SCHLOSSSEITEN
SCHLÖSSER, ARCHITEKTUR, INTERIORS, KUNST UND HANDWERK
SCHLÖSSER, ARCHITEKTUR, INTERIORS, KUNST UND HANDWERK
TERESA´S LITTLE CHARM ACADEMY
DIE KLASSIKER - DIRNDL & LEDERHOSE
BUNDESDENKMALAMT - DEIN FREUND UND HELFER
SALZBURGER FESTSPIELE - KUNSTSAMMLUNG, TAPISSERIEN
SCHLOSSVERSICHERUNGEN - 30 JAHRE KOTAX
SCHLOSSSEITEN – AUSGABE 2/2024
Liebe Leserinnen und Leser,
es freut mich ganz besonders, Ihnen die neueste Ausgabe der SCHLOSSSEITEN zu präsentieren. Wieder haben wir unterschiedlichste Themen für Sie zusammengestellt, die Sie informieren und fesseln werden, sodass sicherlich für jeden etwas dabei ist.
Interior-Begeisterte werden bei dem Bericht über die Tapisserien der Salzburger Festspiele staunen. Falls Sie ein Freund des frankophilen Stils sind, sollten Sie bei ArtLiving genauer nachlesen: Hier gibt es einzigartige Stücke, die nicht nur gesammelt und verkauft, sondern auch mit Liebe mitten in Wien restauriert werden.
Unsere Reise für Sie führte uns ins Salzkammergut nach Bad Ischl. Unglaublich, welche tolle Verbindung zwischen Moderne und Tradition hier geschaffen wird. Die Kaiservilla zeigt eine großartige Ausstellung des renommierten chinesischen Künstlers Ai Weiwei (*1957), der sich darin unter anderem auf die frühesten chinesischen Dynastien bezieht. Seine Werke stehen neben bedeutenden archäologischen Funden aus der Hallstattzeit (800–450 v. Chr.) und schaffen einen einzigartigen Raum für den Dialog von Kunst und Geschichte. Eine faszinierende Begegnung zweier Welten eröffnet sich. Wir sprachen mit Christine und Valentin Habsburg über die Werte, die sie mit Leidenschaft vermitteln, und erfuhren, was sie alles rundherum zu tun haben – von der Vermietung der Stallungen bis zu „Tina’s“ neuem Projekt: Interior Salon Salzkammergut. Mehr dazu auf Seite 44.
Was haben historische Gebäude und Oldtimer gemeinsam? Beide müssen genutzt und gebraucht werden, sonst verlieren sie ihren Wert. Wir fragten Ex-
perten und trafen Sammler bzw. Enthusiasten, die traumhafte Boliden für die Ewigkeit bewahren. Und was gibt es Schöneres, als einen Ausflug mit einem Youngtimer zu machen und auf Entdeckungsreise zu architektonischen Juwelen zu gehen? Architekturjuwelen sollte man aber auch gut versichern, und genau diese Nische hat Alexander Kottulinsky vor 30 Jahren für sich als Geschäftsmodell entdeckt. Er selbst ist auf Schloss Neudau aufgewachsen und kennt die hohen Kosten und Risiken, die mit dem Erhalt jahrhundertealter Anwesen verbunden sind. Er erzählte uns, warum er nun sozusagen der „Platzhirsch“ am europäischen Markt für Schlossversicherungen ist und welche Ideen er hat, um sein Familienschloss auch für die nächsten Generationen zu bewahren.
Der Sommer ist die Zeit des Reisens. Wir laden Sie daher ein, sich mit uns in die Berge Österreichs zu begeben und fernab vom Massentourismus versteckte Ecken kennenzulernen. Waren Sie schon mal in Seefeld in Tirol? Dort versteckt sich das Alpin Resort Sacher, eine Wohlfühl- und Genussoase, geführt von niemand Geringerer als der Grande Dame Elisabeth Gürtler. Aber auch in Hinterthal im Salzburger Land findet man mit dem Wachtelhof ein Lifestyle-Hideaway der Extraklasse.
Für alle, die solche Urlaube auch mit (Klein-)Kindern genießen wollen, empfiehlt sich die Little Charm Academy, die von Teresa Auersperg ins Leben gerufen wurde. Wenn Teresa nicht gerade auf dem Traktor über die Felder fährt, um die Weizenernte einzuholen, gibt sie neuerdings Benimmkurse für Kinder auf ihrem Schloss in Niederösterreich. Alle, die den Tag auf Schloss Goldegg bei Teresa absolviert haben, erhalten ein Diplom.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Durchblättern. Genießen Sie den Sommer mit den SCHLOSSSEITEN!
Alles Liebe Ihre Lisa Gasteiger-Rabenstein
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Ein Projekt von
106 LICHT + FARBE = ENERGIE
Yun Wang in der L.art Galerie
Exquisite Luxusimmobilien 114 SCHLOSS LEOPOLDSKRON
Salzburgs magischer Ort 120 THE LEO GRAND BOUTIQUEHOTEL
Geschichte(n) von gestern und heute 126
VILLEN VOM WIENER COTTAGE
Wenn Häuser Geschichten erzählen 132 ARTLIVING
Exklusive Möbel und dekorative Kunst
Node Contemporary – Art Space
WERTE
Spezialist für Restaurieren und Revitalisieren
Musik mit persönlicher Note
Das Auto als Investment
NOSTALGIE
Zu Besuch bei Franziskus Kriegs-Au
VON BAYERN
Der Prinz der Rennstrecken
DIE RASENDEN JUWELIERE
Familie Köchert
NOBLESSE OBLIGE
Speerspitze des Autokults
BENTLEY AUTOMOBIL CLUB
Präsident Bernd Rasehorn von Battenberg
MARTIN KÖLNBERGER CLASSIC CARS
Der Reiz der Einzigartigkeit
202 BELLA ITALIA
Wir fahren mit dem Auto Richtung Süden
206 ALPIN RESORT SACHER
In bester Gesellschaft
212 INTERIOR-LIEBLINGE
Beatrice Tourou: Die Stile von Cottage bis Schloss
220 PLACES2GO
Wir zeigen, wo sie hinmüssen
224 LEONTINE VON LITTROW
Impressionen des Südens 226 GUSTAV, DER SCHLOSSHUND
228 WACHTELHOF
Ein verstecktes Juwel in Hinterthal
234 30 JAHRE KOTAX
Alex Kottulinsky plaudert auf Schloss Neudau
246 DAS BUNDESDENKMALAMT
Dein Freund und Helfer
252 VALIE EXPORT. herstory! Im Keltenmuseum Salzburg
254 STUTENBISSIGKEIT
Kolumne von Eva von Schilgen
256 LANDSITZ
Kolumne von Beatrice Tourou
258 IMPRESSUM
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E-Mail: abo@schlossseiten.at Telefon: +49 40 23670 308
2. Juli bis 7. September 224
Teresa Auersperg-Zaksek öffnet erstmals die Privaträume ihres Schlosses für die kleinen Gäste der Little Charm Academy.
Wenn es eine Person gibt, die in der Lage ist, Kindern eine gewisse Etikette näherzubringen, dann wohl eine Prinzessin, die gleichzeitig diplomierte Kindergartenpädagogin, Unternehmerin und selbst Mutter ist. Teresa Auersperg-Zaksek zeigt, wie Knigge 2024 funktioniert.
Eigentlich wollte Teresa Auersperg Säuglingsschwester werden. Ihre Mutter riet ihr allerdings, die Kinderpädagogik-Ausbildung im Sacré Cœur zu machen, womit sie auch eine Matura hätte. Nach dem Diplom erkannte Teresa, dass ihre Ausbildung hier aber wohl noch nicht zu Ende sein sollte. Also folgte die Tourismus-Fachhochschule in Bad Gleichenberg. Von dort aus verschlug es sie in die Privatjet-Industrie, wo sie als Flugbegleiterin die Welt und vor allem die Menschen kennenlernen durfte.
„Es ist durchaus ungewöhnlich, dass man als Frau ein Schloss übernimmt, und bei uns auch nicht geplant gewesen. Deshalb hatte ich die Freiheit, mich bei meiner Berufswahl ungezwungen zu entscheiden. Aufgrund familiärer Umstände galt es aber später dann doch zu entscheiden, wer von uns vier Kindern sich dieser Mam-
mutaufgaben stellen möchte. Also habe ich mich eben bereit erklärt. Ich dachte mir, ich werde mein Bestes geben, und wenn es schiefgehen sollte, habe ich jedenfalls alles versucht.“ Die SCHLOSSSEITEN-Leser:innen wissen, dass ein Haus wie Schloss Goldegg kein einfaches Erbe darstellt. Allein die Verwaltung des Gebäudes ist eine schier endlose Aufgabe. Wenn gerade ein Teil vom Dach erneuert wurde, geht es direkt mit dem Keller weiter. Ein Schloss ist in der Regel für den Erhalt kommender Generationen konzipiert, ebenso wie die Ländereien und die Forstwirtschaft, die dranhängen.
„Als ich zur Übergabe mit meinem Mann von München nach Goldegg gezogen bin, hat sich unser Leben grundlegend verändert“, sagt die neue Schlossherrin. „Ich musste eine forstwirtschaftliche Ausbildung sowie den Jagdschein nachholen.“ Wenn sie im Büro nicht das
Die Säle von Schlössern sind schwer zu beheizen, deshalb nützt man sie heutzutage oftmals nur im Sommer oder zu besonderen Anlässen – wie für die Little Charm Academy.
Auch die Servietten-Handhabung will gelernt sein.
„Spielerisch zum Erfolg“ lautet das
Teresa leitet die Kurse mit Witz und Charme, und jeder Teilnehmer bekommt sein persönliches Zauberbuch mit nach Hause, in dem das erlernte Wissen zu einem späteren Zeitpunkt nachgelesen werden kann. Die Absolventen der Kurse bekommen auch ihre Urkunde ausgestellt, die sie dann stolz präsentieren können.
Organisatorische regelt, verbringt Teresa die Tage auf dem Traktor oder im Wald. Aber dank des großartigen Teams kann die Gutsherrin diese vielen Aufgaben auch tadellos bewältigen. „Hier zeigt sich schon, wie wichtig respektvoller Umgang miteinander ist, denn im Leben ist man eben aufeinander angewiesen. Und wenn man sich an gewisse Verhaltensregeln hält, kommt man einfach besser zurecht“, erklärt die Neo-Landwirtin. Wie in vielen Adelsfamilien ist auch bei den Auerspergs die langfristige Perspektive ausschlaggebend für sämtliche Überlegungen. „Die Forstwirtschaft ist ja eigentlich ein strategisches Investment, denn was ich jetzt pflanze, können erst meine Enkelkinder erwirtschaften. Bei der Forstwirtschaft denkt man an die nächsten 100 Jahre. Bei der Landwirtschaft ist man schon flexibler, da kann man von Jahr zu Jahr agieren und Felder anpassen. Gerade in Zeiten des Klimawandels ist dies für uns Landwirte besonders wichtig.“ Zu den beiden wirtschaftlichen Standbeinen Forst- und Landwirtschaft gesellt sich auch noch der niederösterreichische Golfclub St. Pölten, der direkt am Schloss gelegen ist. Dieser ist allerdings verpachtet, daher ist Teresa hier operativ kaum involviert.
Die Überlegung, wie man das ausufernd große Schloss noch weiter nutzen könnte, eröffnete die Perspektive der Benimmschule „The Little Charm Academy“. „Ich wollte nicht das nächste Event-Schloss sein, und außer-
„Während das Kind bei der ,The Little Charm Academy‘ Manieren übt, kann man als Elternteil gleich im Nebenhaus ein Greenfee entrichten und die Zeit entspannt auf dem Golfplatz verbringen.“
Teresa Auersperg-Zaksek
dem sind meine Tage bereits mit meinem Brotberuf gut gefüllt. Deshalb gibt es nur einige wenige Termine, an denen ich bis zu zehn Kinder in unser eigentlich privates Schloss einladen möchte. Es ist mir ein Herzensanliegen, bereits früh dabei mitzuhelfen, unsere Gesellschaft etwas respektvoller zu gestalten.“ Denn auch bei der Forstwirtschaft hat Teresa gelernt, dass Eigeninitiative und proaktives Handeln unsere Zukunft prägen und dass, was man heute pflanzt, schon bald Erträge bringt. „Es ist ja eigentlich nicht die Aufgabe der Schule, unseren Kindern Sozialkompetenz beizubringen, sondern Inhalte zu vermitteln“, erklärt die patente Schlossherrin. „Auf der anderen Seite brauchen Eltern heute auch Hilfestellung bei der Kindererziehung, denn oft fehlt ihnen schlichtweg die Zeit“, so die Unternehmerin. Stein des Anstoßes war ein Besuch im Supermarkt, wo jemand einen 5-Euro-Schein hatte liegen lassen. Eine Gruppe Kinder hatte gerade das Gebäude verlassen, als die Kassiererin der Gruppe mit der Frage hinterherlief, ob jemand Geld hatte liegen lassen. Ein Junge zeigte auf, nahm den Schein wortlos entgegen und ging ohne ein „Danke“ einfach davon. Diese Szene trug sich im Beisein von Teresa zu und diente ihr als Inspiration, hier tätig zu werden.
„Meine eigenen Kinder hatten ab dem Zeitpunkt, da sie sprechen konnten, ,Bitte‘ und ,Danke‘ zu sagen, bis es eben geklappt hat. Man darf als Elternteil einfach nie aufgeben“, ist sich die Schlossherrin sicher. „Das ist das Schwierigste beim Erziehen der Kinder – dranbleiben, auch wenn es ausweglos erscheint.“ Man darf die Kinder jedoch nicht überfordern und es soll auch nichts gekünstelt aussehen. Manieren im klassischen Sinn stärken das Selbstbewusstsein. Man kann später einfach unbe-
kümmert mit jedem am Tisch sitzen, ohne sich Gedanken zu machen, ob man jetzt alles richtig macht oder nicht. Deshalb – früh anfangen!“ Natürlich haben sich seit Teresas eigener Erziehung Verhaltensregeln geändert. Früher gab es zwar das Problem mit dem Handy am Tisch noch nicht, aber auch damals wollten Teresa und ihre Geschwister bei Tisch einfach mal herumlümmeln und nicht manierlich sein. Die Mutter hat das strikt mit den Worten verboten: „Auf gar keinen Fall! Wenn man sich bereits zu Hause gehen lässt, klappt gutes Benehmen in Gesellschaft schon mal überhaupt nicht.“ Das Ziel der Academy ist, dass man die Grundsteine für das richtige Handeln erlernt, das später automatisch wird.
Kursinhalte. Die 3-stündigen Lerneinheiten sind in drei Teile gegliedert, die altersgerecht weitergegeben werden:
1. Der wertschätzende Umgang sowie Respekt untereinander und gegenüber Erwachsenen
2. Zeitgemäße Begrüßung und angemessenes Verhalten in der Öffentlichkeit
3. Tischmanieren und Esskultur
Zum Abschluss erhält jeder ein Diplom und zwei kleine Büchlein: das „Zaubersprüche-Buch“ und „Das kleine Tun & Lassen“. Darin werden ein paar Wörter mitgegeben, die den Kindern Selbstvertrauen vermitteln sollen,
denn oftmals ist es so, dass Kinder schlichtweg an der Ausdrucksfähigkeit scheitern, wenn sie sich mit anderen Kindern anfreunden möchten. Was für manche marginal klingen mag, ist für andere tatsächlich ein großes Problem. So gibt es auch ein Übungs-Platzset, das zeigt, wie der Platz gedeckt gehört. Dieses Tischset bekommen die Kinder ebenfalls mit nach Hause, damit sie lernen, das Besteck schon allein zu platzieren. Übung macht eben den Meister.
„Früh übt sich ...“ Natürlich genießt man einen gewissen Vorteil, wenn man als Mensch gewisse Gepflogenheiten bereits früh erlernt. Auch aus ihrer Zeit als Flugbegleiterin weiß Teresa zu berichten, dass die meisten Passagiere sehr höflich und nett waren. Allerdings ist der Umgang auch sehr stark kulturell konnotiert. In einer Welt, in der die Unterschiede bereits sehr groß sind, da wir in dem globalisierten Miteinander nicht mehr der homogenen Kinderstube ausgesetzt sind, kommen ein fester Händedruck und ein selbstbewusster Blick in die Augen des Gegenübers aber immer gut an. Auch das wird mühsam erlernt: „Meine Tochter ist schüchtern und vergräbt sich beim Begrüßen hinter mir, mein Sohn grüßt problemlos“, sagt Teresa. Am Ende des Tages kommt es selbst bei all den Benimmregeln schon auch noch auf den Charakter des Kindes an, wie schnell man an sein Ziel kommt.
Das korrekte Begrüßen wird ebenfalls gelernt.
Wenn Teresa nicht gerade gutes Benehmen beibringt, kümmert sie sich selbst um die Ernte im Sommer.
Land- und Forstwirtschaft, Golfclub und nun auch noch Benimmschule – der Tag von Teresa Auersperg-Zaksek ist gut gefüllt. Das Schloss ebenfalls, denn es gibt jeweils bis zu zwei Termine für je 10 Kinder zwischen 6 und 10 Jahren, die die Grundlagen der Etikette erlernen möchten.
Text: Beatrice Tourou
Video-Link: Teresa bei der Ernte
THE LITTLE CHARM ACADEMY
Bei Teresa Auersperg lernt man im privaten Rahmen das Einmaleins des guten Benehmens. Schloss Goldegg, 3110 Neidling +43 660 7672007 hello@thelittlecharmacademy.com
Termine finden Sie auf: thelittlecharmacademy.com (ab 10 Kindern auch auf Anfrage)
Wer Teresas Erntealltag beobachten will, geht auf den QR-Code.
Die Magie der Ahnenbilder: Wie unsere Vorfahren uns ihre Geschichten erzählen
In den Gängen von Schloss Goldegg findet man den Stammbaum der Familie Auersperg, die erstmals im Jahre 1220 erwähnt wurde.
Eleonore kam im Jahr 1864 im niederösterreichischen Grafenegg als eine Gräfin Breunner zur Welt. Mit 21 Jahren heiratete sie Fürst Karl von Auersperg und zog zu diesem ins nicht weit von Grafenegg entfernte Schloss Goldegg, welches auch heute noch der Familie Auersperg gehört. Eleonore und Karl bekamen fünf Kinder – drei Mädchen und zwei Jungen. Eleonore war von diesem Zeitpunkt an aber nicht nur Herrin auf Schloss Goldegg und engagierte Mutter, sie interessierte sich auch sehr für Biologie und die Gartenkunst, was ihr Bemühen um den Fortbestand und die Entwicklung von Goldegg maßgeblich beeinflusste. Noch heute gibt es Hunderte Bücher von ihr zu diesen Gebieten in der Goldegger Schlossbibliothek. Eleonores Wirken und Einsatz für Goldegg sind heute, rund 200 Jahre später, noch allerorts im Schloss und im dazugehörigen Park ersichtlich. So prägen der Ginkgobaum oder die Platanen, die sie pflanzen ließ, heute das Bild des Parks und machen ihn zu einem nennenswer-
ten Beispiel niederösterreichischer Gartenbaukunst. Dieses nachhaltige Engagement war auch bereits zu damaligen Zeiten ein kostenintensives Unterfangen, wodurch andere Investitionen hintanstehen mussten: So war es im 19. Jahrhundert nicht nur üblich, sondern es wurde durchaus erwartet, dass Damen, die hohen aristokratischen Kreisen angehörten, zu allen unterschiedlichen gesellschaftlichen Anlässen, vom Dinner bis zur Hochzeit, ein anderes Kleid trugen. Trug eine Dame ein Kleid zwei Mal, wurde dies durchaus als Fauxpas angesehen, den sich niemand erlauben wollte. Eleonore war dies herzlich egal. Sie wollte das ihr zur Verfügung stehende Geld sinnvoll investieren – und zwar in ihr geliebtes Goldegg, insbesondere in den Garten. Aus diesem Grund ließ sie sich ein prachtvolles grünes Kleid anfertigen, welches sie von nun an konsequent und stolz zu allen gesellschaftlichen Anlässen trug. Dies brachte ihr den Titel „Fürstin mit dem grünen Kleid“ ein. Diesen Titel trug sie mit Stolz und Würde; so wurde quasi aus der Not eine Tugend.
Das traumhafte Porträt von Fürstin Auersperg findet man heute im Wohnsalon der Familie Auersperg auf Schloss Goldegg.
Teresa Auersperg-Zaksek, heutige Schlossherrin in Goldegg: „Noch heute sind wir Eleonore stark für ihr Wirken in und für Goldegg dankbar. Ihr positiver Einfluss von damals ist noch immer im Schloss und insbesondere im Park sichtbar. Ohne ihr damaliges Tun wäre Goldegg heute nicht das, was es ist. Dafür kann ihr nicht genug Tribut gezollt werden!“
Doch Eleonore ist heute noch in weiterer Form sichtbar: Im Jahr 2012 wurde ein Ganzkörperporträt von ihr – in ebenjenem berühmten grünen Kleid – auf dem Dachboden des Schlosses wiederentdeckt. Das Gemälde datiert aus dem Jahr 1905 und stammt von Hermann Torggler. Es war stark verschmutzt und renovierungsbedürftig, Eleonores Erhabenheit und ihr bemerkenswertes Auftreten waren jedoch sofort erkennbar. Das Bild wurde grob gereinigt und im neuen Salon von Teresa Auersperg-Zaksek zentral platziert. Um die erforderliche aufwendige Restauration ermöglichen zu können, sparte Teresa über mehrere Jahre den notwendigen Betrag zusammen, der unlängst erreicht und nun entsprechend investiert wurde. Eine namhafte Restauratorin nahm sich des Gemäldes an und gab ihm sein ursprüngliches Aussehen wieder. Neben umfangreichen Reparaturen der zerrissenen Leinwand wurden die Farben restauriert; insbesondere das grüne Kleid kommt nun wieder besonders zur Geltung. „Mit der Wiederherstellung
des Gemäldes können wir uns von nun an nicht nur jeden Tag an Eleonores Engagement für Goldegg erfreuen, sondern auch an ihr selbst. Sie ist ein wichtiger Teil unserer Geschichte und es ist schön, sie wieder bei uns zu haben“, so Teresa Auersperg-Zaksek.
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Sommerdirndl aus Leinen in Salzburgblau, kombiniert mit der Taftseidenschürze in Türkis und einer Rüschenbluse, handgefertigt in Österreich von Susanne Spatt.
Was vielen in Bayern und Österreich als „uralte“ Tradition erscheint, hat in Wirklichkeit eine vergleichsweise kurze Geschichte. Dirndl und Lederhose, so wie wir sie heute kennen, haben ihren Ursprung zwar in der Tracht, sprich in der traditionellen Kleidung, die in einer bestimmten Region oder Gemeinschaft getragen wird, sie sind jedoch Erfindungen aus dem 19. Jahrhundert und verdanken ihre Entstehung der Entwicklung des Eisenbahnnetzes, der Rückbesinnung eines bayerischen Lehrers auf „alte Werte“ und dem Zeitgeist vor dem Zweiten Weltkrieg. Auch ihre ungebremste Popularität kommt nicht von ungefähr.
Statt mühsam und beschwerlich mit der Kutsche auf holprigen Straßen zu reisen, konnten ab der Mitte des 19. Jahrhunderts die von der Hitze geplagten Stadtaristokraten und das wohlhabende Großbürgertum nun bequem im Eisenbahnwaggon zur „Sommerfrische mit Kind und Kegel“ und zahlreichem Gepäck auf das Land fahren, um sich
oft für Wochen in Gasthäusern und Privatunterkünften einzuquartieren. Bevorzugtes Ziel war das Salzkammergut, wo auch der österreichische Kaiser Franz Joseph die Sommermonate in seiner Villa in Bad Ischl verbrachte. Der Kaiser selbst kleidete sich rustikal in Lederhosen und viele Adelige und Bürger folgten seinem Beispiel.
DAS DIRNDL
Vom G’wand der Dienstboten bis zum Aristo-Outfit
Die Bezeichnung „Dirndl“ leitet sich von „Dirn/Deern/ Dierne/Dirne“ ab – so wurden früher die Mägde, Sennerinnen und Dienstboten in Deutschland und Österreich genannt. Ihr traditionelles Gewand bestand aus Hemd, „Leiblg’wand“ und einer Schürze aus meist einfarbigen Baumwoll- oder Leinenstoffen; Letztere wurde oft aus alter Bettwäsche genäht. Ab etwa 1870 entdeckten auch die Damen der Gesellschaft die Vorzüge dieser Bekleidung, welche ihnen genug Bewegung für das Wandern oder Bergsteigen verschaffte.
Große Popularität erlangte das Kleidungsstück im Jahr 1910, als die Münchner Unternehmer Moritz und Julius Wallach, ein in Bielefeld geborenes jüdisches Brüderpaar, zum 100-jährigen Jubiläum des Münchner Oktoberfestes die Teilnehmer des Landestrachtenzugs unentgeltlich mit Trachten ausstatteten. Julius war leidenschaftlicher Trachtler sowie Mitglied des Alpenvereins und sammelte auf seinen Reisen die unterschiedlichsten Trachten. Ein aus dem Brixen-
„Würde jede Frau ein Dirndl tragen, dann gäbe es keine Hässlichkeit mehr auf der Welt.“
Dame Vivienne Isabel Westwood DBE (1941–2022) war eine britische Designerin.
tal mitgebrachtes Trachtenkostüm inspirierte ihn zu dem ersten Dirndl aus Seide, welches eine preußische Prinzessin auf einem Ball in Paris trug und damit großes Aufsehen erregte. Als Anerkennung für seine Leistung erhielt Julius Wallach am 15. März 1910 den Titel eines „Königlichen Hoflieferanten“ verliehen.
Nach dem Ersten Weltkrieg war das preisgünstige baumwollene Dirndl aufgrund der wirtschaftlichen schlechten Lage sehr beliebt, auch als billige Alternative zu den aufwendig gearbeiteten Trachten. Zu dessen Beliebtheit trug zusätzlich die damals weltweit erfolgreiche Operette „Im Weißen Rössl“ bei, welche im
Sommerfrische in Bayern: Julie Wallach mit ihren Kindern Else, Moritz, Julius (kniend) und Adolf, Aufnahme Atelier Adolph Schindeler, Hotel Kronprinz, München, 1900/1901.
Salzkammergut spielt. Sie gilt heute als berühmteste Vertreterin der Berliner Operette und wurde sowohl 1926 als auch 1935 verfilmt. In den USA war „The White Horse“ am New Yorker Broadway ein Kassenschlager, wurde 223-mal aufgeführt und trug zum Dirndl-Hype bei. Eine Ironie des Schicksals: Texte und Musik stammen von vorwiegend jüdischen Künstlern wie Ralph Benatzky, Robert Stolz, Bruno Granichstaedten, Robert Gilbert oder Oskar Blumenthal.
Die Nationalsozialisten vereinnahmten die Tracht im Sinne eines „NS-Ahnenerbes“, Juden wurde das Tragen von Tracht untersagt. Die aus Hall in Tirol stam-
mende Kaufmannstochter Gertrud Pesendorfer wurde 1938 „Reichsbeauftragte für Trachtenarbeit“ und Geschäftsführerin des Tiroler Volkskundemuseums. Unter ihrer Leitung wurde die „Mittelstelle Deutsche Tracht“, eine Teilorganisation der Nationalsozialistischen Frauenschaft, eingerichtet. Pesendorfer ließ in ganz Deutschland, Österreich und Südtirol Material sammeln, um dem „Urgermanischen“ in der Tracht auf die Spur zu kommen. Sie selbst entwarf „arische reine Bauerntrachten“; so auch das Dirndl, wie wir es heute kennen, mit einem engen geknöpften oder gehakelten Oberteil mit großem, busenbetontem und erotischem Ausschnitt, mit weitem ⅞-Rock und Schürze. Fachartikel erschienen in den nationalsozialistischen Frauenzeitschriften und in Pesendorfers Trachtenwerkstatt wurden junge Frauen angeleitet, eine der NS-Ideologie entsprechende Kleidung herzustellen. Bald war das Kleidungsstück so populär, dass auch die prominenten Künstler und Gäste der Salzburger Festspiele damit ausgestattet wurden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Tracht allgemein wegen ihrer Nähe zum Naziregime zwar verpönt – lediglich bei Trachtenvereinen und Musikgruppen sowie beim Münchener Oktoberfest wurde Tracht getragen –, doch Pesendorfer widmete sich weiter der Trachtenerneuerung, diesmal im Auftrag der Landwirtschaftskammer Tirol. Zu einem Bestseller und zu einem Standardwerk der Tiroler Trachtenforschung wurde ihr 1965 erschienenes Buch „Lebendige Tracht in Österreich“, doch erst die Verfilmung der Geschichte der
„Jedermann“
Familie Trapp im Film „The Sound of Music“, 1965 in Salzburg gedreht, bescherte der Trachtenindustrie wieder traumhafte Verkaufszahlen. Seit damals besuchen Salzburg jährlich bis zu 300.000 Touristen allein aus dem Grund, jene Orte zu besichtigen, an welchen der Film gedreht wurde. Der Großteil kommt aus den Vereinigten Staaten sowie aus Japan und China.
Während man bei den regionalen Volkstrachten an Schnitt und Farben erkennt, woher die Trägerin kommt und welchen sozialen Status sie einnimmt, sind der Fantasie beim modernen Dirndl kaum Grenzen gesetzt und mancher Modeschöpfer lässt sich zu den abenteuerlichsten Kreationen verführen. In Salzburg ist man (fast) immer bodenständig echt geblieben. An keinem anderen Ort ist dieses Kleidungsstück so beliebt wie in der Mozartstadt, ob bei den Festspielen, bei Empfängen, Gesellschaften, Landpartien oder einfach nur im Alltag. Zu manchen Events ist „Tracht“ dezidiert als Dresscode angegeben. Leicht erkennbar sind die „Zuagroasten“, die hier ansässigen Neo-Salzburgerinnen, denn sie tragen meist die schönsten Out-
fits. Und beim Münchener Oktoberfest ist das Dirndl sowieso ein Must-have.
Süß und verführerisch sind Dirndln allemal, ob es sich nun um die Früchte der Kornelkirsche (lat. Cornus mas) oder um junge Mädchen in Salzburg und Bayern handelt. Der Ausruf „Das ist aber ein fesches Dirndl!“, der sich sowohl auf die Trägerin als auch auf deren Kleid beziehen kann, verwirrt manchen; gleichfalls der Umstand, dass sich das Kleidungsstück zum „Anbandeln“ (Flirten) eignet. Doch wenn man(n) sich eine Abfuhr oder gar eine saftige Watsch’n ersparen will, sollte man(n) die Symbolik des Schleifenbindens der Schürze kennen: Diese zeigt nämlich an, ob die Trägerin des Dirndls eine Witwe (Masche hinten gebunden), eine bereits Vergebene (Masche rechts) oder eine noch zu Habende (Masche links) ist. Eine vorne in der Mitte gebundene Masche signalisiert „Jungfrau“, wobei dies jedoch keine „alte“ Tradition darstellt, sondern erst in den letzten Jahren entstanden ist.
Ob Marlene Dietrich, Caroline von Monaco, Elisabeth Taylor, Dita von Teese, ob Star oder Sternchen –die Liste der prominenten Trägerinnen ist lang. Denn egal, ob „zaundürre Bohnenstange“ oder „viel Holz vor der Hütt’n“, ob jung oder alt, ein Dirndl verleiht jeder Frau Sexappeal. Und last, but not least ist der Kauf eine zeitlose Investition für viele Jahre – sofern die Trägerin sich ihre Figur erhält.
„In München sind Lederhose und Laptop eine Symbiose eingegangen.“
Deutscher Bundespräsident
Roman Herzog (1998)
Die Vorläuferin der heute so trendigen hirschledernen Lederhose ist die „Culotte“ des 17. Jahrhunderts, eine aus Samt, Seide oder Leder für den Adel gefertigte, knielange Hose. Diese war enganliegend und endete knapp unter dem Knie; die Hosenbeine hatten kleine, mit Knöpfen verschlossene Schlitze, um leichter einzusteigen. Vorne wurde sie entweder mit einem Hosenschlitz mit Knöpfen geschlossen oder mit einem Latz von Hüfte zu Hüfte, der am Bund festgeknüpft wurde. Am Hof Ludwigs XVI. trugen die Offiziere der französischen Kavallerie solche Hosen aus weißem Leder, woran uns heute noch die Uniformen der Reiter der Spanischen Hofreitschule in Wien erinnern.
Die Französische Revolution von 1789 bis 1799 brachte nicht nur das Ende der Adelsvorherrschaft, sondern auch das Ende der Culotte für die städtische Bevölkerung. Die Pariser proletarischen Revolutionäre, kleine Handwerker, Arbeiter und Händler trugen lange Hosen und erhielten daher bald den Beinamen „Sansculottes“ (franz. sans = „ohne“). Die ländliche Bevölkerung hingegen arbeitete weiterhin in Kniebundhosen, meist aus Leder von Schafen oder Ziegen vom eigenen Hof,
denn die Jagd auf Hirsch und Reh war dem Adel vorbehalten. Im 19. Jahrhundert setzte sich der widerstandsfähige, wetterfeste Loden als Hosenmaterial durch, ebenso die langen Hosenbeine, und Ende des Jahrhunderts waren Lederhosen so gut wie verschwunden. Während des Zeitalters der Romantik und der damit verbundenen Rückbesinnung auf alte Werte entstanden immer mehr Vereine, die sich für die Erhaltung alten Brauchtums und der alten Trachten einsetzten. An den königlich-kaiserlichen Höfen in Wien und München herrschte bald ein wahrer Trachten-Hype. Zur „Hebung des Nationalgefühls, insbesondere der Landestrachten“, erließ der bayerische König Maximilian am 1. Juni 1853 eine Verordnung und zeigte sich bei der Jagd volkstümlich mit graugrüner Jacke und Lederhose.
Auch der österreichische Erzherzog Johann, Bruder von Kaiser Franz I., Modernisierer von Industrie und Landwirtschaft sowie Förderer von Wissenschaft, Kunst und Kultur, setzte sich für die Erhaltung von Brauchtum und Tracht ein. Seine Volksverbundenheit und Liebe zu seiner steirischen Wahlheimat zeigte er öffentlich, indem er sich in der Landestracht kleidete, dem mit grünen Aufschlägen besetzten grauen Lodenrock der steirischen Jäger, dem Vorläufer des Steireranzuges.
Erzherzog Johann von Österreich
Das Erscheinungsbild der heutigen „Krachledernen“ verdanken wir dem bayerischen Lehrer Josef Vogl, der zusammen mit Freunden im Jahr 1883 den ersten Gebirgstrachten-Erhaltungsverein in Bayrischzell gründete. Nach ihren Entwürfen wurde eine Neuauflage der, wie sie glaubten, „uralten“ Tracht in Auftrag gegeben. Angefertigt von einem „Säckler“, einem Handwerker für die Herstellung von Lederbekleidung, fand das Kleidungsstück jedoch vorerst keinen Anklang bei der Bevölkerung – ja, man verspottete sogar die Träger, und die Kirche verbot ihnen wegen der nackten Knie und Waden sogar die Teilnahme an Prozessionen. Vogl wandte sich an den kunstsinnigen bayerischen König Ludwig II., woraufhin dieser alle Bezirksämter anwies, Vereine zur Erhaltung der Tracht zu gründen. Vereine entstanden auch in Österreich, unterstützt vom Kaiserhaus, denn Franz Joseph trug, wenn er zur Jagd in Bad Ischl weilte, ebenfalls Trachtenjacke und Lederhose.
Nach dem Ersten Weltkrieg begann mit dem Alpentourismus der Siegeszug der Trachtenlederhose, sie war die Freizeithose der städtischen Sommergäste.
Während der Zeit der Nationalsozialisten wurde sie als „deutsche geerbte Vätertracht“ hochstilisiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg zählte sie noch lange zur beliebtesten Kinderbekleidung, bis die Jeans sie bei großen und kleinen Buben ersetzte. Jahrzehntelang sah man sie dann nur mehr bei Trachten-, Jagd- und Musikvereinen wie auch auf der Wies’n in München.
In den Siebzigerjahren des 20. Jahrhunderts begann die Wiederbelebung der ledernen Trachtenkleidung. Hirsch- und das weichere Rehleder, bestickt in alter Tradition, wurde zu Kostümen und Anzügen verarbeitet. In den letzten Jahren wurde das unverwüstliche Leder auch für modische Modelle verwendet.
Seit ein paar Jahren avanciert die klassische Lederhose zum Kultobjekt der jungen Generation, die Traditionelles frech mit Modernem kombiniert. Denn die Jungen haben entdeckt, dass so, wie ein Dirndl einfach jeder Frau steht, auch der müdeste Bürohengst in einer urigen Ledernen zu einem sexy Feschak wird.
Text: Eva von Schilgen
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Christine und Valentin Habsburg-Lothringen hüten die Tradition. – Die Kaiservilla ist nicht nur ein historisches Gebäude, sondern auch ein bedeutendes Kulturdenkmal. Sie gibt Aufschluss über die österreichische Geschichte und die Habsburgermonarchie und ist ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes von Bad Ischl.
Die Kaiservilla, auch bekannt als die Sommerresidenz von Kaiser Franz Joseph I.
Ein Juwel der österreichischen Geschichte und Kultur, die von der jüngsten Generation belebt wird.
Eine geschotterte Auffahrt durch den Wald, ein prachtvoller Park, ein Springbrunnen – das sind die ersten Impressionen, die man erhält, wenn man zur imposanten Villa hinaufgeht. Die Kaiservilla in Bad Ischl, einst die Sommerresidenz von Kaiser Franz Joseph I. und seiner Frau Elisabeth, ist ein prächtiges Anwesen, das tief in der österreichischen Geschichte verwurzelt ist. Der Kaiser nutzte die Villa lediglich in den warmen Monaten zur Sommerfrische wie auch als zentralen Ausgangspunkt für seine zahlreich dokumentierten Jagdausflüge in der alten Kaiserjagd, die sich vom Park an erstreckte. Kaiser Franz Joseph I. zelebrierte das Leben in Bad Ischl, und wohin man auch sieht, lebt noch heute der Geist des Kaisers weiter. Jedes Jahr am 18. August – des Kaisers Geburtstag – herrscht hier Ausnahmezustand!
Das Ensemble der Kaiservilla in seiner uns bekannten Form wurde erst um 1860 fertiggestellt, da in den Sommermonaten während der Anwesenheit der Familie keine Bautätigkeiten durchgeführt wurden. Heute ist die Kaiservilla lebendiges Museum und kultureller Veranstaltungsort, der Besucher in eine vergangene Epoche entführt. Doch sie ist auch ein Zuhause – das Zuhause von Christine und Valentin Habsburg-Lothringen und ihren drei Töchtern. Es ist ein wundervoller Frühlingsnachmittag, es herrscht Leben im kleinen Café in der Kaiservilla, Besucher genießen die Aussicht, die Kinder spielen im hohen Gras. Eine Idylle, die einen in längst vergangene Zeiten versetzt, obwohl wir im Hier und Jetzt über die neue Zeit der Kaiservilla plaudern. Wir trafen Christine und Valentin, und sie gaben uns einen Einblick in ihren Alltag direkt aus der Kaiservilla.
Im Jahr 2024 jährt sich die Hochzeit von Kaiser Franz Joseph I. und Elisabeth zum 170. Mal. Anlässlich dieses Jubiläums reist ein geheimnisvolles Gemälde von der Wiener Wagenburg in die Kaiservilla: ein kürzlich im Schlesischen Landesmuseum Opava (Tschechische Republik) wiederentdecktes Porträt, das die junge Kaiserin Elisabeth in einer prächtigen Robe zeigt.
Die Stallungen zählen zu den Nebengebäuden der Villa. Früher wurden sie als Pferdestallungen genutzt, unter anderem auch für einige der Lieblingspferde von Kaiserin Elisabeth. Heute sind sie eine beliebte Eventlocation für Hochzeiten oder Vorträge.
„Meine Arbeit lebt von der Vielfältigkeit hinsichtlich der Vermittlung österreichischer Geschichte an unsere Besucher sowie der Erhaltung der Kaiservilla und des Kaiserparks, meines Zuhauses. Mein Ziel ist es, das Haus in authentischer Form für die Besucher, aber auch für meine Familie zu bewahren sowie die jahrhundertelange Familiengeschichte hier fortzuführen. Ich bin dankbar, Familie, Kultur und Natur vor diesem historischen Hintergrund verbinden zu können.“
Die Authentizität der Kaiservilla ist beeindruckend. Die Räumlichkeiten sind in ihrem originalen Zustand erhalten geblieben, wie etwa das Schreibzimmer Ihrer Majestät Kaiserin Elisabeth, das auf Wunsch ihres Gemahls nach ihrem Tod nicht verändert wurde. Diese Authentizität stellt jedoch auch eine Herausforderung für die Denkmalpflege dar, da Umbauten stets darauf abzielen, die historische Substanz zu bewahren. Eine Erneuerung der Fensterelemente, die Wahl des richtigen Farbtons für die Lasur und selbst kleine Reparaturen erfordern viel Zeit und Recherche. Die Kaiservilla selbst wird kaum beheizt, da sie ursprünglich als Sommerresidenz ohne Heizsystem gebaut wurde. Lediglich ein paar Holzöfen sind vorhanden. Dennoch wurde im Hinblick auf Nachhaltigkeit die oberste Geschossdecke mit nachhaltigen Materialien isoliert.
Drei Töchter haben Christine und Valentin; sie sind besonders an Geschichten über Elisabeth interessiert und bestaunen die Gemälde der Kaiserin. Viele Fragen drehen sich um ihre Person und ihr Leben, das in der Weihnachtszeit durch das gemeinsame Ansehen von Sissi-Filmen lebendig gehalten wird. Die Familie Habsburg-Lothringen lebt die Werte der Vorfahren wie Dankbarkeit, Zufriedenheit und Wertschätzung weiter; diese haben sich über die Jahrhunderte gewandelt und werden anders gelebt als noch in den alten Zeiten. Früher war es in aristokratischen Familien eher unüblich, dass sich die Mütter selbst um ihre Kinder kümmerten, denn dafür gab es Personal. Heute sind beide Elternteile gleichermaßen für die Kinder da. Valentins Vater, Markus Habsburg-Lothringen, hatte 12 Geschwister, was den „engsten“ Familienkreis sehr groß macht. Dennoch wird versucht, sich im Kreise der Familie zu treffen, etwa bei Wallfahrten, und den Wert zu leben.
Kleine Initiativen wie die Leihgabe eines Bildes von Kaiserin Elisabeth aus Tschechien tragen dazu bei, das Museum attraktiv zu gestalten und auch jenen Besuchern etwas zu bieten, die schon öfter hier waren. Social Media werden genutzt, um mehr Aufmerksamkeit auf die Kaiservilla zu lenken und ein Netzwerk innerhalb der Gemeinde und mit anderen Museen aufzu
Im Kaiserpark in Bad Ischl entfaltet sich eine fesselnde Begegnung zwischen dem Marmorschlössl und einem original chinesischen Tempel, während die monumentalen Tierkreisköpfe von Ai Weiwei mit der geschichtsträchtigen Kaiservilla in Austausch treten. Kurator war Lucas Cuturi, dem man zu Dank verpflichtet sein kann.
bauen. Führungen durch die Kaiservilla bieten vielen Besuchern einen guten Mehrwert, da sie mehr als nur das Betrachten von Gegenständen ermöglichen. Sie tauchen ein in das Leben der kaiserlichen Familie und in die Geschichte von Bad Ischl, was den Besuch zu einem eindrucksvollen Erlebnis macht.
