SCHILD Journal Frühling/Sommer 2015

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Nr. 1

JOURNAL

FRÜHLING  /SOMMER 2015

MALLORCA GANZ NAHE Reportage von der Sonneninsel, die man zu kennen meint

KARO-KÖNIG Die Geschichte und die Mode von McGregor

REPORTAGE Kleidung made in Switzerland – das gibt es noch

EXTRA Die besten Accessoires der Saison

Neue

MODE Eine Zeitschrift der SCHILD-Gruppe Das führende Modehaus der gehobenen Mitte

für Damen und Herren




mcgregor-fashion.com



EDITORIAL

WILLKOMMEN

SCHILD Journal Nr. 1

Wenn man für ein Unternehmen der Modebranche arbeitet, sieht man plötzlich bestimmte Dinge anders als zuvor. Mir, ganz ehrlich, war es beispielsweise die längste Zeit recht, wenn der Herbst sonnig und temperaturmässig angenehm ausfiel. Bis ich lernte, dass ein solcher Herbst, wie wir ihn etwa vergangenes Jahr erlebten, für eher schlechte Stimmung sorgt bei Verkäufern warmer Winterkleidung. Wo sich hingegen die meisten Leute einig sind – ob sie jetzt etwas mit der Modebranche zu tun haben oder nicht –, ist, wenn es darum geht, ob der Frühling früher oder später beginnen und ob er viel oder wenig Sonnenschein bringen soll. Darüber freuen sich Kleiderkäufer und -verkäufer. Hoffen wir also, dass dieser Frühling ein langer und sonniger wird. Die dazu passende Mode sowie Reisetipps, Rezept­ideen und vieles mehr haben wir in dieser Zeitschrift schon einmal für Sie gesammelt und bereitgestellt. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen mit der neusten Ausgabe des SCHILD Journals. Ihr

MARK VAN HUISSELING

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Bild: CHRISTOPH STÄHLI, BOXX WERBUNG

Liebe Leserin, lieber Leser



INHALTSVERZEICHNIS

SCHILD Journal Nr. 1

Knopfkette von Axxessory, CHF 29.90, erhältlich bei SCHILD.

MEIN SCHWEIZER OBJEKT

Gilbert Gress über das Offiziersmesser SEITE 68

STILSCHULE

Zauberhafte Buchten – und was Mallorca weiter zu bieten hat. SEITE 46

EDITORIAL

Von Mark van Huisseling

Die McGregor-Story

SEITE 6

SEITE 42

SEITE 72

SEITE 10

KOLUMNE

Clifford Lilley SEITE 12

SCHILD JOURNAL NR. 1 FRÜHLING  /  S OMMER 2015

TITELSTRECKEN Mode für Frühling / Sommer 2015: Highlights aus dem SCHILD-Angebot

SEITE 56

N E U!

8   FRÜHLING /  SOMMER 2015

KULINARIK

Insalata caprese – mal ganz aufwendig

CONTRIBUTORS INSEL IN DER SONNE

SEITE 32

SEITE 70

KARO-KÖNIG

Mitarbeiter dieser Ausgabe

Clifford Lilleys liebste Jahreszeit: der Frühling. SEITE 12

Stoffkurs von Urs Albisser

TREND-REPORTS

MODE

SEITE 14–22, 28

NAVYBOOT SEITE 22

SONNENBRILLEN SEITE 24

BEAUTY SEITE 26

Reisereportage aus ­Mallorca SEITE 46

SEITE 74

SWISS MADE

Kleidung aus der Schweiz – das gibt es noch

IMPRESSUM/ DIENST­ LEISTUNGEN

SEITE 52

SEITE 76

ASK AN EXPERT

PERSÖNLICHE GESCHICHTE

Luisa Rossi über Accessoires SEITE 60

IM SÜDWESTEN WAS NEUES

Was Kunden von der ersten, neueröffneten Schild-Filiale im Wallis erwarten dürfen. SEITE 62

SPEZIAL-REPORT

SCHILD.CH SEITE 30

PEOPLE

Wer an der SCHILDWiedereröffnung in Bern dabei war

GIMME FIVE

Wie die Marke Cinque enstand SEITE 66

Wie CEO Thomas Herbert zu SCHILD kam. SEITE 78

Stoffkurs und Pflegetipps SEITE 70

Cover: THOMAS BUCHWALDER (Lana trägt ein Kleid von COMMA, CHF 199.–)   Diese Seite: TOMMIE HANSEN, LUKAS LIENHARD (Bilder); SATOSHI HASHIMOTO (Illustration)

SEITE 18


DER NEUE JAGUAR XE. DIE INNOVATIVE ZUKUNFT DER PREMIUM-MITTELKLASSE. Aufregendes Design. Begeisternde Dynamik. Richtungsweisende Technologien. Der Jaguar XE wird Sportlichkeit im Segment der Mittelklasse neu definieren. Gehören Sie zu den Ersten, die regelmässig News über die revolutionäre PremiumSportlimousine der Zukunft erhalten.

XE-CIRCLE.CH


CONTRIBUTORS Luisa

Thomas BUCHWALDER

„Bekannt für glamou­ röse Porträts von Promis sowie auch für frische Werbefotografie“, steht auf seiner Webseite. Und dem fügen wir nicht mehr viel an. Ausser, dass Thomas Buchwalder auch dafür verantwortlich ist, die Models, die in dieser Ausgabe die neue Frühjahrs- und Sommermode von SCHILD präsentieren, im besten Licht erscheinen zu lassen. Mit anderen Worten: Er ist, einmal mehr, der Fotograf unseres Covers und unserer Modestrecke. Ab Seiten 32 und 56

ROSSI

Sie ist von Beruf Stylistin; sie sagt also anderen Leuten, wie sie sich kleiden sollen et cetera, weil sie stilsicher ist. In dieser Ausgabe unserer Zeitschrift kümmert sie sich um Accessoires: Was Frauen darüber wissen müssen und wie aus einem Look ein grossartiger Look wird, lernt man in Luisas Stilschule ab Seitee 60.

Gilbert

GRESS

SCHILD Journal Nr.  1

Für unseren Autor, ganz ehrlich, steht Mode etwas weniger im Vordergrund als für andere Mitarbeiter, die wir auf dieser Seite vorstellen. Macht aber nichts – der ehemalige französische Nationalspieler sowie Trainer der Schweizer Fussball-Nati schreibt über Schweizer Qualität und eine Schweizer Tugend. Seite 68

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Thomas

HERBERT

Yvonne

WIGGER

Dass Thomas Herbert der Chef, oder wie man heute sagt: CEO der Firma SCHILD ist sowie Mitbesitzer der Firma war, bevor sich diese mit den Magazinen zum Globus zusammentat, weiss man, falls man sich für Schweizer Wirtschaft und/oder Mode interessiert. Doch wie es so weit kam, weiss man nicht oder nicht genau. ­Höchste Zeit also, finden wir, die Geschichte einmal zu erzählen respektive erzählen zu lassen, und zwar von ­Thomas Herbert selber. Seite 78

Sie ist eine unserer jüngsten Mitarbeiterinnen und zugleich eine unserer beschäftigsten – sie studiert nebenbei noch Publizistik an der Universität Zürich. Richtig: nebenbei. Zur Hauptsache, scheint es, ist sie Moderedaktorin; für uns hat sie unter anderem die aktuellen Trends des Frühjahrs für Damen und Herren zusammengestellt. Ab Seite 14


close to you.

olsenfashion.com


Ich komme mir vor

wie ein WILDTIER ,

das seinen abgetragenen WINTERPELZ abwirft, um zu einem zarteren, leichteren MATERIAL

zu wechseln.


Bild: LUKAS LIENHARD  Veston von NAVYBOOT, CHF 299.90, Hemd von NAVYBOOT, CHF 99.90, Krawatte von CERUTTI, CHF 129.90, Pochette von NAVYBOOT, CHF 49.90

I

ch liebe nur schon das Wort, vor allem in meiner Muttersprache, Englisch: spring. Das Wort kann man singen, es hat etwas Erhebendes. Man denkt dabei an Spaziergänge über eine Blumenwiese oder daran, wie man sich nach einem langen, grauen Winter in eine solche Wiese legt, mit einem lieben Menschen vielleicht . . . Wie in vielen Dichtern und Poeten weckt der Frühling auch in mir den Wunsch, wieder kreativer und experimentierfreudiger zu sein, schliesslich fühlt man sich wie neu geboren. Und dieses Gefühl hat etwas Zauberhaftes. Der Frühling ist die Jahreszeit des Neuen. Interessanterweise erlebe ich das jedes Jahr von Neuem. Sie nützt sich nicht ab diese Stimmung, nicht im Geringsten, und auch das Aufbruchsgefühl bleibt. Dafür bin ich dankbar. Schliesslich habe ich monatelang darauf gewartet, unter grauen Wolken und oft – gerade in Zürich – im dichten Hochnebel. Aber wie gesagt, der Frühling hält sein Versprechen. Plötzlich ist er da, ohne grosse Ankündigung, einfach so, an einem Freitagnachmittag kommt er oder an einem Dienstagvormittag. Danach habe ich mich gesehnt. Ich liebe auch die Verwirrung, die der Frühling bringt. Damit meine ich nichts Unangenehmes, sondern vielmehr etwas Überraschendes, das über einen hereinbricht. Der Winter ist die Jahreszeit für Menschen, die gegenüber Veränderungen eher ablehnend sind – im Winter herrschen Grautöne vor, und gelegentlich regiert die Farbe Weiss. Die Palette des Wetters reicht von Regen und Matsch bis Neuschnee. Ganz anders im Frühling: Orange und lila sind die Krokusse, in leuchtendem, fast schockierendem Pink zeigen sich die Magnolienblüten am Baum vor meinem Fenster, und vom Rot oder leuchtenden Gelb der Tulpen habe ich noch gar nicht gesprochen. Mit anderen Worten: Der Frühling tut dem Auge gut. Nichts gegen die Gemütlichkeit in der eigenen Stube, aber verglichen mit den ersten Stadtspaziergängen, die ich im Frühling unternehme, muss ich diese doch auf Platz zwei meiner persönlichen Rangliste setzen. Ich sehe mich zwar nicht als lupenreine outdoor person, als einen Mensch also, dem es nur draussen wohl ist. Doch wenn ich morgens von Vogel­ gezwitscher geweckt werde, kann ich nicht länger im Bett liegen- oder im Haus bleiben. Vor allem dann, wenn ich zum Beispiel einen Spaziergang über einen Frucht- oder Gemüse-

WAS ICH AM FRÜHLING LIEBE

KOLUMNE

Der WINTER hat seine GEMÜTLI� CHEN SEITEN, klar. Doch die liebste JAHRESZEIT unseres Autors beginnt JETZT. Dieses Jahr gibt es zudem einen MODISCHEN GRUND, sich noch mehr auf sie freuen zu können. VON CLIFFORD LILLEY markt machen und danach in oder genauer: vor einem meiner liebsten Cafés einen Espresso trinken kann. Der Frühling löst in mir auch immer wieder aufs Neue die Lust aus, meine Garderobe auf­zufrischen. Ich komme mir dabei vor wie ein Wildtier, das seinen abgetragenen Winterpelz abwirft, um zu einem zarteren, leichteren Material zu wechseln. Jacken und Mäntel, daunengefüttert und mit pelzbesetzten Kapuzen ausgestattet, können im Wortsinn eingemottet und im Schrank, der für nicht saisonale Kleidung vorgesehen ist, verstaut werden. Dafür kommen leichte Baumwolljacketts, dünne Kaschmirpullover und Leinenhemden wieder zum Einsatz. Für mich zudem immer ein Hochgefühl: wieder ohne Socken in die Schuhe zu steigen – in Wildleder-Loafer oder in Espadrilles – und endlich keine Stiefel mehr tragen zu müssen. Der Frühling bringt natürlich nicht nur, was Mode angeht, neue Vielfalt und Frische. Das Gleiche gilt für die Küche: Ich mag feine Spargeln oder reife Melonen, die es jetzt wieder gibt, begleitet von Rohschinken und kühlem Weisswein oder, noch besser, Champagner. Mit anderen Worten: Die Frühlingsküche ist mir so wichtig wie die Frühlingsmode. Und wenn wir es davon haben: Dieses Jahr, habe ich gehört, kommt die Mode der siebziger Jahre zurück, mit einem sehr zeitgenössischen Einschlag allerdings. Die meisten wichtigen Modedesigner machen bei dem Trend mit. Gut so, Frühling und Sommer können kommen, I am prepared – ich bin bereit.

CLIFFORD LILLEY, 62 Unser liebster Süd­ afrikaner in Zürich ist auch einer der best­ angezogenen Männer der Schweiz – so viel ist bekannt. Was man bisher weniger wusste: dass er genauso gut mit Worten umgehen kann. Vor allem, wenn er an seine liebste Jahreszeit denkt und diese poetisch und blumig beschreibt.

FRÜHLING / SOMMER 2015   13


TRENDREPORT

MUST-HAVE

SCHILD Journal Nr. 1

FEDERLEICHT

Dieser Sommer bringt eine Vielzahl an Kombinationsmöglichkeiten und eine Fülle neuer Looks für das Büro und die Freizeit. So findet sich leicht ein Lieblingsstück, das qualitativ überzeugt und in dem man bestens angezogen ist.

Ein LÄSSIGER GEHROCK,

kombiniert mit einer

SHIRT-BLUSE,

ergibt ein stilvolles

FRÜHJAHRS-OUTFIT.

