seconds in cologne

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szene, kulturen, temperamente

Kölner Menschen colone journal

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Verkaufspreis 2,50 €

APRIL

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Ihr Journal in Köln

seconds

In Köln

Handycapped People Exklusive Interview mit

Colonel Greg Gadson und der Behindertenbeauftragten in Köln

Marie-Luise Siems

Mit Herz und Verstand Die seconds Reaktion - Eine Idee, viele Köpfe und verdammt viel Arbeit

YESMAN

Parktoiletten

Yesmen sind garantiert keine Spaßvögel, aber in dem Format wie sie uns den Sarkasmus der Gegenwart widergeben, weiß man nie ob man weinen oder lachen soll. Dagegen wirken Comedians mit waschechter deutscher Langeweile eher wie Warmduscher. Was die in den Mund nehmen, setzt YESMAN wörtlich um. Eine kleine Revue Ihrer Aktionen.

Seit der Erfindung des Wortes Nothaushalt, wird jede Bürgeridee zunichte gemacht. Nur die Bürger sind es, die Steuern zahlen, und die Stadträte, die das Geld ausgeben. Daher spielt es eigentlich keine Rolle mehr, ob gespart wird.Die Verwaltungskosten verdoppeln sich sowieso. Wieso also dann nicht auch mal sinnvoll Schulden machen? Und die Wildpinkler erlösen?

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Exklusiv-Interview Bargel & Heuser

Sie kamen, sahen und staunten, die SecMag Interviewcouch war exakt so gemütlich wie sie in der Vorschau auch aussieht. Wir sprachen über gestern, heute und morgen. Gitarrenriffs und den Wert des Alters. SecMag fanden sie das tollste Projekt das Köln seit Langen hervorgebracht hat, Danke.

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ART Cologne

Unvergessen

Manche pilgern hin , andere nehmen es gelassen, die 46. ArtCologne - Sie schrieb Geschichte wie keine andere Messe. Wir schauen zurück, wie sie entstand. Die ART, wie mancher leibevoll sagt, hat es zu den wenigen Markenzeichen Kölns geschafft. Ein Stück Ewigkeit. Wer hin will, sollte früh kommen, denn es gibt viel zu sehen. (Deshalb im Mai)

Behinderung macht keinen Spaß - in unserer Serie, sprachen wir diesmal mit der Behindertenbeauftragten der Stadt Köln. Kaum einer weiß, welche Arbeit hinter diesem Job steckt. Gleichzeitig ermöglichte uns 20th Century Fox ein Interview mit dem behinderten Hauptdarsteller des Films Battleship. So gehts in den USA ab wenn du behindert bist.

MAI

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April

Veranstaltungen Köln April Expedition Colonia Einen Tag als FC-Profi erleben, über die Dächer des Kölner Doms spazieren oder unter dem Rhein entlang wandern? Die Expedition Colonia macht's möglich. Jede Menge Führungen und mehr bietet das Stadtentdeckungsfestival vom 7. bis 29. April - und dabei kommen nicht nur Köln-Neulinge auf ihre Kosten. mehr

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Bar at Buena Vista 7. - 9. April 2012 -Die Altstars der kubanischen Musikszene Papi Oviedo, Maestro Guillermo "Rubalcaba" Gonzáles und Reynaldo Creagh - die "Grandfathers of Cuban Music" touren durch Deutschland und entfachen in der Kölner Philharmonie das Feuer Havannas.

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second magazine

edit

Wir standen im September 2010 mehr oder weniger vor der Frage: Verlag oder Arbeitslosigkeit. Sammelten ein „Allstar“ Redaktionsteam in Köln, vertieften die Chancen und Möglichkeiten. Blickten auf die gesellschaftlichen Entwicklungen und kamen zu dem Entschluss: Die Menschen brauchen Zukunft.

Zwei Jahre ging es dann durch den Dschungel der Ämter, Medien und Fördertöpfen – nichts wurde real, außer das Magazin. Die Menschen möchten lesen, und zwar kein PR-Gewäsch, keine 1:1 kopierten Wikipediatexte zur ARTCologne, keine Shoppingmeilenberichte. Sie wollen denken, handeln und bewegen. Die Arbeitslosigkeitsrate in den Medienberufen ist hoch. Journalisten, Autoren, Germanisten, Fachleute, Spezialisten finden größtenteils ab 35 Jahren keine Arbeitsstelle mehr. Was also tun. Sein Wissen vergeuden und umschulen? Die Erstveröffentlichung Ende August 2011 im Tageszeitungsstil führte zu etlichen Verwechslungen, aber auch zu dem direkten Kontakt mit dem Leser. Es folgten Bürger- und Passantenbefragungen. Feedbackauswertungen. Die Themen und Layouts wurden modifiziert. Herausgekommen ist ein abwechslungsreiches monatliches Journal über die Stadt mit Ihren Menschen, Marken und Terminen.

Geboren wurde die Marke: seconds in Köln Jammern wollten wir nicht, als die „Förderbanken“ (Wir fördern Deutschland) mit Ihren Claims, ebenso unverständlich, wie mit den danach folgenden Taten, uns ständig in die Schranken wiesen. Selbst die Werbestellen der Stadt Köln gaben uns in acht Monaten keine einzige Anzeige, obwohl sie sehr gut über das Projekt informiert waren, gerade im Hinblick auf Arbeitsstellen schaffen, Ausbildung und Fortbildung generieren. Wie ein kleines Kind stampften sie auf dem Boden: “Wir haben keinen Etat“. Die Anzeigen und Plakatwände in Köln zeigen jedoch ein ganz anderes Bild. Die Menschen in der Stadt haben Lust auf unser Journal - Ausgaben, die wir probeweise im Internet mitveröffentlichten, wurden insgesamt über 18.000 mal gelesen. Wenn Ihr Leser etwas für uns tun könnt, dann abonniert uns. 20 € für ein ganzes Jahr. abo@second-magazine.de Unternehmen, die Wert auf lupenreinen Imagetransfer in eine souveräne Zielgruppe legen - können helfen.

Frühlingsfest am Rheinufer Das Frühlingsfest sorgt vom 7. bis 22. April für Volksfeststimmung auf der rechten Rheinseite. Die Gemeinschaft Kölner Schausteller erwartet zu der großen Osterkirmes bis zu einer Million Besucher auf dem Festplatz zwischen Deutzer Brücke und Severinsbrücke. mehr

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Sie fördern hiermit: Arbeitsplätze und Ausbildung Wir freuen uns auf Ihr Feedback. red@second-magazine.de

Courage

Wir suchen: Medienberater + Verlagspraktikaten ma@second-magazine.de

Rund um Köln 08. und 09. April 2012 - Aus dem früher eintägigen Radklassiker "Rund um Köln" ist ein zweitägiges Radsportfest am Osterwochenende geworden. Der Rheinauhafen ist sowohl Ziel für das Profirennen als auch für das Jedermannrennen am Ostermontag. Zudem starten die Hobbyradler dort.

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United Media Unsere Medien-Formate halten Sie jederzeit auf dem Laufenden. Die Entwicklung der Module nutzen die jeweiligen Vorteilte des Mediums.

Disney`s Fluch der Karibik 10. und 11. April 2012 - Die Piraten kommen: Am 10. und 11. April erobert Captain Jack Sparrow mit seiner Crew die Kölner Philharmonie. An zwei Tagen gastiert das Filmorchester Babelsberg mit der "Fluch der Karibik Liveshow" in der Domstadt. Wegen der großen Nachfrage findet eine Zusatzshow am Mittwochnachmittag statt.

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Boxkampf Felix Sturm - Sebastian Zbik WBA-Superchampion Felix Sturm steigt wieder in den Ring, um seinen Weltmeistertitel im Mittelgewicht zu verteidigen. Herausforderer Sturms ist der 29Jährige Sebastian Zbik. 13. April 2012

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Australian Pink Floyd Show Songs wie "Another Brick in the Wall" oder "Shine on you crazy Diamond" gibt es im kommenden Jahr live in Köln zu erleben. Auf der Bühne der Lanxess-Arena steht zwar nicht Pink Floyd selbst, aber mit der "Australian Pink Floyd Show" eine weltweit erfolgreiche Tribute-Band. 18. April

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ART Cologne Rund 200 nationale und internationale Galerien präsentieren im April auf der Kunstmesse ART Cologne Kunst der Klassischen Moderne, der Nachkriegszeit sowie zeitgenössische Arbeiten. 18. bis 22. April 2012

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SecMag Lesen bildet, deswegen gibt es SecMag auch als Printmedium. Hinsetzen genießen, blättern, Gedanken kreisen lassen – das sind die Vorteile des Prints. Ich lese über meine Stadt, die Menschen die hier leben.

SecWeb Internet frisst Zeit ohne Ende – Na dann schaut Euch unsere Video-Interviews an. SecWeb bietet umfangreiche Infos und Hintergründe zum Kulturleben unserer Stadt. Wir bieten ab Sommer Kölner Menschen, Musiker, Künstler auf unserer Interviewcouch

Zukunft gestalten - wir helfen:

SecApp Unterwegs Googeln – SecApp bietet alle Termine auf einen Blick. Ab Sommer alles auf einem Blick.


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... Wir erreichen Menschen Kölner Projekte: (Mehr im Innenteil)

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Bildungszentrum einer ganzen Region wird einfach aufgelöst

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Freundeskreis Botanischer Garten Was blüht denn da im April

Spaß&Spiel

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Thaiboxen Europa macht Schule

Kinder

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Familienpark Spaß unter der Zoobrücke Elefant im Museum Familienangebot vom Wallraf Richartz

Unvergessen

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Im Interview Die Behindertenbeauftrage der Stadt Köln

Urban Art

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Kurzfilmnacht in Deutz Die Behindertenbeauftrage der Stadt Köln The YESMAN - Überidentifizierung Adult Swim - Feine werbefreies Ü30 Programm Parktoiletten - Wenn wir eh nur Schulden machen, dann doch bitte sinnvoll Blindwalk - Das müssen Sie sehen

Theater

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Die leere Stadt - Gespanntes Entspanntsein

This is cologne

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Kölner Marken Gründeridee weitet sich aus Labelmesse - passende Marken in industrial Atmosphäre CSI Netzwerk - IT Forensiker erklären wofür We are city - Bilder die die Welt beschreiben

Notiert

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Veranstaltungen Gut gerührt und geschüttelt

Museen

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Gamelan - Kultur aktiv erleben Musikkurse im Museum

Schauspiel

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Philharmonie die 25. Sommerfestspiele / Qualität von BB Promotion

Hörfilm

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Hörfilmpreis Was ist ein Hörfilm und warum gibt es Preise

Film

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Frauenfilmfestival Die Themen, das Programm Exklusiv Interview Corenel Jackson aus Los Angeles

Hörfunk

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Zeitzeichen wird 40 wir gratulieren

Musik

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Exklusiv Interview Bargel und Heuser auf der SecMag Couch Instrumente Wieso Gitarrensammeln etwas ganz besonderes ist Peter Kraus (er kanns nicht lassen) rockte Köln Impressum

Papernet

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Russisches U-Boot im Hamburger Hafen gesichtet

Kontakt Ihre Kontaktmöglichkeiten zu unserem Magazin

Anschrift: Gottesweg 165 50939 Köln-Klettenberg Zentrale 0221-16 93 91 05 Redaktion: 0221-82 80 00 57 Fax: 0221-9 95 23 31

Redaktion: red@second-magazine.de Termine: terminus@second-magazine.de Mediakontakt: ma@second-magazine.de ISSN: 2192-8495



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Bildungsstätte wird einfach aufgelöst 2015 endet eine Bildungs-Ära in Bad Honnef - Katholisch Soziales Institut zieht nach Siegburg in das Kloster auf dem Michaelsberg – Nachbarschaft mit Unbeschuhten Karmeliten Eine Reportage von Peter Köster

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ernissagen, Filmfrühstücke, Kulturreisen und „Vivents“ wird es künftig in dem beschaulichen Städtchen Bad Honnef am Rhein nicht mehr geben. Grund ist eine Verfügung des Erzbistums, die besagt: Das Katholisch-Soziale Institut der Erzdiözese Köln (KSI) wird sich 2015 aus Bad Honnef zurückziehen. Künftiges Quartier des Tagungshauses (jährlich rund 1.000 Veranstaltungen mit insgesamt 17.000 Teilnehmern und 12.000 Gästen) ist das 948 Jahre alte Kloster auf dem Michaelsberg in Siegburg. Dort wird das KSI mit seinen 60 Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern zusammen mit der Ordensgemeinschaft der Unbeschuhten Karmeliten (OCD) in die nach dem Weggang der Benedektiner verwaisten Gebäude der dortigen Abtei Einzug halten. Für die Umbau- und Sanierungsmaßnahmen des künftigen neuen KSI-Standorts rechnet das Erzbistum mit einem Kostenvolumen von mindestens 40 Millionen Euro. 100 bis 120 Gästezimmer, zwölf bis 15 Tagungsräume sowie ein Restaurant für 250 Personen sollen dort entstehen: Die Raumgestaltung in Bad Honnef ist in etwa auch die Planungskonzeption für Siegburg. Das bisherige Tagungshaus in Bad Honnef soll verkauft werden. „Leuchtturm geistlichen Lebens“

Das KSI (hier ein Teil der Außenansicht) zählt zweifelsohne zu den Vorzeigehäusern des Erzbistums Köln. - Phote: Peter Köster

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Honnef investierten 58 Millionen Euro? Ist Ihnen bekannt, dass der Stadt mit der Verlegung des KSI ein schwerer Schlag versetzt wird?“ Rauw schlussfolgert aus all dem: „Die Verlegung des KSI auf den Michaelsberg rechnet sich nicht. Der Verkaufserlös des KSI soll für die Investition in den Michaelsberg verwendet werden. Es fragt sich, wie hoch die Verluste beim Verkauf des KSI sein werden.“ Offen sei die Frage nach dem Investitionsbedarf von 15 Millionen Euro. „Die dürften für Siegburg nicht reichen, wenn man das Objekt kennt.“ Der Antwortbrief aus Köln ließ nicht lange auf sich warten: Darin teilt ihm das unter anderem Erzbistum mit, dass es gegenwärtig noch keine Überlegungen über die künftige Nutzung des KSI in Bad Honnef gebe. Während in Bad Honnef Unmut herrscht, wird in Siegburg frohlockt. In einem persönlichen Brief dankt Bürgermeister Franz Huhn dem Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner für dessen Einsatz für die Zukunft der Abtei. Auszüge daraus: „Das Wahrzeichen der Stadt, eines der weithin bekannten Gesichter des Erzbistums, es hat eine neue Zukunft. Und es ist eine gute Zukunft. Denn die Abtei bleibt ein Leuchtturm des Glaubens. Es sind wahrhaft historische Tage. Die finanziellen Anstrengungen, welche nunmehr das Erzbistum übernimmt, sind immens. Die lokale Öffentlichkeit wird die bedeutende Arbeit der Akademie mit wachem Anteil und regem Interesse begleiten.“ Was Bad Honnef anlangt, so gibt sich Franz Huhn zuversichtlich, dass auch dafür eine gute Lösung gefunden wird.

as Edith-Stein-Exerzitienhaus, das ebenfalls zur Erzdiözese gehört, verbleibt in einem Teil des Abteigebäudes. „Ich freue mich, dass der Michaelsberg damit wieder zu einem Leuchtturm des geistlichen Lebens wird“, betonte Ex-Generalvikar Dominik Schwaderlapp bei seinem Besuch in Siegburg. Weihbischof Heiner Koch verdeutlichte bei seinem Besuch im Bad Honnefer Rathaus die Gründe für die KSI-Umzugsentscheidung: Die Gebäude des Michaelsbergs sollten unbedingt erhalten werden, aber es sei nicht gelungen, eine Ordensgemeinschaft dort anzusiedeln. „Das Katholisch-Soziale Institut von Bad Honnef nach Siegburg zu verlegen, war als einzige Möglichkeit übrig geblieben“. Koch sprach sein Bedauern für die Stadt Bad Honnef und die Menschen hier aus. Immerhin gehe eine Tradition zu Ende und emotionale Bindungen an das Erzbistum gingen verloren. Bad Honnefs Bürgermeisterin Wally Feiden machte aus ihrer Betroffenheit keinen Hehl, musste aber zugleich erkennen, dass die Entscheidung gefallen und somit unumkehrbar sei. „Nun müssen wir uns um die Zukunft dieses Hauses kümmern.“ Lösungen müssen angedacht und geprüft werden. Der Gedanke, dass Bad Honnef Tagungs- und Seminarstadt ist, müsse im Vordergrund stehen, bekräftigte Feiden. Schweren Schlag versetzt

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ritik am bistümlichen Vorgehen kommt auch von Manfred Rauw. Der Bad Honnefer Kommunalpolitiker hinterfragt in einem offenen Brief an Kardinal Meisner die Höhe der tatsächlichen Investitionen in Siegburg vor dem Hintergrund einer adäquaten Bildungsstätte. „Gibt es realistische Überlegungen über die Verwendung des KSI in Bad Honnef? Wie rechnen sich eigentlich die bis heute in das Institut in Bad

Quelle neuer Ideen

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SI-Akademiedirektor Professor Dr. Ralph Bergold zeigt sich vom neuen Standort und der Verkehrsanbindung Siegburgs, vor allem ans ICENetz begeistert. „Großes Potential“ biete der Berg, um Altes mit Neuem zu

verbinden und sich modern, offen und licht zu präsentieren. Die Tradition des geistlichen Ortes und der gegenseitige Austausch werde für das KSI zur Quelle neuer Ideen. In Siegburg treffe seine Akademie „auf große Geschichte und auf große Möglichkeiten“. „Raum und Zeit für Bildung“ biete das KSI und die Abtei werde dafür zu einer „belebenden Quelle“.

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tichwort Tradition: Man schrieb den 18. Oktober 1947, als der damalige Erzbischof Joseph Kardinal Frings das KSI als eine „Stätte der Erwachsenen-/Weiterbildung auf der Grundlage der katholischen Soziallehre“ gründete. Das Ursprungsgebäude, gelegen auf dem sogenannten Olligsberg am nördlichen Rande des Bad Honnefer Stadtteils Selhof, wurde bereits 1896 vom Erzbistum Köln angekauft und hat seitdem vielfache Erweiterungen erfahren und veränderte Aufgaben übertragen bekommen. So war es Erholungsheim für Priester, im Zweiten Weltkrieg von 1942 – 1945 ausgelagertes Priesterseminar hier erreichte den Regens Joseph Frings die Nachricht von seiner Wahl zum Kölner Erzbischof - und zuletzt bis 1952 Altenheim. Seitdem ist das KSI in Bad Honnef dort ansässig. Es ist eine Einrichtung mit dem Aufgabenschwerpunkt „Arbeitnehmerbildung“. Es führte bis in die 1990er-Jahre Kurse für Arbeitnehmer vornehmlich in Verbindung mit der Katholischen Arbeitnehmerbewegung durch. 1954 wurden die „Jahreslehrgänge für Arbeitnehmer/innen“ ins Leben gerufen, die später als „Fortbildung zum/zur Sozialsekretär/in“ weitergeführt wurden. Seit 2004 ist diese Ausbildungsform zu einer Art Baukasten „berufsbegleitender Weiterbildungen“ modifiziert worden und beinhaltet heute unterschiedliche Qualifikationen wie „Fundraising“, „Berufsbetreuung“, „Medienkompetenz“ oder „Qualitäts-

management“. Nach drei Neu- bzw. Erweiterungsbauten – 1954, 1965 und 1996 – führt das Institut jährlich rund 200 Bildungsmaßnahmen durch. Im Zentrum stehen Kurse zu Gesellschaft, Politik und Kultur, für Mitarbeitende und Führungskräfte der Caritas- und der Sozialverbände, Rechtsschutzsekretäre, Migrations- und Sozialberater, Senioren, Betriebsräte, Priester und Bedienstete der kirchlichen Verwaltung.

sche und kulturelle Rahmenprogramme entwickelt. Die Vernissagen, Filmfrühstücke, Kulturreisen und „Vivents“ sind inzwischen einem breiten Publikum bekannt. Im Jahre 2003 setzte das Institut einen neuen gesellschaftspolitischen Akzent, indem es die „Initiative Zukunft“ gründete. Hierbei geht es um die „Förderung von gesellschaftlicher Innovation und Kreativität, zum Sichten und Fruchtbarmachen zukunftsfähiger Visionen“.

Haus mit großer Tradition Kapelle von Mataré

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ückblick. Seit 1952 ist das KSI in Bad Honnef beheimatet. Nachdem Institut und Kapelle zu klein geworden waren, entschied sich das Erzbistum Köln in den 1960er Jahren für einen Neubau. Kardinal Meisner äußerte bei der Einweihung des KSI-Neubaus 1996: „Dieses Haus hat eine große Tradition, in dem immer versucht worden ist, das Koordinatensystem von Horizontale und Vertikale ins rechte Verhältnis zu rücken. Das wird auch eine unaufgebbare Aufgabe für die Gegenwart und Zukunft dieses Hauses sein.“ Besonderer Schwerpunkt der Arbeit des KSI sind die Tagungen und Seminare für Mitarbeitervertreter im kirchlich-caritativen Dienst. Zentrale Themen sind zudem Arbeitsund Sozial-Recht sowie methodische Hilfen für die konkrete Arbeit. In den 1990er Jahren wurde das KSI zum Medien-Kompetenz-Zentrum des Erzbistums Köln ausgebaut und bekam zwei EDV-Schulungsräume sowie ein Rundfunk- und ein Fernsehstudio. In Seminaren und Trainings werden seitdem Medientechnik, Kommunikation und Mediengestaltung eingeübt und diskutiert.

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m Zuge einer kontinuierlichen Weiterentwicklung des KSI-Konzeptes wurden in den letzten Jahren Sommerakademien, Zyklen zu bedeutenden kirchlichen Feiertagen sowie künstleri-

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in großer Anziehungspunkt des KSI ist die Kapelle, die im Zusammenspiel von Architekt Peter Rieck und Ewald Mataré entstand. Schon von weitem fällt dem Besucher die Kapelle auf. Der Baukörper hebt sich allein wegen seiner Form und der Art und Farbe des Gesteins vom Hauptgebäude ab. Die Kapelle ist dem Institut vorgesetzt und macht vor allem abends, wenn das Licht durch die blau gestalteten unterteilten Fenster nach draußen dringt, die Passanten neugierig. Ungewöhnlich ist auch die Dachbekrönung. Mataré, der auch die Kölner Domtüren (Südportal) gestaltete, bekrönte die Spitze der Kapelle mit der Figur des Hl. Petrus. Dieser 1965 entstandenen Kupfer-Skulptur fügte er als Attribute den Schlüssel und den Hahn bei. Es ist aber nicht nur die Kapelle, die die Aufmerksamkeit auf sich lenkt. Das ganze Haus ist ein einziger Kunsttempel. Davon zeugen die vielfältigen Kunstobjekte sowohl im Außenbereich (Skulpturenpark) als im Innern (Gemäldegalerie) mit berühmten Künstlern. Second Magazine wird in einer späteren Ausgabe noch im einzelnen auf die Kunst im KSI eingehen. Eine Reportasge von Peter Köster für second-magazine



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Was blüht denn da so im April? Einmal Kamelie im Glas, bitte! Frühlingsblumengucker. Das war ein schönes Wort auf unserer letzten Titelseite. Und da ich mich im Frühling einfach nicht satt sehen kann an Farbenpracht und Blütenvielfalt und mit meiner Nase gar nicht genug verschiedene Frühjahrsaromen erschnuppern kann, machte ich einen kleinen Spaziergang durch die Kölner Flora. Zurück kam ich nicht nur beseelt von dem Wunsch, meinen Garten mit unzähligen Kamelien zu schmücken (okay, wenn ich denn in Zukunft mal einen haben sollte), sondern auch um eine Vielzahl geschmacklicher Teearomen reicher. Aber der Reihe nach. In der Flora blüht was. Neben den leuchtenden Köpfen der Narzissen, Osterglöckchen und Tulpen und den ersten knospenden Magnolien sollte man sich aber vor allem auch die Kamelienausstellung ”Fernöstlicher Blütenzauber” im subtropischen Gewächshaus nicht entgehen lassen. Schon der Duft beim Eintreten ist unbeschreiblich intensiv und trägt einen zusammen mit den sanften, im Hintergrund laufenden asiatischen Klangmelodien in den fernen Osten. An die 300 verschiedenen Kamelienarten werden in der Flora präsentiert und keine gleicht der anderen. Da gibt es neben einfachen, (halb)gefüllten, zierlich-kleinen Blüten solche, die mit einem Durchmesser von gut zehn Zentimetern aufwarten können. Das Farbspektrum der Blüten reicht von weiß über (zart)gelb bis hin zu rosé/pink und kräftigeren Rottönen. Dabei sticht besonders die Black Lace mit ihren samtigen, fast lackiert anmutenden tiefroten Blüten heraus. Aber auch die Blattstrukturen einzelner Kamelien lohnen genaueres Hinschauen. Es gibt sattgrüne, fleischige Blätter und dann wieder welche, die so fein gemasert sind, dass sie fast filigran anmuten. Werner Rösner, Leiter der subtropischen Pflanzenwelt, führt aus, dass es die Kamelienschau in der Form bereits

seit zwölf Jahren gibt. Über die Jahre ist die Artenvielfalt nicht zuletzt durch konsequente Zuchtbemühungen, Kooperationen und auch viele Schenkungen auf ein imposantes Maß angewachsen. Und die im Gewächshaus sowie in der nahen Außenanlage zu findenden Kamelien sind ja bei weitem nicht alle Arten. Seit 2009 ist die Flora stolzer Besitzer eines großen Anzuchttunnels, in dem unzählige weitere Pflanzen stehen. Die Camellia sinensis- Herrin über eine Vielzahl geschmacklicher Aromen Es gibt unzählige botanische Gattungen der Kamelienpflanze. Eine besondere Stellung nimmt dabei sicherlich die Camellia sinensis ein, aus deren Blättern grüner und schwarzer Tee gewonnen wird. Diejenigen, die bislang eingefleischte Fans von Teebeuteln aus dem Supermarkt waren, können bei den von Silvia Vermeulen angebotenen Tees überrascht innehalten und ihre Leidenschaft für puren Teegenuss entdecken. Wenn sie sich denn darauf einlassen. ”Man darf keine Erwartungen an den Tee stellen”, erklärt Silvia Vermeulen. Man muss dem Tee völlig bedingungslos gegenübertreten und sich bestenfalls von gängigen geschmacklichen Vorstellungen verabschieden. Die Fachfrau für Teekultur bezieht ihre Sorten direkt von den Teegärten Asiens. Bisweilen finden sich diese in 2000 Metern Höhe, wo die Pflanzen für sogenannte Schattentees kultiviert werden. Ihre Tees tragen so geheimnisvolle wie wohlklingende Namen wie China White Buddhist, China White Monkey, dessen Blätter an kleine Klammeräffchen erinnern, oder White Sno Buds. Letzterer überrascht meine Nase mit einem feinen Blütenduft und meinen Gaumen mit seinem weichen, klaren Geschmack. Der erinnert ein bisschen an eine Frühlingswiese am Morgen, über die noch erste Nebelfelder jagen. Ganz anders grüner Jasmintee, der mich bei unserer ersten Begegnung schon allein

durch sein überreiches Duftbouquet zu überwältigen droht. Nach der ersten Tasse will ich schon aufgeben, trinke aber tapfer weiter. Und stelle überrascht fest, wie der Jasmintee immer ausgewogener und feiner im Geschmack wird. Und auch den Duft nehme ich nur noch dezent wahr. Nach der kleinen Teeprobe mit Silvia Vermeulen kann ich mich aber vor allem als überzeugten Anhänger gelben Tees bezeichnen. Selten hat mich ein Tee so überrascht wie der China Kekecha. So herb er im Duft auftritt, so sehr schmeichelt sein eleganter, zarter, aber dennoch intensiver Geschmack meinem Gaumen. Lecker! Überrascht von der Leichtigkeit und Klarheit vieler Teesorten, muss ich meine Einstellung, Tee als ausschließliches Wintergetränk zu mir zu nehmen, wohl einmal gründlich überdenken. Zukünftig werde ich Teekultur anders zelebrieren, und zwar in Hinblick auf den besonderen Genussmoment des Trinkens wie auch im Bewusstsein um die Kultivierung dieser ganz besonderen Pflanze. / ks

Freundeskreis Termine April Samstag, 14.04. 11.00-13.00 Kindererlebnis (für Kinder von sechs bis zehn Jahren) Astrid Kreutzer, Anke Wrage, FLORA, Tropischer Hof – 8,00 „Kartoffel – die starke Knolle mit den vielen Augen“ Botanischer Garten Köln Eingangsbereich Tropenhaus Anmeldung bis zum 11.04. Sonntag, 15.04. 11.00 Themenführung Susanne Kreisch, Führungsservice FLORA, Tropischer Hof – 4,00 / 2,00 „Tulpenwahn und Zwiebelpracht“ Botanischer Garten Köln Eingangsbereich Tropenhaus Sonntag, 29.04. naturkundlich-kunsthistorische Studienreise: gemeinsam mit der Deutschen Infos: eugenmoll@yahoo.de „Sizilien – Insel zwischen Orient und Okzident“ Dendrologischen Gesellschaft (DDG) oder Tel: 0221-7607509 Separate Ankündigung, Teilnehmerzahl begrenzt! Montag, 16.04. 19.15 Arbeitstreffen Arbeitskreis Mikroskopie FLORA, Betriebsgebäude Eintritt frei! Blätter, die keine sind Dr. Manfred Weidner, Brühl

Kamelienausstellung: noch bis 15. April tägl. von 10.00-16.00 Flora + Botanischer Garten der Stadt Köln - Amsterdamer Str. 34, 50735 Köln Aufgrund der Sanierungsarbeiten am ehemaligen ”Wintergarten-Palast” bis Ende 2013 ist der Parkplatz an der Flora nicht nutzbar. www.flora19.de (Der Fachhandel für Kräuter und Tee)

Samstag, 21.04. 15.00 Bildvortrag (Arbeitskreis Orchideen) Alfons Herten, Düren FLORA, Grüne Schule – Eintritt frei! - „Natur erleben im Naturpark Hohes Venn / Eifel“ im Frauen-Rosenhof Sonntag, 22.04. 11.00 Themenführung Dr. Birgit Werner, Füh-

rungsservice FLORA Tropischer Hof – 4,00 / 2,00 „Spätfrühling in der FLORA“ Botanischer Garten Köln Eingangsbereich Tropenhaus Sonntag, 29.04. 11.00 Themenführung Dr. Walter Werner, FLora Tropischer Hof – 4,00 / 2,00 „Besondere Bäume in der FLORA“ Führungsservice Botanischer Garten Eingangsbereich Tropenhaus Sonntag, 06.05. 11.00-14.00 „Kölner Pflanzentauschbörse“ zusammen mit dem VHS Biogarten, Köln-Dellbrück. -Biogarten und dem „Pflanzendoktor der FLORA“ Dellbrücker Hauptstraße Hobbygärtner tauschen ihre Pflanzen und Besonderheiten untereinander. Pflanzen können nur getauscht werden, ein Verkauf ist ausdrücklich nicht gestattet! Sonntag, 13.05. 11.00 Kindererlebnisführung Annika Horstick, Führungsservice FLORA, Tropischer Hof – 4,00. „Die Pflanzendetektive sind im Garten!“ Botanischer Garten Köln Eingangsbereich Tropenhaus. (für Kinder von sechs bis zehn Jahren) Sonntag, 20.05. 14.00-16.00 Kindererlebnis (für Kinder von sechs bis zehn Jahren) Imker Ernst Schönenberg, Köln FLORA Tropischer Hof – 8,00 - „Von der Blüte zum Honig – Astrid Kreutzer, Eingangsbereich Tropenhaus - Honigernte im Botanischen Garten“ Botanischer Garten Köln

Aufräumen macht glücklich! Kaum zwitschern die Vögel bereits morgens in der Früh vollem Halse – ab 5.30 Uhr, was sogar in der Kölner Innenstadt zu hören ist – und wärmen die ersten Strahlen der Sonne so richtig bis in die Tiefen der Glieder durch, reißen wir die Fenster auf, lassen frischen Wind herein und greifen zu Putzlappen, Farbe und junger Erde, sodass Haus und Hof in neuem Glanz erstrahlen. Wie aber sieht es mit dem Frühjahrsputz im Inneren aus? Viele kennen das Gefühl der Klarheit und Zufriedenheit die sich ausbreitet, wenn man Ordnung und Struktur in einen stets chaotischen Bereich seines Lebens gebracht hat. Für manche ist die Abstellkammer, der ewig überfüllte Kühlschrank, der verstaubte Dachboden oder die Ablage des heimischen Büros, der sich magisch zum immer wiederkehrenden Räum-mich-auf-Appell manifestiert. Oft sind dies die ungeliebten Aufgaben, vor denen wir uns nur zu gerne drücken. Das Interessante daran ist: Kaum hat man sich diesen jedoch einmal zugewandt, lässt das Wohlgefühl nicht lange auf sich warten, selbst wenn wir die Aufgabe nicht bis zur Vollendung führen. Woher kommt das?