Die Kaiservilla in Bad Ischl ist ein einzigartiger Ort, der sowohl historische als auch kulturelle Schätze birgt. Von den historischen Stallungen und Kutschen über den kreativen Ansatz des Interior Salons bis hin zu den vielfältigen Veranstaltungen bietet das Anwesen einen tiefen Einblick in die österreichische Geschichte und Kultur. Die Kaiservilla ist nicht nur ein Zeugnis der Vergangenheit, sondern auch ein Ort der Begegnung und Inspiration, der Besucher aus aller Welt, aber auch aus der Heimat anzieht.
Wir schlendern weiter durch die Weiten der Parkanlagen und befinden uns schließlich vor dem versteckten Marmorschlössl, einem herausragenden historischen Baujuwel, das für seine einzigartige Architektur und kulturelle Bedeutung bekannt ist. Einst ein Rückzugsort von Kaiserin Elisabeth, wurde es in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt in den letzten Jahren liebevoll restauriert. Parallel zum erfolgreichen Betrieb des Marmorschlössls findet eine behutsame Restaurierung der Räumlichkeiten statt. In enger Zusammenarbeit mit Kuratoren und Denkmalpflegern wurden Intarsienböden und Wände saniert und der ursprüngliche Charakter des Gebäudes langsam wiederhergestellt. Ein wichtiger Schritt in diesem aufwendigen Prozess sind die Rekonstruktion der Eingangstüre nach alten Aufnahmen und die Restaurierung der historischen Fenster. Im Jahr 2024 wird dieses besondere Gebäude mit einem eigenen Buch geehrt, das seine Geschichte und Bedeutung würdigt. Einst als erstes Fotomuseum Österreichs bekannt, hat sich das Marmorschlössl zu einem regionalen Kulturzentrum und damit zum für uns attraktivsten Ausstellungsort im Salzkammergut entwickelt.
Der Blick fällt auf die Stallungen, wo gerade die weißen Tischdecken nach einer rauschenden Hochzeit abgeräumt werden. Historisch gesehen spielen die Stallungen der Kaiservilla auch eine wichtige Rolle. Pferde waren das Hauptfortbewegungsmittel, bevor die Eisenbahn das Reisen revolutionierte und die Ischler Bahn erbaut wurde. Die Kaiservilla verfügte über zwei Stallungen, die jeweils Platz für 25 Pferde boten. Diese Pferde waren sowohl für den persönlichen Gebrauch der kaiserlichen Familie als auch für die zahlreichen Kutschen vorgesehen, die zur Villa gehörten. Insgesamt beherbergte das Remisengebäude 16 prächtige Kutschen, von denen heute die ein oder andere in der Wagenburg in Wien ausgestellt ist. Das ehemalige Remisengebäude der Kaiservilla hat sich im Laufe der Jahrzehnte verändert und wird nun seit 30 Jahren als Landesmusikschule von Bad Ischl genutzt, was zur kulturellen Entwicklung der Region beiträgt.
Im Kaiserpark entfaltet sich eine fesselnde Begegnung zwischen dem Marmorschlössl und der Holzriegelkonstruktion eines original chinesischen Herrenhauses aus der Qing-Dynastie (1644–1911 n. Chr.) von Ai Weiwei.
Doch die Kaiservilla ist mehr als nur ein Museum. Sie ist ein lebendiger Veranstaltungsort: In den Stallungen wird zwischen Juni und Oktober eine exklusive Kunstausstellung des renommierten Künstlers Ai Weiwei präsentiert. Darüber hinaus finden hier Theateraufführungen, Konzerte, Weihnachtsfeiern und Hochzeiten statt, wobei bis zu 250 Personen Platz finden. Ein besonderes Highlight innerhalb der Stallungen ist der Interior Salon, der von Christine Habsburg-Lothringen, Architektin, und Anna Feichtenschlager, Architektin und Innenarchitektin, ins Leben gerufen wurde. Ein Projekt, das sehr persönlich ist und einen klaren Bildungsauftrag verfolgt. Es werden Vorträge und Workshops angeboten, die sich mit der Architektur und Geschichte des Salzkammerguts auseinandersetzen. Die Gestaltungselemente des Interior Salons wie Stoffe und Drucke, Handwerkskunst und Geschichte greifen die traditionelle Architektur von Bad Ischl und dem restlichen Salzkammergut auf und machen das Handwerk wieder interessanter. Handwerksbetriebe haben die Möglichkeit, ihre Produkte zu präsentieren und sich gegenseitig zu inspirieren.
Das Marmorschlössl in Bad Ischl ist ein herausragendes historisches Baujuwel, das für seine einzigartige Architektur und kulturelle Bedeutung bekannt ist.
Als Start der Eventreihe luden die Damen zu einem Workshop mit ttt-Blockprint ein, bei dem man in die Kunst des Handdruckes eintauchen konnte. Es sind eine Hommage an die Heimat, eine Wertschätzung der Kultur und ein persönliches Engagement, die den Interior Salon so besonders machen. Im Rahmen der Ernennung von Bad Ischl zur Kulturhauptstadt Europas werden im Oktober und November zahlreiche Vorträge und Ausstellungen stattfinden. Der sogenannte „Weltsalon“ dient als Ausstellung zur Weltkulturhauptstadt und bietet den Besuchern tiefe Einblicke in die kulturelle Vielfalt und Geschichte der Region.
Wir haben Valentin und Christine HabsburgLothringen ein paar Fragen zu ihrem Alltag in der Kaiservilla gestellt!
Was ist euer liebster Platz in und um die Kaiservilla?
Unser liebster Platz derzeit sind die hohen Bäume rund um die Kaiservilla mit vielen herabhängenden Ästen, wo sich die Kinder gerne verstecken und auch hinaufklettern können. Ein weiterer besonderer Platz ist der Brunnen hinter dem Marmorschlössl. Er liegt oberhalb der Villa in der Mitte des Parks. Das Plätschern des Wassers ist sehr beruhigend und der Blick auf die Kaiservilla und Bad Ischl ist wunderschön.
Welche Kindheitserinnerungen hat Valentin an die Kaiservilla?
Gerne erinnere ich mich daran, im Winter mit meinen Geschwistern eine große Schneeburg errichtet zu haben, von welcher wir auch manchmal Passanten ins Visier genommen haben. Manche fanden das gar nicht lustig, dafür haben wir uns umso mehr gefreut, wenn andere es dann sportlich genommen haben und zum Gegenangriff übergegangen sind.
Macht ihr gerne Urlaub oder ist Bad Ischl eure Traumdestination?
Bad Ischl und das ganze Salzkammergut mit den vielen umliegenden Seen ist im Sommer absolut unsere Traumdestination. Die Natur bietet uns viele Freizeitmöglichkeiten wie zum Beispiel Wandern und Segeln. Im heurigen Sommer gibt es dank der Kulturhauptstadt ein vielfältiges Kulturangebot, welches wir auch sehr gerne nutzen werden.
Sieht dein architektonisches Auge noch viel Veränderungspotenzial an der Anlage?
Ich finde die Vermittlung eines authentischen Bildes über das Leben des Kaiserpaares sehr wichtig, und da spielt die Architektur eine große Rolle. Originale Tapeten, Textilien, Mobiliar und Ausstattung, die bereits
In der Kaiservilla findet man auch viel von der Leidenschaft von Kaiser Franz Joseph –von Waffen bis zu Jagdtrophäen ist alles ausgestellt und zu besichtigen.
über 160 Jahre alt sind, sind etwas Besonderes. Ich sehe also eher ein Instandhaltungspotenzial mit sorgfältiger Erhaltung der bestehendes Bausubstanz.
Text: Sophia Sungler
KAISERVILLA
Museum für Fundstücke aus der Kaiserzeit und Kunstwerke in edlem, idyllischem Schloss mit 700-jähriger Geschichte.
Jainzen 38, 4820 Bad Ischl office@kaiservilla.at +43 6132 23241
Öffnungszeiten und Eintrittspreise: www.kaiservilla.at
MARMORSCHLÖSSL
Jainzen 1 (im Kaiserpark) 4820 Bad Ischl
AI WEIWEI
Transcending Borders
Dialog mit der Hallstattkultur 13.06. – 27.10.2024, Marmorschlössl, Kaiserliche Stallungen & Kaiserpark Bad Ischl
HOCHZEITEN & EVENTS
kann man in den ehemaligen Stallungen feiern: www.instagram.com/stallungenderkaiservilla
Ein Treffpunkt für Interior-Austausch, Weiterbildung und Einblick in regionales Handwerk im Salzkammergut, entwickelt von Christine Habsburg-Lothringen und Anna Feichtenschlager. Der INTERIOR SALON befindet sich in den Stallungen.
Termine und Einblicke findet man auf: www.instagram.com/interior_salon_salzkammergut
GABRIELA FISCHER STOFFGALERIE SALZBURG
Neutorstraße 21, A-5020 Salzburg Tel.: +43 664 2126627
NEUER SHOWROOM: Reichenhaller Straße 9, 5020 Salzburg Ö nungszeiten: nur nach Vereinbarung
www.sto galerie.at | info@sto galerie.at
Elegante Dirndlkombination von Susanne Spatt
Ein Muss auf Sommerfrische ist der Wochenmarkt am Auböckplatz in Bad Ischl. Jeden Freitag ist die Luft bereits ab 7 Uhr früh vom verlockenden Duft nach frischem Brot, nach orientalischen Gewürzen und frisch gebackenen Mehlspeisen erfüllt. Man deckt sich für das Wochenende am See ein.
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Dass Tracht jedem steht, ist bekannt. Hier finden Sie Klassiker, die in keinem Kleiderschrank fehlen sollten. Ob nun der perfekte Auftritt bei einer Landpartie oder bei einer Einladung im Sommer im Salzkammergut – mit diesen Teilen kann der Herr absolut nichts falsch machen.
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WOHLSTAND (Afterparty)
Die Region Salzkammergut erstreckt sich über das Grenzgebiet der heutigen Bundesländer Oberösterreich, Salzburg und Steiermark. Diese prachtvolle Landschaft wird zur Bühne für kreative Performances und Kunstinstallationen und zieht Besucher aus der ganzen Welt an. Alte Traditionen der Volksmusik und Handwerkskunst werden durch lebendige Darbietungen und Workshops erlebbar gemacht, Museen und historische Stätten öffnen ihre Türen, um die Geschichte und die Traditionen der Region zu teilen. Als Kulturhauptstadt bietet das Salzkammergut eine Plattform für den Austausch von Ideen, Kreativität und kultureller Bereicherung sowohl für Einheimische als auch für Besucher.
Bad Ischl, das Herz des Salzkammerguts, ist seit Jahrhunderten ein beliebtes Ziel für Erholungssuchende und Kulturliebhaber. Die Trinkhalle, ein prächtiges Gebäude im klassizistischen Stil, bildet das Zentrum und ist ein Zeugnis der eleganten Vergangenheit der Stadt.
Im Jahr 1823 wurde das Solebad gegründet, 1920 wurde Ischl offiziell zum Kurort ernannt. Doch die Berühmtheit des Badeortes verdankt die Stadt vor allem dem österreichischen Kaiserhaus. 1827 kamen Kaiser Franz Josephs Eltern, Erzherzog Franz Karl und Erzherzogin Sophie, wegen ihrer Kinderlosigkeit erstmals zur Kur nach Ischl. Und diese Kur war sehr erfolgreich, denn 1830 kam in Wien ihr Sohn Franz Joseph zur Welt, zwei Jahre später Ferdinand Maximilian; danach folgten Karl Ludwig und Ludwig Viktor, allesamt von den Wienern liebevoll als „Salzprinzen“ tituliert. In den folgenden Jahren entwickel-
te sich in Ischl während der Sommermonate ein prächtiges höfisches Leben und eine Badekultur großen Stils.
Am 16. August 1849 kam Franz Joseph zum ersten Mal als Kaiser nach Bad Ischl und verlobte sich drei Tage später mit seiner Cousine Elisabeth, genannt „Sisi“. Als Hochzeitsgeschenk erhielt das junge Paar die „Kaiservilla“, welche Franz Joseph bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges als kaiserliche Sommerresidenz nutzte. Viele berühmte Staatsmänner trafen sich hier mit dem Kaiser, darunter der deutsche Kaiser Wilhelm I. und König Eduard VII. von England, Mitglieder europäischer Königshäuser sowie hochrangige Staatsmänner. Bad Ischl wurde im Sommer zum Mittelpunkt von Kunst und Kultur. Berühmte Persönlichkeiten wie Franz Lehár, der Bad Ischl als Wohnort wählte und hier nicht weniger als 24 Operetten schrieb, sind mit der Stadt verbunden und betonen den kulturellen Stellenwert in ihrer Geschichte.
„Sudhaus – Kunst mit Salz und Wasser“ – Dauer der Ausstellung bis 31. Oktober 2024
Die lebenswichtigen Elemente Salz und Wasser sind seit jeher bestimmende Faktoren im Salzkammergut. Die zentrale Hauptausstellung im Sudhaus in Bad Ischl widmet sich diesen Themenbereichen mit Objekten, Film- und Fotoarbeiten sowie Installationen.
„Die Reise der Bilder“ – bis 8. September 2024
Eine Präsentation von Kunstwerken, die im Zweiten Weltkrieg geraubt, (zwangs-)verkauft, in den Bergstollen des Salzkammerguts eingelagert und schließlich gerettet wurden, ergänzt um eine zeitgenössische Auseinandersetzung mit der Thematik der kulturellen Aneignung. Drei unterschiedliche Kunstausstellungen der besonderen Art an drei Orten: im Lentos Kunstmuseum Linz, im Kammerhofmuseum Bad Aussee und im alten Marktrichterhaus in Lauffen.
„Verborgen im Fels. Der Berg, das Salz & die Kunst“ – bis 3. November 2024
In den Jahren 1943 bis 1945 befanden sich wesentliche Teile der von Hitler geraubten Kunst aus ganz
Europa im Salzbergwerk Altaussee im Bezirk Liezen in der Steiermark. Der deutsche Comic-Künstler Simon Schwartz wurde beauftragt, die Geschichte des Altausseer Salzbergs von 5000 v. Chr. bis heute zu zeichnen.
„Salt Lake Cities – STOPs and STATIONs“ – bis September 2024
Ein umfangreiches Artists-in-Residence-Projekt. Junge Künstler*innen aus dem In- und Ausland sind eingeladen, leer stehende Bahnhofsgebäude entlang der Salzkammergut-Bahnstrecke als Künstlerateliers zu nutzen und mit ihren Arbeiten zu bespielen. Regionale Leerstände von Pettenbach bis Tauplitz werden zu Orten des Kunsterlebens und Austauschs.
„Chiharu Shiota – Wo sind wir jetzt?“ – bis 30. September 2024
Die japanische Künstlerin Chiharu Shiota beschäftigt sich in ihren raumgreifenden Installationen mit Themen und Kontexten der menschlichen Existenz. Im Stollen des ehemaligen Konzentrationslagers Ebensee wird auf die unfassbaren Verbrechen des Nationalsozialismus referenziert.
Schrift- und Heimatmuseum Bartlhaus (Pettenbach) – bis 27. Oktober 2024
Mit einer Sammlung von 60.000 Exlibris (Buchmarken) zeigt das Schriftmuseum Bartlhaus unter dem Titel „Beyond Tradition“ Kalligrafien von vier international renommierten Schriftkünstler*innen.
„Wirtshauslabor Salzkammergut 2024“ in Bad Ischl und Gmunden – bis 22. November 2024
Das „Labor“ bietet hochkarätigen Köchen, ambitionierten Auszubildenden und Künstler*innen ein Spielfeld, um die traditionelle regionale Gastronomie mit neuer Kochkunst und innovativen Konzepten zu dynamisieren.
„Hausmusik Roas“
Nach einer Idee des Dirigenten Franz Welser-Möst zieht seit 2021 die Hausmusik Roas jeden Sommer durch das Salzkammergut und haucht damit einer in der Region tief verwurzelten alten Tradition des lustvollen Musizierens – der Hausmusik – neues Leben ein.
„Ai Weiwei – Transcending Borders“ – bis 27. Oktober 2024
Der Künstler Ai Weiwei entfaltet im Kaiserpark in
Bad Ischl eine fesselnde Begegnung zwischen seinen Werken und bedeutenden archäologischen Funden aus der Hallstattzeit (800–450 v. Chr.).
Großer Welt-Raum-Weg (Christoph Viscorsum)
Eine völlig neuartige Wander-Erfahrung, bei der Audiotracks auf dem Smartphone als Wegmarken dienen. (Sommerwegeröffnung: 7.–12. Juli 2024)
„Zimmer mit Aussicht“ – bis 30. November 2024
Bei diesem Projekt geht es um ein neues Slow-Hotelkonzept, das außergewöhnliche Boutiquezimmer quer durch das Salzkammergut erschafft.
„Gravity and Growth“ – bis 12. Oktober 2024
Der Alpengarten, vom Verein NEZA (Naturerlebniszentrum Alpengarten Bad Aussee) getragen, wird zur Experimentier- und Wissensplattform.
„SCALA Salzkammergut Craft Art Lab“
Das HAND.WERK.HAUS Salzkammergut ist Werkstatt und Schauraum für Handwerker*innen verschiedenster Professionen. SCALA ist ein Austauschprogramm mit internationalen und regionalen Handwerker*innen und Künstler*innen.
„WOHLSTAND (Afterparty)“ Ein Projekt mit vielen Auseinandersetzungen, Meinungsaustausch, Diskussions- und Konfliktpotenzial. Handwerker*in, Wirtschafter*in, Kurator*in, Künstler*in und Sponsor*in bauen gemeinsam eine schwimmende Skulptur, das „Beiboot“.
„Unterwegs auf den Ischler Kulturpfaden“ Mehr als 280 Denkmäler sind mit Bild, Text und Ortsangabe im Internet verzeichnet. Mit dem Smartphone sind sie als „Kulturpfade Bad Ischl“ als Rundgänge abrufbar.
„Selma Selman – Until We Are More Than Gold“ –27. September bis 31. Oktober 2024
Selma Selman, Künstlerin und Aktivistin romanischen Ursprungs, zeigt in den Stallungen der Kaiservilla Bad Ischl ein Triptychon mit dem Titel „Until We Are More Than Gold“, bestehend aus einer Video-Performance, einer Installation sowie einem Film.
„Villa Karbach“ – bis 29. September 2024
Wo Reales und Skurriles sich begegnen, kommt der „Skurrealismus“ in die Welt. Diese Wortschöpfung stammt vom Ebenseer Schriftsteller Walter Pilar, dem Anstifter des Kunstprojektes „Villa Karbach“. Gemeinsam mit vielen anderen Künstler*innen zeigt er Werke von eigenwilliger Kraft und Intensität.
„Eva Schlegel, 2MVD“ – bis Dezember 2024
Memories from the Future – Erinnerungen aus der Zukunft. An vier verschiedenen Orten im Salzkammergut werden mittels QR-Code die AR-Skulpturen von Eva Schlegel und 2MDV im Außen- und Innenraum sichtbar.
Text: Eva von Schilgen
Detaillierte Programmvorschau der Kulturhauptstadt 2024 unter: www.salzkammergut-2024.at
Die Salzburger Festspiele haben sich als das führende internationale Festival für Oper, Schauspiel und Konzerte etabliert. Seit ihrer Gründung im Jahr 1920 verfolgen sie das Credo des Festspielmitbegründers Hugo von Hofmannsthal: „Oper und Schauspiel – von beiden das Höchste.“ So versammeln sich während des sechswöchigen Sommerfestivals hier jedes Jahr die weltbesten Dirigenten, Regisseure, Sänger, Schauspieler und Musiker. Dieser Anspruch der Gründerväter erstreckte sich auch auf den Bau des ersten Festspielhauses, zu dem die Elite der österreichischen Künstler eingeladen wurde, sich zu beteiligen. Viele dieser Kunstwerke sind bis heute erhalten geblieben, darunter die einzigartigen Tapisserien aus dem Jahr 1926.
DAS ERSTE FESTSPIELHAUS: BAU – UMBAU – KÜNSTLERISCHE GESTALTUNG
„Gott hat die Welt erschaffen, aber der Mensch, den er nach seinem Ebenbild schuf, hat sich eine zweite Welt erschaffen: die Kunst.“
Max Reinhardt (1873–1943), eigentlich Maximilian Goldmann, österreichischer Theaterregisseur, begründete 1920 mit seiner „Jedermann“-Inszenierung die Salzburger Festspiele
Dass Max Reinhardt im Jahr 1920 die ganze Stadt zur Bühne erklärte, das Stück „Jedermann“ vor dem
Salzburger Dom inszenierte, die Kollegienkirche und die Sommerreitschule bespielte und in Schloss Leopoldskron Aufführungen stattfanden, ist nicht nur seiner Freude an außergewöhnlichen Spielstätten zuzuschreiben. Salzburg verfügte in den ersten Jahren der Festspiele über keinen geeigneten überdachten Spielort. Mit dem zunehmenden Erfolg und den steigenden Besucherzahlen wuchs auch die Notwendigkeit für einen adäquaten und regensicheren Theaterraum. Nachdem Pläne zur Errichtung eines Festspielhauses am Arenberg, auf dem Gelände der Trabrennbahn oder in Salzburger Parks verworfen wurden, einigte man sich auf den Standort Hellbrunn. 1922 wurde in Anwesenheit des österreichischen Bundespräsidenten
Salzburger Festspielhaus nach 1925
Michael Hainisch der Grundstein des von Architekt Hans Poelzig entworfenen Festspielkomplexes gelegt. Symbolisch führte der Komponist Richard Strauss drei Hammerschläge aus – und das war es auch schon, zumal die Inflation das vormals nicht unbeträchtliche Vermögen der Festspielhaus-Gemeinde aufgelöst hatte.
Auf Anregung Max Reinhardts und nach Plänen des Landeskonservators Eduard Hütter wurde in Salzburgs Altstadt die „Neue Winterreitschule“ im ehemaligen Hofmarstall der Fürsterzbischöfe, der mehr als 150 Pferden Platz geboten hatte, umgebaut. Diese war 1841 an die alte, von Fürsterzbischof Graf von Thun und Hohenstein (1654–1668) errichtete „Winterreitschule“ angebaut wurden und diente bis 1918 als Reithalle der k. u. k. Kavallerie. Zur Eröffnung des ersten Festspielsaales 1925 wurden Hofmannsthals „Großes Welttheater“, Vollmoellers „Das Mirakel“, Max Mells „Apostelspiel“ sowie drei Orchesterkonzerte aufgeführt.
Sowohl die schlechte Akustik als auch die ungünstige Anordnung der Zuschauergalerien erforderten bereits 1926 weitere Umbaumaßnahmen. Den Auftrag zur Behebung der Mängel, zur Erweiterung des Zuschauerraumes auf 1200 Plätze sowie zur architektonischen und künstlerischen Neu- und Ausgestaltung erhielt der Tiroler Architekt Clemens Holzmeister (1886–1983).
Der Umbau erfolgte in nur 85 Arbeitstagen. Als Erstes verlegte Holzmeister den Eingang zum Festspielhaus
in die Hofstallgasse und ließ eine marmorne Maskengruppe des Bildhauers Jakob Adlhart (1898–1985) in einer Nische über dem Portal platzieren. Durch den neuen, repräsentativen Eingangsraum mit einem freigelegten Tonnengewölbe und dem Marstall-Wandbrunnen, eine Arbeit des Salzburger Barockbildhauers Andreas Götzinger (um 1643–1711), gelangte man in das Foyer, für dessen Wandfresken der Salzburger Anton Faistauer (1887–1930) beauftragt wurde. 40 Tage arbeitete Faistauer mit Gehilfen an den in Secco-Technik ausgeführten Fresken, die eine Fläche von rund 350 m² bedecken und über 200 Figuren zeigen.
Im sogenannten Stadtsaal (heute Karl-Böhm-Saal) mit dem 670 m² großen Deckengemälde des Salzburger Hofmalers Johann Rottmayr aus dem Jahr 1690 wurden die Fenster bis zum Konglomerat-Sockel verlängert und hölzerne Täfelungen sowie Balkone eingebaut. Neben den schmiedeeisernen Lustern entwarf Holzmeister das Gitter für den Kamin am Fuße der Marmortreppe, die zu den Felsenarkaden der Sommerreitschule führt. Dieses charakterisiert die Geschichte und Bestimmung des Saales mit Bischofshut und Landeswappen, Hufeisen, Theatermasken und Lyra. Eine Seite des 52 m langen Saales schmückten niederländische Tapisserien des 16. Jahrhunderts aus dem Salzburger Domschatz.
Für eine bessere Akustik ließ Holzmeister im Festsaal eine hölzerne Kassettendecke einziehen und eine Galerie einbauen. Diese wird von 21 Konsolen mit geschnitz-
Um nicht nur die Klangbeschaffenheit zu optimieren, sondern auch künstlerische und farbige Akzente in dem von dunklem Holz dominierten Raum zu setzen, griff Clemens Holzmeister auf eine wieder in Mode gekommene Kunstform zurück: die Tapisserie.
ten Eichenholzfiguren getragen, Arbeiten des Tiroler Bildhauers Hans Pontiller sowie der jungen Künstler Karl Bodingbauer und Roland von Bohr (beide waren Schüler des Bildhauers Anton Hanak). Um nicht nur die Klangbeschaffenheit zu optimieren, sondern auch künstlerische und farbige Akzente in dem von dunklem Holz dominierten Raum zu setzen, griff Clemens Holzmeister auf eine wieder in Mode gekommene Kunstform zurück: die Tapisserie.
Von der Gotik bis zum Barock hatten Tapisserien als Statussymbol neben der repräsentativen, dekorativen und unterhaltenden Bedeutung auch sehr praktische Funktionen zu erfüllen: So dienten sie zur Isolation der Wände, als Mittel der Erzählung von historischen Begebenheiten, mythologischen Geschichten und religiösen Ereignissen sowie zur Verbesserung der Akustik in großen Hallen. Im 18. Jahrhundert geriet die Tapisseriekunst in eine Krise, im 19. Jahrhundert verlor sie ganz ihre Bedeutung, bis die Künstler des Jugendstils den Wandteppich als Ausdrucksmittel für die ästhetischen Ideale und die Naturverbundenheit entdecken.
Und so hingen im Sommer 1926 bei der Eröffnung des umgebauten Festspielhauses mit dem Schauspiel „Turandot“ von Carlo Gozzi unter der Regie von Max Reinhardt im Festsaal 11 prachtvolle farbige Wandteppiche der Künstler Robin Christian Andersen und Anton Kolig von der Brüstung der Galerien.
„Für sich frei und ausgeprägt und doch untergeordnet dem architektonischen Rhythmus fügen sich Malerei und Plastik in voller Einheitlichkeit einer Gesamtwirkung im Baue Holzmeisters, die richtunggebend für die neue österreichische Kunst sein wird.“
Zitat aus „Das Salzburger Festspielhaus“, Salzburger Festspielhaus-Gemeinde 1926
1921 hatte Dr. August Mader (1888–1962) zusammen mit dem Maler Robin Christian Andersen die Wiener Gobelinmanufaktur gegründet sowie Weberinnen und Restauratorinnen der ehemaligen kaiserlichen Restaurierwerkstätten in der Hofburg übernommen. Entwürfe lieferten unter anderen Albert Paris Gütersloh, Franz von Zülow, Rudolf Hermann Eisenmenger, Oskar Kokoschka und Anton Faistauer. Auch Anton Koligs Tapisserien wurden in der Manufaktur angefertigt.
Der Wiener Robin Christian Andersen (1890–1969), Sohn dänischer Eltern, war Studienkollege und Schwager von Anton Faistauer. Gemeinsam mit Schiele war er 1909 Mitbegründer der „Neukunstgruppe" und stellte mit Albert Faistauer, Albert Paris Gütersloh, Oskar Kokoschka und Anton Kolig aus. 1918 nahm Andersen an der von Egon Schiele organisierten 49. Se cessionsausstellung teil, im September 1918 wurde er Mitbegründer des von Schiele initiierten Sonderbundes österreichischer Künstler Wien und übte dort von 1919 bis 1921 die Funktion des Sekretärs und Geschäftsführers aus. 1919 und 1920 wurden seine Werke im Salzburger Künstlerhaus ausgestellt.
dings keine „Tapisserien“ im eigentlichen Sinne, sondern bemalte Stoffe waren, denn die Produktion von gewebten Tapisserien dauert oft Jahre. Als Vorlage für die Weber dient ein Entwurf in Originalgröße.
„Robin Andersen geht scheinbar auf die Gobelintechnik der alten Meister zurück. Er wählt einen beschaulichen oder erzählenden Vorwurf, verflicht ihn ins Ornament und entwickelt aus Blumenmotiven die Bordüren.“ –„Kolig liefert den Beweis, dass ein Gobelin seinem Inhalt nach auch problematischer Natur sein kann, ohne dass seiner dekorativen Wirkung Abbruch getan wird.“
Zitate aus „Das Salzburger Festspielhaus“, Salzburger Festspielhaus-Gemeinde 1926
„Jungfrau mit dem Einhorn“, Robin Christian Andersen, 1926, Salzburger Festspiele, Kulisse
Anton Kolig (1886–1950) gilt heute als einer der bedeutendsten Vertreter des österreichischen Farbexpressionismus. Er wurde im heutigen Tschechien geboren und studierte gemeinsam mit Oskar Kokoschka an der Wiener Kunstgewerbeschule, später an der Akademie der bildenden Künste. 1911 stellte er das erste Mal aus und erhielt 1912 auf Empfehlung der Maler Gustav Klimt und Carl Moll ein Stipendium in Paris. Während des Ersten Weltkrieges arbeitete er als Kriegsmaler an der Kärtner Front. Bei einer gemeinsamen Ausstellung mit Egon Schiele 1918 in Klagenfurt fanden seine Porträts von Generälen und Gefangenen großen Zuspruch.
Innerhalb von nur 6 Wochen fertigten Kolig und Andersen die 11 Tapisserien für den Festsaal an, die aller-
Da man dem Ziel, einen perfekten Theatersaal zu errichten, nach wie vor nicht näher gekommen war, erfolgte 1936 ein weiterer Umbau des Festspielsaales durch Clemens Holzmeister. Aus politischen Gründen wurde nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im Jahr 1938 der deutsche Architekt und Reichsbühnenbildner Benno von Arent (1898–1956) mit der Neugestaltung beauftragt. Arent ließ die Werke von Kolig, Faistauer und Adlhart, die unter den Nationalsozialisten als „entartete Kunst“ galten, entfernen. Koligs monumentales Mosaik an der Wand des Marstall-Brunnens wurde zerstört; Faistauers Fresken rettete dessen Schüler Alberto Susat, indem er diese abnahm und auf Leinwand kaschierte. Auch die Tapisserien wurden entfernt.
DIE „SALZBURGKULISSE“ IM „HAUS FÜR MOZART“
Nachdem im Jahr 1960 der Neubau des „Großen Festspielhauses“ nach den Plänen von Clemens Holzmeister fertiggestellt worden war, bauten die Salzburger Architekten Hans Hofmann und Erich Engels 1963 das alte Festspielhaus zum „Kleinen Festspielhaus“ um; allerdings führte auch dieser Versuch zu keinem befriedigenden Ergebnis.
„Kartenspieler“, Anton Kolig, 1926, Salzburger Festspiele, Kulisse „Kain und Abel“, Anton Kolig, 1926, Salzburger Festspiele, Kulisse
Anlässlich des nahenden 250. Geburtstages von Wolfgang Amadeus Mozart gelang es der Präsidentin der Festspiele Helga Rabl-Stadler und ihrem Führungsteam, den damaligen Landeshauptmann Franz Schausberger sowie den Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden davon zu überzeugen, dass Salzburg das Jubiläumsjahr 2005/2006 mit einem neuen Haus für Mozart begehen müsse. Sie schaffte es zudem, 40 Prozent der Bausumme durch private Sponsoren zu lukrieren.
Der Wiener Wilhelm Holzbauer (1930–2019), ein Schüler Clemens Holzmeisters, und der Luxemburger Architekt François Jean Victor Valentiny (1950*) erstellten die Pläne für den Neubau. Als sie vorschlugen, den Dachboden des neuen Hauses zu einem Raum für kleinere Empfänge und Symposien auszubauen, war sich die Politik einig, dass dies nur durch eine weitere private Finanzierung möglich sei, worauf sich RablStadler an den austro-amerikanischen Unternehmer und Milliardär Gerhard „Gerry“ Andlinger wandte.
Helga Rabl-Stadler: „Im Rohbau kletterten wir über eine schwindelerregende Holztreppe in den vierten Stock. Es schneite, und wir genossen den majestätischen Anblick der Stadt mit ihren gotischen und barocken Kirchtürmen, während die Salzburger Hausberge im Hintergrund aufragten. Überwältigt von dieser Aussicht sicherte Gerry mir spontan die erforderlichen Mittel in Höhe von 1,8 Millionen für den Raum zu, den wir heute als ,SalzburgKulisse‘ bezeichnen.“
Gemeinsam mit den Architekten überlegten Andlinger und Rabl-Stadler die künstlerische Gestaltung des Raumes, der den Charakter der Festspiele widerspiegeln sollte. Sie erinnerten sich an drei in den Kartenbüros der Festspiele hängende Wandteppiche aus dem Jahr 1926 und machten sich auf die Suche. In einem Holzverschlag unter der Stiege des Karl-Böhm-Saales wurden 7 zusammengerollte und verstaubte Tapisserien gefunden.
Heute sind 9 der ursprünglich 11 Tapisserien in der „SalzburgKulisse“ im fünften Stock des „Hauses für Mozart“ ausgestellt, eine Tapisserie hängt im „Schüttkasten“ der Festspiele. Teppich Nr. 11 ist bis heute verschollen.
Helga Rabl-Stadler: „Durch den Neubau sowie durch die Renovierungsarbeiten in der Felsenreitschule und im Großen Haus lernten wir die Arbeit von Clemens Holzmeister, dem Schöpfer des Festspielbezirkes, erst richtig zu schätzen. Wie die Meister der Wiener Schule strebte auch er ein Gesamtkunstwerk bis ins Detail an. Und so, wie in den Zwanzigerjahren große Künstler die Festspielstätten gestalteten, sammelten auch wir weiter Kunstwerke. Die Skulptur von Andreas Urteil im Großen Festspielhaus, ein Bild von Eva Schlegel beim Zugang in die Felsenreitschule, ein großes Werk in Marmor von Not Vital im Haus für Mozart und andere. Nicht nur auf der Bühne, sondern auch in den Gängen sollten und sollen Kunstwerke die Besucherinnen und Besucher inspirieren.“
Text: Eva von Schilgen
GANZJÄHRIGE INTERNATIONALE KONZERTVIELFALT MIT DER SALZBURGER KULTURVEREINIGUNG
Die Salzburger Kulturvereinigung spielt als führender Konzertveranstalter der Mozartstadt Salzburg seit vielen Jahrzehnten die wichtige Rolle des Gastgebers für zahlreiche hochkarätige Kulturerlebnisse.
Elf Orchester bestreiten in der Saison 2024/25 die drei Abo-Zyklen mit insgesamt 24 Konzerten. Der bewährte Mix aus renommierten und aufstrebenden Namen der Klassikwelt wird auch dieses Jahr Tausende Menschen begeistern.
Den Auftakt machen mit Patrick Hahn und Lukas Sternath zwei junge Österreicher, die gemeinsam mit dem Sinfonieorchester Wuppertal Johannes Brahms’ Klavierkonzerte in den Fokus rücken. Ersterer ist der jüngste Generalmusikdirektor im deutschsprachigen Raum, Zweitgenannter Doppelpreisträger beim renommierten ARD-Musikwettbewerb.
Zum 200. Geburtstag Anton Bruckners erklingen im Oktober seine Symphonien Nr. 4, 5 und 6, dargeboten vom Orchestra della Svizzera italiana, der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern und dem Mozarteumorchester. Letzteres wird unter der Leitung von Roberto González-Monjas gemeinsam mit dem Bachchor Salzburg und erlesenen Solist:innen in der Vorweihnachtszeit mit Beethovens Neunter eines der schönsten Werke der Musikgeschichte spielen.
Internationale Toporchester aus Frankfurt, Rheinland-Pfalz, Antwerpen, Bergen und Den Haag er-
warten die Besucher:innen ebenso wie die heimischen Klangkörper der Wiener Symphoniker und der Grazer Philharmoniker. Ihnen stehen unter anderem Vilde Frang, Camilla Nylund, Kian Soltani, Claire Huangci und Isata Kanneh-Mason als Solist:innen ebenso zur Seite wie Alain Altinoglu, Mark Elder und Shiyeon Sung am Pult, um dem Publikum unvergessliche Konzerterlebnisse zu bescheren.
SALZBURGER KULTURVEREINIGUNG
Waagplatz 1a (Trakl-Haus) 5020 Salzburg Tel.: +43 662 845346 info@kulturvereinigung.com www.kulturvereinigung.com
KONZERT FÜR ORCHESTER UND KLAVIER
NR. 27, B-DUR, KV 595
NR. 21, C-DUR, KV 467
NR. 20, D-MOLL, KV 466
13. OKT. – 11.00 GROSSES FESTSPIELHAUS
STAATSKAPELLE DRESDEN RUDOLF BUCHBINDER – KLAVIER & LEITUNG
18./19./20. DEZ. – 19.00 GROSSES FESTSPIELHAUS
zeitlosen Luxus, eingebettet in eine jahrhundertealte
AM FUSSE DER PRÄCHTIGEN ÖSTERREICHISCHEN ALPEN liegt das neue Rosewood Schloss Fuschl, in dem der Glanz vergangener Jahrhunderte spürbar ist. Einst für österreichische Erzbischöfe und hochrangige Adelige erbaut, bereichert das Hotel das Portfolio von Rosewood Hotels & Resorts®. Ab dem 1. Juli 2024 öffnet das renommierte Haus in der Nähe der kulturträchtigen Stadt Salzburg offiziell seine Tore und lädt Reisende dazu ein, eine einzigartige Mischung aus Luxus und Kulturerbe im Herzen Österreichs zu erleben. Ursprünglich im Jahr 1461 als prächtiges Jagdschloss und Sommerresidenz für den Erzbischof
von Salzburg errichtet, hat sich das berühmte Anwesen zu einem erstklassigen Luxusresort entwickelt, das für seine Eleganz und Ruhe am Ufer des Fuschlsees bekannt ist. Das traditionsreiche Schloss Fuschl hat bereits zahlreiche prominente Persönlichkeiten aus Film und Politik beherbergt, unter ihnen auch Romy Schneider, bekannt aus der berühmten Sissi-Trilogie. Teile dieses ikonischen Films wurden übrigens im Schloss Fuschl gedreht. Mit der feierlichen Wiedereröffnung dieses einzigartigen Anwesens unter der renommierten Marke Rosewood Hotels & Resorts® wird ein neues Kapitel aufgeschlagen.
EINE VERSCHMELZUNG VON GESCHICHTE UND MODERNER EXKLUSIVITÄT. Das luxuriöse Resort liegt am malerischen Ufer des Fuschlsees und bietet eine exquisite Mischung aus Tradition und Moderne. Es lädt Gäste ein, in den historischen Charme eines Schlosses einzutauchen, das die Jahrhunderte überdauert hat. Nach seiner umfassenden Renovierung zeigt sich das Schloss Fuschl in neuem Glanz und überzeugt mit 98 eleganten Gästezimmern, darunter 42 Suiten und sechs Chalets, sowie fünf Restaurants mit verschiedenen kulinarischen Konzepten. Ein erstklassiges Wellness-Angebot bietet das Asaya Spa mit Innen- und Außenpool sowie acht Anwendungsräumen und einem hochmodernen Fitnessraum.
ROSEWOOD SCHLOSS FUSCHL ist nach Rosewood Vienna in Wien das zweite Hotel der Marke in Österreich. Das Resort ist der perfekte Rückzugsort für Liebhaber von Wellness, Natur und Kultur. Als lebendiges Kapitel des österreichischen Erbes verbindet Rosewood Schloss Fuschl Vergangenheit und Gegenwart in perfekter Harmonie mit Tradition und zeitgemäßem Luxus.
Rosewood Schloss Fuschl Schloss-Straße 19 5322 Hof bei Salzburg +43 6229 39980
schlossfuschl@rosewoodhotels.com www.rosewoodhotels.com
Was, wenn ein Hotel mehr täte, als ein Dach über dem Kopf zu geben?
Was, wenn es ein Ort wäre, an dem die Inspiration zu Hause ist?
Manchmal braucht es das besondere Andere. Keinen aufgesetzten Luxus, sondern überzeugende Qualität mit Stil. Die „Blaue Gans“ ist eine Ur-Salzburgerin, mit über 670 Jahren das älteste Gasthaus der Stadt und dennoch jugendlich frisch geblieben. Wo Patrizierfamilien, Künstler und Musiker seit dem Jahre 1350 ihre Spuren hinterließen, vereinen sich heute Tradition und Innovation im Herzen der Salzburger Altstadt.
Eigentümer Andreas Gfrerer ließ seine „Blaue Gans“ in mehreren Etappen behutsam renovieren, vergaß dabei jedoch nie ihre Wurzeln. Vor 25 Jahren rief er die Marke „Arthotel“ ins Leben. Seitdem verwandeln über 120 Kunstwerke die „Blaue Gans“ in eine inspirierende Wunderkammer, die den Gästen Momente der Überraschung und Heiterkeit schenkt. Und Gfrerers Sammlung nimmt stetig zu.
„Wenn es überhaupt ein Sammlungskonzept gibt, ist es –einem Hotel durchaus angemessen – das der Begegnung. Die meisten Künstler sind mir persönlich bekannt. Anfangs besteht eine Faszination, es folgt ein Kennenlernen, eine Auseinandersetzung, ein Austausch. Und dann geht
man wieder auseinander. Ein Hotel, auch wenn es maximalen Wohnkomfort aufweist, ist per se ein Durchgangsort. Wenn es aber ein Zuhause auf Zeit wird, bleibt etwas zurück: ein schöner Gedanke, eine neue Sichtweise, eine Erinnerung. Im besten Fall ist das ein Kunstwerk.“
Neben all der Kunst, die es im ganzen Haus zu entdecken gibt, sorgen frisch renovierte Zimmer und Suiten für ein herrliches Wohngefühl. Natürliche Materialien, Detailverliebtheit und kreative Ideen verwandeln die historischen Räume in einen Ort der Inspiration. Jeder Raum ist dabei ein Unikat. Gerade Mauern gibt es keine, denn auch hier lebt die Geschichte. Stattdessen steht die Handwerkskunst im Vordergrund: Solide Tischlerarbeit, gegossene Betonfliesen, Kastenfenster und sorgfältig verlegte Steinböden prägen die Zimmer der „Blauen Gans“. Design-Labels wie Moroso, Wittmann, Stillsegler und Fredericia lassen spüren: Ich bin hier an einem guten Ort. „Wo immer es geht, wählen wir Naturmaterialien, viele aus dem näheren Umfeld, von regionalen Unternehmen verarbeitet. Leder, auf dem man nicht schwitzt. Holz, das dem Fuß Halt gibt und dem Raum Erdung. Naturstein, der Jahrtausende in sich trägt. Loden, der uns schützt. Stoffe, die uns atmen lassen. Bettwäsche,
„Jedermanns
Mozart in der Blauen Gans“ –Deutschbauer/Spring
Wohnzimmer der Suite
Hausgemachter Wermut, Waldmeister, Campari und Prosecco
Herzzapfen vom Rind mit Tropea-Zwiebeln und hausgemachten Gnocchi
Hoteleingang in der Getreidegasse
die sich sanft auf uns legt“, so Andreas Gfrerer. „Wir suchen die angenehme Haptik von Oberflächen, die uns schmeicheln. Und Gegenstände, die in Würde altern dürfen. So haben wir unser Hotel gestaltet.“
Die Küche im Arthotel „Blaue Gans“ ist typisch österreichisch und wagt gleichzeitig den Blick über den Tellerrand, oder besser gesagt: über die Grenzen der eigenen Tradition. Küchenchef Max Sampl zeichnet mit seinen Kreationen die historische Handelsroute der Hausgründer über die Tauern nach Venedig nach. Ohne Chichi, dafür mit überzeugender Schlichtheit und handwerklichem Können – das ist die Kunst des guten Geschmacks.