Eine schmale Hose und helle Pumps mit hohen Absätzen runden den LOOK SAISONGERECHT

NAVYBOOT GEHROCK, CHF 399.90 BLUSEN-SHIRT, CHF 129.90 HOSE, CHF 179.90 14   FRÜHLING / SOMMER 2015

Bild: THOMAS BUCHWALDER

ab.



MODE

SCHILD Journal Nr. 1

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INS BLAUE GEGRIFFEN

Die bestangezogene FRAU sieht aus, als hätte sie sich kaum Gedanken gemacht über ihren LOOK – und damit trotzdem ins SCHWARZE getroffen. 2

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in Outfit soll diese Saison so aussehen, als hätte man sich beim Anziehen keine allzu grossen Gedanken darüber gemacht. Simple Jeansshorts, luftige Printhosen, ein Cardigan oder eine Jeansjacke – das sind Stücke, die sich hierzu anbieten. Hoher Tragekomfort, klare Schnitte und dezente Farben lockern zudem das Outfit auf und heben das gewünschte Gefühl von Unbekümmertheit und Coolness ­hervor. Ein daily look, also eine Kombination für jeden Tag, ist zum Beispiel ein Print-T-Shirt, getragen zu einer lockeren Jeans, dazu passende Accessoires wie Gürtel und Tasche.

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3 FÜR IMMER FERIEN

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CINQUE SHIRT, CHF 159.90 BLAZER, CHF 389.90 HOSE, CHF 199.90 1. AXXESSORY HALSKETTE, CHF 49.90  2. COMMA CASUAL IDENTITY CARDIGAN, CHF 99.90 3. GANT CARDIGAN, CHF 289.90 4. NAVYBOOT PYJAMAHOSE, CHF 129.90 5. GANT T-SHIRT, CHF 59.90 6. GANT JEANS-SHORTS, CHF 149.90  7. BLUEMEX TASCHE, CHF 89.90 8. NAVYBOOT JEANSJACKE, CHF 149.90  9. CINQUE KLEID, CHF 199.90 10. GANT HOSE, CHF 198.90  11. NAVYBOOT GÜRTEL, CHF 49.90

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Redaktion: YVONNE WIGGER  Bild: THOMAS BUCHWALDER  Stills: SARAH FÜRBRINGER  Styling-Stills: KATHARINA KASSEL

TRENDREPORT


HALLHUBER.COM


MODE

TRENDREPORT

SCHILD Journal Nr.  1

PASTELL FOREVER

BIANCA HOSE, CHF 139.90  2. AXXESSORY PERLENKETTE, CHF 49.90 3. AXXESSORY KETTE, CHF 49.90 4. BLUEMEX TASCHE, CHF 89.90 5. COMMA CASUAL IDENTITY BLUSE, CHF 79.90 6. STREET ONE LEDERJACKE, CHF 389.–  7. BIANCA STRICKPULLOVER, CHF 129.90 8. AXXESSORY KNOPFKETTE, CHF 29.90  9. NAVYBOOT SCHAL, CHF 69.90 10. S.OLIVER HOSE, CHF 99.90

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Ist etwas so schön und so ideal zum KOMBI� NIEREN geeignet wie zarte Farb­töne, darf man es im SOMMER wie im WINTER tragen. 2

GENTLE WOMAN

STREET ONE  PONCHO, CHF 44.90 HOSE, CHF 119.–

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s scheint, als würden sanfte Farbtöne nie mehr aus der Mode kommen. Kaum wird der pastellfarbene Wintermantel im Schrank verstaut, erwarten einen bereits Kleider in den selben Tönen für die neue Saison. Weshalb zieht sich der Trend durch alle Jahreszeiten? Die zarten Farben lassen sich zu jedem Hautton gut kombinieren. Zudem liefern Mint, Flieder und Himmelblau helle, weiche Nuancen, die auch miteinander harmonieren und jedem Kleidungsstück Sanftheit geben. Um nicht komplett in Pastell daherzukommen, sind Jeans in Grautönen oder weisse T-Shirts gute Ergänzungen. 18   FRÜHLING /SOMMER 2015

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Redaktion: YVONNE WIGGER  Bild: THOMAS BUCHWALDER  Stills: SARAH FÜRBRINGER  Styling-Stills: KATHARINA KASSEL

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2015 Fr端hjahr Sommer


MODE

TRENDREPORT

SCHILD Journal Nr. 1

BLAUES WUNDER

PROFUOMO GÜRTEL, CHF 99.90 2. S.OLIVER JEANS, CHF 129.90 3. CINQUE VESTON, CHF 399.90 4. NAVYBOOT T-SHIRT, CHF 59.90    5. NAVYBOOT SCHAL, CHF 99.90 6. GAASTRA JEANS-SHORTS, CHF 149.90 7. MCGREGOR SWEATSHIRT, CHF 169.–  8. S.OLIVER HEMD, CHF 89.90 9. MCGREGOR HEMD, CHF 119.– 1.

Neue Mode, alter Stoff – DENIM-JEANS waren die Idee eines Amerikaners, verwirklicht mit BAUMWOLLE aus Nîmes.

SCHÖN REBELLISCH

NAVYBOOT SHIRT, CHF 59.90; LEDERJACKE, CHF 499.90 GAASTRA JEANS, CHF 169.90

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eit über 150 Jahren sind Jeans in Mode. Ob in klassischem Blau, mit verwaschenem Used-Look oder in dunklen Farbtönen – der robuste Stoff aus Nîmes in Frankreich (daraus leitet sich der Name Denim ab: de Nîmes), den der amerikanische Unter­nehmer Levi Strauss zu Arbeiterhosen verarbei­tete, ist nicht mehr weg­zudenken aus der heu­tigen Garderobe. In dieser Saison gibt es zahlreiche Varianten, den Jeansstoff zu kombinieren. Nicht nur Hosen, auch Hemden oder J­ acken im Denim-Look sind angesagt. Ein Sommer ohne Jeans? Undenkbar. Zum Glück, denn lockere Schnitte und praktische Trageeigenschaften gefallen uns.

Redaktion: YVONNE WIGGER  Bild: THOMAS BUCHWALDER  Stills: SARAH FÜRBRINGER  Styling-Stills: KATHARINA KASSEL

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Illustration: HANNAH K LEE

FRÜHLING / SOMMER 2015   21


NAVYBOOT

NATUR IN DER STADT

Steigen die Temperaturen, fühlt man sich am wohlsten in LEINEN und BAUM� WOLLE. Im Büro trägt man Sakko und Batik-Schal. 1

PRETTY CASUAL

SHIRT, CHF 59.90 VESTON, CHF 299.90 CHINO, CHF 159.90 SCHAL, CHF 39.90

SCHILD Journal Nr. 1

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ie Lifestyle Marke Navy­ boot liess sich für die aktuelle Herrenkollektion von südlichen Inseln inspirieren: Flower-Optik erinnert an den Dschungel und tropische Temperaturen. Das spiegelt sich auch in den verwendeten Stoffen: Natur­materialien wie Leinen und Baumwolle sind angenehm zu tragen. Leichte Pullover in verwaschener Optik, bequeme Chino-Hosen in diversen Farben und Printshirts gefallen vor allem in den Ferien oder an entspannten Tagen zu Hause. Für geschäftliche Verabredungen wird der Look mit einem Sakko ergänzt. Zudem dürfen Accessoires wie ein Schal in Batik-Optik nicht fehlen, um das Outfit abzurunden.

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1. T-SHIRT, CHF 59.90 FIELDJACKE, CHF 299.90 3. T-SHIRT, CHF 59.90 4. PULLOVER, CHF 129.90 5. SCHAL, CHF 69.90 6. CHINO, CHF 159.90 7. HEMD, CHF 99.90

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22   FRÜHLING / SOMMER 2015

Redaktion: YVONNE WIGGER  Bild: THOMAS BUCHWALDER  Stills: SARAH FÜRBRINGER  Styling-Stills: KATHARINA KASSEL

TRENDREPORT


F r ü h j a h r

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F r a n Ç a i s


TRENDREPORT

SONNENBRILLEN

SCHILD Journal Nr. 1

SOMMERLIEBE

Was hebt die Stimmung stärker als heller

SONNENSCHEIN?

Endlich darf wieder zur SONNENBRILLE

gegriffen werden – auch wenn man kein ROCKSTAR ist. Im SCHILD-Webshop finden sich viele LIEBLINGSSTÜCKE.

K

aum von den ersten Sonnenstrahlen berührt, wird sie gezückt: die Sonnenbrille. Hat man einmal die richtige gefunden, wird das Accessoire so schnell zum treuen Saisonsbegleiter, den man am liebsten gar nicht mehr ablegen möchte. Neu führt der SCHILD-Webshop Sonnenbrillen von Glassy.ch im Sortiment; ­Modelle von Dolce  &  Gabbana oder Prada sind unter www.schild.ch ebenfalls erhältlich. Ein Tipp für Unentschlossene: Schwarze Brillen oder solche im sogenannten Havanna-Stil sind echte Klassiker.

PRADA CHF 224.–

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1. DOLCE & GABBANA, 2.

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Redaktion: VALESKA JANSEN  Bild: BENI HASLIMEIER

CHF 168.– RALPH LAUREN, CHF 192.– 3. VOGUE LINE, CHF 124.– 4. DOLCE & GABBANA, CHF 194.– 5. PRADA, CHF 264.– 6. DIESEL, CHF 139.–

CLASSY



BEAUTY

TRENDREPORT

SCHILD Journal Nr. 1

NEUES IM MAI

Dieser Frühling bringt unschuldige PASTELLTÖNE und verführerische DÜFTE. Es ist Zeit, eine kleine VER ÄNDERUNG zu wagen. 1

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nschuldige Pastelltöne und verführerische Duftnoten erfrischen nicht nur den Teint, sondern auch die Sinne. Schimmernde Akzente auf Lidern, Wangen, Lippen und Fingernägeln sind ein Must. Mit Eyeliner in kräftigen Farben werden Schwalbenschwänze gezeichnet, während mit dezentem Lipgloss nur ein Hauch Farbe auf die Lippen kommt. Zum Por­zellanTeint passen reflektierende Highlighter, welche die Wangenknochen und Augenlider betonen. Dazu passen die neuen Düfte: pudrig, frisch, aber auch warm und opulent. So kann der persönliche Ausdruck dezent untermalt oder auffällig unter­strichen werden. Das Frühjahr verführt vielleicht auch dazu, mit wenig Aufwand eine Typveränderung auszuprobieren.

SINNLICH

CLINIQUE „AROMATICS IN WHITE“, EAU DE PARFUM, 30 ML, CHF 78.– LANCÔME „CRAYON KHÔL VERT TUILERIES“, CHF 36.– 2. CHANEL „LES 4 OMBRES“, FRÜHLINGS� FARBEN FÜR DIE AUGENLIDER, CHF 77.– 3. GUERLAIN „MÉTÉORITES“, KOMPAKTPUDER, CHF 79.– 4. MAISON MARTIN MARGIELA „REPLICA TEA ESCAPE“, EAU DE TOILETTE, 100  ML, CHF 111.– 5. COURRÈGES „LIP VISOR“, FOR ESTÉE LAUDER PERLMUTTGLANZ FÜR DIE LIPPEN, CHF 36.– 6. NARS „ST. LUCIA ILLUMINATING MULTIPLE“, HIGHLIGHTS FÜR DIE WANGENKNOCHEN, CHF 40.– 7. SHISEIDO „ ­SHIM ­­M ERING CREAM EYE COLOR“, LIDSCHATTEN, CHF 43.– 8. KENZO „JEU D’AMOUR“, EAU DE PARFUM, 50  ML, CHF 102.– 9. YVES SAINT LAURENT „LA LAQUE COUTURE NUIT BLANCHE NO. 58“, CHF 38.– 1.

Redaktion: VALESKA JANSEN  Bild: ALEXIS ZURFLÜH

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www. jones-fashion.com


TASCHEN

TRENDREPORT

SCHILD Journal Nr. 1

BESTE FREUNDIN

Ohne IT-TASCHE geht die modische Frau nicht mehr aus. Bei SCHILD gibt es die SCHÖNSTEN MODELLE. 1

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TASCHE CHF 369.– 2

TASCHE CHF 359.90 PORTEMONNAIE CHF 199.90

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TASCHE CHF 279.90 UMHÄNGETASCHE CHF 129.90

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Bild: SARAH FÜRBRINGER  Styling: KATHARINA KASSEL

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www.barbour.com


SPEZIALREPORT

SCHILD.CH

SCHILD Journal Nr. 1

UNSER BEZIEHUNGSNETZ

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Seit kurzem ist der SCHILD-Onlineshop um eine Dienstleistung reicher. „Um unserem Ziel – wir wollen der Onlineshop mit dem persönlichsten Service in der Schweiz sein – ein Stück näher zu kommen, beantworten das E-Commerce-Team und ich alle Anfragen neuerdings selbst“, sagt 30   FRÜHLING / SOMMER 2015

Illustration: SATOSHI HASHIMOTO Bilder: WPS MEDIENSERVICE AG

Wer meint, EINKAUFEN IM NETZ sei zwar praktisch, aber auch einsam, war noch nie im SCHILD-­ ONLINESHOP – und hatte noch nie KONTAKT mit den hilfsbereiten E-Commerce-Mitarbeitern.