Wie innen, so außen. Wie außen, so innen. Grundsätzlich gilt: Wie im Inneren, so im Äußeren. Ist der Mensch im wahrsten Sinne des Wortes „mit sich im Reinen“, fällt es uns leicht für Ordnung zu sorgen, den Spül zu erledigen oder den Müll raus zu tragen. Stimmt etwas im Inneren nicht, räumen wir anderen hinter her, verzetteln uns in unerledigten Aufgaben und wissen teilweise nicht, wo überhaupt anfangen. Dieses Prinzip findet in jede Richtung seine Anwendung und man kann es sich genauso gut zu nutze machen: Haben Sie schon einmal vorgestellt, dass sich eine Frage im Inneren klärt, während Sie die Fenster putzen und Sie die Antwort darauf genauso klar sehen können, wie Sie anschließend durch Ihre Fenster schauen können? Klingt verrückt, ist es aber bei genauerem Betrachten gar nicht, wenn wir uns daran erinnern, wie oft im Leben die Energie unserer Konzentration gefolgt ist. So gesehen, ist es verständlich, wenn sich im Inneren etwas löst und wir und wohl und zufrieden fühlen „nur“ weil man sich daran gemacht hat, den Keller zu entrümpeln, was einem schon so lange am Herzen lag. Mit diesem Wissen, der rechten inneren Haltung und einer positiv auflö-

senden Ausrichtung kann der Frühjahrsputz ein hoch effizientes Instrument zum Erlangen der eigenen Klarheit und inneren Balance sein. Und mal ehrlich: Welcher Glanz könnte einen mehr erfreuen, als innere Leuchten der eigenen zutiefst empfundenen, ehrlichen Aufgeräumtheit?

Termine: Jeden Dönerstag the original since 2009 Im Signor Verde /Bobstraße gibt es jeden Donnerstag, Veg-Döner bis zum Abwinken. mehr Infos unter signorverde.de (Nähe Neumarkt)

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Infoabend Ayurveda & Klang jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat von 19.30 bis 21 Uhr – Unkostenbeitrag 5 €. Termine im März: 14. und 28.03.2012 Anmeldung erforderlich. Bitte anrufen oder schreiben: 0221/492 37 47 oder 01 76/40 37 38 18, nadja.sobotzik@netcologne.de

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Mit Thaiboxen eine fremde Kultur erklären Programm „Europa macht Schule“ seit fünf Jahren erfolgreich am Start Spätestens seit Pisa wissen wir, dass in ganz Europa kein Schulsystem dem anderen gleicht. Aber was genau sind die Unterschiede, wie lernen Schüler in Spanien, Bulgarien oder Frankreich Mathe oder Englisch? Wer sich auf das Terrain des Schulwesens begibt, wird aufräumen müssen mit Klischees und Vorurteilen. Stattdessen gilt die Devise: nachfragen, wie das Schulsystem beispielsweise in Skandinavien oder in Südeuropa wirklich funktioniert. Und wer weiß das besser als Menschen, die aus diesen Ländern kommen?

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m Schülern und Studierenden die Lebens- und Denkweisen fremder Länder näher zu bringen, wurde vor fünf Jahren das Programm „Europa macht Schule“ bundesweit ins Leben gerufen. Für den Standort Köln koordiniert Stefanie Sommer das Projekt seit 2009. Sie und ihre Organisationskollegen verstehen sich selbst als Völkerverständiger. In Köln nahmen im Studienjahr 2011/2012 insgesamt 40 Studierende aus 15 Ländern an dem Projekt teil. Mehrmals besuchten sie eine von 17 Schulen im Kölner Raum und stellten dort einer Partnerklasse ihr Heimatland vor. Danach standen sie den Schülern Rede und Antwort für alles, was sie wissen wollten. „Wie schmeckt das Essen in der Mensa?“ oder „Habt ihr auch Nachmittagsunterricht?“ sind typische Fragen. Da machte es nichts, dass manche der ERASMUS-Studenten nur gebrochen Deutsch sprachen, denn auch die jüngeren Schüler kamen ganz gut mit einem Mix aus Deutsch, Englisch und Zeichensprache klar. Einer dieser Studenten, die in diesem Jahr in Köln an dem Programm teilnah-

men, ist Brandon Moen. Der norwegische Lehramtsstudent mit amerikanisch -vietnamesischen Wurzeln kam für ein Jahr nach Deutschland, um Sport zu studieren. Von dem Projekt war er sofort begeistert. Begleitend dazu hatte er im Vorbereitungsseminar „International School Project“ von Stefanie Sommer schon viel über Pädagogik, Didaktik und das deutsche Schulsystem gelernt. In dem Seminar führt die Diplom-Sportwissenschaftlerin viele Nationen zusammen und hilft aber auch mit speziellen Teamübungen, Sprachbarrieren und Grenzen zu überwinden. In diesem Jahr nahm sie auch einige deutsche Lehramtsstudenten hinzu und stellte sie den ausländischen Teilnehmern zur Seite, die nicht so gut Deutsch sprachen. Die Kommunikation sollte dann auf Englisch laufen. Eine Win-Win-Situation für beide Seiten, „denn viele Deutsche trauen sich oft nicht, Englisch zu sprechen“, schmunzelt Sommer.

Schülern und Lehrern in einer großen Abschlusspräsentation gezeigt werden kann. Brandon entschied sich für Thaiboxen. Den Sport praktiziert er in seiner Heimat mit großer Begeisterung. In den Semesterferien fuhr er sogar extra in die Heimat, um an Wettkämpfen teilzunehmen. Der Südländer Babis setzte eine

Premierentermin des Jubiläumsprogramms des Zirkus - Wibbelstetz „10958 Tage – Völlig Absurd!“ am 14 und 15. April - 16 Uhr 30 Jahre und kein bisschen weise?

Bei dem Projekt sind viele internationale Freundschaften entstanden. Zum Beispiel die zwischen einem Griechen und einem Norweger. „Man muss raus aus dem eigenen Land, die Welt entdecken“, sagt Brandon freudestrahlend. Und man sieht ihm an: Er meint es auch so!/as

Nord trifft Süd

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ür Brandon galt es, seine Kenntnisse an einer Schule in Hürtgenwald gemeinsam mit dem Griechen Babis auszuprobieren. Der heißt in Wirklichkeit Haralampos Siamoglu, aber das war den Schülern zu kompliziert. Viel interessanter als die Namen fanden die Neuntklässler die Einblicke in die fremden Kulturen der beiden. Während Brandon den Schülern alles über die wohl organisierte norwegische Kultur erklärte, erzählte Babis von seinem Schulleben in Südeuropa. „Ich habe bei dem Projekt viel über die griechische Lebensart gelernt“, freut sich Brandon über den schönen Nebeneffekt. Doch neben der Vermittlung der Kultur seines Heimatlandes soll jeder der angehenden Lehrer noch ein Projekt mit den Schülern durchführen, das am Ende allen Beteiligten

Unterrichtseinheit über Wasserski dagegen. Ein überaus spannender Nord-SüdDialog.

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nd was hat Brandon bei seinem Projekt erlebt? „Zunächst waren die Schüler sehr zurückhaltend,“ erzählt er. Aber schließlich bombardierten sie die beiden mit Fragen über Fragen. Und beim Thaiboxen-Training hatten alle viel Spaß. Obwohl es sich um eine Kampfsportart handelt, waren die Mädchen viel aktiver und begeisterter als die Jungen. „Man meint, in Deutsch-

Einige Aktionstermine für Kinder in Köln ZAK, Zirkus- und Artistikzentrum Köln eine Einrichtung des TPZ Köln An der Schanz 6 50735 Köln www.zak-koeln.com Tel.: 0221 7021678

land gebe es nur Fußball und Handball im Sportunterricht,“ schildert er seine Eindrücke. „Da ist etwas Neues durchaus willkommen.“ Für das Abschlussevent im Januar waren dann jedoch zwei Jungen mutiger und haben vor gut 500 Zuschauern einen Schaukampf auf der Bühne inszeniert.

Zum Glück! Auch im Jubiläumsjahr zeigt sich der Kölner Kinder- und Jugendzirkus Wibbelstetz in gewohnter Frische, überraschend und immer wieder neu. Diesmal haben sie das Unerwartete, Verdrehte sogar zum Thema ihres neuen Programms gemacht. Eintritt: 5,- Euro/ 7,- Euro - Kartenvorbestellung unter: 0221-7021678 Osterferienprogramm im Zirkus Di bis Fr, vom 10. April bis 13. April 2011 Viertägig, täglich von 9 Uhr bis 16 Uhr Für Kinder ab sechs Jahren

Kosten: 145,- Euro (erm. 135,- Euro) pro Teilnehmer, inklusive Mittagessen Veranstaltungsort: ZAK, Zirkus- und Artistikzentrum Köln, An der Schanz 6, 50735 Köln Einrad & Waveboard Workshop im Zirkus- und Artistikzentrum Köln Samstag, den 21. April 2011 Von 11 Uhr bis 16 Uhr Für Kinder ab sieben Jahren Kosten: 25,90 Euro pro Teilnehmer Veranstaltungsort: ZAK

Datum

Stück

So., 01.

Fußballhase Willi Löffel Seifenblasen Theater

Theatergruppe

Alter

Uhr

ab 3

15.00

Di., 03.

Fußballhase Willi Löffel Seifenblasen Theater

ab 3

10.00

Sa., 07.

Fußballhase Willi Löffel Seifenblasen Theater

ab 3

16.00

So., 08.

Augustin und das Oster-Küken

Kölner Künstler Theater

ab 4

15.00

Do., 12.

Der Eier - Krimi

Figurentheater Sack un` Pack

ab 4

10.00

Sa., 14.

Der Eier - Krimi

Figurentheater Sack un` Pack

ab 4

16.00

So., 15.

Der Eier - Krimi

Figurentheater Sack un` Pack

ab 4

15.00

Sa., 21.

Der kleine Lord

Kölner Künstler Theater

ab 4

16.00

Der APRIL im Kölner Künstler Theater Theater für junge Menschen Stammstraße 8 - 50823 Köln

So., 22.

Der kleine Lord

Kölner Künstler Theater

ab 4

15.00

Mi., 25.

Der kleine Lord

Kölner Künstler Theater

ab 4

10.00

Karten. 0221- 5107686 E-Mail. post@k-k-t.de

Sa., 28.

Der kleine Lord

Kölner Künstler Theater

ab 4

16.00

So., 29.

Maigers Wirsing

Kölner Künstler Theater

ab 5

15.00

Stefanie Sommer Standortkoordinatorin „Europa macht Schule e.V.“ Köln koeln@europamachtschule.de Auch im Sommersemester 2012 (Anmeldungen bis Ende April) startet die neue Programmrunde von „Europa macht Schule“ am Standort Köln. Teilnehmen können ausländische ERASMUS-Studenten aller Kölner Hochschulen. Das begleitende Seminar "International school project" ist kein Muss, aber eine schöne Ergänzung. Es wurde zum dritten Mal federführend an der Sporthochschule durchgeführt, kann aber auch an anderen Hochschulen mit Lehramtsstudiengängen durchgeführt werden. Dafür sucht der Verein noch Interessierte und Unterstützer. Kontakt: koeln@europamachtschule.de

Der Elefant erklärt kleinen Leuten die hohe Kunst


TEMPERAMENTE

DANGEROUS SCENE

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CULTURE

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SPONTANEOUS

FLAMMABLE

Kinder 09

Spiel und Spaß an der Zoobrücke Ein neuer Familienpark für Köln

Veranstaltungen Köln April Kindertanzgruppe 02.04. - 17:00 - In unseren Kindertanzgruppen stehen der Spaß und die Bewegung zur Musik im Vordergrund. Die Kinder lernen auf die Musik zu hören und sich in und zur Musik zu bewegen. Die bisherigen Schrittfolgen werden ausgebaut. Die Kinder erlernen komplexere Schrittabfolgen und Choreographien. Das Gefühl für den eigenen Körper und die Bewegung wird verbessert. Probestunde ist kostenlos. Anmeldung unter vereinmagnet@gmx.de oder unter 0152 / 28656561.

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ölner Familien haben schon bald allen Grund zur Freude: Ein MiniCar-Parcours, eine Minigolfanlage, Kletterwände, Rollhockey, Trampoline und viele weitere Attraktionen sollen neben dem extra angelegten Schaukelwald für Spaß und neue Abenteuer sorgen. Mountainbiker, BMX-Fahrer, Skateboarder und Inlineskater erhalten eine eigene Fläche. Natürlich soll es auch einen Ruhebereich geben, in den man sich zurückziehen kann und der zum Entspannen einladen soll. Denn: Mülheim bekommt einen neuen Familienpark. Auch wenn der Hintergrund für die Erbauung der neuen Parkanlage unter der Kölner Zoobrücke erstmal nüchtern klingt, so wird das Ergebnis alles andere als langweilig sein. Mit einem politischen Beschluss kam das Projekt für einen neuen Familienpark unter der Kölner Zoobrücke ins Rollen. Die Idee bestand in erster Linie darin, eine neue attraktiv gestaltete Spiel- und Sportfläche für Kinder und Jugendliche zu schaffen, die den Rheinpark mit dem nördlich der Zoobrücke gelegenen Jugendpark verbindet. Nun steht Köln mit dem Familienpark schon im Frühjahr ein ganz neues Abenteuer bevor. Nicht nur ein ”Lückenfüller” Jung und Alt treffen sich im Rheinpark, um die Grünfläche in der Stadt für sportliche Aktivitäten zu nutzen oder einfach

nur um sich auszutauschen. Mit der leeren Fläche unter der Zoobrücke gab es allerdings eine Lücke, die es unbedingt noch zu schließen galt. Dem Rheinpark fehlte es an Aktivitäten für Kinder und Jugendliche.

Behinderungen, diese waren allerdings nur wetterbedingt. Trotzdem konnte der Zeitplan gut eingehalten werden. Der baldigen Fertigstellung steht also nichts mehr im Wege. Spiel und Spaß rund um die Uhr

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er neue Familienpark soll nicht nur die Grünfläche vervollständigen. Er soll mit seiner neuen Gestaltung die Achse zwischen dem entstehenden Rheinboulevard Deutz im Rahmen des „Struktur- förderprogramms MÜLHEIM 2020” bereichern und verschönern. Finanziert wird das Projekt mit Fördermitteln. Die Anlage des Familienparks kostet insgesamt 924 000 Euro, wovon 730 000 Euro aus den Mitteln der Städtebauförderung des Bundes im Rahmen des ”Alt-Mülheim-Programms"kommen. Die Bauarbeiten nähern sich dem Ende Die Beigeordnete Dr. Agnes Klein stellte das Projekt und den aktuellen Baufortschritt im November 2011 im Rheinpark, auf der Fläche unter der Zoobrücke, vor. Außerdem wurde bereits überall in Köln die Werbetrommel für den Park gerührt, denn niemandem sollte der Familienpark vorenthalten werden, auf den die Kölner schon gespannt warten dürfen. Seit dem Spatenstich im Oktober 2011 sind die Bauarbeiten in vollem Gange. Die Fertigstellung ist bis Ende April diesen Frühjahrs vorgesehen. Zwar gab es in der Vergangenheit einige geringfügige

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ie Parkanlage ist für jeden zugänglich, und es gibt keine Altersbegrenzung. Allerdings sind die meisten Aktivitäten für Kinder bis zum dritten Lebensjahr nicht geeignet. Die Mitarbeiter des ”Jugendparks”, einer Einrichtung der ”Jugendzentren Köln gGmbH, werden nicht nur die Anlagen betreuen, sondern sich auch um ihre Pflege und Sicherheit kümmern. Der Park ist rund um die Uhr geöffnet und wird auch nicht um 22 Uhr geschlossen. Allerdings gelten auch hier die üblichen Lärmschutzbedingungen. Die Minigolfanlage und ein Teil des Parcours für die elektrischen Mini-Cars werden in den wettergeschützten Bereich unter die Zoobrücke verlegt und sind die einzigen beiden kostenpflichtige Angebote. Alle anderen Angebote und Aktivitäten, die Spaß machen, sind garantiert kostenfrei.

hen und dem Stadtleben vielleicht auch entkommen können, wobei der Spaß immer im Vordergrund stehen sollte. Für die Zukunft plant die Einrichtung ”Jugendpark” gemeinsam mit dem Amt für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Köln natürlich auch weitere Angebote. Es wird voraussichtlich Sportkurse oder ein Fußballangebot geben. Auch wenn der Termin für die Eröffnungsfeier noch nicht feststeht, ist sicher, dass es eine geben wird und dass sich die Kölner schon einmal auf ihren neuen und schön gestalteten Familienpark freuen dürfen. /hm Kontakt: Abteilungsleitung: Dorothea John Tel: 0221 / 221-260 2 dorothea.john@stadt-koeln.de Adresse: Kinderinteressen und Jugendförderung Haus des Jugendrechts Salierring 42 | 50677 Köln Postfach 10 35 64 • 50475 Köln www.stadt-koeln.de Öffnungszeiten: Mo./Di./Do./ 8 -12:30 Uhr, 13:30 - 15 Uhr Fr. 8 - 12 Uhr

Was noch kommt Den Betreibern und den Entwicklern des Familienpark-Projekts geht es in erster Linie darum, dass Kinder und Jugendliche ihren vielseitigen Interessen nachge-

WDR und Wallraf-Richartz-Museum kooperieren bei Lernprojekt Wenn der WDR zur Pressekonferenz einlädt, ist meistens ein Blitzlichtgewitter zu erwarten. Dieses Mal allerdings standen nicht die hohen Damen und Herren im Vordergrund, sondern ein kleiner blauer Elefant. Bei der Vorstellung des neuen Kinderprogramms für das Wallraf-Richartz Museum wurde ein lange vorbereitetes Jointventure von WDR, den Kunstexperten des Museums und dem Museumsdienst der Stadt Köln auf den Punkt gebracht. Familien sind gern gesehene Zielgruppe von Museen, doch den Kindern werden oft nur starre Konstruktionen zum Spielen angeboten. Und wenn die Kleinen ein bisschen herumprobieren möchten, geht schon mal der Alarm los. Wie kann man also für eine Familie einen Besuch im Museum interessanter gestalten? Dieser Frage gingen die Entwickler eines neuen Museumsangebots auf den Grund. Spielend lernen, so lautet das neue Motto für das wertschätzende pädagogische Angebot für unsere Kleinen. Während die „Großen“ Bilder und Skulpturen bestaunen, können die „Kleinen“ nun zweimal im Monat eine Abenteuerreise mit dem blauen Elefanten unternehmen.

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unstverständnis und Kinder: zwei Komponenten, die allemal miteinander verbunden sind, denn für Kinder ist im Prinzip alles Kunst. Sie wer-

den praktisch mit dem „Beuysschen Satz“ auf die Welt gebracht. Dieses Prinzip macht sich das neue Angebot des Wallraf-Richartz-Museum zu eigen: Im Foyer werden den Kindern die Werkzeuge und die Techniken der Kunst näher gebracht. Mit leichten Puzzlespielen setzen die Kinder alte Meisterwerke wieder zusammen. Bei Suchspielen werden alte Meister mit groben Fehlern dem Original gegenübergestellt. An den Touchscreen Bildschirmen ist immer viel los, hier können kleine Museumsbesucher ausgewählte Filme aus der „Sendung mit dem Elefanten“ sehen, die sich um Kunst und Malerei drehen. Der Kinderbereich im Foyer ist auch die erste Station der neuen Elefanten-Führung. Der Museumsdienst Köln führt die Kinder zu den Werken alter Meister von Lochner bis Dürer, von Rubens bis Boucher oder von Caspar David Friedrich bis Monet und Van Gogh. Spielerisch werden die kleinen Museumsbesucher so an Kunstwerke aus sechs Jahrhunderten herangeführt. Ausgestattet mit Elefanten-T-Shirts, Karten und einfachen Aufgaben machen sie sich auf eine Entdeckungsreise durch die Epochen der Weltgeschichte.

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ie kostenlosen Kinderführungen finden an jedem ersten und dritten Sonntag im Monat statt. Anmeldungen sind möglich an der Kasse des Wallraf, aber auch auf der InternetSeite unter www.museenkoeln.de/museumsdienst. Denn Museumsbesuche

sollten immer gut vorbereitet sein.Vorbildlich sind auch die Preisstrukturen des Museums. Junge Bürgerinnen und Bürger unter 18 Jahren haben generell kostenlosen Eintritt für die ständige Sammlung. Am ersten Donnerstag im Monat (außer an Feiertagen) haben alle Bürger kostenlosen Eintritt zur ständigen Sammlung und können hier Meisterwerke der letzten 600 Jahre betrachten./ab „Die Sendung mit dem Elefanten“ mit ihren Lach- und Sachgeschichten für Fernsehanfänger ist montags bis freitags um 7.25 Uhr im KI.KA und samstags um 11.40 Uhr im WDR Fernsehen zu sehen. Online stehen immer drei komplette Sendungen zum Abruf bereit. Außerdem bietet www.wdr-elefant.de zahlreiche Spiele und Filme für Kinder sowie einen umfassenden Elternbereich mit Informa-

tionen und Tipps rund um die Mediennutzung. Nächste Kinderführung (ab 3 Jahren): Sonntag, 29. April, 11 Uhr Schubladenverstecke - Elefant & Hase im Wallraf In der Bibliothek des Museums gibt es schöne Dinge, die in Schubladen versteckt sind, zum Beispiel kleine Kronen und andere Kostbarkeiten. Wofür man das alles braucht? Das wird erst in der Führung verraten … Achtung! Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Bitte an der Kasse anmelden. Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud - Obenmarspforten (am Kölner Rathaus) - 50667 Köln Tel. 0221-221/2 11 19 info@wallraf.museum

Stadtführung für Kinder 07.04 & 14.04 - 14:30 - Diese spassige und doch informative Führung ist für Pänz, wie die Kinder in Köln liebevoll genannt werden und jung gebliebene Erwachsene. Unterhaltsam und kurzweilig, so lernen Kinder die Stadt kennen und erfahren dabei einiges über die Heinzelmännchen, den Kölner Dom, Kölner Märchen und vom mittelalterlichen Köln. Anmeldung erforderlich unter 0221 168 298 09 oder info@ae-event.de

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Kinder – Kochkurs Die Hilton Hotels bieten Kinder-Kurse, die besonders Juniorköche und -köchinnen von sieben bis vierzehn Jahren ansprechen. Unter der Anleitung der erfahrenen Hilton-Küchenchefs lernen die Kids zum Beispiel wie Koriander oder Kerbel schmecken, wie man einen Kürbis zerteilt oder selbst Nudelteig zubereitet. Anmeldung erforderlich unter 0221/130712101 bei Sarah Hünerbein."My little Hilton" 07.04, 15:00 Hilton Hotel Cologne Marzellenstrasse 13-17 50668 Köln

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Mitmachtheater Galli 21.04 - 16:00 Uhr - Kinder erleben beim Mitmachtheater die große Kunst des Schauspielens hautnah mit. Sie können ihre Gedanken und Ideen der Schauspielerin auf der Bühne zurufen, die diese Impulse spontan mit in die Geschichte integriert. Außerdem können die Kinder an vielen Stellen selbst auf der Bühne mitspielen! So entsteht ein interaktives und lebendiges Theaterspiel zwischen der Erzählerin und den Kindern. Für kleine und große Menschen ab 3 Jahren. Anmeldung an Frau Schyle unter: koeln@galli.de oder 0221-22200210. Aachenerstr. 48

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Fang den Bösen Ihr wollt Geheimnisse aufdecken, mitkriegen was wirklich gespielt wird ??? Da liegt ihr und eure Freunde bei uns goldrichtig. Bei „ Fang den Bösen!“ wollen wir euere kleinen grauen Zellen mal so richtig anstrengen. Fang den Bösen! Ist eine Show zum Mitraten für Kinder ab 6 Jahren. 16:00 h - Zentralbibliothek am Neumarkt - Anmelden unter 0221/ 2582585 oder info@fangdenboesen.de

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Bärenbude Mitmachkonzerte 22.04.2012 - 11:00 Uhr Die beiden Bären Johannes und Stachel aus der WDR Bärenbude haben neue Freunde: echte Profi-Musiker aus den Orchestern und dem Chor des WDR! Johannes und Stachel sind wie immer sehr neugierig und freuen sich, dass sie hier zusammen mit euch alles über die Musik und die Instrumente erfahren. Mittanzen, Mitklatschen und Mitsingen ist angesagt! Für Kinder ab 3 Jahren im Funkhaus Wallrafplatz,

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Kinderoper 15:00 Uhr - Die Kinderoper „Die Chinesische Nachtigall“ entfaltet in dieser Inszenierung einen märchenhaften Raum, in den die Sänger ihr junges Publikum immer wieder mit einbeziehen. Hier können Phantasien und Träume der kleinen und großen Zuhörer erwachen! Für Kinder ab 5 Jahren. Friedrich-Ebert-Straße 4 in der Kammeroper

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second magazine

10 Unvergessen

Anlaufstelle Köln Behindertenbeauftragte: Marie Luise Siems Kalk Karree Behindertenbeauftragte Ottmar-Pohl-Platz 1 51103 Köln Foto © Stadt Köln

Interview

Die Souveränität der anderen Menschen - Das Interview mit der Integrationsstelle der Stadt Köln im Kalk Karree.

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enn man in der Öffentlichkeit manchmal als offensichtlich Behinderter angesehen wird, wird man entweder bemitleidet oder beschimpft, aber auch Wegschauen und Ignoranz sind die täglichen Erfahrungen dieser Menschen. Dass diese Menschen psychische Probleme bekommen können, liegt auf der Hand. Unfreiwillig ständig im Mittelpunkt zu stehen und dabei eigentlich nur als ein etwas anderer Mensch akzeptiert werden zu wollen, ist eine sehr große Belastung. Die Gesellschaft hat die Barrierefreiheit und Gleichstellung Anfang des Jahrtausends auf den Weg gebracht. Standards entwickelt, um sich in kleinen Schritten einer Normalität zu nähern, die eigentlich als Sozialverhalten von Kind auf gelernt werden sollte. Dass Menschen nicht behindert, sondern einfach anders sind.

Auch ergeben Gleichstellung und Barrierefreiheit wieder neue Hürden, die sich auftürmen. Besonders die Kosten für die ständigen Fehlplanungen und Umbauten treiben die Kosten in die Höhe.

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ie Integrationsbeauftragte Marie-Luise Siems sprach sich auch dafür aus, dass man die Frage stellen dürfte, wer eigentlich die Bretter vor dem Kopf habe. Auch der Name Behindertenbeauftragte, trifft die Sache nicht ganz. Siems hat einen ganz besonderen Job, nämlich die Koordinierung der einzelnen weit verstreuen Stellen und der dazu gehörigen Anfragen. Sie hat die Aufgabe, Lösungsansätze in Gesprächen zu konzipieren und es an die Fachstellen in der Verwaltung weiterzugeben. Wenn eine Eingangstür bei einem Job zu eng für den Rollstuhl ist, dann beginnt ein irrwitziger Spießroutenlauf. Zu Beginn weiß niemand, wer wirklich zuständig ist. Das lässt vermuten, wie die Bausteine der Behindertenbetreuung aufgebaut sind. In der Zeit hätte man dutzende Türen verbreitern können. Eine Anfrage für Barrierefreiheit hat folgende Barrieren: Die Fachämter haben zum Teil eigene Mitarbeiter, die sich um das Thema Barrierefreiheit kümmern. Die sind zum Teil auch zu Sachverständigen ausgebildet worden, gerade bei den Bauämtern. Um nun überhaupt Fördermittel zum Beispiel vom Land oder Bund zu erhalten, gibt es bestimmte Vorschriften zur Beteiligung der Behindertenbeauftragten. oder von Behindertenbeiräten, damit eben wirklich die Barrierefrei-

heit gesichert ist. Die Vorschriften gibt es noch nicht so lange und es dauert immer, bis sich Vorschriften durchsetzen. Die Erfahrung, die wir machen ist, dass die Ämter recht verlässlich damit umgehen. Nur die Architekten und Bauherren bauen eben oft in Unkenntnis dieser Vorschriften Gebäude. SecMag: Frau Siems, wie ist Ihre Stelle aufgebaut? „Mein Büro ist mit 3,5 Arbeitskräften besetzt. Wir koordinieren und

kommen um Lösungen zu finden. Wir beginnen einfach damit und das finde ich ja einen ganz entscheidenden Punkt. SecMag: Welche Schwierigkeiten gibt es in der Budgetverteilung? Siems: Es ist eine leidige Diskussion die bei Einsparungen im Haushalt geführt werden. Ständig muss nachgebessert werden, barrierefrei ist kein Standard. Sie erhalten auch in allen Fachbereichen Unterstützung. Der Witz ist eben, dass es eben kein Standard ist

email: behindertenbeauftragte@ stadt-koeln.de Behinderten Beratung: 0221 / 221-27400 Barrierefreies Bauen: 0221 / 221-29093 Geschäftsführung Stadtarbeitsgemeinschaft Behindertenpolitik: 0221 / 221-22822

6,4% Beschäftigte Der Stadt Köln haben eine anerkannte Behindeurng beraten in zwei Richtungen.“ SecMag: „Wären Sie die richtige Anlaufstelle, wenn ein Rollstuhlfahrer nach dem Umzug seines Unternehmens seinen Job wegen zu schmaler Eingänge verliert? Frau Siems: „Ja, aber wie gesagt , das muss ich noch betonen, wir haben ein Beratungstelefon für Senioren und Behinderte. Dort steht eine große Datei mit mehreren tausend Adressen und Informationen zur Verfügung. Die Mitarbeiter geben Informationsblätter weiter, wenn jemand eine behindertengerechte Einrichtung sucht oder Hilfe bei der Pflege braucht. Dafür gibt es das Beratungstelefon. SecMag: „Und wie ist die Nummer? Frau Siems:„221-27400“ Marie-Luise Siems berichtete uns von einer ganz eigenen Kölner Dynamik. „Ein ganz tolles Ding ist, dass die Kölner Maßnahmen und Wege gehen, wo alle zusammen-

an alle Menschen zu denken, wenn man Projekte umsetzt. Ob baulich oder sozial, ob TV, Film oder Radio. Die Menschen haben sich die Benachteiligung ja nicht aussuchen können. Seit dem 2004 das Mitwirkungsgremium gegründet wurde, hat sich die Behindertenpolitik der Stadt sehr verbessert. Das waren richtungsweisende Veränderungen die neuen Projekten einen Weg ebnen. SecMag: Wir danken für das überaus interessante Gespräch.

