schau-Magazin, Ausgabe 1/2021

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HEFT 1/2021 FEBRUAR/MÄRZ

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IVONA DADIC

ARABELLA KIESBAUER

STARMANIACOMEBACK

TOM & JERRY

ALFONS HAIDER

SEINE PLÄNE FÜR MÖRBISCH & CO Österreichische Post AG, MZ 17Z041055 M, CRM Medientrend GmbH, Neudorferstraße - Betriebsgebiet 3, 7111 Parndorf

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GEFAHR EINES BLACKOUTS? LILI PAUL-RONCALLI

ICH LIEBE DEN ZIRKUS SPORTAUSRÜSTUNG SOWIE BÜCHER, SPIELE UND VIELES MEHR ZU GEWINNEN!

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schaubilddesmonats schau-Herausgeber KR Gerhard Milletich

FOTOS: RADIM VRSKA, GETTY IMAGES

Die Coronavirus-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen des privaten und öffentlichen Lebens haben nicht nur viele von uns ganz persönlich, sondern auch die Wirtschaft als Gesamtes vor bisher unbekannte Herausforderungen gestellt – und zwar quer über fast alle Branchen. Nach mittlerweile fast einem Jahr Corona sowie mehreren Lockdowns droht manchem von uns jetzt die Kraft auszugehen und der Mut zu verlassen. Hand aufs Herz, wem kann man es schon verdenken, dass er sich die alte Realität zurückwünscht. Aber die wird, so wie es aussieht, nicht mehr zurückkehren. Expertinnen und Experten sind sich einig: Das Coronavirus wird unser Leben auch in den nächsten Jahren beeinflussen. Mit Teststrategien, Hygienemaßnahmen sowie Social Distancing haben wir die Lage heute weitestgehend im Griff und auch die Impfungen sind mittlerweile, trotz erster Startschwierigkeiten, angelaufen. Auch wenn manche Branchen wie der Tourismus oder die Gastronomie nach wie vor zu bleiben, so haben wir doch vor Kurzem den dritten harten Lockdown formal beendet. Wie wird sich das heft 1|2021

alles auf die Wirtschaftsleistung Österreichs auswirken? Christoph Badelt, Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo), gab sich zuletzt vorsichtig optimistisch. Derzeit hält er ein Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent im Gesamtjahr 2021 für noch nicht gefährdet. Freilich vorausgesetzt, es kommt kein neuer Lockdown. Viele Firmen haben die letzten Monate genutzt, um ihre Geschäftsmodelle zu überarbeiten. Auch die Konsumfreude der Österreicherinnen und Österreicher dürfte nach dem Zwangsstillstand wieder anziehen. Große Sorge macht mir allerdings ein Blick auf die Arbeitsmarktzahlen. Ende Jänner waren 535.470 Personen arbeitslos gemeldet oder in AMS-Schulung. Auf der anderen Seite höre ich immer wieder von Unternehmen, die kein qualifiziertes Personal finden können. Hier braucht es rasch wirksame Ansätze, um Arbeit suchende Menschen zu schulen und zurück in den Arbeitsmarkt zu bringen. Denn wenn die Wirtschaft wieder voll anläuft, werden wir entsprechend kompetente und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dringend brauchen. schau 3


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CHRISTOPH BERNDL

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Chefredakteur

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Neues Jahr – und eine mittlerweile leidvoll-altbekannte Situation: Eigentlich hätten wir uns alle im schau-Team gewünscht, dass wir Sie in der ersten Ausgabe des Jahres unter besseren Vorzeichen begrüßen können. Doch das Coronavirus hat die Welt nach wie vor fest im Griff. Das Leben in Österreich bewegt sich, so wie in vielen anderen Ländern, gefühltermaßen nur mehr von Lockdown zu Lockdown. Zeitgleich versuchen die politisch Verantwortlichen die Lage unter Kontrolle zu bringen und die Kennzahlen rund um die Pandemie nach unten zu drücken. Für uns alle gilt in Tagen wie diesen, die Nerven zu behalten. Das ist alles andere als leicht. Auf hoffnungsvolle Signale folgen oft Nachrichten über neue Virusmutationen und damit verbundene Cluster. Mittlerweile wird immer klarer, dass der Weg aus dieser globalen Gesundheitskrise nur mit einer hohen Durchimpfungsrate von weiten Teilen der Bevölkerung in den Griff zu bekommen sein wird. Doch auf dem Weg dorthin warten noch viele Stolpersteine – von Zulassungsdiskussionen über Nachschubprobleme bis hin zur Impfskepsis, die immer noch zahlreiche Menschen umtreibt. Letztere Tatsache haben wir zum Anlass genommen, um in dieser Ausgabe einen Blick auf die Geschichte der Impfungen in Österreich zu werfen. Mehr dazu lesen Sie in der Story von Bernhard Hachleitner ab Seite 28. Darüber hinaus haben wir wieder spannende Interviews in dieses Heft gepackt: Lili Paul-Roncalli, Gerüchten zufolge die Herzdame von Dominic Thiem, Österreichs Tennisstar Nummer 1, erzählt uns ab Seite 12 mehr über ihre Leidenschaft für den Zirkus und das Varieté. Alfons Haider, neuer Generalintendant der Musiktheater-Festivals im Burgenland, will die pannonische Festspielszene zukunftsfit aufstellen. Wie er das angehen will, erzählt er ab Seite 24. Außerdem haben uns Topunternehmer aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland (Seite 38/39) sowie Reisebranche-­ Experten (Seite 54/55) verraten, wie sie das Comeback nach der Corona-Krise ­planen. Viel Freude mit dem neuen Heft wünscht Ihnen Christoph Berndl.

In dieser Ausgabe 12

Lili Paul-Roncalli

Zuversicht trotz schwieriger Zeiten in der Manege 18

Es wird wieder gesungen!

Arabella Kiesbauer moderiert das große „Starmania“-Comeback 22

Ewige Streithansln

Tom & Jerry zanken sich ab März im Kino 24

Alfons Haider

Die burgen­ländischen Bühnen liegen ihm am Herzen 28 Topthema Impfen

Wie und wann entstanden die ersten Impfungen? Welche Hoffnung liegt in der Corona-Impfung? 34

Michael Ludwig

Wiens Bürgermeister ist ein Macher. Trotzdem strahlt er Ruhe und Besonnenheit aus 40

Droht uns ein Blackout?

Stromausfall in ganz Europa – ein realistisches Szenario? 56 family

Tipps fürs Homeschooling 76

genuss

Wie Fasten nicht zur Qual wird 80 relax

Das nächste schau erscheint am 26. März 2021 als regionales Special „schau ins Burgenland“.

Sport: Aller Anfang ist schwer! 86 living

COVERFOTO: T&T/ZOEST

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E-PAPER: AT.READLY.COM/PRODUCTS/ MAGAZINE/AT/SCHAU-MAGAZIN STARS • FREIZEIT • LIFESTYLE • WIRTSCHAFT LESEN • ERLEBEN • GENIESSEN • ENTDECKEN

FEBRUAR/MÄRZ

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4 Inhalt und Impressum 59 vorschau: Event-Navigator 84 medien 91 motor 94 schauschau

Auflage: 216.000 Stück

Abo unter Tel. 01/740 32-725

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04.02.2021 13:21 Uhr

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IMPRESSUM schau – LESEN•ERLEBEN•GENIESSEN•ENTDECKEN. DAS MAGAZIN FÜR WIEN•NIEDERÖSTERREICH•BURGENLAND. Medieninhaber und Verleger: CRM Medientrend GmbH, Neudorferstraße – Betriebsgebiet 3, 7111 Parndorf. Herausgeber: KR Gerhard Milletich. Geschäftsführung: Mag. Bettina Milletich. Verlagsleiter und Chefredakteur: Christoph Berndl. Chef vom Dienst: Mag. Michael Krause. Gastautoren dieser ­Ausgabe: Roland Graf, Fritz Hutter, Gabriella Mühlbauer, Barbara Kaudelka, Stefan Pabeschitz, Alexandra Schlömmer, Werner Schuster, Bernadette Strobl. Lektorat: Mag. Daniela Oberhuber, Mag. Nicole Salcher, ­Carina G. W ­ iesner. Redaktionsanschrift: Leberstraße 122, 1110 Wien, Tel. +43/1/740 32-0, Fax: Dw. 780, E-Mail: office@­schaumagazin.at, service@schauclub.at. Anzeigenleitung: Julia Rötzer Dw. 876. Anzeigen­koordination: Andrea Bognar Dw. 856. Anzeigenverkauf: Bernhard Firlinger Dw. 573, Kathrin Haider Dw. 530 , Michael Lidy Dw. 520. Druck: Walstead NP Druck GmbH, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten. Erschei­nungs­­weise: 6 x jährlich. Einzelpreis: EUR 3,90. Jahres­bezugspreis: EUR 21. Abo: Daniela Borka, Dw. 725, d.borka@schaumagazin.at. Herstellung: Bohmann Repro-Media und O ­ nline GmbH, Leberstraße 122, 1110 Wien. Die in den Artikeln vertretenen Meinungen der ­Autoren sind nicht unbedingt identisch mit denen des He­raus­gebers. Kalender- bzw. Veranstaltungstipps repräsentieren eine Auswahl des Redaktionsteams und erheben keinen Anspruch auf V ­ ollständigkeit. Für die Richtig­keit der Termine: keine ­Gewähr. Offenlegung auf www.schauclub.at/impressum

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FOTO: TANJA HOFER

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IHR GEWINN: E LUVOS-HEILERD N ZUM EINNEHME Hilfe für die Zelle Der menschliche Körper ist ständig damit beschäftigt, seinen Stoffwechsel am Laufen zu halten. Diese Prozesse nehmen jedoch mit zunehmendem Alter ab. Auch körper­ eigene Substanzen wie Spermidin werden weniger produziert. Aus diesem Grund gibt es Spermidin Cell+ von NICApur. Es vereint natürliches Spermidin mit Zink. Zink unterstützt die Zellteilung und schützt die Zellen vor oxidativem Stress. www.nicapur.com GEWINN: 1 x 1 Spermidin Cell+ und Intervallfasten Guide „Der Jungbrunnen-Effekt“ 8 schau

Fit in den Frühling Wenn die Temperaturen allmählich steigen und die Blumen ihre farbenfrohe Pracht entfalten, dann meldet sich der Frühling zurück. Um mit voller Energie in die warme Jahreszeit starten zu können und Allergien vorzubeugen, ist hilfreich, den Körper ganzheitlich zu entgiften. Luvos-Heilerde imutox unterstützt den Organismus bei der Körperentgiftung, Darmsanierung oder Entschlackung. Zudem wirkt das Produkt als Schutz vor oxidativem Stress, der für viele Krankheiten verantwortlich ist.

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IHR GEWINN: ANA BUCH VON ROM R ECHENSPERGE Faszination biodynamischer Weinbau Mit dem Buch „Von der Freiheit, den richtigen Wein zu machen“ porträtiert Romana Echensperger zwölf Spitzenweingüter, die allesamt einen biodynamischen Weinbau betreiben. Die besuchten Winzer erzählen darin von ihrer Leidenschaft, vollkommen unabhängig Wein ohne künstliche Stoffe zu kreieren. Das ist auch die Passion des burgen­ ländischen Bioweinbauern Franz Weninger aus Horitschon, der im Buch vorgestellt wird. www.romana-echensperger.de GEWINN: 3 x 1 Buch „Von der Freiheit, den richtigen Wein zu machen“, EUR 32,90 ISBN 978-3-86489-299-8

Best of Books Seitenweise Inspiration finden Sie bei uns im schau-Magazin von Barbara Kaudelka. Die Schauspielerin und leidenschaftliche Leserin stellt uns ihre persönliche Bücherauswahl vor.

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Gewinnen Sie mit etwas Glück eine Ausgabe der vorgestellten Bücher! Mehr zu den inspirierenden Büchern auf Seite 85

Herbert Dutzler ­ gewährt einen kindlichen, erfrischend anderen, aber auch kritischen Blick zurück in die 60er-Jahre.

Das neue Buch von Herbert Dutzler auf Seite 84

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schauclubwelt IHR GEWINN: 2.000ER-PUZZLE „ATRIUM“

Großes Glück mit kleinen Teilen Schmidt Spiele bietet ein umfassendes Sortiment an Puzzles für Groß und Klein. Ob detailgetreue Stadtansichten, mystische Landschaften oder romantische Motive aus einer anderen Zeit – Puzzles sind die ideale Möglichkeit, dem Alltag zu entfliehen. Mit dem 2.000-TeileMotiv „Atrium“ garantieren Schmidt Spiele bunte Stunden, die in eine exotische Welt voller Farben und Blumen entführt und dadurch das nass-graue Wetter vergessen lässt. www.schmidtspiele.de

IHR GEWINN: E“ PUZZLE „CATEY ER RG VON RAVENSBU

IHR GEWINN: HALLI GALLI VON AMIGO

Haptische und meditative Auszeit

Auf die Glocke, fertig, los!

Entspannen und abtauchen mitten im stressigen Alltag. Das ist für viele Puzzlefans der Hauptgrund, die kleinen Teile zusammenzusetzen. Zudem suchen Menschen in digitalen und schnelllebigen Zeiten oft eine Auszeit. Was wäre dazu besser geeignet, als zu puzzeln? Aus diesem Grund gibt es von Ravensburger eine neue Puzzleserie mit 200 und 300 Teilen für zwischendurch.

Der Party-Klassiker Halli Galli, das Spiel mit der Glocke, begeistert mittlerweile seit mehr als 25 Jahren Familien und Freunde. Eine Glocke in der Tischmitte und ein Stapel Karten vor jedem Mitspieler – mehr ist nicht nötig, um eine Partie Halli Galli zu beginnen. Minimale Regeln bei maximalem Spielspaß sorgen dafür, dass die nächste Runde garantiert nicht lange auf sich warten lässt.

www.ravensburger.at

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GEWINN: 3 x 1 200er-Puzzle „Cateye“ von Ravensburger

GEWINN: 5 x 1 Familienspiel „Halli Galli“ von AMIGO

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GEWINN: 3 x 1 2.000er-Puzzle „Atrium“ von Schmidt Spiele


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Wohnen mit Garten- Wohnträume werden wahr „Wohnen mit Garten wird immer beliebter - das haben gerade die letzten Monate gezeigt. Unsere Reihenhäuser im Burgenland und in Niederösterreich sind mit großzügigen Gärten, Terrassen oder Balkonen ausgestattet. So findet jeder ausreichend Rückzugs- und Erholungsmöglichkeiten!“ KommR Dir. Anton Mittelmeier, Geschäftsführer

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FOTO: T&T/ZOEST

PERSÖNLICHKEITEN – NEWCOMER – LEGENDEN

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Da ein Fernsehauftritt, dort ein Modeshooting: Lili Paul-Roncalli, Tochter von Roncalli-Mastermind Bernhard Paul, hat Flügel bekommen und entdeckt die kreative Welt für sich. Doch ihre ganze Leidenschaft gehört immer noch der Zauberwelt von Zirkus und Varieté.

LILI PAUL-RONCALLI

Zirkus & Varieté sind mein Leben TEXT UND INTERVIEW: CHRISTOPH BERNDL

„Der Zirkus muss endlich wieder zum Kulturgut werden. Als solches auch anerkannt und gefördert werden.“ Lili Paul-Roncalli bricht eine Lanze für Artisten sowie für alle Menschen vom Zirkus. Auch sie sind von der CoronaPandemie massiv betroffen.

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Kreativität schon früh in die Wiege gelegt

Ihr Vater ist der gebürtige Niederösterreicher Bernhard Paul (73). Er hat vor mehr als 40 Jahren die Circus­ Roncalli-Dynastie mitbegründet und damit das Erlebnis in und um die Manege komplett neu definiert. Gemeinsam mit seiner Gattin Eliana hat er seinen beiden Töchtern Vivian (31) und Lili (22) sowie seinem Sohn Adrian (30), aus einer früheren Beziehung, die Kreativität in die Wiege gelegt. Vor allem Lili, der jüngste Spross aus dem Hause Roncalli, lässt in letzter Zeit ordentlich aufhorchen – immer öfter dabei abseits der Manege, die aufgrund des Coronavirus geschlossen bleiben muss. Im schau-Interview spricht sie offen über aktuelle Projekte und dabei ist nur ein Thema tabu: ihr aktueller Beziehungsstatus. Tja, privat ist privat und bleibt privat. 14 schau

schau: Der Circus Roncalli muss coronabedingt leider immer noch geschlossen bleiben. Dafür bist du jetzt aber immer öfter im TV zu sehen. Was macht für dich den besonderen Reiz der Fernsehwelt aus?

Lili Paul-Roncalli: Das hat sich in den letzten Jahren ergeben und sich kontinuierlich aufgebaut. Wenn ein Projekt zu mir passt, dann mache ich gerne mit.

„Wenn ein Projekt zu mir passt, dann mache ich gerne mit.“ Lili Paul-Roncalli

Für aufsehenerregende Auftritte sorgst du aber auch abseits der Manege – zum Beispiel bei der Sendung „Showtime of my Life“, bei der die Teilnehmer für den guten Zweck die Hüllen fallen lassen. Als Zirkuskind bist du die Bühne ja gewohnt, aber wie war es für dich, im TV blankzuziehen?

Also ich denke, die Medien haben das Thema falsch aufgegriffen. Darum geht es nicht. Der Kern der Sendung ist, für Krebsvorsorge zu werben und darüber aufzuklären. Wenn sie mal auf einer Kinderkrebsstation waren oder jemand in Ihrem Umfeld an Krebs erkrankt ist oder war, dann würden Sie nie eine Peepshow daraus machen.

FOTOS: T&T/ZOEST

RONCALLI. Dieser Name verpflichtet. Vor allem, wenn es um das Thema Zirkus geht. Im Falle von Roncalli bitte immer zwei Mal mit „C“ geschrieben statt mit „Z“ und „k“. Darauf legt auch Lili Paul-Roncalli großen Wert: Circus Roncalli.

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Zwischen TV-Studio und Laufsteg: Noch muss es in der Manege des Circus Roncalli coronabedingt dunkel bleiben. Lili Paul-Roncalli nutzt die „Zwangspause“, um weitere persönliche Projekte voranzutreiben.

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Das Rollschuhfahren hat Lili niemals verlernt. Hier (r.) mit ihren Geschwistern Vivian und Adrian.

Stilvolles Ambiente im familieneigenen CircusRoncalli-Wagen Gute Figur im sommerlichen Pool: So ein Leben lässt sich sichtlich genießen.

Lili Paul-Roncalli enthüllte im Jänner gemeinsam mit Marika Lichter die siegreiche Haute Couture Austria.

info

Das ist Lili-Paul Roncalli Die jüngste Tochter von CircusRoncalli-Direktor und Apollo-­ Gründer Bernhard Paul wurde am 4. Mai 1998 in München geboren. Bereits im zarten Alter von fünf Jahren trainierte sie in der Manege. Gemeinsam mit ihren Geschwistern Vivian und Adrian begann Lili als Rollschuh-Akrobatin. Erste Fernseherfahrung sammelte sie in der VOX-­Dokuserie „7 Töchter“. Im Vorjahr gewann Lili die RTLTanzshow „Let’s Dance“. Liiert ist sie derzeit mit Tennis-Ass ­Dominic Thiem.

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Ich war ja bereits der „Life Ball“-­ Engel und habe mich für die HIVAufklärung eingesetzt. Soweit ich weiß, ist Krebs die zweithäufigste Todesursache. Daher wollte ich mich auch hierfür starkmachen und gerade junge Leute dafür sensibilisieren, dass es wichtig ist, zur Krebsvorsorge zu gehen. Könntest du dir auch vorstellen, selbst einmal ein TV-Format zu moderieren? Wenn ja, welche Art Sendung würde perfekt zu dir passen?

Wenn ein Format zu mir passt, dann kann ich mir das schon vorstellen. Ich würde mich freuen, wenn Zirkus und Varieté wieder mehr im TV stattfinden würden. Zirkus und Varieté stecken derzeit in einer tiefen Krise. Was erhoffst du dir für die Zukunft, wie könnte es weitergehen?

Der Zirkus muss endlich wieder zum Kulturgut werden. Als solches auch anerkannt und gefördert werden. Wenn der Circus Roncalli auf dem Rathausplatz in Wien steht, dann kommen zu uns dieselben

Leute wie ins Burgtheater. Nur wir werden nicht gefördert. Seit wann trittst du eigentlich im Circus Roncalli auf und wie hat alles begonnen?

Seit ich sechs Jahre alt bin. Und seit ich 14 bin, regelmäßig. Die letzten zwei Jahre habe ich jedoch auch viele andere Projekte außerhalb des Circus Roncalli gemacht. Auf deinem Instagram-Profil beschriebst du dich als Kontor­ sionistin und Skaterin. Vor allem die Körperakrobatik ist deine Spezialität. Was fasziniert dich so daran und wie hast du dein Talent dafür entdeckt?

Ich hab mich als Kind schon auf der Couch verbogen. Dann habe ich eine Artistin in unserem Zirkus gesehen, die so etwas gemacht hat. Da war mir klar, dass ich Kontorsionistin werden wollte. Heute schreiben mir Kinder, die ich dazu inspiriert habe. Das freut mich natürlich sehr. Deshalb werde ich bald ein Kinderbuch schreiben.

gesammelt. Kommst du langsam auf den Geschmack, neue Dinge auszuprobieren, oder bleibt die Zirkusmanege dein Mittelpunkt?

Das mache ich ja schon seit zwei Jahren. Der Circus Roncalli und das Varieté waren mein Zuhause und werden auch immer ein wichtiger Teil in meinem Leben sein. Neben all den wirtschaftlichen und gesundheitlichen Folgen hat die Corona-Krise bei vielen Menschen auch dazu geführt, die körperliche Fitness zu vernach­ lässigen. Wie ist das für dich? Trainierst du täglich, obwohl die Bühnen leer bleiben müssen?

Ich mache jeden Tag zwei bis drei Stunden Sport. Dazu noch etwa eine Stunde Training. Das geht überall, egal ob in der Garderobe von einem TV-Studio oder auch in einem Hotelzimmer. Wichtig ist auch, auf ­gesunde Ernährung zu achten. Ich habe mit meiner Mama tolle Rezepte gesammelt, die in einem Buch erscheinen sollen. Vielen Dank für das Gespräch.  ///

Als Gesicht des „Haute Couture Austria Award“ hast du zuletzt auch Erfahrungen als Model

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FOTOS: T&T/ZOEST, JÜRGEN HAMMERSCHMID, INSTAGRAM @LILYPAUL

Musstest du lange überlegen, ob du an der Show teilnimmst?


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schaustars ARABELLA KIESBAUER MIT ORF-COMEBACK

Starmania zurück auf dem TV-Schirm INTERVIEW: MANUEL SIMBÜRGER

Hoher Kultfaktor: Starmoderatorin Arabella Kiesbauer ist mit „Starmania 21“ auf die ORF-Castingshow-Bühne zurückgekehrt. Im schau-Interview blickt sie zurück auf die Geburtsstunde des Erfolgsformats Anfang der Nullerjahre, spricht über das eigene Gesangstalent und erinnert sich an den Karrierestart von Christina Stürmer und Conchita.

schau: Ist die Anspannung beziehungsweise Nervosität vor einer Comeback-Staffel oder vor einer Premieren-Staffel größer?

Das waren noch Zeiten! Moderatorin Arabella Kiesbauer schrieb mit der ersten „Starmania“-Staffel 2002/03 TV-Geschichte. Sieger war Michi Tschuggnall (2. v. r.), die große Karriere machte aber die Zweitplatzierte Christina Stürmer (1. v. r.). Auf den Plätzen drei und vier: Boris Uran und Niddl.

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ERINNERN SIE SICH noch? Bereits rund 20 Jahre ist es her, als „Starmania“, die Mutter unter den heimischen Castingshows, ein gewaltiges Stück TV-Geschichte schrieb. Ende Februar ist es wieder so weit, Nostalgie und Kultfaktor werden am Küniglberg großgeschrieben: Bei „Starmania 21“ rittern ab 26. 2. immer freitags um 20.15 Uhr neue Jungtalente um einen Plattenvertrag und beweisen in ins-

Arabella Kiesbauer: Die Anspannung ist sicherlich größer vor einer Premiere, weil man ja noch gar nicht weiß, ob die Überlegungen und Ideen der Fernsehmacher grundsätzlich auch bei den Zusehern gut ankommen. Klar, bei „Starmania“ haben wir diesmal schon einen gewissen Vertrauensvor­ schuss, da viele die Show schon kennen. Das ist natürlich von Vorteil. Man darf aber nicht vergessen: Die junge Generation kennt „Stargesamt zehn Ausgaben (vier Casting- mania“ noch nicht – und auch sowie sechs F ­ inal-Live-Sendungen), diese gilt es, im Sturm zu erobern! dass auch – und vor allem – in Krisenzeiten viel gesungen, performt Sind klassische Castingshows und vor allem unterhalten werden überhaupt noch zeitgemäß? darf. Am Casting im Herbst 2020 Das Fernsehen wird nach wie vor nahmen rund 1.700 Aspiranten teil von einigen bestimmten Genres be– unter strengen COVID-19-Sicher- stimmt: Quizshows, Talkshows und heitsvorkehrungen, versteht sich. Sie Castingshows. All diese Shows gibt alle wollen Österreichs Popstar des es seit eh und je, sie passen sich aber Jahres werden – in die Liveshows der Zeit an und erfinden sich immer schaffen es allerdings nur 32 der wieder neu. Das gilt jedoch nicht heft 1|2021

FOTOS: ALI SCHAFLER/FIRST LOOK/PICTUREDESK.COM, ORF/THOMAS RAMSTORFER, ORF/HANS LEITNER

Kandidatinnen und Kandidaten. Die Comeback-Staffel wird erneut Kultmoderatorin Arabella Kiesbauer moderieren, die bereits seit der „Starmania“-Geburtsstunde das Gesicht der Sendung ist (insgesamt wurden vier Staffeln produziert). „Starmania 21“ ist das erste Format, das Kiesbauer seit dem Eurovision Song Contest 2015 für den ORF moderiert.


„Ich freue mich darauf, Österreichs Talenten erneut die große Bühne bieten zu können!“ Arabella Kiesbauer

nur fürs Fernsehen: Jeder, der im Berufsleben steht und langfristig ­Erfolg haben möchte, muss mit der Zeit gehen. Sie sind bereits seit Ende der 1980er-Jahre höchst erfolgreich als Moderatorin tätig. Moderiert man Shows heute anders als noch vor zehn oder zwanzig Jahren?

Das Tempo der Shows hat sich grundlegend verändert. Es ist alles schneller geworden, die Schlagzahl hat sich erhöht. Das ist eine Entwicklung, der man natürlich Rechnung tragen muss – und zwar im gesamten Konzept. Zudem hat man

heutzutage nicht mehr eine Woche lang Zeit für Proben, vielmehr muss alles von Beginn an sehr schnell ­sitzen und alle Departments, wie zum Beispiel Licht, Ton, Kamera und Regie, müssen höchst professionell agieren und zusammenspielen. Da ist es natürlich von Vorteil, wenn man bereits langjährige berufliche Erfahrung mitbringen kann. Als ich als Moderatorin begann, hatte man noch Zeit, in ein Format hineinzuwachsen. Man konnte viel ausprobieren, auch Fehler wurden einem leichter verziehen. Das ist heute ganz anders, die Spielwiese ist kleiner geworden. Weshalb es für den

Jeder Kandidat und jede Kandidatin musste u. a. Vocal-Coach Monika ­Ballwein und Musikproduzent Thomas Rabitsch von seinem Talent überzeugen.

BITTE LESEN SIE WEITER » heft 1|2021

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schaustars „Als ich als Modera­torin begann, hatte man noch Zeit, in ein Format hinein­ zuwachsen. Das ist heute anders.“ Arabella Kiesbauer

Mit Kultformaten hat Arabella Kiesbauer Erfahrung: Ihre 90er-Talkshow „Arabella“ (PRO 7) gilt als legendär (oben). Bei „X-Large“ begann ihre Fernseh­ karriere im ORF (rechts). Mit an Bord waren unter anderem Barbara Stöckl und Dominic Heinzl.

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Nachwuchs mittlerweile schwierig geworden ist, ganz große Shows zu moderieren.

Zuseher und ich gemeinsam gehen. Kurz: Es wird spannend und sehr viel Spaß machen.

Zurück zu „Starmania 21“ Was dürfen wir uns erwarten und worauf freuen Sie sich persönlich am meisten?

Blicken wir zurück: Besonders die erste Staffel war ein TV- und Popkulturphänomen, ganz Österreich hat „Starmania“ geschaut. Wie haben Sie diese Zeit damals erlebt?

Ich freue mich am meisten auf das Zusammenspiel hinter den Kulissen. Und auf das Mäuschen-Sein, das Erleben der Kandidaten. Auf das Entdecken ihrer Stimmen und Persönlichkeiten. Und auf das Begleiten ihrer Entfaltung und Weiterentwicklung. Es ist beinahe ein kleines Wunder, dem man hier beiwohnen darf – ein Wunder, von dem man anfangs nicht weiß, wie es ausgehen wird! „Starmania“ ist ein Abenteuer, ein Weg, den die Kandidaten, die

­gearbeitet. „Starmania“ war nur ein Teil meines damaligen Lebens. Meine Erinnerung an diese Zeit ist also vor allem, dass ich ununterbrochen unterwegs war und wirklich wahnsinnig viel gearbeitet habe. Was waren während der gesamten vier Staffeln für Sie persönlich die bewegendsten Momente?

Wir wussten nicht, wie die Show Als Erstes fällt mir ein sehr intimer ­ankommen würde. Der Megaerfolg Moment ein, der noch vor der Live­ hat uns selbst ein bisserl überrum- premiere stattgefunden hat, und pelt und überrollt. Nicht nur die zwar, als ich das allererste Mal wähKandidaten mussten lernen, mit rend der ersten gemeinsamen Probe diesem Erfolg zurechtzukommen, die Künstler auf der Bühne als sondern auch die Macher hinter den Gruppe performen gesehen habe, Kulissen. Ansonsten war es eine sehr auch im Zusammenspiel mit der arbeitsintensive Zeit für mich, denn Lichttechnik und so weiter. Als ich ich habe ja damals auch noch in da still im Zuschauerbereich gesesDeutschland und in der Schweiz sen habe, dachte ich mir: „Wow, das heft 1|2021


FOTOS: SCHULZ-EPPERS,AXEL/ACTION PRESS/PICTUREDESK.COM, KURZ PETER/FIRST LOOK/PICTUREDESK.COM, ALI SCHAFLER/FIRST LOOK/PICTUREDESK.COM

Nostalgie-Faktor 100: Moderatorin Arabella Kiesbauer im Duett mit dem damaligen „Starmania“-Sieger Michael Tschuggnall.

wird echt fett!“ Da wurde uns das erste Mal bewusst, dass die Show ein Wahnsinn werden wird! Eine weitere schöne Erinnerung ist das Finale der ersten Staffel, als die Christl (Stürmer; Anm.) mit dem Song „Hot Stuff“ eine tolle Performance hinlegte und wir uns alle sicher waren, dass sie gewinnen ­ würde. Danach aber kam der Michi (Tschuggnall; Anm.) mit seiner romantischen Eigenkomposition für seine Liebste, inklusive Klavier, das von der Decke herunterschwebte. Ein magischer Moment – und plötzlich waren wir uns nicht mehr sicher, wer den Sieg heimtragen wird.

tritt habe ich Michi gebeichtet, dass ich den kompletten Text vergessen habe. Alles war weg! Michi meinte nur, der Text sei ja eh watscheneinfach, und hat mich mehr oder weniger auf die Bühne gestoßen, sonst wäre ich überhaupt nicht aufgetreten (lacht). Ich habe mir letztens den Auftritt wieder mal angesehen und man merkt ganz deutlich, wie erleichtert ich am Ende bin. Da ist mir wahrlich ein Stein vom Herzen gefallen.

Mit „Starmania 21“ werden auch wieder Stimmen laut werden, die kritisieren, dass Castingshows hoffnungsvolle junge Talente vor Kultig ist auch Ihr Liveduett mit allem ausnützen würden, anstatt Michi Tschuggnall. Sie haben sie zu fördern. Christina Stürmer gemeinsam den Song „Fame“ sprach damals sogar von einem gesungen … „Knebelvertrag“ seitens des ORF. (Lacht) Es war für mich eine tolle, Was entgegnen Sie diesen einmalige Erfahrung. Ich bin ja Vorwürfen?

keine Sängerin und konnte danach viel besser nachvollziehen, was unsere Kandidaten eigentlich Woche für Woche leisteten. Ich war so wahnsinnig aufgeregt, was eigentlich untypisch für mich ist, denn bei meinen Moderationen bin ich sehr sicher, hier weiß ich: Dieses Metier beherrsche ich! Kurz vor dem Auf-

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sich ­danach vielleicht freistrampeln, was aber nichts Negatives ist. Man sollte das Beste aus beiden Welten mitnehmen: aus der Castingshow den Start in die Öffentlichkeit sowie all das, was man während dieser Zeit gelernt hat – und danach ist wichtig, sich nicht darauf auszuruhen, sondern darauf aufzubauen und eben einen ganz eigenen Weg zu gehen, um eine langfristige Karriere zu ermöglichen. Letzte Frage: Angenommen, Sie würden selbst an einem Gesangs-Casting teilnehmen. Welchen Song würden Sie dafür auswählen?

Das ist eine rein hypothetische Frage, da ich ja leider keine tolle Sängerin bin! Wenn Sie mich zum Träumen bringen wollen, dann hätte ich gerne eine Stimme wie Whitney Houston und eine BühEinige Künstler der heimischen Mu- nenpersönlichkeit wie Tina Turner. sikszene, wie eben Christina Stür- Ich würde wahnsinnig schwierige mer, aber auch Nadine Beiler, Lukas Songs singen, mit meiner Stimme Perman, Conchita und Eric Papilya, beeindrucken und mit meiner Persind sowohl national als auch inter- formance das Publikum verzücken. national erfolgreich und haben alle Das wär’s! Mit meinem realen Gebei „Starmania“ angefangen. „Star- sangstalent kann ich jedoch höchsmania“ kann also durchaus ein Kar- tens „Alle meine Entchen“ trällern! rieresprungbrett sein. Man muss (Lacht) Ich habe aber beim lieben

Gott bereits angemeldet, dass ich im nächsten Leben gerne eine umwerfende Sängerin oder eine begnadete Tänzerin werden würde. Ich hoffe, dass er sich das irgendwo notiert hat. Vielen Dank für das Gespräch!  ///

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Starmania 21 Am 26. Februar startet um 20.15 Uhr der große Frühjahrsevent von ORF 1. In den ersten vier Ausgaben – freitags live um 20.15 Uhr – singen jeweils 16 Gesangstalente um je acht Tickets für die Finalrunden. Somit gehen ab 26. März 32 Kandidatinnen und Kandidaten in weiteren sechs Liveshows ins Rennen um den Sieg bei „Starmania 21“. Moderieren wird erneut ­Arabella Kiesbauer.

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schaufilm

Das legendäre Katz-und-Maus-Duo kehrt auf die Kinoleinwände zurück: „Tom & Jerry“ ist eine aberwitzige Mischung aus Real- und Animationsfilm, die bei den Kleinen Freude und bei den Großen Nostalgiegefühle auslösen wird.