Max Sampls „Transalpine Cuisine“ genießen Gäste im gemütlichen Gewölbe-Restaurant, dem Herzstück der „Blauen Gans“. Und obwohl dessen jahrhundertealte Mauern mit den originalen Holzvertäfelungen und Wandmalereien schon vieles gesehen haben, hüllen sie sich in Schweigen. Es heißt, sogar Mozarts Freunde hätten sich hier schon zu genussreichen Stunden getroffen.
Der edle Weinvorrat des Restaurants lagert im Weinarchiv, einem ehemaligen Jazz-Keller und Steingewölbe aus dem 14. Jahrhundert. Bis zu 1500 Flaschen finden hier ihren Platz. Gleichzeitig kann der Raum für fröhliche Runden von bis zu 60 Personen reserviert werden.
Neben dem Gewölbe-Restaurant befindet sich die Brasserie, wo perfekt zubereitete Campari-Drinks, kleine Snacks und jazzige Sounds italienische Lebensfreude vermitteln. Bei Schönwetter verlagert sich diese in den mediterranen Gastgarten. Inmitten von Olivenbäumen, Feigen, Orangen und Oleander ist Urlaubsstimmung nicht weit – selbst bei jenen, die gerade einen Geschäftstermin wahrnehmen.
Arthotel Blaue Gans
Getreidegasse 41–43, 5020 Salzburg +43 662 8424910 office@blauegans.at www.blauegans.at
MOZARTWOCHE 2025
Die Mozartwoche 2025 lädt zu einer klangvollen Reise von den Komponisten der Renaissance über Wolfgang Amadé Mozart bis zur Gegenwart ein.
L’Orfeo • Die Gärtnerin aus Liebe • Wiener Philharmoniker • Igor Levit • Oksana Lyniv • Sonya Yoncheva • Juan Diego Flórez • Fazıl Say • Mitsuko Uchida • Lisa Batiashvili u. a.
Destination Mozart – dieses Motto umspielt die Mozartwoche 2025 und verbindet Wolfgang Amadé Mozart mit den Meistern vor seiner Zeit, die ihm mit ihrer Genialität den Weg bereiteten, die ihm Vorbild oder Inspiration waren. „Alle Wege führen zu Mozart – bei Destination Mozart über Monteverdi, Händel, Bach, Haydn und viele mehr!“, so Intendant Rolando Villazón.
„Bachs Präsenz in Mozarts Werk ist unüberhörbar. Und die Idee, mit Monteverdis L’Orfeo eines der beeindruckendsten Meisterwerke der Musikgeschichte auf die Bühne der Mozartwoche zu bringen, gab mir Nikolaus Harnoncourt mit seinem Buch Der musikalische Dialog. Denn Mozart als begnadeter Opernkomponist ist ohne den ‚Ausgangspunkt‘ Monteverdi nicht zu begreifen, wie Harnoncourt uns in Erinnerung ruft.“
Destination Mozart – das ist weit mehr als eine spannende musikalische Reise.
Destination Mozart – das ist große Oper mit Monteverdis L’Orfeo, kunstvolles Marionettenspiel mit Die Gärtnerin aus Liebe, Orchesterkonzert, Kammermusik, aber auch Streetdance, ein Mozart’sches Pubquiz, Stummfilmkino mit Livemusik-Begleitung, Familienprogramm, Führungen, Talks und vieles mehr. Neben Kompositionen wie Monteverdi, Händel, Bach, Haydn sowie Schütz, Buxtehude, Bortniansky, Gluck und natürlich Mozart erstreckt sich Destination Mozart mit einer Uraufführung des jungen Pianisten und Komponisten Tsotne Zedginidze und einem Werk von Fazıl Say bis in die heutigen Tage.
Seit 1956 holt das erste Festival des Jahres die weltbesten Mozart-Interpret:innen nach Salzburg. Auch
im Jahr 2025 werden hochkarätige Künstler:innen, Ensembles und Orchester erwartet, darunter Ádám Fischer, Igor Levit, Sonya Yoncheva, Oksana Lyniv, Juan Diego Flórez, Michael Schade, Altmeister Jordi Savall mit Le Concert des Nations, der Concentus Musicus Wien, das Collegium Vocale Gent mit Philippe Herreweghe, das Mahler Chamber Orchestra mit Mitsuko Uchida, die lautten compagney BERLIN, das Chamber Orchestra of Europe mit Robin Ticciati oder die Cappella Andrea Barca mit Sir András Schiff; Starpianist Fazıl Say ist ebenso dabei wie das Hagen Quartett, François Leleux und Lisa Batiashvili sowie die Brüder Andreas und Daniel Ottensamer. Und natürlich die Wiener Philharmoniker.
Destination Mozart – das ist weit mehr als eine spannende musikalische Reise. Destination Mozart ist ein herausragendes Bemühen, der Größe und Einzigartigkeit Mozarts ein wenig näher zu kommen.
Weitere Informationen und Tickets: www.mozarteum.at
23.01.–02.02.25
DESTINATION × MOZART
mozartwoche.at
Hohenwerfens junge Falkner mit Sakerfalke und Gerfalke
30 Jahre Salzburger Landesfalkenhof auf der Erlebnisburg Hohenwerfen
Greifvögel wie Adler und Falken gelten als Symbole für Stärke, Freiheit, Macht oder sogar Weisheit; in vielen Kulturen sind sie Bestandteil von Mythologien, Heraldik und Symbolik. Jagdgefährte, Wegbegleiter und Freund sind sie für die Falkner. Über Jahrhunderte hinweg war das Abrichten der Vögel jedoch nicht nur eine Jagdmethode, sondern auch eine Kunst, welche an den königlichen Höfen Europas gepflegt wurde. Im Jahr 2010 wurde diese Tradition von der UNESCO offiziell in die repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen, die Anerkennung der österreichischen Falknerei erfolgte 2012. Seit 30 Jahren leitet Falknermeister Josef Hiebeler den Landesfalkenhof auf der Burg Hohenwerfen – mit wahrer Passion und Hingabe.
VON DER JAGD ZUR KUNST
Mit „Falknerei“, von Jägern auch „Beizjagd“ oder „Beize“ genannt, wird das Abrichten von Greifvögeln zur Jagd auf freilebendes Wild bezeichnet. Der Ursprung liegt vermutlich in Zentralasien, als vor über 4000 Jahren nomadische Jäger entdeckten, dass sie Falken, Adler und Habichte trainieren konnten, um ihnen bei der Jagd zu helfen. Eine der frühesten dokumentierten Erwähnungen der Falknerei stammt aus Mesopotamien,
wo auf Tontafeln aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. die Falknerei dargestellt wird. Im Alten Ägypten wurde der Falke als oberste Gottheit Horus verehrt, möglicherweise wurde auch dort mit dem Vogel gejagt. Der griechische Philosoph Aristoteles (384–322 v. Chr.) erwähnte diese Jagdmethode bei Indern und Thrakern und der Venezianer Marco Polo (1254–1324) berichtete, dass man am Hofe des Kaisers von China mit bis zu 10.000 Falken zur Jagd auf Hasen, Füchse
Hohenwerfen
„Falknerei ist die Kunst, ein wildes Wesen an sich zu binden, indem man ihm immer wieder die Freiheit schenkt.“
Horst Stern (1922–2019), deutscher Wissenschaftsjournalist, Filmemacher, Schriftsteller, Umweltschutzaktivist und Wölfe aufbrach. Im antiken Rom praktizierte die Oberschicht die Falknerei und es gab sogar spezielle Schulen, in denen junge Adlige diese erlernten. Falken und Adler wurden für die Jagd auf Wildvögel und kleinere Tiere wie Hasen und Kaninchen eingesetzt. Auch die Germanen, Gallier, Westgoten und die Völker der Mittelmeerländer jagten mit Greifvögeln.
Im Mittelalter war die Falknerei nicht nur eine Jagdmethode, sondern auch Statussymbol und wichtiger Bestandteil des höfischen Lebens. Sie wurde oft bei
Turnieren und Festen vorgeführt und diente ebenso zur Unterhaltung. Falkner waren hoch angesehene Mitglieder des Hofstaats, die Privilegien und Anerkennung genossen. Überliefert sind zahlreiche Bücher und Abhandlungen über die Falknerei, die verschiedene Aspekte dieser Kunst beschreiben, darunter die Ausbildung von Greifvögeln, die Jagdtechniken sowie die Pflege der Vögel.
Das wohl berühmteste Werk ist das Falkenbuch von Kaiser Friedrich II. (1194–1250) „De arte venandi cum avibus“ (Von der Kunst, mit Vögeln zu jagen), welches bis in die Neuzeit das Standardwerk der Beizjagd war. Der Staufer Friedrich II., ab 1198 König von Sizilien, ab 1212 römisch-deutscher König, wurde 1220 zum Kaiser gekrönt und beeindruckte seine Zeitgenossen durch seinen ausgeprägten Willen zur Macht und seinen leidenschaftlichen Wissensdrang. Dem Papst galt er als leibhaftiger Antichrist, seinen Bewunderern aufgrund seiner Förderung von Wissenschaft und Kunst als „Stupor Mundi“, als das „Staunen der Welt“. Sein Falkenbuch beruht auf eigenen praktischen Erfahrungen und enthält neben einer Einführung in die allgemeine Vogelkunde Anleitungen zu Aufzucht, Dressur und Verwendung der Jagdfalken. Mehr als 900 Bilder von etwa 80 verschiedenen Vogelarten zeigen die spe-
Hohenwerfens Falkner mit Seeadler, Kaiseradler und Mäusebussard
Die Lindenwiese Hohenwerfen
zifischen Haltungen der Vögel sowie Falkner und deren Tätigkeiten und Werkzeuge aus der Falknerei.
Während der Renaissance beschäftigten Adlige und Herrscher Falkner, die sich um die Vögel kümmerten und sie trainierten. Kaiser Maximilian I. von Habsburg und König Franz I. von Frankreich waren leidenschaftliche Falkner und investierten große Summen in den Bau von Falknereien und die Zucht von Greifvögeln.
18. und 19. Jahrhunderts. Sie wird jedoch als Sport in einigen Ländern, besonders in Großbritannien und in den arabischen Ländern, bis heute weiter gepflegt.
„Eine der vielen Facetten der Falknerei ist die Zucht. Durch diese tragen Falkner nicht nur zum Erhalt der Falknerei bei, sondern auch zum Erhalt der Greifvögel hinsichtlich des Naturschutzes.“
Martina Grässl, Falknerin
In der Barockzeit erlebte die Falknerei eine Blütezeit. König Ludwig XIV. von Frankreich oder Friedrich Wilhelm I. von Preußen betrachteten sie als edle Kunstform und Ausdruck ihrer Macht und Herrschaft.
Durch die Entwicklung von Schusswaffen verlor die Falknerei ihre Bedeutung für die Jagd im Laufe des
DER SALZBURGER FALKNER
JOSEF HIEBELER
Die im 11. Jahrhundert auf einem hohen und strategisch günstigen Felskegel errichtete Festung Hohenwerfen liegt nur etwa 40 km von der Stadt Salzburg entfernt und diente lange Zeit zur Verteidigung gegen einen Feind aus südlicher Richtung. Sie ist seit 30 Jahren idealer Standort des historischen Landesfalkenhofes.
Highlight jedes Besuches sind die Vorführungen in der mittelalterlichen Burganlage, wenn majestätische Greifvögel wie Adler, Falken, Bussarde und auch andere Arten in beeindruckenden Flugmanövern bei hoher Geschwindigkeit zeigen, wie sie ihre Beute ergreifen,
Gänsegeier
während die Falkner Informationen über die verschiedenen Arten von Greifvögeln, ihre Lebensräume, ihre Bedeutung im Ökosystem und mögliche Bedrohungen für ihre Lebensräume vermitteln.
Der 1950 in Kempten an der Tiroler Grenze geborene Falknermeister Josef Hiebeler stammt aus einer alten bäuerlichen Familie. Trotz oder gerade wegen der schweren Arbeit – auch Kinder waren am Hof tätig –interessierte er sich bereits früh für die Land- und Forstwirtschaft. Der studierte Ornithologe, HobbyHistoriker und Musiker leitet seit 30 Jahren mit viel „Herz und Verstand“ erfolgreich den Salzburger Landesfalkenhof und zusammen mit seiner Frau Monika das Greifvogelzentrum auf Schloss Waldreichs in Niederösterreich. Als führender Greifvogelexperte Österreichs und Vorstand des Österreichischen Falknerbundes widmet er sich nicht nur der Aufzucht, der Ausbildung und dem Schutz von Greifvögeln, sondern vermittelt sein Wissen auch an der Universität für Bodenkultur und hat mehrere Bücher zum Thema verfasst.
Auf Hohenwerfen richtete Hiebeler das Falknereimuseum sowie eine historischen Falkenkammer ein. Hier findet der Besucher auch zahlreiche Sammlerstücke von seinen Reisen. So verbrachte er 25 Jahre lang
Falknermeister Burg Hohenwerfen
„Die Falknerei ist gerade heute wichtig, um die Gesellschaft für den Schutz der freilebenden Greifvögel zu sensibilisieren. Mit unseren Vorführungen begeistern wir vom Kleinkind bis zu den Großeltern alle für diese wunderbaren Tiere.“
Eva von Schilgen: Was war für Sie der Anstoß, sich mit Greifvögeln zu beschäftigen?
Josef Hiebeler: Es passierte in der Volksschule. Der Lehrer erklärte uns das Mittelalter und die Renaissance anhand von Leporello-Bildern. Auf diesen waren Reiter in seltsamen Kleidern zu sehen, die Vögel auf den Händen hielten. Auf meine Frage, was das zu bedeuten hätte, meinte der Lehrer: „Die Leut’ da, die haben sich vergnügt und mit den Vögeln gespielt“, doch mein Großvater daheim sagte: „Nein, Bua, das war damals etwas ganz Besonderes, aber die Vögel gibt es nicht mehr.“ Und er hatte recht, denn in meiner Kindheit waren die Greifvögel durch die Jagerei so gut wie ausgerottet. Meine Neugierde war damit geweckt.
EvS: Welche Menschen sind Ihnen während Ihrer Arbeit besonders in Erinnerung geblieben?
immer wieder viel Zeit in Kasachstan und Kirgisien, um von den einheimischen Falknern zu lernen. Auch das Freigelände, die Lindenwiese, wo die Flugvorführungen der Greifvögel stattfinden, hat Hiebeler nach dem Vorbild alter Burggärten attraktiv gestaltet.
Die Außen-, Turm- und Wintervolieren im großen Dachboden sowie eine Arbeitsfalkenkammer im Lindenhaus, in welcher die Vögel zur Abrichtung und Flugvorführung vorbereitet werden, sind für Besucher nicht zugänglich.
Josef Hiebeler zur Seite steht ein Team von Berufsfalknerinnen und Berufsfalknern, die mehrheitlich die Jäger- und Falknerprüfung absolviert haben; manche verfügen auch über eine Ausbildung an einer Forstschule oder eine veterinärmedizinische Ausbildung. Gearbeitet wird nach Richtlinien des strengen österreichischen Tierschutzgesetzes. Um die bestmögliche Betreuung der Vögel zu garantieren, wohnen sie auf der Burg.
JH: Der Dirigent Herbert von Karajan, mit ihm hat mich seine Liebe zum Adler und zur Musik verbunden. Er schwärmte vom Flug dieses majestätischen Vogels. Seine Witwe sagte in einem Interview, er hätte immer gesagt, wenn er mal nicht mehr da ist, möchte er ein Adler sein. Mit dem Zoologen und Medizin-Nobelpreisträger Konrad Lorenz war ich befreundet, auch wenn wir nicht immer der gleichen Meinung waren. Der Schauspieler Pierre Brice, der in den 1960er-Jahren im Film die Rolle des edlen Apachenhäuptlings Winnetou spielte, liebte die Falknerei und war ein ausgezeichneter Reiter. Bevor ich nach Salzburg kam, hatte ich 23 Jahre lang mit meiner Frau Monika die Falknerei auf der Rosenburg in Niederösterreich bei Horn aufgebaut und Vorführungen in historischen Kostümen mit Reitern, Hunden und Wagen konzipiert. Dabei hat der alte Graf Hoyos uns sehr unterstützt. Dazu kam für mich dann fast parallel der Aufbau in Salzburg. Hier habe ich mit dem verstorbenen Herrn Baron, dem Landesrat Friedrich Mayr-Melnhof, und dem jetzigen Landesjägermeister Max Mayr-Melnhof immer sehr gut zusammengearbeitet.
Text: Eva von Schilgen
Flugvorführungen 2024
15. Juli bis 16. August: 11:15, 14:15 und 16:30 Uhr
17. August bis 3. November: 11:15 und 15:15 Uhr
Flugvorführung: Dauer (wetterabhängig) bis zu 25 Min. (keine Flugvorführung von 10. bis 13. Oktober 2024)
Erlebnisburg Hohenwerfen
Burgstraße 2, 5450 Werfen
Tel.: +43 6468 7603 | Fax: +43 6468 7603-4 office@burg-hohenwerfen.at www.salzburg-burgen.at/de/burg-hohenwerfen
20. Juni bis 30. August 2024 im Kunstraum Burg Golling
Aktuelle Öffnungszeiten: burg-golling.at
Opulent und doch anmutig zeigt das Gössl Couture-Dirndl die wahren Schätze der Natur – veredelt mit Handwerkskunst, die ihresgleichen sucht.
JÄGERBALL-DIRNDL aus Wollsatin, mit abnehmbarem Rotfuchs, dazu Schürze im Karomuster, erhältlich ab September
Gwand, das im Einklang mit der Natur steht, eignet sich besonders für die Jagd und jagdliche Anlässe.
Komposition in der Landschaft. Satte Erdtöne verneigen sich vor sanftem Moos, Blattgrün kokettiert mit Tannenzweigen, zarte Gelb- und Rotschattierungen zaubern ein Lichterspiel. Authentisches Gwand von Gössl ehrt die Schönheit der Natur und lebt die Werte des Weidwerks.
MEISTERSTÜCKE – LIEBLINGSSTÜCKE UND WEGBEGLEITER
Es sind Geschichten und Geschichte, die Gössl seit jeher ins Gwand einwebt. Als Dirndl- und Lederhosenspezialist fühlt sich die Premium-Trachtenmarke
JAGDLICHE LODENJACKE mit eingezipptem Stepp-Gilet und Alcantara-Besatz
aus Salzburg in der über 75-jährigen Unternehmensgeschichte stets dem Authentischen verpflichtet – als Hüterin eines kulturellen Erbes. Mit großer Aufmerksamkeit und Fürsorge werden tradiertes Wissen und überliefertes Handwerk bewahrt – wie Schnittmuster, symbolträchtige Motive oder historische Vorlagen. Ohne die eigenen Wurzeln zu leugnen, wird die Tracht mit Innovationen weiterentwickelt und zeitgemäß interpretiert. So viel Tradition wie möglich, so viel Innovation wie nötig – mit diesem Leitspruch bleibt die Tracht in schönster Weise lebendig.
GÖSSL
Die Jagd hat in den heimischen Gefilden eine lange Tradition. Zur Grundausstattung einer Jägerin oder eines Jägers gehören Verantwortung, Kompetenz und Leidenschaft. Eine nachhaltige und respektvolle Jagdpraxis zum Schutz der Wälder, des Wildes und des Jagderbes stehen im Vordergrund. Die Gesamtheit der Lebensräume und der Ökosysteme wird beachtet – ja, geachtet.
„Weidgerechte Jagd und kein seelenloses Handwerk“, lautet die tief verwurzelte Überzeugung – für viele Jungjägerinnen und Jungjäger ein besonderes Anliegen, das sie weitertragen wollen. Diese tief emp-
„Unbestritten schön ist nur die Natur selbst.“
fundene Hochachtung gegenüber der Natur und die Leidenschaft für den Lebensraum verbindet Gössl mit der Jägerschaft. Hege und Pflege also, für Jäger selbstverständlich – im weiteren Sinne gilt das ebenso für Gössl. Mit Bedacht und Sorgfalt wird das Überantwortete, der Schatz der Heimat, behandelt und bewahrt.
So wählt Gössl beispielsweise ausschließlich Stoffe und Farben aus der Natur. Sie umgeben uns, sind Ausdruck von Schönheit und Harmonie. Nicht nur von Jägern bevorzugt, denn sie haben eine wohltuende Wirkung – sei es sanftes Moosgrün, sattes Tannengrün oder Erdtöne in Schattierungen wie in Landschaften. Tracht ist eine Komposition in den Farben der Natur, ist authentisches Gwand, das guttut, das Gemüt umspielt, sich in die Landschaft integriert und der eigenen Haltung Ausdruck verleiht.
VERANTWORTUNG UND NACHHALTIGKEIT – GERN GELEBTE WERTE
Naturmaterialien wie Schurwolle, Hanf, Loden oder seltene Kostbarkeiten wie 100-jähriges Leinen finden genauso Verwendung wie Knöpfe aus Horn, Lammleder oder der Pelz des Rotfuchses. Handarbeit, Sorgfalt und Detailreichtum zeichnen die einzelnen Modelle aus, die eingebettet sind in den Gedanken der Nachhaltigkeit, der bei Gössl seit drei Generationen aus Überzeugung gelebt wird.
So entsteht Gwand, das aus der Heimat kommt, in dieser verwurzelt ist und Geschichten erzählt. Mit Hingabe zaubert Gössl das Besondere aufs Gwand –und ehrt mit jagdlichen Motiven den Stellenwert des Weidwerks innerhalb der Marke. Da finden sich Gamserl auf der Bluse und am Janker, Hornknöpfe auf der Jacke und Fell als Zierrat auf Dirndl, Jacke und Tasche.
KLEIDSAMES GWAND – FÜR ALLE JAGDLICHEN ANLÄSSE
Ob Pirsch, Schüsseltrieb oder jagdliches Bankett, Gössl lässt die Kunst des edlen Handwerks hochleben. Kunstvolle Techniken aus der Vergangenheit werden
PIRSCHJACKE aus Loden
Jagdliches Stepp-Gilet mit Alcantara-Besatz, einzippbar in dazu passender Jacke, erhältlich ab August
LAMMLEDERHOSE erhältlich ab August
WENDECAPE
aus meliertem Loden, mit Rotfuchs-Kragen, erhältlich ab August
DIRNDLMANTEL
Der perfekte Begleiter: Abgestimmt in Länge und Schnitt aufs Dirndl, ist er die ideale Ergänzung; erhältlich ab August
mit Liebe wachgeküsst, zeitgemäß weiterentwickelt und mit Sorgfalt aufs Gwand gebracht. So verbindet Gössl jagdliches Brauchtum und Handwerkskunst und schafft unverwechselbare Kostbarkeiten – passend für jagdliche Anlässe, die nicht selten als Lieblingsstücke an die nächste Generation weitergegeben werden.
HEIMAT DER TRACHT – DAS GWANDHAUS ALS DREHSCHEIBE
Wer die Marke Gössl sinnlich und aus erster Hand erleben will, besucht das Gwandhaus. Das wunderschöne Anwesen in Salzburg dient dem Unternehmen als Firmensitz, Geschäft, Schneideratelier, Restaurant und Kulturstätte. Wer in die Gössl Welt noch tiefer eintauchen will, der vereinbart eine exklusive Privatführung durch das Atelier und kann dabei den Schneiderinnen bei ihrer detailverliebten Arbeit über die Schulter schauen. Das Einkaufserlebnis genussvoll ausklingen lassen, das gelingt am besten kulinarisch –mit einem Besuch im Restaurant „Merkel & Merkel“ oder in der zauberhaften Greißlerei im Gwandhaus.
Die Heimat der Tracht ist in jedem Fall einen Besuch wert – genauso wie die rund 40 Gössl Geschäfte im Alpenraum. Wer selbst ein Gössl Partner, beispielsweise als Franchisenehmer, werden und ein Geschäft führen möchte, dem stehen die Türen offen, denn das Traditions- und Familienunternehmen treibt die Expansion kontinuierlich voran.
MMag. Maximilian Gössl führt das Traditionsunternehmen aus Salzburg in dritter Generation.
Die Jagd erfährt in der aktuellen Kollektion viel Aufmerksamkeit. Welche Verbindung besteht zur Jagd?
MG: Die Jagd liegt in der familiären Tradition. Mein Großvater war leidenschaftlicher Jäger und hat seine Passion mit großem Verantwortungsgefühl gelebt. In der Natur, im Wald zu sein, das hat ihn mit Freude und Zufriedenheit erfüllt. Ich selbst pflege das kleine Weidwerk – die Fischerei. Mein Bruder wiederum ist ebenfalls Jäger. Die Verbindung zur Natur, die Landschaftspflege, das Brauchtum und der Erhalt einer gesunden Umwelt sind in unserer Familie Werte, die wir hochhalten und gerne leben.
Viele Ihrer Kunden sind Jägerinnen und Jäger?
MG: Ja, sehr viele sogar. Gerade auch die Jägerinnen fühlen sich bei Gössl sehr wohl, weil wir ihnen kleidsames Gwand für viele Anlässe bieten. Auch unter unseren Franchisenehmern und Partnern sind einige kompetente Jäger. Die Jagd steht uns sehr nahe – als Marke pflegen wir dieselben Werte wie die Jägerschaft: Naturverbundenheit, Respekt im Umgang mit natürlichen Ressourcen, Qualität, Brauchtum und Heimatverbundenheit.
Auf welche Besonderheiten legen Sie bei der Jagdbekleidung wert?
MG: Wir setzen auf Naturmaterialien, die für die Jagd geeignet sind, wie beispielsweise Loden. Wasserabweisend, atmungsaktiv und geräuschlos – das sind
ideale Voraussetzungen für die Jagd und natürlich auch für Anlässe nach oder rund um die Jagd. Praktische Details wie Hunting-Club-Falten, Schulter-Patches oder Blasebalgtaschen, die sich für Patronen eignen, bedenken wir bei der Entwicklung ebenso. Als Spezialist auch für gesellschaftliche Anlässe versorgen wir Jägerinnen und Jäger natürlich ebenfalls mit feinstem feschen Gwand für jagdaffine, besondere Anlässe wie den Jägerball oder Feste. Da ist man mit Kaschmirlodenjacke, Jagdsmoking aus Hochzeitsloden oder passendem Dirndl mit Pelzbesatz bestens beraten.
Sehen Sie die Verwendung von Pelz kritisch?
MG: In allem, was wir als Marke tun, sehen wir uns der Nachhaltigkeit und Qualität verpflichtet. Ein sorgfältiger und verantwortungsbewusster Umgang mit Ressourcen ist uns dabei – und generell – ein unumstößliches Gebot. In diesem Sinne verwenden wir Pelz wie beispielsweise den Rotfuchs. Wir verwenden Felle aus dem heimischen Jagdbetrieb im Sinne der Aufrechterhaltung des Ökosystems und unter Einhaltung ethischer Grundsätze. Unter diesen Voraussetzungen sehen wir die Verwendung von Pelz als die Verarbeitung eines Naturproduktes im ursprünglichsten und nachhaltigsten Sinne überhaupt.
Ist Jagd also ein Thema, das bleibt?
MG: Selbstverständlich. Stilbewusste Jägerinnen und Jäger sollen sich bei uns wohlfühlen und sich hochwertig einkleiden können. Als Dirndl- und Lederhosenspezialist sehen wir es als unsere Aufgabe, gerade das Thema Jagd führend zu entwickeln.
Ab wann sind die neuen Modelle erhältlich?
MG: Die neue Kollektion für Herbst/Winter 2024/25 wird ab August in unsere Gössl Geschäfte geliefert.
GWANDHAUS Salzburg
täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet, auch sonn- und feiertags
Morzger Straße 31, 5020 Salzburg 0662 46966-600 geschaeft@goessl.com www.goessl.com
Kürzlich eröffneter Flagship-Store im Gwandhaus
Historischer Turm / Suiten: Ausführung der Decken und Wände in Kalktechnik, Freilegen von Bestandsfassungen
Im denkmalgeschützten ehemaligen Jagdschloss aus dem 15. Jahrhundert sowie in den Zubauten des 20. Jahrhunderts wurde besonders der historische Turm mit seinen verschiedenen Bauphasen in Materialität und Stil in den Fokus genommen. Ziel war es, den historischen Kern des Gebäudes zu bewahren und zu restaurieren, indem Kalkoberflächen, historische Ausstattungen wie Laibungsstuckierung, Kalkböden und Sandsteingewölbe sorgfältig erhalten bzw. wiederhergestellt wurden.
In den Suiten des Turms wurden moderne Industriesysteme entfernt und durch traditionelle Kalktechniken ersetzt. Diese Oberflächen, die in natürlicher Lebendigkeit erscheinen, wurden farblich auf das Interieur abgestimmt. Die Authentizität der Suiten zeigt sich in den materialkonformen Oberflächen der verschiedenen Erbauungsphasen. Im Erdgeschoss wurden die mehrfach überarbeiteten Stucklaibungsgliederungen aufwendig von allen Übermalungen befreit. Die Originalfassung wurde dabei ohne Retusche oder Korrektur in das aktuelle Bestandskonzept integriert. Diese Arbeiten wurden vom Handwerksbetrieb
Helminger und seinem Team aus Hof bei Salzburg durchgeführt.
Projekte im Schloss Fuschl
• Fußböden: Restaurierung und Verlegung historischer Parkettböden unter Berücksichtigung der originalen Muster und Techniken.
• Fenster und Tapeten: Konservatorische Maßnahmen zur Erhaltung und Restaurierung der historischen Fensterrahmen und originalen Tapeten.
• Gemälde und Holzobjekte: Umfangreiche Bestandsaufnahme und Restaurierung von Gemälden und Holzobjekten.
• Wandteppiche und Beschläge: Pflege und Restaurierung der erhaltenen Wandteppiche sowie der historischen Beschläge.
Freilegen der historischen Stucklaibungen INFOBOX
Helminger Handwerkskunst und Denkmalpflege GmbH
Tel.: +43 6221 7251 | office@helminger-hof.at www.helminger-hof.at
Ein Spaziergang mit dem Hund in der Natur in der richtigen Kleidung und danach noch auf einen Kaffee mit Marillenfleck in sein Lieblingscafé in Ischl oder auch in der Stadt einkehren – das ist Luxus. Der Hund darf das stilbewusste Herrchen oder Frauchen ebenfalls zum Nachmittagskaffee begleiten.
1. Klassische Herrenstrickjacke, mit farblich abgesetzter, handgehäkelter Einfassung, aus 100 % weicher Merinowolle, mit echten Hirschhornknöpfen, in Deutschland gestrickt, von alippa.com, um € 349 | 2. Herrenhut „Graf Lamberg“, Schutz vor dem Schnürlregen, von Zapf, um € 299 | 3. Josefine’s Orange Toile de Jouy Kringerl, von windymagdalena.com, um € 69 | 4. Karohalsband, damit wirkt der Wauwau immer chic, von paulis-hundeausstatter.at, ab € 37 | 5. Seductive Damenhose „Vicky“, um € 239 | 6. Damen-Gummistiefel „L’Alliance“, Form und Silhouette des „Le Chameau“-Stiefels und das markante Design des Fairfax & Favor „Regina“-Stiefels, einzigartige Zusammenarbeit der beiden ikonischen Marken, bei thegundogaffair.com, um € 399 | 7. Pointy Tasselloafer, immer chic, von bellas-shop.at, um € 179 | 8. Damen-Gehrock „Anna Plochl“, von Stajan, bei thegundogaffair.com, um € 1.198 | 9. Klassiker „Soraya“, in Baumwolle/Elastan, bei andrea-eberle.com, um € 289 | 10. Umhängeleine, geflochten, bei thegundogaffair.com, um € 96
Im Sommer stehen zahlreiche Feste an –mit diesen originellen Geschenkideen überraschen Sie den Gastgeber und bieten eine erfrischende Alternative zu Blumen oder anderen klassischen Mitbringseln.
1. Tablett „Les-Ottomans Fauna Lobster“, weil man 8 Gläser nur schwer mit zwei Händen tragen kann, bei farfetch.com, um € 124 | 2. Salz-/Pfeffermühle mit roter Spule, von addisonrosseu.com, um € 79 | 3. Schnapsglas „Boston“, aus Kristall, von villeroy-boch.at, um € 12,90 | 4. Single Malt Whisky, 10-jährig, fassgereift, mit äußerster Sorgfalt hergestellt, präsentiert in einer einzigartig gestalteten Flasche, von thegundogaffair.com, um € 229 | 5. Serviettenring „Hummer“, von arket.com, um € 15 | 6. Tote Bag „Casablanca“ (Außenmaße: 45 x 32 cm, Tiefe: 23 cm), bei thesalonette.de, um € 98 | 7. Eierlikör „Eggalité“, quasi der coole Enkel der verstaubten Flasche aus Omas Hausbar, bei eggalite.com, um € 39 | 8. Raumspray „Ernesto“, erinnert an ein Hotel in Havanna, in dem sich der kräftige Duft von Leder und Tabak in die wachsartige Stille des Holzdekors mischt, von trudon.com, um € 195 | 9. Kultige Glasvase in den Farben Rot und Bernsteingelb, sollte die Gastgeberin begeistern, von farfetch.com, um € 203
Am Ufer des malerischen Traunsees auf dem Gelände des ehemaligen Gmundner Seebahnhofs entwickelt SORAVIA bis 2027 ein modernes und nachhaltiges Quartier, das stilvolles Wohnen, exquisite Hotellerie, gehobene Gastronomie, vielfältige Gewerbeflächen und eine neue Flaniermeile harmonisch miteinander vereint. Dieses zukunftsweisende und in Österreich einmalige Projekt wird nicht nur das Stadtbild von Gmunden bereichern, sondern auch neue Arbeitsplätze und Anziehungspunkte für Einheimische und internationale Gäste schaffen.
Das Herzstück dieses ambitionierten Projekts bildet das 4-Sterne-Plus Hotel DAS GMUNDNER, das zur prestigeträchtigen Autograph Collection von Marriott
gehört. Mit seinen hochwertigen 132 Zimmern und Suiten wird es zu einem neuen Treffpunkt für anspruchsvolle Gäste aus aller Welt. Das Hotelrestaurant, das ganzjährig geöffnet ist, legt besonderen Wert auf regionale Spezialitäten und ist auch für die Öffentlichkeit zugänglich. Für Entspannung und Wohlbefinden sorgt
84 Eigentumswohnungen, darunter 33 Best Ager Living Apartments, werden vorrangig als Hauptwohnsitze realisiert.
eine großzügige Spa- und Saunalandschaft. Diese steht über eine Fitnesscenter-Mitgliedschaft oder bei Buchung einer Wellnessbehandlung auch externen Besuchern zur Verfügung.
ELEGANTE SEERESIDENZEN FÜR
ANSPRUCHSVOLLE BEWOHNER
Wer das Leben am kristallklaren Traunsee mit Blick auf imposante Bergpanoramen genießen möchte, findet in der SEERESIDENZ GMUNDEN ein neues Zuhause. Die 84 exklusiven Eigentumswohnungen mit Wohnflächen zwischen 43 m² und 220 m² verfügen über private Außenbereiche mit traumhaften Aussichten. Diese luxuriösen Residenzen bieten Zugang zu den Einrichtungen des angrenzenden Hotels, darunter bevorzugte Tischreservierungen im gehobenen Restaurant, ein umfassendes Eventangebot sowie Room- und Reinigungsservice.
Ein besonderes Highlight für die Bewohner ist der naturnah gestaltete Badestrand – ein Ort für Erholung und Entspannung direkt vor der Haustür.
EIN NACHHALTIGES QUARTIER IM EINKLANG MIT DER NATUR
Bei der Gestaltung des Quartiers wird großer Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz gelegt. Eine moderne Wärmepumpentechnologie nutzt das Wasser des Traunsees für eine kostengünstige, CO2-neutrale Energieversorgung. Ergänzt wird dieses Konzept durch umweltfreundliche Photovoltaikanlagen sowie den Einsatz von Holz als nachhaltigem Baustoff.
Die Neupflanzung von bis zu 125 Bäumen und rund 70 Sträuchern ersetzt alte und schadhafte Bäume, die aus bau- und sicherheitstechnischen Gründen entfernt werden müssen. Zudem entstehen begrünte Freiflächen und eine attraktive Seepromenade, die allen Bewohnern und Besuchern offensteht.
„Ein Refugium zwischen See, Bergen und dem historischen Gmunden.“
ERÖFFNUNG UND AUSBLICK
Die Tiefbauarbeiten sollen im vierten Quartal 2024 beginnen, die Fertigstellung des gesamten Projekts ist für 2026/2027 geplant.
Wer zufällig in Gmunden ist und auf der Esplanade spazieren geht, kann sich vor Ort informieren. Ein Informationspavillon des Projektentwicklers SORAVIA bietet Einblicke und aktuelle Informationen zu allen Projektphasen. Interessierte Käufer können sich vor Ort oder online auf der Projektwebsite registrieren.
Text: Lisa Gasteiger-Rabenstein
„Ein Leben wie im Urlaub: großzügige Terrassen und ein privater Badeplatz mit traumhaften Aussichten.“
SEERESIDENZ GMUNDEN ein Projekt von SORAVIA www.seeresidenz-gmunden.at
Vermarktung: IMMOcontract +43 1 8900800-1490 www.soravia.at
Im **** Hotel & Restaurant Schlosswirt zu Anif begegnet einem die 400 Jahre Geschichte des Hauses in jedem Raum - eine Einzigartigkeit welche aber nicht museal, sondern mit Bedacht und viel Gespür gep egt wird. Stephan Gassner und sein Team scha en eine Balance zwischen Tradition und Moderne und achten dabei darauf den Wohlfühl-Charakter des Hauses zu erhalten. Im Sommer genießt man unter den alten Kastanienbäumen nicht nur regionale und saisonale Speisen sondern auch Wild aus der eigenen Jagd.
Schlosswirt zu Anif
Salzachtalbundesstrasse 7
5081 Anif +43 6246 72175
info@schlosswirt-anif.at www.schlosswirt-anif.at
Die L.art Galerie bekräftigt im Sommer ihre Position, etablierte wie auch aufstrebende Künstler:innen in spannenden Dialogausstellungen zu präsentieren. Gezeigt werden neue Arbeiten von Yun Wang, einer in China geborenen Künstlerin und Rising Star der Galerie, und dem arrivierten österreichischen Künstler Robert Schaberl.
Yun Wang, die neben dem Studium der Malerei eine klassische Gesangsausbildung absolvierte, folgt in ihrem künstlerischen Ausdruck der Musik. Töne werden zu Tropfen. Die Farbe schwimmt förmlich auf der Leinwand, man kann den Rhythmus sehen. „Ich zeige meine Energie und meine Kraft, indem ich Pinsel und Farbe auf der Leinwand durch mein Unterbewusstsein tanzen lasse, und hoffe, dass auch der Betrachter diese Emotion spüren kann.“ In ihrem Spiel aus Pinselstrichen und Farben lässt die Künstlerin Techniken asiatischer Kalligrafie sowie Einflüsse chinesischer Landschaftsmalerei erahnen.
Robert Schaberls Arbeiten sind irisierende Gemälde mit feinsten Lichtspiegelungen und Reflexionen. Sein vorrangiges Thema sind Zentralformen, hypnotische Kreise. „Ich male mit Licht und mit Farbe. In den letzten 20 Jahren habe ich mich ausschließlich damit auseinandergesetzt, farbiges Licht in meine Malerei einzubeziehen.“ Mit äußerster Präzision legt er hauchzarte Schichten übereinander und verwendet dabei Interferenzpigmente, die ähnlich wie winzige Prismen farbiges Licht reflektieren. Mit jeder Änderung des Blickwinkels verändert sich auch die Wirkung seiner Bilder, subtile Farbübergänge changieren und schillern und eröffnen dem Betrachter neue Räume
und Tiefen. Ein besonderes Highlight der Ausstellung sind seine Gemälde mit Blattgold, eine weitere Dimension im Werk des Künstlers.
INFOBOX
L.art Galerie
Linzergasse 25, 5020 Salzburg | www.l-art.at
Ausstellungen:
MICHELA GHISETTI
EDGAR HONETSCHLÄGER bis 20.07.2024
Artist Talk mit Michela Ghisetti 19.07.2024, 18.00 Uhr
YUN WANG
ROBERT SCHABERL
27.06. bis 21.09.2024
ALBANA EJUPI
DOROTHEE GOLZ
28.09. bis 23.11.2024
Skulpturen im Galeriegarten
JUDITH WAGNER
MANFRED WAKOLBINGER
„Meine Sammlung an zeitgenössischer Kunst ist über viele Jahre gewachsen, denn wenn ich Erfolg hatte, habe ich immer einen jungen Künstler mit einem Ankauf unterstützt.“
Marlies Muhr zu ihrer Sammlertätigkeit
Wer auf der Suche nach einer exquisiten Immobilie ist, die durch Ästhetik, Schönheit und Seltenheit besticht, mit einzigartigen architektonischen Merkmalen, einer herausragenden Lage und oft auch einer besonderen historischen oder kulturellen Bedeutung, wird immer wieder auf den Namen MARLIES MUHR IMMOBILIEN stoßen. Der Erfolg der Unternehmensgründerin beruht auf ihren fundierten Marktkenntnissen, gelebter Innovation und dem Bestreben, konsequent das Wohl der Kunden in den Vordergrund zu stellen.
Aufgebaut hat die gebürtige Steirerin und gelernte Kleinkindpädagogin Marlies Muhr das Unternehmen vor 30 Jahren allein. Heute beschäftigt die Kanzlei ein 20-köpfiges Team in Salzburg, Wien, Tirol, Oberösterreich, Bayern und auf Mallorca. Ihr großes Plus waren und sind ihre Wissbegierde, ihr technisches Interesse sowie das Bedürfnis, stets am Puls der Zeit zu bleiben. Bereits vor fast zwei Jahrzehnten erkannte sie als eine der Ersten in der Immobilienbranche die Vorteile eines QR-Codes und nutzt seit Jahren erfolgreich die Möglichkeiten der unterschiedlichsten digitalen Kanäle. Als begabte Malerin, die in jungen Jahren ihren Lebensunterhalt durch den Verkauf ihrer Bilder bestritt, hat sie ein besonderes Gespür für Formen und Farben.
In Österreich ist die eigentümergeführte Marke MARLIES MUHR IMMOBILIEN die erste Adresse für außergewöhnliche Liegenschaften und hochwertige Liebhaberobjekte. Diese einzigartigen Immobilien in erstklassiger Lage, sei es eine elegante Gründerzeitvilla, ein historischer Bauernhof oder eine atemberaubende Seeliegenschaft im Salzkammergut, vermitteln dem Käufer auch ein Stück österreichische Tradition und Lebenskultur.
