“, dem Orchester, intensive Erfahrungen sammeln können. Die Hochschulorchester können dafür kaum zur Verfügung stehen, denn sie dienen anderen Zwecken. Daher wurde nun das Projekt „Dirigieren im Fokus“ ins Leben gerufen, um dennoch diese prägenden Erfahrungen offerieren zu können. Die Finanzierung eines derart umfangreichen Events übersteigt die Möglichkeiten einer Hochschule. Toni Scholl, dem Akademischen Mitarbeiter der Hochschule für das Fach Leitung von Blasorchestern, ist es gelungen, die Stiftung Kunst und Kultur der Sparda-Bank Baden-Württemberg hier als verlässlichen Partner der Musikhochschule zu gewinnen. Vom 10. – 19. Juni 2019 werden die Dirigierstudierenden mit professionellen Orchestern und Chören intensiv in Proben zusammenarbeiten können. Als Partnerorchester für den Bereich Sinfonik steht die „Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz“ zur Verfügung, im Fach Blasorchesterleitung wird es das „German Wind Philharmonic“ sein und das „Vokalensemble an der Musikhochschule Mannheim“ für die Chorleiter. Im Fachbereich Sachsens Bläserpost 01 | 2019
Blasorchesterleitung wird zusätzlich noch ein hochschulinterner Dirigierwettbewerb du r chgef ü h r t , der mit einem Preisgeld ausgestattet ist. Höhepunkte des gesamten Projektes werden die öffentlichen Galakonzerte am Samstag, 15. Juni 2019 (Blasorchester- und Chorleitung) in der Epiphaniaskirche Mannheim und Mittwoch, 19. Juni 2019 (Sinfonik) im Pfalzbau in Ludwigshafen sein, bei denen ausgewählte Studierende selbst am Dirigentenpult stehen werden. Als eine von vier Stiftungen der Sparda-Bank Baden-Württemberg fördert die Stiftung Kunst und Kultur die Bereiche Musik, Literatur, darstellende und bildende Kunst sowie kulturelle Einrichtungen und Veranstaltungen in Baden-Württemberg. Ziel der Stiftung ist die Pflege und der Erhalt von Kulturwerten. Über die Arbeit der Stiftung Kunst und Kultur möchte die Sparda-Bank die kulturelle Vielfalt in BadenWürttemberg stärken, die Begegnung mit Kunst und Künstlern fördern und die Kommunikation und Kooperation zwischen den Kulturtreibenden unterstützen. Der Schwerpunkt der Förderung liegt vor allem im Nachwuchsbereich. "Ich freue mich, dass wir mit der Stiftung Kunst und Kultur der SpardaBank Baden-Württemberg gemeinsam mit der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim durch "Dirigieren im Fokus" junge kreative Musiktalente unterstützen und sie ein Stück auf ihrem Karriereweg begleiten zu dürfen", so der Stiftungsratsvorsitzende Martin Hettich. Anca Unertl
Pressestelle Die Musikhochschule in der UNESCO City of Music Mannheim Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim N 7, 18 I 68161 Mannheim I Germany Tel.: (+49) (0) 621 / 292-3517 | Fax: (+49) (0) 621 / 292-2072 E-Mail: presse@muho-mannheim.de www.muho-mannheim.de
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BLÄSERMUSIK NATIONAL UND INTERNATIONAL
Neuer Dachverband Amateurmusik gegründet