MODERNE NOSTALGIE

Ziemlich beste Feinde TEXT VON MANUEL SIMBÜRGER

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„Tom & Jerry“ im Kino Die Erzrivalen Tom und Jerry ­ orgen in einem New Yorker s ­Nobelhotel für allerlei Chaos. ­Gegen den fiesen Hotelmanager hilft allerdings nur eines: sich zu verbünden … Mit Chloë Grace ­Moretz und Michael Peña. Ö-Kinostart: 18. März 2021

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KÖNNEN SIE ES glauben? 2020 feierten die legendärsten Streithansln der Popkultur-Geschichte bereits ihren 80. Geburtstag. Die Rede ist natürlich vom legendären Zeichentrickklassiker „Tom & Jerry“ – einer jener Cartoon-Serien, die bereits beim Hören des Titelliedes wohlige Kindheitserinnerungen in uns hochkommen lassen. Immerhin zeichnete, zumindest für die deutsche Fassung, niemand Geringerer als Udo Jürgens für eben dieses verantwortlich: Mit samtweich-­ verspielter Stimme stimmte er uns auf das kommende Slapstick-­ Feuerwerk ein, wenn er sich für die Blumen bedankte und mit ansteckender Gelassenheit feststellte, dass es im Leben immer einen geben wird, der dich austrickst. David gegen Goliath

Die Serie selbst wurde von den Kult-Cartoonisten William Hanna und Joseph Barbera

(u. a. „Familie Feuerstein“) erfunden und basiert auf 161 Zeichentrickkurzfilmen, die von 1940 bis 1967 für das Kino produziert wurden. In Deutschland war die Serie ab 1976 zu sehen. Die einzelnen Folgen basieren auf einem simplen, aber umso effektiveren Konzept – nämlich dem eines tatsächlichen Katz-und-MausSpiels: Kater Tom und Mäuserich Jerry liefern sich als Feinde, die sich

im Grunde lieb haben, überdrehtaberwitzige und zum Teil überraschend brutale Slapstick-Verfolgungsjagden. Nicht nur die absurde Situationskomik, sondern auch die vorhersehbare Formel – meist geht der kleine, aber gewiefte Jerry als Sieger der Zweikämpfe hervor – sowie die liebenswerten Figuren ­ ­machen „Tom & Jerry“ bis heute zu ­einer der beliebtesten Zeichentrickserien der Welt. Ebenso dürfte die „David gegen Goliath“-Prämisse ­sowohl bei den kleinen, als auch erwachsenen Zusehern seit jeher ein wohliges Gefühl hinterlassen. Kino-Comeback

Insgesamt 164 Kurzfilme, einen Zeichentrickkinofilm, 13 direkt fürs Heimkino produzierte Zeichentrickfilme, sieben Oscar-Auszeichnungen sowie weitere sechs Nominierungen später geht das tierische Kultduo 2021 in die nächste Runde: Am 18. März (so ist es zumindest geplant) kehren Tom und Jerry im heft 1|2021


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Diese Zeichentrickserien sind absoluter Kult: Bugs Bunny – Mein Name ist Hase (USA, seit 1960) Der berühmteste Trickfilmhase der Welt und seine Freunde gehören zum Cartoon-Kulturgut. Die Serie gilt als Vorreiter in Sachen Slapstick-Gags.

FOTOS: WARNER BROS. PICTURES (4), KSM GMBH, UNIVERSAL HOME ENTERTAINMENT, STUDIO HAMBURG ENTERPRISES

Die junge Hotelangestellte Kayla (Chloë Grace Moretz) kann es nicht fassen: Mäuse­jäger Tom und Störenfried-Mäuserich Jerry kennen sich von früher!

gleichnamigen Kinofilm auf die große Leinwand zurück; Regie führt Tim Story („Fantastic Four“). Das Besondere: Anders als bei ihrem ­ersten Kinoabenteuer 1992 handelt es sich um einen Real-AnimationsHybridfilm, sprich: Kater Tom und Maus Jerry agieren als animierte Versionen in realer Umgebung und treffen auf Menschen aus Fleisch und Blut. Wer nun Sorge haben sollte, dass hier erneut der Modernisierungszwang Hollywoods zugeschlagen hat, der darf zumindest halbwegs beruhigt sein: Bei den ­tierischen Protagonisten entschied man sich für den bekannten hand­ gezeichneten 2D-Look der Mutterserie, für die Tierlaute wurden zum Großteil Originalaufnahmen verwendet. Apropos: Im Gegensatz zum 92er-Film werden Tom und Jerry weder sprechen noch singen, dafür umso mehr blödeln. Dem Filmtrailer nach zu urteilen, dürfte man sich auch bei den Verfolgungsjagden in Sachen Kreativität, Tempo und charmanter Witz ans Original heft 1|2021

gehalten, ja sogar noch eins drauf­ gesetzt haben. Den tierischen „Frenemies“ stehen die menschlichen Hauptdarsteller Chloë Grace Moretz („Kick-Ass“) und Michael Peña („Ant-Man“) zur Seite. Letztgenannter hat mit dem Agieren von Animationsfiguren bereits in „Dora und die goldene Stadt“ (2019) Erfahrungen gesammelt. Trend mit Höhen und Tiefen

Generell sind Kinoadaptionen von beliebten Zeichentrickserien, die auf eine Mischung aus Real- und Animationsfilm setzen, in Hollywood nichts Ungewöhnliches mehr. Vorsichtige erste, jedoch gänzlich missglückte Versuche stellten die Filme „Scooby-Doo“ (2002) und „Garfield“ (2004) dar. Einen regelrechten Genre-Trend löste jedoch 2007 ­„Alvin und die Chipmunks“ aus, der zwar ebenso bei den Kritikern durchfiel, jedoch die weltweiten ­Kinokassen klingeln ließ. Mit noch größerem Erfolg setzten 2011 sowohl

„Die Schlümpfe“ als auch die „Die Muppets“ auf diesen durchaus originellen Mix, garniert mit 3D-Effekten, zahlreichen Promi-Auftritten sowie einem Titelsong-Oscar (für „Die Muppets“). Nach hinten los ging jedoch der Schuss beim testosterongeschwängerten 2014er CGIKrawall-Gewitter „Teenage Mutant Ninja Turtles“, da konnte auch eine sexy Megan Fox nichts mehr retten. Kritiker und Fans gleichermaßen ­begeistern konnten wiederum die Filme „Paddington“ (2014) und „Christopher Robin“, die 2018erFortsetzung von „Winnie Puuh“. Beide Streifen atmen den Geist des Originals, perfektionieren die Symbiose aus Animations- und Realfilm und sind eine berührende Parabel für Freundschaft und verlorene Kindheit. Wo sich „Tom & Jerry“ in dieser langen Liste einreihen wird, bleibt gespannt abzuwarten – wir trällern jedenfalls jetzt schon: „Vielen Dank für die Blumen! Vielen Dank, wie lieb von dir …“ ///

Familie Feuerstein (USA, 1960–66) Die turbulenten Alltagsgeschichten zweier überraschend moderner Steinzeitfamilien haben bis heute nichts an Witz, Charme und Originalität eingebüßt.

Niklaas, ein Junge aus ­Flandern (JPN, 1975) Dank gefühlvoller Erzählweise und Auseinandersetzung mit „Erwachsenen-Themen“ wie Tod und Armut ein Meilenstein der Kinderunterhaltung.

Es war einmal … (FR, 1978–2015) In Form von liebevoll inszenierten Alltagsgeschichten werden Bildungsthemen aller Art (Mensch, Weltraum etc.) kindgerecht präsentiert. Auf Netflix!

Als die Tiere den Wald ­verließen (DE/GB/FR, 1992–95) Ungewöhnlich emotionale sowie dramatische Zeichentrickserie über Tiere, die wegen Umweltverschmutzung und menschlicher Habgier ihren Lebensraum verlassen müssen.

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schaukultur ALFONS HAIDER ÜBERNIMMT FESTIVAL-GENERALINTENDANZ

Frischer Wind im Burgenland STORY VON CHRISTOPH BERNDL & ALEXANDRA SCHLÖMMER

Zuletzt war er der Steinbock in der Show „The Masked Singer“, große Moderationen wie der Opernball 2021 fallen aus: Nun hat Alfons Haider – Schauspieler, Sänger, Fernsehmoderator, Entertainer und ehemaliger Musical-Intendant in Stockerau – eine neue Aufgabe. Er ist Generalintendant für die Musiktheater-Festivals im Burgenland. und wir haben eine Sicherheit.“ Seine Kontakte will er jedenfalls nutzen, um jedes Jahr einen großen Star – ein Zugpferd – nach Mörbisch zu bringen. „Es gibt so viele beliebte und bekannte Künstlerinnen und Künstler in Österreich und deshalb wird auch bei uns immer ein Publikumsliebling dabei sein. Das war auch das Geheimnis von Harald Serafin, weil die Leute wollen ja ihre Lieblinge sehen.“ Wunderbare Melodien und exotische Plätze

Der Mann der tausend Gesichter: Ob Zaza, FootballSpieler, König Mongkut von Siam oder Pharao – Alfons Haider hat auf der Bühne viele Rollen verkörpert.

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MIT DER SEEBÜHNE Mörbisch Strategische Weiterentwicklung verbindet Alfons Haider seine ersten der Musikfestivals Bühnenerfahrungen. „Ich bin 1975 als 17-jähriger mit zu engen Stiefeln „Ich bin ein treuer ­Mörbisch-Besucher und zu großer Uniform vor zwölf und habe nachrecherchiert: Ich war Pferden, die hinter mir galoppiert sicher 30 Mal dort und habe 30 Prosind, auf die Bühne gerannt und duktionen gesehen in der Zeit, desmusste ins Orchester schreien: Sie wegen hat es mich so geflasht, als ich kommen, sie kommen!“, erinnert dort wieder auf der Bühne stand. sich der heute 63-Jährige. „Damals Ich hätte das nie geglaubt!“ Auch hat mich Herbert Alsen gefragt, ob künftig wird er das eine oder andere ich im folgenden Jahr eine kleine Mal auf der Bühne zu sehen sein, Rolle spielen würde, das habe ich aber nur bei der Begrüßung und als abgelehnt und gesagt: ,Ich möchte Zweitbesetzung: „Für alle, die mich zurückkommen, wenn ich schon in nicht sehen wollen, keine Angst, ich der ersten Reihe stehe.‘ Daraufhin werde nicht in der ersten Reihe hat er mir eine große Karriere pro- ­stehen. Für Eitelkeiten ist mir das phezeit!“ Dass er ausgerechnet 45 Festival zu wichtig, aber als Zweit­ Jahre später als Generalintendant besetzung bin ich selbstverständlich zurückkehrt, ist für Haider kein Zu- immer verfügbar, das kostet nix, bei den Proben bin ich sowieso dabei fall, sondern Bestimmung.

Für Haider ist die Seebühne sowieso ein besonderer Ort: „Nur dort kann es ein Mensch auf dieser 2.600-Qua­ dratmeter-Bühne schaffen, dass 6.000 Herzen gleich schlagen und ruhig werden. Dieser Ort hat einfach eine Mystik. Mein Ziel ist, ein bisserl eine Verjüngungskur zu machen, ohne den Platz zu vergewaltigen und die Leute vor den Kopf zu stoßen.“ Was heißt das konkret für die Seefestspiele und jOPERA? Haupt­ aufgabe wird sein, die bestehenden Formate Seefestspiele Mörbisch und jOPERA künstlerisch und strategisch weiterzuentwickeln. Wichtige Aspekte sind dabei: die Gewinnung neuer Publikumsschichten, die Verstärkung der Kommunikation mit dem Publikum, Medien und Sponsoren und der Ausbruch aus der ­Fixierung auf das Genre „Operette“. „Peter Edelmann hat meinen Respekt, dass er den Mut hat, die ,West Side Story‘ zu spielen. Ein Musical in Mörbisch ist genau die Richtung, die ich einschlagen möchte. Ich werde Edelmann und natürlich jOPERA unterstützen und kräftig dafür Werbung machen. Operette ist heft 1|2021


„Es gibt keinen mystischeren und schöneren Platz als Mörbisch.“

FOTOS: IRINA MOCNIK, INGE PRADER,

Alfons Haider

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schaukultur

„Ich freue mich sehr über die Möglichkeit, im Burgenland mit­ gestalten zu können.“ Alfons Haider

Kreativer Geist mit viel Erfahrung: Alfons Haider war von 1998 bis 2012 Intendant der Festspiele Stockerau.

Für seine Teilnahme an „Dancing Stars“ 2011 musste Haider hart trainieren.

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„Ich habe viele Ideen, die heurige Aufgabe ist, evaluieren und Gespräche führen.“ Alfons Haider

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Tausendsassa Alfons Haider Alfons Haider wurde in Wien und Los Angeles zum Schauspieler und Musical-Darsteller ausgebildet und fasste bald auf den großen Wiener Bühnen Fuß. Von 1981 bis 2012 war er zunächst als Schauspieler, ab 1998 als künstlerischer Leiter dem Stockerau Open-Air-Festival verbunden. 1989 wurde Alfons Haider im ORF als Moderator entdeckt und war mittlerweile in über 1.000 Sendungen präsent, so bei „Licht ins Dunkel“, „Lifeball“ und natürlich „Opernball“ und „Starnächte vom Wörthersee/Wachau“, um nur einige zu nennen. Auch als Sänger, Entertainer und Kabarettist ist ­Alfons Haider bekannt. www.haider.at

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FOTOS: KRISTIAN BISSUTI, ORF/ROMAN ZACH-KIESLING

Souverän und charmant führt Alfons Haider mit seinen Co-Moderatorinnen durch den Opernball und interviewt die prominentesten Gäste.

heute für das jüngere Publikum you are going to be a great king.‘ Da nicht mehr spannend“, erklärt Hai­ kriege ich heute noch Gänsehaut! der und schwärmt von Musicals 14 Jahre später saß seine Tochter in wie „La Cage aux Folles“, „The King Stockerau in der ersten Reihe und and I“, „A Chorus Line“, „Tanz ich habe ,The King and I‘ gespielt.“ der Vampire“ oder „My Fair Lady“, Musicals mit einprägsamen Songs Nachwuchsförderung und an exotischen Orten: „Wenn man Pläne abseits der Bühne das Wasser noch miteinbezieht, ist Auch abseits der Bühne gibt es be­ die Bühne unfassbar nutzbar.“ reits konkrete Pläne: „Wir möchten Gänsehautmomente und einen großen Musikwettbewerb für die vielen Musikschüler machen. schöne Erinnerungen Ein Mädel und ein Bub sollen einen „Eines meiner größten Erlebnisse war, Vertrag für Mörbisch und jOPERA Yul Brynner in ,The King and I‘ zu bekommen und als volle Mitglieder sehen. Acht Tage vor seinem Tod im Orchester spielen können.“ habe ich ihn in London kennenge­ Künftig wird es auch darum gehen, lernt, alle wussten, dass er todkrank die Synergien der Festivals zu kom­ war, und er hat furchtbar ausgese­ binieren, die Zusammenarbeit zu hen. Wir haben uns unterhalten stärken und alle miteinzubeziehen. und ich habe bedauert, dass mich Viele Gespräche, Evaluierungen und nie im Leben jemand fragen wird, strategische Entscheidungen warten ob ich diese Rolle spielen werde. Er in den kommenden Monaten auf wollte dann wissen, was ich mache, den neuen Generalintendanten. „Es damals habe ich mich auf Hamlet geht alles, wenn man Träume und vorbereitet, und meinte: ,I’m 64 and Visionen und professionelle Leute I was never asked to play Hamlet.‘ zur Unterstützung hat“, freut sich Zum Abschied sagte er dann mit Haider auf die künftigen Heraus­ ­seiner Königsstimme: ,Your majesty, forderungen. ///


Gibt’s einen Festival-Sommer? Banges Warten in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland

Steinbruch St. Margarethen St. Margarethen. Die Oper im Steinbruch präsentiert von 14. Juli bis 21. August die verschobene „Turandot“-Produktion, Konzerte gibt’s unter anderem mit Van Morrison am 20. Juli und Rainhard Fendrich am 9. August. www.operimsteinbruch.at

Seefestspiele Mörbisch Mörbisch. Mit dem mitreißenden Welterfolg „West Side Story“ ist einer der ganz großen Musical-Klassiker erstmals auf der Seebühne zu erleben, Premiere ist am 8. Juli.

FOTOS: WALTER VOGELWIDER, ANDREAS TISCHLER, THOMAS PESCHAT, DANIELA MATEJSCHEK, SCHADTWIENMARKETING/GEORG KREWENKA

www.seefestspiele-moerbisch.at

Corona-Variante auf der Insel Wien. Das Donauinselfest geht auch heuer wieder im Herbst über die Bühne, nämlich von 17. bis 19. September. Die 38. Ausgabe des Festivals wird in kleinerem Rahmen als üblich und mit umfangreichem COVID-Konzept stattfinden. Die genauen Details werden in den kommenden Monaten erarbeitet. www.donauinselfest.at

Theaterfest Niederösterreich Ganz Niederösterreich ist Bühne! Laue Sommerabende und prickelndes Theatervergnügen gehören untrennbar zusammen. Ob Oper, Operette, Musical oder Schauspiel, bei den Bühnen des Theaterfest Niederösterreich werden alle ­fündig, die Kulturgenuss auf höchstem Niveau schätzen. www.theaterfest-noe.at

Filmfestival Wien Wien. Von 3. Juli bis 5. September startet wieder das jährliche Filmfestival mit Konzertaufzeichnungen von Oper über Pop bis Jazz. Durch die COVID-19-bedingten Regelungen gibt es auch heuer einige Neuerungen. Das audiovisuelle Vergnügen bei freiem Eintritt bleibt aber dennoch eines der Sommerhighlights. www.filmfestival-rathausplatz.at

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Komödie im Schloss

Freilufttheater

Kobersdorf. Auf Schloss Kobersdorf wird mit der britischen Komödie „Außer Kontrolle“ die Vorjahresproduktion von 6. Juli bis 1. August umgesetzt.

Wien. Das Erfolgsprojekt von Michael ­Niavarani und Georg Hoanzl geht in die nächste Runde: Das Theater im Park ­öffnet ab Mai wieder seine Pforten im Schwarzenberg’schen Park am Belvedere.

www.schlossspiele.com

www.theaterimpark.at

Kultur in der Stadt Wien. Die Wiener Festwochen sind ein spartenübergreifendes Kunstfestival, das 2021 von 14. Mai bis 20. Juni stattfinden wird. Das Programm wird am 18. März veröffentlicht, Karten sind ab 20. März erhältlich. www.festwochen.at

Endlich wieder Musik Nickelsdorf. Das Nova Rock – ein Indie-, Rock-, Pop-, Metal- und Punk-Festival – findet von 2. bis 5. Juni statt. Als TopActs sind Muse, System Of A Down und Volbeat bestätigt. www.novarock.at

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schauexklusiv IMPFEN HISTORISCH BETRACHTET

Von Pocken bis Corona TEXT: BERNHARD HACHLEITNER

WIEN IM JAHR 1767: Kaiserin munisierung verwendet wurde. Etwa Die Kuh als Helfer Maria Theresia erkrankt an Pocken. zwei von hundert starben. AngeSie überlebt, wenn auch durch Nar- sichts einer Todesrate von 30 Prozent Die entscheidende Verbesserung geben entstellt. Anders als ihre Tochter bei ungeimpft Erkrankten über- lang dem englischen Arzt Edward Josefa und die beiden ersten Ehe- zeugte Maria Theresia ihre erwach­ Jenner. Er hatte beobachtet, dass frauen ihres Sohnes Joseph II. – sie senen Kinder und viele weitere Ver- Mägde auf Bauernhöfen kaum an sterben wie Tausende andere. Ge- wandte, sich impfen zu lassen. Sie Pocken erkrankten, und zog die prägt durch diese schmerzvollen Er- ließ auch für die Wiener Bevölke- richtige Schlussfolgerung: Beim fahrungen, förderte Maria Theresia rung ein Inokulationshaus errichten. Melken der Kühe hatten sie sich mit die (damals) moderne Medizin. Sie Von einem Sieg über die Krankheit Kuhpocken angesteckt. Diese holte den holländischen Arzt Jan konnte aber noch keine Rede sein: Krankheit ist für Menschen weniger ­Ingen-Housz an den Hof, der die Wien wurde zwischen 1777 und 1800 gefährlich, macht aber auch gegen erste Pockenimpfung nach Wien von acht Pockenepidemien heimge- Pocken immun. Abgeleitet von brachte, die Va­ri­o­la­ti­on. Eine ris- sucht, die Blattern – wie die Pocken „vacca“, dem lateinischen Wort für kante Methode, bei der Eiter von auch genannt werden – verursachten „Kuh“, nannte er die Impfung mit Kuhpockeneiter „vaccination“, die leicht erkrankten Menschen zur Im- 18 Prozent der jährlichen Todesfälle.

Kampf den Pocken Im 18. Jahrhundert zählten die Pocken bzw. Blattern zu den gefährlichen Seuchen. Maria Theresia erkrankte 1767 an den Pocken, noch im selben Jahr starb ihre Tochter Josefa daran. Die Medizin begann in der Zeit der Regentin, dieser Krankheit den Kampf anzusagen.

Zeitstrahl: Wichtige Impfungen seit mehr als 200 Jahren 28 schau

bis heute im Englischen übliche ­ ezeichnung. Impfstoffe heißen in B der medizinischen Fachsprache „Vakzine“. „Halt still, es ist nur ein kleiner Ritzer“, soll Jenner zu dem achtjährigen Buben gesagt haben, der sein erster Patient, aus heutiger Sicht würden wir sagen „Versuchskaninchen“, war. Die Impfung zeigte den erhofften Erfolg. Unumstritten war die Methode deshalb nicht. Zeitungen druckten Karikaturen, in denen sich Menschen nach der Impfung in Kühe verwandelten, die Kirche nannte sie gottlos. Wegen ihrer offensichtlich großartigen Wir-

1796 Pocken heft 1|2021

FOTOS: SCIENCE PHOTO LIBRARY/PICTUREDESK.COM, AUSTRIAN ARCHIVES/IMAGNO/PICTUREDESK.COM

In Österreich begann die Erfolgsstory der Impfung mit Maria Theresia. Seit mehr als 250 Jahren stellt sich die Frage: Impfen lassen oder nicht? Viele Krankheiten können mittlerweile verhindert werden. Andere wurden komplett ausgerottet. Nicht verschwunden sind manche Vorurteile.


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kung setzte sich die „vaccination“ die Pockenimpfung, mit der er 1798 die ihre Kinder impfen lassen, mit aber schnell durch, auch ­außerhalb begann. 1800 wurde in Brunn am Geld oder einer goldenen Medaille Englands. Der amerikanische Präsi- Gebirge die erste öffentliche Mas- zu belohnen. Zur Impfmüdigkeit dent Thomas Jefferson war voll des senimpfung durchgeführt. Zahlrei- trug auch bei, dass die nächsten Lobes: „Die Medizin hat nie zuvor che Impfstellen wurden eingerichtet Ausbrüche recht glimpflich verliefen. eine einzelne Entwicklung von so und die „Vorschrift zur Leitung und Das änderte sich mit einer Pandegroßem Nutzen geschaffen.“ Napo- Ausübung der Kuhpocken-Impfung“ mie im Zuge des deutsch-franzö­ leon verlieh Jenner eine Ehrenme- regelte erstmals Ablauf und Organi- sischen Kriegs. 1872 erreichte die daille – obwohl sich Frankreich im sation der Impfung. In der Folge Epidemie Wien. Von etwa 20.000 Krieg gegen England befand. gingen die Todesfälle durch Pocken Erkrankten starben im selben Jahr schlagartig zurück, Impfskepsis in mehr als 3.000, bei einer NachepiSchnelle Erfolge und Teilen der Bevölkerung, vor allem demie ein Jahr später noch einmal ein Rückschlag bei einfachen Leuten auf dem Land, knapp 1.500. Anders als im Deutverhinderte aber die Ausrottung der schen Reich wurde in Österreich Nach Österreich brachte vermutlich Krankheit. Die Grazer Sanitätskom- keine generelle Impfpflicht eingeder steirische Arzt Johann Peintinger mission schlug deshalb vor, Väter, führt. Für den Schulbesuch war sie

1885 Tollwut heft 1|2021

1896 Cholera

1897 Pest

Schreckgespenster der Impfgegner Menschen, die sich nach Impfungen in Tiere verwandeln – Karikaturen wie diese wurden um 1800 verbreitet. Sie erinnern in ihrer grellen Plumpheit an aktuelle Horrorvisionen mancher Impfgegner.

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1926 Keuchhusten schau 29


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Oben: „Der Mann, der das Impfen erfand“: Edward Jenner (1749–1823) führte 1796 die erste Impfung gegen Pocken durch.

allerdings (zumindest theoretisch) Voraussetzung, auch Grundwehrdiener wurden verpflichtend geimpft. Die letzten Todesfälle in Österreich gab es 1923; seit etwa 1980 gelten die Pocken weltweit als ausgerottet. Krankheiten verlieren ihren Schrecken

Sonderbriefmarke 200 Jahre Schutzimpfung in Österreich

Seit Jenners Zeiten wurde das Prinzip der Kuhpockenimpfung weiterentwickelt. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Impfungen mit abgetöteten (Totimpfstoffen) oder abgeschwächten (Lebendimpfstoffen) Krankheitserregern. In beiden Fällen regen diese das Immunsystem dazu an, Abwehrstoffe gegen den eigentlichen Krankheitserreger zu bilden. Noch im 19. Jahrhundert wurden damit Impfungen gegen Pest und Cholera entwickelt. Zwei Krankheiten, die zumindest in Europa wegen besserer Lebensbedingungen und Zugang zu sauberem Trinkwasser ihren Schrecken weitgehend verloren haben. In Wien gab es 1873 die letzte Choleraepidemie. Anders sah es bei Kinderlähmung (Polio) und Masern aus. Seit 1900

kam es immer wieder zu Ausbrü- 1970er-Jahren geimpft. Mit großem chen, 1947 wurde ein weltweiter Erfolg, der in den letzten Jahren Höhepunkt erreicht. Die ersten durch zunehmende Impfskepsis Symptome ähnelten einer Erkältung, wieder gefährdet ist. Aufbauend auf diese verschwanden, die Krankheit den Erfahrungen und medizinikonnte aber mit einer Lähmung schen Erkenntnissen, werden vom wieder auftauchen. „Bis heute gibt Gesundheitsministerium empfohes kein spezifisches Heilmittel gegen lene Impfungen im Kindesalter seit die Kinderlähmung, jedoch beste- 1973 im Mutter-Kind-Pass eingetrahen seit Mitte der 1950er-Jahre ef- gen. Seit 1984 werden vom Gesundfektive Impfungen, die eine Immu- heitsressort auf Empfehlung des nisierung der Bevölkerung gegen Obersten Sanitätsrats Impfpläne Kinderlähmung ermöglichen“, sagt veröffentlicht. die Historikerin Marina Hilber von der Universität Innsbruck, die dazu Neue Impfungen, geforscht hat. In Österreich wurde alte Vorurteile ab 1961 flächendeckend geimpft. Ironischerweise mit einem in den Die Geschichte der Impfungen USA entwickelten Impfstoff, der zeigt: Viele der aktuellen Diskus­ über den damaligen Ostblock nach sionen um die Corona-Impfung Österreich kam. Für die meisten sind nicht neu, sie ähneln sehr stark Kinder war es wohl die liebste Imp- etwa jenen um die Pockenimpfung. fung, wurde sie doch nicht mit der Abgesehen von vielen abstrusen Spritze, sondern als Schluckimp- ­Behauptungen, sind gegen die Cofung mit einem Zuckerstück verab- rona-Impfung häufig zwei Bedenreicht. Das Ergebnis war eindeutig: ken zu hören, die auf den ersten Erkrankten zwischen 1946 und 1961 Blick nachvollziehbar wirken: die noch über 12.000 Menschen, von ­rasche Zulassung der Impfung all­ denen fast 1.500 starben, gab es seit- gemein und die neuartigen RNAher nur mehr einzelne Krankheits- Impfstoffe. „Es gab schon vor der fälle. Gegen Masern wird seit den Corona-Zeit eine Reihe von Studien BITTE LESEN SIE WEITER »

1927 Tollwut 30 schau

1936 Grippe

1955 Kinderlähmung heft 1|2021

FOTOS: BRIDGEMAN ART LIBRARY/PICTUREDESK.COM. VOTAVA/IMAGNO/PICTUREDESK.COM, ÖSTERREICHISCHE POST AG

Versüßter Schutz: Ein Kind erhält eine Polio-Schluckimpfung mit Zuckerwürfel.


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Infoline Coronavirus: 0800/55 56 21 Täglich, 0 bis 24 Uhr, werden Fragen zur Wirksamkeit und Sicherheit der Impfstoffe beantwortet. Zusammenfassung von Fragen und Antworten zur Corona-Imfung: www.sozialministerium.at www.oeesterreich-impft.at

1963 Masern 32 schau

zu RNA-Impfstoffen, und das ist der Grund, warum so rasch zugelassen werden konnte. Viele Grund­ lagen waren schon vorhanden“, sagt Michael Binder, der medizinische Direktor des Wiener Gesundheitsverbunds. Ein Hauptgrund für die Geschwindigkeit sind die unglaublichen Ressourcen, die in die Entwicklung ­eines Impfstoffs gesteckt werden. Derzeit laufen laut WHO 237 Impfstoffprojekte, davon haben nur wenige die Phase III und in weiterer Folge die Zulassung erreicht. Viele benötigen mehr Zeit und manche sind gescheitert, darunter mit Merck einer der weltweit größten Pharmakonzerne. Ein weiterer Grund für die Schnelligkeit ist das Verfahren des „Rolling Review“. Der Zulassungsprozess beginnt nicht erst, wenn alle Daten vorhanden sind, sondern sie können im laufenden Verfahren nachgereicht werden. Am Ende müssen aber jedenfalls alle Daten vorhanden und stichhaltig sein. Kurz gesagt, alle in Europa zugelassenen Corona-Impfstoffe sind genauso streng geprüft worden wie

1973 FSME

alle anderen Medikamente. Und diese Überprüfungen sind heute strenger, als sie es noch vor 50 oder 60 Jahren waren. Ein Bild aus Favoriten geht um die Welt

Um den Jahreswechsel wurden in Österreich die ersten Menschen gegen COVID-19, wie die von Coronaviren verursachte Erkrankung heißt, geimpft. Zuerst kamen Bewohner von Pflegeheimen, medizinisches und Pflegepersonal an die Reihe. Einer der Ersten war Christoph ­ ­Wenisch, Leiter der Infektionsabteilung der Klinik Favoriten. Das Foto, auf dem er nach der Impfung freudig den Arm hochstreckt, ging um die Welt, schaffte es sogar in die New York Times. Wenisch führt seit seiner Impfung ein Videotagebuch, in dem er in Abständen von ein paar Tagen schildert, wie es ihm geht. Kurz ­zusammengefasst: hervorragend. Nach der ersten Dosis verspürte er praktisch keine Nebenwirkungen, auch nach der zweiten waren sie sehr

1981 Hepatitis B

gering, wie er zwei Tage danach berichtet – von seiner morgendlichen Joggingrunde. Geschwindigkeit und Herzfrequenz sind wie immer, berichtet er. „Ich habe überhaupt keinen Effekt auf die Leistungsfähigkeit, was die Impfung betrifft. Aber die Schmerzen im Bereich des rechten Oberarms sind deutlich mehr als bei der ersten Impfung.“ Solche kleinen Beschwerden, oft auch Müdigkeit, leichte Kopfschmerzen und vielleicht sogar Fieber sind nicht beunruhigend. „Eine Impfung ist kein ‚Hustenzuckerl‘. Wir müssen bei den COVID-19Impfungen mit einer Wahrscheinlichkeit von geschätzten neunzig Prozent damit rechnen, dass wir davon auch etwas merken werden“, sagt Herwig Kollaritsch. Der Infektologe hat Antworten auf drängende Fragen zur Corona-Impfung in einem Buch zusammengefasst und geht dabei auch auf Gegenargumente ein. „Der entscheidende Unterschied zwischen dem durch eine Impfung im Körper hervorgerufenen Vorgang und dem natürlichen be-

1992 Hepatitis A heft 1|2021

FOTOS: GEORGES SCHNEIDER/APA/PICTUREDESK.COM, GETTY IMAGES

Tipps für die persönliche ­Impfentscheidung, Univ.-Prof. Dr. Herwig Kollaritsch im ­Gespräch mit Dr. Silvia Jelincic, edition a., 2020


Victory-Zeichen in einem ergreifenden Moment: Christoph W ­ enisch, Leiter der Infektionsabteilung der Klinik Favoriten, kurz nach dem Erhalt seiner CoronaImpfung

zustellen und einfach in der Anwendung. Ein weiterer Vorteil: Die damit behandelten Mäuse gaben keine Viren mehr ab, der Impfstoff könnte also Ansteckungen verhindern. Er wäre auch hilfreich für Menschen, die an Angst vor Nadeln leiden oder Probleme bei der Blutgerinnung haben. Ganz neu ist das Prinzip nicht, ein Grippe-Impfstoff als Nasenspray ist bereits zugelassen. Dem Virus die Tür verschließen – das Penninger-Medikament

steht nun darin, dass eine Impfung unter kontrollierten, nicht krankheitsauslösenden Bedingungen abläuft.“ Es geht letztlich immer um eine Abwägung zwischen den Risiken der Impfung und der Erkrankung. Kollaritschs Resümee – zuletzt in einem Livestream, den 10.000 Ärzte mitverfolgten – ist ­eindeutig: „Um einen COVID-19-­ Erkrankungsfall zu verhindern, muss man nur vier bis fünf Personen impfen. Um einen Todesfall zu verhindern, müssten 440 Personen immunisiert werden, bei alten Menschen nur 56 Personen.“ Impfung durch die Nase

Vielleicht ist für die Impfung bald nicht einmal mehr unbedingt eine Spritze notwendig: Zumindest in Tierversuchen konnte schon gezeigt werden, dass es möglich ist, den Corona-Impfstoff statt mit einer Nadel mittels Nasenspray zu verabreichen. Mit zwei Impfdosen wurde eine schützende Immunreaktion erzeugt. Der Impfstoff ist kostengünstig her-

2006 HPV-Impfung heft 1|2021

Aber auch wenn sehr viele Menschen geimpft sind, ausrotten wird sich das Coronavirus nicht lassen. Deshalb ist es wichtig, auch Medikamente zu entwickeln, die schwere Krankheitsverläufe verhindern. Einen der vielversprechendsten Ansätze verfolgt der Österreicher Josef Penninger, Professor an der University of British Columbia. Er ist Gründer von Apeiron und Miterfinder des Medikaments APN01. „Unsere Erkenntnisse aus der ersten SARS-Epidemie und jüngste Forschungsergebnisse haben ACE2 als Eingangstür für beide Coronaviren, SARS-CoV-1 und SARS-CoV-2, zur Infektion menschlicher Zellen identifiziert. Die neuen Patientendaten stützen die Fähigkeit von APN01, dem Virus die Tür zu verschließen.“ Noch einen Vorteil hat das Medikament, so Penninger: „Im Gegensatz zu praktisch allen anderen Medikamentenkandidaten zeichnet sich APN01 durch eine doppelte Wirkung aus: Es blockiert das Virus und kann über seine Enzymfunktion die Lunge, die Blutgefäße und das Herz vor Verletzungen schützen.“ Damit wird die Überreaktion des Immunsystems verhindert, die Corona so unberechenbar macht, weil sie zu ­lebensbedrohlichen Entzündungen führen kann; COVID wird zu einer behandelbaren Krankheit. Hoffnung macht auch der Zeitplan: Noch im ersten Quartal wird mit dem Antrag auf Marktzulassung gerechnet. Damit sollte es noch vor dem Sommer eine zweite Trumpfkarte gegen Corona geben. ///

2013 Meningokokken Typ B

Impfstoffe für Österreich Bei den bereits zugelassenen Impfstoffen und jenen, die wahrscheinlich in den kommenden Monaten ihre Zulassung erhalten, handelt es sich entweder um RNA- oder Vektor-Impfstoffe. Bei RNA-Impfstoffen wird den Körperzellen der Bauplan (in Form der sogenannten „messenger RNA“) für Virusproteine zur Verfügung gestellt. Dadurch wird das Immunsystem dazu angeregt, Antikörper gegen SARSCoV-2 zu produzieren und gegen Teile ­dieses fremden Proteins gerichtete T-Zellen zu erzeugen. Die mRNA, die über den Impfstoff verabreicht wird, wird nach kurzer Zeit von den Zellen abgebaut. Sie wird nicht in die DNA (den Träger der Erbinformation) eingebaut und hat keinen Einfluss auf die menschliche Erbinformation. Bei Vektorimpfstoffen wird ein für den Menschen zwar infektions­ fähiges, aber völlig harmloses Virus umgebaut. Es bleibt dabei zwar harmlos, unser Immunsystem hält es aber für einen anderen Erreger, in diesem Fall eben einen SARS-CoV-2-Virus. Wie bei einer Erkrankung produziert es Antikörper und T-Zellen – mit dem entscheidenden Unterschied, dass Krankheitsfolgen ausbleiben.

