Schlossseiten magazin preview012015

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AUSGABE 01/2015 • € 7,60

magazin.schlossseiten.at

SCHLOSSSEITEN DAS MAGAZIN DER SCHLÖSSER UND BURGEN ÖSTERREICHS

CARL PHILIP CLAM-MARTINIC ÜBER DIE

BURG CLAM

PHILIP ZU HOHENLOHE INTERIOR DESIGN GIRONCOLI MUSEUM AUF SCHLOSS HERBERSTEIN FALKNEREI AUF DER ROSENBURG RESTAURATOR GÜNTER HAIDER


LUXUS & LEISTUNG DER NEUE BENTLEY FLYING SPUR

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ine luxuriöse Oase der Ruhe mit vollendetem Leistungsvermögen. Das ist der Bentley Flying Spur. Sein 6,0-Liter-

W12-Motor leistet 625 PS und entwickelt ein maximales Drehmoment von 800 Nm. Damit erreicht der neue Flying Spur aus dem Stand bereits nach 4,6 Sekunden

die 100 km/h-Marke. Seine Höchstgeschwindigkeit beträgt 320 km/h. Doch neben einzigartiger Leistung bietet diese Limousine auch außergewöhnlichen Komfort. Das aufwändig von Hand gefertigte Interieur besticht mit edlem Wohlfühl-Ambiente, in dem ein Fingerdruck genügt, um das überragende Potenzial in vollen Zügen zu genießen. Kurz gesagt: Im neuen Flying Spur erreichen Luxus und Leistung ein unvergleichliches Niveau.


BENTLEY WIEN

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Exclusive Cars Vertriebs GmbH

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EDITORIAL SCHLOSSSEITEN - AUSGABE 01/2015 Liebe Leserinnen und Leser der ersten Ausgabe der SCHLOSSSEITEN! Schlossseiten Österreich hat es sich im letzten Jahr zum Ziel gemacht, eine Plattform zu schaffen, auf der österreichische Schlösser als wichtiges Kulturgut angemessen präsenFoto: Pia Clodi tiert werden. Sie werden der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht und damit wird ein Beitrag zum aufwendigen Erhalt dieser Anlagen geleistet. Durch die Internetplattform www.schlossseiten. at ist uns bereits ein großer Schritt gelungen. Die Schlösser Österreichs haben es verdient, auch im Printsegment angemessen präsentiert zu werden; so ist die Idee des SCHLOSSSEITEN Magazins entstanden. Das Schlossseiten Magazin entführt seine Leserinnen und Leser in eine Welt aus Geschichte, Innenarchitektur, Kunst, Kultur und Kulinarik. Schlossseiten besucht Schlossbesitzer und schaut ihnen bei ihrem Alltag am und im Schloss über die Schulter. Wir erkunden Schlossmuseen und finden moderne Aspekte in alten Mauern, Schlossgärten und Parklandschaften. Einst von Fürsten und Königen angelegt, präsentiert SCHLOSSSEITEN seiner Leserschaft diese einzigartigen Anlagen. Zusätzlich geben Handwerksbetriebe und Innenarchitekten Einblicke in ihr Können. In der ersten Ausgabe haben wir Carl-Philip Clam-Martinic für Sie besucht, um einen Einblick in das Leben eines modernen Burgherrn zu bekommen. Wir waren auf Schloss Loosdorf bei Verena Piatti, die uns in die Geheimnisse der Astrologie einweihte. Ein Highlight war auch der Besuch auf Schloss Rosenburg, wo wir Interessantes und Wissenswertes über die historische Falknerei erfuhren. Restaurator Günter Haider öffnete für uns seine Werkstatt in Wien Wieden, und Philip Hohenlohe verriet uns seine Lieblingswandfarbe und was diese mit einem deutschen Jagdhund gemeinsam hat. All dies und vieles mehr ... Lesen Sie selbst die Geschichten über die Schlösser und die Personen, die sich um den Erhalt dieser alten Mauern bemühen. Wir wünschen viel Spaß bei der ersten Ausgabe von SCHLOSSSEITEN! Lisa Gasteiger-Rabenstein Herausgeberin Schloss Loosdorf, Seite 60