BDC und BDO haben sich zusammengeschlossen und bilden nun einen großen Dachverband der Amateurmusik in Deutschland. In dem neuen „Bundesmusikverband Chor & Orchester e.V“. haben Politik und Kulturinstitutionen einen zentralen Ansprechpartner für die Themen des Amateurmusizierens. Die Bundesvereinigung Deutscher Chorverbände (BDC) und die Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände (BDO) haben sich nach einer mehrjährigen Phase enger Kooperation nun zu einem großen Dachverband der Amateurmusik zusammengeschlossen. Seine Mitglieder sind insgesamt 20 sehr unterschiedliche Bundesfachverbände des vokalen und instrumentalen Musizierens, darunter so große Verbände wie der Deutsche Chorverband (DCV) oder die Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände (BDMV). Insgesamt vertritt der neue Bundesmusikverband Chor & Orchester gut 3 Mio. Aktive in 100.000 Ensembles in Deutschland. Mit Benjamin Strasser MdB wurde in der Gründungsversammlung am 29. März 2019 in Gotha ein Vertreter der jungen Generation zum Präsidenten gewählt. Der 32-jährige Jurist und Innenpolitiker singt selbst im Kirchenchor seiner Heimatgemeinde Berg (Kreis Ravensburg) mit und spielt Violine. Strasser stellt das Gemeinsame von „Chor“ und „Orchester“ in den Vordergrund: „Ich möchte die vielen Millionen Menschen in Deutschland, die in ihrer Freizeit Musik machen, im Bewusstsein von Politik und Öffentlichkeit sichtbar machen und stärken. Die Amateurmusikerinnen und Amateurmusiker sind in kultureller ebenso wie in sozialer Hinsicht ein unverzichtbarer Baustein unserer Gesellschaft. Das gilt für Chöre, Orchester und Musikvereine gleichermaßen.“ Vizepräsidenten des neuen Verbandes sind KMD Christian Finke (Chorverband der Evangelischen Kirche in Deutschland, CEK) und Heiko Schulze (BDMV). Die vormaligen Geschäftsstellen von BDO und BDC in Trossingen und Berlin führt der Bundesmusikverband weiter. An beiden Standorten sind insgesamt neun hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Interessenvertretung der Amateurmusik nach außen und der Vernetzung der Mitgliedsverbände
Das geschäftsführende Präsidium des Bundesmusikverbands Chor & Orchester e.V. bilden Benjamin Strasser MdB, Präsident (Mitte), KMD Christian Finke, Vizepräsident Chor (links), und Heiko Schulze, Vizepräsident Orchester (rechts). Foto: Lutz Ebhardt
untereinander beschäftigt. Außerdem steht der Bundesmusikverband hinter Veranstaltungen wie den Tagen der Chor- und Orchestermusik, dem Deutschen Musiktreffen 60plus, dem Bundeswettbewerb Auswahlorchester oder dem Internationalen Kammerchor-Wettbewerb Marktoberdorf, er führt das Antragsverfahren der Zelter-Plaketten und der Pro-Musica-Plaketten durch und ist Programmpartner bei „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“. ※ Bundesmusikverband Chor & Orchester e.V. Niklas Dörr, Geschäftsführer Ortrudstr. 7, 12159 Berlin, Telefon +49 30 85407030 presse@bundesmusikverband.de
„Familienfoto“ mit Vertretern der insgesamt 20 Bundesfachverbände im neuen Bundesmusikverband Chor & Orchester e.V. Die Gründungsversammlung fand am 29. März 2019 im thüringischen Gotha statt. Foto: Lutz Ebhardt
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Sachsens Bläserpost 01 | 2019
JUGEND- UND VEREINSARBEIT
Der Rechtsanwalt berät
Rechtsanwalt Bertram Petzoldt Fachanwalt für Arbeitsrecht Fachanwalt für Sozialrecht Berät und vertritt den Sächsischen Blasmusikverband e.V. sowie dessen angeschlossene Vereine. Telefonische Fragen zu Rechtsfragen des Vereinslebens werden jeweils am ersten Donnerstag des Monats in der Zeit von 16:00–17:30 Uhr beantwortet. Tel. (0351) 21 30 30 40 b.petzoldt@kanzlei-queisser.de www.ra-petzoldt.de Haben Sie Anregungen und Fragen zu dem Thema? Schreiben Sie uns bitte. Wir freuen uns über jede Zuschrift.