ANBIETER BioNTech/Pfizer

RNA-Impfstoff; zugelassen; wird in Österreich geimpft, im ersten Quartal werden knapp über eine Million Dosen nach Österreich geliefert. Es sind zwei Impfungen pro Person notwendig. Moderna

RNA-Impfstoff; zugelassen; wird in Österreich geimpft, im ersten Quartal werden etwa 200.000 Dosen nach Österreich geliefert. Es sind zwei Impfungen pro Person notwendig. AstraZeneca

Vektorimpfstoff; zugelassen; wird in Österreich geimpft, genaue Menge im ersten Quartal unklar. Es sind zwei Impfungen pro ­Person notwendig. CureVac

RNA-Impfstoff; Zulassung frühestens Ende 1. Quartal 2021 Janssen

Vektorimpfstoff; Zulassung voraussichtlich 2. Quartal 2021

2020 COVID-19 schau 33


schaupolitik THEMEN – POSITIONEN – SERVICE

REDAKTION: CHRISTOPH BERNDL, MICHAEL KRAUSE

„Es soll in Wien nicht nur punktuelle Massentests ­geben, sondern ein durch­gehendes kostenfreies System der Testungen.“ Michael Ludwig

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MICHAEL LUDWIG FORCIERT DAS MITEINANDER

Werde sicher nicht zum Wadlbeißer INTERVIEW: CHRISTOPH BERNDL, FOTOS: MICHAEL RAUSCH-SCHOTT

Im Jahresauftaktgespräch mit schau blickt Wiens Bürgermeister Michael Ludwig auf ein in vielen Bereichen sehr schwieriges 2020 zurück. Gleichzeitig nährt er bei seinem Ausblick die Hoffnung auf ein Stückchen mehr Normalität im heurigen Jahr. schau: Herr Bürgermeister, die Corona-Krise mit all ihren Auswirkungen, ein feiger Terroranschlag im November – ist 2020 ein Jahr, das Sie gerne aus Ihrer Erinnerung streichen würden?

Michael Ludwig: Die CoronaKrise hat im Vorjahr mit einem Schlag alle Lebensbereiche betroffen. Die Auswirkungen waren und sind stark, sei es im Gesundheitsbereich, am Arbeitsmarkt, beim Thema Wirtschaftsstandort oder im Bildungs­ system. Von daher hoffe ich, dass wir mit dem Jahreswechsel und besonders mit der gleichzeitigen Verfügbarkeit der ersten Impfstoffe den Startschuss setzen konnten, damit wir schrittweise wieder in ein normales Leben wechseln können – ohne die vielen Einschränkungen, mit denen wir 2020 leben mussten.

der Bundesregierung, zumindest bis noch nie einen politischen Mitbezur Wahl im Oktober, nicht so ange- werber persönlich attackiert. Ich nommen wurde. Man erinnert sich werde jetzt sicher nicht zum Wadlsicher an das Schlechtreden, das beißer. Es reicht aus, einen Wettbe„Wien-Bashing“. Und wie man jetzt werb der Ideen zu führen. Demokrasieht, sind wir mit Niederösterreich tie heißt unterschiedliche Meinungen. und dem Burgenland das Bundes- Aber man sollte das so austragen, land mit den besten Zahlen, was die dass man sich nachher wieder in die Infizierten betrifft. Von daher waren Augen schauen kann. unsere Maßnahmen sicher richtig. Mir ist wichtig, dass wir über die Nach einem Jahr Corona, ­Parteigrenzen hinweg gut zusammen- wie ist die Stimmung in der arbeiten. Ich glaube, dass sich dieses ­Bevöl­kerung? Wie werden die Miteinander als besser herausstellt als Maßnahmen mitgetragen? das Schlechtmachen. Man kann mir Das Ganze hat der Bevölkerung manches vorwerfen, aber ich habe schon sehr viel abverlangt. Die Mehr-

Sie traten von Beginn der Krise an für ein Miteinander und den Dialog ein. Der absolut richtige Weg in solchen Situationen, wie es scheint. War das absehbar? Liegt Ihnen das im Blut?

Für mich ist in meiner politischen Tätigkeit, aber auch im persönlichen Bereich das Miteinander immer sehr wichtig. Und ich glaube, besonders in der Bewältigung von Krisen ist dieses Credo von großer Bedeutung. Umso mehr war ich auch enttäuscht, dass wir als Stadt Wien dieses Miteinander angeboten haben und es von heft 1|2021

Sachlich und verbindend: Michael Ludwig bleibt seiner Politik und sich selbst treu.

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schaupolitik

heit hat sich immer an den Maß­ Die Impfung wird die Möglichkeit Testungen weiter ein wichtiger Teil Ich gehe davon aus, dass sich mehr nahmen orientiert, aber man merkt sein, wieder neue Freiheit zu bringen. der Strategie sein und für mehr Si- Menschen gegen Corona impfen natürlich nach einem Jahr, dass die Wir haben im Herbst einen Probe- cherheit sorgen. Es soll in Wien ­lassen werden. Mein Anspruch ist da Bereitschaft bei den Menschen etwas lauf im Rahmen der Grippe-Imp- nicht nur punktuelle Massentests höher. Waren manche skeptisch, abnimmt, manche Entscheidungen fung mit einem niederschwelligen, ­geben, sondern ein durchgehendes kann es jetzt gar nicht schnell genug voll mitzutragen. Deshalb hoffe ich dezentralen Angebot durchgeführt, kostenfreies System der Testungen gehen. Wir pochen deshalb darauf, jetzt, dass es mit dem Impfstoff mög- von Impfstraßen bis zur „Impf-Bim“. allen Wienerinnen und Wienern zur schon rasch mehr Impfdosen zu belich sein wird, schrittweise zur Nor- Wir konnten die Impfquote von Verfügung stehen. Das ist die einzige kommen. Im Augenblick ist die Anmalität zurückzukehren. acht auf 25 Prozent erhöhen. 420.000 Chance auch im Hinblick auf Ver­ zahl der Impfdosen der Flaschenhals. Wienerinnen und Wiener ließen sich anstaltungen, Sportereignisse und Wir rollen die Infrastruktur aus und Wien hat mit einem sehr guten impfen. Das ist für mich ein Beweis, Gastronomie. sind vorbereitet. Test-Angebot neben den Massendass, wenn entsprechend informiert Ist diese Zahl der Influenza-­ Die Menschen freuen sich darauf, tests eine Vorbildrolle eingenomwird, die Impfbereitschaft steigt. wieder die Stadt zu genießen. men. Soll dieses System für die Bis aber ein großer Teil der Bevölke- Impfung ein Ziel, das auch für Wien hat gerade auch in der Krise Impfung übernommen werden? rung durchgeimpft ist, werden die die Corona-Impfung gelten kann? gezeigt, was bei Veranstaltungen möglich ist und was nicht, zum Beispiel Film Festival oder aktuell der Eistraum …

Das Leichteste ist immer, alles zuzusperren. In einer Großstadt ist es ­notwendig, der Bevölkerung ein Angebot in sicherem Rahmen zur Ver­ fügung zu stellen. Wir haben uns ­getraut, den Eistraum durchzuführen – selbstverständlich unter Einhaltung strengster Sicherheitsvorkehrungen wie teilweise Maskenpflicht, beschränkter Zutritt und Abstands­ messer. Wir haben in Wien auch im Sommer das Film Festival mit einem ausgeklügelten Kojensystem durch-

„Wir beschreiten mit der rot-pinken Koalition nicht nur für Wien, sondern auch für Österreich einen neuen interessanten Weg.“ Michael Ludwig

geführt. Deutlich weniger Publikum als sonst, jedoch konnten wir Kulturgenuss in Zeiten der Pandemie erfolgreich anbieten. Daneben haben wir es geschafft, mit „Sommer in Wien – Wien dreht auf“ eine niederschwellige kulturelle Belebung in ganz Wien anzubieten. Das heißt, so viel zulassen wie möglich unter den gegebenen Umständen und parallel Menschen zum Impfen motivieren. Aber eine Impfpflicht wird es nicht geben?

Richtig, ich bin gegen einen Impfpflicht. Ich kann mir das auch 36 schau

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Im Gespräch mit schau-Herausgeber Gerhard Milletich (l.) und Chefredakteur Christoph Berndl (r.) zeigt sich Ludwig zuversichtlich, dass bald wieder eine gewisse Normalität erreicht werden kann.

schwer vorstellen. Wichtig ist, Information zu bieten und die Menschen nicht zu indoktrinieren. Wenn das klappt, bin ich davon überzeugt, dass sich die Menschen genauso wie gegen Tetanus, Polio, Diphtherie impfen lassen. Ich lasse mich auf ­jeden Fall dann impfen, wenn es für mein Alter vorgesehen ist. Denn nichts ist schlimmer als eine Privilegiendebatte à la „Politiker drängen sich vor“. Themenwechsel: Sie haben nach der Wien-Wahl mit der ersten sozial-liberalen Koalition zwischen SPÖ und NEOS für einen neuen Weg gesorgt. Fühlen Sie sich als politischer Pionier?

Ich habe damals schon bei der Präsentation gesagt, dass es keine Entscheidung gegen eine Partei, sondern für einen neuen Weg war. Ich denke, in einer Demokratie macht es Sinn zu schauen, wo gibt es gemeinsame Inhalte, Dinge, die man zusammen umsetzen möchte. Wir beschreiten damit nicht nur für Wien, sondern auch für Österreich einen neuen interessanten Weg. Vielleicht findet das ja Nachahmer. heft 1|2021

Ärztinnen und Ärzte entlasten sollen. Wir haben in diesem Schuljahr an 70 Bedeutsam ist außerdem, dass wir Standorten die kostenfreie Ganztags­gerade jetzt den Wirtschaftsstandort schule umgesetzt. Das möchte ich Ja, wir haben uns im sehr umfassen- Wien weiter unterstützen wollen. Die ­jedes Jahr um zehn Standorte erweiden Regierungsprogramm mit mehr Zusammenarbeit mit Niederöster- tern. Diese Verschränkung von als 200 Seiten und mehr als 1.000 reich und dem Burgenland soll inten- Schulunterricht und FreizeiteinheiProjekten sehr viel vorgenommen siviert werden. Wir nehmen uns ein ten ist für Kinder eine gute Mög­ für die Legislaturperiode. Nicht 600-Millionen-Euro-Investitionspro- lichkeit, sozialen Zusammenhalt zu nur viel zu tun, sondern vor allem gramm zusätzlich zu den jährlichen lernen, sich für Musik oder Sport zu Inhalte, wo beide Parteien zeigen Investitionen vor, das von Neubau bis interessieren und die Unterstützung können, was sie in der Lage sind, ge- zur Sanierung quer durch die Indus­ dort zu bekommen, wo sie sie braumeinsam umzusetzen. Vielleicht ist trie- und Gewerbebereiche geht. chen. Selbstverständlich werden wir das auch ein spannendes Konzept als Klimamusterstadt Wien auch den Der Arbeitsmarkt steht auch im für andere. Klimaschutz in den nächsten Jahren Fokus … nicht außer Acht lassen. Da stehen Aus dem Gesamtportfolio, Das ist ein sehr wichtiger Bereich, weitere engagierte Projekte an, die der durch die Krise noch brisanter helfen sollen, dem Klimawandel in welches sind die drei wichtigsten geworden ist. Hier haben wir uns der Stadt zu begegnen. Projekte, die Sie herausheben zwei Zielgruppen besonders vorgemöchten? Zum einen hat sich in der Corona- nommen: junge Leute, die eine Ein sehr engagiertes Paket. Bleibt Krise gezeigt, wie wichtig ein gut Lehrstelle suchen. Mit einer überbe- noch zum Schluss: Welche Frage funktionierendes, öffentlich finan- trieblichen Lehrlingsstiftung möch- wünscht sich Bürgermeister ziertes Gesundheitswesen ist. Da ten wir helfen, damit diese einen Michael Ludwig nicht mehr bei wollen wir den nächsten Schritt ge- Lehrabschluss erhalten. Die zweite einem Jahresauftaktgespräch hen. Wir möchten nicht nur die Gruppe sind die über 50-Jährigen, 2022 – Corona weg von der Spitäler ausbauen, sondern auch die am Arbeitsmarkt sehr unter Themenliste? ­ zwölf niederschwellige Gesundheits­ Druck kommen. Diese Menschen Ja, auf jeden Fall. Vor allem möchte zentren zu bestimmten Themen in wollen wir wieder in Arbeit bringen. ich nicht mehr gefragt werden: „Wann kommt der nächste Lockdown?“ den Bezirken einrichten. Außerdem 36 Primärversorgungszentren, die die Bildung und Klimaschutz stehen Vielen Dank für das Gespräch.  /// Ambulanzen und niedergelassenen auch noch auf der Agenda. Was man medial mitbekommt, dürfte die Zusammenarbeit ja gut funktionieren?

schau 37


schauwirtschaft MÄRKTE – ZUKUNFT – CHANCEN

REDAKTION: BERNADETTE STROBL

HEIMISCHE TOP-UNTERNEHMEN ÜBER IHRE PLÄNE FÜR 2021

Strategien zum Erfolg

„Krisen sind auch immer eine gute Gelegenheit, Altes zu überdenken und neue innovative Wege zu erschließen.“ „Hygiene, Sauberkeit und mikrobiologische Sicherheit werden weiterhin von großer Bedeutung sein – ebenso Dienstleister, die diese Sicherheit gewährleisten.“ Bernd Feketeföldi & Dipl.-Ing. Stefan Janzen, MEWA Textil-Service AG & Co. Management OHG

Hygiene mit Nachhaltigkeit MEWA. Sauberkeit und Versorgungssicherheit waren schon vor der Corona-Pandemie Eckpfeiler von MEWA. Das Unternehmen stellt Betrieben hygienische, mikro­ biologisch unbedenkliche Textilien zur Verfügung – von der Berufskleidung bis hin zu Putztüchern. „Unsere Waschprozesse sind seit jeher so gestaltet, dass Viren ­vollständig inaktiviert werden. Wir gehen davon aus, dass unsere Leistungen auch weiterhin stark gefragt sein werden“, blicken die beiden österreichischen Geschäftsführer Bernd Feketeföldi und Stefan Janzen positiv in die Zukunft. In den nächsten Monaten will sich MEWA auf seine neu definierten und priorisierten Mehrwerte ­fokussieren, zu denen unter anderem die Nachhaltigkeit zählt. „Unsere gegenwärtige Kampagne ‚Textilsharing – Nutzen statt Besitzen‘ widmet sich diesem Thema“, so Feketeföldi und Janzen.

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Dr. Stefan Ottrubay, Esterhazy Betriebe GmbH

Kunst im Netz bis Immobilien Esterhazy Betriebe. Schon vor der Pandemie war das Unternehmen digital breit aufgestellt, wodurch der gesamte interne Betrieb innerhalb von zwei ­Tagen an die Corona-Maßnahmen angepasst werden konnte. „Krisen sind auch immer eine gute Gelegenheit, Altes zu überdenken und neue innovative Wege zu erschließen. Auch das haben wir getan: Binnen kürzester Zeit haben wir die virtuelle Kulturplattform esterhazy@home sowie den Lieferservice Schlossquartier ins Leben gerufen“, so Esterhazy-General­ direktor Stefan Ottrubay. Um 2021 zu einem Erfolgsjahr zu machen, ist es seiner Meinung nach wichtig, den Innovations- und Teamgeist der Mitarbeiter aus 2020 mitzunehmen. In den kommenden fünf Jahren investieren die Esterhazy Betriebe 220 Millionen Euro in zahlreiche Immobilienprojekte. „Dazu zählt zum Beispiel das Schlossquartier in Eisenstadt. Dort entstehen vier Wohnhäuser mit insgesamt 60 Wohnungen und Büros sowie ein 120-Zimmer-­ Hotel im gehobenen 4-Sterne-Superior-Bereich“, ­kündigt Ottrubay an. Auch in den weiteren Ausbau des Seebads Breitenbrunn wird stark investiert. Ziel aller Investitionen ist, die touristische Vielfalt im Burgenland weiter auszubauen.

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FOTOS: CHRISTINA ANZENBERGER-FINK, ESTERHAZY/LALO JODLBAUER, OTTOBOCK, MARTIN STEIGER, PAUL KOLP

Digitalisierung, künstliche Intelligenz, neue Kommunikationsund Vertriebswege: schau hat österreichische Erfolgsunternehmen gefragt, wie sie die Krise bisher gemeistert haben und wie 2021 zum Erfolgsjahr werden kann.


t Innovative Mobilität Ottobock. Als Medizinproduktehersteller ist Ottobock Teil der medizinischen Grundversorgung. Um diese durchgängig sicherstellen zu können, hat das Unternehmen seine technische Infrastruktur bereits vor dem ersten Lockdown ausgebaut – etwa durch neue Software-Tools. „Die Coronavirus-Krise hat den digitalen Wandel in der Orthopädietechnik-Branche zusätzlich beschleunigt. Digitale Versorgungslösungen und Kommunikationsformate sind bereits der neue Standard“, erzählt Andreas Goppelt, CTO der Ottobock Firmengruppe und Geschäftsführer von Ottobock Österreich. Ein Beispiel ist das „Cockpit Connect“-Webportal: Orthopädietechniker können sich online mit Trägern von Prothesen verbinden und aus der Ferne in Echtzeit auf die Aktivitätsdaten und den Status der Pro­ thesen zugreifen. So lassen sich ohne einen persönlichen Termin zum Beispiel bestimmte Einstellungen optimieren. Der Plan für die nähere Zukunft? „Wir forschen weiter an Technologien wie künstlicher ­Intelligenz und Human-MachineInterfaces“, so Goppelt. Bis 2022 will Ottobock 50 Millionen Euro in den Bereich Digitalisierung investieren.

„Als Technologie- und Innovationsführer treiben wir die digitale Transformation in der Branche weiter voran, um Menschen weltweit Lebensqualität zurückzugeben.“ Dr. Andreas Goppelt, Ottobock

Flächendeckende Sauberkeit Attensam. Gleich zu Beginn der Pandemie wurde die Reinigungsbranche als system­ relevant eingestuft. Die Hausbetreuung ­Attensam GmbH konnte dadurch ihre Arbeit, wenn auch eingeschränkt, fortführen. „In der Büroreinigung gab es zwar einen kleinen Rückgang, das wurde aber durch zusätzliche Aufträge in der Desinfektion ­abgefedert“, berichtet Geschäftsführer O ­ liver Attensam. Er geht davon aus, dass die Normalität 2021 wieder ein Stück zurückkehrt und die Wirtschaft mit ihrer Erholung beginnen kann. „Heuer wollen wir wieder einige neue Projekte in Angriff nehmen: Attensam wird seine Expansion in den Bundes­ländern fortsetzen. Bald w ­ erden wir einen neuen Standort in Ober­österreich eröffnen. Damit setzen wir den nächsten Schritt, um unser nahezu flächendeckendes Filialnetz in Ö ­ sterreich weiter zu optimieren. Damit können wir noch näher an und schneller bei unseren Kunden sein.“

„Attensam wird seine Expansion in den Bundesländern fortsetzen, bald werden wir einen neuen Standort in Oberösterreich eröffnen.“ Ing. Oliver Attensam, Hausbetreuung Attensam GmbH heft 1|2021

Frage und Antwort Marketagent. In unsicheren Zeiten ist der Informationsbedarf hoch und Marktforschung boomt? „So ­kitschig rosa ist es leider nicht, da wir in der Regel am Marketing-Budget hängen und viele Unternehmen aktuell sehr vorsichtig sind“, erklärt Marketagent-­ Geschäftsführer Thomas Schwabl. „Deshalb sind wir dankbar, dass wir ohne grobe ­Einbußen durch die Krise rutschen und niemanden in Kurzarbeit schicken ­müssen. Wir sind aber nach wie vor sehr hemdsärmelig und steuern unser Schiff ohne Budgetierung und Forecasts. Wir stellen uns der jeweiligen Situation, sind aber zuversichtlich, dass auch 2021 ein gutes Jahr wird.“ Dass die Herausforderungen der Pandemie bisher so gut gemeistert werden konnten, hängt am Kurs, den das Markt- und Meinungsforschungsinstitut seit Jahren fährt: klare Positionierung, stetige ­Internationalisierung sowie Dig­ italisierung ohne Wenn und Aber. „Wir waren die Ersten, die ­Online-Forschung ernsthaft in Österreich etabliert haben“, sagt Schwabl.

„Wir steuern unser Schiff derzeit ohne Budgetierung und Forecasts. Wir stellen uns der jeweiligen Situation, sind aber zuversichtlich, dass auch 2021 ein gutes Jahr für uns wird.“ Mag. Thomas Schwabl, Marketagent.com online reSEARCH GmbH schau 39


schauwirtschaft

Nachdem ganz Europa im Jänner nur knapp an einem riesigen Stromausfall vorbeigeschrammt ist, mehren sich die Sorgen, wie sicher es um die Versorgung bestellt ist. schau hat nachgeforscht. ENERGIEVERSORGUNG AUF WACKELIGEN BEINEN

Droht der große Blackout? TEXT: MICHAEL KRAUSE

Christoph Schuh Austrian Power Grid AG

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Rechtzeitiger Weckruf?

Der Beinahe-Blackout ist der zweitschwerste derartige Vorfall im euro-

päischen Stromnetz. Im November 2006 mussten nach einer Großstörung aufgrund einer Fehlplanung zehn Millionen Haushalte in Westeuropa vom Netz getrennt werden. Heuer wurde schnell mit dem Finger auf die erneuerbaren Energien gezeigt. Wind- und Solarenergie im Strommix seien zu volatil, weil nicht steuerbar, und sorgen deshalb für ­Instabilität im Netz. Großflächige Ausfälle sind unausweichlich. Doch die Ursache lag schlussendlich ­woanders: eine Netzüberlastung in Südosteuropa mit automatisiertem Abschaltprozess. Wie beim Schneeballeffekt führte ein Ausfall zum nächsten. Schon geringe Spannungs­ schwankungen können demnach zu starken Störungen in der Produktion oder zu Ausfällen bzw. zur Gefährdung von Lieferketten führen. Droht uns wirklich Ungemach?

Auf Crashkurs

Für einen ist ein Blackout ein absolut realistisches Szenario. Krisenversorgungsexperte Herbert Saurugg beschäftigt sich seit rund einem Jahrzehnt mit den Entwicklungen im europäischen Stromversorgungssystem. Er meint: „Ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten Jahren einen europaweiten Ausfall erleben werden.“ Ergänzt aber: „Man muss sich nicht fürchten, aber ernst nehmen sollte man die Bedrohung schon.“ Für Saurugg geht es dabei aber nicht um ein bestimmtes Datum, sondern um die Kurzfristigkeit: Entscheidend ist, wie wir damit umgehen können. Es wäre fahrlässig, keine Vorsorge zu treffen.“ Sicherheitsmechanismen seien zwar vorhanden, diese können in einem solchen Großsystem aber niemals heft 1|2021

FOTOS: GETTY IMAGES, VECTOR CREATED BY HARRYARTS/WWW.FREEPIK.COM

„Wir haben den Belastungstest gut überstanden.“

IN VIELEN TEILEN der Welt ­gehören Stromausfälle zum Alltag. In Mitteleuropa sind sie eher eine Ausnahme. Das Stromversorgungssystem gilt als das beste der Welt. Dennoch war es am 8. Jänner des heurigen Jahres knapp. Um 14.05 Uhr brachte eine plötzliche Netzauftrennung in Südosteuropa das europäische Stromnetz an seine Grenzen. Auch bei uns lieferten viele Kraftwerke sofort Energie zur Netzstabilisierung nach. Das ­Sicherheitsnetz griff. Noch ein Mal gut gegangen. Ob das beim nächsten Mal wieder so gelingt, ist unklar. Geblieben ist die Unsicherheit vor einem riesigen Stromausfall.


„Wir verlassen uns einfach nur darauf, dass immer alles funktioniert – und das ist gefährlich.“ Herbert Saurugg Blackout- und Krisenvorsorgeexperte

Die größten Blackouts der Geschichte 2003 Ostküste der USA

2019 Venezuela, dauerte rund eine Woche, 30 Millionen Menschen betroffen

real ­getestet werden, womit gewisse Unsicherheiten bestehen bleiben, führt der Experte aus. Auch im Entweder-oder-Denken und der sofortigen Suche nach Schuldigen sieht Saurugg eine Gefahr: „In komplexen Systemen gibt es kaum einfache Ursache-WirkungBeziehungen. Erzeugung und Verbrauch müssen im Einklang liegen, denn Strom kann man im Netz nicht speichern. Und kleine Ursachen können extreme Auswirkungen haben.“ Der Krisenexperte sieht ­ ­natürlich auch einen Einfluss der ­erneuerbaren Energien, da man sich hier ja aktuell nur auf die Erzeugung konzentriert. Die ganze Stromversorgung ist ein Zusammenspiel von vielen Parametern in einem komplexen System, das schon seit Jahren unter Stress steht, so Saurugg. Viele Dinge erfordern also viele Lösungen, und die gilt es zu finden. Ein singuläres Patentrezept gibt es laut Saurugg nicht. „Hackerangriffe, Extremwetterereignisse sowie technisches oder menschliches Versagen sind dann nur mehr der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt.“ heft 1|2021

Energieversorger vorbereitet?

Grundsätzlich sieht der Krisenexperte die heimischen Netzbetreiber gut vorbereitet. Aber er gibt zu bedenken, dass Österreich Teil eines großen Verbundsystems ist, in dem gilt: mitgehangen, mitgefangen! In Österreich betreibt die Austrian Power Grid AG (APG) das Über­ tragungsnetz und sichert mit ihrer Infrastruktur die Stromversorgung. Das Netzgebiet der APG bildet eine eigenständige Regelzone im zusammen­ geschalteten kontinentaleuropäischen Stromnetz. Unternehmenssprecher Christoph Schuh weiß: „Ereignisse wie jene am 8. Jänner sind ernst zu nehmende Krisensituationen. Gleichzeitig ist festzuhalten, dass das europäische Verbundnetz in den vergangenen Jahrzehnten nachhaltig, sicher und qualitativ hochwertig Europas Regionen mit Strom versorgt hat.“ Zumindest auf Österreich trifft das auch ohne Zweifel zu: Der letzte Großstörungsfall in Österreich ereignete sich am 13. April 1976. Die Gefahr eines nahenden Blackouts sieht Schuh nicht unbedingt:

2012 Indien, 600 Millionen Menschen betroffen

2021 Pakistan 2019 Argentinien, Paraguay, Uruguay

„Diverse Mechanismen sollen verhindern, dass es zu Stromausfällen kommt. Wir haben im Jänner die vorgesehenen Regelreserven aktiviert und abgerufen. Innerhalb von einer Stunde ist uns gemeinsam mit allen anderen Betreibern gelungen, die Frequenzstörung zu beheben. Wenn Sie so wollen, haben wir diesen Belastungs­test bestanden.“ Was bringt die Zukunft?

Gute Vorbereitung hält Schuh dennoch für absolut essenziell: „In Österreich gibt es mehrere Ebenen der Prävention. Unter anderem finden regelmäßige Krisensimulationstrainings statt, an denen die wesentlichen Akteure der Energiewirtschaft teilnehmen.“ Andererseits sind weitere Investitionen im Bereich der Stromnetze geplant. Alleine die APG investiert 3,1 Milliarden Euro in den nächsten zehn Jahren in Kapazitätserhöhung bzw. die Digitalisierung der Strominfrastruktur. Klingt alles ganz gut, oder? Ein Satz bleibt trotzdem hängen: mitgehangen, mitgefangen … ///

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Bestseller zum Thema In dem beklemmenden Wissenschaftsthriller „Blackout. Morgen ist es zu spät“ beschreibt der ­Österreicher Marc Elsberg die mörderischen Folgen eines Stromausfalls in Europa. In jedem Fall spannend und elektrisierend! ISBN 978-3-44238-029-9, Blanvalet Verlag, ab 11,30 Euro

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DIDI TUNKEL FORDERT DEN RESTART

Wir wollen ab 1. März wieder aufsperren INTERVIEW VON CHRISTOPH BERNDL

Im Sommerhalbjahr 2020 verzeichnete das Burgenland die höchste Bettenauslastung Österreichs. Trotzdem kommt bei Burgenland-Tourismus-Geschäftsführer Didi Tunkel die Freude nur verhalten an. Coronabedingte Schließungen stellen die Betriebe vor immer neue Herausforderungen. Tunkel will rasch wieder aufsperren.

Mit soliden COVIDund Sicherheitskonzepten will Didi Tunkel Anfang März wieder Gäste im Burgenland begrüßen.

Sie sind seit September 2020, also mitten in der Corona-Krise, Burgenland-Tourismus Geschäftsführer. Wie hat Corona den Start in Ihre neue Aufgabe b ­ eeinflusst?

Didi Tunkel: Die Pandemie und die damit verbundenen Regelungen haben uns alle sehr gefordert. Deshalb war es mir wichtig, rasch ein ­effizientes Team zu finden, damit Schwerpunkte im Bereich der IT und im Marketing schnell zum Tragen kommen. Gemeinsam mit Markus Pfeffer als neuem Marketingleiter des Burgenland Tourismus heißt es jetzt, in vielerlei Hinsicht umzudenken. Das neue Tourismusgesetz des Burgenlands blieb nicht ohne Kritik. Wo liegt der Vorteil für den Tourismus im Land?

Mit dem neuen Tourismusgesetz 42 schau

bündeln wir die Kräfte und können schlagkräftiger werden. Das heißt, es gibt eine geringere Anzahl von regionalen Verbänden, konkret wird von 15 auf drei reduziert. Die Zusammenlegung der Tourismusverbände ist wichtig, weil überregional geplant werden kann und die Mittel besser eingesetzt werden können. Die Gemeinden selbst verlieren kein Geld. Sie haben vorher 20 Prozent von den Ortstaxen und 50 Prozent vom Tourismusbeitrag bekommen und das bekommen sie auch weiterhin. Die derzeit Beschäftigten bleiben beschäftigt, die Besonderheiten und Regionalität vom Nord- über das Mittel- bis ins Südburgenland werden stärker betont. Wie geht es dem burgenländischen Tourismus nach einem Jahr Corona?

Die Österreicherinnen und Österreicher haben das Burgenland noch mehr für sich entdeckt. Das ist das wenige Gute an der Krise. Auch dank gezielter Maßnahmen wie dem Bonusticket und der Corona-Kasko konnten wir das Beste aus der Situa- verlängern. Darüber hinaus gilt bis tion machen. Aber richtig freuen 30. April für alle Gäste weiterhin die kann man sich darüber angesichts „Corona-Storno-Versicherung“, die der Gesamtsituation freilich nicht. eine kostenlose Stornierung bzw. Unser Konzept, als Reaktion auf die eine Kostenübernahme im Falle eieingeschränkte Reisefreiheit, das ner Corona-Erkrankung, einer beBurgenland als Urlaubsland vor der hördlich angeordneten Quarantäne Haustür noch besser zu betonen, ist kurz vor Reiseantritt oder einer Anaufgegangen. Auch das Bonusticket steckung am Urlaubsort umfasst. und die Corona-Kasko sind eine Er- Unkompliziert, schnell und ganz folgsgeschichte. Die Corona-Kasko ohne Bürokratie – kundenfreundgibt zusätzliche Sicherheit und das lich, wie das Burgenland überhaupt.

„Es geht um Liquidität und das Überleben in der Branche.“ Didi Tunkel, BurgenlandTourismus-Geschäftsführer über die teils dramatische Situation in den Tourismusbetrieben

Bonusticket animiert zum Urlaub im Burgenland. Für alle Erwachsenen und ­Jugendlichen, die den vollen Unterkunftspreis bezahlen, gibt es für einen Aufenthalt von mindestens drei Nächten in einem teilnehmenden burgenländischen Beherbergungsbetrieb einen Rabatt von 75 Euro pro Person. Gemeinsam mit dem Land Burgenland wurde entschieden, die Aktion bis zum Ende der Osterferien am 5. April 2021 zu

Nach dem neuerlichen Lockdown am Jahresanfang gab es leichte Lockerungen, allerdings nicht für Gastronomie und Hotellerie. Wie kann oder soll es Ihrer Meinung nach weitergehen?

Meine Meinung: unter dem Motto „aufsperren und aufpassen“ am 1. März 2021 öffnen – mit entsprechenden Sicherheits- und Präven­ tionskonzepten. Die Touristiker haben die Hausaufgaben gemacht, in den Schubladen liegen professionell ausgearbeitete COVID-Sicherheitsund Präventionskonzepte, die ein Öffnen unserer Betriebe mit Augenmaß ermöglichen. Wir brauchen die Öffnung am 1. März. Die burgenländischen Betriebe sind bestens gerüstet. heft 1|2021


Der burgenländische Tourismus ist bereit für den Restart. Die Frage ist: Zieht die Bundesregierung mit?

Klaus Hofmann, ­ eschäftsführer G St. Martins Therme & Lodge und Vizepräsident Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV)

Hygiene und Sicherheit gehören zu unserer DNA schau: Wie sieht derzeit die Lage im Thermenbereich aus – aufsperren oder abwarten?

Klaus Hofmann: Wir hoffen fest, dass wir ab März wieder für unsere Gäste da sein können. Wenn man, wie wir, ein fundiertes Schutz- und Hygienekonzept hat, dann ist eine Öffnung auch in der aktuellen Gesundheitslage möglich und sinnvoll. Das sagt auch Prof. Hutter von der MedUni Wien. Sauna, Schwimmen im Thermalwasser und Entspannung sind wichtig für die Gesundheitsförderung, sagt Hutter. Warum dürfen dann die Thermen derzeit nicht offen haben?

rinnen und Mitarbeiter, die seit Mo- strukturen und auch die attraktiven, naten zur Untätigkeit gezwungen weitläufigen Sportmöglichkeiten sind. Wir merken, dass die Mitar- wie Radfahren, aber auch die Wellbeiterinnen und Mitarbeiter die nessangebote sind beste VoraussetFreude am Job im Tourismus verlie- zungen für einen gelungenen Touren. Bisher gibt es nur vereinzelte rismus-Sommer. Die hervorragende Jobwechsel, weil viele in Kurzarbeit Kulinarik und der ausgezeichnete Beim Thema Umsatzausgleich fällt sind und natürlich nicht kündigen. Wein steigern darüber hinaus noch es mir schwer, ruhig zu bleiben. Den Aber ich bin sicher, dass wir wert- mehr die Attraktivität für einen Ur- Die Nachfrage ist also da? Betrieben geht das Geld aus. Selbst volle Mitarbeiterinnen und Mitar- laub im Burgenland. Das Jahr 2021 Absolut. Wir haben bereits im wenn die Betriebe am 1. März öff- beiter verlieren werden, wenn die wird stark vom Jubiläum „100 Jahre ­Vorjahr unseren Gästen das kleine nen dürfen, kommt das vielleicht Wirtschaft in allen Bereichen wieder Burgenland“ geprägt sein. Wir hof- bisschen Urlaubsfeeling auf einer schon zu spät, einen weiteren Mo- Fahrt aufnimmt und Arbeitskräfte fen, dass viele Menschen ins Land „Insel der Sicherheit“ ermöglicht. nat übersteht der eine oder andere gesucht werden. Der Frust ist im- kommen, um mit uns zu „feiern“. Wir können nicht ewig im komBetrieb möglicherweise nicht. Kein mens. Jede herzliche Gastgeberin, Mein Team und ich schauen mit pletten Lockdown bleiben. Die Menschen brauchen eine Auszeit. einziger der Leitbetriebe vom Süd- jeder herzliche Gastgeber, die uns Zuversicht auf die Sommersaison. Deshalb haben wir dafür eine gebis zum Nordburgenland hat bisher verloren gehen, ist ein herber ­Verlust. Vielen Dank für das Gespräch.  /// schützte Umgebung geschaffen. den gesamten vom Bund in Aussicht gestellten Umsatzersatz bekommen. Mit dem Frühjahr beginnt wieder Wie kann der Thermenstart in der Dafür fehlt mir das Verständnis. Ich die Zeit der Tagesausflüge und Praxis aussehen? fordere keine Erklärung, ich fordere Kurzurlaube. Auch Urlaube Zusätzlich zu den bewährten die Auszahlung der zugesagten Un- werden – wenn auch mit Vorsicht Sicherheitsmaßnahmen setzen wir terstützungsgelder. Es geht um Li- – geplant. Was erwartet die Gäste noch stärker auf Tests – in der quidität und das Überleben in der im Burgenland? info Der vergangene Sommer hat einmal Lodge und nun auch in der Branche. mehr gezeigt, wie attraktiv das BurTherme. Inzwischen stehen uns Leidtragende der Krise sind genland als Urlaubsland ist. Da noch mehr und noch einfachere nicht nur die Unternehmen. Wie ­wollen wir auch für das heurige Jahr Tests zur Verfügung. Wir möchten anschließen. An den Kampagnen Pannonische Urlaubsträume sieht es bei den Mitarbeitern im damit ein Vorreiter für Freizeiteinfür Frühling und Sommer feilen wir Das macht Lust auf den nächsten richtungen mit Eintrittstests werTourismusbereich aus? Belastend in der Corona-Krise ist gerade noch. Die touristische Tradi- Urlaub. Bis es wieder losgeht, kann den. Unsere Gäste begrüßen das. auch die psychische Situation für tion, unser wunderschönes Land, man sich online inspirieren lassen. Vielen Dank für das Gespräch!  /// die Gastgeber und deren Mitarbeite- die Herzlichkeit, die Beherbergungs- www.burgenland.info

Sie waren drei Jahrzehnte erfolgreich in der Privatwirtschaft tätig und sehen die Probleme der Tourismusbetriebe auch aus der Perspektive des Unternehmers. Wo liegen die größten Belastungen?