Andreas Hink, Leiter E-Commerce und Mitglied der Geschäftsleitung von SCHILD. Hink und seine Mitarbeiter haben längst erkannt, dass Kundenservice eine der zentralen Herausforderungen eines modernen Unternehmens ist. Wie auch im stationären Handel ist es für das E-Commerce-Team eine Selbstverständlichkeit, sich für jede Kundin und jeden Kunden persönlich Zeit zu nehmen. Dass dies nicht selbstverständlich zu sein scheint, war für Hink überraschend: „Wir erhalten ungewöhnlich viel positives Feedback und viel Dank für unsere persönliche Betreuung.“ Im Juni 2014 wurde der Onlineshop des Modehauses von Grund auf verändert

„Dank dem Kundenservice haben wir vom E-Commerce-Team täglichen Kundenkontakt. Dies hilft uns, die Dienstleistungen im Onlineshop noch besser zu gestalten.“

„Der regelmässige direkte Kundenkontakt hilft mir, die richtigen Entscheidungen zu treffen.“ ANDREAS HINK

Neuerdings wird zum Beispiel jeder Auftrag per A-Post versandt. Zweifelsfrei gehört der persönliche Kontakt mit dem Kunden zu den wichtigsten und auch heikelsten Serviceaspekten. So erhält, wer bei SCHILD anruft, immer professionell Auskunft. Am Draht ist jeweils ein Mitarbeiter vom E-Commerce-Team, der den Onlineshop in- und auswendig kennt, und kein Callcenteragent, der möglicherweise im lohngünstigen Ausland in einer anderen Zeitzone sitzt und schlimmstenfalls nicht einmal Deutsch versteht. Auf diese Art von Spezialbetreuung legt SCHILD besonderen Wert. Zukünftig sind noch weiterfüh-

KATRIN WERLEN

und optimiert. So präsentiert sich die Website seit dem Relaunch noch bedienerfreundlicher und intuitiver punkto ihrer Oberfläche. Die redaktionellen Inhalte mit beispielsweise Trendthemen der Saison werden regelmässig angepasst. Für SCHILD ist es besonders wichtig, dass sowohl der technische wie auch der inhaltliche Teil des Onlineshops einwandfrei funktionieren und Zufriedenheit auslösen. Dies ermöglicht es dem E-CommerceTeam, sich voll auf die Kundenwünsche konzentrieren zu können. Die wenigen für die Kunden relevanten, gleichzeitig aber auch erfreulichen logistischen Änderungen betreffen den Produktversand:

„Wir nehmen jedes Feedback und jeden Verbesserungsvorschlag sehr ernst.“ CHRISTOPH KEISER

„Die vielen positiven Rückmeldungen unserer Kunden motivieren mich, jeden Tag mein Bestes für die Kunden zu tun.“ KERSTIN SYFRIG

rende Formen der Kommunikation mit dem Kunden geplant. Bereits befindet man sich an der Ausarbeitung von neuen Personal-Shopping-Angeboten. So wird gerade geprüft, ob es dereinst möglich sein wird, Beratungsgespräche bequem via Videoübertragung zu führen oder mit einem Kundenberater über ein Chat-Programm in Verbindung zu treten. Bis es so weit ist, lässt man sich von den Tipps der Online-Redaktorinnen beraten; Katrin Werlen und Kerstin Syfrig etwa liefern regelmässig neue Trendthemen und leisten Beratungsdienst in Sachen Styling für alle Damen und Herren, die ihren persönlichen modischen Auftritt nicht dem Zufall überlassen möchten. FRÜHLING / SOMMER 2015   31


Neue MODE, zu kaufen exklusiv bei SCHILD.

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Bilder: THOMAS BUCHWALDER Herrenschuhe: NAVYBOOT  (erhältlich bei SCHILD und in NAVYBOOT-Stores)  Damenschuhe: erhältlich bei PASITO und unter www.schild.ch   Preisänderungen vorbehalten

FRÜHLING / SOMMER 2015


BLUSEN-SHIRT, CHF 149.90 BLAZER, CHF 349.90 JEANS, CHF 129.90 HEMD, CHF 99.90 VESTON, CHF 349.90 JEANS, CHF 159.90


OVERALL, CHF 129.90 CARDIGAN, CHF 129.90


POLOSHIRT, CHF 99.90 FIELDJACKE, CHF 349.90 CHINO, CHF 159.90


OVERALL, CHF 119.90


HEMD, CHF 99.90 JEANS, CHF 159.90

VESTON, CHF 299.90


ANZUG, CHF 799.90 HEMD, CHF 129.90 KRAWATTE, CHF 99.90


BLAZER, CHF 349.90 TOP, CHF 49.90 HOSE, CHF 179.90


PREISVORTEIL:

CHF 79.–

STATT CHF 149.90 Angebot gültig solange Vorrat

BLUSE (100 % LEINEN)


POLOSHIRT (100 % BAUMWOLLE)

PREISVORTEIL:

1 für CHF 39.– 2 für CHF 60.– 3 für CHF 80.– Angebot gültig solange Vorrat


Gegründet von einem HUT­ MACHER und berühmt für karierte Schottenstoffe, kleidet ­McGREGOR seit fast hundert Jahren SPORT­ LICHE TYPEN und URBANE FRAUEN. VON OLIVER SCHMUKI 42   FRÜHLING / SOMMER 2015

BACK TO THE FUTURE Einblicke in die aktuelle McGregor-Kollektion

JACKE CHF 199.(100  % Polyester)

BUTTON-DOWNHEMD CHF 119.– (100  % Baumwolle)

CARDIGAN CHF 169.– (60  % Baumwolle, 40  % Polyacryl)

Bilder: McGREGOR

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ie Jahre nach dem Ersten Weltkrieg bedeuteten in Amerika: weniger Zeit, die bei der Arbeit verbracht werden musste, mehr Freizeit, mehr Zeit für Sport und andere ­Hobbys – und mehr Zeit, sich mit der privaten Garderobe aus­einanderzusetzen. Das erkannte der gewiefte David D. Doniger. Seinerzeit aus Russland über Deutschland in die Vereinigten Staaten eingewandert, liess der Geschäftsmann in den frühen zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts schottische Stoffe mit typischen Musterungen, Tartans genannt, nach New York importieren. Als „Britain’s Most Perfect Cap“ pries er seine Hüte an. Sie verbanden den amerikanischen Anspruch nach schmissiger, komfortabler Kleidung mit der Qualität von Englands gefragtesten und dauerfestesten Produkten. Bereits Donigers Eltern – der Ursprung der Familie ist schottisch – waren Hutmacher. Er selbst gründete seine eigene Firma David D. Doniger  &  Co. 1921, die später in McGregor umbenannt wurde. Bei ­seinem Tod 1949 hatte McGregor bereits Niederlassungen in 54 anderen Ländern. In einem Nachruf der New York Times wurde er hervorgehoben als jemand, der massgeblich daran beteiligt war, Sportbekleidung breiteren Kreisen zugänglich zu machen, und zwar inter­national. Später waren es seine Söhne Harry und William, die das Unternehmen von Erfolg zu Erfolg führten; 1955 wurde Harry Doniger als „Man of the Year“ im Bereich Herrenbekleidung ausgezeichnet. Ihm ist zu einem grossen Teil zu verdanken, dass es McGregor gelang, sich mit farbiger, modischer Sportswear für Männer zu etablieren. Aber auch der Einfluss von William Doniger, lange Zeit McGregors Chefdesigner, ist nicht zu unterschätzen. Er war es, der sich auf Reisen von, zum Beispiel, zeitgenössischer japanischer Arbeitskleidung inspirieren liess. Für seine eigenen Entwürfe bediente er sich gekonnt bei Schnittformen und Materialien, auf die er in Thailand (Seidenstoffe), in Hongkong (Busch-Jacken) oder an der französischen ­R iviera (offen gewebte „Gitter-Shorts“) entdeckte. Bis heute aber bekannt ist die Marke, die inzwischen der 1993 gegründeten niederländischen McGregor Fashion Group BV angehört, für ihre traditionellen schottischen Argyle-Muster, unverkennbar dank ihren dreidimen­sional wirkenden Diamanten-Designs, die in vielen McGregor-Stücken wiederzufinden sind, aber auch bei vielen anderen Modelabels Verwendung finden. Wagen wir ein Experiment. Der Autor Truman Capote, der ebenfalls in New York zu Erfolg kam, war bekannt für seine ausgezeichnete Beobachtungsgabe. Er bediente sich einer Methode, die wie folgt funktionierte: Mit Zeigefinger und Daumen beider Hände formte er ein Fenster, durch das er auf ein einziges, winziges Detail blickte, vielleicht auf einen Grashalm,


Vintage-Reklame im typischen McGregor-Stil: Pfeifenraucher, Leichtmatrose, Sportsfreund.


Die Botschaft: Wer McGregor trägt, ist ein Genussmensch – erfolgreich, auf sein Äusseres bedacht, begehrlich.

Auf dieser Anzeige aus den 1950er Jahren ist die Produktinformation für einmal wichtiger als das Lebensgefühl.

ein Insekt oder auf die Krempe eines Huts. Er isolierte dieses von seiner Umgebung und schloss daraufhin vom Kleinen aufs Ganze. Ein solcher Blick auf die Details von Kleidungs­stücken, die McGregor heute herstellt – wattierte Daunenjacken beispielsweise, taillierte Blusen mit Knopf­leisten und Karomuster oder Jeans-Miniröcke – wird feststellen: Diese Stücke verkörpern nichts weniger als die Essenz jener Mode, für welche die Marke M ­ cGregor von Anfang an stand. Eine illustrierte Anzeige aus dem Jahr 1953 etwa zeigt einen kräftigen, gutgelaunten blonden Kerl in einem Wintersportort, dessen Jacke als „­A nti-Freeze-Jacket“ angepriesen wird. Die Auf­ forderung zum Bild: „Winterize“, was so viel heisst wie „Mach dich winterfit“. Die Jacke ist rot, kurz geschnitten und erinnert, was Form und Material betrifft, an eine klassische Lederjacke. Auch sie wurde entwickelt, um ihren Träger warmzuhalten. Dass ihr Design und ihre Farbe modisch sind, ist kein Zufall, genauso wenig wie der Umstand, dass die berühmte „Drizzler“-Jacke, die James Dean 1955 im Film „Rebel Without a Cause“ getragen hat, einen sehr ähnlichen Schnitt aufwies – sie stammte nämlich ebenfalls aus dem Hause McGregor. Mit der Truman-Capote-Methode sind wir also von der Jacke über die Kollektion zum Lebensgefühl gekommen. 44   FRÜHLING / SOMMER 2015

Im Bildarchiv finden sich auch Motive von Herren, die Strandball spielen, Schlitten fahren, Aktenmappen und Fotokameras tragen oder beim Golfspiel Putter und ­Driver schwingen; sie halten Champagnerkelche und Pfeifen und tragen dabei karierte, olivfarbene Jacketts, braune Hüte, gelbe Zipper-Jacken, graue Buntfalten­hosen oder ganz einfach nur ein paar bunte Boxershorts. Ihnen ist es offenbar wichtig, in allen Lebenslagen gepflegt und modisch zu erscheinen. Ob beim Sport, im akademischen Umfeld oder im Badezimmer, die Botschaft war deutlich: Wer McGregor trägt, ist ein vergnügter und aktiver Genussmensch, erfolgreich, überdurchschnittlich auf sein Äusseres bedacht, begehrlich – ein Mann von Welt, oder wie es auf Englisch so schön heisst: a man about the world. Kein Wunder, strahlen die Model-Männer eine Lebensfreude aus, die etwas An­steckendes hat, geradezu euphorisierend wirkt. Und die Frauen? Einst als Statistinnen der „Girl Getters“ (zu deutsch: „Frauenhelden“, ein Begriff, der auf einer der früheren Anzeigen zu finden ist) behandelt, finden modebewusste Frauen bei McGregor heute alles von Poloshirts über Strickjacken, Hosen, Kapuzenpullover, Blazer bis zu Schuhen und anderen Accessoires. Die Damenkollek­tion verspricht „amerikanischen Life­style“, die Kleidung selbst ist funktional und zieht dennoch selbst an formellen oder gar glamourösen Anlässen Blicke auf sich. Die zeitgemässe McGregor-Trägerin steht auf qualitative Stoffe, auf Sand-, Natur- und Stars-and-Stripes-Farben. Darüber hinaus mag sie jene Looks, die gemeinhin als „preppy“ bezeichnet werden und die man mit Amerikas Vorzeigeschulen und Universitäten verbindet, genauso wie Cashmere-Pullover, Daunen­g ilets, Skinny-Jeans und sogenannte Boyfriend-Hemden. Ob bei Männer- oder Damenbekleidung, die Verbindung zum Sport tritt bei McGregor vielerorts hervor. Die Marke ist beispielsweise eng mit dem Amsterdam Hockey and Bandy Club verbunden, und mit dem Automobilclub Rallye Monte Carlo wird seit einigen Jahren eine offizielle Partnerschaft gepflegt, die über das Einkleiden von Funktionären – auch in der Formel  1 – hinausgeht. Das alles hat natürlich Kalkül, denn ob am Pistenrand, am Stadtstrand oder in der U-Bahn: ­McGregor richtet sich an Gewinnertypen und alle diejenigen, die das werden möchten.


Die Zeiten ändern sich, die McGregor-Anzeigen ebenfalls: Neu kommt auch die Frau ins Bild. Was bleibt, ist

Bilder: McGREGOR

die Botschaft: Wer solche Kleider trägt, hat Spass, Erfolg und sieht dabei gut aus.

TRENCHCOAT CHF 319,00 (50% Baumwolle, 50% Polyester)

ABENDKLEID

POLOSHIRT

CHF 169,00 (97% Polyester, 3% Elasthan)

CHF 99,00 (100% Baumwolle)

FRÜHLING / SOMMER 2015   45


Illustration: HANNAH K LEE

CAP DE FORMENTOR: KANN MAN DIE BUCHTEN EINER INSEL ZÄHLEN, GIBT ES ZU WENIGE – AUF MALLORCA IST DAS NICHT DER FALL.

