EUR 3,90 Heft 2/2016
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David Alaba & Co. sind bereit für die EM-Endrunde in Frankreich:
BALD GEHT’S LOS! LEO WINDTNER
EXKLUSIV!
P. b. b. Verlagsort 1110 Wien / 10Z038372M
Der ÖFB-Präsident im Interview. Seite 26
DAS MAGAZIN VON
GERHARD HADERER LAURA CHAPLIN ZOË STRAUB PAUL PIZZERA LEO HILLINGER U. V. M.
schaubilddesmonats
ALLES LEGAL
FOTOS: WWW.PICTUREDESK.COM, LISA GASTAGER
An sich war Karlheinz Essl dumm. Hätte er es vielen der „Erfolgreichen“ dieser Welt gleichgetan und sein Geld wie diese still und heimlich nach Panama geschafft, um es dort an der Steuer vorbei zu vermehren, anstatt es in moderne Gegenwartskunst zu investieren, wäre er ein reicher Mann geblieben. Selbst wenn vermutlich dann auch ihn das Datenleck im Steuerparadies enttarnt hätte, müsste er sich jetzt nicht allzu große Sorgen um sein Vermögen machen. Denn es ist rasch ruhig geworden um die Sache, mit der es einem hervorragend rund um den Globus organisierten Journalistennetzwerk gelungen ist aufzuzeigen, dass nicht nur Konzerne wie Google, Apple oder
heft 2|2016
schau-Herausgeber Rudi Mathias
Amazon vermutlich kaum Steuern oft lassen wir sie noch gewinnen, zahlen, sondern es auch ein beacht- die „erfolgreichsten Marken unserer licher Teil all der Gierigen, die an den Welt“ und all die anderen, die sich Hebeln der Macht sitzen, versteht, mit ihren ersparten Steuermilliarden geschickt ihr Geld in „Steuersparein schönes Leben zu unseren briefkästen“ anzulegen. Lasten machen? Nun, vermutlich Wie weit sind sie, die groß angekün- werden wir gegen die „Bösen“ auch diesmal nicht viel ausrichten und digten Reformen, die Derartiges es wird sich vieles von alldem als in Zukunft unterbinden wollen? „völlig legal“ herausstellen. Freuen Was gibt es Neues an konkreten wir uns lieber mit Karlheinz Essl, Verschärfungen oder kreativen selbst wenn er mit seiner MuseumsGesetzesvorschlägen, seit vor vision gescheitert ist, denn sein einem knappen Jahr die ersten Versuch hat gezeigt, dass man als „Steuersünder-CDs“ aus dem Reicher mit seinem Geld durchaus Umfeld schweizerischer Banken Schöneres machen kann, als auf aufgetaucht sind? Ist die Registrierdem Rücken der Gesellschaft noch kassenpflicht das einzige Instrureicher zu werden. ment geblieben, um Licht ins Genre der Steuerhinterzieher rund um Habsucht und Gier zu bringen? Wie Rudi Mathias schau 3
schauumfrage
DIE GEHEIMNISSE DER SCHMUTZIGEN VERMÖGEN
Panama Papers: Was tun GEFRAGT UND NOTIERT VON FRANZ PRASSL
Wer hat sein Geld wo versteckt? Das beliebte Ratespiel unter Reichen und Superreichen hat mit gestohlenen Daten aus der Kanzlei „Mossack Fonseca“ in Panama weltweite Brisanz erhalten. Die Politik bastelt an neuen Gesetzen, an mehr Austausch von Steuerdaten unter den Ländern. Mal sehen.
Hans Schmid, Kaufmann, Mäzen, Besitzer des Warenhauses „Steffl“
Von Virgin Islands bis Panama: die schönen Strände für den Urlaub, diskrete Kanzleien für das Verschleiern von Vermögen
4 schau
Hans Schmid, erfolgreicher Kaufmann („Steffl“), Besitzer der schönsten Weingründe und Restaurants in Wien 19, Mäzen des Eishockeyteams „Vienna Capitals“ und Werbelegende (GGK), beginnt sein Statement mit dieser Ansage: „Ich habe kein Offshore-Konto. Jetzt und niemals.“ Gut, das ist klargestellt. „Aber“, so Schmid, „es muss erlaubt sein, wenn alle Gesetze eingehalten werden. Menschen mit Geld haben verschiedene Gründe dafür. Angst vor Vermögensverlust, weil das eigene Land unsicher ist. Angst vor der zerstrit tenen Familie, der Exfrau. Billionen liegen so in der Karibik, teilweise versteuert. Natürlich liegt auch Schwarzgeld auf diesen Konten. Verdeckte Provisionen, faule Finanzgeschäfte, Bestechung, Geldwäsche.“ Kann man diese Steuerhäfen sperren? „Kaum, ganz sowieso nie. ,Parken‘ österreichische Politiker darin? Ich denke nein.“ Positive thinking, eine von Schmids Stärken. Was ist zu tun? „Die Politik weltweit hat dafür zu sorgen, dass dort Steuern bezahlt werden, wo Gewinne entstehen. Für Investmentbanking oder Kapitalmarktgeschäfte hat zu gelten: hohe Strafen bei Fehlverhalten, knallharter Lizenzentzug. Jeder kleine Schlosser bei uns verliert bei Verstößen die Berechtigung. Für ganz oben muss das auch gelten!“ heft 2|2016
FOTOS: CORBIS, PRIVAT, WWW.PICTUREDESK.COM, STEFAN FÜRTBAUER, FREI OGM, JEFF MANGIONE
Knallharter Lizenzentzug
Jetzt sind Sie am Wort! Wie soll die Politik in Österreich und weltweit gegen die Praktiken der Steueroasen unternehmen? An: office@schaumedia.at oder auf facebook.com/schaumagazin
gegen schwarzes Geld? Dr. Dieter Böhmdorfer, Anwalt, Ex-Justizminister (2000–2004)
Eine Diskussion zum Schein
Christian Spatzek, Schauspieler und Regisseur („Spekulanten“)
Die Politik ist relativ machtlos
Dr. Dieter Böhmdorfer ist Pragmati- Christian Spatzek und die „Spekuker und knurrt geradezu bei seiner lanten“. So hieß das Stück, das er Antwort. „Typisch, wir führen in vor Jahren im Künstlerhaustheater Österreich wieder einmal eine inszenierte. „Damals beschäftigte Scheindiskussion. Das Bankwesenich mich intensiv mit der Welt der gesetz, Paragraph 40, regelt den Trader, Broker und Banker. Seither Umgang etwa bei Firmengründunhalte ich es mit den Worten von gen präzise. Jede heimische Bank ist Altkanzler Helmut Schmidt: ‚Wir verpflichtet, genau zu prüfen, mit wissen ja nicht, was im Inneren der wem sie es zu tun hat: Hintergrund, Spiegelpaläste der Banken und Personen, die wirtschaftlich BerechKonzerne vor sich geht.‘ Ich denke, tigten etc. Zusätzlich prüft die Innenrevision, der Aufsichtsrat.“ „Wir wissen ja nicht, Und weiter: „Mag schon sein, dass was im Inneren der es den hässlichen Reichen gibt, der mit seinem Geld nicht ein und aus Spiegelpaläste der weiß und dunkle Kanäle im AusBanken vor sich geht.“ land sucht. Aber das hat auch eine Helmut Schmidt, deutscher Altkanzler heimische Bank jahrelang getan.“ Dann sagt er Grundsätzliches: „An die Politik ist relativ machtlos, wird sich ist es legal, etwa aus Gründen Steueroasen nie ganz austrocknen der Diskretion, im Ausland eine können.“ Und dann, lachend: Stiftung zu gründen, wenn dabei „Ich selbst, wie die meisten Künstler fällige Steuern und Abgaben hier hier, besitze auch viel zu wenig bei der Finanz deklariert werden.“ Geld um das zu testen.“ Spatzek inStichwort USA: „Wir kennen die ganze Dimension des Falles und wer szeniert als Intendant des TheaterSommers in Parndorf ab 8. Juli den dahinter steckt, noch gar nicht. In „Jedermann“, spielt darin den Teufel. den steuergünstigen US-Staaten, „Irgendwie ist es ja diabolisch, wenn etwa Delaware oder Wyoming, eine Kanzlei in Panama, die alle hatte man durch Aktivitäten wie in Schlupfwinkel dieser Erde kennt, Panama ziemliche Einbußen erlitausgerechnet von einem Hacker ten.“ Aha. Zurück nach Österreich. Böhmdorfer: „Wenn wir die Gesetze aufs Kreuz gelegt wird. Das ist vielleicht ungesetzlich, aber irgendwie einhalten, verlieren wir Geschäft. kommt Schadenfreude auf.“ Aber ausschließlich schmutziges.“ heft 2|2016
Wolfgang Bachmayer, Marktund Meinungs forscher (OGM)
Roland Düringer, Kritiker, leitet die PULS4-Sendung „Gültige Stimme“
Es bleibt die Skepsis
Warum Panama, warum jetzt?
Wolfgang Bachmayer hat das Ohr an Markt, Medien und Menschen. Steueroasen? „Ich halte es kaum für möglich, diese ganz und gar zu schließen. Das Dafür und Dagegen lasse ich beiseite. Sonst denkt irgendjemand, ich bin selbst an solchen Schlupflöchern interessiert. Was die ganze Diskussion in der Bevölkerung jedoch bewirkt, ist klar. Die Haltung gegenüber der Politik und gegen ‚die da oben‘ – Motto: sind ohnehin alles Gauner – sowie gegen die Globalisierung insgesamt wird noch negativer werden. Wenn etwa Jean-Claude Juncker in seiner Zeit als Finanzminister und Premier von Luxemburg maßgeblich für das Entstehen von steuerschonenden Modellen verantwortlich war, wie sollte es anders sein?“ Und: „Dass solche Leaks aufpoppen, ist ja nicht neu. Es wird allerdings auch bewirken, dass die Beteiligten noch vorsichtiger und einfallsreicher werden. Für die heimische Politik sind die Erregungen über die Panama-Papers nicht ohne Vorteil. Sie lenken von der eigenen Untätigkeit ab. Was wurde nicht alles groß angekündigt und nicht oder nur halb vollzogen: Transparenzdatenbank, Finanztransaktionssteuer, die Bildungs-, die Bundesheer-Reform. Die Liste ist lang. Es bleibt die Skepsis der Menschen und der Verdruss.“
Roland Düringer hat an sich Verständnis für Menschen, die ihr Geld in Sicherheit bringen: „Tut ja fast jeder. Im Kleinen entweder am Sparbuch, oder mit dem Kauf einer Wohnung, manche stecken ihr Geld ganz unten in den Wäscheschrank. Das ist normal-legal. Die ganz Großen, die gehen in Steueroasen. Und das ist mitunter illegal.“ Panama-Papers – für ihn stellen sich dabei drei Fragen: „Warum fliegt gerade Panama auf? Warum gerade jetzt? Wer hat Nutzen davon?“ Und wie lautet die Antwort, Monsieur? „Man muss beobachten, wer davon profitiert. Ein Staat? Und wem es schadet es? So eine gigantische Aktion durch Hacker kostet ja viel Geld. Woher kommt das, wer ist dazu in der Lage?“ Roland Düringer führt jeden Montag abend auf PULS4 Gespräche – Titel: „Gültige Stimme“. In der Rolle des Rebells, manche sagen, des Kritikasters, fühlt er sich wohl. Damit kann er leben. Letzte Frage: Wie kann die Politik, national, international, dagegenhalten? „National schon gar nicht. Und international müssten alle Staaten ein Abkommen mit bindenden Regeln und Sanktionen unterschreiben. Aber weil praktisch alle Staaten von der Finanzwelt abhängig sind, wird das nie geschehen.“ schau 5
schauinhalt In dieser Ausgabe CHRISTOPH BERNDL
08 daschauher bitesnich
Chefredakteur
Karikaturist Gerhard Haderer stellt sich vor 12
„Ich habe diese Gesellschaft deshalb verhöhnt,
COVERFOTO: GEPA PICTURES/CHRISTIAN WALGRAM EUR 3,90 Heft 2/2016
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DAS MAGAZIN VON
schau-Magazin, die elektronische Ausgabe:
Frühstück für sie und ihn schau gibt Kraft für den Tag
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Der Papst der Paradeiser
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Genuss-Guru Roland Graf …
Zu Besuch bei Erich Stekovics
schau discover
Rein in die Bahn!
weil sie die falschen Götter angebetet hat. Nämlich den Mammon und irgendwelche anderen kurzfristigen Zeitgeistigkeiten.“ Bei meinem Interview mit Gerhard Haderer spricht der Meister des satirischen Cartoons aus, was vielen von uns auf der Zunge liegt. Beinahe täglich werden wir medial mit neuen Grauslichkeiten konfrontiert – zuletzt waren es die irrwitzigen Finanzjonglierereien unter karibischer Sonne. Doch nur selten erheben wir dagegen unsere Stimme. Warum eigentlich? Haderers These: „In einer Demokratie, in der wir jetzt noch die Möglichkeit haben, uns zu äußern, sollten das die Leute tun. Sie müssen es aber auch lernen.“ Mit seiner Schule des Ungehorsams will er uns dazu ermutigen, ganz ohne Klassenzimmer und Stundenplan (Seite 8). Nina Nekoui traf diesmal Laura Chaplin. Den Nachnamen kennen Sie? Richtig. Sie ist die Enkelin des legendären Komikers und selbst künstlerisch aktiv (Seite 38). Ins Uhudler-Land begab sich Franz Prassl, denn Landesrätin Verena Dunst will die Region zum Florida des Burgenlands machen (Seite 22). Hedi Mathias stellt uns den Feuersalamander vor (Seite 42), Nina Fietz präsentiert uns die schönsten Bahntouren in der Region (Seite 12) und Julia Pühringer holt Song-Contest-Starterin Zoë vors Mikro (Seite 30). Auch die Kollegen von schau tv waren für uns im Einsatz. Jesse Schwarz traf das musikalische Duo Seiler & Speer (Seite 20) und Sportchef Marko Cornelius fragte ÖFBPräsident Leo Windtner nach seiner Prognose für die Fußball-EM in Frankreich (Seite 26). Viel Spaß beim Lesen!
74
… schreibt über Köstliches
20 Salon Schräg
Seiler & Speer vorm Mikro 22
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… mit LR Verena Dunst 26
vinoschau: Hillinger
Christoph Berndl auf Verkostung in der Wollzeile
Zu Besuch im Südburgenland … schau cover: EURO 2016
84 Relaxen in der Therme Laa
ÖFB-Präsident Leo Windtner im schau-Interview
86 Jo, wir san mi’m Radl do!
Ein Angebot, das überzeugt Rad-Touren im Burgenland
30 Sie fährt für uns zum ESC schau
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mit Zoë auf Bar-Tour
88 schau living: St. Georgen
Ein Partnerbauprojekt mit Zukunft
Newcomer: Paul Pizzera
Ein Steirer rockt das Kabarett 38 Eine Enkelin mit Geschichte
Laura Chaplin stellt sich vor 42
schau naturgeheimnis
Überlebt das ein Salamander? 48
Richard Woschitz feiert
6 Inhalt und Impressum 57 vorschau: Der Event-Navigator 90 Garagengold 94 schauschau: Society & Termine
50 Europas heiliger Krieger
Theater-Hit in Oberwart 52
standards
Jubiläum mit Fundament
Die Musen des Joseph Haydn schau im Haus Nr. 21
Abo unter Tel. 01/740 32-725 Neu auf Kanal im Netz von
155
Dein Regionalfernsehen Sowie im Wiener Raum via Antenne. Genaue Einstellinfos finden Sie auf www.schaumedia.at/empfang
Das nächste schau erscheint am 15. Juni 2016.
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So entgeht Ihnen nichts. Die besten Termine für Wien, Niederösterreich und das Burgenland. W
BIS SONNTAG
11
SEPTEMBER
Feste feiern Kunsthistorisches Museum
LEO WINDTNER
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FOTOS: KHM-MUSEUMSVERBAND
Der ÖFB-Präsident im Interview. Seite 26
Rauschende Feste.
ÖAK
Geprüfte Auflage: 200.000 Stück
Auflagenkontrolle
W FESTE FEIERN – 125 JAHRE KHM Bis 11. September, Kunsthistorisches Museum, 1., Maria-Theresien-Platz, Tel. 01/525 24-0, www.khm.at
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Bis SO 11. 9. JUBILÄUMSAUSSTELLUNG
Das Kunsthistorische Museum feiert heuer ein Jubiläum: Vor 125 Jahren, am 17. Oktober 1891, eröffnete Kaiser Franz Joseph das neu errichtete Hauptgebäude an der Wiener Ringstraße. Um diesen Anlass entsprechend zu feiern, findet eine große Sonderausstellung zum Thema „Festkulturen“ statt, an der sich alle Sammlungen des Kunsthistorischen Museums mit kostbaren Objekten beteiligen. Ergänzt durch nationale und internationale Leihgaben wie Goyas „La gallina ciega“ aus dem Prado in Madrid oder das Designer-Outfit „Yashmak“ von Alexander McQueen aus dem V&A in London werden in drei Sälen 125 Objektgruppen präsentiert. Die Ausstellung hat das Fest und seine Geschichte zum Inhalt und beleuchtet verschiedene Aspekte europäischer Festkulturen, die sich von der Renaissance bis zur Französischen Revolution bei Hof, in der Stadt und auf dem Land entwickelt haben. Feste waren stets ein Ausnahmezustand, in dem die Gesetze des Alltags vorübergehend außer Kraft gesetzt wurden. Im Zentrum stehen das höfische Festbankett und seine opulente Prachtentfaltung mit Tanz und Musik, sowie rauschende Feste unter freiem Himmel, die anlässlich von Krönungen, Hochzeiten, Geburtstagen, aber auch zur Zeit des Karnevals, bei Kirchweihen oder auf Märkten stattfanden. Kein Schaustück im engeren Sinn, in jedem Fall aber ein hoch bedeutsames Festrequisit ist das siebzehn Meter lange Tafeltuch, das hier erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wird; Kaiser Karl V. hatte es 1527 für Festbankette des Ordens vom Goldenen Vlies in Auftrag gegeben. Ein weiteres, ausgefallenes Requisit höfischer Festgelage ist ein so genannter „Trinkstuhl“ oder „Fangstuhl‘“ aus dem 16. Jahrhundert, der seine Gäste so lange gefangen hielt, bis sie ein „Willkomm-Glas“ geleert hatten.
Österreichische
BALD GEHT’S LOS!
GERHARD HADERER LAURA CHAPLIN ZOË STRAUB PAUL PIZZERA LEO HILLINGER U. V. M.
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15.04.2016 09:42 Uhr
Ein Produkt der schau media Wien
15.04.2016 09:22 Uhr
IMPRESSUM. schau – Das Magazin von schau tv. Eigentümer und Verleger: schau media Wien Ges.m.b.H., Leberstraße 122, 1110 Wien. Herausgeber: Gerhard Milletich, Rudi Mathias. Chefredakteur: Christoph Berndl. Assistenz des Chefredakteurs, Heftkoordination: Nina Nekoui. Gastautoren dieser Ausgabe: Marco Cornelius, Nina Fietz, Roland Graf, Alex Kristan, Hedi Mathias, Franz Prassl, Julia Pühringer, Werner Schuster, Jesse Schwarz. Lektorat: Jürgen Sallachner. Redaktionsanschrift: Leberstraße 122, 1110 Wien, Tel.: +43/1/740 32-0, Fax: +43/1/740 32-780, E-Mail: office@schaumedia.at. Leitung Marketing & Sales: Roland Pirker, Tel. +43/1/740 32-253, Anzeigenkoordination: Daniela Borka, Tel. +43/1/740 32-725, Anzeigenverkauf: Julia Rötzer, Tel. +43/2682/629 87-24, Druck: Oberndorfer Druckerei GmbH, Mittergöming 12, 5110 Oberndorf. Erscheinungsweise: 6 x jährlich. Einzelpreis: 3,90 Euro. Jahresbezugspreis: 21 Euro. Abo: d.borka@schaumedia.at. Herstellungsort: Wien. Die in den Artikeln vertretenen Meinungen der Autoren sind nicht u nbedingt identisch mit denen des Herausgebers. Kalender- bzw. Veranstaltungstipps repräsentieren eine Auswahl des Redaktionsteams und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Für die Richtigkeit der Termine: keine Gewähr. www.schaumedia.at
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FOTO: ADRIAN BATTY
David Alaba & Co. sind bereit für die EM-Endrunde in Frankreich:
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Martina F. Energie-Gewinnerin.
om Mit Ökostr ft. n in die Zuku Nicht nur Computer werden immer innovativer – auch Windenergieanlagen, die den Strom dafür liefern. Energie Burgenland setzt mit großem Erfolg auf Windkraft und produziert mit modernen Windenergieanlagen jährlich rd. 1 Mrd. kWh Ökostrom für ca. 233.000 Haushalte. Damit ist Energie Burgenland die Nummer 1 bei Ökostrom und ein Vorbild im Bereich der nachhaltigen Energieerzeugung. www.energieburgenland.at
daschauher bitesnich Er gilt als der Großmeister der gezeichneten Satire. Seit mehr als 30 Jahren verfolgt Gerhard Haderer mit seinen Cartoons ein Ziel: unterhalten, aufrütteln und scharf kritisieren – aber immer so, dass der Betroffene im Idealfall etwas damit anfangen kann. Heuer wird er 65 und plant jetzt eine „Schule des Ungehorsams“. Darüber wollte schau mehr erfahren. GERHARD HADERER:
Ich war nie ein Killer TEXT VON CHRISTOPH BERNDL
SCHAU MACHT EINEN Ausflug nach Linz. Für mein Treffen mit Gerhard Haderer reise ich per Westbahn in die Stahlstadt. Eine Stunde dreizehn Minuten von Wien Hütteldorf bis ins Herz der oberösterreichischen Landeshauptstadt – mit dem Auto keinesfalls zu schaffen. In der Kantine der Tabakfabrik sind wir verabredet. Haderer trifft leicht verspätet ein. Er kam mit dem Auto. „Sorry, ich stand im Stau. Sperre der Eisenbahnbrücke, Sie wissen eh.“ Kein Problem. Haderer begrüßt die vereinzelten Gäste und holt uns Kaffee vom Schanktisch. „Der Portier hat eine total liebe Geste gesetzt, indem er nicht anwesend war, als ich reingefahren bin.“ Wir plaudern los. Kreatives Pflaster: Tabakfabrik
info
sagen, was es alles eigentlich nicht sein soll.“ Als ihn der Linzer Bürgermeister schließlich gefragt hat, ob er bereit wäre, in den Aufsichtsrat zu gehen, willigte er ein. Denn auch Haderers persönliche Geschichte ist mit dem Gelände verwoben. Er jobbte hier einst in den Ferien. Für seinen Lohn kaufte er sich – was denn sonst – Tschick. Das war einmal. Seit Ende September 2009 wird hier kein Tabak mehr verarbeitet. Wo einst Abermillionen Zigaretten gestopft wurden, rauchen heute nur noch die Köpfe. Die Tabakfabrik ist Heimstätte für Kreativunternehmen und Kulturtreibende. Auch Gerhard Haderer hat hier ein Büro für seine „Schule des Ungehorsams“, über der er seit Jahren brütet. Schulwart des Ungehorsams
Die Location hat für mich etwas Verwegenes. Haderer lacht: „Absolut. Es hat was Verwegenes, schöner Begriff. Na klar, hier liegt Abenteuer in der Luft. Es gibt ja in Linz kaum eine Familie, die nicht irgendwann einmal eine Beziehung gehabt hat zu diesem Werk. Die Tabakfabrik ist natürlich ein höchst spannendes Pflaster. Da war es am Anfang notwendig, dass sich ein paar vernünftige Köpfe zusammengeschlossen haben und sagten: ,Wir wollen zuerst einmal die größten Katastrophen verhindern.‘ Nur darum ist es gegangen. Noch nichts programmatisch vorzubereiten, sondern nur zu 8 schau
Wer ist Gerhard Haderer? 1951 im oberösterreichischen Leonding geboren. Er studierte an der Fachschule für Gebrauchsund Werbegraphik in Linz. Danach absolvierte er eine Graveurlehre in Stockholm und arbeitete erst als Dekorateur bei der Quelle AG, danach als Grafiker und Illustrator für Werbeagenturen. 1984 begann er mit satirischen Zeichnungen. Seit 1985 veröffentlicht er u. a. in den Magazinen profil, trend, Wiener, GEO, Stern sowie in den Oberösterreichischen Nachrichten. Er signiert seine Zeichnungen mit dem Namen HADES.
„Das hat man mir mehr oder weniger aufgedrängt. Ich wollte das zuerst gar nicht haben. Weil ich bin in der Schule des Ungehorsams ja nur der Schulwart. Ich bin ja kein G’scheiter und kein Gelehrter, aber Schulwart bin ich und ohne den geht, wie man weiß, nicht viel. Es ist schon g’scheit, wenn man seine Position auch definiert.“ Wie kam eigentlich die Idee für diese Schule des Ungehorsams? Haderer klärt auf: „Indem man eines Tages wach wird und sagt: ,So, jetzt habe ich den Titel.‘ Schule des Ungehorsams ist ja eine ziemlich geni-
ale Formulierung. Weil sie irritiert und gleichzeitig interessiert. Das hat ja was. Da sind so leichte Gegensätzlichkeiten drinnen. Aber entstehen kann so etwas, glaube ich, nur dann, wenn man vorher sein ganzes Leben lang mit diesem Geist gelebt und gearbeitet hat. Dann lässt man das in einem einzelnen Gedanken kulminieren und schon ist die Schule des Ungehorsams da.“ Klassenzimmer gibt es keine
Nun gut, und was ist die Idee dahinter? „Es hat mich immer aufgeregt, wenn die Menschen aus Unzufriedenheit auf die Straße gegangen sind und laut geschrien haben: ,Alles ist scheiße.‘ Ich habe mir gedacht, um diese Unzufriedenheit zu kultivieren, braucht man so etwas wie eine Schule“, erklärt Gerhard Haderer. „Welche Sprache spreche ich denn, damit andere Menschen auch verstehen können, warum ich unzufrieden bin? Es ist zwar etwas mühsam, das zu formulieren, aber das gehört dazu. Wenn man das nicht macht, dann haben wir Entwicklungen, wie wir sie im Augenblick beobachten können. Es entsteht Konfrontation. Ich bin jemand, der glaubt, dass die Gestaltung der Gesellschaft mit sehr viel Lust verbunden sein kann. Mit sehr viel Freude, wenn man sagt: ,Machen wir es uns gemeinsam so, dass wir es aushalten in dieser Gesellschaft. Lassen wir uns heft 2|2016
„Wir treten einen Nachdenkprozess los, der sich gewaschen hat. Was geben wir den Medien dafür? Sex, Crime und Cartoons.“ Gerhard Haderer weiß, wie er die Medien zu Partnern macht.
Gerhard Haderer by Andreas H. Bitesnich, 2016. Für das schau magazin porträtiert Bitesnich exklusiv monatlich eine Persönlichkeit. www.bitesnich.com
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„Wie genial ist es, wenn man, von sich selbst ausgehend, sich sein eigenes Bild von der Welt machen und dieses auch noch mit anderen reflektieren kann.“ Gerhard Haderer über das Leitbild der „Schule des Ungehorsams“
nicht kleinkriegen. Formulieren wir uns.‘ Treff’ ma uns, mach’ ma Aktionen, die mit sehr viel Party, mit Spaß zu tun haben, mit Musik, mit allen möglichen Künsten. Die Philosophen müssen her und die Politiker sollen auch kommen. Weil die können sich bei uns was abholen.“ Lust und Grips sind gefragt
So wie einst die Schulen der großen griechischen Philosophen, will Gerhard Haderer zum positiven Nachdenken anstiften. Als Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der evolutionär-humanistischen GiordanoBruno-Stiftung glaubt Haderer an die Gestaltungskraft der Gesellschaft. „Das ist ein hochphilosophischer Ansatz, eine Denkschule. Diese Schule ist in vielen, vielen Köpfen jetzt schon drinnen. Aus diesen Köpfen kommen jetzt die Angebote. Wir brauchen die guten Leute, die bereit sind, sich mit Lust und Grips einzubringen. Außerdem ist es zusammengefasst mein persönlicher Weg. Widerstand ja, aber so, das im idealsten Fall sogar die, die kritisiert werden, etwas damit anfangen können. Also ich war 10 schau
nie ein Killer. War nie jemand, der wo draufhaut unter dem Motto: ,Macht kaputt, was euch kaputt macht.‘ Das kennt man aus einer anderen Ecke. Ich habe immer versucht, mit einer bestimmten Form von Charme und Menschenliebe so scharf zu kritisieren, dass man es nicht ganz wegstecken kann. Das ist gelungen.“ Mitmachen kann übrigens jeder, der sich angesprochen fühlt. Haderer: „Im Moment melden sich die ersten zu Wort und wollen sich einbringen. Ich merke, welche Strahlkraft dieser Begriff hat. Demnächst liefern wir im Web alle Informationen.“ Raus aus der Komfortzone
Was macht für Haderer abschließend die Kraft des Ungehorsams aus? „Ungehorsam ist per se keine Weltformel. Ungehorsam mündet, wenn man es konsequent sieht, in der Verblödung. Aber Gehorsam mündet in der Versklavung. Das ist auch nicht gut. Der Komfort hat uns völlig degeneriert. Wir umgeben uns mit jeder Menge Müll, mit überflüssigem Ramsch, und definieren das als Luxus. Wir müssen nicht
Ob Flüchtlingsdrama, US-Wahlkampf oder die umstrittenen Jesus-Cartoons: Vor Gerhard Haderers feiner Spitze ist niemand gefeit – kritisiert wird allerdings mit Charme und Menschenliebe.
auf unseren Wohlstand verzichten, info sondern nur auf einen Teil unseres Überflusses. Und das zu Recht. Teilen ist das Allerwichtigste. Es geht darum, keine Angst zu haben vor den Entwicklungen der Zukunft, Ausstellung Gerhard Haderer wegzugehen von dieser Schlagzei- „Think Big!“ lengesellschaft, hin auf ein mensch- Die Schau zeigt neben 140 Arbeiliches Maß. Das muss man natür- ten und vielen Skizzen erstmals lich erst definieren in der Sache, um auch großformatige Ölbilder des zu sagen: ,Es stehen uns große beliebten Cartoonisten. Zu sehen noch bis 20. 11. 2016 Probleme bevor und die werden im Karikaturmuseum Krems: wir nicht innerhalb kurzer Zeit klä- Steiner Landstraße 3a, ren können. Sondern das ist eine 3500 Krems-Stein Frage von Generationen. Stellen wir www.karikaturmuseum.at uns diesen Themen und machen wir was draus.“ /// heft 2|2016
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Auf in die Wachau!
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SCHAU DISCOVER
RAUS AUFS LAND:
Rein ins Abenteuer Bahn TEXT VON NINA FIETZ
FOTOS: ANDREW RINKHY (2)
Die neuen Garnituren der Wachaubahn – liebevoll „Goldbarren“ genannt – bieten genussvolles Reisen mit bestem Blick auf die schöne blaue Donau.
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Für unsere Destinationen müssen Sie sich nicht in den Flieger setzen. Sie nehmen einfach den nächsten Bahnhof ins Visier und dann heißt es: einsteigen, losfahren und das Abenteuer Bahn genießen. Wir verraten Ihnen, welche Bahnstrecken besonders erfahrenswert sind.