FOTOS: ST. MARTINS THERME UND LODGE/_PETER RIGAUD, TANJA HOFER

Solange ganz Österreich im harten Lockdown war, war klar, dass auch wir geschlossen halten. Wenn Österreich jetzt aber wieder vorsichtig geöffnet wird, dann sollten gut geführte Thermen unter den ersten sein, die wieder aufsperren. Wir haben mehr als 300 Schutzmaß­ nahmen erarbeitet und im Herbst deutlich bewiesen, dass diese Maßnahmen greifen. Hygiene und Sicherheit gehören zu unserer DNA. Unsere Gäste können das bestätigen.

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Die Wirtschaftsagentur Burgenland startet durch Aus „WiBuG“ wurde die „Wirtschaftsagentur Burgenland“. Mit noch mehr Serviceleistungen für unsere burgenländischen Unternehmen: • Attraktive maßgeschneiderte Förderpakete • Bedarfsorientierte Finanzierungsunterstützung • Hochwertig aufgeschlossene Businessparks & Technologiezentren • Risikokapital für KMU-Beteiligung an burgenländischen Unternehmen • Südhub – StartUp- und Gründerzentrum in Güssing

Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme unter: www.wirtschaftsagentur-burgenland.at Wirtschaftsagentur Burgenland – die Antriebskraft für burgenländische Unternehmen


schauwirtschaft WIRTSCHAFTSAGENTUR BURGENLAND – DIE ANTRIEBSKRAFT

Stärkung des Standorts

im Südburgenland gegründet. Diese ist unter anderem auch für die Ent­ wicklung des Businessparks Heili­ genkreuz zuständig, wo auf österrei­ chischer Seite mehr als 500 Mitar­ beiterInnen Beschäftigung finden. Die S7 macht man sich dahinge­ hend zunutze, dass bei den Abfahr­ ten Rudersdorf/Deutsch Kalten­ brunn ein neuer interkommunaler Businesspark entstehen soll und wei­ tere wertvolle Arbeitsplätze geschaf­ fen werden.

Mit Jänner 2021 wurde die Wirtschaft Burgenland GmbH – WiBuG in die Wirtschaftsagentur Burgenland umfirmiert. Damit gehen auch einige inhaltliche Neuerungen einher. Die Wirtschaftsagentur des Burgenlandes hat vielseitige Aufgabenstellungen.

Bilanz 2020

Die Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Burgenland: M ­ ichael Gerbavsits (l.) und Harald Zagiczek (r.)

DIE Wirtschaftsagentur Burgenland setzt wirtschaftspolitische Maßnahmen durch Förderungen, Beteiligungen und aktive Betriebsansiedlungen. Weiters bietet sie Unternehmen ein umfang­ reiches Paket aus Förderprogrammen, eigenen Finanzierungsgesellschaften und zahlreichen Services an. Basierend auf dem Zukunftsplan des Landes Burgenland wurden bereits einige Maßnahmen in die Wege geleitet. ADVERTORIAL FOTOS: DANIEL GOSSMANN/ERLINGER HOLDING GMBH

Beteiligungsmodell gestartet

Das Beteiligungsmodell „Vorwärts Burgenland“ wurde für burgenlän­ dische Unternehmen mit positiven Zukunftschancen, die aufgrund der Corona-Krise einen kurzfristigen Fi­ nanzmittelbedarf haben, ins Leben gerufen. Ziel der Maßnahme ist die Unterstützung von burgenländi­ schen Klein- und Mittelunterneh­ men aus sämtlichen Branchen mit Eigenkapital beziehungsweise ei­ genkapitalähnlichen Mitteln, deren Existenz aufgrund der aktuellen Pandemie gefährdet ist. Informatio­ nen finden Sie online unter www.vorwaerts-burgenland.at. heft 1|2021

StartUp- & Gründerzentrum

„Mit dem Südhub haben wir ein StartUp- und Gründerzentrum in Güssing geschaffen. Hier werden in­ novative Gründer, StartUps und SpinOffs fachlich beraten und deren Zugang zu Kapital evaluiert. Außerdem gibt es ein achtmonatiges Programm, bei dem StartUps und SpinOffs intensiv vor Ort betreut werden, um so die Gründung von innovativen Unternehmen mit wis­ sensbasierten Arbeitsplätzen zu un­ terstützen. Die Bewerbung für den ersten Programmdurchlauf läuft bis

März 2021. Informationen und Bewerbung sind online auf www.suedhub.at zu finden“, so ­Wirtschaftsagentur-Geschäftsführer Michael Gerbavsits. Wirtschaftsstandort Burgenland – eine Erfolgsgeschichte

Ein weiterer Schwerpunkt wurde auch auf die aktive Ansiedlungs­ politik und auf die Vermarktung der Businessparks Burgenland von Nord bis Süd gelegt. Zur Verstärkung die­ ser Aufgaben wurde eine Zweignie­ derlassung der Wirtschaftsagentur

Das Fachmarktzentrum PADO Galerien wurde 2020 offiziell im Businesspark Parndorf eröffnet.

Im Jahr 2020 wurden Förderzu­ schüsse im Gesamtausmaß von rund 21,4 Millionen Euro genehmigt. Diese Förderungen haben 2020 ein Investitionsvolumen der burgenlän­ dischen Unternehmen von rund 154 Millionen Euro ausgelöst, welches das Wirtschaftswachstum im Land massiv angefacht hat. Im Bereich Betriebsansiedlungen gibt es aus dem Jahr 2020 auch einige Erfolgs­ geschichten: Im Businesspark Parn­ dorf/Neusiedl am See wurde das Fachmarktzentrum PADO Galerien und im Businesspark Kittsee das Fachmarktzentrum K2 offiziell eröff­ net. Darüber hinaus hat Ritter Sport die Standortnachfolge von Mars in Breitenbrunn und die Firma Leier jene von Enercon in Zurndorf ange­ treten. „All diese wirtschaftspoliti­ schen Maßnahmen haben dazu ge­ führt, dass rund 4.000 bestehende Arbeitsplätze im Land abgesichert werden konnten. Weitere rund 1.200 neue Arbeitsplätze wurden im Bur­ genland im vergangenen Jahr durch kluge Förder- und Investitionspoli­ tik neu geschaffen. Die Wirtschafts­ agentur – als Antriebskraft – sorgt dafür, dass das Burgenland in eine positive Zukunft blicken kann und der Wirtschaftsstandort Burgenland als wettbewerbsfähige Region ge­ stärkt wird“, ist WirtschaftsagenturGeschäftsführer Harald Zagiczek überzeugt. /// Details finden Sie unter www.wirtschaftsagentur-burgenland.at

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schaukultur WIEN HOLDING

Auf ins Museum! Die vier Wien Holding-Museen – Mozarthaus Vienna, Jüdisches Museum Wien, Kunst Haus Wien und Haus der Musik – sind wieder für BesucherInnen geöffnet und sorgen mit ihrem vielfältigen Ausstellungsprogramm für Freude, Faszination und Unterhaltung. zeigt die Geschichte und das Wirken der Women’s International Zionist Organization (WIZO) und führt auf eine Reise nach China, das Kunst Haus Wien beleuchtet die Auswirkungen der Klimakrise und im Haus der Musik können BesucherInnen Teil eines Orchesters werden. Bei dieser Ausstellungsvielfalt heißt es: Auf ins Museum! ADVERTORIAL FOTOS: EVA KELETY (2), BARBARA NIDETZKY (2), JEN FONG, KEREN KAYEMETH LEISRAEL, HDM, HAUS DER MUSIK/INGE PRADER, PAUL BAUER

ANFANG FEBRUAR war es so weit: Die vier Wien Holding-Museen haben ihre Pforten wieder für BesucherInnen geöffnet. Damit kann ab sofort wieder Kunst und Kultur auf höchstem Niveau erlebt werden. Das Mozarthaus Vienna widmet sich gleich drei Giganten der Musikwelt, das Jüdische Museum Wien

Jüdisches Museum Wien: Geschichte neu erzählt

Mozarthaus Vienna: Drei Giganten der Musikwelt nachspüren Derzeit widmet sich das Mozarthaus Vienna in einer Sonderausstellung gleich drei musikalischen Genies: In „Die Trias der Wiener Klassik: Haydn – Mozart – Beethoven. Gemeinsamkeiten – Parallelen – Gegensätze“ wird den drei Giganten der Musikwelt nachgespürt. Die Ausstellung in Kooperation mit der Internationalen Joseph Haydn Privatstiftung Eisenstadt zeigt anhand von ausgewählten Objekten und Texten die Beiträge der drei Komponisten zur Entwicklung der „Wiener Klassik“. Im Museum gibt es aber noch mehr zu entdecken, denn hier befindet sich auch die einzige ­Wiener Wohnung Mozarts, die bis heute erhalten ist. Dort erwartet Mozartfans jeder Altersstufe eine umfassende Präsentation jener Zeit, in der Mozart lebte, und der wichtigsten seiner Arbeiten. Im Mittelpunkt stehen Mozarts Wiener Jahre, die den Höhepunkt seines Schaffens darstellen. Mozarthaus Vienna Domgasse 5, 1010 Wien, Eintritt: 12 Euro, Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10–18 Uhr www.mozarthausvienna.at

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Das Jüdische Museum Wien überzeugt mit einem breiten Ausstellungsangebot. Im Museum Judenplatz erzählt die neue Ausstellung „Herzls Töchter – 100 Jahre WIZO. Wiener Frauen für Israel“ die ­hundertjährige Geschichte sowie das Wirken der Women’s International ­Zionist Organization Österreich und ­porträtiert die Vernetzung von Jüdinnen auf nationaler und internationaler Ebene. In der Dorotheergasse zeigt die Ausstellung „Die Wiener in China. Fluchtpunkt Shanghai“, wie „die Stadt über dem Meer“ zur Zuflucht vieler österreichischer Jüdinnen und Juden wurde, die Herausforderungen, die das Leben in der neuen, fremden Heimat mit sich brachte, die zunehmend schwieriger werdenden Lebensbedingungen nach der Einnahme Shanghais durch die mit dem Deutschen Reich verbündeten ­Japaner sowie die Rückkehr der Flüchtlinge nach dem Sieg der Alliierten. Die zweite Schau im Palais Eskeles – „Hans Kelsen und die Eleganz der österreichischen Bundesverfassung“ – würdigt den „Architekten“ der Bundesverfassung und stellt sein Leben und Werk in den Mittelpunkt. Jüdisches Museum Wien Dorotheergasse 11/Judenplatz 8, 1010 Wien, Eintritt: 12 Euro, Öffnungszeiten: Sonntag bis Freitag 10–18 Uhr, samstags geschlossen www.jmw.at

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Haus der Musik: Die Welt der Klänge entdecken Das Haus der Musik präsentiert auf vier Etagen die faszinierende Welt der Musik und Klänge. Derzeit können BesucherInnen in der begehbaren Klangausstellung „Inside Beethoven“ selbst Teil eines Orchesters werden. Die Musik Beethovens, ihre polyphone Struktur, das Spiel jedes einzelnen Instruments, sein Beitrag zum Gesamtklang und seine Gewichtung im Musikganzen werden so transparent. Im Innenhof des Museums übersetzt die Schau „Hommage à Beethoven“ die Poesie der Musik Beethovens ins Visuelle und zeigt Werke des ungarischen Künstlers Márton Barabás. Ein Höhepunkt des Klangmuseums ist das „Sonotopia Universe“, ein beeindruckendes VirtualReality-Klanglabor, in dem man sein ­eigenes Klangwesen erschaffen kann. Natürlich warten auch interaktive „Klassiker“ wie der modernisierte „Virtuelle Dirigent“ auf die BesucherInnen. Haus der Musik Seilerstätte 30, 1010 Wien, Eintritt: 14 Euro, Öffnungszeiten: täglich 10–19 Uhr www.hausdermusik.com

Kunst Haus Wien: Ökologie im Fokus Im Kunst Haus Wien steht mit der ­Ausstellung „Nach uns die Sintflut“ die Klimakrise im Fokus. Die Schau zeigt die Schönheit der Natur ebenso wie durch Dürre, Flut oder Bautätigkeit zerstörte Landstriche und Regionen. 21 österreichische und internationale KünstlerInnen veranschaulichen durch Fotografie und Video die ökologischen Auswirkungen unseres wachstums­ orientierten Wirtschaftssystems. Ab 13. März 2021 präsentiert das Museum dann „Herwig Turk: Anamnese einer Landschaft“. Seit mehreren Jahren befasst sich der österreichische Künstler mit der Ausnahmelandschaft des Tagliamento. Der Wildfluss in der oberitalienischen Region Friaul gehört zu den ganz wenigen nicht regulierten Flüssen der Alpen. In seiner vielschichtigen und künstlerisch anspruchsvollen Auseinandersetzung mit dem Tagliamento stellt Turk in der Ausstellung die Flussgebiete als Orte mit unterschiedlichen Nutzungen, kulturellen Zuschreibungen und ­Bewertungen vor. Kunst Haus Wien Untere Weißgerberstraße 13, 1030 Wien, Eintritt: 9 Euro (aktuelle Ausstellung), Öffnungszeiten: täglich 10–18 Uhr www.kunsthauswien.com

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„Unsere vier Wien Holding-Museen haben zahlreiche Ausstellungshighlights parat, die unsere Besucherinnen und Besucher begeistern werden. Kunst und Kultur lässt sich am besten live erleben, daher freuen wir uns sehr, endlich wieder ein vielfältiges Kulturangebot vor Ort bieten zu dürfen.“ Dr. Kurt Gollowitzer, Geschäftsführer der Wien Holding

Sicher ins Museum Für einen sicheren Museums­ besuch sind das Tragen einer FFP2-Maske und die Einhaltung des Mindestabstands von zwei Metern vorgeschrieben. Darüber hinaus wird in allen vier Museen die vorgegebene BesucherInnenobergrenze eingehalten. Die vier Wien Holding-Museen freuen sich auf Ihren Besuch!

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Wien Holding GmbH Universitätsstraße 11 1010 Wien www.wienholding.at

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schauwirtschaft

PFLEGE, MEDIZIN UND IT

Top-Ausbildung für „Corona-Berufe“ Mit der weltweiten Wirtschaftskrise verändert sich auch der Arbeitsmarkt. Durch den immer stärkeren Trend, Arbeit losgelöst vom Arbeitsplatz zu erledigen, müssen auch Ausbildungen und Technologien nachziehen.

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stätigt Schermann. Auch hier gab es einen Digitalisierungsschub: Der genannte Diplomlehrgang wurde auf Blended Learning umgestellt. Umwelt, Ökologie und berufsspezifische Weiterbildung im Trend

Gerade in Zeiten des Klimawandels wird der Bereich Umwelt und Öko­ logie immer wichtiger. Um Betriebe auf allen Ebenen zu unterstützen, bietet das WIFI eine Vielzahl an maßgeschneiderten Kursen und Lehrgängen, wie etwa die Ausbil­ dung zum Abfallbeauftragten, an. Dahingehend werden auch Fach­ kräfte, die sich mit der Heizthematik beschäftigen, immer wichtiger. Meis­ terausbildungen wie die des Sanitärund Heizungstechnikers, das Semi­ nar zur Gebäudebeurteilung im Rahmen der Inspektion von Heizan­ lagen und der Rechtskurs zum bur­ genländischen Heizungs- & Klima­ anlagenrecht gibt es ebenso im WIFI Burgenland. Weiterhin hohe Nachfrage bei Wellness und Hygiene

Gesundheit und Wellness sind ne­ ben innovativer Technik gerade in heft 1|2021

ADVERTORIAL FOTOS: WIFI BGLD

„DIE CORONA-PANDEMIE hat Berufswechsler oder ganz einfach immer lauter. Hierfür ist der Crea­ schmerzhaft aufgezeigt, dass in vie­ Lernwillige eröffnen. tive Design Academy – Diplomlehr­ len Bereichen qualifizierte Fach­ „2021 steht für uns daher unter dem gang ideal.“ Auch die Kommuni­ kräfte in Österreich fehlen – ins­ Motto ‚Lern, wie vielfältig du sein kation in digitalen Räumen bedarf besondere in der Pflege, Medizin, kannst‘. Unsere Trainer, die meist zusätzlicher Skills, daher ist die IT, im Ingenieurwesen und in der direkt aus der Wirtschaft kommen, ­Rhetorik-Akademie optimal für alle, Naturwissenschaft. Auch bei den unterstützen die Teilnehmer mit in­ die sich selbst weiterentwickeln und Maturanten wird zukünftig mehr novativen Online- und Präsenzme­ andere Menschen mit ihrer rhetori­ denn je Anpassungsfähigkeit, Flexi­ thoden dabei, sich ihre fachlichen schen Stärke – auch über die Web­ bilität, Selbstlernkompetenz, Moti­ und persönlichen Skills für Beruf cam – begeistern wollen. vation zur beruflichen Neuorientie­ und Karriere zu erarbeiten“, erklärt rung und kontinuierliche Weiterbil­ Schermann und ergänzt: „Natürlich Zertifizierte Projektmanager dung vonseiten des Arbeitsmarkts werden die Kurse der Zeit entspre­ dringend gesucht gefragt sein“, erklärt Peter Nemeth, chend mit allen Sicherheitsvorkeh­ Präsident der Wirtschaftskammer rungen sowie mit Online- und Prä­ Quer durch alle Branchen werden Projektmanager inklusive Zertifizie­ Burgenland. senzteilen gestaltet.“ rung gesucht, denn Projekte müssen WIFI-Burgenland-Institutsleiter strukturiert durchgeführt werden. ­Harald Schermann ergänzt: „Wir Starke Nachfrage nach Die WIFI-Ausbildungen im be­ haben auf diesen Trend hin eine digitalem Know-how triebswirtschaftlichen Projektma­ ganze Palette von neuen Kursen im Programm, die genau auf diese not­ Die Corona-Pandemie hat natürlich nagement, z. B. im Controllingwendigen Ausbildungen und Tech­ die Digitalisierung massiv beschleu­ und Kostenrechnung-Diplomlehr­ nigt. Vielfältige neu konzipierte Kurse, gang, zeigen, wie’s geht: Struktur, nologien abgestimmt sind.“ Aktuelle Highlights sind die neu wie etwa der Online-Marketing Prozesse, Pakete, Durchführung, entwickelten und konzipierten Aus- Management – Diplomlehrgang, Kostenplanung und Projekt-Con­ und Weiterbildungen in den Berei­ helfen dabei, dem Fachkräftemangel trolling. chen IT, Medizin/Pflege, betriebs­ in der IT und dem digitalen Marke­ „Mit einer zertifizierten Projektma­ wirtschaftliches Projektmanagement, tingbereich entgegenzuwirken. Stark nagement-Ausbildung können Be­ Ökologie und Umwelttechnik, Sani­ nachgefragte Themen im IT-Bereich werberinnen und Bewerber aktuell tär- und Heizungstechnik, Digitales sind Webentwicklung, IT-Adminis­ am Arbeitsmarkt punkten, denn Marketing, Werbung, Grafik/Bild/ tration und IT-Security. Schermann: professionelles Projektmanagement Multimedia sowie Kommunikation/ „Zusätzlich wird in der Werbebran­ zählt heute zu den wichtigsten Rhetorik, die gerade jetzt Chancen che der Ruf nach ausgebildeten Me­ Schlüsselqualifikationen in Unter­ für Berufseinsteiger genauso wie für diendesignern für Print und Digital nehmen und Organisationen“, be­


Die aktuellen WIFI-Kurse werden – soweit möglich – auch online angeboten.

WIFI-Kurse Online Marketing Management – Diplomlehrgang Start: 5. März 2021, WIFI Eisenstadt

Corona-Zeiten nach wie vor im ­ eiterbildungstrend. Bade- und W Freizeitanlagen erwarten nach der virusbedingten Schließzeit großes ­ Gästeinteresse. Das WIFI bietet ­daher hochwertige Aus- und Weiter­ bildungen für Badeaufsicht, Sauna­ warte und Bademeister. Für jene, die präventiv tätig werden möchten, empfehlen sich die Yogalehrer-­ Ausbildung und der Lehrgang zum Diplomierten Fitnesstrainer, Kinder­ gesundheitstrainer, Seniorenaktiv­ trainer oder Schwimmtrainer.

medizinische Assistenz. In diesem Lehrgang werden Inhalte vermittelt, um digitale Lösungen so einzuset­ zen, dass Patienten besser betreut, das Praxis­team entlastet und Ärzte optimal unterstützt werden. Professionelle Orientierung bei Berufswahl wichtiger denn je

Für all jene mit Matura, die sich bei der Berufswahl noch unsicher sind, unterstützen die Bildungs- und Be­ rufsberatungen der WIFIs und der Wirtschaftskammern. Unsere Exper­ Große Nachfrage bei „Coronaten der Bildungs- und Berufsbera­ Berufen“ wie Pflege, Medizin tung können entsprechende Ant­ und IT worten liefern und analysieren, was jemand wirklich sehr gut kann und Der große Bedarf in sozialen und welche Aus- und Weiterbildungen technischen Berufen wird auch mit­ und Berufe für diese Person geeignet telfristig bleiben. Die Digitalisie­ sind. Jungen Menschen empfehlen rung wird etwa die Pflege nicht so wir vor der finalen Studiums- und stark treffen, denn z. B. Pflegerobo­ Berufswahl die Durchführung einer ter werden qualifizierte Fachkräfte WIFI-Potenzialanalyse. Dies ist ein und damit etwa die Ausbildung zum psychologisches Testverfahren mit Heimhelfer wahrscheinlich nie er­ persönlicher Beratung, bei dem sich setzen können, weil es in diesem alles um die berufsbezogenen Per­ ­Beruf auf Empathie ankommt und sönlichkeitsaspekte der Testperson darauf, spontan in verschiedensten dreht. Situationen zu reagieren. In der In einem psychologischen Testver­ ­Medizin jedoch hilft Digitalisierung fahren werden wichtige Aspekte er­ enorm weiter. Daher gibt es im hoben, die für die berufliche Ent­ WIFI den Diplomlehrgang Digital­ wicklung relevant sind. Viele der heft 1|2021

Fragestellungen werden manchen Kandidaten vertraut sein, z. B. von Einstellungstests im Rahmen einer Bewerbung. Eine Potenzialanalyse zeigt auf, wo die besten individuel­ len Entwicklungschancen liegen. Die WIFIs bieten dazu auch indivi­ duelle Bewerbungscoachings und Kurse für Präsentationstechniken und Assessment Center an.  ///

Creative Design Academy – Diplomlehrgang Start: 1. März 2021, WIFI Eisenstadt Rhetorik-Akademie Infoveranstaltung: 8. März 2021, WIFI Eisenstadt Controlling und Kostenrechnung – Diplomlehrgang Start: 8. Mai 2021, WIFI Eisenstadt Ausbildung zum Abfallbeauftragten Start: 10. März 2021, WIFI Eisenstadt Badewart für Klein- und Großanlagen – Ausbildung Start: 8. März 2021, WIFI Eisenstadt Bademeister – Ausbildung Start: 15. März 2021, WIFI Eisenstadt Yogalehrer – Diplomlehrgang Infoveranstaltung: 13. September 2021, Start: 22. Oktober 2021, WIFI Eisenstadt Kindergesundheitstrainer –­ ­Diplomlehrgang Start: 7. Mai 2021, WIFI Eisenstadt Heimhelfer – Lehrgang Start: 25. März 2021, WIFI Oberwart

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Digitalmedizinische Assistenz – Diplomlehrgang Start: 15. April 2021, WIFI Eisenstadt

Mehr Infos unter

WIFI Burgenland Tel.: 05 909 07-5000 E-Mail: info@bgld.wifi.at bgld.wifi.at

Infos und Anmeldung wifi.at/bildungsberatung bzw. wifi.at/potenzialanalyse

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schausport SPIELE – WETTKÄMPFE – ERFOLGE

REDAKTION: FRITZ HUTTER

So lebt der Sport 2021 Die Gemengelage im internationalen Sportgeschehen bleibt auch im „Corona-Jahr II“ verzwickt. Ob etwa Olympia diesmal steigen darf, wird ungebrochen heiß diskutiert. Sicherer scheint eine Austragung der Fußball-EM oder jene der Schwimmer. Trotz allem können wir heuer bei jeder Menge Sport-Action in Rot-Weiß-Rot mitfiebern. Ob live oder via Bildschirm, wird sich zeigen.

Vorteil Tennis Spitzentennis sieht man fix auch 2021! Selbst­ verständlich auch vom rot-weiß-roten Weltstar ­Dominic Thiem auf seiner eben bei den Australian Open begonnenen Welt-Tournee von CoronaBubble zu Corona-Bubble, und auch wieder bei den heimischen Top-Events. Gerüstet mit den Learnings der vergangenen Saison, will man bei den Generali Open in Kitzbühel (24.–31. Juli) und den Erste Bank Open in Wien (25.–31. Oktober) situationselastisch wieder die große Tenniswelt ins Land holen. Und auch beim herbstlichen Damenturnier-Klassiker in Linz soll dieses Jahr wieder aufgeschlagen werden.

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Olympia in Tokio

FOTOS: STEFAN ADELSBERGER/EXPA/PICTUREDESK.COM (2), REINHARD EISENBAUER/EXPA/PICTUREDESK.COM, GEPA-PICTURES.COM,, CHARLY TRIBALLEAU/AFP/PICTUREDESK.COM

Unsere Medaillenhoffnung: 2020 war sie Jahresweltbeste und Sport­­lerin des Jahres. Siebenkampf-Star Ivona Dadic will heuer aber noch mehr!

Die Welser Leichtathletin (27) mit kroatischen Roots fühlt sich fit für noch Größeres.

Geht sich das aus? Kumuliert waren zuletzt gut 80 Prozent der Bevölkerung Japans, wo kürzlich etwa die Strafen für Vergehen gegen Corona-Schutzmaßnahmen drastisch verschärft wurden, für eine nochmalige Verschiebung bzw. Absage der Sommerspiele in Tokio. Regierungschef Yoshihide Suga, die lokalen Organisatoren und das Internationale Olympische ­Komitee IOC halten bislang an der ­Austragung der ja ursprünglich für 2020 angesetzten Sommerspiele von 23. Juli bis 8. August fest. Der deutsche IOCPräsident Thomas Bach kündigte in ­seiner Neujahrsansprache jedenfalls unvergessliche Spiele ­an. www.tokyo2020.org

Rückblickend: Fühlt sich 2020 für dich besser an als für andere?

Sportlich ist es natürlich sehr gut gelaufen! Und was die Auszeichnungen betrifft, war es überhaupt mein bisher erfolgreichstes Jahr. Nach meiner Oberschenkelverletzung im Herbst 2019 bei der WM hat es natürlich gutgetan, sportlich überzeugt zu haben und dafür auch belohnt zu werden. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen hast du dich im Sommer mit Corona angesteckt. Wie ist es dir damit gegangen?

Wir überlegen bis heute, wie es ­passiert sein könnte, weil mein gesamtes Umfeld immer gesund war. Ich selber habe keinerlei Symptome gespürt. Aber der psychische Stress war enorm, weil ich ständig befürchtet habe, dass ich doch jemanden angesteckt haben könnte. Mein Trainer Philipp Unfried etwa hat schon etwas betagtere Eltern, und das hat heft 1|2021

mir extreme Sorgen bereitet. Gott sei Dank gab es aber letztlich keine Probleme. 2020 hattest du mit den Folgen einer Verletzung aus 2019 zu kämpfen. Wie fit bist du jetzt?

Der Unterschied ist extrem! Im Vorjahr konnte ich zum Beispiel erst Anfang März, kurz vor dem Lockdown,

mit dem Techniktraining beginnen, und jetzt fahre ich das volle Programm und fühle mich bereits topfit. Wenn das so bleibt, denke ich, dass man bei Olympia allerhand von mir erwarten darf. Wie beunruhigend sind die aktuellen Absageüberlegungen für dich?

Damit beschäftige ich mich nicht. Die Spiele in Tokio stehen fett angestrichen in meinem Kalender, und mein kompletter Plan ist darauf ­ausgerichtet. Würde ich es anders angehen, würde mich das wohl ­negativ beeinträchtigen. Sollte aber trotzdem wieder etwas passieren, muss ich das möglichst rational ­sehen. Für mich zählt mein Sport zu den allerwichtigsten Dingen, aber global gesehen gibt es natürlich Wichtigeres. Würde eine Absage etwas an deiner Zielsetzung Olympia­ medaille ändern? Die nächste Chance käme erst 2024.

Natürlich wäre es bitter, aber ich habe immer gesagt, dass ich bis 2024 im Spitzensport bleibe. Wenn es also aus irgendeinem Grund heuer nicht mit der Medaille klappt, dann halt in drei Jahren in Paris.

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schausport

Rollt das runde Leder? Auch ob David Alaba & Co ihr erstes Euro-Spiel gegen Nordmazedonien am 13. Juni in Bukarest vor vollen, limitierten oder ganz leeren Rängen austragen werden, soll Anfang März fixiert werden. Bis dahin bleibt wohl ebenfalls offen, ob man tatsächlich in zwölf Stadien in zwölf verschiedenen Ländern spielen lässt. Immerhin: Irgendwie will die UEFA die ja bereits für 2020 anberaumte Europameisterschaft heuer von 11. Juni bis 11. Juli offenbar durchziehen. Österreichs weitere Gruppen­ gegner wären die Niederlande und die Ukraine.

Schwimm-EM in Budapest Die als gesichert geltenden Titelkämpfe (10.–23. Mai) sollen zur großen Show der Lokalmatadorin, Triple-Olympionikin und 14-fache Europameisterin Katinka Hosszú (Foto) werden. Österreichs Medaillenhoffnungen ruhen auf Felix Auböck (400 m Freistil) und Caroline Pilhatsch (50 m Rücken). Ebenfalls im Fokus: die Alexandri-Zwillinge im Synchronschwimmen. www.len-budapest2020.com

www.uefa.com

Große Beachvolleyball-Sause in Wien

Nachdem die internationale PS-Elite im „Corona-Jahr I“ am Red Bull Ring nur beste Erfahrungen gemacht hat, geben auch heuer wieder die Formel 1 (4. Juli), die ­MotoGP mit Superstar Marc Márquez (5. August) und die DTM (4./5. September) in der Obersteiermark Gas.

Ihren letzten Turniereinsatz absolvierten Österreichs Beach-Asse Ende August bei den Staatsmeisterschaften in Baden. Seither heißt es auch für die Vizeweltmeister 2017, Clemens Doppler und Alexander Horst: „Bitte warten!“ Warten auf einen fixen World-Tour-Kalender 2021 und warten auf Austragungsmodalitäten der letzten Qualifikationsmöglichkeiten für Olympia und das zweite, ganz große Saisonhighlight, die Heim-EM in Wien (11.–15. August.). Deren Austragungsort, so munkelt man, könnte coronabedingt übrigens deutlich zentrumsnäher liegen als die bewährte Donauinsel.

www.projekt-spielberg.com

www.volleynet.at

Action in Spielberg

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FOTOS: JFK/EXPA/PICTUREDESK.COM, TETSU JOKO/AP/PICTUREDESK.COM, JAVIER SORIANO/AFP/PICTUREDESK.COM, RONALD ZAK/AP/PICTUREDESK.COM, GERALD TSCHANK/SCHULBILD GMBH, MOTORSPORTAKTIV.AT

Kanada fest im Visier TEXT: FRITZ HUTTER

Auch nach dem schwierigen CoronaJahr 2020 kann Alina Loibnegger auf die Treue ihrer Hauptsponsoren vertrauen.

Die Formel 1 gibt Rennfahrerin Alina Loibnegger nicht viel mehr als das berühmt-berüchtigte GTI-Treffen in ihrer Heimat. Sie steht auf richtige Autos, die ruhig ein bisserl Lärm machen dürfen. ALS LEHRLING wurde die zierli- Support von Robert Wagner durfte Division ihren ersten Podestplatz im che Kärntnerin aus Pörtschach einst Alina Loibnegger im italienischen Tourenwagen einfahren konnte. Da zur besten Floristin des Landes ge- Franciacorta im Team des ehemali- Corona 2020 auch dem Euro­ kürt. Aber schon damals ging die gen Formel-1-Piloten Alex Caffi ihre NASCAR-Kalender einen Kahlnun 26-Jährige privat statt Blumen ersten Testrunden in einem „richti- schlag verpasste, ging Alina Loibnegpflücken lieber Kart fahren. Zu- gen Auto“ drehen. In einem näm- ger ­unter anderem bei den deutschen nächst noch mit Freunden, aber lich, das in der EuroNASCAR Stan- National Endurance Series, einer Art schon bald auch im Kartverein dard ist: einem Chevy mit V8-Motor, Vorstufe zur DTM, in einem 340-PSKärnten auf allen Rennpisten in einem Hubraum von 5,7 Litern und BMW an den Start. Heuer wiedeund um Österreich. rum will sie sich außerdem bei Ral440 Pferdestärken. lyecross-Rennen in Österreich Auf der Kartbahn entdeckt Racing Lady stählen. Dazu hofft sie auf ein Comeback in der EuroNASCAR, Vor gut vier Jahren wurde dann bei Die Probe aufs Exempel verlief viel- um regelmäßig den satten Sound iheinem dieser Kartevents der erfah- versprechend – genau wie die ersten rer Traumautos zu hören und weiter rene Talente-Scout Robert Wagner EuroNASCAR-Renneinsätze auf ­fleißig an ihrem großen sportlichen auf Alina Loibneggers Potenzial Strecken-Klassikern wie in Valencia, Ziel zu arbeiten, dem Wechsel in die ­aufmerksam. „Er hat mich gefragt, Zandvoort und Hockenheim, wo sie NASCAR Pinty’s Series, die in ob ich mir den Umstieg in einen im Herbst 2019 mit Rang 2 in ihrer ­Kanada ausgetragen werden. /// Tourenwagen vorstellen könnte, und meine Antwort war natürlich ja“, ­erinnert sich Alina an jenen Tag, an dem für sie die Würfel gefallen sind. Von jeher träumt sie nämlich nicht von der Karriere in einem ­Monocoque-Boliden und vom für die a­llermeisten Rookies ohnehin unerreichbaren Fernziel Formel 1, sondern von einem g’standenen Racing in, wie sie sagt, richtigen Autos. 2018 war es dann so weit, und mit heft 1|2021

„Mir taugen richtige Autos, die auch a bissl Lärm machen!“ Alina Loibnegger

info

Das ist die schnelle Frau Geboren am 26. Jänner 1995; Größe: 1,64 m; Wohnort: Pörtschach; erlernter Beruf: Floristin (2013 1. Platz beim Kärntner ­Landeslehrlingswettbewerb); im Motorsport aktiv seit 2008; Karriereziel: ein Startplatz in der kanadischen NASCAR-Serie. www.motorsportaktiv.at Alina Loibnegger beim Dezember-Test in Italien

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schaureise STÄDTE – LÄNDER – GEHEIMTIPPS

REDAKTION: MICHAEL KRAUSE

GEBEUTELTE BRANCHE MIT ZUVERSICHT

Hoffnungsschimmer am Horizont Die Corona-Krise traf sie alle in beinahe gleichem Ausmaß: Tourismus, Flug- und besonders der Personenverkehr auf der Schiene brachen 2020 fast vollständig zusammen. Nur langsam geht es wieder bergauf. Für die Branche liegt die Hoffnung auf der Impfung und klaren Richtlinien.

ROBERT CHLEBEC, Stafa Reisen AllesReise.at

Die Tourismusbranche im Allgemeinen ist schwer von der Krise betroffen, und zwar alle Sparten: Fluglinien, Reedereien, Hotels, ­Reiseveranstalter und auch Reisebüros. Ich denke jedoch, dass die Leistungsträger gestärkt aus der Krise hervorgehen. Die verpflichtenden Tests mit 72 Stunden Vorlaufzeit für die Einreise in Zielländer sind wünschenswert und würden es einfacher machen. Hoffen wir, dass durch Impfungen und Tests diese Pandemie schon mit diesem Sommer bezwungen werden kann.