KR Marlies Muhr versteht sich als Brückenbauerin zwischen Ost- und Westösterreich, Deutschland und Mallorca. Mit dem Eintritt ihres Sohnes Mag. René Schwarzl in das Unternehmen erfolgte neben den bisherigen Aktivitäten in Salzburg, Wien und Kitzbühel auch eine internationale Erweiterung des Portfolios in
Weitläufige Finca in Portocolom mit Meerblick
Bayern, Mallorca und Dubai. Nach seinem Studium der Betriebswirtschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien verbrachte Mag. Schwarzl fast 20 Jahre im Ausland, wo er im Bereich Investmentbanking und Private Equity tätig war. Seine internationale Erfahrung und sein Fachwissen bringen eine neue Dimension in das Unternehmen und stärken die Positionierung von MARLIES MUHR IMMOBILIEN als führender Anbieter am Markt.
Trotz des aktuellen Wandels auf dem Immobilienmarkt ist die Nachfrage nach besonderen Immobilien bei Marlies Muhr ungebrochen. Ihre Kunden schätzen die Diskretion und die persönliche RundumBetreuung von der maßgeschneiderten Beratung mit fundiertem Know-how und dem Ausloten ihrer Bedürfnisse über die gemeinsamen Besichtigungstermine – auch im Ausland – bis zum Vertragsabschluss. Ein zusätzliches Asset ist ein tiefgreifendes Netzwerk an Toparchitekten, Interior-Designern, Steuerberatern, Anwälten und Notaren.
MARLIES MUHR IMMOBILIEN wurde über die Jahrzehnte mehrfach von honorigen nationalen und internationalen Gremien für ihre Arbeit ausgezeichnet: Who’s Who in Luxury Real Estate, LEADERSNET Opinion Leader des Jahres 2024, Best Real
Agency Austria, International Property Award Europe und ebenso der begehrte Immobilienaward Cäsar. Diese Anerkennungen bestätigen das Engagement des Unternehmens, seine Exzellenz und seinen Status als Branchenführer.
Seit Beginn ihrer Tätigkeit fördert Marlies Muhr privat junge Künstler:innen und sie ist ebenso für ihr großes soziales und kulturelles Engagement bekannt. Ausgezeichnet wurde sie mit dem Ehrenzeichen des Landes Salzburg; aufgrund ihrer besonderen Verdienste wurde ihr der Berufstitel „Kommerzialrat“ verliehen.
IM GESPRÄCH MIT KR MARLIES MUHR UND MAG. RENÉ SCHWARZL
„Warten Sie nicht mit dem Kauf einer Immobilie –kaufen Sie und warten Sie.“
Marlies Muhr zum Thema Wertsteigerung von Immobilien
Was hat sich in den letzten 30 Jahren auf dem Immobilienmarkt verändert?
MM: Es gab natürlich einige Höhen und Tiefen, allerdings war die Preisentwicklung der letzten 10 Jahre schon außerordentlich stark und das Angebot wurde
immer knapper. Die Nachfrage nach außergewöhnlichen Liegenschaften ist auch nach der jüngsten Zinswende ungebrochen.
Welche Eigenschaften und Fähigkeiten halten Sie für die wichtigsten, um als Immobilienunternehmen langfristig erfolgreich zu bleiben?
RS: Die Kundenbindung. Der Kunde und seine individuellen Bedürfnisse müssen stets im Vordergrund stehen. Diese Ansprüche werden im persönlichen Gespräch herausgefiltert und entsprechend umgesetzt. Immobilien sind, objektiv betrachtet, zwar etwas Sachliches, aber meistens auch etwas ganz Persönliches. Unsere hochwertigen und oft auch historischen Liegenschaften erzählen immer eine Geschichte und transportieren Emotionen.
Was sind die häufigsten Fehler, die Käufer und Verkäufer Ihrer Meinung nach machen, und wie können diese vermieden werden?
MM: Oft suchen Kunden nach der „perfekten“ Immobilie, welche jedoch nicht immer gänzlich dem Kundenwunsch entspricht. Der Käufer sollte daher bereit sein, einen Kompromiss einzugehen und mit einer gewissen Kreativität und Gelassenheit etwaige Imperfektionen anzunehmen. Verkäufer wiederum betrachten ihre eigene Immobilie als perfekt, sie se-
hen diese durch eine rosarote Brille und überschätzen den marktgerechten Preis ihres Objektes. Die Kunst für uns besteht nun darin, den adäquaten erzielbaren Verkaufspreis zu transportieren.
Wie wichtig ist Ihrer Meinung nach die OnlinePräsenz und Nutzung von sozialen Medien für ein Immobilienunternehmen?
RS: Die Immobilienbranche befindet sich weltweit nun schon seit einigen Jahren im digitalen Wandel. Hier hat sich ein höchst interessantes Spannungsfeld zwischen dem Physischen und dem Abstrakten bzw. Digitalen gebildet. Für uns hat diese Entwicklung höchste Priorität und wir versuchen seit jeher, immer schon Vorreiter im Bereich der digitalen Medien zu sein.
Wie gehen Sie vor, um den Wert einer Immobilie zu bewerten?
MM: Es gibt natürlich unterschiedliche traditionelle Verfahren, um den Preis einer Immobilie zu ermitteln, aber am Ende des Tages ist eine Immobilie eine Kombination aus einer Vielzahl von Faktoren, die sich nicht immer mit Zahlen hinterlegen lassen. Der tatsächliche Wert kann erst nach einer stattgefundenen Transaktion wirklich festgestellt werden. Bei Liebhaberobjekten, Seeliegenschaften, Bauernhäusern oder Penthouse-Wohnungen kann eine Wertermittlung auch deshalb schwierig sein, weil einem oft die Vergleichsobjekte fehlen. Hier können wir mit unserer jahrzehntelangen Erfahrung richtig beraten und unterstützen.
Welche internationalen Trends haben sich in den letzten Jahren entwickelt?
RS: Wir spüren weltweit eine Entwicklung zu mehr Sicherheit UND Flexibilität. Das äußert sich einerseits darin, dass unsere Klientel auch vermehrt nach Immobilien im Ausland sucht, beispielsweise auf der Sonneninsel Mallorca: Hier sprechen die hohe Wohnund Lebensqualität, die hervorragende moderne Infrastruktur, internationale Schulen und deutsche Kliniken sowie verschiedenste Freizeitaktivitäten unsere Kundenklientel besonders an. Auch Immobilien, die einen autarken Lebensstil ermöglichen, werden vermehrt gesucht. Die Nachfrage nach Mietobjekten im Hochpreissegment steigt stetig.
Beispielhaft für das reichhaltige Portfolio von MUHR
REAL ESTATE stellen wir im Folgenden drei sehr unterschiedliche Objekte vor.
„Immobilien sind die beste Quelle des Wohlstandes.“
Mag. René Schwarzl
HISTORISCHE VILLA IM SALZKAMMERGUT
Ein Schmuckstück für Kenner und Liebhaber mit dem Hang zur Individualität, die einen atemberaubend schönen, unverbaubaren Blick über den Mondsee genießen wollen. Seit ihrer Erbauung im Jahr 1885 befand sich diese beeindruckende Villa, inmitten von 3,4 Hektar Parklandschaft mit altem Baumbestand, in Familienbesitz. Errichten ließ sie ein Wiener Industrieller, der die Nähe zu dem in Bad Ischl residierenden Kaiser Franz Josef von Österreich suchte. Und wenn man den Familienannalen Glauben schenken darf, soll hier der Kaiser höchstselbst zu Besuch gewesen sein.
EIN BAUERNHOF IN HINTERTHAL AM FUSSE DES HOCHKÖNIGS
Dieser historische Landsitz vereint ländliche Bergidylle mit charmantem Komfort – ein Refugium in Hinterthal im Pinzgau und ein Paradies für jede Jahreszeit. Dieses prächtige Anwesen liegt auf 1.020 m Seehöhe auf einem großzügigen Grundstück von etwa 5.420 m². Der prachtvolle Garten samt Pool lädt dazu ein, den Alltag hinter sich zu lassen. Die umliegenden Berge animieren zum Entdecken und auch der Golfclub Urslautal bei Maria Alm ist in unmittelbarer Erreichbarkeit.
WEITLÄUFIGE FINCA IN PORTOCOLOM MIT MEERBLICK
An der Ostküste Mallorcas im Einklang mit der Natur auf höchstem Niveau paradiesisch wohnen. Inmitten eines weitläufigen Gartenareals auf 20.000 m² mit majestätischen Palmen und immergrünen Zypressen beeindruckt dieses Anwesen mit mediterranem Charakter durch seine stilvolle Architektur und hochwertige Ausstattung wie typisch mallorquinische Natursteinelemente, schöne Holzbalken und helle Farben. Ein angrenzendes Naturschutzgebiet unterbindet eine weitere Bebauung der umliegenden Grundstücke.
MARLIES MUHR IMMOBILIEN Salzburg – Kitzbühel – Wien –Mallorca – Bayern www.muhr-immobilien.com INFOBOX
Schloss Leopoldskron: edler Veranstaltungsort, Boutiquehotel, internationales Seminarzentrum
Einst sommerliches Lustschloss des Salzburger Fürsterzbischofs, Wohnort von Königen, Fürsten, Grafen und Hochstaplern, geliebtes Refugium des Festspielgründers Max Reinhardt, Bühne opulenter Feste, Drehort von „The Sound of Music“, seit über 75 Jahren Sitz des Salzburg Global Seminar und Hotel –die Geschichte des an einem idyllischen Weiher inmitten eines prachtvollen Parks gelegenen Salzburger Schlosses aus dem 18. Jahrhundert ist spannend, geheimnisvoll und aufregend.
Der ehemalige Diplomat Martin Weiss war unter anderem österreichischer Botschafter in den USA sowie in Israel und Zypern und ist seit 2022 einerseits Präsident der im Jahr 1947 gegründeten gemeinnützigen Organisation SALZBURG
GLOBAL SEMINAR, andererseits zeichnet er auch für den Hotelbetrieb und die Veranstaltungen auf Schloss Leopoldskron verantwortlich.
SCHLOSS LEOPOLDSKRON
„Wir halten die Türen nach außen geschlossen, um sie nach innen weit zu öffnen.“
Martin Weiss
Schloss Leopoldskron bietet eine einzigartige geschützte Privatsphäre ohne Publicity und das Gefühl, hier nicht nur „Gast“, sondern vielmehr ein „Bewohner“ zu
sein. Sämtliche Räume – ob der fürstliche Marmorsaal, die gemütliche Max Reinhardt Bibliothek, der charmante Chinesische Salon, der prunkvolle Rote Salon, der prachtvolle Venezianische Salon oder die intime barocke Schlosskapelle – sind Tag und Nacht frei zugänglich. Erholsam und inspirierend ist ein Spaziergang am Ufer des Weihers entlang mit Blick auf das herrliche Alpenpanorama oder durch den weitläufigen Park mit dem alten Baumbestand und den antiken marmornen Steinfiguren. Hier konnte Max Reinhardt seine Ideen entwickeln, hier wurde das weltweit bedeutendste Festival der Musik und darstellenden Kunst, die Salzburger Festspiele, gegründet.
LEOPOLDSKRON & SALZBURG GLOBAL SEMINAR
„Wir sind keine Kaderschmiede. Unser Ziel ist es, den globalen Austausch zu fördern, der weder ergebnisorientiert noch konfrontativ sein soll. ,Leadership‘ bedeutet für uns, andere Menschen mit unseren Visionen zu motivieren. Das Salzburg Global Seminar schafft hier eine vertrauensvolle, zukunftsorientierte und generationenübergreifende Plattform, um die Welt ein bisschen besser zu machen.“ – Martin Weiss
Die Seminare decken vielfältige Themen ab, welche innovatives Denken fördern und sektorübergreifende Partnerschaften schaffen. Die Teilnehmer sind Wissenschaftler, Fachleute mit spezifischem Wissen und Erfahrung in Bereichen wie Gesundheit, Bildung, Finanzen, Technologie und Medien, gewählte Vertreter und Beamte auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene, Mitglieder der Kunst- und Kulturszene sowie Nachwuchskräfte und junge Innovatoren. Die Organisation mit Sitz in Salzburg und Washington widmet sich darüber hinaus der Förderung eines Netzwerks zwischen internationalen Führungskräften. Seit der Gründung haben mehr als 45.000 „Fellows“ an den Seminaren teilgenommen, das Alumni-Netzwerk erstreckt sich über mehr als 170 Länder. Salzburg Global wird durch Beiträge von Stiftungen, Unternehmen, Regierungsbehörden und Philanthropen finanziert.
FEIERN & TAGEN IN LEOPOLDSKRON
„Das Schloss und der Park bieten einen exklusiven Rahmen für anspruchsvolle gesellschaftliche Aktivitäten, ebenso soll Leopoldskron ein offener Ort für die Salzburger Bevölkerung sein. Dies alles jedoch nur unter der Prämisse, dass dieses private Ambiente nicht verloren geht.“
– Martin Weiss
Und die Salzburger kommen gerne, sei es beim Fest zur Festspieleröffnung, am Tag des Denkmals oder bei den Aufführungen des Salzburger Landestheaters. Hier finden Künstlergespräche, Lesungen und Konzerte statt. Mit großer Freude erwartet man das Fest und die Ausstellung in der Galerie zum Jubiläum des Films „The Sound of Music“, eine Kooperation mit Stadt und Land Salzburg. Mit dem Förderverein „Friends of Schloss Leopoldskron“ wurde ein neues Format für jene geschaffen, welche sich diesem so mystischen und anregenden Ort besonders verbunden fühlen.
Text: Eva von Schilgen
www.schloss-leopoldskron.com Für weitere Informationen zur Freunde-Seite: Giving (salzburgglobal.org) INFOBOX
SCHLOSS LEOPOLDSKRON
Inge Hergenhahn-Dinand (1907–2003): „Bildnis einer Rauchenden“, 1953, Öl auf Leinwand, 72,4 × 58,1 cm, © Erben Hergenhahn-Dinand
Für viele ist Salzburg eine Stadt, in die man gerne wiederkehrt: Jährliche Besuche, etwa zu den Festspielen, führen zu einer Vertrautheit des bekannten Kulturangebots, einer gewissen Routine an Museumsbesuchen und zu besonderen Lieblingsorten.
Gerade dann sind es die Geheimtipps abseits der Menschenmassen, die Salzburg um neue kulturelle Facetten erweitern. Einen dieser versteckten Orte findet man im Herzen der Altstadt: ein noch junges Privatmuseum mit einer außergewöhnlichen Kunstsammlung von Kunstwerken der Moderne, die aus dem Verborgenen geholt wurden.
Das Museum Kunst der Verlorenen Generation widmet sich den während des Nationalsozialismus diffamierten, verfolgten und heute weitgehend in Vergessenheit geratenen Künstlerinnen und Künstlern des 20. Jahrhunderts. Der unscheinbare Eingang in der Sigmund-Haffner-Gasse soll nicht täuschen, denn im ersten Stock des historischen Bürgerhauses verbirgt sich
ein Rückzugsort inmitten der turbulenten Altstadt. Kein zweites Mal im deutschsprachigen Raum gibt es eine solche öffentlich gemachte Privatsammlung, die sich diesem besonderen Thema verschrieben hat.
Die Künstlerinnen und Künstler der Verlorenen Generation stehen stellvertretend für eine große Zahl von vielfältigen Lebensläufen und künstlerischen Ausdrucksformen. Das Spektrum ihrer Geburtsjahre überspannt dabei von 1870 bis 1922 mehr als fünf Jahrzehnte. Die prägenden Jahre ihrer Jugend und weiteren Berufslaufbahn wurden sowohl durch den Ersten als auch den Zweiten Weltkrieg und somit insbesondere durch den Nationalsozialismus geprägt.
Sie absolvierten ihre Ausbildung bei den künstlerischen Größen ihrer Zeit wie Max Beckmann, Wassily Kandinsky oder Henri Matisse und bildeten die aufstrebende Avantgarde der Moderne. Die verschiedenen Lebensmittelpunkte wurden von der Machtübernahme in Deutschland, dem Anschluss Österreichs und der Annektierung weiterer europäischer Gebiete bestimmt.
Während des Nationalsozialismus wurden sie aus dem öffentlichen Kunstbetrieb ausgeschlossen, aus persönlichen Gründen verfolgt oder ihre Kunstwerke wurden als „entartet“ beschlagnahmt. Diese systematische Zensur und Zerstörung von Kunstwerken führte zum Verschwinden einer ganzen Künstlergeneration. Ihre Werke spiegeln nicht nur ihre individuellen Lebensgeschichten wider, sondern auch die künstlerische Vielfalt des frühen 20. Jahrhunderts. Ihr Erbe ist ein wichtiger Bestandteil der europäischen Kunstgeschichte, den das Museum wiederentdeckt.
Die Idee des Museums geht auf die private Initiative des Gründungsdirektors Prof. Dr. Heinz R. Böhme zurück. Geboren in Leipzig, verfolgte der ehemalige Internist eine langjährige Karriere in der Medizin. Nach der Beendigung seiner beruflichen Tätigkeit widmete sich Prof. Dr. Böhme vollkommen seiner Leidenschaft, der Kunst. Das Sammeln der Werke der Verlorenen Generation bedeutet für ihn seit jeher mehr als nur suchen, finden und zusammentragen. Es ist vor allem eine Entdeckung von berührenden und inspirierenden Geschichten hinter den Bildern.
Mit der Eröffnung des Museums im Jahr 2017 schuf er einen Ort, an dem diese Werke oft zum ersten Mal ausgestellt werden. Aktuell umfasst die Sammlung Böhme rund 650 Kunstwerke, vor allem Ölgemälde, und bildet damit den Bestand des gemeinnützigen Privatmuseums. Die Sammlung wird laufend durch Er werbungen und Schenkungen von Nachfahren sowie engagierten Besuchern erweitert. Neben vier Werken der österreichischen Künstlerin Marie-Louise von Motesiczky aus London, die dem Museum für die aktuelle Ausstellung gespendet wurden, gibt es Schenkungen aus Deutschland, Neuseeland oder den USA, die die Sammlung bereichern.
Die jährlich wechselnden Ausstellungen machen die aufwendige Forschung zur Sammlung sichtbar, die durch ein junges Museumsteam thematisch vielseitig beleuchtet und aufgearbeitet wird. So ist die aktuelle Ausstellung „BEYOND BECKMANN“ die erste, die sich zwölf Künstlerinnen und Künstlern der Meisterklasse von Max Beckmann in einem österreichischen Kunstmuseum widmet. Etwa 40 repräsentative Werke erzählen von ihren Lebenswegen über Beckmann hinaus bis zur Sammlung Böhme. Mit Ausstellungen wie dieser vollbringt das Museum als Teil der Salzburger Kulturlandschaft für dieses Themengebiet Pionierforschung. Die Sammlung steht nicht nur für einen wichtigen Abschnitt der Geschichte, sondern auch für einen Dialog über die Zeit hinweg.
Um den langfristigen Betrieb des Museums zu gewährleisten, wurde die gemeinnützige Prof. Dr. Heinz R. Böhme Stiftung gegründet. Diese Stiftung widmet all ihre Ressourcen dem Erhalt des Museums und ist daher auf Unterstützung angewiesen. Neben Schenkungen trägt auch der wachsende Kreis der Freunde und Förderer dazu bei, der verschiedene Programme wie Kunstpatenschaften oder Projektunterstützungen rund um das Museum anbietet.
In der Sigmund-Haffner-Gasse schlummern Geschichten, die nur darauf warten, entdeckt zu werden. Der Standort des Museums mag ein wenig versteckt sein, doch bietet jeder Besuch im Museum die Möglichkeit, lange verborgene Geschichten und Kunstwerke zu entdecken.
MUSEUM DER VERLORENEN GENERATION Sigmund-Haffner-Gasse 12, OG 1 Öffnungszeiten: Di.–Sa., 10:00–17:00 Uhr www.verlorene-generation.com
Antiquitäten | wolf-reyer@imkinsky.com, T: +43 1 532 4200-15
Schmuck | kuthy@imkinsky.com, T: +43 1 532 4200-19
Uhren| wolf-reyer@imkinsky.com, T: +43 1 532 4200-15
Jugendstil & Design | kuthy@imkinsky.com, T: +43 1 532 4200-19
Alte Meister | schmid@imkinsky.com, T: +43 1 532 4200-20
Gemälde des 19. Jahrhunderts | schweighofer@imkinsky.com, T: +43 1 532 4200-10
Klassische Moderne | moerth-gasser@imkinsky.com, T: +43 1 532 4200-14
Zeitgenössische Kunst | pfeiffer@imkinsky.com, T: +43 1 532 4200-13
Chopard, Smaragdohrgehänge mit Diamanten, verkauft um € 51.000
Birnkrug „ Landschaft mit Brunnen“, Johann Schaper, Nürnberg, datiert 1663, verkauft um € 35.000
Jaeger-LeCoultre, Taschenuhr mit Minutenrepetition, Chronograph und Datum, verkauft um € 25.000
Auktionshaus im Kinsky, Freyung 4, A-1010 Wien imkinsky.com
Enghalskrug „Chinoiserie“, Hanau, um 1700, verkauft um € 17.000
Wir unterstützen Sie beim Verkauf von Kunstwerken und -objekten, bei Verlassenschaften und Sammlungsauflösungen. Bei erfolgsversprechenden Exponaten kommen wir zu Ihnen und besprechen alle Möglichkeiten und Chancen persönlich.
Van Cleef & Arpels, Brosche „Leopard“, verkauft um € 40.500
Rolex, Armbanduhr „Daytona Cosmograph“, verkauft um € 38.000
Diamantring, 2. Hälfte 19. Jh., verkauft um € 23.500
Godenschale mit Deckel „Heilige Katharina“, Gmunden, 18. Jh., verkauft um € 13.000
Neunpassige Wabenflasche, Kramsach/Alpenländisch, um 1700, verkauft um € 26.000
Das mit dem Sonderpreis der Jury des 36. Wiener Stadterneuerungspreises prämierte Hotel „THE LEO GRAND“ mitten im Herzen des 1. Bezirks überzeugte kürzlich eine internationale Jury von der behutsamen und innovativen Restaurierung und Transformation des barocken Gebäudes in ein Luxushotel.
Es ist eines der außergewöhnlichsten Hotels im Zentrum Wiens, nur wenige Schritte vom Stephansdom entfernt und in unmittelbarer Nähe zum Graben. Edel und erhaben wirkt die prächtige Hochbarockfassade nach der mehr als 10-jährigen Umbauphase des Hauses aus dem 17. Jahrhundert, dessen Fundamente aus der Römerzeit stammen. Charmant, intim, luxuriös, klassisch, elegant und doch lässig, witzig und kess, durchdacht bis ins kleinste Detail, so präsentiert sich das Innere als ein Ort voll der Fantasie, der Inspiration, der Entspannung, der Geborgenheit.
Dieses faszinierende Konzept entwickelte
Gabriele Lenikus, Creative Director und Chefdesignerin der Lenikus Gruppe. Als ehemalige Flugbegleiterin kennt sie die Bedürfnisse Reisender genau, als ausgebildete Kunsttherapeutin weiß sie um die heilende Wirkung der Kunst.
Bereits von der verkehrsberuhigten Straße aus fallen mir die zwei mit Kunstwerken dekorierten Fenster beidseitig des dunkelroten Portals auf, welches so gar nicht nach einem Hoteleingang aussieht. Die Lobby und der liebenswürdige Empfang der Rezeptionisten vermitteln
mir sofort das Gefühl, „angekommen“ zu sein. Der antike marmorne Kamin mit kleinen Liebesgöttern, Biedermeieruhren, die keine Zeit anzeigen, dem englischen Stil nachempfundene Sitzgarnituren mit Seidenbezügen – in einer Nische sitzt ein junges Paar und spielt Domino auf einem Spieltischchen –, die mit exotischen Pflanzen und Fabeltieren bemalten Wände sowie das Gewölbe, all das lässt in mir das Gefühl aufkommen, in einer anderen, einer idealen, nur dem Schönen zugewandten Welt gelandet zu sein. Es regnet, daher ist der angrenzende Pawlatschen-Innenhof des Gebäudekomplexes überdeckt. Das Geräusch der Tropfen auf dem
Dach wirkt beruhigend. Welch kühler und ruhiger Rückzugsort bei offenem Dach bei Schönwetter dies wohl sein mag oder wie romantisch, nachts von hier aus die Sterne am Himmel zu betrachten.
Ich treffe Gabriele Lenikus in der Lobby; sie hat mir das Buch „Schichten der Zeit – The Leo Grand Wien“ mitgebracht. Auf fast 600 Seiten werden die Geschichte des Hauses, seiner Bewohner und deren Zeitgenossen sowie der Umbau zum Hotel dokumentiert. Auch dieses Buch ist eine Besonderheit. „Ein Fest für alle und die Sinne“, schreibt im Vorwort Sabine Haag, die Generaldirektorin und wissenschaftliche Geschäftsführerin des Wiener KHM-Museumsverbandes.
erhaltenen Renaissancegewölbes in der Lobby gab ich der moldawischen Malerin Marcela Chiriac die kaiserlichen Berglzimmer Schönbrunns, den Gartenpavillon des Stiftes Melk und Salomon Kleiners Stiche der Tierwelt der Menagerie Prinz Eugens als Inspiration und ließ sie, wie einst den Künstler Johann Baptist Wenzel Bergl, exotische Naturoasen kreieren.
„Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.“
Guy de Maupassant (1850–1893), französischer Schriftsteller
Eva von Schilgen: Welche waren Ihre initialen Gedanken zur Ausgestaltung dieses historischen Gebäudes?
Gabriele Lenikus: Nach ausführlicher Recherche der Historie des Hauses war mir klar, dass ich mich auf das barocke Zeitalter und die in dieser Zeit vorherrschende Lebenseinstellung „Carpe diem“ („Nutze den Tag“) konzentrieren wollte. Von diesem Ausgangspunkt machte ich mich auf die Suche nach barocker Schönheit, die ich zeitgenössisch interpretierte und mit der Geschichte des Hauses verband. Für die Wände des original
Die türkische Landschaft im Stiegenhaus setzte der exklusive Tapetenproduzent „Papiers de Paris“ in seiner Tapete nach den Stichen aus der „Voyage pittoresque de la Grèce“ um. Dieser war ein wissensdurstiger Gelehrter, Altertumswissenschaftler und Botschafter im Osmanischen Reich gewesen. Wiederholt standen die Osmanen vor den Toren Wiens, konnten aber im Jahre 1683 unter der Herrschaft Kaiser Leopolds I. endgültig in die Flucht geschlagen werden. Auch wenn diese Geschichte nicht zu leugnen ist, so möchte ich hier in diesem Haus doch eine andere Story erzählen. Daher gibt es nun einen „Salon Orientale“ im Herzen von Wien – einen Ort des Dialogs und des offenen Miteinanders. Ludwig XIV. war ebenfalls ein Widersacher Kaiser Leopolds I., und auch ihn finden Sie in unserem Hotel: Er liegt uns sozusagen „zu Füßen“ –als Doppelporträt in den für uns gewebten Teppichen.
EvS: Wie kam es zum Namen „THE LEO GRAND“?
GL: Durch die Verbindung des jüdischen Bankiers Samuel Oppenheimer (1635–1703) mit Kaiser Leopold. Oppenheimer, der dieses Haus nach einem verheerenden Brand 1702 wieder aufbaute, war am Wiener Hof Leopolds. Diplomat und Hoffaktor, das war die Bezeichnung für einen dort beschäftigten Kaufmann. Er finanzierte nicht nur die Feste Leopolds II., sondern hatte eine zentrale Stelle bei der Heeresfinanzierung und Heereslieferung inne. Seinem Geld und der Begabung des bedeutendsten Feldherrn der Habsburgermonarchie, Prinz Eugen, verdanken wir den Sieg über die Türken. Als Oppenheimer starb, löste dies eine ernste Finanzkrise im Haus Habsburg aus. Andererseits enthält der Name „Leopold“ (althochdeutsch: Luitbald) gleichzeitig die alten Wörter für „Volk“ (luit) und für „kühn“, „tapfer“ (bald). Möge jeder und jede, gleich welchem Volk zugehörig, Kraft, Tapferkeit und Eleganz verkörpern. Die Wörter „Eleganz“ und „Leopold“ erinnern mich wiederum an einen Leoparden, dieses geschmeidige und schöne Krafttier. So habe ich für die Gänge einen Leoparden-Stern-Teppich entworfen. sozusagen einen „Catwalk“ für alle Gäste.
EvS: Im Aufzug habe ich ein weiteres Kunstwerk gesehen ...
GL: Das sind auf einen Spiegel gemalte Putti aus einem Werk von Carlo Maratta (1625–1713), welches die Stiefmutter Kaiser Leopolds I. in Auftrag gegeben hat und das heute im Kunsthistorischen Museum hängt.
Hier kann sich jeder/jede entweder als Engerl oder als Bengerl betrachten. Die Wandbezüge sind aus Leinen und ein einzigartiger Originalentwurf des Designers dieses inzwischen sehr erfolgreichen Stoffes von Braquenié, den ich in Paris am Marché aux Puces de SaintOuen, dem weltgrößten Flohmarkt, entdeckt habe.
EvS: Was waren Ihre Überlegungen zur Einrichtung der 76 Zimmer und Suiten?
GL: Es geht mir um das Miteinander, um das Erschaffen eines Raumes, in dem vermeintliche Gegensätze harmonisch zueinanderfinden. Jedes Entrée ist „vom Lockerl bis zum Sockerl“, wie man auf Wienerisch sagt, komplett mit einer eigens für das Hotel gestalteten Seidentapete ausgestattet. Hier finden wir Kaiser Leopold I. und Samuel Oppenheimer inmitten eines Établissement de luxe et de curiosité, einer Menagerie, die Prinz Eugen in seinem Schloss Belvedere anlegen ließ, vereint. Darin wurden exotische Tiere gehalten und ungewöhnliche Pflanzen gepflegt. Das purpurrote Sofa soll zum Verweilen einladen. Oder Sie setzen sich an die eigens für dieses Hotel gezimmerte, zierlich-verspielte Poudreuse, die gleichzeitig Schminktisch und Sekretär sein kann, und schreiben ihren Liebsten einen Brief mit ersten Reiseeindrücken.
Im Schlafzimmer begegnet dem Gast das Motiv der Taube als Friedenssymbol. Hier sind auch das Großreich Russland und Versailles vereint: Les Colombes („die Tauben“), ein für Katharina die Große (1729–1796)
in Versailles gewobener Stoff, inspirierte mich zu einer eigenen Kreation. Dieser Stoff hier wurde im Waldviertel hergestellt.
Eine weitere Ideenquelle für die Gestaltung des Betthauptes war die Oper „Il pomo d’oro“ („Der goldene Apfel“) des italienischen Komponisten und Sängers Antonio Cesti (1623–1669), die erstmals im Jahre 1668 vor dem kaiserlichen Hof in einem eigens dafür errichteten Freilichttheater in Wien aufgeführt wurde. Die Aufführung dieser Oper dauerte fast zwei Tage und war Bestandteil der umfangreichsten Hochzeitsfeierlichkeiten, die je im Hause Habsburg stattgefunden haben. Hier geht die Braut Kaiser Leopolds I., Margarita Teresa, als Siegerin sogar noch vor den Göttinnen hervor – so jedenfalls lässt es der kaiserliche Geliebte in die Oper einschreiben.
Die gekalkten Wände ließ ich mit einem hellbeigen Walzmuster verzieren. Hier lässt die junge Infantin Margarita Teresa ihre Zöpfe zu uns herab. Die Verwendung des äußert aufwendigen Walzverfahrens ist meinem Respekt vor alten Traditionen geschuldet; außerdem sollen die denkmalgeschützten Wände nicht mit einer Tapete zugekleistert werden, sondern atmen können. So haucht der Atem der Zeit von den Wänden dieses Stadtpalais und erzählt unzählige Geschichten, wenn wir zuhören möchten. Die Infantin begegnet Ihnen übrigens noch an mehreren Stellen im Haus: So ließ ich sie auf einige Rollos drucken, um auch ihr, während sie den friedlich schlummernden Gast vor störendem Licht und Einblicken bewahrt, einen wunderbaren Ausblick auf den Stephansdom, den Trattnerhof und die Peterskirche zu gönnen.
„Mögen hier alle Liebestäubchen, von Aphrodites heiligem Vogel geküsst, ihren Angebeteten in Liebe, Weisheit und Schönheit begegnen.“
Gabriele Lenikus, Creative Director und Chefdesignerin der Lenikus Gruppe
Zu den Kacheln des Badezimmers inspirierte mich die Inschrift „O gütigster Meerstern, errette uns von der Pest“ auf dem filigranen Fassadenrelief des Stadtpalais. Maria wird oft von einem Sternenkranz umgeben dargestellt. Diese Zusammenschau der weltlichen MachtInsignie der Krone und der höheren, astralen Sphäre ließ ich auf die Fliesen der Bäder des THE LEO GRAND Hotels einbrennen. Hier, in einem Bad inmitten von Wien, wird der Gast an türkisblaues Meer, weiße Sandstrände und exotische Meereswesen erinnert.
EvS: Besonders reizvoll finde ich, dass in den Gängen und in den originalen Treppenhäusern zeitgenössische Kunst ausgestellt ist.
GL: Aus unserer Sammlung Lenikus werden hier immer wieder andere Werke der Öffentlichkeit gezeigt. Die derzeit ausgestellten Werke stammen von meiner Lieblingskünstlerin Angela Fischer (*1962). Kunst formt eigene Welten und öffnet Tore für mögliche Wirklichkeiten, die in der Zukunft auf uns warten. In diesem Sinne war es uns wichtig, Geschichte und Gegenwart, das Heute und das Morgen in der Gestaltung des Hauses miteinander zu vereinen, um einen Ort des Loslassens, des Ankommens und der Inspiration zu schaffen. Romantisch, idyllisch, pittoresk darf es sein, mit einem Augenzwinkern und vielen Überraschungen.
Text: Eva von Schilgen
THE LEO GRAND – More than a hotel Lenikus Hotel Collection GmbH
Bauernmarkt 1, 1010 Wien +43 1 90606 | reception@theleogrand.com
Marie-Theres Arnbom
In ihrem neuesten Buch „Die Villen vom Wiener Cottage – Wenn Häuser Geschichten erzählen“ zeichnet die Autorin Marie-Theres Arnbom Lebensgeschichten der ursprünglichen Besitzerfamilien nach und gewährt dem Leser damit Einblick in eine ganze Epoche.
Wer kennt sie nicht, die schönen Villen in der Sternwarte-, der Weimarer, der Peter-Jordan-, der Hartäcker-, der Chimani-, der Gregor-Mendel-Straße oder der Haizingergasse. Sie stehen nicht weit voneinander entfernt in Reih und Glied, eine schöner als die andere, und wenn in der Dämmerung die Lichter in den Salons eingeschaltet werden, kann man Blicke auf elegante Luster und Plafonds erhaschen.
Auch für Marie-Theres Arnbom beginnt jedes Buch mit ausgedehnten Spaziergängen, mit dem interessierten Blick auf Fassaden, Gärten und Zäune, mit dem Erforschen von Nachbarschaften und dem Erkunden des ganzen Grätzels. „Ich muss den Genius Loci spüren“, beschreibt sie, „bevor ich in Archiven, Bibliotheken, auf
Friedhöfen, allen voran dem Döblinger, oder auch auf Dachböden genauer zu recherchieren beginne.“ Im Falle des „Cottage“, der Bezeichnung eines ganz bestimmten Döblinger Stadtteils, ist ihr das besonders leicht gefallen. Hier war sie schon als Kind mit den Großeltern zugange, bevor sie selbst bei Freunden in der einen oder anderen Villa zu Gast war. Was lag also näher, als nach Villen in Bad Ischl, am Attersee, am Traunsee, im Ausseerland, in Pötzleinsdorf und in Baden das Cottageviertel näher unter die Lupe zu nehmen.
Die Bezeichnung „Cottage“ kennt man in Wien, und während dieser Stadtteil heute als eine der nobelsten Adressen gehandelt wird, war er bei seiner Entstehung einfach der Idee geschuldet, den normalen Bürgern das Wohnen mit Ausblick ins Grüne zu ermöglichen. Der
berühmte Architekt Heinrich von Ferstel hatte dieses Lebenskonzept vor 150 Jahren in England gesehen und nach Wien gebracht. Die Grundstücke sollten im Karree zusammenhängen, damit Gartengrenzen von jeweils vier Häusern aneinanderstießen. Somit hatten alle Bewohner den größtmöglichen gemeinsamen Grünraum.
Severin Schreiber, ein „lokaler Potentat“, wie MarieTheres Arnbom sagt, und die Familie Kuffner, die man für die Ottakringer Brauerei und auch für die Sternwarte im 19. Bezirk kennt, haben auf Ferstels Betreiben hin ihre Gründe an den Wiener Cottage Verein verkauft. „Danach sind renommierte Baumeister und Architekten wie Carl von Borkowski, Heinrich von Ferstel selbst, das Duo Fellner & Helmer, Hubert Gessner, Josef Hoffmann oder auch Adolf Loos auf den Plan getreten und haben auf dem Reißbrett ein neues Stadtviertel entwickelt“, so die Autorin. Der am 14. März 1872 gegründete und bis heute bestehende Cottage Verein hat insgesamt an die 350 Häuser errichtet.
„Von all diesen sind bisher nur etwa 30 in den gängigen Büchern über das Cottageviertel erwähnt“, erzählt uns Marie-Theres Arnbom. „Und es sind natürlich diejenigen, die von Persönlichkeiten wie dem Arzt und
Erzähler Arthur Schnitzler, dem Schauspieler Hermann Thimig oder dem Schriftsteller Felix Salten bewohnt waren.“ Die Historikerin Arnbom hat allein in den letzten paar Monaten weitere 170 Häuser von Interesse entdeckt. „Mein Fokus sind die Bewohner“, erläutert sie. „Ich möchte versteckte und vergessene Geschichten erzählen.“ So ist sie beispielsweise auf Adolf Sonnenthal gestoßen, einen Hofschauspieler, mit dessen Familie sieben Villen im Cottage verknüpft sind. Ein „Familienkonglomerat“, wie sie es nennt, das prototypisch für viele weitere Bewohner der Villen steht. „Auffallend ist auch, dass schon damals, zwischen den beiden Weltkriegen, viele der Frauen gut ausgebildet waren. Sie haben Medizin oder andere Fächer studiert und sind für die damalige Zeit neue Wege gegangen“, analysiert Marie-Theres Arnbom.
Im Stakkato fallen Namen wie die Industriellenfamilie Gutmann, der Musikwissenschaftler Guido Adler, der Unternehmer Louis Philipp Friedmann, Lilly Strakosch-Feldringen, die spätere Ehefrau von Heinrich Schnitzler, oder die Bildhauerin Hanna Gärtner, um nur einige zu nennen. Zu jeder dieser Personen kann die Autorin Geschichten erzählen, als wäre sie selbst dabei gewesen, als die Salons belebt waren, die Bib-
liotheken benützt wurden und die Unternehmen und Unternehmungen florierten. Das bittere Ende dieser bemerkenswerten Gesellschaft im Cottage kam 1938, als viele von ihnen vertrieben oder ermordet wurden.
„Ich bin eigentlich eine Sachbuchautorin“, erzählt MarieTheres Arnbom, „aber ohne Emotion und Passion sind meine Bücher nicht interessant. Der Leser muss spüren, dass mir die Menschen, über die ich schreibe, wichtig sind – egal, ob sie leben oder bereits längst gestorben
„Ich bin eigentlich eine Sachbuchautorin, aber ohne Emotion und Passion sind meine Bücher nicht interessant.“
sind.“ Eine akribische wissenschaftliche Recherche bildet dennoch die Grundlage jedes ihrer inzwischen mehr als 20 Bücher.
Begonnen hat es mit ihrer Dissertation. Die Briefe des Stefan Herz-Kestranek, die sie auf dem Dachboden von dessen Sohn entdeckt hatte, bildeten die Grundlage zu „Lebenserfahrungen in der Emigration …“. Es folgten diverse Forschungsprojekte; Jobs im Kulturmanagement, die Gründung eines Kindermusikfestivals in St. Gilgen, das heuer bereits zum 20. Mal stattfinden wird, sowie die Arbeit in der Direktion im Theatermuseum, deren Vertrag sie selbst nicht verlängern wollte, sind nur einige ihrer Stationen. Herausragend und sicherlich vielen Besuchern nach wie vor im Gedächtnis ist die von ihr kuratierte Ausstellung zum Thema „90 Jahre Wiener Frauenkunst“, die 2016 im Museum Zinkenbacher Malerkolonie in St. Gilgen gezeigt wurde.
Auch privat wird bei Marie-Theres Arnbom und ihrem Mann Georg Gaugusch, dem studierten Chemiker, Geschäftsführer des alteingesessenen Stoffhandelsunternehmens Wilhelm Jungmann & Neffe in der Wiener Innenstadt und Historiker mit Spezialgebiet jüdische Genealogie, viel über in Vergessenheit geratene Familiengeschichten gesprochen. Kennengelernt haben sich die beiden – wie könnte es anders sein – in der Heral-
disch-Genealogischen Gesellschaft „ADLER“. In den folgenden Jahren ist das Paar dann gemeinsam mit Leiter, Gartenscheren und Taschenlampen bewaffnet über Friedhofsmauern geklettert, um verwitterten Grabtafeln in den Kronländern Interessantes zu entlocken. Das gelingt noch leichter, seit Georg Gaugusch Hebräisch gelernt hat. Und dieses Wissen konnte er für sein Opus magnum, wie seine Frau es nennt, gut brauchen. Es ist das vierteilige, wissenschaftlich akribisch recherchierte Nachschlagwerk mit dem Titel „Wer einmal war: Das jüdische Großbürgertum Wiens 1800–1938“, in dem er den Lebensgeschichten von etwa 600 Familien nachgeht.
Marie-Theres Arnbom selbst sieht sich als Geschichtenvermittlerin, Theatermacherin, Ausstellungskuratorin, Historikerin, Musikerin und Wissenschaftlerin. Ihre absolute Herzensangelegenheit aber ist das Schreiben: „Es hat mich mein Leben lang begleitet, und irgendwie scheint es mir auch zu gelingen.“
Die Villen vom Wiener Cottage –Wenn Häuser Geschichten erzählen Amalthea Verlag
ISBN: 978-3-99050-254-9 | EUR 28,00 Erscheinungsdatum: 23.09.2024
21. Juni 2024–6. Jänner 2025
Versteckt im 9. Bezirk in Wien befinden sich der Showroom und die Restaurierungswerkstatt von Christoph und Barbara Metlewicz. Als Kunsthändler und Sammler in vierter Generation haben sie sich vor allem französischen Möbeln und dekorativer Kunst verschrieben. Dabei verfolgen sie ein Geschäftsmodell, bei dem die Nachhaltigkeit einen besonderen Stellenwert einnimmt.
Wir haben Herrn Metlewicz zum Interview gebeten, um mehr über seine Leidenschaft zu erfahren und ihn zu seiner Überzeugung zu befragen, dass sein Geschäftsmodell auch in Zukunft noch relevant sein wird.
Seit wann bieten Sie antike Möbel und Accessoires in Wien an?
Mein Vater war ein bekannter Wiener Kunsthändler. Dessen Galerie hat mein Bruder übernommen. Ich selbst habe Betriebswirtschaft studiert und bereits als
Student das Restaurieren von Möbeln nicht nur als Hobby entdeckt, sondern das Handwerk auch gelernt. Während meiner Karriere in der Wirtschaft behielt ich das Geschehen am Antiquitätenmarkt im Blick. Meine Frau Barbara, die aus Paris stammt, arbeitete ebenfalls schon lange in der Branche. Uns gefiel die französische Wohnkultur, und so kauften wir immer wieder schöne Gegenstände, die ich persönlich restaurierte. Vor circa 25 Jahren haben wir dann, getrieben durch unsere Leidenschaft für dekorative Kunst, beschlossen, ganz in der Tradition unserer Vorfahren ein Unternehmen zu gründen.
ist nach Terminvereinbarung möglich.