Aus der Praxis:
Die Rückforderung aus einem schlechten Deal Rita Sonnenschein ist seit langer Zeit als Übungsleiterin im Blasmusikverein „Wilde Trompete“ aktiv. Für ihre Tätigkeit erhält sie eine monatliche Pauschale von 200 EUR. Da Rita ab April aufgrund langandauernder Arbeitslosigkeit ins Hartz 4 wechselte, einigte sich Rita mit dem Vereinsvorstand dahingehend, dass ihr die „für 2019 zustehende“ Übungsleiterpauschale (2400 EUR) spätestens bis zum 31.3. überwiesen wird. Weil die Zahlung erst am 2.4. auf dem Konto von Rita erschien und ihr daher auf das Hartz 4 angerechnet wurde, kündigte Rita voller Wut die Mitgliedschaft im Verein. Auch lehnt sie die weitere Tätigkeit als Übungsleiterin ab. Jetzt stellt sich die Frage, ob die Übungsleiterpauschale zurückgefordert werden kann. Nun, zunächst besteht sicherlich dahingehend kein Zweifel, dass der Rita im März allenfalls die Übungsleiterpauschale für die abgelaufenen Monate zugestanden hat und nicht der gesamte Jahresbetrag für das Jahr 2019. Mit der Übungsleiterpauschale wird die Tätigkeit als Übungsleiter im Verein honoriert, was schon begrifflich voraussetzt, dass tatsächlich eine Tätigkeit als Übungsleiterin ausgeübt wird. Wird die Mitgliedschaft im Verein gekündigt, steht dies der weiteren Zahlung der Pauschale nicht per se entgegen, denn der Übungsleiter muss nicht zwingend Mitglied des Vereins sein. Da Rita jedoch auch die weitere Übungsleitertätigkeit für den Verein kategorisch ablehnt, steht ihr die Übungsleiterpauschale nur bis zu dem Zeitpunkt zu, zu dem die Tätigkeit tatsächlich ausgeübt wurde. Hieraus folgt, dass ihr der weitergehende Betrag ohne rechtlichen Grund zugeflossen ist. Rita hat keinen Anspruch auf diesen Betrag. Bei der Sachlage könnte man meinen, dass der Fall ja absolut eindeutig sei und es von daher keiner Erörterung bedürfe, dass Rita den überschüssigen Betrag zu erstatten hat. Dem ist leider nicht ganz so. Grundsätzlich kann das zurückgefordert werden, was ohne rechtlichen Grund gezahlt wurde. Wusste aber derjenige, der leistet, dass er eigentlich nichts zahlen muss, so kann er gemäß § 814 BGB das Geleistete gerade nicht zurückfordern. Er kann es zwar probieren, läuft aber Gefahr, dass ihm bei passender Gelegenheit die genannte Vorschrift „unter die Nase“ gehalten wird. Ein Fall des § 814 BGB dürfte hier vorliegen. Von einem gewissenhaften Vorstand kann verlangt werden, dass er weiß, unter welchen Voraussetzungen eine Übungsleiterpauschale zu zahlen ist. Vorliegend kommt hinzu, dass der Vorstand aufgrund der einvernehmlichen Absprache genau wusste, weshalb es der Rita auf eine vorfristige Zahlung des gesamten Jahresbetrages ankam. Dumm gelaufen… Aus rechtlichen Gründen kann man Vereinen daher nur abraten, sich auf derartige Deals einzulassen. Auch bei Hartz 4 ist übrigens die Übungsleiterpauschale privilegiert. Hätte Rita während ihres Hartz 4-Bezuges keinerlei Einkommen, wäre die monatliche Übungsleiterpauschale von 200 EUR in voller Höhe anrechnungsfrei.
CISM–Internationaler Wettbewerb für Jugendblasorchester Der Internationale Musikbund CISM (Confédération Internationale des Sociétés Musicales) und Mid EUROPE veranstalten im Rahmen des Festivals den Internationalen Wettbewerb für Jugendblasorchester. Internationale Jugendblasorchester messen sich in den verschiedenen Kategorien der CISM. Die Details zum Wettbewerb finden Sie im Flyer.
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BLASMUSIKGESCHICHTE
MUSIKDIREKTOR WERNER KUNATH SCHREIBT AUS DER SÄCHSISCHEN BLASMUSIKGESCHICHTE
Über den Zapfenstreich (Teil 2) Fortsetzung Teil 2 | BP 01/2018 Bei einem großen Defilee spielten die meisten Regimentsmusiken bereits eigene Märsche. Zehn dieser Märsche sind uns in der Sammlung „Die Infanterie-Märsche der vormaligen Churfürstlichen Sächsischen Armee von 1729“, der wohl ältesten Sammlung von Regimentsmärschen des deutschen Raumes, erhalten geblieben. Am Abend des offiziellen Abschlusstages dieses „Jahrhundertspektakels“, wie man es später nannte, wurde ein Zapfenstreich als militärisches Zeremoniell für alle beteiligten Truppen inszeniert. Musikalisch sollen 800 Musiker und Spielleute mitgewirkt haben. Wahrscheinlich wurden dabei die Regimentsmärsche und die Zapfenstreichsignale der Truppen gespielt. Der spätere sächsische Zapfenstreich bestand in seinem Hauptteil ursprünglich aus drei zusammengehörigen kurzen RetraiteHornsignalen