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DAS WAR MEHR ALS nur ein blaues Auge, was das vorige Jahr für das Reisen insgesamt, aber besonders für Flug- und Personenverkehr brachte. Heimische Unternehmen wie die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und WESTbahn auf der Schiene oder Austrian Airlines sowie der Flughafen Wien hatten mit riesigen finanziellen Umsatzeinbußen zu kämpfen. Sie waren und sind immer noch auf Staatshilfen angewiesen. Die harten Zeiten sind aufgrund der unsicheren Lage und Ausbreitung der COVID-19-Pandemie noch nicht vorbei. Dennoch blicken die

Unternehmen in die Zukunft – und das durchwegs positiv. Viel anderes bleibt ja auch nicht übrig. Wie gelingt der Re-Start?

Zumindest ab dem Sommer und mit einem raschen Fortschreiten der notwendigen Impfung landes- und weltweit dürfte man mit einem Wiedererstarken der Branchen rechnen, so der Tenor. Für den Einzelnen bedeutet das: Mit etwas Glück und ausgeklügelten Konzepten könnte sicheres Reisen schon bald wieder – Schritt für Schritt – möglich sein. Wir haben nachgefagt! /// heft 1|2021


e ANDREAS MATTHÄ, Vorstandsvorsitzender (CEO), ÖBB Holding

FOTOS: GETTY IMAGES, ÖBB/MAREK KNOPP, WESTBAHN, HARALD EISENBERGER, AUSTRIAN AIRLINES, STAFA REISEN, FLUGHAFEN WIEN AG (2)

Die ÖBB sind bestens vorbereitet, um im Frühjahr 2021 wieder voll durchzustarten. Mit neuen Zügen und zusätzlichen Verbindungen bieten wir unseren Fahrgästen sicheres Reisen mit Abstand. Im Fernverkehr fahren wir künftig mit dem Nightjet von Wien und Innsbruck nach Amsterdam und ab Dezember können unsere Fahrgäste die ­Metropole Paris von Wien über Nacht erreichen. Gerade der Nightjet ermöglicht die von vielen gewünschte Privatsphäre beim Reisen: entweder als Gruppe oder Familie im Privatabteil im Liege- oder Sitzwagen oder direkt im komfortablen Schlafwagen. So lässt sich das Urlaubsziel in Europa im Schlaf sicher und ausgeruht erreichen.

STEPHAN LINHART, Senior Director Sales Austria & Slovakia, Austrian Airlines

Die Nachfrage nach Flugreisen wird mit zunehmender Durchimpfungsrate und damit einhergehenden ­Lockerungen kontinuierlich steigen. Reisefreiheit und Gesund­heitsschutz werden künftig mehr denn je Hand in Hand gehen. Darum werden wir uns darauf vorbe­ reiten müssen, dass viele Länder Impf- oder Testnachweise bei der Einreise verlangen werden. Als Airline wird es unsere Aufgabe sein, diese vor Abreise zu ­kon­trollieren. Wir prüfen daher unter anderem den ­Einsatz digitaler Lösungen wie Gesundheitspässe.

ERICH FORSTER, CEO, WESTbahn Management GmbH

Wir hoffen, dass die Virus-Eindämmung einen Reise-Nachholbedarf mit Fokus auf Österreich auslöst. Darauf müssen Tourismus und Bahn ­gemeinsam setzen. Dass eine schöne Auszeit mit einer Bahnfahrt starten kann und von dieser Entscheidung auch das Klima profitiert, diese geänderte Priorität erwarten wir. Die Lösung für die Verlagerung von Mobilität, wie im Green Deal vorgesehen, ist mehr Wettbewerb auf der Schiene. Wir haben ihn in unserer DNA – brandneue Züge gibt’s Ende 2021 als „Zuckerl“ obendrauf.

JULIAN JÄGER, Vorstand, Flughafen Wien AG

Impfoffensive und Teststrategie machen 2021 gesundes Reisen wieder möglich. Wir erwarten eine Wiedererstarkung des Flug­verkehrs spätestens im zweiten Halbjahr. Die Impfung wird generell einen deutlichen Aufschwung bringen – es braucht aber einheitliche Reiseregeln. Dann wird es für die Menschen auch möglich, Sommer- und Herbstflüge zu ­buchen. Zur Erhaltung und Sicherung der A ­ rbeitsplätze ist die Verlängerung der Kurzarbeit bei den Unternehmen unverzichtbar.

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schaufamily SPIEL – SPASS – FREIZEIT

REDAKTION: BERNADETTE STROBL

DIE SECHS BESTEN TIPPS VON DEN PROFIS

So klappt das Lernen zu Hause Voll motiviert ins zweite Schulhalb­ jahr: Auch wenn der Familienalltag corona­bedingt weiterhin heraus­ fordernd bleibt – mit den Tipps von LernQuadrat büffelt es sich auf jeden Fall leichter.

Klare Strukturen festlegen Wenn der Präsenzunterricht in der Schule ausfällt, sind Routinen umso wichtiger. Sie geben Kindern Sicherheit und ein Stück Normalität zurück. Deshalb: Morgens raus aus dem Pyjama, fertig machen, gemeinsam frühstücken, und los geht’s! Generell sollten sich die Tagesabläufe un­ ter der Woche ähneln. So sollte es feste Aufsteh- und Schlafenszeiten, fixe Bewegungseinheiten sowie klare Zeiten für Mahlzeiten und Lernpausen geben. Am besten ist es, wenn Familien diesen Plan schriftlich festhalten und ihn gut sichtbar aufhängen. Am Plan kann auch gleich eine Einteilung von diversen Geräten wie Tablet oder Laptop erfolgen.

Tagesziele besprechen Einen guten Einstieg ins Lernen bietet das ­gemeinsame Besprechen des Stundenplans: Was steht heute auf dem Programm? Was wird gebraucht, um die einzelnen Punkte er­ ledigen zu können? Bei welchen Aufgaben ist die Unterstützung der Eltern gefragt und wann werden diese Übungen gemeinsam erledigt?

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Genügend Pausen einplanen Für effektive Lerneinheiten sollten etwa 40 Minuten eingeplant werden. Danach folgt eine kurze Pause, an die zum Beispiel ein Wecker er­ innert. Achtung: Bei Volksschülern gelten kür­ zere Lernzeiten zwischen 15 und 20 Minuten. Nach zwei bis drei Lerneinheiten ist eine grö­ ßere Pause von mehr als einer Stunde an­ gesagt – am besten mit Bewegung an der frischen Luft!

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y Rechtzeitig Unterstützung holen Auch wenn sich die Kommunikationswege ­ erändert haben: Die Lehrer der Schule sind weiter­ v hin die erste Anlaufstelle, wenn es ­Probleme mit dem Lernstoff gibt oder V ­ erständnisschwierigkeiten auf­ tauchen. Falls intensive Unterstützung benötigt wird, stehen neben privaten Nachhilfe-Dienstleis­ tern auch kostenlose Angebote bereit – etwa die Gratis-Lernhilfe und die Lernstationen der Volkshochschulen. Als Faustregel gilt: Lie­ ber früher als zu spät beginnen und kleinere Lücken möglichst zeitnah schließen.

Lerngruppen mit Freunden starten Für einen fixen, ruhigen Patz sorgen

FOTO: GETTY IMAGES

Eltern können ihre Kinder unterstützen, indem sie für Ordnung und Ruhe beim Lernen sorgen. Dafür kann es hilfreich sein, gemeinsam einen fi­ xen Lernplatz festzulegen – dieser muss nicht unbedingt ein Tisch sein. Wichtig ist lediglich, dass Materialien bereitliegen und dass Handys, Spielzeuge oder Konsolen ­ ­möglichst wenig ablenken können.

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Lerngruppen können dabei helfen, die Motivation zu steigern. Das geht auch online oder per Smart­ phone. Die Schüler suchen sich selbst aus, mit welchen Mitschülern oder Freunden sie virtuell in Kontakt treten und ­lernen. So leiden auch die sozialen Kontakte beim Lernen zu Hause nicht allzu sehr. Ein weiterer positiver Ne­ beneffekt: Der Austausch stärkt den Team-Zusammenhalt.

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schaufamily

Ich will ein Haustier!

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Die Favoriten

So lieb sie auch sind, die Anschaffung von Katze & Co. für die ganze Familie will wohl überlegt sein.

Vierbeiner mit Wau-Effekt Nicht jede Hunderasse ist für Fami­ lien geeignet. Überzüchtete Tiere, Rassen mit niedriger Reizschwelle sowie Hunde mit großem Jagdtrieb (z. B. Dackel) sind nichts für Kinder. Übrigens: Hunde fühlen sich auch in einer Wohnung wohl, sofern sie draußen ausgelastet werden – und das bei jedem Wetter. Auch ein Gar­ ten ersetzt keinen Spaziergang!

Auf samtigen Pfoten

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SCANNEN & PUNKTEN INFOS SEITE 7

BEVOR DAS HAUSTIER gekauft wird, ist der Familienrat gefragt: Wie viel Zeit hat man für ein Haustier? Hunde etwa sind besonders zeit­intensiv – und das für viele Jahre. „Dazu kommt die Frage nach der Pflege, dem Zeitaufwand zum Sauberhalten, Futter- und Tierarztkosten, der Urlaubsbetreuung und Allergien“, sagt Claudia Herka vom Tierheim Parndorf. Sie stellt klar: „Tiere, die keine Arbeit machen, gibt es nicht!“ Ihr Tipp: „Informieren, fragen, überlegen und erst dann ­entscheiden.“ Denn: Die unüberlegte Anschaffung von Haustieren ist der Abgabegrund Nummer eins im Tierheim.“ Informieren, bitte!

In Büchern und im Internet gibt es Auskunft, aber auch Zoofachhandel, Züchter, Hundeschulen und Tierheime beraten. „Wer an einen Hund denkt, kann mit Tierheimhunden 58 schau

spazieren gehen und sie so besser kennenlernen“, empfiehlt Herka. Hilfreich ist auch, die Pflege eines Tieres von Freunden oder Bekannten zu übernehmen. Keine falschen Erwartungen

Die Frage nach dem geeigneten Tier ist höchst komplex. „Ungeeignet sind beispielsweise nachtaktive Tiere wie Hamster“, erklärt Claudia Herka. Auch die Lebenserwartung der Tiere ist nicht zu vergessen: Schildkröten etwa leben mehrere Jahrzehnte. Bei den Anschaffungsund Erhaltungskosten gilt: Je exotischer das Tier, desto teurer. Die Frage nach dem Platz ist ebenfalls entscheidend – selbst kleine Tiere brauchen viel „Auslauf“. Vorsicht ist bei falschen Erwartungen geboten. Sie dämpfen die Freude. Kaninchen oder Meerschweinchen etwa sind Fluchttiere, die sich nicht gern knuddeln lassen. ///

Kaninchen und Meerschweinchen Die Fluchttiere brauchen viel Zeit, bis sie zahm werden. Achtung: Die beiden Tierarten passen nicht zusammen!

Fische Sie beruhigen aktive Kinder und punkten mit geringem Pflegeauf­ wand. Die Haltung ist allerdings nicht einfach, ein Aquarium je nach Größe teuer.

Schildkröten Schildkröten sind Wildtiere, die sehr alt werden, viel Platz brauchen und beobachtet werden können. Hoch­ heben stresst sie.

Mäuse und Ratten Mit den geselligen Tieren wird es nie langweilig, sie fühlen sich aber nur mit zwei bis drei weiteren Artge­ nossen wohl. Sie brauchen mindes­ tens ein Mal pro Woche Freilauf.

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FOTOS: GETTY IMAGES

Sofern es nicht bereits ein felliges, gefiedertes oder gepanzertes Familienmitglied gibt, taucht der Wunsch nach einem Haustier früher oder später auf. Was gilt es vor dem Kauf zu beachten? Und welche Tiere sind geeignet?

Damit eine Freundschaft entsteht, müssen Kinder Katzen verstehen lernen. Ein Stubentiger will unge­ stört auf die Toilette gehen, beim Fressen seine Ruhe haben und sich mehrere Stunden am Tag zum Schlafen zurückziehen. Werden Kat­ zen nur in der Wohnung gehalten, sind Kuschelhöhlen, Katzenspiel­ zeug und Kratzbaum wichtig.


EVENTS – TERMINE – WAS IST LOS

REDAKTION: WERNER SCHUSTER

BIS SONNTAG

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JÄNNER 2022

Das Jahrhundert des Sports Museum Niederösterreich

Ab MÄRZ AUSSTELLUNG

I wer’ narrisch! In den 1920er-Jahren wurde Sport zum Massenphänomen. Der Achtstundentag brachte mehr F ­ reizeit und ermöglichte mehr ­Menschen, Sport zu betreiben. Das neue Radio übertrug Wettkämpfe ins Wohnzimmer, der sportliche ­Körper wurde zum viel fotografierten Schönheitsideal. – Seit ­einem Jahrhundert formt und verändert Sport unsere Gesellschaft, ob es um unser Körperbild geht, das Konzept von „Fairness“ und „Wettbewerb“ oder die kollektive Erinnerung an sportliche Erfolge. In fünf Themenbereichen beleuchtet die Ausstellung ein Jahrhundert der Sportbegeisterung und lädt die Besucher ein, selbst aktiv zu werden.

FOTOS: ÖNB WIEN/LOTHAR RÜBELT, ESEL.AT/LORENZ SEIDLER, MAK/GEORG MAYER, CHRISTOPH FUCHS, DIETER NAGL FÜR SKB

N I WER’ NARRISCH! DAS JAHRHUNDERT DES SPORTS Bis 9. Jänner 2022, Museum Niederösterreich, St. Pölten, Kulturbezirk 5, Tel. 02742/90 80 90, www.museumnoe.at

So entgeht Ihnen nichts. Die besten Termine für Wien, Niederösterreich und das Burgenland.

Alle Termi ne aufgrund von COVID-19 ohne Gewä hr!

AUSSTELLUNG

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AUSSTELLUNG

AUSSTELLUNG

Machtlose Kunst

Invasion der Objekte

Kunstbedürfnisanstalt

Bauhaus ohne Mythos

Arbeiten, in denen Kunst ihre Machtlosigkeit gegenüber der kybernetischen Maschine zum Ausgangspunkt von Gegenentwürfen macht.

Verborgene Meisterwerke: Teils noch nie oder sehr selten gezeigte Highlights und besondere Exponate verlassen für kurze Zeit das MAK-Depot.

Die mittlerweile 93-jährige Beschorner macht alles zu Kunst. Fundstücke und Sammelobjekte sind ebenso Teil dieses wundersamen Universums.

Eine designgeschichtliche Einordnung. Diese Ausstellung zeigt: Das Bauhaus war weder Ausgangspunkt noch Höhepunkt der Moderne.

W CYBERNETICS OF THE POOR Bis 28. März, Kunsthalle Wien, 7., Museumsplatz 1, Tel. 01/521 89-0, www.kunsthallewien.at

W FRECH UND FREI! Bis 5. April, MAK, 1., Stubenring 5, Tel. 01/711 36-0, www.mak.at

N LIESELOTT BESCHORNER Bis 11. April, Landesgalerie Niederösterreich, Krems, Museumsplatz 1, Tel. 02732/908 01-0, www.lgnoe.at

W VON ARTS & CRAFTS ZUM BAUHAUS Bis 9. Mai, Möbel Museum Wien, 7., Andreasgasse 7, Tel. 01/524 33 57, www.hofmobiliendepot.at

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kurz & bündig BIS

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OPER

AB DO 4. 3. LA TRAVIATA W Einst als Dame der demi-monde umworben und gefeiert, von ihren zahllosen Freiern mit Geld und Juwelen überhäuft, endet das Leben von Violetta Valéry – verlassen und unheilbar an Tuberkulose erkrankt – in einer ärmlichen Mansarde in ­Paris. An der Staatsoper wird in der Neuinszenierung von Simon Stone die Titelpartie von Giuseppe Verdis Oper von Pretty Yende gesungen, den Alfred gibt Frédéric Antoun.

Künstliche Intelligenz?

Technisches Museum

Bis 20. März, Staatsoper, 1., Opernring 2, Tel. 01/514 44-2250, www.wiener-staatsoper.at

THEATER

DI 9. 3. ICH MACHE DAS FÜR SIE W Pauline staunt nicht schlecht, als Eric mit einem Strauß Rosen vor ihrer Tür steht – sieben Jahre, nachdem sie ihn verlassen hat. Eric ist Gründer der Agentur „Trennung frei Haus“, die für anonyme Kunden das unangenehme Geschäft des Schlussmachens übernimmt. Mit einem solchen Auftrag steht er also jetzt unvermutet der Liebe seines

AUSSTELLUNG

Humanoide Roboter und autonome Systeme

Lebens gegenüber, doch Hyppolite, Paulines aktueller Lover, hat sich das mit der Trennung kurzfristig anders überlegt und erscheint kurze Zeit später ebenfalls bei Pauline … Komödie von Tristan Petitgirard mit Sonja Zobel, Sebastian Martin Rehm und Bálint Walter. 9. März, Akzent, 4., Theresianumgasse 16–18, Tel. 01/501 65-3306, www.akzent.at

Die Fortschritte überschlagen sich: Computer komponieren Sinfonien und steuern Straßenbahnen. Jetzt steht in der jahrhundertelangen Reise der Automatisierung eine Richtungsentscheidung bevor: Nutzen wir die Algorithmen zur Abwendung der Klimakrise oder verstärken wir durch ihren Einsatz soziale Ungerechtigkeiten? Ermächtigen wir pflege­

bedürftige Menschen oder missbrauchen wir sensible Gesundheitsdaten? Wie formen und denken wir die neu gewonnenen (Un-)Abhängigkeiten? Der dritte Teil der Serie „weiter ­gedacht_“ eröffnet Besuchern einen transparenten, reflektierten Blick auf die Utopien und Hysterien, die sich um humanoide Roboter und ­autonome Systeme ranken. Es wird

Ab 5. 3.

nach den Möglichkeiten gefragt, wie wir sie für die großen gesellschaftlichen und technologischen Umwälzungen einsetzen können. W KÜNSTLICHE INTELLIGENZ? Bis Sommer 2022, Technisches Museum Wien, 14., Mariahilfer Straße 212, Tel. 01/899 98-0, www.technischesmuseum.at

W

THEATER

AB MÄRZ STADT DER BLINDEN W Ein Mann erblindet ohne ersichtlichen Grund. Innerhalb kürzester Zeit greift diese Blindheit wie eine Seuche um sich. Durch eine drastische Maßnahme versucht die Regierung Herr der Lage zu werden: In einem Sanatorium werden die Erkrankten vom Rest der Gesellschaft abgeschottet. Bereits nach kurzer Zeit reißt eine kleine Gruppe von Männern die Kontrolle an sich und errichtet eine Schreckensherrschaft. – Stephanie Mohr inszeniert die Dramatisierung des Romans von José Saramago. Ab März, Theater in der Josefstadt, 8., Josefstädter Straße 26, Tel. 01/427 00, www.josefstadt.org

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Landschaften – von Dürer bis Klee Die Albertina lädt mit dieser Ausstellung zu einem abwechslungsreichen Spaziergang durch Landschaftsbilder aus fünf Jahrhunderten. Von den Anfängen des autonomen Landschaftsbildes und seiner Bahnbrecher, allen voran Albrecht Dürer, spannt sich der Bogen über Bruegel, Rembrandt und das holländische Goldene Zeitalter, von Stadtpanoramen der Renaissance zu nahsichtigen Veduten, von utopischen Entwürfen arkadischer Landschaften bis zum illusionslosen, realistischen Naturbild im Zeitalter der Industrialisierung, von den ­Bildern der Erhabenheit und des Sublimen bei Caspar David Friedrich über die Schreckensvisionen und Dystopien bei Alfred Kubin bis zu den Kinderträumen verspielter Natur bei Paul Klee. Schlüsselwerke der romantischen Landschaft und österreichische Aquarellkunst des 19. Jahrhunderts wie Jakob und Rudolf von Alts Wien-Ansichten runden die Ausstellung ab. Der Großteil der gezeigten Werke wurde vom Sammlungsgründer der Albertina, Herzog Albert von Sachsen-Teschen (1738–1822) erworben. W STADT – LAND. VON ALBRECHT DÜRER BIS PAUL KLEE 5. März bis 30. Mai, Albertina 1., Albertinaplatz 1, Tel. 01/534 83-0, www.albertina.at

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FOTOS: SEBASTIAN WEISSINGER, ADRIAN _ZINGG, CHRISTIAN STREILI

AUSSTELLUNG


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Bei „Cirque danse“ verschmelzen zeitgenössischer Zirkus mit klassischem und modernem Tanz.

kurz & bündig THEATER

TANZ/ZIRKUS

Zirkus, unabhängig

AUSSTELLUNG

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Satirische Schätze

Der „Cirque danse“ von Recirquel ist aus dem Geist des modernen Tanzes ­ eboren: Es ist die Befreiung des Zirkus durch die Unabhängigkeit des T g ­ anzes, ein Versuch, aus der strengen, durch Tricks regulierten Sprache des Genres auszubrechen. „Cirque danse“ ist eine Verschmelzung von Zirkus und Tanz durch die Verschmelzung von Staunen und Erstaunen, wobei keine der beiden Kunstformen stärker ist als die andere, sondern sie begleiten einander. Der „Cirque“ findet Freiheit, während der „danse“ eine neue Ausdruckskraft g ­ ewinnt – und ein hybrider Performer wird geboren, der beide vereint. „Wir sprechen über große, ernste Themen“, so Bence Vági, Regisseur und Künstlerische Leiter von Recirquel, „die jeden auf die eine oder andere Weise betreffen. Wir tun das in einer Form und Sprache, die keinen ausschließt, ­sondern dem Publikum Raum zum Nachdenken geben soll. ,Solus Amor‘ ist eine Arbeit über Glauben und Liebe, über die Natur und das Universum.“

FOTOS: TAMÁS RÉTHEY-PRIKKEL, HANS REISER-SAMMLUNG GRILL, BILDRECHT WIEN/JOSEPH BEUYS ESTATE/VISDA, STADTSAAL

N SOLUS AMOR 6. und 7. März, Festspielhaus St. Pölten, Kulturbezirk 2, Tel. 02742/90 80 80-222, www.festspielhaus.at

Seit über 50 Jahren sind Humor und Komische Kunst für Meisi und Helmut Grill die treibende Kraft für ihre Sammlung satirischer Zeichnungen. In ihrer Galerie der Zeichner g ­ aben sie der Satire und den Größen der Szene ein Zuhause, unter anderem Gerhard Haderer, Rudi Hurzlmeier und Tomi Ungerer. Im Karikaturmuseum wird eine Auswahl dieser Sammlung satirischen Schätzen der Landessammlungen Niederösterreich gegenübergestellt.

AB MO 1. 3. (R)EVOLUTION W Lana will im Frühjahr 2040 ein perfektes Baby zur Welt bringen: konkurrenzfähig, sozialversicherungstauglich und immun gegen ausgewählte Krebsarten und resistent gegen Klimakatastrophen. Das Genmaterial von Lanas Mann René ist dürftig und er fragt sich auch, ob es gelingt, das Survivor-Paket für den designten Spross in spe abzuzahlen. Zu Hause wartet Alecto auf die beiden, analysiert die Daten sämtlicher Verhaltensweisen und prognostiziert damit punktgenau Gesundheitsrisiken ebenso wie ­Gefühlswahrscheinlichkeiten. Inspiriert von Yuval Noah Hararis „21 Lektionen für das 21. Jahrhundert“. Bis 27. März, Theater Drachengasse, 1., Fleischmarkt 22, Tel. 01/513 14 44, www.drachengasse.at

LESUNG

DI 2. 3. INDIEN W Zahlreiche Neuinszenierungen des Stücks an renommierten Theatern im gesamten deutschsprachigen Raum belegen den Stellenwert

N VOLLTREFFER 5. März bis 30. Mai, Karikaturmuseum Krems, Steiner Landstraße 3a, Tel. 02732/90 80 20-177, www.karikaturmuseum.at

AUSSTELLUNG

Honigpumpe am Arbeitsplatz

Joseph Beuys, Honigpumpe am Arbeitsplatz, 1974–1977

JOSEPH BEUYS hat ab den 1960er-Jahren neue Denkansätze geschaffen, die in ihrer Vielfalt noch heute zeitgenössisch wirken. Mit seiner Erweiterung des Kunstbegriffs und dem Konzept der Sozialen Plastik wurde er weltberühmt. Die Kunst – so Beuys’ Leitgedanke – solle auf der sozialen, politischen, geistigen und wissenschaftlichen Ebene wirksam werden und damit integraler Bestandteil unseres Denkens und Handelns sein. Um die Begriffe Denken, Handeln und Vermitteln rankt sich auch die Präsentation im Belvedere 21. Während das Hauptwerk „Honigpumpe am Arbeitsplatz“ sinnbildlich für Aktionen machen die Stimmung ­Joseph Beuys’ Credo der Verände- von Beuys’ Zeit nachvollziehbar. rung der Gesellschaft aus der Kunst Daneben versammelt die Ausstelheraus steht, markieren die Hirsch- lung Werke und Dokumentationen denkmäler gleichsam den Neuan- zu Beuys’ Wirken in Wien. Beuys fang einer zerrütteten Gesellschaft. war in der Stadt mit Ausstellungen, Dokumente von Performances und Aktionen und Vorträgen präsent. heft 1|2021

von „Indien“. Alfred Dorfer und J­ osef Hader lesen das von ihnen verfasste kabarettistische Theaterstück über zwei scheinbar unvereinbare Charaktere, die sich im Zuge einer gemeinsamen Dienstreise durch Niederösterreichs Wirtshäuser hassen und lieben ­lernen. 2. März, Stadtsaal, 6., Mariahilfer Straße 81, Tel. 01/909 22 44, www.stadtsaal.com

KONZERT

Für die Galerie nächst St. Stephan entwickelte er etwa das Environment „Basisraum Nasse Wäsche“. W JOSEPH BEUYS 4. März bis 13. Juni, Belvedere 21, 3., Arsenalstraße 1, Tel. 01/795 57-0, www.belvedere.at

MI 3. 3. PIAZZOLLA FOREVER W Richard Galliano gilt international als „Entdecker des Akkordeons im Jazz“. Auf Anregung von Astor Piazzolla hin hat er auch seine französischen Wurzeln wiederentdeckt. Galliano fand Parallelen dieser Musette zum Blues, zur Musik des brasilianischen Nordostens – und natürlich zum Tango. Als Dank spielt er seit Jahren das Programm „Piazzolla forever“ in Erinnerung an den argentinischen Bandoneon-Spieler. Im Konzerthaus steht ihm dabei das Janoska-Ensemble zur Seite. 3. März, Konzerthaus, 3., Lothringerstraße 20, Tel. 01/242 00-2, www.konzerthaus.at

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kurz & bündig AUSSTELLUNG

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Alles war beseelt

THEATER

AB DO 4. 3. EIFERSUCHT W Seit 27 Jahren lebt Laszlo mit seiner Frau Helen, ebenfalls Anwältin, in einem Penthouse in der 24. Etage eines wohlsituierten Hochhauses. Eine Welt, die vollkommen in Ordnung zu sein scheint. Doch nur einige Etagen höher lebt Yana, Architektin des Hauses und um ­einige Jahre jünger als Helen. Sich ihrer Überlegenheit bewusst, nimmt sie kurzerhand Kontakt zu Helen auf, um die Kontrahentin auszubooten. Es entbrennt ein hemmungsloser Schlagabtausch zwischen den beiden Frauen, witzig, sprachlich und intellektuell auf hohem Niveau. Mit Eva-Christina Binder, Lara ­Neversal und Dany Sigel.

Das MAMUZ Museum Mistelbach zeigt auch heuer die Maya-Ausstellung mit 200 Originalexponaten aus Guatemala, die Einblicke in die reichhaltige Geschichte der Maya ermöglichen. Neu ist die Sonderausstellung „Götter & Rituale der Maya“, welche in die Schöpfungsmythen einführt und die wichtigsten Götter vorstellt, von denen viele noch heute fortleben. In der Vorstellung der Maya war die gesamte Welt von heiligen Kräften durchdrungen: Alles, auch von Menschen geschaffene Dinge, galt als beseelt und konnte sich in der ­Gestalt von Göttern offenbaren. N GÖTTER & RITUALE DER MAYA Bis 21. November, MAMUZ Museum Mistelbach, Waldstraße 44–46, Tel. 02572/207 19, www.mamuz.at

Bis 27. März, Komödie am Kai, 1., Franz-Josefs-Kai 29, Tel. 01/533 24 34, www.komoedieamkai.at

KABARETT

Ab MI 17. 3. BERNI WAGNER W Berni hat Probleme mit der Natur. Von Natur aus ist er nämlich nicht so schlau, wie er gern wäre, sein Körper sieht nicht so aus, wie er

BIS SONNTAG

21 NOVEMBER

Lebensgroße Jademaske aus Guatemala, mittlere Vorklassik (800–250 v. Chr.)

17.–19. März, Kabarett Niedermair, 8., Lenaugasse 1a, Tel. 01/408 44 92, www.niedermair.at

KABARETT

FR 5. 3. RADESCHNIG B „Das Netz hat für mich ent­ schieden, dass ich ein Genussmensch bin. – Ob wir uns deshalb ­ausei­nandergelebt haben?“ (N. Radesch­nig). – „Halt die Pappn!“ (B. Radeschnig). – Mit denselben Genen, aber unterschiedlichen ­Suchergebnissen verlassen zwei Schwestern für einen Abend die Gemütlichkeit ihrer Paralleluniversen, um sich ihre verschiedenen Sichtweisen auf die großen Themen des Alltags ungefiltert um die Ohren zu hauen. 5. März, KUGA Großwarasdorf, Parkgasse 3, Tel. 02614/70 01, www.kuga.at

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MAMUZ Mistelbach

KABARETT

Ab FR 12. 3.

Engelbrechts–Dakar

SHOW

Ob sich Roland Düringer die „Masters of Dirt“ (siehe Tipp rechts) entgehen lässt? Die Programme „Benzinbrüder“ (1997) und „Africa Twinis“ (2019) könnten diese Vermutung nahelegen. In „Africa Twinis“ jedenfalls versuchen zwei Waldviertler auf ihren Motorrädern von Engelbrechts nach Dakar zu gelangen – über 30 Jahre, nachdem sie an der Verwirklichung dieses Traums gescheitert sind. Laut Martin Sattler (Wiener Zeitung) „ein Abend zum Lachen und Nachdenken, welchen lange gehegten Traum man selber doch endlich umsetzen sollte“. B N W AFRICA TWINIS 12. März, Cselley Mühle, Oslip, 18. März, Zwettl, Stadtsaal 23. März, Wien, Schutzhaus zur Zukunft, mehr Termine auf www.dueringer.at

W

Harte Benzinbrüder und sexy Fuelgirls Die Athleten des M.O.D.-Teams zeigen atemberaubende Showelemente und Tricks, die bei den Zusehern Adrenalin freisetzen. Auf BMX, Mountainbikes, FMX-Bikes, Quads, Buggys und sogar Snowmobiles setzen sie die Gesetze der Physik scheinbar außer Kraft und lassen nichts unversucht, um ihre Fans jedes Jahr aufs Neue mit waghalsigen Tricks zum Staunen zu bringen. Dank der ­musikalischen Untermalung von DJ Mosaken ist die Show eine tolle Erfahrung für viele; besonders für die aufgeregten Männer sind die Fireshows der sexy Fuelgirls konzipiert. Nie hätten sich die Athleten gedacht, wie hart es ist, ein ganzes Jahr zu pausieren; aber sie haben die Zeit genutzt – für neue Ideen und noch s ­ pektakulärere Showelemente. Längst schon haben sie mit den Vorbereitungen und dem ­Training begonnen, um das Publikum 2021 bei der Show in Wien und auf der großen Österreich-Tour mit noch verrückteren Highlights zu begeistern. W MASTERS OF DIRT 12.–14. März, Stadthalle, 15., Roland-Rainer-Platz 1, Tel. 01/799 99 79, www.stadthalle.com

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FOTOS: JORGE PÉREZ DE LARA ELÍAS, ANDREA SOJKA, NEXT LEVEL ENTERTAINMENT GMBH, ASTRID KNIE

ihn gerne hätte, und überhaupt ist er ein eher unzufriedener Mensch. Also attackiert er die Natur frontal – so lange es sie noch gibt! Denn was ist Evolution anderes, als aus dem Wasser zu kommen, um lernen zu können. wie man ertrinkt? Viele Kabarettabende fragen, wo wir uns hin entwickeln – Selten ist die Antwort: „Zum Amphibientum“.

Götter & Rituale der MAYA


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AB FREITAG

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kurz & bündig

MÄRZ

Theater in der Vorstadt Theater Forum Schwechat

Das Theater Forum Schwechat spielt Karl Valentin.

KABARETT

SA 6. 3. KLAUS ECKEL B Kennen Sie auch diese Liebe, die man empfindet, wenn auf der Autobahn ein hupender Porsche Cayenne hinten auffährt? Diese Vorfreude, wenn der Chef einen Witz erzählt? Diese Zuversicht, wenn Sie dem amerikanischen Präsidenten bei einer Rede zuhören? Diese Sorge, dass Sie am Sterbebett bereuen könnten, viel zu wenig Zeit auf Facebook, Twitter und Instagram verbracht zu haben? Falls Sie diese Gefühle nicht kennen, dann sind Sie bei Klaus Eckel richtig. Falls schon, dann auch.

N THEATER

Die Pole des Irrsinns Münchens „Blödsinnkönig“ Karl Valentin hat 1933 einen absurden Sketch aus seinem Stück „Tingeltangel“ im Kurzfilm „Orchesterprobe“ verwendet: ein wunderbar groteskes Gefecht zwischen Taktstock, Maßkrug und Geigenbogen. Dieser Klassiker aus dem Repertoire von Karl Valentin und Liesl Karlstadt parodiert das Musizieren. Es wird schief in die Trompete geblasen („Ja, passt schon!“) und sich mit Taktstöcken duelliert. Das Bühnenstück war vor ca. 100 Jahren legendär und u ­ mjubelt. Kurt Tucholsky beschrieb es als „Höllentanz der Vernunft um beide Pole des Irrsinns“. In der Eigenproduktion des Theater Forum Schwechat mit sechs Schauspielern und vier Musikern führt Manuela Seidl Regie.

6. März, Cselley Mühle, Oslip, Sachsenweg 63, Tel. 02684/22 09, www.cselley-muehle.at

KABARETT

AB DI 9. 3. LUKAS RESETARITS W Auch in seinem 74. Lebensjahr befindet sich Lukas Resetarits nach wie vor im „Unruhestand“ (Titel seines 24. Programms). Und auch wenn sein 28. Programm „Das Letzte“ heißt, so versichert er gleich, dass dies nur der Titel ist

ADVERTORIAL. FOTO: WEINLAGERLOGISTIK

N THEATER IN DER VORSTADT Bis 19. März, Theater Forum Schwechat Ehrenbrunngasse 24, Tel. 01/707 82 72, www.forumschwechat.com

Ab SA 13. 3.