46   FRÜHLING  /  SOMMER 2015


INSEL IN DER SONNE

Illustration: HANNAH K LEE

VON HANNA LAUER

MALLORCA bietet weisse STRÄNDE, azurblaues WASSER, köstliche TAPAS, schöne FAHRRADWEGE, atemberaubende BUCHTEN, riesige DRACHENHÖHLEN, unzählige MANDELBÄUME und viele historische EINDRÜCKE. Wer unbedingt will, findet auch BETRUNKENE DEUTSCHE und BRITEN. FRÜHLING / SOMMER 2015   47


MALLORCA IN KÜRZE   Die Insel ist mit einer Fläche von 3603 km² die grösste der Inselgruppe der Balearen (zum Vergleich: Die Fläche der Schweiz beträgt etwas über 40 000 km², Mallorca misst also weniger als einen Zehntel unseres Landes) und liegt etwa 170 km vom spanischen Festland entfernt im Mittelmeer. Die Gesamtlänge ­a ller Badestrände der Insel beträgt etwa 50 km.   Mallorca zählt 862 390 Einwohner, davon lebt fast die Hälfte in der Hauptstadt Palma de Mallorca, die also ungefähr gleich viele Einwohner hat wie Zürich. Palma de Mallorca ist nicht nur die Hauptstadt Mallorcas, sondern auch der Balearen und

gleichzeitig Regierungssitz. Der Ausländeranteil der Insel beträgt mit 130 000 Menschen etwa 17 Prozent. Hinzu kommen fast 10 Millionen ­Touristen, welche die Insel jährlich besuchen; sie halten sich dabei in mehr als 1600 Hotelanlagen und unzähligen Ferienhäusern sowie Fincas auf. Um diese Touristen – die meis­ten kommen aus Deutschland, gefolgt von Grossbritannien – zu transportieren, wurde Mallorcas Flughafen nach und nach aus­gebaut. Mittlerweile ist er der drittgrösste Spaniens, was die Flugbewegungen angeht; die Kapazität liegt bei jährlich rund 25 Millionen Passagieren. Der Tourismus stellt mit grossem Abstand die wichtigste Haupteinnahmequelle von Mallorca dar.

48   FRÜHLING / SOMMER 2015

Die Route führt entlang von ­Zitronen-, Orangen- und Mandel­blütenbäumen und durch kleinste Dörfer und einsame Landschaften. bereits Durst – das aber hat zu tun mit der heissen, trockenen Luft, an die wir uns erst einmal gewöhnen müssen. Wir fahren nach Porto Cristo, rund 65 Kilometer von Palma de Mallorca entfernt – ein Tipp, den uns ein Bekannter gab. Die kleine Stadt liegt im Nord­osten der Insel. Mit dem Mietwagen machen wir uns auf, die Landkarte weist uns den Weg. Auf der Fahrt passieren wir dürres Eiland und karge Vegetation, die dem wechselnden Klima trotzt. Wir sehen verwitterte Wach­ türme und hie und da eine alte Burg sowie Ruinen von Windmühlen. Um nach Porto Cristo zu gelangen, fahren wir durch Manacor, Geburtsort von Profitennisspieler Rafael Nadal. Doch nicht nur „Rafa“ machte die Industriestadt bekannt: Wegen ihrer grossen Perlenfabriken gilt Manacor als Touristenmagnet. So kann man sich in den örtlichen Produktionsstätten die Herstellung von künstlichen Perlen aus Glas und pulverisierten Fischschuppen mitverfolgen und – etwas weniger sehenswert für Touristen – die Fertigung klassischer spanischer Holzmöbel. Über die Schönheit Manacors, zu Deutsch „Hand aufs Herz“, kann man sich streiten, doch auch hier finden wir sehenswerte Ecken und Überbleibsel aus vergangenen Zeiten. In Porto Cristo – „Hafen Christi“ – angekommen, beziehen wir unser Hotel. Dieses verschlägt uns zurück in die Vergangenheit und lässt den Lebensgeist der 1970er Jahre aufleben. Auf der grosszügigen Ter­ rasse genehmigen wir uns einen Apéro und schauen auf die Bucht, die uns mit ihrem weissen Strand und dem glasklaren, azurblauen Wasser mehr als entzückt. Der baldige Sonnenuntergang verwandelt die Bucht in eine malerische Kulisse in Feuerrot. Neben Wandern, Klettern, Schnorcheln und Klippenspringen lassen sich von Porto Cristo aus, unzäh­lige Fahrradtouren machen. Unsere 25 Kilometer lange Tour führt uns von Porto Cristo nach Artà, eine etwas höher gelegenen Kulturstadt, ebenfalls im Nordosten der Insel. Der Weg ist steinig, und die Hitze drückt, aber wir geben nicht auf. Die Route führt entlang von Zitronen-, Orangen-, Mandel­blütenbäumen und durch kleinste Dörfer und einsame Landschaften, die geradezu unberührt erscheinen. Wilde Kräuter und Ziegen sind alles, was uns auffällt. Ebenfalls in der Nähe von Porto Cristo befinden sich die berühmten Drachenhöhlen namens „Cuevas del Drach“. Sie sind

Illustration: ALEXIS ZURFLÜH  BILD: TOMMIE HANSEN

M

alle“. Wer dieses Wort hört, denkt an dickbäuchige, Bier trinkende Deutsche und Briten, die sich an der Promenade von El Arenal erschreckend die Haut verbrennen. Mallorca hat aber sehr viel mehr zu bieten als die Schinkenstrasse und den Ballermann oder ähnliche Strandrestaurantbuden, wo Gäste sehr viel trinken. Doch bereits im Flugzeug werden die ersten Klischees bestätigt: „Auf nach Malle! Auf zum Ballermann!“, rufen leicht beschwipste Passagiere und klatschen überschwänglich nach der Landung. Und ja, kurz nachdem wir den Flughafen verlassen haben, haben auch wir


STRASSE IN SÓLLER IM NORDWESTEN MALLORCAS: SO RUHIG, JA VERSCHLAFEN HAT MAN SICH EINE DER ­BELIEBTESTEN FERIEN­I NSELN DER WELT DANN DOCH NICHT VORGESTELLT.

FRÜHLING / SOMMER 2015   49


WENN DIE MANDEL­BÄUME BLÜTEN TRAGEN: IM FEBRUAR IST ES SO WEIT, UND ZWAR ÜBERALL AUF MALLORCA.

WER BRAUCHT DIE KARIBIK, WENN ES NUR 75 FLUGMINUTEN VON ZÜRICH ENTFERNT SOLCHE BUCHTEN GIBT?

50   FRÜHLING / SOMMER 2015


Bilder: ISTOCK, GLOBUS REISEN

1200 Meter lang und fast 25 Meter tief. Im Inneren der Höhlen liegt ein grosser unterirdischer See, der Martelsee. Er gilt als einer der weltgrössten seiner Art. Die Schönheit dieses Naturwunders begeistert nicht nur uns, weshalb wir den Ort mit vielen Touristen teilen. Um die Einsamkeit zu geniessen, lohnt es sich, frühmorgens hinzufahren. Nach einer erfolgreichen Radtour beschliessen wir, am nächsten Tag mit dem Auto von Norden nach Süden zu fahren. Ziel: Palma de Mallorca. Wer Städte wie Barcelona mag, wird die Inselhauptstadt lieben: kleine verwinkelte Gassen, Restaurants, Cafés und Souvenirshops, wohin das Auge reicht. Wir geniessen am Jachthafen Tapas und frische Meeresfrüchte, sonnen uns am Strand und testen die Temperatur des Mittelmeers – diese ist angenehm hoch im Sommer und bleibt so bis weit in den Herbst. Auch wenn wir nicht wegen des Ballermanns in Mallorca sind, gibt es keinen Inselurlaub ohne einen Aufenthalt an diesem Vergnügungsort. So reihen wir uns in die schlendernde Masse von Sandalen- und übergewichtigen Tanktopträgern ein und begeben uns an die Promenade von El Arenal. An jeder Ecke werden Schweinshaxen und Weisswürste angeboten, und halbnackte Tänzerinnen locken Touristen mit Wodka-Shots in Discotheken. Junge Leute tauchen ihre langen farbigen Strohhalme in überdimensionale Sangria-Eimer, und die reifere Generation stellt ihre braungebrannten Körper zur Schau. Mallorca zeigt nachts aber auch seine hässliche Kehrseite. Aufgrund der Nähe zum schwarzen Kontinent kommen Jahr für Jahr unzählige Flüchtlinge auf die Ferieninsel. Trotz der strikten spanischen Ausschaffungspolitik und wegen der geringen Hoffnung, illegal einem legalen Beruf nachgehen zu können, findet man in den dunklen Gassen arme Seelen, die Spasstouristen ein bisschen „Vergnügen“ in Form diverser verbotener Substanzen oder ihrer eigenen Körper verkaufen wollen, um ihr Leben mit einigen zusätz­lichen Euros in der Tasche ein bisschen lebenswerter zu gestalten. Trotz dieser unangenehmen Seite, der die meisten Touristen allerdings gar nie begegnen, ist Mallorca ein Ferienziel für Jung und Alt. Sonnen­a nbeter, Flirtwü­tige, Gourmets, Partygänger, Naturfreunde und Sportler kommen dank der breiten Angebots­palette auf ihre Kosten. Wir sitzen ein letztes Mal auf der Hotelterrasse, schlürfen unseren Cava und geniessen erneut den wunderbaren Sonnenuntergang. Die Touristen mit Sonnenbrand werden auch nächstes Jahr wieder viele Millionen von Euro und Franken in die Kassen mallorquinischer Unternehmer spülen (sowie kleinere Beträge an Dermatologen zu Hause bezahlen). Und wir werden wieder Fahrrad fahren auf der grossen Insel.

DAS HOTEL UNSERES VERTRAUENS IN LLUCMAJOR: 5-STERNE-GOLF-RESORT „IBEROSTAR SON ANTEM“.

MALLORCA-TIPPS, FÜR SIE GEPRÜFT

ESSEN UND TRINKEN

AUSFLÜGE   PALMA DE MALLORCA – die Hauptstadt bietet elegante Boutiquen, feinste Restaurants und zahlreiche Galerien, Museen, Konzertlokale, Theater und Kinos. Flanieren Sie durch die Altstadt mit ihrer einzigartigen Kathedrale, und ziehen Sie von einer Tapas-Bar zur nächsten. Auf einer privaten Stadtbesichtigung erfahren Sie Historisches und Wissenswertes über die Inselhauptstadt und ihre Bewohner.   Unseren unternehmungs­ lustigen Gästen empfehlen wir den Abenteuerpfad „Aventur Natur Galatzo“ und die dort liegenden Piratenhöhlen – dieser Ausflug richtet sich an sportliche Badefreunde. Oder gehen Sie mit dem Heissluftballon in die Luft, und geniessen Sie aus der Vogel­ perspektive einen traumhaften Blick über die Insel.

Die „Ensaimadas“ sind nicht zu übersehen: Sie liegen in Bäckereien und Konditoreien, sind teilweise unglaublich gross, sehr leicht und mit Puderzucker bestäubt. Das schneckenförmige Hefegebäck ist das beliebteste Frühstück der Einheimischen – unbedingt probieren.   Bekannt ist Mallorca auch für Würste wie Chorizo oder Sobrasada. Letztere ist eine ge­p fefferte Schweinsstreichwurst, welche die Einheimischen gerne mit Honig bestreichen.   Das Restaurante „Jardin“ in Puerto Alcudia wird seit 1996 von der Familie Castro geleitet. Macarena de Castro bekam 2012 als erste Köchin Mallorcas einen Michelin-Stern. Auf die Tische kommen nur beste einheimische Zutaten, traditionell zubereitet. Und die umfangreiche Weinkarte ist für jeden Gourmet ein Muss.

BUCHEN SIE IHRE REISE: www.globusreisen.ch

FRÜHLING / SOMMER 2015   51


SWISS MADE Aus der Schweiz kommen KÄSE, SCHOKOLADE und UHREN. Klar. Aber auch KLEIDUNG in SPITZENQUALITÄT und zu attraktiven PREISEN wird bei uns hergestellt. Deshalb wurde SCHILD SINCE 1922 gegründet.

U WER SAGT, DIE SCHWEIZ SEI BLOSS NOCH STANDORT FÜR DIENSTLEISTER, KENNT WEBA NICHT. 52   FRÜHLING / SOMMER 2015

nsere Zeit ist von Bio-Produkten und Nachhaltigkeit geprägt. Wenn wir uns etwas kaufen, wollen wir wissen, woher es kommt. Mit der Marke SCHILD Since 1922 liefert das Modehaus eine Antwort. SCHILD hatte sich zum Ziel gesetzt, die Produktion näher an den Einkaufsort zu bringen, und entschied sich darum, eine neue Linie einzuführen, deren Produktionsstandorte in der Schweiz liegen. Neben Hemden von Sevensigns, Navyboot und Savile Row fehlte ein Produkt, das der zunehmenden Wertschätzung von Kunden für Kleidung Made in Switzerland Rechnung trägt. Der Trend zu Swissness und die wachsende Bedeutung des Herstellungsorts Schweiz gewannen im Markt an Bedeutung. Darum entschied sich SCHILD im

Bilder: WEBA WEBEREI APPENZELL AG

VON HANNA LAUER


IN DER W ­ EBAWEBEREI IN APPENZELL, ­GEGRÜNDET 1944, WURDEN URSPRÜNGLICH NUR TASCHENTÜCHER HER­ GESTELLT. IM BILD: MODERNER WEBSTUHL.