Der Filmbericht läuft auf Bergtv.de

Wir hatten uns auf den Termin sehr gefreut, es heißt zwar Behindertenbeauftragte, man nennt sich selbst aber Integrationsstelle. Weil behindert sein eine krankheitsähnliche Tonalität hat. Dabei ist das ähnlich der falsche Ansatz wie ein Zusammenkommen von Kindern, die behindert/nichtbehindert sind, in der Schule als Inklusion zu beschreiben. Was wird denn da inkludiert? Das, was eigentlich sowieso zusammengehört. Menschen mit unterschiedlichen Veranlagungen. Jeder zehnte in Köln hat Handicaps. Das sind also keine Minderheiten, sondern Menschen, die durchaus Souveränität genießen möchten. Sie wollen nicht als minder gelten, sondern als Menschen wie du und ich.

Telefon:0221 / 221-29098 Telefax:0221 / 221-6627497

10.200 Menschen

Das Interview führte Andreas Schwann Filmproduzent | Bergtv für second magazine

Haben in Köln eine anerkannte Behinderung

/bergtv.de


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Urban Art 11

Kurzfilmnacht in Deutz Sceen for shorts die Zweite Im Rahmen der Deutzkultur 2012 Eine Kurzfilmnacht in Deutz läutet den SommerStart ein, Detzkultur bringt auch in diesem Jahr eine Kurzfilmnacht nach Deutz. Deutzkultur e.V., ein Verein, der es sich zum Ziel gesetzt hat, das kulturelle Leben in Deutz ein wenig bunter und lebendiger zu gestalten, startete im letzten Jahr eine Kurzfilmnacht auf Düxer Boden. Dieses Kurzfilmereignis war eingebunden in den SommerStart des Vereins, eine Woche voller Kultur für alle Kunstinteressierten. Dieses Jahr wird "Screen for Shorts" in die zweite Runde geschickt und läutet am 29.06.2012 den SommerStart 2012 ein. Damit dieses Filmfest wieder genauso bunt und vielseitig über die Leinwand des Frauenautohauses an der Deutzer Drehbrücke läuft, bitten wir alle Kurzfilmschaffenden um Mithilfe: Seid durch eure Werke Teil dieser Nacht der kurzen Filme an einem außergewöhnlichen Ort und macht ihn zu eurem eignen unvergesslichen Erlebnis. Ihr seid gefragt, schickt Eure Filme !

Screen for Shorts wird, wie alle Veranstaltungen des Vereins, keinen Eintritt kosten. Mit dem Gelingen eines solchen Abends sind allerdings Kosten verbunden, die ohne Sponsoren nicht gedeckt werden können.

Screen for Shorts 2012 im Frauenautohaus an der Drehbrücke in Deutz am 29. Juni 2012

Die Filmnacht darf sich bisher über folgende Sponsoren freuen: www.reelport.com , als Internetplattform für die Einreichung der Filme, second magazine, unser Kulturmagazin, welches an dem Abend frei ausliegen wird, www.pureblue.de, weil gesundes Wasser einfach besser schmeckt. Die Nacht der kurzen Filme und ihre Veranstalter freuen sich durchaus über weitere Sponsoren. Bitte wenden Sie sich hierzu an kontakt@deutzkultur.de . Screen for Shorts 2012 im Frauenautohaus an der Drehbrücke in Deutz am 29. Juni 2012 Länge der Filme: max. 10 Minuten Weitere Informationen dazu hier: http://sfs.deutzkultur.de/ SommerStart 2012: 29.06. - 08.07.2012 http://www.deutzkultur.de/

Foto: "Das Bild rechts zeigt die Reproduktion der Sauerstoffproduktionsanlage von Felix Kemner durch die Installation inkl. Dokumentation von Gregor Zootzky."

Das macht süchtig Sieger des Goldenen ImproSterns 2012

Viel Theater in März

Ausverkaufter Saal im Gloria beim siebten ImproFestival in Köln! Zu Recht, denn die zwölf Künstler aus zwölf Städten im deutschsprachigen Raum sorgten mit ihrer Show für einen geballten Angriff auf die Lachmuskeln. Am Festivalsamstag kämpften die Vertreter aus Deutschland, Holland und der Schweiz um den begehrten Preis aus der Impro-Szene: den Goldenen ImproStern. Gekonnt erklärte die Moderatorin Eva Thiel vom clamotta-Ensemble die Spielregeln: „Es gibt keinen Text, kein Drehbuch – allein die Spontanität und die Kunst des Story-Telling zählt. Alle zwölf Teilnehmer werden zu Dritt in je drei Runden spielen – dann müssen sechs gehen, dann noch mal drei und am Ende treten diese drei gegeneinander an.“ So einfach ist das. Und auch das Publikum musste ran: „Wir brauchen zwölf Gefühle!“ forderte Thiel auf und schon wurden Angst, Kernölamazonen Köln - Premiere So 01.04.12, 20:00 Uhr Comedia Theater, Köln ab 11,50 €

Armin Fischer - Lisztig vergriffen! WOW! Fr 13.04.12 - Sa 14.04.12 Bürgerhaus Stollwerck, Köln 23,55 €

Ludger K. - RTL ist alles schuld! Mi 11.04.12, 20:00 Uhr Bürgerhaus Stollwerck, Köln ab 11,50 €

Carrington & Brown Sa 14.04.12, 20:00 Uhr Comedia Theater, Köln

Dittmar Bachmann 'Zu alt für diesen Scheiß!' Do 12.04.12, 20:00 Uhr Bürgerhaus Stollwerck, Köln 23,55 € Susanne Pätzold & Alex Burgos Fr 13.04.12, 20:00 Uhr Comedia Theater, Köln Hagen Rether Liebe Fr 13.04.12, 20:00 Uhr Theater am Tanzbrunnen, Köln

INGO APPELT Di 17.04.12, 20:00 Uhr Gloria-Theater, Köln 23,55 € Irmgard Knef Di 17.04.12, 20:30 Uhr Comedia Theater, Köln ab 11,50 € Ingo Börchers - Die Welt ist eine Goggle Mi 18.04.12, 20:00 Uhr Bürgerhaus Stollwerck, Köln 23,55 €

Ekel und Erregung eingeworfen. Für Runde Nummer eins war nun noch ein Begriff für eine brenzlige Beziehung gefragt. Wie in Köln nicht anders zu erwarten, machte „Dreigestirn“ das Rennen. Da die Akteure aus anderen Teilen Deutschlands damit jedoch nichts Rechtes anfangen konnten, interpretierten sie den Begriff kurzerhand als Stern, der den Königen Kaspar und Melchior den Weg weist. In Runde Nummer zwei hieß es: Replay! Der anfangs harmlose Aufbau eines Ikea-Bettes wurde in einem zweiten Durchgang nach China verlegt, mutierte schließlich zu einer Horror-Szene und wurde zuletzt tänzerisch im HipHop-Genre dargestellt. Mit immer verrückteren Ideen spielten sich die Teilnehmer Runde um Runde weiter, bis schließlich im Finale nur noch drei Alleindarsteller, der höchsten Kunstform des Improthea-

Pause und Alich Oberwasser Mi 18.04.12, 20:00 Uhr Comedia Theater, Köln

Captain Colonia Do 19.04.12 - So 22.04.12 Metropol Theater, Köln

Tom Gerhardt- NACKT UND IN FARBE Mi 18.04.12 - Do 19.04.12 Gloria-Theater, Köln

Andreas Rebers Ich regel das Fr 20.04.12 - Sa 21.04.12 Comedia Theater, Köln

Fil Die große Fil & Sharkey Show Mi 18.04.12 - Do 19.04.12 Comedia Theater, Köln 23,55 €

DIE IMPROVISATOREN - RICHARD GERE TANZT SHAKESPEARE Fr 20.04.12 - Mi 03.10.12 Bürgerhaus Stollwerck, Köln 18,60 €

ters, übrig blieben. Aufgabe war, einen inneren Monolog darzustellen, der in einem Song endet. Dazu wählte das Publikum das Musikgenre. Obwohl die Wahl schwer fiel, konnte sich Frederik Malsy aus Wiesbaden mit seinem Monolog als Frauenversteher und seiner bravourösen Operneinlage gegen Rock’n Roller Christian und „Schlagersänger“ Dave aus Holland durchsetzen. Herzlichen Glückwunsch zum Goldenen ImproStern. Für uns von der Redaktion steht fest: Wir sind auf jeden Fall im nächsten Jahr wieder beim ImproFestival dabei. /as

Edmaier & Maurischat - NACKTBADEN… Sa 21+22.04.12, 20:00 Uhr Bürgerhaus Stollwerck, Köln 23,55 €

Stefan Ebert - Extra-Leben Do 26.04.12, 20:00 Uhr Bürgerhaus Stollwerck, Köln 23,55 €

Ehnert vs. Ehnert Küss langsam Sa 21.04.12, 20:30 Uhr Comedia Theater, Köln ab 11,50 €

Pigor & Eichhorn Vol.7 Do 26.04.12, 20:00 Uhr Comedia Theater, Köln ab 11,50 €

Captain Colonia Di 24.04.12 - Fr 27.04.12 Cöln Comic Haus, Köln

Der unglaubliche Heinz - Nummer Heinz Hits ! Fr 27.04.12, 20:00 Uhr Bürgerhaus Stollwerck, Köln 16,40 €

Sebastian Pufpaff Warum Do 19.04.12, 20:00 Uhr Comedia Theater, Köln ab 11,50 €

Kämmer & Rübhausen Fr 20.04.12, 20:00 Uhr Kulturbunker Köln, Köln

Lüder Wohlenberg - Spontanheilung Mi 25.04.12 - Mi 17.10.12 Bürgerhaus Stollwerck, Köln

Thilo Seibel - Das wird teuer! - ein PolitHandwerker… Do 19.04.12, 20:00 Uhr Bürgerhaus Stollwerck, Köln

Mark Britton Ohne Sex gehts auch (nicht) Fr 20.04.12, 20:30 Uhr Comedia Theater, Köln

For Rent Mi 25.04.12, 20:00 Uhr Schauspielhaus Köln, Köln ab 11,50 €

Barbara Ruscher Fr 27.04.12, 20:00 Uhr Kulturbunker Köln, Köln 23,55 €


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The YES MEN Verändert die Welt Identitätskorrektur Es gibt Formate, die uns vor Augen führen, was in unserer Gesellschaft los ist. Was Greenpeace in den 80er Jahren begann, ist nunmehr so weit vorangeschritten, dass es nicht mehr darum geht, Bäume und Tiere zu schützen, sondern in gewisser Weise auch uns Menschen. The Yes Men sind eine Netzkunst- und Aktivistengruppe, die Kommunikationsguerilla betreibt Mitglieder der Gruppe geben sich als Repräsentanten internationaler Konzerne oder Institutionen aus und karikieren mit übertriebenen Forderungen auf Konferenzen deren Ziele in einer Überidentifikation. Diese angewandte Praxis aus übertriebenen Corporate Bestandteilen nimmt leider auch in der allgemeinen Kommunikation Über-

The Yes Men selbst bezeichnen sich als „Identitätskorrektur“ (“identity correction“). Wer sich darüber eingehender informieren möchte, sollte sich das Format YES MEN genauer anschauen. Die Berichterstattung, die auf ARTE lief und nicht nur über den kommerziellen Super Gau unserer Gesellschaft berichtet, zeigt uns Menschen, welche Zusammenhänge bestehen. Als Hape Kerkeling (in allen Ehren) Gotthilf Fischer in den 90er Jahren verarschte, indem er als Double von Queen Beatrice auf einer Chorprobe auftauchte, konnten wir alle herzhalft lachen. Solch ein durchdachter Humor schallt noch heute nach. Die Leute von YES MEN machten das gleiche, jedoch zum Beispiel mit einem der größten Chemiekonzerne der USA. Der Chemiekonzern Dow-Chemical war mittlerweile der

hand. Die zuständigen Stellen, verheddern sich derart in der Präzision der Sprache, dass sie nicht mehr mitbekommen wie sehr sie am Sinn und Zweck des ganzen Vorhabens vorbeireden und Menschen ausschließen, um sich selbst oder eine Sache als etwas ganz besonderes darzustellen. Diese narzisstische Glorifizierung hat sich in weite Teile der Unternehmenskommunikation bis hin zur allgemeinen Ansprache verbreitet.

Besitzer des Chemieunternehmens Union Carbide, das eine der größten Giftkatastrophen im Indien der 80er Jahre zu verantworten hatte (Bophal). Entschädigungen für die Bevölkerung gibt es bis heute nicht. YESMEN eröffnete einfach ein InternetPortal mit einem Namen, der so ähnlich klingt wie das Unternehmen, und gab seriöse Pressemitteilungen heraus. Nach einiger Zeit meldete sich der größte TV-

Nachrichtenkanal BBC und bat zum LIVE-Interview in einem Primetime-Format. Hier ließen die YESMENS nun die Bombe platzen: Das Unternehmen wolle sich zu seiner Pflicht bekennen und zwölf Milliarden US-Dollar an die Familien der mehr als 3.000 Toten und 120.000 Verletzten von Bhopal auszahlen werde. 300 Millionen Zuschauer verfolgten die Sendung zu diesem Zeitpunkt. Kurz darauf dementierte die BBC ihre Meldung – und der im BBC-Live-Interview zu Wort kommende „Jude Finisterrra“ stellte sich als Yes Man heraus. In der Zwischenzeit war jedoch der Wert von Dow Chemical an der Börse um circa zwei Milliarden Dollar gesunken. Am 12. November 2008 verteilten die Yes Men eine gefälschte Ausgabe der New York Times, datiert auf den 4. Juli 2009. In dieser Ausgabe zeichneten sie das Bild einer besseren Welt, in welcher der Irakkrieg beendet ist, George W. Bush wegen Hochverrats angeklagt wird und Condoleezza Rice sich öffentlich für ihre Lügen über den Irakkrieg entschuldigt hat. Nach eigenen Angaben wurden dabei über 1,2 Millionen Ausgaben gedruckt und unter die Leute gebracht. Zu dem Projekt existiert eine Website, die Ausgabe ist auch zum freien Herunterla-

den verfügbar./theyesmen.org YESMEN spricht aus, was sich viele Menschen sich in dem Moment wünschten. Ein klares Bild von einer Realität. Die Erschießung von Zivilpersonen aus einem US-Militär-Hubschrauber ist eins der Gesichter des Krieges, die keiner wahrhaben möchte. Die mediale Präsentation der „Nachrichten“ hierzu ist also alles andere als real und meinungsfrei. Aber das war und ist der Auftrag der Presse-

Alle Bilder/ The yes men

Adult Swim Warum sind solche Sendeformate dem Pay-TV vorbehalten Wenn es um gute Unterhaltung geht, scheiden sich oftmals die Geister. Aber das, was man im Free-TV aufgetischt bekommt, ist oftmals alles andere als Sehgenuss. Als 1985 das Privatfernsehen auf Sendung ging, wurde den Zuschauern erst einmal klar, was im Fernsehen alles möglich ist. Dutzende von Spartensendern, Nachrichten rund um die Uhr, Sport bis zum Abwinken, Unterhaltung in Breite und Tiefe. 25 Jahre später sind mehr oder weniger zwei Privatsender übrig geblieben, die für „Abwechslung“ sorgen. Die Abwechslung wird aber seit einigen Monaten durch Wiederholungen und Serienabende deutlich eingeschränkt. Eine zwölf Jahre alte US-Serie auf den Prime-Time Sendeplätzen lässt vermuten, wohin es mit dem „Privat-Fernsehen“ geht. Ziel ist ganz offensichtlich das PAY-TV. Was Premiere/Kirch jahrelang versuchte, scheint jetzt endlich mit der Koopera-

tion der Medienriesen zu funktionieren. Der Free-TV Gucker wird mit fader Kost und etlichen Wiederholungen in einen Zustand versetzt, der herzlich zum Abschalten einlädt. Während die verschlüsselten Programmbeiträge Emmys abräumen, sehen die Nachrichten auf den Privatsendern aus wie Schülerzeitungsfernsehen. Nette Leute in Jeans und T-Shirts berichten über Katastrophen wie den Fall-Out in Fukushima. Starker Tobak wird als leichte Kost serviert. Das amerikanische Fernsehkonzept funktioniert anders. Formate wie Robot Chicken, eine wahnwitzige Story über die Star Wars-Trilogien, bringen mit viel Pepp und Schwung Leben in die Bude. Innerhalb des Format „Schwimmer-Becken“[Adult Swim] Die großen TV-Sender kaufen diese Formate ein, um Abwechslung in das starre TV-Schema zu bringen. Viele kleine Produktionsfirmen bauen sich so eine Existenz auf.

Kreativität ist allemal gefragter denn Anpassung an den Status Quo des Fernsehens. Adult swim ist abwechslungsreiche TV-Unterhaltung für ein Publikum jenseits der 30. Inkludiert sind hier auch eine Reihe von Goody Videospielen aus den 80er Jahren. Wer mal wieder mit richtigen 2D Pixelanwendungen abzocken will, findet hier eine sehr gute Auswahl. Naja, und das ganze OHNE Werbeeinblendung! Auch halbnackte Damen, die zum Chat einladen, sind hier passé. Warum das Sendeformat adult swim nun komplett im Internet zu sehen ist, lässt vermuten, dass Warner Bros. andere Ziele verfolgt als das deutsche Pay-TV. Ach ja, das Programm ist komplett deutsch synchronisiert. So viel Klasse hätten wir nicht erwartet. Wer mal Erwachsenenunterhaltung ohne nervige Werbeunterbrechungen anschauen will, sollte sich mal auf www.adultswim.com umschauen. Ü30 herzlich willkommen!/ab

Foto mit feundlicher Genehmigung von Time/Warner

dienste weltweit, denn Presse muss laut Auftrag und Kodex objektiv und sachlich sein. Viele Formate der Berichterstattung sind alles andere als die vierte Säule der Demokratie sondern Werkzeug der Politik und Wirtschaft. Wer sich die Dokumentation zur YES MEN Organisation anschauen möchte, findet auf ARTE und auf YouTube eine vollständige Zusammenfassung. Leider in Englisch, aber mit Untertiteln. /www.arte.de; Text/ab


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Endlich Frühling. Endlich Sonne. Endlich wieder grillen! Erleichternde Lösungen für ein natürliches Problem

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er aufmerksame Griller hat bei dieser Frage wahrscheinlich selbst bereits die Farbe von glühender Grillkohle angenommen, denn wo soll er denn seinen Müll entsorgen? Zwar sind zahlreiche Grünflächen zum Grillen freigegeben, doch in kaum einen Park findet man auch öffentliche Mülltonnen oder Abfalleimer in denen man nach dem „Grillen und Chillen“ die „Grill-Nebenprodukte“ auch entsorgen kann. Auf koeln.de heißt es, „um wilde Grillmüllhalden zu vermeiden, sind die Kräfte des Ordnungsamtes in der Grillsaison verstärkt unterwegs. Und auch, um Streitigkeiten zu schlichten.“ Dem, inzwischen genervten, Stadt-Griller drängt sich hier die Frage auf, würde

sich das Problem mit den Müllbergen nicht vielleicht von selbst lösen, wenn statt der Ordnungshüter einfach mehr Mülltonnen im Park zu finden wären? „Streitigkeiten“ entstehen häufig auch zwischen Ordnungsamt und Grillern, wenn der Wild-Griller zum WildPinkler wird. Und wieder wird der Griller fragen, wo und wie, wenn nicht „wild“ soll er sich Erleichterung verschaffen, denn noch seltener als Abfalltonnen sind in den öffentlichen Parks wohl öffentliche Toiletten. In jedem anderem europäischen Land stellt sich dieses Problem gar nicht erst, dort gibt es auch Toiletten in den Grünanlagen. Wieso nicht auch in Köln?

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iese Frage kann jede Stadt schnell beantworten mit Schlagworten wie Nothaushalt und Etatkürzung. Ins Grübeln kommt man dann jedoch, wenn man liest, dass das Bundesernährungsministerium für die Züchtung verschieden farbiger Möhren rund 230.000 Euro ausgibt. 11,5 Millionen Euro zahlt der Steuerzahler jährlich für WLAN im Bundestag. 320.000 Euro für Kindergarten-Akademien in China, 1,4 Millionen Euro für einen BundestagsFilm, um das Parlament gut aussehen zu lassen. Wenn wir also für solche Projekte Schulden machen, warum dann nicht auch für bürgernahe und sinnvolle Lösungen. Stattdessen hört man seit über 20 Jahren, die Stadt muss sparen! Der Verwaltungsaufwand der Stadt hat sich indes vermutlich verdoppelt. Wenn wir nun die ganze Zeit also nichts als Schulden produzieren, dann kann man auch in kleinere sinnvolle Projekte investieren, die uns Bürgern Erleichterung verschaffen. Sinnvoll Schulden machen! In Köln gibt es acht öffentliche Toiletten und keine davon ist in Parks oder Grünanlagen.

Wir sind dafür, dass in Köln mehr Toiletten aufgestellt werden, gerade in Parks und Freizeitstätten. Damit könnte eines sehr wohl verhindert werden, dass kleine Kinder mit Bakterien der öffentlichen Fäkalien kreativ spielen können. Die Bürgervereinigung wir vom Rathenauplatz kann ein Lied davon singen, in Köln eine öffentliche Toilette für alle Bürger zu errichten. O-Ton: „[...] nachdem klar war, dass die Stadt sich nicht einmal an den zu errichtenden Toiletten finanziell beteiligen würde, obwohl diese allen Platznutzern zur Verfügung steht. Eine Kreditlast von 150.000 € liegt auf uns und muss vorrangig bedient werden.“ Und trotzdem wurde die Toilette errichtet. (buergergemeinschaft-rathenauplatzev.de). Es gibt immer 2-3 Argumente der Bürger, aber bestimmt immer über 8.000 Paragrafen, die gute Projekte der Bürger verhindern. Wie und warum, nun eine der vier Säulen der Demokratie, ständig ins Hintertreffen gerät, bleibt ein Rätsel. Wehleidig beklagen wir Blasenentzündungen, dabei liegt die Lösung auf der Hand./MU Schreiben Sie uns Ihre Meinung. red@second-magazine.de

Meinung

Wenn nur die lästigen Ordnungshüter nicht wären, die beim Grillen auch noch Ansprüche stellen. Die erste Hürde, der sich der StadtGriller stellen muss, ist die, einen geeigneten Ort zu finden. Der Rheinpark, der Botanische Garten oder der Wald sind tabu. Ansonsten ist das Grillen auf Freiflächen in Köln aber grundsätzlich erlaubt. Doch auch wenn der städtische Griller einen geeigneten Ort gefunden hat, ist er noch nicht sicher vor dem Ordnungsamt, denn auch der richtige Grill muss vorhanden sein. Die meisten Einweggrills sind nur bedingt an öffentlichen Plätzen zu gebrauchen, denn sie müssen eine gewisse Mindesthöhe aufweisen, um die Grasnarbe nicht zu verbrennen. All diese Kriterien wird der rechtschaffene, wenn auch inzwischen etwas ungeduldige, Stadt-Griller natürlich gerne erfüllen, wenn er dafür endlich sein Grillgut genießen darf. Darf er auch, doch nach dem Grillen kommt oft das dicke Ende, nicht nur der Wurst, sondern auch des Grillabends. Oft hinterlassen die Wildgriller wahre Müllberge in den Parks und Grünflächen, wird man dabei erwischt, wie man seinen Müll liegen lässt, kann es richtig teuer werden, bis zu 250 Euro kann das Ordnungsamt als Bußgeld verlangen. Zu Recht?


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Lesungen April Buchladen Neusser Straße Brigitte Glaser mit »Himmel un Ääd« Fr., 20. April 2012 · 19:30 Uhr · 10 € Bei Kölsch und einem Appetit-Häppchen stellt Brigitte Glaser im Buchladen ihren neuen Köln-Krimi Himmel un Ääd vor, in dem Spitzenköchin Katharina Schweitzer die Frage plagt, ob man seinem Liebsten trauen kann. Karten und Infos, Tel. 737706, info@buchladen-nippes.de Buchladen Neusser Straße 197, Nippes Schaufenster-Lesemarathon zum »Welttag des Buches« Samstag, 21. April 2012 · Ab 10:00 Uhr · Eintritt frei Am Samstag, den 21. April laden wir vom Buchladen herzlich zum Lesemarathon 2012 ein: Freunde des Buchladens, Menschen aus Nippes und den benachbarten Veedeln werden in der Zeit von 10 Uhr bis 17 Uhr aus ihren Lieblingsbüchern vorlesen. Karten und Infos, Tel. 737706, info@buchladen-nippes.de Buchladen Neusser Straße 197, Nippes

Friedrich Dönhoff mit »Die Welt ist so, wie man sie sieht: Erinnerungen an Marion Dönhoff« Dienstag, 24. April 2012 · 19:30 Uhr · 10 Euro Viele Jahre lang war Marion Dönhoffs Großneffe Friedrich einer der Menschen, die ihr am nächsten standen. Er begleitete sie im Alltag und auf Reisen. Karten und Infos, Tel. 737706, info@buchladen-nippes.de Buchladen Neusser Straße 197, Nippes

Charles Dickens oder Die großen Erwartungen Donnerstag, 26. April 2012 · 19:30 Uhr · 8 Euro Wenn es einen Autor harter Zeiten und großer Erwartungen gibt, dann ist dies Charles Dickens, dessen 200. Geburtstag im Jahr 2012 gefeiert wird. Michael Schikowski erzählt im Buchladen aus Dickens' Leben, führt in die Romane ein und bietet Einblicke in ihren Entstehungsprozess. Schauspieler Christoph Wortberg wird dabei einzelne Romanpassagen lesen, die zeigen, wie zeitlos Dickens' Figuren die Fragen des Lebens zu beantworten suchen. Karten und Infos, Tel. 737706, Buchladen Neusser Straße 197, Nippes Rund um die Uhr: www.buchladennippes.de Täglich geöffnet von 9 Uhr - 19 Uhr Samstags bis 18 Uhr Buchladen Neusser Straße einzigundartig GmbH & Co. KG Neusser Str. 197 50733 Köln Telefon (0221) 73 77 06 Fax (0221) 72 26 05

Köln hören, riechen, fühlen schmecken aber nicht sehen! - Überraschende Erfahrungen bei Satdtführung Blindwalk Wie fühlen sich Blinde eigentlich? Müssen die Sehenden sie bedauern, bemitleiden, ihnen ständig auf den Weg helfen oder kommen sie eigentlich auch ganz gut ohne Hilfe zurecht? Wie leiten sie die Geräusche um sie herum, wie nehmen sie sie wahr? Wie riecht es in einer Stadt wie Köln? Viele Fragen, die eine Stadtführung der anderen Art für Sehende beantworten soll: der Blindwalk!

denen Blinde sich allein an Geräuschen orientieren können. Später kam er auf die Idee, diese Erfahrungen auch Sehenden zugänglich zu machen. Er entwickelte den „Dialog im Dunkeln“, bei dem Sehende in einem völlig dunklen Raum allein auf ihr Gehör und ihren Tastsinn angewiesen waren. Für die Orientierung standen ihnen blinde Führer zur Seite.

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„Ich zähle auf drei und gehe dann mit dem rechten Fuß zuerst,“ sagt Katharina, nachdem wir alle eine blickdichte Augenbinde aufgesetzt haben. Wir halten uns rechts und links an den Haltestangen ihres Rucksacks fest - und sind gespannt. Ganz langsam geht es zunächst auf dem Kopfsteinpflaster voran. Über uns dröhnt ein Flugzeug.

n einem grauen Märzsonntag empfängt uns Katharina Zerfin in der Nähe des Kölner Hauptbahnhofs. Für die nächsten zwei Stunden wird die junge Studentin der Sonderpädagogik mit der knallroten Jacke unser Guide bei dem Blindwalk sein, den wir testen wollen. Wir treffen sie an einem schwarz lackierten Fahrradanhänger mit Firmenlogo. Der Blick hinein überrascht, denn er enthält etliche rot-gelbbunte Rucksäcke, einen schwarzen und ein paar kleine technische Geräte. Wozu brauchen wir das? Gleich bei der Vorstellung stellt Katharina klar: der schwarze Rucksack mit zwei stabilen Stangen als Haltegriff ist für den Guide, jeder der Teilnehmer bekommt einen der bunten Rucksäcke mit eingearbeiteter Halteschlaufe, und die Technik ist ein Funkgerät. Über das stehen alle Teilnehmer mittels eines Ohrhörers mit dem Guide in Kontakt. Schließlich wird Katharina während des gesamten zweistündigen Gangs mit verbundenen Augen pausenlos Ansagen machen, die natürlich auch die Teilnehmer aus der hintersten Reihe mitbekommen sollen. Insgesamt sechs Teilnehmer können den Blindwalk gleichzeitig erleben. Heute sind es nur vier. „Die Saison geht Mitte April erst richtig los,“ erklärt Axel Rudolph, der das Konzept dieser ungewöhnlichen Stadtführung entwickelte. Als Künstler hat er sich bereits Ende der 80er Jahre mit Klanginstallationen an öffentlichen Orten befasst. Er stellte fest, dass das Plätschern eines Brunnens ein wunderbares Geräusch ist, das aufgrund unserer visuellen Ausrichtung oft gar nicht wahrgenommen wird. In der Folge entwickelte er in Zusammenarbeit mit der Frankfurter Stiftung Blinde und Sehbehinderte Kunstwerke und Konzepte, bei

In Trippelschritten in den Dom

Danach hat man das Gefühl zu „wandeln“. Wir lassen uns treiben, achten auf Katharinas Ansagen, nehmen die Geräusche um uns herum wahr. Sehen können wir durch unsere Augenbinde nichts. Dem Stimmengewirr nach müssten um uns herum auf der Domplatte viele Menschen sein. Wir hören ein Gemisch aus fremden Sprachen, lauten Rufe und hohen Kinderstimmen. „Schultern zusammen, jetzt wird es eng,“ sagt Katharina und verlangsamt das Tempo. Fast in Trippelschritten passieren wir zwei Domtüren. Sofort verändert sich die Akustik und es wird angenehm warm. Erst jetzt fällt uns auf, wie kalt dieser Märztag doch noch ist. Da gerade ein Gottesdienst stattfindet, spüren wir eine feierliche Stimmung und hören das Glockengeläut. Im Dom verweilen wir nur kurz, denn unser Blindwalk hat ja gerade erst begonnen.

pisch „Kölschen“ Geruch wahr, bevor wir vor dem Heinzelmännchenbrunnen eine kurze Pause machen. Katharina erzählt die bekannte Geschichte der Schneidersfrau, deren Neugier dafür verantwortlich ist, dass es keine Heinzelmännchen mehr gibt, die den Kölnern die lästigen Arbeiten abnehmen.