FOTOS: MIRJAM KOCH, PETER HENNESSEY, KATRIN WERZINGER

AUSSTELLUNG

Mitgefühl, Unbehagen Patricia Piccininis skulpturale Welt ist die der geklonten Existenzen und Cyborgs – Mutanten von Mensch, Tier und Maschine. In ihrem Tun ­nehmen sie empathische Züge an, strahlen Wärme, Nähe und Mitgefühl aus. Zugleich vermitteln diese Wesen kreatürliches Unbehagen. Die erste große Werkschau in Österreich zeigt Skulpturen, Installationen, Collagen und Video-Arbeiten der aus Sierra ­Leone stammenden Künstlerin aus beinahe zwei Jahrzehnten. N PATRICIA PICCININI 27. März bis 31. Oktober, Kunsthalle Krems, Franz-Zeller-Platz 3, Tel. 02732/90 80 10, www.kunsthalle.at

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und nicht das bedeutet, was man glauben oder befürchten könnte. Es geht um aussterbende Tiere, Fake News, Message Control und dumme Lügen. 9., 10., 11., 23., 24. März, Stadtsaal, 6., Mariahilfer Straße 81, Tel. 01/909 22 44, www.stadtsaal.com

THEATER

Liebe Weinfreunde,

der Wineshop Parndorf hat wieder zu seinen gewohnten Öffnungszeiten, Montag–Freitag 9–17.30 Uhr, für Sie geöffnet. Bei uns finden Sie mehr als 500 verschiedene Weine, Premium-Spirituosen sowie regionale Bioprodukte und Accessoires – und das alles zu Ab-Hof-Preisen. Über bevorstehende Verkostungen und Events informieren wir Sie gerne auf unserer Facebook-Seite Wineshop Parndorf sowie auf unserer Website. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Ihr Wineshop-Team Wine Shop Parndorf Heidehofweg 9, 7111 Parndorf Telefon 02166/206 74 shop@wein-logistik.at www.wein-logistik.at

AB DO 11. 3. NUR EINE LAUS W London 1665: Draußen wütet die Pest, drinnen sitzen ein reicher Aristokrat und seine Frau in ihrem luxuriösen Stadthaus die Ausgangssperre aus, um danach aufs Land ziehen zu können. Da brechen mitten in der Nacht zwei ­Eindringlinge ein: ein dubioser ­Matrose und ein minderjähriges Mädchen auf der Suche nach Nahrung und einem Platz zum Schlafen. Nun wird vom Pestwächter die Quarantäne für alle neu festgesetzt: Die beiden ungleichen Paare müssen das Haus mehrere Wochen zwangsweise miteinander teilen. Anfangs halten sich alle noch an ihre gesellschaftlichen Rollen … Bis 10. April, Theater Scala, 5., Wiedner Hauptstraße 108, Tel. 01/544 20 70, www.theaterscala.at

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kurz & bündig AB FREITAG

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MUSIKTHEATER

AB MO 11. 3. DIE DREIGROSCHENOPER W Die Geschichte um den Bettlerkönig Peachum, seine Tochter Polly und den Schwerkriminellen Mackie Messer wurde 1928 von Bertolt Brecht für die Eröffnung des Theaters am Schiffbauerdamm in Berlin bearbeitet. Die Probenzeit verlief turbulent, die Inszenierung drohte mehrmals zu scheitern, aber nachdem die Premiere doch glücklich über die Bühne gegangen war, wurde das Stück zum größten Theatererfolg der damaligen Zeit – nicht zuletzt aufgrund der Musik von Kurt Weill. Mit Herbert Föttinger, Swintha Gersthofer und ­Claudius von Stolzmann.

APRIL

Elfie Semotan

Elfie Semotan, Selbstporträt, New York, 2000

Kunst Haus Wien

Ab 11. März, Theater in der Josefstadt, 8., Josefstädter Straße 26, Tel. 01/427 00, www.josefstadt.org

KINDERTHEATER

AB MO 11. 3. KÖNIG DROSSELBART W König Ludovik von Sonnenschein hat einen Traum. Ein goldener Turm soll seine Großartigkeit für jedermann im Königreich sichtbar machen. Doch woher das Geld

AUSSTELLUNG

Zum Geburtstag eine Retrospektive

Ab 11. März, Rabenhof Theater, 3., Rabengasse 3, Tel. 01/712 82 82, www.rabenhof.at

THEATER

AB SA 13. 3. BETROGEN N Eine einfache Geschichte dreier Menschen von Liebe und Betrug: Emma betrügt ihren Mann Robert mit seinem Freund Jerry. Doch auch sie fühlt sich betrogen, denn Robert schätzt die Freundschaft zu Jerry offenbar mehr, als er sie liebt. Und Jerry fühlt sich ebenfalls betrogen, von Emma, denn sie hat durch ihr Geständnis die alte Männerfreundschaft unmöglich gemacht. Bis 27. März, Stadttheater Mödling, ­Babenbergergasse 5, Tel. 02236/429 99, www.theaterzumfuerchten.at

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Anlässlich ihres 80. Geburtstags würdigt das Kunst Haus Wien die große österreichische Fotografin E ­ lfie Semotan mit einer umfangreichen Retrospektive. Die Präsentation der 160 Arbeiten macht den fotografischen Kosmos Semotans als großes ineinandergreifendes Geflecht von spezifischen H ­ erangehensweisen an das Medium Fotografie erfahrbar. „Die Ausstellungskomposition wird extravagant“, sagt Semotan, „meine Arbeit wird nicht chronologisch, sondern aus einem neuen intuitiven und innovativen Blickwinkel ­präsentiert.“ – Die Kunst und die Kunstgeschichte dienen Semotan vielfach als Inspirationsquelle. Ihre Nähe zur bildenden Kunst wurde auch durch ihre Ehen mit den Künstlern Kurt Kocherscheidt und Martin Kippenberger verstärkt. Adaptionen und Hommagen an Kunstwerke sowie Künstler finden sich in etlichen ihrer ­Serien, wie etwa Inspired by Lucian Freud (1997), Präraffaeliten (2005), und in Arbeiten, die auf ikonische Bilder von so berühmten Fotografen wie John Coplans, Diane Arbus, Irving Penn oder Robert Frank Bezug nehmen. W ELFIE SEMOTAN – HALTUNG UND POSE 23. April bis 29. August, Kunst Haus Wien, 3., Untere Weißgerberstraße 13, Tel. 01/712 04 91, www.kunsthauswien.com

KONZERT

N

Die Stimme Siziliens Etta Scollo – die „Stimme Siziliens“. Das ist längst nicht mehr nur in Bezug auf ihren Gesang zu verstehen. Die Künstlerin aus Catania entwickelte sich von der vielseitigen Chansonsängerin zur sozialkritischen Poetin. Im Jahr 1988 landete sie mit der italienischen Version des Beatles-Songs „Oh! Darling“ einen Nummer-1-Hit in den österreichischen Charts. Nach Erfolgen in der Welt des Jazz, des Theaters und der Oper widmet sie sich auf ihrem Album „il passo i­nteriore“ nun menschlichen Schicksalen: Der Song „T’alzasti“ wird dabei zum hypnotischen Vortrag über die Befreiung von einer schweren Last. „Suite per Lampe­ dusa“ hingegen ist ein musikgewordenes Plädoyer für Menschlichkeit in Zeiten humanitärer Krisen. – Etta Scollo vermag es, mit leisen Tönen wachzurütteln und feine Poesie in stimmgewaltige Aufrichtigkeit zu transportieren. N ETTA SCOLLO 12. März, Festspielhaus St. Pölten, Kulturbezirk 2, Tel. 02742/90 80 80-222, www.festspielhaus.at

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FOTOS: ELFIE_ SEMOTAN, LUCA_ LUCCHESI, CHILI GALEI/_RABENHOF

dafür nehmen? Man könnte ja einfach die eigene Tochter mit einem reichen König verheiraten und so die leere Schatzkammer wieder auffüllen. Doch das lässt sich ­Prinzessin Amalia nicht so einfach gefallen und lässt jeden Verehrer eiskalt abblitzen – bis ihr eines ­Tages König Drosselbart begegnet. Das berühmte Märchen der Gebrüder Grimm als rasant-komische Hochschaubahnfahrt à la Rabenhof.

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kurz & bündig Slavko Stolnik, Waschtag an der dörflichen Furt, 1975

BIS SONNTAG

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SEPTEMBER

AUSSTELLUNG

Naiv?

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Museum Gugging

Die Randbezirke der Naivität

N NAIV? NAIVE KUNST AUS DER SAMMLUNG INFELD Bis 5. September, museum gugging, Maria Gugging, Am Campus 2, Tel. 02243/870 87, www.gugging.org

FOTOS: THOMASTIK/INFELD GMBH, THEATER_ MIMIKRI, FERRY NIELSEN, OLAF HEINE

SA 20. 3. FESTIVAL

Jubiläumsjahr Sieben auf einen Streich! An einem frischen Sommermorgen saß ein Schneider an seinem Tisch, war ­guter Dinge und nähte aus Leibeskräften. Nach kurzer Zeit umschwirrten ­Fliegen seinen Kopf. Er schlug nach ihnen und erwischte sieben auf einen Streich! „Das soll die ganze Stadt erfahren“, sprach er bewundernd. Er fertigte sich einen Gürtel und stickte mit großen Buchstaben darauf: „Sieben auf e ­ inen Streich!“ Der Schneider band sich den Gürtel um und wollte in die Welt hinaus. Ehe er abzog, suchte er sich Proviant zusammen. Er fand einen Käse, den er sich einsteckte. Vor dem Stadttor bemerkte er einen Vogel, der sich in einem Strauch verfangen hatte, den steckte er auch noch ein. Wie das listige Schneiderlein eine Königstochter und ein halbes Königreich ­gewinnt, erfahren die Kinder (nur in Anwesenheit einer Begleitperson) in ­diesem Theatermärchen nach den Gebrüdern Grimm. B DAS TAPFERE SCHNEIDERLEIN 14. März, 14 & 17 Uhr, Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt, Franz-Schubert-Platz 6, Tel. 02682/646 80, www.kulturbetriebe.at

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Bis 23. April, Gloria Theater, 21., Prager Straße 9, Tel. 01/278 54 04, www.gloriatheater.at

SHOW

Die Sammlung Infeld beinhaltet wohl die größte Kollektion Naiver Kunst in Österreich. Nicht nur das, sie umfasst auch die Randbezirke dieses Genres in Richtung Art brut, Kunst von Autodidakten und Outsider Art. Die Ausstellung bringt den Besuchern berühmte Naive Künstler näher, mit Schwerpunkt auf Positionen aus dem heutigen Kroatien. Hier etablierten sich besonders viele „klassische“ Naive Künstler, vor allem rund um die einflussreiche Schule von Hlebine. Aber auch Werke, die auf dem Balkan oder in anderen europäischen Ländern geschaffen wurden, werden gezeigt – wo sich ebenfalls im 20. Jahrhundert eigenständige Strömungen der Naiven Kunst entwickelten.

KINDERTHEATER

THEATER

AB DO 18. 3. PENSION SCHÖLLER W Der Bierbrauereibesitzer Sebastian Reisinger will unbedingt eine ­Irrenanstalt von innen sehen. Um ihm dieses sonderbare Anliegen ­ermöglichen zu können, greift sein Neffe zu einer List: Er bringt ihn zu einem Gesellschaftsabend in einer ganz gewöhnlichen Pension. Dort verkehren ganz gewöhnliche Menschen, die zwar alle einen kleinen Spleen haben, aber sonst völlig normal sind. Doch Onkel Sebastian ist natürlich anderer Ansicht. – Mit Jazz Gitti, Christoph Fälbl, Peter ­Lodynski und Gerald Pichowetz.

2021 ist ein Jubiläumsjahr. Das Burgenland feiert seine 100-jährige Zugehörigkeit zu Österreich und Liszts Geburtstag jährt sich zum 210. Mal. Grund genug für das Liszt Festival Raiding, sein neues Programm in Bezug zu diesen historischen Ereignissen zu setzen. Bevor es im Juni und Oktober so richtig losgeht, geben die Intendanten Eduard & Johannes Kutrowatz einen Duo-Klavierabend mit eigenen sowie Werken von Piazzolla, Liszt und Gershwin. B FRÜHLINGSGALA 20. März, Lisztzentrum Raiding, Lisztstraße 46, Tel. 02619/510 47, www.lisztfestival.at

AB FR 19. 3. MICHAEL MITTERMEIER W Aktuelles, Neues und Improvisiertes – alles in allem Stand-up Comedy. Jetzt muss alles raus: Nach monatelangem Pointenstau darf er endlich wieder auf die Bühne. Quasi als Überbrückung zu seinem 13. Programm (das „13#“

heißen soll) sorgt Michael Mittermeier mit „einem Programm, das es nicht gibt“, für den langersehnten Spaßfaktor. Man darf annehmen, dass MacGyver hin und ­wieder vorkommt; seit 1996 ein Running Gag von Mittermeier. Bis 21. März, Globe Wien (Marx Halle), 3., Karl-Farkas-Gasse 19, Tel. 01/588 85, www.globe.wien

THEATER

AB SA 20. 3. DER TALISMANN N Alle Menschen haben hier die gleichen Chancen, fast alle, nur die Rothaarigen nicht. Wegen ihrer roten Haare werden die Gänsemagd Salome Pockerl und der vagabundierende Barbiergesell Titus Feuerfuchs in Nestroys „Talismann“ auf dem Schloss der Gräfin Cypressenburg diskriminiert. Doch während die selbstbewusste Salome von der Schönheit ihrer morgensonnigen Haarpracht überzeugt ist und sofort in Begeisterung entflammt, als sie ihren Leidensgenossen Titus kennenlernt, ist dieser frustriert von der ignoranten Gesellschaft. Bis 21. Mai, Landestheater Niederösterreich, Rathausplatz 11, Tel. 02742/90 80 60-0, www.landestheater.net

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kurz & bündig DO 25. 3.

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KONZERT

MESSE

AB DO 25. 3. POOL + GARDEN N Die Messe „für stilvolles Leben im eigenen Garten“ schlägt die Brücke zwischen Eigenheim und Außenbereich und vergrößert den persönlichen Lebensraum um eine zusätzliche Dimension: Garten, Gestaltung und Einrichtung, Beschattung, Pool, Jacuzzi und Schwimmteich sind große Themen, genauso wie Gartenmöbel in einem stilvollen Ambiente. Zeitgleich zur pool + garden Tulln findet die Kulinar Tulln statt, die Messe für Küche, Kochen und Kulinarik. Diese bietet einen Überblick über alle Spezialitäten Österreichs.

Tanzbar Verena Doublier und Sebastian ­Radon singen, beatboxen, komponieren und granteln sich seit nunmehr neun Jahren durch ihre Alltagswelten. „Bis in der Früh“ – so heißt das bereits im November erschienene dritte S ­ tudioalbum ihrer Band „Wiener Blond“. Jetzt präsentieren sie die zwölf tanzbaren Songs über den Großstadt­dschungel und mögliche Überlebensstrategien – musikalisch verpackt in eine eigenständige Variante urbaner Popmusik.

Verena Doublier und Sebastian Radon präsentieren ihr „Wiener Blond“-Album „Bis in der Früh“.

W WIENER BLOND – ALBUMPRÄSENTATION 25. März, Globe (Marx Halle), 3., Karl-Farkas-Gasse 19, Tel. 01/588 85, www.globe.wien

Bis 28. März, Messe Tulln, Tel. 02272/ 624 03-0, www.messe-tulln.at

KONZERT

SA 27. 3. FADO DE LISBOA N Als Portugiese kennt sich der Sänger Camané, der eigentlich ­Carlos Manuel Moutinho Paiva dos Santos Duarte heißt, mit der sanften Melancholie der „Saudade“ bestens aus – jenem mystischen Weltschmerz, der dem Fado zu-

DONNERSTAG

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Wiener Blond

grunde liegt und ihm überall auf der Welt Anhänger verschafft. Camané, ein Fadista der neuen Generation um Mariza, Ana Moura und Carminho, überzeugt mit unverwechselbarer Stimme, Leidenschaft und starker Bühnenpräsenz – und nun auch mit den Tonkünstlern unter der probaten Leitung ­ihres langjährigen Gastdirigenten Wayne Marshall. 27. 3., Festspielhaus St. Pölten, Kulturbezirk 2, Tel. 02742/90 80 80-222, www.festspielhaus.at

SHOW

SO 28. 3., 14 & 16.45 UHR FEUERWEHRMANN SAM LIVE W Als zwei berühmte Biologen auf der Suche nach einem seltenen Tier in Pontypandy ankommen, ­erklären sich Feuerwehrmann Sam und Elvis freiwillig bereit, sie während ihrer Expedition durch den Wald zu führen. Als Norman Price sich der Jagd nach dem Tier anschließt und im Wald verirrt, ­gerät die ganze Gruppe in Gefahr. Wird Feuerwehrmann Sam alle ­retten können? 28. März, Stadthalle, 15., Roland-Rainer-Platz 1, Tel. 01/799 99 79, www.stadthalle.com

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SHOW

Ab MI 24. 3.

Anwalt der Hunde

AUSSTELLUNG

Martin Rütter will mit dem Mythos des notorischen Problemvierbeiners ein für alle Mal aufräumen. Er behauptet: Schuld ist nie der Hund. R ­ ütter weiß: Der tierisch-menschliche Alltag hat seine eigenen Gesetze. Und jeder Problemfall hat seine eigene Geschichte. Auch wenn der Postbote zum Jagdobjekt umfunktioniert wird, auch wenn Bello am Essenstisch zum König der Bettler mutiert und wenn sich der ach so freundliche Schwanzwedler plötzlich doch als rasender Rüpel entpuppt, dann plädiert der Verteidiger aller Vierbeiner ganz klar auf „Freispruch!“ W MARTIN RÜTTER 25. März, Stadthalle, 15., Roland-Rainer-Platz 1, Tel. 01/799 99 79, www.stadthalle.com

Fallenbilder

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Mit seinen ab 1960 kontinuierlich weiterentwickelten Fallenbildern (frz.: Tableaux piège) schrieb sich Daniel Spoerri in die Kunstgeschichte. Die Ausstellung im Bank Austria Kunstforum Wien erweitert den Blick auf den in nahezu allen künstlerischen Medien tätigen Künstler und begeisterten Sammler, in ­dessen vielseitigem Werk seit 60 Jahren soziale Interaktionen und die sinnliche Wahrnehmung des Alltäglichen – insbesondere der menschliche Geschmackssinn – im Fokus stehen. Neben seinen Alltagsmaterialien nutzenden Assemblagen und Collagen werden in der Ausstellung seine ab 1970 entstandenen Bronzeskulpturen ebenso präsentiert wie seine Schrift und Textilien verschränkenden Arbeiten und seine oft in Zusammenarbeit mit anderen Künstlern umgesetzten Aktionen. Spoerri, der 1930 als Daniel Feinstein in Rumänien geboren wurde, e ­ migrierte 1942, nachdem sein Vater in Zuge eines rumänischen Pogroms ermordet worden war, nach Zürich. Er lebt und arbeitet heute – nach Stationen unter anderem in Paris, New York, Symi, Toggwil (Ueberstorf) und Düsseldorf – in Wien. W DANIEL SPOERRI 24. März bis 27. Juni, Bank Austria Kunstforum, 1., Freyung 8, Tel. 01/537 33 26, www.bankaustria-kunstforum.at

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FOTOS: KONSTANTIN REYER GUIDO ENGELS, DANIEL SPOERRI UND BILDRECHT, WIEN 2021, ARLINDO CAMACHO

Globe


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In insgesamt 53 Rollen: Caroline Frank, Ariana Schirasi-Fard, Julia Edtmeier, Joachim Brandl, Peter Lesiak und Georg Leskovich.

AB SAMSTAG

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SHOW

THRONES!

W

Globe

Drachenfeuer unterm Königsarsch Was tun, wenn deine Freundin gerade von ihrer großen Liebe verlassen wurde? Soll man sie trösten? Ihr beistehen? Oder gemeinsam das Finale von „Game of Thrones“ schauen? Vielleicht findet sie Aufmunterung bei Mord, Inzucht und Hinrichtungen? Aber was, wenn sie „Game of Thrones“ noch nie gesehen hat? Nicht schauen kommt nicht in Frage. Also bleibt nur eines: vorspielen. Acht Staffeln in zwei Stunden. Mit allem, was dazugehört: Pferde, S ­ chwerter, weiße Zombies und grünes Feuer. Und weil man nichts davon im Wohnzimmer vorrätig hat, nimmt man eben, was man so findet. Nur: Wie macht man auf die Schnelle einen Drachen? – Ein Fantasy-Mittelalter-(am Schluss sind alle tot-)Musical. W THRONES! 27. und 28. März, Globe Wien (Marx Halle), 3., Karl-Farkas-Gasse 19, Tel. 01/588 85, www.globe.wien

FOTOS: JAN FRANKL, ANDREAS FRIESE, KOMÖDIE AM KAI, LUKAS BECK

Ab SA 3. 4. THEATER SHOW

Tina-Turner-Doppelgängerin „Simply the Best“ schildert mit viel Livemusik und beeindruckenden Szenen zwei Stunden lang das bewegte Leben von Tina Turner: von Anfangserfolgen, der harten Zeit mit einem drogensüchtigen und gewalttätigen Ehemann, dem Scheitern einer großen Liebe und schließlich, nach der Trennung, Tinas Neuanfang und raketenartigem Aufstieg in den 80ern bis hin zur Filmmusik von „James Bond 007: GoldenEye“ Mitte der 90er. Die „Tina Turner Story“ ist eine Hommage an die Ausnahmekünstlerin, die ein halbes Jahrhundert Rock-­ Geschichte geprägt hat – mit über 180 Millionen verkauften Tonträgern, unzähligen Nummer-1-Hits und Chartplatzierungen wie „Simply the Best“, „Private Dancer“ oder „We Don’t Need Another Hero“. Dorothea „Coco“ Fletcher fungiert als Tina-Turner-Doppelgängerin. W SIMPLY THE BEST 3. April, Stadthalle, 15., Roland-Rainer-Platz 1, Tel. 01/799 99 79, www.stadthalle.com

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Kult-TV-Serie Dieses Quartett könnte unterschiedlicher kaum sein: Die männerbesessene Südstaatlerin Blanche, die gutmütige, aber naive Witwe Rose, die stets sarkastische Dorothy und deren resolute Mutter Sophia – eine gebürtige Sizilianerin, die ihre Mitbewohnerinnen stets mit Ironie, Zynismus und Lebenserfahrung bedenkt. – In der Bühnenfassung der Kult-TV-Serie spielen Irene Budischowsky, Ulli Fessl, Margot Ganser-Skofic und Edith Leyrer. ,Christian Spatzek W GOLDEN GIRLS Ab 3. April, Komödie am Kai, 1., Franz-Josefs-Kai 29, Tel. 533 24 34, www.komoedieamkai.at

kurz & bündig KONZERT

SO 4. 4. OSTERKONZERT N Hinaus in die Natur, hin auch zu den Menschen: In Fausts Oster­ spaziergang weitet sich nicht nur die Landschaft, sondern auch das Herz. Goethes Stimmungsbild findet in Beethovens dem Landleben huldigender „Pastorale“ eine musikalische Entsprechung. Gleichermaßen Frühlingsgefühle weckt Schuberts Schauspielmusik „Rosamunde“. Mit Gesängen wie „Wie lebt sich’s so fröhlich im Grünen“ preist sie die Schönheiten der ­Natur. Martin Haselböck und seine Wiener Akademie durchstreifen die musikalischen Frühlingslandschaften mit Originalklang-Instrumenten, es singt der Konzertchor Nieder­ österreich. 4. April, Schloss Grafenegg, Tel. 01/586 83 83 und 02735/55 00, www.grafenegg.com

KONZERT

FR 9. 4. WIENER SÄNGERKNABEN B Die Wiener Sängerknaben sind nicht nur ein Aushängeschild Österreichs in der Welt, sondern auch

entdeckungsfreudig, offen und ­international. Dies spiegelt auch das musikalische Programm „Mare Nostrum – das Mittelmeer“ wider, das sie unter der Leitung des gebürtigen Italieners Manolo Cagnin singen. Mit ausgewählter Chor­ musik aus den Mittelmeerländern beehrt der weltberühmte Knabenchor erneut das Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt. 9. April, Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt, Franz-Schubert-Platz 6, Tel. 02682/646 80, www.kulturbetriebe.at

KABARETT

SA 10. 4., 18 & 20.30 UHR LAINER & PUTSCHER B Ein Kabarettist und ein Ernährungsberater machen gemeinsam ein Kabarettprogramm. So weit, so harmlos. Wenn es sich aber beim Ersten um Günther Lainer handelt, den Mensch gewordenen Protest gegen den Diätwahnsinn, und beim anderen um Christian Putscher, den Lifestyle-Coach mit der Figur eines Zehnkämpfers, wird die ­Sache schon spannend: Warum tun sich die beiden das an? 10. April, Kulturzentrum Güssing, Schulstraße 6, Tel. 03322/421 46-0 www.kulturbetriebe.at

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Frische Luft tanken im Freien Kahlenberg, Sophienalpe, Lainzer Tiergarten, Donauinsel oder Bisamberg: Wien hat viele herrliche Wandergebiete, um die Schönheit der Natur zu erleben. Mit den Wiener Linien geht es schnell durch die Stadt raus ins Grüne.

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orbei an den Weinbergen, durch den dichten Wald, entlang des Wassers: Wien hat 13 Stadtwanderwege mit insgesamt mehr als 250 Kilometern. Sie sind alle gut beschildert und mit den Öffis leicht erreichbar. Bänke und Tische an den schönen Aussichtspunkten oder Wiesen bieten Ruhe und Entspannung. Der Stadtwanderweg 2 etwa führt auf den 542 Meter hohen Hermannskogel, Wiens höchsten Punkt, dort hat man einen wunderbaren Blick auf die Donaumetropole. Der Stadtwanderweg 11 lädt ein, die Geschichte des Wiener Gemeindebaus zu entdecken. Dieser startet beim Bruno-Kreisky-Park in Margareten und endet beim Amalienbad in Favoriten. Mobiler Stadtplan zur Orientierung

Alle 13 Stadtwanderwege sind im mobilen Stadtplan eingezeichnet. Dafür muss man nur die Standortbestimmung am Handy einschalten. Und man sieht direkt im Stadtplan, wo man sich gerade befindet. Praktisch.  INFOS wandern.wien.gv.at

Der Stadtwanderweg 11 führt vorbei an bekannten Wiener Gemeindebauten.

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Smarte Hilfe Der WienBot ist vor allem eines: superpraktisch. Wenn Sie Fragen rund um die Corona-Impfung ­ haben, zu den Kurzpark­zonen, Bezirksämtern, Veranstaltungen in Ihrer Nähe, der nächsten ­Müllsammelstelle oder öffentlichen Toilette, der WienBot liefert die gewünschten Infos umgehend. Die Fragen ­können entweder ins Handy getippt oder gesprochen werden. Vor allem für ­Menschen, die unterwegs rasch Infos brauchen, ist der WienBot eine unverzichtbare, smarte Unterstützung.  INFOS wien.gv.at/bot

FOTOS: GETTY IMAGES (2), BOHMANN, PID/MARKUS WACHE

Interessante Infos

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Die Stadt kann sich auch hören lassen: Der spannende „Stadt Wien Podcast“ widmet sich den wichtigsten Themen in der Metropole. Dabei kommen auch die BürgerInnen selbst ganz ungefiltert zu Wort. Derzeit gibt es „Antworten auf die wichtigsten Fragen im Live-Chat“ rund um die Corona-Impfung und den Impfplan der Stadt. Zuletzt waren Frauen im Fokus des Programms. Geklärt wurde etwa, wie man Frauen beim Thema Digitalisierung „pushen“ kann, welche Angebote zur Weiterbildung es gibt und wo sich Frauen und Mädchen Tipps holen können. Einfach reinhören!  INFOS wien.gv.at/podcast

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Freude am Laufen Schuhe anziehen und raus. Laufen und joggen kann man überall in der Großstadt. In Wien gibt es viele Routen, um die Lust an der Bewegung auszuleben: auf der Straße, im Park, am Wasser oder im Wald.

Vor dem Lauftraining nicht vergessen: aufwärmen und dehnen

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perwärme speichern. Ideal sind bei der Kleidung kleine Taschen für Smartphone oder Schlüssel. Reflektoren an der Kleidung erhöhen die Sicherheit. Stadt als Outdoorsport-Location

Ob Laufen, Joggen oder Nordic Walking: In Wien gibt es unzählige Routen vom Wienerwald bis zum Prater. Eine beliebte Strecke ist die Prater Hauptallee. Besonders die Praterauen hinter dem Lusthaus. Flache ­ Strecken bieten auch die Promenaden am Donaukanal und an der Alten Donau sowie die 21 Kilometer lange Donauinsel. Besonders schöne Laufgebiete sind auch der Donaupark und der Kurpark Oberlaa, da geht es vorbei an Blumeninseln und Teichen.  INFOS wienläuft.at

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FOTOS: GETTY IMAGES

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aufen kann man von Kindesbeinen an. Wer gehen kann, kann auch joggen oder Nordic Walken, und das bis ins hohe Alter. Man muss nur sein eigenes Tempo finden, um es zu genießen. Diese Sportart sorgt auch für viel gute Laune. Schließlich kurbelt sie die Ausschüttung von Glückshormonen an. Laufen gehört zu den unkompliziertesten Sportarten. Man kann überall und zu jeder Tageszeit loslegen, alleine oder mit anderen. Laufen ist ein günstiger Sport. Ein Paar gute Laufschuhe sind die größte Investition. Sie dämpfen, stabilisieren, stützen und führen den Fuß. Ob Regen, Kälte oder Wind, es gibt für jede Witterung die richtige Bekleidung. Optimale Laufbekleidung besteht aus atmungsaktiven und pflegeleichten Funktionsfasern. Sie soll Schweiß von der Haut wegleiten und bei kühlem Wetter die Kör-


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Radeln macht bei jedem Wetter Spaß Gesund, umweltfreundlich, nachhaltig und auch noch supergünstig: Das Fahrrad ist das perfekte Verkehrsmittel für die Großstadt. Immer mehr WienerInnen nutzen bereits das Fahrrad. Das liegt auch am Ausbau des Radverkehrsnetzes der Stadt. Es umfasst über 1.400 Kilometer. Vom Bluthochdruck bis zu Diabetes: das regelmäßige Laufen macht fit.

Passende Kleidung

Außerdem macht Radeln auch viel Spaß. Selbst in der nasskalten Jahreszeit. Man muss nur einige Dinge beachten. Wer bei Wind und Wetter nicht frieren möchte, sollte atmungsaktive, wind- und wasserabweisende Kleidung nutzen. Besser mehrere dünne Schichten als zu wenige warme. Das Gewand sollte die Bewegungsfreiheit nicht einschränken. Und bei Regen wasserdichte ­Jacke oder Regenponcho verwenden. Sehen und gesehen werden

Helle Kleidung erhöht die Sichtbarkeit nicht nur in der Dämmerung. Und Reflektoren an den Armen und Beinen helfen dabei, besser gesehen zu werden. Der Helm ist im städtischen Straßenverkehr eine Selbstverständlichkeit. An nasskalten Tagen ist es klug, einen größeren Abstand zu den anderen VerkehrsteilnehmerInnen zu halten. Denn der Bremsweg verändert heft 1|2021

sich bei diesen Verhältnissen. Sinnvoll ist, den Luftdruck der Reifen etwas zu senken. Das vergrößert deren Oberfläche und erhöht somit den Grip auf dem Straßenbelag. Wientalradweg

Themenradwege sind meist getrennt vom Autoverkehr, wie der Wientalradweg. Er ist perfekt für eine fast autofreie Radtour und führt vorbei am Schloss Schönbrunn und dem Hof­pavillon Hietzing. Auf dieser Route gibt es auch einen Zugang zum beliebten Naturschutzgebiet Lainzer Tiergarten.  INFOS radfahren.wien.gv.at, fahrradwien.at

RadRoutenplaner Die idealste Route in der Stadt findet man im Fahrrad-Routenplaner unter fahrradwien.at. Egal ob man gemütlich oder schnell unterwegs sein möchte, im gratis Routenplaner kann man schnell den besten Weg erkennen.  LINK fahrradwien.at/routenplaner

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Sicheres Eisvergnügen Gemütlich dahingleiten, auf eisigem Parkett Tanzen oder über das glatte Eis flitzen: bis Ende Februar ist das beim Wiener Eistraum möglich. Die große Open-Air-Kunsteisbahn bietet dafür heuer wieder zwei Ebenen.

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er Wiener Eistraum zählt zu den Große Tradition größten Open-Air-Kunsteisbahnen Der Wiener Eistraum verwandelt seit 1996 der Welt und findet wieder auf zwei den Wiener Rathausplatz jeden Winter in Ebenen statt. Doch heuer gelten ganz be- ein gigantisches Eislaufparadies mit einer sondere Sicherheitsvorkehrungen. Dabei märchenhaften Kulisse. kommt der „Community Distance Marker“ Eislaufen hat in Wien eine lange Tradition. zum Einsatz. Diese innovative Sicherheits- Bereits 1867 entstand der Wiener Eislauftechnologie sorgt dafür, dass die aufgrund verein. Dieser betreibt seine Kunsteisbahn der Corona-Pandemie vorgeschriebenen zwischen Konzerthaus und Hotel InterconMindestabstände eingehalten werden. Ein tinental. 1868 gründete der Wiener Wachsweiteres Plus: Damit ist auch ein gezieltes tuchfabrikant Eduard Engelmann die erste Freiluft-Kunsteislaufbahn der Welt. Seine Contact Tracing möglich. Alle Gäste des Wiener Eistraums erhalten Familie eröffnete 1974 auf dem Dach eines das kleine Gerät. Wenn der Sicherheitsab- Kaufhauses sogar eine Eis-Arena. stand zu anderen Personen unterschritten wird, warnt es mit einem optischen Signal,  INFOS Vibration sowie Piepton. Außerdem können Bis 28. 2. 2021, täglich 10–21 Uhr, im Bedarfsfall aufgezeichnete Daten für das wienereistraum.com, wev.or.at, engelmann.co.at Contact Tracing ausgewertet werden. 72 schau

Wer im gleichen Haushalt lebt, kann auch gemeinsam eislaufen gehen und dabei viel Spaß haben.

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FOTOS: STADT WIEN MARKETING/DAVID BOHMANN, PHILIPP LIPIARSKI/GOOD LIFE CREW, BOHMANN/BUBU DUJMIC

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Corona-Infos D ie Website coronavirus.wien.gv.at der Stadt Wien hilft ­Ihnen, in der Krise den Überblick zu bewahren. Sie hat alle Antworten auf häufig gestellte Fragen rund um das Coronavirus sowie stets aktuelle und gesicherte Informationen zur Corona-Situation in Wien. Die Website bietet einen exzellenten Überblick etwa zu Impfzahlen und aktuellen Maßnahmen, hat Informationen zu allen Hilfsangeboten und zu den wichtigsten Hotlines.

Rasche Hilfe

Die Stadt Wien bietet allen WienerInnen die Unterstützung, die sie brauchen. Denn es gibt Phasen im Leben, da geht es nicht ohne fremde Hilfe. Bei psychosozialen Belastungen im Zusammenhang mit Corona ist die Corona-Sorgenhotline Wien die erste Anlaufstelle.  INFOS Telefon 01/4000-53000

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Impfvoranmeldung und Testmöglichkeiten

Eine Vormerkung für die Corona-Impfung ist online auf impfservice.wien sowie unter der Telefonnummer 1450 möglich. Wer sich testen lassen möchte, kann dies in Wien kostenlos in mehreren Drive-in- und Walkin-Teststraßen und auch mit Voranmeldung in den Checkboxen in den Bezirken tun.  INFOS

coronavirus.wien.gv.at

Hotline-Nummern Feuerwehr: 122 Polizei: 133 Rettung: 144 Frauennotruf: 01/717 19 Frauenhaus-Notruf: 05 77 22 Sozialpsychiatrischer Notdienst: 01/313 30 Büro für Sofortmaßnahmen: 01/4000-75222 Telefonseelsorge: 142

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Spitzenweine mit Charakter Wien ist die einzige europäische Metropole, in der nennenswerter Weinanbau stattfindet und die eine ganz besondere Spezialität hat – den Wiener Gemischten Satz.

 INFOS weingutcobenzl.at

Ausgezeichneter Bio-Honig Auf Knopfdruck zum Weingenuss – das ­ermöglicht der Wein-Verkaufsautomat vom Weingut Cobenzl. Hier finden WeinliebhaberInnen ein breites Angebot zu Ab-HofPreisen. Das Weingut der Stadt Wien ist nicht nur für seine herausragenden Qualitätsweine bekannt, es gibt auch eigenen Honig. Der mild-würzige „Wiener Bio-Honig vom Cobenzl“ ist ein reines Naturprodukt, das weder erhitzt noch filtriert wird. Der Jahrgang 2020 wurde vom Österreichischen Imkereizentrum mit der höchsten Qualitätsauszeichnung „Gold“ prämiert.  INFOS weingutcobenzl.at

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Weingut Cobenzl Das Weingut Cobenzl zählt zu Wiens besten Weingütern. Es ist bereits seit über 110 Jahren im Besitz der Stadt. Bewirtschaftet werden rund 60 Hektar Weingärten in Grinzing, am Nussberg und am Bisamberg. Das Angebot reicht vom kräftigen Weißburgunder über mineralische Rieslinge bis hin zu edlen Erste Lage-Weinen. Auch produziert es vollmundige Rotweine und den „Wien Sekt g. U. brut reserve“. Die herausragenden Weine werden alle in zertifiziert nachhaltiger Qualität gekeltert.  INFOS weingutcobenzl.at

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FOTOS: FRANZ PRITZ/PICTUREDESK.COM, RAIMO RUDI RUMPLER, LEO JAHN-DIETRICHSTEIN/WIEN MUSEUM, WIENBIBLIOTHEK IM RATHAUS

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und 700 Hektar Weingärten prägen nicht nur die Landschaft der Stadt und ihre Genusskultur. Besonders gepflegt wird Letztere in Heurigen, wo es zum Wein gerne Backhenderl, Schnitzel und Erdäpfelsalat gibt. Auf 80 Prozent der Rebflächen werden Weißweine wie Riesling, Grüner Velt­liner und Weißburgunder angebaut. Eine Spezialität der Stadt ist der Wiener Gemischte Satz DAC. Dieser ist keine Rebsorte, sondern eine Mischung aus bis zu 20 Rebsorten aus nur einem Weingarten. Die Trauben werden dabei gemeinsam gelesen, gepresst und verarbeitet. Reifegrad und Säuregehalt der Weinsorten sind unterschiedlich. Das ergibt einen einzigartigen Geschmack. Ein Klassiker ist der Wiener Gemischte Satz DAC vom Weingut Cobenzl.