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schaubahnen
WAS GIBT es Schöneres, als völlig entspannt im Zug zu sitzen, dem gleichförmigen Geräusch der Schienen zu lauschen und die vorbeiziehende Landschaft zu genießen? Ohne Hektik, mit nur wenig Vorausplanung und ganz viel Platz für spontane Entschlüsse? Da kommt Ihnen auch das Wandern in den Sinn? Eben darum kombinieren wir Bahn & Wandern zu wunderbaren Ausflügen aufs Land. Man nehme Österreichs größten Fluss, die bekannteste blaue Kirche des Landes und eine der schönsten Landschaften – die UNESCO-Weltkulturerberegion Wachau. Diese kann man wohl auf viele Arten bereisen – vom Auto über das Schiff oder das Fahrrad – und eben auch mit der Bahn. Wir kombinieren einen Abschnitt des Weitwanderweges „Welterbesteig Wachau“, der in 14 Etappen unterteilt ist und über insgesamt 180 Kilometer führt, mit der Wachaubahn.
SCHAU DISCOVER
Die Wachaubahn
Erst Anfang April wurden die neuen Garnituren der Wachaubahn in einem großen Festakt vorgestellt. Schön sehen sie aus und bieten durch die erhöhte Lage und großen Fenster eine wunderbare Aussicht. Grund genug, um sich damit ein Stück zwischen Emmersdorf an der Donau und Krems zu ersparen. Denn die rund 90 Wander-Kilometer sind wohl kaum an einem Tag zu schaffen, wenn man die wunderschöne Gegend genießen und es ein wenig gemütlicher angehen mag. Die Bahn fährt an allen Wochenenden & Feiertagen bis 26. Oktober 2016, sowie täglich von 2. Juli bis 25. September 2016 und zwar dreimal täglich. Endpunkte sind der Bahnhof Krems (mit direktem Anschluss von/nach Wien und St. Pölten) und Emmersdorf. Für Radfahrer gibt es kostenlosen Radtransport – bitte vorher per Mail anmelden!
Mit dem dem pinken NÖVOGTicket schickten Landesrat Karl Wilfing, Landeshauptmann Erwin Pröll und NÖVOGGeschäftsführer Gerhard Stindl die neuen Garnituren auf die erste „Gold-Fahrt“.
Tour 1 Wachaubahn & Welterbe_steig Krems – Dürnstein
„Best of Wachau“ – Genuss auf höchstem Niveau bietet nun auch die Wachaubahn.
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INFOS Genaue Wanderroute unter www.donau.com Fahrplan unter www.noevog.at/ Wachaubahn Tippgeber: Jutta Mucha-Zachar, Donau Niederösterreich Tourismus
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FOTOS: ANDREW RINKHY (3)
leicht, 12,5 km, ca. 4 Stunden Ausgangspunkt ist beim Arte Hotel. Man wandert überwiegend durch die Weinriedenlandschaft, immer mit schöner Sicht auf die Donau und herrlichem Fernblick. Auf alten Weinwegen gelangt man ins Weinbau gebiet Wachau. Über die imposante Ried Loibenberg kommt man zum Naturschutzgebiet Höhereck und Kellerberg. Endpunkt ist das Kremser Tor in Dürnstein. Zahlreiche Einkehrmöglichkeiten, von einfach bis haubengekrönt. Unbedingt besichtigen: die berühmte „blaue Kirche“ – das Stift Dürnstein. Von den Terrassen oberhalb der Promenade hat man einen der schönsten Donau blicke. Genießer machen einen Abstecher zur Domäne Wachau und der Safranmanufaktur. Wer noch Kraft für einen Anstieg hat, steigt zur Ruine Dürnstein auf (ca. 20 min) – und wird dafür mit einem wunderbaren Blick auf die Donaulandschaft belohnt! Vom Bahnhof Dürnstein aus geht es mit der Wachaubahn zurück nach Krems. Wanderroute „Welterbesteig“ Etappe 1, Krems – Dürnstein und Sehenswürdigkeiten sind gut beschildert!
Entgeltliche Einschaltung
LÄSST DICH NEUE HORIZONTE ENTDECKEN. Alle Top-Radrouten und Infos zum Download auf www.burgenland.info
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... zum höchst gelegenen Bahnhof Österreichs
Moderne Salamander-Triebwägen und über 100-jährige Dampfloks bieten einen spannenden Kontrast. Bei der Bergstation genießt man erst einmal den atemberaubenden Ausblick auf die Natur und frönt
danach in der „TOP ART 1800“, der Galerie am Berg, dem Kunstgenuss. Wer stille Einkehr sucht, findet sie bei einem Abstecher zum Elisabethkircherl, bevor man den Plateaurundweg startet. Übrigens sollte man in diesem hochalpinen Gebiet nicht nur auf den Wettergott hoffen, sondern unbedingt für entsprechende Ausrüstung sorgen! Bitte daher vorher über das Bergwetter informieren, genügend warme Kleidung (auch im Sommer kann das Wetter umschlagen!) sowie Verpflegung mitnehmen und auf den markierten Wegen bleiben. Die Bahn fährt bis 26. Oktober 2016 fünfmal täglich in beide Richtungen. Dass man auch in der burgenländischen Ebene das Bahnfahren und Wandern gut kombinieren kann, beweist ein Ausflug nach Mönchhof und Schloss Halbturn. Startpunkt ist Wien Hauptbahnhof, und wenn man im richtigen Zugsabschnitt sitzt, gelangt man ohne Umsteigen über Neusiedl am See nach Mönch-
„Wir raten immer zu warmer Kleidung. Auch im Sommer ist es am Berg oben zehn Grad kälter, oft weht ein eisiger Wind.“ FOTOS: NÖVOG/FRANZ ZWICKL ARTGRAPHIC PHOTO (2)
Wer lieber hoch hinaus mag, ist ganz bestimmt bei diesem Ausflug mit dabei. Er führt uns zum höchst gelegenen Punkt Niederösterreichs, dem Schneeberg mit 2.075 m Seehöhe. Die letzten Ausläufer der österreichischen Alpen enden hier, im südlichen Niederösterreich, um dann auf ungarischer Seite in die Pannonische Tiefebene überzugehen. Ein ganz besonderes Gebiet also, um gesunde Höhenluft zu schnuppern und dabei ein wenig Bewegung zu machen. Und wieder bringt uns die Bahn gemütlich voran – von Puchberg am Schneeberg geht es mit der Schneebergbahn auf 1.800 m Seehöhe ...
Rauf auf den Berg!
Monika Gschaider, Tourismusbüro Puchberg
Heinz Velich Residenz Velich, Apetlon Alfred Grasits & Barbara Schandl Hotel Schandl, Rust Ludwig Staller Seehotel, Rust
Reinhard & Tina Sattler Hotel Nationalpark, Illmitz
Hans Tauber & Sonja Pangratz Johannes Zeche, Illmitz
Um die Region Neusiedler See ihren Gästen mit all ihren Besonderheiten als idealen Ort der Erholung zu erschließen, haben sich führende Beherbergungsbetriebe der Region mit der St. Martins Therme & Lodge zum „StarClub“ Neusiedler See zusammengeschlossen. Gemeinsam stehen sie für Qualität, Originalität, Gastfreundschaft und vor allem für die Ursprünglichkeit der Region. Ob Winzer, Gastwirte, Produzenten – sie alle sind sich der pannonischen Tradition bewusst und möchten sie weiter erhalten und pflegen. Haben wir Sie neugierig gemacht? Dann besuchen Sie uns und entdecken Sie die Vielfalt der Region. Folgen Sie der Spur: www.starclub.at
SCHAU DISCOVER
Tour 2 Schneebergbahn & Plateaurundweg mittel, 7 km, ca. 3 Stunden Ausgangspunkt ist die Bergstation der Schneebergbahn. Man folgt der grünen Markierung bis zum Damböckhaus und hat bereits nach kurzer Zeit einen herr lichen Ausblick auf das Schneebergplateau. Weiter bis zur Abzweigung Gipfelkreuz, nur hier ist die einzig steilere Stelle der Tour und dann der gelben Markierung folgen. Man gelangt über den Ochsenboden bis zum Klosterwappen, dem Gipfel des Schneebergs (2.075 m). Nach ein paar Metern bergab erreicht man die Fischerhütte und geht entlang der grünen Markierung wieder retour zum Ochsenboden und der Bergstation. Gutes Mittagessen gibt es beim Dam böckhaus und in der Fischerhütte, auch bei der Bergstation kann man einkehren. Am besten aber planen Sie das Mittag essen bei der Zugstation „Baumgartner“ ein und gönnen sich dort die berühmten Buchteln – nach einer ordentlichen Wanderung haben Sie sich das verdient!
Ein kürzerer und leichter Rundweg (3 km) ist das „Paradies der Blicke“, der für Familien mit Kindern ideal ist. Er startet ebenfalls bei der Bergstation und kann in ca 1,5 Stunden bewältigt werden. Bei zahlreichen Stationen erfährt man viel Wissenswertes. Ein Audioguide zu den einzelnen Stationen ist bei der Bergstation erhältlich. Vorbei an der Kinderbergwelt zum Gipfelkreuz Waxriegel – immer mit traumhaften Ausblicken! INFOS Genaue Wanderroute auf www.bergfex.at Fahrplan unter www.noevog.at/Schneebergbahn Tippgeber: Monika Gschaider, Tourismusbüro Puchberg, Wanderführerin
WIR EMPFEHLEN NUR DIE BESTE UNTERKUNFT Tina Mooslechner Mooslechners Bürgerhaus, Rust Otto Josef Egermann Hotel Post, Illmitz Klaus Hofmann St. Martins Therme & Lodge, Frauenkirchen
Roland & Barbara Beck Landhotel Birkenhof, Gols
e
Neusiedler Se
schaubahnen Schloss Halbturn, der bedeutendste Barockbau des Burgenlandes, ist vor allem für seinen prachtvollen Schlosspark berühmt.
Wein & Kultur auf Schiene!
Tour 3 Raaberbahn & Mönchhof – Schloss Halbturn
hof oder weiter bis Pamhagen oder ins westungarische Fertöszentmiklós. Dieser Abschnitt wird von der Raaberbahn betrieben, einer privaten Eisenbahngesellschaft, welche sogar die Museumseisenbahn Nagycenk in der Nähe des SzéchenyiSchlosses Nagycenk betreibt. Pannonische Raaberbahn
Wir steigen jedoch bei der Station Mönchhof aus und statten gleich gegenüber dem Dorfmuseum Mönchhof einen Besuch ab. Das Freilichtmuseum vereint 35 Gebäude, die Einblick in den dörflichen Alltag und das bäuerliche Leben im Heideboden um 1900 geben. Mit viel Liebe hat Herr Haubenwallner eine große Vielfalt an Objekten zusammengetragen und präsentiert diese hier. Über die Weingärten geht es weiter bis zum Schloss Halbturn, wo Restaurant, 18 schau
Ausstellung, der barocke Schlosspark oder ein Gläschen Wein locken. Für ganz spontane Ausflügler
Wer völlig frei von Vorausplanungen sein mag, packt einfach seinen Rucksack mit Jause, Regenschutz und Wechselbekleidung, fährt zum Wiener Hauptbahnhof und lässt sich dort von den vielfältigen Reisezielen der ÖBB inspirieren. Es lockt Sie schon lange ein Besuch bei unseren östlichen Nachbarn? Dann ist das Bratislava-Ticket der ÖBB besonders empfehlenswert. Um nur 16 Euro sind für einen Erwachsenen die Hin- und Rückfahrt zwischen Wien und Bratislava sowie der öffentliche Stadtverkehr in Bratislava inkludiert. Kinder von 6–14 Jahren zahlen nur acht Euro, Kinder unter sechs Jahren fahren gratis mit. „Zug fährt ab“ heißt es
„Ob Lustwandeln im barocken Schlosspark, ein Gläschen Wein aus dem schlosseigenen Weingut oder ein Ausstellungsbesuch – Schloss Halbturn bietet jedem das Seine.“ Astrid Zinniel, Tourismusobfrau Halbturn
Ausgangspunkt ist die Station Mönchhof-Schloss Halbturn. Gleich gegenüber der Haltestelle b efindet sich das Dorfmuseum, das Sie unbedingt besuchen sollten (Einkehrmöglichkeit)! Dann geht man immer den Güterweg (kaum frequentiert) entlang. Dieser führt idyllisch mitten durch die Weingärten. Geradewegs nach Halbturn, die Bundesstraße überqueren und hinauf auf den Kaiserberg, eine Top-Weinlage rund um das Schloss Halbturn. Biegt man rechts ab, sieht man bereits das Schloss im Park versteckt. Weiter entlang am Güterweg, der hier von Nussbäumen gesäumt ist und wieder mitten in den Weingärten liegt. Schon nach kurzer Gehzeit erreichen Sie die Pforte von Halbturn. Im Schloss speisen Sie im Restaurant Knappenstöckl oder besuchen die Ausstellung. Wer „Antikes & Wein“ mag, ist im Geschäft vor Ort richtig und kann hier auch ein Gläschen Wein verkosten. Sehenswert ist auch der Skulpturenpark in der barocken Parkanlage. INFOS Genauer Fahrplan unter www.raaberbahn.at oder dem ÖBB-Routenplaner Infos zum Schloss unter www.schlosshalbturn.com Infos zum Dorfmuseum unter www.dorfmuseum.at Tippgeber: Astrid Zinniel, Tourismusobfrau Halbturn
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FOTOS: WWW.PICTUREDESK.COM (2), KARL WILDBERGER
leicht, ca. 2,5 km, Gehzeit 30 Minuten
SCHAU DISCOVER
beispielsweise um 9:16 Uhr, eine mögliche Rückfahrt startet in Bratislava um 18:38 Uhr und endet in Wien um 19:43 Uhr. Übrigens macht es bekanntlich ja mit Familie oder Freunden gleich noch einmal so viel Spaß – dafür gibt es das tolle Gruppenticket „Einfach raus!“ der ÖBB, mit dem maximal fünf Personen um 45 Euro einen ganzen Tag Bahnabenteuer erleben können. Aber Achtung, dafür gelten besondere Nutzungs bedingungen, alle Details unter www.oebb.at/einfach-raus-ticket.
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Trotz „schwarer Partie“ hat sich das Mundart-Duo wochenlang auf Platz eins gehalten. schau tv Moderatorin Jesse Schwarz hat Christopher Seiler und Bernhard Speer zum Hype, den die zwei ausgelöst haben, und zur sechsfachen (!) „Amadeus“Nominierung befragt.
SEILER UND SPEER:
Schimpfen gehört zur Kunst dazu INTERVIEW VON JESSE SCHWARZ, TEXT VON NINA NEKOUI, FOTOS: BUBU DUJMIC
schau: Wie werdet ihr in Deutschland aufgenommen?
bernhard speer: Also ich hab’ mit gekriegt, dass wir in den Charts ge landet sind. Da sind wir jetzt schon auf Platz 30 und dementsprechend kann man sich dann ausrechnen, wie wir aufgenommen werden. Is’ ja ganz gut, oder? 30. Platz. Nicht? Christopher Seiler: Ja wahr scheinlich. Wie kommen die Deutschen denn mit eurem Dialekt klar?
Seiler: Weiß ich nicht, hab’ sie nicht gefragt. speer: Ich glaub’, dass die ganze bayrische Partie da unten sowieso 20 schau
alles versteht, und alles was drüber ist, die müssen das auch nicht ver stehen. Die Franzosen haben ja auch einen speziellen Groove und das funktioniert ja auch so. Wir hö ren ja genauso französische Lieder und finden’s leiwand. Ich versteh nicht mal ein Wort und ich glaub’, so ist das auch in Deutschland. Was hat sich denn für euch im letzten Jahr verändert?
Seiler: Ich bin kein guter Inter viewpartner, das sag’ ich dir gleich. Speer: Und ich bin der bessere In terviewpartner, oder was? Du spielst ja heute noch – was is’ denn los?
Seiler: Gar nix hat sich verändert, außer dass egal, was du machst, du dann in der ‚Österreich‘-Zeitung stehst. Das hat sich für mich sehr verändert, wenn ich krank bin, schreibt jetzt die ‚Österreich‘ drüber. Das hat’s früher nicht gegeben. Was sind denn so die coolsten Fan-Nachrichten, die ihr kriegt?
tipp
Seiler & Speer @ NOVA ROCK Wer keine Tickets für die nächsten bereits ausverkauften Termine ergattern konnte, sollte sich am Samstag, den 11. Juni zum Nova Rock Festival begeben. www.novarock.at www.seilerundspeer.at
Speer: Wirklich echte Briefe, noch mit der Hand geschrieben. Seiler: Da steht halt drinnen, wie leiwand dass d’ bist. Aber schön ge schrieben, manche schreiben sogar richtige Aufsätze und malen Bilder dazu. Ich find’ das lieb, wirklich. Si cherlich mehr wert als so eine Face book-Nachricht: ,Du bist a Oasch.‘ Die Amadeus Music Awards stehen bevor, ihr habt sechs Nominierungen. Welche Erwartungen habt ihr? (Anm. d. Red.: Das Interview fand vor den Amadeus Music Awards statt.)
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Sie beschimpfen sich, aber haben sich trotzdem urlieb. Seiler und Speer tun nur, was ihnen Spaß macht – und das mit Erfolg.
Jesse Schwarz NEU: SALON SCHRÄG Jeden Freitag um 18 Uhr Der Salon Schräg ist jetzt noch besser: Neben österreichischer Musik sind nun seit 8. April auch Kino, Film, Trends und Stars Thema der Sendung. Das ganze Interview gibt‘s auf www.schaumedia.at/mediathek
In der „Simm City“ traf Moderatorin Jesse Schwarz Bernhard Speer und Christopher Seiler zum Interview.
Christopher Seiler (links) begeistert bereits seit Jahren als „Horvathslos“ auf youtube. „Ham kummst“ war eigentlich als Hintergrundmusik für die Online-Serie gedacht. Aus dem Zufall wurde ein Hype, der nicht abbricht. Trotzdem bleiben Bernhard Speer (rechts) und sein Partner am Boden.
Speer: So wie immer: überhaupt keine Erwartungen. Ich persönlich würd’ gerne einen mit heim neh men. Das reicht mir auch schon. Wir brauchen keine sechs Awards. Seiler: Nur weils d’ nominiert bist, heißt das ja nicht, dass du so viele kriegst. Wir würden uns sicherlich freuen – wenns d’ einen Preis kriegst, freust dich immer. Und wenn wir gar keinen kriegen … dann wär ’s schon wieder so lächerlich, dass es wieder leiwand is’. Also wenns d’ sechsmal nominiert bist und dann keinen gewinnst. Speer: Ja, das hätt’ was. Also wir können dann sicher was draus ma chen. Aber das ist uns eigentlich ziemlich wurscht. Ihr habt ’s viele Projekte nebeneinander laufen. Wie hat sich das alles ergeben?
Speer: Ich glaub’, dass wir einfach intuitiv Sachen machen, die uns sel ber Spaß machen, ohne Konzept heft 2|2016
und ohne Plan. Wir tun ’s einfach. Und das ist einfach das, was den Leuten so gefällt. Habt ihr euch vorgenommen, am Boden zu bleiben?
Speer: So was hat man nicht be wusst vor, das ist einfach so. Seiler: Na ich bin eh am Boden – da ist kein Stockerl. Speer: Eben, weil wir solche Pro jekte nebenbei haben, die viel Ar beit bedeuten, holt uns das sowieso dort wieder hin, wo wir hingehö ren. Wir können gar nicht abheben, also ich zumindest nicht. Du schon, gell. (Zu Seiler) Da müsst ’s mit ihm reden. Seiler: Um Gottes Willen, bist du wahnsinnig? Speer: Ein abg’hobenes Oaschloch bist! Seiler: Ja und? … Nein, bin ich nicht … wirklich nicht. Du hast da ein nettes Wort gesagt …
Speer: Ja, wir schimpfen so viel wie es braucht … wie oft schimpfst du? Gegenfrage? Ich schimpfe nie!
Seiler: Aaso, also komplett ausge glichen, oder wie? Schimpft ihr nur vor der Kamera oder auch privat?
„Gar nix hat sich verändert, außer dass, egal was du machst, du dann in der ‚Österreich‘- Zeitung stehst. “ Christopher Seiler
Seiler: Immer! Speer: Immer, wenn’s sein muss, wenn ’s ein Schimpfwort braucht, dann haust es einfach raus! Seiler: Ich schimpf ’ sicherlich mehr, aber auch, weil ’s zur Kunst dazugehört. Speer: Das ist deine Meinung, du schimpfst den ganzen Tag … Vielen Dank für das Gespräch! /// Dein Regionalfernsehen
Sowie im Wiener Raum via Antenne. Genaue Einstellinfos finden Sie auf www.schaumedia.at/empfang
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schaureportage
Mission Lazarus im Uhudler Land EINE REPORTAGE VON FRANZ PRASSL
Lebenswertes Südburgenland: Satte Weingärten strecken sich über die leicht hügelige Region. Der Wein ist eine starke Klammer des ganzen Bundeslandes – vom Neusiedler See im Norden bis zum Uhudler Land im Süden
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Wir nennen es das Unternehmen Lazarus. Weil es um eine Art von Auferstehung geht. Die Politik nennt es das „Projekt Uhudler Land“. Was dahinter steckt? Aus dieser Region wanderten für Jahrzehnte Menschen in alle Welt weg. Jetzt gibt es einen bedeutenden Plan für die Revitalisierung. Manche sehen im Südburgenland sogar ein Florida für Alte und Junge. Präsentation einer Marke: Das „Projekt Uhudler Land“ soll das Südburgenland neu beleben. Landesrätin Verena Dunst (im Hintergrund ihr privates Kellerstöckl in Moschendorf) und Mitarbeiter Michael Förschner
STIMMT SCHON, der Weg ist das Ziel, sagte Konfuzius, aber jetzt genießen wir einmal das Ziel. Eine leicht geschwungene Dorfstraße, sanft bergauf, sanft bergab, links und rechts alte Weinkeller, etliche dick mit Stroh bedeckt. Wie vor hundert Jahren. Manche Mauern sind in frischem, strahlendem Weiß getüncht. Hier hat ein Liebhaber sein neues Zuhause gefunden.
FOTOS: ÖSTERREICH WERBUNG/UDO BERNHART, KRISTIAN BISSUTI (2)
Der schönste Platz des Landes
Daneben eine Buschenschank, einfache Holztische und Bänke vor dem flachen Haus. Eine Flasche Uhudler-Wein wartet auf den Gast. Alles im stillen Zauber. Manche behaupten, das hier sei der schönste Platz des Burgenlandes. Die Kellergasse der Gemeinde Heiligenbrunn. Sie könnten recht haben. Wann, geschätzter Leser, wann haben Sie das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht? Etwas Neues besucht? Zum Beispiel diesen Ort Heiligenbrunn bei Güssing. Die Grenze zu Ungarn ist drei, das Schlösschen von Alfons Graf Mensdorff-Pouilly in Luising neun Kilometer entfernt. Neuland für Sie? Dann wird es Zeit, diesen Platz, ach was, die ganze Region zu entdecken. Für ein paar Urlaubstage oder vielleicht für den Rest ihres Lebens. Ein Platz im sonnigen Süden „Unser Ziel ist es, diesen Teil des Südburgenlandes, vom Bezirk Oberwart abwärts und im Speziellen die Bezirke Güssing und Jennersdorf, sanft aber nachhaltig zu revitalisieren. Dabei geht es nicht nur um Tourismus. Die drei Bezirke alleine haben jährlich einen Abgang von 3.500 Menschen, bei 2.000 Geburten. Das wollen wir ändern. Durch Rückkehrer und Zuwanderer, etwa heft 2|2016
aus Wien oder Graz. Hier findet der Mensch noch Ruhe. Und eine wunderschöne Landschaft, die stark wetterbegünstigt ist. Warum soll hier nicht, sagen wir, ein Florida des Burgenlandes entstehen?“ Starke Frau, starkes Projekt
Oho, das sind starke Worte. Doch die Frau, die sie spricht, ist ebenfalls stark. Verena Dunst, Jahrgang 1958, eine gestandene SPÖ-Landesrätin. Sie leitet ein Regierungsamt mit sehr, sehr vielen Referaten, darunter Dorferneuerung, Landwirtschaftsförderung, das Buschenschankwesen und weinrechtliche Agenden. „Weil sich hier im Süden etwas ändern muss, starten wir das ‚Projekt Uhudler Land‘. Diese Region hat so viele Schätze. Sie werden viel zu wenig genützt und belebt. Gerade entsteht unsere ‚Task Force Lebensqualität‘. Sie wird die Landschaft, deren Produkte und Arten sowie die Renovierung der Kellergassen mit den typischen ‚Kellerstöckl‘-Bauten in den Fokus stellen“, erläutert Verena Dunst mit Verve. Anmerkung: Der Begriff Task Force wird mit Kampftruppe oder Spezialeinheit übersetzt. Die Dame ist eine wahre Oberkommandierende. Dabei ist dieses Gespräch so gar nicht martialisch. Erstens sitzen wir körpernah um einen runden Holztisch, zweitens befinden wir uns im privatem Refugium von Verena Dunst. Es liegt quasi ums Eck von Heiligenbrunn, dem Fleck mit dem schönsten Platz des Burgenlands, und ist ihr Heimatort Moschendorf. Hier hat sie 1997 selbst ein ‚Kellerstöckl‘ erworben und behutsam erneuert. Es ist eng, aber behaglich. Vor dem Haus recken sich ein paar Weinstöcke ungeduldig der Aprilsonne entgegen. Uhudler-Reben, was sonst.
Dieser Wein aus dem Südburgenland: Im Aussehen ähnelt er einem hellen Rotwein oder Rosé. Der Geschmack erinnert an Walderdbeeren oder Schwarze Ribiseln. Er schmeckt – oder auch nicht. Jedenfalls löste diese Sorte schon mehrmals nationale Schlagzeilen aus. Zeitweise war sein Verkauf verboten (Grund: Erzeugt aus so genannten „Direktträgern“, sei der Uhudler durch zu hohe Anteile an Fuselöl und Methanol gesundheitsschädlich.), endlich wurde das Wirrwarr ganz aktuell, am 12. April 2016, vom Landtag in Eisenstadt verbindlich beendet. Eine neue Verordnung regelt nunmehr den Uhudler-Anbau durch „saubere“ Kreuzsorten. Was sonst noch? Ach ja, der seltsame Name. Da streiten sich Experten und sonstige Weinnasen. Die gängigste Version: Nach extensivem Genuss sollen die Augenringe des Trinkers an das Aussehen eines Uhus erinnern.
„Warum soll hier nicht, sagen wir, ein Florida des Burgenlandes entstehen?“ Verena Dunst, Landesrätin (SPÖ)
info
Der Uhudler als Flugzeugträger
Wie auch immer, jetzt gibt das Ge- „Projekt Uhudler Land“ wächs sogar einem Masterplan den AMT DER BURGENLÄNDISCHEN Namen. „Projekt Uhudler Land“. LANDESREGIERUNG Der Wein ist der Flugzeugträger, ABTEILUNG 4a seine Beiboote steuern diese Ziele Mag. Michael Förschner an: Revitalisierung für und Neuan- Tel. 057 600 / 2455 schau 23
schaureportage
Ein Foto zur Erinnerung: Landesrätin Verena Dunst besuchte mit dem schau-Magazin die alte Kellergasse in Heiligenbrunn.
Schauspieler Martin Weinek („Kommissar Rex“) ist HobbyWinzer. Er siedelte sich im Südburgenland an und verkauft eigene Weine.
Am Beispiel Wohnen
Michael Förschner: „Es ist höchste Zeit für dieses Programm. Die kritische Masse durch Abwanderung, durch fehlende Versorgung und verfallende Bausubstanz ist erreicht. Jetzt wird gegengesteuert. Die Vorzüge der Region, insbesondere des Pinkatals, sind ja vorhanden. Beispiel Wohnen: Hier ist ein Häuschen noch leistbar. Von den ‚Kellerstöckln‘ kommen etwa 1.500 Häuser für Kauf und Umbau in Frage. Na24 schau
„Von den ‚Kellerstöckln‘ kommen etwa 1.500 Häuser für Kauf und Umbau in Frage“ Mag. Michael Förschner, Amt der Burgenländischen Landesregierung
türlich unter Einhaltung gewisser Schutzauflagen. Aber dann wartet eine tolle Lebensqualität in einer weitgehend heilen Umwelt.“ Über Fördergelder wird geredet
Verena Dunst meldet sich jetzt zurück. Mit der Macht einer Landesrätin. Sie versichert: „Über Förderungen zu diesem Plan wird mit interessierten Projektträgern ernsthaft geredet.“ Und weiter: „Klarerweise hilft es, dass die Europäische Union noch bis 2020 Fördergelder für das Burgenland bereitstellt. Wir werden dieses Projekt in Aussendungen und Pressekonferenzen im Detail vorstellen“. Aha, und wann, Frau Landesrätin? „Demnächst. Darüber hinaus lade ich sie schon jetzt ein. Kommen Sie in zwei Jahren wieder zu mir, auf ein Glas Uhudler. Dann werden Sie erleben, was hier alles passiert ist.“ Gut. Notiert, verkündet. Nun ist es ja nicht so, dass
dieser Teil des Burgenlandes nicht schon jetzt treue Verehrer kennt. Einer davon ist Schauspieler Martin Weinek, als Inspektor Kunz Pro tagonist der TV-Serie „Kommissar Rex“. Gemeinsam mit Gattin Eva, gelernte Dramaturgin und zertifizierte Kellermeisterin, mutierte er zum Weinbauern. Die beiden Hobbywinzer bewirtschaften Weingärten, wohnen in einem renovierten Haus in Hagensdorf, Gemeinde Heiligenbrunn. Ihre Weine werden ab Hof verkauft oder in der eigenen Buschenschank ausgeschenkt. Nächstens ab 28. April. Komm’, lieber Mai, komm’ … Sein Weg könnte Modell für andere sein. Martin Weineck, ein „zuagraster“ Steirer aus Leoben: „Langsam entdecken mehr und mehr Menschen, dass man hier wunderbar leben und arbeiten kann. Vor 30 Jahren war die Sozialstruktur nämlich so: auf in die Stadt, als Beamter, Lehrer, Polizist oder Krankenschwester.
Jetzt erkennt eine neue Generation, dass dieses Südburgenland, das Land ihrer Eltern, Zukunft hat.“ „Allmählich ziehen alle an einem Strang“, bestätigt auch Dietmar Babos, der junge Vizebürgermeister von Heiligenbrunn. Er ist Mitglied einer unabhängigen Liste im Verbund mit der SPÖ. Sein vorgesetzter Bürgermeister ist ÖVPler. Irgendwie rauft man sich zusammen. Schließlich geht es um die Hoffnung, um die Zukunft. Um den Tourismus. Und natürlich auch ums Geschäft. Wiedersehen in zwei Jahren
Langsam wird es Abend in diesem schönen Stück Burgenland. Durchatmen. Endlich ruhig, endlich gemütlich? Es ist ruhig, es ist gemütlich! Schon den ganzen Tag über. Die Luft ist klar und frisch, das erste Grün sorgt für frische Farbtupfer. Über einer Buschenschank quillt langsam Rauch hoch. Gelassenheit liegt über dem Land. Wird es sich behutsam erneuern lassen? „Kommen Sie in zwei Jahren wieder“, hat Verena Dunst vorgeschlagen. Frau Landesrätin, wir haben einen Deal. /// heft 2|2016
FOTOS: KRISTIAN BISSUTI, PETER MARZUCHELLI
siedelung von Rückkehrern, Aussteigern und „Grey Panthers“. Von älteren Menschen also, die schon lange von einem Häuschen im Süden Österreichs schwärmen (die „FloridaVision“). Dabei sollen Fördergelder für die Renovierung alter Gebäude, für den Ausbau und Vertrieb von heimischen Produkten zur Nahversorgung helfen. Klingt doch gut. Und das ist der Moment, an dem ein engagierter Mitstreiter dieses Projekts, Michael Förschner von der Landesregierung, zu Wort kommen muss. Frau Landesrätin hat Pause, trinkt einen Schluck Wein. Uhudler, was sonst.
