Cologne backstage Ihr Stadtmagazin
IHR KOSTENLOSES TRÜFFELIGES
STADTJOURNAL
Momentaufnahmen einer Stadt - Köln mit einem anderen Blick
Im neuen Format Entschleunigung
Unplugged
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MAGAZIN
4. Jahrgang - Ausgabe 20 - Dezember/Januar 13/14 - 3,00 EUR - In Auslage kostenlos -
seconds Szene, Kulturen, Temperamente
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Rituale: ‚ Von Hamam bis Balneum‘ Der flexible Mensch ‚ Mein Hamsterrad und ich‘ Isabel Varell: ‚ 20 Mrd. Schäfchen‘ 1
‚ Die dunkle Seite der Schokolade‘ Warum BIO für Kakaoanbauer nicht so interessant sein kann
‚ Ein Plädoyer für die Horizontale‘ Liegen lernen
Seconds-Online
Ausgewählte Termine Jede Menge Verlosungen Foto © Martin Wickenhäuser
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Editorial Das neue Format, eigentlich vorgesehen für März 2014, haben wir vorgezogen aufgrund des enormen Zuwachses unserer Internetgemeinde. Wir haben uns einem Thema gewidmet, über das viele sprechen und wozu nahezu jeder eine höchst individuelle Meinung hat. Die einen nennen es Esoterik, die anderen ein Gutmenschenthema - aber wie kann ich achtsam sein und bewusst entspannen, ohne gleich als Egoist zu gelten? Der gesellschaftliche Druck ist immens - denn man ist im Job austauschbar geworden. Projektbezogen statt Perspektive. Patchworkfamilien sind modern, aber sind sie nicht Sinnbild unseres Familienlebens geworden? 100.000 Kita-Plätze, nicht in Köln und Umgebung, sondern in ganz NRW. Wer möchte das Wagnis Familie noch eingehen? Karriere, ellenlange Lebensläufe, Überqualifikation, Überidentifizierung drücken uns quasi an die Wand. Ruhelosigkeit und Ausgebranntsein, Unsicherheit und Überforderung im Job werden kurzerhand zu persönlichen Anpassungsstörungen erklärt. Entschleunigung beginnt mit Nein sagen und das kostet Mut. Damit Sie den Mut nicht verlieren, haben wir einige entschleunigende Themen zur Auswahl. Wir erklären, was Slow Food ist, warum Mosaik als Kunstform meditativ sein kann, warum es sich lohnt, liegen zu lernen. Stellen fest, dass es auch Marathons gibt, bei denen man mit ganz wenig ganz viel erreichen kann, und dass die heutigen Badetempel nicht mehr das sind, was sie mal waren. Begeben Sie sich mit uns auf eine „entschleunigende“ Reise. Seconds wünscht ihnen eine stressfreie Vor- und eine besinnliche Weihnachtszeit! Ihr Herausgeber Andreas Bastian
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JAHRE IN KÖLN UND UMGEBUNG Menschen, die was zu sagen haben
Themen einer Stadt
Köln mit einem anderen Blick
Ausgewählte Termine Online
www.seconds.de
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Fotografen in Köln: Wir bedanken uns für Bereitstellung einiger Fotoarbeiten von Kölner Fotografen. In dieser Ausgabe gibt es Bilder von: Martin Wickenhäuser / Titel, Ludie Ellen / Entrée,
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unplugged
Lebensraum
Kulturzirkus
Urban Art
Biolance
Die dunkle Seite der Schokolade Die Lage auf dem Weltmarkt: Coco Bericht 2012 Arme Bauern und reiche Händler. Gesteigerte Ernteergebnisse bedeuten keinen Wohlstand für den Anbauer
Schokoladenmuseum Hans Imhoffs Vision hat sich bestätigt. Wir sprachen mit Klaus H. Schopen über die Highlights des 20. Jubiläums und die Vielfältigkeit der Sonderausstellungen
Mosaik Ruth Minola Scheibler über eine sehr entschleunigende Kunst und Ideen für kahle Betonwände. Sie beteiligt sich an einem Projekt in Chile im Januar 2014 - Farbe statt Beton auf 4.000 m³
Ein Plädoyer für die Horizontale Die Kunst des Liegens
Schluck für Schluck Mineralwasser und die feinen Unterschiede. Das Elixier des Lebens - Wasser
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Balneum, Hamam, Wellnesstempel Die Wurzeln europäischer Badekultur und ihr heutiger Gebrauch
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Sternegucken - Die Zeit muss sein Das Planetarium in Köln Sülz ist für jeden geöffnet - hingehen und staunen
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Das süße Gift schleichend und unauffällig macht es uns krank Slow-Food Es geht nicht nur darum langsam zu essen, sondern bewusste Regionalität zu leben Entschleunigen beginnt mit Nein sagen Liebe dich selbst
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Momentaufnahmen einer
Stadt
Temperamente Entschleunigung Ein leerer Terminkalender ist verdächtig, Selbstbestimmung im Informationszeitalter unpopulär. Einige Wege aus dem Hamsterrad.
Kulturzirkus Schokoladenmuseum Hans Imhoffs Vision hat sich bestätigt. Wir sprachen mit Klaus H. Schopen über die Highlights des 20. Jubiläums und die Vielfältigkeit der Sonderausstellungen.
Urban Arts Mosaik - Minola Scheibler demonstriert mit ihren Händen, wie ein Stapel von kleinen Steinen mit der präzisen, repetitiven und doch nicht immer gleichen Bewegung auf dem Boden zu einem Bild zusammengefügt wird.
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Biolance Das süße Gift Zucker - die Krankheit der Zukunft. 40 Kg! Soviel Zucker konsumiert jeder Deutsche pro Jahr. Foto: Lucie Ella Jürgens / LUCIE ELLA Photography
„Die beste und sicherste Tarnung ist, immer noch die blanke und nackte Wahrheit, die glaubt niemand.“ Max Frisch Originell
Made in Cologne
Theater-Film
Musik
Isabel Varell Die sieben Geheimnisse der Schildkröte
Alexander Elbertshagen VIVA-Gründer. Red Nose Day und viele andere Konzepte. Er berichtet über die Medienlandschaft - gestern und heute. Zahllose Neugründungen und Firmensterben im Online-Bereich. Die Geschäftsidee ist entscheidend und eine Road-Map für den Erfolg
Cologne Conference Sechs Tage lang bot auch in diesem Herbst die Cologne Conference wieder ein umfangreiches Programm aus nationalen und internationalen Film- und Serien-Highlights, hochkarätigen Dokumentationen und spannenden Werkstattgesprächen. Unser Nachbericht zum Film- und Fernsehfestival in Köln. Zum 23. Mal Meinungen, Stimmen zur deutschen Filmund Fernsehlandschaft
Wie kommt eigentlich die Musik in die Gesellschaft? Michael Kobold, der jahrelange Leiter der Rheinischen Musikschule Köln geht. Der Musikunterricht in den Schulen bleibt nach wie vor die größte anzunehmende Baustelle
ECO-Marathon Mit ganz wenig ganz viel erreichen Kofferversteigerung Die Katze im Sack oder ein Bikini im Rucksack. Alle Jahre wieder am Airport Köln/ Bonn. Weihnachtsgeschenke mal anders Fotografieren Eine gute Kamera reicht bei weitem nicht aus
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Gründer FOTO-FIX - Eine pfiffige Erfindung zum analogen Medienproblem - Was geschieht eigentlich mit meinen Bändern und Negativen?
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Musik in Köln JAZZ in Köln - regelmäßige Termine aus den Locations Kiosk-Konzerte Live on Stage auf 8 qm Impressum
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Entschleunigung Wege aus dem Hamsterrad VON KATHARINA EUSTERBROCK
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Ob Anti-Stress-Yoga, Work-Life-BalanceStrategien, Power-Sleeping, Achtsamkeitstraining oder ein Crashkurs in Effektivitätstechnik – Gebrauchsanweisungen mit Patentlösungen für den richtigen Umgang mit der Zeit gibt es viele. Meist folgen sie immer der gleichen Logik: Optimiere dich selbst, dann bekommst du deine Probleme in den Griff! Aber Vorsicht: Werden so nicht die Ursachen von Stress- und Erschöpfungssymptomen den Betroffenen allein in die Schuhe geschoben, anstatt ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen kritisch zu hinterfragen? Und versteckt sich nicht auch hinter der Forderung nach Entspannung und Loslassen das allgegenwärtige Diktat der Leistungssteigerung? Ruhelosigkeit und Ausgebranntsein, Unsicherheit und Überforderung im Job werden kurzerhand zu persönlichen Anpassungsstörungen erklärt. Die medizinischen Fachausdrücke dafür gibt es schon längst: ADHS, Burnout und chronisches Stresssyndrom heißen die neuen Volkskrankheiten, die scheinbar epidemisch um sich greifen. Und ist erst einmal ein Krankheitsbild definiert, können auch schon die Reparaturarbeiten beginnen. Daran verdienen die Medizin, die Pharmaindustrie und ein Heer von Therapeuten und Coaching-Experten. Es soll hier nicht in Zweifel gezogen werden, dass die verschiedenen Therapieansätze oft hilfreich sind. Das Problem ist nur: Symptome wie Nervosität, Freudlosigkeit, Antriebsschwäche, Angst, Sorge und depres-
sive Verstimmungen sind nicht immer ein Zeichen von Krankheit und fehlender Anpassung. Und es kann nicht immer die Lösung sein, sie einfach weg zu therapieren. Der Sozialwissenschaftler Götz Eisenberg weist zu Recht daraufhin, dass es durchaus gesund sein kann, wenn jemand gestresst, ängstlich oder resigniert auf seine Umwelt reagiert. Mit Blick auf die deutsche Geschichte vor etwa 75 Jahren betont er, dass es gerade die damals aufrechterhaltene Funktionstüchtigkeit und Anpassung vieler Deutscher gewesen sei, die uns heute als erklärungsbedürftiges Phänomen und Krankheitssymptom erscheine. Überträgt man diese Überlegung auf die neuen Krankheitsbilder ADHS, Burnout & Co, so drängt sich die Frage auf, ob wir es dabei nicht eher mit natürlichen und durchaus angemessenen Reaktionen auf unzumutbare Umweltbedingungen zu tun haben als mit Krankheiten. Schließlich korrelieren die genannten Verhaltensauffälligkeiten in signifikanter Weise mit dem Diktat von Deadlines, Multitasking und Dauererreichbarkeit. Wir sind Getriebene in einer atemlosen Gesellschaft und gefangen in einer Spirale der Beschleunigung, die sich keineswegs nur auf die technologische Entwicklung beschränkt. Es gibt eindeutige Hinweise dafür, dass sich die Zeitstrukturen im Alltag moderner europäischer Gesellschaften gravierend verändert haben. So beeilen wir uns – wie die Studien von Manfred Garhammer zeigen – vor allem
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Yes we can! Karikatur@ma.kutnix
Sie hetzen von einem Termin zum anderen und leiden unter Dauerstress. Ihr Kopf fühlt sich an wie ein Flipperautomat und Sie sind ständig auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Was tun? Zwar überschwemmt derzeit eine Flut von Ratgeberliteratur den Markt und Seminarangebote zum Thema Zeitmanagement sprießen wie Pilze aus dem Boden – aber können sie wirklich helfen?
Temperamente
Werte wie Loyalität, Solidarität und Zugehörigkeit verlieren kontinuierlich an Bedeutung, was gravierende Folgen für die Persönlichkeit des Menschen hat. beim Essen, bei der Körperpflege und schlafen etwa zwei Stunden weniger als noch im 19. Jahrhundert. Auch wird heute deutlich weniger mit der eigenen Familie kommuniziert als früher. Längst haben sich auch Soziologen der Zeitknappheit angenommen und neue Gesellschaftsdiagnosen formuliert, die sich alle mit dem Phänomen „Beschleunigung“ befassen. In seinem vielbeachteten Buch „Der flexible Mensch“ untersucht der amerikanische Soziologe Richard Sennett die Arbeitsbedingungen eines neoliberalen Turbokapitalismus, in denen langfristige und loyale Beziehungen
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Wir verlosen 3 Ausgaben des Buches: „Wie man sein Leben ändert, indem man absolut nichts tut.“ Zur Teilnahme bitte ein E-Mail an book@ seconds.de senden.
durch kurzfristige, projektbezogene und jederzeit revidierbare Arbeitsverhältnisse ersetzt werden. Der Arbeitsalltag wird durch wachsende Leistungsanforderungen geprägt, gleichzeitig werden permanente Verfügbarkeit und Risikobereitschaft erwartet. Werte wie Loyalität, Solidarität und Zugehörigkeit verlieren kontinuierlich an Bedeutung, was gravierende Folgen für die Persönlichkeit des Menschen hat. Das Leitbild der Flexibilität führt schließlich zu Bindungslosigkeit und Kontrollverlust über das eigene Leben. Menschen, die unter solchen Bedingungen arbeiten müssen, fühlen sich zunehmend ausgepowert, austauschbar, einsam und orientierungslos. Diese Gefühle zuzugeben schaffen jedoch nur wenige, denn auf wessen Solidarität könnten sie sich in einem Klima der Konkurrenz und Kälte auch verlassen? Gefragt sind stattdessen Durchhalteparolen und Anleitungen zu effektiverem Selbstmanagement. Oder man kompensiert den aufgestauten Frust in Konsumtempeln und Fitness-Studios. „Yes we can“ lautet die Devise, denn wir leben in einer Diktatur des „positive thinking“. Persönliches Scheitern – so Sennett – ist in unserer Gesellschaft das größte Tabu. Während sich Sennetts Analyse weitgehend auf die moderne Arbeitswelt beschränkt, hat der deutsche Soziologe Hartmut Rosa eine monumentale Theorie zur Beschleunigung vorgelegt, die alle gesellschaftlichen Lebensbereiche umfasst. Demnach ist die Beschleunigung bei Weitem nicht nur technischer Natur, sondern das zentrale Phänomen unserer Zeit. Sogar die sozialen Kerninstitutionen Ehe und Familie sind davon betroffen, denn wie es um deren „Haltbarkeit“ bestellt ist, zeigen die aktuellen Scheidungsraten und die steigende Zahl von Patchworkfamilien.
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Ebenso zerfällt das moderne Berufsleben zunehmend in Fragmente aus Zeitverträgen, Mini-Jobs und Dauerpraktika, die langfristige Lebensentwürfe kaum noch zulassen. Während früher ein Beruf vom Vater an den Sohn weitergegeben und über mehrere Generationen ausgeübt wurde, war es bis vor kurzem zumindest noch üblich, dass eine einmal eingeschlagene berufliche Laufbahn ein ganzes Erwerbsleben lang Bestand hatte. Heute hingegen sind ständige Jobwechsel an der Tagesordnung. Rosa entdeckt auch im Sprachgebrauch Belege für diesen Wandel: Z. B. antwortet man auf die Frage nach dem Beruf heute nicht mehr mit „ich bin Bäcker“, sondern sagt „ich arbeite als Bäcker“. Dies sind zwei völlig verschiedene Aussagen. Rosa weitet seine Beschleunigungsthese auch auf das Freizeitverhalten moderner Gesellschaften aus. Für den paradoxen Effekt etwa, dass uns durch die rasante technische Entwicklung eher weniger als mehr Zeit zur Verfügung steht, findet er eine eingängige Erklärung: Schuld sind die Unersättlichkeit und der Anspruch des modernen Menschen, möglichst viele Optionen aus der unendlichen Palette von Möglichkeiten zu realisieren, die die Welt ihm eröffnet. Und da die Zahl der Optionen kontinuierlich steigt, wird das Verhältnis der gemachten Erfahrungen zu denjenigen, die wir nicht machen, kleiner statt größer. Das kann zu echtem Stress führen.
IAM-Floating
Jemand, der viel freie Zeit hat, macht sich in unserer Gesellschaft bereits verdächtig.
Aber sind die vielen Möglichkeiten, die wir heute im Vergleich zu früher haben und die Dynamisierung des Alltags per se etwas Schlechtes? Steckt in der Beschleunigungskritik nicht eine naive Romantisierung vergangener Zeiten? Eigentlich könnten wir doch froh sein, dass die Waschtage von früher Vergangenheit sind und dass wir heute nur noch einen Bruchteil der Zeit brauchen, um von A nach B zu kommen. Wären wir tatsächlich glücklicher, wenn wir weniger Wahlmöglichkeiten hätten? Nein, nicht wirklich. Rosas Kritik richtet sich aber auch nicht gegen die Wahlmöglichkeiten an sich, sondern vielmehr dagegen, dass sie zum Selbstzweck geworden sind. Es ist die „Steigerungslogik der Moderne“, die sich verselbständigt hat und die uns krank macht, weil sie verhindert, dass wir uns feste und langfristige Ziele setzen, die wir erreichen wollen und mit denen wir uns identifizieren. Stattdessen driften wir in einer Art Seitwärtsbewegung vor uns hin. Und solange wir in einem Wirtschaftssystem leben, das ausschließlich auf Wachstum setzt, wird unser Lebenstempo auch weiterhin unweigerlich steigen. Aber es gibt auch Anzeichen für eine Trendwende: Denn inzwischen hat es sich herumgesprochen, dass die Mär vom grenzenlosen Wachstum im krassen Widerspruch zur Endlichkeit unserer natürlichen Ressourcen steht. Zudem lässt sich die himmelschreiende Ungerechtigkeit bei der globalen Verteilung des materiellen Wohlstands wohl kaum dauerhaft aufrechterhalten. Oder doch?
Wie auch immer diese Frage entschieden wird – was können wir konkret tun außer abzuwarten, bis der Wachstums- und Beschleunigungswahn von selbst kollabiert? Wir können – ohne zum Totalausteiger zu werden – zumindest unsere eigenen Automatismen und Denkblockaden hinterfragen und dem verinnerlichten Beschleunigungszwang entgegentreten. Hartmut Rosa gibt dazu die Empfehlung, sich bewusst persönliche „Zeitinseln“ einzurichten, die frei von dem Gefühl sind, ganz viel auf einmal machen zu müssen. Karen Salmansohn – ehemals Creative Director in einer New Yorker Werbeagentur – geht noch einen Schritt weiter. Ihr Buch trägt den Titel: „Wie man sein Leben ändert, indem man absolut nichts tut.“ Ein Anfang ist gemacht, wenn wir beginnen, einmal über unsere eigenen Wertmaßstäbe nachzudenken. Denn es ist doch so: Jemand, der viel freie Zeit hat, macht sich in unserer Gesellschaft bereits verdächtig. Zumindest läuft er Gefahr, als Außenseiter oder Langeweiler abgestempelt zu werden. Es ist allemal cooler, einen vollen Terminkalender zu haben. Und vielleicht gehören wir auch zu den Leuten, die sich nur deshalb über ihren Freizeitstress beklagen, weil sie damit auf kokette Weise ihren hohen Aktivitäts- und Beliebtheitsgrad demonstrieren wollen. Es liegt immer noch eindeutig im Trend, keine Zeit zu haben. Und viele wollen auch gar keine Zeit haben, denn sonst könnten sie zum Nachdenken über sich selbst kommen.