WEBA PRODUZIERT NUR MODERNE BÜGELFREIE STOFFE, NATÜRLICHE STRETCH­GEWEBE UND SOLCHE, DIE KÜHLEND UND ANTIBAKTERIELL SIND. IM BILD: FARBKONEN UND GEWEBEMUSTER.

März 2012, die M ­ arke SCHILD Since 1922 zu gründen. Das erste Produkt der neuen Linie war ein Hemd. Es besteht zu hundert Prozent aus Baumwolle und trägt das Güte­siegel swiss+cotton, das für die Verwendung von feinster Baumwolle, für eine Schweizer Verarbeitung und eine sich zu zwei Dritteln in der Schweiz befindenden Wertschöpfungskette steht. Später folgte die Produktion von Herren- und Damenpullovern, Blusen, Krawatten und Pikee-Poloshirts. In Planung sind weitere Produkte wie T-Shirts und Accessoires. Es braucht mehr, als man denken würde, um Hemden oder Blusen zu produzieren. SCHILD machte sich auf die Suche nach geeigneten Partnern. Der Rohstoff, in

diesem Falle Baumwolle, steht immer an erster Stelle der Wertschöpfungskette und wird, je nach Partner, von Baumwollfarmern in Amerika (Supima) oder Ägypten (Giza) bezogen. Für die Herstellung von SCHILD-Since1922-­Stücken wird ausschliesslich Extra-Lang­stapelBaumwolle verwendet, aus der die feinsten und robustesten Gewebe der Welt gewonnen werden. Nur drei Prozent der jährlichen Baumwollernte entspricht den Qualitätsansprüchen. Die Rohbaumwolle wird unter anderem bei der Firma Hermann Bühler in Winterthur zu Garn verarbeitet. Dieses Garn wird wiederum in der Weba-Weberei in Appenzell weiterverarbeitet. Diese Weberei steht in der Nähe von St. Gallen, einge-

SCHILD SINCE 1922

Das ERSTE PRODUKT der neuen Linie war ein Hemd; es besteht zu 100 Prozent aus Baumwolle und trägt das GÜTESIEGEL swiss+cotton. Mittlerweile gibt es ein BREITES ANGEBOT. 54   FRÜHLING / SOMMER 2015

DAMEN Cardigan,

HERREN Hemd,

HERREN Krawatte,

CHF 149.90

CHF 149.90

JE CHF 129.90


FIRMENNAME

SWISS COTTON

WEDERMEIER

HERMANN BÜHLER AG

WEBEREI APPENZELL

TRAXLER AG

GREUTER JERSEY

CILANDER AG

HOFMAN

GETZNER TEXTIL AG

Standort

Zürich

Diepoldsau

Winterthur

Appenzell

Bichelsee

Fehraltdorf

Appenzell

Zürich

Russikon

Spezialität

Hemdenund Blusenproduktion

Garnherstellung

Stoffe

Strickwaren

Wirkwaren

Ausrüstung der Hemdenstoffe

Krawatten und Foulards

Weberei

Gründungsjahr

1977

1934

1812

1944

1909

1933

1814

1900

1818

Betriebsgrösse/ Mitarbeiter

21

135

100

28

70

200

15

741

Bekannt für

Gütesiegel für edelste Schweizer Baumwoll­ textilien

Hemden und Blusen nach Mass

Garn­ herstellung

Weberei

Strickwaren

Wirkwaren

Veredelungsleistungen

Krawatten und Foulards

Weberei

Was produziert die Firma für Since 1922?

alle Produkte sind Swiss Cotton zertifiziert

Konfektionär für Hemden

Garnlieferant für Herrenhemden und Damenblusen, Herrenund Damenpullover sowie HerrenPikeePolo­shirts

Stofflieferant für Herrenhemden / Stoffe für Damenblusen

Strick und Konfek­ tionierung für Damen­-  / und Herren­ pullover

Stofflieferant für T-Shirts und Polo­ shirts

Ausrüstung der Stoffe für Herrenhemden

Konfektion (Krawatten)

Weberei (Damen­ blusen)

EINE TRADITION LEBT WEITER: DANK TEXTILSCHULEN IN DER OSTSCHWEIZ STEHEN IN BETRIEBEN, ETWA IN APPENZELL, FACHKRÄFTE ZUR VERFÜGUNG. DIESE ÜBERSICHT ZEIGT, WAS WO HERGESTELLT WIRD.

bettet in eine idyl­lische Kulisse aus verschneiten Bergen, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. An den Wänden der Büroräumlichkeiten hängen gemalte Bilder der Produktionsstätte aus vergangenen Tagen. Man kann den Betrieb als Wiege der traditionellen Textilindustrie unseres Landes bezeichnen. In der von Albin Breitenmoser und Josef Fässler im Jahr 1944 gegründeten Weberei wurden ursprünglich nur Taschentücher produziert, zu dieser Zeit eine textile Spezialität. Alexander Barberi, Verkaufsleiter bei Weba, erzählt von der strategischen Ausrichtung des Unternehmens: ‚‚Qualität, Zuverlässigkeit und State-of-the-art-Design sind unsere grössten Anliegen.“ Darum produziert Weba ausschliesslich Gewebe mit Funktion für Hemden und Blusen. „Als Funktion bezeichnen wir eine moderne bügelfreie Ausrüstung, natürliches Stretchgewebe, sowie kühlende und antibakterielle Stoffe, die unangenehmen Gerüchen keine Chance lassen“, sagt Barberi. Weba gehört zu den modernsten Webereien in Europa und ist eine der letzten ihrer Art, die Gewebe für Hemden und Blusen nördlich der Alpen herstellt. „Mit knapp einhundert Mitarbeitern produzieren wir zirka zwei Millionen Meter Stoff pro Jahr“, sagt Barberi. Unzählige Garnrollen stapeln sich nebeneinander, in jeder Halle stehen Mitarbeiter, die sich mit Oropax vor dem Lärm der riesigen Maschinen schützen. Eindrücklich ist der

Prozess, wie aus einem einfachen feinen Garn ein perfekt aufbereiteter Stoff entsteht. Dank der Textilschulen in der Ostschweiz stehen qualifizierte Fachkräfte in Appenzell zur Verfügung. „Viele Kinder unserer Mitarbeiter treten später in die Fussstapfen der Eltern“, sagt Barberi. „Das gibt uns ein gutes Gefühl und die Sicherheit, dass sich unser Personal bei uns wohlfühlt.“ Er zeichnet den weiteren Ablauf der Produktion auf ein Blatt Papier: Die gewobenen Hemdenstoffe werden anschliessend bei der Firma Cilander, die ebenfalls in der Nähe von St. Gallen angesiedelt ist, ausgerüstet. Das fertige Gewebe wird weiter nach Diepoldsau (SG) transportiert, wo die Firma Weder-Meier die Konfek­ tion übernimmt. Das fertige Hemd wird mit dem Gütesiegel swiss+cotton ausgezeichnet und an SCHILD geliefert. Das Siegel wird vom Schweizer Textilverband vergeben; die Verantwortlichen des Verbands prüfen die Einhaltung der Qualitätskriterien streng. Für die Herstellung der Polos, Krawatten, Strick- und Wirkwaren sind andere Partner zuständig (siehe Tabelle oben). Dank der intensiven und transparenten Zusammenarbeit des Modehauses SCHILD und dessen Partnern entsteht ein qualitativ hochwertiges Produkt mit viel Swissness im Premiumbereich, welches der Konsument mit gutem Gewissen tragen kann. Nachhaltigkeit und Bio-Qualität sind dabei im Preis inbegriffen. FRÜHLING / SOMMER 2015   55


GLAMOUR CROWN Bilder: THOMAS BUCHWALDER

MODE von der neusten bei SCHILD erhältlichen MARKE – für UNSERE MODEMUTIGEN Kundinnen.

56   FRÜHLING  FRÜHLING // SSOMMER OMMER 2015 2015


T-SHIRT, CHF 39.90 JERSEYBLAZER, CHF 89.90 JEANS, CHF 79.90


T-SHIRT, CHF 39.90 LEDERJACKE, CHF 299.90 JOGGINGHOSE, CHF 69.90 58   FRÜHLING / SOMMER 2015


T-SHIRT, CHF 49.90 BLUSE, CHF 79.90 JEANS, CHF 89.90 FRÜHLING / SOMMER 2015   59


Damit ein Outfit RICHTIG GUT ist, muss HARMONIE in der Farbzusammenstellung und in der KOMBINATION von Kleidungsstücken und Accessoires

herrschen.

60   FRÜHLING / SOMMER 2015


ASK AN EXPERT

LUISAS MUST-HAVES Wie man ACCESSOIRES einsetzt, erklärt STYLISTIN LUISA ROSSI .

Interview: YVONNE WIGGER  Bild: MAURICE HAAS  Schal von NAVYBOOT, CHF 59.90, Bluse von CASUAL IDENTITY COMMA, CHF 79.90

W

orauf fällt Ihr Blick bei einem Outfit zuerst? Als erstes betrachte ich das Gesamtbild: Figur, Outfit, Haare und Make-up. Manchmal hat jemand ein gutes Gespür für Mode, aber es fehlt vielleicht an Accessoires. Diese sind aber essenziell. Damit ein Outfit richtig gut ist, muss Harmonie in der Farbzusammen­stellung und in der Kombination von Kleidungsstücken und Accessoires herrschen. Welches sind Ihre Lieblings-Accessoires, um ein Outfit aufzupeppen? Schuhe, Schal und Gürtel. Diese drei Accessoires sind matchentscheidend. Das habe ich bei meiner Arbeit gelernt. Der gekonnte Einsatz von Schuhen, Schals und Gürtel macht aus einem Outfit ein tolles Outfit. Wieso gerade diese drei? Schals sorgen für ein gutes Gefühl und bringen Farbe rein, die sonst vielleicht fehlen würden. Sie ergänzen die Kleidung und sorgen für einen Touch Coolness. Schuhe sind einfach dominant und übrigens auch bei den Herren besonders w ­ ichtig. Ein Gürtel kann, unabhängig von seiner Funktion, ein schlichtes Outfit aufwerten. Wie wichtig sind Accessoires? Und weshalb? Sie sind sehr wichtig. Man sollte nicht zu viele auf einmal tragen, dafür solche, die das Outfit unterstreichen, verbessern oder gar verändern. Gute Basics wie Jeans oder weisse Blusen kann man so sieben Tage am Stück tragen, ohne immer gleich daherzu­kommen. Man braucht sie nur jeden Tag mit anderen, passenden Accessoires zu kombinieren. Wo finde ich die besten Accessoires? Das Geheimnis ist, zu wissen, wonach man sucht. Bei Accessoires sollte es ein coup de foudre sein: Entweder man ist sofort in ein Stück verliebt, oder eben nicht.

Online einkaufen – eine gute Idee? Viele Leute wollen, um einen Kaufentscheid treffen zu können, die Accessoires anfassen und spüren. Wenn man aber eine Marke und deren Qualitätsmerkmale kennt, steht OnlineShopping nichts im Weg. Wie viel Geld darf man, ohne schlechtes Gewissen, für eine Tasche ausgeben? Haha, das Taschen-Thema. Eine Tasche muss nicht teuer sein. Auch simple Stofftaschen können lässig wirken, wenn man sie richtig kombiniert. Es gibt aber Frauen, die wollen ein Vermögen für eine Tasche ausgeben. Für mich sind 1500 Franken die oberste Grenze, wirklich. Obwohl flache Schuhe im Trend liegen – wann muss man hohe Absätze tragen? Also müssen tut man gar nichts. Man kann auch nur in Flats elegant durchs Leben gehen. Aber klar: Schuhe mit hohen Absätzen verleihen automatisch eine andere Haltung, einen anderen Gang und damit eine komplett andere Gesamtoptik. Wie kombiniere ich ein schlichtes Abendkleid mit den passenden Accessoires? Ich beginne unten: Ein aussergewöhnlicher Schuh macht mehr aus jedem noch so tollen Abendkleid oder kann ein simples Kleid sogar in den Schatten stellen. Ergänzt wird die Kombination mit einer schönen, zu den Schuhen passenden Clutch. Dann braucht es Schmuck, aber vielleicht gar nicht mehr viel. Und welche Accessoires passen zu einem Freizeit-Outfit? Sogenannte ethnische Accessoires finde ich super für den Freizeit-Look. Accessoires mit Naturelementen, etwa Steinen und Leder­ stücken, oder auch eine ungeschliffene Perlenkette können den Look perfekt ergänzen. Brille oder Kontaktlinsen? Ich brauche beides. Eine lässige Brille à la Woody Allen kann man bewusst als Accessoire einsetzen. Kontaktlinsen sind eine gute Abwechslung. Nach Sonnenbrillen bin ich schon fast süchtig – die haben einfach Stil. Jackie O. ohne Sonnenbrille, no way?

LUISA ROSSI IST FREISCHAFFENDE STYLISTIN UND BERATERIN IN STILFRAGEN. FÜR DIE SCHWEIZER ILLUSTRIERTE SCHREIBT SIE EINEN STIL-BLOG. DIE ITALIENERIN, DIE SEIT VIELEN JAHREN IN DER SCHWEIZ LEBT, WAR MISS ZÜRICH SOWIE MODEL. SIE IST VERHEIRATET UND HAT ­EINEN SOHN.