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„Es war nicht immer leicht, aber mit Erfolgen geht eben alles viel einfacher.“
ÖFB-Präsident Leo Windtner glaubt an sein Team – auch bei der Euro 2016 in Frankreich wird Österreich gut abschneiden.
Leo Windtner, ÖFB-Präsident
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schausport Marco Cornelius HEISSESTE LIGA Sendetermin Montag 18 Uhr
Knapp 50 Tage müssen sich die österreichischen Fans noch bis zum Startschuss zur Euro 2016 in Frankreich gedulden. Die Kicker sind schon bereit. Wir trafen ÖFBPräsident Leo Windtner im Rathauskeller zum Interview.
Wenn der ehemalige Kicker berichtet, hört die „Regionalliga Ost“ zu. schau tv und Marco Cornelius sind die Spezialisten für den Fußball in der Ostregion. Das ganze Interview gibt‘s auf www.schaumedia.at/mediathek
ÖFB-PRÄSIDENT LEO WINDTNER:
Spannung steigt – wir sind bereit für Frankreich TEXT VON MARCO CORNELIUS
IN ZEITEN WIE DIESEN IST man gerne Sympathisant des österreichischen Fußball-Nationalteams, und natürlich auch ÖFB-Präsident. Nicht nur wegen der Qualifikation für die Euro 2016 in Frankreich. Auch die Damen- und Nachwuchsmannschaften machen den ÖFBPräsidenten stolz. Aber Leo Windtner kennt auch die andere Seite – die nicht so erfolgreiche. Denn mit tollen Ergebnissen oder Teilnahmen an Welt- und Europameisterschaften waren wir in Österreich lange nicht gesegnet. „Da tut es schon gut, sich einmal sportlich für eine Europameisterschaft zu qualifizieren. Noch schöner ist natürlich die Art und Weise, wie es gelungen ist“, kommt Windtner ein breites Lächeln über die Lippen.
FOTOS: BUBU DUJMIC, JOHANN KORLATH
„Wir haben die Früchte für unsere harte Arbeit geerntet“
Seit 1999 ist Windtner beim ÖFB tätig. Zehn Jahre übte er das Amt des Vize-Präsidenten aus, ehe er 2009 Präsident des ÖFB wurde. „Es war nicht immer leicht, aber mit Erfolgen geht eben alles viel einfacher“, lächelt Windtner, „es hat aber auch in der unmittelbaren Vergangenheit nicht so rosige Zeiten gegeben. Auch die haben wir gemeistert. Aber jetzt haben wir auch die Früchte für unsere harte Arbeit ernten können und das macht uns auch stolz. Es war für uns kein heft 2|2016
einfacher Weg, aber schlussendlich sieht man, dass es der richtige war.“ Die Sternstunden in der letzten Qualifikation waren für Windtner eindeutig. Vor allem der Sieg in Moskau war für den Präsidenten unvergesslich, aber nicht zu vergessen ist sicherlich auch das 4:1 in Schweden: „Das sind Highlights, die man nicht so schnell vergisst. Ich kann mich aber auch noch genau erinnern, wann Österreich das letzte Mal gegen die Russen in Moskau gewonnen hat. Das war in meiner Kindheit. Damals haben die Österreicher mit dem legendären Gernot Fraydl im Tor gespielt und
gewonnen. Also das ist schon eine ganze Weile her.“ Doch auch die Nachwuchsnationalteams haben dem Präsidenten in letzter Zeit viel Freude bereitet. Den Anfang haben die Youngsters bereits 2007 bei der Weltmeisterschaft in Kanada gemacht. Damals kam die Gludovatz-Truppe auf den sensationellen vierten Platz. Viele Gesichter von damals sieht man nun im aktuellen Kader der Österreicher wieder. Mit Sebastian Prödl, Markus Suttner, Martin Harnik, Veli Kavlak, Zlatko Junuzovic, Michael Madl und Ruben Okotie sind sieben Spieler im
Er gibt alles fürs Nationalteam: Publikumsliebling und Bayern München-Legionär David Alaba.
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EURO 2016 auf schau tv schau tv ist bei der EURO 2016 in Frankreich mittendrinn statt nur dabei! Wir bringen nicht nur die Stimmungsbilder aus Frankreich auf ihren Bildschirm, sondern auch die wichtigsten Infos zur ÖFB-Auswahl. Nähere Informationen zu unserer EM-Berichterstattung finden Sie unter www.schaumedia.at oder www.facebook.com/schautvt.
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schausport Links: Stoke-Legionär und Österreichs enfant terrible Marko Arnautovic will auch in Frankreich seine gute Form bestätigen.
Rechts: ÖFB-Präsident Leo Windtner (li.) ist von der Nationalmannschaft überzeugt – sie wird uns bei der Europameisterschaft viel Freude bereiten.
Links: Marc Janko hat eine Verletzung zurückgeworfen. Er soll aber bis zum EM-Start wieder voll fit sein. Unten: Teamchef Marcel Koller hat einen Vertrag mit dem ÖFB-Team s bis 2018 verlängert.
Leo Windtner, ÖFB Präsident
Dein Regionalfernsehen
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aktuellen Aufgebot bei Marcel Koller dabei. Bei der erwähnten U20-Weltmeisterschaft hatten immerhin Leute wie Barcelonas Luiz Suarez, Edinson Cavani (Paris St. Germain) oder auch Marcelo von Real Madrid gespielt. Als bester Spieler des Turniers erhielt der Argentinier Sergio Agüero den Goldenen Ball. Er gewann auch den Goldenen Schuh als bester Torschütze mit insgesamt sechs erzielten Treffern in sieben Spielen und agiert derzeit in der englischen Premiere League bei Manchester City. „Da sieht man wieder, dass der Erfolg unserer Teams keine Eintagsfliege ist. Es ist kein Zufallsprodukt, sondern wir haben in den letzten Jahren sehr viel richtig gemacht und auf diese Erfolge auch gezielt hingearbeitet“, so Windtner weiter.
raktere unter einen Hut zu bringen – er formte ein sensationelles Kollektiv, und der Erfolg hat ihm recht gegeben. Wir haben viele Top-Spieler in unserem Nationalteam, doch ich bleibe dabei – der Star ist bei uns die Mannschaft“, meint ÖFB-Präsident Windtner, und: „Dass der Weg bis zum heutigen Tag kein einfacher war, kann man sich vorstellen.“
uns zu arbeiten, da wir ja auch in weiterer Zukunft erfolgreich sein wollen.“ Ziel bei der EM in Frankreich: die Gruppenphase überstehen
Das Ziel des ÖFB-Präsidenten bei der EM in Frankreich ist klar definiert, obwohl er eigentlich gar kein Ziel ausgeben will: „Wir haben Nachbar Ungarn schaut zu schon in der Qualifikation nur von Österreichs Entwicklung auf Spiel zu Spiel geschaut und das wollen wir jetzt in Frankreich nicht anDie Entwicklung des österreichi- ders machen. Für uns ist immer das schen Nationalteams blieb aber auch nächste Spiel das wichtigste. Natürin den anderen europäischen Län- lich wollen wir die Gruppenphase dern nicht unbeobachtet. So meinte überstehen und die österreichische etwa der ungarische Ex-Austria-Le- Bundeshymne öfter wie dreimal högionär Tibor Nyilasi, dass die Un- ren. Und, wie gesagt, Ungarn ist ungarn Österreich um gut fünf Jahre ser erster Gegner und der Fokus nachhinkten. Für die Österreicher liegt komplett auf diesem Spiel.“ ein schönes Kompliment – für Prä- Keine guten Nachrichten gibt es für „Der Star ist bei uns das Team!“ sident Leo Windtner ein Zeichen Teamchef Koller seitens einiger harter und kontinuierlicher Aufbau- Teamspieler. So sind etwa Torjäger In den letzten Jahren schaffte es arbeit: „Sicherlich ist es eine Würdi- Marc Janko und auch Abwehrchef Teamchef Marcel Koller, aus einem gung unserer Arbeit, aber wir hatten Aleksandar Dragovic aufgrund von Team mit viel Potential eine sehr vor einiger Zeit genau dasselbe Pro- Verletzungen bei ihren Vereinen zurgute Mannschaft zu formen. „Team- blem und haben uns immer wieder zeit außer Gefecht. Beide sollen aber chef Koller gelang es, die vielen un- die Schweiz als Vorbild genommen. bis zum ersten Gruppenspiel gegen terschiedlichen und markanten Cha- Wir werden aber nicht aufhören, an Nachbar Ungarn wieder fit sein. /// heft 2|2016
FOTOS: JOHANN KORLATH (3), BUBU DUJMIC
„Da sieht man wieder, dass die Erfolge unserer Teams keine Eintagsfliegen sind!“
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schaustars Diese Frau ist nicht zu bremsen. Sie war mit 19 Jahren bereits bei den „Vorstadtweibern“, hatte ein Album auf Platz fünf in den Charts („Debut“) und nun tritt sie für Österreich in Stockholm zum Song Contest an. Noch Fragen? Wir haben die Antworten: Wir haben Zoë Straub in Wiens ältestem Hardrock-Club auf ein Interview, ein Fotoshooting und ein Bier getroffen.
Zoë, sing für uns! INTERVIEW VON JULIA PÜHRINGER, FOTOS: REINER RIEDLER
Song Contest-Fans sind ein spezieller Menschenschlag, oder?
Was war die erste Musik, die dich begeistert hat?
zoë: Für eingefleischte Fans ist das ein Lebensstil, da hat sich fast eine eigene Kultur entwickelt. Ich finde es großartig, wenn man für etwas eine Leidenschaft hat und wenn das auch noch so ein freundlicher, friedlicher Contest ist, wo alle Leute zusammenkommen, ist das eine schöne Sache. Als Musikerin wiederum ist das die größte Plattform, auf der man sich je präsentieren kann. Und dass dir dein Land das anvertraut, ist was Besonderes.
Die Zauberflöte. Und Musicals. Meine erste CD war vom KiddyContest (lacht). Und Papermoon hab ich natürlich bis zum Abwinken gehört. Und viel Beatles.
Mein Vater [Papermoon-Gründer Christof Straub, Anm. d. Red] hat mich immer schon davor gewarnt, einfach weil es gute, aber auch schwierige Zeiten gibt. Der Erfolg hat natürlich mit Arbeit und Disziplin zu tun, aber auch viel mit Glück. Und das ist nicht selbstverständlich, man muss immer weiterarbeiten, selbst wenn es gerade sehr gut läuft. Man soll nicht davon ausgehen, dass das jetzt Standard ist. 30 schau
Nein, unfreiwillig (lacht). Papa hat mir viel von seinen CDs auf einen alten großen iPod überspielt. Natürlich wird in einer Musikerfamilie nicht illegal runtergeladen, während also all meine Freunde so 5000 Songs hatten und immer das Neueste, gab’s auf meinem iPod Papermoon und die Beatles. Aber das hat mich nie gestört. Aber wenn du zehn Jahre alt bist, sagen die Leute halt, das ist Opa-Musik. Ich habe auch immer klassische Musik geliebt, mich aber früher nie getraut, das zu sagen. Wenn man mit dem eigenen Vater Musik schreibt, gerät man sich da nie in die Haare?
Nein, erstaunlicherweise. Das erste Mal haben wir das ja nur zum Spaß gemacht, ohne Druck, aber es funktioniert noch immer so. Er freut sich, dass ich diese Leidenschaft auch habe und dieses Gespür dafür. Es war gut, das gerade am Anfang
Leg dich nicht mit der Zoë an: Tatsächlich – diese Frau sang mal beim Kiddy Contest. Inzwischen ist sie für alles gewappnet.
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FOTOS: XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
Dir war schon bald klar, dass du Schauspiel oder Gesang machen willst – haben dich deine Eltern vor deinem Berufswunsch gewarnt?
Du hast Papermoon zuhause noch ausgehalten?
„Was ich so toll an Conchita finde: Sie hat auch nie aufgegeben, ist oft Zweite geworden und hat immer weitergemacht. Das ist inspirierend.“ Zoë Straub, Song-Contest-Starterin
mit ihm zu machen, du traust dich so einfach viel mehr deine verrückten Ideen auszuprobieren. Hast du Stil-Ikonen?
Ich tu mir bei so was immer schwer. Alles inspiriert mich. Aber ich habe keine Idole. Singer-Songwriter finde ich spannend und natürlich auch andere Leute, die im selben Business wie ihre Eltern arbeiten, da wird man halt oft abgestempelt … Passiert dir das häufig?
Bildtext Das Manuskript muss nach der Überprüfung im Verlag satzfertig gemacht werden. Der Verfasser soll ein leserliches Manuskript liefern
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Ja klar. Ich hab’ dummerweise Online-Kommentare gelesen, das war eine schlechte Idee. Den einen bin ich zu naiv, bei den anderen bin ich eine Schlampe, ich kann’s offenbar eh’ keinem recht machen (lacht). Ich habe schon gedacht, dass ich das cooler wegstecke. Auch über meinen Vater hab’ ich viele Sachen gelesen – Schiebung, der Vater hat den ORF bestochen … Aber ich weiß es besser. Mein Vater ist letztes Jahr sehr streng rübergekommen, aber er ist einfach vor der Kamera wahnsinnig schlecht (lacht), er wirkt vor der Kamera anders, als er in echt ist. Er kommt dann so Eislaufvater-mäßig rüber, aber das ist er überhaupt nicht. Ich hab’ ihn jahrelang dazu überreden müssen, Musik mit mir zu machen. schau 31
schaustars So Zoë: Zoë Straub schreibt die Musik mit ihrem Vater, Papermoon-Gründer Christof Straub.
„Ich hab’ dummerweise Online-Kommentare gelesen, das war eine schlechte Idee. Den einen bin ich zu naiv, bei den anderen bin ich eine Schlampe, ich kann’s offenbar eh keinem recht machen.“ Zoë Straub, Song-Contest-Starterin
„Loin d’ici“, weit weg von hier – der Song ist Programm, wenn Zoë im Mai Österreich in Stockholm vertritt.
Wie erlebt man das dann, wenn der eigene Song im Radio läuft?
Das war sehr arg. Man checkt das ja gar nicht. Ich hab’ vorher die ganze Zeit die Demo-CD gehört, um noch Verbesserungen rauszusuchen. Dann denkst du, es ist wieder die CD und dann kommst du drauf, nein, das ist im Radio. Das ist schon sehr cool, wenn dann der Moderator sagt, „Das war Zoë mit ‚Mon cœur a trop aimé‘“. Du bist jetzt quasi die Nachfolgerin von Österreichs größtem Song-Contest-Hit, Conchita Wurst ... das ist schon eine Vorlage.
Der Druck wäre letztes Jahr sicher größer gewesen. Aber es kribbelt 32 schau
schon, daran zu denken. Was ich so toll an Conchita finde: Sie hat auch nie aufgegeben, ist oft Zweite geworden und hat immer weitergemacht. Das ist inspirierend. Bestimmst du mit, wie deine Videos aussehen?
Natürlich rede ich da mit. Aber es ist auch klar, dass dabei nicht immer alles umgesetzt wird. Privat ist es mir ja völlig egal, was ich in der Früh anziehe. Für Shootings habe ich jetzt ein, zwei Outfits zur Sicherheit (lacht). Aber wenn ich auf der Bühne bin, ist das etwas Anderes. Ich hatte immer schon eine kleine Prinzessin in mir, die kann da raus. ///
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Zoë Straub Zoë moderierte bereits als Mädchen bei Confetti TiVi und trat beim Kiddy Contest auf. 2015 nahm sie erstmals an der Österreich-Vorentscheidung für den Song Contest teil und landete auf Platz 3. Im selben Jahr erschien ihr erstes Album „Debut“. Mit „Mon coeur a trop aimé“ wurde sie in Österreich bekannt. Mit ihrer Single „Loin d’ici“ wird sie Österreich beim Eurovision Song Contest 2016 vertreten.
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schauporträt In seinem aktuellen Programm „Sex, Drugs & Klei’n’Kunst“ spielt Paul Pizzera alle Stückerl. Wuchteln, reichlich Musik und ganz viel … ja wie nennt man es? Es bringt ihn jedenfalls ins Schwitzen. schau hat den Newcomer aus der Steiermark zu seiner besonderen Bühnenperformance befragt. PAUL PIZZERA:
Ich mach nix, wo ich nicht dahintersteh’ TEXT VON NINA NEKOUI, FOTOS: REINER RIEDLER
ER KANN wirklich einiges: Er bringt uns zum Lachen, er singt, er spielt Gitarre und kann ganz schnell sprechen. So richtig schnell – gefühlte 57 Sätze kann er in einen Atemzug packen. Trotzdem ist Paul Pizzera eigentlich ziemlich entspannt, als ich ihn in seiner Garderobe im Orpheum in Wien-Donaustadt besuche. Eine Stunde vor dem Auftritt wohlgemerkt. „Das Warten vor einer Vorstellung ist das Einzige, was nervig ist an dem Beruf, von dem her ist jede Ablenkung vorher super“, empfängt er mich lächelnd. Danke, das ist der perfekte Einstieg für unser Interview. Authentisch perfektionistisch
Mit fast 28 Jahren ist der gebürtige Steirer und Germanist aus Deutschlandsberg einer der jüngeren auf Österreichs Kabarettbühnen, aber Paul Pizzera unterhält bereits auf höchstem Niveau. Doch wie nennt er das denn jetzt eigentlich? Poetry Slam? „Na ja, es ist eher energetisch!“, lacht er und weiter: „Das hat eigentlich gar nix mit Poetry Slam zu tun, da probiert man ja eher, eine Tragik reinfließen zu lassen. Das hat auf jeden Fall keine Vorbildfunktion für mich. Das, was ich mache, hat, glaub’ ich, viel mit meiner Genera34 schau
tion zu tun, weil wir so schnelle Verausgabung ist. Dazu erzählt er Schritte mittlerweile gewohnt sind. fast ein bisschen stolz: „Texthänger Zum Beispiel, wenn du ein You- hatte ich noch nie auf der Bühne, Tube-Video bekommst und merkst, aber ich übe einfach sehr, sehr viel. das dauert drei Minuten, machst du Auch Blackouts oder so hatte ich das Fenster schon wieder zu. Man ist Gott sei Dank noch nicht. Die inheute total Schnelles und Action tensive Übung ist mir ganz wichtig, reiches gewohnt; genau das probier’ ich mag mich mit keinem Scheiß ich so zu vermitteln. Für mich ist es ,aufstellen‘. Es soll dann zumindest auch extrem wichtig, dass die Leute von der Gesamtperformance immer merken, dass ich mich bei jedem passen. Und dass d’ mal ein Wort Auftritt für sie zerreiß’. Ich bin verschluckst, ja … meistens fällt das nachher wirklich fertig und hin, den Leuten gar nicht auf.“ Trotzdem aber mir taugt’s, wenn ich mich ver- bleibt Paul Pizzera am Boden und ausgaben kann.“ Klingt ja fast nach erzählt weiter: „Klar, es gab aber sportlicher Betätigung – also Kondi- auch noch keine Vorstellung, wo ich tion braucht man jedenfalls –, vor sage, die war fehlerfrei. Und gerade allem wenn man perfektionistisch wenn ich nur ein Wort vergess’, veranlagt ist; zumindest bezeichnet nervt mich das voll! Ich bin einfach sich Paul Pizzera selbst so. „Dadurch, so perfektionistisch. Die Leute sagen dass ich alles selber schreibe, be- zwar dann ,Super, saugeile Stimkomme ich beim Schreibprozess mung gewesen!‘, aber ich denk’ mir schon viel Übung. Bei gewissen ,Du Volltrottel, Paul! Was soll denn Passagen ist es so, dass ich sie zwei das?‘ Dann denke ich mir aber wiebis drei Wochen lang durchgehe, der ,Es ist gut, wenn du nie wirklich damit das dann wirklich auf Punkt ganz zufrieden bist. Erstens hält es und Komma sitzt. Und grad mit der dich vom Größenwahn fern oder Musik dazu, stresst du dich a bissl sonst irgendwelchen arroganten Züselber und spielst schneller und gen. Und zweitens macht es dich schneller und plötzlich merkst: Oh besser auf der Bühne.‘“ f***, da muss ich einen Atemzug auslassen …“ Natürlich bin ich neu- „Schiach“ trifft’s einfach besser gierig, wie hoch die Fehlerquote bei so einem hohen Level an Konzentra- Wenn man Paul Pizzera schon mal tion und musischer bzw. sportlicher auf der Bühne – oder auf YouTube – heft 2|2016
„Ein Pfeil kann nur dann wirklich weit fliegen, wenn der Bogen auch gut gespannt ist.“ Paul Pizzera
Ihn bringt nichts aus der Ruhe. Vor den Toren des Orpheum in der Wiener Steigenteschgasse lässt er sich vor den Augen seiner Zuschauer ablichten. „Ihr könnt’s euch ruhig dazustellen! Das stört mich nicht.“ Authentisch und auf dem Boden geblieben, das zeichnet Paul Pizzera aus.
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„Ich denke mir immer: ,Es ist gut, wenn du nie wirklich ganz zufrieden bist. Erstens hält es dich vom Größenwahn fern und zweitens macht es dich besser auf der Bühne.‘“ Paul Pizzera Er fühlt sich wohl auf der Bühne und dazu berufen, sein Publikum zu unterhalten. Paul Pizzera, der Kabarettimport aus der Steiermark
unsere Nationalmannschaft zu sehen.“ Wilde Zeiten hat der Steirer hinter sich, erzählt er mit strahlenden Augen: „Früher hatte ich richtige Hardcore-Zeiten mit Sturm Graz, wo ich mit dem Bus nach Weißrussland gefahren bin oder nach Rumänien – ich bin echt überall dabei gewesen. Aber man wird älter … dann geht sich’s auch mit dem Beruf nicht mehr aus. Immer wenn es die Zeit zulässt, bin ich wo live dabei. Letztes Jahr bin ich zum Beispiel mit Freunden nach Madrid geflogen, um Real Madrid gegen Schalke 04 zu sehen.“
Im Backstage-Bereich des Wiener Orpheum hat schauRedakteurin Nina Nekoui den Kabarettisten Paul Pizzera über Fußball und seine Liebe zu seiner Heimat befragt.
info
Paul Pizzera Alle Termine seiner aktuellen Tour „Sex, Drugs & Klei’n’Kunst“ auf www.paulpizzera.at
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gesehen hat, merkt man sofort, der Dialekt und seine Heimat sind ihm sehr wichtig. Der Kabarettist zuckt aber doch ein bisschen zusammen, als ich das anspreche: „Gerade bei solchen Wörtern wie ,Heimat‘ oder ,Heimatstolz‘ und so bin ich immer sehr vorsichtig. Es hat leider noch immer diesen Nazimief dran. Ich könnte nie stolz darauf sein, Österreicher zu sein, weil ich nichts gemacht hab’ dafür, dass ich Österreicher bin. Ich bin aber sehr dankbar dafür, Österreicher zu sein! Trotzdem – man hat seine Wurzeln und ja, grad diese Heimatverbundenheit ist mir extrem wichtig, weil es mich erdet.“ Diese Liebe zur Heimat spürt man eben in seinem Programm, das zu einem Großteil in
steirischem Dialekt präsentiert wird. „Das ist mir einfach voll wichtig. Der Karl Ferdinand Kratzl (Anm. Weihnachtsmann von MA 2412) hat mal so einen schönen Spruch gesagt: ,Hässlich ist ein schönes Wort, aber schiach ist treffender.‘ Und genau das ist es. Der Dialekt ist für mich ehrlicher und straighter.“ Ganz viel Fußball im Blut
Apropos Heimat und so … die EURO 2016 naht in großen Schritten: „Ja, ich bin ein großer Fußballfan!“, outet er sich und weiter: „Ich bin beim Viertelfinale in Frankreich mit Freunden dabei und freu’ mich schon voll drauf. Das darf ich nicht auslassen … und ich hoffe natürlich
Der Jungkünstler hat zwar schon viel erlebt – so tourt er mit seinem (großteils ausverkauften) Programm „Sex, Drugs & Klei’n’Kunst“ durch ganz Österreich und hüpft von kleinen Spielstätten in große Hallen –, aber wie sind die weiteren Pläne? „Ich habe wahnsinnig viele Anfragen momentan … ich mag jedenfalls auf keinen Fall was machen, wo ich nicht dahintersteh’. Wurscht, ob das jetzt Filmrollen sind oder Werbungen. Mich qualifiziert nichts dazu zu sagen, dass diese Bank super ist oder dieses Joghurt gut schmeckt. Ich denke, man sollte extrem aufpassen, was man macht.“ Das Jahr 2017 wird aber ein aufregendes und man darf sich auf einiges freuen: „Im Herbst 2017 kommt das Duo-Programm mit dem Kollegen Otto Jaus. Da wird’s wieder musikalisch mit ganz viel guter Musik und da freu’ ich mich schon darauf! Und bis dorthin werde ich noch solo herumziehen …“ Na gut, mit dieser feinen Nachricht lasse ich ihn nun in Ruhe, damit er sich auf seine Vorstellung besinnen kann. „Ein Pfeil kann nur dann wirklich weit fliegen, wenn der Bogen auch gut gespannt ist.“ Mit diesen Worten und einem schelmischen Grinsen auf seinen Lippen verabschiedet er sich. /// heft 2|2016
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Die Liebe zur Kunst wurde ihr quasi in die Wiege gelegt: Laura wurde schon als kleines Mädchen von Großmutter Oona ermutigt, ihren Opa Charlie Chaplin zu zeichnen.
„In einigen Ländern ist selbst heute noch den Frauen das Lachen in der Öffentlichkeit verboten. Auch dagegen werde ich kämpfen.“ Laura Chaplin
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Nicht nur wegen seiner großen Schuhe hat Charlie Chaplin markante Spuren hinterlassen. In Sachen Humor, K reativität und Kunst hat der Schauspieler tiefe Fußstapfen für seine Enkelin bereitet. Laura tritt mutig das Erbe an und folgt ihm mit großen Schritten. LAURA CHAPLIN:
Ich bin Charlie Chaplins Enkelin INTERVIEW VON NINA NEKOUI
DER GEBURTSTAG ihres Opas „Not having the chance to have führt sie am 16. April nach Wien, met him in person I grew up with um ihr Buch „Lachen ist der erste his constant close presence Schritt zum Glück“ vorzustellen: Ei- around in my life in many ways.“ gentlich wohnt die junge Künstlerin – so heißt es auf Ihrer Website. Laura Chaplin in der Schweiz, outet Sie sind genau zehn Jahre nach sich aber im Gespräch als Wien-Fan. dem Tod Ihres Großvaters Charlie schau erzählt sie, wie sie von ihrem Chaplin geboren. Wie haben Sie Opa inspiriert wurde. ihn wahrgenommen bzw. auf wel-
FOTOS: LIONEL FLUSIN (2)
schau: Kunst, Schriftstellerei, eine Leidenschaft für Pferde, Weinlabel-Design ... Sie haben schon einiges geschaffen. Was macht Ihnen am meisten Spaß?
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laura chaplin: Ich wuchs im Haus meines Großvaters Charlie Chaplin auf. Er hatte das „Manoir de Ban“, ein riesiges Herrenhaus mit einem weitläufigen Park, Tennisplätzen, Swimmingpool, Pferdestallungen und einer eigenen Landwirtschaft in Corsier-sur-Vevey am Genfer See, 1952 nach seiner Vertreibung aus den USA gekauft. Mein Großvater sammelte Kunst, Bücher, Antiquitäten. An jeder Ecke im Haus spürte man seinen wachen Geist und seine ungeheure Kreativität. Das Haus war für mich ein magischer Ort. Ich lebe heute in meinem eigenen Haus, nicht weit entfernt, sobald ich aber das „Manoir“ betrete, spüre ich, wo mein Zuhause ist. Malen, schreiben, gestalten macht mir am meisten Spaß und bei der täglichen Arbeit mit meinen Pferden kann ich mich richtig entspannen.
che Art haben Sie seine Präsenz gespürt?
Jeder, der in unser Haus kam, konnte diese gewaltige kreative Energie meines Großvaters und seinen „Spirit“ spüren. Robert Downey jun. lebte mehrere Monate bei uns, um sich für seine Rolle im Film ‚Chaplin‘, für die er für den Oscar und Golden Globe nominiert wurde, vorzubereiten. Er wurde so wie Michael Jackson, einer der größten Charlie-ChaplinFans, Freund unserer Familie. Michael kam regelmäßig zu Besuch, um Energie zu tanken, und sang für uns vor dem Abendessen „Smile“, Charlie Chaplins größten Hit aus dem Film „Moderne Zeiten“. Meine Großmutter Oona Chaplin ermutigte mich schon als kleines Mädchen, meinen Großvater zu zeichnen. Die Zeichnungen gefielen unseren Gästen und so verdiente ich mir mein Taschengeld. Mein Vater führte damals ein berühmtes Musikstudio im benachbarten Montreux und viele bekannte Musiker wie die Rolling Stones, David Bowie, Queen oder Led Zeppelin
gingen bei uns ein und aus. Zudem kamen viele Filmstars, alte Freunde meines Großvaters, die meine Großmutter besuchten. An unserem Tisch im Speisezimmer fanden 30 Personen Platz und es kam fast täglich jemand zu Besuch. Mit meinen Charlie-Chaplin-Zeichnungen verdiente ich damals ganz ordentlich Taschengeld. Heutige Situation: Die Flüchtlingskrise überschattet Europa, Ihr Großvater hat 1940 mit dem Film „Der große Diktator“ die damalige Situation satirisch dargestellt. Könnten Sie sich vorstellen, dass er auch heute eine tragikomische, filmische Antwort auf die derzeitige Krise hätte?
Mein Großvater war Humanist, Internationalist – er verabscheute
Auch auf ihrem Handgelenk hat Laura Chaplin ihre Kunst verewigt.
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schaukünstlerin
„Jeder, der in unser Haus kam, konnte diese gewaltige kreative Energie meines Großvaters und seinen ‚Spirit‘ spüren.“ Laura Chaplin
Am 16. April erscheint Ihr Buch „Lachen ist der erste Schritt zum Glücklichsein“ – wie sehr hat Sie Ihr Großvater dazu inspiriert?