GANZ VIELE AUSGEWÄHLTE TERMINE FINDEN SIE AUF UNSERER WEBPAGE www.seconds.de
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Folgen Sie den alten Symbolen der Bewusstseinsentwicklung während des Floatens und betreten Sie das Land der Seele. Öffnen sie die Tore Ihres Unbewussten und lernen Sie die wunderbare Bildsprache Ihres Inneren. Lernen Sie sich selbst zu verstehen und lassen Sie Wunder in Ihrem Leben geschehen. Basierend auf unserer langjährigen Erfahrung mit den IAM Neuro-Trancen, Hypnotherapie und Gehirnwellenspektren, haben wir eine Methode entwickelt, die sich für die tiefe Entspannung beim Floaten ideal eignet. In diesen traumähnlichen Zuständen finden Sie einen leichten Zugang zu den Potentialen Ihres Unbewussten. IAM-Floating erlaubt Ihnen, sich ähnlich einer Meditation, auf eine mentale Reise einzulassen, in deren Verlauf Sie mehr über sich lernen werden, als Sie je für möglich gehalten haben. Auf die sehr angenehme Art und Weise des IAM-Floatens können Sie die Gedanken loslassen, die Sie in Ihrem Leben behindern oder gezielt neue Gedanken- und Glaubenssysteme entwickeln, die Ihre Potentiale und Wünsche verstärken. Ganz nebenbei führt das IAM-Floating zu einer Steigerung Ihrer Leistungsfähigkeit, erhöhter Stressresistenz, größerer Kreativität und besserer Lernfähigkeit. Termine nach Vereinbarung RESET-CENTER - Aachenerstr. 691 D-50226 Frechen
Besinnung zum Jahresausklang- Abendseminar An diesem Abend haben Sie die Gelegenheit, sich zu spüren und in sich hinein zu horchen. Was ist im vergangenen Jahr gut gelaufen, was nicht so gut? Wer hat mich auf meinem Weg unterstützend begleitet, wer war eher hinderlich? Welche Veränderungen wünsche ich mir für das neue Jahr und wie kann ich sie realisieren? Diesen und anderen Fragen wenden wir uns mit verschiedenen Übungen zu mittels Körpergewahrsein, Imaginationen, Bewegung und im Kontakt mit den anderen. Den Abend schließen wir mit einem Ritual ab, um Vergangenes loszulassen und Neues willkommen zu heißen. Anmeldung bei: neues lernen 30. Dezember 18.30 – 21.30 Uhr - 4 UStd www.neues-lernen.info
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Lebensraum
Da bleibt einem der Schokoweihnachtsmann im Halse stecken
‚Die dunkle Seite der Schokolade‘ Wir essen für 90 Cent Schokolade, weil die Kakaobauern nur 4 Cent je Tafel bekommen. VON ANDREAS BASTIAN - Trotz konstant starker Nachfrage für den Genussstoff Kakao, sank der Einkaufspreis innerhalb der vergangenen 30 Jahre von 85 USD 1983 je Kilo auf 23 USD in 2012. Die 5,5 Millionen Kakaobauern leben weit unter der Armutsgrenze. Ziel vieler Projekte ist es, den Ertrag zu erhöhen, die Bauern sagen: „Wir haben genug zu tun, mehr Ernte bedeutet auch mehr Arbeit, mehr Personal und mehr Maschinen. Erhöht doch einfach den Einkaufs-Preis, dann können
auch wir besser leben.“ Stattdessen wird der Verkaufs-Preis für Kakao durch Nachhaltigkeitszertifikate in die Höhe getrieben. Bei Nachhaltigkeit stellt sich jedoch die Frage, wie viel kommt denn bei den Bauern an? Steigende Nachfrage – sinkender Preis und bis 2020 soll sich die Nachfrage verdoppeln. 400 Millionen US-Dollar Strukturförderungen möchte der Marktführer in den nächsten zehn Jahren investieren. Das sind 60 Cent je Monat pro Kakaoanbauer.
Wir unterhielten uns mit dem Pressesprecher des Schokoladenmuseums, Klaus Harald Schopen über den Handel mit dem Genussrohstoff Kakao:
wir zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit realisiert, Schirmherr war der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Darüber hinaus unterstützen wir mit dem Verkauf der Schokolade in unserem historischen Schokoladenautomaten die Arbeit von ORO VERDE in Bonn.
In Ihrer Ausstellung werden dem Besucher die wichtigsten Elemente in der Herstellung, heute und gestern, vorgestellt. Gibt es auch ein Heute und Gestern bei den Zutaten? Die Zutaten haben sich in den letzten Jahrzehnten nicht grundlegend geändert. Geändert hat sich der Blick auf die Lebensbedingungen der Menschen, die ihren Lebensunterhalt mit dem Anbau von Kakao verdienen und das ist sehr wichtig und richtig! Wird heute noch die höchste Güte des Kakaos natürlich angebaut? Oder verwendet man, wie in so vielen Grundnahrungsmitteln der heutigen Zeit, auch genetisch verändertes Keimgut, um die Ausbeute zu verbessern? Vielen Organisationen engagieren sich für einen nachhaltigen Kakaoanbau, wir versuchen unseren Beitrag zu leisten, in dem wir beispielsweise Ausstellungen zeigen wie „Heimat des Kakaos. Globales Gut – lokal bewahrt.“ Diese Ausstellung haben
Die Verdienstmöglichkeiten der Kakaobauern sinken weiter, das Durchschnittsalter der Bauern liegt bei 50 Jahren, die Lebenserwartung in Westafrika bei 60 Lebensjahren. Die meisten leben unterhalb der Armutsgrenze. Aus einem 8.000 USD-Kurs in den 80er Jahren, ist heute ein Kurs von 2.400 US-Dollar je Tonne übrig. Wie kann das sein, bei einer ununterbrochenen Nachfrage in den letzten 35 Jahren? Das ist eine sehr komplexe Frage. Zahlreiche Faktoren spielen hierbei eine Rolle, die sich unserer Kenntnis entziehen und die wir auch nicht beeinflussen können. Wir sehen unsere Aufgabe darin, die Besucher darüber aufzuklären, woran sie erkennen, ob eine Schokolade, die sie kaufen zertifiziert ist, und wer hinter dem jeweiligen Siegel steckt.
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Förderprogramme vom Marktführer sehen 400 Millionen US-Dollar Förderung für die Bauern in den nächsten zehn Jahren vor. Es gibt 5,5 Millionen Kakaobauern, damit erhält jeder Bauer sieben USD pro Jahr.
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Das Unternehmen Mondelez International, ehemals Kraft Foods, gab bekannt, es werde in den nächsten zehn Jahren 400 Millionen US-Dollar in die Kakaobauern investieren. Das sind 40 Millionen je Jahr, denen stehen 5,5 Millionen Kakaobauern gegenüber. Die Zahlen sind doch mehr als irreführend? Zur Zeit beschäftigen sich viele Konzerne mit dem Thema des nachhaltigen fairen Anbau von nachwachsenden Rohstoffen, wozu der Kakao gehört. Diese Entwicklung ist gut! Was das einzelne Unternehmen tut und wie das zu bewerten ist, entzieht sich unserer Kenntnis. Wie kann man die Aussage von Mondelez: „Nur wenn die Lebensumstände der Kakaobauern verbessert werden können und die Einkommen der Farmer ausreichend gesichert sind, ist der Kakaoanbau ein zukunftsfähiger Beruf, den auch nachfolgende Generationen gern ausüben.“ verstehen? Letztendlich ist es für alle wichtig, dass die Anbaubedingungen nachhaltig sind, dass die Kakaobauern von Ihrer Arbeit gut leben können, und dass junge Menschen eine Zukunft im
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Kakaoanbau sehen. In vielen Ländern Westafrikas ist der Kakaoanbau ein wichtiger Wirtschaftszweig, den es zu fördern gilt insbesondere zum Wohle der Menschen, die auf den Plantagen arbeiten. Zudem sollte es uns wichtig sein, dass die Bedingungen gerecht sind, damit wir Schokolade genießen können und nicht bei jedem Schokoriegel vom schlechten Gewissen geplagt werden.
gerechte Weltwirtschaft‘, haben wir im Herbst eine Fortbildung für Lehrer durchgeführt und es hat im Museum eine Tagung von Experten aus der Industrie, von NGOs und aus der Politik stattgefunden. In diesem Rahmen haben wir mit dazu beigetragen, dass das System in Frage gestellt und zum Wohl der Menschen, die vom Kakao und seinen Produkten leben, verbessert wird.
Nestle verteilt Kakaopflanzen – Zertifizierung, Aus- und Weiterbildung und neue Pflanzen - die großen Stichworte. Aber eigentlich soll nur der Ertrag gesteigert werden: Vielerorts sind die Kakaobäume schon über 20 Jahre alt. Und doppelter Ertrag heißt ja eigentlich auch nur mehr Arbeit – 4 Ct. je Schokolade, so ein Institut aus Siegburg, bekommen die Bauern je Schokolade ausbezahlt. Das System scheint nicht sehr fair zu sein.
Auch die deutsche Kakaoverordnung wurde in den letzten Jahren stark reformiert – In den meisten Snacks ist mittlerweile mehr Zucker als Kakaomasse vorhanden, ist das für Sie noch Schokolade?
Gemeinsam mit dem, von Ihnen zitierten ‚SÜDWIND-Institut - Für eine - Lebensraum -
Die Produktvielfalt rundum die Schokolade ist vielfältig. Neben dem erwähnten Trend gibt es seit einigen Jahren Trends hinzu Schokoladen mit einem sehr hohen Kakaoanteil und mit wenig Zucker. Es ist ein berechtigtes Interesse der Hersteller, Produkte zu produzieren, die der Verbrauch gerne kauft. Zu süß, zu fett, zu viel
ist nicht gut. Wer aufmerksam durch die Supermärkte geht, wird feststellen, dass dem billigen Lockangebot meistens qualitativ hochwertige Produkte zur Seite gestellt werden. Nun ist es am Käufer sich zu entscheiden. Wer informiert ist, kann diese Entscheidung besser fällen und damit schließt sich der Kreis zur Aufgabe des Museums. Es gibt schokoladenähnliche Zutaten auf allerlei Lebensmittel. Auf so manchem Schokocroissant ist der Belag aus gefärbter Gelatine oder Nusscreme. Verwirren die Plagiate auch unseren Gaumen? Unser Gaumen ist vielem ausgesetzt, was ihn verwirrt. Auch hier ist es wieder Verbraucher selbst, bei dem die Entscheidung liegt. Wenn ich für wenige Cent im Backshop einer großen Kette ein Schokoladencroissant kaufe, muss ich mir darüber im Klaren sein, dass nichts an dieser Backware höheren Qualitätsstandards entsprechen kann. Anders sieht es aus, wenn ich in eine Bäckerei gehe, in der noch handwerklich gearbeitet wird. Den Unterschied wird den meisten Gaumen auffallen. Woran erkenne ich noch die gute alte Schokolade? Auf den ersten Blick erkennen Sie gute Schokolade ganz einfach am Preis und
der Verpackung. Wenn Sie die Tafel dann ausgepackt haben und die Tafel anschauen, sollte diese eine gleichmäßige Farbe und einen gleichmäßigen, leicht matten Glanz haben. Brechen Sie einen Riegel ab, sollte das Knacken klar zu hören sein und eine glatte Bruch sollte entstehen. Wenn Sie nun ein Stück Schokolade genießen sollte der Schmelz frei von Krümeln sein. Soviel Zucker wie noch nie konsumiert die westliche Zivilisation – selbst Bio-Produkte haben versteckten Zucker, Schokoriegel sind gestreckt und gepanscht – Halten Sie ein neues Güte-Siegel für sinnvoll, um den Begriff Schokolade und die Rohstoffhersteller zu schützen? Noch eine Siegel, noch eine Verordnung, wenn das was vorhanden ist gut kommuniziert wird, wenn alle Beteiligten fair und respektvoll im Umgang gemeinsam an einem Strang ziehen, dann kann viel bewegt werden und es muss keine Energie für eine neues Siegel aufgebracht werden. Vielen Dank Herr Schopen für das Gespräch. Hier der Link zum jährlich veröffentlichen Schokobarometer:
http://www.cocoabarometer.org
Weihnachtsmarkt Stadtgarten Idylle statt Rummel, alte Bäume statt Asphaltwüste, handgefertigte Einzelstücke statt Massenware. Mit diesem Erfolgskonzept sorgt der Weihnachtsmarkt im Stadtgarten seit Jahren für einen unverwechselbaren Höhepunkt in der Kölner Vorweihnachtszeit. - bis 23. Dezember
Was macht der Müllmann in der Krippe Krippentour für Kinder - Spätestens Heiligabend ist es soweit: Maria, Josef und das Kind sind im Stall von Bethlehem angekommen. Aber die drei sind nicht allein! Ein Müllmann kehrt den Platz vor der Krippe, ein Junge mit einem FC-Schal macht sich auf den Weg und einer fährt sogar auf dem Skateboard zur Heiligen Familie. Was haben Pfau, Eule und Taube in der Krippe zu suchen? Und wie ist der Tannenbaum ins weihnachtliche Geschehen gekommen? Das und noch einiges mehr erfahrt Ihr auf unserer Krippentour. 22. Dezember, 11 Uhr Stattreisen-koeln e.V.
Äppel, Nöß un Marzipan “Himmlische” Führung zu Krippen und der Symbolik alter und neuer Advents- und Weihnachtsbräuche. Bei unserer Advents-Stadtführung durch das weihnachtlich geschmückte Köln erfahren Sie mehr über Advents- und Weihnachtsbräuche und deren Symbolik, wer den Adventskranz erfunden hat, warum das Christkind Geschenke, was es mit Nikolaus und dem Barbaratag auf sich hat und Vieles mehr. Auf unserem Rundgang besuchen wir auch ein paar Adventskrippen, die vielerorts schon die Weihnachtsbotschaft näher bringen. 1.,8.,15. Dezember , 11.30 Uhr , Treffpunkt: Domplatte-Kreuzblume www.colonia-prima.de/
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Natürliches Mineralwasser: Quelle gesunden Lebens
‚Schluck für Schluck Gesundheit‘ VON ANDREA NEUHOFF
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Ob prickelnd, medium oder still: Mineralwasser ist des Deutschen liebstes Erfrischungsgetränk – noch vor Bier. Trotz des kühlen Sommers 2012 tranken die Deutschen 136 Liter Mineral- und Heilwasser pro Kopf, wie der Verband Deutscher Mineralbrunnen ermittelte. Und die Tendenz ist steigend. Besonders hoch in der Gunst der Verbraucher steht nach wie vor Sprudel, Mineralwasser mit Kohlensäure. Aber auch das stille Mineralwasser ohne Kohlensäure verzeichnete mit einem Plus von 6,2 Prozent einen deutlichen Beliebtheitszuwachs. Schaut man genauer hin, ist Mineralwasser nicht nur der älteste Durstlöscher der Welt, sondern besitzt auch viele Vorteile: Es ist kalorienfrei, überall zu kaufen und kann auch gesundheitsfördernd wirken. Darüber hinaus kostet es zumeist wenig, vor allem, wenn man zu Mineralwasser vom Discounter greift.
Wichtigstes Lebensmittel Wer zu Hause den Wasserhahn aufdreht, freut sich über frisches Leitungswasser, das aus sehr reinem Süßwasser mit einem Mindestgehalt an Mineralstoffen besteht. Das Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel, weshalb es kontinuierlich und äußerst streng kontrolliert wird. Die Trinkwasserverordnung sieht vor, dass es weder gesundheitsgefährdend sein, noch Krankheitserreger enthalten darf. Deshalb kann es mit chemischen und physikalischen Methoden aufbereitet werden. Da wir unser Trinkwasser aus Oberflächenwasser wie Flüssen und Seen, sowie aus oberflächennahen Grundwasserbrunnen und -quellen gewinnen, gehört eine Aufbereitung meist zum Standard. Das kostbare Nass ist dann zwar ein sicheres Lebensmittel, aber kein Naturprodukt mehr. Denn Regenwasser, das nur oberflächlich durch Erdschichten ins Grundwasser und weiter in einen See sickert, wird dadurch nicht unbedingt gereinigt. Im Gegenteil: Es kann sich unterwegs mit verschiedenen Stoffen wie Düngemittel oder anderen schädlichen Verunreinigungen anreichern. Greift der Verbraucher statt zu Leitungswasser zum klaren Durstlöscher aus der Flasche, erhält er meist ein Naturprodukt. Die mehr als 200 deutschen Mineralbrunnen gewinnen ihre Mineralwässer aus reinem Tiefenwasser: Niederschlagwasser sickert durch viele Gesteinsschichten ins tiefe Grundwasser, bis es auf eine undurchdringliche Schicht wie Ton stößt und als Quelle entdeckt wird. Bevor es als natürliches Mineralwasser in Flaschen gelangt, hat es einen
reinigenden Sickervorgang meist über mehrere Hunderte Meter in die Tiefe hinter sich. „Es kann teilweise Jahrhunderte dauern, bis das Wasser an der Quelle ankommt. Dieser weite Weg garantiert die besondere Reinheit natürlichen Mineralwassers und die durchsickerten Schichten verleihen ihm seinen individuellen Geschmack von weich bis herb.“, weiß Maximilian Lein, Marketing Manager bei der Haaner Felsenquelle.