Was unterscheidet Sie von anderen Kunsthändlern am Markt?
Erstens betreiben wir kein Einzelhandelsgeschäft, da wir uns darauf spezialisiert haben, auf jeden Kunden individuell einzugehen und jedes Projekt maßgeschneidert zu entwickeln.
„Ob ein Möbel für den Handel oder für unsere persönliche Sammlung bestimmt ist: Bei der Restaurierung wenden wir ausschließlich traditionelle Methoden und Materialien an, die sich seit dem 18. Jahrhundert kaum verändert haben.“
Zweitens liegen unsere Preise unter denen des Einzelhandels, da wir durch unser über Jahrzehnte aufgebautes Netzwerk und unsere schlanke Unternehmensstruktur günstiger einkaufen können.
Drittens kaufen wir niemals bereits fertig restaurierte Objekte, da wir keine Gewissheit haben, dass frühere Restaurierungen korrekt abgelaufen sind oder die Objekte durch „Überrestaurierung“ gelitten haben.
Viertens machen wir bei der Qualität der Restaurierung keine Abstriche. Egal, ob ein Möbel für den
Handel oder für unsere persönliche Sammlung bestimmt ist: Wir wenden ausschließlich traditionelle Methoden und Materialien an, die sich seit dem 18. Jahrhundert kaum verändert haben.
Und fünftens sind wir in einem hochspezialisierten Nischenmarkt tätig, anstatt uns mit einem breiten Spektrum von Produkten zu befassen. Nur durch diese Fokussierung konnten wir die herausragende fachliche Expertise aufbauen, die uns zweifellos auszeichnet.
Sie bedienen also eine Nische auf dem österreichischen Markt?
Eine Nische schränkt zwar die Anzahl der potenziellen Kunden ein, das gilt aber in diesem Fall nur für den österreichischen Markt, der extrem eng ist. Global ist die Nachfrage für französische Möbel und Dekorationsobjekte ungebrochen hoch – ungleich höher als für österreichische oder deutsche Ware.
Internationale Möbelsammler suchen vor allem französische Objekte, weil diese über zwei Jahrhunderte hinweg als Vorbilder für alle anderen dienten. Eleganz, Raffinesse und Qualität wurden von niemandem sonst auch nur annähernd erreicht. Für internationale Sammler hat Frankreich den gleichen Stellenwert wie die Schweiz für Uhrensammler.
PAUL SORMANI – Prunkvolle Salonanrichte, Ende des XIX. Jahrhunderts
FRANÇOIS LINKE – Bedeutender Sekretär, Ende des XIX. Jahrhunderts
Louis-XVI-Spiegel, Frankreich, um 1770
Die besten Möbelmacher am französischen Hof hatten ein ähnliches Image wie die größten Maler. Sie signierten auch ihre Werke, die heute manchmal um Millionenbeträge den Besitzer wechseln. Auf eine bestellte Kommode musste König Ludwig XVI. bis zu zwei Jahre warten und den Gegenwert von zwei Zinshäusern bezahlen.
Sie betonen immer, dass die von Ihnen angebotenen Objekte ausschließlich in Ihrem Atelier restauriert werden. Warum ist das so wichtig?
In Wien gibt es etliche Möbelrestaurateure. Einige arbeiten sehr sauber und fachlich einwandfrei, andere nehmen jedoch Aufträge an, obwohl der Kunde es möglichst billig und innerhalb kürzester Zeit haben will. Das geht aber nur, wenn man moderne Kleber anwendet, Trocknungszeiten verkürzt oder Kunstlacke verwendet. In Wirklichkeit wird das Möbelstück dadurch vandalisiert und entwertet. Es wird später keine weitere Restaurierung mehr ertragen. Seine Stunden sind gezählt.
In unserem Atelier verwenden wir ausschließlich traditionelle Materialien wie Knochenleim, Bimsstein, Schellack, Bienenwachs und Spiritus. Zudem haben wir ausreichend alte, aus Rekuperation stammende, Breite
Louis-XV-Fauteuils
Fehlende Zierbeschläge werden in höchster Qualität nachgegossen, in Handarbeit ziseliert und vergoldet. Auch Privatkunden können bei ArtLiving fehlende Beschläge anfertigen lassen.
„Internationale Möbelsammler suchen vor allem französische Objekte, weil diese über zwei Jahrhunderte hinweg als Vorbilder für alle anderen dienten.“
gesägte Edelholzfurniere, um fehlende Teile zu ersetzen. Eine vollständige Restaurierung dauert bei uns drei bis sechs Monate, oft sogar noch länger.
Gibt es noch andere Alleinstellungsmerkmale, auf die Sie besonders stolz sind?
Ja, definitiv. Bisher haben wir nur über Arbeiten mit Holz gesprochen. Bei französischen Möbeln sind jedoch die oft vergoldeten Beschläge von größter Bedeutung. Die Gussqualität, Ziselierung und Vergoldung
sind absolut preisentscheidend. Leider sind die Originalbeschläge manchmal nicht mehr vollständig vorhanden oder irreparabel. Man kann aber keine Kommode mit vier Laden und nur drei Griffen anbieten.
Hier kommt unser Know-how voll zum Tragen. Wir haben über 500 Gussformen von Beschlägen auf Lager und finden meistens die richtige. Wir gießen das Stück, ziselieren, vergolden und patinieren es. Das kann in Österreich bestimmt niemand außer uns. Wir vergolden auch Kundenobjekte aus Bronze wie Kandelaber, Wandappliken oder Ziergegenstände.
Ein weiterer Aspekt betrifft Privatkunden, die eine Vorstellung davon haben, was sie brauchen, aber einfach nicht über die Zeit verfügen, sich mit der Suche danach zu beschäftigen. Wir haben ein dichtes Netz-
Kommode im Transitionsstil, nach Vorbild von PIERRE ROUSSEL, Mitte des XIX. Jahrhunderts
„An einem 250 Jahre alten Schreibtisch haben bereits 20 Generationen gesessen und weitere 20 werden es noch tun.
Gibt es ein besseres Beispiel für Nachhaltigkeit?“
werk an Quellen, das es uns erlaubt, den gesuchten Gegenstand rasch zu finden, bei uns zu restaurieren und zu liefern. Der Kunde bekommt genau das, was er sich vorgestellt hat, und das zu einem attraktiven Preis. Er kann auch den Restaurierungsprozess begleiten, um auf Nummer sicher zu gehen, dass wir nachhaltig arbeiten.
Können Sie die Beobachtung bestätigen, dass wir seit Jahren mit einem schrumpfenden Markt zu tun haben und die antike Einrichtung aus der Mode gekommen ist?
Ich glaube, die Talsohle ist bereits überschritten. Einerseits ist die Generation der klassischen Antiquitätensammler aus demografischen Gründen kleiner geworden, andererseits entdecken viele Innenarchitekten, dass einzelne antike Objekte in einem modernen Interieur sehr viel Ambiente schaffen können.
Man möchte auch wieder etwas besitzen, das wirklich einzigartig ist. Das ist ähnlich wie bei der Frage nach der besten Marke für Herrenanzüge: Die Antwort lautet: ein eigener Maßschneider!
Betrachtet man das Preisniveau, gab es in den letzten 30 Jahren für bestimmte Arten von Objekten einen regelrechten Absturz. Ein guter österreichischer Barocktabernakel kostete vor 30 Jahren eine Million Schilling, also rund 70.000 Euro. Heute bekommen Sie dafür höchstens 10.000 Euro! Ähnlich erging es dem Biedermeier. Nur bei besonderen Stücken zahlt sich eine Restaurierung noch aus. Preise für französische Möbel sind dagegen stabil geblieben und in etwa mit der Inflation gestiegen. Trotzdem: Antike Möbel waren nie so günstig wie jetzt! Das wird sich aber bald ändern.
Da wir beim Wort „Inflation“ angelangt sind: Alles wird teurer – gilt das auch für Antiquitäten?
Marktpreise für mittlere „Standardware“ reagieren relativ spät auf Inflation. Wir merken es jedoch bereits beim Einkauf, da wir im gehobenen Bereich agieren. Die Preise für gute und sehr gute Ware explodieren förmlich. Man darf auch nicht vergessen, dass eine Restaurierung den Einstandspreis ohne Weiteres verdoppeln kann. Da sind die höheren Löhne und Mieten die wesentlichen Preistreiber. Der wichtigste Grund ist jedoch, dass ein großer Teil der heute vorhandenen Möbel einfach verschwinden wird, weil sich
die Restaurierung nicht mehr lohnt. Mittelmaß wird verschwinden, Topqualität wird immer teurer. Da sind wir mit französischen Möbeln gut positioniert.
Der Kauf von Kunst ist immer von Emotionen oder gar Leidenschaft begleitet. Gibt es aus heutiger Sicht noch andere Argumente, die für den Kauf zum Beispiel eines Schreibtisches aus dem 18. Jahrhundert sprechen?
Es gibt mehrere, wenn man an das Wort „Nachhaltigkeit“ denkt: An einem 250 Jahre alten Schreibtisch haben bereits 20 Generationen gesessen, und es werden – falls das Möbelstück gepflegt wird –noch weitere 20 bis 50 tun. In dieser Zeit werden mindestens 100 neue Schreibtische weniger produziert, weniger Wälder gefällt, weniger Chemikalien, Lacke und Energie verbraucht. Gibt es ein besseres Beispiel für Nachhaltigkeit?
Ein Schreibtisch, der vor 250 Jahren von einem Ebenisten verkauft wurde, besitzt heute einen Wert, der mindestens so hoch ist wie damals, wenn nicht sogar höher. In Zukunft wird das Angebot an hochwertigen antiken Möbeln immer kleiner und man kann deshalb davon ausgehen, dass der Wert weiter steigen wird. Versuchen Sie es jetzt mit einem neuen
Schreibtisch: Wie viel bekommen Sie für ein Exemplar, das Sie um 1.000 Euro gekauft haben und einen
Tag benutzt haben? Nur einen Bruchteil. Nach einem Jahr? Gar nichts mehr. Es geht also nicht nur um Nachhaltigkeit der Umwelt zuliebe, es geht um die Nachhaltigkeit Ihrer eigenen Geldbörse. Antiquitätenkauf ist kein Konsum, sondern Investition.
Wie groß ist Ihr Lager an antiken Möbeln und Dekorationsobjekten und wo kann man Sie besuchen? In unserem Showroom und Atelier haben wir im Schnitt 150 Objekte, die entweder bereits restauriert sind oder dafür vorbereitet werden. Beide Lokalitäten können nach Terminvereinbarung gerne besichtigt werden. Wir freuen uns immer sehr, wenn wir interessierten Besuchern unsere Objekte und unsere Arbeit präsentieren können.
Entdecken Sie exklusive Antiquitäten
Firmensitz:
Garnisongasse 3, 1090 Wien
Showroom & Werkstatt:
Mariannengasse 8, 1090 Wien
(Besichtigung nur nach Terminvereinbarung)
E-Mail: contact@artliving.at www.artliving.at Tel.: +43 664 2371023
Künstler Clemens Wolf posiert vor seinen „Parachute Works“, die im Rahmen der Ausstellung „FREEFALL“ in der Beletage des Palais Festetics gezeigt werden.
Im Herzen Wiens, genauer gesagt im 9. Bezirk, hat die Kunstszene einen neuen, beeindruckenden Schauplatz gefunden: das Palais Festetics. Das architektonische Juwel, im Jahr 1858 von den renommierten Architekten Johann Julius Romano und August Schwendenwein für Eugenie Gräfin Festetics de Tolna erbaut, ist die neue Heimat von Node Contemporary. Die Galerie und das Team rund
um Gründer Axel Walek haben sich die Zwischennutzung von historischen Gebäuden zum Markenzeichen gemacht und bespielen nach dem fulminanten Start im vergangenen Jahr in der Villa Mautner-Jäger nun für die kommenden 18 Monate das Prunkpalais in der Berggasse 16, das einstmals der Sitz der k. u. k. ExportAkademie war und zuletzt von der Kammer der gewerblichen Wirtschaft in Wien genutzt wurde.
Trifft den Zeitgeist: Im ArtSpace wird auf 430 Quadratmetern die Ausstellung „Mirror Mirror“, kuratiert von Walter Hösel, gezeigt.
Neue Kunst trifft alten Charme: Die denkmalgeschützten Prunkräumen bilden den kontrastreichen Rahmen für die abstrakten Werke zeitgenössischer Kunstschaffender.
Ein Blick auf den ArtSpace im Mezzanin des Gebäudes, bei dem es aktuell unter anderem das Kunstwerk „Gurkenschwarm“ von Theres Cassini zu bestaunen gibt.
Anstelle von Aktenstapeln tummeln sich nun in der Beletage und im Mezzanin, das zu einem ArtSpace umgestaltet wurde, allerlei Kunstwerke, darunter die Textilskulptur „Gurkenschwarm“ von Theres Cassini, die die Ausstellung „MIRROR MIRROR“, kuratiert von Walter Hösel, einleitet und auch die Kreationen von rund 40 weiteren Kunstschaffenden umfasst. In den prunkvollen Räumen der Beletage wird Clemens Wolfs Ausstellung „FREEFALL“ gezeigt, die das Zusammenspiel von Gravitation und visueller Kunst erforscht. Besonders hervorzuheben sind seine Fallschirmskulpturen, die das Stiegenhaus in ein dreidimensionales Gesamtkunstwerk verwandeln und den Raum auf eindrucksvolle Weise inszenieren. Zu Staunen soll es in den kommenden Monaten noch viel mehr geben. Das Palais wird zur Bühne für ein reichhaltiges Kulturprogramm, das sich von Ausstellungen über Literaturveranstaltungen bis hin zu Panels streckt. Node Contemporary versteht sich dabei als Knotenpunkt für Kunst und Kultur und soll den Menschen außergewöhnliche Räume zugänglich machen sowie einen Mehrwert für die Allgemeinheit und die Objekte schaffen. Mit dem prunkvollen Palais Festetics ist der ideale Rahmen dafür jedenfalls gefunden.
Node Contemporary versteht sich dabei als Knotenpunkt für Kunst und Kultur und soll außergewöhnliche Räume den Menschen zugänglich machen.
MIRROR MIRROR (bis 6. Juli 2024)
Node Contemporary – ArtSpace Palais Festetics
Berggasse 16, 1090 Wien Do. 16–20 Uhr
Fr. & Sa. 14–20 Uhr
Eintritt: 12 EUR
Die Danube Private University (DPU) sieht es als wichtige Aufgabe an, ihren Studierenden exzellente Fachkompetenz in Medizin sowie Zahnmedizin zu vermitteln und darüber hinaus, einem humanistischen Leitbild folgend, im Sinne eines „Studium generale“ auf extracurricularer Ebene einen weiten Horizont in einem College-Umfeld zu eröffnen.
Stefanie Arco-Zinneberg, MA, unternahm im Rahmen dieses transdisziplinären Ansatzes einen philosophischen Spaziergang durch die Renaissance.
SCHLOSSSEITEN: Was fällt Ihnen zur Epoche der Renaissance ein?
Arco: Ad hoc denke ich an das humanistische Leitbild der Danube Private University (DPU) und an Leonardo da Vinci. Seine anatomischen Studien, die er auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse beginnend zum Ende des 15. Jahrhunderts mit Wirkung bis in die Gegenwart zu Weltrang führte.
Was macht Leonardo da Vinci für Sie einzigartig? Er war ein Universalgenie. Wissenschaft und Kunst gingen in seinem Oeuvre eine Symbiose ein. Er war mit einer intrinsischen Motivation für Entdeckerfreude gesegnet, schon zu Lebzeiten beeindruckte er durch seine futuristischen Erfindungen. Der Facettenreichtum seines Spektrums ergab sich unter anderem durch seine Freundschaft mit Luca Pacioli, Franziskanermönch und Mathematiker, im Zuge
derer er hervorragende Kenntnisse auf dem Gebiet der Geometrie und Algebra erlangte. Maßgeblich war hierbei die „Divina Proportione“.
Was bedeutet die „Divina Proportione“ mathematisch?
Sie meint im Grunde das seit dem 19. Jahrhundert als „Goldener Schnitt“ bezeichnete Streckenverhältnis der Teilung im inneren und äußeren Verhältnis, die Zahl 1,6180339887, vertreten durch den griechischen Buchstaben Phi, das erstmals in antiken Schriften durch Euklid nachgewiesen wurde, von damals bis heute Denker zahlreicher Disziplinen inspiriert und dabei eine methodische Effektivität sowie visuelle Harmonie impliziert.
Was bedeutet diese in Bezug auf Leonardo da Vinci? Luca Pacioli brachte die Mathematik in einen
Stefanie Arco-Zinneberg, MA, ist Miteigentümerin der Danube Private University (DPU) sowie als Direktorin für Marketing und Management operativ an dieser tätig.
An der DPU sind derzeit über 2500 Studierende aus 66 Nationen für graduale und postgraduale Studien- und Universitätslehrgänge in der Human- und Zahnmedizin inskribiert. Die Universität befindet sich in Krems an der Donau, im UNESCO Weltkulturerbe Wachau und damit in einer der attraktivsten Regionen Österreichs.
theologisch-philosophischen Zusammenhang, aus dem eine göttliche Wahrnehmung des Verhältnisses hervorging: Die Einzigartigkeit des Wertes ist in der Einmaligkeit Gottes widergespiegelt, die drei geometrischen Strecken stellen die Dreifaltigkeit dar, die Irrationalität der unendlichen Folge natürlicher Zahlen wird mit dem unergründlichen Gott verglichen, die Eigenschaft der Selbstähnlichkeit weist auf die Allgegenwart des Herrn hin und ebenso, wie Gott dem Weltall die „Quintessenz“ verleiht, verhält sich der Goldene Schnitt zum Dodekaeder, welches vom Ganzen losgelöst nicht konstruiert werden kann.
Leonardo da Vinci zeigte sich avantgardistisch, er verkörperte eine humanistische, wissenschaftliche und künstlerische Wahrnehmung, die offen dafür war, Traditionen herauszufordern und neue Wege der Ausdrucksformen zu erforschen. In Italien konnte er seine anatomischen Studien an Menschen und Ochsenherzen nicht weiterführen, da Papst Leo X. diese nicht goutierte. Daraufhin nahm er die Einladung des 21-jährigen Franz I., König von Frankreich, an, der ihm im Loiretal alle Möglichkeiten gab, seinen Geist zu entfalten. Leonardo da Vinci stellte für sich die Wissenschaft an diesem Punkt seines Lebens damit
über die göttliche Wahrnehmung. Er interpretierte mathematisch, physikalisch und war dabei an Gesetze gebunden, fand aber gleichsam einen künstlerischen Weg, die Schöpfung zu verstehen.
Für mich äußerst eindrücklich ist in diesem Zusammenhang sein innovatives architektonisches Design der Doppelwendeltreppe des Schlosses Chambord, das er in dieser Schaffensphase mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit realisierte.
Diese Zentraltreppe des multidimensional beeindruckenden Bauwerks, welches 1981 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt wurde, ist ein Kunstwerk im Kunstwerk. Auf den ersten Blick erscheint diese wie eine einzige Struktur, weitet man den Blick, so präsentiert sie sich als doppelläufig in zwei separaten, spiralförmigen Ranken, die sich in den Prunksaal des Schlosses hinaufschlängeln. Eine Besonderheit ist, dass zwei Menschen die Treppe zeitgleich hinauf- und hinabsteigen können, ohne sich dabei zu begegnen.
Leonardo da Vinci verlieh der Treppe die symbolische Bedeutung der „stetigen Erneuerung des Lebens“.
Heutzutage lässt sich sagen, dass diese Treppe in ihrem Aufbau der menschlichen DNA gleicht, die – erst im 20. Jahrhundert durch James Watson und Francis Crick entschlüsselt – den gesamten Bauplan für alle Teile unseres Lebens, den genetischen Code, ausmacht.
Göttliche Wahrnehmung: Kunstvolles Fenster im Baptisterium der päpstlichen Basilika Santa Maria Maggiore, Rom
Triptychon: Leonardo da Vincis Design – Doppelwendeltreppe des Schlosses Chambord – Doppelhelix der DNA
Ich induzierte, dass Leonardo da Vinci demnach der Gestalt seiner Erfindung eine anatomische Bedeutung zumaß, die er nicht offensichtlich zuordnen konnte, die allerdings, rund 500 Jahre später wissenschaftlich belegt, eine der größten Errungenschaften in der Forschung darstellt.
Es erschien mir, er hätte mit der Treppe sein anatomisches Wissen, als Pionier des Mediums „Zeichnung“, zum Ende seines Lebens, Anfang des 16. Jahrhunderts, in einem baulichen Kompendium vollendet und verewigt.
Ich fragte mich, ob Leonardo da Vinci aus seiner Genialität heraus die Fähigkeit besaß, über ästhetische Wahrnehmung naturwissenschaftlich-phänomenische Rückschlüsse zu ziehen oder die menschliche Wahrnehmung in der DNA verankert sei. Meiner Neugier folgend, beschloss ich, seinem Vorbild nach einen Wissenschaftler zu konsultieren.
Herr Professor Pries, wie lautet Ihre Antwort?
Pries: Leonardo da Vinci hat in einzigartiger Weise vermocht, Kunst, Wissenschaft und Technologie zu verbinden. In all diesen Bereichen war er nicht nur kenntnisreich, sondern selbst ein herausragender Exponent an vorderster Front der Entwicklung. Seine anatomischen Studien und technischen Entwürfe sind genauso bahnbrechend und prägend wie seine Kunstwerke „Mona Lisa“ oder „Das letzte Abendmahl“. Dabei stehen seine ästhetischen Fähigkeiten in einem stetigen Dialog mit seinen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen. In seiner Zeichnung zum vitruvianischen Menschen werden die anatomische
DR. AXEL R. PRIES, MD
Pro-Rektor Humanmedizin der Danube Private University (DPU), Head of World Health Summit (WHS), vormals Dekan der Charité Berlin
und die ästhetische Perspektive mit geometrischen und mathematischen Vorgaben ergänzt. Dabei sind alle drei Komponenten – Ästhetik, Anatomie und Geometrie – gleichberechtigte und notwendige Bestandteile seiner umfassenden Analyse der „conditio humana“ und machen dieses Werk zu einem der meistreproduzierten und meistzitierten der Weltgeschichte.
Seine einzigartige Fähigkeit zur Synthese ästhetischer und funktionaler Aspekte in einem einzelnen Werk unterliegt auch dem Geheimnis der Wendeltreppe in Chambord. Die Ausführung als doppelte, gegenläufige Schraube erzeugt für alle Nutzer ein besonderes, ästhetisch-kommunikativ stimulierendes Erlebnis: Wenn eine Person die Treppe hinauf- und eine andere hinuntergeht, sehen sie sich gegenseitig und erwarten, sich zu treffen. Sie kommen einander näher, verlassen aber die Treppe wieder, ohne sich physisch zu begegnen. Es findet Kommunikation bei Wahrung von Distanz statt.
Es fällt schwer, hier keine Beziehungen zur DNA-Doppelhelix zu sehen. Das Bauprinzip als Doppelschraube ist das gleiche und auch in der Funktion finden sich überraschende Analogien. Die beiden komplementären Basenstränge kommunizieren in der DNA – aber sie bewahren ihre Identität und verschmelzen nicht. Gerade diese Eigenständigkeit bei inhaltlicher Komplementarität erlaubt es, die Stränge voneinander zu trennen, jeweils den fehlenden, komplementären Strang zu regenerieren und so das Erbgut für die Zellteilung zu duplizieren.
Das konnte Leonardo da Vinci nicht wissen. Aber wenn er sagt, dass die Form seiner doppelläufigen Treppe die „stetige Erneuerung des Lebens“ symbolisiert, so kommt man nicht umhin, seine visionäre Kraft zu bewundern. Offensichtlich hatte er die regenerative Kraft einer Struktur erkannt, die Partner in eine enge, geregelte Kommunikation bringt – sie jedoch nicht miteinander verschmelzen lässt!
Welche Conclusio ziehen Sie aus dieser Aussage?
Arco: Es ist eine Imagination: Inmitten der wilden Auen der Loire, Flora und Fauna in Einklang, in der Ferne auf Leonardo da Vincis Faszinosum blicken und sich gleichsam bewusst sein, dass der Falke seit Tausenden von Jahren seine Beute im Flug der goldenen Spirale schlägt und damit sein Überleben sichert. In dynamischer, auch spannungsvoller Lebendigkeit entfaltet sich der Einzelne im Maß der Natur frei zur vollen Blüte des Seins in Verbundenheit des Ganzen zur schöpferischen Harmonie. Alles ist mit allem verbunden, eine stetige Renaissance.
Danube Private University (DPU)
Steiner Landstraße 124
3500 Krems an der Donau AUSTRIA
Kontakt
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ein Name ist eng mit bedeutenden Renovierungsprojekten in Wien verbunden –Ing. Franz Mekyna, renommierter Baumeister und Inhaber der FM Baukonstruktionen KG, ist seit mehr als zwei Jahrzehnten fester Bestandteil der Bauindustrie. Sein Unternehmen ist ein Traditionsbetrieb mit Sitz in Stockerau. Seine Leidenschaft: das Erhalten, das Revitalisieren und das Renovieren von Wiener Gründerzeithäusern.
Mit einem starken Fokus auf traditionelle Bau- und Handwerkskunst hat Mekyna eine beeindruckende Liste von Referenzen aufgebaut, darunter das Burgtheater und die Staatsoper Wien. Im Burgtheater zählt die Restaurierung der berühmten Feststiege zu seinen Vorzeigeobjekten, in der Staatsoper verhalf er dem Foyer zu glanzvoller und zeitgemäßer Nutzung. „Diese Arbeiten zeigen unsere Expertise in der nahtlosen Verbin-
Nachhaltige Restaurierung: Jedes Projekt bei FM Baukonstruktionen wird mit größter Sorgfalt behandelt.
dung von alten Handwerkstechniken mit modernen Erhaltungsmethoden“, sagt er. Zahlreiche historische Fassaden Wiens hat der Baumeister restauriert und sogar Fresken in Italien liebevoll wiederhergestellt.
ALTE TECHNIKEN
Was den Baumeister auszeichnet, ist seine Fähigkeit, Qualität zu erschwinglichen Preisen zu liefern, ohne dabei Kompromisse einzugehen. Jeder Auftrag beginnt mit einer gründlichen Untersuchung des Bauzustands, um sicherzustellen, dass die Sanierung den höchsten Standards entspricht. „Ich verstehe es, den richtigen Mix aus Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit zu finden“, betont Mekyna. Sein Team von Handwerkern, akademisch ausgebildeten Restaurateuren und Baufachleuten beherrscht alte Techniken und setzt diese gekonnt ein. „Alle unsere Techniken werden vom Bundesdenkmalamt akzeptiert“, sagt er stolz.
Ein weiteres herausragendes Beispiel für seine Expertise ist die Restaurierung eines Hauses in der Alser Straße 18, das zu 80 Prozent zerstört war. Mit viel Feingefühl für historische Details wurde die Fassade des secessionistischen Juwels aus dem Jahr 1906 wiederhergestellt.
TRADITION UND NACHHALTIGKEIT
Franz Mekyna ist ein Baumeister mit Familientradition. Sein Vater war Tischlermeister und Gebäudeinspektor bei den Wiener Bundestheatern, dadurch wurde sein Interesse an handwerklichen Traditionen schon in jun-
Die Fassade dieses Hauses war stark mitgenommen, nun erstrahlt sie wieder wie anno 1906.
gen Jahren geweckt. Mekynas Laufbahn begann im Möbel- und Holzstiegenbau, bevor er einen Abschluss als Hochbauingenieur machte.
Der Baumeister betrachtet seine Arbeit als eine Verpflichtung zur Bewahrung des kulturellen Erbes und investiert in die Förderung österreichischer Handwerkstraditionen. „Ich will etwas weitergeben. Mein Ziel ist es, ein Handwerkerdorf zu schaffen, das Geschichte, Gegenwart und Zukunft vereint“, sagt er abschließend.
Maßgeschneiderte Musik für Unternehmen und exklusive Kompositionen für die eigene Persönlichkeit: Der Wiener Komponist und Dirigent Emanuel Schulz interpretiert das Konzept der traditionellen Auftragskomposition neu und entwickelt auf Wunsch persönliche und individuelle Musikstücke.
Musik besitzt die großartige Fähigkeit, unsere innersten Qualitäten zu wecken und unsere Persönlichkeit darzustellen. Die Antwort, wie sich die individuelle Verbindung zwischen Mensch und Musik entschlüsseln lässt, liegt in der Archetypen-Methode von Emanuel Schulz. Archetypen sind Urcharaktere wie „der König“, „die Jungfrau“ oder „das innere Kind“. Mit seiner Methode „Schulz Archetype Music“ analysiert der Komponist und Dirigent Unternehmen und Personen nach archetypischen Gesichtspunkten und verwandelt diese Erkenntnisse anschließend in maßgeschneiderte Kompositionen.
DIE SCHULZ METHODE
Schulz versteht Musik als kraftvolles Werkzeug. „Sie ist der Spiegel unserer Seele“, sagt er. Seine Methode umfasst einen musikalischen Persönlichkeitstest, um herauszufinden, welche Musik dem Kunden am meisten entspricht. „Menschen entdecken so ihre musikalische DNA“, sagt Emanuel Schulz. Die ArchetypenMethode schafft auch die Basis für Kompositionen für
Unternehmen oder Veranstaltungen. Kompositionsaufträge erhielt er unter anderem von den Wiener Philharmonikern, dem Hotel Imperial und Hirsch Uhrenarmbänder. Zusammen mit Elisabeth Schulz bietet er Firmenseminare und Soundkonzepte an, die auf der Schulz Archetype Music fußen.
„MEIN VORBILD IST MOZART“
Seit zwei Jahrzehnten ist Emanuel Schulz musikalischer Leiter von Schloss Stuppach; er kreiert für das Hotel Imperial als „Haus- und Hofkomponist“ individuelle Kompositionen und ist Dirigent der Wiener Mozart Konzerte. Die Entschlüsselung der Codes in Mozarts Musik war ein Schlüsselelement bei der Entwicklung der Schulz Archetype Music.
INFOBOX
Mag. Emanuel Schulz 0699 10815945
info@emanuel-schulz.com www.schulz-archetype-music.com
Es gibt unzählige Anlageklassen, mit denen man sein Geld vermehren oder auch verlieren kann. Eine davon ist das Bankkonto. Wer sein Geld mit Freude am Fahren anlegen möchte, sollte überlegen, in einen Oldtimer zu investieren. Wer es moderner mag, denkt an einen Youngtimer. Die SCHLOSSSEITEN wissen, an welchen Schrauben man drehen muss.
Text von Beatrice Tourou
Manche Investoren zocken gerne an den Börsen, andere legen traditionell in ETFs an und wieder andere spekulieren mit Bitcoins. Will man sich aber aus dem Finanzmarkt herausnehmen und sein Geld dennoch arbeiten lassen, wendet man sich in der Regel an Anlageklassen, wo man sich mehr oder weniger auskennt. Ist man kunstaffin, hat man eine Kunstberaterin als Souffleuse, liebt man Edelsteine, kommt der Gemmologe zu Besuch. Will man aber in Autos investieren – an wen wendet man sich dann? Georg Groh, Berater bei EFS Consulting, arbeitet nicht nur in der Automobilindustrie, sondern ist selbst begeisterter Sammler zeitgenössischer Autos und nennt sofort seinen Freund und Mechaniker Thomas Rab von OldtimerCenterVienna „Im Grunde muss man sich erst mal überlegen, was man denn mit diesem Auto will. Möchte man es in der Garage stehen lassen und auf Wertzuwachs hoffen oder es auch fahren?“ Groh erläutert weiter: „Die nächste Frage ist dann: Was darf es kosten und wann macht ein Investment überhaupt Sinn?“ Der Automobilmarkt ist wie jeder andere Markt von Angebot und Nachfrage getrieben. Das heißt: Wurde ein Auto bereits in geringer Stückzahl produziert und diese mit der Zeit aufgrund von Unfällen oder Verfall dezimiert, sind nur noch wenige Autos des Modells
„Auch Oldtimer werden in China gefälscht.“
vorhanden, und die Nachfrage war bis vor Kurzem tendenziell steigend. Kauft man heute ein besonderes Modell, ist das der Youngtimer von morgen. „Ist ein Modell einer Automarke Technologieträger, ist es als Anlage interessant“, erklärt der Autoenthusiast Georg Groh. Ausschlaggebend für die Klassifizierung als Old- bzw. Youngtimer ist das Datum der Erstzulassung und nicht unbedingt das Baujahr. Dieses gilt als Stichtag und muss bei Youngtimern mindestens 20 Jahre, bei Oldtimern mindestens 30 Jahre in der Vergangenheit liegen. Ein Auto ist allerdings fast immer auch ein emotionales Investment. Im Jahr 2022 wurde der globale Markt für Oldtimer-Autos auf etwa 30 Milliarden US-Dollar geschätzt. Der Markt zeigt ein robustes Wachstum, unterstützt durch steigendes Interesse und Investitionen in klassische Fahrzeuge, auch wenn Thomas Rab von OldtimerCenterVienna im anschließenden Interview eine andere Beobachtung bei sich in der Werkstätte macht. Nordamerika und Europa dominieren das Geschehen, wobei die USA und Länder wie Deutschland und das Vereinigte Königreich besonders hervortreten. Es wird erwartet, dass der Markt weiter wächst – mit einer prognostizierten jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 8,7 % von 2023 bis 2028 (Credence Research).
Etliche Beispiele zeigen, wie lukrativ ein Investment in das richtige Auto sein kann.
Ferrari 250 GTO (1962): Allgemein als der „Heilige Gral“ unter den Oldtimern bekannt, ist der Ferrari 250 GTO ein seltenes und begehrtes Meisterwerk. Mit lediglich 36 produzierten Einheiten erzielen diese Vintage-Ferraris oftmals astronomische Summen bei diversen Auktionen. Im Jahr 2018 wurde ein 1962er Ferrari 250 GTO für den Rekordpreis von 48,4 Mio. US-Dollar über Sotheby’s verkauft und festigte damit seinen Status als eines der wertvollsten Autos der Welt. Gleichzeitig wechselte das gleiche Modell privat für sage und schreibe 70 Mio. US-Dollar den Besitzer!
Shelby GT500 Mustang (1967): Dieses Auto ist für seine rohe Kraft und sein ikonisches Design bekannt und repräsentiert den Inbegriff amerikanischer Muscle Cars. Da die Nachfrage nach Vintage-Muscle-Cars weiterhin im Steigen begriffen ist, sind makellose Exemplare des Shelby GT500 zu begehrten Sammlerstücken und Investitionen geworden. Ein sorgfältig restaurierter 1967er Shelby GT500 kann Preise von über 200.000 Dollar erzielen und ist damit eine lukrative Investition für Liebhaber klassischer amerikanischer Automobile.
Porsche 911 Speedster (1989): Mit seinen schlanken Linien und der markanten Silhouette ist der Porsche 911 Speedster ein zeitloses Symbol automobiler Exzellenz. In limitierter Stückzahl produziert, ist der 1989er Porsche 911 Speedster zu einem begehrten Sammlerobjekt geworden, das für seine Seltenheit und Leistungsfähigkeit geschätzt wird. Bei aktuellen Auktionen wurden gut erhaltene Exemplare des 911 Speedster um sechsstellige Summen verkauft, was seine anhaltende Attraktivität unter Autoliebhabern und Investoren unterstreicht.
Bei allem Eifer und Enthusiasmus gibt es allerdings auch bei den Investitionen in Oldtimer besondere Tücken zu beachten. Interessenten sollten den Markt sorgfältig recherchieren, Experten konsultieren und Faktoren wie Authentizität, Provenienz und Zustand vor jeder Kaufentscheidung berücksichtigen. Gerade das Thema Herkunft, im Fachjargon als „Provenienz“ bezeichnet, ist ähnlich wie im Kunstmarkt oft ein unwill-
kommener Stolperstein und gar nicht selten auch der Aufschluss für Betrug. Denn wie so gut (fast) alles andere werden in China auch OldtimerFahrzeuge und besonders begehrte Ersatzteile fleißig gefälscht. Weil die Originalbestandteile ausgesprochen schwierig zu bekommen sind und auf den Wert eines Autos enormen Einfluss haben, werden die Teile gerne auch auf dem Schwarzmarkt gekauft, was Replikas natürlich Tür und Tor öffnet. Erst bei forensischen Nachuntersuchungen kann festgestellt werden, ob die verwendeten Legierungen damals tatsächlich so im Umlauf waren, und die Antwort überrascht manchmal sogar Profis. Meisterfälscher sind in ihren Fertigkeiten oftmals besser informiert als eingefleischte Sammler. Fehlende Dokumentation ist deshalb fast immer ein Grund für eine Wertminderung. Häufig verraten aber schon die Fahrgestellnummern potenziellen Betrug, denn die Teile müssen immer zusammenpassen (tun es aber oft nicht). Gerichtliche Sachverständige werden in der Regel erst nach einem Kauf hinzugezogen, wenn es gilt, das wertvolle Stück zu versichern. Da treffen manche Sachverständige immer wieder auf das gleiche Modell, das sich dann als Niete herausstellt und bereits seit Jahren unter enttäuschten Sammlern kursiert. Da der Oldtimer-Markt, ähnlich wie der Kunstmarkt, sehr opak agiert und viele Autos einfach unter der Hand und unter Ausschluss der Öffentlichkeit gehandelt werden, kommen diese auch immer wieder in Umlauf. Denn genauso skrupellos wie Meisterfälscher sind manchmal auch die Händler. Klarerweise ist eine fachmännische Restauration dem Werterhalt oder -zuwachs des Autos gleichermaßen dienlich wie das umsichtige Fahren, damit es unfallfrei bleibt. Da heißt es: „Drive carefully.“ Daran hielt sich schon Rennfahrer Paul Newman und ließ sich dies auf seine Rolex Daytona Siegeruhr gravieren. Mehr dazu lesen Sie auf den folgenden Seiten.
Bilder Eröffnungsseiten: IconiCars Mercedes-Benz 300 SL, von teNeues Harte Fakten und weiche Skills: Neben technischen Daten und allen Infos zur Modellentwicklung gibt es locker erzählte Anekdoten sowie viel Interessantes aus dem Lifestyle-Bereich.
Thomas
Rab Geschäftsführer OldtimerCenterVienna
Schlossseiten: Wie sieht denn im Moment der Oldtimer- bzw. Youngtimer-Markt in Österreich aus?
Thomas Rab: Seit Anfang 2023 stagniert der Markt. Dies scheint auf viele Unsicherheiten wie erhöhte Energie- und Lebenshaltungskosten, Inflation, Krieg in der Ukraine und so weiter zurückzuführen zu sein. Viele wollen ihr Geld nicht investieren, sondern abwarten und es auf der Seite behalten – auch ohne Zinsen. Meiner Meinung nach betrifft das eine Preisklasse bis 30.000 oder 50.000 Euro, eher auch eine gehobene Mittelschicht, die möglicherweise 6.000 bis 10.000 Euro im Monat verdient. Das berührt aber nicht die Reparaturen und Restaurationen. Hochpreisige gute und schöne Fahrzeuge finden auch in dieser Zeit neue Besitzer. Anscheinend beginnt der Markt, sich leicht zu erholen.
Was bestimmt wirklich den Wert eines Oldtimers?
Der Zustand jedes klassischen Fahrzeuges ist ausschlaggebend – im Normalfall je besser, desto höher. Und im besten Fall eine geringe gebaute Stückzahl.
Wer ist Ihr typischer Kunde und was möchte dieser?
Meine Kunden sind Liebhaber, Sammler und mittlerweile auch jüngere Einsteiger. Letztere aber fast immer, wenn vom Elternhaus oder der Familie die Liebe zu Oldtimern mitgebracht wurde.
Was sind die Highlights Ihrer Werkstätte bisher?
Highlights gibt es bei uns im OldtimerCenterVienna mehrere. Einerseits haben sehr viele klassische Fahrzeuge meist auch sehr interessante Geschichten zu erzählen –nicht zuletzt aufgrund ihres Alters oder vorangegangener bekannter Besitzer und deren Erlebnissen. Andererseits sind wir hauptsächlich auf klassische Porsches spezialisiert, ausgehend vom 356er über 911 F, 911 G, 912, 928, 944 und 964 bis zu 993, 996 und 997. Hier wurde der Grundstein der Porsche-Produktion 1948 mit dem Porsche Nr. 1 und der ersten 356er-Serie ja bekanntlich in Österreich gelegt.
Des Weiteren führe ich im OldtimerCenterVienna sogenannte „Body-off“-Restaurationen durch, was bedeutet, dass die Fahrzeuge bis zur letzten Schraube vollständig zerlegt werden. Die Rohkarosse wird neu aufgebaut und alle anderen Teile wie Motor, Getriebe, Fahrwerk, Elektrik und so weiter erhalten eine Generalüberholung. Das ist die sogenannte „Königsklasse“ bei Oldtimern und im Fahrzeugbau und kostet je nach Fahrzeug ab circa 1.500 Euro pro Stunde.
Wir sind für Instandsetzungen klassischer Porsches wie auch für den Motor- und Getriebebau in Österreich bekannt. Mercedes, BMW sowie Aston Martin werden bei uns ebenfalls serviciert, repariert und auch restauriert. Ich kenne außer OldtimerCenterVienna keine andere Firma in Österreich, die das alles – Karosserie, Motor, Getriebe, Elektrik, Einspritzanlagen, Vergaser, Restauration, Fahrzeugverkauf und vieles mehr – aus einer Hand anbietet.
Welche Autos fahren Sie persönlich und warum?
Ich fahre klassische Porsches. Ich bin im Familienbetrieb meines Onkels, Herrn Salzer, groß geworden, der damals schon klassische Fahrzeuge restaurierte. Er war mein Vorbild und einst in den Zeitungen auch als „König der Mechaniker“ tituliert worden. Die Liebe zu klassischen Fahrzeuge ist mein Antrieb und hat mich bis heute nicht losgelassen. Ich darf behaupten, zu den wenigen zu gehören, die an jedem Arbeitstag gerne in die Firma gehen.
Was wäre Ihr Traumauto und warum?
Porsche 904 oder 906. Für mich eine sensationelle Design-Ikone und technisches Meisterwerk zu dieser Zeit.
Gibt es Todsünden beim Instandsetzen alter Autos und welche wären das?
Leider gibt es sehr viele „Sünden“, die man klassischen Fahrzeugen antun kann. Wir sehen es fast wöchentlich. Meist sind es nicht ordentlich durchgeführte Reparaturen. Fast immer fehlt die Liebe, der Ehrgeiz, aber mehrheitlich das Fachwissen, um klassische Fahrzeuge mit alter Technik korrekt instand zu setzen. Mechanische Reparaturen sowie katastrophal durchgeführte Karosseriereparaturen sind in einer endlos langen Liste zu finden. Leider werden Vergaser, Einspritzanlagen und viele andere technisch notwendigen Voraussetzungen dafür in den Berufsschulen nicht mehr gelehrt. Es ist zudem sehr schwer, Personal für meine Art der Tätigkeit zu finden, da ich mich in einer Nische der KFZ-Reparatur befinde. Für mich persönlich leider sehr schwer zu verstehen. Meine Kollegen und ich lieben es, klassische Fahrzeuge, die ja auch zu unserer Geschichte gehören, wieder auf die Straße zu bringen und zu erhalten.