INHALT 8

BURG CLAM

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SCHLOSS HALBTURN

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HOHENLOHE INTERIORS

BURG CLAM

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SCHLOSS LOOSDORF

Carl Philip Clam-Martinic 端ber die Burg Clam

Astrologie am Schloss

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PHILIP ZU HOHENLOHE

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HISTORISCHE FALKNEREI

Interior Design

auf Schloss Rosenburg

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GIRONCOLI MUSEUM

76

MALTESERSCHLOSS

auf Schloss Herberstein

Schloss Mailberg

40

BURGHART SCHMIDT

84

HUBER & LERNER

端ber Bruno Giconcoli

Edles aus einem Wiener Traditionsunternehmen

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DAS GWANDHAUS

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PARKETTGESCHICHTEN

in Salzburg

Kolumne

52

RESTAURATOR

94

SCHLOSS HORN

G端nter Haider

Ein verstecktes Juwel

SCHLOSSSEITEN


INHALT 94

SCHLOSS HORN

52

RESTAURATOR HAIDER

30

GIRONCOLI MUSEUM

104 KOLUMNE

von Philip zu Hohenlohe

106 SCHLÖSSER UND GRUNDBESITZ

in Privatstiftungen

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AUSGABE 01/2015 • € 7,60

SCHLOSSSEITEN DAS MAGAZIN DER SCHLÖSSER UND BURGEN ÖSTERREICHS

112 BAROCKJUWEL

Schloss Halbturn

120 SCHLOSS ZUM VERKAUF

Erfüllbarer Traum im Mühlkreis

CARL PHILIP CLAM-MARTINIC ÜBER DIE

BURG CLAM

126 VERANSTALTUNGEN

auf Schlösser und Burgen

128 VORSCHAU

PHILIP ZU HOHENLOHE INTERIOR DESIGN GIRONCOLI MUSEUM AUF SCHLOSS HERBERSTEIN FALKNEREI AUF DER ROSENBURG RESTAURATOR GÜNTER HAIDER

Bild Cover: Ahnensaal der Burg Clam

und Impressum

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Carl Philip Graf von und zu Clam-Martinic SCHLOSSSEITEN

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Die Burg Clam von Norden

CARL PHILIP CLAM-MARTINIC ÜBER DIE BURG CLAM Carl Philip Clam-Martinic spricht über seine Bienen und seine Fische. Platz für das Wasserkraftwerk bleibt auch, und am Ende landen wir beim Clam-Bier.

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arl Philip Clam-Martinic lud uns zu sich nach Hause auf die Burg Clam ein und verschaffte uns einen faszinierenden Einblick in den Alltag eines modernen „Burg-Managers“, der auch für das umliegende Waldund Forstgebiet sowie dessen Bewohner verantwortlich ist. Mit Herz, Hirn und Charme führt er bereits in der dreiundzwanzigsten Generation die Burg und ihren dazugehörigen Besitz im südöstlichen Mühlviertel. Bekannt wurde die Burg Clam durch die zahlreichen einzigartigen Konzerte, die seit nunmehr fünfundzwanzig Jahren auf dem Areal unterhalb der Burg veranstaltet werden. Musikgrößen wie der im Vorjahr verstorbene Joe Cocker, Bryan Adams oder Eros Ramazzotti gaben sich bei den Open-Air-Veranstaltungen in den

letzten Jahren ein Stelldichein. Einen Besucherrekord schaffte Herbert Grönemeyer 1996 mit nicht weniger als 13 000 Fans. Zum 25-jährigen Jubiläum der Clam Concerts kommt er übrigens diesen Sommer wieder, denn für einen internationalen Künstler ist die Burg Clam schon lange kein Geheimtipp mehr, sondern es ist eine Ehre, vor dieser großartigen Kulisse auftreten zu dürfen. Die Geschichte der Burg selbst ist auch nicht zu verachten. Seit 560 Jahren ist die gräfliche Familie Clam hier ansässig; auf einer Burg, die zwar „oft belagert, aber niemals eingenommen wurde“, wie der Burgherr Carl Philip Clam-Martinic nicht ohne Stolz betont. Neben der gut erhaltenen, eindrucksvollen mittelalterlichen Architektur können die Gebäude daher auch mit his-

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Renaissance Kamin um 1550 im Ahnensaal

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Das Landschaftszimmer. Malereien aus 1805

torischer und stimmungsvoller Inneneinrichtung aufwarten. Zahlreiche Mitglieder der Familie Clam, deren Geschichten die Burgmauern bis heute beherbergen, machten sich als verdiente Feldherren und erfolgreiche Politiker auf höchsten Ebenen einen Namen. Die Räumlichkeiten der Burg wurden schon früh der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. „Dennoch ist es ein dynamischer Betrieb, der stets erneuert werden muss und mit der Zeit zu gehen hat.“ Auf unsere Frage, was das Modernste auf der Burg sei, antwortet der Graf schmunzelnd: „Ich glaube, das muss die Gegensprechanlage beim Burgtor sein.“ Auch vor ihm macht die moderne Technik sozusagen nicht Halt und erleichtert ihm den Alltag in diesen alten Mauern. Zu entdecken gibt es viel auf der Burg Clam, denn eigentlich steht fast jeder Raum den Besucherinnen und Besuchern offen. Carl Philip Clam-Martinic bewohnt mit seiner Frau Stephanie und den Kindern überschaubare 120 Quadratmeter der Burg. Unter der Woche arbeitet und wohnt seine Frau mit den Kindern hauptsächlich in Wien, wo sie ihrem Job als Fondsmanagerin nachgeht und die Kinder den Kindergarten besuchen.