5 SCHRITTE ZUM PERFEKTEN OUTFIT SCHUHE Die Grundlage jedes Outfits ist der Schuh. Er definiert die Stil­ richtung. Erst wenn das passende Modell gefunden worden ist, kann das Outfit darauf aufgebaut werden. KLEIDUNG Mit der Kleidung wird die Stilrichtung gefestigt: cool-casual, chic, trendy oder klassisch, alles ist möglich. Wichtig ist, dass die Kleidung zum Schuh passt. SCHAL Er bringt Frische in ein Outfit und ergänzt oder widerspiegelt Farbtöne der Kleidung. Ob Seidenschal, Stola oder Schlauchschal - Schals verleihen ein Wohlgefühl und bringen Farbe rein. TASCHE Die Tasche ist a girl’s best friend und wird je nach Anlass gewählt. Ob sie das Leder der Schuhe oder die Farbe der Kleidung aufnimmt, ist der Trägerin überlassen. SCHMUCK Zuletzt wird der Look mit Schmuck abgerundet. Ist ein Outfit opulent, braucht es nur wenig. Ist es eher schlicht, kombiniert man es mit filigranen Stücken. Wer ihn mag und Mut hat, greift zu grösserem Schmuck.

FRÜHLING / SOMMER 2015   61


MATTERHORN, FONDUE, DÔLE . . . DAS WALLIS BOT SCHON IMMER VIEL. NEU GIBT ES DORT AUCH EINE SCHILD-FILIALE.


Illustration: LEO ESPINOSA

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or elf Jahren wurde der letzte „Whitespot“ auf der SCHILDLand­karte besetzt. „Unser Ziel ist es, strategisch die ganze Schweiz abzudecken. Die Orte, die dabei noch nicht abgedeckt sind, nennen wir intern Whitespots“, erklärt Rageth Clavadetscher, Verkaufsleiter bei SCHILD. Durch den Zusammenschluss mit Globus hat sich für SCHILD die Ausgangslage verändert: Gemeinsam wird erarbeitet, welches Ladenkonzept am besten zum jeweiligen Standort passt. „Für SCHILD haben sich neue und spannende Möglichkeiten ergeben. So haben wir auch festgelegt, dass zukünftig ein bis zwei neue Standorte in der gesamten Schweiz erschlossen werden sollen“, erklärt Clavadetscher. Bevor das Modehaus in Conthey eröffnet wurde, untersuchte man das Einkaufsverhalten und die Bedürfnisse der Kunden. „Der frankophone Kunde ist grundsätzlich modisch und anspruchsvoll. Die Kompetenz und Beratung der SCHILD-Mitarbeiter wird in den Filialen Lausanne Signy, Biel und Balexert schon jetzt geschätzt“, sagt Clavadetscher. Denn das sei es, was die SCHILD-Mitarbeiter auszeichne: ihre Emotionalität im Service und die gute Verkaufsausbildung. In Conthey wird es zum Beispiel sogenannte Relax-Zonen geben, wo sich der Kunde in Ruhe beraten lassen und ein Cüpli oder einen ­Espresso geniessen können. Auch Aktionen wie abendliche Einladungen zum Apero sind geplant. Als nächster Schritt wurde die Planung ­einer p ­ assenden Innengestaltung angegangen. Laura Chini, Leiterin Polydesign und Visual Merchandising bei SCHILD, entwickelte zusammen mit der Interieur-Spezialistin Erica Matile die Ladengestaltung. Die Mischung aus Vintage-Mobiliar und Accessoires, wurde mit modernem SCHILD-Mobiliar kombiniert. Wohlfühlinseln wurden in die grosszügige Gestaltung integriert und einzelne Möbelstücke in Szene gesetzt. In einem alten restaurier­ten Gastro-Kühlschrank werden Jacken präsentiert. „Darin hingen früher feine Saucissons“, sagt Clavadetscher. In Frankreich spürte man alte Arbeiter-Spinde auf. Sorgfältig aufgearbeitet, werden darin nun Jeans und Jacken präsentiert. Renovierte Beizentische bieten eine attraktive Plattform für Hemden, und auf den modernen Warenträgern sind die Kleidungsstücke locker präsentiert. „Was bringt es dem Kunden, wenn alles vollgestopft

IM SÜDWESTEN WAS NEUES

SCHILD GOES WALLIS

Am 12. M ÄRZ eröffnete SCHILD das erste MODEHAUS IM WALLIS, im Einkaufszentrum FORUM DES ­A LPES in Conthey bei Sitten. Was Kunden ERWARTEN dürfen. VON VALESKA JANSEN ist? Da hat man wenig Lust, etwas Passendes zu suchen“, sagt Clavadetscher. so wurde bei der Gestaltung der Umkleidekabine besonders auf eine private Atmosphäre geachtet. Und weiche Teppichböden sollen verhindern, dass Kundinnen beim Anprobieren barfuss auf dem kalten Steinboden stehen müssen. Insgesamt soll die grosszügige und übersichtliche Gestaltung Raum für das SCHILDeigene Designkonzept geben. Dieses sieht beispielweise auch ausreichend Platz vor, damit in den Korridoren bequem zwei Einkaufs­ wagen einander passieren können. Vom ­Hosenspezialisten Angels, über die Marke Street One über Comma, Hallhuber und ­Navyboot-Kleidung (exklusiv bei SCHILD erhältlich) bis hin zum Outdoor-JackenSpezia­listen Wellensteyn werden jeweils neuste Kollektionen für Damen und Herren ange­boten. „Wir stellen uns grundsätzlich immer eine Frage zuerst: ‚Was erwartet der Kunde von SCHILD?‘ Denn wir denken vom Kunden her und handeln zum Kunden hin“, sagt Clavadetscher.

CUSTOMER CARE „Was bringt es dem Kun­ den, wenn alles voll­ gestopft ist? Da hat man wenig Lust, etwas Pas­ sendes zu suchen“, sagt der SCHILD-VERKAUFS­ LEITER. entsprechend locker sind Kleidungs­ stücke auf den Waren­ trägern präsentiert. FRÜHLING /SOMMER 2015   63


www.atelier-gardeur.de

Anna Loos & Jan Josef Liefers, Markenbotschafter von Atelier GARDEUR



In CINQUE TERRE fassten zwei Deutsche den Entschluss, ein Bekleidungsunternehmen zu GRÜNDEN.

66   FRÜHLING / SOMMER 2015


Bilder: CINQUE

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urzeln sind in jedem Geschäft, besonders aber wenn es um etwas so evolutionäres wie Mode geht, von grosser Wichtigkeit. Woher man kommt, wo die Anfänge einer Firma liegen, was der ursprüngliche Antrieb für ein bestimmtes unternehmerisches Unterfangen war – diese Fragen gilt es immer wieder aufs Neue zu beantworten. Natürlich, es gibt Bierideen, die an einem späten Abend spontan entstehen und die zu Erfolg führen. Aber es gibt auch Ferienideen, die beim Aufenthalt an einer malerischen Destination reifen, beispielsweise an der zerfurchten ligurischen Küste. Dort, in Cinque Terre, um genau zu sein, fassten zwei Deutsche einst den Entschluss, ein eigenes Bekleidungsunternehmen zu gründen. Deutsches Textilhandwerk mit einem Schuss italienischer Eleganz und mediterranem Flair zu verheiraten – ein vielversprechender Plan fanden Rolf Köhler und Herbert Wagner. Cinque war geboren. Dieser Moment die damit einhergehenden Initialgedanken liegen heuer genau dreissig ­Jahre zurück; Mode von Cinque gibt es bei Schild seit vier Jahren. Vom Gründungsjahr 1984 ist es ein langer Weg zu der Art und Weise, wie sich Cinque heute präsentiert. Eine der Kollektionen trägt zum Beispiel den englischen Namen „9 to 5“. Zwar wurde aus diesem Begriff, der sich ungefähr auf die modernen (Büro-)Arbeitszeiten bezieht, der Firmenname abgeleitet. Doch selbst wenn Cinque sich offenbar mit dem Feierabend stärker verbunden zu fühlen scheint, darf man sich nicht täuschen lassen: Die Mode, die in Mönchengladbach entworfen wird, wurde ganz offensichtlich mit dem Ziel konzipiert, einen möglichst fliessenden Übergang von der Arbeit in die Freizeit zu ermöglichen – und selbstverständlich auch in die umgekehrte Richtung. Wir befinden uns also thematisch gesehen weit weg von der begehrten Touristenregion an der Riviera Italiens. Hier werden arbeitstätige und im Geist junggebliebene Geschäftsleute beider Geschlechter angesprochen. Sie leben in städtischen Gebieten, sind gebildet, informiert, modisch interessiert und gehören der mittleren und oberen Mittelklasse an. Und natürlich reisen sie gerne und viel – auch geschäftlich. Vor allem aber möchten sie für jede Eventualität gerüstet und für jede sich bietende Gelegenheit passend gekleidet sein, sei es für den After-Work-Cocktail im Pub, eine kulturelle Veranstaltung nach Arbeits-

GIMME FIVE!

CINQUE

Von der KÜSTE in die STADT: Die Mode des DEUTSCHEN MODELABELS CINQUE orientiert sich konsequent am STIL ITALIENS. Das ermöglicht viele TRAGWEISEN und erhöht die KOMBINIERBARKEIT– im Beruf wie in den Ferien. VON OLIVER SCHMUKI WOMEN’S COLLECTION

Legeres Leinenkleid mit Lochstickerei, CHF 229.–

3/4-Arm-Shirt mit tie-dye, CHF 79.– MEN’S COLLECTION

Hemd mit kleinem, ­r unden Buttondown-Kragen CHF 79.–

2-Knopf-Jackett mit ­Pattentaschen, CHF 279.–

schluss oder die Podiumsveranstaltung im eigenen Betrieb. Frauen finden bei Cinque darum Hosenan­züge, aber auch schlichte Cocktail- und Abendkleider, die etwa mit Blazer und Trenchcoat kombiniert werden. Die Farbpalette umfasst Schwarz, Weiss, Grau, Braun und Dunkelblau und wartet nur vereinzelt mit bunten Sprenkeln auf. Angepasst und ambitioniert, aber ungezwungen lautet die Devise; Trägerinnen dürften sich als offen für Neues beschreiben, als leidenschaftlich, trend- und qualitätsbewusst und als wenig rebellisch eingestellt. Bei den Männern ist smart-casual das Motto. Ob sie nun Sportswear oder Businesskleidung tragen, und selbst wenn sie sich eine Fliege umbinden, werden alle allzu klassischen Regeln stets bewusst und sichtbar gebogen oder sogar gebrochen, vielleicht von einem fast schon salopp anmutenden V-Neck-Shirt unter dem Jersey-Sakko oder von Jacken, Westen und Sweatshirts mit 3-D-Strukturen, Marble-Effekt und anderen Spielereien an der Oberfläche. Farblich dominieren auch hier Schwarz, Indigo, Olive und verschiedene Blautöne. Zurück aber zu den Anfängen, zu den Wurzeln: Bei Cinque sind letztere immer deutlich sichtbar, die Prägung der Kollektion durch Einflüsse des elegant-legeren italienischen Stils ist überdeutlich. Und dank dem gewährleisteten Tragekomfort der Stücke sowie deren Vielseitigkeit ist man für den Alltag in der Grossstadt gerüstet, kann aber gleichzeitig auch an die Küste reisen – ohne sich dafür extra umziehen zu müssen. FRÜHLING / SOMMER 2015   67


OFFIZIERSMESSER Mehr als bloss ein gutes Stück HAND� WERK – ein Stück weit die Erklärung, warum sich die HANDWERKSTRA� DITION in der Schweiz besser hält als in anderen europäischen LÄNDERN . VON GILBERT GRESS

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GILBERT GRESS, 72, war Aussenstürmer und Mittelfeldspieler für den Racing Club de Strasbourg oder die französische ­Nationalmannschaft, Trainer von Neuchâtel Xamax ­s owie der Schweizer Fussball Nationalmannschaft.

ch habe einige Exemplare des Schweizer Messers, des Offiziersmessers, geschenkt bekommen, was mich freut, weil das Armeemesser sehr praktisch und der per­ fekte Begleiter ist. Man muss einzig aufpassen, wenn man im Flugzeug reist: Das Sackmesser darf nicht ins Handgepäck, es wird einem abgenommen und, wahrscheinlich, weggewor­ fen. Als ich noch oft flog, hatte ich das Glück, im Flughafen Strassburg fast immer jemanden zu kennen, der dort arbeitete – da wurde ein Auge zugedrückt. Für mich ist das Schweizer Messer auch ein Symbol für die Qualität der Schweizer Produktionsbetriebe. Und diese Qualität hat viel mit dem System der Berufsausbildung, die es in der Schweiz gibt, zu tun. Vor einiger Zeit habe ich im französischen Fernsehen, auf France 2 , einen Beitrag mit Namen ‚Schweiz – Das Wunder‘ oder so gesehen. In dieser Sendung wurde über das sogenannte duale System berichtet, das in der Schweiz herrscht, also das System, bei dem Schul­abgänger eine Berufslehre in einem Betrieb absolvieren und während ihrer Arbeitszeit eineinhalb oder zwei Tage die Berufsschule besuchen. Berufseinsteiger lernen so auf der einen Seite ein Handwerk und können auf der anderen Seite ihre Allgemeinbildung vertiefen. In der Schweiz ist das etwas Normales und eine Möglichkeit, die von der Mehrheit der jungen Erwachsenen ergriffen wird.