„Es wird nicht einfach geparkt – vielmehr wird für das Auto eine architektonisch herausragende Räumlichkeit geschaffen, in der es seinen ganz eigenen Platz hat und Teil des Lebens wird.“ (aus dem Buch HAUS UND AUTO, Callwey Verlag)
Das teuerste Auto der Welt, das 2018 über Sotheby’s um $ 48,4 Mio. versteigert wurde, ist ein Ferrari 250 GTO (1962) Im gleichen Jahr wurde um $ 70 Mio. das gleiche Modell von 1963 privat verkauft.
Mille Miglia. Nach der Targa Florio galten die Tausend Meilen (Mille Miglia) als Klassiker unter den Langstrecken-Straßenrennen (die Carrera Panamericana kam in den 1950erJahren hinzu) und als Grundlage für den Begriff „Gran Turismo“ (GT), der schnelle Reisesportwagen für Langstreckenrennen beschreibt, wie sie etwa von Ferrari eigens für die MM entwickelt wurden. Die MM gehörte zur 1953 eingeführten Sportwagen-Weltmeisterschaft.
Einer der weltweit größten Oldtimersammler ist der Sultan von Brunei, Hassanal Bolkiah.
Er besitzt eine außergewöhnliche Sammlung von mehr als 7000 Fahrzeugen, darunter Marken wie Ferrari, Rolls Royce oder Bentley und natürlich die Spitzenmodelle davon.
Ferrari 250 GTO (1962 und 1963) – Berühmt für seine Rennsporterfolge und seine Seltenheit (es wurden nur 36 Exemplare gebaut), gilt er heute als der „Heilige Gral“ der Oldtimer.
Mercedes-Benz W196 (1954) – Das Auto, mit dem Juan Manuel Fangio die Formel-1-Weltmeisterschaft gewann, revolutionierte den Rennsport mit seiner Technik. (Bild unten)
Ferrari 335 Sport Scaglietti (1957) – Erfolgreiches Rennwagenmodell, das in den 1950er-Jahren zahlreiche Siege erzielte.
Ferrari 290 MM (1956) – Gebaut für die Mille Miglia, wurde von Juan Manuel Fangio gefahren und ist sowohl für seine Rennhistorie als auch für seine Seltenheit bekannt.
Im Alter von 70 Jahren (!) war Filmlegende und Rennfahrer Paul Newman Mitglied im Siegerteam beim 24-Stunden-Rennen von Daytona 1995. Auch in den Folgejahren war er noch mehrfach am Start. Eine Rolex Cosmograph Daytona Referenz 6239 aus Newmans Besitz wurde im Oktober 2017 über Phillips für umgerechnet 15,3 Mio. Euro versteigert und war damit die bis dahin teuerste Armbanduhr der Welt.
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Dieses Buch präsentiert 44 spektakuläre Ideen für kreative Garagen, die nicht nur als Aufbewahrungsort für Fahrzeuge dienen, sondern wahre architektonische Meisterwerke darstellen. Der Band ist ein absolutes Muss für Autoliebhaber und Fans atemberaubender Architektur. Das Buch zeigt, wie man seinen vierrädrigen Freund – oder gar eine ganze Sammlung – stilvoll präsentiert und ihm/ihr die gebührende Aufmerksamkeit zuteilwerden lässt. Jedes Projekt wird mit atemberaubenden Fotos und übersichtlichen Plänen vorgestellt, die die architektonische Raffinesse und den kreativen Ansatz jeder Garage hervorheben.
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In diesem Buch wird nicht einfach geparkt – vielmehr wird für das Auto eine architektonisch herausragende
Räumlichkeit geschaffen, in der es seinen ganz eigenen Platz hat und Teil des Lebens wird. Es inspiriert, informiert und begeistert gleichermaßen. Dieses Buch ist nicht nur eine Quelle der Inspiration für jeden Autoliebhaber, sondern auch ein Augenschmaus für Architektur-Fans. Wer sein Auto liebt und auf der Suche nach außergewöhnlichen Ideen für dessen Präsentation ist, wird an diesem Buch nicht vorbeikommen.
Text: Lisa Gasteiger-Rabenstein
Haus und Auto von Andreas K. Vetter Callwey Verlag, 304 Seiten € 62,50 (inkl. MwSt.)
ISBN: 978-3-7667-2584-4
Der Autoenthusiast Franziskus Kriegs-Au und sein Geschäftspartner Reinhard Stark vor der ehemaligen Garage der Rosenvilla, die Franziskus kurzerhand saniert und zum Wohnhaus für sich und seine 5-köpfige Familie umgebaut hat.
ZU BESUCH BEI FRANZISKUS KRIEGS-AU
Der „Bares für Rares“-Experte bewertet auf Servus TV Schmuck und Uhren. Mit seinem Geschäftspartner Reinhard Stark führt er abseits der Kamera das erfolgreiche Unternehmen Jul. Hügler – ein auf Vintagestücke spezialisiertes Geschäft mit mittlerweile mehreren Standorten, bekannt für eine große Auswahl an Schmuck, Uhren und Edelsteinen, aber auch Autos. Nur so viel vorab: Man kauft den beiden Herren wirklich alles ab – und das mit Handkuss.
Franziskus Kriegs-Au im Gespräch mit Beatrice Tourou, fotografiert von Joseph Gasteiger-Rabenstein
Der Citroën ist das Lieblingsauto seiner Frau Marlene. Es weckt Kindheitserinnerungen und sie schätzt das bescheidene Auftreten mit diesem Auto, was bei den anderen Modellen weniger der Fall ist. Marlene hat moderates Verständnis für die Sammelleidenschaft ihres Mannes Franziskus.
„Ein Rolls Royce muss bewegt werden. Stillstand bedeutet Tod für so ein Auto.“
Franziskus Kriegs-Au
„Mein erstes Wort war ,Auto‘“, erklärt Franziskus Kriegs-Au, Goldschmied und Geschäftsführer von Jul. Hügler. Damit hat er im Grunde schon alles erklärt, was es zu wissen gibt, denn Autos sind seine allumfassende Leidenschaft. Alte Autos, wohlgemerkt: „Nie würde ich mir ein neues Auto kaufen – niemals! Da ist alles aus Plastik, alles piepst, sie sind komplett verbaut. Überall nur noch Kameras, die einen einweisen, und das Lenkrad reagiert plötzlich von selbst. Jeder verlässt sich aufs Auto statt auf sich selbst, deshalb verlernen die Leute auch das Autofahren und das Einparken“, erklärt der tüchtige Geschäftsmann, denn Franziskus ist, wie man so schön sagt, Selfmade und verlässt sich lieber auf seine eigene Schaffenskraft als auf andere. In der Hietzinger Rosenvilla mit seinem Bruder aufgewachsen, hat ihn offensichtlich die Nostalgie seiner Kindheitsjahre nie losgelassen: „Mein Lieblingsauto aus meiner Sammlung ist das James-BondAuto, der rote Lotus. Diesen Lotus Esprit Turbo hat Roger Moore gefahren, mein Lieblings-James-Bond. Der hat sich selbst immer aufs Korn genommen, das liegt mir.“ Was seine Sammelleidenschaft wirklich ausgelöst hat, ist vielleicht der Umstand, dass sein Vater nur ein einziges Auto fuhr, einen Mercedes 350 SE, Baujahr 1972, während seine Freunde ständig das neueste Modell wechselten. „Ich kann mich erinnern, dass wir nie Freunde auf Urlaub mitnehmen durften, weil unser Mercedes keine Gurte auf der Rückbank hatte. Heute verstehe ich das als Vater, aber damals als Kind konnte ich das eben nicht nachvollziehen.“ Die Kriegs-Au-Brüder wuchsen recht unbekümmert und vielleicht auch ungewöhnlich auf. „Meine Großmutter hat mir das Autofahren – oder besser gesagt: das Schalten – im Schloss Ebreichsdorf auf dem Polofeld beigebracht. Und wenn sie Besuch zum Tee hatte,
„
Ein Neuwagen kommt für mich niemals infrage.“
Franziskus Kriegs-Au
bin ich draußen als 12-Jähriger einfach auf dem Rasen rumgekreuzt. Als sie gestorben ist, hat sie mir ihr Auto, einen Ford Escort, vererbt. Allerdings habe ich ihn wenig später mit meinem L17 in der Borovnikkurve (Borovnik war der Büchsenmacher des spanischen Königs) in Ferlach, wo ich meine Goldschmiede-Ausbildung machte, in den ersten Stock eines Wohnhauses gerammt. Der ORF nannte mich einen ,verrückten Waffentechniker‘ und die Zeitungen titulierten mich als den ,Jumper‘.“ Franziskus’ erstes Auto wurde also bald verschrottet, jedoch folgten Dutzende weitere. „Ich fahre nicht auf die Malediven, ich gehe nicht in Clubs und leiste mir sonst auch nicht so viel. Aber meine Liebe zu Autos ist so tief in mir verwurzelt, da denke ich nicht über Geld nach.“ Die wachsende Anzahl an Autos muss auch irgendwie wieder dezimiert werden, denn Autos sind bei Franziskus KriegsAu im Fluss. Eines kommt, das andere geht, nichts steht still. „Ich fahre sie, ich bewege sie, ich liebe sie. Ich bin kein Pedant. Es muss nicht alles makellos sein und auch nicht sauber funktionieren. Ich verzeihe jedem Auto seine Macken, und wenn mal das Fenster nicht funktioniert, dann soll es eben so sein. Wenn die Sitzheizung ausfällt oder die Klimaanlage – ja mei, Fenster auf! Ein Oldtimer ist wie eine Beziehung: Man muss mit dem Auto eins werden, seine Stärken und Schwächen zu schätzen wissen, nachsichtig sein. Denn das Leben funktioniert eben nur so.“ Man hilft sich, man schätzt sich. Natürlich hat Franziskus Kriegs-Au über die Jahre viel Lehrgeld bezahlt und ist froh, nun zwei kompetente Partner in Sachen Autos gefunden zu haben. Zum einen seinen Autohändler DiploCars in Korneuburg; eigentlich auf Diplomatenautos spezialisiert, versteht er sich auch auf Oldtimer und Youngtimer. Die Werkstätte seines Vertrauens ist der Tuning Hangar 51, der von Ilhan Dima geführt wird.
„Mein Ferrari 400i ist mit 70.000 Euro Schätzwert für die Auktionshäuser zu billig und deshalb nicht lukrativ genug.“
Franziskus Kriegs-Au
Die Sammlung verteilt sich auf Händler, Garagen und Werkstätte, denn irgendetwas muss immer gemacht werden. Im Moment stagniert der Markt für Autos im mittleren Preissegment: Die 50.000-Euro-Autos bleiben gerade stehen; es ist die Mitte, die wegbricht. „Man merkt, dass bei der Mittelschicht das Geld nicht mehr so locker sitzt wie früher. Natürlich sieht man das auch beim Schmuck, aber besondere Stücke werden dennoch gut gehandelt.“ Franziskus Kriegs-Au lebt in der Nische, und diese füllt er sehr gut. Vor sieben Jahren neu gegründet, hat er mit Reini, seinem Partner und Jugendfreund, das Geschäft eigenständig aufgebaut. „Damals haben wir 100.000 Euro Jahresumsatz gemacht und waren wirklich stolz darauf. Heute haben wir zwei eigene Standorte, in der Habsburgergasse und in Salzburg, in Gastein haben wir eine Vitrine und zusätzlich drei Franchise-Partner. Damit haben wir im letzten Jahr 5 Mio. Euro Umsatz erzielt.“ Natürlich ist der Unternehmer stolz auf seinen Erfolg; sein Ziel ist es allerdings, so viel wie möglich auszulagern, damit das Geschäft auch ohne seine Präsenz laufen kann. „Ich habe die letzten Jahre versucht, die Fixkosten so gering wie möglich zu halten und so viel wie möglich selbst zu machen. Jetzt bin ich an einem Punkt angelangt, wo ich mich auch gerne meinem Traum widmen möchte. In den nächsten Jahren läuft der Pachtvertrag vom Familienschloss Schöngraben aus. Dort würde ich gerne ein Kompetenzzentrum für meine Branche errichten. Eine Schule für junge Menschen, die sich dafür interessieren, mein Handwerk zu lernen. Eine Goldschmiede- und Gemmologie-Ausbildungsstätte. Ich würde gerne auch einfach nur Kurse anbieten und den jungen Menschen die Möglichkeit geben, ein Franchise von Jul. Hügler zu eröffnen. Damit könnten sie schnell in die Selbstständigkeit gehen. Ich glaube, dass mein Geschäftskonzept fit für die Zukunft ist. Ich habe meine Ausbildung bei Pfand- und Auktionshäusern, aber auch bei Chopard gemacht und verstanden, dass es da noch etwas dazwischen geben muss.“
Der Gewinn liegt im Ankauf, weiß der Goldschmied. Hüglers Vertrieb ist mittlerweile auch sehr online-lastig. Fast 70 % der Verkäufe gehen nach Deutschland, das meiste über Instagram. Sogar Autos dreht Kriegs-Au über Social-Media-Hashtags. Als er Heinz Swoboda einen Maserati Ghibli Open Cup Porto Typo abkaufte,
war das eine reine Herzensentscheidung und kein Investment. Sein Umfeld meinte: „Dieses Auto bekommst du nie wieder los!“, und das sollte Franziskus auch nicht weiter stören. Als er den Maserati allerdings mit einem Hashtag auf Instagram postete, kam prompt ein Anruf aus Hamburg. Einem deutschen Sammler fehlte genau noch dieses Modell und Franziskus verkaufte das Auto mit großem Gewinn. So sieht Kriegs-Au auch seinen Markt und die Nische: „Ich mag seltene Sachen, denn es gibt immer – wirklich immer – jemanden auf der Welt, der das auch möchte. Je seltener, desto besser.“ Allerdings verschleudert man solche Sachen dann nicht einfach auf willhaben – dafür braucht man ein weltweites Netzwerk, das bereits erprobt ist. Und dieses soll auch weiterhin ausgebaut werden, denn der Schmuck und die Uhren bezahlen die Autos, da diese unter dem Strich dann doch ein Verlustgeschäft und eher der Liebhaberei zuzuschreiben sind. „Mein Ferrari 400i steht jetzt in der Garage. Ein Auktionshaus würde ihn gar nicht nehmen, weil er mit seinen 70.000 Euro Schätzwert schlichtweg zu günstig und für ein Auktionshaus nicht lukrativ ist. Dort bewegt sich das Durchschnittslot bei 600.000 Euro für einen Oldtimer oder Youngtimer. Das Auto ist großartig – selbst Enzo Ferrari fuhr das Modell privat, weil es einen großzügigen Innenraum besitzt, wo man nicht so gedrungen sitzt wie üblich.“ Aber alles hat seine Zeit. Genauso wie der Ferrari seinen Weg aus der Garage finden wird, wachsen seine Kinder vielleicht in die Leidenschaft ihres Vaters hinein. Ob diese allerdings dessen Liebe zu Autos erben werden, bezweifelt Franziskus. „Sie sind gewohnt, dass ständig unterschiedliche Autos gefahren werden, für sie ist das nichts Besonderes. Ich musste mit diesem ständigen Hunger meine Sehnsucht stillen. Die erwächst ja meist aus einem Mangel.“ Woran es dem Geschäftsmann allerdings in Österreich mangelt, ist eine Wirtschaft, die sich gegenseitig unterstützt. „Es wäre doch schön, wenn wir weniger aus China importieren und wieder mehr selbst in Österreich produzieren würden. Oder einfach wirklich nachhaltig die Kreislaufwirtschaft ankurbeln.“ Deshalb möchte Kriegs-Au bei der Ausbildung des Nachwuchses ansetzen und auch gleich das Geschäftsdenken mitgeben. Denn wie er selbst gelernt hat, ist jeder Mensch seines eigenen Glückes (Gold-)Schmied.
Hüglers Reich des Secondhand reicht von Wien bis Bad Gastein.
www.huegler.at
Wer schon einmal ein Fest gemacht hat, weiß: Zelte sind meist aufwendig aufzubauen und extrem teuer. Ingrid Schediwy-Fuhrmann und ihr Geschä spartner Günther Lebisch haben eine neue Lösung. „Zelt mit Stil“ nennen die Unternehmer ihre attraktiven sandfarbenen Sonnen- oder Regenzelte, die sich temporär oder auch für lange Zeit im Untergrund verankern lassen. Sie werden in Südafrika pro-
duziert und sind in diversen Größen und Formen zu mieten oder zu kaufen; sie sind als temporärer Au au oder als Dauerinstallation schnell errichtet Event mit Stil sorgt auf Wunsch auch für das „Darunter“ von individuellen Tischen und Sesseln, bis zu qualitätsvoller Tischwäsche, Geschirr, Blumenschmuck und Musik kann alles gebucht werden – der Anspruch ist ein stilvolles Ambiente zu scha en.
Ohne Charaktere wie Prinz Leopold von Bayern wäre der Motorsport um einiges ärmer. Der blaublütige Rennfahrer feierte am 21. Juni 2024 seinen 81. Geburtstag und sprüht vor Energie wie ein junger Lausbub.
„Mit Mini fing ich an und nun bin ich Markenbotschafter von BMW.“
Als wir ihn am Red Bull Ring anlässlich der Red Bull Ring Classics treffen, wo er uns auf einem E-Scooter entgegenkommt, ist er nicht nur zum Plaudern da – er fährt tatsächlich noch Rennen. Trotz eines technischen Defekts an seinem BMW lässt er sich nicht beirren: Ein Ersatzauto ist schnell organisiert, und schwupps, schon rast er wieder über die Rennstrecke so wie eh und je.
Prinz Leopolds Leidenschaft für schnelle Autos hat ihn weit gebracht. Über 60 Jahre Motorsport haben ihm zahlreiche Erlebnisse beschert, die Stoff für unzählige Geschichten bieten. Mit einem breiten Grinsen erzählt er von den Höhen und Tiefen auf der Rennstrecke und den Lausbubenstreichen, die seine Fahrerlaufbahn so unterhaltsam gemacht haben. In seiner Karriere hat er über 120 Siege erzielt. Berühmt wurde er jedoch nicht nur als Rennfahrer, sondern auch als Mitglied des legendären „Trio Infernale“ mit Dieter Quester und Hans-Joachim „Strietzel“ Stuck, die für ihre Streiche im Fahrerlager bekannt waren.
Interessanterweise ist Prinz Leopold nicht in Bayern aufgewachsen. Im Jahr 1943 geboren, verbrachte er seine frühe Kindheit im badischen Umkirch bei
Freiburg auf einem Besitz der Familie seiner Mutter. „Meine Mutter ist eine Prinzessin Hohenzollern, und deren Familie hatte ihren Besitz mehr im Badischen und Hohenzollerischen“, erzählt er. Das Schloss, in dem er aufwuchs, hatte Napoleon einst seiner Josephine geschenkt.
„Ich bin dort bis zu meinem 22. Lebensjahr aufgewachsen. Meine Großmutter war für mich wie eine Mutter“, erinnert er sich. Seine Eltern, Prinz Konstantin von Bayern und seine Mutter, ließen sich scheiden und heirateten beide erneut. Diese Verbindungen brachten „Poldi“ auch nach Österreich, da sein Vater eine Frau aus der österreichischen Familie Khevenhüller heiratete, die aus Kärnten stammt und auf der Burg Osterwitz ansässig ist.
EIN LEBEN IM RENNSPORT
Eine der legendären Geschichten von Prinz Leopold betrifft seine erste Autofahrt. Als Zehnjähriger bestach er seinen Chauffeur mit Zigaretten, um zum ersten Mal selbst ein Auto fahren zu können. „Ich habe ihm 40 Zigaretten in die Hand gedrückt und gesagt: ‚Gib mir den Schlüssel.‘ Da durfte ich das erste Mal allein Auto fahren“, erinnert er sich. Damals, im Schlosspark in Umkirch bei Freiburg, entschied er, Rennfahrer zu werden.
Klaus Cramer, Mitbesitzer der Warsteiner Brauerei, spielte eine entscheidende Rolle zu Beginn von Prinz Poldis Rennkarriere. Er war nicht nur geschäftlich, sondern auch persönlich stark involviert und fungierte als Prinz Poldis Mentor.
Seine Karriere begann bescheiden im Opel Kadett und später im Mini Cooper. Ein Onkel lieh ihm Geld für einen konkurrenzfähigen Mini Cooper S und seine Mutter finanzierte einen Zugwagen samt Anhänger. Den Rest erarbeitete er sich selbst – wie die Verbindung zum Sponsor Warsteiner, der ihn lange unterstützte. „Warsteiner hat mir viel zu verdanken, und es war eine perfekte Zusammenarbeit“, erzählt er uns.
In der zweiten Hälfte der 80er-Jahre bekam er einen BMW-Vertrag. Neben seinen Aufgaben als Rennfahrer in schnellen Tourenwagen war er auch als Repräsentant gefragt – ein bayerischer Prinz für eine bayerische Automarke, eine Verbindung, die bis heute gepflegt wird. Privat fährt er natürlich ebenfalls BMW.
DIE GROSSEN MOMENTE
Leopold von Bayern fuhr in verschiedenen Klassen und erzielte zahlreiche Erfolge. Besonders hervorzuheben ist sein vierter Gesamtrang beim 24-StundenRennen von Le Mans 1984. „Der BMW M1 war das sogenannte ,Wirtshausauto‘, mit dem wir das erste Mal beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans gestartet sind. Die Sponsoren waren damals die Gastronomiebetriebe in München.“ Doch auch Rückschläge blieben ihm nicht erspart. Beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring 1994 hatte er einen schweren Unfall, der ihn einige Wochen außer Gefecht setzte. Seine aktive Rennkarriere beendete er im Alter von 55 Jahren, doch den klassischen Autos blieb er treu.
„Mit 10 Jahren beschloss ich, Rennfahrer zu werden, nachdem ich mit dem Auto des Chauffeurs im Schlosspark fuhr.“
Prinz
Leopold von Bayern
2022 feierte er sein 60-jähriges Rennjubiläum und präsentierte seinen Einsatz zur Förderung von CO2reduziertem Treibstoff.
Leopold von Bayern ist ein Befürworter von E-Fuels. Diese synthetischen Kraftstoffe können mit Strom aus erneuerbaren Energien hergestellt werden und setzen keine zusätzlichen klimaschädlichen Gase frei. „Mir sind die vielfältigen Aspekte der Umweltverträglichkeit des Automobils ein starkes Anliegen“, betont er. Er möchte beweisen, dass E-Fuels als Antriebsmittel taugen, auch wenn sie derzeit noch sehr teuer sind.
Trotz seiner Leidenschaft für den Motorsport blieb Leopold von Bayern immer ein Familienmensch. Mit seiner Frau Ursula hat er vier Kinder, von denen jedoch keines die Rennfahrerkarriere eingeschlagen hat. „Ich habe meine Kinder nie gedrängt, Rennfahrer zu werden. Sie sollten ihren eigenen Weg finden“, erklärt er. „Ich bin meiner Frau sehr dankbar, dass sie mich während meiner Profizeit nie unter Druck gesetzt hat. Ab und zu erwähnte sie, dass ich aufpassen und nicht zu sehr an die Grenzen des Fahrens gehen sollte, was ich mir auch zu Herzen nahm. Heute nehme ich mir viel Zeit für meine Familie: 10 Enkelkinder, Kinder und meine Frau. Ich genieße es, nicht mehr 200 Tage, sondern nur noch etwa 60 Tage im Jahr unterwegs zu sein, und erlebe das Familienleben in vollen Zügen“, fügt Poldi noch hinzu.
Auch im hohen Alter bleibt Leopold von Bayern aktiv und engagiert. Unglaublich – mit 81 Jahren fährt er immer noch wie früher, vielleicht nur nicht mehr ganz so risikofreudig. „Aber ich war nie ein risikofreudiger Fahrer, ich war einfach gut“, sagt er mit einem Lächeln. „Solange ich noch Spaß habe, fahre ich keine Rennen mehr, nur noch Demorunden. Ich muss niemandem etwas beweisen. Wenn der Spaß vorbei ist, höre ich auch auf.“ Das Einzige, was er bedauert, ist, dass heutzutage beim Rennsport der Spaß oft zu kurz kommt. „Es dreht sich alles nur noch um Geld, Sponsoringverträge etc. – alles wird genau geplant und muss so umgesetzt werden. Früher waren wir einfach Rennfahrer, wie man auch an Kollegen wie James Hunt sehen konnte. Das waren Legenden. Der ganze Lifestyle. Auch war es vor 20 Jahren noch anders. Hoffentlich entwickelt sich das wieder ein bisschen zurück. Schade ist, dass die alten Coolen weniger werden. In den letzten Jahren mussten wir uns von Niki Lauda und leider auch von Didi Mateschitz verabschieden. Mit beiden war ich sehr gut und habe sie sehr geschätzt. Sie haben viel für den Rennsport geleistet.“
Ein Prinz, ein Rennfahrer, ein Visionär – Leopold von Bayern hat viele Rollen ausgefüllt und wird dies auch weiterhin tun, immer mit einem breiten Grinsen im Gesicht und mit der ungebrochenen Leidenschaft für schnelle Autos im Herzen.
Trachtensakko unter der Brand „Poldi“, erhältlich bei Lodenfrey
Aber Prinz Poldi ist nicht nur Rennfahrer, er repräsentiert auch viele Marken. Zusätzlich hat er seine wunderschöne Trachtenlinie „Poldi“, die elegant und einzigartig ist. Er hat sich selbst in alte Trachtenbücher eingelesen und bringt sie seit 2003 gemeinsam mit Lodenfrey heraus. Außerdem hat er einige Schirmherrschaften. An so etwas wie „Pension“ ist also noch lange nicht zu denken.
Text: Lisa Gasteiger-Rabenstein
Florian Köchert, Juwelier der berühmten Hofjuwelier-Dynastie A.E. Köchert, tritt in die Fußstapfen seines Onkels Gotfrid Köchert – er teilt jedoch eine andere Leidenschaft für Autos. Während Gotfrid als „rasender Juwelier“ bekannt wurde und Autorennen fuhr, schwört Florian den Rennen ab. Stattdessen widmet er sich dem Sammeln und der Anlage von Old- und Youngtimern.
Gotfrid Köchert, war ein berühmter österreichischer Autorennfahrer der 1950erJahre und wurde als „rasender Juwelier“ wie auch als Mentor von Jochen Rindt bekannt. Sein erstes großes Rennen war die Mille Miglia von 1956, bei der er mit seinem neuen Porsche 550 RS Spyder startete. Kurz danach gewann er mit besagtem Wagen den Sportwagen-Grand-Prix auf dem Nürburgring. Die österreichische Motorsportszene war begeistert, denn es war der erste Sieg eines Österreichers nach dem Krieg. Köchert war auch der erste Österreicher, der beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans antrat; gemeinsam mit seinem Freund Erwin Bauer fuhr er seinen Ferrari 500 Testarossa. 1957 fuhr er mit dem Ferrari 500 Testarossa erneut bei der Mille Miglia mit, die nach dem tödlichen Unfall von Alfonso de Portago die Letzte ihrer Art sein sollte. Köchert belegte damals den sensationellen zehnten
Platz in der Gesamtwertung von über 300 gestarteten Rennwagen. 1962 nahm er mit seinem Ferrari GTO am 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring teil und 1965 mit seinem Ferrari 250 LM am Gaisbergrennen in Salzburg.
Wir trafen den Juwelier und Autoenthusiasten Florian Köchert zum Interview.
Schlossseiten: Herr Köchert, Sie treten in die Fußstapfen von Gotfrid Köchert, der als „rasender Juwelier“ bekannt wurde. Was verbindet Sie beide?
Florian Köchert: Die Faszination für schnelle Fahrzeuge. Die gab es bei uns in der Familie schon lange. Ende des 19. Jahrhunderts spannte einer unserer Vorfahren regelmäßig sechs Pferde vor seine Kutsche – so viele Tiere waren eigentlich nur dem Kaiserhof vorbehalten –, um damit nach Geschäftsschluss schneller nach Hause zu seinem Heim in Döbling fahren zu können. Mehr PS waren so gesehen schon damals ein Thema. Um 1900 nahm ein anderer Vorfahre quasi als Pionier mit seinem Austro Daimler beim Semmering-Bergrennen teil – in einer Zeit, in der das Straßenbild von Wien hauptsächlich noch von Pferdefuhrwerken geprägt war. Und Onkel Gotfrid wurde in den 1950er-Jahren in Österreich als Autorennfahrer berühmt. Er war der Inbegriff eines Herrenfahrers, nahm als Privatfahrer an den großen Rennen seiner Zeit teil, war aber hauptberuflich Ju-
welier im Familienunternehmen. Bei uns im Haus am Neuen Markt in Wien hängen viele schöne SchwarzWeiß-Fotos von den Rennen aus dieser Zeit. Das hat mich natürlich schon von Kindesalter an geprägt.
Schlossseiten: Haben Sie selbst auch jemals erwogen, Rennen zu fahren?
Florian Köchert: Der Autorennsport ist zwar faszinierend, aber heutzutage als Privatfahrer fast unbezahlbar. Ich habe außerdem zwei kleine Kinder und mich auch deswegen dazu entschlossen, den Fokus mehr auf das Sammeln zu legen. Es ist eine sichere und nebenbei auch lukrative Möglichkeit, meiner Leidenschaft für Autos trotzdem nachzugehen. Bei dem ein oder anderen Oldtimerrennen in Österreich und in der Schweiz sieht man mich aber dann schon im Starterfeld.
Schlossseiten: Was macht das Sammeln von Oldtimern für Sie so besonders?
Florian Köchert: Für mich sind Oldtimer Kunstobjekte, die man nicht nur betrachten, sondern auch bewegen kann. Mensch und Maschine interagieren und
verschmelzen in gewisser Weise zu einem Gesamtkunstwerk. Dazu kommen der Sound der Motoren, die Vibration am Lenkrad und der Geruch von Leder und Benzin, der mich fasziniert. Mit einem modernen Elektroauto unterwegs zu sein ist für mich im Vergleich dazu, wie wenn man ein Kaminfeuer auf dem Fernsehbildschirm anschaut. Es fehlt das Knistern, das Prasseln, die Wärme und das echte Feuer. Ich interessiere mich auch sehr für die genialen Designer, die diese Fahrzeuge seinerzeit geschaffen haben. Schlussendlich bieten Oldtimer und Youngtimer zudem eine interessante alternative Investitionsmöglichkeit.
Schlossseiten: Wie wählen Sie die Fahrzeuge aus, die Sie Ihrer Sammlung hinzufügen?
Florian Köchert: Ich achte eigentlich immer auf die Vorgeschichte, den Zustand und die Originalität der Fahrzeuge. Am besten ist es, wenn das Auto noch die originale erste Farbe hat oder wenn es einer Toprestauration unterzogen wurde. Auch die Seltenheit spielt eine Rolle. Jedes Auto in meiner Sammlung soll etwas Spezielles und am besten ein Kultobjekt per se sein.
Schlossseiten: Welche Modelle sind Ihre Favoriten in Ihrer Sammlung?
Florian Köchert: Zu meinen Favoriten zählen ein Lotus Esprit von 1977 – dies ist das Auto, das sich im JamesBond-Film ‚‚Der Spion, der mich liebte‘‘ mit Roger Moore am Steuer in ein U-Boot verwandelt –, dann ein Porsche 911 Turbo aus den 1980er-Jahren und ein Lancia Delta Integrale aus den 1990er-Jahren. Der Delta gewann fünf Mal in Folge die Rallye-WM und ist einfach legendär. Diese Modelle sind Sportwagen-Klassiker und repräsentieren die goldene Ära des Automobilbaus. Aber auch ein früher Golf GTI von 1976 findet sich in meiner Sammlung. Mein Vater fuhr genau dieses Modell in den 1980er-Jahren. Es sind eigentlich alles Autos, die mich schon als kleiner Bub faszinierten, als ich mit meinen ferngesteuerten Autos gespielt und bei einer der vielen Sommereinladungen bei uns im Haus in Sievering die Gäste meiner Eltern genervt habe, weil ich ihnen ständig um die Beine gefahren bin.
Florian Köchert: Ja! Ich träume davon, einen Porsche 356 Speedster oder einen Ferrari 288 GTO zu besitzen. Das war der Nachfolger-Ferrari des 250 GTO von Onkel Gotfrid. Diese Autos sind ikonische Fahrzeuge und würden wirklich gut in meine Sammlung passen.
Schlossseiten: Wie wichtig ist die Wartung und Pflege Ihrer Fahrzeuge?
Florian Köchert: Die Wartung ist entscheidend. Ein gut gepflegtes Fahrzeug macht einfach Freude und behält fast immer seinen Wert. Ich pflege engen Kontakt mit Fachwerkstätten, die sich auf Oldtimer und Youngtimer spezialisiert haben. Wie beim Juwelier ist hier die Vertrauensbasis zur Werkstatt das Entscheidende.
Schlossseiten: Betrachten Sie Oldtimer auch als eine Form der Geldanlage?
Florian Köchert: Absolut. Gut erhaltene Autos werden auch in Zukunft im Wert steigen, insbesondere dann, wenn sie selten und in einem Topzustand sind. Es ist wie beim Schmuck: Wenn das Stück – wie beispielsweise ein Diadem – von einem namhaften Hersteller gefertigt, signiert und punziert wurde und vielleicht noch dazu eine gut dokumentierte Historie existiert, ist es immer en vogue. Das Gleiche gilt für historische Fahrzeuge.
Schlossseiten: Was raten Sie jemandem, der mit dem Sammeln von Oldtimern beginnen möchte?
Florian Köchert: Lassen Sie sich von Ihrem Herzen leiten! Beginnen Sie mit einem Modell, das Sie persönlich begeistert, mit dem Sie am Wochenende an den See fahren wollen. Informieren Sie sich aber gründlich über die Historie des Fahrzeugs. Am besten ist es, wenn es dazu ein Gutachten eines Sachverständigen gibt.
Schlossseiten: Haben Sie besondere Erinnerungen oder Anekdoten im Zusammenhang mit einem Ihrer Fahrzeuge?
Schlossseiten: Gibt es ein bestimmtes Modell, das Sie noch gerne Ihrer Sammlung hinzufügen würden?
Florian Köchert: Meine persönlichste Erinnerung ist die, als ich zum ersten Mal mit meiner Frau mit dem Porsche 911 Turbo von Salzburg aus ins Großarltal gefahren bin. Wir haben an einer Oldtimer-Rallye teilgenommen, die von einer Salzburger Privatbank organisiert wurde. Das Erstaunliche ist: Sie steigt immer noch
gerne in dieses Auto ein und fährt auch hin und wieder selbst damit.
Schlossseiten: Wie sieht Ihr Traumauto aus, wenn Sie keinerlei Beschränkungen hätten?
Florian Köchert: Das wäre wahrscheinlich ein Bugatti Type 57 SC Atlantic mit einer speziell vernieteten Karosserie, gefertigt aus dem Leichtmetall Elektron. Es ist eines der seltensten und schönsten Autos der Welt, ein echtes Kunstwerk auf vier Rädern. In den 1930erJahren wurden davon lediglich vier Stück gebaut; drei existieren noch und eines von diesen ist Teil der Oldtimersammlung von Ralph Lauren. Das vierte Exemplar gilt als verschollen. Sagen Sie mir also bitte Bescheid, wenn Sie etwas in der Hinsicht hören oder es irgendwo unerwartet in einer Scheune auftaucht!
Schlossseiten: Welche Herausforderungen sehen Sie beim Sammeln und Erhalten von Youngtimern?
Florian Köchert: Eine der größten Herausforderungen besteht darin, die richtigen Ersatzteile zu finden und sicherzustellen, dass alle Reparaturen umsichtig und fachgerecht durchgeführt werden. Auch die Lagerung und der Schutz der Fahrzeuge vor Umwelteinflüssen sind wichtige Aspekte. Sie können sich also vorstellen, wie viel man als Sammler für Garagen ausgibt.
Schlossseiten: Wie hat sich der Markt für Youngtimer in den letzten Jahren verändert?
Florian Köchert: Der Markt ist dynamischer geworden und das Interesse an Youngtimern wächst. Besonders
für seltene und gut erhaltene Modelle werden bei Auktionen weiterhin Topsummen erzielt. Es gibt auch mehr spezialisierte Veranstaltungen und Messen, was zeigt, dass die Oldtimer-Community ständig wächst.
Schlossseiten: Gibt es Veranstaltungen oder Ausstellungen, die Sie besonders empfehlen können?
Florian Köchert: Die St. Moritz Classic Week, der Concorso d’Eleganza Villa d’Este am Comer See und das Goodwood Revival in England sind großartige Veranstaltungen. Sie bieten eine fantastische Gelegenheit, besonders seltene Fahrzeuge zu sehen und sich mit anderen Enthusiasten auszutauschen. In Goodwood sind zudem die meisten Besucher im Stil der 40er- und 50er-Jahre gekleidet. Das ist ein besonderer und sehr amüsanter Augenschmaus.
Schlossseiten: Was ist Ihre Philosophie beim Sammeln von Autos?
Florian Köchert: Ich möchte Autos sammeln, die eine Geschichte haben. Es geht nicht um den materiellen Wert, sondern um persönliche Freude und die damit verbundenen Erinnerungen, wenn eine emotionale Verbindung entsteht. Da ist es ganz egal, ob das eine Citroën 2CV-Ente, ein Mini Cooper oder ein Mercedes 300 SL Flügeltürer ist. Vor allem aber sollte das Auto für einen erhöhten Herzschlag sorgen. Vielleicht entwickelt sich dann – bei guter Wartung – aus einer anfänglichen Verliebtheit eine für viele Jahre anhaltende Beziehung.
Text: Lisa Gasteiger-Rabenstein
„Häuser haben eine Seele und atmen Geschichte. Wir müssen nur aufmerksam hinhören und sie sanft ins Heute übersetzen.“
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Einstmals eher als majestätische Chauffeur-Limousine bekannt, hat sich Bentley mit dem Bentayga ebenfalls in der Countryside etabliert und dem Range Rover die Luxuskunden abgefahren. Aber auch bei modernen Sportwagen nimmt Bentley Fahrt auf. Wir werfen einen Blick zurück und erklären, warum die Luxusschmiede nicht nur britische Monarchen begeistert.
Text von Beatrice Tourou
Jedem bekannt, steht Bentley für Luxusautos. Weniger bekannt ist, dass die Marke seit 2022 innerhalb des Volkswagen-Konzerns zur Audi Group gehört, aber noch heute offizieller Hoflieferant der britischen Königsfamilie mit Unternehmenssitz in Crewe ist. Viele Jahre lang war Bentley lediglich der Markenname für geringfügig modifizierte Pkw von Rolls Royce, nachdem Rolls Royce Ltd. im Jahr 1931 die damalige Bentley Motors Ltd. übernommen hatte. Im Zuge des Verkaufs der Markenrechte am Namen „Rolls Royce“ an den BMW-Konzern wurde Rolls Royce Motors in Bentley Motors umbenannt.
Die Nähe zur englischen Aristokratie war immer schon gut dokumentiert. Erst jüngst wurde Olivia Henson in einem Bentley 1930, 8 Liter, zur Kirche chauffiert, wo sie unter medialem Feuerwerk Hugh Grosvenor, den 7. Duke of Westminster, unter dem Beisein von Kindheitsfreund Prinz William ehelichte. Im Dunstkreis der Royals fährt man eben Bentley, oft auch gerne die OldtimerVersion. Denn die Bentley State Limousine, von der zwei Exemplare hergestellt wurden, ist die Staatskarosse der britischen Monarchen.
„Ein schnelles Auto, ein gutes Auto, das beste seiner Klasse.“
Walter Owen Bentley
wegs ist. Das Projekt lief seit 2000 unter dem Namen „Project Diamond“. Die handgefertigten Fahrzeuge, die bei Paraden mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 14 km/h fahren, sind auf eine Lebensdauer von 25 Jahren oder 125.000 Meilen ausgelegt. Eine Anforderung des Königshauses an die Entwickler war, dass die Fenster wenig getönt sind, um die Königin für das Volk sichtbar zu befördern. Anders als bei anderen Staatslimousinen können die Fenster vollständig versenkt werden. Diese Funktion wurde von der Königin auch genutzt. Die hinteren Türen sind hinten angeschlagene „Selbstmördertüren“, die den Ausstieg auch mit Kopfbedeckung erleichtern sollen. Sind die Monarchen mit dem Auto unterwegs, erkennt man dies am fehlenden Kennzeichen. Allerdings zieht es die Luxusmarke nun auch in den schnittigen Rennautosektor, von wo der Bentley eigentlich herkommt. Gründer war 1919 Walter Owen Bentley, ein Ingenieur und Automobilenthusiast, der die Vision hatte, „ein schnelles Auto, ein gutes Auto, das beste seiner Klasse“ zu bauen. Bereits im Jahr 1924 erzielte Bentley seinen ersten großen Erfolg, als ein Bentley 3 Litre das 24-StundenRennen von Le Mans gewann – der Beginn einer langen Reihe von Rennsiegen, die den Ruf als leistungsstarke Marke festigten.
Ein Exemplar bekam Elisabeth II. am 4. Juni 2002 anlässlich ihres goldenen Thronjubiläums von FranzJosef Paefgen, dem ehemaligen CEO von Bentley, in Windsor Castle überreicht. Die Jungfernfahrt ging zur St. Paul’s Cathedral. Es war die erste Staatskarosse von Bentley und ebenso wie die erste Staatskarosse von Rolls Royce, der Rolls Royce Phantom IV, ein Geschenk an das Königshaus. Das zweite Exemplar wird als Ersatzfahrzeug genutzt. Der Wert der Fahrzeuge lag zur Auslieferung bei je etwa 11 Mio. Euro. Beide Autos waren bis zum Tod von Königin Elisabeth II. im Jahr 2022 für sie im Dienst. Die Bentley State Limousine basiert auf dem Bentley Arnage, ist aber länger, breiter und höher. Sie hat wie dieser das Vierganggetriebe und den V8-Twin-Turbo-Motor mit einem Hubraum von 6,75 Litern. Anstatt der bei Bentley genutzten Kühlerfigur „Flying B“ wird eine austauschbare Skulptur genutzt, die nur aufgesteckt wird, wenn der Monarch den Wagen nutzt. Die Skulptur des Heiligen Georg wird gegen einen stehenden Löwen ausgetauscht, wenn der Wagen auf schottischem Territorium unter-
In den 1930er-Jahren wurde Bentley von Rolls Royce übernommen, was die Marke vor finanziellen Schwierigkeiten bewahrte und ihr ermöglichte, weiterhin hochwertige Luxusfahrzeuge zu produzieren. Das Rennfahrtprogramm war für W. O. Bentley ein zentraler Bestandteil seiner Verkaufsstrategie „Race on Sunday – sell on Monday“.
Ein fixer Absatzmarkt waren die sogenannten Bentley Boys, eine Gruppe junger Männer aus reichen Familien, die Autorennen fuhren. Sie kauften die Autos bei Bentley und finanzierten sich ihre Rennkosten selbst. Einer dieser Bentley Boys, Woolf Barnato, der im Zuge der Firmenentwicklung zum Vorstandsvorsitzenden und größten Finanzier von Bentley wurde, trat dreimal in einem Bentley als Fahrer in Le Mans an – und gewann jedes Mal. Damit sicherte er sich die Anerkennung als einer der erfolgreichsten Le-Mans-Fahrer. Auch heute sind die Bentley-Fahrer wohl die eindrucksvollsten Testimonials für die Automobilmarke.