Wasser ist nicht gleich Wasser Steht man im Supermarkt vor dem Wasserregal, blickt der Verbraucher auf einen bunten Etikettenwald, denn deutsche Mineralwässer sind vielfältig: 500 deutsche Mineralwassermarken tummeln sich auf dem Markt. „Es gibt große Unterschiede zwischen Mineralwässern“, sagt der Fachmann der staatlich anerkannten Heilquelle. „Man unterscheidet daher auch verschiedene Wasserarten.“ Abhängig von der Wasserherkunft, dem Mineralstoffgehalt und der Art der Verarbeitung, teilt die Mineral- und Tafelwasserverordnung Wasser in natürliches Mineralwasser, Quell-, Heil- und Tafelwasser ein. Doch was genau steckt in einer Wasserflasche mit dem Etikett ‚natürliches Mineralwasser‘ oder ‚Tafelwasser‘? Das ist in der Mineralund Tafelwasserverordnung gesetzlich geregelt, wenn auch wenig bekannt. Denn je nachdem durch welche Gesteinsschichten sich das Regenwasser seinen Weg zur Quelle gesucht hat, hat es sich mit Mineralstoffen wie Magnesium, Natrium, Kalzium und mit Spurenelementen wie Fluorid oder Zink in unterschiedlicher Konzentration angereichert. Die prickelnde Kohlensäure im Sprudelwasser gehört oftmals auch dazu: Sie ist in vulkanisch aktiven Zonen entstanden und sorgt unter anderem für eine Konservierung des Mineralwassers in der Flasche. Mineralstoffe und Spurenelemente sind fast an allen Körperfunktionen beteiligt und für die Gesundheit wichtig. Da der Körper sie nicht selbst herstellen kann, müssen wir sie über Nahrung und Flüssigkeit aufnehmen. Um einem Wasser das Etikett natürliches Mineralwasser zu verleihen, muss dieses gewisse Voraussetzungen erfüllen: Es muss aus unterirdischen und vor Verunreinigung geschützten Wasservorkommen stammen, direkt am Quellort in Flaschen gefüllt werden und gleichbleibend mineralisiert, sowie ursprünglich rein sein. Letzteres heißt, dass seine ursprüngliche Zusammensetzung nur minimal verändert werden darf. Lediglich wenige Stoffe wie Kohlensäure oder Eisen, das mit Sauerstoff reagiert und Wasser unappetitlich braun färben würde, dürfen entzogen werden. Allein Kohlensäure kann dem Mineralwasser vor Abfüllung zugesetzt werden. „Jedes
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Foto©fm-foto
natürliche Mineralwasser in Deutschland ist amtlich anerkannt und muss dafür strenge Voraussetzungen erfüllen“, erklärt Lein. Es werde regelmäßig geprüft, um die Reinheit und den gleichbleibenden Mineralstoffgehalt zu gewährleisten. Bei Mineralwässern, die mit der Bezeichnung ‚Quellwasser‘ in den Handel kommen, darf dagegen der Mineralstoffgehalt auch deutlich schwanken. Quellwasser unterliegt ansonsten den gleichen Voraussetzungen wie natürliches Mineralwasser, muss aber nicht amtlich anerkannt sein. Tafelwasser dagegen bezeichnet das einzige Wasser, das nicht aus einer natürlichen Tiefenwasserquelle stammen muss und daher kein Naturprodukt ist. Es wird aus verschiedenen Wassersorten wie Leitungswasser, Mineralwasser oder Meerwasser hergestellt und gegebenenfalls durch Zusetzen von Mineralstoffen verändert. Eine amtliche Anerkennung benötigt es nicht, muss aber den Anforderungen der Trinkwasserverordnung genügen. Im Prinzip stellen daher Verbraucher, die ihr Leitungswasser selbst aufsprudeln, Tafelwasser her.
nigung geschützten Tiefenwasserquellen. Jede Heilquelle verfügt über reichhaltige Mineralisierungen, die je nach Zusammensetzung salzig oder metallisch schmecken. Heilwässer gelten als Arzneimittel, weshalb sie allein vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassen werden dürfen. Kalzium, Magnesium sowie Zink und Fluorid entfalten ihre charakteristischen Wirkungen etwa vorbeugend zum Erhalt stabiler Knochen und Zähne oder lindernd und heilend bei Sodbrennen oder Verdauungsbeschwerden. Viele Heilwässer eignen sich zum täglichen Genuss und sind im gut sortieren Getränkefachhandel zu finden. Wer Heilwasser allerdings gezielt in einer Trinkkur anwenden möchte, sollte die Empfehlungen und Gegenanzeigen auf den Etiketten beachten und sich bei Bedarf mit Gesundheitsfachkräften abstimmen.
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Die Bezeichnung Mineralwasser bedeutet aber nicht unbedingt, dass der Käufer automatisch viele Mineralstoffe erhält. Deshalb lohnt ein Blick auf das Etikett: Wie viele und welche Mineralstoffe ein Mineralwasser enthält, muss dort angegeben sein. Während Mineralwasser noch bis zur einheitlichen EU-Anpassung 1980 mindestens 1.000 Milligramm Mineralstoffe pro Liter beinhalten musste, ist das nun nicht mehr geregelt. Laut Stiftung Warentest weisen viele Mineralwässer heute nur noch 500 Milligramm Mineralstoffe und weniger pro Liter auf. Ernährungsphysiologisch gesehen bieten solch geringe Mengen kaum oder keine Vorteile mehr. Anders ist das bei Heilwasser, für das die strengsten Auflagen unter den Mineralwässern gelten. Es stammt ebenfalls aus vor Verunrei-
- Lebensraum -
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Kulturzirkus
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Menschen mit Visionen‘ Stationen von Hans Imhoff Selbstständiger Fabrikant. Erhalt der offiziellen Erlaubnis zur Errichtung einer Lebensmittelgroßhandlung in Alf an der Mosel. Bau der Schokoladen- und Pralinenfabrik in Bullay an der Mosel. Hans Imhoff eröffnet in Köln den ersten Süßwarenladen seiner Art, „Punkt und Pünktchen“.Nach dem Fall der Preisbindung für Schokolade schließt Hans Imhoff einen Lizenzvertrag mit der Firma Tobler über die Produktion von 3000t Schokolade p.a. ab. Mit der Übernahme der Firma Hildebrand in Berlin kauft Hans Imhoff das erste Markenprodukt: Scho-ka-kola. Übernahme der Stollwerck AG, Köln. - Vorsitzender des Aufsichtsrates der Stollwerck AG Ernennung Hans Imhoffs zum Honorar-Konsul des Landes NRW für Togo. Hans Imhoff legt der Universität Bénin in Togo eine Studie über die technischen, wirtschaftlichen und politischen Aspekte der Kakaoproduktion und des Kakaoverbrauchs vor und erhält die Doktorwürde der Universität Bénin in Lomé, der Hauptstadt Togos.
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Veröffentlichung des Buches „Kakao - Das wahre Gold der Azteken“. Hier macht Hans Imhoff den Dualismus als eines der Kernprobleme der Entwicklungsländer aus. Dualismus bedeutet das Nebeneinander von zwei grundsätzlichen Entwicklungen, eines fortschrittlichen und eines rückschrittlichen Wirtschaftssektors. Hans Imhoff plädiert für eine gleichmäßigere Entwicklung der beiden Wirtschaftssektoren, um die Kluft zwischen Industrienationen und Entwicklungsländern zu verringern. Veröffentlichung der ersten Biographie „Auf der Schokoladenseite“. Eröffnung des Zentrums für Therapeutisches Reiten e.V. in Köln-Porz. Hans Imhoff ermöglicht den Betrieb der therapeutischen Einrichtung für behinderte Kinder und Jugendliche durch private finanzielle Unterstützung. Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland. Eröffnung des Schokoladenmuseums in Köln in Anwesenheit von Herrn Außenminister Dr. Klaus Kinkel. Verleihung des Verdienstordens des Landes Nordrhein-Westfalen. Verleihung der Ehrendoktorwürde der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln. Veröffentlichung der zweiten Biographie „Der Schokoladenkönig“. Auszeichnung mit dem Commandeur de l´Ordre de Leopold II. durch den belgischen König Albert II. Verleihung des „Goldenen Zuckerhutes 1998“, gestiftet von der Lebensmittel Zeitung für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Lebensmittelwirtschaft. Eintragung in das Goldene Buch der Stadt Köln. Gründung der gemeinnützigen Imhoff Stiftung. Für sein wirtschaftliches, soziales und kulturförderndes Engagement erhält Hans Imhoff die Ehrenbürgerwürde der Stadt Köln.
Hans Imhoff, Porträtfoto. (Stiftung Rheinisch- Westfälisches Wirtschaftsarchiv Köln)
- Kulturzirkus -
©Hydra Productions/Schokoladenmuseum Köln
Von „Punkt und Pünktchen“ zum meistenbesuchten Museum Kölns
20 Jahre Schokoladenmuseum - jedes Jahr 600.000 Besucher
VON ANDREAS BASTIAN - Jeder Mensch hat Herzensangelegenheiten, die er in seinem Leben irgendwann verwirklichen möchte. Hans Imhoff wollte der Nachwelt vermutlich etwas hinterlassen womit er sich identifizieren konnte, den süßen Duft der Schokolade in den Straßen Kölns. Nach Gründung des Schokoladenmuseums 1991 gründete er einige Jahre später eine Stiftung und machte Sie der Stadt Köln zum Geschenk. Die gemeinnützige Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, Projekte unterschiedlichster Art in der Stadt zu fördern. Im Mittelpunkt stehen vor allem die Bereiche Kunst, Kultur und Wissenschaft. Die Unterstützung einzelner Projekte zielt dabei auf einen möglichst großen gesellschaftlichen Nutzen für die Stadt Köln und ihre Bewohner. 20 Jahre Schokoladenmuseum, herzlichen Glückwunsch. Wir sprachen mit Klaus H. Schopen, den Pressesprecher des Museums. Gibt es ein schönstes Erlebnis in der Geschichte des Museums?
Gibt es neue Attraktionen? In den letzten fünf Jahren wurde das Museum komplett überarbeitet. Alles auf den neusten Stand der Forschung gebracht und zeitgemäß präsentiert.
Wir haben den 20. Geburtstag vom 31. Oktober 2013, dem Tag der Eröffnung, bis zum 10. November gefeiert. Das Leben im Museum ist gefüllt mit schönen Geschichten, das Thema Kakao und Schokolade gefällt den meisten Menschen. Zu sehen, wie sich Jung und Alt an der Geschichte und den Hintergründen, den Anekdoten und Erkenntnissen, aber natürlich auch am Naschen der Schokolade erfreuen, motiviert uns jeden Tag.
Das Schokomuseum ist das meistbesuchte Museum Kölns, haben Sie bei der Eröffnung gedacht, das hier einmal so viel los sein wird?
Das Museum wirkt sehr lebendig, Menschen, Geräusche, Aktionen – immer was los hier. Haben Sie sich für die Feierlichkeiten etwas ganz Besonderes ausgedacht?
Kann man das noch toppen?
Wir hatten am 31. Oktober 2013 ein großes Festival der Schokolade, an über 30 Station konnten die Besucher Maîtres Chocolatiers, Konditoren, Süßwarentechnikern und der Künstlerin Sonja Alhäuser aus Berlin über die Schulter schauen, staunen und probieren.
Nein, der Erfolg des Museums hat alle überrascht. Einzig der Museumsgründer, Dr. Hans Imhoff, war sich von Beginn an sicher, dass das Schokoladenmuseum ein Erfolg wird. Er hat seine Idee gegen viele Widerstände verwirklicht und sich einen Traum erfüllt.
Die Vision Hans Imhoffs tagtäglich mit Leben zu füllen, die spannende Geschichte des Kakaos und der Schokolade den Menschen zu vermitteln und ihnen zu erklären, was gute Schokolade ausmacht, ist eine bereichende Aufgabe. Wir freuen uns über jede Aktion, die wir erfolgreich umsetzen, jede Ausstellung, jedern Pralinenkurs, jedes Genussseminar trägt dazu bei die Erfolgsgeschichte des Schokoladenmuseums fortzuschreiben.
- Kulturzirkus -
Was zieht die Besucher zum Schokomuseum in Köln? Weit über die Grenzen Kölns hinaus ist das Schokoladenmuseum bekannt. Viele wissen, dass das Museum nicht nur eine einzigartige Sammlung zur Geschichte des Kakaos beherbergt´. Sondern, dass auch die Herstellung von Schokolade, der Anbau und die Ernte der Kakaofrüchte dargestellt werden, das interessiert. Und dann ist da noch der Brunnen, das Wahrzeichen des Museums, der lockt besonders. Das Sonderausstellungsprogramm ist wirklich vielseitig, Sie berücksichtigen auch kleinere private Sammlungen, wie die Christbaumsterne im vergangenen Jahr, was gibt es dieses Jahr zu Weihnachten? Noel – Afrika feiert Weihnachten, das ist der Titel der diesjährigen Weihnachtsausstellung. Wir zeigen über 30 Krippen aus afrikanischen Ländern. Wir stimmen die Besucher somit auf das Weihnachtsfest ein. Die Ausstellung dokumentiert, wie unterschiedlich das gleiche Fest in den verschiedenen Kulturen gefeiert wird.
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Sonderführungen des Schokoladenmuseums Weihnachtliche Schokolade 02.12 - 09.12. - 16.12.13
Kurzführung mit Verkostung von LindtWeihnachtsschokolade Nach einem kurzen Rundgang durch die „gläserne Fabrik“ des Schokoladenmuseums, der Sie in die Geheimnisse der Schokoladenherstellung einführt, dürfen Sie die wichtigsten Rohstoffe und Vorstufen der Schokoladenherstellung probieren. Den Höhepunkt der Veranstaltung bildet eine Verkostung verschiedener Lindt-Schokoladen mit weihnachtlichen Gewürzen und Füllungen. Lassen Sie sich durch diese besonderen Schokoladen die kalte Jahreszeit versüßen. Dauer: ca. 1,5 Stunden Preis inklusive Museumseintritt.
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Mit allen Sinnen... 07.12.2013
Verkostung hochwertiger Edelschokoladen
©Hydra Productions/Schokoladenmuseum Köln
Nach einem kurzen Rundgang durch die „gläserne Fabrik“ des Schokoladenmuseums, der Sie in die Geheimnisse der Schokoladenherstellung einführt, lernen Sie die wichtigsten Zutaten der Schokolade sowie verschiedene exotische Gewürze kennen. Den Höhepunkt bildet eine Degustation, bei der mehrere hochwertige Edelschokoladen mit allen Sinnen geprüft und genossen werden. Dadurch lernen Sie die Besonderheiten hochwertiger Schokolade kennen und werden in kürzester Zeit zu einem wahren Schokoladenkenner. Dauer ca. 1,5 Stunden. Preis inklusive Museumseintritt.
Von der Kakaobohne zur Tafelschokolade
©Hydra Productions/Schokoladenmuseum Köln
27.12.2013
Familienführung mit Verkostung Bei einer Führung durch die Ausstellung verfolgen die Kinder gemeinsam mit ihren Eltern den Entstehungsweg der Schokolade von der Kakaobohne bis zur fertigen Tafel. Dabei werden das Tropenhaus und die Schokoladenfabrik des Museums besucht. Anschließend nehmen Kinder und Erwachsene an einer Verkostung teil, bei der verschiedene Schokoladensorten mit allen Sinnen probiert werden. Dabei wird es auch um die Frage gehen, wie eine Tafel Schokolade richtig genossen wird. Für Kinder ab 8 Jahren.
- Kulturzirkus -
Foto@Bin im Garten
Noël - Afrika feiert Weihnachten
Schokoladenmuseum bis 4. Januar Die Ausstellung ‚Noël - Afrika feiert Weihnachten‘ zeigt über 50 Krippen aus afrikanischen Ländern. Dort wird fast 75 Prozent des Kakaos angebaut und damit dafür gesorgt, dass wir an Heiligabend einen Weihnachtsteller angefüllt mit Schokolade vorfinden. Zusammengetragen wurden die Krippen von Pater Hans B. Schering. Er gehört zur Gemeinschaft der Afrikamissionare - Weiße Väter in Köln und hat die Krippen von seinen Reisen durch Afrika mit nach Deutschland gebracht. Er begann 1988 und bis heute über 100 Objekte gesammelt. Hans B. Schering unterstützt mit dem Ausstellungsprojekt den Bau einer Grundschule in Atakpame im Süden Togos.
Berliner Impressionismus
Werke der Berliner Secession aus der Nationalgalerie Berlin Käthe Kollwitz Museum bis 26. Januar Das Käthe Kollwitz Museum Köln präsentiert eine Schau mit rund 70 Werken der Berliner Secession aus der Alten Nationalgalerie Berlin. Das sogenannte „Dreigestirn des deutschen Impressionismus“, Max Liebermann, Lovis Corinth und Max Slevogt, ist allein mit 20 Gemälden vertreten. Hinzu kommen weitere 26 Repräsentanten wie Lesser Ury, Walter Leistikow, Wilhelm Trübner oder Maria Slavona. Gemeinsam legen sie Zeugnis ab vom breiten Spektrum und der großen Dynamik künstlerischer Entwicklungen im Berlin der Jahrhundertwende.
Im Modder der Summenmutation
Bundeskunsthalle Bonn bis 12. Januar Opulente Filme, labyrinthische Installationen, komplexe Vorträge und ausufernde Aktionen – all diese Komponenten gehören zum Kunst-Universum von John Bock und prägen den grenzüberschreitenden Charakter seines Werks. Mit der Ausstellung Im Modder der Summenmutation präsentiert die Bundeskunsthalle eine Fusion der wichtigsten Stränge in Bocks Kunstschaffen und wagt dabei den Grenzgang zwischen Retrospektive und neuer Produktion. Foto@Bin im Garten
+ land das gesamte Haus geöffnet. Rund 80 Werke umfasst die Ausstellung und zeigt neben einer Übersicht ihrer wichtigsten Werke auch eine Reihe von Arbeiten aus ihrem Archiv, die noch nie öffentlich gezeigt wurden und ebenso neue Werke, welche in der Begegnung mit der Sammlung des Museum Ludwig überraschende Situationen hervorbringen.
Geheimnisse der Maler
Köln im Mittelalter - Wallraf Museum bis 9. Februar Die Ausstellung ist ein Novum, denn sie präsentiert erstmals die spannenden Forschungsergebnisse, welche ein Team von Kunsttechnologen, Naturwissenschaftlern und Kunsthistorikern in einem mehrjährigen Projekt zutage gefördert hat. Wie bei der Spurensuche in einem Kriminalfall analysierten die Wissenschaftler mit modernstem technischem Equipment mehr als dreißig Gemälde, die vor rund 600 Jahren in der Domstadt entstanden. Neben den Originalen können die Besucher faszinierende Infrarotaufnahmen und enthüllende Röntgenbilder sowie riesige Details der Bilder studieren oder in einer rekonstruierten Werkstatt die raffinierten Tricks und Methoden der Maler kennenlernen.