Der Burgherr hingegen pendelt zwischen Oberösterreich und Wien hin und her und sieht dies nicht als lästige Pflicht, sondern als angenehme Abwechslung. Außerhalb der Burgmauern wartet ebenfalls genug Arbeit auf den Grafen. Es gilt nicht nur Wald und Forst zu versorgen – auch die darin lebenden Bewohner wollen gehegt und gepflegt werden. Während sich sein Onkel Georg, als passionierter Jäger der Familie, hauptsächlich um das Wild kümmert, widmet sich Carl Philip Clam-Martinic seinen Fischen und Bienen. Letztere ermöglichen es ihm, hauseigenen Honig zu produzieren; die Fische hingegen sind erst seit Kurzem seine neue Leidenschaft. „Eigentlich starten wir diese Saison mit einem ganz neuen Fischerei-Konzept und sind schon gespannt, wie es den Besuchern gefällt“, verrät er. „Wir möchten den Menschen, die noch nichts mit der Fischerei zu tun haben, einen einfachen Zugang ermöglichen. Das bedeutet: Jeder, der möchte, kann zu uns kommen und fischen – unabhängig davon, ob er eine Fischereikarte hat oder nicht.“ Mit seiner Idee wendet sich der Graf vor allem an junge Familien, die auf diese Weise ohne

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Der Ahnensaal

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Carl Philip Clam-Martinic im Clam‘schen Wasserkraftwerk

größere bürokratische Hürden testen können, ob sie Gefallen an Karpfen, Stör und Zander finden (oder auch nicht).

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Einblick in eine längst vergangene Zeit.

Ein Ausflug bei sonnigem Sommerwetter für die ganze Familie ist ohne Weiteres möglich. Ein besonderer Pluspunkt, denn durch die relativ kleinen Weiher ist ausreichend Privatraum gegeben. „So ganz privat ist es allerdings doch nicht“, ergänzt der Graf etwas strenger. Dem unerfahrenen Angler wird nämlich neben der Ausrüstung auch ein Lehrer zur Seite gestellt.

Aus dem Wald gewinnt der Burgherr seinen eigenen Honig, der im Burgladen verkauft wird und stets ein nettes Mitbringsel ist. Zusätzlich werden in Eigenproduktion noch Traubensaft und die sogenannte „Lebensessenz“ hergestellt und vertrieben. Diese Lebensessenz wird nach einem überlieferten Rezept aus der Burgapotheke zubereitet und soll, so die Sage, lebensverlängernd wirken. „Wovon sich jeder gern selbst überzeugen darf“, so der Graf.

Karpfen, Stör und Zander sind aber nicht die alleinigen Nutznießer des Clam’schen Wassers. Seit 1923 dreht sich dort eine Turbine als Teil eines kleinen Wasserkraftwerkes. „Anfang des 20. Jahrhunderts, in einer Zeit, in der die Elektrizität langsam ihren Einzug hielt, gründete mein Urgroßvater Heinrich dieses Kraftwerk. Was damals als Start-up begann, versorgt bis heute rund 1 000 Haushalte mit Strom“, berichtet Carl Philip Clam-Martinic. Im Jahr 2008 wurde die Anlage generalsaniert und beliefert nun, dank modernster Technologie, die Dörfer Saxen und Klam mit Strom. Der alte Maschinenbestand wurde belassen und gibt

Die Burg Clam beherbergt noch eine weitere Besonderheit: ein eigenes Bier! Das „gräflich Clam’sche Burgbräu“ wird nur auf der Burg ausgeschenkt – das allerdings schon seit 1531. „In Wien, in der Schönlaterngasse im ersten Bezirk, gab es vor fünfzehn Jahren sogar ein eigenes Lokal namens ‚Clam Bräu‘ mit unserem Bier. Es war herrlich!“, schwärmt Carl Philip Clam-Martinic. „Es galt als DER Treffpunkt zu meiner Studienzeit in Wien. Das Besondere an dem Lokal war, dass der Betreiber uns Studenten immer kostenlos Bierrettich zum Bier servierte. Dies kam unserem Studentenbörserl zugute. Leider ist das Lokal abgebrannt und

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Das beliebte gräflich Clam’sche Burg-Bräu

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Die uneinnehmbare Burg Clam - Ansicht von Nord-Ost

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„…wie groß war der jetzt genau?“

nicht mehr eröffnet worden.“ Das Clam’sche Bier ist jedenfalls sowohl zum Genuss als auch zum Feiern bestens geeignet. „Und das gute Wasser und dessen hohe Qualität garantieren auch den hervorragenden Geschmack des Clam’schen Bieres. Übrigens: Wer mag, kann sich bei unserer Bier-Tour durch die Burg selbst davon überzeugen“, ergänzt der Graf einladend zum Abschied. Text: Mag. Katharina Uebel, Lisa Gasteiger-Rabenstein

I N F O B OX

Burg Clam bei Grein Sperken 1, 4352 Klam www.burgclam.com Öffnungszeiten: 1. Mai bis 31. Oktober Täglich 10:00 bis 16:30 Uhr (Beginn der letzten Führung) SCHLOSSSEITEN-Tipp: Die Biertour auf Burg Clam

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