Mein Großvater war immer mein Vorbild und meine größte Inspiration. Mit meinem Buch und mit meiner Kampagne „Charlie Smile“ (www.charliesmile.org) will ich einen Beitrag leisten, unsere Welt fröhlicher zu machen. 40 schau
Mein Ziel ist es aber auch, dass „La- Was mögen Sie an Wien ganz chen und das Recht, andere Men- besonders? Könnten Sie sich schen zum Lachen zu bringen“ als auch vorstellen, hier zu wohZusatzartikel in die Internationale nen? Charta der Menschenrechte aufge- Ich mag an Wien einfach alles. nommen werden. Dazu starte ich Atemberaubende Architektur, tolle Museen, hervorragendes Essen, die eine Petition an die UNO. Bis heute werden Kabarettisten, sauberste Stadt der Welt und die Comedians, Cartoonisten verfolgt, Menschen sind friedlich und enteingesperrt, gefoltert oder, wie spannt. Ich plane in Wien ein eiim abscheulichen Fall von Char- genes Projekt, das ich noch in dielie Hebdo, sogar ermordet. Mäch- sem Jahr vorstellen werde. tige, Diktatoren, religiöse Fanatiker hassen nichts mehr als Lachen Ein Blick in die Zukunft: Was und Humor! In einigen Ländern sind Ihre nächsten Ziele? ist selbst heute noch den Frauen Ich will zehn Millionen Unterdas Lachen in der Öffentlichkeit schriften für meine Petition an die verboten. Auch dagegen werde ich Vereinten Nationen sammeln. Dafür reise ich in den nächsten Mokämpfen. naten um die Welt. Und wenn Worüber können Sie richtig herzes mir gelingt, die Menschen mit haft lachen? meinem Buch und meiner KampaÜber humorvolle Filme, Clowns gne „Charlie Smile“ ein wenig heiund meine Mutter. Sie kommt terer und fröhlicher zu stimmen, aus Belfast, Nordirland und hatte bin ich sicher, dass mein Großvaschlimme Dinge im Bürgerkrieg er- ter, wo immer er jetzt auch sein lebt. Trotzdem ist sie der humor- mag, stolz auf mich ist. vollste und lustigste Mensch geblieVielen Dank für das Gespräch! /// ben, der mir je begegnet ist.
Kreativ in jeder Hinsicht – Weinund Sektflaschen hat Charlies Enkelin verziert und designt.
FOTOS: CHRIS SINGER, HOFFMANN UND CAMPE, LIONEL FLUSIN
Nationalisten, weil er sie für alle Kriege dieser Welt verantwortlich machte – und Friedensaktivist. Seine Figur des „Tramp“ erlebt und überlebt alles, ohne dabei seine Würde zu verlieren – menschliche Niedertracht, wirtschaftliche Ausbeutung, Weltwirtschaftskrise, Armut, Hunger, Gier, Gewalt und Krieg. Charlie Chaplin war auf der Seite der Unterdrückten, Verfolgten, Gedemütigten und Ausgebeuteten. Deshalb wurde er von den Mächtigen dieser Welt gehasst und in den USA politisch verfolgt. Natürlich wäre eine so große humanitäre Katastrophe ein Thema für ihn gewesen.
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Ab April 2016: Lachen ist der erste Schritt zum Glück von Laura Chaplin Verlag Hoffmann und Campe ISBN 978-3-455-85162-5 15,99 Euro
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neug er mehr
wecken.
MUSEEN erforschen – Kultur hautnah erleben. Die vier Museen der Wien Holding – das Mozarthaus Vienna, das Kunst Haus Wien, das Jüdische Museum Wien und das Haus der Musik – machen Kunst und Kultur auf eine ganz besondere Weise erlebbar. Tickets erhältlich bei www.wien-ticket.at oder direkt bei den Museen. www.wienholding.at
schaunaturgeheimnis Als man Ende 2015 den Feuersalamander zum „Lurch des Jahres 2016“ ernannte, war v ielen noch nicht klar, dass ein Hautpilz sein Über leben bedroht. schau hat nachgeforscht, was es mit der Gefahr für die Amphibie auf sich hat. „LURCH DES JAHRES 2016“ IN GEFAHR
Aus für den Feuersalamander? TEXT VON HEDI MATHIAS
Asiatischer Pilz bedroht unsere Lurche
2013 wurde dieser Pilz in den Nie derlanden entdeckt und hat dort bereits in kürzester Zeit die Feu ersalamanderpopulation drastisch dezimiert. In der Zwischenzeit hat er sich über den Benelux-Raum nach Deutschland verbreitet und könnte sich auch in Österreich aus breiten. Alle bei uns im Land le benden Amphibienarten sind auch ohne diese neue Bedrohung höchst gefährdet. Die Zerstörung ihres Lebensraumes, die Gefahr auf den Straßen, Agrochemikalien und der Klimawandel – die Einschleppung einer so hoch ansteckenden Krank heit ist nun eine weitere massive Bedrohung. Kein Wunder, dass nun bei den Fachleuten die Alarm glocken schrillen. 42 schau
USA verhängt Importverbot
Durch ungenügende Vorkehrun gen im internationalen Tierhandel wurde der Pilz aus Asien nach Eu ropa eingeschleppt, die USA ha ben bereits mit einem Importver bot reagiert und wollen so ihre letzten natürlichen Ökosysteme schützen. Der Pilz bleibt auf Ma terial wie Keschern, Stiefeln oder Kleidung hängen und somit kann auch der Mensch zur Verbreitung dieser tödlichen Krankheit beitra gen. Die Übertragung von Lebens raum zu Lebensraum geht schnell, wenn das verwendete Material nicht gründlich mit pilztötenden Stoffen desinfiziert und getrocknet wird. So könnten Amphibienlieb haber unmittelbar zur Verbreitung beigetragen haben. Der Salamander fresser kann definitiv zum Aussterben einzelner Arten führen, beziehungs weise ist dies bereits geschehen. Ist ein Tier betroffen, stirbt die gesamte Population, da die Krankheit hoch ansteckend ist. Maßnahmen zur Bekämpfung
Ganz wichtig ist die Meldung an die zuständigen Behörden, sobald meh rere tote Tiere entdeckt werden, da mit die Ursache geklärt – der Pilz befall ist für den Laien nicht leicht erkennbar – und eine mögliche Ausbreitung der Pilze auf die hei
mische Amphibienfauna verhindert werden können. Geben Sie deshalb Meldungen von FeuersalamanderBeobachtungen bitte an www.na turbeobachtung.at weiter, dort wer den alle Daten ausgewertet und für Schutzmaßnahmen verwen det. Diese sind nun wichtiger denn je geworden, damit auch zukünf tige Generationen sich noch am Frühlingserwachen von Fröschen, Kröten, Unken und Co. erfreuen können. /// info
Auge in Auge mit Kreuzotter & Feuersalamander Der Naturerlebnispfad durch das r omantische Waldstück „Im Wald“ Teil II im Tiergarten Schönbrunn bietet die Möglichkeit, auch in Wien die Natur zu entdecken und viel Wissenswertes zu erfahren: Entlang des 170 Meter langen Weges stehen am Wegesrand drei Freilandterrarien mit heimischen Amphibien und Reptilien, die man in Österreich vor allem beim Heidelbeer pflücken oder bei Wanderungen im Gebirge antrifft. Das zweite Terrarium teilen sich drei Amphibienarten: Feuersalamander, Gelbbauchunken und Bergmolche. Im dritten Terrarium werden mit Hornottern die wohl spek takulärsten heimischen Giftschlangen gehalten. www.zoovienna.at
FOTOS: GETTY IMAGES
ALS AMPHIBIE braucht der Feuer salamander – bei uns auch „Regen mandl“ oder „Erdmandl“ genannt – ein feuchtes Hautklima. Er lebt daher dort, wo es Mischwälder mit viel Laub und Fließgewässer gibt. Umso schlimmer sind die Auswir kungen des neu entdeckten Chy trid-Pilzes Batrachochytrium sa lamandrivorans. Dieser Hautpilz, auch Salamanderfresser genannt, ist ein besonders aggressiver Keim und frisst sich in die empfindliche Haut der Lurche.
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„Salamander dürfen nicht in ihrer Lebensweise gestört werden! Am besten ist es, diese wunderschönen Tiere einfach nur zu beobachten und den besonderen Moment zu genießen.“ Magdalena Meikl, Biologin beim Naturschutzbund. Mehr unter „Auf den Spuren von Bergnarr und Regenmandl: Alpen- und Feuersalamander als Indikatoren intakter Natur“, www. alpensalamander.eu
Mit seinen leuchtend gelben Flecken auf schwarzem Körper ist der Feuersalamander leicht zu erkennen. Übrigens: Die Rückenzeichnung ist bei jedem Tier individuell verschieden – wie der Fingerabdruck beim Menschen. Seinen Feinden wie Vögeln und Schlangen signalisiert er damit: Ich bin giftig. Für den Menschen ist ein Kontakt mit dem giftigen H autsekret allerdings harmlos.
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KUNST IM ÖFFENTLICHEN RAUM
Kunst auf Straßen und Plätzen erleben Kunst gibt es nicht nur in Museen und Galerien, sondern auch an öffentlichen Plätzen in Form von Kunst im öffentlichen Raum. Sie bietet zum Beispiel großartige Installationen und Skulpturen von international gefeierten KünstlerInnen wie etwa Ken Lum, Rachel Whiteread oder Henry Moore.
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er Kunstplatz Karlsplatz. Mitten im Wasserbecken vor der Karlskirche steht die Plastik „Hill Arches“ des englischen Bildhauers Henry Moore. Er ist weltbekannt für seine großen, abstrakten Skulpturen. Eigentlich hätte die Bronzeskulptur am späteren Wohnsitz des Künstlers in England aufgestellt werden sollen. Anlässlich der Umgestaltung des Karlsplatzes schenkte Moore das Werk der Stadt Wien. Es wurde am 26. April 1978 errichtet. Kunst im öffentlichen Raum in Wien Kunst im öffentlichen Raum, Public Art im Englischen, gilt als ein Sammelbegriff für Kunstwerke unterschiedlicher Epochen und Stile, die im kommunalen öffentlichen Raum, also in den städtischen Parks, auf Straßen oder Plätzen von jedermann zu erleben sind. In Wien wickelt die „KÖR“ (Kunst im öffentlichen Raum GmbH) seit 2004 derartige künstlerische Projekte ab. Sie erteilt Aufträge an KünstlerInnen, lädt zu künstlerischen Wettbewerben für Projekte im öffentlichen Raum ein, vergibt Förderungen an KünstlerInnen beziehungsweise ProjektträgerInnen und setzt damit verbundene Tätigkeiten wie Symposien, Publikationen und Vermittlungsprogramme um. Ein Beispiel ist das erste österreichische Denkmal, das den Verfolgten der NS-Militärjustiz gewidmet ist. Das im Oktober 2014 am Ballhausplatz enthüllte Denkmal wurde von dem deutschen Künstler Olaf Nicolai gestaltet. Nachdem der Ort fixiert worden war, übergab die Stadt die Planung, Durchführung und Umsetzung eines Wettbewerbs an die städtische
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Einrichtung KÖR. Mit den dunklen Seiten der österreichischen Geschichte beschäftigt sich auch das Mahnmal für die österreichischen jüdischen Opfer der Shoah am Judenplatz, das von der englischen Künstlerin Rachel Whiteread gestaltet wurde. Es stellt eine nach außen gekehrte und hermetisch abgeschlossene Bibliothek dar. Der Inhalt der Bücher bleibt verborgen, ihr Rücken unsichtbar. KÖR-Projekte im Online-Kulturstadtplan Wo steht in Wien Kunst im öffentlichen Raum? Sie ist ganz einfach zu entdecken! Alle wesentlichen Infos bietet „Wien Kulturgut“, der digitale Kulturstadtplan der Stadt Wien (www.wien.gv.at/kultur/kulturgut). Umfangreiches Kartenmaterial zeigt die kulturgeschichtliche und stadtplanerische Entwicklung Wiens von der Frühzeit bis heute. In der U-Bahn-Station Karlsplatz passieren täglich 200.000 Menschen die Wandmalerei von Ernst Caramelle. In der angrenzenden Westpassage befindet sich die Medieninstallation „Pi“ des kanadischen Künstlers Ken Lum. Sie überrascht mit 14 verspiegelten Paneelen, hinter denen sich LED-Anzeigen befinden. Diese informieren aktuell über das Wachstum der Sahara oder die globalen Rüstungsausgaben. In der Innenstadt gibt es viele weitere Kunstwerke wie die Skulptur „Wiener Trio“ von Philip Johnson beim Schottenring oder die vier Lemurenköpfe von Franz West auf der Stubenbrücke beim Stadtpark. INFOS www.koer.or.at, www.wien.gv.at/kultur/kulturgut
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Die Skulptur von Henry Moore wurde am 26. April 1978 im Wasserbecken vor der Karlskirche errichtet.
23 Blasmusikkapellen aus allen österreichischen Bundesländern und aus Südtirol präsentieren sich am 4. Juni in Wien.
FOTOS: EVA AMANN/KÖR GMBH 2012, MA 7
Kultur in Wien: 365 Tage gratis
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Kostenlos, aber nicht umsonst: Popfest Wien, Eröffnung der Wiener Festwochen, Fest der Freude, Blasmusikfest, O-Töne, MUSA: Wien bietet eine Fülle von Gratisangeboten und Veranstaltungen. Denn die Kultur ist ein wichtiger Teil des Lebensgefühls in Wien. Die Stadt Wien legt großen Wert darauf, dass für ihre BewohnerInnen und BesucherInnen ein vielfältiges Kunst- und Kulturangebot bereitsteht. Alle Menschen sollen am kulturellen Leben in der Stadt teilhaben können. Die Broschüre „Gratis, aber nicht umsonst“ bietet einen umfassenden Überblick zum kostenlosen Veranstaltungsangebot in Wien: vom Gratiseintritt für Kinder und Jugendliche in Museen bis hin zum Wiener Kulturpass. INFOS www.kultur.wien.at, www.wien.at/kultur/kulturgut
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RAUS IN DEN FRÜHLING
Sportlich die Natur entdecken L Die Tage werden wärmer und die Lust, in der Natur zu sein, steigt mit jedem Tag. Jetzt heißt es: raus in die Natur. Zahlreiche Outdoor-Sportarten in Wien halten fit und können kostenlos ausgeübt werden.
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aufen, Radfahren, Inlineskaten: Sie sind einige der beliebtesten Sportarten der WienerInnen. Nicht nur für Laufprofis gibt es in der Stadt vielfältige Strecken zur Auswahl. Viele nutzen die Donauinsel, den Prater, Parks oder die Stadthügel für ihren Sport. Es gibt in der Stadt 31 verschiedene, gut beschilderte Lauf- und Nordic-Walking-Strecken. Am Ausgangspunkt der Strecken stehen „Running Checkpoints“. Sie informieren über Länge, Verlauf und Eigenheiten.
Wandern durch die Natur Wer es etwas gemütlicher und entspannter schätzt, geht spazieren oder Wandern in den Wald. Die Stadtwanderwege verlaufen meist durch Wiens Naherholungsgebiete oder den Wienerwald. Sie sind gut beschildert und mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Rastund Gaststätten sowie Heurige am Wegrand laden ebenso zum Verweilen ein wie Bänke und Tische an schönen Aussichtspunkten oder Waldwiesen.
Unterwegs mit Stöcken Für den Anfang der Saison reicht vielen schon, flotten Schrittes an der frischen Luft zu gehen. Im Trend liegt seit Jahren Nordic Walking. Es verbindet schnelles Gehen mit den Vorteilen des Langlaufs. Auf sanfte Weise werden Kreislauf und Muskeln gestärkt. Es belastet die Gelenke deutlich weniger als Joggen. Und Nordic Walking kann man überall betreiben.
Wander-Broschüre Ob im Lainzer Tiergarten oder in der Lobau: Es gibt viele landschaftlich schöne Möglich keiten, Fauna und Flora zu entdecken. Den Verlauf der Wege zeigen Übersichtspläne und eine Wanderkarte der Broschüre „Wanderbares Wien“. Und der lange Wiener Rundumadum-Wanderweg umrundet die Stadt in 24 leicht zu bewältigenden Etappen. heft 2|2016
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Virtuelles Amt: Amtswege bei der Stadt Wien ganz einfach von zu Hause aus erledigen.
Die Wiener Stadtwanderwege sind auch im mobilen wien.at-Stadtplan eingezeichnet, ebenso wie rund 2.500 Sportstätten.
FOTOS: CORBIS
Auf kleinen und großen Rädern Immer mehr Menschen nutzen das Fahrrad. Das Wiener Radwegenetz umfasst rund 1.300 Kilometer. Und es werden stetig mehr. Wer Rad fährt, trägt auch zum Klimaschutz bei. In der Stadt gibt es auch sieben MountainbikeStrecken, die in den nahen Wienerwald führen. Auch die Strecken für Inline-SkaterInnen sind in Wien top. Beliebte, weil autofreie Trainingsstrecken sind die 4,5 km lange Prater-Hauptallee sowie die 21 km lange Donauinsel. Eine Smartphone-App, die speziell auf das städtische Radfahren zugeschnitten ist, macht in Wien das Fahrradfahren noch einfacher.
Virtuelles Amt: einfach praktisch Warum nicht den Amtsweg erledigen, wenn es Ihnen passt? In Wien ist das längst möglich. Bereits rund 600 so genannte Amtshelferseiten liefern Infos über Dienstleistungen und Amtswege sowie die nötigen Formulare. Einfach, verständlich, umfassend. Wer einen neuen Pass braucht, macht sich den Termin via Internet aus. Wer etwas verloren hat, der oder dem hilft das virtuelle Fundamt bei der Suche. Wer ein Parkpickerl benötigt und sich den Gang zum zuständigen Bezirksamt ersparen möchte, kann es auch online bestellen. Wer in Wien einen Amtsweg erledigen muss, kann vieles vom Wohnzimmer aus oder auch unterwegs tun. 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. So kann man zum Beispiel online nachschauen, wie lange die Wartezeiten
auf den Bezirksämtern sind, und kommt schneller zu Pass, Meldezettel & Co. Auch Geburts-, Heiratsurkunden und ähnliche Dokumente können nachträglich online bestellt werden. Zudem stehen auf der behördenübergreifenden Plattform eine Reihe von Formularen für diverse Amtswege zum kostenlosen Download zur Verfügung. Und natürlich informiert der virtuelle Amtshelfer lückenlos auch über notwendige Unterlagen. Übersichtlich strukturiert nach den unterschiedlichen Bereichen des Lebens findet jede und jeder mit wenigen Klicks alles, was für die rasche Erledigung von Amtswegen nötig ist. INFOS www.amtshelfer.wien.at
INFOS www.sport.wien.at www.wien.gv.at/stadtplan/ www.fahrradwien.at/app
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schauunternehmer Kann man als Bauingenieur aus Weingraben in der internationalen Oberliga mitspielen? Man kann. Dr. Richard Woschitz hat es eindrucksvoll bewiesen. In seiner Unternehmensgruppe verbindet er Innovation mit Pionierarbeit und feiert heuer das 20-jährige Firmenjubiläum. DIPL.-ING. DR. TECHN. RICHARD WOSCHITZ
Aus solidem Holz geschnitzt Vom Burgenland aus global erfolgreich: Dr. Richard Woschitz blickt auf die ersten 20 erfolgreichen Jahre zurück.
DAS TALENT fürs Bauen liegt bei Richard Woschitz bereits in den Genen. Der Vater war Baupolier, der Großvater ein Zimmermann. Bereits in seiner Kindheit war das Mithelfen auf den Baustellen der Umgebung für ihn das Größte. Damals wurde der Grundstein für eine lebenslange Leidenschaft gelegt. Als der Bau ingenieur aus dem Burgenland nach seinem Studium an der TU Wien in einem Dachgeschoss am Wiener Karlsplatz sein erstes Büro in Unter miete bezog, ahnte jedoch noch kei ner, dass er nur 20 Jahre später in der internationalen Oberliga mitspielen würde. Richard Woschitz selbst ver traute jedoch von Beginn an seinem Traum – und machte ihn schließ 48 schau
lich gemeinsam mit seinem Team und Ehefrau Christine wahr. Heute beschäftigt sein Unterneh men rund 80 Mitarbeiter an fünf Standorten und vereint seit Novem ber 2015 unter dem Dach der WOSCHITZGROUP alle Unter nehmensbereiche der Anwendungs technik, von der Projektentwick lung bis zum Engineering. Das Tätigkeitsfeld spannt sich dabei vom Einfamilienhaus über Brückenkons truktion bis zum Hochhaus. Pannonische Erfolgsstory
„Als ich vor 20 Jahren den Schritt in die Selbständigkeit wagte, hatte ich ein klares Ziel: in zehn Jahren ein
Profibüro aufzubauen und in zwan zig Jahren in der Champions League des Bauingenieurwesens mitzuspie len“, sagt Richard Woschitz. Mitte der 1990er Jahre, während allerorts Betonbau regierte, fand der Bau ingenieur seine Nische und setzte auf Leichtbauten in Glas, Stahl und Holz. Letzteres ist bis heute sein persönlicher Schwer punkt geblieben. Viele große nationale und auch einzelne internationale Projekte, etwa das Emirates Pearl Hotel in Abu Dhabi, tragen heute die Hand schrift seines Unternehmens. Egal, ob Eingangsbauwerk und Weinregal im Palais Coburg, die markante Welle vor Österreichs größtem Kon gresszentrum, dem Austria Center Vienna, oder das Gebäude der Fach hochschule Burgenland in Eisenstadt – sie alle wurden mit dem Knowhow von Richard Woschitz realisiert. Auch auf der größten Baustelle Wiens war die WOSCHITZGROUP maßgeblich beteiligt. Am Wiener Hauptbahnhof betreute das Unter nehmen zwei wichtige Projekte. Vom „Bahnorama“ aus, einer 66,7 Meter hohen Turmkonstruktion aus Holz, konnten Besucher den Baufortschritt am Hauptbahnhof mitverfolgen. Die WOSCHITZGROUP besorgte dabei die Tragwerksplanung und
für die gigantische Glasfassade des Hauptbahnhofes wurde die Detail statik ausgeführt. Vom Ingenieurbüro zum Generalkonsulenten am Bau
In den letzten Jahren hat Richard Woschitz sein Unternehmen Schritt für Schritt zum Generalkonsulen ten in Sachen Bauingenieurwesen ausgebaut. „Die technische Kom petenz unseres Teams erlaubt es Architekten, auch originelle, künst lerische Ideen umzusetzen“, sagt Richard Woschitz. „Wir bringen Architektur und Ingenieurwissen auf einen Nenner. Der Architekt hat eine Vision und diese übersetzen wir in die Realität. Dabei stehen für mich die Perfektion in Konstruktion und Form, die verwendeten Materialien sowie die Eleganz klar im Fokus. Es geht darum, die wesentlichen Problempunkte sofort zu erkennen, den dafür richtigen Lösungsansatz zu finden und schließlich mit der Erfahrung aus zwanzig Jahren das Projekt professionell umzusetzen.“ Das Erfolgsrezept? Ein klarer Fokus!
Wer Richard Woschitz nach dem Geheimnis seines Erfolges befragt, heft 2|2016
FOTOS: WWW.WETZELSDORFER.AT, C.WOSCHITZ (3), CETUS BAUDEVELOPMENT GMBH&RÜDIGER LAINER+PARTNER ARCHITEKTEN ZT GMBH
TEXT VON CHRISTOPH BERNDL
Fußballakademie Burgenland: Bei der Planung wurde besonderes Augenmerk auf die Nachhaltigkeit der Anlage gelegt.
Blickfang: Auch die markante Welle vor Österreichs größtem Kongresszentrum, dem Austria Center Vienna, wurde mit dem Know-how der WOSCHITZGROUP realisiert.
bekommt eine simple Antwort: „Ein großes Ziel vor Augen haben und dieses ohne Wenn und Aber verfolgen. Dazu ist es wichtig, dass man auf das richtige Team vertrauen kann“, sagt Richard Woschitz. „In meiner Arbeit setze ich auf vier wesentliche Erfolgsfaktoren: Unter nehmensphilosophie, Qualifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbei ter, Stabilisierung von Kundenbezie hungen sowie Kompetenzverteilung und Führung.“ Während sich manch einer bereits auf den Lorbeeren seines Erfolges ausruhen würde, sind seine Gedan ken schon wieder Richtung Zukunft gerichtet. Der Wiener Ingenieur baupreis 2010 und der Titel „Holz baumeister h. c.“ aus dem Jahr 2012 bestätigen den Erfolgsweg. „Stillstand wäre das Schlimmste!“, sagt Richard Woschitz. Als Vorden ker im Bauwesen will Richard Woschitz auch in den nächsten Jahren hoch hinauf. Demnächst soll im neuen Wiener Stadtteil Seestadt Aspern das höchste Holzhochhaus der Welt in den Himmel wachsen. Tragwerks planung und Bauphysik kommen auch für dieses Projekt von der WOSCHITZGROUP. Wenn das kein gutes Omen für die nächsten 20 Jahre ist. /// heft 2|2016
Mit dem Betriebszentrum Laubenbachmühle entstand eine neue Heimstätte für die historische Mariazellerbahn.
Hoch hinaus: In der Seestadt Aspern zeichnet Richard Woschitz für die Tragwerksplanung und Bauphysik des höchsten Holzhochhauses der Welt verantwortlich.
info
WOSCHITZGROUP GmbH 1010 Wien, Karlsplatz 2, Top 19 Tel. 01 / 504 98 63–12 Fax: 01 / 504 98 63–20 office@woschitzgroup.com www.woschitzgroup.com
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schaukultur „Unser Ziel ist es, in sieben Jahren sieben Uraufführungen zu produzieren.“ Reinhold Stumpf, Obmann der Theaterinitiative Burgenland
Echtes Theater mit Mut und Ehrgeiz
Das Manuskript muss nach der Überprüfung im Verlag satzfertig gemacht werden. Der Verfasser soll ein leserliches Manuskript liefern. Aufgabe des Verlages ist es, das Manuskript so weit
TEXT VON FRANZ PRASSL
DIESE RÜCKKEHR INS LEBEN findet auch an kleinen und kleinsten Bühnen statt. Am Beispiel Oberwart. Oberwart? Warum nicht? Hier entstand durch Künstler und kunstaffine Menschen ein Bündnis, das richtiges Theater ermöglicht. Sicher, in den großen Metropolen gibt es die Schlagzeilen. Aber in der burgenländischen Stadt mit knapp 7500 Einwohnern beweisen ein paar Dutzend Menschen, wie aus Ehrgeiz und Ambition eine kleine, aber zeitgemäße Theaterplattform entsteht. Sieben Uraufführungen Heiliger Martin, bitte für uns: Vor der Statue des Schutzpatrons des Burgenlandes ein Erinnerungsfoto. Links Siegmund Kleinl, Autor von „Europas heiliger Krieger“, mit Regisseur Peter Wagner
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Ferry Janoska und seine Musik sind Garanten für sehr emotionale Momente in dem donnernden Drama. Der Komponist war mehrere Jahre Obmann des burgenländischen Vereins „Romano Centro“.
„Unser Ziel ist es, in sieben Jahren sieben Uraufführungen zu produzieren. Vor allem Stücke der Gegenwart, also Theater von heute. Mit jetzt schreibenden Autoren“, erläutert Reinhold Stumpf, Obmann der „Theaterinitative Burgenland“. Sieben Uraufführungen in sieben Jahren? Schaffen die Burg und die Oper in Wien nicht einmal gemeinsam,
wenn der zarte Hinweis genehm ist. „Theaterinitiative Burgenland“: Dieser Verbund von burgenländischen Theaterleuten – Text, Regie, Schauspiel, Bühnenbild, Musik, Licht – existiert seit dem Vorjahr. Sitz ist das OHO, das „Offene Haus Oberwart“. Alles in dieser Richtung findet man gut. Denn Oberwart reimt sich auf Attentat: Februar 1995, Rohrbomben, vier tote Roma, Franz Fuchs, der mit den verstümmelten Armen. Muss man nicht ständig erwähnen, aber auch nicht vergessen. Nachdem 2015, im Gründungsjahr, das Stück „KeinFunkenLand“ uraufgeführt wurde, ist das Leitmotiv der diesjährigen Produktion der Landesheilige des Burgenlandes. 2016 ist Jubiläumsjahr, „1700 Jahre Hl. Martinus“. Es inspirierte den Autor Siegmund Kleinl zum Drama „Europas heiliger Krieger“. Allerdings teilt er ganz und gar nicht das landläufige Bild des barmherzigen Mantelteilers und Schutzpatrons, dem wir auch die rasend gute Martini-Gans-Völlerei verdanken. heft 2|2016
FOTOS: CHRISTIAN RINGBAUER (2), EVELINE RABOLD, WWW.PICTUREDESK.COM
Lassen wir zum Anfang dieser Geschichte den großen Oscar Wilde sprechen: „Das Theater ist nicht nur der Punkt, wo sich alle Künstler treffen. Es ist ebenso die Rückkehr der Kunst ins Leben.“ Sie findet in vielen Orten und Formen statt. Zum Beispiel in Oberwart.
Ein Auftritt mit Kraft: Gernot Piff ist die Hauptfigur in „Europas heiliger Krieger“ – Die Geschichte des Hl. Martin anno 2016.
Es tobt und blitzt
St. Martin à jour heißt bei Schöpfer Kleinl: Auch ein christlicher Heiliger hat als radikaler Gotteskrieger begonnen, der nun – transportiert in die Jetztzeit – bei der Zerstörung gegenwärtiger „Kultstätten“ wie den Bankentempeln, selbst Hand anlegt. Assoziationen zu aktuellen Bilderstürmern, etwa radikale Islamisten, sind naheliegend. Gernot Piff, der Titeldarsteller, bewältigt jedenfalls eine Tour de Force. Zehn verschiedene Kostüme, es tobt und blitzt auf der Bühne, das Burgenland bebt. Eigentlich schade, dass nach der Premiere im März im OHO (120 Zuschauer, Vorführung ausverkauft) sowie Aufführungen im ORF-Studio Eisenstadt und Großwarasdorf das Stück nunmehr Pause hat. (Das Burgenland hat kein Landestheater.). Obmann Stumpf von der „Theaterinitiative“: „Wir denken aber an eine Tournee im Herbst mit Aufführungen in Wien, Klagenfurt oder Graz.“ heft 2|2016
Das hängt auch von den finanziellen Möglichkeiten ab. Wenn Oscar Wilde von der Rückkehr der Kunst ins Leben spricht, ist das erhebend. Aber es kostet. Deshalb darf man an dieser Stelle ruhig Landesrat Helmut Bieler vor den Vorhang holen, der u. a. die Finanzen und Volkskulturangelegenheiten des Burgenlandes zu bewältigen hat. Er
fördert sieben Uraufführungen in sieben Jahren mit – immerhin – 30.000 Euro pro Spielsaison. Geht da noch etwas? Wo Burgenland drauf steht, ist bei der „Theaterinitiative“ auch Burgenland drin. Alles landeseigen, sozu sagen. Das gilt für Obmann Stumpf, der wie Autor Siegmund Kleinl im Chor mitsingt, für Eveline Rapold oder Katharina Tiwald und Musikchef Ferry Janoska. Nur Titelheld Gernot Piff ist „Aushäusiger“, aus Villach. Und dann gibt es den unsichtbaren zweiten Hauptdarsteller: Sparefroh. Alles klar? Linke und rechte Herzkammer
Finanzlandesrat Helmut Bieler: Auch die Kultur wird aus seinen Steuereinnahmen gefördert. Ein e igenes Landestheater besitzt das Burgenland nicht.