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enig später dürfen wir auch vom dem Römisch-Germanischen-Museum riesige Skulpturen ertasten. Mit den Worten „und wir werden wieder angelächelt,“ setzen wir unseren Gang als tastend-tapsige Gruppe fort und machen kurz darauf auf einer Mauer ein Picknick. Nun kommt der Rucksack zum Einsatz. Darin erfühlen wir ein Sitzkissen, eine Tasse und eine Brotdose. Ohne die Augenbinde abzunehmen setzen wir uns, bekommen leckeren heißen Pfefferminztee und ertasten mit den Händen einen leckeren Imbiss. Was, wird nicht verraten. Wohl aber, dass der Blindwalk sich wirklich lohnt. Über zwei Stunden lang sind wir blind durch Köln gegangen und haben doch so viel „Neues“ gesehen wie nie zuvor!/as Blindwalk-Touren jeden Samstag und Sonntag 11 und 15 Uhr Anmeldung und Buchung: Köln Ticket (0221/2801) oder unter www.blindwalk.de Tickets: 35 € p.P. inklusive Picknick Auf Wunsch auch Gruppenführungen

Über den Ohrhörer erfahren wir, dass der Domfriedhof nun links von uns ist und der Hauptbahnhof auf der rechten Seite. Unüberhörbar, denn die Bremsen der einfahrenden Züge quietschen und bis hierher sind die Ansagen à la „Regionalexpress von Mönchengladbach nach Koblenz...“ deutlich zu hören. Wir machen einen kleinen Stopp und erfahren: „Normalerweise fährt im Kölner Hauptbahnhof alle 90 Sekunden ein Zug ein. Er wurde als offener Bahnhof gestaltet, und deswegen sind die Geräusche unheimlich laut. Die besondere Atmosphäre hier wurde auch oft in Klangspielen verarbeitet.“ Dann zählt Katharina wieder an, und wir gehen weiter. Es braucht immer ein paar Sekunden, bis sich die Gruppe in einen gemeinsamen Gangrhythmus einfindet.

Mit den Händen Skulpturen ertasten „Hören, riechen, fühlen, schmecken“ ist das Konzept, das dieser non-visuellen Stadtführung zugrunde liegt. Gehört haben wir schon einen Hubschrauber, Musik, Stimmen, Glocken und Straßenlärm, aber die anderen drei Sinne sind noch nicht aktiviert worden. Das ändert sich schnell, als wir an der Hohe Straße an einer Bäckerei vorbeikommen. Es riecht – ja, wie eigentlich? Ein bisschen süß, wie eine Mischung aus Kuchen, Gebäck und frischem Brot. Doch das Rascheln der Brötchentüten können wir eindeutig der Bäckerei zuordnen. Wir halten uns links und nehmen wenig später am „Brauhaus Früh“ einen weiteren ty-

Fußpflege Deluxe Cabaret 01.04.2012 - 20:00 Uhr: Kulturschock, Filmhaus Köln (Mix-Show) 05.04.2012 - 20:00 Uhr: Herbrands, Köln (Aktuelles Programm) 18.04.2012 - 20:00 Uhr: Comedy Punch Club, Solingen (Mix-Show) www.fusspflegedeluxe.de


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Gespanntes Entspanntsein Die Leere Stadt von Dejan Dukowski artheater zeigt Leere Stadt von Dejan Dukovski Zwei Brüder auf der Bühne, zwei Brüder im echten Leben: Gjero (Jean Paul Baeck) und Gjore (Jonas Baeck) haben eine intensive Bindung, die gleich in der ersten Szene spürbar wird: Der eine schleift den anderen als Gefangenen auf die Bühne. Er droht, ihn zu erschießen. Und dann ein Moment des gegenseitigen Erkennens. Fassungslosigkeit und Entsetzen in ihren Augen, ihrer Mimik und ihren Körpern. Leere Stadt erzählt die Geschichte zweier Brüder. Nach Jahren ohne Kontakt finden sie sich in einer verlassenen, vom Krieg umschlossenen Stadt wieder, beide in gegnerischen Armeen dienend. In der Gewissheit, den morgigen Tag nicht zu überleben, beschließen sie, diese letzte Nacht noch einmal zu ihrer Nacht zu machen: Sie streifen durch die Stadt, kleiden sich schick ein und nehmen Drogen, laben sich an Kaviar und Champagner in einem sündhaft teuren Restaurant. Später rauben sie eine Bank aus, verjubeln das Geld anschließend im Casino, besuchen das Theater und gehen ins Bordell. Zuletzt suchen sie eine Kirche auf, bevor sie im Morgengrauen gemeinsam den Freitod wählen.

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as Stück wird von der Beziehung der beiden Brüder getragen. Auf der einen Seite von ihrem Leid, ihrer Hilflosigkeit, ihrer Angst und eben auch ihrer unbändigen Wut aufeinander, die nicht zuletzt im Schmerz um den jahrelangen Verlust des anderen begründet liegt. Und auf der anderen Seite von ihrem Lebenshunger, dem gegenseitigen Halt aneinander und der Liebe zueinander. Dejan Dukovski holt den Zuschauer mit seinem Stück ab, nicht irgendwo, sondern mitten in ihm drin. Es packt ihn mit einer Energie, die auch später noch nachklingt. Das Stück macht den Betrachter nicht traurig, sondern nachdenklich. Vielleicht gerade weil es ihn in seiner ganzen Tragik oftmals herzhaft zum Lachen bringt. Das liegt nicht zuletzt am schauspielerischen Können und der unbändigen Freude, mit denen die Brüder Jonas und Jean Paul Baeck das

Stück spielen. Vom Spiel der Möglichkeiten und gegen die Routine

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eere Stadt ist etwas Besonderes für die beiden Schauspielerbrüder Jean Paul und Jonas Baeck. Sie nennen es einstimmig ihren Traum, mit dem eigenen Bruder zusammen auf der Bühne zu stehen. Dass das Stück die Geschichte eines Brüderpaars erzählt, erlaubt den beiden Darstellern eine Direktheit im Spiel miteinander, die sie nicht noch kunstvoll erarbeiten müssen. Vielmehr ergibt sie sich aus ihrer Beziehung zueinander, dem bedingungslosen Kennen des anderen, fast schon zwingend. Aber nicht nur vor diesem Hintergrund ist Leere Stadt beiden ein Herzensanliegen. Es ist auch das erste Stück, das das von den beiden vor mehr als zehn Jahren mitbegründete Kölner Theaterensemble acting accomplices unter der Leitung von Thomas Ulrich nach jahrelanger Pause gemeinsam inszenierte. Die Mitwirkenden gastierten damit inzwischen schon in verschiedenen deutschen Städten. Ungewöhnlich ist die Offenheit, mit der das Ensemble sich dem Stück, aber auch den Zuschauern nähert. Kennt man sonst Theateraufführungen, die einem festen Schema folgen und dies allabendlich mehr oder weniger routiniert abspulen, so geht es hier um ständige, wache Interaktion: mit dem Mitspieler, dem Publikum und sich selbst. Deshalb ist die Inszenierung von Thomas Ulrich an keinem Spielabend gleich, sie lebt vielmehr von der Beweglichkeit der beiden Darsteller, ihrer Spielfreude und ihrer Lust am Theater mit all seinen Darstellungsmöglichkeiten.

zu einem gewissen Grad auf und erreichen somit, was viele Menschen als Theaterzauber beschreiben: Sie sind glaubhaft und zutiefst menschlich auf der Bühne. onas Baeck beschreibt es als die Suche nach Authentizität: ”Während du dich auf ein Stück vorbereitest, bist du ständig auf der Suche nach eben dieser Person. Du suchst sie in den Gesten anderer, in ihrer Bewegung, ihrer Sprache. Aber auch in dir selbst suchst du nach Verbindungspunkten zu der Figur.” Dieses Interesse an den menschlichen Facetten macht den Beruf des Schauspielers für beide unerschöpflich und zu einer

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permanenten Herausforderung, auf die sie sich immer wieder neu einlassen. Mit ihrer ganzen Person. Denn als Schauspieler ist man selbst das entscheidende Handwerkszeug. Vielleicht dürfte das einer der Reize, aber auch eine der Schwierigkeiten des Schauspielerdaseins sein. Denn sich selbst kann man nach Feierabend nicht einfach abstreifen wie einen Arbeitskittel und bis zum nächsten Morgen über den Küchenstuhl hängen. Die Schauspielerei ist eine Gratwanderung zwischen der eigenen und der gespielten Person. Sie wird im Idealfall auf der Bühne zu einem leichtfüßigen, mitreißenden Tanz, dem sich weder die Akteure noch das Publikum entziehen können.

Jean Paul Baeck umschreibt es als ”wir sind gespannt entspannt auf der Bühne”. Das Ergebnis, wenn diese beiden Brüder gemeinsam die Bühne erobern, kann man sich noch einmal am 25. und 26. April im artheater in Köln Ehrenfeld ansehen. Und diese Energie und Spielfreude sollte sich wirklich niemand entgehen lassen. /ks Leere Stadt von Dejan Dukovski 25. + 26.4. 2012, jew. 20.00 h IMPROVISATIONSTHEATER der Acting Accomplices: 18.04., 03.05. + 20.06.2012, jew. 20 Uhr im artheater artheater Ehrenfeldgürtel 127 50825 Köln www.artheater.info/ Karten unter: 0221/550 33 44

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owohl Jonas als auch Jean Paul Baeck sind sich dieser großen künstlerischen Freiheit und Verantwortung bewusst, und entsprechend wertvoll ist sie ihnen. An jedem Spielabend schöpfen die beiden aus dem Vollen, knien sich in die Rolle der beiden Brüder ein, geben die Distanz zwischen ihrer Person und der gespielten Rolle bis

Ein Bericht unserer Redakteurin Katrin Schulz second magazine - Köln

/second-magazine.de

Mama Warum hast du mich geboren Von Benno Hermes

Akki Schulz(rechts) und Marius del Mestre spielten das erste Mal in Köln

„Mama, Mama, warum hast du mich geboren?“ oder „Die Revolution im Theater“ Hinter dem Duo ScherbeKontraBass steht eine echte Scherbe: Marius del Mestre kam als Gitarrist 1980 zu einer der einflussreichsten deutschen Rockbands – den Ton Steine Scherben. Die andere Hälfte des Duos bildet der Kontrabassist Akki Schulz. Akustisch pflegen sie den rebellischen sozialkritischen ScherbenMythos. Doch allein davon kann man nicht leben, bemerkt del Mestre im Interview: „Man muss jeden Tag Neues kreieren, sonst wären die Konzerte in der Regel nicht so voll.“ Leider nur etwa 50 Zuschauer hatten an diesem Abend ins Arkadas Theater Bühne der Kulturen nach Ehrenfeld gefunden, vielleicht lag es am Streik des öffentlichen Dienstes. Die beiden spielten

dann trotz allem über zwei Stunden und gaben fünf kräftige Zugaben. Bis auf eine Ausnahme alles Songs der Scherben und Rio Reiser. Vielleicht mit der einen oder anderen Portion überschüssigem Pathos, insbesondere in den Ansagen, aber das mag jeder unterschiedlich empfinden. „Viele der Stücke von vor 30 Jahren haben einen prophetischen Charakter; vieles hat sich bewahrheitet oder ist gar

noch schlimmer geworden“, antwortet del Mestre auf die Frage nach der Aktualität des Ganzen. Beim Stichwort „Menschenfresser“ muss er an die Verantwortlichen der Katastrophe von Fukushima denken. Ein Abend für Fans der Scherben, die es inzwischen etwas ruhiger angehen lassen. Veranstaltung 21.03.12 im Arkadas Theater - Bühne der Kulturen

Programm - Bühnen der Kulturen - April 19.04.2012 | Prinz Friedrich von Homburg 20:00-22:00 20/21.04.2012 | Zu Gast bei Freunden 20:00-22:00 22.04.2012 | Orientspektakel 16:00-18:30 23.04.2012 | Zu Gast bei Freunden 20:00-22:00 24.04.2012 | Kathleen Renish - A Lost American in Germany 20:00-22:00 25/26.04.2012 | Ooh... ein dunkler Wald! 20:00-22:00 27.04.2012 | "Noch 'ne Banane" 20:00-22:00 28.04.2012 | PASSA MERA Band - Modern Times 20:00-22:00 29.04.2012 | Ay l'amor 20:00-22:00 30.04.2012 | Tanz des Mondes IV - Premiere 20:00-22:00


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Kölns Cola wird erwachsen

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Anfangs hielten es manche für eine Schnapsidee, was die drei Jungunternehmer Stefan Breuer, Christian Geiger und Georg Pünder in ihrem Partykeller ausgebrütet hatten: Eine spezielle Cola aus Köln für Köln.

coelna stellt eigenen Getränkekasten vor Knapp ein Jahr nach dem Start befindet sich die coelna auf Erfolgskurs mit stetig wachsender Fangemeinde. Allein auf Facebook tauschen sich inzwischen über 1000 coelna-Freunde intensiv über die Marke aus. In der ersten Zeit ging es dabei oft noch um Einkaufsquellen. Mittlerweile gibt es coelna aber in rund 70 Geschäften – von den Filialen großer Handelsketten bis zu kleineren Getränkehändlern – und 50 gastronomischen Betrieben in der Domstadt. Auch die Nachbarschaft wird peu à peu erobert. Leverkusen, Bergisch-Gladbach und Brühl kommen bereits in den Genuss der Cola aus Köln. Neben dem eigenständigen Geschmack, weniger süß mit leichter Citrusnote und kräftigem Koffein-Plus, macht vor allem das außergewöhnliche Design auf coelna aufmerksam. Die stylische, schwarze Produktausstattung mit blauen Akzenten zieht die Blicke auf sich. Egal ob Flasche, Sixpack oder Glas: Charakteristisch für den coelna-Auftritt ist die typische Silhouette Kölns mit integrierter

coelna-Flasche. Sie findet sich auch auf der neuesten Errungenschaft des ColaDreigestirns. Ab sofort wird coelna in einem eigenen Mehrwegkasten ausgeliefert. 24 Flaschen oder 4 Sixpacks finden darin Platz. Für Georg Pünder ein wichtiger Schritt in die Zukunft der Marke: „Mit dem neuen Kasten ist die coelna jetzt viel leichter in den Geschäften zu finden. Wir sind richtig stolz auf diese Investition. Sie zeigt, dass unser Baby langsam erwachsen wird.“Ganz in Schwarz kommt der markentypische Kasten daher, mit großen coelna-Logos auf den Stirnseiten und der Kölner Skyline auf den Längsseiten. Ein stabiler Mitteltragegriff erleichtert den Abtransport des Getränke-Vorrates. Wichtig ist den coelna-Machern die Tatsache, dass die Kästen zu 99 Prozent aus recycelten Mineralwasserkästen hergestellt wurden. Neu hinzu kam lediglich ein Prozent schwarze Farbe. /Text:coelna


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Es muss mal etwas Frisches her 28./29.04. Balloni Hallen Zeitgemäße Präsentation in stilvoller Ambiente „Es musste einfach endlich mal etwas Frisches her!“, sagten sich die Initiatoren der FRESH – urban.fashion.addiction, André Bender, Bardia Beigui und Amon Nanz. Kurzerhand begannen im Herbst 2011 die Vorbereitungen für eine junge, frische „Pop-Up“-Messe in Köln, als Plattform für große Marken, aber auch kleinere Fahsion-Labels, für Shops und Boutiquen, für Designer und Künstler. der Pinguin der am geschmackvollsten gekleidete Vertreter unter den komischen Vögeln… und damit idealer Botschafter für die FRESH – urban.fashion. addiction., einer innovativen Plattform für Fashion und Lifestyle in Köln. Als aufrechter Artgenosse aus frischen Gefilden beweist der Pingiun Stil in jeder Lebenslage und bewahrt stets Haltung, auch wenn er ihm unbekanntes Terrain betritt. Mit einer Kombination aus Verkaufs-

messe und Präsentationsveranstaltung in einer außergewöhnlichen Location betrat die FRESH ebenfalls eine Marktlücke in der Domstadt. Fashion-Events sollen mit seinem Portfolio unterschiedlichster Aussteller und Anbieter aus den Bereichen Skater- und Streetwear, Casual Fashion, Jungdesign, Footwear und Accessoires das breite Interesse eines gemischten Publikums wecken. Die Auswahl und Qualität spielt hier ebenso eine Rolle wie Beratung und Präsentation, das ganze hineinversetzt in einen Industrial Charme der Balloni Hallen in Ehrenfeld, vermitteln den Besuchern weltstädtisches Ambiente. Auch das Programm kann sich sehen lassen. Wer als Label, Designer oder Shopinhaber mitmachen will kann sich unter: /fresh-exhibition.de/form/anmeldung/ auch für die Folgeveranstaltung frühzeitig anmelden.

Das Programm der FRESH – urban.fashion.addiction. „The Spring Edition“ 28/29.04.2012 Samstag, 28. April, 11 – 22 Uhr (Shopping Time), bis 23.30 Uhr (Pre-re:FRESH Sounds & Drinks) und Sonntag, 29. April, 11 – 18 Uhr (Shopping Time) Wo: Balloni Hallen, Ehrenfeldgürtel 96, 50823 Köln Und was genau: Fashion, Casual- und Streetwear, Couture und Jungdesign, Footwear, Sneakers und Accessoires Wer stellt aus: diverse Labels, Brands, Jungdesigner, Shops, Boutiquen und Vertriebe Musikalischer Support: Sa.: David Hasert (LIKE), Fangkiebassbeton (Disco Dudes/Soulplex) und So.: Stefan Süss + Local Support Eintritt: 3 €

Party: re:FRESH After-Fair-Party feines Tier/a-records und FRESH präsenTIEREN:Mollono.Bass LIVE (ACKER/Ostwind Records), Channel X (Stil vor Talent), Franca (Wir Network/Treibstoff Klub/Feines Tier), Philipp Gleitzeitler (Feines Tier), Magnus von Welck (Aroma Pitch). Visuelles von den KLANGFIGUREN.

a-records Release Floor: Mit 2 Releases von SUMAD und DJ-Support, meet and greet - Wann: Samstag, 28. April 2012, Ab 23:30 Uhr Wo: GLORIA, Apostelnstr. 11, 50667 Köln Eintritt: günstiger mit Eintritts-Stempel der FRESH / Infos Aussteller

Von Datenspuren, Informationslecks und IT-Systemen: Junges Unternehmen mit dem jüngsten Sachverständigen im Co-Working-Space

In der Kurzbesprechung in unseren Caféräumen, konnten wir aus einer ziemlich umständlichen Beschreibung, leicht verständliche Worte prägen. Was man sich unter IT-Forensik vorstellen muss und kann – und vor allem welch enormer Bedarf eigentlich besteht. Jeden Tag nutzen wir ganz selbstverständlich Informationstechnologie – ob im Beruf oder privat. Dabei erzeugen wir zwangsläufig mehr Nutzungsspuren als wir vermuten, z.B. mit dem Computer, dem Handy, dem IP-Telefon, in sozialen Netzwerken, beim Einkaufen im Internet oder in einem Warenwirtschaftssystem. Wie bei jeder Technologie gibt es auch hier zahlreiche Sicherheitslücken. Daraus erwachsen Risiken: Wichtige Informationen können verloren gehen, durch digitales Ausspähen in die Hände von Unbefugten gelangen, EDV-Systeme können betrügerisch manipuliert werden, und es können Schäden entstehen. Häufig ist auch strittig, ob ein IT-System korrekt funktioniert, oder ob EDV-Leistungen vertragsgemäß erbracht oder abgerechnet wurden. Dabei sind Rat und Urteil von Spezialisten gefragt. Die rasch voranschreitende technologische Entwicklung führt zu solch spannenden IT-Berufsfeldern wie IT-Forensiker, IT-Sicherheitsberater oder IT-Sachverständiger. Wir sprachen hierzu mit Martin Wundram und Alexander Sigel, Geschäftsführer der 2011 gegründeten DigiTrace GmbH, einem Dienstleister für IT-Forensik. Was macht DigiTrace? IT-forensische Dienstleistungen, also Digitalforensik von Informationssystemen wie Computern, Mobilgeräten oder Netzwerken. Z.B. zur Aufklärung von Wirtschaftskriminalität, sonstigen Straftaten oder nicht regelkonformem Verhalten. Wieso habt Ihr Euch mit DigiTrace selbständig gemacht? Weil wir gute Geschäftschancen sehen

und eigenständig gestalten und Entscheidungen treffen wollen. Uns ist wichtig, dass wir dauerhaft Freude an der Arbeit haben und wir uns damit identifizieren können. Und wir bringen alle nötigen Erfahrungen mit. Was tut ein IT-Forensiker? Könnt Ihr ein Beispiel dafür geben? Ein IT-Forensiker befasst sich mit digitalen Datenspuren mit dem Ziel, Fragen zu

Sachverhalten zu beantworten. Dazu werden Daten gerichtsverwertbar gesichert, aufbereitet, analysiert und interpretiert. Auftraggeber sind oft Unternehmen, Gerichte oder Polizeibehörden, aber auch Privatpersonen. So läuft z.B. momentan in USA eine Klage gegen Facebook und eine wichtige zu klärenden Frage in diesem Verfahren ist, ob wirklich zum behaupteten Zeitpunkt und von der behaupteten Person ein digitales Dokument zu einem strittigen Vertrag erstellt wurde, oder oder ob es nachträglich auf diesen Zeitpunkt gefälscht wurde, um Vermögensvorteile zu erlangen. Bei der Beantwortung dieser Fragen helfen IT-Forensiker. Was dagegen macht ein Spezialist für IT-Sicherheit? Er berät Unternehmen, wie ein angestrebtes Schutzziel technisch erreicht werden kann, testet auf Sicherheitslücken oder schließt diese. Sind Firewall-Einstellungen wirksam? Kann man unbemerkt Schadcode in die Webanwendung injizieren, also einfügen? Beide Gebiete überschneiden sich auch etwas, weil jeweils Datenspuren in IT-Systemen zu beurteilen sind und ein Verstoß gegen eine Regelung vorliegen kann. Wichtig ist jeweils, Spuren nicht zu verändern oder, wo nötig, solche Veränderungen zu dokumentieren. Und sie ergänzen sich gut: Ein IT-Sicherheitsvorfall kann zu einer Sonderuntersuchung führen, z.B. wenn der Anfangsverdacht besteht, dass eine Sicherheitslücke kriminell ausgenutzt wurde. Umgekehrt kann eine Sonderuntersuchung empfehlen, präventiv mit Schutzmaßnahmen die IT-Sicherheit zu erhöhen.

In welchen Bereichen sind Sie als Sachverständige tätig? Alexander: Als freier Sachverständiger für IT-Forensik. Martin: Ich bin gerade von der IHK Köln mit dem Tenor „Systeme und Anwendungen der Informationsverarbeitung“ öffentlich bestellt und vereidigt worden – nachdem ich das Mindestalter von 30 Jahren erreicht hatte. Damit dürfte ich einer der jüngsten Sachverständigen auf diesem Gebiet sein. Was ist die Aufgabe von IT-Sachverständigen? Sie beurteilen u.a. den Zustand von ITSystemen, was in einem IT-System genau passiert ist, wie es dazu gekommen ist, wer möglicherweise dafür in Frage kommt und was dies wirtschaftlich bedeutet. Die Tätigkeit ist vielfältig und hängt natürlich vom jeweiligen Auftrag und ggf. dem Spezialgebiet ab. Wie viele IT-Sachverständige gibt es in Deutschland? Es dürfte mehrere Hundert geben. Von den ca. 8.400 ö.b.u.v. Sachverständigen im bundesweiten Sachverständigenverzeichnis (http://svv.ihk.de) sind derzeit 137 im Bereich Datenverarbeitung tätig. Kann sich jeder „Sachverständiger“ nennen? Ja und nein. Ja, denn diese Bezeichnung ist nicht geschützt, weshalb der Auswahl eines Sachverständigen große Bedeutung zukommt. Es gibt freie Sachverständige, von Organisationen bzw. Fachverbänden zertifizierte Sachverständige und von verschiedenen Bestellungskörperschaften (z.B. den IHKs) öffentlich bestellte und

vereidigte (ö.b.u.v.) Sachverständige. Letztere werden auf ihre persönliche Eignung und besondere Sachkunde überprüft und müssen dem Eid gemäß bestimmte Pflichten einhalten, worauf sich besonderes Vertrauen gründet. Nein, denn ein Sachverständiger ist jemand, der unabhängig, unparteiisch und integer ist, über überdurchschnittlicher Sachkunde und Erfahrung auf einem bestimmten Fachgebiet verfügt, gegen Auftrag allgemeingültige Aussagen über Sachverhalte trifft und diese Beurteilung auch Laien nachvollziehbar erläutern kann. Insofern müssen behauptete besondere Fachkenntnisse und Erfahrungen auch tatsächlich bestehen. Welche beruflichen Erfahrungen bringen Sie für diese Tätigkeit mit? Alexander: Nach dem Studium habe ich mich in Forschung, Beratung und selbständig langjährig mit verschiedensten Informationssystemen befasst. Zuletzt habe ich als IT-Forensiker bei einer namhaften Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Sonderuntersuchungen bearbeitet. Martin: Ich bin Diplom-Wirtschaftsinformatiker und seit zehn Jahren mit der TronicGuard GmbH insbesondere im Bereich Informationssicherheit selbständig tätig. Aus meiner Schulungstätigkeit für Polizeibehörden („Live-Hacking“) ergaben sich Gutachten-Aufträge für Behörden, Unternehmen und Privatpersonen. Weil der Bereich IT-Forensik so stark gewachsen ist, haben wir zusätzlich DigiTrace gegründet./ab


18 Ideen aus Köln

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/wearecity.de We are cologne Überzeugendes Fotoprojekt im Portrait Wir, Athenea Diapoulis und Simon Hariman, hatten vor WE ARE CITY beide eigene Blogs, die über Mode/Streetfashion, Lifestyle und Design berichteten. Auf Reisen haben wir für unsere Blogs authentische und Mode-affine Menschen fotografiert. Persönlich waren wir daran interessiert zu erfahren, wo diese Menschen wohl am liebsten ihre Kleidung kaufen oder mit Freunden Kaffee trinken oder spazieren gehen. So entstand im März 2011die Idee, das nächste Mal speziell die Einheimischen auf unseren Reisen zu fotografieren und diese nach ihren Lieblingsorten zu befragen. Somit lernten wir tolle Orte kennen, die nicht in einem klassischen Reiseführer zu finden waren. Die Idee haben wir dann zu Hause in Köln ausgebaut und weiterverfolgt. Zur Zeit haben wir eine Webseite mit

dem Namen WE ARE CITY www.wearecity.de, die die Stadt Köln mit ca. mehr als 120 "Stadtfreunden" - so nennen wir die Einheimschen - und Ihren Lieblingsorten vorstellt. Wir sind werden dieses Jahr unser Projekt auf die Großstädte Berlin, Hamburg und München ausbauen.

Unser Ziel ist es, mit WE ARE CITY eine internationale Lifestyle-Marke zu etablieren, die den Fokus auf die Schwerpunkte Reise, Mode, Fotografie, Design und Persönlichkeit legt. Dabei möchten wir die internationalen Metropolen anvisieren und in den nächsten Jahren auf unserem Online-Portal bzw. auch als WE ARE CITY Buch vorstellen.

places“ (so der Slogan von WE ARE CITY) ist das, was das Projekt so spannend und einzigartig macht.

Das Besondere an unserer Idee ist die Verbindung zwischen Streetstyle (Mode) und Cityguide (Reisen).

WE ARE CITY eröffnet eine vollkommen neue Perspektive der Reiseplanung bzw. der Informationsgewinnung: Die Bewohner einer Stadt stellen ihre ganz persönlichen Lieblingsorte vor. Mit jedem vorgestellten Bewohner ergibt sich so Beitrag für Beitrag eine authentische „Innenaufnahme“/ „Innenansicht“ der Stadt. Egal ob Nightlife, Shopping, Gastro oder Design, fast jeder Aspekt einer Stadt kann auf WE ARE CITY wiedergefunden werden. WE ARE CITY stellt somit einen stets aktuellen Online-Reiseführer dar, der durch die Empfehlungen der eigenen Bürger entsteht. Reisende haben

DAS ZIEL ist die Stadt aus einer anderen Perspektive zu präsentieren, aus Sicht der Bewohner. Wo geht sie/er hin? Wo hält sie/er sich am liebsten auf? Wo isst sie/er seine Lieblingspizza etc.?

somit die Möglichkeit, sich vor Reiseantritt ein authentisches Bild ihres Zielortes zu machen. Darüber hinaus bietet WE ARE CITY den (alt-eingesessenen) Bewohnern der jeweiligen Städte einen abwechslungsreichen Stadtführer, der ihnen immer wieder interessante Ausgeh- und Entdeckungstipps liefert. /Text:we are city

Ganz wichtige Punkte für 2012 sind zum einen der Ausbau der Webseite, den wir mit einem Community Gedanken versehen möchten. Und zum anderen wird der Emons-Verlag das Online-Projekt unter dem Namen "WE ARE COLOGNE" als Buch im Frühjahr 2012 herauszubringen. Darin stellen wir alle Kölner Stadtfreunde und ihre Lielingsorte vor. Wenn alles gut klappt werden wir versuchen zeitig ein Buch für Berlin, Hamburg und München herauszubringen.

Diese Verbindung ist das, was WE ARE CITY spannend und einzigartig macht. Es geht nicht ausschließlich um Information und Wissensvermittlung, sondern um die Wiedergabe von Atmosphären, um Streetfashion, um ästhetisch schöne Dinge und authentische Orte. Und zwar immer aus dem Blickwinkel der Stadtbewohner. Dieser Mix aus „faces & favorite


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SecApp - Alle Tages-Termine auf einen Blick Highlights Sparten Meine Themen

Ab Sommer auf unserer Webpage erh채ltlich Auch f체r PC + MAC


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Interviews: Kultur Kunst Menschen

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secmag-Interviewcouch ab Sommer 2012

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Im vergangenen Jahr vergab das Kunsthaus Rhenania zum ersten Mal den "Rhenania Kunstpreis". Er zeichnet Gastkünstler für Bildende Kunst aus, die im Folgejahr eine Ausstellung im Rhenania präsentieren können. Die Vernissage zum 1. Rhenania Kunstpreis für Hannah Schneider - Film, Objekt, Installation, Zeichnung - findet statt am Donnerstag, 5. April 2012 um 19 Uhr Kunsthaus Rhenania Bayenstr. 28 50678 Köln Rheinauhafen.

Art cologne muss warten

Zur Eröffnung sprechen Barbara Förster vom Kulturamt Köln und Dr. Johannes Stahl.

Der BLOOOM Award by WARSTEINER ist unter den jungen Kreativen angekommen: 2012 wird der Award weltweit ausgeschrieben, außerdem wird es erstmalig eine Deutschland-Tour zum Wettbewerb geben. Vom 01. April bis zum 31. Juli 2012 sind Künstler und Kreative rund um den Globus und aus allen Bereichen der Kreativindustrie dazu aufgerufen, ihre Arbeiten der fachkundigen Jury unter www.blooomaward.com einzureichen. Erstmals wird der BLOOOM Award by WARSTEINER im Mai 2012 auf Tour gehen. Jeweils für einen Tag wird die Tour in den Kunsthochburgen Berlin, Hamburg und Köln Station machen. Vor Ort wird es für alle Interessierten das Angebot eines individuellen Coachings durch Galeristen und renommierte Persönlichkeiten des Kunstmarktes geben. Vorbeikommen kann jeder, der sich für eine Teilnahme am BLOOOM Award by WARSTEINER interessiert, Tipps zum Thema Kunst benötigt oder die Arbeiten der letztjährigen Finalisten erleben möchte. Weitere Informationen zur Tour werden in Kürze unter www.blooomaward.com und www.facebook.com/blooomaward zu finden sein. /Text Bloomaward

Die Ausstellung zum 1. Rhenania Kunstpreis ist vom 6. bis 22. April 2012 zu sehen.