Echoraum “A great exhibition“
bis 23. Februar Bundeskunsthalle Bonn A Great Exhibition« ist ein Versuch, in dem Bilder und Einbildung ineinandergreifen. Die Ausstellung besteht aus fünf Kurzfilmen, die in einer ortspezifischen Installation eingebettet sind. Reproduktionen im kleinen Vorraum zum Medienraum beherbergen die Videos und schaffen kabinettartige Betrachtungssituationen. In den Filmen sind Besucher anderer deutscher Kunsthallen zu sehen, die jeweils über eine Ausstellung berichten.
1914 - Welt in Farbe
Farbfotografie vor dem Krieg LVR- Landesmuseum Bonn bis 23. März Die Ausstellung 1914 – Welt in Farbe eröffnet das große Verbundprojekt des LVR: „1914 – Mitten in Europa. Das Rheinland und der Erste Weltkrieg“. Sie bringt den Bilderschatz einer längst versunkenen Welt ans Licht.
Louise Lawler. Adjusted
Museum Ludwig bis 26. Januar Das Museum Ludwig hat der Künstlerin für ihre erste umfassende Werkschau in Deutsch-
Kabarett Comedy Musik A Cappella Lesungen Theater Tanznächte
Pause & Alich
Fritz & Hermann packen aus l Kabarett
1.–6./8./16.–19./26.–28.12.
MISTSTÜCK für 3 Damen
Bohr/Haller/Kling 1./13./20.12.
Johannes Kirchberg Ich dagegen bin dafür
4.12.20 Uhr
Markus Barth Mitte 30 und noch nicht mal....
5.12.20 Uhr
Pigor & Eichhorn Füenf 7.12.2020UhrUhr 4.11.
Phase 6 l AVolumen Cappella 7
6.Offene Bühne Rheinland
eine Wundertüte der Kleinkunst - offen für Alles und Jeden!
7.12.20 Uhr
John Doyle Die Welt ist eine Bandscheibe
8.12.20 Uhr
Jan Plewka singt
Rio Reiser 17.10.20 Uhr OPER
Katja Ebstein Es fällt ein Stern herunter...
10.12.20 uhr
Robert Griess Ich glaub´es hackt
10.12.20 Uhr CASINO
Ingolf Lück
Ach Lück mich doch! 11.12.20 Uhr
Diva la Kruttke
It´s Showtime! 11.12.20 Uhr CASINO
Richard Rogler
Das müssten Sie mir mal sagen 12.12.
Sven Kemmler
Die 36 Kammern der Nutzlosigkeit 12.12.CASINO
Hennes Bender KLEIN/LAUT
13.12.20 Uhr
Kalle Pohl Du bist mir ja einer!
15.12.20 Uhr
Mollerkoller Kleinkunst mit Stil
18.12.CASINO
Sebastian Nitsch Unsterblichkeitsbatzen
19.12.CASINO
Tina Teubner & Ben Süverkrüp
Stille Nacht bis es kracht 20.+21.12.
Akte X-Mas
u.a.m. Torsten Sträter, Fritz Eckenga satirische Weihnachtsrevue 20 Uhr
22.12.
Jean Faure & Orchestre »Les Grands Crus«
31.12.21:30
90er-Party 13.12.23h Salsa-Party t.b.a.23h Weihnachts-Party 25.12.22h
Party
Partytermine: www.tanznacht.com
Info-Tel.: 0228-21 25 21
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Tickets: www.bonnticket.de 0228-502010 www.koelnticket.de 0221-2801 Pantheon | Bundeskanzlerplatz | 53113 Bonn
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Die Wurzeln europäischer Badekultur und ihr heutiger Gebrauch VON FELIX J. GROSSER Entspannen wie ein römischer Kaiser, verwöhnen lassen wie die Sultane. Die Selbstanpreisungen zeitgenössischer Wellness-Anbieter wimmeln geradezu vor altehrwürdigem, antikem bis exotischem Personal. Bei so viel orientalischer Sinnlichkeit, fernöstlichem Luxus und spätrömischer Dekadenz können gemeine Bewohner unserer für gewöhnlich doch etwas kühleren und graueren Breiten schon ins Schwärmen geraten. Und schwupp, schon öffnet sich in Erwartung sinnlichster Badefreuden im Geiste vergangener Hochkulturen umso bereitwilliger das Portemonnaie. Doch ist das Wellnesbad des angehenden 21. Jahrhunderts tatsächlich ein postmoderner Wiedergänger von Römerthermen und Hamam - oder bläst der Marketing-Diskurs hier lediglich Seifenblasen? Ein guter Ort um dieser Frage auf den Grund zu gehen ist – wer hätte es gedacht – das knapp 40 km südwestlich von Köln gelegene Städtchen Zülpich. Selbiges war nämlich unter dem Namen Tolbiacum bereits Asterix und Obelix ein Begriff. Und was deren Erzfeinde sich dort errichtet hatten, gibt noch heute gebührenden Anlass zum Staunen. Traten doch bei Bauarbeiten Ende der 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts nicht weniger als die Überreste einer römischen Thermenanlage zu Tage. Keiner der gigantomanischen Badepaläste wie sie die Kaiser Roms errichten und zum eigenen Ruhme dem Volk hatten stiften lassen – die Ruinen der Caracalla und Diocletiansthermen legen noch heute Zeugnis davon ab. Eher etwas aus der Kategorie : „klein aber fein“. Im kompletten Grundriss, Teilen des Mauerwerks, der Fußböden und sogar der Inneneinrichtung hervorragend erhalten und als Kern- und Prunkstück des deutschlandweit einzigartigen „Museums der Badekultur“ wunderbar anschaulich aufbereitet. So wird im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar, welch einer reichen Badekultur die früheren Bewohner des Rheinlandes bereits knapp 2000 Jahre vor Wellness, Spa und Co. frönten.
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Blüte einer neuen Badekultur das römische Bad (balneae/thermae)
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Dass die alten Römer sich mit diversen Vergnügungen bestens auskannten, meint man heutzutage ja zu wissen. Auch, dass sie in Sachen Wasserbeschaffung keine Mühen scheuten, ist für jeden unschwer ersichtlich, der die Bedeutung des Wortes Aquädukt kennt. Schon eher für Überraschung sorgen dürfte da die Feststellung, dass ein selbiges anstatt in einen Trinkwasserspeicher oder ein landwirtschafliches Bewässerungssystem auch durchaus direkt in die Wasserversorgung der öffentlichen Bäder münden konnte. Das Baden war in allen dem römischen Reich angehörigen Gebieten nämlich seit dem späten zweiten bis frühen ersten Jahrhundert vor Christus elementarer Bestandteil der Alltagskultur. Selbst in kleineren Siedlungen galt es als unerlässlich den hygienischen und regenerativen Bedürfnissen der Bevölkerung in Gestalt einer entsprechend ausgestatteten Therme Rechnung zu tragen. Private Bäder konnten sich nur die Wohlhabendsten leisten. Gewöhnliche Leute mussten in Sachen Reinlichkeit und Komfort aber kaum hinter ihnen zurückstehen, sondern profitierten in den öffentlichen Bädern von einigen der hervorragendsten technischen Errungenschaften der Zeit. Ausgeklügelte Leitungssysteme, die sauberes, unterschiedlich temperiertes Wasser in sämtliche Räumlichkeiten und Abwässer entsprechend ins Freie und aus der unmittelbaren Nähe bewohnter Gebiete transportierten, gehörten ebenso zu den Annehmlichkeiten wie mit fließendem Wasser gespülte Latrinen. Und nicht nur das: Für ihren Badespaß verbreiteten die Römer auch direkt die Fußbodenheizung in Europa. - Kulturzirkus -
foto@wikipedia.hamam
Balneum, Hamam, Wellnesstempel Nichts anderes als Bestandteil eines solchen Systems der Temperaturregulierung – des sogenannten Hypokaustums - sind nämlich die kleinen, ungefähr einen halben Meter hoch, aus runden und quadratischen Platten aufgeschichteten Türmchen, die beim Besuch der Zülpicher Ruine sofort ins Auge fallen. Auf ihnen ruhten einst große Steinplatten, die den eigentlichen Bodenbelag der Thermen trugen. In den so entstandenen Hohlraum drang aus Feuerstellen direkt außerhalb des Gebäudes durch tunnelartige Maueröffnungen heiße Luft ein, die das umliegende Mauerwerk erwärmte. In den Wänden verlaufende Kanäle leiteten sie nach oben und schließlich vom Dach aus ins Freie. So konnten zum einen die Innenräume, zum anderen auch direkt das Badewasser erhitzt werden. Erfunden hatten die Römer das System zwar nicht, aber nachdem sie es in einem frühen Beispiel des Technologietransfers von den Griechen übernommen hatten, für ihre Zwecke perfektioniert. Der Aufbau einer römischen Therme folgte vom Grundprinzip her stets dem selben Muster– ganz gleich, ob es sich wie in Zülpich um eine relativ bescheidene Anlage oder um eine der prunkvollen Kaiserthermen der Hauptstadt handelte. Die Badbesucher betraten, nachdem sie sich entkleidet und ihre Sachen in davor vorgesehenen Regalen verstaut hatten, zunächst das Frigidarium genannte Kaltbad. Dieser Raum war nicht beheizt und enthielt in der Regel mehere Becken mit kaltem Wasser. In der einschlä-
gigen Fachliteratur herrscht Uneinigkeit, ob er den Beginn oder das Ende eines Badeganges darstellte. Vermutlich handhabten dies die Besucher jedoch einfach nach Gutdünken. Die einen wuschen und kühlten sich eben lieber anfangs ab, andere mögen eine Erfrischung nach dem Schwitzen bevorzugt haben. Vom Caldarium aus gelangte man in das sogenannte Tepidarium. Hier ließ es sich bei angenehm warmen 25 Grad Celsius und geringer Luftfeuchtigkeit prächtig aushalten. Liege- und Sitzgelegenheiten luden zum Verweilen ein, es konnte geplaudert oder sich mit Gesellschaftsspielen vergnügt werden. Wer die nötigen finanziellen Mittel besaß, ließ sich von dafür zuständigem Personal massieren - oder hatte zu diesem Zwecke direkt einen Sklaven mitgebracht. Eine beliebte Art der Körperpflege bestand darin, sich mit Olivenöl einzureiben, welches man anschließend mit Hilfe eines Schabers wieder sorgfältig von der Haut rieb. Ansonsten erfolgte die Reinigung mit Aschenlauge, Seife war in den Thermen nicht üblich. Gelegentlich gab es im Tepidarium auch Wannen, typisch waren sie jedoch erst für den folgenden Raum: das Caldarium. Hier fand der Thermenbesuch seinen Höhepunkt: das Bad im 40 Grad heißen Wasser. Während die Raumtemperatur mit 50 Grad noch darüber lag, betrug die Luftfeuchtigkeit wohl an die 100 Prozent. Der Fußboden ließ sich häufig nur noch mit Holzsandalen unbeschadet betreten. Spätestens hier floss der Schweiß also in Strömen – und so verwundert es kaum, dass in einem zeitgenössischen Epigramm schon mal, erbost über einen übermütigen Heizer, von
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einem steinernen Scheiterhaufen die Rede ist. Wer die Prozedur überstanden hatte, konnte sich in die kühleren Bereiche der Therme zurückziehen um wieder auf Normaltemperatur zu kommen. Dort ließ sich ruhend Kraft für einen erneuten Durchgang sammeln. Besucher, denen der Sinn nicht danach stand, mussten gleichwohl nicht direkt den Heimweg antreten. Häufig stand ihnen in angrenzenden Räumlichkeiten – mitunter regelrechte Markthallen- ein reichhaltiges Angebot an kosmetischen und medizinischen Behandlungen, sowie kulinarischen Versuchungen zur Auswahl.
Zerfall, Übernahme und Transformation Das arabische/ türkische Bad (Hamam)
Doch wie so viele schöne Dinge war auch das römische Badeidyll nur von begrenzter Dauer. Der Niedergang des weströmischen Reiches ab dem 4. Jahrhundert nach Christus kam, vermutlich sehr zum Leidwesen derjenigen Bevölkerungsteile, die die alten Sitten noch kannten, einem Niedergang der klassischen Badekultur gleich. Denn die einfallenden germanischen Stämme hatten wenig Verständnis für die Annehmlichkeiten der Thermen. Sie nutzten die römischen Bauten, sofern sie sie im Zuge ihrer Eroberungszüge nicht zerstört hatten, als Lager- und Wohnstätten um. Im östlichen, byzantinischen Teil des Reiches blieb die Badekultur der Römer hingegen weiterhin bestehen und fand mit der Zeit auch in den angrenzenden Gebieten Anklang, so z.B. auf der arabischen Halbinsel. Dort vermischte sie sich teilweise mit lokalen Traditionen. Eine Transformation durchläuft sie dann im Zuge der Verbreitung des Islam und der Landnahmen von Volksgruppen, die diese Religion angenommen hatten. Insbesondere nach den Eroberungen der Osmanen erfuhr sie eine neue Blüte, von der noch heute einige besonders prächtige Bäder zeugen, die in Istanbul, der damaligen Hauptstadt des Osmanischen Reiches, erhalten geblieben sind. Nicht umsonst ist die mit dem arabischen Wort Hamam benannte Art des Bades, auch als türkisches Bad bekannt.
NACKTBADEN
Ein traditioneller Hamam verrät seine Abstammung zum einen durch die Weiterverwendung der hypokaustischen Technologie, zum anderen durch den dreiteiligen Aufbau ganz nach Art einer klassisch-römischen Therme: auf einen kühlen folgt ein warmer, und auf diesen ein heißer Raum, wobei jeweils analog zur Raumtemperatur auch die Luftfeuchtigkeit steigt. Entsprechend folgt auch der Besuch des Hamam dem bereits bekannten Muster: der warme Raum, hier oft nur mehr ein kleiner Durchgang, dient zur Gewöhnung an die hohen Temperaturen, im heißen darf gründlich geschwitzt werden, bevor der kühle Raum Abkühlung und Regeneration bietet. Von rein ornamentalen und architektonischen Ungleichheiten einmal abgesehen, gibt es jedoch einen maßgeblichen Unterschied zum römischen Vorgänger. Und der liegt in den religiösen Maßgaben des Islam begründet. Dort ist nämlich die Reinigung mit fließendem Wasser vorgegeben – was die Wannen des römischen Vorläufers zum „no go“ macht. Ist überhaupt eine zu finden, so wird sie permanent von einem Springbrunnen gespeist, üblicher sind jedoch Wasserhähne an den Wänden oder kleinere Schöpfbecken, die durch Zuläufe permanent mit Frischwasser versorgt werden. Sie dienen den Gästen dazu, sich unter Zuhilfenahme von hölzernen Eimern oder sonstigen Gefäßen im Wechsel mit warmen und kaltem Wasser zu übergießen. Eine weitere Besonderheit des Hamam ist der sogenannte Nabelstein, der sich in der Mitte, direkt unter der Kuppel des meist kreisrunden, heißen Raumes, befindet. Er ist wie der Fußboden beheizt und kann von mehreren Besuchern gleichzeitig als eine Art steinerne Liege- oder Sitzgelegenheit genutzt werden. Dort bieten auch spezielle Bedienstete, die Tellak, gegen ein zusätzliches Entgelt, wohltuende Seifenschaummassagen und Peelings an.
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Köln: Mauritiustherme und Aqualand, am Montag und Mittwoch ab 19 Uhr Claudiustherme Salzwasserbecken darf nackt genutzt werden.
Bonn: Kurfürstenbad Kurfürstenallee 7a, 53177 Bonn/Bad Godesberg Erster Sonntag im Monat 13:00 bis 17:00 Uhr
Aachen: Würselen, Aquana Willy-Brandt-Ring 100 52146 Würselen Freitag 21:30-24:00 Uhr
Es bedurfte übrigens der wahnwitzigen Mord- und Plündertouren der Kreuzfahrer, um die Badekultur zurück an die Stätten zu bringen wo sie einst in römischer Zeit etabliert worden war. Angetan von dem, was sie in den islamischen Ländern gesehen hatten, wurde die islamische Adaption der römischen Thermen so wiederum zum Vorbild einer im Mittelalter erneut aufkeimenden europäischen Badekultur. Doch die hygienischen Standards von Römern, Türken und Arabern konnten hier erst Jahrhunderte später wieder erreicht werden. - Kulturzirkus -
Während der traditionelle Hamam zwar durchaus noch existiert, ist seine Zahl selbst in den arabischen Ländern rückläufig. Genutzt wird er häufig nur noch von Touristen. Heutige Türken beispielsweise ziehen immer öfter die finnische Sauna vor. Die Thermen der Römer beflügeln unsere Fantasie ohnehin nur noch als Ruinen und archäologische Rekonstruktionen – vielleicht ja gerade, weil sie auf diese Weise unvollständig der Vorstellungskraft Raum bieten. Suchen wir also in Zeiten, in denen sich die hygienische Komponente längst ins Private verlagert hat und kommunale Bäder aus Kostengründen schließen, nach einer Form von öffentlicher Badekultur, landen wir automatisch bei den Produkten des „Wellness-Booms“. Zentrales Element der Postmoderne ist, so wissen wir ja seit Fredric Jameson, das Pastiche, also die rein oberflächliche Imitation eines kanonischen Vorbildes, ohne dessen Gehalt oder Substanz angemessen repräsentieren zu können. Und tatsächlich, trotz anderslautender Behauptungen, bieten Wellnesseinrichtungen in der Regel weder eine vollwertige römische Thermenanlage, noch einen Hamam im traditionellen Sinne. Geschweige denn, können sie deren spezifische kulturelle, soziale, kultische oder gar religiöse Sinngehalte reproduzieren. Stattdessen beschränken sie sich größtenteils aufs dekorative Zitieren ornamentaler und architektonischer Bestandteile und die Rekombination einiger struktureller Versatzstücke. So gesehen stellt am ehesten noch die grundlegend beibehaltene Abfolge von Anwendungen, mit dem Ziel der Steigerung des Wohlbefindens, die in irgendeiner Weise mit den
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Und heute – Renaissance alter Badekulturen oder postmoderne Verballhornung? Elementen Luft und Wasser zu tun haben und auf dem Kontrast von Wärme und Kälte basieren, das Bindeglied zu den Badekulturen früherer Tage her. Deren Invokation in schmückenden Details und feierlichen Worten dient dann eben dem Zweck Amusement und Genuss der Besucher durch Anregung der Fantasie zu steigern und nicht einem Anspruch auf möglichst originalgetreue Rekonstruktion. Dem Eskapismus lässt sich ja durchaus auch ganz illusionslos und aufgeklärt frönen. Warum auch nicht? Weniger wohltuend werden Bad, Sauna, Massage à la (faux) romana oder turka dadurch nicht, dass sie einer, wie auch immer gearteten, Authentizität entbehren. Schon eher etwas auszusetzen wäre an der Tatsache, dass in aller vorgeblichen Imitationswut ein ganz zentrales Element der alten Badekultur in Vergessenheit gerät: das soziale. Zwar suggeriert die Aufgabe der traditionellen Geschlechtertrennung zunächst anderes, doch Thermen und Hamam waren ihren heutigen Nachahmern in punkto Inklusion in einiger Hinsicht voraus. Waren sie einst Orte der alltäglichen Begegnung und des Austausches quer durch alle Schichten hindurch, so erhält Wellness heute mehr und mehr den Anstrich eines exklusiven und extraordinären Vergnügens für Bessergestellte.