der sächsischen Jägertruppen. Um 1806 begann das sächsische Kriegsministerium Jägerbataillone als bewegliche Einheiten (leichte Infanterie) der Fußtruppen aufzustellen. Diese Jägerbataillone, wegen ihrer schwarzen Uniformen später auch als Schwarze Brigade bezeichnet, erhielten je Bataillon eine Hornmusik. Diese überlieferten Hornsignale sind in der Zeit um 1809/10 entstanden und wurden durch ein Dienstreglement des Kriegsministeriums für die Königlich Sächsische leichte Infanterie 1822 offiziell zur Retraite (Zapfenstreich) für diese Truppen (Jäger und Schützen). Nicht bewiesen ist die Meinung Dresdener Musikforscher, dass die Signale auf C. M. von Weber zurückzuführen seien. Um die Zeit nach 1822 wurde diese Retraite für die Besetzung der anderen InfanterieMusikkorps instrumentiert und verbunden mit anderen Infanterie- und Kavallerie - Signalen sowie verschiedenen Choralmelodien bei besonderen Anlässen auch von mehreren Musikkorps gemeinsam aufgeführt. Die Aus-
wahl und Folge der zugefügten Signale und feierlichen Musikstücke war bei diesen größeren Zapfenstreichen nicht offiziell festgelegt wie in Preußen, sondern wurde dem Anlass gemäß zusammengestellt. Kern blieb jedoch stets die Jäger-Retraite. Um den Zapfenstreich auch zu einem größeren musikalischen Ereignis zu gestalten, entwickelte sich der Brauch, ein Konzert, eine so genannte Serenade, voranzustellen. Diese bestand meistens aus bekannten Fest- und Regiments-Märschen. Das wurde allgemein auch in den anderen deutschen Ländern üblich. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts erweiterte sich das Aufführungsspektrum für den Großen Zapfenstreich. Er wurde nun zu den verschiedensten festlichen Anlässen interpretiert, z. B. Manöverabschluss, staatliche Feiertage, Verabschiedung nach Besuch hoher Persönlichkeiten, Amtübergaben, militärische Festlichkeiten usw. Mit dem Aufleben des Vereinswesens Ende des 19. Jahrhunderts wurde er in dieser Form auch zunehmend zu besonderen zivil-bürgerlichen Anlässen von den Vereinskapellen oder den sogenannten Beamtenkapellen aufgeführt. Zur Gestaltung des Gesamtbildes gehörte außer den Musikkorps eine Ehrenkompanie, bei zivilen Veranstaltungen gestellt von Schützenvereinen, abends auch Fackelträger. Aus der sächsischen Zapfenstreichgeschichte nur zwei Bespiele der Aufführung des Großen Zapfenstreiches, an denen die meisten sächsischen Militärorchester beteiligt waren: 1882 fand in Dresden anlässlich eines Besuches von Kaiser Wilhelm I. und des Kronprinzen ein Großer Zapfenstreich statt. Im April 1898 wurde ebenfalls der Große Sächsische Zapfenstreich aufgeführt, anlässlich der Feierlichkeiten zum 70. Geburtstag und des 25-jährigen Regierungsjubiläums des Königs Albert von Sachsen. Die Leitung dieser Großveranstaltung hatte der KöniglicheSächsische Musikdirektor Carl Walther, der fast legendäre Chef des Musikkorps des 8. Königlich-Sächsischen Infanterie-Regiments Nr. 107 „König Albert“ Leipzig.
Nach der Auflösung der Königlich-Sächsischen Armee 1918/19 (2 Armeekorps, das XII. AK und das XIX. AK innerhalb des Reichsheeres) wurde auch der Sächsische Zapfenstreich nicht mehr aufgeführt. In der Reichswehr und dann auch in der Wehrmacht wurde der ehemals preußische Große Zapfenstreich dienstlich verordnet. In der Bundeswehr wird er, wie schon gesagt, auch heute noch gespielt. In der NVA der DDR wurde 1962 ein ihrem gesellschaftlichen Charakter angepasster Großer Zapfenstreich, musikalisch gestaltet von Heinz Schulz und Ernst Rembach, eingeführt. 1981 schuf dann Gerhard Baumann eine umfangreichere und anspruchsvollere Fassung. Nach der Gründung des Sächsischen Blasmusikverbandes entstand der Gedanke, die Tradition des alten historischen Sächsischen Zapfenstreiches wieder aufleben zu lassen. Ich schrieb eine neue Fassung mit dem überlieferten Hauptteil als Kern. Die ehemalige Grundkonzeption, Introduktion - feierliches Lied - Hauptteil, wurde beibehalten. Die Uraufführung fand am 28. August 1994 mit rund 1.000 Musikerinnen und Musiker mit vorangestelltem Großkonzert anlässlich des 2. Landesblasmusikfestes des SBMV auf dem Leipziger Markt statt. Bei einigen weiteren Aufführungen setzten wir vor der Introduktion noch den wieder ausgegrabenen Altsächsischen Königshymnus als feierliche Einstimmung. Diese sächsische Bläsertradition sollte bei entsprechenden Anlässen weiter gepf legt werden. ※ we.-th.