68   FRÜHLING / SOMMER 2015

In Frankreich können wir von einem solchen System nur träumen. Hier ist die Lage die, dass die Mehrheit der Jugendlichen das ­baccalauréat, also die Matura, macht und somit auf dem Papier einen Mittelschulabschluss hat – danach aber zuerst einmal keine Arbeit findet. Also hängen viele Junge ein Studium an, weil sie hoffen, danach Arbeit zu finden. Doch die hohe Zahl der Arbeitslosen, vor allem jugendlicher Arbeitsloser, in Frankreich und den anderen Ländern der Europäischen Union zeigen, dass das bei vielen nicht der Fall ist. Nun ist es so – mit Respekt vor der Schweiz –, dass das Modell der Berufslehre nicht in der Schweiz erfunden ­wurde. Die meisten Länder kennen oder, g­ enauer: kannten dieses Modell. Es ist bloss fast nirgends mehr so verbreitet wie in der Schweiz. In Frankreich ist ein Grund dafür der, dass Eltern meinen, wenn ihr Kind nicht wenigs­ tens die Matura mache, besser noch studiere, reiche es ihm im Berufs­leben bloss zu ­einer Anstellung als Hilfsarbeiter. Das ist, mit Verlaub, häufig eine Fehlein­ schät­zung der Eltern, die zwar nur das Beste wollen für ihre Kinder, die mit ihrem Handeln aber dazu beitragen, dass ihr Nachwuchs zuerst einmal den Einstieg ins Arbeitsleben nicht findet. Ich habe seinerzeit eine Lehre begonnen, mit dreizehneinhalb Jahren, in einer Transportunternehmung. Neben Kenntnissen der Speditionsbranche habe ich vor allem eines gelernt: arbeiten. Man kann das nicht mit heute vergleichen, das war 1955. Heute gilt in Frankreich die 35-Stunden-Woche und ein Patron, der ein Kind zehn Stunden am Tag arbeiten lassen würde, käme vor Gericht. Ich weise aber darauf hin, dass ich mich – Jahrespäter, als ich meine Ausbildung zum Fussballtrainer hinter mir und das entsprechende Diplom in der Tasche hatte – in einer ähnlichen Lage befand wie ein Studienabgänger heute: auf dem Papier bestens qualifiziert, in der Praxis unerprobt. Wer mit einer abgeschlossenen Berufslehre – mit Branchenkenntnissen und verbesserter Allgemeinbildung – dasteht, steht besser da. Und das ist bei vielen jungen Menschen, die in der Schweiz eine drei- oder vierjährige Berufslehre absolvieren konnten, der Fall. Das kommt mir immer in den Sinn, wenn ich mein Schweizer Objekt, mein Offiziersmesser, im Hosensack bemerke.

Bilder: MCOPTIK SCHWEIZ AG, ALEXIS ZURFLÜH

MEIN SCHWEIZER OBJEKT


„SEHR PRAKTISCH UND DER PER­FEKTE BEGLEITER, WENN MAN NICHT IM FLUGZEUG REIST“, SAGT GILBERT GRESS ÜBER DAS OFFIZIERSMESSER.


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STILSCHULE

STARKER STOFF Sie möchten einen PERFEKT sitzenden ANZUG in der besten QUALITÄT tragen? In den Mass-Lounges von SAVILE ROW erfahren Sie alles, was Sie über SCHNITTE und STOFFE wissen müssen. Oder im Crashkurs auf dieser Doppelseite. VON URS ALBISSER

er in einer der sechs Savile-Row-Mass-Lounges von SCHILD einen Damen- oder Herrenanzug schneidern lässt, kann aus einer gros­sen Zahl von Stoffqualitäten, Farben und Mustern auswählen. Damit jeder den Anzug findet, der seiner Person und seinen Ansprüchen gerecht wird, erklärt Urs Albisser, SCHILD-Product-Manager, hier, was Kunden über ­Stoffe und deren Pflege wissen müssen: „Ein guter Anzug ist in den allermeisten Fällen aus reiner Schur­wolle.“ Das internationale Wollsiegel IWS hat dafür ein Gütesiegel geschaffen: Cool Wool. Darunter versteht man Oberbekleidungsstoffe, die edel aussehen, sehr leicht sind und temperaturausgleichend wirken – im Sommer kühlend und luftdurchlässig. Die für Anzüge aus reiner Schur­ wolle verwendeten Garne werden zum Beispiel mit ‚Super 100’s‘ bezeichnet. Diese Bezeichnung meint die Feinheit der Garne. Sie bedeutet, dass hundert Meter dieses Garns ein 7

Gramm wiegen; bei ‚S150‘ wiegen 150 Meter ebenfalls ein Gramm und so weiter. Je höher die S-Bezeichnung, desto hochwertiger ist der Stoff. Auf der anderen Seite muss darauf hingewiesen werden, dass Stoffe in einer solchen Qualität eine grös­sere Sorgfalt und Pflege bedürfen. Wer zum Beispiel viel im Auto unterwegs ist, entscheidet sich idealerweise nicht für eine s­ uperfeine Stoffqualität. Oder er zieht das Jackett aus, bevor er sich ins Auto setzt. Um einen Anzug über ­mehrere Jahre und mehrmals wöchentlich tragen zu können, braucht es entsprechende Pflege: Auslüften: Hängen Sie Kleidungsstücke nach dem Tragen zwei Stunden ins Freie, und lassen Sie sie möglichst zwei Tage ruhen. So können sich die Stofffasern erholen. Ausbürsten: Nach dem Tragen sollten Jackett und Hose mit ­einer Naturhaarbürste ausgebürstet ­werden (Ziegenhaar für feine, Rosshaar für etwas robustere Stoffe). 8

WICHTIGE STOFFE:

6 1. N ADELSTREIFEN

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2.

F IL-À-FIL

3. F LANELL

5. G LENCHECK 6. T WEED

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70   FRÜHLING / SOMMER 2015

7. H AHNENTRITT 8. G ABARDINE

Grosse Teile dessen, was als Eleganz in der Beklei­ dung gilt, stammen aus Grossbritannien. Das Ver­ einigte Königreich war im 19.  Jahrhundert, in dem die moderne Herrengarde­robe erfunden wurde, stilprä­ gend. Doch viele ­sogenannte ­Dessinierungen zeigen, dass auch Frankreich und Italien eine lange Stoffwebe­ tradition haben. In den ­Savile-Row-Mass-Lounges von SCHILD (Savile Row ist Londons Schneider-­Strasse) werden beste italienische Stoffe verarbeitet, etwa von Loro Piana, Ermene­gildo Zegna, Cerruti, Scabal, ­Guabello oder Vitale Barberis Canonico.

Redaktion: MARK VAN HUISSELING  Illustrationen: SATOSHI HASHIMOTO

4. F ISCHGRAT


Pflegetipp Nr. 1: AUSLÜFTEN

Gewebe mit feinen, hellen Streifen in Längsrichtung – beim Nadelstreifen wie mit der N ­ adel g­ estochen, beim Kreidestreifen wie mit Kreide gezeichnet; klassische Herrenanzugmusterung. 1. NADEL-/KREIDESTREIFEN:

Pflegetipp Nr.  3: AUFFRISCHEN

2. FIL-À-FIL: auch Salz und Pfeffer genannt. Der Begriff bezeichnet ein Gewebe in treppchenförmiger Kleinmusterung, die durch den Wechsel heller und dunkler Fäden entsteht; der Stoff für den Businessanzug. 3. FLANELL: leichte bis mittel­schwere Gewebe in Leinwand- oder Köperbindung. Der schmiegsame Griff entsteht durch das Walken feiner Merinowolle; ideal für ein- und zwei­ reihige Business- und Tagesanzüge. 4. FISCHGRAT: oft unterschiedliche Farben in Längs- und Querrichtung, bestens geeignet für sportive Tagesanzüge.

Buntgewebe mit Grund- und Über-Karos in verschiedenen Farben, mittels derer sich f­ rüher schottische Familien ab­g renzten. Heute oft schwarzweiss und für ­Business- und Tagesan­züge geeignet. 5.  GLENCHECK:

Entfusseln: Überdenken Sie die Verwendung von Klebrollern. Diese können mittel- oder längerfristig vor allem feine Stoffe verkleben. Mit den Fingern lassen sich einzelne grössere Fussel ebenfalls entfernen. Auffrischen: Lassen Sie Ihrem Anzug eine Wohltat zukommen, ein Dampfbad nämlich – heisses Wasser in die Badewanne oder die Dusche laufen lassen und den Anzug auf einem Bügel in den Wasserdampf hängen (Sakko und Hose getrennt). Knitter- und Tragefalten sowie Gerüche verschwinden dadurch. Mit diesen vier Pflegetipps halten Sie Ihren Anzug in Schuss. Einbis zweimal je Saison dürfte jedoch eine chemische Textilreinigung nötig sein; geben Sie aber immer Jackett und Hose zusammen in die Reinigung Ihres Vertrauens, andernfalls können unterschiedliche Farb­nuancen ent­stehen. Die gängigsten Anzugs­stoffe und deren Dessinierung, aus der sich die Anmutung und Aussage ergibt, sind:

Gewebe im Handwebcharakter aus groben, noppigen Garnen; bestens ge­eignet für die kühle Jahreszeit, oft verziert mit ­Rückengurt und/ oder Leder­applikation, daher sportiv in der ­Optik. 6. TWEED:

Stoffe mit Musterung, für die kurze diagonale Ver­ längerungen an den Karo-Ecken typisch sind; klassischer Stoff für Business- und Tagesanzüge. 7. HAHNENTRITT:

strapazierfähig, schmutzabweisend, glatt. In feinster Qualität auch für den offiziellen Anzug passend. 8.  GA BA R DINE:

Pflegetipp Nr. 2: AUSBÜRSTEN

Egal, für welchen Stoff man sich entscheidet, die Mass­spezialisten von Savile Row beraten Sie gerne bei e­ inem persönlichen ­Gespräch.“

URS ALBISSER, 58, IST PRODUCTMANAGER BEI SCHILD UND VERANTWORTLICH FÜR DEN EINKAUF DER STOFFE, AUS DENEN FÜR ­SAVILE-ROW-KUNDEN MASS­ ANZÜGE ­GESCHNEIDERT WERDEN. SAVILE-ROW-MASS-LOUNGES GIBT ES IN DEN SCHILD-MODEHÄUSERN IN ZÜRICH CITY, BERN, BASEL, LAUSANNE, LUZERN-FALKENPLATZ UND ZUG. INFOS: WWW.SAVILEROW.CH FRÜHLING / SOMMER 2015   71


KRAFT DER KRÄUTER

Süsses BASILIKUM oder anisartiger ­K ERBEL: GRÜNZEUG eignet sich als HÜBSCHE ­D EKOR ATION.

Was man sonst noch damit tun kann. VON DAVID SCHNAPP

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er feingeschnittene Schnittlauch über dem Spiegelei oder das Petersilienblatt auf dem Fleisch sind nur zur Hälfte Dekoration: Kräuter vermögen mehr, als bloss etwas gefällige, grüne Frische darzustellen. Im Folgenden widmen wir uns deshalb einem Gericht, das den populären Tomaten-Mozzarella-Salat als Basis hat, diesen aber durch verschiedene Zubereitungsarten und Texturen interessanter gestaltet und schliesslich durch ein Kalbsfilet ergänzt. Kräuter in verschiedenen Aggregatszuständen sorgen dabei für intensive Aromen, eine ätherische Note, und sie sind wie gute Nebendarsteller in einem Film: Ohne sie kann die ganze Geschichte nicht erzählt werden. Die geschilderten Rezepte können selbstverständlich auch nur teilweise genutzt werden und sollen lediglich als Grundinspiration dafür dienen, wie man ein bekanntes Gericht durch Ergänzungen und unerwartete Texturen variieren kann. 72   FRÜHLING / SOMMER 2015

1. WÜRZZUTATEN Tomatensalz: Grobes Meersalz mit Kräutern (Thymian, Rosmarin, glatte Petersilie) sowie gehackten Datteltomaten mischen, auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben und im Ofen bei 60 Grad (Um­ luft) rund 24  Stunden trocknen. Anschlies­ send in einem Mixer/Blender zerkleinern. Basilikumöl: Blätter eines Bunds Basi­ likum in Streifen schneiden, 500 ml gutes Olivenöl (z. B. aus Ligurien) erwärmen (60 Grad), und das Basilikum 30  min darin ziehen lassen. In ein abgekochtes Glas fül­ len und eine Woche im Kühlschrank stehen lassen. Durch ein feines Gazetuch abseihen. Basilikumgel: Zwei Bünde Basilikum (Blätter) in kochendem Salzwasser einige Sekunden blanchieren, dann den Topf zum Auskühlen in Eiswasser stellen. Basilikum auf einem Küchentuch sorgfältig trocknen. Die Blätter mit einer Handvoll Eis­ würfeln und 120  ml Wasser fein pürieren. 35 g Zucker mit 4 g Agar-Agar mischen und 60 ml Wasser dazugeben. Die Mischung auf­kochen und 5  min unter Rühren köcheln lassen. 210 ml Basilikumpüree erwärmen, mit der Agar-Lösung mischen und mit Salz abschmecken. In eine Form giessen und im Kühlschrank gelieren lassen. Wenn die Masse fest ist (nach zirka einer Stunde), in kleine Würfel schneiden und mit einem Pürierstab fein mixen. Durch ein feines Sieb streichen und in eine Quetschflasche abfüllen. Kühl aufbewahren. 2. TOMATEN Eingelegte Datteltomaten: 500 g ­Datterini-Tomaten am Stielansatz kreuzweise fein einschneiden und 30 Sekunden in kochendes Wasser geben. Mit einer Schaumkelle herausheben und in Eiswasser legen. Die Haut der Tomaten abziehen und das Gemüse in ein grosses Einmachglas ge­ ben. 200 g weisser Balsamico, 200 g Zucker, 200 ml Wasser mit einem Sternanis, zwei frischen Lorbeerblättern, einer halben Vanillestange (längs aufgeschnitten) und einer Prise Salz aufkochen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Fond etwas abkühlen lassen und ins Glas zu den Tomaten giessen. Im Kühlschrank aufbewahrt, halten sich die Tomaten mehrere Wochen. Konfierte Tomaten: 400 g verschiedene kleine Tomatensorten (z. B. Honigtomaten,