Klau den Baum Tanz in den Mai - Streetparty 30.04.12 Ein BürgerEvent auf dem Neptunplatz

Literaturhaus Köln Termine - Literaturhaus Schönhauser Straße 8 Dienstag, 17. April Ein Schreibtisch in Istanbul Lesung und Werkstattgespräch mit Marie T. Martin, Swantje Lichtenstein und Johanna Dombois In der Pause lädt die Stadt Köln zu einem Umtrunk ein. 20.00 Uhr Eintritt: 8,-/6,- € - Mitglieder: 4,- € Veranstaltungspartner: Stadt Köln, Kunststiftung NRW

Donnerstag, 19. April EROTIKA: Ins Offene Carolin Emcke über die Modulationen des Begehrens 20.00 Uhr Eintritt: 10,-/8,- € - Mitglieder: 5,- € Donnerstag, 24. April Ab jetzt ist Ruhe! Marion Braschs Roman einer fabelhaften Familie. Moderation: Christine Westermann (WDR, angefragt). 20.00 Uhr Eintritt: 9,-/7,- € - Mitglieder: 5,- €

Donnerstag, 26. April Der englische Proust Ein Abend für Anthony Powell 20.00 Uhr Literaturhaus Köln Schönhauser Straße 8 Eintritt: 8,- /6,- - Mitglieder: 4,Veranstaltungspartner: Anthony Powell Gesellschaft e.V., Lengfeld’sche Buchhandlung

MobilPass muss ausgesetzt werden Ohne NRW Parlament keine vergünstigten Tickets Hartz 4 und Rentner sehen schwarz Köln. Der Verkauf der zum 1. März 2012 eingeführten MobilPass-Tickets (Sozialtickets) muss bis auf weiteres ausgesetzt werden. Die Verkehrsunternehmen im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) haben in ihrer Sitzung am 15. März einstimmig beschlossen, den Verkauf schnellstmöglich, spätestens aber bis zum 31. März, einzustellen. Die Einführung der MobilPassTickets ist gekoppelt an die dauerhafte und ausreichende Bereitstellung entsprechender Landeszuwendungen. Ohne diese Zuschüsse können weder im VRS noch in den anderen Verkehrsverbünden in Nordrhein-Westfalen rabattierte Tickets angeboten werden. Im Landeshaushalt 2012 waren für die Rabattierung der Tickets 30 Millionen Euro eingeplant, der VRS sollte davon mindestens 5,3 Millionen Euro erhalten. Mit der Auflösung des Landtages am 14. März und der damit verbundenen Nichtverabschiedung des Landeshaushaltes 2012 stehen die Zuwendungen, die zum finanziellen Ausgleich bei den Verkehrsunternehmen erforderlich sind, nunmehr nicht mehr zur Verfügung. Ob und wann diese nun bereitgestellt werden, ist derzeit unklar. Damit entfallen die Voraussetzungen für die Weiterführung der am 1. März 2012 eingeführten MobilPass-Tickets. Der nunmehr verhängte Verkaufsstopp steht im Einklang mit allen Gremienbeschlüssen, dem gestellten Tarifantrag bzw. der auf dieser Grundlage ausgesprochenen Tarifgenehmigung seitens der Bezirksregierung Köln als zuständige Tarifgenehmigungsbehörde. /Pressemitteilung VRS

Openair Party mit Maibaumklau, DJ "Jesus Presley" + Livemusik von "TNT Brassband" und Kultband "gigi home recording" Eintritt frei. www.adresse-neptunplatz.de / www.facebook.com Kölns schönste Maitradition geht in die 9. Runde: Macht mit beim Wettlauf um einen Maibaum. Ta nzt mit uns in den Mai! Ab 16 Uhr geht’s los. Mitten auf dem Neptunplatz steht ein bunt geschmückter Maibaumwald mit über 100 Birken. Party am Platz mit DJ „Jesus Presley“, Livemusik mit "TNT Brassband" und Indiepop zum Liebhaben der Kultband "gigi home recording". Kids können im Maibaumwald spielen bis der countdown zum Klau den Baum startet. Dann müssen alle Kids da raus ;-) Um 21.30 Uhr zählen alle den countdown zum Wettlauf um die Maibäume. Danach wird indoor im Badenbaden und im Ährenfeld weiter getanzt und gefeiert. Wir freuen uns auf Euch! www.adresse-neptunplatz.de Das außergewöhnliche Maifest "Klau den Baum" findet man auch im Kölner Kultguide "111 Orte. Entdecke deine Stadt".


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Südostasiatische Klänge Schnupperkurse geben Einblick in javanische Volksmusik. In den Kursräumen des Rautenstrauch-Joest-Museum Im Kursraum des Rautenstrauch-JoestMuseums spürt man eine fast ehrwürdige Stimmung. Das Licht ist gedämpft, im Hintergrund ertönen leise Klänge, und auf der Bühne stehen rot und bronze angestrahlte Gamelan-Instrumente. Sie erinnern an Glockenspiele, umgestülpte Töpfe und mannshohe Gongs. Hartmut Zaender begrüßt die Teilnehmer eines zweistündigen Schnupperkurses „Gamelan“ mit der unkonventionellen Aufforderung: „Ziehen Sie bitte die Schuhe aus!“ Er erklärt, dass im südostasiatischen Raum die Fußsohlen als unsauber und sündhaft gelten, daher solle man den Instrumenten, die als heilig angesehen werden, niemals die Fußsohlen entgegenstrecken.

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in Gamelan-Orchester kann bis zu 40 Instrumente enthalten. Rund die Hälfte davon ist seit 1998 im Besitz des Rautenstrauch-Joest-Museums. Ursprünglich stammt die Instrumentensammlung aus der indonesischen Stadt Klaten, einem ehemaligen Zentrum für die Gamelan- und Zuckerrohrproduktion. Leider sind nicht alle Instrumente vollständig im Original erhalten. Nachkäufe führten zu einer ganz unterschiedlichen Qualität. Ihren Zweck erfüllen sie trotzdem, denn das Museum möchte die Technik des Gamelan-Spielens und die damit verbundene Kultur vor allem für die Öffentlichkeit zugänglich machen.

„Solche Instrumente muss man spielen, sie sollen nicht nur tot im Raum stehen,“ erklärt Zaender. Der zweistündige Schnupperkurs soll eine erste Berührung schaffen, es ermöglichen, sich mit den Instrumenten und Klängen dieses Kulturkreises vertraut zu machen. Zum Gamelan kam Zaender selbst erst auf Umwegen: Studiert hatte er eigentlich Philosophie, war danach als Künstler und Maler tätig, hat aber schon immer mit Musik experimentiert. Inzwischen macht Zaender seit rund 13 Jahren GamelanMusik.

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eute schätzt man, dass die javanische Musik über 2000 Jahre alt ist. Die ersten Gamelan-Instrumente hatten nur drei Töne und waren riesig. Sie dienten dazu, so Zaender, seinen Gästen, jedoch in erster Linie seinen Feinden, die eigene Macht zu demonstrieren. Heute unterscheidet man zwischen einer Fünf-Ton-Skala und einer Sieben-Ton-Skala, dem Slendro und dem Pelog. Auch Schulklassen nutzen die GamelanKurse. Im Gamelan finden sie ein Gegen-

bild zu dem immer stärker werdenden Konkurrenzdenken der Gesellschaft, hier können sie die Gemeinschaft erproben und wieder lernen, sich als Gruppe zu bewegen. Zuletzt habe Zaender eine Anfrage einer Gehörlosen-Klasse bekommen, auf die er sehr gespannt sei, denn ein Gamelan Orchester sei geradezu prädestiniert dafür, Gehörlosen zu ermöglichen, Musik zu erfahren, da es viele vibrierende Instrumente enthielte.

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m Museum stellt Zaender kurz die Instrumente, Ton-Skalen und Dämpfungstechniken vor. Dann lädt er die Teilnehmer ein, die Instrumente mit den eigenen Händen zu erforschen. Schnell wird klar, dass die Spieltechniken nicht einfach umzusetzen sind. „Gar nicht so leicht!“ stellt Friederike Toepfer fest. Mit fast kindlicher Neugier befühlen und erforschen die Teilnehmer die Instrumente, von denen die meisten groß und schwer sind. Besonders beeindruckend sind die riesigen Gongs, die einen sehr lauten und klaren Ton erklingen lassen. Die Vibration dieses klobig-aussehenden Instruments lässt sich fast in der Luft spüren. Solvejg Speer, Rentnerin, besucht

den Kurs, weil sie einmal etwas „Exotisches“ ausprobieren wollte. Es gefällt ihr gut, doch das dröhnende Durcheinander, das von den Kursteilnehmern produziert wird, bereitet der ehemaligen Kalligraphin Probleme. „Spannend!“ findet Friederike Toepfer dagegen den Kurs. Es ist ihr erster Kontakt mit dieser Art von Musik, doch als Lehrerin erkennt sie sofort, was ein Gamelan-Kurs den Schülern mitgeben kann. „Super, dass es so praktisch ist!“, stellt sie fest. In kleinen Gruppen werden dann die richtige Handhabung des Schlegels und die Techniken des Dämpfens von Tönen, eine notwendige Fertigkeit dieser speziellen Musik, geübt. Am Ende des Kurses sind die Teilnehmer in der Lage, als Gruppe ein einfaches GamelanStück zu spielen. Der Kurs bietet eine schöne Mischung aus Theorie und Praxis, die nicht nur für Indonesien-Fans eine Erfahrung wert ist, denn hier wird Kultur zum Leben erweckt. /mu

Die Wunderbaren Welten des Gamelan Konzert: Mi. 04.04. 20:00 Uhr Eintritt 12 €, erm. 8 € Reservierung: 0221-221 31 356/ rjm@stadt-koeln.de

Fotocredit: flagstaffotos.com.au

Nur wenige der Teilnehmer haben musikalische Vorkenntnisse. Nun sind sie gespannt, was sie erwartet. Zaender erklärt, dass es große Unterschiede zwischen Javanischem und Balinesischen Gamelan gebe. Das javanische Gamelan entwickelte sich an den Höfen der Sultanspaläste, die Melodien sind höfischer, die Töne feiner. Der Ausdruck Gamelan

leitet sich von dem Verb gambel ab, was schlicht „spielen“ oder „schlagen“ bedeutet. Das balinesische Gamelan hingegen wird auch Gong Kebyar genannt. Kebyar bedeutet „explodieren“ und dies, so Zaender, lässt sich auch in der Musik erkennen. Nach der Zerstörung der Sultanshöfe auf Bali entwickelte sich das balinesische Gamelan in den Dörfern weiter. Es entstanden kleinere Stücke, die Zaender als „schnell und fetzig“ beschreibt.

2-stündige Einführungskurse f. Schüler: Mo. (außer Schulferien) 8.15 -10.15 Uhr, 10.45-12.45 Uhr und 15-17 Uhr. 80 € pro Gruppe 2-stündige "Schnupperkurse" für Erw.: jeden 1. Di./Mt. (außer Schulferien) 17.30 -19.30 Uhr, max. 15 Teilnehmer. 12 €, erm. 7 €. Anmeldung jeweils unter: www.museenkoeln.de Atelierkurs Gamelan I: 8 Termine ab 08.05.2012, 17.30-19.30 Uhr, max. 15 Teilnehmer 96 €, erm. 56 €, Anmeldung bis 02.05.2012 unter: michael.jonetz@stadt-koeln.de Rautenstrauch-Joest Museum Cäcilienstraße 29-33 50667 Köln

Aktuelle Sonderausstellungen der Museen in Köln Kölnisches Stadtmuseum Zur Sache Schätzchen! Raritäten aus dem Depot 17. März – 10. Juni 2012 Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud Artisten der Linie. Hendrick Goltzius und die Kunst der Graphik um 1600 16. März – 10. Juni 2012 Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud Die entfesselte Antike. Aby Warburg und die Geburt der Pathosformel 2. März – 28. Mai 2012 Museum für Angewandte Kunst Köln Von Aalto bis Zumthor - Architektenmöbel 16. Januar – 22. April 2012

Römisch-Germanisches Museum Die Rückkehr der Götter 13. Januar – 26. August 2012 Museum Ludwig Ferdinand Kriwet 23. Dezember 2011 – 8. Juli 2012

Vor dem Gesetz 17. Dezember 2011 – 22. April 2012 Cosima von Bonin. The Lazy Susan Series 5. November 2011 – 15. Mai 2012

MAK - Köln WASA MARJANOV Skulpturen mit Architekturbewusstsein 3. Dezember 2011 – 22. April 2012 Museum für Ostasiatische Kunst Nobuyoshi Araki und Shiro Tsujimura:

Work in Progress Goldene Impressionen: Japanische Malerei 1400 - 1900 29. Oktober 2011 – 15. April 2012 (Das Museum schließt nach der Ausstellung für anstehende Renovierungsarbeiten)


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Jubiläumsprogramm vom 10. Juli bis 19. August 2012 in der Kölner Philharmonie Klassik und Schauspieltermine März Das KÖLNER SOMMERFESTIVAL feiert 2012 seinen 25. Geburtstag und damit 25 Ausgaben voller außergewöhnlicher Entdeckungen, spektakulärer Tanz-, Musik und Theaterproduktionen, voller internationaler Spitzenshows und Deutschland- und Europapremieren. Eine hervorragende Gelegenheit, einmal Danke zu sagen: Danke für ein Vierteljahrhundert der Begeisterung und der Leidenschaft bei den internationalen Künstlern und besonders beim Publikum des KÖLNER SOMMERFESTIVALS in Köln und über die Grenzen Nordrhein-Westfalens hinaus. Das ist ein besonderes Jubiläumsprogramm wert. Ein Jubiläumsprogramm für Sie: Den Auftakt macht vom 10. bis 15. Juli 2012 mit BALLET REVOLUCIÓN eine brandneue Tanzsensation. Dieser wahre Feuerball an Emotionen und Energie befindet sich derzeit auf großer Welttournee und ist bei seinem ersten Besuch in Deutschland erstmals und exklusiv in Nordrhein-Westfalen auf dem KÖLNER SOMMERFESTIVAL zu erleben. Wer BALLET REVOLUCIÓN Anfang Juli verpasst, hat vom 7. bis 19. August eine zweite Gelegenheit! Danach, vom 18. bis 29. Juli 2012, kommt der Original Broadway-Klassiker nach Köln, der das Gesicht des Musiktheaters für immer verändert hat: WEST SIDE STORY, das grandiose Meisterwerk aus der Feder von Jerome Robbins, Leonard Bernstein, Arthur Laurents und Stephen Sondheim. Und das in einer Produktion, die bereits von London über Paris bis Sydney und Tokio für ausverkaufte Häuser gesorgt hat. Die Inszenierung von Joey McKneely präsentiert die Originalchoreografie von Jerome Robbins, die weltweit nur in dieser Produktion auf Tournee zu erleben ist! Aus dem Land der aufgehenden Sonne, kehrt vom 31. Juli bis 5. August 2012 eine Show in die Philharmonie zurück, die ihre große Erfolgsgeschichte vor zehn Jahren mit einem Paukenschlag beim KÖLNER SOMMERFESTIVAL begann: YAMATO – THE DRUMMERS OF JAPAN mit ihrem neuen, berauschenden Gesamtkunstwerk aus Kraft, Rhythmus, Licht und Choreografie: GAMUSHARA. Das große Finale jedoch, mit nur zwei Vorstellungen am 13. und 14. August, gebührt einer wahren Theaterlegende:MUMMENSCHANZ, das einzigartige Figurentheater aus der Schweiz, beehrt mit seinem Programm zum 40-jährigen Jubiläum die Domstadt. Wo immer die geniale Formation auftritt verzaubert sie ihr Publikum mit ihrer universellen, poetischen Kunst, egal ob über drei Jahre am Broadway, im Schweizer Nationalcircus Knie oder auf Bühnen in aller Welt. Jeder, der Augen hat, um sich daran zu erfreuen, sollte das einmal gesehen haben! /Infos von KölnMusik

Philharmonie 01.04.2012 20:00 Uhr - Antonín Dvořák M. Ryu, D. Haller, D. Wortig, V. Manis, Brussels Choral Society, E. Delson, Philharmonischer Chor Köln, Neue Philharmonie Westfalen, H. Meinardus 03.04.2012 20:00 Uhr - Max Greger, Paul Kuhn, Hugo Strasser - SWR Big Band: 05.04.2012 21:00 Uhr - Avitrano, Caresana, Veneziano V. Varriale, I Turchini di Antonio Florio, A. Florio 06.04.2012 18:00 Uhr (Karfreitag) - Bach C. Sampson, I. Danz, M. Ullmann, T. Bauer, , M. Schmitt, O. Zwarg, Knaben des Kölner Domchores, Vokalensemble Kölner Dom, E. Metternich, Gürzenich-Orchester Köln, M. Stenz 07.04.2012 20:00 Uhr - The Bar at Buena Vista 08.04.2012 19:00 Uhr (Ostersonntag) - The Bar at Buena Vista 09.04.2012 19:00 Uhr (Ostermontag) - The Bar at Buena Vista 10.04.2012 20:00 Uhr - Fluch der Karibik Chor des Filmorchesters Babelsberg, Deutsches Filmorchester Babelsberg, H. Imig: 11.04.2012 15:00 Uhr - Fluch der Karibik 11.04.2012 20:00 Uhr - Fluch der Karibik 12.04.2012 12:30 Uhr - L. Berben, Minguet Quartett: EINTRITT FREI! 12.04.2012 20:00 Uhr, - Bach, Rihm - L. Berben, Minguet Quartett:, 13.04.2012 20:00 Uhr, - Strauss, Szymanowski C. Tetzlaff, Bundesjugendorchester, S. Weigle 14.04.2012 20:00 Uhr - Trio Joubran, Y. Zayed: 15.04.2012 20:00 Uhr, - Rihm, Schumann, G. Nigl, T. Barto 16.04.2012 20:00 Uhr - Nana Mouskouri 19.04.2012 12:30 Uhr - Gürzenich-Orchester Köln 19.04.2012 20:00 Uhr - Bach, Haydn, N. Tokarew, Kölner Kammerorchester, C. Ludwig: 22.04.2012 20:00 Uhr - Accademia del Piacere 22.-24.04.12 20:00 Uhr - Gürzenich-Orchester Köln 25.04.2012 20:00 Uhr - Wiener Philharmoniker 20.-21.+26.-27.04.2012 12:30 Uhr - WDR Sinfonieorchester Köln 26.04.2012 20:00 Uhr - Dresdner Philharmonie

Schauspielhaus Köln Fr 20.04+So 22.04+ Fr 27.04. - DER IDIOT 19.00 - ca. 23.00 Uhr So 01.04. - ÖDIPUS / BÊT NOIR 19.30 - ca. 21.10 Uhr Di 03.04. - Mi 04.04.+ Sa 21.04.+ Sa 28.04+ So 29.04. DER DEMOGRAFISCHE FAKTOR - 19.30 - ca. 21.30 Uhr

BB Promotion – The Art of Entertainment - feiert 2012 ihr 25-jähriges Jubiläum Seit einem Vierteljahrhundert produziert und veranstaltet BB Promotion – The Art of Entertainment in der Region, aber vor allen Dingen auch weit über die Grenzen der Quadrate-Stadt bis in die Metropolen der Welt hinaus, gehobenes Live-Entertainment.

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er europaweite Marktführer präsentiert Show-, Tanz- und Theaterproduktionen auf höchstem Niveau. Dank der großen Vielfalt der produzierten Veranstaltungen, einhundert davon finden jährlich allein in Mannheim statt, und deren Anziehungskraft auf die Menschen in der Metropolregion- Rhein Neckar wie auf der ganzen Welt, hat BB Promotion eine eindrucksvolle Erfolgsgeschichte geschrieben. Das in Mannheim ansässige Unternehmen setzt damit nicht nur regional, sondern vor allen Dingen auch deutschlandweit sowie international Maßstäbe. In 35 Ländern auf 6 Kontinenten ist die BB

Promotion aktiv. Neben ihrem Kernmarkt in Deutschland, Österreich und der Schweiz u.a. auch in England, Frankreich, den USA, Australien und weite Teile Asiens. Europa- und weltweit produziert sie hochqualitative Tanz-, Theater und Showdarbietungen. In ihrer Stammregion, dem Westen und Südwesten Deutschlands, ist sie schon lange der führende Promoter großer Konzertereignisse. Mit eigenen Musical- und Musiktheaterproduktionen auf internationalem Spitzenniveau ist BB Promotion auf der ganzen Welt erfolgreich.

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it diesem einmaligen Portfolio und im engen Austausch mit gleichgesinnten Partnern auf der ganzen Welt hat sich die BB Promotion so seit ihrer Gründung allmählich zum Herzstück einer breit aufgestellten Firmengruppe, der BB Group GmbH, entwickelt. Gemeinsam mit der Creative Partners GmbH, der Entertainment Sales & Marketing Solutions (ESMS) GmbH, der Fandango GmbH und der Intershow GmbH produziert und veranstaltet sie, vom Ein-

kauf der Rechte bis zur fertigen Produktion, vom Marketing über das Merchandising bis hin zur technischen Abwicklung, hochqualitatives Live-Entertainment weltweit sowie Special und Corporate Events. Der einzige Maßstab dabei heißt „Qualität“, künstlerisch wie wirtschaftlich.

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uch nach dem tragischen Unfalltod ihres Gründers Michael Brenner hat sich daran, mit der Übernahme des Vorsitzes der Geschäftsführung durch seinen langjährigen Vertrauten Ralf Kokemüller, nichts geändert. Dank dieser Kontinuität sind die künstlerischen und geschäftlichen Maximen der BB Group die gleichen geblieben. Auf ihnen hat Michael Brenner den Erfolg des Unternehmens gebaut. Sie garantieren gemeinsam mit der Familie Brenner, der Geschäftsleitung und den Mitarbeitern der BB Promotion, dass die Erfolgsgeschichte des Unternehmens nach 25 Jahren weitergeschrieben wird. /infos: BB Promotion

Do 05.04. DAS WERK / IM BUS / EIN STURZ - 19.30-23.00 Uhr Sa 07.04. & Mo 09.04. - DER KIRSCHGARTEN - 20.00 - 22.00 Uhr So 08.04, Mi 11.04 , Fr 13.04, Mo 30.04. HERR PUNTILA UND SEIN KNECHT MATTI - 19.30 - 21.45 Uhr Do 05.04, Sa 07.04, Di 10.04, Do 12.04, So 15.04, Mo 16.04 - Mi 18.04. HALLE KALK - WASTWATER - 19.30 Uhr Fr 13.04+Sa 14.04+ So 22.04 SCHLOSSEREI - DIE ZONE - 20.00 Uhr Sa 14.04. KÖNIG LEAR - 19.30 - 22.00 Uhr So 15.04. DIVERSE SPIELORTE FEST MIT POLEN 2012/2013 Eröffnung: Klopsztanga. Polen_Grenzenlos_NRW 14.00 Eröffnung mit MITCH&MITCH im Schauspielhaus Fr 20.04+Sa 21.04 SCHLOSSEREI - FLUCH DER HOFFNUNG - 20.00 - 21.40 Uhr Mo 23.04. SOMMERNACHTSTRAUM - 20.00 Uhr Mi 25.04+Do 26.04. Peeping Tom & KVS - FOR RENT (À LOUER) - 20.00 - 21.15 Uhr Sa 28.04.+So 29.04. SCHLOSSEREI WIR KINDER VON THEBEN 20.00 -21.30 Uhr


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Filme mit den Ohren sehen Deutscher Hörfilmpreis zum 10. Mal verliehen Ganz klar: Filme sehen wir, wir nehmen sie als ein visuelles Medium mit den Augen wahr. Zwar kommt in jedem Film neben der Sprache der Bilder auch das auditive Element Ton in Form von Sprache und Musik vor, allerdings bleibt dieses oft trotz seiner mitunter tragenden Rolle im Gesamtwerk hinter den Bildern zurück. Doch auch Blinde und Menschen mit Sehbehinderungen - immerhin fast 700.000 Menschen in Deutschland - möchten gerne Filme „sehen“, am Arbeitsplatz mitreden, oder einfach mit dabei sein, wenn die Familie etwa den sonntäglichen „Tatort“ schaut.

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s wäre zu einfach, das Radio für die Gruppe der Nichtsehenden als gleichwertiges Ersatzmedium darzustellen. Denn das Fernsehprogramm gehört einfach zu unserer Alltagskultur dazu, ist Gesprächsstoff, und auch der Kinobesuch ist ein besonderes Erlebnis, das sich nicht durch das Einlegen eines Hörbuchs ersetzen lässt. Um Nichtsehenden den Zugang zum Medium Film zu ermöglichen, werden seit einigen Jahren ausgewählte Filme in einer speziellen beschreibenden Sprache nachvertont. „Audiodeskription“ (AD) heißt der Fachbegriff dafür, oder auch einfacher „Hörfilm“. Dabei handelt es sich um Kino oder TV-Spielfilme, bei denen eine zusätzliche Tonspur meist recht knapp gehaltene Bildbeschreibungen liefert wie etwa: „Max, ein etwa 20-jähriger dunkelhaariger Mann läuft über eine Brücke. Plötzlich schwingt er sich über das Geländer und springt in den Fluss.“ Während Sehende das Geschehen hauptsächlich über die Bilder mitverfolgen und die anschließenden Schreie von Passanten der Handlung zuordnen können, benötigen Blinde derartige Zusatzinformationen, um der Handlung folgen zu können. Auch Gestik oder Mimik der Hauptpersonen werden auf diese Weise erklärt, sowie Gegen-

stände, die eine wichtige Bedeutung haben. Das können Briefe, Plakate oder Dekorationsgegenstände sein oder auch Waffen oder verdächtige Beweismittel in einem Krimi.

es 2010 immerhin bereits 950 Produktionen. Eine stolze Leistung, wenn man bedenkt, dass die Nachvertonung und –bearbeitung zwischen 4.500 und 5.000 Euro kostet.

„The King’s Speech“ nominiert

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im Wenders‘ „Buena Vista Social Club“ war es, der 1999 zum ersten Mal mit Audiodeskription bei der Berlinale vorgestellt wurde. Seitdem dürfen Hörfilme auf keiner Berlinale mehr fehlen. Und seit 2002 erfährt das Medium erhöhte Aufmerksamkeit durch die Verleihung des „Deutschen Hörfilmpreises“ im Rahmen einer Gala-Veranstaltung. Unter den Nominierten im zehnten Jubiläumsjahr finden sich bekannte Produktionen wie „The King’s Speech“, eine Folge von „Bella Block“ oder auch „Chandini und ihr Elefant“ unter der Regie des Kölner Filmemachers Arne Birkenstock. Und auch die Jury ist mit insgesamt neun bekannten Schauspielern, Regisseuren und Filmredakteuren hochkarätig besetzt.

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ie Idee, Filme mit Audiodeskription zu versehen, stammt von dem Amerikaner Gregory Frazier. Mitte der 1970er Jahre entwickelte er sie an der Francisco State University of Creative Arts und stellte sie erstmals 1989 in Europa auf den Filmfestspielen in Cannes vor. In Deutschland gelang der Durchbruch erst 1998 durch das vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverein (DBSV) initiierte Projekt „Hörfilm“. Damit leistete der Verein Grundlagenarbeit und sorgte für einen erheblichen Ausbau des Hörfilmangebots auf dem deutschen Markt. 2001 ging daraus die Gründung der „Deutschen Hörfilm gemeinnützige GmbH“ (DGH) hervor, die sich für den Ausbau von Kino und TV-Erstausstrahlungen mit Audiodeskription stark macht. Mit Erfolg, denn während 1997 nur acht Hörfilme ausgestrahlt wurden, waren

m künftig noch mehr Filme als Hörfilme bereitzustellen, haben der DBSV und die DHG gemeinsam das Projekt „Hörfilmpatenschaft“ ins Leben gerufen. Wer unter www.hoerfilm.de eine Patenschaft für einen der dort vorgeschlagenen Filme übernimmt, trägt dazu bei, mit blinden und sehbehinderten Menschen die Faszination für schöne oder eindrucksvolle Filme zu teilen./as

Bei der diesjährigen Berlinale wurden vier Filme mit zusätzlichen Bildbeschreibungen für blinde und sehbehinderte Kinobesucher gezeigt, darunter die Wettbewerbsbeiträge „Barbara“ und „Was bleibt“ sowie in der Sektion Panorama „Die Wand“. Als besonderes Highlight wurde zudem Eisensteins Stummfilmklassiker „Oktober“ erstmalig in einer blindengerechten Version präsentiert.

Kontakt: Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. Rungestraße 19 10179 Berlin Telefon: (0 30) 28 53 87-0 Telefax: (0 30) 28 53 87-20 www.deutscher-hoerfilmpreis.de Deutsche Hörfilm gemeinnützige GmbH: www.hoerfilm.de.