Bentley Motors und The Little Car Company (TLCC) haben eine straßenzugelassene, maßstabsgetreue Nachbildung des klassischen Blower von 1929 vorgestellt. Der Blower Junior ist ein Elektrofahrzeug, das auf dem Team Car No. 2 basiert. Es handelt sich um das erste von TLCC hergestellte Auto mit Straßenzulassung, das in den USA, in Europa und im Vereinigten Königreich gefahren werden darf.
In der Welt des Luxus und der Automobil-Exzellenz ragt der Bentley Automobil Club als exklusiver Zusammenschluss heraus, der Bentley-Besitzer und -Enthusiasten zusammenführt. Regelmäßige Treffen in elegantem Ambiente bieten den Mitgliedern die Möglichkeit, sich persönlich kennenzulernen und ihre eindrucksvollen Fahrzeuge zu präsentieren. Besonders geschätzt werden die organisierten Fahrten, Ausstellungen und Rallyes, die speziell für Besitzer von Bentley-Fahrzeugen konzipiert sind. Hier können die Mitglieder die beeindruckende Leistung und Eleganz ihrer Autos hautnah erleben und sich mit Gleichgesinnten austauschen.
Im deutschsprachigen Raum wird der Bentley Owners Club mit Bernd Rasehorn von Battenberg von einem echten Gentleman geleitet. Bekannt für seine Gastfreundschaft und sein Organisationstalent, organisiert er Reisen, von denen viele träumen oder die sie schon immer machen wollten. Bernd Rasehorn von Batten-
berg lebt selbst im Norden auf Gut Altenhof und teilt sein Zuhause mit seinem braunen Labrador George. Die meiste Zeit ist er allerdings mit dem Club unterwegs. Die Reisen führen nach Sylt oder Italien, jährliche Fixpunkte sind aber ebenso der Wiener Opernball oder die Salzburger Festspiele.
Wir trafen Bernd Rasehorn von Battenberg zum Gespräch. Lesen Sie bitte auf der nächsten Seite weiter …
Bernd Rasehorn von Battenberg President Bentley Automobil Club
Schlossseiten: Was hat Sie dazu inspiriert, Präsident des Bentley Automobil Club zu werden?
Bernd Rasehorn von Battenberg: „Präsident“ hört sich so erhaben an, doch so sehe ich mich nicht. Ich mache nichts lieber, als Menschen aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen zusammenzubringen. Das war und ist eigentlich die Triebfeder. Durch meinen Großvater und Vater bin ich mit Bentley quasi „aufgewachsen“.
Was fasziniert Sie an dieser Marke am meisten?*
Die Historie ist einzigartig. Einzigartig ist auch, dass die Marke stürmische Zeiten durchgestanden hat. In der Kombination mit Rolls Royce war Bentley immer das Auto, das der Besitzer selbst fuhr, während ein Rolls vom Chauffeur gefahren wurde. Mit der Übernahme durch Volkswagen wurde endlich ein Kapitel aufgeschlagen, das dem Nimbus der Marke gerecht wird. Nicht umsonst sind die Autos auf allen Kontinenten so begehrt.
Kann jeder beitreten und gibt es ein Auswahlverfahren?
Wir freuen uns über jeden, der große Freude an dieser so besonderen Marke hat. Ein Auswahlverfahren gibt es nicht.
Was motiviert Sie, exklusive Reisen für die Clubfreunde zu organisieren?
Nicht allein, sondern in fröhlicher Gemeinschaft irgendwohin zu reisen. Am liebsten mit den Bentleys. Keine Rallyes, sondern Genussausfahrten, die möglichst auch immer etwas Kultur beinhalten.
Wie wählen Sie die Reiseziele aus, wie zum Beispiel Monaco oder den Opernball in Wien?
Es gibt so viele Ziele innerhalb Europas, die in Etappen auch wunderbar auf vier Rädern zu erfahren sind. Monaco ist ein besonderes Ziel, denn dort findet alle zwei Jahre der Grand Prix Historique statt. Die alten Rennboliden sind so faszinierend. Das ist noch richtig Arbeit für die Fahrer. Der Opernball gilt ja gemeinhin als der „Ball der Bälle“. Es ist immer ein großes Ereignis, in einem der berühmtesten Opernhäuser einen Ball zu feiern.
Welche Kriterien sind Ihnen bei der Planung einer solchen Reise besonders wichtig?
Besondere Orte und Hotels. Es gibt außergewöhnliche Orte mit außergewöhnlicher Hotellerie. Oft ist es nur ein Hotel, aber das ist es dann. Beispiel: Comer See – die Villa d’Este. Es sind aber nicht nur die Hotels, auch Restaurants sind von Bedeutung, denn wir entwickeln ja Genussausfahrten. Und dann ist da noch die Frage der Streckenführung – ob wir die mit den Autos auch fahren können.
Nicht jede Straße eignet sich, und wenn Gegenverkehr zu erwarten ist, sind manche Streckenabschnitte zu schmal.
Wie viele Reisen organisieren Sie im Jahr und wie lange dauern diese im Durchschnitt?*
Wir schlagen ca. 15 Ausfahrten im Jahr vor. Hinzu kommen mögliche Tagesveranstaltungen oder Tagesausfahrten. Natürlich stehen auch Popkonzerte (Robbie Williams, Elton John und andere) auf dem Programm, ebenso andere Highlights wie der Cirque du Soleil und so weiter.
Wie reagieren die Teilnehmer auf die exklusiven Reiseziele und Events?*
Bisher gab es eigentlich keine Reklamationen. Es gibt zwei Dauerbrenner: Sylt im Frühjahr und das erste Adventwochenende in Dresden. Salzburg ist immer ein kulturelles Ziel. Wir bitten die Clubfreundinnen und Clubfreunde auch um Anregungen. Vielleicht wären wir sonst selbst nicht auf das Ziel Schlesien gekommen. Dies war ein Hinweis eines Clubfreundes. Für 2026 planen wir zum Beispiel eine Ausfahrt nach Ostpreußen/Masuren. Allein würden dies viele nicht machen, aber in der Gemeinschaft schon. Die Reisen gehen von 3 oder 4 Tagen bis zu 7 Tagen.
Gibt es ein bestimmtes Event oder ein Reiseziel, das für Sie persönlich ein Highlight war?
Das war unsere Bahnreise mit dem „Royal Scotsman“ durch die Highlands mit einem royalen Abschluss: Dinner auf der königlichen Yacht „Britannia“. Ebenso die gerade zu Ende gegangene Reise auf der „Sea Cloud“ von Rom via Monaco – Grand Prix Historique Monte Carlo – nach Nizza. Wir kamen als Fremde und gingen als Freunde. Selten in dieser Zeit.
Haben Sie Pläne, den Club oder die Reisen in naher Zukunft zu erweitern oder zu verändern?
Ja, wir möchten noch Mitglieder hinzugewinnen. Mehr als 200 sollen es aber nicht werden, denn es soll doch noch eine Family sein, die sich auf die Familienfeste und Ausfahrten freut, um die fröhliche Verwandtschaft wiederzusehen. Es gibt ja für Ausfahrten bestimmte Zeiten, an denen wir uns orientieren. Kernzeit ist von Ende April bis Mitte Oktober, natürlich mit Ausnahmen nach vorn und nach hinten.
Gibt es bestimmte Events oder Orte, die Sie in Zukunft gerne besuchen oder organisieren würden?
Ja, das Goodwood Festival of Speed oder Glyndebourne in England. Eine Ausfahrt nach Norwegen. Ein Besuch in Wimbledon. Ein Besuch beim Masters in Augusta (Golf).
Was bedeutet es für Sie persönlich, Teil einer solch exklusiven Community zu sein?*
Es sind alles Menschen wie du und ich, und es sind neue Persönlichkeiten, die ich kennenlernen darf. Die Klammer der Community ist das besondere Auto, das in der Garage steht. Vielleicht ist es das.
Martin Kölnberger im Invicta S-Type aus dem Jahr 1931 bei der K & K Rallye in den Karpaten
AUF DER SUCHE NACH DEM BESONDEREN IST MAN BEI MARTIN KÖLNBERGER IN AACHEN IN GUTEN HÄNDEN.
Schon als kleiner Junge begeisterte sich Martin Kölnberger für schnelle Autos und im Speziellen für Rennwagen mit Historie. Früh las er sich in die Geschichte der Rennställe ein und durfte schon in den 60er-Jahren, zur damaligen Zeit etwas ganz Besonderes, das ein oder andere Rennen auf der Nordschleife besuchen. Das war der Anfang einer Leidenschaft, die sich der gelernte Bauingenieur bis heute erhalten hat und die auch seinen beruflichen Lebensweg nachhaltig beeinflusste. Denn seine Begeisterung beschränkt sich nicht nur auf Oldtimer, sondern auch auf antike Baumaterialien.
Schon Anfang der Siebzigerjahre besuchte Martin Kölnberger (damals noch als Student) historischen Autorennen und stöberte mit Leidenschaft auf Flohmärkten und Antiquitätenmessen. Diese Begeisterung, die Martin Kölnberger mit seiner Frau teilt, ließ das Paar häufig nach Frankreich und England reisen. Und so zog bereits Anfang der Achtzigerjahre ein englischer Sportwagen in die Garage von Martin Kölnberger ein. Mit diesem Invicta aus dem Jahre 1931 fuhr er schon bald historische Rennen in Silverstone, in Le Mans und auf dem Nürburgring und bestritt mit diesem Auto sogar mehrmals die berühmte Mille Miglia.
Auf ihren zahlreichen Reisen knüpfte das Ehepaar Kölnberger viele Kontakte, aus denen nicht selten Kunden und oft sogar Freunde wurden. Heute ist der Name
Martin Kölnberger vielen Gleichgesinnten in der Autoszene ein Begriff. Er vermittelt die ihm anvertrauten Fahrzeuge stets diskret und seriös und nie, ohne Interessierten auch die Begeisterung für diese besonderen Schätze mit auf den Weg zu geben. „Klassische Automobile stellen ja nicht nur eine solide Kapitalanlage dar, vielmehr bedeuten sie in erster Linie Spaß und Lebensfreude.“ Eine gute Recherche zur Historie eines Fahrzeugs ist daher ebenso wichtig wie Erfahrung und Absicherung bei der Beurteilung des Zustandes.
Ansässig ist das Unternehmen in Aachen. Vor 45 Jahren erwarben Martin Kölnberger und Ehefrau Dagmar gemeinsam das Gut Hausen, die damals sehr verfallene ehemalige Sommerresidenz des Bistums Aachen, und erweckten das Anwesen mit viel Liebe zum Detail zu neuem Leben.
Auch bei der Instandsetzung der ursprünglichen Wasserburg, heute Firmensitz und privater Wohnsitz der Familie zugleich, blieb Martin Kölnberger seiner Liebe zu alten Dingen treu und machte fortan sein Faible für Oldtimer und für antike Baustoffe sowie seinen ausgeprägten Sinn für Materialien zu seinem Beruf.
So darf bei einem Besuch in Aachen ein Rundgang durch die Showrooms des zweiten Standbeins auf keinen Fall fehlen. Neben der Vermittlung von Oldtimern ist das Unternehmen Kölnberger heute bereits in der zweiten Generation ein renommierter Berater und Lieferant von historischen Baumaterialien. Spezialisiert auf antike Kamine und Natursteinböden, findet man hier eine große Auswahl an antiken und individuellen Baustoffen. Auf zahlreichen Reisen zusammengetragene Schätze, geborgen aus alten Schlössern, Klöstern und Kirchen in ganz Europa, umfassen das umfangreiche Lager (wir haben in unserer Ausgabe 01/2024 darüber berichtet).
Bei einem Besuch auf Gut Hausen können sich Gleichgesinnte informieren und inspirieren lassen und werden mitgenommen auf eine Reise in die Vergangenheit, ganz ohne Zeitmaschine. „Alle diese Dinge haben eine Geschichte, man sieht es ihnen an.“ Die vielen Geschichten gibt der Enthusiast Martin Kölnberger Interessierten nur zu gern mit auf den Weg.
Gut Hausen bei Aachen – neben dem privaten Wohnhaus auch Firmensitz des Familienunternehmens
Kölnberger GmbH & Co. KG
Gut Hausen, Hausener Gasse 29 D-52072 Aachen
Tel.: +49 241 13271
www.koelnberger-cars.de | info@koelnberger-cars.de Telefonische Voranmeldung erbeten
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Das Hotel Excelsior wurde im Jahr 1908 eröffnet und hat seitdem eine beeindruckende Geschichte geschrieben. Das Gebäude selbst wurde im venezianischen Gotikstil erbaut und ist ein architektonisches Meisterwerk. Die opulenten Dekorationen und die beeindruckende Fassade spiegeln den Glanz vergangener Zeiten wider und lassen die Gäste in eine andere Ära eintauchen.
Steigen Sie ein und fahren Sie mit uns an die pittoreske AmalfiKüste. Erkunden Sie auf 1400 Autokilometern von Wien weg die Schönheit Italiens. Wir schwelgen in Kultur und lernen das Land zwischen Sandstrand und Trüffel-Tagliatelle kennen. Wer die kurze Anreise liebt, bleibt gleich in Venedig am Lido, denn im Hotel Excelsior findet man ein historisches Feuerwerk und Auszeit, gepaart mit italienischer Sprezzatura
Text von Beatrice Tourou
Steigt man in Venedig in ein holzgetäfeltes Boot, bekanntermaßen DAS Fortbewegungsmittel der La Serenissima („Die Durchlauchtigste“, wie man die Lagunenmetropole auch nennt), ist man der Stadt bereits verfallen. Die historische Altstadt zieht mit Andacht an einem vorbei, Tagestouristen eilen zurück zu den mächtigen und völlig unnötigen Kreuzfahrtschiffen, und die Dämmerung lädt zu einem originalen Bellini, serviert im Hotel Cipriani. Wer jetzt nicht weiterreisen will, weil die 1000 Kilometer entfernte Amalfi-Küste einfach viel zu weit weg ist und die venezianischen Museen mit ihren da Vincis und Arcimboldos schlichtweg zu einladend scheinen, findet sich im Hotel Excelsior ein. Dort darf man sich in einer der Beach-Cabanas am Lido niederlassen und fernab vom Trubel dem Möwengesang hingeben oder tagsüber an der Poolbar einen eiskalten Pinot Grigio schlürfen, während die Hitze an einem vorbeizieht. Das Grand Hotel, das normalerweise bei den Filmfestspielen Hollywoodstars und -mogule beherbergt, hat mit einer umfassenden Auffrischung auch die Aufmerksamkeit anspruchsvoller Reisender gewonnen. So bettet man sein müdes
„Venedig ist, als würde man eine ganze Schachtel Likörpralinen auf einmal aufessen.“
Truman Capote
Haupt auf maurisches Design und venezianische Seide, während das Kind im Kids Club Muscheln sammeln geht. Das Guggenheim lädt jeden Sonntag zum Kinderprogramm, also darf man sich über einen kulturellen Strandurlaub freuen, bei dem man auch kulinarisch auf seine Kosten kommt. Natürlich lässt sich das Hotel die einzigartige Lage und die „Grand Hotel“-Etikette versilbern und verrechnet zusätzlich zum Frühstücksbuffet 14 € für eine Eierspeis und satte 400 € Tagespauschale für eine Cabana. Wer sich auf einen 5-Sterne-Urlaub einlässt, lässt den Taschenrechner ohnehin besser zu Hause. Dennoch ist das Haus besonders für Erholung Suchende und Familien wohl die beste Wahl in Venedig, denn das Auge erfreut sich an der herausragenden Ästhetik im und um das Hotel, vor allem in der Lagunenstadt, wonach es an der Adriaküste sonst eher vergebens sucht. 196 geschmackvoll gestaltete Zimmer machen das Haus grand, aber nicht groß. Auf der Landzunge gelegen, bietet das Hotel einen hauseigenen Gratis-Shuttle zur Altstadt und einen muschelgesäumten Strand mit Blick auf das Meer. Für Reiselustige haben wir auf der rechten Seite noch ein paar Tipps parat.
Wir fahren Richtung Süden –
START IM NORDEN. Keine sechs Autostunden vom Nabel der Welt – auch als Wien bekannt – entfernt, bietet Venedig einzigartiges Flair und den Nervenkitzel, dass es bald versinkt. Wer die Reise mit dem Auto antritt, will im Sommer bei seiner Ankunft einen Pool zum Abkühlen. Dafür eignen sich das Hotel Kempinski – das zwar nicht zu den besten Häusern mit der schönsten Atmosphäre der Stadt zählt, dafür aber mit Grünflächen punktet –, das altehrwürdige Hotel Excelsior und das Hotel Cipriani. Letzteres ist sehr formell, das Excelsior eher familientauglich.
RICHTUNG TOSKANA. Nach nicht einmal drei Stunden Fahrt von Venedig kommt man als kulturinteressierter Schlossseiten-Leser bei einem Italienurlaub nicht am Geist der Medici vorbei. Florenz ist quasi ein Pflichtstopp auf dem Weg in den Süden. Im Jahr 59 v. Chr. von den Römern gegründet, entwickelte es sich im Mittelalter zu einer der reichsten und mächtigsten Städte Europas und gilt als Wiege der Renaissance. Heute bewegt man sich zwischen dem Dom, den Uffizien, der Cantinetta Antinori und dem GucciStammhaus samt Museum. Besonders schön schläft man im Hotel Savoy, einem Rocco Forte Hotel.
POSITANO
S
ES WIRD HEISS. Rom, die ewige Stadt, verführt mit langen Nächten und historischen Prachtbauten. Gerade einmal drei Autostunden von Florenz entfernt, freut man sich trotzdem auf eine Abkühlung im Pool. Dachgärten gibt es viele in den Grand Hotels, Pools eher weniger. Also empfehlen wir das Boutiquehotel Palazzo Dama, ein klassisches Haus, zentral gelegen und mit einem sensationellen Stadtgarten, gesäumt von Zitronenbäumen und Feigenduft. Die Zimmer sind bemüht gestaltet, wirken aber „a bit last season“. Der Pool macht das aber wieder weg. Wer es gediegen mag, kehrt im Hotel de Russie ein.
ARRIVATO. Der letzte Streckenabschnitt ist der wahrscheinlich schönste. Die Anreise aus Rom dauert keine dreieinhalb Stunden und führt die Amalfi-Küste entlang nach Positano, das dank Instagram wohl jedem Menschen bekannt ist. Die bunten Häuser erheben sich malerisch auf dem Felsen über dem Meer. Und so scheint es, als hätten einige Luxusherbergen den Blick auf die Szenerie gepachtet. Zum Beispiel das Hotel San Pietro, das den Geldadel beherbergt und über Italiens schönsten Tennisplatz auf Meeresniveau verfügt. Von hier aus nehmen Sie das Boot nach Capri.
Die Zimmer im Alpin Resort Sacher sind gemütlich und großzügig zugleich. Hier kann man im Sommer wie im Winter angenehme Tage verbringen.
Mit dem Alpin Resort Sacher in Seefeld hat Elisabeth Gürtler, die Grande Dame der österreichischen Hotellerie, einmal mehr Standards gesetzt.
Gäste aus Deutschland, der Schweiz, Holland, Belgien, den Arabischen Emiraten, den USA und anderen Teilen der Welt, Mitglieder königlicher Familien, Politiker diverser Couleurs sowie erfolgreiche Geschäftsleute aus aller Herren Länder, Künstler und persönliche Freunde – sie alle geben sich ein Stelldichein im Alpin Resort Sacher inmitten der Tiroler Alpen und treffen dort, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, mit der Hausherrin Elisabeth Gürtler zusammen.
Die Salons und die Bar laden zum Verweilen ein.
Sie ist als Gastgeberin präsent und in ihrer Erscheinung und Eleganz unübersehbar. Ihr 5-Sterne-Superior-Hotel in Seefeld erfüllt nicht nur die 800 Standards der internationalen „Leading Hotels of the World“-Gruppe, sondern trägt auch ihre ganz persönliche Handschrift. So sind die wunderschönen antiken Heiligenfiguren aus der Sammlung ihres Vaters in großer Zahl zu sehen, ebenso die Jagdtrophäen der Familie Gürtler oder die handverlesenen modernen Bilder an den Wänden, die größtenteils von Künstlern aus der unmittelbaren Nachbarschaft des Hotels stammen.
Der Ort Seefeld hat für Elisabeth Gürtler eine ganz besondere Bedeutung. Ihr Vater, der Getreidekaufmann und Handelsunternehmer Fritz Mauthner, „hat nach dem Krieg Luxusgüter wie Champagner, Hummer oder Schokolade, die man in Österreich damals nicht bekommen konnte, für die gehobene Hotellerie importiert“, erzählt Elisabeth Gürtler, und sich im Laufe dieser Jahre in Seefeld ein eigenes kleines Hotel gekauft. „Britannia“ hieß es, hatte 30 Gästezimmer und bildet auch heute noch das Herzstück des Alpin Resort Sacher. Was Fritz Mauthner damals gefiel – ein Winterund Sommersportort, nicht weit von Innsbruck auf der Hochebene zwischen dem Karwendel und dem Wetter-
steingebirge gelegen, die Wallfahrtskirche St. Oswald am Dorfplatz mit ihren beeindruckenden Fresken aus dem 15. Jahrhundert, das kleine „Seekirchl“ am Ortsrand sowie der wunderschöne Blick, wohin man auch schaut –, das alles ist auch heute noch Anziehungspunkt für die vielen Besucher in Seefeld.
Das „Britannia“, das nach Umbauten und Erweiterungen in „Astoria“ umbenannt wurde, avancierte schnell zum Sehnsuchtsort für wohlhabende Touristen, hatte es doch eines der ersten Hallenbäder, eine Sauna und eine Bar, „in der der Jetset der damaligen Zeit ein und aus gegangen ist“, wie Elisabeth Gürtler erzählt. Erst 2014, nach dem Tod ihrer Mutter, nahm sie selbst das Ruder in die Hand. 81 Zimmer, zwei Drittel davon Suiten in zwei unterschiedlichen Kategorien, ein Wellnessbereich, der alle Stückeln spielt, und allen voran großzügige, ländlich-elegante Salons, eine schicke Bar, eine Zigarrenlounge, gemütliche Speisezimmer und große Terrassen charakterisieren das Alpin Resort Sacher heute. Der Tiroler Architekt Karl Landauer und der Franzose Pierre-Yves Rochon haben Elisabeth Gürtler beraten. „Landauer hat den Spa-Bereich und das Restaurant konzipiert, von Rochon stammen Raumaufteilung und Beleuchtung, von mir die Ideen zu Dekoration, Materialien und Stoffen“, erklärt sie.
Die Gäste erwartet ein großer Spa-Bereich samt Sauna und eigenem Teich.
Fast jedes Zimmer verfügt über einen eigenen Balkon.
Edles Holz, fesche Stoffe, hübsche Möbel und warme Farben sind die Charakteristika des Alpin Resort Sacher in Seefeld.
Die Gäste des Alpin Resort Sacher bleiben üblicherweise gleich mehrere Tage. Hier kann man heiraten, Feste feiern und entspannen, Ski fahren und den Golfschläger schwingen, wandern und in die Pedale des E-Bikes treten, schwimmen, die köstlichen Mahlzeiten genießen und den Abend an der Bar ausklingen lassen, wo der heilige Urban, der Schutzpatron der Weinbauern – eine der hölzernen Figuren aus Gürtlers Fundus –, über die Besucher wacht. Viel Holz, angenehme Farben, Gerüche und Musik schaffen eine ganz besondere Atmosphäre. „It has to be homey“, zitiert Elisabeth Gürtler ihren Architektenfreund Pierre-Yves Rochon, der es auch geschafft hat, aus dem großen Entree des Hotels mehrere Räume zu machen, „in denen man sozusagen privat ist“.
Menschen miteinander zu verbinden ist eines der großen Talente von Elisabeth Gürtler. In ihren Hotels in Wien und Salzburg hat sie das ebenso geschafft wie in ihren Funktionen in der Hofreitschule oder der Oper. Es gelingt ihr gleichermaßen in den diversen Aufsichtsrats- und Beiratsfunktionen, aber auch jetzt in Seefeld. Hier hat sie erst kürzlich den österreichischen Mediziner und Theologen Johannes Huber mit Au-
gustinus Bader, dem „wichtigsten Stammzellenforscher der Welt“, zusammengebracht. Letzterer stammt aus dem ehemaligen Ostdeutschland und hat sich auf Blutaustausch spezialisiert. Elisabeth Gürtler hat es selbst ausprobiert und sich „noch nie so energiegeladen gefühlt“ wie nach dieser Behandlung, die sie ab dem kommenden Jahr in Zusammenarbeit mit den beiden medizinischen Größen Huber und Bader auch im Alpin Resort Sacher anbieten will.
Alles, damit sich ihre Gäste rundum wohlfühlen. Und dem Credo folgend, dass in bester Gesellschaft einfach alles noch viel schöner ist.
Text: Clarissa Mayer-Heinisch
Alpin Resort Sacher Seefeld – Tirol
Geigenbühelstraße 185 6100 Seefeld in Tirol
Tel.: +43 5212 2272-0
E-Mail: seefeld@sacher.com Internet: seefeld.sacher.com
Die wohl herrschaftlichste Art zu residieren bedingt Platz und Geld. Ein Schloss wie dieses, das Château Belle Époque – Chambres d’Hôtes & Gîtes, wurde zum Hotel umfunktioniert. Den Winter verbringt man ohnehin lieber in der Stadt. Die Badewanne links ist von Drummonds, die Tapete handgemalt von de Gournay.
1. Versailles Planter, den Originaltrögen in der Orangerie in Versailles nachempfunden, handgemacht, bei jardinierduroi.com, ab € 2.000 | 2. Platzteller, mit Goldrand, von Porzellanmanufaktur Augarten, bei augarten.com, um € 329 | 3. Wandleuchte „Francine“, bei loberon.at, um € 149 | 4. Sofabezug, für das IKEA Sofa „SÖDERHAMN“ (kaum wiederzuerkennen), von bemz.com, um € 699 | 5. Glas, geschliffen, von Theresienthal, um € 260 | 6. Gießkanne, von Le Prince Jardinier, um € 110 | 7. Trompetenbaum, 110 cm hoch, bei Obi, um € 69
Inspiriert von der farbenvollen Strahlkraft Indiens, verbunden mit der Quintessenz österreichischer Eleganz. Jaipure ist royale Handwerkskunst, maßgeschneidert für Ihr Zuhause. www.jaipure.at
Die ursprünglichste Form des Cottage-Designs erfährt man naturgemäß am besten in England. Besonders gelungen ist das Bed & Breakfast „The Bell at Charlbury“ in den exklusiven Cotswolds. Bamford-Gründerin Lady Carole Bamford hat das Hotel eingerichtet. So very chic.
1. Tagesdecke, mit Blockprint, von laredoute.com, um € 62 | 2. Jute-Teppich „Jutta“, von benuta.de, ab € 89 | 3. Sofa „Vincent van Duysen“, bei zarahome.at, ab € 1.700 | 4. Leuchte, geflochten, von zarahome.at, um € 699 | 5. Kosmetik im Picknickkorb, „Geranium“, von Bamford, um € 255 | 6. Sonnenschirm, von sklum.com, um € 94
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Die rustikale Anmutung eines klassischen Chalets erlaubt eine gewisse Entspanntheit im Dekor und der Anwendung, die man sonst vergeblich sucht. Österreichs Hüttenzauber erarbeitet man mit karierter Bettwäsche, groben Holzmöbeln und viel Textur. Hüttendörfer wie das das Almdorf Sankt Johann sind eine gelungene Vorlage.
1. Bettkopf, von Faber Stoffe, Preis auf Anfrage I 2. Bettwäsche , halten Sie sich fest, von Ikea, und halten Sie sich nochmal fest, um €9, I 3. Bienenhonig „Royal Garden Honey“, vom Highgrove Estate, um GBP 9 149, I 4. Trinkglas, „Alpha“ von Lobmeyr, €49, I 5. Honiglöffel, von Bio-Imkerei Blütenstaub, rund-um-die-biene.at, € 3,10, I 6. Korb von Bloomingville um € 110 I 7. Holztisch, Klostertisch aus Eiche, bei daslandhus.de, um € 2994 I 8. Teller, von Anna und Nina, um € 16,90
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Wer die Schnitzler-Romantik stilecht umsetzen möchte, sucht sich eine Wienerwald-Villa, richtet diese in dezenten Grün, Blau und Greige Tönen ein, verwendet viel Leinen und platziert unter keinen Umständen plakative Luxus Marken. Quiet luxury eben. Die Villa Antoinette ( Bild links) zeigt, wie es geht.
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Salzburg PLACES TO GO
Inmitten eines gemütlichen und traditionsreichen Ambientes, das mit viel Liebe zum Detail gestaltet wurde, erwartet Sie ein Hotel, das höchsten Ansprüchen gerecht wird. Hier treffen stilvolle, charmante Zimmer und Suiten mit individuellem Flair auf eine großzügige Grünoase, die zum Verweilen und Entspannen einlädt.
Unsere vielfach ausgezeichnete Küche im Gourmetrestaurant bietet eine erlesene Auswahl an kulinarischen Köstlichkeiten, begleitet von einer umfangreichen Auswahl hervorragender Weine. Nach einem genussvollen Mahl können Sie im Saunabereich, in den Ruheräumen oder im Hallenbad, das direkten Zugang zum Garten bietet, wunderbar entspannen. Wer gerne sein morgendliches Work-out absolviert, bevor er in den Tag startet, kann dieses im Hotel mit Sauna und Pool in Salzburg auch einmal ins Wasser verlegen.
Erleben Sie ein luxuriöses Refugium, das Tradition und Moderne harmonisch vereint und jeden Aufenthalt zu einem unvergesslichen Erlebnis macht.
INFOBOX
Hotel & Gasthof BRANDSTÄTTER Münchner Bundesstraße 69 5020 Salzburg, Österreich +43 662 434535
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Direkt am Meer gelegen und mit einem atemberaubenden Blick auf die Inselwelt der Kvarner Bucht, bietet das Adria-RelaxResort Miramar in Opatija eine einzigartige Kombination aus modernem 4-Sterne-Luxus und historischer Romantik. Nur zwei Stunden von der österreichischen Grenze entfernt, ist dieses einstige MonarchieSeebad heute ein Ort, wo die Zeit stillzustehen scheint.
Im Miramar scheint die Uhr langsamer zu ticken und der Moment hält inne. Der Alltag tritt in den Hintergrund, und die Auszeit hat immer Saison. Die Sonne strahlt und die Kvarner Bucht erfrischt mit ihren schäumenden, blau in blau schimmernden Impressionen. Hier können Sie sich zurücklehnen und die Seele baumeln lassen. Egal, ob Sie ein Frühaufsteher oder Langschläfer sind, der Tag beginnt im Miramar stets mit einem herrlichen Frühstück, begleitet vom Panoramablick auf das Meer. Nach dem Frühstück kann man das inkludierte
Wellnessprogramm nutzen: Yoga, Aqua-Gymnastik und mehr. Livemusik zum Abendessen auf den Meeresterrassen, danach Kabarett, Lesungen und Konzerte mit herausragenden Pianisten.
INFOBOX
MIRAMAR – Das Adria-Relax-Resort Ulica Ive Kaline 11, 51410 Opatija, Kroatien Tel.: +385 51 280000 info@hotel-miramar.info www.hotel-miramar.info
Inmitten der malerischen Landschaft der Steiermark liegt das G’Schlössl Murtal, ein weitläufiges Anwesen, das mit seinem idyllischen Schlosspark, einem malerischen Naturteich und einer zauberhaften Orangerie einen perfekten Rückzugsort für Erholungssuchende bietet. Fernab vom Massentourismus, zwischen Entschleunigung und wohltuender Aktivität, lädt dieses Refugium zum Wohlfühlen und Krafttanken ein.
Direkt von Ihrem gemütlichen Zimmer gelangen Sie in das Wellness-Paradies des G’Schlössl Murtal. Auf über 600 m² Erholungsfläche erwartet Sie ein großzügiger Wellnessbereich, der keine Wünsche offenlässt. Ziehen Sie Ihre Bahnen im Indoor-Pool, der mit einer Gegenstromanlage, einem Wasserfall und Massagedüsen ausgestattet ist. Kräftigen Sie Ihren Körper im modern ausgestatteten Fitnessbereich oder entspannen Sie im Ruheraum am Kamin. Für das ultimative Wohlfühlerlebnis sorgen ausgewähl-
te Behandlungen, die Körper und Seele verwöhnen. Die Kulinarik im G’Schlössl Murtal ist ein Hochgenuss. Hier werden Speisen von höchster Qualität mit kreativer Bodenständigkeit vereint, was zu einem einzigartigen Gaumenerlebnis führt.
INFOBOX
G’Schlössl Murtal Murhof 1, 8734 Großlobming +43 3512 46904 | gschloessl@tauroa.at www.tauroa.at
Nachmittag in Abbazia
Öl auf Leinwand auf Karton
34,5 x 60 cm
Preis auf Anfrage
Im September 2017 veranstalteten wir in Zusammenarbeit mit dem Museum der Stadt Rijeka eine Einzelausstellung von über 100 Gemälden der Malerin Leontine von Littrow. Anlässlich der Werkschau veröffentlichten wir eine umfangreiche Monographie über die großartige, fast in Vergessenheit geratene, Meisterin des Lichts. In diesem Werk über ihr Leben und Schaffen wurde die österreichische Kunstlandschaft um ein hochinteressantes Kapitel erweitert. In der Riege der zahlreichen KünstlerInnen der Jahrhundertwende, die auch das Meer und die Küsten der Monarchie bereisten und in bedeutenden Gemälden dokumentierten, ist Leontine von Littrow die wohl außergewöhnlichste Malerin der österreichischen Riviera. Sie entstammte einer österreichischen Adelsfamilie. Ihr Vater war Offizier der KuK Marine, Kartograf und Schriftsteller. Er wurde als Leiter der dortigen nautischen Akademie nach Triest berufen, wo Leontine von Littrow als Camilla Leontine von Littrow das Licht der Welt erblickte. Als Marineoffizier
war Heinrich von Littrow an der Blockade-Escadre von Venedig beteiligt. Im Anschluss wurde er Hafenkapitän von Fiume (Rijeka). 1887 gründete er den ersten Yachtclub an der adriatischen Küste, den Union Yacht Club Quarnero in Opatija (Abbazia). Später fuhr er als Kapitän für den Österreichischen Lloyd.
Meeresbrandungen, Küstenlandschaften, Steinmauern, Gärten, Lauben, Terrassen, Pflanzen und Blumen. Koloristische Akzente in starkem Sonnenlicht. Dies sind die charakteristischen Eigenschaften der Werke von Leontine von Littrow. In den 1880er Jahren noch von einem in Paris lebenden Maler, dem russischen Baron Jean d’Alheim beeinflusst, ändert sich das Oeuvre Littrows zu einem ganz eigenen, modernen Malstil. Das Kolorit der Schule von Barbizon löst Leontine völlig auf und verwandelt es in ein buntes, lichterfülltes Farbenspektrum. Sie ist um das Jahr 1895 gänzlich zur Impressionistin gereift. Ein zeitgenössischer Artikel aus Rijeka an-
Dampfer vor Abbazia Öl auf Leinwand, 29,5 x 55 cm Monogrammiert u.l. Preis auf Anfrage
lässlich einer Ausstellung beschreibt „...die Farben sind hell, vielleicht sogar ein wenig zu hell“. Nach den Werken der Generation davor ist diese Einschätzung keine Überraschung; waren doch das Kunstverständnis und die einhergehende Kritik in der Monarchie eher konservativ. Heute bezeichnen wir diese Periode der Malerin als die „Weiße Phase“. Es war der Beginn der Lichtmalerei, die sie zur Impressionistin des Südens machte. Wer die Gegend bereist, erkennt das Licht in diesen Kunstwerken wieder.
Das Hinausgehen in die Natur war der Grundstein für die Veränderung der Malerei im späten 19. Jahrhundert. Leontine ging mit ihrer besten Freundin Olga Wisinger-Florian ins Freie, um das Licht der Sonne in ihren Gemälden festzuhalten. Anfangs war es die Gegend um Abbazia und dann die naheliegenden Inseln der Kvarner Bucht, die als Motiv gebend ausgewählt wurden. Ihre ganz große Liebe galt Dalmatien! Dieser Landstrich verzauberte die Künstlerin und beeinflusste sie durch das dortige „Licht des Südens“. Ihre Begeisterung zeigte sich nicht nur im Sammeln dalmatinischer Volkskunst, sondern auch bei der Teilnahme an Ausstellungen. War Leontine von Littrow bisher immer Teil der Künstlergruppe aus Rijeka oder international aus Wien, so stellte sie nun mit den dalmatinischen Malern aus.
Immer wiederkehrende Ausstellungen in Wien, München und vor allem London; Teilnahme an verschiedenen Jahresausstellungen im Wiener Künstlerhaus und an Ausstellungen der „Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs“ – wo Littrow auch Mitglied war –sowie Teilnahme an der Internationalen Jahresausstellung im Glaspalast München 1893.
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Der umfangreiche Überblick über das Gesamtwerk der „Meisterin des Lichts“ ist bei Kolhammer & Mahringer Fine Arts erhältlich.
GUSTAV – der Vizsla
Ja, man soll nicht glauben, was es alles gibt! Da schaue ich vor Kurzem beim Tor hinaus und traue meinen Augen nicht: Hüpft doch plötzlich ein mir unbekanntes Tier über die Wiese. Es ist ungefähr so groß wie ein Reh und hat auch ein braunes Fell, aber dazu noch einen langen, dicken Schwanz. Was ist das?, frage ich mich und will schon losstarten und genauer erkunden, um welches Tier es sich hierbei handelt – da ruft mich meine Besitzerin auch schon zurück. Ich gebe Laut, um ihr zu zeigen, was mich da in solches Staunen versetzt hat. Meine Herrin dreht sich um, holt ihr Fernglas und sagt: „Nein, das gibt es nicht … Das ist ja ein Wallaby, noch dazu auf dem falschen Kontinent!“ Sofort wird recherchiert, ob irgendwo in einem Zoo ein solches Tier fehlt, aber weder der Revierjäger noch ein Tiergarten in der Nähe wissen, wo dieses Wallaby ausgebüxt ist. Meinetwegen darf es ja in Ruhe weiterhoppeln, denn für mich wäre es ein lustiger Spielgefährte. Aber es muss höllisch aufpassen, denn in unserer näheren Umgebung wurde erst neulich ein Wolf gesichtet. Der ist zwar ein entfernter Verwandter von mir, aber beileibe nicht so ungefährlich wie ich. Wuff! Ich selbst habe ihn noch nicht mit eigenen Augen zu Gesicht bekommen, aber er wurde nicht nur auf Wildkameras, so wie das Wallaby, sondern sogar in der Nähe einer Jausenstation beim Schnitzelwirt gesichtet. Er hatte zwar nichts bestellt, ist aber herumgeschlichen und wurde dabei fotografiert, bevor er dann in den Wald verschwunden ist. Ich habe mir gedacht, jetzt würden nur noch ein Bär oder eine Anakonda fehlen, die ihren Besitzern zu groß geworden sind und freigelassen wurden. Natürlich haben meine Herrin und ich mehrere Streifzüge rund um das Schloss gemacht und nachgeschaut, ob sich was tut, aber außer Hasen, Rehen und Fasanen haben wir nichts Ungewöhnliches erspäht. Was uns alle viel mehr beschäftigt hat, war das Schicksal des Marders, der schokoladenmäßig verunglückt ist. Was das bedeutet, erzähl ich gleich. Marder schauen zwar ganz passabel aus, zernagen aber gerne Kabel in Autos und auch sonst alles, was ihnen
so unterkommt. Vom Blutbad im Hendlstall habe ich ja schon erzählt. Das war nicht schön. Aber jetzt hat es ihn erwischt. Zu Ostern waren überall im Garten Schokoladeneier für die Kinder versteckt. Als Jagdhund weiß ich natürlich, dass diese nicht für mich bestimmt waren, weil Hunde keine Schokolade vertragen. Und solange weder Wurst noch Schinken herumliegen, würde ich ohnehin nicht aktiv werden. Der Marder, dieses gierige Vieh, hat jedoch die in Aluminium verpackten Schokoeier gesehen und alle aufgefressen. Ich möchte nicht wissen, wie es ihm danach ergangen ist. Jedenfalls haben wir ihn bei einem Rundgang gefunden. Er muss kläglich verendet sein, und nur der Schwanz hat aus dem Loch geschaut, wo er sich sein Grab geschaufelt hat. Da hat sich mal wieder gezeigt, dass Gier größer sein kann als Vorsicht. Ich habe gehört, dass ein solches Verhalten auch bei manchen Menschen vorkommt und dass sie aus Gier unvorsichtig werden und Schaden erleiden. Bei Geldgeschäften kenne ich mich nicht aus, aber ich weiß, dass der Schlossherr sehr, sehr vorsichtig mit seinem Geld umgeht, denn er muss das Schloss erhalten. Bis unser großes Dach renoviert ist, wird es jedoch noch dauern, denn es kostet wirklich viel. Das Sparen und Sammeln von Geld hat aber nichts mit Geiz zu tun, es dient einem guten Zweck. Auch wenn das Dach eine Menge Geld verschlingt, so ist es auf jeden Fall besser als das Schicksal des Marders, der das Falsche geschluckt hat. Ich ziehe mich jetzt in den Schlosshof zurück und warte darauf, dass mir die Jäger erzählen, was mit dem Wallaby passiert ist. Vielleicht bleibt es ja in der Gegend und ich kann mit ihm spielen. Schönen Sommer euch allen!
Schloss Elmau im Elmau Valley. Ein Luxury Spa Retreat & Cultural Hideway in einem unberührten Hochtal zwischen Zugspitze und Karwendelgebirge. Der wohltuende Klang der Stille und rauschender Bäche. Großzügige Spas und Pools exklusiv für Erwachsene und Familien. Yoga, Taiji, Gaga, Dance, Wellness und Sport Retreats. Ausgezeichnete Restaurants. Und darüber hinaus, Food for Thought und ein Gefühl von Ewigkeit in Konzerten der großen Künstlerinnen und Künstler unserer Zeit.
Hotelzimmer-Reservierung unter: reservations@schloss-elmau.de oder Tel.: +49 (0) 8823 180 www.schloss-elmau.de
In einer Welt, die immer lauter und hektischer wird, gibt es noch Orte, die wie ein wohlgehütetes Geheimnis auf ihre Entdeckung warten. Einer dieser Orte ist der Wachtelhof in Hinterthal. Versteckt in den idyllischen Alpenlandschaften Salzburgs, fernab des Massentourismus, bietet dieses Boutiquehotel Luxus und Stil für anspruchsvolle Reisende.
Text von Lisa Gasteiger-Rabenstein
Ein kleiner Pool dient im Sommer oder nach der Sauna zur Abkühlung.
Als Mitglied der exklusiven „Small Luxury Hotels of the World“-Kollektion vereint der Wachtelhof italienisches Design mit österreichischem Flair und schafft so eine Atmosphäre von unvergleichlicher Eleganz und persönlichem Charme.
Schon beim Betreten des Wachtelhofs wird deutlich, dass dies kein gewöhnliches Hotel ist. Der Empfangsbereich, der an einen Private Club erinnert, begrüßt die Gäste mit einem aus Florenz importierten Raumduft und einer gemütlichen Lounge mit loderndem Kamin, stoffbezogenen Stühlen und leiser Hintergrundmusik. Hier startet der Urlaub stilvoll mit einem Gläschen Champagner, und man fühlt sich sofort willkommen und geborgen.