Datterini, gelbe Cherrytomaten) halbieren und auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Mit Olivenöl beträufeln, Salz, Pfeffer und Puderzucker darüberstreuen sowie Knoblauchscheiben und frischen Thymian. Bei 80 Grad (Umluft) im Ofen 3 Stunden lang konfieren. 3. MOZZARELLA 250  g Büffelmozzarella (z. B. Garofalo von Globus); vom Einlegewasser 1,5  dl abmessen und 1,5 dl Vollrahm sowie etwas Salz dazugeben. In einen Kisag-Rahmbläser geben, Flasche umdrehen, Patrone einset­ zen, gut schütteln. Bis zur Verwendung im Kühlschrank aufbewahren. 4. KALBSFILET 400 g Kalbsfilet (Mittelstück) mit kaltem Wasser abspülen, trockentupfen, mit Olivenöl einreiben und gut salzen (z. B. mit dem Tomatensalz von oben) und pfeffern. Die abgezupften Blätter von einem Bund Kerbel, einem Bund Petersilie, zwei Zweigen Estragon, einem Zweig Rosmarin und einem Zweig Thymian fein hacken. Die Kräuter auf ein grosses Stück Frischhalte­folie geben und das Fleisch darin wälzen, bis es ganz von den Kräutern ummantelt ist. Sehr straff einrollen, Enden gut verknoten. Die Rolle in einem kochfesten Beutel vakuumieren oder in Aluminiumfolie einrollen. Am besten in einem Kombidämpfer im Dampf garen (70  Grad, 30  min). Die Kerntemperatur sollte 55 Grad betragen. Alternativ einen Topf Wasser auf 70  Grad erwärmen und das Fleisch darin ziehen lassen. Auspacken, in Stücke schneiden und auf Haushaltpa­ pier abtropfen lassen. Eingelegte, konfierte und frische Tomaten mit den Mozzarellakugeln, der Mozzarella-­Espuma, dem Basilikumgel und dem Fleisch anrichten, etwas Basilikumöl darübergeben und servieren. Als Dekora­tion grünes und rotes Basilikum verwenden. Dazu passt ein Sauvignon blanc wie der vom Globus-Kellermeister emp­ fohlene frische, feinsäuer­liche «Cicero M» (2012) aus Zizers (GR). DAVID SCHNAPP IST RESTAURANTKRITIKER DER WELTWOCHE UND BETREIBT DEN MIT PREISEN AUS­GEZEICHNETEN SCHWEIZER GOURMET-­BLOG WWW.DASFILET.CH.

Bild: LUKAS LIENHARD

KULINARIK


Ein TOMATENMOZZARELLA-SALAT

lässt sich durch neue

ZUBEREITUNGS­A RTEN und TEXTUREN interessanter gestalten.


SCHÖN AUFGESTELLT Nach einem UMBAU wurde das BERNER SCHILD-Modehaus an der S­ PITALGASSE vergangenes Jahr mit einem NIGHT-SHOPPINGEVENT wiedereröffnet. 1

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FÜR EINMAL KEINE SPUR VON TIEFDRUCK: Durch

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74   FRÜHLING / SOMMER 2015

GÄSTE: 1. Die Miss Schweiz Kandidatinnen 2014. (Miss Schweiz 2014 Laetitia Guarino 4. v. l.)  2. Miss Schweiz 2014 Laetitia Guarino (1 v. l.) und ihre Mitbewerberinnen  3. Michèle Stofer, Vize Miss Schweiz 2014  4. Die frisch renovierte SCHILD-Filiale an der Spitalgasse in Bern.  5. Sorgte für musikalische Unterhaltung: die Berner Musikerin Stefania Kaye.

Illustration: Bilder: DEBORA HANNAH ZEYREK K LEE

den Abend führte Wetter­moderatorin Linda Gwerder.



DIENSTLEISTUNGEN ALLGEMEIN

HERBST/WINTER 2015 No.2

SCHILD JOURNAL NR. 2 ERSCHEINT AM 1.  S EPTEMBER 2015 BEZUGSQUELLEN  / FILIALNETZ BEZUGSQUELLEN / FREMDMARKEN KENZO www.kenzo.com LANCÔME www.lancome.ch CHANEL www.chanel.com/de GUERLAIN www.guerlain.com MAISON MARTIN MARGIELA www.maisonmartinmargiela.com COURRÈGES www.courreges.com NARS www.narscosmetics.eu SHISEIDO www.shiseido.ch YVES SAINT LAURENT www.ysl.com/de GLOBUS www.globus.ch VICTORINOX www.victorinox.ch

ÜBER SCHILD

· DRESSFORSUCCESS ist eine Dienstleistung, die wir Firmen in Form eines Events für Mit­ arbeitende anbieten. Erfahren Sie durch einen professionellen Stilexperten, wie Sie mit wenig Aufwand souveräner und stilvoller auftreten können. Für wei­ tere Informationen und Preise: dressforsuccess@schild.ch · SCHILD bietet CORPORATE FASHION FÜR GRÖSSERE UND MITTLERE UNTERNEHMEN an. Die massgeschneiderte ­L ösung ist die ideale Wahl für eine einheitliche Bekleidung, etwa für Firmen in der Ver­ sicherungs- oder Finanzbranche, aber auch für andere Dienstleis­ tungsunternehmen. Urs Albisser nimmt gerne Ihre persönliche Anfrage entgegen: urs.albisser@schild.ch · Sind Sie vielbeschäftigt, oder ist keine Mass-Lounge in Ihrer Nähe? Unser exklusiver SAVILE-ROWAUSSENDIENST-SERVICE kommt gerne zu Ihnen nach H ­ ause oder ins Büro. Wo auch immer Sie Ihre Savile-Row-Beratung beanspruchen – Sie erhalten den gleichen Service wie in der Lounge. Vereinbaren Sie einen Termin mit unserem Aussen­ dienst-Massservice-Spezialisten: Saverio Tartamella, saverio.tartamella@schild.ch, Mobile: 079 566 65 66

Die SCHILD Gruppe ist in der ganzen Schweiz vertreten und betreibt insgesamt 31 Modehäuser, 4 Outlets und 21 Markenshops. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Luzern beschäftigt 770 Mit­ arbeitende. Weitere Informationen unter www.schild.ch. Finden Sie Ihre Filiale unter www.schild.ch/filialsuche

IMPRESSUM HERAUSGEBERIN: SCHILD AG Libellenrain 17 Postfach 4040 6002 Luzern Telefon: +41 58 429 55 55 Fax: +41 58 429 57 57 E-Mail: info@schild.ch ONLINESHOP: Telefon: 0848 724 453 E-Mail: service@schild.ch REDAKTIONSLEITER: Mark van Huisseling CREATIVE DIRECTION, BILDREDAKTION: Team Alexis Zurflüh ART DIRECTION / L AYOUT: Beni Haslimeier

PRODUKTION: Oliver Schmuki  KORREKTORAT: Oliver Schmuki BILDBEARBEITUNG SCHILD-MODESTRECKE: Melanie Schmitter MITARBEITER DIESER AUSGABE: Art/Bild: ­Thomas Buchwalder, Leo Espinosa, Katrin Funcke Sarah Fürbringer, Maurice Haas, Satoshi Hashimoto, Beni Haslimeier, Lukas Lienhard, Christoph Stähli Text/Redaktion: Urs Albisser, Gilbert Gress, Thomas Herbert, Valeska Jansen, Hanna Lauer, Clifford Lilley, Oliver Schmuki, David Schnapp, Yvonne Wigger ANZEIGENVERKAUF: Astrid Gloor

Ihre VORTEILE

Kostenlose Memberkarte mit oder ohne Zahlungsfunktion, die ihre Einkäufe im Modehaus und online auf www.schild.ch pro Kalenderjahr laufend kumuliert und honoriert ALS SCHILD MEMBER ERHALTEN SIE: · 5  % Memberrabatt pro CHF 200.– Einkauf in Form eines Gutscheins im Wert von CHF 10.– ZUSÄTZLICH ERHALTEN SIE FOLGENDEN BONUS: · ab CHF 1000.– Jahreseinkauf CHF 50.– (Gutschein) · ab CHF 2000.– Jahreseinkauf CHF 100.– · ab CHF 3000.– Jahreseinkauf CHF 200.–

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AB JAHRESEINKÄUFEN VON CHF 3000.– WERDEN SIE SCHILD GOLD MEMBER UND KOMMEN IN DEN GENUSS VON ZUSÄTZLICHEN VORTEILEN: · Kostenloser Änderungsservice · Artikel zur Auswahl nach Hause nehmen · Jahresbonusgutschein · Kostenloses Jahresabo einer Zeitung/Zeitschrift nach Wahl · Jahresgeschenk · Einladungen zu Mode- und Lifestyle-Events


ATMET


WIE ICH ZU SCHILD KAM Als unser AUTOR ins damalige ­Luzerner

FAMILIEN­ UNTERNEHMEN

eintrat, war der Geschäftsgang durchzogen, und die Aussichten ­waren unsicher. Heute ist SCHILD erfolgreich unterwegs und nachhaltig aufgestellt für die ZUKUNFT. VON THOMAS HERBERT

Thomas Herbert 78   FRÜHLING / SOMMER 2015

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ch war Einkaufsleiter im WarenErstens: die Umlagerung von fixen in haus Globus für verschiedene variable Kosten. Ein Beispiel: Wir modische Bereiche und die hatten früher ein eigenes Lager, e­ igene Parfümerie, das war 2002. SCHILD, Last­wagen und begannen dann, mit damals ein bisschen verstaubt, suchte einem Logistikpartner zu arbeiten. einen Einkaufsleiter für den gesamten Der zweite Faktor war, dass wir anfingen, mit Lieferanten zusammenBereich – und kam auf mich zu. Zusammen mit dem CEO, der zuspannen. Wir bieten Markenauch neu war, habe ich eine Strategie partnern Flächen an, und sie liefern, ausgearbeitet, wie man die Marke was sie als bestverkaufende Stücke revitalisieren könnte. Denn es gab imansehen. Wir verhandeln eine Fixmarge, und am Ende der Saison mer noch viele gute Attribute: Quaholt der Lieferant die nicht verkauften lität, Herkunft, ein Schweizer Brand, Hersteller der Offiziersuniformen . . . Teile wieder ab. Am Anfang stiess Als wir der Besitzerfamilie unseren dieses Modell auf Widerstand, weil es Businessplan präsentierten, wollte die- für die Marken mit Risiko verbunden se aufgrund der fehlenden Familien­ist. Heute erzielen wir über fünfzig nachfolge keine grösseren Investitio­ Prozent des Umsatzes von SCHILD nen tätigen. Es gab dann stattdessen durch dieses Zusammenarbeitsmodell. Der dritte Punkt, der zum Erfolg verschiedene Möglichkeiten, eine war der Verkauf an das Management. Und beitrug, ist die Navyboot-Textilkolweil auf der einen Seite das Unterneh- lektion; damit konnten wir einen eigemen operativ ­negative Kennzahlen nen Brand – eine Schweizer Marke, hatte und auf der anderen Seite die modern und hochwertig – aufbauen, Familie die Immobilien nicht mit bei dem wir alles selber kontrollieren. Danach stellten sich die Fragen: verkaufen wollte, war die PreisvorstelWo wollen wir in Zukunft hin, und lung vertretbar. Wir begannen, die Strategie, die wie stellen wir den Erfolg langfristig wir uns ausgedacht hatten, umzu­ sicher? Uns war es ein Anliegen, dass setzen. Und wir erkannten, dass die SCHILD schweizerisch bleibt. Und Firma Spengler damals in der gleichen dafür ist die Globus-Gruppe respekLage war: ein Familienunternehmen tive die Migros der ideale Partner, ohne Nachfolge, verweil sie ähnlich positioniert ist wie staubt .  .  . Wir konnten SCHILD und es eine persönliche Affidas operative Geschäft nität zu dem Unternehmen gibt. Wir zu relativ guten Kondi­ hatten erkannt, dass SCHILD ­alleine tionen übernehmen und mittelfristig keine aus­reichende Grösse fügten beide Einheiten aufweist, um bestehen zu können. Heute, zirka eineinhalb Jahre nach zusammen. 2005 war das schwie- dem Schulterschluss, kann ich sagen: Es war der goldrichtige Entscheid zur rigste Jahr; SCHILD hatten wir einigermasrichtigen Zeit. Zusammen mit der sen im Griff, aber bei Globus-Gruppe gehen wir weiter in Spengler gab es kultudie richtige Richtung, damit SCHILD relle Unterschiede. Wir erfolgreich bleibt und auch in Zukunft haben in diesem Jahr das Beste aus der gehobenen Mitte einen massiven Verlust des Modemarkts anbieten kann. gemacht. Wir wussten, dass wir das Ruder THOMAS HERBERT, 45, IST CEO VON herumreissen mussten. SCHILD; VOR DEM VERKAUF DES Dafür, dass es von da an UNTERNEHMENS AN DIE MAGAZINE in die richtige Richtung ZUM GLOBUS WAR ER SCHILD-­ ging, waren drei Fakto- MITBESITZER, HEUTE IST ER GLOBUS-­ AKTIONÄR UND -VERWALTUNGSRAT. ren entscheidend:

Porträt: KATRIN FUNCKE

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