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Der Blick zurück Wiens Alltags- und Straßenleben in faszinierenden, noch nie gezeigten Bildern: Die Ausstellung „Augenblick! Straßenfotografie in Wien“ zeigt einen Querschnitt durch die Geschichte der Wiener „Street Photography“ im Wien Museum MUSA. Im Fokus steht der Blick auf die sich ändernde Metropole und das Leben auf den Straßen von den 1860er-Jahren bis zu InstagramBildern der Gegenwart. Im Herbst setzt sich das Museum in „Auf Linie. NS-Kunstpolitik in Wien“ auch mit der eigenen institutionellen Geschichte auseinander.  INFOS wienmuseum.at

Veranstaltungen im Überblick Mit nur wenigen Klicks Informationen zu allen Ereignissen in Wien – was ist wann wo los? Im praktischen Veranstaltungskalender der Stadt Wien findet sich für jeden Geschmack etwas. Er informiert über das coronabedingt angepasste Event-Angebot: von den Online-Ausstellungen und -Führungen der Museen über die Live-Konzerte im Stream bis hin zu den interessanten Webinaren. Wer selbst einen Event veranstaltet, kann das Angebotene gratis in die Event-Übersicht eintragen.  INFOS

Wienbibliothek auch virtuell Auf YouTube führt Gerhard Murauer durch die Adolf-Loos-Schau zu dessen 150. Geburtstag. Erstmals umfassend gezeigt werden Originalzeugnisse zu Leben und Werk des Architekten aus einer Dokumentensammlung, welche die Wienbibliothek 2008 erwarb. Per Livestream können Interessierte auch an Events der Wienbibliothek im Rathaus teilnehmen, etwa am 18. 2. beim Gespräch „Politische Karikaturen einst und jetzt“. Es diskutieren Historiker Severin Heinisch und Christian Mertens, Kurator der Wienbibliothek.  INFOS wienbibliothek.at

veranstaltungen.wien.gv.at

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schaugenuss ESSEN – TRINKEN – LEBEN

REDAKTION: ROLAND GRAF

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SCANNEN schau-Club & PUNKTEN

INFOS SEITE 7

4WAB68 sein – und auch nicht immer ein Glas Bier oder Wein. Mittlerweile gibt es selbst für Hochprozentiges Alternativen, die den Geschmack des Originals (etwa Gin oder Bourbon) ins Cocktailglas bringen. Fasten mit Genuss statt Jammern über Verzicht! 2) Etwas Neues probieren

Die Bequemlichkeit siegt zu oft: Der automatische Griff zu den Chips vorm Fernseher, das Bier zum Heimkommen – man kennt das ja! Neue Gerichte verlangen aber automatisch eine Abkehr von alten Routinen. Gut so! Das geliebte Gulasch schmeckt auch aus Erdäpfeln, das Curry bleibt auch ohne Hühnerfleisch feurig. Selbst gemachte Torten schmecken schon aus Stolz auf sich selber besser. Und selbst Chips verzehrt man aus dem eigenen Backofen langsamer und bewusster!

KASTEIEN IST SCHON MAL FALSCH

3) Lokale Alternativen

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FOTO: GETTY IMAGES

Fasten für uns selber

Das Brotbacken im Lockdown hat viele auf den Geschmack gebracht. Anleitungen, wie man in der Großstadt Gemüse und Obst selbst pflücken kann, liefert „Wildes Wien“. Alexandra Maria Rath verarbeitet Veilchen von der Hermesvilla zu Eis, Weg vom Überfluss, hin zum Besseren: Mit drei einfachen der Tiergarten Schönbrunn liefert Prinzipien (und kleinen Helfern) gelingt das Verzichten – und die nachwachsende Zutat für Lömacht ein gutes Gewissen. wenzahntorte, und was Giersch ist und wo er am Belvedere wächst, weiß die „Fressbotanikerin“. GESCHWÄTZ UND Albernheiten ren Nachlässigkeiten tilgen.“ Die 1) Weniger Schädliches 40 Rezepte und die Sehenswürdigkeikann man sich sparen, nennt Kapi- letzte Forderung lässt sich von jeten am Wegesrand bilden den Kern tel 49 der benediktinischen Mönchs- dem umsetzen. Die Frage lautet: Alkoholfreie Wochen („trockener des originellen Buchs (27 €) aus dem regeln neben „Verzicht beim Essen Muss es wirklich immer so viel von ­Januar“, den ganzen Fasching oder Gmeiner-Verlag. Das Mut machende und Trinken“ als Aufgabe in der Fas- allem sein? Das gilt nicht nur fürs gleich bis Ostern) sind die bekann- Credo könnte für den persönlichen tenzeit. Der frühchristliche Heilige Gewicht, mit dem ohnehin viele ha- teste Form. Doch auch ein vegetariNeubeginn in zeigte auch Realitätssinn: „Der dern. Auch der Umwelt tut die Gier scher Tag pro Woche – in einigen der Fastenzeit Mönch soll zwar immer ein Leben nicht gut. Dabei gäbe es ja auch Reis Städten ist es in der Gastronomie stehen: „Lernt führen wie in der Fastenzeit. Dazu aus dem Seewinkel, heimische der Freitag – schafft Wohlbefinden. die Stadt von aber haben nur wenige die Kraft. Teichfische und Marchfelder Ge- Denn die „Noxen“, wie es Medizi­e iner völlig Deshalb raten wir, dass wir wenigs- müse ohne jeden Flugkilometer. ner nennen, verstecken sich wie der neuen, pflanz­ tens in den Tagen der Fastenzeit in Drei bewusste Prinzipien helfen Zucker gerne in Fertiggerichten. lichen Seite aller Lauterkeit auf unser Leben ach- dem individuellen Kampf gegen den Selbstgekochtes schafft da Abhilfe, kennen!“ /// es muss nicht immer Fleisch dabei ten und gemeinsam (…) die frühe- inneren Schweinehund.


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MÖRWALD-BÜCHER ZU GEWINNEN MEHR AUF SEITE 9

Fischers Toni Frische heimische Fische ­inspirieren Toni Mörwald. So gibt es auch beim neuen Austro-Markt (jeden Samstag 9–14 Uhr in Feuersbrunn/Wagram) Geangeltes aus dem Ausseer Land.

Café Austria Ohne Kaffee geht es bei ­ ielen nicht. Doch muss er v immer eingeflogen sein? Die gerösteten steirischen ­Lupinen (250 Gramm zu 3 Euro) sind mehr als ein ­Ersatz. Und schmeckt schön nussig!

FOTOS: GETTY IMAGES, BREW AGE, STEIERKAFFEE, ROLAND GRAF (2), URBAN MONKEY, NEUBURGER FLEISCHLOS GMBH

www.steirerkaffee.at

www.moerwald.at

Jagd auf den Schweinehund Fasten-Muffel kennen jede Menge Ausreden. Doch die von fehlenden Rezepten oder einem Mangel an gesunden Produkten lassen wir nicht gelten – hier eine Auswahl.

Rohe Kraft Saftkur gefällig? 21 kalt ­ epresste Obst- und Gemüseg säfte, in denen noch alle ­Vitamine, Enzyme und Antioxidantien sind, kommen von „Urban Monkey“ als Box frei Haus (79 Euro).

Hopft’s mi gern! Alkoholfreies Bier darf Geschmack haben. Die Kreativbrauer von „Brew Age“ aus Wien-Mariahilf beweisen es mit ihrer hopfenstarken „Rampensau“ (2,29 Euro/ 0,33 Liter-Flasche).

www.urbanmonkey.at

www.brewage.at

Pilz-Nuggets Geht schnell und macht Kindern Spaß: die neuen „Nuggets“ auf Austernpilzbasis von „Hermann Fleischlos“ – mit 1/3 weniger Kalorien als paniertes Hendl (sechs Stück zu 3,49 Euro). www.hermann.bio heft 1|2021

Alkfrei mit Stil Bar-Spirituosen ohne Alkohol „nach­zubauen“, ist der Ehrgeiz von „Lyre’s“. E ­ inen „Italian Orange“ oder „American Malt“, ja sogar Absinth ohne Promille gibt es (je 25,90 Euro). de.lyres.eu

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h c i f i e r Da g u! gerne z

ADVERTORIAL

das genuss regal

REGIONAL & NATÜRLICH …

… schmeckt’s einfach besser

Im Frühling wird’s bunt

Saisonkalender Österreichs gleich checken unter: www.gesundheit.gv.at

Unverpackt Beim Blick auf die Verpackung des Mittagssalats kann einem schnell der Appetit vergehen: Paradeiser aus dem Tausende Kilometer entfernten Spanien und Zutaten aus allen Teilen der Welt, meist in Plastikverpackung. Doch es geht auch anders! Das zeigen Unternehmen, die sich dem regionalen Genuss verschrieben ­haben und dabei gleichzeitig der Umwelt etwas Gutes tun. www.gutesvombauer.at, www.kauftregional.at

Was steckt wirklich drin? Wir kennen sie alle, die Aufschrift „ohne künstliche Farb- und Konservierungsstoffe“. Doch was bedeuten die kryptischen Zahlenfolgen mit dem „E“ voran auf den meisten unserer Lebensmittel? Informieren Sie sich und essen Sie gesünder! Die gesamte Liste der sogenannten „E-Nummern“ unter: www.ages.at

Da geht die Sonne auf! SONNENTOR begeistert seit mehr als 30 Jahren mit biologischen Tees, ­Kräutern und Gewürzen aus aller Welt. Auch hier­zulande arbeitet der Kräuterspezialist mit rund 150 Bio-Betrieben direkt zusammen. Übrigens, Teeliebhaber probieren im Frühjahr die Bio-Blütenmischung für die Tasse: Blumig-aromatisch, mit einer zarten Minznote überzeugt dieser Tee ­jeden Kräuterfan. Per Hand abgepackt direkt am Kräuterhof der Familie Kainz im Waldviertel. Auch für die Fastenzeit hat SONNENTOR Tipps für den Genuss von Kräutern und Gewürzen parat. www.sonnentor.at

Mehr als ein Bauernmarkt Treffpunkt der regionalen Lebensmittelhand­werker Auf dem Markt der Erde in Parndorf werden nur saisonale, hochwertige Lebensmittel aus der Region zu ­fairen Konditionen angeboten. Von Fleisch bis Obst und Gemüse: Die Kleinproduzenten garantieren eine hohe Qualität ihrer Produkte und teilen ihre Geschichten gerne mit den Besuchern des Markts. Termine und alle Produzenten auf einen Blick: www.marktdererde.at

Genießen statt wegwerfen Sinnvolle Idee Effiziente Ressourcennutzung, eine ökosoziale Unternehmensphilosophie und CO2-neutraler Transport: Nachhaltigkeit spannt sich über den gesamten Produktionsprozess des Wiener Start-ups „Unverschwendet“. Ziel ist, Lebensmittel-Verschwendung zu minimieren. So erlebt überschüssiges Obst und Gemüse einen Relaunch als haltbare Köstlichkeit wie Marmelade, Sirup oder Chutney. www.unverschwendet.at

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FOTOS: SHUTTERSTOCK, GETTY IMAGES, MARKT DER ERDE/TANJA HOFER, SONNENTOR, UNVERSCHWENDET/ MAXIMILIAN HAERTINGER

Und zwar nicht nur auf Wald und Wiese! Je vielfältiger und abwechslungsreicher die Mahlzeiten, desto besser. Bei Obst und ­Gemüse hilft die einfache Ampelformel: Krautsalat, Erdäpfel oder Karotten und zum Nachtisch ein vitaminreicher Mix aus Äpfeln und Birnen. Regionale und saisonale Alternativen versprechen dabei zusätzlich Nährstoffreichtum und damit hohe Qualität. Das gefällt nicht nur dem Auge, sondern auch der Verdauung.


WWW.BURGENLAND.AT

gibt es im Burgenland seit 1. Jänner 2021 eine noch bessere Wohnbauförderung. wird das Erfolgsmodell Handwerkerbonus auch 2021 fortgesetzt. sorgt das Land Burgenland dafür, dass Bauland für Burgenländerinnen und Burgenländer günstiger wird.

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DAMIT DAS LEBEN IM BURGENLAND LEISTBAR IST,


schaurelax KÖRPER – GEIST – SEELE

REDAKTION: MICHAEL KRAUSE, ALEXANDRA SCHLÖMMER

info

So hat die Frühjahrs­ müdigkeit keine Chance!

1) Ernährung umstellen Da der Körper gerade jetzt Proteine und Vitamine braucht, wird frühjahrsmüden Personen empfohlen, viel frisches Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkornbrot und leicht verdauliche Eiweiße zu verspeisen. Trinken Sie viel, vor allem klares Wasser oder Kräutertee.

­ tmung wird tiefer. Das alles wirkt A wiederum positiv auf die Psyche. Ein ausgeglichener Mensch hat das Gefühl, im Einklang mit sich selbst und seiner Umwelt zu sein. Aus der Ruhe wird Kraft.

In der Ruhe liegt die Kraft

Um die persönlich geeignetste Methode zur Entspannung zu finden, empfiehlt sich ausprobieren. Menschen, die vor allem im Beruf geistig gefordert sind, können durch Joggen oder Radfahren Stress abbauen (wie der Einstieg leicht klappt, lesen Sie auf Seite 81). Fernöstliche Trainingsformen wie Yoga, Tai-Chi und Qigong helfen, mit sanften körperlichen Übungen auch mental dem Stress zu entkommen. ///

Diese zu finden, ist nicht immer leicht. Wir funktionieren Tag ein Tag aus wie ein Uhrwerk, obwohl uns zu viel Stress physisch und psychisch krank machen kann. Wichtig ist, einen Ausgleich zu finden zwischen Anspannung und Erholung – sogar mehrmals täglich. Ist ein Mensch körperlich entspannt, sinken Pulsrate und Blutdruck. Die

2) Früh schlafen gehen, früh aufstehen Menschen, die ihren Tagesablauf nach der Sonne ausrichten, tanken mehr wohltuendes Tageslicht. ­Dadurch wird der Melatoninspiegel angepasst.

Aktiv und passiv

3) Aktiv und fit Die ersten Sonnenstrahlen nutzen und so viel wie möglich an der ­frischen Luft sein – das bringt ­Sauerstoff in den Körper! Lange Spaziergänge im Wald oder in den Bergen, also überall dort, wo die Luft frisch und rein ist, tun dem ­Körper jetzt gut.

Akupunktur

Kleine Stiche, große Wirkung Warum nicht mal ausprobieren? Akupunktur ist eine Behandlungsmethode, die ursprünglich aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) kommt. Bei diesem Therapieverfahren werden Metallnadeln an definierten Punkten in die Haut eingestochen und Störungen im Körper gelöst. Akupunktur wird bei den verschiedensten ­Beschwerden eingesetzt: Ob Migräne, Rückenschmerzen oder Hauterkrankungen, die Effekte lassen sich nicht vorhersagen, neben einer medizinischen Behandlung von Wehwehchen kann die Akupunktur aber eine sinnvolle Ergänzung sein.

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4) Kneipp lässt grüßen Gegen Kreislaufprobleme helfen Wechselduschen (mit kalt aufhören!) und Saunagänge. So kommt der Kreislauf in Schwung und nebenbei wird auch das Immunsystem trainiert, das kann bei den Temperaturschwankungen im Frühling nicht schaden.

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FOTOS: GETTY IMAGES (5), SHUTTERSTOCK, PRIVAT

Bleiben Sie gelassen!

ES ZEHRT AN UNS ALLEN – Corona, Maskentragen, Sorgen um die Liebsten, Homeoffice, Homeschooling, Kurzarbeit, Lockdown, soziale Abgeschiedenheit etc. Pause? Fehlanzeige! Doch auch gerade zu Zeiten der Pandemie ist Entspannung wichtig.


x LANGFASSUNG INTERVIEW AUF SCHAUCLUB.AT

Ike Hodits

Tipps der Expertin

Sanfter Einstieg. Warum es jetzt an der Zeit für Laufen, Radeln und Krafttraining ist und wie der Start am besten gelingt, verrät Personal Coach Ike Hodits von der St. Martins Therme & Lodge.

Bekleidung und Schuhe bereits am Vorabend vorbereiten. Je nach verfügbarer Zeit die Route festlegen und dabei auch immer etwas Zeit fürs Dehnen einplanen.

Gewohnheit

Sport-Dates ­verabreden Bewegung sollte zu einem Ritual und in den ­ agesablauf fix eingeplant werden. Zum Beispiel T jeden Tag vor der Arbeit Laufen gehen oder sich gleich nach der ­Arbeit aufs Rad schwingen. Dabei ist wichtig, sich den Sport verbindlich ­vorzunehmen und fix einzuplanen.

Erfolgserlebnis

Bewegung tut dem Kopf gut Ob es regnet, schneit, kalt, heiß oder windig ist, keine Ausrede zählt. Denn das Beste daran ist das Erfolgserlebnis: Es regnet und ich war trotzdem Laufen!

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Wenn man länger Freude an einer Sportart haben möchte, dann kommt man um gute Ausrüstung nicht herum. Vor allem beim ­Laufen braucht man die passenden Schuhe, die ideal für die Fußform und den Untergrund sind. Gerade beim Laufschuh würde ich nicht sparen. Beim Radfahren ist es im Prinzip dasselbe. Es muss der R ­ ahmen des Rads auf die Körpergröße ­abgestimmt sein. Worauf kommt es an?

Vorbereitung

Gym-Sachen bereitlegen

Was benötigt man zum Start?

Naturgenuss

Zuerst sollte man sich die Frage stellen: Was möchte ich? Die Grund­ ausdauer erhöhen, um bei anderen Sportarten einen Ausdauer-Puffer zu haben? Muskelaufbau, Gewichtsreduktion? Aktiv die Natur genießen? Wie finde ich meinen Rhythmus?

Ganz klar, das wichtigste Hilfsmittel ist die Atmung. Natürlich muss jeder für sich die perfekte Atemtechnik finden. Generell gilt: eher öfter ausals einatmen. Für den Takt, Rhythmus kann auch Musik helfen. Auch ein Laufpartner kann den Rhythmus vorgeben.

Im Einklang mit der Natur

Wie kann ich den Sport entspannt genießen?

Die Natur in den unterschiedlichen Facetten der Jahreszeiten erleben, den Schnee, der alle lauten Geräusche dämpft, die ersten warmen Sonnenstrahlen und das Zwitschern der Vögel im Frühling – beim Sport bekommt man Flora und Fauna gratis dazu.

Hier gilt, sich erreichbare Ziele zu setzten. Unerreichbare Ziele führen schnell zur Überforderung, zu Frus­ tration und daher auch wieder zur schnellen Aufgabe. Daher eher eine kürzere, einfachere Strecke wählen. schau 81


schaugesund KOSMETIK – ÄSTHETIK – MEDIZIN

REDAKTION: GABRIELLA MÜHLBAUER

Dr. Thorsten Graf ist Spezialist in puncto Neuraltherapie.

der hormonellen Regelkreise bei der Regelblutung oder bei Wechsel­ beschwerden.“ Gut verträglich

Schmerz, lass nach!

VIELE MENSCHEN leiden unter chronischen oder akuten Schmer­ zen. Grund dafür können soge­ nannte Störfelder im Körper wie etwa Entzündungsherde oder auch Narben sein, die über die Reizung der Nervenbahnen in anderen Kör­ perregionen Schmerzen oder Krank­ heiten auslösen.

Gleichgewicht wiederfinden. Dr. Thorsten Graf meint dazu: „Funkti­ onelle Ungleichgewichte können im gesamten Körper durch Neural­ therapie positiv beeinflusst werden. Bei strukturellen Beschwerden ist ­jedoch nur eine sekundäre Verbes­ serung möglich. So sind etwa die Schmerzen beim Kniegelenk wegen einer muskulären Fehlstellung ein Neue Methode funktionelles Problem. Ein Menis­ kusschaden ist hingegen ein struktu­ Bei der Neuraltherapie werden bei relles Problem. Angezeigt ist eine der Anamnese diese Störfelder loka­ Neuraltherapie bei Schmerzen jeg­ lisiert und können durch Einsprit­ licher Art. Etwa im Bereich des zen eines lokalen Betäubungsmittels ­Bewegungsapparates, aber auch bei dann vorübergehend ausgeschaltet ­organischen Schmerzen wie Unter­ werden. In Folge kann sich der Kör­ bauchbeschwerden genauso wie bei per selbst regulieren und sein Regulationsstörungen im Bereich

Wie bei den meisten Therapien gibt es auch bei der Neuraltherapie Kon­ traindikationen oder Nebenwirkun­ gen. „Richtig angewandt ist sie eine sehr sichere Behandlungsmethode und hat auch nur sehr wenige Kon­ traindikationen. So sind etwa eine Allergie gegen die Inhaltsstoffe von Xyloneural (ein Lokalanästhetikum) oder eine therapeutische Blutgerin­ nungshemmung (Antikoagulation) Beispiele dafür“, ergänzt Graf. Strukturelle Schäden müssen zusätz­ lich ursächlich behandelt werden und hier ist die Neuraltherapie nur eine begleitende Therapie – z. B. bei Tumorerkrankungen. Aber zur Diagnose und Behebung von funk­ tionellen Störungen ist die Neural­ therapie die Methode der Wahl, z. B. für Narbenbehandlungen oder Mus­ kelverspannungen. ///

Mehr Infos Dr. Thorsten Graf www.drthorstengraf.at

ÜBERSCHÜSSIGE KILOS LOSWERDEN

Gesund abnehmen

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FOTOS: BERNHARD NOLL (2), GETTY IMAGES

Blick auf die Waage. Besonders nach den Feiertagen wächst in ­ ielen von uns der Wunsch, ein paar Kilos loszuwerden. Denn nach v Weihnachten ist vor der Bikini-Saison. Etliche Produkte am Markt werben damit, mit ihnen fast über Nacht eine perfekte Figur zu erlangen. Das funktioniert aber leider nicht. Wichtig ist, sich gesund zu ­ernähren und so nachhaltig das überschüssige Gewicht zu verlieren. Bewährt hat sich dabei eine reduzierte Zufuhr von Kohlenhydraten, verbunden mit einer vermehrten Aufnahme von Eiweißen. Damit ­werden Stoffwechsel und Fettverbrennung aktiviert. Der Name für dieses Diätgeheimnis ist Low Carb. Verboten sind dabei Zucker, Brot, Nudeln, Kartoffeln, Reis, Süßigkeiten, Obst, Alkohol. Unerlässlich ist bei dieser Ernährungsform auch ausreichend Bewegung. Denn werden die Muskeln trainiert, bildet der Körper mehr Muskelfasern und er bedient sich vom Fett aus den Fettzellen. Kurzum: Der Körper verliert an Gewicht.

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Fit und gesund. Mit einem starken Immunsystem haben lästige Krankheiten keine Chance.

Boost für den Körper Immun sein. Besonders im Winter – und insbesondere in der aktu­ellen ­Corona-Zeit – ist unser Immunsystem gefordert. Da ist es ­besonders wichtig, seine Abwehrkräfte zu steigern, denn ein starkes Immunsystem ist die beste Vorsorge gegen virale oder bakterielle ­Infekte. Es besteht aus anatomischen Barrieren wie etwa Haut, Darmflora, Speichel oder Urin, die in den meisten Fällen das Eindringen von Krankheitskeimen verhindern. Dazu kommt das spezifische Abwehrsystem, das gegen bereits bekannte Erreger vorgeht. Und zwar mittels Lymphozyten. Diese bilden Antikörper und reagieren sehr schnell auf etwaige Viren oder Bakterien. ­Zusätzliche Hilfe b ­ ekommt unser Immunsystem durch genügend Vitamine & Mineralstoffe und einen gesunden Lifestyle samt ausreichender Bewegung. Mithilfe von Nahrungsmittelergänzungen lässt sich die körpereigene Abwehr steigern.

Tipp

Vitamin D Nachhelfen. Bei der Stärkung unseres Immunsystems spielt das Vitamin D bzw. das Sonnenlicht eine große Rolle. Unser Körper kann nämlich selbst ­Vitamin D bilden. Allerdings ist im Winter die Sonneneinstrahlung nur schwach und trägt kaum dazu bei. Da empfiehlt sich, mit speziellen Präparaten – nach vorheriger Absprache mit dem Arzt – zu supplementieren.

Tipp

Bewegung Los geht’s! Sport ist wichtig, nicht nur um die Abwehrkräfte zu steigern. Denn er bringt nicht nur gute Laune, sondern aktiviert auch unsere Körperzellen, fördert die Durchblutung und kurbelt damit das Immunsystem an. Besonders wenn an der frischen Luft „gesportelt“ wird. Zudem baut Sport Stress ab, der auch schuld an fehlenden Abwehrkräften sein kann.

Tipp

Tipp

FOTOS: GETTY IMAGES

Flüssigkeit Nicht vergessen. Wir sollten pro Tag mindestens zwei Liter Wasser zu uns nehmen, um eine optimale Flüssigkeitsversorgung unseres Körpers zu garantieren. Wasser aktiviert nämlich unseren Stoffwechsel und den Kreislauf. Gezuckerte Getränke oder Kaffee bringen ­allerdings keine Vorteile. Viel besser ist – mit Stevia gesüßten – Tee zu trinken.

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Genussmittel Tipp

Ernährung Du bist, was du isst. Die meisten Abwehrzellen – rund 70 % – befinden sich in unserem Darm. Und so ist es naheliegend, dass die Ernährung ein wichtiger Punkt bezüglich körpereigener Abwehr ist. Besonders essenziell sind dabei ­Gemüse und Obst. Aber auch Vollkornprodukte und Nüsse sollten auf dem täglichen Speisezettel stehen. Zucker hingegen kann die Darmflora schädigen.

Mit Maß. Besonders schlecht für unser Immunsystem sind Genussmittel wie etwa Alkohol oder Nikotin. Besonders der Alkohol soll die weißen Blutkörperchen, die für die Infektbekämpfung wichtig sind, lähmen. Auch die Leber wird strapaziert, die ja für die Bildung von Abwehrstoffen zuständig ist. Rauchen schränkt zudem die Abwehrkräfte des Bronchialsystems ein.

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schaumedien LESEN – HÖREN – SEHEN

REDAKTION: BARBARA KAUDELKA

ZITATE ZUM THEMA

Positiv denken Hand aufs Herz: Wer hat nicht schon einmal große und schöne Ziele über Bord geworfen? Sorgen Sie sich nicht, denn Sie sind nicht allein. Vielen großen Denkern ging’s ganz ähnlich, wie die folgenden Zitate belegen. MEHR INSPIRATIONEN AUF

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Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag. Charlie Chaplin, Schauspieler, Regisseur, Produzent und Komiker

Ein Lächeln ist die kürzeste Entfernung zwischen Menschen. Victor Borge, Musiker und Komödiant

Alles nimmt ein gutes Ende für den, der warten kann.

Die Welt war eine Murmel

Herbert Dutzler Haymon Verlag, ISBN 978-3-70998101-6, 22,90 €

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OBERÖSTERREICH 1968: Der und der heutigen Zeit herausarbeizehnjährige Siegfried liebt die Aben- ten“, erzählt er im Interview. teuerromane von Karl May. Und Wurstsemmeln. Im Sommer zwi- Kracherl und Kofferradio schen Volksschule und Gymnasium wartet ein aufregender Familienur- Durch dick bebrillte Kinderaugen laub auf ihn – Italien! Mit dem Au- blickt er auf eine prätechnologisierte tobus! Zum ersten Mal ins Ausland. Welt, in der das Staunen regiert, Zum ersten Mal das Meer sehen. nicht das Smartphone. Nostalgie? Absolut. Aber Dutzler lässt seinen Und ein Plumpsklo. jungen Protagonisten auch sozial­ Bauernkasten und Bambini kritische Themen aufzeigen – Spießbürgertum, Diskriminierung, ver„Die Welt war eine Murmel“ lässt krustete Rollenbilder, die auch seine sich durchaus als „Coming of Age“- Eltern plagen. Scharfe BeobachtunRoman einordnen: Der erwachsene gen, kundgetan durch Kindermund: Sigi löst zu Beginn den elterlichen berührend komisch und oft auch Haushalt auf; dabei durchlebt er der sprichwörtliche Finger in der wohlige und bittersüße Kindheits­ Wunde. erinnerungen. Herbert Dutzler ist dem breiten PuBestseller-Autor Herbert Dutzler blikum durch seine Aussee-Krimiführt stimmungsvoll in die späten reihe rund um den urigen Polizisten Sechziger: „Für das Buch habe ich Gasperlmaier und seine resolute viel Autobiografisches verwenden Kollegin Renate Kohlross bekannt. können und wollte vor allem die Im Herbst erscheint sein neuer Titel: Kontraste zwischen der damaligen „Letzter Knödel“.

Lew Nikolajewitsch Tolstoi, Schriftsteller

Kein höh’res Glück dem Menschen lacht, als wenn er and’re glücklich macht. Tennessee Williams, Schriftsteller

Die großen Augenblicke im Leben kommen unvermutet. Es hat keinen Sinn, auf sie zu warten. Thornton Niven Wilder, Schriftsteller

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FOTOS: BERNHARD AICHNER, EVA WÜRDINGER

Busfahrt in die Sechziger


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Bad Regina

David Schalko

Die verbliebenen Einwohner des einst glamourösen Touristenorts Bad Regina erleben, wie ein chinesischer Immobilientycoon ihre Heimat aufkauft, nur um sie verfallen zu lassen. Jetzt reicht’s! Sie kidnappen ihn und erleben eine böse Überraschung. Kiepenheuer&Witsch, ISBN 978-3-46205330-2, 24,70 €

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Michael Ende

Ein verheißenes Land

MOMO

Der unsterbliche Klassiker über das Mädchen Momo. Sie hört den Mitmenschen zu, schenkt ihnen Zeit. Als die grauen Herren, die es auf die kostbare Lebenszeit der Menschen abgesehen haben, in die Stadt einfallen, ist Momo die Einzige, die den Zeitdieben Einhalt gebieten kann. Thienemann, ISBN 978-3-52220-275-6, 15,50 €

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Barack Obama

Sprecher Andreas Fröhlich: ein intimer Rückblick des 44. Präsidenten der USA. Obama führt ins Oval Office und den ­Situation Room, schildert, wie es ist, als Schwarzer zu kandidieren, und wie das Leben im Weißen Haus seine Familie ­geprägt hat. Der Hörverlag, EAN 978-3-84452-965-4, 32,99 €

BÜCHER, HÖRBÜCHER, FILME

Lesen, lauschen & ­anschauen

Dunkelkammer Bernhard Aichner

Winter in Innsbruck. Ein Obdachloser rettet sich in eine leer stehende Wohnung. Im Schlafzimmer findet er eine Leiche, die seit 20 Jahren unentdeckt geblieben ist. Pressefotograf David Bronski und Journalistin Svenja ­Spielmann recherchieren. btb, ISBN 978-3-44275-784-8, 17,50 € ET: 22. März

JEWEILS ZWEI BÜCHER GEWINNEN MEHR AUF SEITE 9

Die schau-Redaktion empfiehlt

Russland und wir

Hugo Portisch

Politexperte und einer der herausragendsten Journalisten unseres Landes, Dr. Hugo Portisch, erklärt die komplizierten historischen Verstrickungen und beleuchtet die Notwendigkeit eines Dialogs zwischen der EU und der Großmacht Russland. ecowin, ISBN 978-3-71100-274-7, 20 €

6

Zuckerfrei für die ganze Familie Hannah Frey

8

Das große Rafik Schami Buch Rafik Schami

Eine Sammlung der schönsten Geschichten des in Damaskus geborenen Autors. Seine Erzählungen verweben Philosophie, Humor und Melancholie und malen Bilder von Freundschaft, List, Lachen und Liebe. Magie in Worte gegossen. dtv, Taschenbuch, ISBN 978-3-42362-733-7, 10,30 €

Gesund und ein wenig fitter ins neue Jahr starten? Kein Problem – mit über 80 Rezepten für Groß und Klein hilft ­Autorin Hannah Frey der Küche für den „süßen Zahn“, aber ohne raffinierten ­Zucker auf die Sprünge.

Schlimmer geht immer

In der Ferienwohnung ist der Abfluss verstopft, der Chef hat miese Laune und in der Liebe läuft gar nix. Aber manchmal nimmt das Glück einen Umweg. ­Geschichten vom Glück im Unglück von Jojo Moyes, Martin Suter, Tove Jansson und vielen mehr. Diogenes, Taschenbuch, ISBN 978-3-25724565-3, 10,30 €

GU Verlag, ISBN 978-3-83387-574-8, 17,50 €

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Der AlltagsChillosoph

Fabrice Midal

40 Zitate großer Denker und Philosophen inspirierten Midal dazu, sie zu ­reflektieren und in Situationen unseres Alltags zu transponieren: Ehestreit, Beförderungsfrust oder Sinnlichkeit. Kurze Meditationen geben zusätzliche Impulse. dtv, Hardcover, ISBN 978-3-42328-261-1, 15,50 €

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Was geht, Österreich? Eine Landjugend mit ­ odkabull und dem Herrgott W

Eva Reisinger

Humorig, wachsam und durchaus ­ rovokant erzählt die gebürtige Ober­ p österreicherin von einer Alpenrepublik jenseits von Mozart, Schnitzel und ­Kaffeehausromantik: dem juvenilen Landleben. dtv, ISBN 978-3-42328-261-1, 15,50 €

KOLUMNE

Der 30. Februar Als Februar-Geburtstagskind, das überdies an einem 27. das Licht der Welt erblickt hat, kassiert man öfter Scherze über den knapp verpassten 29. des Monats. Angesichts meines heurigen „Runden“ (2021 beschert mir die große 4) habe ich recherchiert: Wussten Sie, dass es sogar schon einen 30. Februar gab? Anno 1712 kam es in Schweden aufgrund einer Kalenderumstellung zu einem zweiten Schalttag und damit zu diesem Kuriosum. Übrigens: Der Barockdichter Andreas Gryphius lässt am Ende seines Lustspiels „Horribilicribrifax Teutsch“ einen Heiratskontrakt auf den 30. Februar datieren. Ein Scherz, der andeutet, dass aus dem Vertrag keine Folgen entstünden. In diesem Sinne, liebe Grüße, eure Barbara Kaudelka!

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schauliving WOHNEN – BAUEN – WOHLFÜHLEN

REDAKTION: MICHAEL KRAUSE

Beliebt wie nie zuvor: Wohnen im Speckgürtel Raus aus der Stadt, rein ins Grüne! Die Nachfrage nach Wohnraum im Wiener Umland ist ungebrochen hoch, das Angebot kommt da nicht immer rasch genug mit.

Der Boom geht weiter

„Der Speckgürtel von Wien ist in den letzten Jahren um rund 15 bis 20 Kilometer größer geworden. Er reicht im Westen bis nach Tulln, im Norden bis nach Mistelbach, im ­Osten bis an die Stadtgrenze und im 86 schau

Süden bis fast nach Wiener Neu­ stadt“, erklärt Bernhard Reikers­ dorfer von RE/MAX Austria. „Im letzten Jahr ist die Nachfrage nach Wohnimmobilien im Speckgürtel weiter gestiegen, dazu hat auch die Corona-Pandemie beigetragen.“ Auch die Bauträger weichen auf­ grund der hohen Grundstückspreise in Wien immer öfter auf die angren­ zenden Bezirke im Speckgürtel aus. „Prinzipiell ist zu sagen, dass im Norden und Osten von Wien si­ cherlich noch die größten Flächen­ reserven bestehen“, weiß Sandra Bauernfeind (EHL Wohnen GmbH). Die bessere Verkehrsanbin­ dung vieler Gemeinden und schnel­ lere Zugverbindungen haben außer­

dem dazu geführt, dass die Pendler­ strecken entfernungsmäßig immer weiter wachsen. Auch junge Men­ schen, wie zum Beispiel ­Studierende, entscheiden sich in den letzten Jah­ ren häufiger für Kleinstädte wie Wiener Neustadt oder St. Pölten. Preisrallye – wann ist Schluss?