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Urban Art
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Mosaik‘ Mit Ruth Minola Scheibler ins RömischGermanische Museum zu gehen, fühlt sich ein bisschen an, als würde man vielleicht nicht ihre Familie, zumindest aber befreundete Arbeitskollegen kennenlernen - auch wenn viele seit Hunderten von Jahren tot sind. VON FREDERICK FISCHER Wir stehen über dem großen Fußbodenmosaik, auf dem Bill Clinton mit Gerhard Schröder und anderen G8-Regierungschefs 1999 zu Abend aß. Eine Acrylglasplatte schützte damals das Kunstwerk, das aus 1,5 Millionen kleinen Glas-, Natursteinen und Tonplättchen besteht. Meine Begleitung, eine ausgebildete Mosaizistin, zeigt auf die schwarzen, ineinander verschlungenen Linien zwischen den einzelnen Szenen, auf die regelmäßigen Strukturen hinter den nackten Körpern, auf das reflektierende Grün im Fell des Jaguars und auf den Schatten der Ente. Sie erzählt, worauf man achten muss beim Mosaik legen, wie viele kleine Entscheidungen zu treffen sind und wie groß der Einfluss des Materials ist. Sie demonstriert mit ihren Händen, wie ein Stapel von kleinen Steinen mit der präzisen, repetitiven und doch nicht immer gleichen Bewegung auf dem Boden zu einem Bild zusammengefügt wird - heute kaum anders als in der Antike. “Es geht viel um Rhythmus. Das ist eine Art von Meditation. Man kommt in einen Zustand, in dem man alles andere vergisst.” sagt sie. Und doch liegt ihr nichts ferner, als ihre Arbeit mit einem kontemplativen Hobby zu vergleichen. Braucht man Geduld? “Nein, da zählt jede Sekunde. Auf gute Vorbereitung, intelligente Teamarbeit kommt es an.” Mit Ruth Minola Scheibler ins Römisch-Germanische Muse-
Kunst oder Handwerk?
um zu gehen, fühlt sich ein bisschen an, als würde man vielleicht nicht ihre Familie, zumindest aber befreundete Arbeitskollegen kennenlernen - auch wenn viele seit Hunderten von Jahren tot sind. Im frühzeitlichen Mesopotamien wurden bereits Säulen mit verschieden farbigen Tonkegeln verziert. Doch zur ersten Blüte gelangte die Kunst im alten Rom, auch in Köln, der Stadt, wo viele Römer und Germanen lebten.die aus jenem speziellen Amalgam von Germanen und Römern entstand. Vor vielleicht 1700 Jahren beauftragte ein römischer Hausbesitzer Spezialisten mit der Dekoration des Fußbodens im Wohnzimmer seines Kölner Hauses. Die Entstehung des 70 Quadratmeter großen Dionysosmosaiks war - wie im römischen Reich üblich - arbeitsteilig organisiert. Der Pictor Imaginarius entwickelte die Idee und entwarf das große Ganze. Eine andere Person sorgte für die Umsetzung des Entwurfes als Mosaik. Eine eher technische Aufgabe? “Der Pictor Musivarius war der wirkliche Künstler”, sagt Ruth. Beruf? Handwerk? Kunst? Eine Verortung fällt der 32-jährigen “Maestra Mosaicista” selbst nicht leicht. Zuerst übersetzt sie ihren Titel mit „Mosaikkünstlerin“, um sich direkt zu korrigieren und das „Künstlerin“ durch „Legerin“ zu ersetzen. Während ihrer Ausbildung lebte sie im italienischen Spilimbergo bei Udine, um dort den sperrigen Hammer der Mosaizisten beherrschen zu lernen. Von 2000 bis 2003 lernte sie an der „Scuola Mosaicisti del Fruli“ neben den grundlegenden Techniken und den jeweiligen Besonderheiten der romanischen, byzantinischen und modernen Mosaikkunst auch nützliches Wissen in Fächern wie Materialkunde, Terrazzo und Projektentwicklung. Seitdem arbeitet sie immer wieder für ein bis zwei Wochen in Frankreich und Italien an der Restaurierung Jahrhunderte alter Mosaike, hatte zwischenzeitlich eine kleine Werkstatt in Venedig. Seit 2008 lebt sie in Köln. Doch sie - Urban Art -
hat ihr Spektrum erweitert. Sie fertigt aus kleinen Glas- und Tonsteinchen, aus spiegelnden Plättchen und Kieseln eigene Kunstwerke - einen bunt schillernden Ara Macao mit 1,80 Metern breiten ausgebreiteten Schwingen etwa, kleine Bienen, eine Serie von Augen, Porträts von Popstars, Freunden und Auftraggebern. Ihre zweidimensionalen Mosaike bilden dreidimensionale Motive ab. Das Motiv wird auf Papier kopiert. Um die Schattierungen des Originals auf das Mosaik zu übertragen, wird die Vorlage in kleine Felder unterteilt, die den Farbwerten entsprechend nummeriert. Dann bestreicht sie die Felder mit eingefärbtem Kleber und bestückt die Vorlage nach und nach mit kleinen Steinchen, die sie zuvor mit dem speziellen Hammer zurecht gehauen hat. Neben den Umrissen der einzelnen Steine spielen vor allem die Farbschattierungen eine entscheidende Rolle. Ruth steht vor einem Regal. In zahllosen Kisten lagern hier Steine, Glasplatten, Spiegelscherben und anderes Material. “Die Faszination liegt darin, aus kleinen Teilen etwas Großes zu schaffen”, sagt Ruth und erläutert den künstlerischen Prozess anhand einer Serie von Kindergesichtern in ihrem Atelier. Obwohl die Porträts auf derselben Vorlage gearbeitet wurden, trifft den Betrachter eines eher in Blautönen gehaltenen Gesichtes ein durchdringender, beinah böser Blick, während eine in Grüntönen gehaltene Version freundlich drein schaut. „Ich weiß nie genau, wie es am Ende wirkt. Bei dem blauen Gesicht ist ein Stein unter dem Auge dunkler und schon wirkt das ganz anders“, sagt Ruth. Weil sich die Steine minimal in Größe, Form und Schattierung unterscheiden, wird jedes Mosaik, auch bei gleicher Vorlage, zum Unikat. „Danach suche ich, nach diesen Einzelheiten“, sagt sie, „weil das oft Zufall ist und ich das nicht endgültig steuern kann. Ich will dann wissen, wie das zustande kommt, dass die Mimik zum Beispiel plötzlich
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minola - I make mosaics. www.minola.de - Urban Art -
Marc Chagall oder Henri Matisse ließen ihre Gemälde so exakt wie möglich auf Mosaike übertragen. “Die wollten ihre Malerei verewigen” anders ist.“ Aber sie gestaltet auch Balkone, Fußböden, Badezimmer. „Bei den Auftragsarbeiten geht es mir um den Prozess. Für meine eigenen Sachen habe ich einen größeren kreativen Anspruch. Ich kann mit den Techniken und Materialien des Mosaiks Dinge ausdrücken, die ich mit nichts anderem hin kriegen würde”, sagt sie. In wenigen Tagen wird Ruth nach Ravenna aufbrechen. Sie trifft sich dort mit Mosaikkünstlern aus der ganzen Welt. Der regelmäßige Austausch ist wichtig für sie. Die Frage, was Kunst was Kunsthandwerk ist, stellen sich viele ihrer Kollegen. In der Geschichte der Mosaiklegerei gab es mehrmals den Punkt, an dem sie als reines Handwerk galt, das nicht nur für dekorative Zwecke eingesetzt wurde. Marc Chagall oder Henri Matisse ließen ihre Gemälde so exakt wie möglich auf Mosaike übertragen. “Die wollten ihre Malerei verewigen”, sagt Ruth. „Seit den 1920er Jahren erlebe das Kunsthandwerk aber erneut eine Renaissance“, so Ruth. Sie sieht im Mosaiklegen eine eigenständige künstlerische Disziplin. Sie vergleicht das Vorgehen mit dem Pointilismus in der Malerei. Auch hier ist der Inhalt der Darstellung durch ihre Form beschränkt: Pinseltupfer formen das Bild. “Mir hilft das, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Und die Liebe zum Material spielt zusätzlich eine Rolle”, sagt Ruth.
Das Material regiert die Entstehung eines Mosaiks Die Steine riechen, manche nach Schwefel. Andere haben farbige Adern oder Kristalleinschlüsse, die sich erst zeigen, wenn sie den Stein teilt. Manchmal stecken nach der Arbeit Splitter in ihren Fingern. Sie schätzt die Materialität und die Auseinandersetzung mit Stein und Glas. “Das ist meine Technik”, sagt Ruth. Sie glaubt, dass das künstlerische Potenzial ihres Kunsthandwerks sich trotz tausendjähriger Geschichte zurzeit entscheidend weiterentwickeln wird. Mit ehemaligen Mitschülern der Scuola Mosaicisti hat sie die Gruppe Mosaizm gegründet. Der Name verweise auf eine Lebenseinstellung, heißt es auf der Webseite. Mosaizm feiere das Mosaik in all seinen Formen. Die Gruppe sieht sich als eine “neue Generation von Mosaizisten”,
die die Tradition respektiert und nach Innovationen strebt, mit dem Ziel, eine eigene Kunstform zu etablieren. Ruth orientiert sich an Vorbildern in der ganzen Welt. Die Iranerin Monir Shahroudy Farmanfarmaian, geboren 1924, gehört zu ihren Heldinnen. Sie entwirft abstrakte Welten mit ihren Mosaiken und nimmt immer wieder Bezug auf die reichhaltige Vergangenheit der Kunstform. Zahlreiche Gruppen arbeiten wie Mosaizm daran, das Mosaik als Kunstform zu etablieren. Auch gesellschaftskritische Ansätze lassen sich mit Mosaiken transportieren. Nicht selten dient die Beziehung zwischen Teil und Ganzem im Mosaik als Metapher für soziale Verhältnisse und Dynamiken. Und Mosaike finden ihren Platz inzwischen auch auf internationalen Kunstmessen wie der Art Basel. So etwa die Werke von Federico Uribe, der Stifte für seine Mosaike verwendet. Oder des US-Amerikaners Duke Riley, der in seinen Mosaiken vor der Landschaft des nordamerikanischen Mittleren Westens, den heutigen Zustand seines Landes aufs Korn nimmt. Oder Sarah Frost, die ihre Mosaike aus schwarzen, verschieden weißen und bunten Tasten von Computertastaturen herstellt. Ruth erzählt im Foyer des Römisch-Germanischen Museums von ihrem aktuellen Projekt. Dreidimensionale mit Spiegelsteinen überzogene Objekte will sie mit Präzisionslampen bestrahlen, in einem abgedunkelten Raum. “Das Licht wird von den Steinen reflektiert, auf die Wände, Decke und Boden und auf die Besucher. Das Mosaik wird quasi in die Umgebung projiziert”, erläutert sie. Lichtreflexe, Spiegelsteine, Marmor, Kiesel, Tiffanyglas und Computertasten - man darf gespannt sein auf die Zukunft dieser Jahrtausende alten Kunst.
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Inner Odessa Filmreihe
Akademie der Künste der Welt Im 19. Jahrhundert war Odessa berühmt für seinen Freihafen und eine enorme Bevölkerungsvielfalt. Mehr als zwanzig verschiedene Nationen aus ganz Europa und dem Mittleren Osten lebten in der legendären Stadt. Ähnlich wie Jaffa als Teil des heutigen Tel Avivs, repräsentiert Odessa daher eine verloren gegangene Utopie, die sich nicht nur auf das friedliche Zusammenleben unterschiedlichster Nationen bezieht, sondern auf eine universelle, nicht ethnisch definierte Identität, die stets als künstlerische verstanden wurde. Während die neoliberale Vorstellung vor allem von der Exotik einzelner Nationen und einem scheinbar toleranten Multikulturalismus geprägt ist, interessieren sich Künstlerinnen meist für ungewöhnliche Begegnungen, hybride Identitätskonzepte und Klassensolidarität, die sich einer ethnozentristischen Perspektive widersetzen. 13. bis 15. Dezember
Robert Mohren Photographie
Der Kölner Photograph zeigt Bilder aus dem Zyklus „Beijing Backyard 2012“, „Facing South 2013 - Gesichter des Südens“ und aus der Serie „Metropolitan 2010“, weiterhin ausgewählte Werke der klassischen Photographie des 20. Jahrhunderts. Galerie Bernard
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Sternegucken -
Die Zeit muss sein Von Helden, Jungfrauen und großen Bären
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Die Volkssternwarte Köln ist eine ehrenamtlich betriebene Sternwarte. Sie befindet sich auf dem Dach des Sülzer Schiller-Gymnasiums. Regelmäßig können Kinder und Erwachsene bei Führungen den Mond, die Planeten und andere Himmelsobjekte beobachten, sowie sich astronomische Vorträge ansehen und anhören.
VON SABRINA BURBACH Wie hat Zeus seine Geliebte vor dem Zorn seiner Ehefrau gerettet? Welche gefährlichen Ungeheuer musste Herkules einst erlegen? Und welche wilden Tiere sehen nachts sonst noch so vom Himmel auf uns herab? Die Antworten hierzu liest der Wissenschaftsjournalist Hermann-Michael Hahn ganz einfach ab. Ein Buch braucht er dazu nicht. Er muss einfach nur nach oben schauen – nachts, versteht sich. Denn die Antworten auf diese Fragen stehen direkt in den Sternen. Schon im Altertum blickten die Menschen nachts in den Himmel und versuchten, Ordnung in das leuchtende Gewimmel zu bringen, das sie dort sahen. Der einfachste Weg: Sie fassten einzelne Sterne zu Figuren zusammen, die in ihrer Mythologie eine Rolle spielten. So sind einige Sternbilder, wie etwa der Stier, bereits acht bis zehntausend Jahre alt. Am Bekanntesten ist heute wohl der Große Bär, der bei uns in Europa das ganze Jahr über zu sehen ist. Laut lateinischer Übersetzung „Ursa Major“ handelt es sich bei diesem Sternbild allerdings um eine Bärin. Die Sage bestätigt dies: So soll die Göttin Hera einst die schöne Kallisto aus Eifersucht in einen Bären verwandelt haben. Der Grund: ihr untreuer Ehemann Zeus. Er hatte sich zuvor in Kallisto verliebt und mit ihr einen Sohn gezeugt: Arkas. Dieser traf eines Tages bei der Jagd auf seine verwandelte Mutter, erkannte sie als Bärin jedoch nicht. Damit Arkas sie nicht aus Versehen tötet, versetzte Zeus beide als Sternbilder in die nördliche Himmelsgegend – Arkas ist bei uns als das Sternbild Kleiner Bär bekannt.
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„Wenn man so will, sind die griechischen Sternbildsagen die ‚Yellow Press‘ der damaligen Zeit“, sagt Hermann-Michael Hahn, Wissenschaftsjournalist und Vorsitzender der Volkssternwarte Köln. Und die Vielzahl der Sternendramen gibt ihm recht. So verbirgt sich auch hinter dem W-förmigen Sternbild Kassiopeia eine Erzählung gespickt mit Neid, Eitelkeit und Intrigen. Und die auffälligste Konstellation am Sommerhimmel, das fast gleichschenklige Sommerdreieck, das mitten in den Sternbildern Leier (früher Geier), Schwan und Adler liegt, beschreibt, wie Herkules drei kranichgroße Vogelungeheuer erlegt.
Orientieren und unterhalten Gleichzeitig dienten die Konstellationen am Himmel den Menschen als Orientierungshilfen. Etwa für die Landwirtschaft, die Jahreszeiten oder die Seefahrt. So gesellten sich zu den bekannten Sternbildern im Lauf der Zeit viele moderne, die auf den Entdeckungsfahrten hinzukamen. Zu ihnen gehören die praktischen Figuren Teleskop, Zirkel und Kompass. Nachdem im 19. Jahrhundert aber immer mehr nationale Sternbildvarianten hinzukamen, setzte die Internationale Astronomische Union dem bunten Sternbildtreiben 1930 ein Ende. „Heute gibt es insgesamt 88 Sternbilder. 48 davon haben wir von den alten Griechen übernommen“, sagt Hahn. Dies schließt aber nicht die Figuren aus anderen Ländern mit ein. So sehen beispielsweise die Chinesen in der Nacht ganz andere Konstellationen am Himmel wie wir. Etwa blaue Drachen oder schwarze Schildkröten. Ein weiterer Unterschied: Die aus dem chinesischen Horoskop bekannten Sternzeichen besitzen am Himmel kein Äquivalent als Sternbilder. Hahn wird während seiner Vorführungen in der Volkssternwarte von den Besuchern oft gefragt, ob er ihnen nicht ihr Sternbild am Himmel zeigen könne. „Das Sternbild hat mit dem jeweiligen Sternzeichen der Geburt bis auf den Namen überhaupt nichts zu tun“, erklärt er dann und legt großen Wert darauf. Denn mit seiner Arbeit in der Volkssternwarte möchte er vorrangig das Wissen rund um die Sternbilder und Himmelskörper vermitteln – nicht jedoch ein abergläubisches Weltbild weitergeben.