Kinopremieren April Kinostart: 05.04.2012 Iron Sky Genre: Science Fiction Drehbuch: Johanna Sinisalo Hauptdarsteller: Tilo Prückner, Udo Kier, Götz Otto, Julia Dietze Spieglein Spieglein Genre: Komödie, Familienfilm Drehbuch: Jason Keller, Melissa Wallack Hauptdarsteller: Julia Roberts, Sean Bean, Nathan Lane, Lily Collins, Armie Hammer Titanic 3D Genre: Drama, Geschichte, Abenteuer Drehbuch: James Cameron Hauptdarsteller: Leonardo DiCaprio, Kate Winslet, Billy Zane, Kathy Bates, Bill Paxton, Gloria Stuart

Work Hard - Play Hard Genre: Dokumentarfilm Drehbuch: Carmen Losmann Kamera: Matthias Schellenberg, Dirk Lütter Schnitt: Henk Drees Krieg der Knöpfe Genre: Drama, Komödie, Kinderfilm, Familienfilm Drehbuch: Christophe Barratier, Stéphane Keller, Thomas Langmann Hauptdarsteller: Guillaume Canet, Kad Merad, Laetitia Casta, Jean Texier, Théophile Baquet Noch tausend Worte Genre: Komödie Drehbuch: Steve Koren Hauptdarsteller: Cliff Curtis, Kerry Washington, Eddie Murphy, Allison Janney, Clark Duke, Ariel Winter

Unser Paradies Genre: Drama Drehbuch: Gaël Morel Hauptdarsteller: Beatrice Dalle, Stéphane Rideau, Didier Flamand, Dimitiri Durdaine, Raymonde Bronstein, Malik Issolah

Nathalie küsst Genre: Komödie, Romanze Drehbuch: David Foenkinos Hauptdarsteller: Audrey Tautou, Bruno Todeschini, Ariane Ascaride, François Damiens, Pio Marmaï, Christophe Malavoy, Audrey Fleurot, Joséphine de Meaux

Berlin für Helden Genre: Drama Drehbuch: Klaus Lemke Hauptdarsteller: Saralisa Volm, Anna Anderegg, Henning Gronkowski, Marco Barotti, Andreas Bichler

Juan Of The Dead Genre: Komödie, Horror Drehbuch: Alejandro Brugués Hauptdarsteller: Blanca Rosa Blanco, Elsa Camp, Alexis Díaz de Villegas, Andrea Duro, Luis Alberto García

Hinter der Tür Genre: Drama Drehbuch: István Szabó, Andrea Vészits Hauptdarsteller: Helen Mirren, Martina Gedeck, Károly Eperjes, Gábor Koncz, Enikö Börcsök

Kinostart: 19.04.2012

Mevsim Çiçek Açtı - Blüte der Jahreszeit Genre: Drama Drehbuch: Ali Levent Üngör Hauptdarsteller: Yavuz Bingöl, Turgay Tanülkü, Kerem Alışık, Feriha Ecem Çalık, Mehtap Bayrı, Deniz Oral, Mehmet Ali Kula, Onur Şan Violinissimo Genre: Dokumentarfilm Drehbuch: Stephan Anspichler, Radek Wegrzyn Kamera: Matthias Bolliger, Till Vielrose Schnitt: Szilvia Ruszev, Musik: Daniel Sus

Im Reich der Raubkatzen Genre: Dokumentarfilm Drehbuch: Keith Scholey, John Truby Kamera: Sophie Darlington, Schnitt: Martin Elsbury, Musik: Nicholas Hooper Traumfabrik Kabul Genre: Dokumentarfilm Drehbuch: Sebastian Heidinger Kamera: Alexander Gheorghiu Schnitt: Alexander Fuchs Fake Orgasm Genre: Dokumentarfilm Drehbuch: Jo Sol Hauptdarsteller: Lazlo Pearlman, Veronika Arauzo, Lydia Lunch, Jango Edwards, Beatriz Preciado

Knerten traut sich Genre: Komödie, Familienfilm Drehbuch: Birgitte Bratseth, Anne-C. Vestly Hauptdarsteller: Per Schaaning, Adrian Grønnevik Smith, Petrus Andreas Christensen, Pernille Sørensen, Jan Gunnar Røise, Amalie Blankholm Heggemsnes, Per Jansen

Haus der Sünde Genre: Drama Drehbuch: Bertrand Bonello Hauptdarsteller: Jasmine Trinca, Louis-Do de Lencquesaing, Hafsia Herzi, Noémie Lvovsky, Adele Haenel, Céline Sallette

Kinostart: 12.04.2012 Martha Marcy May Marlene Genre: Thriller Drehbuch: Sean Durkin Hauptdarsteller: John Hawkes, Hugh Dancy, Brady Corbet, Elizabeth Olsen, Sarah Paulson

Frankfurt Coincidences Genre: Drama Drehbuch: Enkelejd Lluca Hauptdarsteller: David Wurawa, Bolor Sharkhuukhen, Benedikt Blaskovic, Teodora Djuric, Ulrich Günther, Reiner Wagner

Battleship Genre: Action Drehbuch: Jon Hoeber, Erich Hoeber Hauptdarsteller: Liam Neeson, Brooklyn Decker, Taylor Kitsch, Alexander Skarsgård, Josh Pence

My Week with Marilyn Genre: Drama Drehbuch: Adrian Hodges, Colin Clark Hauptdarsteller: Michelle Williams, Judi Dench, Dougray Scott, Toby Jones, Kenneth Branagh, Emma Watson, Julia Ormond, Dominic Cooper, Eddie Redmayne

Einer wie Bruno Genre: Drama, Komödie Drehbuch: Marc O. Seng Hauptdarsteller: Christian Ulmen, Ursina Lardi, Lola Dockhorn, Hans Werner Meyer, Janina Fautz The Grey - Unter Wölfen Genre: Action Drehbuch: Joe Carnahan, Ian Mackenzie Jeffers Hauptdarsteller: Liam Neeson, Dallas Roberts, Dermot Mulroney, Joe Anderson, Nonso Anozie, Frank Grillo, James Badge Dale, Ben Bray Monsieur Lazhar Genre: Drama, Komödie Drehbuch: Philippe Falardeau Hauptdarsteller: Danielle Proulx, Mohamed Fellag, Sophie Nélisse, Émilien Néron, Brigitte Poupart

Starbuck Genre: Komödie Drehbuch: Ken Scott, Martin Petit Hauptdarsteller: Antoine Bertrand, Patrick Huard, Julie LeBreton, Patrick Martin, Sarah-Jeanne Labrosse Die Königin und der Leibarzt Genre: Drama, Geschichte Drehbuch: Nikolaj Arcel, Rasmus Heisterberg Hauptdarsteller: Mads Mikkelsen, Trine Dyrholm, David Dencik, William Jøhnk Nielsen, Alicia Vikander, Mikkel Følsgaard.


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Frauen filmen anders Int. Frauenfilmfestival Dortmund/Köln 17. - 22.04. in Köln „Nur acht Prozent der Kameraleute sind Frauen,“ sagt die KHMProfessorin und Juryvorsitzende Sophie Mantigneux und unterstreicht damit die Bedeutung des Nationalen Nachwuchspreises für Bildgestalterinnen.

(Libanon/ Frankreich 2010). Die Journalistin arbeitete mit internationalen Teams in verschiedenen arabischen Ländern an Dokumentarfilmen, bevor sie mitten im libanesischen Bürgerkrieg der 1980er Jahre mit Spielfilmproduktionen begann. Reihe: Panorama

Der mit 5000 Euro dotierte Preis für Kamerafrauen wird in diesem Jahr erstmals beim IFFF in Köln verliehen. Zuvor war die Vergabe des Preises für die Präsentation und Anerkennung der Arbeit von Kamerafrauen in Dortmund angesiedelt. Dass nur wenige Frauen in diesem Beruf aktiv sind, erklärt Mantigneux so:„Die Ausbildung von Frauen und Männern funktioniert gleichermaßen gut, doch danach haben Frauen nicht zuletzt aufgrund der besonderen Arbeitssituation mehr Schwierigkeiten, sich auf dem Markt zu etablieren.“ Im Vorfeld des Frauenfilmfestes hat die hochkarätige Jury bereits die diesjährigen Preisträgerinnen ermittelt: Julia Daschner erhält für ihre Kameraarbeit in dem Film Bergig den Preis für die beste Bildgestaltung in der Kategorie Spielfilm, und Eva Katharina Bühler wird für Der weiße Schatz und die Salzarbeiter von Caquena die Auszeichnung im Bereich Dokumentarfilm verliehen. Mit der Dokumentation über das weltweit vermutlich größte Lithiumvorkommen in Bolivien, Rohstoff für Handys, Laptops und Batterien, wird das Festival am 17. April eröffnet (Preisverleihung: 22. April). Preisträgerfilm eröffnet Festival Erstmals sind es in diesem Jahr sechs Tage statt bisher fünf, an denen das Frauenfilmfestival rund 80 Filme zeigt. Die Auswahl war nicht leicht für die Jury, denn immerhin mussten im Vorfeld rund 800 Filme gesichtet werden. Der Fokus liegt 2012 auf dem arabischen Raum: Die insgesamt sieben Filme von Regisseurinnen und Filmemacherinnen aus Nordafrika und dem Nahen Osten sind in der Zeit vor dem so genannten arabischen Frühling entstanden. Sie erzählen Geschichten aus diesem Kulturraum, sind Spiegel des dort vorherrschenden Frauenbildes. Viele der gezeigten Filme gehen der Frage nach: Welche Geschichten erzählen arabische Regisseurinnen und wie sehen ihre Frauenfiguren aus? Amal Ramsis etwa hat ihren Film Forbidden über das Leben und die Repressionen in Ägypten am Tag fertig gestellt, als die Revolution begann. „What‘s going on?“, so der Titel des Länderschwerpunktes, ist gleichzeitig auch eine experimentelle Langspielfilmproduktion der Regisseurin Jocelyne Saab

Besonderes Highlight des Festivals ist die Reihe Panorama. Sie bündelt eine große Formen- und Themenvielfalt, angefangen vom Spielfilm mit Fokus auf starken Frauenfiguren, darunter auch UFO in her Eyes, der neuesten Spielfilmproduktion von Jurymitglied Xiaolu Guo, über experimentellen Film bis hin zu weltumspannenden Dokumentarfilmen. Herausragendes Beispiel dafür ist The Nymphs of Hindu Kush, in dem die griechische Regisseurin Anneta Papathanasiou die weitgehend unbekannte Welt der Kalasha vorstellt. Die kleine Volksgruppe kämpft dafür, ihre traditionelle Kultur und Religion im Spannungsfeld zwischen muslimischer Mehrheitsgesellschaft und den Herausforderungen der Moderne zu bewahren. Internationale Ausrichtung Die Veranstalterinnen des IFFF freuen sich, viele Expertinnen anderer internationaler Frauenfilmfestivals in Köln begrüßen zu dürfen. Neben dem New Yorker Verleih „Women make movies“, der in Köln zu seinem 40. Geburtstag eine Auswahl seiner Filme zeigt, wurde „Birds Eye View“, das britische Frauenfilmfestival, eingeladen, in Köln den umstrittenen und ausgezeichneten Thriller We Need to Talk About Kevin von Lynne Ramsay (Bester britischer Independentfilm 2011) zu präsentieren. Darin geht es um den inneren Zwist einer Mutter (Tilda Swinton), deren Sohn völlig ausgerastet ist und den Tod vieler Menschen verursacht hat. Die Präsenz vieler ausländischer Gäste, darunter auch Vertreterinnen neu gegründeter Frauenfilmfestivals in Lateinamerika, nehmen die Veranstalterinnen zum Anlass, die Frage: „Frauenfilmfestival – braucht es das (noch)?“ zu diskutieren. Schulfilmprogramm Medienkompetenz gewinnt zunehmende Bedeutung im schulischen Bereich. Ein wichtiger Baustein dabei ist Filmbildung. Auch diesen Bereich deckt das IFFF mit einem umfangreichen Schulfilmprogramm mit sieben Vorführungen kurzer und langer Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilme ab. Alle Filme haben einen Bezug zu konkreten

Unterrichtsthemen und –fächern. Highlights: das Workshopangebot „Tricksen mit Trickfilm“ (18.4.), Kurzfilme übersetzen – ein Programm für den Fremdsprachenunterricht (19.4), sowie „Der Mondmann“ (20.4.) in Zusammenarbeit mit der Komponistin Martina Eisenreich, die die Wirkung der Musik auf die Bilder erklärt. Veranstaltungsorte sind Odeon, Filmforum NRW, Filmpalette, COMEDIA-Theater, Altes Pfandhaus und KunstSalon./as Programm & Aktuelle Informationen: www.frauenfilmfestival.eu 7. Workshop FILM zur Berufsorientierung für Mädchen ab 16 Jahren: „Frauen führen Regie“ 20.- 22. 4. 2012 in Köln in Kooperation mit der KHM Teilnahmegebühr 50 € inkl. Unterkunft Info: Eva Marx, Tel. 0221/5028747 Anmeldung bis 4.4. unter www.frauenfilmfestival.eu – Girls Focus Ein Bericht unserer Chef-Redakteurin

Anne Siebertz second magazine Köln

/second-magazine.de

Kölsche Filmmatinée Am Sonntag, den 8.April gibt es auf vielfachen Wunsch um 11:30 Uhr ein Wiedersehen mit dem Kölschen Boxidol

Peter Müller "De Aap" mit dem WDR-Film von Sigrid Sünkler und Dieter Oeckl "Ring Frei - Peter Müller zum 60."und es gibt ein Wiedersehen mit dem legendären Affen "Petermann" aus dem Kölner Zoo. Ich freue mich, wenn wir uns sehen, am 8.Mai um 11:30 Uhr im OdeonKino auf der Severinsstrasse 83 - 7 Euro unter 31 31 10 oder an der Kinokasse

Programm Filmfestival DIENSTAG, 17. APRIL 19.00 | Odeon | Festivaleröffnung Der weiße Schatz und die Salzarbeiter von Caquena MITTWOCH, 18. APRIL 9.30 | Filmforum Tricksen mit Trickfilm - Schulfilmprogramm Backe Backe Kuchen Stromsparen Was da lebt Zukunft 11.30 | Filmforum Schulfilmprogramm A pas de loup 16.00 | Filmforum Die arabische Welt Forbidden 17.30 | Odeon 1 Debüt-Spielfilmwettbewerb 17 Filles 18.00 | Filmpalette begehrt! Vortrag: Ungehörig verUneindeutigt 20.00 | Filmforum Panorama Monster Attack Nichts für die Ewigkeit 20.00 | Filmpalette Die arabische Welt Marock 20.00 | Odeon 1 Debüt-Spielfilmwettbewerb Zephyr 22.00 | Odeon 1 Panorama The Off Hours DONNERSTAG, 19. APRIL 9.30 | Filmforum Kurzfilmprogramm für den Fremdsprachenunterricht Schulfilmprogramm Du soleil en hiver Hjältar (Heldinnen) Dicen (They Say) 11.20 | Filmforum Schulfilmprogramm Suicide Room 15.00 | Odeon 1 Panorama Entre nos mains 17.00 | Filmpalette begehrt! Finish Line Orchids - My Intersex Adventure 17.30 | Odeon 1 Debüt-Spielfilmwettbewerb Histórias Que só Existem Quando Lembradas 19.00 | Filmforum Special Starlite - 5 Filme von Frances Scholz 19.00 | Filmpalette Panorama / Polen KwieKulik A Piece of Summer Vakha and Magomed 20.00 | Odeon 1 Debüt-Spielfilmwettbewerb Nuit #1 21.00 | filmforum begehrt! All about Love 22.00 | Odeon 1 Panorama

FREITAG, 20. APRIL 9.30 | filmforum Schulfilmprogramm One Way - A Tuareg's Journey 11.30 | filmforum Schulfilmprogramm Mondmann 14.00 Altes Pfandhaus Diskussion: Frauenfilmfestivals im Dialog 15.00 | Odeon Preis für Bildgestalterinnen Bergig Der weiße Schatz und die Salzarbeiter von Caquena 15.30 | Filmforum begehrt! Transgender Kurzfilmprogramm Genderbusters Corpo Giusto Poker Face Was mann ist Something Blue Perception Ik Ben Een Meisje! 17.00 | Filmpalette Panorama Code Blue 17.30 | Odeon 1 Debüt-Spielfilmwettbewerb Salt White 18.00 | Filmforum Die arabische Welt What's Going On? 19.00 | Filmpalette Panorama München - Teheran The Day I Disappeared 20.00 | Filmforum Birds Eye View zu Gast in Köln We Need to Talk about Kevin 20.00 | Odeon 1 Debüt-Spielfilmwettbewerb Spanien 20.00 KunstSalon CD-Release + Konzert: Martina Eisenreich Quartett 22.00 | Odeon 1 Panorama / Mutationen Was nicht in die Suppe kommt, geht ins Klo Magma La Sole, entre l'eau et le sable 12 Sketches on the Impossibility of Being Still Nogomet Body of War 22.15 | Filmforum begehrt! Slow Burn Codependent Lesbian Space Alien Seeks Same SAMSTAG, 21. APRIL 11.00 | Odeon 2 Werkstattgespräch Bildgestaltung Sophie Maintigneux im Gespräch mit Jana Marsik 12.00 | Filmforum Die arabische Welt Salata Baladi 14.00 | Filmforum Die arabische Welt Perforated Memory 15.00 | fFlmpalette Panorama L'Hypothèse du MokéléMbembé 16.00 | Filmforum Die arabische Welt

I Loved so Much 17.00 | Filmpalette begehrt! Generations Yes, We Are 17.30 | Odeon 1 Debüt-Spielfilmwettbewerb Return 18.00 | Filmforum Die arabische Welt Schildkrötenwut 19.00 | Filmpalette Panorama UFO in Her Eyes 20.00 | Filmforum Die arabische Welt Forbidden 20.00 | Odeon 1 Panorama / Lange Filmnacht 143 Wagnisse In Free Fall Das Translator The Woman Who Talks to Animals Nekropolis Wunderkammern Decrescendo Lucky Seven Ridestar Along the G-Line How to Pick Berries One Thousand Ways to Skin It Git Cut Noise The Child 22.00 | Filmforum begehrt! Chained! Mommy Is Coming SONNTAG, 22. APRIL 11.30 | Filmforum Die arabische Welt Das Schweigen des Palastes 12.00 | Filmpalette film-dienst präsentiert Mark Lombardi - Kunst und Konspiration 14.00 | Filmforum begehrt! I Love Mixed Shorts Ms. Thing Beastliness Secrects of a Sister The Queer Umbrella Birthday The Inside Out The Not So Subtle Subtext Players Butch Tits Super Power 2 Sisters, 1 Closet The Girl Bunnies. Big Tree 14.00 | Filmpalette Panorama Femme d'Afrique The Nymphs of Hindu Kush 14.00 | Odeon 2 Die arabische Welt Voices from Exile - Werkstattgespräch Maysoon Pachachi 16.00 | Filmforum Panorama El Lugar Más Pequeño 16.00 | Filmpalette Women Make Movies zu Gast in Köln Illusions Night Cries - A Rural Tragedy The Body Beautiful All Water Has a Perfect Memory 16.00 | Odeon 1 Debüt-Spielfilmwettbewerb Sur la planche 19.00 | Odeon Preisverleihung


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Zurück ins Leben Behinderter Darsteller berichtet Seconds in einem Live-Telefon Interview, wie Amerikaner mit Behinderten umgehen und welche Perspektven diese Menschen haben GREG GADSON (Mick), who makes his professional acting debut in Battleship, is an active U.S. Army Col. and West Point graduate with 22 years of military service who lost both legs leading a battalion in Iraq in 2007. A highly decorated lieutenant colonel at the time (he recently was promoted to full Colonel), Gadson was commander of the 2nd Battalion, 32nd Field Artillery in Iraq when, on the evening of May 7, 2007, he was severely wounded by an IED. Despite this, Gadson remains on active duty service in the military and continues to inspire many with his message of courage, perseverance, determination and teamwork. The Chesapeake, Virginia, native played football for Indian Hills High School before enrolling in West Point. He was commissioned as a 2nd Lieutenant of Field Artillery in 1989, following graduation from the United States Military Academy at West Point (USMA). He has served in every major global conflict of the past two decades, including Operation Desert Shield/Storm (Kuwait), Operation Joint Forge (Bosnia-Herzegovina), Operation Enduring Freedom (Afghanistan) and Operation Iraqi Freedom (Iraq). His awards include three Bronze Stars, the Purple Heart, Meritorious Service Medal and the Army Commendation Medal. He is a graduate of Command and General Staff College at Fort Leavenworth, Kansas, and holds a

masters in information systems from Webster University and a masters in policy management from Georgetown University. His honors also include the July 2010, appointment as the new Director of the Army Wounded Warrior Program (AW2). In addition to his military service, Gadson was named honorary co-captain of the NFL’s New York Giants in 2008. GREG GADSON (Mick), who makes his professional acting debut in Battleship, is an active U.S. Army Col. and West Point graduate with 22 years of military service who lost both legs leading a battalion in Iraq in 2007. A highly decorated lieutenant colonel at the time (he recently was promoted to full Colonel), Gadson was commander of the 2nd Battalion, 32nd Field Artillery in Iraq when, on the evening of May 7, 2007, he was severely wounded by an IED. Despite this, Gadson remains on active duty service in the military and continues to inspire many with his message of courage, perseverance, determination and teamwork. The Chesapeake, Virginia, native played football for Indian Hills High School before enrolling in West Point. He was commissioned as a 2nd Lieutenant of Field Artillery in 1989, following graduation from the United States Military Academy at West Point (USMA). He has served in every major global conflict of the past two decades, inclu-

ding Operation Desert Shield/Storm (Kuwait), Operation Joint Forge (Bosnia-Herzegovina), Operation Enduring Freedom (Afghanistan) and Operation Iraqi Freedom (Iraq). His awards include three Bronze Stars, the Purple Heart, Meritorious Service Medal and the Army Commendation Medal. He is a graduate of Command and General Staff College at Fort Leavenworth, Kansas, and holds a masters in information systems from Webster University and a masters in policy management from Georgetown University. His honors also include the July 2010, appointment as the new Director of the Army Wounded Warrior Program (AW2). In addition to his military service, Gadson was named honorary co-captain of the NFL’s New York Giants in 2008. GREG GADSON (Mick), who makes his professional acting debut in Battleship, is an active U.S. Army Col. and West Point graduate with 22 years of military service who lost both legs leading a battalion in Iraq in 2007. A highly decorated lieutenant colonel at the time (he recently was promoted to full Colonel), Gadson was commander of the 2nd Battalion, 32nd Field Artillery in Iraq when, on the evening of May 7, 2007, he was severely wounded by an IED. Despite this, Gadson remains on active duty service in the military and continues to inspire many with his message of courage, per-

Interview folgt

Besetzung: Regie: Drehbuch: Produzenten:

severance, determination and teamwork. The Chesapeake, Virginia, native played football for Indian Hills High School before enrolling in West Point. He was commissioned as a 2nd Lieutenant of Field Artillery in 1989, following graduation from the United States Military Academy at West Point (USMA). He has served in every major global conflict of the past two decades, including Operation Desert Shield/Storm (Kuwait), Operation Joint Forge (Bosnia-Herzegovina), Operation Enduring Freedom (Afghanistan) and Operation Iraqi Freedom (Iraq). His awards include three Bronze Stars, the Purple Heart, Meritorious Service Medal and the Army Com-

mendation Medal. He is a graduate of Command and General Staff College at Fort Leavenworth, Kansas, and holds a masters in information systems from Webster University and a masters in policy management from Georgetown University. His honors also include the July 2010, appointment as the new Director of the Army Wounded Warrior Program (AW2). In addition to his military service, Gadson was named honorary co-captain of the NFL’s New York Giants in 2008.

Liam Neeson, Alexander Skarsgård, Taylor Kitsch, Brooklyn Decker, Rihanna Peter Berg Erich Hoeber, Jon Hoeber, Peter Berg, Duncan Henderson, Sara Aubrey, Scott Stuber, Brian Goldner, Bennett Schneir

Kaum ein Offizier hat je in der US-Navy derart schnell Karriere gemacht wie Alex Hopper (Taylor Kitsch). Aber dann begeht er einen Fehler, der ihn die Laufbahn kosten könnte: Er verliebt sich ausgerechnet in Sam (Brooklyn Decker), die Tochter seines Admirals (Liam Neeson). Ein Problem, bei dem ihm auch sein älterer Bruder Stone (Alexander Skarsgård), Kommandeur der USS Samson, nicht helfen kann. Alex bleibt allerdings wenig Zeit, über sein Schicksal nachzugrübeln, denn bei einem internationalen Seemanöver im Pazifik gerät seine Einheit in eine Situation, auf die sie auch die beste Militärschule nicht vorbereiten konnte: Mitten auf dem Ozean wird die Flotte von den gigantischen Kampfmaschinen einer außerirdischen Macht angegriffen. Peter Berg (Hancock) inszeniert die Verfilmung von Battleship als episch angelegtes Action-Abenteuer, das von den TransformersVeteranen Brian Goldner und Bennett Schneir produziert wird. Mit dabei ist Pop-Ikone Rihanna in ihrer ersten Kinorolle als Waffenexpertin Lt. Raikes.


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Blick zurück in die Zeit WDR feiert 40 Jahre Zeitzeichen Wenn es allmorgendlich kurz nach den Neun-Uhr-Nachrichten auf WDR 5 oder um Viertel vor sechs auf WDR 3 piept, wird es für passionierte Radiohörer spannend: Zeit für das ZeitZeichen, eine viertelstündige Mischung aus Information, Bildung und Unterhaltung. Vor vierzig Jahren, am 4. April 1972, war die Sendung zum ersten Mal zu hören. Und seit diesem Tag heißt es täglich zur gleichen Zeit: „ZeitZeichen - Stichtag heute ...“ Ob Reportage, Mini-Hörspiel, Feature oder gebauter Beitrag: 40 Jahre oder 14.609 Tage ZeitZeichen stehen für einen unvorstellbar großen Sack voll Informationen zu einer breiten Themenvielfalt: Geschichten zur Geschichte, Politik, Gesellschaft, Kultur. Geschichten über herausragende Persönlichkeiten, Erfinder, Entdecker. Geschichten über Vorreiter und Weltenbummler, über Literaten und Komponisten. Zu den so genannten „Pflicht-Stichtagen“ wie etwa dem 300. Geburtstag Friedrichs des Großen oder zu 20 Jahren Wiedervereinigung gesellen sich Beiträge über weniger bekannte Ereignisse oder Personen: Das können Biografien von Randfiguren sein, Histörchen über Zufälle, die die Welt veränderten oder Nahrungsmittel wie die Currywurst, die aus keiner Imbissbude mehr wegzudenken sind. Um immer neue Ideen für jeden der 365 Stichtage eines Jahres zu finden, greift die ZeitZeichen-Redaktion unter der Leitung von Ronald Feisel mitunter Anregungen von Hörern und Autoren auf. Für

WDR-Hörspieltipps April- 2012 Dionysos Deutschland Von Tom Peuckert Komposition: Hendrik Meyer Regie: Leonard Koppelmann Produktion: WDR 2005/59‘ Fr 27.4.: 23:05 WDR 3 Am 26. April 2002, dem Tag der letzten Abiturklausur, betrat der 19-jährige Robert Steinhäuser das Gutenberggymnasium in Erfurt. Binnen 20 Minuten tötete er 16 Menschen, bevor er sich selbst erschoss. Tom Peuckert taucht in seinem Hörspiel in deutsche Amoklandschaften ab. Gladbeck, Heldrungen und Erfurt. In drei Episoden schildern fiktive Täter und Opfer ihre Eindrücke und Beweggründe. Der imaginierte, wahnsinnige Sturzbach von Überlegungen, die zur Amoktat von Erfurt geführt haben mögen. Der doppelte Monolog des einsamen, nichts ahnenden Wanderers und des sich für auserwählt haltenden Polizisten kurz vor dem Todesschuss. Die Paranoia der Gewalthandlungen wird zerlegt in die Miniaturbruchstücke, aus denen diese Taten sich zusammengeballt haben. -------------------Die Therapeuten-Story Von Carey Harrison aus dem Amerikanischen von Gaby Hertel Regie: Norbert Schaeffer Produktion: DLR 1999/48‘ Di. 3.4.: 20.05 WDR 5 Mitten in der Nacht erreicht den braven Steven der verzweifelte Anruf eines ehemaligen Patienten. Mit erstickter Stimme meldet der sich per Mobiltelefon aus dem eigenen Sarg und wähnt sich lebendig begraben. „Sie sind nicht im Sarg. Verstehen Sie? Wir telefonieren doch gerade“, beru-

die vertiefende Recherche steht unter anderem die Datenbank „ARD-Zeitlupe“ mit über 250.000 Einträgen zur Verfügung. Für jeden Tag kommen zwischen 60 und 80 Geburtstage, Todestage oder wichtige Ereignisse in Frage. Daraus trifft die Redaktion eine Vorauswahl aus rund 30 Themen. Welches der vorgeschlagenen Themen dann wirklich zu einem „Stichtag“ wird, hängt von vielen Kriterien ab: Zunächst natürlich von der Frage, ob das Thema schon einmal behandelt wurde. Wichtig ist jedoch auch, ob es für den vorgesehenhen Sendetag geeignet ist. Manches passt trotz 30oder 50-jährigem Jubiläum nicht zum Anlass des Tages. So sollte etwa „die Geschichte der Gummibärchen - wenn möglich - am Karfreitag vermieden werden,“ sagt Redaktionschef Ronald Feisel. Unter den Autoren der unterhaltsamen Viertelstundenbeiträge finden sich bekannte Persönlichkeiten wie der Journalist und Washington-Korrespondent Klaus-Jürgen Haller, Heinrich Vormweg, einer der profiliertesten deutschen Literaturkritiker oder auch Marianne Lienau, die für WDR 3 die Sendung „Kritisches Tagebuch“ entwickelte. Um das zeitgeschichtliche Jubiläum gebührend zu feiern, strahlt der WDR am ersten und vierten April mehrere Sondersendungen zum ZeitZeichen aus (siehe Kasten). Die Redaktion feierte den Geburtstag mit hochkarätigen Gästen an dem historisch bedeutenden Ort in Münster, wo 1648 der Westfälische Frieden verhandelt wurde. Am 18. März wurde dort die Frage: „Geschichte – Warum?“ diskutiert mit Prof. Ian Kershigt der Psychiater und zitiert Sigmund Freud. Aber was tun gegen den eigenen Zweifel? Muss man nicht doch auf den Friedhof von St. Catherine’s im irischen Malahide fahren und den klaustrophobischen Kneipenbesitzer Paddy O’Gorman ausgraben? Ein Notturno für zwei Mobiltelefone. -----------------------Aus der Reihe: Schämt Euch! Karoshi – Arbeite dich tot Von Matthias Kapohl Regie: der Autor Produktion: WDR 2012/55‘ Mo. 23.4.: 23.05 WDR 3 open: pop drei DI. 24.4.: 23:00 1Live Plan B Soundstories Burnout ist out – Boreout ist in! Ein als Kreativlabor getarntes Containerdorf mit Sterbezimmern für Mitarbeiter auf dem Abstellgleis. Karoshi. Nach realen Vorbildern geplant soll dieses Creative Lab die Personalstrategie im Verlagshaus Karlton & Kurd revolutionieren. Ein moderner Karriere-Zehnkampf beginnt: Gegen Sozialgesetze und durch die Lücken des Arbeitsrechts, gegen sich selbst und gegen die anderen. Marc, der aufstrebende Familienvater und Hannah, die Single-Karrierefrau. Beide kämpfen um die Leitung des Creative Lab und K&K um die Geheimhaltung der kalkulierten KaroshiStatistik. Wer gewinnt? Zwischen Boreout und Burnout suchen alle ihre Work-LifeBalance nach dem kognitiven DissonanzModell. Bis zum Umfallen. -------------------------Aus der Reihe: Suite Africaine This is Lagos! Von Emeka Ogboh Realisation: der Autor Produktion: WDR 2012/50‘ Fr. 20.4.: 23.05 WDR 3 Der Klang dieser Stadt verändert sich während wir zuhören. Die 8-Millionen-

haw (bedeutender Hitler-Biograf, Träger des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung 2012), Marianne Birthler (2000 – 2011 Stasi-Beauftragte der Bundesregierung), Kirsten Boie (mehrfach ausgezeichnete Kinder- und Jugendbuchautorin, u.a. „Der kleine Ritter Trenk“). Damit mit den zeitgeschichtlichen Beiträgen nicht nur eine Stammhörerschaft erreicht wird, entwickelte die ZeitZeichen-Redaktion 2001 für Schulklassen, Universitäten oder angehende Lehrer das kostenlose Workshop-Angebot „GeschichtsZeit“. Gut vierzig Mal pro Jahr wird damit der Geschichtsunterricht in Köln oder in Dortmund, oder auf speziel-

len Wunsch auch vor Ort in den Schulen oder Hochschulen, lebendig.

Metropole am Golf von Guinea belegt auf der Liste der am schnellsten wachsenden Städte der Welt den 7. Platz. Der nigerianische Videokunst-Pionier Emeka Ogboh ist ein engagierter Chronist dieser Entwicklung. Seit einigen Jahren arbeitet Ogboh auch akustisch und dokumentiert jenseits touristischer Romantisierungen die wandelnde Soundscape der Megacity Lagos: Die Litanei der Bushaltestellen wird vom Gehupe ungeduldiger Autofahrer akzentuiert. Straßenhändler versuchen mit erhobener Stimme die Aufmerksamkeit möglicher Kunden zu erregen und konkurrieren dabei mit auf maximaler Verstärkung agierenden Anlagen der Musikverkäufer, aus denen Fuji, Afro beat, Highlife, Hip-hop, Reggae oder Weihnachtslieder dröhnen. Außerdem reden Prediger, Sportkommentatoren, Bettler, Finanz-Analysten und die städtischen Klatschtanten, die man hier „Amebos“ nennt, auf uns ein. This is Lagos! ---------------Aus der Reihe Suite Africaine Sebenza e-mine - Johannesburg Mix Von Philip Miller und Lucia Ronchetti Realisation: die Autoren Produktion: DKULTUR/ GoethonMain Center - Johannesburg 2011/50‘ Fr. 13.4.: 23:05 WDR 3 „Sebenza e-mine“ (Zulu) bezeichnet das Einfahren in einen Schacht. In den Goldminen von Gauteng wird seit über 100 Jahren die schwarze Bevölkerung Südafrikas ausgebeutet. Während das Edelmetall unter lebensgefährlichen Bedingungen zu Tage gefördert wird, bleibt ein anderer Reichtum unter der Erde: Die Gesänge der Bergleute spiegeln die vielfältigen Musiktraditionen des Landes. Lucia Ronchetti und Philip Miller laden zu einer nächtlichen Führung durch das unterirdische Labyrinth von Stimmen und Geräuschen.