Wenn der Autor die rechte Herzkammer eines Stückes ist, dann ist die linke der Regisseur. Peter Wagner, Jahrgang 1956, gehört gewissermaßen zum zeitgenössischen Kulturgut des Landes. Bis heute schrieb er etwa 25 Theaterstücke, Hörspiele, er dreht Filme und führt bei „Europas heiliger Krieger“ die Regie. Und
manchmal schreibt er persönliche Briefe. Etwa an Landeshauptmann Hans Niessl, wenn Rot-Schwarz zu Rot-Blau mutiert. Wagner: „Dann bin ich einige Zeit persona non grata. Das halte ich aus.“ Ein nicht einfacher, aber mutiger Mann. Er verstört gerne, weil, Zitat: „Wir so viel haben und dabei den Blick für das wirklich Wichtige verlieren.“ Er stellt Martin als erbitterten Kämpfer dar. Er lässt heidnische Tempel zerstören, zeigt den Kampf und dann den inneren Wandel einer Figur zu einem toleranten Menschen. Der Regisseur: „Ich will dieser Figur den Bierernst, den theologischen Ernst nehmen und auch den gewitzten Verführer zeigen.“ Nun gut, Kunst darf, soll, muss provozieren. Denn auch das verkündet dieser Regisseur: „Ein gelungener Abend kann nur dann entstehen, wenn sich das Publikum selbst in dem Stück, in der Figur, erkennt.“ Und so etwas ist ja hin und wieder vonnöten. /// schau 51
FOTOS: XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
schaukultur
Emotionale Spurensuche in der Vergangenheit: Theresia Gabriel hat die Ausstellung „Haydn und die Frauen“ zusammengestellt.
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Haydn und die Frauenwelt TEXT VON RUDI MATHIAS, FOTOS: RENE WALLENTIN
Joseph Haydn gilt heute nicht nur als Pionier und Schöpfer des klassischen Streichquartetts. Er war auch das, was man in unserer heutigen Zeit einen Frauenhelden nennen würde. Doch in seinen Kreisen war das damals ganz normal.
WER VOM EISENSTÄDTER Schloss der Esterházys in die Haydngasse spaziert, steht nach wenigen Minuten Gehzeit unweigerlich vor dem Haus Nummer 21, wo Joseph Haydn während seiner Zeit als Hofkapellmeister bei dem Fürsten Esterházy zu Hause war. Wie Haydn dort lebte und wie das Haus zu seiner Zeit beschaffen war, wird hier eindrucksvoll gezeigt. Um zu erfahren, wie es das Musikgenie mit der „Damenwelt“ hielt, treffen wir Theresia Gabriel, die im letzten Jahr dazu für das Kulturservice Burgenland ein Konzept rund um Haydns „Beziehungskisten“ geschrieben hat. Im Anschluss daran erhielt sie prompt den Auftrag, dazu eine Ausstellung in den Räumen des Haydn-Hauses zusammenzustellen. Jede Menge fesche Musen
info
Haydn und die Frauen Sonderausstellung im Haydn Haus 7000 Eisenstadt, Joseph-Haydn-Gasse 21 Öffnungszeiten: bis 31. Mai 2016 Di–Sa 9 bis 17 Uhr Sonntag & Feiertag 10–17 Uhr 1. Juni bis 13. November 2016 Mo–Sa 9 bis 17 Uhr Sonntag & Feiertag 10–17 Uhr www.haydn-haus.at
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„Im Gegensatz zu Mozart und Beethoven, die in Wien als Stars wie Chefs heutiger Rockbands lebten, kam Haydn aus den Schlössern der Esterházys kaum heraus“, erzählt Gabriel. „Erst als er 1891 vom Hof der Esterházys entlassen wurde und nach England reiste, wurde er zum großen Star und auf Augenhöhe eines Mozarts oder Beethovens gehandelt. Dafür aber hat sich Haydn, der heute als wesentlicher Pionier und Erneuerer der Musikkultur gilt, mit einer interessanten Frauenwelt umgeben. Da waren einmal jene, denen er so manche Komposition widmete, wie Maria Anna von Genzinger, seine Seelenverwandte, oder seine Kaiserin Maria Theresia, denen er seine Arbeiten widmete. Zur zweiten Gruppe zählten jene,
für die sich Haydn als Mentor einsetzte, und zu guter Letzt jene, die neben seiner Ehefrau Anna Theresia Keller als seine ,Freundinnen‘ galten“, so die Kuratorin weiter. Liebesbriefe des Musikgenies als Vorlage für amouröse E-Mails
Zwölf Zeitgenossinnen dieser unterschiedlichen Genres hat Theresia Gabriel „aufgearbeitet“ und in der Wiener Nationalbibliothek Schriftstücke und andere Quellen zusammengetragen. „Anhand von nachgeschneiderten Kleidern und Kostümen, Gebrauchsgegenständen und Musikinstrumenten kann man sich ein gutes Bild machen, was Haydn für ,seine‘ Frauen empfand und wie er mit ihnen verkehrte“, erzählt die Kuratorin der Ausstellung. Originelles Detail: Die schönsten Briefe, die Haydn an seine Frauen damals geschrieben hat, gibt’s in der Ausstellung als E-Mail – eine Anleitung für einfallslose Liebhaber unserer Tage sozusagen. ///
Eisenstadt, Haydngasse 26: Hier lebte, arbeitete und liebte der große Komponist.
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SEPTEMBER
Feste feiern
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Kunsthistorisches Museum
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Rauschende Feste.
Das Kunsthistorische Museum feiert heuer ein Jubiläum: Vor 125 Jahren, am 17. Oktober 1891, eröffnete Kaiser Franz Joseph das neu errichtete Hauptgebäude an der Wiener Ringstraße. Um diesen Anlass entsprechend zu feiern, findet eine große Sonderausstellung zum Thema „Festkulturen“ statt, an der sich alle Sammlungen des Kunsthistorischen Museums mit kostbaren Objekten beteiligen. Ergänzt durch nationale und internationale Leihgaben wie Goyas „La gallina ciega“ aus dem Prado in Madrid oder das Designer-Outfit „Yashmak“ von Alexander McQueen aus dem V&A in London werden in drei Sälen 125 Objektgruppen präsentiert. Die Ausstellung hat das Fest und seine Geschichte zum Inhalt und beleuchtet verschiedene Aspekte europäischer Festkulturen, die sich von der Renaissance bis zur Französischen Revolution bei Hof, in der Stadt und auf dem Land entwickelt haben. Feste waren stets ein Ausnahmezustand, in dem die Gesetze des Alltags vorübergehend außer Kraft gesetzt wurden. Im Zentrum stehen das höfische Festbankett und seine opulente Prachtentfaltung mit Tanz und Musik, sowie rauschende Feste unter freiem Himmel, die anlässlich von Krönungen, Hochzeiten, Geburtstagen, aber auch zur Zeit des Karnevals, bei Kirchweihen oder auf Märkten stattfanden. Kein Schaustück im engeren Sinn, in jedem Fall aber ein hoch bedeutsames Festrequisit ist das siebzehn Meter lange Tafeltuch, das hier erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wird; Kaiser Karl V. hatte es 1527 für Festbankette des Ordens vom Goldenen Vlies in Auftrag gegeben. Ein weiteres, ausgefallenes Requisit höfischer Festgelage ist ein so genannter „Trinkstuhl“ oder „Fangstuhl‘“ aus dem 16. Jahrhundert, der seine Gäste so lange gefangen hielt, bis sie ein „Willkomm-Glas“ geleert hatten. W FESTE FEIERN – 125 JAHRE KHM Bis 11. September, Kunsthistorisches Museum, 1., Maria-Theresien-Platz, Tel. 01/525 24-0, www.khm.at
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THEATER
Ab FR 29. 4. STADTGESCHICHTEN W Wurde Rainer Maria Rilke wie manch anderer nach St. Pölten strafversetzt oder war er freiwillig hier? Wie wird eine weibliche Kunstreiterin zum vielbeachteten männlichen Dramatiker und warum ist nur die halbe Dombibliothek vergoldet? Hätte sich Angelo Giu seppe Roncalli ohne St. Pölten nur eine schwere Erkältung geholt oder wäre er nie Papst geworden? Und wie überhaupt kam die Erleuchtung nach St. Pölten? – Das Bürgertheater nimmt das 30-jährige Jubiläum St. Pöltens als Landeshauptstadt zum Anlass, um diese und andere spannende Fragen unterhaltsam an mehreren Theaterstationen in der Altstadt von St. Pölten zu b eantworten.
Zweimal in den Prater. Wege ins Vergnügen – auch im jüdischen Einwandererbezirk Leopoldstadt FESTIVAL
Postkolonial WELTOFFEN, INTERNATIONAL UND zeitgenössisch – das sind Attribute, die auch zu Niederösterreich gehören, seit Tomas Zierhofer-Kin 2005 die künstlerische Leitung des Donaufestivals übernommen hat. Der gibt seinem letzten Festival das Motto „redefining arts“ und sagt: „Das donaufestival 2016 versteht sich als Manifest des anderen, des postkolonialen Blicks auf eine Welt des Grauens. Aber die Statements unserer KünstlerInnen sind auch Ausdruck von Hoffnung und Utopie, ein Appell zu einem neuen Denken, Handeln und Empfinden.“ Wieder mit dabei sind die Kollektive Saint Genet und God’s Entertainment, die an beiden FestivalWochenenden ihre neuesten Arbeiten zeigen, letztere mit „Niemand hat euch eingeladen“ den Teil II ihrer Neuen Europäischen Tragödie.
Bis 14. Mai, Landestheater und verschiedene Spielstätten in St. Pölten, Tel. 02742/90 80 60-0, www.landestheater.net
THEATER
Ab FR 29. 4. OTELLO DARF NICHT PLATZEN W Der viel umjubelte Star- Tenor und erotisches Ziel opernbegeisterter Damen Tito Merelli wird erwartet, um „Othello“ zu singen. Als der Unzuverlässige endlich eintrifft, überstürzen sich die Ereignisse, und im Chaos droht die Vorstellung zu platzen. In der schwungvollen Komödie spielen Gerald Pichowetz und Waltraut Haas. Bis 26. Juni, Gloria Theater, 21., Pragerstraße 9, Tel. 01/ 278 54 04, www.gloriatheater.at
OPER
Ab DO 28. 4. TURANDOT W In seiner letzten, unvollendeten Oper näherte sich Giacomo Puccini noch einmal den Themenkreisen Liebe und Tod an: hier Turandot, für deren Liebe Männer sterben müssen, dort Liù, die für die Liebe stirbt, dazwischen Calaf, der die Rätsel löst und Turandot bezwingt. – Marco Arturo Marelli inszeniert, Gustavo Dudamel dirigiert, es singen Lise Lindstrom, Anita Hartig und Johan Botha. Bis 12. Mai, Staatsoper, 1., Opernring 2, Tel. 01/514 442250, www.wiener-staatsoper.at
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N DONAUFESTIVAL 29. April bis 1. Mai, 5. bis 7. Mai, Krems Tel. 01/960 96, www.donaufestival.at
AUSSTELLUNG
Einhorn & Wolpertinger VON DER VIELSEITIGEN Beziehung zwischen Mensch und Tier erzählt die Jahresausstellung im Schloss Halbturn. Hervorgehoben wird dabei der mythische Aspekt von Tieren für uns Menschen. So begegnen uns in der Schau Fabeltiere wie Einhorn, Pegasus, Wolpertinger und chinesische Drachen ebenso wie aus Tieren gefertigte kultische und magische Objekte. Traditionen vom Neujahrschwein bis zum Osterhasen machen uns bewusst, wie sich Fabeln, Geschichten und Mythen bis heute tief in unserer Kultur verankert haben. Präparate und besondere Objekte aus der weltberühmten Zoologischen Sammlung der Universität Wien zeigen die Entwicklung und die Vielfältigkeit der Tierwelt. Spannend ist auch das Übernehmen von Verhaltensmustern von Tieren. So werden vor allem in der Karikatur menschliche Eigenschaften gerne in tierisches Verhalten übertragen und umgekehrt.
Ein „Wolpertinger“, konstruiert und präpariert von Dieter Luksch.
FOTOS: PROMO, EXPO-FAUNA DIETER LUKSCH
kurz & bündig
B TIER – MENSCH Ab 22. April, Schloss Halbturn, Tel. 02172/85 77, www.schlosshalbturn.com
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DIE BESTEN TIPPS
MUSICAL Ein Rock-Musical über bipolare Störungen und Elektrokrampftherapien.
AB DIENSTAG
26 APRIL
Next To Normal MuseumsQuartier
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Pia Douwes im Trauma-Musical DER PULITZER-PREIS WIRD äußerst selten für ein Musical vergeben. Dieses ist so eine Ausnahme. Das Komitee nannte „Next To Normal“ „ein leistungsstarkes Rock-Musical, das sich mit Geisteskrankheit in einer Vorstadtfamilie auseinandersetzt und so die Bandbreite des Anwendungsbereichs Musical erweitert.“ Es beschreibt den Kampf einer Mutter mit bipolarer Störung und die Auswirkungen, die die Krankheit auf ihre Angehörigen hat. Medikamente und Therapeuten sind Diana Goodmans ständige Begleiter. Ursache ihres Zustands sind die Auswirkung eines unverarbeiteten Traumas. Ihr Mann Dan opfert sich in Liebe zu Diana auf, seine Bemühungen, ihr zu helfen, scheinen jedoch zunehmend ins Leere zu laufen. Zudem leidet Tochter Natalie besonders unter der Situation. Sie flüchtet sich in schulischen Ehrgeiz und Perfektionismus am Klavier. Pia Douwes ist in ihrer Wunschrolle als Diana zu erleben. W NEXT TO NORMAL 26. April bis 1. Mai, Halle E, MuseumsQuartier, 7., Museumsplatz 1, Tel. 01/588 85, www.halleneg.at
CHANSON
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FOTOS: GÜNTHER MEIER/STADTTHEATER FÜRTH, WALTER KOBER
Jubiläumstournee IHR GRÖSSTER HIT im deutschsprachigen Raum wurde der Gassenhauer „Theo, wir fahr’n nach Lodz“, der Vicky Leandros das Image als Schlagersängerin einbrachte, was ihrer künstlerischen Vielseitigkeit nicht gerecht wurde – auch hinsichtlich internationaler Chansonerfolge. Vor allem von Ende der 1960er bis Mitte der 1980er Jahre nahm Vicky Leandros die meisten ihrer Singles nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Griechisch, Englisch, Französisch, Niederländisch, Japanisch und Spanisch auf. Die enorme Bandbreite ihres musikalischen Schaffens, das Vicky Leandros in den vergangenen 50 Jahren etliche Preise bescheren sollte (über 80 Gold- und Platinauszeichnungen), präsentiert sie nun im Rahmen ihrer Jubiläumstournee. W VICKY LEANDROS 30. April, Konzerthaus, 3., Lothringerstraße 20, Tel. 01/960 96, www.konzerthaus.at
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Kommt anlässlich des 50-jährigen Bühnenjubiläums auch nach Wien: Vicky Leandros.
kurz & bündig AUSSTELLUNG
Bis SO 18. 9. WEGE INS VERGNÜGEN W Mit der Eröffnung des Praters hatte das Vergnügen in Wien 1766 einen Hauptwohnsitz gefunden. Auf dem Weg aus der Stadt entstanden im Laufe der nächsten 150 Jahre immer neue Vergnügungsorte. Als die Leopoldstadt ab 1850 ein jüdischer Einwandererbezirk aus den Ländern der Monarchie wurde, entwickelte sich das Straßengeflecht zwischen Donaukanal, Augarten und Praterstern zum Zentrum der multikulturellen Wiener Moderne. Die Ausstellung „Wege ins Vergnügen“ spürt den interessantesten Darbietungsorten nach. Zu Wort kommen Zuschauer, Zensur und Presse. „Auftritte“ haben aber auch die damals gefeierten Stars der urbanen Szene wie Heinrich Eisenbach, Abisch Meisels, Gisela Werbezirk, Gertrud Kraus oder Hans Moser. Bis 18. September, Jüdisches Museum Wien, 1., Dorotheergasse 11, Tel. 01/535 04 31, www.jmw.at
AUSSTELLUNG
Bis SO 21. 8. IN DEN PRATER! W 1766 überließ Joseph II. das bis dahin kaiserliche Jagdgebiet Prater der breiten Öffentlichkeit. Der 250. Jahrestag dieses Ereignisses bietet eine gute Gelegenheit, den Fokus auf die abwechslungsreiche Pratergeschichte zu richten. In seinen Anfängen war der Prater ein naturbelassenes, zentrumsnahes Gebiet, das Freiräume für spektakuläre Massenevents wie etwa szenische Feuerwerke und Ballonflugexperimente bot. Noch im 18. Jahrhundert siedelten sich gastronomische Betriebe an. Mit der „Praterregulierung“ im Vorfeld der Weltausstellung 1873 begann die eigentliche Blütezeit des Wiener Praters. Phantasievolle Neuerungen wie der Blumenkorso oder der Vergnügungspark „Venedig in Wien“ auf der Kaiserwiese trugen das Ihre dazu bei, den Prater imagemäßig weiter aufzuwerten. Die Rotunde und das 1897 errichtete Riesenrad wurden zu neuen Wahrzeichen Wiens. Bis 21. August, Wien Museum, 4., Karlsplatz, Tel. 01/505 87 47-0, www.wienmuseum.at
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kurz & bündig ZAUBERPOSSE
MI 4. 5. LUMPAZIVAGABUNDUS N Die Göttinnen Amorosa und Fortuna bemerken mit Sorge, dass der böse Geist Lumpazivagabundus sein Unwesen treibt und versucht, die Menschen vom rechten Weg ab zubringen, so dass sie nicht arbeiten, sondern nur mehr feiern wollen. Amorosa meint, dass nur die Liebe es vermag, diesem bösen Geist zu widerstehen, Fortuna aber ist überzeugt, dass die finanzielle Unabhängigkeit dazu beitragen kann, dass man nicht vom rechten Weg abkommt. Die Göttinnen beschließen eine Wette und beschenken die drei Gesellen Knieriem, Leim und Zwirn mit großen Reichtümern. – Eine Produktion des Theater Sommers Parndorf.
Zweimal Nestroy. Liebe, finanzielle Unabhängigkeit, oder gar eine Revolution?
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4. Mai, Johann-Pölz-Halle, Amstetten, Stadionstraße 12, Tel: 07472/601 454, www.avb.amstetten.at
REVOLUTIONSPOSSE
Ab 3. Mai, TAG, 6., Gumpendorferstraße 67, Tel. 01/586 52 22, www.dasTAG.at
SATIRE
Ab SA 30. 4. DAS MASS DER DINGE N Aus den ungleichen Charakteren Adam und Evelyn wird ein Liebespaar. Selbstbewusst beginnt Evelyn das Leben Adams umzukrempeln und ihn sukzessiv zu verändern. Adams Metamorphose fällt auch seinen Freunden auf, doch ahnt niemand, wie weit Evelyns Beeinflussung gehen wird. – Von Neil LaBute. Ab 30. April, Stadttheater Mödling, Babenbergergasse 5, Tel. 02236/42 999, www.theaterzumfuerchten.at
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AB MITTWOCH
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Red Bull Flying Bach MuseumsQuartier Die Flying Steps wollten sich nicht bloß von den Klängen und Rhythmen der Musik inspirieren lassen, sondern diese auch visualisieren.
SHOW
Breakdance in Dur und Moll BREAKDANCE UND BACH? Also Johann Sebastian Bach, genauer gesagt „Das wohltemperierte Klavier“, eine Sammlung von Präludien und Fugen für Tasteninstrumente. Die Show ist die erste abendfüllende Show der Flying Steps. Die erfolgreiche Urban Dance Crew hat sich auf die urbanen Tanzstile B-Boying (Breakdance), Popping und Locking spezialisiert. Bei Red Bull Flying Bach wollen die Flying Steps zur klassischen Musik Johann Sebastian Bachs nicht nur tanzen, sondern diese visualisieren – Note für Note. In allen Durund Moll-Tonarten. Denn Bach wollte mit seinem Werk die Eignung der wohltemperierten Stimmung zum Komponieren und Spielen in allen Tonarten
praktisch demonstrieren und hat damit wesentlich zu ihrer historischen Durchsetzung beigetragen. Bei der bis etwa 1720 üblichen mittel tönigen Stimmung nämich waren die Tonarten umso verstimmter, je weiter sie von C-Dur entfernt waren, so dass die Komponisten diese entfernten Tonarten mieden. Erst der Quintenzirkel brachte die 24 Dur- und Moll-Tonarten in ein gemeinsames tonales System, doch vor Bach nutzten Komponisten diese Neuerungen kaum praktisch aus. Let’s dance! W RED BULL FLYING BACH 4.–8. Mai, MuseumsQuartier, Halle E, 7., Museumsplatz 1, Tel. 01/588 85, www.halleneg.at
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FOTOS: SWITN/RED BULL CONTENT POOL, NADJA MEISTER
Ab DI 3. 5. EMPÖRT EUCH, IHR KRÄHWINKLER! W Nestroy benutzte das zu seiner Zeit bekannte Drama „Die deutschen Kleinstädter“ von Kotzebue und Bäuerles „Falsche Primadonna von Krähwinkel“ als Vorlagen, um im Jahr 1848 die historischen und höchst dramatischen Ereignisse der Revolution satirisch in ein fiktives Krähwinkel-Nest zu projizieren. Gernot Plass hat das Stück bearbeitet und in die heutige Zeit versetzt.
IGATOR V A N T N E V E KULTUR
kurz & bündig
FESTIVAL
Stadt, Land, Flucht
Bei der Tanzperformance „Naturkraft – Tanzkraft“ wird die Hagenbachklamm vertanzt.
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UNTER DEM MOTTO „Fliehkraft“ bietet das Viertelfestival NÖ ab 5. Mai insgesamt 63 Kunstprojekten eine Bühne „vor der Haustür“. Die Mitwirkenden setzen sich mit dem Lebensraum Mostviertel auseinander: Weltweit zieht es die Menschen in die Städte. Die konkreten Gründe dafür sind individuell höchst verschieden. Immer sind sie verknüpft mit der Hoffnung, dass „es“, das Leben, woanders besser ist. Es gibt aber auch gegensätzliche Trends. Stadtflucht. Viele entdecken (wieder) die Qualitäten des Lebens auf dem Lande. Viele Kunstschaffende befassen sich mit dem Thema „Migration“ einst und jetzt, lokal – und global. N VIERTELFESTIVAL 5. Mai bis 7. August, Mostviertel, Tel. 02572/342 34, www.2016.viertelfestival-noe.at
OPERETTE
AB SA 30. 4. DER BETTELSTUDENT W Krakau 1704: Der sächsische Gouverneur Oberst Ollendorf hat die verarmte polnische Grafentochter Laura auf die Schulter geküsst und dafür einen Schlag ins Gesicht kassiert. Um sich zu rächen, stattet er den Studenten Symon mit Geld und Fürsten titel aus, damit er Lauras Herz gewinnt. Laura und Symon aber verlieben sich tatsächlich. Und am Ende werden die Sachsen sogar abgesetzt: Kanonendonner verkündet den gelungenen Aufstand der Polen. Anja-Nina Bahrmann (Laura), Lucian Krasznec (Symon) und Martin Winkler (Ollendorf) singen in einer Inszenierung von Anatol Preissler. Bis 24. Juni, Volksoper, 9., Währingerstraße 78, Tel. 01/ 514 44-0, www.volksoper.at
18. Juni – 21. August 2016 Römersteinbruch www.passio.at
Karten: Passionsspielbüro St. Margarethen Kirchengasse 22, 7062 St. Margarethen / Bgld Telefon +43 2680 2100 oder tickets@passio.at
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kurz & bündig
Hinauf auf den Olymp! Die Festwochen zeigen einen Theater-Marathon.
POP-KABARETT
Ab SA 7. 5. DORNROSEN N B W Die Pop-Kabarett-Band zeigt ihr neues Programm „Weltscheibn“ mit „alten, neuen, brauchbaren, komplett überflüssigen und fetzengeilen Hits“. Und zum 15-Jahres-Jubiläum holen die drei Schwestern diesmal den Bruder auf die Bühne.
SAMSTAG
21 MAI
Mount Olympus
7. Mai, Pielachtalhalle, Ober-Grafendorf, Tel. 02742/3551260, 13. Mai, KUGA, Großwarasdorf, Tel. 02614/7001 19. Mai, CasaNova, Dorotheergasse 6-8, Tel. 01/588 85, www.dornrosen.at
MuseumsQuartier
Jan Fabres Schlachtfest mit Schlaf, Speis und Trank.
MUSIKFESTIVAL
Bis 16. Mai, Stift Melk, Tel. 02752/540 60, www.barocktagemelk.at
KONZERT
MO 9. 5. MUSE W Die drei Jungs aus Devon sind wütend, melancholisch, depressiv und verzweifelt – und eine energiegeladene und präzise Liveband. Beim 2015 erscheinenden Konzeptalbum „Drones“ steht anstelle von Orchester und Elektronik wieder die Band im Mittelpunkt. 9. Mai, Stadthalle, 15., Roland- Rainer-Platz 1, Tel. 01/79 999 79, www.stadthalle.com
KONZERT
DI 10. 5. LDN–VIE W Robert Rotifer lebt als Musiker, Songschreiber, Label-Mitbetreiber und Musikjournalist in Großbritannien und holt nun seine englischen Bekanntschaften zum Kulturaustausch nach Wien. Diesmal trifft Pete Astor auf Schmieds Puls. 10. Mai, Akzent, 4., Theresianumgasse 16–18, Tel. 01/501 65-3306, www.akzent.at
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FESTWOCHEN
Mit Ruheplätzen!
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24 STUNDEN dauert dieser Theater-Marathon. Wirk- haften Umbruch: Aus Toleranz wird Intoleranz, Machislich! Jan Fabres „Mount Olympus“ ist ein Theaterereignis mus wird zu Feminismus, politische Korrektheit zu der Superlative. 24 Stunden Heldentaten, Inzest, Kinds- Fremdenfeindlichkeit. und Muttermord, Tier- und Menschenopfer – und keine Während der gesamten Aufführungsdauer können die Spur von göttlichem Heroismus. Unaufhörlich umkrei- Zuschauer kommen und gehen sowie Speisen und Gesen die Performer immer neue Opfer altgriechischer tränke kaufen. Eine begrenzte Anzahl von Ruheplätzen Schlachten. steht am Spielort außerhalb des Zuschauerraums zur Verfügung. Ausufernder Umbruch
Die ausufernde Performance des belgischen Malers, Dramatikers, Regisseurs und Choreografen beleuchtet dauer-
W MOUNT OLYMPUS 21. Mai, Museumsquartier, Halle E, 7., Museumsplatz 1, Tel. 01/589 22 22, www.festwochen.at
SHOW
Könner am Werk
FOTOS: WONGE BERGMANN, HARLEM GLOBETROTTERS
Ab DO 12. 5. BAROCKTAGE STIFT MELK N Die Barocktage stehen heuer unter dem Motto „Illusion und Wirklichkeit“. Zur Aufführung kommen etwa eine barocke Tiergeschichte (für Kinder), Bach-Sonaten in der Bearbeitung für zwei Violinen und Basso continuo, ein Pasticcio über Don Quijote oder „Barock-Jazz“ mit dem Trompeter Thomas Gansch.
FÜR IHRE SHOW kombinieren die Harlem Globetrotters ihr Basketballspiel mit Slapstick-Einlagen. Sie legen das Hauptaugenmerk auf Familienunterhaltung und präsentieren doch einzigartiges Können. Ihre Anfänge reichen zurück bis ins Jahr 1927, als die Profiligen für schwarze Spieler gesperrt waren. Bis heute haben sie über 150 Millionen Fans in rund 130 verschiedenen Ländern der Erde zu Begeisterungsstürmen hingerissen. Aktuell bestreitet das Team jährlich etwa 300 Spiele in aller Welt. W HARLEM GLOBETROTTERS 14. Mai, Stadthalle, 15., Roland-Rainer-Platz 1, Tel. 01/588 85, www.stadthalle.com
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MUSICAL
Der Milchmann Tevje hat nicht nur Geldsorgen.
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IM UKRAINISCHEN DORF Anatevka lebt zu Beginn des 20. Jahrhunderts der arme Milchmann Tevje mit seiner Frau Golde und ihren fünf Töchtern. Drei von ihnen heiraten, anders als ihr Vater es möchte. Doch Tevje hält sich an der Tradition fest und lebt sein Leben weiter – bis der Zar die Umsiedlung der Juden verfügt und Tevje und Golde mit ihren beiden jüngsten Töchtern nach Amerika auswandern. Die Inszenierung von Matthias Davids aus dem Jahr 2003 kehrt an die Volksoper zurück. Als Tevje ist Kurt Rydl zu erleben. W ANATEVKA Ab 14. Mai, Volksoper, 9., Währingerstraße 78, Tel. 01/514 44-0, www.volksoper.at
JAZZ
SA 21. 5. PUSCHNIG / SAXOFOUR / RED SUN / SAMUL NORI W Anlässlich seines 60. Geburtstags spielt Jazzvirtuose Wolfgang Puschnig im vierten und letzten Konzert der ihm gewidmeten Personale in einer Eigenproduktion des Wiener Konzerthauses gemeinsam mit drei herausragenden Formationen: Koreas legendärem Percussion-Ensemble Samul Nori, dem Trio Red Sun (mit Jamaaladeen Tacuma) und den Saxofour (Christian Maurer, Florian Bramböck, Klaus Dickbauer), die bei dieser Gelegenheit ihr 25-jähriges Bestehen feiern werden. Präsentiert werden vollkommen neue Kompositionen, mit denen der Jubilar beauftragt wurde. 21. Mai, Konzerthaus, 3., Lothringerstraße 20, Tel. 01/ 24 20 02, www.konzerthaus.at
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FOTOS: JOHANNES IFKOVITS/VOLKSOPER WIEN
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Wolfgang Denzel Auto AG Erdbergstraße 189-193 1030 Wien Tel.: 01/74 020-0 wien.erdberg@denzel.at Gumpendorfer Straße 19 1060 Wien Tel.: 01/588 78-0 wien.gumpendorf@denzel.at www.denzel.mini.at MINI: von 55 kW (75 PS) bis 141 kW (192 PS), Kraftstoffverbrauch gesamt von 3,5 l/100 km bis 5,9 l/100 km, CO2-Emission von 109 g/km bis 136 g/km. *
Dieses Angebot ist gültig für alle MINI 3-Türer, MINI 5-Türer und MINI Clubman Neuwagen und Vorführwagen mit definierten Ausstattungspaketen. Kaufvertragsabschluss vom 1. April 2016 bis 30. Juni 2016, Auslieferung bis spätestens 30. September 2016. Die Aktion ist nicht kombinierbar mit MINI Relax All-In.
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kurz & bündig KONZERTSHOW
MO 23. 5. 4 VOICES OF MUSICAL W Die vier Stimmen der erfolgreichen Konzertshow „4 Voices of Musical“, Maya Hakvoort, Mark Seibert, Marjan Shaki und Lukas Perman kehren nach Marjans Babypause in alter Formation zurück auf die Bühne. Sie singen Musical-Hits und sorgen mit schwungvollen Choreographien und witzigen Anekdoten für unterhaltsame Stunden. Dabei präsentieren sie neben altbekannten Klassikern auch Musical-Songs aus Miss Saigon, Rebecca, Elisabeth, Romeo und Julia, Cabaret, Dreamgirls und Mozart.
Süchtig. Rechtzeitig zur EM zeigen Dorfer und Scheuba wieder ihr Fußball-Programm.