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Licht: die Schattenseite der Stadt Gibt es heutzutage überhaupt noch Gelegenheiten zum Sternegucken? Schließlich orientieren sich die Menschen schon lange nicht mehr am Himmel, wenn sie irgendwo hinfahren möchten, sondern sie verlassen sich lieber auf ihr Navi. Gerade in Großstädten wie Köln wird es außerdem zunehmend schwieriger, bestimmte Sterne zu erkennen. Die meisten Stadtewohner haben noch nie die Milchstraße wahrgenommen. Der Grund: zu viel Licht. Wer mehr als ein
paar Lichtpunkte sehen möchte, muss schon weiter rausfahren, etwa auf einen Rastplatz oder in die Eifel. Je weniger Licht, desto besser die Sicht. „Wer sich näher mit den Sternbildern beschäftigen möchte, kann das mit drehbaren Sternkarten ausprobieren“, rät der Diplom-Physiker und Sachbuchautor. „Sie haben nur den Nachteil, dass sie den Himmel auf einer Ebene darstellen und ihn damit etwas verzerrt zeigen.“ Ein Himmelsglobus eigne sich laut Hahn dagegen nicht, da er den Himmel nur von außen zeige. Daneben gibt es moderne Programme für das Smartphone, wie etwa „Der Verlust der Nacht“ (derzeit nur
für Android). Diese App mit wissenschaftlichem Hintergrund leitet den Astronomieintessierten zu bestimmten Sternen und zeigt ihm, wie hell der Himmel an diesem Ort ist. Dass die modernen Apps allerdings auch alle spannenden Sagen, Gerüchte und Intrigen kennen, die sich hinter den Sternbildern verbergen, ist zu bezweifeln. Kontakt: Vereinigung der Sternfreunde Köln, Volkssternwarte Köln e. V. Nikolausstraße 55, 50937 Köln Telefon: 0221-41 54 67 www.volkssternwarte-koeln.de
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Kontakt Fotografien
Thomas Kellner „Kellners Fotografien sind künstlerisch eigenwillige, mosaik- und kaleidoskopartig anmutende, konstruktiv-dekonstruktivistische Bildgestaltungen, komponiert mit Kamera und Filmmaterial.“ Stefanie Scheit-Koppitz In seiner Ausstellung „Kontaktbogenbilder“ im Kunstverein Bad Nauheim stellt Thomas Kellner einige der wichtigsten Arbeiten der vergangenen Jahre frühen Werkgruppen gegenüber. 2013 zeigt die in focus Galerie, Köln den Siegener Fotokünstler im Kölner Kunsthaus Rhenania. - 13. bis 21. Dezember
KUNST+PAUSE: POLLOCK+ACTION
Museum Ludwig Seine revolutionäre Maltechnik des Drippings brachte Jackson Pollock den Titel „Vater des Action Painting“ ein und machte ihn seiner Zeit zum größten Künstler Amerikas. Durch seine rebellische Art etablierte er eine eigenständige amerikanische Kunst und trug
dazu bei, dass New York statt Paris zur neuen Kunstmetropole der Welt aufstieg. Doch warum hält die Hysterie um diesen Künstler bis heute an? Was machte ihn zum zeitweise teuersten Künstler der Welt? Die freie Galeristin und Kunstexpertin Manuela Fischer lüftet in dieser Kunst+Pause einige brisante Details aus dem actionreichen Leben des Jackson Pollock! - Anmeldung bis 4. Dezember, Führung am 5. Dezember
DenkMal? SiehMal!
Stattreisen Köln e.V. Dieser abseitig verlaufende Gang vom Dom in die Südstadt rückt Themen ins Blickfeld, die KölnerInnen auf den Nägeln brennen: Höhenkonzept, Masterplan und die Stadtentwicklung, Vernachlässigung von öffentlichem Raum (Museum Ludwig und Ma‘alot), U-Bahn-Bau und die Folgen....oft kritisch, manchmal spöttelnd. Wie sagte noch der Kabarettist Jürgen Becker? «Der Kölner kann nichts, traut sich aber alles zu.» 15. Dezember, 15 Uhr - Anmeldung erforderlich
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‚Ein Plädoyer für die Horizontale‘ Die Kunst des Liegens VON SABRINA BURBACH Wir lümmeln auf dem Sofa, sonnen uns im Park, schauen in die Wolken, genießen die Schwerelosigkeit, die dabei in uns aufsteigt und geben uns unseren Gedanken hin, auf dass sie fliegen lernen mögen – ausgestreckt, geerdet, losgelöst von den lästigen Anspannungen des Alltags. Ganze Nächte widmen wir gewohnheitsmäßig der Horizontalen und trotzdem machen wir es uns nur selten bewusst: Ein Drittel unseres Lebens verbringen wir liegend. Aber wir geben es ungern zu. Denn in unserer heutigen Gesellschaft, in der nur vorwärts kommt, wer ständig in Bewegung bleibt und am besten drei Dinge gleichzeitig erledigt, bedeutet Liegen Trägheit, Passivität, Stillstand. Und das ist schlecht. Oder nicht? Eines ist jedenfalls sicher. Liegen hat auch viele positive Seiten. Sie geraten jedoch leicht in Vergessenheit, da wir sie als selbstverständlich hinnehmen. Dabei könnten wir, ohne uns sprichwörtlich ab und an mal auf’s Ohr zu legen, gar nicht existieren. Ein guter Grund, der vernachlässigten aller Positionen ein eigenes Plädoyer zu widmen...
Schweben
Schlafen gehört zu den ersten Assoziationen, die wir mit dem Liegen verbinden. Und das ist gar nicht so schlecht. Denn im Schlaf sind wir viel aktiver, als einige annehmen – nur unbewusst. Nachts regenerieren wir unseren Körper nach einem eigens von der Natur dafür entwickelten System. Sobald wir liegen, scheint ein Mechanismus in Gang gesetzt, der einer einprogrammierten Choreografie folgt. Die ausgestreckte Position gibt dem Körper das ersehnte Signal einen Gang runterzuschalten. Und das tut er dann auch. Der Blutdruck sinkt, die Mus-
keln an Hals und Nacken entspannen sich, die Atmung wird ruhiger. Unser Körper fühlt sich immer „schwerer“ an, gibt sich der Erdanziehung hin. Die Gedankenschleifen, die uns tagsüber heimsuchen, stoppen. Wir verlieren das Gefühl für Raum und Zeit, geben die Kontrolle über uns ab und dämmern schließlich der Nacht entgegen. Dass diese regelmäßige bewusstlose Pause für uns unbedingt notwendig ist, vergessen wir meist. Erst wenn wir aus irgendeinem Grund nicht schlafen können, merken wir, wie sehr uns dieses tägliche Ritual fehlt. Menschen, die schlecht schlafen, reagieren tagsüber leicht gereizt, manchmal sogar verwirrt und können den Alltag nur mit Mühe meistern.
Das miese Image „Der Schlaf ist für den Menschen, was das Aufziehen für die Uhr“, wusste schon Arthur Schopenhauer. Ohne Schlaf also keine Energie. Keine Regeneration. Kein Leben. Denn ohne Schlaf sterben wir. Interessanterweise ist der Tod auch mit dafür verantwortlich, dass Liegen solch ein mieses Image besitzt. Denn ein Liegender lässt sich, rein äußerlich betrachtet, alleine seiner Körperhaltung wegen leicht mit einem Toten verwechseln. Aus diesem Grund ließen unsere Vorfahren, eine ausgestreckte waagerechte Position ihres
In Boxen
Die bewusstlose Pause
Auf Wasser
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Ein Drittel unseres Lebens verbringen wir liegend.
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Körpers gar nicht erst zu. Im Gegenteil: Sie ruhten nachts vor allem in der Hocke oder im Sitzen. Auf diese Weise konnten sie in der Gruppe platzsparend Ruhe und Wärme finden und bei Gefahr schneller reagieren. Im Mittelalter besaßen diejenigen, die sich Betten leisten konnten, meist sehr kurze, in denen sie unmöglich liegen konnten. Dahinter stecken ebenfalls vorwiegend praktische Gründe. Denn die Menschen hatten zu dieser Zeit häufig mit Atemwegserkrankungen zu kämpfen, da sie durch verschiedene Feuer zum Heizen und Kochen ständig Rauch ausgesetzt waren. Also schliefen sie im Sitzen. Denn im Liegen lässt es sich erwiesenermaßen schwerer atmen. Hinzu kam, dass oft Menschen, die nachts alle Glieder von sich streckten, morgens nicht mehr erwachten. Ihr Atem hatte versagt. Das schürte die Angst vor dem Tod im Liegen. Und wenn wir ehrlich sind, wer würde sich freiwillig in die Gefahr begeben, sein Leben durch das bloße Einnehmen einer sterbenden Position zu verkürzen?
Die wirtschaftliche Seite Heute sieht das natürlich ganz anders aus. Wer gerade immer noch darüber nachgrübelt, auf welche Weise das träge Liegen etwas anstoßen oder sich als wirtschaftlich rentabel erweisen kann, der braucht bloß an all die Hilfsmittel zu denken, die uns Unternehmen fürs Ausstrecken anpreisen. Ergonomische Matratzen, flexible Lattenroste, Betten mit verstellbaren Kopfund Fußenden, Bockspring-, Wasser- oder Krankenhausbetten. Ein ganzer Industriezweig lebt davon uns zu versichern, dass wir mit seinen Produkten richtig liegen. Wer das nicht glaubt, der soll einmal versuchen eine Matratze zu kaufen. Das alleine erfordert dieser Tage schon einen Spezialisten. Denn wer kann von sich aus schon entscheiden, ob er besser auf Latex, Federkern oder auf der französischen Variante liegt. Oder welche Stärke er benötigt? Ganz zu schweigen von Schlafsofas oder den zahlreichen Kissen und Bettbezügen, die bei Besuchen in schwedischen Möbelhäusern immer auf magische Weise in - Biolance -
unseren Einkaufskörben landen. Sie alle profitieren davon, dass wir nachts bis zu hundertmal unsere Position verändern. Uns mal seitwärts, rück- oder bäuchlings ausruhen. Dass wir in Rückenlage schnarchen, unseren Kopf aus Kreislaufgründen gerne höher betten als unseren Körper oder dass wir wegen Kreuzschmerzen auf flexible Matratzen setzen. Dass es auch spartanischer geht, beweisen unsere Vorfahren, die entweder ganz auf der Erde, auf Stroh oder auf einfachen Matten schliefen – nicht zu vergessen die Fakire, die sich ja bekanntlich nur auf einfache Nägel betten.
Mit dem Rücken Richtung Boden ändert sich der eigene Blick(winkel) auf die Welt zwangsläufig. Die Position als Inspiration
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Und damit wären wir schon bei der nächsten Seite des Liegens: der künstlerisch-inspirierenden. Wie bereits anfangs erwähnt, verbinden viele Menschen mit dieser ausgestreckten, erdnahen Position den absoluten Müßiggang, die Faulheit und das Nichtstun par excellence. Vor unserem geistigen Auge sehen wir Künstler, Musiker, Literaten, die mit einem Glas Rotwein auf dem Canapé oder in ihrem Bett vor sich hindösen und auf die alles verändernde Eingebung warten. Sie nutzen die Nullposition zur Inspiration. Denn mit dem Rücken Richtung Boden ändert sich der eigene Blick(winkel) auf die Welt zwangsläufig. Eine andere Wahrnehmung tritt an seine Stelle, die - losgelöst vom starren nach vorne oder nach unten - die Augen in die Ferne schweifen lässt. Nämlich nach oben, in den Himmel, zu den Sternen. Eine Position, die bereits viele Künstler und Literaten zu inspirieren wusste. So schrieben etwa Marcel Proust und Mark Twain vorrangig im Bett. Und es gibt Menschen, die behaupten, dass Michelangelo sein wunderbares Werk in der Kuppel der sixtinischen Kapelle
nur deshalb schaffen konnte, weil er seine Fresken im Bett liegend ersann. Das mag stimmen. Wie sonst soll ihm der Gedanke gekommen sein, die Erweckung Adams durch Gottes Zeigefinger im Himmel spielen zu lassen?
Der Gegensatz als Chance Ein weiterer Beweis dafür, dass Liegen keineswegs „böse“ ist, sondern uns sogar gut tut, lässt sich in einer weit verbreiteten Entspannungsdisziplin finden: der Massage. Im orientalischen Hamam, einem Dampfbad, gehört die Horizontale zur Prozedur des Loslassens unbedingt dazu. Dort erholt sich der Besucher, indem er sich auf einer angenehm warmen Steinplatte ausstreckt. Einen weiteren Anhaltspunkt dafür, dass Liegen nicht nur Immobilität bedeuten muss, ist in anderen sportlichen Disziplinen zu finden – etwa im Schwimmen. Und auch Pilates vollzieht sich zu großen Teilen liegend. Selbst Fallschirmspringer lassen sich zeitweise während ihres Sprungs wie Flughörnchen in der Horizontalen vom Wind tragen. Und dieser Sport ist ja wohl alles andere als passiv oder träge. An ande-
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rer Stelle drückt das harmlos wirkende Liegen sogar stillen Protest aus. Etwa, wenn Demonstranten in dieser Position Bahngleise besetzen, um Castortransporte zu stoppen. Oder wenn sich, wie erst kürzlich geschehen, mehrere Krankenpfleger zu einem Liege-Flashmob in einer innerstädtischen Fußgängerzone zusammenfinden, um auf den Mangel an Pflegekräften aufmerksam zu machen. Sie nutzen das träge Image des Liegens zu ihrem Vorteil, indem sie es mit einer Aktion verknüpfen. Mit Erfolg. Denn dieser Gegensatz schafft Aufmerksamkeit. Und die Aktion setzt am Ende vielleicht sogar etwas in Bewegung.
Der neue Trend Denken wir jetzt noch daran, dass wir einst zum Zweck des Liegens sogar einen gleichnamigen Stuhl erfunden haben, der sich vor allem in Vor- und Schrebergärten großer Beliebtheit erfreut, dämmert es uns langsam: Wir müssen uns für eine kleine Auszeit auf dem Sofa oder der Picknickdecke nicht schämen. Und vor allem: Wir können uns ruhig in die Kissen oder ins Gras fletzen und unseren Gedanken nachhängen, ohne irgend etwas anderes parallel machen zu
Wer das Bett bloß aufsucht,weil er müde ist, Gertraud von Lützau verdient keins!
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müssen. Wir sind so frei. Eine einfache Sache, die sich aber wohl erst noch herumsprechen muss. Wie es scheint, ist es lediglich aus der Mode gekommen, ab und an mal ein kleines Nickerchen einzuschieben. Obwohl, dafür gibt es ja auch schon einen Trendnamen: den Power-Nap. Und in Miami soll sogar ein Restaurant eröffnet haben, in dem das Essen an Betten serviert wird. Ob sich das allerdings etablieren kann, bleibt abzuwarten. Aber wenn wir den übrigen Fakten glauben, ist Liegen heute so populär wie nie. Also am besten gleich selbst austesten und einen neuen Trend starten. Es ist ganz leicht: Einfach hinlegen, und den ungewohnten Blickwinkel genießen – anfangs nur für einige Minuten, so außer der Reihe, falls es der ein oder andere nicht mehr gewohnt ist. Und Handy aus. Die Gedanken sortieren, ein wenig träumen und später andere zum Mitmachen animieren. Müßiggang in Maßen sozusagen. Das kann doch nicht wirklich schlecht sein.
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33 des Buches: „Die Kunst des Liegens“ von Bernd Brunner. Mit ein wenig Glück geht es damit ab auf‘s Sofa. Zur Teilnahme bitte ein E-Mail an book@seconds.de senden. Die Verlosung geht bis zum 30.12.2013
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SAFRAN Gewürzbasar - Veranstaltungsort: Nibelungenweg 9, 50996 Köln
SAFRAN Gewürzbasar - Veranstaltungsort: Nibelungenweg 9, 50996 Köln
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Das süße Gift VON ROBERT KRONEKKER
40 Kg! So lautet die Antwort auf die Frage wieviel Zucker eigentlich jeder Deutsche pro Jahr durchschnittlich verschlingt. Ob beim Mittagskaffee, in der gesüßten Limonade oder auch in der Fertigsauce beim Imbiss „um de Eck“, täglich werden fast 110 Gramm reiner Zucker, oder einfacher formuliert, etwa 22 Teelöffel von dem weißen Zeug konsumiert. Noch bis vor wenigen Jahrhunderten war industriell verarbeiteter Zucker kaum bekannt und spielte in der Industrie eine untergeordnete Rolle. Heute ist Zucker aus dem Alltag gar nicht mehr wegzudenken, wird von der Industrie und Lobbyisten streng kontrolliert und beschützt, damit das Zucker-Image so rein bleibt wie es seine Kristalle sind.
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Am Anfang stand der Krieg
Die Wirkung auf den Körper
Geschichtlich gesehen gelangte der Zucker erst durch die Kreuzzüge im Mittelalter nach Mitteleuropa. Bislang war den Europäern Honig als einziges Süßungsmittel bekannt. Während die ersten Zuckersorten ausschließlich aus dem Zuckerrohr extrahiert wurden, welcher sich über China und Indien bis in den arabischen Raum ausbreitete, hat sich die spätere Gewinnung für Europa ausschließlich auf die Zuckerrübe konzentriert. Im Zuge der Kolonisation im 16. Jahrhundert wurde Zuckerrohr nach Amerika gebracht, wo die ersten industriellen Zuckerrohrplantagen entstanden. Erst Mitte des 18. Jahrhunderts entdeckten die Europäer, dass sie das beliebte Zuckerrohr mit den Zuckerrüben ersetzen können. Im 18. Jahrhundert lag der Zuckergehalt der Zuckerrübe zunächst unter neun Prozent. Im Zuge der industriellen Revolution konnte dieser Anteil durch Züchtungen verdoppelt werden und liegt heutzutage bei ungefähr 20 Prozent. Auch heute stammt ein Großteil der Produktion aus der Zuckerrübe, schließlich sind fast 90 Prozent des in Europa konsumierten Zuckers aus heimischem Anbau. Doch erst 1747 entdeckte der Berliner Apotheker A. S. Marggraf den hohen Zuckergehalt in der heimischen Rübe, welche ausschließlich zur Viehfütterung verwendet wurde. Sein Schüler Franz Carl Achard stellte daraufhin den ersten Zucker her und brach 1801 mit der ersten Rübenzuckerfabrikation die Monopolstellung des Zuckerrohrs. Anfangs konnten sich nur Geschäftsleute und Adlige den süßen Kristallzucker leisten. Heute wird er längst in großen Mengen und für jedermann erschwinglich hergestellt. Der Zuckerboom beginnt!
Wir Menschen sind verrückt nach Zucker - keine Frage. Ein kleiner Schokoblock nach einem anstrengenden Tag zaubert so manchem Gestressten ein Lächeln in sein Gesicht. Heutige Generationen wachsen mit dem enormen Überschuss an Zucker auf. Sie haben sich schon längst mit dem geringen gesellschaftlichen Diskurs über Zucker und den gesundheitlichen Folgen abgefunden.