Wie entsteht ein Hörspiel

Mitmachaktion Auch die Hörerinnen und Hörer können sich am Geburtstag des ZeitZeichens beteiligen: Per Internet oder per Postkarte (im Buchhandel erhältlich) entscheiden sie mit ihrer Abstimmung darüber, welches die fünf beliebtesten ZeitZeichen aller Zeiten sind. Man darf gespannt sein./as Mehrere Sondersendungen zum Jubiläum auf WDR 3 und WDR 5 So. 1.4.: 19.05 - 20.00 Uhr | WDR 3

„Kulturpolitisches Forum: Geschichte Warum?" Mitschnitt der ZeitZeichen-Jubiläumsveranstaltung vom 18. März aus dem Festsaal des Rathauses Münster Mi. 4.4.: 9.20 - 10.00 Uhr | WDR 5 „Tagesgespräch“ zum Thema „40 Jahre ZeitZeichen“ Mi. 4.4.: 20.05 - 22.00 Uhr | WDR 5 ZeitZeichen live mit den fünf beliebtesten Sendungen der ZeitZeichen- Hörer. ZeitZeichen täglich bei: WDR 5 – 9.05 Uhr WDR 3 – 17.45 Uhr

Seconds begleitet in den nächsten drei Ausgaben eine WDR Hörspiel Produktion Vom Skript bis zur Produktion.

Dreiteilige Serie ab der nächsten Ausgabe

In den 1950er hatte das Hörspiel Hochkonjunktur. Federführend in der Produktion waren damals die Rundfunkanstalten, und die Manuskripte lieferten bekannte Autoren wie Max Frisch oder Ingeborg Bachmann. Die Vorlage „Biedermeier und die Brandstifter“ von Max Frisch wurde sogar zuerst als Hörspiel vertont, bevor es zu dem berühmten Theaterstück umgeschrieben wurde. Auch heute erfreut sich das Hörspiel nach wie vor großer Beliebtheit, und nach wie vor sind es die Sendeanstalten des öffentlichrechtlichen Rundfunks, die viele der Produktionen realisieren.

Seit Mitte der 1990er Jahre ist an die Seite des Hörspiels das Hörbuch als „kleiner Bruder“ getreten. Technisch und qualitativ reicht es jedoch nicht an die aufwändigen Hörspielproduktionen mit einem Schauspieler pro Sprechrolle, Geräuschen und eigenen Musikkompositionen heran. Wir von der second magazine-Redaktion sind mit der Frage „Wie entsteht eigentlich ein Hörspiel?“ auf Spurensuche gegangen. Fündig geworden sind wir bei der Hörspielredaktion des WDR, die uns die Hintergrundinformationen lieferte, und in den hauseigenen Produktionsstudios, wo wir für unsere Leser den Weg vom Manuskript bis zur ausstrahlungsreifen Produktion verfolgt haben. Lesen Sie unsere dreiteilige Serie ab der nächsten Ausgabe.


exclusive interview

men in blues

28 Musik

April

second magazine

In Köln Kölner Menschen

Bargel & Heuser

Es ist Herbst 2011. Richard Bargel und Klaus "Major" Heuser betreten das Kölner Renaissance Studio. Und sie betreten Neuland. Zu diesem Zeitpunkt haben die beiden über hundert gemeinsame Live Auftritte in den Knochen. Sie tourten in den letzten eineinhalb Jahren mit Sascha Delbrouk am Bass und Marcus Rieck an den Drums kreuz und quer durch Clubs, Theater und den feinsten Hallen der Republik. Zusammen sind sie die "Men in Blues". Richard Bargel und der Major stehen erstmals zusammen im Studio. Klaus produziert und Richard singt. Sie spielen beide Gitarre - aber jeder auf seine eigene, unverwechselbare Art. Gemeinsam schreiben sie die Songs für das neue Album. So entstand ein Album mit zehn brandneuen Songs. Sie spannen den Bogen der rohen Energie ihrer Liveauftritte bis zu zurückgelehnten Songs in der Tradition von J.J.Cale. Die CD birgt einige Überraschungen. Das Line - Up wurde für die Produktion erweitert. Matthias Krauss spielt ein sehr gefühlvolles Grand Piano und Mario Argandoña überzeugt mit rhythmischen Akzenten als Percussionist. Jetztzeit. Es ist ein Dienstag im März 2012. Richard Bargel und Klaus "Major" Heuser betreten die Second Magazin Redaktion. Sie nehmen Platz auf der SecMag Couch und erzählen ihre Geschichte. Eine Geschichte voller Einblicke in ihr Leben. Men in Blues - das Interview SecMag: bei unseren Recherchen über die "Men in Blues" gab es viele Leute, die sich noch an die Zeit von Klaus "Major" Heuser

Infos: www.bargelheuser.de

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ch bin ein Frühaufsteher SecMag: Richard, du bist Bluesmusiker, Schriftsteller, Zeichner, Sprecher und Schauspieler. Wie bekommt man das alles unter einem Hut? Richard Bargel: Man muss sehr diszipliniert arbeiten und die Sachen auch auseinanderhalten. Wenn ich Musik mache, dann mache ich hauptsächlich Musik und die Schauspielerei, die ich im Moment auch wieder mache, die läuft dann in der Zeit, wo keine dringenden musikalischen Aufgaben auf mich warten. Also wenn wir demnächst wieder die neue Studio - CD vorbereiten und aufnehmen, wird die Schauspielerei wieder zurückgefahren. SecMag: Das bekommt man alles zeitlich hin? Respekt.Richard Bargel: aber ja. Ich bin zum Beispiel Frühaufsteher. Stehe meistens um sechs Uhr auf und dann ist der Tag meistens auch sehr lang.

M im Rösrather Whiskey Bill erinnern konnten. Klaus Heuser: das haben die Leute gesagt? SecMag: ja, tatsächlich. Sie konnten sich sogar an deine Gitarre und die Farbe erinnern. Klaus Heuser: das Herstellungsdatum der Gitarre weiß ich nicht mehr. Die habe ich damals gebraucht gekauft und damals hat man nicht so geforscht, welche Baureihe wann gebaut wurde. Es war auf jeden Fall eine alte, schwarze Les Paul Custom. SecMag: aber die Geschichte mit dem Rösrather Whiskey Bill stimmt, oder? Das ist doch mindestens dreißig Jahre her? Klaus Heuser: das wundert mich jetzt sehr, dass sich da noch Leute dran erinnern können. Da war ich 17. Jetzt bin ich 55, da kannst du selber drüber nachdenen (lacht). Aber das war eigentlich echt eine sehr schöne Zeit für mich. Ich war damals noch in der Schule, und da ich schon relativ früh auf eigene Füße stehen wollte, habe ich eine gute Möglichkeit gefunden, relativ viel Geld für mein Alter zu verdienen. Ich habe viermal die Woche wie man heute sagen würde, „Tanzmusik“ gemacht. Allerdings war damals "Tanzmusik machen" einfach die Charts rauf und runter spielen. Insofern hab ich da ziemlich viel gelernt. Damals war Santana sehr angesagt und Smokie und dann gab`s da noch die Bee Gees und viele andere angesagte Bands. Und deswegen kann ich das ganze Repertoire von früher heute noch runterspielen. Ich musste mich dann auch relativ früh mit Sachen wie Arrangements und Gitarrenstilen und verschiedenen Techniken befassen. Geschadet hat mir das nicht. Abgesehen davon, dass man schon als 17jähriger vier bis fünf Mal die Woche auf der Bühne steht und das bis fünf Stunden am Abend. Wir haben immer von 20 Uhr bis 1 Uhr gespielt, ein bis zwei Pausen dazwischen. Das ist so keine schlechte Ausbildung gewesen, würde ich mal sagen. ie Eltern fanden das auch nicht so toll. Und dann hatte es noch einen anderen Vorteil gehabt: Wenn man da ein Monatsengagement hatte, verdiente ich 400 bis 500 DM im Monat. Das war für einen Jungen, der noch in der 12. Klasse in der Schule war, unheimlich viel Geld.

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Das einzige Problem war nur, dass ich morgens natürlich ziemlich müde war, wenn ich in die Schule musste. Meine Eltern fanden das, glaube ich, auch nicht so toll. Aber die haben das auch nicht mitbekommen, dass ich immer so spät nach Hause gekommen bin. Ich hab noch vier Geschwister und wir waren eine relativ große Familie. Oma wohnte auch noch da. Meine Eltern haben meistens schon geschlafen und morgens wurde ich dann geweckt. Aber ich glaube nicht, dass meine Eltern mitbekommen haben, dass ich manchmal erst um drei Uhr nach Hause gekommen bin. Sonst hätten die das vielleicht auch gar nicht so toll gefunden. So gesehen war das für mich eine tolle Sache, denn ich war relativ unabhängig von zu Hause. Ihr kennt das ja noch vielleicht von früher, wenn du da einen strengen Vater hast, der dann mit so Sachen kommt wie „du kriegst dann kein Geld“ oder „das darfst du nicht“. Da war ich dann unabhängig und konnte sagen: „Ist mir egal. Ich hab selber Geld".

1970

kamen die schwarzen BluesmusikerSecMag: Richard, wie war das bei dir zu dem Zeitpunkt als Klaus auf der Bühne gestanden hat. Hast du da auch schon Musik gemacht? Du warst ja Mitbegründer der deutschen Bluesszene? Richard Bargel: ja, ich war da einer der Ersten. In der 60er Jahren, da gab es ja keine richtige Bluesszene. Die ersten schwarzen Bluesmusiker kamen ja mit dem Folkblues - Festival hier rüber. Und ich hatte mit zwölf Jahren angefangen Gitarre zu spielen und war eigentlich zu erst in der Folkszene drin, ich habe viel in so Folksclubs gespielt. Die gab es ja damals an jeder Ecke. Ab 1970 kamen dann die schwarzen Bluesmusiker, unabhängig von diesen Folk - Festivals auch für Einzelkonzerte zu uns. Und die habe ich dann versucht, soviel wie möglich zu sehen. Damals konnte man jeden Tag woanders spielen. Und ich habe dann auch viele schwarze Bluesmusiker in den 70er Jahren getroffen, weil wir auf gemeinsamen Festivals waren oder gemeinsamen Clubkonzerten. Komischerweise sind das ganz viele Pianisten, die hier rüber

gekommen sind, teilweise auch hier geblieben sind. So wie Memphis Slim in Paris oder Champion Jack Dupree. In Hannover hat der sich niedergelassen. Und vor Kurzem ist einer von den Alten, den ich auch gut kannte, gestorben. Es war der Louisiana Red, der sich auch in Hannover niedergelassen hat. Es gab dann auch unheimlich viele Kontakte auch mit US - amerikanischen Bluesmusikern.

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is der Jugendschutz kam SecMag: Klaus, zurück zu deiner "Whiskey Bill" Zeit. Das hast du bis zu dem Zeitpunkt gemacht, als du damals Wolfgang Niedecken kennengelernt hast? Klaus Heuser: nee (lacht) SecMag: von da an ging es direkt zu BAP? Oder wie war das damals? Klaus Heuser: ich wollte ja klassische Gitarre studieren und habe auch sehr viel geübt und habe dann nach zwei Jahren aufgehört. Ich habe ja dann noch Ersatzdienst gemacht. Ich muss da aber noch `ne lustige Geschichte zu erzählen. Ich war dann natürlich nicht die ganze Zeit siebzehn Jahre alt, als ich Tanzmusik gemacht habe. Ich bin dann auch zum Glück auch 18 geworden. Das Problem war, als ich noch siebzehn war, kam immer der Jugendschutz vom Ordnungsamt. Dann haben die mich da hinter der Bühne hinter den Verstärkern versteckt, weil ich ja eigentlich gar nicht so lange wach bleiben durfte, geschweige denn so lange spielen. Es war lustig. Ich hab dann ja aufgehört. Als ich meinen Ersatzdienst gemacht habe, hatte ich nur die Möglichkeit weiter Musik zu machen, indem ich immer die Frühschicht übernommen habe. Das war dann noch früher als die Schule und das war auf Dauer echt nicht auszuhalten. Wenn du dann um drei Uhr ins Bett gehst, und musst um sechs Uhr dann im Altersheim irgendwie wieder arbeiten. Das war echt hart. Irgendwann war auch der Ersatzdienst vorbei und habe mich dann eigentlich hauptsächlich auf die Konzertgitarre konzentriert. Ich hatte mehrere eigene Bands, die ich selber geführt hatte. Und dann kam dann halt die Sache mit Wolfgang. Da wohnte ich allerdings schon in Köln, weil ich in hier Musik und Germanistik studiert habe. Den Rest der Geschichte kennt ihr ja.

it der Musik bin ich groß gewordenSecMag: Ihr habt euch durch einen Zufall in Bonn kennengelernt. Das war 2008. Da ging es in einer Talkshow um Gitarristen und Gitarren. Wie war das in Bonn? Klaus Heuser: nein. Das war so, dass in der Harmonie in Bonn so `ne Talkshow gemacht wurde und das Thema war halt "Gitarristen". Da waren wir beide eingeladen. Wir kannten uns nur vom sogenannten "Hören - Sagen". Jeder wusste, wer der andere war. Aber großartig zusammen gesprochen hatten wir eigentlich nie und dann hat man mich gebeten, ob ich da nicht was spielen könnte. Da hab ich gedacht: „Was soll ich denn da alleine spielen?" Ich hatte auch ehrlich keine große Lust und habe dann geguckt, wer da sonst noch spielt. Und von allen anderen, die da spielten, muss ich zu meiner Schande gestehen, kannte ich keinen. Von Richard hatte ich zumindest schon mal den Namen gehört und wusste, dass er Blues spielt. Und dann habe ich, wie das heute einfach ist, im Internet geforscht, ihn angerufen und gesagt „Hast du keine Lust mit mir zusammen etwas zu spielen?“ So ist das Ganze entstanden. Und dann haben wir so ein paar Songs zusammengespielt und die Leute fanden das auch recht gut. Wir haben uns gedacht, wir können das gerne noch mal wiederholen, wenn mal was ansteht. Das hat allerdings lange gedauert. Richard Bargel: das war Ende 2008 und ein Jahr später habe ich Klaus angerufen. Ich hatte hier im Pfandhaus ein Konzert veranstaltet und wollte ihn als Gast eingeladen. Dafür haben wir zusammen geprobt. Erst hieß es, erst solle er drei Stücke spielen und dann wurde daraus doch mehr und noch mehr und noch mehr … Und dann hatten wir ein ganzes Abendprogramm zusammen und so haben wir angefangen. Erstmal als Duo. Aber ich hatte zu diesem Zeitpunkt schon ein Trio zusammengestellt mit Bass und Schlagzeug. Die haben wir dann dazu geholt und so kam dann auch die Band zusammen. SecMag: Klaus, du magst Countrymusik, du magst Rockmusik und bist auch anderen Musikstilen sehr aufgeschlossen. Hattest du auch schon immer ein besonderes Verhältnis zur Bluesmusik gehabt? Klaus Heuser: ja natürlich. Das ist ja auch im Prinzip die Musik, mit der ich groß geworden bin. Die Beatbands aus der Zeit, beziehungsweise die sich Beatbands nann-


TEMPERAMENTE

DANGEROUS SCENE

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CULTURE

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SPONTANEOUS

FLAMMABLE

ten, wollten ja eigentlich auch alle `ne Bluesband sein. Und die hatten ja auch alle ihren Ursprung im Blues. Von den Stones angefangen bis zu den Animals, oder die Yardbirds. Diese ganze Geschichte mit Alexis Corner. Oder John Mayall, die beiden ganz großen Gitarristen. Die sind ja alle mal bei diesen beiden in der Band gewesen. Wer hat denn Jeff Beck, Eric Clapton abgelöst? Und Peter Green war da auch noch da. Wenn man sich mal die Geschichte ansieht, welche Leute angefangen von Led Zeppelin bis sonst was durch die Schule von John Mayall und Alexis Corner gegangen sind. Das war schon wahnsinnig. Und die haben mich natürlich beeinflusst. Insofern bin ich dann auch mit dem Blues groß geworden. Ich interessiere mich grundsätzlich für jede Art von Musik. Das Einzige, was ich nicht besonders leiden mag, ist Oper oder Operette. Da hört es dann bei mir auf. Das mag ich nicht aber ansonsten bin ich für alles offen. Ich spiele auch sehr gerne klassische Musik. Wie gesagt, mir gefällt fast alles.

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ußergewöhnliche Fusion zweier Topmusiker. SecMag: man könnte euer Projekt eine außergewöhnliche Fusion zweier Topmusiker aus ganz unterschiedlichen Bereichen nennen. Richard war das am Anfang sehr schwer mit Klaus auf der Bühne zu stehen und zu spielen? Richard Bargel: nein überhaupt nicht. Das war ja das Überraschende, schöne und befriedigende. Ich hab in der vergangenen Zeit auch mit vielen anderen Musikern gespielt. Das war so das Tolle mit dem Klaus. Es war auf Anhieb eine wirklich tolle Verbindung da. Wir hatten zum Anfang noch kein Programm und haben halt viel von meinen Sachen gespielt. Er konnte unheimlich gut in meine Songs einsteigen und hat dann auch teilweise ganz neue Sachen daraus gemacht. Und ich fand das Super. So einen Musiker hatte ich vorher noch nicht kennengelernt. SecMag: vor der aktuellen CD habt ihr eine Live - CD herausgebracht. Wo habt ihr die aufgenommen? Klaus Heuser: die Live - CD wir haben im Theater "Der Keller" hier in Köln aufgenommen. Eigentlich war das gar nicht geplant. Wir hatten unsere eigenen CDs dabei, die wollte aber nach dem Konzert keiner mehr haben. Die Leute kamen zu uns und fragten, ob wir denn keine CDs von und beiden hätten. Also mussten wir ganz schnell irgendwas machen, wo wir zusammen drauf sind. Aber so auf die schnelle? Das geht nicht. Kann man vielleicht machen, aber das wird bestimmt nicht supergut. Deshalb dachten wir uns, wir nehmen das Konzert auf, das wir gerade spielen und machen daraus eine Live

Musik 29 - CD. Das fanden die Leute toll und waren auch erstmal zufrieden. Wir hatten danach ein bisschen Zeit, um uns in Ruhe auf die erste gemeinsame tudio - CD vorzubereiten. Richard Bargel: Ich finde das echt schön. Denn das dokumentiert auch unsere Anfangszeit. Und das kommt auch gut an. Klaus Heuser: ja, auch für mich. Denn wenn ich in diese CD mal rein höre, merkt man auch, was für eine unfassbare Entwicklung die Band in der Zeit genommen hat. Das war ja ganz am Anfang, als wir die Aufnahmen gemacht haben. Und wie sich die Stücke und das Zusammenspielen mit der Band in den Jahren entwickelt hat, ist schon großartig. Richard Bargel: Das ist jetzt auch noch nicht so lange her. Das sind jetzt zwei Jahre. Klaus Heuser: es geht auch nicht nur um uns beide. Sondern um unseren Schlagzeuger Markus Riek und unseren Bassisten Sascha Delbrouk. Die kommen eigentlich beide vom Jazz und haben Jazz-Musik studiert. Ich komme ja eigentlich von überall her. Richard vom Blues. Und das dann die Chemie zwischen uns stimmt und dass das eine Einheit wird, wo doch so viele Stile und verschiedene Richtungen aufeinandertreffen, ist erstens sehr spannend, zweitens sehr interessant und drittens sind da auch noch große Entwicklungsmöglichkeiten nach oben möglich.

ob das jetzt funktioniert oder nicht. Und dann fliegen halt schon ein paar Stücke raus, weil dann mir nicht gefallen oder Richard nicht gefallen. Manchmal passt der Gesang nicht so richtig oder wir bekommen die Emotionen des Songs nicht so richtig transportiert. Also schmeißt du die Songs auch weg und dann bleiben irgendwann ein paar Stücke über, wo alles funktioniert. Und die nimmst du dann. SecMag: viele Leute behaupten, das Bluesmusik nicht mehr ganz im Trend liegt. Wie sind eure Erfahrungen? Richard Bargel: wenn die Leute zu uns kommen, gehen sie meistens hochzufrieden aus dem Konzert. Wir sind ja auch keine reine Bluesband. Wir haben zwar den Untertitel „Men in Blues“, die neue Studio CD heißt auch so. Aber wir haben ja einen ganz breit gefächerten Bogen an Musikstilen, wie Rockelemente, oder ein bisschen Country, Reggae oder Amerikana und sogar Pop - Elemente. Und ich glaube das macht es den Leuten auch ein bisschen leichter unsere Songs anzunehmen, als wenn es ganz reiner, stilechter Blues wäre. Es gibt eine riesen Bluesszene in Deutschland. In der Szene ist Blues auch noch sehr populär, mit vielen jungen Leuten, die dadurch wieder Gitarre spielen lernen. So wie der Klaus damals auch. Und über den Blues wieder zu anderen Sachen kommen. In der breiten Masse ist Blues weitgehend unbekannt.

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luesmusik ist nicht die Musik junger Leute. Klaus Heuser: der Grund dieser Band ist ja auch nicht, das wir uns überlegt haben, wir machen jetzt `ne Bluesband. Sondern es hat sich einfach so entwickelt und dann haben wir halt erst Richards Stücke gespielt und danach haben wir eigene Stücke gemacht. Ich hab mir auch nicht auf Teufel komm raus vorgenommen, dass ich nur noch solche Stücke schreibe, sondern ich probiere alles Mögliche, was der Richard auch gut singen kann und rüberbringen kann. Es wird auch in Zukunft so sein, dass wir noch viele andere Musikrichtungen dazu nehmen und bei uns ist halt nach oben hin alles offen. Auch bei der Musikrichtung. Wo du allerdings recht hast, ist, dass Bluesmusik bestimmt nicht gerade die Musik der jungen Leute ist. Unser Publikum ist dann auch schon in unserem Alter. Und die freuen sich, wenn wir im kleinen Rahmen spielen. Ich nenne das gerne "Kleinkunst". Richard Bargel: wir sind ja auch nicht mehr in dem Alter, wo wir nach der riesigen Karriere schielen. Wir haben beide unsere Geschichte und sind jetzt in dem Alter, wo wir endlich machen können, wozu wir richtig Lust und Spaß haben. Und wir haben auch festgestellt wir haben auch viele Verbin-

ie Studioarbeit war eine Umgewöhnung. SecMag: wie war denn die Arbeit im Studio für euch? Ist das eine Umgewöhnung gewesen? Plötzlich mit einer kompletten Band im Studio zu stehen? Speziell für dich Richard? Richard Bargel: für mich war es schon eine große Umstellung, weil ich früher viel alleine gespielt habe. Ich habe meine Songs geschrieben, bin ins Studio gegangen und habe einige Solo - Alben aufgenommen. Zack. Und wenn man alleine spielt, muss man auch nicht ganz so diszipliniert spielen. Man kann so sein so seiner Emotion und innerem Taktgefühl nachgehen. Dann sind da leichte metrische Beschleunigungen oder Verlangsamungen drin. Aber mit der Band muss man natürlich haargenau auf dem Punkt spielen. Das war schon erstmal `ne Schwierigkeit für mich, weil ich wie gesagt, nicht so viel Banderfahrung habe wie der Klaus. SecMag: wie habt ihr eigentlich die Songauswahl für die aktuelle CD getroffen. War das ein einvernehmliches Ding ywischen euch? Klaus Heuser: das ist gar nicht so schwierig, wie sich das die Leute so vorstellen. Du schreibst halt ein Lied oder probierst halt rum und dann merkst du ziemlich schnell,

Kölner Musik hautnah

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dungen. Wir beide mögen J.J.Cale, wir beide mögen Ry Cooder und Eric Clapton. SecMag: jetzt ein ganz anderes Thema. Der Kölner ist ja immer sehr selbstverliebt, wenn er sich darstellt. Wie würdet ihr euch bezeichnen? Als echte Kölsche, mit Herz und Gefühl oder wie würdet ihr euch darstellen? Richard Bargel: ich bin ungefähr 1968 hierher gekommen und ich liebe Köln. Wohne unheimlich gerne Köln und möchte auch in keiner anderen Stadt wohnen. Aber ich halte immer noch ziemlich kritische Distanz. Ich bin nicht so einer, der sagt, Köln ist überall toll. Alles dufte und so weiter. Es gibt auch vieles in Köln, was mir auch unheimlich auf den Wecker geht und was ich sehr kritisch sehe. SecMag: was zum Beispiel? Richard Bargel: zum Beispiel, dass die Kulturszene ziemlich runtergekommen ist. Also in den siebziger und achtziger Jahren waren alle sehr viel bissiger und es war sehr viel mehr los. Da hätte Köln vielleicht zu Recht Kulturhauptstadt werden können. Danach wurde unheimlich viel zusammengestrichen und es wurde ziemlich langweilig und mittelmäßig in Köln. Und das ist bis heute leider immer noch so. SecMag: ist Köln eine Provinzstadt, was die Kulturszene angeht? Richard Bargel: ja, auf jeden Fall. SecMag: wie sieht`s bei dir aus, Klaus? Wir sind ja beide gebürtige Leverkusener. Klaus Heuser: ich fühle mich auch als Kölner. Aber ich hatte eine sehr schöne Jugend in Leverkusen gehabt. Dass ich in Leverkusen groß geworden bin und wie ich dort groß geworden bin, hat mir bisher nie wirklich leidgetan. Aber jetzt als erwachsener Mensch kann ich mir nicht vorstellen, wieder nach Leverkusen zu ziehen. Mein Sohn ist ja auch hier in der Südstadt geboren, ist also ein waschechter Kölner. Meine Frau ist zwar nicht in Köln geboren aber auch hier groß geworden. Sie ist auch richtige Kölnerin und ich wohne ja auch sehr lange hier und fühle mich hier auch sehr wohl. Was ich nicht mag, und ich hab echt nix dran gemacht, ist das mein Sohn Bayer Leverkusen Fan ist. Ich habe ihm immer schon gesagt: „Hör` mal Jung, das geht gar nicht. Du bist in Köln geboren, du wirst in Köln groß werden. Du kannst jetzt nicht Leverkusen Fan werden.“ (Alles lacht). Ich habe sogar dagegen gearbeitet und gesagt „du musst FC Fan werden“. Das hat aber alles nichts genutzt und zum Glück ist er jetzt nicht mehr in der Schule. Seine Schulzeit war natürlich hart. Ich meine, wenn du in Köln in die Schule gehst, und bist Leverkusen Fan, da hast du nicht viel zu lachen. SecMag: Das denke ich mir … (alles lacht)

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ie Liebe zum Verein. Klaus Heuser: das ist übrigens etwas, was ich an den Kölnern nicht so toll finde. Ich weiß, dass es das in jeder Stadt diese Verbohrtheit und Liebe zu seinem Verein gibt. Aber manchmal finde ich das in Köln sehr übertrieben. Wenn mir erwachsene Menschen, mit denen ich mich über Fußball unterhalte, sagen: „Ich hasse Leverkusen“. Dann denke ich: „Mensch, du als erwachsener Mensch. Jetzt geht’s aber langsam zu weit." Das ist mir schon unheimlich oft vorgekommen. Und ich finde da muss man doch mal die Kirche im Dorf lassen. Das ist doch ein Spaß, das ist Sport, das ist ein Spiel. Heißt ja Fußballspiel. Da gehen mir manchmal viele Leute einfach zu weit. Die sehen das so dermaßen ernst und sind dann so zutiefst beleidigt. Da denke ich immer, man sollte von Erwachsenen ein bisschen mehr erwarten. SecMag: Ja, so sehe ich das auch. Ich bedanke mich auch für das wirklich tolle Gespräch bei euch beiden.

Conny Dirk Conrads Musikredaktion

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Dieter Speelmanns Fotos

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30 Instrumente

April

second magazine

Gitarren ART Vintage Guitars oder die Art zu sammeln Vintage Gitarren sind der Inbegriff für jeden Sammler, Gitarren - Fan und Musiker. Je älter die Gitarren sind, umso teurer werden sie meistens. Gebrauchsspuren sind dabei willkommen. Aber was eine Vintage Gitarre schließlich ausmacht, sind die „Zutaten“ wie Verarbeitung, Hölzer, Lacke und Bauteile. Bei Musikinstrumenten meint „Vintage“ besonders ausgesuchte alte Jahrgänge oder aber ältere, besonders erlesene Einzelinstrumente oder Baureihen. Oft wird in diesem Zusammenhang jedes alte Instrument als „Vintage“ bezeichnet; dies ist aber ein falscher Gebrauch des Begriffes.“ atsache ist aber, dass für den Body der Vintage Gitarren Hölzer benutzt wurden, die heute nicht mehr verfügbar sind oder unter Naturschutz stehen. Da der Body der Gitarre für das Schwingungsverhalten entscheidend ist, spricht man gerne auch von Tonhölzern. Man benutzte für die Gitarren nur Hölzer, die 20, 30 oder sogar mehr Jahre abgelagert und getrocknet wurden. Heute werden die Hölzer für die Serienproduktion über- wiegend maschinell getrocknet und das innerhalb von sehr kurzer Zeit. Die Verarbeitung der Hölzer, das „Shaping“, geschah mittels einer Schablone noch von Hand. Entsprechende Werkzeuge und Schablonen wurden auf der Vintage - Show zum Kauf angeboten. In den 50iger und 60iger Jahren hat sich das „Shaping“ permanent verändert. So wurden auch verschiedene Hölzer verwendet, wie zum Beispiel Erle, Esche, Sumpfesche, Ahorn, Palisander und Mahagoni. Diese Handarbeit war auch für die gewaltigen Unterschiede in Gewicht und Ton verantwortlich.