BIS SONNTAG
26 JUNI
Chagall bis Malewitsch Albertina
23. Mai, Raimund Theater, 6., Wallgasse 18, Tel. 01/588 85, www.musicalvienna.at
FESTIVAL
Ab DI 24. 5. FABELHAFT! N W Folke Tegetthoff präsentiert zum 29. Mal das Interna tionale Storytelling Festival, erstmals an vier Standorten in Österreich: Linz, Steiermark, Niederösterreich (Bad Schönau und Wiener Neustadt) und MuseumsQuartier Wien. Neben klassischen Erzählern aus aller Welt erwarten das Publikum auch ungewöhnliche Formen des Storytellings wie Pantomime, Tanz, Figuren theater oder Clownerie.
KABARETT
Marc Chagall: Jude in Rot, 1915, Öl auf Karton.
Bis 29. Mai, Bad Schönau, Wiener Neustadt, Wien Tickets: www.ticketgarden.com www.fabelhaft-storytellingfestival.at
AUSSTELLUNG
AUSSTELLUNG
DIE RUSSISCHE AVANTGARDE zählt zu den vielseitigsten und radikalsten Kapiteln der Moderne. Zu keinem anderen Zeitpunkt der Kunstgeschichte werden Schulen und Künstlervereinigungen mit so atemloser Hast gegründet wie in Russland zwischen 1910 und 1920. Jede Gruppe ist ein Programm, jedes Programm eine Kampfansage – an die Vergangenheit wie auch an die konkurrierende Gegenwart. Die Albertina widmet der Vielfalt der Kunst dieser Epoche eine groß angelegte Schau: 130 Meisterwerke von Michail Larionow, Natalia Gontscharowa, Kasimir Malewitsch, Wassily Kandinsky oder Marc Chagall illustrieren die grundverschiedenen Stile, ihre
Ab DI 24. 5. DAS GOLD DES KAISERS W Das Münzkabinett präsentiert anlässlich der 125-JahrFeier des Kunsthistorischen Museums in einer Sonderausstellung ausgewählte Gold stücke der kaiserlichen Münzsammlung. Diese für ihre Größe und Qualität, aber auch für die Seltenheit ihrer Münzen bekannte, weltberühmte Sammlung verdankt ihren Ruhm Generationen österreichischer Herrscher, die sich als leidenschaftliche Sammlerpersönlichkeiten erwiesen. Bis 5. März 2017, Kunsthistorisches Museum, 1., Maria-Theresien-Platz, Tel. 01/525 24-0, www.khm.at
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Radikale Avantgarde
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dynamische Entwicklung vom Primitivismus über Kubo-Futurismus bis zum Suprematismus sowie die zeitlichen Parallelen von gegenständlichem Expressionismus und reiner Abstraktion. In elf Kapiteln zeichnet „Chagall bis Malewitsch“ die kurze Epoche der russischen Avantgarde als sich zuspitzendes Drama der Vielfalt einander diametral gegenüberstehender Avantgarden nach. Die visuellen Spannungen dieser heroischen Phase russischer Kunst dabei sicht- und erlebbar zu machen, ist das erklärte Ziel der Ausstellung.
RECHTZEITIG ZUR FußballEM geht der Bekenntnisabend von Alfred Dorfer und Florian Scheuba in die Verlängerung. Wieder beleuchten sie Höhen und Tiefen einer Sucht, die neben Rausch und Kater auch Erkenntnisse hervorbringt. Ein besonderer Abend verspricht der 28. Mai zu werden: Da beginnt das Programm im Wiener Stadtsaal bereits um 18 Uhr – und anschließend wird das Champions League Finale live übertragen. W N B BALLVERLUST 28. April, Kulturzentrum Oberschützen 29. April, Kulturzentrum Eisenstadt 13. & 14., 27. & 28. Mai, Stadtsaal Wien 30., 31. Mai, 1.–3., 5. & 6., 8. & 9. Juni, Rabenhof Wien 4. Juni, Stadtsaal Waidhofen Tel. 01/588 85, www.dorfer.at, www.florianscheuba.at
W CHAGALL BIS MALEWITSCH Bis 26. Juni, Albertina, 1., Albertinaplatz 1, Tel. 01/534 83-0, www.albertina.at
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FOTOS: ST. PETERSBURG, STAATLICHES RUSSISCHES MUSEUM/CHAGALL®/BILDRECHT, WIEN/2016, PETER RIGAUD
Fußball live im Kabarett
Dumme
DIE BESTEN TIPPS
Gans Eine Kulturgeschichte im Federkleid
FESTWOCHEN
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Heiner Müller im Varieté HEINER MÜLLER (1929–1995) maica anzetteln. Die Regisseure gilt als einer der wichtigsten Tom Kühnel und Jürgen Kuttner deutschsprachigen Dramatiker der haben das Stück in ein Varieté zweiten Hälfte des 20. Jahrhun- verlegt. Und praktisch der gederts. Müllers Sicht auf die Dinge samte Stücktext kommt nicht von war im eigenen Land, der DDR, den Spielern, sondern aus dem unerwünscht. Die späte Rehabili- Off, von Heiner Müller selbst getierung – die Verleihung des Nati- lesen, aus einem alten Mitschnitt onalpreises Erster Klasse 1986 – einer Lesung in Leipzig 1980. sah Müller selbst als Zeichen des Dazu spielt die Band „Die Tentanahenden Untergangs des Staates. kel von Delphi“ im Orchester Müllers Dramen, Prosatexte, Es- graben live mythisch-schwebende says, Briefe, Gedichte und Reden Sounds ein. spiegeln seine Tendenz zur Zer- „Kein Verrat am Geist des Autors, trümmerung der traditionellen der vor zwanzig Jahren starb, ist Gattungsnormen unter Beibehal- dieser Abend: Er bietet den vertung absoluter Genauigkeit in der gnüglichsten und zugleich authenFormulierung wider. „Der Auf- tischsten Heiner Müller aller Zeitrag“ ist ein Stück über Verrat ten“, urteilte die Süddeutsche und das Scheitern von Utopien. Zeitung. Drei Verschworene sollen im Auf- W DER AUFTRAG trag der Französischen Revolu- 23.–25. Mai, Theater an der Wien, 6., Linke Wienzeile 6, Tel. 01/589 22 22, tion einen Sklavenaufstand auf Ja- www.festwochen.at
Sonderausstellung 26. Februar - 27. November 2016
© Alexandra Deutsch © Alexandra Deutsch
FranziskaSchmalzl Schmalzl ©©Franziska
Michaela Foltin ©©Michaela Foltin
Angela Flaig Angela Flaig F. Messner ©© F. Messner
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ITITT RR TT ININ EE
I! FFRREEI!
Deutsch || Flaig Flaig || Foltin Foltin||Schmalzl Schmalzl Deutsch
FOTOS: KATRIN RIBBE
Die Inszenierung des intellektuellen Textes ist komödiantisch und ernst zugleich.
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Impressum: Kultur-Service Burgenland GmbH | 7000 Eisenstadt
Impressum: Kultur-Service Burgenland GmbH | 7000 Eisenstadt
SONDERAUSSTELLUNG 22. 22.April April--19. 19.Juni Juni2016 2016 SONDERAUSSTELLUNG
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kurz & bündig
MDLSX und MMA. Middlesex und die Kunst des Mars
KOMÖDIE
Ab SO 22. 5. DER DIENER ZWEIER HERREN W Zwei vornehme junge Liebespaare, die das Schicksal auseinandergerissen hat, müssen sich wiederfinden. Und ein Diener, der nicht genügend zu beißen hat, sucht sich einen zweiten Herrn. Niemand hat je wieder eine eigentlich konventionelle Komödien-Stanze so furios in ein irrwitziges, menschenkluges Spektakel verwandelt wie Carlo Goldoni. Christian Stückl, der die Passionsspiele in Oberammergau als packendes, unmittelbares Volkstheater neu belebt hat, inszeniert. Es spielen u. a. Peter Simonischek, Markus Meyer, Johann Adam Oest, Andrea Wenzl und Mavie Hörbiger.
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AB SAMSTAG
4 JUNI
Apassionata Stadthalle
Ab 22. Mai, Burgtheater, 1., Universitätsring 2, Tel. 01/514 44-44 40, www.burgtheater.at
KONZERT
DI 31. 5. BRYAN ADAMS W Der Kanadier Bryan Adams gehört zweifellos zu den Giganten des MainstreamRock ’n’ Roll. Seine Mischung aus bodenständigen Rocksongs und gefühlvollen Balladen brachte ihm etliche Top10-Hits und Platin-Alben ein und machte ihn so zu einem der größten Rockstars, den die 80er Jahre hervorbrachten – nicht innovativ, aber handwerklich perfekt und vor allem erfolgreich.
Apassionata bietet wieder schillernde Farbenpracht sowie exzellente Reit- und Tanzkunst.
PFERDESHOW
Amy und der Magier DIESE PFERDESHOW ZEIGT jedes Jahr ein neues Programm, welches Reitkunst, komplizierte Stunts sowie komödiantische Einlagen mit aufwendigen Bühnenkonstruktionen, Lichteffekten, Videokunst und beeindruckenden Tanzeinlagen vereint. Die Kraft von Liebe und Freundschaft
„Im Bann des Spiegels“ erzählt die Geschichte über das Verschwinden der jungen Amy. Für die Freunde des Mädchens gilt es herauszufinden, wie Amys Schicksal mit dem eines ge-
31. Mai, Stadthalle, 15., Roland-Rainer-Platz 1, Tel. 01/588 85, www.stadthalle.com
heimnisumwobenen Magiers verknüpft ist und was hinter dessen faszinierenden Künsten steckt. Ein mysteriöses Spiegelkabinett, ein rätselhafter Zauber und die Kraft von Liebe und Freundschaft – das sind die Zutaten für diese Apassionata-Show. Und spielende, freie Pferde und Ponys inmitten idyllischer Landschaften, harmonische Dressuren und mystische, wilde Reiter auf ihren Stunt-Pferden … W IM BANN DES SPIEGELS 4. & 5. Juni, Stadthalle, 15., Roland-Rainer-Platz 1, Tel. 01/588 85, www.stadthalle.com
MUSICAL
Bis 24. Juni, Theater 82er Haus, Gablitz, Linzerstraße 82, Tel. 0664/243 64 65, www.theater82erhaus.at
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KAMPF-SHOW
Martial Arts, mixed DEUTSCHLANDS GRÖSSTE NATIONALE MixedMartial-Arts-Serie feiert heuer ihre Premiere in Österreich. Die 22. Ausgabe von „We love MMA“ verspricht eine spektakuläre Fightcard: Zwölf Mixed-Martial-Arts-Kämpfe inklusive Frauen-Fight mit einigen der besten lokalen und regionalen MMA-Sportler und internationalen Hochkarätern stehen auf dem Programm. Einlass ab 18 Jahren.
FOTOS: APASSIONATA GMBH, WE LOVE MMA
Ab SA 4. 6. CATS N Auf einer Müllhalde trifft sich die Katzenwelt alljährlich zum Jellicle Ball. Wer darf dieses Jahr in den Katzenhimmel aufsteigen, um wiedergeboren zu werden? Seit der Uraufführung 1981 in London ist CATS mit der Musik von Andrew Lloyd Webber schnell zu einem der bekanntesten und beliebtesten Musicals geworden. Hier ist es in einer JugendAmateurproduktion zu erleben.
W WE LOVE MMA 4. Juni, Stadthalle, 15., Roland-Rainer-Platz 1, Tel. 01/588 85, www.stadthalle.com
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DIE BESTEN TIPPS
FESTWOCHEN
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Schrilles Coming-out
BALLETT
FOTOS: DIANE ILARIA SCARPA
ROADMOVIE-TRIP, DJ- ODER VJSet? Silvia Calderonis Solo-Abend entzieht sich jeder gängigen ästhetischen Kategorie. MDLSX ist eine Explosion aufeinandertreffender Sounds, ein Dschungel von Körper, Hautfarbe, Geschlecht und Nationalität. Das schrille Coming-out einer Kunstfigur namens Cal, die an Calliope (Hermaphrodit im Roman „Middlesex“ von Jeffrey Eugenides) erinnern könnte. Calderoni verbindet Autobiografisches mit literarischen Bruchstücken, schöpft aus queeren Manifesten und entfacht ein Spiel der Konfusion. MDLSX ist ein Dschungel von Körper, Hautfarbe, eschlecht und Nationalität. G
W MDLSX 3.–6. Juni, Schauspielhaus, 9., Porzellangasse 19, Tel. 01/589 22 22, www.festwochen.at
Ab SA 4. 6. DAS DSCHUNGELBUCH W Die Dschungelabenteuer von Menschenkind Mogli in einer Ballettfassung der Bühne Baden für die ganze Familie. – Mogli hat seine Eltern im Dschungel verloren, wird aber vom Panther Bagheera gefunden. Der bringt ihn zu den Wölfen, die sich um ihn kümmern. Als die Wölfe erfahren, dass sich der Tiger Sheer Khan nähert, beschließen sie zum eigenen Schutz, das Menschenkind Mogli auszustoßen. Bagheera nimmt sich seiner wieder an und auf dem Weg zum Dorf der Menschen treffen sie auf den Bären Balu. Zu dritt versuchen sie den gefährlichen Weg durch den Dschungel zu bewältigen. Bis 28. August, Bühne Baden, heaterplatz 7, Tel. 02252/253 253, T www.buehnebaden.at
Spielzeit 4. 6. – 4. 9. 2016
Frasquita
Operette von Franz Lehár 17. Juni – 27. August 2016
Das Dreimäderlhaus Singspiel von Heinrich Berté 8. Juli – 4. September 2016
Jekyll & Hyde
Musical von Leslie Bricusse und Frank Wildhorn 29. Juli – 2. September 2016
Das Dschungelbuch Ballett nach Rudyard Kipling 4. Juni und 28. August 2016 www.buehnebaden.at
Jubiläum 110 Jahre
vorschau grooven&chillen
Olivia Macho präsentiert ab sofort den Event-Navigator: jeden Do um 18 Uhr auf schau tv.
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KONZERT
MO 6. 6. DIE PLANETEN W N Welchen Komponisten wählte der junge finnische Dirigent Pietari Inkinen für die Eröffnung seines ersten Symphoniekonzerts mit dem Tonkünstler-Orchester? Ganz klar: Jean Sibelius. Gespielt wird die Tondichtung „Die Okeaniden“. Außerdem erklingen Benjamin Brittens Violinkonzert mit Arabella Steinbacher als Solistin und Gustav Holsts „The Planets“, spät romantische Programmmusik, die vom Charakter her späterer, großorchestraler Filmmusik ähnlich ist und deren Wirkung auf den Zuhörer vor allem durch die monumentalen Klangeffekte und Klangfarben des Orchesters entsteht.
Zwei Festivals und ein Jubiläum. Wiener Festwochen, Liszt Festival Raiding und zehn Jahre Wolkenturm in Grafenegg FESTIVAL
Liszt, der Wegbereiter INTERNATIONAL UND europäisch. Mit diesen beiden Begriffen lässt sich die Person Franz Liszt und seine Musik klar und treffend beschreiben. Liszt hat der Moderne in der Musik den Weg bereitet. Er löste tradierte Formen auf, suchte und fand neue und entzog sich allen herkömmlichen Definitionen. Das Liszt Festival Raiding stellt sich in der Saison 2016 konsequent diesen Zukunftsaspekten – mit inter nationalen und österreichischen Liszt-Größen, Vertretern der neuen Pianisten- und Sänger-Elite sowie hochkarätigen Ensembles.
Drei junge Pianisten treten bei „Liszt MaraTöne“ am 11. Juni auf, so auch der Koreaner Yekwon Sunwoo.
5. & 10. Juni, Musikverein, 1., Karlsplatz 6, Tel. 01/505 81 90, www.musikverein.at 6. Juni, Festspielhaus St. Pölten, Kulturbezirk 2, Tel. 02742/90 80 80-222, www.festspielhaus.at
OPERETTE
Ab FR 17. 6. FRASQUITA N Die Operetten-Rarität von Franz Lehár entführt musikalisch nach Spanien und Paris und bietet eine turbulente Geschichte um die ganz große Liebe. Am populärsten ist das Tenorlied vom blauen Himmelbett („Schatz ich bitt’ dich, komm’ heut Nacht“), das in der Interpretation von Richard Tauber weltbekannt wurde. Bis 27. August, Bühne Baden, ommerarena, Tel. 02252/253 253, S www.buehnebaden.at
AUSSTELLUNG
Ab FR 17. 6. ZUSPERRFEST W Beim traditionellen Saisonabschlussfest im Kabarett Niedermair treten heuer unter anderem auf: Flüsterzweieck, Gebrüder Moped, Gunkl, Josef Hader, Haipl & Knötzl, Lukas & Pichler, Der Machatschek, Thomas Maurer, Ludwig Müller, Hosea Ratschiller, Walter & Vogl resp. Mario Lucic, Nadja Maleh, Maurer & Novovesky, Marcel Mohab, Omar Sarsam, Berni Wagner und einige andere mehr. Bis 18. Juni, Kabarett Niedermair, 8., Lenaugasse 1a, Tel. 01/408 44 92, www.niedermair.at
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B LISZT FESTIVAL RAIDING 10.–12. Juni, Liszt Zentrum Raiding, Lisztstraße 46, Tel. 02619/510 47, www.lisztfestival.at
FESTWOCHEN
Allein zu Haus ES IST ABEND. Eine Frau, allein in ihrem Apartment, jede noch so einfache Tätigkeit zelebriert sie. Abendbrot, Fern sehen, Wohnungsreinigung, Kartenlegen werden zu absurd-komischen Ritualen eines scheinbar belanglosen Alltags. Die polnische Star-Schauspielerin Danuta Stenka besitzt das phantastische Talent, auf der Bühne schweigen zu können. Sie braucht überhaupt nichts zu tun, sie muss einfach nur da sein, man kann die Augen nicht von ihr abwenden. Ein offener, für die Zuschauer von allen Seiten einsehbarer Raum verstärkt ihre magische Präsenz.
„Wunschkonzert“ mit der polnischen Schauspielerin Danuta Stenka.
FOTOS: JUN-YONG LEE, KLAUDYNA SCHUBERT
kurz & bündig
W WUNSCHKONZERT 9.–12. Juni, brut im Künstlerhaus, 1., Karlsplatz 5, Tel. 01/589 22 22, www.festwochen.at
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FESTIVAL
FOTOS: ALEXANDER HAIDEN
Jubiläums-Gala
Der Wolkenturm, das Wahrzeichen des Grafenegg-Festivals, feiert heuer seinen 10. Geburtstag.
EINFACH RAUS.
MIT DER SOMMERNACHTSGALA eröffnet Grafenegg traditionell seine Sommersaison am Wolkenturm. Wie das Festival feiert das Wahrzeichen Grafeneggs heuer seinen 10. Geburtstag. In der Jubiläums-Sommernachtsgala verschmelzen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Der Auftritt des walisischen Bassbaritons Bryan Terfel ist ein Rückblick auf die erste Gala 2007. Zum Jubiläum steht ihm die junge russische Konzertsopranistin Olga Peretyatko zur Seite und Rudolf Buchbinder, künstlerischer Leiter von Grafenegg, wird als Pianist zu erleben sein. Das Tonkünstler-Orchester spielt unter seinem Chefdirigenten Yutaka Sado. Der stimmungsvolle Abend endet mit einem Feuerwerk zu Edward Elgars „Pomp and Circumstance“. Am 17. Juni wird die Sommernachtsgala zeitversetzt auf ORF2 ausgestrahlt; die Aufzeichnung wird später auf DVD veröffentlicht. N SOMMERNACHTSGALA 16. & 17. Juli, Schloss Grafenegg, Tel. 01/586 83 83 und 02735/5500, www.grafenegg.com
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DIE BESTEN TIPPS
B Über die Lebensweise der Roma und Sinti kann man bis 13. November in der Landesgalerie Burgenland erfahren.
Open House in den Ateliers im Burgenland.
AUSSTELLUNG
Künstler laden ein KÜNSTLERINNEN UND KÜNSTLER aus dem Burgenland gewähren Einblick in ihre Ateliers und machen so das Burgenland zur größten österreichischen Ausstellungsfläche für zeitgenössische Kunst. Von 21. bis 29. Mai laden auch heuer wieder mehr als 60 burgenländische Kunstschaffende quer über alle Bezirke zur Auseinandersetzung mit burgenländischer Kunst. Eintritt frei.
B Straßenkünstler und Gaukler laden zum Straßenfest in Stadtschlaining.
AUSSTELLUNG
STRASSENFEST
Orte der Roma und Sinti
Kulturelle Vielfalt
ROMANE THANA – diese Ausstellung zeigt Orte, an denen Roma bleiben durften und wo sie mit oder neben Nicht-Roma lebten und arbeiteten. Einerseits geht es um eine Lebensweise, die längst verschwunden ist. Andererseits um den Wunsch vieler Roma, unsichtbar, nicht erkennbar zu sein, zum Schutz vor Verfolgung und Diskriminierung. Auch der Kontakt zwischen Roma und Nicht-Roma, das Verhältnis von Selbstund Fremdwahrnehmung sind Thema. Ein Ziel der Ausstellung ist die Widerlegung allgemeiner Stereotypen. Zudem sollen neue Geschichten und Bilder erzählt werden – auch aus der Sicht der Roma und Sinti. Eintritt frei.
IM RAHMEN DES JAHRES der kulturellen Vielfalt wird die Kleinkunst vor den medialen Vorhang geholt: Das kleine, beschauliche Stadtschlaining wird zur „großen“ Bühne, auf welcher gegaukelt, gezaubert, bauchgeredet, jongliert und musiziert wird. Ein Fest für Jung & Alt, bei dem natürlich auch die Kulinarik nicht zu kurz kommt. B STRASSENFEST DER VIELFALT 8. Mai, Hauptplatz Stadtschlaining, www.jahrdervielfalt.at
B ROMANE THANA 13. Mai bis 13. November, Landesgalerie Burgenland | Projektraum, 7000 Eisenstadt, Esterházyplatz 5 (vis-à-vis Schloss Esterházy), Tel. 02682/719–5500, landesgalerie-burgenland.at/de/orte-der-roma-und-sinti
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FOTOS: BURGENLÄNDISCHES LANDESARCHIV, WALTER DOSTAL, KULTURVEREIN ÖSTERREICHISCHER ROMA, DIETER SZORGER, CHILIFISH
B TAG DER OFFENEN ATELIERTÜR Bis 29. Mai, Tel. 02682/600–1220, www.burgenland.at/offeneateliers
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www.kultur-burgenland.at Impressum: KSB – Kultur-Service Burgenland GmbH | 7000 Eisenstadt | Foto © Foto im Lohnbüro
Das Journal • Gesundheit
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AUSWEITUNG DER BEHANDLUNGSZEITEN AM KH OBERWART:
Burgenland punktet mit Top-MRT-Service Lange Wartezeiten für Untersuchungen am Magnetresonanztomographen (MRT) haben die Debatte um eine ZweiKlassen-Medizin wieder entfacht. Dank der KRAGES wurde wieder ein Meilenstein gesetzt und die bedarfsorientierte Gesundheitsversorgung zugunsten der PatientInnen im Burgenland verbessert.
Zusätzlichem Personal, strukturellen Änderungen und vielen weiteren Maßnahmen ist es zu verdanken, dass Burgenlands PatientInnen noch besser und schneller versorgt werden.
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as Burgenland möchte gerade auf dem Gesundheitssektor keine Zeit verlieren und hat zum Wohle der Patientinnen und Patienten blitzschnell reagiert: Seitens der KRAGES wurde ein Rahmenkonzept zur Ausweitung des Leistungsangebotes im ambulanten Bereich des MRT im Krankenhaus Oberwart erarbeitet und gemeinsam mit der Burgenländischen Gebietskrankenkasse (BGKK) vertraglich umgesetzt.
vorliegt, umso eher kann mit der notwendigen Behandlung begonnen werden – und das ist volkswirtschaftlich gesehen äußerst sinnvoll. Weiters sorgen zusätzliches Personal und strukturelle Änderungen durch die KRAGES für eine reibungslose Ausweitung der Behandlungszeiten im Krankenhaus Oberwart. Auf dem neuesten Stand der Technik Natürlich wird auch bei den Geräten selbst nachgerüstet: Der derzeit in Verwendung stehende Magnetresonanztomograph wird noch
„Mit dieser Ausweitung des Angebots arbeiten wir aktiv gegen die Entstehung einer Zwei-Klassen-Medizin in den burgenländischen Krankenhäusern und schaffen mehr Servicequalität für burgenländische Patientinnen und Patienten.“ KRAGES Geschäftsführer DI (FH) Mag. René Martin Schnedl
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in diesem Jahr durch einen dem letzten Stand der Technik entsprechenden Untersuchungsapparat ersetzt. Durch diese Investition von rund einer Million Euro in die Patientenversorgung kann die Behandlungsdauer weiter verringert werden. Dies wirkt sich natürlich ebenso positiv auf die Verkürzung der Wartezeiten aus.
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KRAGES Burgenländische Krankenanstalten Ges.m.b.H. 7000 Eisenstadt, Josef-Hyrtl-Platz 4 Tel. 05 7979 / 3060 Fax 05 7979 / 5306 direktion@krages.at, www.krages.at
FOTO: KRAGES
Das Warten hat ein Ende Ambulante PatientInnen können nun seit 1. März 2016 im Krankenhaus Oberwart, von Montag bis Freitag (16 Uhr bis 22 Uhr) und sogar samstags (8 Uhr bis 16 Uhr), Untersuchungen am MRT in Anspruch nehmen. Somit steht der Bevölkerung – dank der Ausweitung der Nutzungszeiten – das MRT nicht nur um 38 Stunden mehr zur Verfügung, sondern auch am Samstag und außerhalb der üblichen Arbeitszeiten! Der rasche Zugang der Patienten zu den erforderlichen MRT-Unter suchungen wird damit wesentlich erleichtert. Denn je früher eine entsprechende Diagnose
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Wohnbeihilfe max. 3 € pro m² Wohnnutzfläche
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Hinweis: Eine Kombination von Althausankauf und Sanierung ist innerhalb des Rahmens des Grundbetrages (maximal insgesamt € 45.000) möglich, etwaige Zuschläge können nur einmalig in Anspruch genommen werden.
Der Frühling ist ordentlich in Schwung gekommen, er lockt mit saftigem Grün frisch vom Beet – da möchte man sich endlich richtig gesund ernähren. Doch in Zeiten von Clean-Eating, Paleo oder „Frei von …“ weiß kaum noch jemand, was seinem Körper wirklich gut tut. Dabei ist das Gute oft so einfach – und das Einfache so gut!
TEXT VON NINA FIETZ, DIPL. ERNÄHRUNGSMANAGERIN
Hirsotto Zutaten für 2 Personen 1 kleines Häferl Goldhirse doppelte Menge Wasser Zwiebel Olivenöl vegane Suppenwürze Zitronensaft Pinienkerne 1/2 roter und 1/2 gelber Paprika frische Kräuter Salz, Pfeffer, Paprikapulver (würziger Käse, Rohschinken)
LASSEN WIR ALSO alles weg, hemmende Eigenschaften werden Apfel-Birnewas „IN“ ist, und besinnen wir uns der Hirse zugeschrieben, und dass auf ein jahrtausendelang bekann- sie beschwingt, wach und schlau Amaranth tes Grundnahrungsmittel – das macht. Wohl deshalb wird sie auch Zutaten für 2 Personen Getreide. Die Hirse ist sehr wahr- „das fröhliche Getreide“ genannt. 500 ml Haferdrink scheinlich das älteste Getreide, das Das sind doch die besten Zutaten, 100 g Amaranth Handvoll Nüsse die Menschen vom Fernen Osten um mit einem Hirsefrühstück kraft- echte Vanille Zubereitung bis Europa anbauten. Schon die al- voll und beschwingt in den Tag zu Zimt Die Hirse unter fließendem Wasser gut ten Griechen wussten um die Wir- starten! Genauso gut kann Hirse als Salz waschen. Das Olivenöl erhitzen und die geschnittene Zwiebel etwas anrösten, kung der kleinen, goldenen Körner. neutrale, sättigende Beilage, als Süß- 1 Apfel 1 Birne dann die Hirse, heißes Wasser und die Der griechische Philosoph Pytha- speise oder pikant zubereitet werden. Suppenwürze dazugeben. Bei geschlosgoras empfahl sie, um Gesundheit Zubereitung senem Deckel ca. 25 Minuten leicht Den Amaranth unter fließendem Wasser köcheln lassen. Nun mit Zitronensaft, und Kraft zu stärken, und in Ägyp- „Die heiligen Körner“ des gut waschen, Haferdrink aufkochen. den frischen Kräutern, Pinienkernen und ten war sie eine wichtige Grabbei- Amaranth Amaranth, Nüsse und Prise Salz hinzuGewürzen verfeinern. In einer zweiten gabe. Tatsächlich entwickelte sich fügen und bei kleiner Hitze zugedeckt Pfanne die Paprika in etwas Olivenöl die Hirse im Lauf der Jahrhunderte Schon die Hochkulturen Südame- 25–30 Minuten weich kochen, dabei ge- anbraten und als „Krönung“ über das Hirsotto legen. zu einem der wichtigsten Grund- rikas – Azteken, Mayas und Inkas legentlich umrühren. Erst danach mit Vanille und Zimt gut würzen, das nahrungsmittel und wurde erst spät – glaubten fest an die magischen echter Tipp Obst grob reiben oder in dünne Spalten von Mais, Kartoffeln und anderem Kräfte der heiligen Körner, kulti- schneiden. Einen Teil mit dem Amaranth Besonders g’schmackig wird es, wenn vierten und verehrten sie. Den spa- vermischen, den Rest obenauf verteilen. Sie die Pinienkerne vorher ohne Öl in Getreide verdrängt. einer Pfanne rösten! nischen Eroberern war die Konsti- Tipp Wer sein veganes Auge ein wenig zu Hirse – das glutenfreie tution der Einheimischen höchst Aus Amaranthmehl lassen sich mit drücken mag, mischt noch geriebenen Käse dazu und serviert es mit gebrateKraftpaket suspekt: Sie strotzten vor nahezu Weizenmehl gemischt leckere nem Rohschinken. unheimlicher Gesundheit, waren Palatschinken zaubern! Erst seit Kurzem findet sie wieder immun gegen die meisten InfektiEingang in unsere Küche – ist sie onen und verfügten über enorme doch frei von Gluten und im Allge- Abwehrkräfte. Deshalb wurde der meinen sehr gut verträglich. Dabei Anbau und Verzehr verboten und her Ballaststoffanteil machen den tion mit Obst und Nüssen schmeckt sind die kleinen Körner wahre Kraft- streng bestraft. Nur durch den Amaranth zu einer ausgezeichneten er trotzdem richtig gut! pakete, die mit vielen Mineralstoffen heimlichen Anbau in weit abgelege- Mineralstoffquelle für Veganer. und Spurenelementen aufwarten: Si- nen Gebieten konnte das „Indianer- Amaranth kann als ganzes Korn, Vegan & einfach lizium (in Form von Kieselsäure), Ei- getreide“, das eigentlich ein Fuchs- gepoppt oder zu Mehl vermahlen sen, Magnesium, Fluor sowie B-Vi- schwanzgewächs ist, gerettet werden. verwendet werden und schmeckt Mit meinen Frühstücksvarianten tamine wirken in unserem Körper Mit 15 % Eiweiß übertrifft Amaranth leicht nussig. Aber Achtung, liebe starten Sie also mit voller Power in wie ein Reparatur- und Stützele- alle Getreidearten und enthält das Amaranth-Neulinge: Beim Kochen den Tag – vegan sind sie obendrein! ment und sorgen für schöne Haut, wertvolle Lysin, das sonst v. a. im entwickelt sich ein etwas erdiger Egal, ob mit dem „fröhlichen GeHaare, Nägel, stabile Knochen, ge- Milcheiweiß vorkommt. Vitamin Geruch und optisch ist das Ergeb- treide“ oder den „heiligen Körnern“ schmeidige Gelenke und ein straffes C, Vitamin B12, Eisen, Kalium, nis kein Highlight. Nicht verzagen, – Hauptsache einfach, Hauptsache Bindegewebe. Auch entzündungs- Kalzium, Phosphor und ein ho- denn gut gewürzt und in Kombina- gut! /// 74 schau
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FOTOS: GETTY IMAGES, STOCKFOOD/WESTERMANN&BUROH STUDIOS
Power-_Getreide im Frühstück für sie & ihn
SEIT 1824 NEHMEN WIR SORGEN AB. /wienerstaedtische
IHRE SORGEN MÖCHTEN WIR HABEN
schauschmankerl ERICH STEKOVICS:
TEXT VON CHRISTOPH BERNDL
Paradeiserkaiser oder Knofelpapst: Im Laufe der Jahre hat man mit vielen ausgefallenen Titeln versucht, Erich Stekovics’ Philosophie in einen Namen zu fassen. Besuch bei einem Sammler und Bewahrer auf der Suche nach dem verloren g egangenen Geschmack. „GESCHMACK ERZÄHLT in schönster Weise vom Himmel.“ Dieser Spruch empfängt Besucher, die bei Erich Stekovics in Frauen kirchen Halt machen. Er ziert ei nen steinernen Bildstock direkt vor seinem Schäferhof, einem lukulli schen Paradies auf Erden. Aus Nah und Fern kommen Genießer, um zu k osten und zu kaufen, was längst verloren schien. Paradeiser, Knob lauch und Gewürze, die noch so schmecken wie zu Omas Zeiten.