Zucker macht schleichend und unauffällig krank! Unsere Vorfahren kannten als Süßungsmittel ausschließlich den natürlichen Bienenhonig. Auch wenn zahlreiche Lebensmittel, wie z.B. Früchte oder pflanzliche Lebensmittel, Einfachzucker enthielten, kamen große Teile der menschlichen Entwicklungsgeschichte ohne große Mengen aus. Ein Blick in die Supermarktregale offenbart jedoch ein erschreckendes Bild. Noch nie gab es so viele zuckerhaltige Snacks und moderne Getränke mit den kleinen weißen Kristallen. Dabei können wir gar nichts für unsere Vorliebe für süße Zuckerriegel, die Schuld liegt rein in der menschlichen Evolutionsgeschichte, natürlich, wie könnte es auch anders sein. Während unsere Vorfahren durch einen bitteren und sauren Geschmack vor unreifen und giftigen Früchten gewarnt wurden, bedeutete ein süßer Geschmack absolute Gefahrenfreiheit. „Süß“ signalisierte Sicherheit und unverdorbene, schnelle Energie für die weiten Wanderungen. Einige gestohlene Bienenwaben führten damals - Biolance -
wie heute zu einer unbewussten Reaktion im Gehirn. Denn bei dem Verzehr von Zucker schüttet das Gehirn sogenannte Botenstoffe aus, welche mit einem leichten Drogenrausch zu vergleichen sind. Wissenschaftlich ist beleght, dass beim Suchtverhalten nach Alkoholkonsum als auch beim Verhalten nach Zuckerkonsum ein und dasselbe Gen besonders aktiv ist. Dieses Gen, auch bekannt als DRD2-Gen, bestimmt , wie stark das Glücksgefühl nach dem Konsum ausfällt. Psychischer Stress und viele weitere Faktoren können dazu führen, dass der Mensch sogar auf die Glücksgefühle angewiesen ist, und verfällt daher in regelmäßige Zuckerpartys. Das Zucker nicht nur negative Folgen, wie Karies nach sich zieht, ist schon seit Langem bekannt. Dass schon die durchschnittlich pro Tag konsumierte Zuckermenge ausreicht, um die Organe und das Immunsystem zu schwächen, ist bisher vielen Konsumenten nicht klar.
Stoffwechsel, Blutzucker und Insulin Zucker gehört zu den einfachen Kohlenhydraten, welche im Magen und im Darm in ihre Bausteine zerlegt werden und als reine Energiespender fungieren. Alle Kohlenhydrate, egal ob komplexe wie Vollkornprodukte oder auch einfache Kohlenhydrate wie unser weißer Industriezucker, werden vom Körper erst als der kleinste Baustein in Form von Glucose aufgenommen. Glucose ist die einfachste Zuckerverbindung, welche unser Körper in den Muskelzellen verbrennen kann. Wenn Kohlenhydrate im Magen-Darm -Trakt zerlegt werden, kommt es zu einem Anstieg von Zucker im Blut. Unser Körper reagiert
schleichend und unauffällig, macht es uns krank! darauf mit der Ausschüttung von dem Speicherhormon Insulin. Insulin ist eine Art Regulator und Speicherhormon und macht den Blutzucker für die Körperzellen verwertbar. Sind die verstoffwechselten Kohlenhydrate in den Zellen angelangt, sinkt der Blutzuckerspiegel wieder, ein Hungergefühl setzt ein. Bei einem übermäßigen Verzehr von zuckerhaltigen Produkten wird dieser Prozess gestört. Durch diese Berg- und Talfahrt von Blutzuckerund Insulinspiegel wird der Körper einer extremen Stresssituation ausgesetzt. Ein ausgewachsener Körper kann diese Situation über einen gewissen Zeitraum kompensieren, allerdings sind die Langzeitfolgen fatal. Besonders kritisch, wenn Kinder im frühen Alter mit Stoffwechselstörungen zu kämpfen haben. Einer dieser Erkrankungen ist z.B. Diabetes Typ II. Hier hat die Medizin schon lange den eindeutigen Zusammenhang zwischen Ernährung und Diabetes in Verbindung mit Übergewicht nachgewiesen.
Hier herrscht das Chaos Ein weiteres Phänomen ist das allbekannte Mittagstief oder auch als „Sugar Blues“ bekannt. Nach einem morgendlichen Frühstück fühlen sie sich aufgeputscht und belastbar, nur leider schwindet dieser Effekt je näher der Mittag rückt, endet es sogar in Abgeschlagenheit und mangelnder Konzentration. Diese Eigenschaft hat mit dem Blutzuckerspiegel zu tun, denn der übermäßige Konsum von Zucker führt morgens zu einer schnellen Insulinantwort. Dadurch wird der Blutzucker wieder stabil gehalten, allerdings kann der Blutzuckerspiegel unter den vorherigen Wert wandern. Die Folge: Es herrscht eine Unterzuckerung. Da alle Organe und vor allem das Gehirn permanent auf die Versorgung mit Glucose angewiesen sind, führt bereits eine relativ leichte Unterzuckerung zu Schäden an Organ- und Körperzellen. Nicht berücksichtigt sind die enormen Folgen für Kinder, die bereits unter zahlreichen Folgeerscheinungen wie Lernproblemen und Hyperaktivität leiden.
Alarmstufe Rot für alle Organe Nun stellen wir uns vor der Körper wird regelmäßig mit einer zuckerhaltigen Nahrung zugeschüttet. Zunächst wird ein Großteil in die Fettpolster abgelagert. Wenn diese Körperteile mit den Fettsäuren gefüllt sind, wandern sie weiter zu den aktiven Organen. Die Leber versucht, ähnlich wie eine Muskelzelle, Zucker aufzunehmen und vergrößert sich bzw. schwillt wie ein Wasserballon an. Gleichzeitig verringert sich die entgiftende Funktion, denn immer weniger Abfallstoffe können aus dem Blut abtransportiert werden. Ähnliches passiert bei Herz und Niere, wodurch Gewebe abstirbt und der gesamte Organismus geschwächt wird. Die Folge sind Störungen im Herz-Kreislaufsystem wie z.B. Blutdruckstörungen. Zusätzlich müssen die schweren Zuckermoleküle durch die
Blutbahn transportiert werden, so dass das Blut dicker wird und weniger Sauerstoff transportieren kann. Dies bedeutet besonders für das Herz, aber auch für andere Muskelzellen, eine größere Belastung. Daher empfiehlt sich auch keine zusätzliche Aufnahme von Zucker vor oder während dem Sport.
Warum Säure dem Körper schadet Die meisten Menschen wissen, dass Zucker schlecht für die Zähne ist. Hier handelt es sich tatsächlich nicht um ein Ammenmärchen, wenn das widerstandsfähigste Material unseres Körpers durch die Produktion von Säure nach Verzehr der kleinen weißen Kristalle zerstört wird. Alleine unsere empfindliche Magen-Darmflora ist für zahlreiche Prozesse, zum Beispiel die Produktion der Verdauungssäfte, verantwortlich. Durch den höheren Säuregehalt bei zuckerhaltigen Lebensmitteln verändern sich das chemische Milieu und auch die Produktion der Magensäure, die für die Zerteilung der Nahrungsbausteine notwendig ist. Je mehr Zucker konsumiert wird, desto mehr Säure produziert der Körper und folglich verschlechtert sich die Verdauung und Aufnahme von Nährstoffen. Zusätzlich werden durch das veränderte Magenmilieu das Wachstum und die Ausbreitung von Pilzen begünstigt, sodass neben dem geschwächten Immunsystem auch Hautveränderungen, Abgeschlagenheit, Blähungen und viele weitere Folgen sich entwickeln können.
Stoppt die Krebszellen Glucose ist für Krebszellen die wichtigste Energiequelle. Besonders billige Weißmehlprodukte und Lebensmittel mit viel raffiniertem Haushaltzucker können das Wachstum von Krebszellen begünstigen. In zahlreichen Studien wurden positive Auswirkungen einer zuckerreduzierten Ernährung, sprich viele komplexe Kohlenhydrate aus Vollkorn, ein Teil Rohkost und pflanzliche Eiweiße, herausgefunden. Auch wenn Glucose in vielen Lebensmitteln vor allem in Früchten enthalten ist, bestehen diese Lebensmittel zusätzlich aus Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen, welche sich positiv auf die Gesundheit auswirken.
Zusammengefasst Fakt ist: Für eine ausgewogene Ernährung braucht der menschliche Körper den extrahierten Rübenzucker nicht. Daher kann man getrost auf alle zuckerhaltigen Lebensmittel verzichten. Es sollte regelmäßig mit frischen Zutaten gekocht werden.
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Zucker Während der Jugendschutz ausdrücklich verbietet Tabakwaren zu verkaufen, dürfen diese Produkte ohne Warnhinweis an Minderjährige verkauft werden. Nur ca. 28 Prozent der berufstätigen Deutschen kochen selbst und das auch nur am Wochenende, Tendenz sinkend. Auch wenn Bio-Foodtrends und die Anzahl der Qualitätskäufer, die sich für unverarbeitete und hochwertige Lebensmittel interessieren, langsam steigt, zeigt sich bei der großen Masse nach wie vor die Bequemlichkeit. Die Industrie fördert weiterhin diesen bequemen Siegeszugs von „Convenience-Food“ mit großausgedehnten Marketingaktionen.
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Auf einmal ist die Natur nicht mehr gut genug und es müssen schnellere, einfachere Wege gefunden werden. Heutzutage kann Zucker billig hergestellt werden, ist überall verfügbar und noch nie so zahlreich in Lebensmitteln verwendet worden. Kaum eine Industrie kommt ohne den günstigen Füllstoff aus und so haben sich über die letzten Jahrzehnte suspekte Produktkategorien entwickelt. So wurde der Markt mit Getränken wie z.B. Energydrinks förmlich überflutet, welche nach kurzer Durchsicht der Kernzielgruppe eigentlich keine Daseinsberechtigung haben. Diese interessanten Kundengruppen gilt es natürlich bei Laune zu halten, so das den Herstellern der Anreiz fehlt, etwas zu ändern. Hier macht sich die Industrie die enorme Unmündigkeit der Verbraucher zum Vorteil. Nicht nur das dieser Konsumentengruppe jegliche Vorstellung für gesundheitsbezogenen Folgen fehlen, sie können schlichtweg nicht den Energiegehalt respektive den enthalten Zucker in einem Produkt bewerten. Zur Vervollständigung dieser allgemeinen Verwirrung führen zudem die hyroglyphenartig verfassten Zutatenlisten: Glukose-Fruktose-Sirup, Vollmilchschokolade (Zucker, Kakaobutter, Vollmilchpulver, Kakaomasse, Emulgator: Sojalecithine), Weizen-Reis-Extrudat (Weizenmehl, Reismehl, Zucker, Dextrose, Weizen- und Gerstenmalzmehl, Salz), Invertzuckersirup, 10% Haferflocken, Weizen-Schoko-Extrudat (Weizenmehl, Zucker, stark entöltes Kakaopulver, Weizenstärke, Gerstenmalz), Fructose, Cornflakes (Mais, Zucker, Salz, Gerstenmalz), pflanzliches Öl, Maltodextrin, Kakaomasse, Honig, Emulgator: Lecithine, Salz. Am oberen Beispiel ist die Verwendung von Industriezuckern noch leicht zu erkennen. Dass dieses Produkt ursprünglich als Müsliriegel gedacht war, lässt sich anhand der Zutatenliste nicht erkennen. Mit der Mehrfachverwendung von verschiedenen Zuckerarten wird versucht die mengen mäßige Verwendung eines Zuckers zu reduzieren, so dass dieser in der Zutatenliste nach unten rutscht. Also lieber fünf verschiedene Zuckerarten geringfügig verwenden, als einen Zucker in hoher Dosis. Schon seit dem 19. Jahrhundert versucht die Zuckerindustrie mit einem Millionenbudget positive wissenschaftliche Forschungen
á la carde zu unterstützen oder sogar zu manipulieren. Bis heute werden jährlich Milliardenbeträge aufgewendet um den schlechten Ruf des Zuckers wieder aufzupeppen. Und die Spitze des dreisten Zuckerberges zeichnet sich in großangelegten Werbekampagnen ab, mit denen versucht wird darüber hinwegzutäuschen, das es sich bei Zucker nicht nur um leere Kalorien handelt. Doch dieser Zucker-lobbyismus kann nicht die unwiderufliche Tatsache vernichten, das Zucker keine Vitamine enthält und zudem auch noch nährstoffarm ist. Beispielsweise beträgt die Menge an Magnesium auf 100 Gramm Zucker nur gerade einmal 0,2mg und ist daher kaum erwähnenswert. Brauner Zucker oder Bio-Vollrohrzucker enthält verglichen mit weißem Zucker keine nennenswert höheren Vitamin- oder Mineralmengen und wird allerdings gerne von der Industrie als hochwertigere Version beworben. Auch viele Bio-Produkte versuchen zu suggerieren, dass Bio-Zucker eine hochwertige Zutat ist. Hier die klare Forderung: Verbraucher sollten viel deutlicher über die Inhaltsstoffe süßer Lebensmittel informiert werden. Gegebenenfalls sollten sogar Warnhinweise auf die gesundheitlichen Risiken aufmerksam machen. Ein weiterer lächerlicher Werbeslogan der Industrie ist der enorme Reinheitsgrad von Zucker. Mit fast 100 Prozent Ausbeute kann das weiße Gold aus der Zuckerrübe extrahiert werden, allerdings verschweigt die Industrie, das eine Zuckerrübe als komplettes Lebensmittel viel hochwertiger ist. Beim Verzehr einer Zuckerrübe werden dem Körper nicht nur die Kohlenhydrate sondern auch die Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien zugeführt. Die Natur hat unseren Lebensmitteln alles mitgegeben, was unser Körper benötigt. Wenn jetzt nur noch der von der Industrie extrahierte Zucker verzehrt wird, dann vermisst unser Organismus die Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien, die normalerweise in der Zuckerrübe sind. Industriezucker enthält keinerlei Vitamine oder Mineralien mehr. Es handelt sich um reine Kohlenhydrate, um reines Füllmaterial, das leider nicht nur füllt und dick macht, sondern auch noch krank – nicht sofort natürlich, sonst würde ja keiner mehr Zucker essen wollen. Die kurzfristigen Folgen sind alleine bei enormen Leistungseinbußen durch einen täglichen Blutzuckeranstieg und anschließenden Abfall ersichtlich. Eine fixe Idee der Industrie ist die Kombination von Fett mit Zucker. Die Aufnahme von Zucker soll durch den gleichzeitigen Verzehr von Fett verzögert werde und dadurch einen konstanten Blutzuckerspiegel erhalten. Nur leider führt die vermehrte Produktion von Insulin nicht nur zu einer verstärkten Speicherung von Zucker in Fett, sondern es wird auch die Speicherung von Fettsäuren begünstigt. Klassisches Beispiel ist der beliebte Schokoriegel, einer Mischung aus einer Vielzahl von Einfachzuckern in Kombination mit billigen Pflanzenfetten. Der Anteil an Einfachzucker führt zu einer erhöhten Insulinantwort, wodurch der Körper versucht den Zucker schnell wieder in die Zellen zu ziehen und gleichzeitig auch die Fettzellen im Körper erweitert. Somit werden die Problemstellen erst zu richtigen Problemen!
Die Alternativen:
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Die bekannten Zuckeraustauschstoffe Mannit, Xylit, Sorbit oder auch Süßstoffe werden in der Regel chemisch hergestellt und bilden den süßen Geschmack des Zuckers nach. Viele Süßstoffe wie beispielsweise Aspartam, Azesulfam, Cyclamat und Saccharin können von der Industrie günstig produziert werden und werden daher zahlreich verwendet. Meistens werden die Rohstoffe mit zahlreichen weiteren chemischen Zusatzstoffen verwendet und sollten daher grundsätzlich gemieden werden.
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Die leichteste Alternative wäre alle industriellen Zuckerarten grundsätzlich zu vermeiden, beim Einkauf genau auf die Zutatenliste zu achten und grundsätzlich um Fertig- und Convenienceprodukte einen großen Bogen zu machen. Für Personen ohne gesundheitliche Einschränkungen bieten sich zahlreichen natürliche Süßungsmittel, wie z.B. Honig, Agavendicksaft oder auch Ahornsyrup an. Es gibt allerdings zahlreiche natürliche Süßungsmittel, welche durch ihren natürlichen Eigengeschmack eine Überdosierung verhindern. Honig, gehört zu den ältesten natürlichen Süßungsmitteln unseres Planeten und wird seit ungefähr 45 Millionen Jahren von Bienen hergestellt. Der menschliche Körper ist sehr gut an diese Quelle angepasst und kann das Vitamin E besonders aus dunklen Sorten, sowie die Mineralien sehr gut aufnehmen. Ähnlich wie für Agavendicksaft, eine weitere Alternative, können natürliche Süßungsmittel langfristig zu denselben gesundheitlichen Problemen wie Haushaltszucker führen. Seit knapp einem Jahr ist auch der natürliche Zuckeraustauschstoff Stevia erhältlich, welcher aus den getrockneten Blättern in Südamerika hergestellt wird und als Pulver oder Liquid leicht bitter schmecken kann. Stevia wurde bereits 2010 vom (BfR) Bundesinstitut für Risikobewertung untersucht, allerdings fehlt nach wie vor eine finale Bewertung zur Bedenkenlosigkeit. Auf Grund der enormen Süßkraft wird Stevia häufig mit anderen Träger- oder auch Süßstoffen kombiniert. Immer beliebter werden die so genannten Zuckeraustauschstoffe, welche angeblich ohne Kalorien und ohne Wirkung auf den Stoffwechsel sein sollen. Hier kann schon vorweg genommen werden, das dies reine Werbeaussagen der Industrie sind. Zunächst sind die meisten Zuckeraustauschstoffe nicht einmal 15 Jahre auf dem Markt. Daher fehlen auch Studien zu Langzeitfolgen und können daher auch nicht als unbedenklich eingestuft werden. Dies ist insofern interessant, weil einmal zugelassene Zusatzstoffe auch beim Auftreten von Zweifeln oder Risikostudien nicht von der offiziellen Liste verbannt werden. Demnach stehen zahlreiche Zuckeraustausch- und Süßstoffe unter dem Verdacht krebserregend zu sein. Nicht jeder Zuckeraustauschstoff ist komplett ohne Kalorien und auch die Wirkung auf den Stoffwechsel ist bisher umstritten. Fakt ist, dass alleine schon der süße Geschmack zur Produktion von Verdauungsenzymen führt, das heißt der Körper stellt sich auf die Verdauung von Kohlenhydraten ein. Verdauungsenzyme und Insulin.