Christine Hütter-Bönan und ihr Bruder Peter Hütter haben das leer stehende Jagdgut vor circa 10 Jahren in nur sechs Monaten in ein modernes Boutiquehotel verwandelt. Mit ihrer Erfahrung im Innendesign und der Unterstützung von Christines Ehemann, dem Florentiner Stardesigner Michele Bönan, haben sie ein wahres Meisterwerk geschaffen. Der Wachtelhof ist für die Geschwister ein Herzensprojekt, eine Hommage an ihre Kindheitserinnerungen, die sie in der Region verbrachten.
Gästen im Garten getragen wird. Ein weiteres Highlight ist das „Heurigen Spa & Wellness“. Über den Garten gelangt man durch ein großes Holztor in diesen ruhigen Rückzugsort, der mit viel Holz und feinsten Stoffen ausgestattet ist. Eine Kräuter- und Panoramasauna sowie ein Jacuzzi am Bach laden zum Entspannen ein. Die letzten Sonnenstrahlen des Tages genießen wir auf der Terrasse am Whirlpool, während das sanfte Rauschen des Baches für eine unvergleichliche Entspannung sorgt.
Der Wachtelhof ist mehr als nur ein Hotel – er ist ein privates Refugium, das durch seine Einzigartigkeit besticht. Hier wurde jedes Detail mit Liebe zum Heimatland gestaltet, was den Aufenthalt zu einem unvergesslichen Erlebnis macht. Für all jene, die Österreichs Berge zu Fuß erkunden und die einzigartige Natur genießen möchten, ist der Wachtelhof der ideale Rückzugsort – ein echtes „Hidden Secret“.
In den Bergen ist erholsamer Schlaf garantiert.
„Viele Hotels könnten überall auf der Welt stehen, völlig austauschbar“, erklärt Christine Hütter-Bönan. „Im Wachtelhof soll man sehen und spüren: Hier ist man in Österreich.“ Diese Verbundenheit zur Heimat spiegelt sich in jedem Detail wider: Edle Lodenstoffe in den österreichischen Nationalfarben, kuschelige Felle, hochwertiges Zirbenholz und feinstes Kaschmir schaffen eine warme, behagliche Atmosphäre.
Mit nur 29 Zimmern und Suiten bewahrt der Wachtelhof seinen intimen Charakter. Unser Alpine Deluxe Room begeistert mit stilvollem Design, einem geräumigen Bad und einer gemütlichen Sitzecke mit Blick auf den plätschernden Bach. Jedes unserer Zimmer ist mit feinsten Stoffen und ausgewählten Möbelstücken ausgestattet. Ein originelles Detail ist der WachtelhofStrohhut, der in den heißen Sommermonaten von den
Eine bemerkenswerte Neuerung erfuhr der Wachtelhof letztes Jahr, als Raphael Wagner und seine Frau Jennifer die Leitung übernahmen. Unter ihrer Führung hat sich die Küche zu neuen Höhen aufgeschwungen. Herr Wagner betont die Bedeutung der Sommersaison: „Endlich haben wir im Sommer wieder geöffnet, denn wenn alles blüht und man vor der Hitze der Stadt fliehen kann, dann macht das die Berge erst so richtig besonders.“
„It’s a love affair with a modern take on tradition“ – dieses Motto prägt das kulinarische Erlebnis im Wachtelhof, einem luxuriösen Refugium inmitten der österreichischen Alpen. Das Restaurant verwöhnt mit regionalen und hausgemachten saisonalen Produkten und sorgt so für unvergessliche Erinnerungen an ein einzigartiges österreichisches Kulinarik-Erlebnis.
Lassen Sie sich inspirieren und überraschen von der kreativen Küche des Hauses. Schwelgen Sie in kulinarischen Genüssen in der historischen Zirbelstube aus dem 17. Jahrhundert oder in der traditionellen Stube vor dem Kamin.. An diesem herrlichen Ort verschmelzen rustikaler Charme und gehobene Kulinarik zu einem einzigartigen Ambiente.
In der edlen Holzstube wird auf höchstem Niveau genossen
Regionalität ist das Credo in der Küche des Wachtelhofs.
Das Abendessen wird ab 18 Uhr serviert und bietet eine abwechslungsreiche, regionale Küche, die keine Wünsche offenlässt. Beginnen Sie den Tag mit einem reichhaltigen und gesunden Alm-Frühstücksbuffet. Es erwartet Sie eine Auswahl an frisch gebackenem Brot und Gebäck, frisch gepressten Säften, österreichischer Marmelade, Honig, Joghurt und Müsli sowie warmen Eierspeisen auf Bestellung. Für das ultimative Verwöhnerlebnis bieten wir Ihnen unser Bademantel-Frühstück auf dem Zimmer an. Gegen eine Servicegebühr von 15 Euro können Sie Ihr Frühstück auch auf Ihrer eigenen Terrasse mit Blick auf die majestätischen Berge genießen. Danach lädt das Bett oder das Spa zu einem entspannten Nachmittag ein. Hier ist wirklich alles stresslos und man kann einfach abschalten.
Der Wachtelhof ist mehr als nur ein Hotel – er ist ein Ort der Ruhe und der Entspannung, wo Tradition und Moderne in perfekter Harmonie aufeinandertreffen. Ob in der historischen Zirbelstube oder beim Frühstück auf Ihrer privaten Terrasse – hier wird jeder Moment zu einem ganz besonderen Erlebnis.
Text: Lisa Gasteiger-Rabenstein
INFOBOX
Wachtelhof – House of Hütter Urslaustraße 7, 5761 Maria Alm - Hinterthal +43 676 6352286 | wh@houseofhuetter.com hotelwachtelhof.at
Was man mit Freude macht, macht man gut!
An die 200 Schlösser, Burgen, Herrenhäuser, Landwirtschaftsund Forstbetriebe sind bereits Kunden des Versicherungsmaklers Alexander Kottulinsky. Er schaut mit Freude auf die letzten 30 Unternehmensjahre zurück und ist auch für die Zukunft voll der Pläne.
Alexander Kottulinsky sorgt dafür, dass Schloss und Landbesitz in Ordnung und gut bewirtschaftet sind.
Mitten in der Oststeiermark, umgeben von Feldern, Wäldern und Apfelplantagen, an der Lafnitz und nicht weit von den heimischen Thermalquellen gelegen, sind die Kottulinskys seit Jahrhunderten zu Hause. Der sorgsame Umgang mit dem Besitz hat diesen bis heute erhalten, und während der 85-jährige Vater noch täglich in Forstamt und Wald anzutreffen ist, hat sich längst auch sein ältester Sohn Alexander mit zeitgemäßen und gewinnbringenden Ideen eingebracht. Von einer riesengroßen Fläche an Photovoltaik-Paneelen bis hin zu Plänen, großflächige Glashäuser mit Thermalwasser zu beheizen, reicht die Bandbreite.
Das SCHLOSSSEITEN-Team war in Neudau zu Gast und durfte gemeinsam mit der Familie das romantische Schloss, den prachtvollen Park, den Meierhof und auch das gesamte Rundherum genießen. Jeeps stehen bereit, mit denen wir ins Revier fahren. Es geht hier nicht nur um die Jagd, es geht auch um Fichtenwälder, um Fischteiche, um ein Mausoleum und vieles mehr.
Wir fahren beim Meierhof, dem ehemaligen Wirtschaftsgebäude, vorbei. Wo früher Kühe und Pferde standen, gibt es bereits seit fast 40 Jahren vermietbare Wohnungen. Franz-Karl Kottulinsky und seine Frau Gitti waren damals mit ihren vier halbwüchsigen Kindern gerade als Erben von Wien nach Neudau gezogen. Das Schloss war schnell belebt und zeitgleich wurde auch der Betrieb auf solide Beine gestellt. Der erste Akt war dank eines Zeitfensters möglich. Als nämlich das Land Steiermark Förderungen für die Renovierung und Nutzung alter Gebäude versprach, entschloss sich Franz-Karl Kottulinsky, den ungenützten Meierhof in Wohneinheiten zu gliedern, deren Einnahmen bis heute eine stabile Quelle darstellen.
Auch in der Teichwirtschaft hat der neue Eigentümer schnell das Ruder ergriffen. Hier tummeln sich heute viele Tausend Fische, allen voran Karpfen, die jedes Jahr im Winter geerntet und an Fischvermarkter sowie weiterverarbeitende Betriebe verkauft werden. „Wir haben mit dem Bund Naturschutzverträge für unsere Flächenteiche abgeschlossen“, erzählt Graf Kottulinsky, „und das ist letztlich die Butter auf dem Brot.“ Bedingungen wie ein gewisser Anteil an Schilf rund um die Teiche, der das Brüten von Wasservögeln ermöglicht, und ein Verbot, die Teiche zu düngen, werden selbstverständlich erfüllt.
Ein ganz neues Projekt ist die Photovoltaik, die ein 11,5 ha großes, ehemaliges Maisfeld abdeckt. „Es ist Alex’ Baby“, sagt der Vater Franz-Karl mit Stolz. Die Energie Steiermark ist mit 50 % an der Anlage beteiligt, den Rest halten die Firma Supernova des Unternehmers
Frank Albert und Alexander Kottulinsky selbst. Die erzeugte Strommenge beträgt 11 Millionen Kilowattstunden, womit man etwa 3500 Haushalte versorgen kann. Unter den Paneelen halten rund 100 Schafe die Wiese kurz.
Weiter geht es durch den Wald und die Felder. Die Familie hat etwa 120 ha Ackerland unter dem Pflug. Angebaut werden Mais, Soja und Weizen. Die Wildschweine, die sich in der Gegend herumtreiben, „bereiten uns Kopfzerbrechen“, meint Graf Franz-Karl. Der Wald wird sorgsam gepflegt: „Was an Fichte geht, wird an Eiche oder Kiefer nachgepflanzt, um gut durchmischtes, weniger käferanfälliges Gehölz zu haben.“ Die Ausbildung in der Landwirtschaftsschule Wieselburg, 15 Jahre Tätigkeit im Landmaschinenhandel und jahrzehntelange Erfahrung im eigenen Besitz kann Franz-Karl Kottulinsky gut gebrauchen.
Wir fahren zwischen üppigen Feldern zur nächsten Intervention von Alexander Kottulinsky. Er hat sich auch hier wieder etwas Vielversprechendes ausgedacht: Eine große Fläche an der Thermallinie zwischen Bad Waltersdorf und Bad Blumau dient zur Geothermie. Das sind Tiefenbohrungen, die kilometerweit in die Erde reichen, Wasserblasen anzapfen und dieses 118 °C warme Wasser für große Glashäuser bereitstellen. Diese werden an einen Betrieb verpachtet, der darin Tomaten, Gurken und Paprika ziehen wird.
Am höchsten Punkt des Betriebs angekommen, stehen wir plötzlich vor einem edlen steinernen Bauwerk –einem Mausoleum. Der Blick reicht hinunter in die hügelige Weite der Oststeiermark. Hier liegen etliche von Alexanders Vorfahren begraben, allen voran der Ururgroßonkel Adalbert mit seiner Frau Theodora. Sie stammte aus der Familie Mayr-Melnhof, war kinderlos geblieben, hatte aber dennoch ihr gesamtes Leben und Bemühen in höchst großzügiger Weise dem Eigentum ihres Mannes gewidmet. Sie lebte noch als Witwe bis in die 1930er-Jahre in Schloss Neudau, in dessen Räumen ihre Handschrift allgegenwärtig ist. Hölzerne Wandvertäfelungen, verzierte Plafonds, Seidentapisserien, exquisite Möbel und Luster sowie jede Menge Ahnenbilder charakterisieren die Flucht an Salons und zeugen von „Tante Doras“ gutem Geschmack. Bis heute ist alles mehr oder weniger so belassen.
Schloss Neudau war vom Krieg verschont geblieben. Kunstschätze aus der Sammlung des Joanneum sowie ein gewandter und listiger Diener bewahrten es vor russischem Zugriff, und so ist es bis heute ein Juwel. Nicht nur die vielen Fenster der langen Fassaden und die verglasten Veranden der beiden Stockwerke im Innenhof,
Zahlreiche Trophäen bezeugen die Jagdleidenschaft der männlichen Kottulinskys.
Das Interieur der Salons stammt von „Tante
Solarpark Neudau
Einer der größten Photovoltaik-Parks der Steiermark wurde 2022 errichtet: Ein Kooperationsprojekt von Energie Steiermark, Supernova Immobilien und Grundeigentümer Kottulinsky versorgt 3500 Haushalte mit grünem Strom. Die tierischen Rasenmäher (Schafe) leben herrlich dort.
Die letzte Ruhestätte von Urgroßonkel Adalbert und seiner Frau
Im Mausoleum sind die Vorfahren beigesetzt.
Die Fischwirtschaft ist eine wichtige Einnahmequelle des Betriebs. Der Blick über die Weite der Oststeiermark ist berauschend.
sondern auch die vielen Türme, Balkone und Dachreiter, dazu die wunderbare Lage der ehemaligen Wasserburg der Herren von Neuberg aus dem 14. Jahrhundert, beindrucken. Der bunt bepflanzte Garten, die altehrwürdigen Bäume im Park, aber auch die 40 Stück Damwild, die sich vor der Terrasse tummeln, beweisen, dass hier tatsächlich gelebt wird. Die Eltern Gitti und Franz-Karl, ebenso Alexander, seine Frau, fünf Kinder, seine Brüder, die Schwester und die gesamte nächste Generation kommen hier regelmäßig zusammen.
Ganz offiziell hat Alexander Kottulinsky den Betrieb noch nicht übernommen, doch er ist bereits für vieles verantwortlich. Sein eigener Werdegang bezeugt, dass er voller Ideen und Esprit steckt. Während wir in gemütlichen Sofas versinken, erzählt der Unternehmer, wie alles gekommen ist …
„Begonnen hat das Ganze mit einem Abendessen. Meine Mutter saß an jenem Tag zufällig neben dem damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden der Generali Versicherung, dem sie ihr Leid über meine schlechten Schulleistungen klagte.“ Der verständnisvolle Herr bot ihr an, den Sohn einmal zu einem Internship zu ihm zu schicken. Gesagt, getan. Nach absolvierter Matura und Militärdienst startete Alexander bei der Generali. Drei Jahre lang und step by step arbeitete sich der junge Mann durch alle Abteilungen und lernte auf diese
„Nach 30 Jahren können wir stolz sagen, dass bei uns 450.000 ha und mehr als 200 Schlösser versichert sind.“
Alexander Kottulinsky
Weise „die Welt aus der Sicht des Versicherers“ kennen. Rückblickend war diese Zeit die allerwichtigste auf seinem beruflichen Weg.
„Es hat mir die Augen geöffnet, wie man ein Geschäftsfeld richtig angeht und einen Geschäftsfall so präsentiert, dass der Versicherer sich dessen annimmt und ihn gut verarbeiten kann“, sagt Alexander Kottulinsky, der sich heute vor 30 Jahren schließlich selbstständig machte und Makler wurde. Er wollte nicht mehr nur eine einzige, sondern die gesamte Palette der Versicherungsgesellschaften für seine zukünftigen Kunden zur Verfügung haben. Und da er selbst, als der Älteste von vier Geschwistern, seine Jugendjahre in einem Schloss mit Forst- und Landwirtschaft verbracht hatte, wurde die Ausrichtung seiner Tätigkeit sehr schnell in diese Richtung definiert.
Gäste sind dem Hausherrn immer willkommen. Der erste Drink wird auf der Terrasse serviert.
„Ich war damals mit 22 Jahren die Wolke“, beschreibt er. „Mein Vater war noch jung und ich wollte keinesfalls zu Hause sitzen und warten, bis er übergibt.“ Voller Bewunderung spricht Alexander Kottulinsky von seinen Eltern, die den Betrieb mit seinen 160 ha Landwirtschaft, 600 ha Forst- und 30 ha Teichwirtschaft und auch den Meierhof sowie den Schlossturm dank des Einbaus von Wohneinheiten erfolgreich ins Heute geführt haben.
Alexander, seine Ehefrau Anna und Alexander Punzl, ein Technikexperte, gründeten im Jahr 1994 gemeinsam unter dem Namen KOTAX Versicherungssysteme das Unternehmen. Das Netzwerk an Freunden, Verwandten und Geschäftsleuten funktionierte, und während sich ein einziger Konkurrent in einem ähnlichen Kundensegment auf „die ganz Großen“ fokussierte, „habe ich mir mit den ,normalen‘ Betrieben eine solide Basis geschaffen“, resümiert Kottulinsky. Seine allererste Polizze stellte er für den Wald von Britta Orgovanyi-Hanstein im oberen Mürztal aus. Es folgten die österreichischen Besitzungen der Familie Liechtenstein und danach fast unzählbar viele kleine und größere Land- und Forstwirtschaften, dazu Schlösser, Herrenund Landhäuser. Der Tätigkeitsbereich beschränkt sich längst nicht mehr nur auf Österreich, sondern erstreckt sich mittlerweile auf ganz Europa. Insgesamt sind es 450.000 ha und über 200 Schlösser.
Bei seinen Touren durch das Land, der Akquise also, stößt Alexander Kottulinsky auf „offene Türen“, wie er beschreibt, weil „die Leute meist lokal versichert sind, ohne Expertise und ohne das maßgeschneiderte Angebot, das wir ihnen unterbreiten können“. Mit seiner Kenntnis der Materie, die von landwirtschaftlichen Ernteausfällen über jagdliche Agenden bis zu Servituten oder Wanderwegnetzen reicht, war es für Kottulinsky von Beginn an leicht, für diese Nische Produkte zu entwickeln, die besser und billiger waren als das bestehende Angebot. „Ich habe immer gewusst, was meine Kunden wollen, und vor allem, wie sie es wollen“, meint er schmunzelnd.
Ganz wichtig ist für Alexander Kottulinsky auch die Betreuung beziehungsweise Versicherung der Interieurs. Das beginnt bei der Kunst, die sich oft in solchen Häusern befindet, bis zu einzigartigen Fresken, Balken, Böden oder Ähnlichem, die einfach unwiederbringlich kaputt sind, wenn etwas geschieht. Einer seiner größten Versicherungsfälle war beispielsweise der Brand der Bibliothek im Schloss Thannhausen der Familie Gudenus. Feuer und Rauch hatten damals Hunderte Bücher beschädigt, die händisch gereinigt und gerettet werden mussten. Ansonsten sind Wasserschäden, Dächer, die durch Schneedruck ruiniert werden, oder Stürme, die in Wäldern wüten, Geschäftsfälle, die Alexander Kottulinsky im Namen seiner Kunden zu regeln versucht.
Schloss Aichberg – erbaut 1669, versichert seit 2007
Schloss Gatterburg – erbaut 1627, versichert seit 2017
Riegersburg – erbaut 1138, versichert seit 2015
Schloss Orlik in Tschechien –erbaut 1227, versichert seit 2021
„Ich beschäftige mich wirklich schon mein ganzes Leben mit historischen Objekten, sei es als Eigentümer in Neudau oder als Standesvertreter beim Verein Historische Gebäude Österreich, dem früheren Burgenverein“, sagt er. Dank der Freundschaft zu vielen seiner Kunden genießt er deren Vertrauen und ist weit über das normale Versicherungsgeschäft hinaus beratend tätig. „Auf dem internationalen Parkett lerne und sehe ich immer wieder neue Thematiken wie den Green Deal oder neue Nutzungskonzepte, beispielsweise für historische Gebäude“, erläutert Alexander Kottulinsky.
Interessant ist, welche Gedanken er sich für die Zukunft macht. Zum einen sind es die neuen Ideen, die sein eigenes Zuhause lebensfähig halten, zum anderen streckt er die Fühler seines Versicherungsunternehmens über Österreichs Grenzen hinweg aus. Schlösser sowie Landund Forstbetriebe in Deutschland und Tschechien, aber auch in Frankreich, Spanien oder Schweden zählen inzwischen zu seinen Kunden. „Das wird in Zukunft noch mehr werden“, so sein Traum.
Während die KI, die künstliche Intelligenz, den Versicherungen, die Nullachtfünfzehn-Produkte anbieten, à la longue die Arbeit abnehmen wird, profitieren Alexander Kottulinskys Kunden von seinem Spezialwissen. Gemeinsam mit seinem Team – einer davon ist sein ehemaliger Förster Thomas Kaufmann, der das steirische Büro führt und dessen Spezialgebiet beispielsweise die Kleinkraftwerke der Region sind – gelingt es dem Unternehmen KOTAX, seit nunmehr drei Jahrzehnten Produkte auf den Markt zu bringen, die in ganz Europa funktionieren.
Alles geschieht dem Credo des Unternehmers folgend: „Was man mit Freude macht, macht man gut!“ Dass dies nun schon seit 30 Jahren gelingt, beweist ein Blick in die lange Kundenliste: Schloss Schönbrunn, das Palais Liechtenstein, das architektonisch eindrucksvolle französische Schloss Vaux-le-Vicomte samt seinen weltberühmten Gärten, das 1200 Jahre alte, ehemalige Benediktinerkloster Corvey in Westfalen, die Burg Kreuzenstein oder auch die Riegersburg in der Steiermark, um nur einige zu nennen.
Text: Clarissa Mayer--Heinisch
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Wiederhergestellt 102 –
Das ehemalige Hotel Weiss in Dornbirn
Wir treffen den Präsidenten des BDA, Dr. Christoph Bazil, um zu erfragen, wie Schlossherren in Bezug auf das Restaurieren und Erhalten ihrer ehrwürdigen Gemäuer von der Zusammenarbeit mit dieser Institution profitieren können.
Wenn Dächer mit den richtigen Ziegeln gedeckt sind, wenn Außenmauern in den Originalzustand gebracht wurden, wenn Freskos freigelegt, Wandfarben nachgebessert oder Böden alten Mustern entsprechend verlegt wurden, dann war wahrscheinlich einer der vielen Mitarbeiter des Bundesdenkmalamts mit am Werk. Schlösser, Gutshöfe, Altstadthäuser, Markthäuser, Bauernhöfe oder Weinkeller – wer sie erbt oder erwirbt, muss meist zuerst einmal Geld in die Hand nehmen, bevor modern
und gut darin gelebt werden kann. Das Bundesdenkmalamt bietet sich als Partner für die entsprechende Planung an. „Wir haben mit 180 Mitarbeitern in allen Bundesländern eine riesige Expertise und ein wahnsinniges Engagement“, betont Präsident Dr. Christoph Bazil, der das Team seit 2019 anführt.
Die Geschichte des Bundesdenkmalamts dient der heutigen Behörde, die dem Ministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport zugeordnet ist, als gutes Fundament. Im Jahr 1850 von Kaiser Franz
Es gibt unzählige Referenzprojekte, die beweisen, dass man gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt modernes Leben in alten Gemäuern realisieren kann.
Josef I. ins Leben gerufen, war die sogenannte „Zentralkommission“ bei Restaurierungen und der Erhaltung von Kulturgut zur Stelle und nebenbei auch noch prominent besetzt. So war beispielsweise Adalbert Stifter federführend an der nachhaltigen Rettung des weltberühmten gotischen Flügelaltars in Kefermarkt (Oberösterreich) beteiligt.
Ab der Zeit des Thronfolgers Franz Ferdinand herrschte die Meinung vor, dass man „jedes Denkmal so respektieren muss, wie es ist“, erklärt Denkmalschützer Dr. Bazil. „Unsere Aufgabe ist es, das Wissen um die sozialgeschichtlichen, architektonischen und kulturellen Aspekte unseres Landes mit den jeweiligen Eigentümern der Kulturgüter zu teilen, um gemeinsam Restaurierungsprojekte umzusetzen. Mit rund 2500 Bescheiden pro Jahr, Hunderten zusätzlichen Projekten, einem riesengroßen Archiv und einem Budget von immerhin 21 Mio. Euro kann das Bundesdenkmalamt sowohl auf reichlich Erfahrung als auch auf Unterstützungsmöglichkeiten hinweisen. Allen voran kann beispielsweise die Bauforschung aus diesem Topf gefördert werden.
Deutschland ist in Hinsicht Förderungen „bereits ein Stückchen weiter“, wie Dr. Bazil erläutert, und daher
„
als Role Model für Österreich nachahmenswert. Dort sind Investitionen in die Erhaltung von denkmalgeschützten Gebäuden steuerlich absetzbar. „Hätten wir hierzulande mehr Förderungen für das Wohnen in alten Gemäuern sowie für die Renovierung und Restaurierung denkmalgeschützter Objekte, würde man den Bestand besser nützen und damit auch die Bodenversiegelung durch Neubauten verringern.“
Die SCHLOSSSEITEN haben den Präsidenten des Bundesdenkmalamts besucht und ihn gebeten, gemeinsam mit seinen Experten aus den verschiedenen Abteilungen einige brennend interessierende Fragen zu beantworten.
1) Welche Rolle spielt die Denkmalpflege in der heutigen Gesellschaft und wie beeinflusst sie unser Verständnis von Geschichte und Kultur? Wie alles menschliche Tun ist auch die Denkmalpflege immer ein Kind ihrer Zeit. Was wir im Bundesdenkmalamt tun, passiert ja nicht irgendwo fernab isoliert von den anderen Menschen, sondern mitten in unserer Gesellschaft. Die ist heute von den Fragen des Umgangs mit Bestehendem, der Schonung der Ressourcen und der Verantwortung gegenüber jenen, die nach uns kommen, geprägt. Nachhaltigkeit ist in diesem Sinne der Denkmalpflege quasi eingeschrieben.
2) Aus welchen Gründen sollte sich ein Schlosseigentümer an das Bundesdenkmalamt wenden?
Bei Burgen und Schlössern gibt es oft einen laufenden Kontakt mit den Eigentümern, in einigen Fällen erstreckt dieser sich sogar über Generationen. Wichtig ist, uns frühzeitig in die Planungen mit einzubinden. Dann kann noch in Alternativen gedacht werden, echte oder nur befürchtete No-Gos können besprochen werden. Wenn bereits reichlich Zeit, Nerven und Geld in die Planung investiert wurden, wird es eher schwierig, die Ratschläge des Bundesdenkmalamts auch als solche zu empfinden.
Wiederhergestellt 111 – Die Lehár-Villa in Bad Ischl Franz Lehár vermachte das Gebäude nach seinem Tod der Stadtgemeinde Bad Ischl unter der Auflage, es in unverändertem Zustand zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Mit Unterstützung des BDA erstrahlt die Villa nun in neuem Glanz. Eröffnung: Mai 2024
Stiegenhaus im Hotel Flint (ehem. Hotel Weiss), Dornbirn
3) Wie gehen Sie mit dem Anspruch von Schlossbesitzern um, die historische Substanz für zeitgemäße Bedürfnisse und Anforderungen wie Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit zu adaptieren?
Uns ist ganz klar, dass auch in einem denkmalgeschützten Gebäude zeitgemäßes Wohnen und Arbeiten möglich sein muss. Dazu gehört selbstverständlich auch die Barrierefreiheit. In einem Schloss mag das manchmal sogar einfacher sein als in anderen Denkmalen: Hier ist in der Regel genügend Platz, nicht jeder Raum hat eine feste Nutzung und zumeist lagern sich viele Bauschichten übereinander, die das Potenzial für weitere Entwicklungen haben. Derzeit wird zum Beispiel im Schloss Ambras bei Innsbruck ein Lift eingebaut, und zwar genau an der Stelle, wo bereits im Jahr 1913 der Thronfolger Franz Ferdinand einen Einbau begonnen hat. Um die richtigen Stellen zu finden, braucht es Zeit. Selbstverständlich kennen die Eigentümer ihre Häuser am besten, aber wir bringen unsere fachliche Expertise ein und können ergänzend eine Bauforschung oder eine restauratorische Befundung veranlassen. Damit wird die Entscheidungsbasis breiter. Diese Kosten fördern wir in hohem Ausmaß und mir ist es wichtig, dass wir Erhaltungsarbeiten von Privaten stärker unterstützen. Ein Denkmal, das bewohnt und in dem gearbeitet wird, steht im täglichen Gebrauch. Da werden kleine Schäden sofort bemerkt und behoben, bevor sie sich auswachsen.
Wiederhergestellt 89 – Die „ERBSE“, Burgenland Die Erbsenschälfabrik diente ab 1900 der Versorgung des Militärlagers und blieb nach unterschiedlichen Funktionen lange Zeit ungenutzt. Seit Herbst 2022 bildet das Gebäude nach jahrelangem Umbau zur Schule das Herzstück eines neuen Stadtteils und ist nun die erste Volksschule des Ortes.
4) Auf welche Weise werden bei der Restaurierung von Schlössern traditionelle Handwerkskünste und modernes Know-how kombiniert, um ein Gleichgewicht zwischen Authentizität und Funktionalität zu erreichen?
Selbstverständlich brauchen wir auch in der Denkmalpflege die Verfahren und Materialien, die uns etwa die technischen Wissenschaften oder die Naturwissenschaften zur Verfügung stellen. In unseren Restaurierwerkstätten im Arsenal haben wir ein eigenes naturwissenschaftliches Labor, um Proben zu untersuchen, Schäden zu analysieren oder Restaurierverfahren zu prüfen. Im Bereich der statischen Sicherung sind heute Dinge möglich, die vor einigen Jahren noch undenkbar waren, sowohl im Gebäude selbst als auch im Untergrund. Gerade im Sinne der Nachhaltigkeit liegt aber viel Innovationspotenzial in der Wiederentdeckung der traditionellen Handwerke und ihrer Materialien. In Österreich haben wir mit Lehre und Meistertitel eine Wirtschaft, die im Gewerbe stark ist. Zugleich sehen wir ein sehr hohes Niveau bei den Restauratoren. Die oft genannten KMUs sind in der Denkmalpflege unersetzlich. Wer sonst kann die Fenster, den Verputz, die Dachdeckung, die Böden und die Stuckdecken reparieren? Auch das ist ein wesentlicher Punkt: Die Denkmalpflege repariert die Dinge, sie konsumiert sie nicht. Natürlich kann nicht immer alles in historischen Methoden erfolgen. Wenn ein Zu-
bau notwendig ist, ein Lift eingebaut werden soll oder eine Belichtung geschaffen werden muss, wird das in einer zeitgemäßen Sprache erfolgen. Ob das dann ein spannender Gegensatz von Alt und Neu wird oder doch ein angepasstes Entwickeln aus dem Bestand, ergibt sich aus dem Einzelfall und den Vorstellungen der Eigentümer:innen. Aber auch hier ist es wichtig, sich die Zeit zu nehmen, um die Lösungen wachsen und reifen zu lassen.
5) Welche Rolle spielen Schlösser als kulturelle Erbstätten in der Identitätsbildung und im kulturellen Erbe Österreichs?
Mir persönlich gefällt ja der Ausdruck „kulturelles Erbe“ überhaupt nicht. Das ist immer so bedeutungsschwanger – wie ein erhobener Zeigefinger. Leider ist mir aber noch kein besserer Ausdruck eingefallen und das Englische oder das Französische helfen mit „heritage“ oder „patrimoine“ auch nicht weiter. Egal, diese Dinge sind Teil unseres Alltags. Wenn ich in Wien lebe, komme ich am Schloss Schönbrunn nicht vorbei. Selbst wenn ich nicht hingehe, weil ich meine, dass es mich nicht interessiert, hat es mich schon beeinflusst. Besser ist es allerdings, ich gehe hin und versuche, etwas für mein Leben zu gewinnen. Unser Lifestyle und unsere Kultur sind weder vom Himmel gefallen noch wurden sie eines Tages von einem Art Director auf einer leeren Tafel kreiert.
Da wachsen doch unterschiedliche Schichten aufeinander, die sich noch dazu wie in der Tektonik überlagern und wandeln. Sie sind nur scheinbar starr, doch in Wirklichkeit sind sie in Bewegung. Ich denke, ein wesentlicher Teil eines offenen Verständnisses ist, dass unsere Kultur eben das Ergebnis von beidem ist: langsames Wachstum und harte Brüche. Innovation und Fortschritt entstehen wohl aus diesem Gegensatzpaar. Arnold Schönberg hat schließlich auch Walzer von Johann Strauss transkribiert. Wir können also das Neue wagen, ohne um das Alte fürchten zu müssen. Insoweit halten wir das kulturelle Erbe – jetzt verwende ich doch diesen Ausdruck – lebendig, wenn es uns die Tiefe gibt, um die Enge zu überwinden.
In der nächsten Ausgabe folgt Teil 2 dieses Interviews.
Text: Clarissa Mayer-Heinisch
Das BDA informiert auf seiner Website über Projekte und Kurse, die zum Erhalt von historischen Gebäuden dienen: www.bda.gv.at
VALIE EXPORT: „Die Geburtenmadonna“, nach Michelangelo Buonarrotis Pietà „Madonna della Febbre“ (1498–1501), 1976, C-Print © VALIE EXPORT, Bildrecht Wien, 2024
Schlüsselwerke
Mit ihrer Ausstellung im Keltenmuseum Hallein wirft VALIE EXPORT einen speziellen Blick auf das eigene Werk. Im Kontext eines archäologischen Museums und im außergewöhnlichen Ambiente der barocken Fürstenzimmer fokussiert die Künstlerin selbst historische Arbeiten aus ihrer Werkbiografie.
Die für Hallein ausgewählten Bilder vermitteln bald 50 Jahre nach ihrer Entstehung EXPORTS damalige Aneignung von kunsthistorischen Narrativen bzw. Ikonen der Kunstgeschichte. In den 1970er-Jahren hatte die Künstlerin mittels Nachstellungen, Inszenierungen und Collagen feministische Gegenentwürfe zu patriarchalen und männlich dominierten Inhalten und Programmen der europäischen Kunstgeschichte entwickelt. Die Arbeiten, die durch diese Umschreibungen maßgeblich zur Dekonstruktion tradierter Frauenbilder in der Gesellschaft beitrugen, gelten heute als Schlüsselwerke der internationalen Moderne.
Die Ausstellung im Keltenmuseum zeigt eine präzise auf die historischen Räumlichkeiten in Hallein abgestimmte Werkauswahl. Gleichzeitig spannt das Gesamtprojekt durch seine Verortung im größten österreichischen Museum für die Eisenzeit auch einen besonderen Bogen zur legendären und von VALIE EXPORT selbst kuratierten Ausstellung „MAGNA. Feminismus: Kunst und Kreativität“ in der Galerie nächst St. Stephan im Jahr 1975. Denn in der begleitenden Publikation der Wiener Ausstellung hatte
Carolee Schneemann eindrücklich kritisiert, dass unsere Beschäftigung unter anderem mit Archäologie mit der Vorstellung einer rein männlichen Autorenschaft früher künstlerischer Leistungen verbunden sei.
So ist das Projekt im Keltenmuseum Hallein auch insgesamt eine Referenz auf den in der Ausstellung „MAGNA“ entwickelten Gedanken, von „Art Istory“ (und nicht „Art History“) zu sprechen – als Ausdruck eines auch im nunmehrigen Titel „herstory!“ zum Ausdruck gebrachten Perspektivenwechsels, der dem Werk von VALIE EXPORT zugrunde liegt und im Zuge ihrer Ausstellung im Keltenmuseum Hallein signifikante Sichtbarkeit erfährt.
INFOBOX
VALIE EXPORT. herstory!
Salzburg Museum – Gastspiel im Keltenmuseum Hallein
Pflegerplatz 5, 5400 Hallein 13.07. – 27.10.2024
tägl. 9–17 Uhr www.salzburgmuseum.at
Jede(r) kennt sie, jede fürchtet sie: die „Stutenbissigkeit“ anderer Frauen. Auch wenn fast alle diese öffentlich verurteilen – schließlich ist sie ein Zeichen von Neid, Missgunst und mangelndem Selbstbewusstsein –, so kann sich doch kaum eine dem Reiz entziehen, eine Konkurrentin, sei es im Privatleben oder im Beruf, verbal zu attackieren. Und ganz Durchtriebene machen es besonders gerne in Gegenwart anderer.
Die eine stichelt subtiler und ist daher schwerer zu durchschauen, die andere agiert plumper. Im letzteren Fall kann es sein, dass sich die Abwertung oder ungerechtfertigte Kritik direkt gegen die „Bissgurn“ (bissige Gurre = altes, untaugliches Pferd; im übertragenen Sinne: bissiges, streitsüchtiges Weib) richtet. Auch besteht die Möglichkeit, dass das Gegenüber schlagfertig ist, über bessere Argumente verfügt, genügend Selbstvertrauen hat oder vornehm über die Taktlosigkeit hinwegsieht und so die Wirkung einfach verpufft.
Aber wenn frau es schlau anstellt, indem sie dem Opfer Freundschaft, Zuneigung oder Mitgefühl vorheuchelt, kann sie mit ganz harmlos scheinenden Sätzen den größtmöglichen Effekt erreichen und niemand – aber auch wirklich niemand – der Anwesenden kann ihr Bösartigkeit unterstellen, insbesondere dann, wenn sie diese mit einem Lächeln vorträgt. Eine Konkurrentin kann auf vielen Gebieten „gebissen“ werden. Hier nur eine kleine Auswahl privater kleiner Sticheleien, die Ihnen vielleicht harmlos erscheinen. Doch Achtung: „Der Ton macht die Musik.“
Heute siehst du aber hübsch aus! Neues Make-up?
Hast du etwas an deinem Gesicht machen lassen?
Du kommst vom Friseur? Interessant.
Färbst du dir deine Haare?
Färbst du dir die Haare?
Schöne Haarfarbe – wo kann man die kaufen?
Toller Busen! Echt?
Du Arme! Du siehst heute so blass und erschöpft aus.
Mit Brille siehst du intelligent aus.
Hast du dir zu viel vorgenommen?
Ich an deiner Stelle würde mir nicht so viel zutrauen.
Wenn ich einmal so alt bin wie du, möchte ich auch so aussehen.
Du wirst deiner Mutter immer ähnlicher.
Kränk dich nicht wegen deiner O-Beine, X-Beine sind schlimmer.
Wie lange bist du nun schon Single?
Gehst du gar nicht mehr aus?
Wie steht’s denn mit der Liebe?
Hast du noch Sex?
Tickt deine biologische Uhr bereits?
Wo ist dein Freund denn heute?
Dein Neuer ist ja recht nett.
Was findest du eigentlich an dem Mann?
Du hast ihn verlassen?
Dein Ex hat jetzt eine wahnsinnig nette Frau.
Das Essen schmeckt herrlich! Ist das ein Fertiggericht?
Kann es sein, dass du in letzter Zeit zugenommen hast?
Welche Kleidergröße trägst du?
Ich kann essen, was ich will, ich nehme einfach nicht zu.
Ein paar Kilo zu viel, das macht doch nichts – manche
Männer lieben dicke Frauen.
Hübsches Outfit, eine Freundin von mir hat dasselbe.
So etwas hatte ich auch schon einmal vor Jahren.
Ich hätte mich nicht getraut, das anzuziehen.
Nette Tasche – aus dem Ausverkauf?
Du traust dich aber was.
Hast du die Möbel selbst zusammengeschraubt?
Das Sofa erinnert mich an meine Großmutter. Toll, was man mit wenig Geld alles machen kann.
Schaut es bei dir immer so aus?
Ich muss immer alles ordentlich haben.
Also, auf dem Foto siehst du echt gut aus.
…
„Der Ton macht die Musik.“
Meine Kinder sind da ganz anders.
Kannst du nicht schon in Pension gehen?
Du fährst noch mit dem Auto?
Man ist nie zu alt, um etwas Neues zu beginnen.
Sicher fallen Ihnen noch viele solcher „harmlosen“ Sätze ein. Sollten Sie jedoch einmal in die Situation kommen, von einer Konkurrentin „gebissen“ zu werden, dann ärgern Sie sich nicht. Denn wie sagte schon der irische Schriftsteller Oscar Wilde (1854–1900): „Die Anzahl der Neider bestätigt unsere Fähigkeiten.“
Mit Kind am Rücksitz fahre ich natürlich umso defensiver und vorsichtiger mit dem Auto. Als mein Sohn in die Maternelle du Lycée français gekommen ist, begannen endlos lange Autofahrten, was bei guter Verkehrslage mind. 30 Minuten pro Richtung beansprucht. Diese Strecke fahre ich nun 3 Jahre, ohne dass etwas passiert wäre. Letztes Monat bin ich am Rückweg die Lände entlanggefahren, als ein Auto auf einer 70 Zone liegengeblieben ist, was dazu führte, dass sämtliche Autos eine Vollbremsung hinlegen mussten. Was kein Problem war, weil wir alle den Mindestabstand eingehalten hatten. Nur Abdullah nicht. Der krachte fast ungebremst in mein Auto. Sekunden später war mein Sohn (nur) in Kakao gebadet und ich in Schockstarre. Was macht man jetzt bei einem Unfall? Klar, Mann anrufen! Aber erstmals rechts ranfahren, Kind beruhigen und aussteigen. An all denn vorbeirasenden Autos? Tja, geht wohl nicht anders. „Mausi, du bleibst sitzen, komme was wolle, ok? war meine Anweisung bevor ich dem schreienden Abdullah entgegen getreten bin: „Sind sie deppat? Sie können auf einer 70er Straße nicht vollbremsen!“ brüllt er und tritt auf sein Auto ein. So, was macht man? Was sagt man? Was fühlt man dann? Die Tür meines Autos öffnete sich vorsichtig, mein Sohn steckt den Kopf raus: „Mami, ist alles OK?“ „Sitzen bleiben, Maus, die Polizei kommt gleich, die helfen uns“. Mein Herz klopfte in meiner Hose, die Tränen steckten noch im Schock fest und mein Klischedenken war herzhaft bedient. Wut, Ohnmacht, Angst, Panik und Schock, alles in einer Melange serviert, die den Geschmack von Vorbildwirkung nicht übertünchen darf. Mein Sohn soll nicht lernen, dass mich dieser Mann zum Weinen bringt, sondern dass ich die Polizei kommen lasse, die mir hilft. Leider konnte sie nicht bei der Versicherung helfen. Denn Abdullah ist schlecht versichert, und der von BMW bezifferte Schaden steht zur Debatte. Schade, denn unsere nun kaputte Parkhilfe tönt penetrant die ganze Zeit. Würde ich das jetzt richten lassen, würde ich den Anspruch auf Reparatur verlieren. Aber das kann ich einem 6-jährigen leider noch nicht erklären.
Beatrice Tourou, bt@schlossseiten.at
Für viele Großstädter ist ein Landsitz eine willkommene Alternative zum Urlaubswahn. Denn will man als moderner Mensch die viele Freizeit, die einem die Schule vorgibt, außerhalb der Stadtgrenzen verbringen, ist man nur mit 1.) Packen, 2.) Geldausgeben, 3.) Routenplanung und 4.) Aufschieben beschäftigt. Denn wer erledigt schon seine E-Mails oder überweist Rechnungen gerne in einem Hotel am Pool? Ein Landsitz ist allerdings genau die Auszeit, die es erlaubt, die Gartentür für die Kinder zu öffnen, während man selbst sich an den Schreibtisch setzt und den Korb mit Liegengebliebenem aufarbeitet oder schlichtweg arbeitet, weil das Vogelgezwitscher einen gerade in Stimmung schaukelt. Am Ende ist ein Landsitz, was die Kosten angeht, meist ein Nullsummenspiel, setzt man diese in Relation zum Reisebudget. Das Gefühl des Nach-Hause-Kommens ist allerdings schwierig zu beziffern.
Jede Alternative zu einem iPad ist gerade in den Sommermonaten eine willkommene Abwechslung – ob das Gemüsebeet beackern, die Hütte einrichten oder olympisches Ringewerfen.
1. Spielhaus „Milan“, von SwingKing, bei Obi, um € 1.400 | 2. Gartenwerkzeug, von small foot, um € 31 | 3. Gießkanne für Kinder, von Manufactum, um € 20 | 4. Schubkarre, von Hörby Bruk, um € 34 | 5. Wurfspiel „Janard“, von Smallable, um € 25
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