Lesen Sie in der folgenden Ausgabe: ☛ Wahl im Sächsischen Blasmusik verband e.V. / Neuer Präsident des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V. ☛ Neues Präsidium des SBMV / Neuer Vorstand der BJS
IMPRESSUM Herausgeber: Sächsischer Blasmusikverband e.V. / Bläserjugend Sachsen | V.i.S.d.P. Präsident Frank Vogel, Landrat des Erzgebirgskreises Geschäftsstelle: Bahnhofstraße 1 | 09669 Frankenberg/Sa. | Tel.: 037206 894189 Fax: 037206 894190 | E-Mail: sbmv@blasmusik-sachsen.de | www.blasmusik-sachsen.de Redaktionskollegium: MD Werner Kunath | Heinrich-Budde-Straße 10 | 04157 Leipzig | Tel.: 0341 9129663 | Marion Frank, Silke Schulze, Norman Grüneberg, Patricia Schütze | Bei eingereichten Texten und Bildern behält sich das Redaktionskollegium die Veröffentlichung und sinnwahrende Kürzungen vor. Ein weitergehender Haftungsausschluss besteht. Redaktionsschluss Ausgabe für 02/2019 ist der 15.07.2019 Anzeigenverkauf: Katrin Kummer – Mediaberatung | Schillerstraße 3 | 01896 Pulsnitz | Tel.: 035955 70577 | Fax: 03212 1426733 Layout/Satz: taktiker Werbeagentur GmbH | www.die-taktiker.de Titelfoto: Junior Band Camp 2019 | Foto: SBMV Druck: Aussiger Druckereien GmbH Auflage: 2.500 Der SBMV e.V. dankt dem Freistaat Sachsen – dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, dem Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz – sowie allen Freunden und Sponsoren, insbesondere der Theo Müller Stiftung für die finanzielle Unterstützung unseres Verbandes. © Alle Rechte bei SBMV e.V./BJS
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Sachsens Bläserpost 01 | 2019
Termine der SBMV-Akademie April bis Oktober 2019 05.-07.04.
D-Lehrgang, Phase 1 KiEZ „Am Filzteich“, Schneeberg
04.05. Workshop: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Leipzig 21.-23.06.
C-Aufbaukurs 2/2019 | Deutsche Bläserakademie, Bad Lausick
29.06. Fachtagung: Integration – Migration – Inklusion Dresden 31.08. Workshop: Gute Moderation für gute Konzerte Freiberg 06.-08.09.
C-Aufbaukurs 3/2019 | Deutsche Bläserakademie, Bad Lausick
14.09. Seminar: Vereinsrecht 2.0 – Internet und neue Medien | Großerkmannsdorf
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27.-29.09.
25. LPL – Band Camp KiEZ „Am Filzteich“, Schneeberg
05.10. Seminar: Projektmanagement im Ehrenamt Frankenberg/Sa. 25.-27.10.
E-Lehrgang (Elementarstufe) KiEZ „Am Filzteich“, Schneeberg
25.-27.10.
D-Lehrgang, Phase 2 KiEZ „Am Filzteich“, Schneeberg IRRTÜMER UND ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN
Teilnehmende Orchester aus Sachsen zum:
6. DEUTSCHEN MUSIKFEST 30. Mai – 2. Juni 2019 in Osnabrück Jugendblasorchester Bernsdorf e.V. Jugendblasorchester Hohenstein-Ernstthal e.V. Jugendblasorchester Klein–Erzgebirge Oederan e.V. Jugendbrass Leipzig e.V. Sinfonisches Blasorchester im Verein Jugendblasorchester Zwickau e.V. Symphonisches Blasorchester Leipzig (Jugend- & Blasorchester Leipzig e.V.) Der SBMV wünscht allen viel Spaß und viel Erfolg!
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