„Mein Papa hatte eine Gärtnerei“, erzählt Erich Stekovics. „Das war ein klassischer Gemüsebaubetrieb der 1970er Jahre mit Pachtflächen. Papa war spezialisiert auf P aprika, Chili und Paradeiser. Von denen hatten wir damals nur zwei Sorten, die Ein koch- und die Salatparadeiser. Als Kind war es für mich irrsinnig span nend, den Samen aus den Früchten herauszukletzeln.“
So muss es schmecken
Mittlerweile kultiviert und konser viert Erich Stekovics unglaubliche 3.500 alte Sorten. Davon finden sich unter anderem rund 2.500 Sorten Paradeiser, rund 650 Sorten Paprika und Chili, 70 Sorten Basilikum und „Diese Buntheit, die Vielfalt und der Geschmack sind das Allerwich tigste“, bringt Erich Stekovics seine Philosophie auf den Punkt. Alle Fel der befinden sich in unmittelbarer Nähe des Betriebes, maximal 2,5 Ki lometer vom Schäferhof entfernt. Insgesamt 36 Hektar werden bewirt schaftet.
Dass dieses ursprüngliche Genuss erlebnis heute noch möglich ist, kam nicht durch Zufall. Die Geschmacks vielfalt zu bewahren ist Erich Steko vics’ Lebensaufgabe. Seit vielen Jah ren investiert der studierte Theologe seine gesamte Kraft in seine Vision. Bereits im Kindesalter entflammte in ihm die Leidenschaft für das Sam meln und Auslösen von S amen. Was für andere Kinder die Bausteine, das waren für Erich Stekovics schon da mals Paradeiser und Chilischoten.
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Nicht nur Paradeiser warten
3.500 ALTE SORTEN ENTDECKEN – HIER EIN KLEINER AUSZUG
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FOTOS: STEFAN FÜRTBAUER, WWW.PICTUREDESK.COM, ALLE PARADEISER_-FOTOS: RUDI FRANK
Vater der Vielfalt
Sehr begehrt: Im Sommer führt Erich Stekovics täglich Besucher vier Stunden lang über seine Felder und lässt sie hunderte Paradeisersorten verkosten. Ab 1. November kann man sich für Termine 2017 anmelden.
Knofel, der nicht austreibt
Gemeinsam mit SPAR verwöhnt Erich Stekovics jetzt auch mit fei nem Knoblauch. „Da haben wir scheinbar den Bock abgeschossen. Wir sind in Österreich die Einzigen, die es geschafft haben, Knoblauch so zu ernten, dass er ganzjährig lagerbar ist. Dazu verwenden wir ganz beson dere Sorten. Wir flechten den Knob lauch nach der Ernte zu Zöpfen und verkaufen ihn mit dem Stängel. Wer ihn trocken, dunkel, aber niemals im Kühlschrank lagert, kann ihn ein ganzes Jahr lang genießen.“ ///
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Alle Sorten werden von Erich Stekovics liebevoll dokumentiert.
info
Schau vorbei beim Stekovics Erich Stekovics, Schäferhof 13, 7132 Frauenkirchen Tel. 02172/226 90 Mobil: 0676/966 07 05 office@stekovics.at www.stekovics.at Pflanzenverkauf und Shop: Ende April bis Ende Mai täglich 10–17 Uhr danach bis 25. Oktober täglich, außer So und Ftg., 10–17 Uhr
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Steaks in Perfektion AM KNOCHEN REIFT heimisches Rindfleisch bei Otmar Tschürtz in Loipersbach. Steak-Liebhaber schwören auf die „abgehangenen“, so genannten Dry-AgedSchnitte mit dem geringen Wassergehalt und dem intensiven Geschmack. DryAged-Beef frisch vom Kult-Fleischhauer gibt es jeden Freitag am Eisenstädter Wochenmarkt in der Fußgängerzone zu erwerben, sowie jeden Samstag (7–13 Uhr) am Karmelitermarkt in 1020 Wien – Tschürtz steht unter der „Slow Food“-Markise. Und natürlich Dienstag bis Freitag in der Herrengasse 27 in 7020 Loipersbach. Tel. 0664/492 03 45, www.der-tschuertz.com
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Wein ohne Verstärker SEIT HANNES REEH 2007 begonnen hat, im e lterlichen Betrieb in Andau seine Wein-Philosophie umzusetzen, hat sich viel getan. Vor allem seine „Unplugged“-Linie, für die der Musikfan die Weine vom Heideboden ohne Enzyme und Zuchthefen im Barrique ausbaut, hat ihn schnell bekannt gemacht. Seine Paradesorte Zweigelt (70 % beträgt der Anteil roter Sorten), Chardonnay und Co. „ohne Verstärker“ gibt es ab Hof immer Montag bis Freitag von 9 bis 12 und 14 bis 17 Uhr zu kosten und kaufen. Hannes Reeh, Augasse 11, 7163 Andau, Tel. 02176/270 11, www.hannesreeh.at
Tradition seit über 70 Jahren
Das Erntejahr 2016 wird ein ganz besonderes, denn die Gründung der Genossenschaft LGV-Frischgemüse jährt sich heuer zum 70. Mal. Immer schon setzten die LGV-Gärtner auf Innovation in Verbindung mit Tradition. Genau aus diesem Grund zeichnet sich das frische Gemüse durch seine hervorragende Qualität und seinen unvergleichlichen Geschmack aus.
FOTOS: TSCHÜRTZ, WEINGUT HANNES REEH (2), LGV, LGV/EISENHUT&MAYER
DIE KLEINE Spezialitätengurke hat schon den einen oder anderen Gemüseverweigerer bekehrt. Handlich und knackig passt die kleinste der LGV-Gurken in jede Jausendose. Sie schmeckt nicht nur im Weckerl oder im Salat, sie ist auch ein köstlicher Snack für zwischendurch.
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Handlich und knackig: die Mini-Gurke
Mehr über die Gemüsevielfalt der LGV-Gärtner unter www.lgv.at
Frische-Tipp: einfach ein paar Mini-Gurken-Scheiben in Ihre Wasserkaraffe hinzugeben. Prost!
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Ich bin Energie-Gewinner. Weil ich manchmal ausfalle – der Strom aber so gut wie nie.
Levin und Nicolas S. Energie-Gewinner.
Ruhig schlafen – das kann nur, wer gut versorgt ist. Zuverlässigkeit ist für die Kunden der Energie Burgenland ein wichtiges Thema. Durch den permanenten Ausbau und die Optimierung der Netze liegt das Burgenland bei der Versorgungsqualität im Spitzenfeld. So kommt reine Energie seit Generationen sicher und verlässlich in jeden Haushalt. www.energieburgenland.at
Breites Sortiment – genialer Preis
Die Roten vom See
PRÄCHTIGE ROTWEINE, ausdrucksvolle Weißweine, edelsüße ewächse erster Klasse – die Wein-Lagerlogistik GmbH in Parndorf ist G die Anlaufstelle für alle Winzer. Raritäten sind ebenso vertreten wie die Weine von gefragten Aufsteigern und Familienbetrieben. Alle Flaschen werden tatsächlich zu Ab-Hof-Preisen verkauft. Edle Spirituosen, hochwertige Wein-Accessoires, geschmackvolle Geschenkverpackungen sowie auch Holzkisten gehören zum Sortiment. Der Besuch in der WeinLagerlogistik zahlt sich aus!
87 WINZER, EIN ZIEL: Der Zweigelt als vorherrschende RotweinSorte um den Neusiedler See soll noch bekannter werden. Als DACRegion sorgt die sonnenverwöhnte Gegend für gleich zwei Variationen des fruchtbetonten Weins: Die DAC-Weine stehen dabei für die jugendlichere Variante, bei der Neusiedlersee DAC Reserve kommen auch Fasslagerung und die damit verbundenen reifen Aromen ins Spiel. Damit jeder „seinen“ Wein findet, gibt es einen eigenen Online-Führer zum Ab-Hof-Verkauf.
Die Wein-Lagerlogistik GmbH, 7111 Parndorf, Heidehofweg 9, Tel. 02166/206 74, www.wein-logistik.at
Verein Neusiedlersee DAC, Tel. 0660/386 66 94 office@dac-neusiedlersee.com, www.dac-neusiedlersee.com
Südbahn-Schmankerl EXTRA GEFÜLLT wurden einige der Großflaschen, die am 25. Mai im Casino Baden bei der „Big Bottle-Party“ serviert werden (Beginn: 19.30 Uhr). Der Genussabend im XL-Format ist gleichzeitig der Auftakt des Weinfestivals Thermenregion 2016. Höhepunkt ist dabei die Verkostung von 300 Weinen im Badener Kurpark am Donnerstag, 26. Mai: Von 15 bis 20 Uhr laden die 50 Winzer in die Pagodenzelte zu ihren lokalen Spezialitäten wie Rotgipfler, Blauer Portugieser und St. Laurent (Eintritt: 20 Euro). Alle Termine des 14. Weinfestivals finden Sie unter www.weinfestival.at
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Vom Gewürz-Müller TONKABOHNE, SUMACH, Rosenblätter … Köche kennen die grünen Dosen, hinter denen Ingo Hollands „Altes Gewürzamt“ steht. Mit dem neuen Feinkost-Geschäft am Karmelitermarkt kommen die Kreationen des Ex-Sterne-Kochs wie das „Purple Curry“ auch nach Wien. Sie sind Teil des ungewöhnlichen Sortiments von Hermann Sussitz, der wie ein Kurator vorgeht: Was ihm gefällt, kommt ins Regal. Kochbücher, rare Weine, oder eben Gewürze, immer zählt die Qualität! Sussitz am Karmelitermarkt, Krummbaumgasse 2–4, 1020 Wien, Tel. 0463/57 55 716, www.sussitz.eu
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FOTOS: WEIN-LAGERLOGISTIK GMBH, BERND WEISS/WEIN BURGENLAND, PAUL LANDL/MAX GAUSS, SUSSITZ-WIR LEBEN WEIN GMBH
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Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie
vinoschau LEO HILLINGER
Mein Herz steckt in meinen Produkten TEXT: CHRISTOPH BERNDL
Der Name Leo Hillinger zählt zu den bekanntesten Marken am heimischen Weinsektor. Mutige Ideen und ein Gespür für die richtige Vermarktung sind die Basis einer rot-weiß-roten Erfolgsstory. Was den Winzer aus Jois bis heute antreibt? „Wein ist meine Liebe.“ In bald acht Wineshops & Bars kann man das Ergebnis dieser Leidenschaft stilvoll genießen. Ein Lokalaugenschein. FRÜHABENDS in Hillingers Winebar & Shop in der Wiener Wollzeile. Interviews mit Winzer Leo Hillinger sind immer ein energetisierendes Erlebnis. Der Mann scheint Kraft ohne Ende zu haben. Wen wundert’s? Heute hat er bereits mehr als hundert Kilometer in seinen Wadeln. Von Jois aus steuert er nicht mit dem Auto, sondern regelmäßig auf dem Mountainbike Richtung Bundeshauptstadt. Auch alle Termine des Tages hat er mit dem Bike absolviert. „Morgen fahre ich nochmal hundert Kilometer“, verrät er mir. Beeindruckend, für Hillinger jedoch bestenfalls Aufwärmrunden. „Ich bin jetzt in Südafrika das härteste Mountainbike-Rennen der Welt gefahren. Da waren 1.200 Fahrer aus 64 Nationen
Ästhetisch und streng limitiert: Das Flaschendesign für Hillingers Top-Linie ICON HILL entwickelte die kürzlich verstorbene Zaha Hadid.
„Neider motivieren mich. Wenn sie böse werden, ist es ein gutes Zeichen, dass ich was richtig mache.“ Leo Hillinger, Winzer
Stylish und dennoch Preise wie direkt am Weingut. Auf Wunsch wird die Bestellung auch vor die Haustür geliefert.
am Start. Sieben Tage, 16.000 Höhenmeter. In den ersten eineinhalb Stunden gab es 16 Schlüsselbeinbrüche.“ Alle gestürzt? „Ja, durch Stürze, nicht durch den Blitz. Echt brutal. Mit meinem Gewicht, mit hundert Kilo, musst du da einmal mitkommen. In meiner Altersklasse waren 800 dabei und ich wurde 54-ster. Das ist eine extreme Geschichte. Aber jetzt trinken wir was.“ Genial: Weißer Rotwein
Leo Hillinger lässt uns eine Flasche „Blanc de Noir 2015“ servieren. Auf die neueste Kreation aus seinem Keller ist Hillinger besonders stolz. „Das ist ein Pinot Noir, ein Rotwein, der weiß gepresst wird. Dabei zeigt sich, dass diese Sorte einfach eine un-
glaublich schöne Frucht hat, eine super Ausstattung. Dieser Wein ist ein Traum, einfach anders, grenzgenial.“ Wir kosten – in der Tat, ein spritzigsaftiger Genuss. Als Winzer ist Hillinger längst eine große Marke. Er selbst ist ein Pendler zwischen verschiedenen Welten. In einer TV-Show berät er Start-ups, absolviert ein intensives Sportprogramm und dazwischen jede Menge Society-Termine. Wo bleibt da die Zeit fürs Weinmachen? „Ohne mich geht im Keller und Weingarten gar nichts. Wenn ich keine Zeit mehr für meine Weine habe, lasse ich es lieber bleiben. Wein ist meine große Liebe. Zuerst kommt die Familie, die ist das Allerwichtigste, aber nachher kommt schon der Wein“, erzählt Leo Hillinger. Und: „Ich verbinde meine Leidenschaften gerne und fahre etwa mit dem Radl im Weingarten. Derzeit habe ich drei ,Baustellen‘ bis Rust rüber. Das mache ich alles mit dem Bike. Das ist mir wichtig.“ Wollzeile 25: Top-Adresse für Genießer
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SCHAU AB HOF
Diese Weine sollten Sie verkosten: PINOT BLANC TERROIR 2014 Am Gaumen ist der Pinot Blanc straff und vollmundig abgerundet mit einer feinen Holzwürze und langem Abgang. Alkohol: 13,5 % vol. Restzucker: 1,0 g/l Säure: 5,7 g/l Ausbau: Spontangärung im gebrauchten Holzfass (2/3) und Edelstahltank (1/3). Ausbau auf der Feinhefe für zehn Monate
BLANC DE NOIR 2015 Blanc de Noir = Weißwein aus Pinot Noir. Ganztraubenpressung nach der Champagner-Methode. Knackige Säure verspricht das pure Vergnügen im Glas! Alkohol: 12,0 % vol. Restzucker: 2,3 g/l Säure: 5,9 g/l Ausbau: im Edelstahltank vergoren und ausgebaut Mit seinen Wineshops & Bars ist Leo Hillinger der nächste Coup gelungen. Noch im September sperrt Nummer acht in München auf.
FOTOS: WWW.LEO-HILLINGER.COM, TANJA HOFER
Genussvolles Marketingtool
1990 übernahm Leo Hillinger den Betrieb von seinem Vater und formte daraus in den letzten 25 Jahren mit großen Visionen und eisernem Willen ein Imperium. Neben dem Weingut in Jois ist Hillinger mit mittlerweile sieben Wineshops & Bars zwischen Parndorf und Kitzbühel vertreten. Im September eröffnet er den achten Standort, diesmal jenseits der österreichischen Grenze, in München. Mancher fragt sich, kann sich das rechnen? „Jeder gescheite Mensch weiß, dass du in der Gastronomie kein Geld verdienen kannst. Wenn du nicht selbst drinnen stehst, ist das keine Gelddruckmaschine, sondern eher das Gegenteil“, sagt Leo Hillinger. „Für mich sind die Wineshops & Bars ein Marketingwerkzeug, der ideale Weg, um direkt mit dem Endverbraucher in Kontakt zu kommen und heft 2|2016
HILL SIDE 2013
Informationen über unser Produkt weiterzugeben. Meine Mitarbeiter haben unsere Philosophie im Blut und das spürt man.“ Gehobenes Barfeeling und ein Shop mit Ab-Hof-Preisen
Hier in der Wollzeile 25 wird das deutlich. Im Erdgeschoß hochwertige Bar-Atmosphäre, einen Stock darunter ein feiner Shop, in dem man sich mit den besten Hillinger-Weinen und regionalen Spezialitäten eindecken kann. Hillinger Marketing-Managerin Marina Würz erzählt: „Wir haben vor eineinhalb Jahren eröffnet. Eine Zeitlang war die Wollzeile sehr verschlafen, das hat sich jetzt geändert. Ich glaube, wir sind gerade zur richtigen Zeit eingestiegen. In unserem Shop kauft man übrigens zu denselben Ab-Hof-Preisen wie im Weingut in Jois ein. Außerdem liefern wir auf
Wunsch direkt vor die Haustür. Viele Firmen nutzen unseren Service auch gerne für Feiern im Büro.“ Auch heute ist Hillingers Wineshop & Bar sehr gut besucht. Wo Leo Hillinger hingreift, entsteht in der Regel Großes. Das ruft aber auch Neider auf den Plan. Für Hillinger kein Problem, sondern eher Motivation. „Wenn du in Österreich Fieber hast, sagt jeder gleich: ,Wos, der hat Fieber? Des möcht’ i a.‘ Viele san so, echt krank.“ Und was tut man dagegen, Herr Hillinger? „Man muss die Energie vom Neid abziehen und in eigene Produkte reinstecken. Dann bist du gut. Ist so. Ich freue mich immer, wenn jemand anderem etwas gut gelingt. Missgunst und Neid sind mir fremd. Ich liebe es, wenn ein anderer Weinbauer gute Produkte hat. Das motiviert mich und ich sag’ das dann auch wirklich allen: ,Die Weine sind Weltklasse.‘“ ///
Als Vorreiter des HILL 1 präsentiert sich die Cuvèe HILL SIDE! Ein Wein aus besten Lagen – vinifiziert für die Gastronomie. 60% Syrah, 30% Merlot und 10% Zweigelt. Alkohol: 14,0 % vol. Restzucker: 5,8 g/l Säure: 4,5 g/l Ausbau: 4 Wochen, Maischestandzeit: 14 Monate im gebrauchten Barrique
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Leo HILLINGER Wineshop & Bar Wollzeile 25, 1010 Wien Tel. 01 \ 966 21 21 E-Mail: shop-wienwollzeile@ leo-hillinger.com Öffnungszeiten: Mo–Fr 15–22 Uhr, Sa 13–22 Uhr, Sonntag geschlossen. www.leo-hillinger.com
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schaurelax Die Therme Laa im nördlichen Niederösterreich bietet zahlreiche Attraktionen für Groß und Klein! Montag bis Donnerstag steht die Wohlfühloase im Weinviertel ganz im Zeichen der Thementage.
URLAUBS-FEELING AN JEDEM TAG DER WOCHE:
Wann ist Ihr Therme-Laa-Tag? sind zudem die Bingo-Teilnahme, die Seniorenfitness sowie eine Einheit in der Infrarot-Kabine oder im Solarium!
Montag, der entspannte Wochenbeginn für die Familie
Das bedeutet einen Preisrabatt auf den Thermen- und Saunaeintritt für jede Besucherin ab 14 Jahren. Kosmetische Anwendungen sind die ideale Ergänzung eines Thermenbesuches – deshalb gibt es am Damentag 10 % Ermäßigung auf Bäder, Packungen, Wickel und Peelings für alle Damen. Zur Einstimmung lädt die Therme Laa jede Dame auf ein Glas Poysecco ein!
Damit kann die Woche gleich entspannt beginnen! Je ein Kind pro zahlenden Erwachsenen darf am Familientag gratis in die Therme. Gegen Vorlage eines gültigen Schüler-, Lehrlings- bzw. Studentenausweises bekommen auch junge Gäste in Ausbildung am Familientag den Tageseintritt zum ermäßigten Preis von 21,50 Euro (ausgenommen Saunawelt). Dienstag, der Tag der Senioren
Gäste über 55 Jahre erhalten die Tageskarte am Seniorentag um 21,50 Euro und bekommen zusätzlich 20 % Rabatt auf das kulinarische Angebot im Restaurant. Gratis 84 schau
Mittwoch ist Damentag
„Am Damentag lädt die Therme Laa jede Dame auf ein Glas Poysecco ein!“
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Donnerstag, der Tag für Herren-Runden
Der Herrentag ist zurück – seit März 2016 wieder jeden Donnerstag! Neben einer Ermäßigung auf den Thermen- und Saunaeintritt erhalten Herren, die Wert auf Pflege legen, 10 % Rabatt für Herren-Gesichtsbehandlungen, Maniküre und
Therme Laa Infos zu Ihrem Thermentag 2136 Laa a. d. Thaya, Thermenplatz 1 Tel. 02522/84 700 570 Fax 02522/84 700 595 www.therme-laa.at
Pediküre. Inkludiert im Eintritt ist auch hier ein Getränkegutschein – ein Seiterl Bier an der Saunabar, als Erfrischung nach dem Relaxen! Der Relax! Tagesurlaub: Exklusivität der ThermenBusiness-Class an jedem Tag der Woche genießen
Der „Kurzurlaub mit Langzeitwirkung“ ist perfekt für Genießer! Als Relax! Tages urlauber erspart man sich nicht nur das Anstellen an der Kassa, sondern bekommt zudem eine Relax! Badetasche und Badesandalen als Gastgeschenk sowie Badetücher und Bademantel für den Aufenthalt. Die reservierte Liege in der Relax! Lounge, Getränkespender, Obst, Lektüre, zweimal täglich an die Liege servierte Snacks, freier Zugang zur Saunawelt, zum Solarium und den Infrarotliegen runden das exklusive Angebot ab. Für den großen Hunger hält das Paket einen 12-Euro-Gutschein bereit, einzulösen im neuen Thermenrestaurant mit der großen Schauküche! /// heft 2|2016
FOTOS: THERME LAA (4)
EGAL OB Damen oder Herren, Senioren oder Familien mit Kindern – jeden Tag darf sich jemand anderer über vergünstigten Eintritt, Ermäßigungen und gratis Überraschungen freuen.
Bild oben: Im Restaurant der Therme Laa wird in der Schauküche jeden Tag groß und vor allem frisch aufgekocht. Bild oben rechts: Die Relax! Lounge lädt zum Abschalten und Ausruhen ein. Bild unten rechts: Ob Schön- oder Schlechtwetter, in der Therme Laa kann man immer eine Auszeit nehmen.
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schaubike BURGENLANDS SCHÖNSTE STRECKEN:
Radfahren vor der Haustüre TEXT VON RUDI MATHIAS, FOTOS: TANJA HOFER
Dass der Mainzer Naturfilmer Peter Kullmann seit seiner Kindheit eine Vorliebe für den Neusiedler See hat, liegt an seinen damaligen burgenländischen Nachbarn, die ihn in den Ferien in ihre Heimat mitnahmen.
DASS ER ABER Purbach trotz eines halben Lebens in Afrika zu seinem Hauptwohnsitz machte, liegt an der hohen Freizeitqualität der Re gion. Und da steht auf der Liste der „Kullmanns“ Radfahren ganz oben. Mit Drahtesel rund um den See
Während andere am Wochenende rund um den Neusiedler See ihre Fahrräder aus den Kofferräumen ihrer Autos zerren und ihre Runden durch die sanfte Hügellandschaft des Leithagebirges drehen, öffnet Kullmann – seit Kurzem mit Ehe frau Magdalena und Töchterchen Elsa Purbacher „Jungbürger“ – sein Garagentor, holt die Drahtesel he raus und ist bereit für eine Ausfahrt, direkt hinein in die pannonische Natur. „Wenn es unsere Zeit zulässt,
packen wir unsere kleine Elsa in den Hänger und bummeln zu dritt rund um den See“, so Kullmann, der in seiner Jugend schon für Magazine wie National Geographic fotogra fierte und später als Kriegsbericht erstatter die Medien Europas mit Bildern von den Krisenherden der Welt versorgte. „Das Schöne daran ist, dass die Hügel hier so sanft sind und es keine großen Steigungen gibt. Auch muss man unterwegs weder verhungern noch verdursten“, so Kullmann weiter, „denn gemütli che Heurige, wo man sich mitten im Weingarten ein deftiges Schmalz brot bei einem Glas Wein im Mund zergehen lassen kann, findet man hier an jeder Ecke. Kürzt man den Weg rund um den See mit dem Fährschiff zwischen Illmitz und Mörbisch ab, ist so eine Seerunde
„Das Schöne daran ist, dass die Hügel hier so sanft sind und es keine großen Steigungen gibt. Auch muss man unterwegs weder verhungern noch verdursten.“ Peter Kullmann über die Vorzüge der Radeldestination Burgenland
Nach dem schau-Fotoshooting geht’s ab in Richtung nächster Buschenschank. Dort warten schon Grammelschmalzbrot und weißer Spritzer.
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Die Kullmanns auf Tour – beim Radfahren gibt’s auch für die kleine Elsa viel zu entdecken.
mit ein paar gemütlichen Pausen durchaus in einem Tag machbar.“ Kullmann, der heute TV-Formate für Universum, kreuz und quer bis hin zu Reportagen in Syrien oder über Mafiakriege in Süditalien pro duziert, ist zwar wenig zu Hause, hat aber das Burgenland auf eine ganz andere Art für sich entdeckt: „Das Tolle hier ist, dass man dazugehört, auch wenn man neu und selten da ist. Irgendwie scheint es eine Achse zwischen uns Deutschen und den Burgenländern hier am See zu ge ben, man hat uns gleich wie gute Freunde aufgenommen. Und es macht richtig Spaß, hier abends mit den Nachbarn bei einem Glas Bier zu sitzen.“ „Radfahren im Burgenland ist aber für uns nicht nur rund um den See heft 2|2016
spannend, auch weiter südlich gibt es interessante Routen. Letzten Sommer sind wir dort einen Teil der Paradiesroute gefahren. Ein beson deres Erlebnis war aber den Verlauf des Eisernen Vorhangs kennenzu lernen, der fast ein halbes Jahrhun dert lang Europa getrennt hat. Der burgenländische Teil dieses EuropaRadweges entlang der ehemaligen „Todeszone“ ist über 280 Kilometer lang und führt von Kittsee auch über Ungarn: In Fertőd sollte man sich unbedingt das Schloss Eszter háza anschauen, wo viele Jahre Jo seph Haydn Hofkapellmeister war.“ Obwohl Peter Kullmann seine „Ös terreich-Karriere“ in Wien begon nen hat, wo er im Hinterzimmer eines ehemaligen Zuckerlgeschäftes seine in der ganzen Welt gedrehten
Reportagen zu sendefähigen Bei trägen für deutsche Fernsehsender zusammenstellte, und er in Wien auch seine Produktionsfirma hat, zog es ihn von Anfang an ins Bur genland. Heute lebt er dort und braucht, um die Natur vor der Haustür zu genießen, nur aus dem Haus zu gehen und sich aufs Rad zu setzen. Urlaub im Alltag, keine ganze Autostunde vor den Toren Wiens. ///
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Radfahren im Burgenland Infos über 2.500 Kilometer – Radrouten, bestausgestattete Radverleihe, Unterkünfte, Radwegkarten & Co www.burgenland.info
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OSG UND NEUE EISENSTÄDTER:
Bauprojekt in St. Georgen belebt das Burgenland TEXT VON NINA NEKOUI
Es ist nicht das erste Mal, dass die beiden burgenländischen Gemeinnützigen Wohnbauvereinigungen ein Bauvorhaben gemeinsam vorbereiten und umsetzen. So ein Kooperationsmodell gab es bereits vor einigen Jahren. Nun ist es wieder so weit.
IN ST. GEORGEN tut sich was: Hier entsteht die gemeinsam errichtete Wohn- und Reihenhausanlage der Wohnbauvereinigungen Neuen Eisenstädter und der OSG. Genauer gesagt in St. Georgen im Burgenland. Mit dieser gemeinschaftlichen Bauunternehmung wird nicht nur Eisenstadt und Umgebung belebt, die Wirtschaft des Burgenlands wird erheblich angekurbelt.
Hand in Hand im Burgenland
Nun ist es wieder so weit: In St. Georgen konnte in unmittelbarem Anschluss an eine von der OSG errichtete Reihenhausanlage ein großes Areal von den beiden Baupartnern angekauft werden. Ziel dieses Bauvorhabens – in Absprache mit der Freistadt Eisenstadt als Baubehörde – ist die Errichtung von Doppelhäusern und Reihenhäusern. Die Doppelhäuser der OSG zeichnen sich durch geräumige Außenanlagen aus.
Hier lässt es sich wohnen
Trotz des gemeinsamen Bauvorhabens haben sich die beiden Partner unterschiedlicher Architekten bedient. Dies spiegelt sich auch sehr gut im Ergebnis wider. Während einerseits die Neue Eisenstädter auf das klassische Reihenhaus setzt, bietet die OSG ih88 schau
ren Kunden die von ihnen geplanten Häuser in der bewährten Form von ARCHITEKTEN DIPLOMINGENIEURE OBERWARTER GEMEINNÜTZIGE BAU-, TASCHNER-KINGER & PARTNER WOHN- U. SIEDLUNGSGESELLSCHAFT Doppelhäusern an.ZT-GMBH Diplomingenieur Dr. Klaus-Jürgen Bauer zeichnet für RHAder EISENSTADT, St.Georgen die Pläne Neuen Eisenstädter verSCHAUBILD 46, 47,war 48 es das antwortlich, beiRH der45,OSG Architekturbüro Taschner-Kinger. Außer Frage steht jedoch, dass beide Arten der Gestaltung dieser neuen Wohnanlagen ihre Vorzüge haben. Dies zeigt sich auch bereits jetzt in der ersten Phase des Verkaufs, wo die Vorteile bereits von den Kunden deutlich registriert werden. So zeichnet sich das Doppelhaus der OSG durch eine großzügige Außenan lagengestaltung aus. Das klassische Reihenhaus der Neuen Eisenstädter PLANER
7350 OBERPULLENDORF, MÜHLBACHGASSE 13 TEL.: 02612 42113 FAX: DW7 TEL.: 01/7153484 FAX: DW39 1030 WIEN, HÖRNESGASSE 5/15
BAUTRÄGER
7400 OBERWART, RECHTE BACHGASSE 61
TEL.:03352 / 404
PROJEKT
PLANINHALT
DATUM
20.11.2013
MASSTAB
...