Hohe Nachfrage führt zwangsläufig zu höheren Preisen, so will es der Markt. Thomas Belina von Colliers International Immobilienmakler GmbH sieht den Plafond noch nicht erreicht: „Die Zahlen der letz­ ten Jahre zeigen weiterhin eine signi­ fikante Preissteigerung sowohl bei Wohnungen als auch bei Einfamili­ heft 1|2021

FOTOS: TANJA HOFER, GETTY IAMGEAS (2)

DER TRAUM VON den eigenen vier Wänden lässt sich am Stadtrand meist einfacher verwirklichen als in der Stadt. Die beiden Vorteile „Le­ ben im Grünen“ und „Gute Anbin­ dung an Wien“ ließen sich eigent­ lich gut verbinden. Doch nicht nur die Stadt wächst, auch das Umland. Und so übersteigt die Nachfrage oft das Angebot.


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schauliving „Das Virus hat auch die Bauwelt verändert.“ DAS NEUE BAUEN: AUFBRUCH IM UMBRUCH. Themen. Thesen. Vorschläge. Von Dr. Richard Woschitz www.woschitzgroup.com

EXPERTENKOLUMNE BAUEN & WOHNEN

Die Baubranche im Corona-Modus Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser! Auch am Bau hat sich die Welt ­massiv verändert. Die technischen Arbeiten, die Planung, aber auch die Baubesprechungen konnten zwar ­relativ rasch ins Homeoffice und in virtuelle Räume verlagert werden, dennoch hat sich natürlich gezeigt, dass das eigentliche Bauen immer noch auf einer Baustelle stattfindet. Eine große Herausforderung war der Bauzeitablauf. Das Akzeptieren von

Bauzeitverzögerungen fiel vielen ­Bauherren zu Beginn der Pandemie schwer – egal ob aufgrund fehlender Zulieferungen, eines fehlenden Pla­ nungsstands oder schlichtweg wegen Personalmangel . Es herrschte höhere Gewalt. Eine gewisse Normalität hat sich jedoch rasch eingestellt. Das Tragen von Schutzmasken als probates Mittel bei Unterschreitung der

enhäusern. Aktuell ist davon auszu­ gehen, dass sich dieser Trend fortset­ zen wird, trotz oder möglicherweise sogar aufgrund der Corona-Krise.“ Bernhard Reikersdorfer (RE/MAX) blickt in die Zukunft: „Das Zins­ niveau ist historisch niedrig. Dies hat dazu geführt, dass die Preise in den letzten Jahren zum Teil spürbar gestiegen sind. Die Auswirkungen der Pandemie auf den Immobilien­ markt werden erst in der zweiten Jahreshälfte 2021 spürbar werden.“

Gerechnet werden darf laut dem Ex­ perten aber mit weiterhin moderat steigenden Preisen.

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Jetzt investieren?

Eine Veränderung ist laut Christian Rädler (WETgruppe) auf jeden Fall zu beobachten: „Die Menschen ha­ ben ihr Geld beispielsweise aus Fonds herausgenommen und in Wohnungen als Anlage für etwas Be­ ständiges, für ihre Kinder, investiert.

­ bstandsregeln wurde weitestgehend A angewendet und die sehr gute Auf­ tragslage in der Bauwirtschaft hat dazu geführt, dass, im Gegensatz zur Tourismusbranche, die Baubranche praktisch keine Einbußen erlitten hat. Mit dem zweiten Lockdown hat sich allerdings die Situation doch deutlich verschärft. Kurzarbeit und verschie­ dene Entschädigungsformen konnten Probleme für die Mitarbeiter teils ­abfedern; trotz alledem ist es schon zu einer Reduktion der Bauleistung gekommen. Je nach Größe des Bau­ vorhabens haben für die Baukoordi­ natoren ganz massive Änderungen in ihrem Tätigkeitsbereich Einzug ge­ halten. Auch für den Häuslbauer ist es interessant zu wissen, wie im Rah­ men der Sicherheitspläne die Bauko­ ordination und der Ablauf optimiert wurden. Speziell die Schutzmaßnah­ men bei Corona-Erkrankungen im Umfeld der Baustellenmitarbeiter ­haben doch zu viel Verwirrung und unnötigen Verzögerungen geführt. Zwischenzeitlich ist aber jedem klar, wer eine K1- oder K2-Person ist, also jemand, der einen Absonderungs­ bescheid erhält und wer im weiteren Umfeld zu schützen ist. Bei Arbeiten mit Kundenkontakt, z. B. bei einem

Wohnungsumbau, muss wöchentlich ein Antigentest oder ein molekular­ biologischer Test durchgeführt ­werden. Die Meldekette, beginnend beim Notruf 1450, über die Baustel­ lenführung zum Baustellenkoordina­ tor ist heute bekannt und man kann sagen durchaus eingespielt. Mit der Verschärfung der Maßnahmen im dritten Lockdown, insbesondere zu nennen sind hier der Umstieg auf die wirksameren Masken der Kategorie FFP2 und die Erhöhung des Min­ destabstandes auf > 2 Meter, wurde ein konsequenter Schritt gesetzt, der auch auf Baustellen umsetzbar ist. Somit sehen wir eigentlich einer durchaus positiven Bausaison 2021 entgegen. Ich hoffe, dass wir Bau­ schaffenden auch bald durchgeimpft sind und darf den werten Leserinnen und Lesern viel Gesundheit und Glück wünschen.

Das hat die Krise auf jeden Fall be­ schleunigt.“ „Auch in schwierigen Zeiten mit unsicherer Zukunft zei­ gen sich Immobilieninvestments ein­ mal mehr als Fels in der Brandung und im Vergleich zu anderen Investi­ tionsformen als relativ sichere An­ lage“, führt Thomas Belina (Colliers International Immobilienmakler GmbH) weiter aus. „Eine Investition macht daher auch in der aktuellen Situation Sinn, es wird voraussicht­ lich nicht günstiger werden.“ ///

Wer sich im Speckgürtel niederlässt, wie hier im Süden Wiens am Gießhübl, wird oft mit einem schönen Ausblick auf die Stadt belohnt.

Herzlichst, Ihr Dr. Richard Woschitz Der Autor ist Gründer und Eigentümer der Woschitz Group, eines Netzwerks an Ziviltechnik-Büros in Wien, Feldkirchen (RWT Plus), Eisenstadt, Oberwart (Woschitz Engineering) und Mödling (DWP Ingenieure). Dazu kommen Kompetenzzentren für die Projektentwicklung (Pannonia Consult) und die Immobilienbewertung (InterREC).

info

Ihre Immobilienexperten www2.colliers.com www.ehl.at www.remax.at www.wet.at

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schauliving DENK MAL – DENKMAL

Bauen mit Denkmalschutz

„Die Sanierung alter Bausubstanz erfordert mehr Handarbeit, Planung und Detail­ lösungen. Eine Herausforderung, der wir uns gerne stellen.“ OSG-Obmann Alfred Kollar

EINFACH KANN JEDER. Ne­ ben dem Bau von Wohnungs- und Reihenhausprojekten hat die OSG in den vergangenen Jahren immer mehr außergewöhnliche Projekte umsetzen können; dabei ist auch die Erhaltung schutzwürdiger Gebäude ein Anliegen. Manchmal reicht der verfügbare Wohnraum aber nicht aus, um den Wünschen seiner Bewohner gerecht zu werden. Deshalb muss nicht

gleich abgerissen und neu gebaut werden. Eine bauliche Erweiterung mit Respekt vor dem Bestand ist oft die richtige Entscheidung. Besonders Wohnen mit der OSG

Diese Best-Practice-Beispiele geben einen kleinen Einblick in den Um­ gang der OSG mit dem „Weiter­ bauen an der Geschichte“. ///

Gesund im Zentrum Mit dem Projekt „Wohnen am Park“ ist auf dem ehemaligen Kasernenareal in Oberwart bereits ein modernes und besonders attraktives Wohn- und Geschäftsgebäude entstanden. Nun wird auch das altehrwürdige Mannschaftsgebäude der Sporck-Kaserne aus seinem Dornröschenschlaf wachgeküsst und behutsam – nach den Plänen des Architekturbüros DI Martin Schwartz und in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt – in ein modernes Gebäude umgewandelt. Die alte Substanz wird im Wesentlichen für die geplanten großzügigen Arzt­ ordinationen und die Räumlichkeiten für Gesundheitsberufe erhalten bleiben. Für das Dachgeschoß sind drei Kleinwohnungen und eine großzügige Familienwohnung geplant.

info

Oberwarter Siedlungs­ genossenschaft (OSG)

Auch in Güssing ist ein „Aus-alt-machneu-Projekt“ in Vorbereitung. Hier wird die alte Bürgerschule nach den Plänen des Planungsbüros Peischl & Partner saniert und adaptiert. Das Bauen im Zentrum und damit die aktive und ­attraktive Ortskerngestaltung sowie die Schaffung von leistbaren Mietwohnungen für junge Menschen und Senioren sind bei diesem Projekt ­wichtige Aspekte. Zusätzlich zu den Wohnungen sollen auch ein Büro und eine Ordination entstehen.

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Schon gesehen? Wenn nicht, klick dich rein! Der OSG-WohnBLOCK auf Facebook: facebook.com/OSGWohnBLOCK

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ADVERTORIAL. FOTOS: OSG

Bürgerschule

Rechte Bachgasse 61 7400 Oberwart Tel. 03352/404 oberwart@osg.at www.osg.at


HWBSK 27,6-28 / fGEE 0,56-0,59

Symbolbilder. A: MI A Mitteregger Architekten ZT GmbH.

B. E. GREEN // EXKLUSIVES WOHNEN IN BAD ERLACH n Samuel Wolf-Gasse: 4 Reihenhäuser und 6 Doppelhaushälften mit einer Wohnnutzfläche von ca. 113 m 2 bis 116 m2 mit Eigengarten, Terrasse, Loggia und Keller n Sofortkauf, freifinanziert, geplante Fertigstellung: Herbst 2022 n Kontakt: Oliver Hruby 0676 912 00 06

BAUTRÄGER: WET Wohnbaugruppe Service GmbH

MEHR INFOS UNTER: www.vivit-immo.at/bad-erlach wohnen@vivit-immo.at

VERLÄSSLICH. LEISTBAR. WOHNEN. WIESELBURG

Wohnungen

© Romana Fürnkranz bei Architektur / CityCopterCam bei Drohnefotos

HWBSK 20,88/fGEE 0,74

Objektbild: Wieselburg, Furtgasse Architekt: Mag. Tauber

WÜRFLACH

 geförderte Miete mit Kaufoption (nach 5 Jahren)  2 - 4 Zimmer / ca. 51 - 96 m² WNFL  Terrasse / Balkon / Garten / Aufzug  Ab € 404,- mtl. und einmalig € 19.173, zusätzlicher Wohnzuschuss möglich  geplante Fertigstellung: 2. Quartal 2021 Mehr Infos: Berthold Gruber 0676/9120019

MARKT PIESTING

Wohnungen

Wohnungen

HWBSK 19,4/fGEE 0,51-0,75

HWBSK 19/fGEE 0,63

 geförderte Miete mit Kaufoption (nach 5 Jahren)  2 - 3 Zimmer / 53 - 80 m² WNFL  Terrasse / Balkon / Garten / Aufzug  Ab € 448,- mtl. und einmalig € 13.525, zusätzlicher Wohnzuschuss möglich  geplante Fertigstellung: 2. Quartal 2021 Mehr Infos: Magda Rädler 0699/11574890

 geförderte Miete mit Kaufoption (nach 5 Jahren)  2 - 4 Zimmer / 56 - 92 m² WNFL / Fußbodenheizung  Terrasse / Balkon / Garten / Loggia /Tiefgarage  Ab € 493,- mtl. und einmalig € 27.350, zusätzlicher Wohnzuschuss möglich  geplante Fertigstellung: 1. Quartal 2021 Mehr Infos: Magda Rädler 0699/11574890

Unsere weiteren Angebote finden Sie unter www.wet.at oder kontaktieren Sie uns unter wohnen@wet.at


schauliving

WOHNBAUNEWS Sie sind auf der Suche nach einer neuen Wohnung oder einem Haus? Die aktuellen Projekte in der Ostregion finden Sie hier.

Wohnen mit Garten in Peisching

Gar nicht hölzern

In Zeiten wie diesen gewinnt Wohnen mit Freiflächen wieder an Bedeutung. Die Neue Eisenstädter trägt diesem Bedürfnis Rechnung: In Neunkirchen entsteht eine moderne Reihenhausanlage mit insgesamt zwölf Reihenhäusern mit großzügigen Gärten. Die Reihenhäuser haben eine Wohnfläche von knapp 150 m2 und verfügen über einen Keller, ein Erdgeschoß und ein Obergeschoß. Zusätzlich bietet das Atelier im Dachgeschoß genug Raum für persönliche Entfaltung. Eine großzügige Terrasse, ein Garten mit Gartenhütte und zwei Pkw-Stellplätze runden das Angebot ab. Die gesamte Anlage zeichnet sich durch den ländlichen Charakter aus. Mehr Infos: www.nebau.at

Inmitten der Gemeinde Statzendorf (Bezirk St. Pölten) entsteht derzeit mit Mitteln der niederösterreichischen Wohnbauförderung eine Wohnhausanlage nach modernsten ökologischen Gesichtspunkten. Als Bauträger fungiert die WETgruppe. Die Wohnungen variieren in der Größe zwischen 55 und 89 Qua­ dratmetern und punkten mit großzügigen Freiflächen wie Loggien und Eigengärten. Sie werden nach modernsten ökologischen Standards in Niedrigenergiebauweise mit kontrollierter Wohnraumlüftung errichtet. Auch eine Photovoltaik-Anlage pro Haus steht zur Verfügung. Sämtliche Gebäude sind in einer massiven Holzkonstruktion ausgeführt. Mehr Infos: www.wet.at

Auf die Welle, fertig, los!

Nach langer Vorbereitungszeit und Umplanungsmaßnahmen war es im Vorjahr so weit, das Wohnprojekt „Neue Welle“ in Bad Tatzmannsdorf wurde gestartet! 14 moderne Wohnungen – von der Kleinwohnung bis zur Familienwohnung – werden nach den Plänen von BPM in einer Top-Lage im Kurort entstehen. Eines haben alle Wohnungen gemeinsam – den wunderbaren Ausblick. Die Bauarbeiten schreiten zügig voran, die Fertigstellung ist für November 2021 geplant.

FOTOS: NEUE EISENSTÄDTER, WET, OSG

Informationen dazu unter 03352/404-51 oder www.osg.at

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schaumotor TESTS – TRENDS – TECHNIK

REDAKTION: STEFAN PABESCHITZ

1 Dem SUV ergeben

In der Stadt fehl am Platz?

Die Antwort darauf ist zugleich eine Grundsatzfrage: Was ist ein SUV? Wer ihn immer noch mit Geländewagen gleichsetzt, unterliegt einem Definitionsfehler. Mit knorrigen Land Rovern oder einem Puch G hat das, was diese Gattung heute bezeichnet, nämlich längst nichts mehr gemeinsam. Die meisten verfügen nicht einmal über Allradantrieb und haben den Feindbildstatus somit zu unrecht von ihren Urahnen geerbt.

5 Mythen. Sie sind die Gewinner in sämtlichen Zulassungsstatistiken der letzten Jahre: SUVs liegen ungebrochen im Trend. Immer mehr Käufer schätzen das komfortablere Einund Aussteigen und die bessere Sicht aus der erhöhten Sitz­position. Trotz der üblen Nachrede, von der diese Auto-Gattung verfolgt wird – schwerer, umwelt­schädlicher und sogar gefährlicher als herkömmliche Pkw sollen sie angeblich sein. Aber stimmt das überhaupt, oder sind SUVs tatsächlich viel besser als ihr Ruf?

FOTO: GETTY IMAGES

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Protz-Autos?

Hier muss meistens das Bild vom Super-SUV von Porsche oder Mercedes als Beispiel herhalten. Sie machen weniger als 0,5 Prozent der Neuzulassungen aus und sind eigentlich Sportwagen im Hochsitz-Format. Die überwiegende Mehrheit der SUVs sind aber Kompakt- oder Mittelklasseautos und damit nicht protziger als ein VW Golf oder Ford Mondeo.

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Straßenzerstörer?

Dank der laufenden Entwicklung des Karosseriebaus zum Glück nicht. Ein heutiger SUV wiegt nicht mehr als ein gleich großer Pkw und verfügt meistens auch über dieselbe technische Ausstattung. Aktuelle GewichtsSünder sind übrigens die Elektroautos – im Schnitt wiegen sie mindestens 400 Kilo mehr als ein vergleichbarer Pkw mit Verbrennungsmotor. XL-Stromer können über 2,5 Tonnen auf die Waage bringen.

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Spritfresser?

Schon lange nicht mehr – bei gleicher Größe und Gewicht sowie identischer Motorisierung wie ein herkömmlicher Pkw könnte dafür auch nur noch die Aerodynamik verantwortlich sein. Auf die wird inzwischen aber auch bei SUVs höchster Wert gelegt, ihr gemessener Luftwiderstand ist meistens kaum höher als der eines VergleichsPkw – ebenso wie ihre jeweiligen Durchschnittsverbräuche.

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Verletzungsgefahr?

Das bullige Erscheinungsbild eines SUVs mag das nahelegen, der Schein trügt aber. Die schwerwiegendsten Verletzungen passieren beim Aufprall von Körper oder Kopf an die Dachkanten. Je niedriger das Auto, desto eher kommt dies vor. Bei gleicher Aufprallenergie verursacht ein normaler Pkw für gewöhnlich also schlimmere Verletzungen als ein SUV.

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schaumotor

Einmal etwas anderes: Der Hyndai Tucson traut sich über ein besonders offensives Design. Vielleicht schaut so aber schon die nahe Zukunft des Automobils aus

Koreanische Feinkost TEXT: STEFAN PABESCHITZ

Warum müssen Autos immer gleich aussehen? Das hat sich offenbar auch Hyundai gefragt. Der Neuauflage des SUV Tucson wird das niemand nach­ sagen. Unter dem feschen Design steckt außerdem viel schlaue Technik.

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SEIT SEINER PREMIERE 2004 Wohnlichkeit mit Pfiff hat der Tucson einige Wandlungen durchlebt: Die erste Generation Der äußeren Design-Wucht setzt kam eher knubbelig daher, die Hyundai drinnen ein fließendes, zweite so zurückhaltend, dass sie so- wohnliches Layout entgegen. Das gar den Namen mit Abenteuer- Armaturenbrett geht in einem weiTouch ablegte und stattdessen ix35 ten Schwung in die Türen über, aus hieß. Nummer drei wurde wieder der gleichen Linie formt sich auch selbstbewusster, die nun vierte Bau- mittig die Konsole. Der Gesamteinreihe bricht erneut mit Traditionen – druck ist aufgeräumt und übersichtallen voran mit dem sonst eher lich, gestaltet mit sehr hochwertigen mainstreamigen Hyundai-Look. Materialien. Darin eingebettet viel Der bündig verlaufende Kühlergrill Hightech, aber logisch und intuitiv mit dem darin integrierten Leuch- bedienbar; dazu liebevoll gestaltet, ten-Fünfgestirn sorgt für Aufsehen. wie etwa die besonders fein gezeichAuch im Rest der Karosserie steckt nete Grafik der Displays. Beim Umviel Design-Mut. Futuristisch wirkt schalten der Fahrmodi spielen sie das alles nur zu Beginn – eher lässt eine aufwendige Zeichentrick-Show es andere Autos rasch bieder und ab, man ertappt sich dabei, das rein spaßhalber öfter auszuprobieren. konservativ aussehen. heft 1|2021


Fesch, aber auch bei den inneren Werten gut aufgestellt: 620 bis 1.800 Liter Kofferraumvolumen schaffen sonst gerade einmal größere Kombis

Eine praktische Lösung: Die Navigationsdaten lassen sich aufs Handy übertragen, um den Fußweg vom Parkplatz zum eigentlich Ziel zu ­erleichtern. Ein weiteres schlaues Extra ist der Abbiege-Assistent, bei dem eine Kamera automatisch den schlecht einsehbaren Bereich seitlich des Wagens auf den Bildschirm im Cockpit überträgt – gut zu Ver­ meidung von Unfällen mit Radoder Scooter-Fahrern, aber auch zum Ausmachen heimtückischer Randsteine. Das kann der neue Hyundai Tucson

Schlau ist beim Tucson auch, was unter der Haube steckt: Effiziente, weil mit elektrischem Zusatz-Schub arbeitende Benziner mit 150, 180 und 230 PS werden aufgeboten. Diesel-Power steht mit 115 oder 136 PS zur Wahl, die stärkere Variante ebenfalls mit Elektro-Unterstützung. Vorder- oder Allradantrieb sind auch im Programm, dazu Handschaltung und Automatik. Auffallend leise ist der Tucson unterwegs, sowohl von Motorgeräuschen als auch Fahrbahneinflüssen hochwertig gedämmt. Ebenfalls komfortabel fällt die Abstimmung aus, die Lenkung dazu leichtgängig. Im

Sportmodus ist der Unterschied ­eklatant, der Tucson fährt dann umfassend seine Krallen aus, legt bei ­allen dynamischen Talenten zu und reagiert agil und in Echtzeit auf sämtliche Kommandos. Die Wetterlage bei den Testfahrten hat auch ­ermöglicht zu prüfen, was in der Allrad-Version steckt. Selbst mit ­ tückischem Schneeregen kam sie ­ völlig problemlos zurecht, meisterte auch wechselnde Bedingungen sicher und souverän.

rücksichtigt man die überkomplette Ausstattung, schlägt Hyundai damit wohl so gut wie alle Mitbewerber aus Europa immer noch deutlich. Und künftig will sich die Marke auch in anderen Disziplinen messen: Ein knackiges Sportmodell und ein Plug-in-Hybrid mit gut 70 Kilometern rein elektrisch zurücklegbarer Reichweite werden noch heuer nachgereicht. //

High-Tech trifft wohnliches Ambiente: Statt herkömmlicher Schalter und Regler gibt es nur noch kapazitive Bedienfelder – die Handhabung fällt aber leicht und gelingt intuitiv.

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Premium, made in Korea

Den Weg von der Low-BudgetMarke zum Hersteller, der bei der Premium-Liga anklopft, hat Hyundai unglaublich rasch geschafft. Nur etwa zwanzig Jahre oder drei bis vier Modellgenerationen waren dafür notwendig. Eventuell schneller, als diese Tatsache in den Köpfen der potenziellen Kunden ankommen konnte. Der Tucson ist derzeit s­icherlich das reifste Modell, dass diesen Qualitätssprung belegt. Das neue Selbstbewusstsein schlägt sich nicht unbedingt beim Preis nieder: Ab 25.990 Euro beginnen die Tarife für das fesche SUV, in der Top-Aussattung liegt die leistungsstärkste Allrad-Variante samt Automatik noch unter der 50-Tausender-Grenze. Allerdings: Be-

Hyundai Tucson Design, Qualität und Effizienz – der Hyundai Tucson punktet in den Disziplinen, die auf dem Markt gut ­ankommen. L/B/H, Radstand: 4.500/1.865/1.650, 2.680 mm Zylinder/Hubraum: 4/1.598 cm3 Leistung: 150, 180, 230 PS (Benzin); 116, 136 PS (Diesel) Getriebe: 6-Gang manuell, 6- und 7-Gang automatisch Vmax: 175–205 km/h 0–100 km/h: 8–12,1 Sek. Verbrauch: ab 5,9 l/100 km (Benzin); ab 5,6 l/100 km (Diesel) CO2: ab 135 g/km (Benzin); ab 146 g/km (Diesel) Preis: ab 25.990 Euro

FOTOS: WERK

Was demnächst im Automobilhandel anrollt Februar: Audi SQ2, Citroën C4 & E-C4, Fiat Tipo Cross, Ford Mustang Mach-E, Jaguar F-Pace PHEV, Kia Sorento PHEV, Land Rover Defender 90, Range Rover Velar PHEV, Peugeot 508 PSE, Seat Tarraco PHEV +++ März: Bentley Continental Hybrid, BMW 4er Cabrio, M3, M4, iX3, Hyundai Santa Fe PHEV, Jaguar E-Pace PHEV, Jeep Gladiator, Land Rover Defender 110 PHEV, Lamborghini Huracan STO, Mercedes EQA, Toyota Mirai +++ April: Audi Q5 Sportback, Honda HR-V, Hyundai Tucson

PHEV, i20 N, Jeep Wrangler 4xe, Kia Sorento Hybrid, Mercedes EQB, Opel Mokka, Renault Kangoo

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schauschau

WORÜBER MAN SPRICHT. WER BEWEGT. WAS WICHTIG WIRD. REDAKTION: CHRISTOPH BERNDL

Nur die Gams schaut zu: Hannes Reichelt macht uns den Überflieger, landete allerdings nur auf Platz 29 im Super-G sowie auf Platz 30 bzw. 16 in den Abfahrten.

Bissutis-Kaleidoskop

Das Gfrett mit dem Jaukerl

Kitzbühel im Schnee einmal anders: Statt Menschenmassen gab es heuer leere Gassen.

Bildlich gesprochen wollte er seine Ski schon letztes Jahr an den Nagel hängen. Coronabedingt hängte ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel (79) allerdings noch eine Saison dran, bevor er nach 31 Jahren an seinen Nachfolger übergibt. Am Rande der Streif sinnierte „The Boss“, der am 30. Juli seinen 80er feiert, über den Skiweltcup in Corona-Zeiten und seine Spritze.

Hahnenkamm, Kitzbühel

Ruhige Familienjause statt großer Weißwurstparty: Stanglwirt Balthasar Hauser genoss Wurst und Brezel mit Tochter Maria.

„Ja, mein lieber Bissuti, irgendwann is es gnua. 31 Jahre reichen – und die Maskeng’schicht hätt ich mir auch gern erspart …

Love-Business: Das Unternehmerpaar Kathi Stumpf und Alex Beza verfolgten das Rennen via ORF-Livestream im eigenen Chalet.

Das hätten sich die Fans des alpinen Skisports niemals träumen lassen. Das heurige Highlight im Rennkalender wird in die Geschichtsbücher eingehen. Denn dort, wo normalerweise Tausende Besucher die Pisten säumen und sich die Promis bei diversen Society-Terminen ein Stelldichein geben, herrschte heuer gähnende Leere. Egal ob Weißwurstparty oder „Kitz Race Club“ – alles abgesagt. Das heimtückische Coronavirus hat den Veranstaltern einen Strich durch die Rechnung gemacht. Flaute am Hahnenkamm also? Na ja, nicht ganz. Denn sportlich ging die Post ab und der ORF lieferte uns das Streif-Wochenende in packenden Bildern ins Patschenkino. Das Feiern werden wir nachholen. Versprochen!

Was hätte wohl der Blitz von Kitz zum „Corona-HahnenkammRennen“ gesagt? Rudi Sailer besuchte das Grab seines Bruders. … Oba mit dem Klumpert. Ehrlich, waun i nur scho des Jaukerl intus hätt. Aber no kum i ned draun. Weil i bin no zu jung …

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FOTOS: KRISTIAN BISSUTI (21)

… Mit jugendliche 79 muss i no warten, beim Impfen. Bled, dass i erst im Juli 80 werd. Die Masken nimm i also mit in mei Pension.“

Das Motto „Keine Party ohne Harti“ hatte heuer keine Gültigkeit: EX-Skirennläufer Harti Weirather zeigt uns, wo er normalerweise sein VIP-Zelt für den „Kitz Race Club“ aufbaut.

Inszenierte den sportlichen TV-Event: ORF-Regisseur Michael Kögler zeigt uns seine „Kommandozentrale“.

Rosi allein zu Haus: Rosi Schipflinger, die Chefin der Sonnbergstuben, spielte diesmal nur für schau-Fotograf Kristian Bissuti auf.

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FOTOS: KRISTIAN BISSUTI

Kein Witz – heuer weder Fans noch Partys in Kitz


Kitzbühel Der Zieleinlauf im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten

1. 3. Der Schweizer Beat Feuz sicherte sich beide Abfahrtssiege auf der Streif und freut sich über insgesamt 133.000 Euro Preisgeld.

Bester Österreicher: Matthias Mayer aus Sankt Veit an der Glan holte für uns „Abfahrts-Bronze“.

Sonne im Herzen: Hansi Hinterseer findet sein Kitzbühel auch ohne die Massen einfach bärig.

Ein Bussi für Heino gab’s von seiner Gattin Hannelore Kramm (geschiedene Auersperg).

Stocklänge statt Babyelefant und Co: Signe Reisch, ­Rasmushof-Chefin und Ex-Präsidentin von Kitzbühel Tourismus, zeigt mit ORF-Sportreporter Rainer Pariasek, wie der Mindestabstand auf der Skipiste gemessen wird. heft 1|2021

Kennen Sie den? ÖSV-Sportdirektor Hans Pum behält trotz Mund-Nasen-Schutz den Überblick.

Solo am Hahnenkamm: Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff

Sicher ist sicher: Polizei entlang der Streif Hanni Wenzel – ehemalige liechtensteinische Skirennläuferin, bislang einzige Olympiasiegerin ihres Landes und Gattin von Harti Weirather – mit Enkeltochter Helene.

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WORÜBER MAN SPRICHT. WER BEWEGT. WAS WICHTIG WIRD. REDAKTION: CHRISTOPH BERNDL

Splitter Hallöchen, Millaa Millaa!

Happy Birthdays in Richtung 100 Was haben Caterina Valente, Peter Cornelius und Plácido Domingo gemeinsam? Die drei sind nicht nur musikalische Genies, sie haben auch alle kürzlich einen runden Geburtstag gefeiert – und blicken auf sensationelle Erfolge zurück. Valente (90) landete 1954 mit „Ganz Paris träumt von der Liebe“ ihren größten Schlagerhit, Cornelius (70) stürmte 1980 mit „Du ­entschuldige, i kenn di“ die österreichischen Charts und Domingo (80) ­verkaufte sein Album „The Three Tenors in Concert“ mehr als 7,2 Millionen Mal. Wir wünschen nachträglich alles Gute!

Große Liebe bei „Miss Saigon“: _Oedo Kuipers (Chris) und Vanessa Heinz (Kim)

Die Tricks vom Profi Mit Leidenschaft zum Hochgenuss: Für sein neues Kochbuch bereitete Haubenkoch Robert Letz mit Stars wie Christoph Fälbl (Foto l.), ­Reinhard Nowak, Andy Lee Lang und ­Fernanda Brandão köstliche Gerichte zu. Wir wünschen schon mal guten Appetit!

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Andrea Luca Cotti spielt „Mungojerrie“, Anna Carina Buchegger „Rumpleteazer“.

Lichtblicke mit dem Musical-Herbst 2021 „Cats“ im Ronacher, „Miss Saigon“ im Raimund Theater: Musical-Fans können sich heuer auf zwei internationale Erfolgsproduktionen freuen, für die bereits der Vorverkauf gestartet ist. Intendant Christian Struppeck von den Vereinigten Bühnen Wien: „In einer sehr herausfordernden Zeit blicken wir hoffnungsvoll auf die neue Saison, in der wir unseren Gästen endlich wieder eindrucksvolle Musical-Abende in unseren Theatern bieten wollen.“

Ballnacht @home Beim traditionellen Steirerball kamen die Gäste diesmal nicht in die Hofburg, die Hofburg kam zu ihnen. Das virtuelle Programm bot ein Best-of der vergangenen Jahre kombiniert mit unterhaltsamen LiveBeiträgen. Der Bieranstich durch Vereinsobmann Andreas Zakostelsky (l.) durfte dabei auch nicht fehlen. Ein gelungener Event, der 2022 hoffentlich trotzdem wieder physisch stattfinden kann.

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FOTOS: DANIEL ZUPANC, KRISTIAN BISSUTI (3), CLAUDIA PRIELER, DEEN_VAN_MEER, MATT CROCKET, VEREIN DER STEIRER IN WIEN/RICHARD TANZER

Was für ein Leben! Auf Mamas Bauch herumhängen, Muttermilch trinken, ein bisschen Eukalyptus knabbern, erste Kletterversuche starten – und vor allem ganz viel schlafen. Koala-Mädchen Millaa Millaa fühlt sich im Tiergarten Schönbrunn so richtig wohl. Den Beutel von Mutter Bunj hat es längst verlassen und so steht jeden Tag eine neue Entdeckungsreise auf dem Programm. Nach dem langen Lockdown kommen jetzt endlich auch wieder Zoobesucher in den Genuss, den kleinen Koala zu beobachten.


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WORÜBER MAN SPRICHT. WER BEWEGT. WAS WICHTIG WIRD. REDAKTION: CHRISTOPH BERNDL, ROLAND GRAF, MICHAEL KRAUSE

1929–2021

Baba und Schalom, Arik Brauer! Anfang des Jahres hat Mal’ach haMawet, der Todesengel, nun deine Seele geholt. Es war meist um diese Zeit, dass wir in Währing in der Privat-Sammlung Arik Brauers saßen. Denn im Jänner feierte der „Ottakringer Bua“ Erich Brauer, der in die Welt hinaus musste, um in Wien berühmt zu werden, Geburtstag. Es war dieser Ort, der am meisten über den vielseitigen Künstler, den Maler und Musiker, aber auch den Familienvater von ebenfalls Hochkreativen erzählte. Anderswo wäre dieses intime Museum, in dem bisweilen der betagte Künstler selbst durch sein Werk führte, eine Sensation. Doch so etwas war Arik Brauer egal. In das Haus sollte nur kommen, wer sich für die Kunst interessierte, nicht für den prominenten Schöpfer.

Arik Brauer war seinem Wien stets verbunden. Unten rechts: Bei der LPPräsentation „Von Haus zu Haus“ mit Bürgermeister Michael Ludwig

Musik über Generationen: Arik, Timna und Jonathan Brauer

Gerhard Bocek, mehr als ein „Promi-Wirt“ Die Prominenz kam nicht nur wegen der Hausmannskost, sondern wegen des schrillen Hausherren: Heimische Sternchen, internationale Stars, Granden aus Politik & Co pilgerten in seinen „Marchfelderhof“. Das Lokal mit den schrägen Erinnerungsstücken war Gerhard Boceks Passion. Täglich in Feierlaune, immer ein Lächeln auf den Lippen, das nie gekünstelt wirkte. Die „Seitenblicke“-Legende ist Anfang Februar überraschend im 79. Lebensjahr verstorben. Du wirst fehlen, Gerhard! Gerhard Bocek mit Birgit Sarata und Rosenzüchter Wolfgang Praskac

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„Lebenswerk Bühne“Auszeichnung für Dagmar Koller

Der erste Spargel im Marchfeld, Theresa und Julia sowie Marchfelderhof-Chef Gerhard Bocek ­bereiten das Spargelfest 2018 vor.

Künstler-Martinigansl­ essen: Goldene Gans für Gerald Pichowetz

Hermann Nitsch (80), Marchfelderhof-Chef Gerhard Bocek

Zubin Mehta mit „Goldenem J­ ohann Strauss“ ausgezeichnet

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FOTOS: KRISTIAN BISSUTI (9), CONNY DE BEAUCLAIR

1942–2021

Dass er der Stadt, in der er während der NS-Zeit nur als „U-Boot“ dem Tod entkam, so liebevoll verbunden war, sagt viel über menschliche Größe. Im Elfenbein-Turm allerdings wohnte dieser kritische Geist, auch ein früher Umweltaktivist, jedoch nie. Den Phantastischen Realismus, als dessen letzten Vertreter man ihn verehrte, verstand man hier sofort. „Der ist uns eigentlich passiert“, erinnerte sich Brauer im schau-Interview an dieses Etikett. Selbst seine erschreckendsten Bilder – wie das „Pogrom von ­ Kishinev“ – sollten „bunt sein wie ein Blumenstrauß“. Dass beides zum Menschsein gehört, Leid und Schönheit, zog sich durch sein gesamtes Schaffen: „Mir singen gern von Wean, mir san bei jeder Hetz dabei und denken nur ans Sterbn.“


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