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ei der Lackierung der Gitarren wurde Nitrolack verwendet. Diese Art von Lack ist sehr weich und das Holz kann unter der Lackierung weiter arbeiten. Deshalb gibt es auch die markanten Lackrisse bei alten Gitarren. Nitrolack ist heute aus Gesundheitsgründen verboten und auch die Verarbeitung der Hölzer für den Body geschieht maschinell. Für den Gitarrenhals / Griffbrett wurde gerne Brazilian Rosewood, bei uns als Palisander bekannt, verwendet. Heute steht das Holz unter Naturschutz. Auch die Pickups sind wichtig bei Vintage Gitarren. Fender benutzte seinerzeit schon Magnete für die PU´s aus ALNICO V, einer Legierung aus Eisen, Aluminium, Nickel, Kupfer und Cobalt. Man unterscheidet bei Tonabnehmern zwischen Single - Coil (Einzelspule) und Humbuckern (Doppelspule). Auch die Materialien der Bridge, Tremolo und den anderen Bauteilen dieser Gitarren sind entscheidend. All diese „Zutaten“ zusam-

men machen die Faszination und den Ton einer Vintage Gitarre aus. Barock trifft auf Silber und Kunst auf Musik. Barock trifft auf die Farbe Silber. Kunst trifft Musik. Herausgekommen ist eine Arbeit mit einer faszinierenden Gitarre. Die Fender Stratocaster wurde in der Farbe Strato - Silber Metalic einer bekannten deutschen Sportwagenfirma lackiert und ist als Jubiläumsmodell der Firma Fender zum 25. Firmenjubiläum 1979 in limitierter Auflage erschienen. Wir präsentieren die Gitarre mit einem Porträt - Gemälde von Johann Sebastian Bach. Dazu der Leverkusener Musiker Frank Nolde: „Die Fender Stratocaster Silver Anniversary war eine limitierte Auflage von Fender. Die ersten 500 dieser Gitarre waren in weiß lackiert. Da es aber Probleme mit der Lackierung gab, entschloss man sich bei Fender weitere Gitarren dieses Typs in Porschesilber zu lackieren. Da es sich bei der „Silver Anniversary“ um ein Jubiläum Modell handelte (1954 - 1979) wurden einige Features der Pre-CBS Fender Gitarre bei der Anniversary übernommen. Dazu dürfte vor allen Dingen die 4-bolt (vier Schrauben) Halsbefestigung zählen. Die reguläre Strato- caster hatte seit ca. 1971 die klassische 3 Punkt Halsbefestigung. Ein Umstand, der von vielen Gitarristen nicht unbedingt als das Optimum angesehen wurde. Fazit: Die „Silver Anniversary“ ist heute eine sehr zukunftsweisende Gitarre (nicht nur wegen der Lackierung) und sie hat sich einen festen Platz in Sammlerherzen geschaffen. In guten bis sehr guten Zustand ist sie nicht mehr oft zu bekommen.Zum Sound dieser Gitarre möchte ich dennoch Folgendes erwähnen. Trotz einiger Features aus der Pre - CBS Zeit erinnert mich die Anniversary doch mehr an die klassischen 70er Strats. Wer mal eine Pre - CBS Strat (1954 1965) gespielt hat, weiß, was ich meine.“ The Paisley Red. „Drogen kriechen in Instrumente, es gibt neue Wahrnehmungen, neue Sounds, der Psychedelic Rock ist geboren“.

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ie wilden 60iger, Revolution der Jugend, sich Ausleben, frei sein. Ein vollkommen neuer Lebensstil schockte die Welt. Ein Zitat aus der Zeit lautet: „Drogen kriechen in Instrumente, es gibt neue Wahrnehmungen, neue Sounds, der Psychedelic Rock ist geboren“. Die Jugend erweiterte ihr Bewusstsein. Sich selbst erkennen und erforschen. Dieser Vorgang des Erkennens wird von einem einflussreichen Psychiater mit dem Namen Humphrey Osmond „psychedelisch“ genannt.

H

umphrey Osmond, 1917 in Großbritannien geboren, war britischer Psychiater, der die Wirkung halluziner Drogen auf die menschliche Psyche erforschte. Timothy Leary, renommierter Harvard Professor, experimentierte seit Anfang der sechziger Jahre mit halluzinogenen Drogen, insbesondere mit LSD. Er war bekannt für seine Auswüchse, Drogen zu legalisieren. Das Buch „Die Pforten der Wahrnehmung“ von Aldous Huxley befürwortet den Einsatz von bewusst seinerweiternden Drogen schon 1953. Auch der deutsche Psychiater Paul Hoch entdeckte seinerzeit bei seinen Forschungen, dass LSD in seiner Wirkung psychotischen Reaktionen ähnelte. Auch viele Bands erkannten, dass Musik das Bewusstsein erweitern kann und auch das Bewusstsein von Musik erweitert werden kann. Generell galten die sechziger Jahre als das Jahrzehnt der Aufbrüche. Die Aufbrüche der Einzelnen gehen dabei gleichzeitig auch ins Innere: Das Unbewusste wird

aber auch in den 70iger Jahren griffen viele Bands und Künstler diese Art der Experimentalmusik auf und entwickelten sie weiter. Begriffe wie Acid Rock, Psych Rock oder Space Rock wurden häufig verwendet. Später kam dann noch der Acid Punk dazu. Auch heute gibt es psychedelic geprägte Bands wie „The Black Angels“ aus Texas. Zu den Pionieren dieser Rockmusik zählen mit Sicherheit die Beatles und ihr Album „Magical Mystery Tour“, das 1967 bei Capitol erschien. Weitere Bands wie The Byrds, The Doors, Grateful Dead, Jefferson Airplane speziell mit ihrem Song „White Rabbit“, bei dem es um LSD und psilocybinhaltige Pilze ging, sowie The Jimi Hendrix Experience, Pink Floyd mit dem Album „Piper At The Gates Of Dawn“, das 1967 erschien, und natürlich The 13th Door Elevators. Auch in der Kunst wird Psychedelic verwendet. Man spricht hier von Psychedelic Art, einer nicht eindeutig definierten Stilrichtung der Kunst in der Gegenwart. Zu den be-

Musiktexte. So fanden auch Instrumente aus Indien den Weg in die Plattenstudios wie bei George Harrison, der eine originale Sitar auf dem Beatles Album „Rubber Soul“ spielt. Auch die Klangcharakteristik des Psychedelic Rocks hatte einen eigenen Stil. Möglich machte das die Arbeit von Joe Meek, einem britischen Produzenten und Inhaber einer Plattenfirma, der die Aufnahmetechnik im Tonstudio revolutionierte. Doch auch technisches Zubehör wie das Wah - Wah Pedal, die Fuzzbox und andere Effektgeräte spielten eine große Rolle. Charakteristisch sind auch Effekte wie Rückkopplungen, Phasing - und Echoeffekte und Tricks mit Aufnahmebändern, wie das Anlegen von Schleifen, sogenannten Loops, oder die Manipulation der Aufnahmegeschwindigkeit. Zu den beliebten Instrumenten dieser Zeit gehören elektronische Orgeln wie die berühmte VOX Jaguar oder die Rheem Mark II, die legendäre Hammond B3 oder das

Dinge die Legenden wieder aufleben lassen verstärkt thematisiert, der Begriff des „Sichauslebens“ etabliert sich. Nicht selten wurde das auch mit halluzinogenen Drogen wie LSD oder anderen Drogen bewerkstelligt.Psychedelic Rock ist eine Variante der Rockmusik. Sie wurde 1965 in den USA geprägt und setzte sich als bedeutender Bestandteil westlicher Popkultur durch. Der Ursprung des Psychedelic Rock liegt in der Bay Area bei San Franzisko und geht einher mit der Entwicklung der Hippie Kultur. Fälschlicherweise wird manchmal auch Großbritannien als Ursprungsland des Psychedelic Rock vermutet. Die Blütezeit dauerte bis 1969 an,

kanntesten Stilmitteln gehört das Paisleymuster. Bekannte Künstler sind Andy Warhol, die Amerikaner Rick Griffin, Victor Moscoso, Stanley Mouse, Wes Wilson, der Österreicher Arnulf Reiner und der deutsche Maler Mati Klarwein. Auch in der Kunst spielten Drogen eine große Rolle und es wurden Versuche unternommen, wie sich halluzinogene Drogen auf das Bewusstsein beim Ausüben von Kunst auswirken. Viele Plattencover der Psychedelic Rock Ära wurden in Auftrag gegeben und von bekannten Künstlern gestaltet. Viele Cover zeigen fremde Religionen, Fantasiewelten, Comicszenen und bunte Illustrationen. Grell und bunt deuten sie den Inhalt an. Das Paisleymuster findet aber auch Verwendung auf Musikinstrumente wie auf einer Fender Stratocaster in der Farbe Paisley Red.

Fender Rhodes Piano, Fender und Rickenbacker Gitarren. Wurzeln hat der Psychedelic Rock mit Sicherheit beim Rhythm and Blues und der Amerikanischen Folk - Musik. Doch auch der Einfluss der Englischen Beat - Musik macht den Sound des Psychedelic Rocks aus. Doch man kann behaupten, dass der britische Einfluss poppiger klingt. Eine der bekanntesten Psychedelic Bands der Jetztzeit sind „The Black Angels“ aus Texas / USA. Gegründet im Mai 2004 leitet sich der Bandname aus dem Velvet Underground Song „The Black Angels Death Song“ ab. Buchtipp: Classic Album Covers Of The 60s von Storm Thorgerson, erschienen 1990 im Verlag Edition Olms Zürich, ISBN 3-283-00236-3. Ein geradezu geniales Buch, das alle bedeutenden Plattencovers dieser Zeit zeigt.

B

ei der hier gezeigten Gitarre handelt es sich um eine frühe Neuauflage mit der sogenannten großen Kopfplatte. Bauartbedingt ist diese Fender identisch mit den 70iger Jahre Strats (3 Punkt Halsbefestigung). Spätere Neuauflagen der Pink Paisley Strat haben die kleinere Pre - CBS Kopfplatte mit dem sogenannten „Spaghetti“ Logo. Großen Einfluss auf die Texte des Psychedelic Rock hatten auch fernöstliche Religionen. Mit ihren Botschaften und Themen der Bewusstseinserweiterung fanden sie den idealen Nährboden bei der Umsetzung in

Conny Dirk Conrads Musikredaktion + Fotocredits

/second-magazine


TEMPERAMENTE

DANGEROUS SCENE

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CULTURE

4

SPONTANEOUS

FLAMMABLE

Termine 31 Für immer in Jeans

Was läuft?

Peter Kraus rockte Köln Franky Lee So, 01.04.12, 20:00 Uhr LUXOR Luxemburger Straße 40, Rumble In Rhodos Support: Lieutenant! Lieutenant! So, 01.04.12, 20:00 Uhr Underground Vogelsanger Straße 200, Moop Mama - Deine Mutter Ihre Tour Mo, 02.04.12, 21:00 Uhr LUXOR Luxemburger Straße 40, Neuser - Labyrinth Tour 2012 Di, 03.04.12, 21:00 Uhr LUXOR Luxemburger Straße 40, Soko Di, 03.04.12, 21:00 Uhr GEBÄUDE 9 Deutz-Mülheimer-Str. 127 - 129, Summer Camp Mi, 04.04.12, 20:30 Uhr Studio 672 Venloer Str. 40, Dead By April Do, 05.04.12, 19:30 Uhr Underground Vogelsanger Straße 200, Flo Mega & The Ruffcats Do, 05.04.12, 20:00 Uhr Gloria-Theater Apostelnstr. 11, Obscura & Spawn Of Possession & Gorod & Exivious Sa, 07.04.12, 19:30 Uhr Underground Vogelsanger Straße 200, Mischief Sa, 07.04.12, 22:00 Uhr BLUE SHELL Luxemburger Str. 32, Tocadisco, R3hab & Mord Fustang Sa, 07.04.12, 22:00 Uhr Bootshaus Auenweg 173, Boy So, 08.04.12, 20:00 Uhr E-Werk Köln Schanzenstr. 37,

Ab Sommer auf unserem SecApp

Wino / Conny Ochs So, 08.04.12, 20:30 Uhr Christuskirche Herwarthstrasse,

O. Koletzki, Pleasurekraft, Kaiserdisco Twr72,Scntst, Audionite Maxcherry So, 08.04.12, 22:00 Uhr Bootshaus Auenweg 173, Kendis Feat. Sascha Miskovic Mo, 09.04.12, 20:00 Uhr Underground Vogelsanger Straße 200, Greg Holden Mo, 09.04.12, 21:00 Uhr BLUE SHELL Luxemburger Str. 32, Exit Ten Di, 10.04.12, 20:00 Uhr Underground Vogelsanger Straße 200, Steve Aoki Di, 10.04.12, 21:00 Uhr Gloria-Theater Apostelnstr. 11, Black Space Riders Di, 10.04.12, 21:00 Uhr BLUE SHELL Luxemburger Str. 32, MXPX All-Stars: feat. special guests Cancer + The Feel Good Drag Mi, 11.04.12, 19:30 Uhr BLUE SHELL Luxemburger Str. 32, Ancient Vvisdom Mi, 11.04.12, 20:00 Uhr Underground Vogelsanger Straße 200, The Inspector Cluzo & The Fb's Horns Support: My Angry Pony Mi, 11.04.12, 20:00 Uhr Underground Vogelsanger Straße 200, The Hanson Brothers Mi, 11.04.12, 21:00 Uhr GEBÄUDE 9 Deutz-Mülheimer-Str. 127 - 129, Kissin' Dynamite - Sup.: Markk 13 Do, 12.04.12, 20:00 Uhr Underground Vogelsanger Straße 200,

Slow Joe & The Ginger Accident Mi, 18.04.12, 20:30 Uhr Stadtgarten Venloer-Straße 40,

Monsters Of Ska,The Bulers Vs. The Hotknives Do, 19.04.12, 20:00 Uhr Underground Vogelsanger Straße 200,

Olli Schulz Do, 19.04.12, 21:00 Uhr Bürgerhaus Stollwerck Dreikönigenstr. 23, 50678 KÖLN Thomas Godoj & Special Guest: Sebel van der Nijhoff Fr, 20.04.12, 19:30 Uhr LUXOR Luxemburger Straße 40, Eric Fish & Friends Fr, 20.04.12, 19:30 Uhr Kulturkirche Köln - Siebachstraße 85, 50733 KÖLN-NIPPES Helge Timmerberg Liest Und Singt: African Queen Fr, 20.04.12, 20:00 Uhr Die Premium Lounge in der Kulturoase Hospelstraße 65, Estelle Sa, 21.04.12, 19:00 Uhr Gloria-Theater Apostelnstr. 11, Bembers Sa, 21.04.12, 19:30 Uhr Die Werkstatt Grüner Weg 1b,

Wolves Like Us & Junius Sa, 21.04.12, 20:00 Uhr Underground Vogelsanger Straße 200,

Skis Country Trash Fr, 13.04.12, 21:00 Uhr BLUE SHELL Luxemburger Str. 32,

Manic Street Preachers So, 22.04.12, 20:00 Uhr E-Werk Köln Schanzenstr. 37,

Sefyu & Support: Genetikk Sa, 14.04.12, 20:00 Uhr Underground Vogelsanger Straße 200, Hämatom Sa, 14.04.12, 20:00 Uhr Underground Vogelsanger Straße 200, No More + Psyche Sa, 14.04.12, 21:00 Uhr BLUE SHELL Luxemburger Str. 32, The Twilight Sad Sa, 14.04.12, 21:00 Uhr GEBÄUDE 9 Deutz-Mülheimer-Str. 127 - 129, The Beat So, 15.04.12, 20:00 Uhr LUXOR Luxemburger Straße 40, Favorite & 257ers So, 15.04.12, 20:00 Uhr Underground Vogelsanger Straße 200, Marlon Roudette Mo, 16.04.12, 20:00 Uhr Gloria-Theater Apostelnstr. 11, The Used Mo, 16.04.12, 20:30 Uhr LUXOR Luxemburger Straße 40, The Kabeedies Mo, 16.04.12, 20:30 Uhr Studio 672 Venloer Str. 40, Apparat Mo, 16.04.12, 21:00 Uhr Bürgerhaus Stollwerck Dreikönigenstr. 23, 50678 KÖLN Those Darlins Mo, 16.04.12, 21:00 Uhr BLUE SHELL Luxemburger Str. 32, Nachtmystium + Dark Fortress + More Di, 17.04.12, 19:30 Uhr Werkstatt Grüner Weg, Sound Of Guns Di, 17.04.12, 20:00 Uhr MTC Zülpicher Str. 10, Next Stop: Horizon Di, 17.04.12, 20:30 Uhr Studio 672 Venloer Str. 40, Motorpsycho Di, 17.04.12, 21:00 Uhr Bürgerhaus Stollwerck Dreikönigenstr. 23, 50678 KÖLN Der König Tanzt. Di, 17.04.12, 21:00 Uhr LUXOR Luxemburger Straße 40, Anti-Flag Special Guest: Hostage Calm Mi, 18.04.12, 20:00 Uhr LUXOR

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Dan Mangan Do, 19.04.12, 21:00 Uhr GEBÄUDE 9 Deutz-Mülheimer-Str. 127 - 129,

Rezurex + Booze Brothers + Mad Chapel Fr, 13.04.12, 20:00 Uhr MTC Zülpicher Str. 10,

Montreal Sa, 14.04.12, 19:30 Uhr Die Werkstatt Grüner Weg 1b,

Udo Lindenberg kommt nach Köln - zum Abschlusskonzert seiner "Ich-machmein-Ding"-Tour am 30. März 2012. Der Tourveranstalter verspricht das "spektakulärste und aufregendste Konzertereignis im Rahmen von Udos Karriere". Wegen der großen Nachfrage spielt er außerdem am 31. März und am 2. April ebenfalls in der Lanxess-Arena.

Yodelice - Live In Concert Do, 19.04.12, 20:00 Uhr BLUE SHELL Luxemburger Str. 32,

All The Young Do, 12.04.12, 21:00 Uhr GEBÄUDE 9 Deutz-Mülheimer-Str. 127 - 129,

Eskimo Callboy Sa, 14.04.12, 19:00 Uhr MTC Zülpicher Str. 10,

Udo Lindenberg

Sick Of Sarah special guest: Hunter Valentine Do, 19.04.12, 20:00 Uhr LUXOR Luxemburger Straße 40,

Helge Timmerberg Liest Und Singt: African Queen Sa, 21.04.12, 20:00 Uhr Die Premium Lounge in der Kulturoase Hospelstraße 65,

Dan Sartain Fr, 13.04.12, 21:00 Uhr GEBÄUDE 9 Deutz-Mülheimer-Str. 127 - 129,

Blockbuster im März

Michy Reincke So, 22.04.12, 20:00 Uhr LUXOR Luxemburger Straße 40, Kristoffer And The Harbour Heads So, 22.04.12, 21:00 Uhr BLUE SHELL Luxemburger Str. 32, Marit Larsen So, 22.04.12, 21:00 Uhr Stadtgarten Venloer-Straße 40, Livingston Mo, 23.04.12, 20:00 Uhr LUXOR Luxemburger Straße 40, Andrew W.K. Mo, 23.04.12, 20:00 Uhr Underground Vogelsanger Straße 200, Tommy Gabel Mo, 23.04.12, 21:00 Uhr GEBÄUDE 9 Deutz-Mülheimer-Str. 127 - 129, Sarach Sings Cohen Mo, 23.04.12, 21:00 Uhr BLUE SHELL Luxemburger Str. 32,

Nina Hagen (ausgefallen) Im ausverkauften Musical Dome in Köln rockte Peter Kraus auf seiner Gretsch - Gitarre was das Zeug hielt. In Jeans mit weißem Hemd und schwarzer Weste machte der ewig junge Peter Kraus eine gute Figur. Peter Kraus war bestens aufgelegt und so scherzte er bereits zu Anfang seiner Show mit dem Publikum. Volle zwei Stunden unterhielt er sein Publikum und präsentierte seinen Gästen den österreichischen Rock n`Roller Andy Lee Lang, die Musical - Sängerin Barbara Endl und seinen Sohn Mike Kraus, mit dem er das Lied „Jede Zeit ist, deine Zeit“ sang. So hatte Mike Kraus auch die Gelegenheit seine neue Single „Mein Kosmos brennt“ vorzustellen. Unterstützt wurde Peter Kraus von der bekannten Peter Kraus ALL STAR BAND und den MONNLIGHT DANCERS & SUGARBABIES. Stimmlich ist Peter Kraus immer noch voll auf der Höhe und scheint auch sonst fit wie ein Turnschuh zu sein. In einer Zeitreise ließ er sein musikalisches Leben Revue passieren. Frische und moderne Sounds wechselten sich ab mit Klassikern wie „Sugar Baby“ oder „Wenn Teenager träumen“. Besonders erwähnenswert auch Peter Kraus und seine Partnerin Barbara Endl in einem Sketch als cooler Hip - Hopper in stylischen Klamotten und die begriffs-

stutzige, weltfremde Blondine, die die Jugendsprache erlernen muss. Köstlich, wie wandelbar Peter Kraus ist. Seine neuen Songs „Einmal Rock `n Roller, immer Rock `n Roller“ und „Als er ein wilder Rocker war“ kamen beim Publikum super an. Dieses Statement kann man Peter Kraus auch getrost abnehmen, ist er doch mit Sicherheit einer der Wegbereiter für Rock `n Roll Musik in Deutschland. So verriet er an diesem Abend unter anderem, dass ihn die Presse zu Beginn seiner Karriere „Schluckauf - Heini“ genannt hat. Das ist auf seine Gesangstechnik bei früheren Songs zurückzuführen. Trotz dieser derben Kritik entwickelte sich Peter Kraus zu einem der populärsten deutschsprachigen Rock ` n Roll Sänger und Teenager - Idol. Unvergessen auch die Duette und Filme mit Conny Froboess. Heute ist Peter Kraus ein gefeierter Star. Und das zu Recht. Sympathisch und voll Charme gönnte er sich nach der Show mit ausgewählten Gästen bei einem Meet & Greet im Bistro des Kölner Musical Dome ein leckeres Kölsch und gab Autogramme und Interviews. Viele Künstler schreiben irgendwann ihre Biografie. Peter Kraus verpackte einen Teil seines Lebens in wunderbare Musik und transportierte sehr viel Gefühl ins Publikum an diesem Abend in Köln. Tolle Show, Herr Kraus. Vielen herzlichen Dank dafür. Und hoffentlich bald wieder./dc

Deutschlands schrillste Sängerin kommt nach Köln: Am 3. April stellt Nina Hagen ihr neues Album "Volksbeat" in der Live Music Hall vor. Dabei wird sie neben eigenen Liedern auch auf Texte von Wolf Biermann, Bertolt Brecht, Bob Dylan und Dr. Martin Luther King zurückgreifen.

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Bar at Buena Vista Die Altstars der kubanischen Musikszene Papi Oviedo, Maestro Guillermo "Rubalcaba" Gonzáles und Reynaldo Creagh die "Grandfathers of Cuban Music" touren durch Deutschland und entfachen in der Kölner Philharmonie das Feuer Havannas. 7., 8. und 9. April 2012

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Disney`s Fluch der Karibik Die Piraten kommen: Am 10. und 11. April erobert Captain Jack Sparrow mit seiner Crew die Kölner Philharmonie. An zwei Tagen gastiert das Filmorchester Babelsberg mit der "Fluch der Karibik Liveshow" in der Domstadt. Wegen der großen Nachfrage findet eine Zusatzshow am Mittwochnachmittag statt. 10. und 11. April 2012

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Impressum

Australian Pink Floyd Show

Phrasenmäher Mo, 23.04.12, 21:00 Uhr Stadtgarten Venloer-Straße 40,

Second-Magazine | Impressum

Maps & Atlases Di, 24.04.12, 15:01 Uhr GEBÄUDE 9 Deutz-Mülheimer-Str. 127 - 129,

Gottesweg 165 50979 Köln Telefon: 0221 / 16 93 91 05 Telefax: 0221 / 995 23 31

Songs wie "Another Brick in the Wall" oder "Shine on you crazy Diamond" gibt es im kommenden Jahr live in Köln zu erleben. Auf der Bühne der Lanxess-Arena steht zwar nicht Pink Floyd selbst, aber mit der "Australian Pink Floyd Show" eine weltweit erfolgreiche Tribute-Band.

Red Di, 24.04.12, 20:00 Uhr Die Werkstatt Grüner Weg 1b, Animals As Leaders Di, 24.04.12, 20:00 Uhr Underground Vogelsanger Straße 200, The Stranglers Di, 24.04.12, 20:00 Uhr LUXOR Luxemburger Straße 40, Anathema - Plus Special Guest: Amplifier Di, 24.04.12, 20:00 Uhr Bürgerhaus Stollwerck Dreikönigenstr. 23, 50678 KÖLN Bernd Begemann Di, 24.04.12, 20:00 Uhr Gloria-Theater Apostelnstr. 11, Rachael Yamagata Di, 24.04.12, 20:30 Uhr Studio 672 Venloer Str. 40, Chuck Prophet & The Mission Express Di, 24.04.12, 21:00 Uhr BLUE SHELL Luxemburger Str. 32, Bernhoft Mi, 25.04.12, 20:00 Uhr Gloria-Theater Apostelnstr. 11, The Slackers Mi, 25.04.12, 20:00 Uhr Underground Vogelsanger Straße 200, Portico Quartet Mi, 25.04.12, 20:30 Uhr Stadtgarten Venloer-Straße 40,

Ihr Kölner Kulturtermin Journal Leserbeiträgen vor. Urheberrechte für Beiträge, Fotos und Anzeigenausgabe sowie der gesamten Gestaltung bleiben beim Verlag, den Autoren oder den Rechteinhabern. Für eingesandte Manuskripe, Vorlagen und Programmhinweise kann leider keine Gewähr übernommen werden. Es gilt die Anzeigenpreisliste 05-2011 Anzeigenschluss: der 15. des laufenden Monats

Herausgeber: Andreas Bastian Chef-Redakteurin: Anne Siebertz (as@second-magazine.de)

Druck: Societätsdruck/ Frankfurt ISSN: 2192-8495

Second-Magazin Team: Christian Baar, Meriem Benslim, Linda Fischer, Bankverbindung: Katrin Förderer, Lars Kämmerer, Dirk Maschin, VB-Bonn | Kto:2005522016 | BLZ: 38014011 Karl Metzger, Sabine Metzger, Sandra Prawitt, Frank Salentin, Andreas Schnell, Esther Schwan, Verlagsanschrift: Claudia Keck, Katrin Schulz, Verena Sons (Design) news | kom Verlag Jutta Vogt-Tegen, Carina Thomann, Björn ThoInhaber Andreas Bastian mann, Bernhard Walther, Dieter Speelmanns, Baumschulweg 23 Carsten Hufschlag, Dirk Conny Conrads, Gaby 53757 Sankt Augustin Mutschke, Andreas Schwann, Nicky Doering, Helena Montagnese, Mirjam Dröge, Ralf Esser, Uwe Schäfer, Michéle Hentschel, Hubert Schmidt, Sabrina Schmitz, Merle Ullrich, Benno Hermes, Weitere Informationen: Peter Köster

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Michael Bublé Swingsänger Michael Bublé kommt im Frühjahr 2012 nach Köln. Unter dem Motto "Crazy Love", so hieß sein letztes Nummer-1-Album, wird der Kanadier am 25. April in der LanxqessArena sein einziges D e u t s c h l a n d ko n z e r t geben.

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Donata Fernandez-Villar Management

Public Relations-Büro Bruce Kapusta, SecMag Video-Team: Dirk Conny Conrads, Dieter Kontakt | Redaktion Spellmanns, Andreas Bastian, Hubert Schmidt, Großenbuschstr. 109 red@second-magazine.de Nicky Doering 53757 Sankt Augustin Telefon: 0 22 41/846 50 11 SecMag GenerationenProjekt: Dirk Machine, Peter Köster, Anne Siebertz, Nickymail@bruce-kapusta.de Doering, Dirk Kontakt | Termine Conny Conrads, Andreas Bastian, Gaby MutschkeBüro Bruce Kapusta Fotocredits:

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Termine und Veranstaltungen: Die Wiedergabe der Termine, Adressen, Kontaktdaten. Die Übereinstimmung mit der Wirklichkeit ist zwar beabsichtigt, ober ohne Gewähr. Die Redaktion behält sich Kürzungen von

Kontakt | Business /bruce-kapusta.de ma@second-magazine.de

Nicky Doering Kulturmanagement | Musik.

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April

Russisches U-Boot Als Privat-Museum im Hamburger Hafen - Wo ein Wille ist, ist ein Weg Wo ein Wille ist, ist ein Weg – sagten sich einige in Hamburg und Umgebung und investierten in ein altes ausgemustertes U-Boot. Nun ja, die Idee die dahinter steckte, war wohl mit einer Bugsier in den Hamburger Hafen geschleppt zu werden. Ein russisches U-Boot in den Heiligen Hallen von Hamburg, ohh mein Gott. Das Hafenmeisterei und die Stadt Hamburg zwei ganz unterschiedlich denkende Organe sind, merkt man daran, das der Hafenmeister die Schifffahrt regelt und die Stadt bestenfalls den Verkehr. Somit kamen sie zwar in den Hafen, aber lagen dort etwas abgelegen, mit anderen Worten: am Arsch der Welt. An einer Anlegestelle wo keine Sau lang laufen würde. Am 09. November 2002 öffnete das U-Bootmuseum seine Luken für die Besucher. Zuvor taufte der Priester Ambrosius Backhaus U-434 auf den Namen „Buki“. Eigentlich war die abgelegende Anlegestelle auch gut gewählt, denn hier konnten nun viele fleißige Hände, das ausrangierte U-Boot zu einem schmucken U-Boot Museum umwandeln. ange Zeit war das Museum bestenfalls ein Geheimtipp und vermutlich ein Schildbürgerstreich gegen „Recht und Ordnung“. 2007 aber musste das U-Boot aber erneut umziehen, da das U-Boot bei dem neuerlichen U-Bahnbau in die Hafencity im Wege stand. Das U-Boot Museum war aber in dieser Zeit, auf keiner Website der Stadt Hamburg zu finden, so die Hamburger selbst. Man ernährte sich mit Flyern und Mund zu Mund Propaganda. Unsere Hamburgerin die uns die Geschichte erzählte, lachte auch über die nette Umschreibung des zweiten Umzuges. Mittlerweile hatte sich die U-Boot Geschichte so weit herum gesprochen, dass es kein Zurück mehr gab. „Da man diese Attraktion nun gar nicht mehr wegdenken kann, aus den Hamburger Hafen...“ so die Stadt, machte das U-434 nun genau gegenüber des Fischmarkts St. Pauli fest. Und wurde gleich auf feste Pontons eingeschwommen, damit es dort auch nicht mehr wegkommt. Die Museumsbetreiber hatten nun auch schon einige Erfahrung sammeln kön-

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Nein - das ist nicht der Rheinauhafen!

nen, um sensationelle Führungen für kleines Geld anzubieten. Die Eintrittskarte ist eine Tageskarte, so der Kapitän. Eine Reise ins Innere des 90,16 Meter langen Kolosses ist höchstspannend. Schließlich ist das stillgelegte Jagd- und Spionage-U-Boot eines der größten nicht-atomaren Unterseeboote der Welt. Das U-Boot ist das ganze Jahr über geöffnet – von 9:00 bzw. 11:00 Uhr am Sonntag bis 20:00 Uhr. ahlreiche kombinierte Angebote sind buchbar. Übernachtungen und Tipps gibt es auf der Webpage. Und nichts ist spannender als eine Führung, der Rundgang führt Sie in die Welt der russischen Spionage Technologien, zeigt wie eng das Leben untersee war. Aus Sicherheitsgründen kann nur bei einer Gruppenführung die Kommandozentrale des U-Boots besichtigt werden. Alles in Allem ein gelungenes Abenteuer, alleine Unterwegs geht auch und man darf sogar an allen möglichen Rädern und Kurbeln drehen, das ist hier ausdrücklich erlaubt. Das U-Bootmuseum: Technik hautnah und Abenteuer live direkt am St. Pauli Fischmarkt

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ximale Tauchtiefe beträgt 400 m. Angetrieben wurde das U-Boot von insgesamt drei Dieselelektromotoren mit je 1733 PS Leistung, drei Elektromotoren mit je 1740 PS Leistung sowie einer sogenannten Schleich-maschine. Wenn das U-Boot auf die Jagd ging, konnte es rund 16 Knoten schnell fahren, das entspricht einer Geschwindigkeit von 30 km/h. „U434“ verfügt über sechs Torpedorohre des Kalibers 533. Insgesamt konnte es 24 Unterwassergeschosse mit sich führen.

Technische Details: „U-434“ ist 90,16 m lang, 8,72 m breit und hat eine Höhe von 14,72 m. Die maFotocredits: Stadt Hamburg + Betreiber

Schön dass es noch so einzigartige Geschichten gibt. Viele Grüße aus Hamburg Janine U434 St. Pauli Fischmarkt 10 20359 Hamburg 040 32004934

www.u-434.de/

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