NAME
NOVOTNY
PLANNR.
1183/60
PLANGR.
A3
AUSGABE
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FOTOS: MASTERFILE
Klassische Reihenhäuser werden von der Wohnbauvereinigung Neue Eisenstädter in St. Georgen entstehen.
Sowohl der Wohnbauvereinigung GESTALTUNGSVORSCHLAG GENERELL Neue Eisenstädter als auch der OSG der harmonische FÜR DIEwaren GESAMTE ANLAGE Übergang in die anschließende Einfamilienhausstruktur ein Anliegen. Daher war eine zweigeschossige Bauweise der Häuser eine wichtige Voraussetzung bei der Planung.
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Noch ist der Umzug in weiter Ferne, bald jedoch dürfen sich Familien und glückliche Pärchen freuen – in St. Georgen wird Wohnqualität geschaffen.
besticht durch eine Bauform, die in der Anschaffung günstiger ist. Getrennter Spatenstich
Bereits im Herbst des Vorjahres startete die Wohnbauvereinigung Neue Eisenstädter ihr Vorhaben mit der ersten Bauetappe. Die OSG begann mit ihrem Spatenstich erst vor wenigen Wochen und errichtet im ersten Bauabschnitt sieben Doppelhäuser – also 14 Hauseinheiten. Insgesamt werden von der OSG 56 Häuser errichtet, die Neue Eisenstädter baut im Endausbau 30 Reihenhäuser. Beide Wohnbauträger haben vor, dieses gemeinsame Bauprojekt innerheft 2|2016
halb der nächsten vier bis maximal fünf Jahre abzuschließen. Das Investitionsvolumen der OSG beträgt 14 Millionen Euro, das der Neuen Eisenstädter rund 8 Millionen Euro.
Hier geht‘s zum Video über das Bauprojekt in St. Georgen!
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Hohe Wohnqualität
Die zukünftigen Bewohner der Anlagen in St. Georgen dürfen sich freuen: Die Umgebung der Wohnhausanlage überzeugt mit einer wunderschönen Natur und einer perfekt ausgestatteten Infrastruktur. Wander- und Radausflüge, Besuche bei den umliegenden Heurigen und Buschenschanken gehören dann wohl zur Tagesordnung. ///
Neue Eisenstädter 7000 Eisenstadt, Mattersburger Straße 3a Tel. 02682/655 60, office@nebau.at, www.nebau.at
OSG – Büro Eisenstadt 7000 Eisenstadt, Bahnstraße 45, Tel. 02682/623 54-0, eisenstadt@osg.at, www.osg.at
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LUFT NACH OBEN TEXT VON ALEX KRISTAN, FOTOS: ADRIAN BATTY
Die Preise für klassische Neunelfer steigen und steigen und zwar in einem Tempo, dass man geneigt ist, von einem Hype zu sprechen. Dieser frühe Targa in Zitronengelb wird allerdings nicht als Spekulationsobjekt gesehen, sondern als das, wofür er gebaut wurde: als mobiles Sportgerät. FÜR BESITZER Michael R. war immer klar, wie sein Traum-Elfer auszusehen hat. „Es musste mein Geburtsjahr, also ein 1971er, sein und ich wollte unbedingt einen Targa in der starken S-Version mit 180 PS und Zitronengelb als Farbe. Das waren die Vorgaben“, verrät er uns, als wir ihn in Wien treffen. Für den Fototermin hat er sein Gelbstück extra aus dem Winterschlaf geholt. Der 911er ist beim ersten Drehen am Zündschlüssel sofort da und erfüllt die Tiefgarage mit dem Wohlklange des sägenden SechszylinderBoxers. Sechs in the City
Bei der Fahrt durch Wien fällt sofort auf, welch zierlichen Charakter der frühe Neunelfer im Vergleich zu seinen heutigen Vertretern hat. Die fili90 schau
grane Optik des klassischen Porsches steht im Gegensatz zur auch heute noch beeindruckenden Fahrdynamik. Mit 180 PS aus dem 2,2-LiterSechszylinder-Boxer befeuert, überzeugt der 45 Jahre alte Porsche auch heute noch. „Ich habe das Auto 2006 gekauft und dann von einem Fachbetrieb sukzessive restaurieren lassen.“ Michael R. nützt den Elfer seit seiner Fertigstellung 2008 nicht nur bei diversen Oldtimer-Rallyes sondern auch für Familienausflüge. „Das Auto ist laut, es ist eng und offen, aber meine Kinder lieben es hinten mitzufahren“, erzählt er uns, während wir uns mit dem röchelnden Targa durch die engen Gassen Wiens schlängeln. Sogar Radfahrer lächeln beim Anblick des klassischen Sportwagens im leuchtenden Zitronengelb.
Schutzschild
Ursprünglich sollte aus dem Porsche 911/912 ja ein Cabriolet gemacht werden, jedoch verhinderten die damaligen Sicherheitsvorschriften der USA dieses Vorhaben. Cabrios ohne Überrollschutz waren nicht erlaubt. So wurde unter der Ägide des seit 1961 amtierenden Designchefs und „Elfer-Urvaters“ Ferdinand Alexander Porsche eine völlige Novität namens Targa geboren. Diese Bezeichnung hatte der damalige Inlandsverkaufsleiter Harald Wagner vorgeschlagen – abgeleitet von der Targa Florio, einem Langstreckenklassiker auf Sizilien, bei dem Porsche-Rennwagen viele Male gesiegt hatten. Der Begriff Targa stammt aus dem Italienischen und bedeutet übersetzt „Schild“. Als Porsche im Septem-
ber 1965 mit breiter Brust den ersten 911 Targa auf der IAA in Frankfurt präsentierte, lautete die Schlagzeile: „Das erste serienmäßige Sicherheits-Cabriolet der Welt“. PR-Chef Huschke von Hanstein verlautbarte vor versammelter Presse: „Der Targa ist weder ein Cabriolet noch ein Coupé, hat weder ein Hard-Top noch ist er eine Limousine. Er ist etwas völlig Neues.“ Oben ohne
Der Targa bot Open-Air-Vergnügen mit nicht unerheblichen Vorteilen: ein der Ästhetik nicht gerade zuträgliches, bei Autobahntempo aufgeblähtes Stoffverdeck gab es ebenso wenig wie die bei Cabrios üblichen Torsionsprobleme der Karosserie. Der Targa bot Cabrio-Feeling pur. Das gilt insbesondere für die frühen heft 2|2016
Das Schuhwerk des klassischen Elfers muss handgeschmiedet und aus dem Hause Fuchs sein.
Damals wie heute herrscht das Prinzip Gewinn durch Reduktion im Elfer-Cockpit.
Zeigen Sie uns Ihr GARAGENGO LD garagengold@ . schaumedia.a t
„Das Auto ist laut, es ist eng und offen, aber meine Kinder lieben es hinten mitzufahren.“ Besitzer Michael R.
Die häufigste Ansicht auf deutschen Autobahnen in den frühen 70er Jahren
Exemplare, allen voran die bis 1967 gebaute Softwindow-Version, deren Heckteil des „Daches“ noch ein zu öffnendes Stoffverdeck mit flexibler Kunststoffscheibe war. Die PorscheBesatzung durfte sich daher in komplett abgeknöpftem Zustand über nahezu perfektes Frischluft-Vergnügen freuen, denn abgesehen vom typischen Targa-Bügel stand der Elfer dann völlig „oben ohne“ da. Ab dem Modelljahr 1969 gab es eine fest montierte und aus beheizbarem Sicherheitsglas gefertigte Schutzscheibe im Heck. Heute ist der Targa längst Kult, was auch die Nachfrage- und Preisentwicklung in den vergangenen Jahren gezeigt hat. Gute Exemplare mit der scharfen S-Motorisierung sind besonders gesucht und werden bereits um rund 180.000 Euro gehandelt. Mit Luft nach oben. /// heft 2|2016
Der silberne Bügel aus gebürstetem Alu war das stilprägende Element des Targas.
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Unser Autor Alex Kristan ist als Comedian mit seinem aktuellen Soloprogramm ‚HEIMVORTEIL‘ in ganz Österreich unterwegs. Mit seinen punktgenauen Parodien und der maßgeschneiderten „Individual Comedy“ ist er einer der beliebtesten Acts bei Top-Events in ganz Österreich. Infos und Termine auf: www.alexkristan.at
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Der Begriff TARGA ist von Porsche zwar markenrechtlich im Automobilsektor geschützt, was aber den Mitbewerb nicht daran hindert, auch heute noch zumindest das Konzept des variablen Mitteldachs anzubieten.
Offen und herrlich TEXT VON ALEX KRISTAN
Porsche 911 Targa DIE LETZTEN TARGAS von Porsche mussten ohne den charakteristischen Bügel auskommen und waren in Wahrheit Coupés mit extragroßem Schiebedach. Der aktuelle dagegen sieht zumindest optisch wieder aus wie das Original aus den Sixties. Der Verdecköffnungsvorgang des neuen Targa ist so ziemlich das Spektakulärste, was derzeit in Sachen „oben frei machen“ zu sehen ist. Bei Autos zumindest. Die Glasheckscheibe fährt nach hinten, das Stoffverdeck faltet sich zusammen und verschwindet hinter den beiden Rücksitzen des Elfers. Leider ist die Show nach nur 19 Sekunden schon wieder vorbei. Den neuen Targa gibt es ausschließlich mit Allrad und optional mit 370 oder 420 PS. Vor allem aber erst ab rund 141.000 Euro.
Chevrolet Corvette Stingray C7 Ferrari 488 GTS DER FERRARI F488 GTS „SPIDER“ ist einerseits der offene Ableger des Coupés 488 GTB und andererseits zitiert er die DNA seines Urgroßvaters, des legendären 246 GTS Dino, den es in den 70er Jahren ebenfalls sowohl als Coupé GT als auch mit herausnehmbarem Mitteldach gab. Heute steigt freilich niemand mehr aus und öffnet das Verdeck manuell. Ein Druck auf die Taste in der Mittelkonsole des 488, schon schwenkt das faltbare Aludach nach hinten. Nach 14 Sekunden sitzen die Passagiere direkt unter dem hoffentlich sonnigen Himmel und lassen sich das Crescendo des Achtzylinder-Doppelturbos in den Gehörgang peitschen. Zumal der Spider noch eine feine Zwischen-Option bietet: Nämlich die Fahrt mit geschlossenem Dach, aber versenkter Heckscheibe. Das und die obszönen 670 PS, die das Pferd in 3 Sekunden auf 100 sprinten lassen, haben auch ihren Preis. 292.797 Euro, um genau zu sein.
DAS ALU- UND MAGNESIUM-CHASSIS der Corvette Stingray C7 ist 49 Kilogramm leichter als das des Vorgängers. Die Karosserie besteht aus Kunststoff mit einem hohen Anteil an Kohlefaserteilen. Ein gutes Gewichtsmanagement ermöglicht eine Verteilung von 50:50 zwischen beiden Achsen. Dafür sorgen beispielsweise auch die serienmäßig aus Carbon hergestellte Motorhaube und das herausnehmbare Targa-Dach. Die Basisversion der C7 wird vom bereits 2012 vorgestellten LT1-Motor mit 6,2 Litern Hubraum angetrieben, der 630 Nm maximales Drehmoment entwickeln kann und 466 PS leistet – die C7 ist somit die stärkste Basis-Corvette, die es bisher gab. Angesichts dieser Daten wirken die 91.500 Euro fürs Coupé fast wie ein Schnäppchen.
www.ferrari.at
www.chevrolet.at
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FOTOS: FERRARI S.P.A., PORSCHE HOLDING GMBH, GENERAL MOTORS
www.porsche.at
Die Medienmarke BVZ
120.000 Leserinnen & Leser*
577.617 Unique Clients**
Die NÖN/BVZ Gruppe: Das schnellstwachsende Nachrichtenportal Österreichs 2015
Heimat BURGENLAND
Besser. Näher. BVZ * Quelle: MA 15, Feldzeit: Jänner bis Dezember 2015, Schwankungsbreite: 0,2%
** ÖWA Basic März 2016
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WORÜBER MAN SPRICHT. WER BEWEGT. WAS WICHTIG WIRD. REDAKTION: CHRISTOPH BERNDL & FRANZ PRASSL
Filmball 2016: Alles jut im Rathaus
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Die Deitschen san do! Langsam müssen wir uns wohl daran gewöhnen, dass der Wiener Filmball in deutscher Hand ist. Na jut, Knorke. O.k., das ist Berlinerisch, dabei kommt Veranstalter Manfred Schoedsack aus Pforzheim (120.000 Einwohner). Moment, wir zeigen nicht mit dem Finger auf ihn. Wer im Wiener Rathaus für Flair und Glamour sorgt, ist uns willkommen. Fünf Sterne für: Oscar-Preisträger László Jeles aus Ungarn (2016 für „Son of Saul“) und Andy-Warhol-Produzent Paul 9 Morrissey. Unsere Regielegende Peter Patzak hielt die Laudatio, „I am from Austria“ reklamierten auch die Produzenten P hilipp Weck und Norbert Blecha, Wolford-PR-Lady Julia Schandl guckte mit Sponsorenblick. Immerhin: Die Deitschen schliefen imperial. Im Ringstraßenhotel Palais Hansen Kempinski. Servus, Handibussi!
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1 - We are Family: Schauspieler Christian Spatzek (links) mit Ehefrau Sun Young Yun und dem Spatzek-Clan. 2 Papa steht dort: Schauspieler Mark Keller (li.) mit Sohn 1 + 2. 3 - Trio triumphal (v.l.): Actor Bülent Sharif, US-Regisseur Paul Morrissey, der für Andy Warhol Filme produzierte, Schauspieler Paul Windhofer aus Wien 4 - Schmatz: Publikumsliebling Christoph Fälbl und Freundin Nicole
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5 - Zeitlos attraktiv: Actrice Edith Leyrer 6 - Ein eleganter Herr: Schauspieler Bernd Herzsprung 7 - Auf der Bühne: Bülent Sharif und Mike Galeli 8 - Das Kleid asymmetrisch interessant: die deutsche Moderatorin Ruth Moscher 9 Unsere rot-weiß-rote Regielegende: Peter Patzak 10 - Solche Missen wollen wir nicht missen: Amina Dagi (l.), unsere „Miss Austria 2012“ mit Vladislava Evtushenko, Vize-„Miss Russland 2015“ und Putins Beauty-Export zur Wahl der „Miss Universe 2015“ 11 - Hello, this is schau tv: Society-Reporterin Stephie Andert 12 - Was für ein keep smiling: der deutsche Schauspieler und Moderator Alexander Mazza
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Die 16. Amadeus Austrian Music Awards wurden im Wiener Volks theater verliehen. Dabei gab es zwei große Abräumer: Seiler und Speer (Bild 1) holten mit „Ham kummst“ den Doppelpack und nahmen die Preise für „Song des Jahres“ und „Songwriter des Jahres“ mit nach Hause. Überflügelt wurden sie an diesem Abend nur von „Wanda“ (Bild 2), die einen Hattrick landeten. Den Amadeus erhielten die Musiker in den Kategorien „Pop/Rock“, „Band des Jahres“ und „Live-Act des Jahres“. Zur „Künstlerin des Jahres“ wurde Conchita, Hubert von Goisern zum „Künstler des Jahres“ gekürt. Zwischen den Prämierungen s orgten Show-Acts für Auflockerung. Unter anderem performte Zoë (Bild 3) ihren Song Contest Song „Loin d’ici“.
FOTOS: JOHANN KORLATH (12), VIENNAPRESS ANDREAS TISCHLER (3), MONI FELLNER
Amadeus 2016: Ein Hattrick für Wanda
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Partystimmung im Volkstheater
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Wiederwahl: BFV-Präsident Gerhard Milletich bestätigt
Der burgenländische Landtagspräsident Christian Illedits, Landeshauptmann Hans Niessl und Sportminister Hans Peter Doskozil (v. l. n. r.) gratulierten Gerhard Milletich zur zweiten Amtsperiode.
Sektkellerei Szigeti ist 25: Prickelnde Feier zum Jubiläum
KULTURZENTRUM Eisenstadt: Der Burgenländische Fußballverband (BFV) stellte die personellen Weichen für die Zukunft. Dabei wurde schau media-Chef Gerhard Milletich als Präsident des BFV für die Funktionsperiode bis 2020 von den Vereinen wiedergewählt. Er wird dem Verband gemeinsam mit seinen Vizepräsidenten Konrad Renner, Gerald Hüller und Ernst Gangl weiter vorstehen. Gerhard Milletich hatte Karl Kaplan 2012 als BFV-Präsident abgelöst. Einziger offener Punkt bei der Wahl des BFV-Vorstands war die Position des Rechtsmittelreferenten, sprich des Verbandsjuristen. Dabei setzte sich der Oberwarter Notar Robert Bencsics mit 82 Stimmen gegen Wolfgang Rebernig (75 Stimmen) durch.
FOTOS: JOHANN KORLATH (2), FRANZHELMREICHFOTOGRAFIE (3), KRISTIAN BISSUTI (3)
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1 Es ist vollbracht: Dina Larot, Toni Faber. Er im Collarhemd, Zivilkleid des Priesters. 2 Blumen vom Stadtrat: Michael Ludwig weiß, was sich gehört 3 Großbäcker Kurt Mann kam mit Ehefrau Joanna
Zum Jubiläum darf freilich die Riesentorte (re.) nicht fehlen.
Gottes tönende Wochenschau am Haken
Cathy Zimmermann (links) und Ex-Miss-Austria Tanja Duhovich (rechts) gratulieren den beiden Jubilaren Norbert und Peter Szigeti. heft 2|2016
Der neue, alte BFV-Präsident Gerhard Milletich skizzierte seine Pläne für die kommenden Jahre.
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Vor einem Vierteljahrhundert hatten Norbert und Peter Szigeti die Idee, sortentypischen Sekt in Top-Qualität zu produzieren. Darüber hinaus gelingt es dem Familienbetrieb immer wieder aufs Neue, mit innovativen Produkten wie der „Terroir Exclusif“-Linie zu begeistern. Im Jubiläumsjahr präsentieren sich die Sekt-Spezialitäten und der Frizzante ab sofort im neuen Design. Die Neugestaltung der Flaschenausstattung setzten die Designer von Sparflex und der Wiener Werbeagentur Hödl & Partner um. Wein-Burgenland-Chef Christian Zechmeister (rechts im Bild) strich die Wichtigkeit der Sektkellerei Szigeti als Leitbetrieb im Burgenland und Motor für Innovationen hervor (v. l. n. r.): mit Mario Bayer (Geschäftsführer Burgenland-Tourismus), Norbert Szigeti und Peter Szigeti.
Unter den Ehrengästen waren zahlreiche Prominente aus Sport und Politik. Der burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl, Sportminister Hans Peter Doskozil und ÖFB-Präsident Leo Windtner.
Herr im Himmel, es geschehen noch Zeichen und Wunder. Das Zeichen setzt Toni Faber, Dompfarrer der Wiener Gesellschaft, das Wunder kommt von Malerin Dina Larot, die an sich für Nacktheit in der Kunst steht. Diesmal ist alles anders. Ihr Porträt des umtriebigen Herrn Pfarrers zeigt wohl etliche, jedoch keusche Engelchen, die mit himmlischem Gerät ins Bild schweben. Eine entfernte Nachbildung des Tassilo-Kelchs (Stift Kremsmünster). Bravo, Hochwürden hängt demnächst am Haken.
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WORÜBER MAN SPRICHT. WER BEWEGT. WAS WICHTIG WIRD. REDAKTION: CHRISTOPH BERNDL & FRANZ PRASSL
BISSUTIS KALEIDOSKOP „Habedere, Herr Redakteur!“ Auf ewig die Kellnerin Anni aus dem „Seniorenklub“, auf ewig ein Künstlernarr: Hilli Reschl und Marchfelderhof-Chef Gerhard Bocek
Na, ist das ein Fest: Die Hilli, im Gepunkteten, und Sängerin Verena Te Best genießen ein Gläschen
Der 90. Frühling für unsere Hilli Reschl
Glitzer, glitzer und 170 Jahre: Bruno Thost, 80, hatte zuvor Hilli, 90, den Preis „Lebenwerk Volkskünstlerin“ überreicht: zwei Zeitzeugen der Bühne
Ach, Hilli, wie schaffen Sie es nur, dem „Klub der 90er“ beizutreten und dabei so wohlgemut zu wirken? Das reife Österreich denkt gerne zurück: Hilli Reschl spielte bis 2000 in über tausend Sendungen die quirlige Kellnerin Anni im TV-„Seniorenclub“. Volkskunst at its best. Im Marchfelderhof, Dependance der schönen Künste, kochte für sie Küchenchef Christian Langer auf, hielt Gerald Pichowetz die Laudatio, verlieh ihr Bruno Thost den Preis fürs Lebenswerk und Gerhard Ernst, Dagmar Truxa, Peter Horak und Verena Te Best steuerten musikalische Schmankerln bei.
„Habedere, Herr Redakteur! Schaun Se, mir is‘ doch eh klor, dos i ned Präsident werd, und ...
... dos die Meinige, eigentlich a g uade Haut, ned wirklich a ‚Föast Ledy‘ is. Oba schaun Se, drei Monat ...
Volles Auditorium in der FH Burgenland
Gruppenbild (v. l. n. r.): FH Geschäftsführer Georg Pehm, Forschungsbeauftragter Walter Mayrhofer, UAR Geschäftsführer Wilfried Enzenhofer, Forschung Austria Präsidentin Gabriele Ambros, Landeshauptmann Hans Niessl, Herausgeber der „Presse“ Rainer Nowak, Staatssekretärin Sonja Steßl, Communalp Geschäftsführer Walter Peer, FH Geschäftsführer Josef Wiesler, Unternehmer Klaus Ladinser
Kann Innovation die Landflucht verhindern?
.... laung Gratiswerbung, do muas i dabei sei. Also griaß Se. Seg’n ma uns in da Lugner-City?“
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Mit einem Leuchtturm-Event machte die Fachhochschule Burgenland auf „Innovation im ländlichen Raum“ aufmerksam. Auf Einladung von FTI Burgenland diskutierte eine hochkarätig besetzte Diskussionsrunde mit wichtigen Akteuren aus Politik und Forschung unter anderem folgende Fragen: Beschränkt sich die Förderung von Forschung, Innovation und Technologie nur auf städtische Ballungsgebiete? Wie kann die Abwanderung bestausgebildeter Arbeitskräfte im ländlichen Raum eingedämmt werden? An diesem Tag waren sich alle einig: „Forschung und Innovation stärken und dem Trend der Abwanderung im ländlichen Raum entgegenwirken.“ Unter den Gästen gesichtet haben wir u. a. Staatssekretärin Mag. Sonja Steßl, Landeshauptmann Hans Niessl und die Präsidentin von Forschung Austria DDr. Gabriele Ambros.
FOTOS: HERBERT PFARRHOFER, KRISTIAN BISSUTI (6), LANDESMEDIENSERVICE BURGENLAND (2)
Leider oder Gottseidank wird erst 2022 wieder um das Amt des Bundespräsidenten gerittert werden. So salopp darf man die Wahl ruhig bezeichnen, denn manches daran ist skurril, erstaunlich oder abstoßend. Einige Kandidaten werden wir dann vergessen haben. Gehört der Baumeister dazu? Wir wissen nicht, was Richard Lugner dachte, als ihn Kristian Bissuti porträtierte. Aber so könnte es gewesen sein ...
SCHAU DABEI
AUFGESCHNAPPT VON FRANZ PRASSL Kritik, Wünsche, Einladungen: E-Mail an franz.prassl@schaumedia.at
FOTOS: ARCHIV, KRISTIAN BISSUTI (2)
Genießen mit Hetschepetschsalsen Sie waren auch schon länger nicht mehr dort? Dann wird es Zeit, gerade jetzt, im Frühling. Der Garten mit dem Fabelblick über Wiesen und Wälder, die rechtschaffene Küche. Ja, das Berghotel Tulbingerkogel bei Wien gilt als Klassiker, war somit logischer Tempel einer Genuss-Diskussion. Hausherr Frank Bläuel und Küchenchef Georg Bläuel, der Filius, lieferten Hausgemachtes, weitere Leckereien kamen von Winzerkönig Willy Bründlmayer, Kaffeelegende Ernst Naber, Fleischbaron Karl Schmiedbauer sowie vom Master of Tea, Andrew Demmer. Das Resümee, verkürzt: „Essen S’ und trinken S’ g’scheit, dann bleiben S’ g’sund“. Ach so, die legendäre Kochbuchsammlung. „Das älteste Exemplar ist aus 1650“,
verriet mir Bläuel, dem eigentlich ein Lehrstuhl für Kochgeschichte gebührt. Seine „Diners Historiques“ (€ 132,–) sind legendär. Wie sonst wüssten wir, man einst schlemmte. Bei Prockel im Ofen, Kohlfanzel, Spenatwandel, Rumelsulz, Hetschepetschsalsen. Hingehen, Probieren.
Huch, und noch ein Buch: Frank Bläuel mit Filius Georg und 11 Exemplaren aus der Kochbuchsammlung (303 Stück)
Willkommen, ihr Schönen. Maler Prof. Ernst Bruzek, Geheimtipp der Society, und sein Bild „Das Urteil des Paris“
Auf der Suche nach Besuchern Ein Schauplatz der Kunst wartet auf Entdeckung. Oder wussten Sie, dass in bester City-Lage, im Palais Palffy am prachtvollen Josefsplatz, das Phantastenmuseum Wien domiziliert? Eben. Brauer, Hutter, Fuchs, Hundertwasser, Hausner sind hier verewigt. Nunmehr auch der Wiener Maler Prof. Ernst Bruzek. Der Adept der Kunstakademie, gereift durch Reisen ins mythische Delphi, vereint vorzügliches Handwerk mit der Vorliebe für hellenische Motive. Er war der erste Maler überhaupt, der im mondänen „Hotel de Paris“
in Monaco ausstellen durfte. Seither schätzt die Society auch seine Porträts. Er ist detailgenau, aber wählerisch. Der pralle Frauenkörper und Dionysos bedeuten für Bruzek ewige Inspiration. Als Gäste gesichtet: Malerin Gabriella Kopias, Privatier-Bauherr Georg Grimm, Senatorin Helga Welser-Lagler. Und wieso, bitte schön, ringt diese Museums-Galerie um Gäste? Hausherr Erich Peischl: „Wir sind ein Privatunternehmen, alles frei finanziert.“ Kulturstadtrat Andreas MailathPokorny, bitte melden!
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schauschau
SCHAU DABEI
WORÜBER MAN SPRICHT. WER BEWEGT. WAS WICHTIG WIRD. REDAKTION: NINA NEKOUI
Mailüfterl Stammersdorf 7. und 8. Mai, 14 bis 24 Uhr, Stammersdorfer Kellergasse, 1210 Wien Die Winzer der urigen Kellergasse in Stammersdorf laden auch heuer wieder zum Mailüfterl. Köstliche Schmankerl und ausgezeichnete Weine garantiert. Eröffnet wird das „Lüfterl“ am Samstag um 17 Uhr von Stadtrat Michael Ludwig. Für Kinder stehen Riesenschaukeln und Luftburg bereit. www.lebenswertes-floridsdorf.at
Herbert Grönemeyer in Podersdorf European Street Food Festival Vösendorf 6. bis 8. Mai, Eventpyramide Wien/Vösendorf Die Tour des European Street Food Festivals zieht sich durch ganz Österreich. Anfang Mai macht sie in Vösendorf Station. Mit dem Untertitel „Genuss aus aller Welt“ darf sich der Gaumen auf internationale Köstlichkeiten freuen. Zahlreiche Food-Trucks, Köche und Aussteller garantieren ein grandioses Festival der Köstlichkeiten.
1989 ertönte das letzte Mal „Ich hab dich lieb“ in Podersdorf. Heuer ist es wieder so weit: Der Sänger aus Bochum wird am 4. Juni ein Live-Konzert am See geben. Schnell Tickets sichern! www.podersdorfamsee.at
ILLUSTRATION: ANDREAS RAMPITSCH
4. Juni, Strandgelände Podersdorf
www.streetfood-festival.eu
Vorhang auf für die Newcomer der Theaterbühne! 30. Mai bis 18. Juni, 1010 Wien, Theater Drachengasse Unter dem Motto „Willkommen im Schutzraum!“ findet zum neunten Mal der Nachwuchswettbewerb im Theater Drachengasse statt. Vor einer hochkarätigen Jury präsentieren die vier Final-Ensembles ihre Projekte, und nach den Vorstellungen werden am 18. Juni die Gewinner bekanntgegeben.
Internationales Weinfestival – VieVinum 4. bis 6. Juni, 9 bis 18 Uhr, Hofburg Wien, Eingang Heldenplatz 500 Aussteller machen die VieVinum zu DER Leistungsschau des österreichischen Weins. Mit 200 Winzern bildet Niederösterreich die größte Gruppe, gefolgt von den Burgenländern mit 150, das Schlusslicht bildet Wien mit 10 Winzern. Fachbesuchern wird die Messe bereits ab 9 Uhr geöffnet, das breite Publikum darf ab 12 Uhr in die Hofburg. www.vievinum.at
www.drachengasse.at
Ladies, Wine & a bit of Design Grafikdesignerin Maria Lechner lädt zum monatlichen Kamingespräch: Sechs Frauen aus dem Bereich des Grafikdesigns tauschen sich über kreative und geschäftliche Aspekte ihrer Tätigkeit aus. Wein und Essen inklusive. Design, berufliche Strukturen, aber auch der Alltag werden unter anderem diskutiert. Studentinnen sollen sich ebenso angesprochen fühlen wie Frauen in designnahen Berufen. Die Teilnahme ist kostenlos, Reservierung erforderlich unter hi@ladieswinedesign-vie.at. 98 schau
FOTOS: JESSICA WALSH/MARIA LECHNER, BETTINA FRENZEL
Tschauner Bühne öffnet Am 13. Juni öffnet die legendäre Tschauner Bühne wieder ihre Pforten. Bis September darf sich ihr Publikum über ein vielfältiges Programm von „klassisch“ bis „reloaded“ freuen. Das traditionelle Stegreif-Team wartet mit Klassikern wie „Mord in der Wurlitzergasse“ sowie einer Premiere „Wieder kein Tor!“ zum Finale der heurigen Fußball-EM auf. heft 2|2016
Der Sound des 20. Jahrhunderts
Klezmer-Musiker © Russisches Ethnographisches Museum St. Petersburg; Leonard Cohen, © Bob King/Corbis; Barbra Streisand, © Retna Ltd./Corbis; Amy Winehouse, © Aubrey Edwards/Corbis
Bis 2. Oktober 2016 Dorotheergasse 11, Wien 1 · So – Fr 10 – 18 Uhr · www.jmw.at
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