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Hierauf sollte man achten:
NatĂźrliche Zutaten - Lokaler Anbau - Eindeutige Herkunft
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Wer langsam isst, ist länger satt‘ oder: Warum Slow Food bei uns ein Gefühl von Zufriedenheit hinterlässt. Slowfood Köln - Die Domschnecken VON KATHARINA LEY - Dreimal täglich tun wir es - mindestens: essen. Das Frühstück kommt in der Woche meist zu kurz, das Mittagessen wird mit Kollegen schnell abgehakt und abends sind wir oftmals zu müde, um ein richtiges „Mahl“ auf den Tisch zu bringen. Fast Food ist seit den 50er Jahren weltweit auf dem Vormarsch, da es nach wie vor ein Bedürfnis befriedigt: Nahrung - sofort! Zahlreiche Debatten um Qualität und Verträglichkeit der Speisen gibt es genug und doch lockt es uns „hin und wieder“ in eine der zahlreichen Fast Food-Ketten. Das Resultat: Gesättigt, aber unzufrieden! Zu genau wissen wir, dass dieses Essen - verpackt in Plastik, teilweise pappig im Geschmack und oft viel zu fettig - uns nicht gut tut. Was hilft liegt auf der Hand: „Back to the roots“ und selbst den Kochlöffel schwingen!
Slowfood hat nicht nur mit langsam essen zu tun, sondern fördert bewusst Regionalität.
Die Mitglieder der weltweiten Vereinigung Slow Food haben schon lange verstanden, dass Genuss ein Prozess ist, der mit Entschleunigung einhergeht. Anne Fuentes und Sven Johannsen, die Leiter des Kölner Slow Food Conviviums, „praktizieren“ täglich Entschleunigung durch die selbstauferlegten Werte beim Kochen. „Gut, sauber, fair beim Einkauf“ lautet der Claim und verdeutlicht, ebenso wie der Name „Slow Food“, worauf es der Vereinigung ankommt: Das Interesse dafür, woher die Lebensmittel stammen. Die bewusste Entscheidung des Konsumenten für und gegen bestimmte Waren, sowie die Unterstützung regionaler Anbieter. Das sind die grundlegenden Prinzipien von Slow Food. Die Vereinigung, die weltweit über 90.000 Mitglieder zählt, trifft mit ihren Ansichten einen Nerv der Zeit. Immer mehr junge Menschen greifen nach Bio-Lebensmitteln, wie die aktuelle, repräsentative Studie „Ökobarometer 2013“, die im Auftrag des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) durchgeführt wurde, ergeben hat. So kaufen laut Studie schon 30 Prozent der unter 30-Jährigen immer häufiger Lebensmittel aus ökologischem Anbau.
Zahlreiche Aktionen machen die 82 deutschen Convivien (die regionalen Gruppen von Slow Food) zu interessanten Anlaufstellen für Jedermann durch alle Altersklassen hinweg. Das Jubiläum „25 Jahre Slow Food“ im Jahr 2012 zeugt ebenso vom Erfolg der internationalen Vereinigung. Gemeinsames Gänseessen und vor allem die gemeinsame Zubereitung, Besuche bei lokalen Lebensmittelproduzenten, Stammtische, Koch- Workshops, Kinoabende und vieles mehr prägen das gemeinschaftliche Bild des Kölner Conviviums rund um Anne Fuentes und Sven Johannsen. Natürlich stehen neben den vergnüglichen „Events“ rund um den Genuss von Nahrung und deren Zubereitung, die Wertschätzung und der Erhalt von regionalen Lebensmitteln im Vordergrund. So haben sich Aktionen bewährt und etabliert, wie gemeinsames Sauerkrautstampfen, oder der jährliche Verkauf des Maiwirsings, der vollkommen in Vergessenheit geraten ist. Besonders im Gespräch ist Slow Food gerade mit dem neuen Genussführer 2014 – ein Gasthaus und Produzentenführer, der Aufschluss auf die Fragen gibt, in welchen Gasthäusern wirklich die regionale Kochkultur gepflegt wird und wo dennoch das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Beschäftigt man sich Was genau nun der positive einmal näher mit der Nebeneffekt von Slow Food in Wertschöpfungskette all seinen Facetten ist? unserer Nahrung: Dem Verzicht auf Fast Food zu Gunsten des bewussten Einkaufs nachhaltig produzierter Lebensmittel, bis zur Zubereitung und hin zum Verzehr – setzt tatsächlich ein Gefühl von Befriedigung ein – Genuss, Entschleunigung! Slowfood/ Köln veranstaltet regelmäßig den so genannten Schneckentisch im Ludwig Museum. Der nächste Termin ist am 26.11.2013 um 20 Uhr. Mit einem Tellergeld von 5,- € bzw. 3,- € ist man dabei. Getränke liefert das „Ludwig im Museum“ zu fairen Preisen. Linktipp: Auf der Website von Slow Food finden Sie die zahlreichen Aktionen der Convivien www.slowfood.de
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©Camstock/USA
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Entschleunigen
beginnt mit Nein sagen VON KATHARINA LEY - Höher, schneller und weiter – drei Worte, die ebenso gut als Synonyme für den Begriff „Beschleunigung“ gebraucht werden könnten. Schließlich steht Beschleunigung im technischen, als auch im alltäglichen Sprachgebrauch für Antrieb, Schnelligkeit, Vorankommen. Im Job, im Sport, im privaten Umfeld – kurzum: In unserem ganzen Leben geht es meist darum Voranzukommen, denn wer nicht vorankommt, bleibt stehen und das möchte ja keiner von uns! Oder etwa doch? Das Gegenteil von Beschleunigung ist Entschleunigung! Immer mehr Menschen erreichen durch die alltägliche Belastung im Job, dem Freizeitstress am Wochenende, die ständige „Erreichbarkeit“ durch Facebook, WhatsApp und Co. irgendwann den Punkt, an dem Beschleunigung nicht mehr möglich ist und ganz automatisch Entschleunigung eintritt. Bei einer Erhebung der Krankenkasse BKK kam man so zu dem ernüchternden Ergebnis, dass seit dem Jahr 2004 die Krankheitstage, die auf Burn-Out zurückzuführen sind, bis zum Jahr 2011 um das 18-fache gestiegen sind. Was dann zunächst als „zurückstecken“ und „eine ruhige Kugel schieben“ empfunden wird, führt oft zu einer nachhaltigen Ände-
rung der Lebensweise. Entschleunigung, oder - wie der Duden es umschreibt – die gezielte Verlangsamung einer Entwicklung, einer Tätigkeit oder Ähnlichem, ist keine Schmach, sondern wird immer mehr, nun ja, sagen wir: zum Trend! Denn Entschleunigung umfasst soviel mehr, als nur die gezielte Verlangsamung von Dingen in unserem Alltag. Entschleunigung hilft uns dabei, das Leben und auch die Umwelt in all ihren Facetten intensiver, bewusster wahrzunehmen. Wieso, weshalb, warum? Ganz einfach: Entschleunigung berührt alle Lebensbereiche und Momente, die wir erleben: Arbeiten, Einkaufen gehen, Sport treiben, Freunde treffen, Spazieren gehen, Kaffee trinken, rauchen, ein Buch lesen, Musik hören – eine wahllose Liste von Dingen, die Menschen täglich tun und die sich durch Entschleunigung verändern. Je mehr Zeit und Muße den alltäglichsten Dingen gewidmet werden, desto eher können entschleunigte Momente zu wahren Genussmomenten werden. Dabei muss jeder für sich selbst herausfinden, wodurch die individuelle Entschleunigung erfahren werden kann. Wie in allen Lebensbereichen, sind auch die wahren „Entschleunigungsmomen-
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Der Wochenplan als Idee Veganer Küchenworkshop im Rotonda Club
te“ so einzigartig und subjektiv, wie der Mensch selbst. Alter, Herkunft, Umfeld, Wissenstand spielen natürlich ebenfalls eine große Rolle. So erfährt der eine durch eine Stunde intensives Vertiefen in ein Buch pure Entschleunigung, während der andere beim Joggen oder Musik hören Entschleunigung empfindet. Zigarre rauchen, eine Duftkerze anzünden, mit dem Hund spazieren gehen, ein Glas Wein trinken – unendlich viele Möglichkeiten, für unendliche viele Facetten der Entschleunigung. Möchten Sie etwas mehr Entschleunigung in Ihrem Leben ohne allzu viel ändern zu müssen? Dann befolgen Sie doch einfach einmal eine Woche lang unsere sieben Stufen zur „entschleunigten Woche“ und sorgen so für etwas mehr Entspannung in ihrem Leben – zumindest eine Woche lang! Am besten beginnen Sie die „entschleunigte Woche“ am Montag und zwar mit einem Einkauf! Aber nicht so ein „RuckZuck-Einkauf“ wie wir alle ihn kennen. Der Einkauf will gut vorbereitet werden und soll kein Großeinkauf sein. Produkte wie Klopapier, Spülmittel etc. bleiben außen vor. Stattdessen werfen Sie vor Ihrem Einkauf einen Blick in ein Kochbuch (irgendeins hat jeder von uns, ansonsten wird es auch dafür Zeit). Suchen Sie sich zwei Gerichte aus, die Sie noch nie gekocht haben und gehen Sie die Zutaten dafür ganz bewusst einkaufen. Am Dienstag bereiten Sie sich eines der Gerichte zu und zwar mit Zeit! Sie kochen sowieso jeden Tag für Ihre ganze Familie?
Dann kochen Sie nur für sich oder höchstens für eine andere Person. Sie leben alleine und kochen so gut wie nie? Dann laden Sie sich Freunde ein und kochen für mehrere! Zur Wochenmitte soll sich bewegt werden. Je nachdem, wie sportlich Sie unterwegs sind, schwingen Sie sich auf ein Fahrrad, gehen joggen, oder nehmen an einem Sportkurs teil. Sie wissen nicht, welcher Sport Ihnen Spaß machen könnte? Dann fragen Sie Ihre Freunde nach Tipps – Sie werden sich wundern, was die so alles machen. Am Donnerstag wird das zweite Gericht gekocht – orientieren Sie sich hier wieder am Dienstag! Freitag – Wochenende! Machen Sie sich heute keinen Stress! Das Programm für den Freitagabend lautet: Badewanne, Duftkerze, ein Glas Wein, ein Buch! Sie selbst wissen vielleicht am besten was Ihnen gut tut, aber probieren Sie genau das einfach einmal aus! Machen Sie am Samstag einen langen Spaziergang! Gehen Sie in ein Café, in dem Sie lange nicht mehr waren und machen Sie einen Plan für abends! Kino, Essen gehen oder tanzen – haben Sie Spaß! Der Sonntag soll zelebriert werden: Frühstücken Sie wirklich einmal im Bett. Gehen Sie auch heute bewusst eine Stunde lang spazieren und suchen Sie sich den Ort für Ihren Spaziergang vorher genau aus. Lassen Sie die Woche Revue passieren – was hat Ihnen gut getan, was nicht? Entdecken Sie selbst, was für Sie Entspannung, Entschleunigung bedeutet! Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und vor allem viel Spaß dabei!
Hier bekommt Ihr Seconds:
Ein politischer wie ökologischer Küchenworkshop, gemeinsam mit dem Küchenteam des Rotonda Restaurant und Starkoch Heiko Antoniewicz. Eine weitere Veranstaltung zum Thema Vegan – und richtig lecker! Wir sind erneut zu Gast in den geschmackvollen Räumlichkeiten des ROTONDA Business-Clubs. - 5. Dezember - www.slowfood.de
Geschenke für die Vögel im WinterWunderWald
Querwaldein e.V. Wir erleben den winterlichen Wald und halten Ausschau nach den Spuren der Tiere. Für viele von ihnen beginnt jetzt eine harte Zeit, denn es wird schwer für sie, Nahrung zu finden. Deshalb bringen wir Ihnen Geschenke! Die Vögel freuen sich über unsere selbstgemachten Meisenknödeln ganz besonders! Und wenn ihr erst einmal wisst, wie man Meisenknödel selber herstellt, dann könnt ihr auch die Vögel bei euch zuhause damit erfreuen! Kinder mit Eltern, Treffpunkt: Köln-Vingst, Biolandschaft - 12. Dezember Anmeldung bei querwaldein.de
Yoga Flow Yoga beruhigt, Yoga regt an, Yoga entspannt, Yoga kräftigt, Yoga pflegt Körper, Seele und Geist, Yoga macht fit für Beruf, Familie und andere Sportarten. Yoga Flow Köln bietet ein gesundes und anspruchsvolles Training in dessen Zenrum die bekannten Asanas und Atemübungen stehen. Zusätzlich trainieren wir Yoga-Flows als fließende Verbindung mehrerer Asanas. Ideal für Stadt-Menschen um den richtigen Ausgleich zu langem Sitzen oder Bewegungsarmut zu finden. Ideal auch als Ergänzung zu anderen Sportarten von Fußball über Wing Tsun bis zu MMA (Mixed Martial Arts). Kurse: Montag bis Donnerstag, 19- 20 Uhr, Samstag: 11- 12 Uhr Kindertraining: Samstag 13- 14 Uhr Institut für Wing Tsun Kung-Fu
Kulinarisches Kino:
Babettes Fest
Kino „Die Brücke“ im Haus des Kölnischen Kunstvereins - Slow Food und Filmclub 813 In Zusammenarbeit mit dem Filmclub 813 veranstaltet das Slow Food Convivium Köln das kulinarische Kino. Essen, Genuss und Umwelt – das sind die Themen, die wir dabei in den Fokus rücken. Nach der Vorführung besteht die Möglichkeit, im gegenüberliegenden Restaurant Riphahn über den gezeigten Film zu plaudern. 9. Dezember - Anmeldung bei: www.slowfood.de
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Originell
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Die sieben Geheimnisse der Schildkröte‘ Wir trafen Isabel Varell, um mit ihr über ihren Song „Da geht noch was“ zu sprechen und darin vielleicht Geborgenheit in sich selbst zu finden. Hallo Isabel – Deine neue Platte hat es in sich. Sie hat viel von Fridas „I Know There‘s Something Going On” ein paar härtere Beats und man hätte aus einigen Stücken auch eine gute Elektroplatte daraus machen können.
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ohne Mikrofon mit Straßenmusikern, Gitarristen – eine Hammer Atmosphäre - aber wenn es auf Youtube erscheint, wird es sofort gesperrt. Das heißt, es macht keinen Sinn mehr ein Video zu machen. Wir haben dein Video zumindest auf Clipfish gefunden.
Isabel: Hast du reingehört?
Isabel: Sind da auch frühere Sünden?
Ja, wir haben sie ganz durchgehört. Ich finde Schlager eigentlich gewöhnungsbedürftig, aber das Album ist gut.
Ja, z.B: „Es ist nicht leicht Prinzessin zu sein.“
Isabel: Das ist ja eigentlich kein Schlager. Das wollte ich damit sagen: Wenn es gut ist, dann ist es kein Schlager.
Isabel:(lacht) Das war mein Lied für Kate als sie William geheiratet hat. Welche Musikarten magst Du noch außer deine eigene?
Isabel: Ich muss dazu sagen, dass wir in unserer Musikbranche in diesem Genre sehr mit Vorurteilen kämpfen. Schlager ist genauso unterschiedlich wie die Pop-Musik. Es gibt so schlechte Syntesizer Kacke. Man kann das einfach nicht in einen Topf werfen. Es gibt solche Unterschiede. Ich freue mich sehr über das Kompliment, dass euch beim Durchhören dieses Albums aufgefallen ist: Da haben sich Menschen Mühe gegeben!
Isabel: Meine eigene höre ich erstmal gar nicht. Ich kann mir das für mich Zuhause, wenn ich abends eine Flasche Rotwein aufmache, nicht vorstellen. Nach dem Motto: Jetzt höre ich eine Isabel Varell Scheibe. Ich liebe alle möglichen Richtungen, bin überhaupt nicht festgelegt. Ich liebe Roxette, ich liebe Robby Williams, hin und wieder klassische Musik, Soundtracks - je nach Stimmung.. Mein Freund Pit, macht uns manchmal Mixe. Dann gibt es mal einen italienischen Abend, einen französischen Abend. Ich liebe Charles Aznavour, Liane Foly aus Frankreich, Claudio Baglioni aus Italien.
Hier geht noch was, da ist Kraft drin!
Also melodielastige Songs?
Isabel: Absolut
Isabel: Allerdings
Wir haben Dich auf Youtube gesucht, leider ohne Erfolg, bist Du bei der Gema? Isabel: Ich bin natürlich bei der Gema und es ist jetzt das dritte Album, das ich selber schreibe. Früher wurden mir die Texte geschrieben. Ich hätte mir das früher gar nicht vorstellen können, dass ich meine Songs, meine Texte mal selber schreibe. Aber da geht noch was! Ich hoffe, dass sich dieser Streit zwischen den Plattenfirmen und Youtube bald erledigt, denn natürlich ist die Position der Plattenfirma und der Gema richtig, dass die Urheber nicht leer ausgehen können, wenn ein Medium stark genutzt wird. Auf der anderen Seite wünschen wir Künstler und auch die Sängerin Isabel Varell, eine schnelle Klärung herbei. Wir haben grade ein Video in Hamburg gedreht. Völlig anplugged - Originell -
Musik hat viel mit Genuss zu tun, absolut Platz eins bei Männlein und Weiblein. Ein Song aus deinem neuen Album - Alla bella vita – bedeutet ja auch das Leben zu genießen. Du hast alle Texte selbst geschrieben, wir haben nach Hinweisen gesucht, wie du das meinst. Isabel: Also Musik hören- da wäre bei mir was davor: essen. Ohne Musik könnte man überleben, aber essen. Sagen wir mal so, ich habe beides auf Platz eins. Der größte Genuss für mich ist Musik machen, aber auch da muss man was im Magen haben. Dein Stück „Da geht noch was“ haben wir mehrfach angehört, wir sind schockiert das du 140.000 Stunden geschlafen hast, Du nennst es Zwischenbilanz, das heißt, du wirst noch mehr verschlafen?
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Eine Lobhudelei auf die Südstadt und 20 Milliarden gezählte Schäfchen Isabel: (lacht) Ich kann alles erklären! Ja, aber die gute Nachricht ist: Ich war 280 000 Stunden wach! Ich bin so ein acht Stunden Mensch, bin erst dann zufrieden, wenn ich acht Stunden geschlafen habe. Da kommt einiges zusammen und ich komme ratz-fatz auf 140 000 Stunden, die ich bis jetzt verpennt habe. Als Kind kommen noch einige drauf. Babies schlafen rund um die Uhr. Dann hast du den Schlafbonus eingerechnet. Isabel: Ich hatte natürlich später mal eine kürzere Nacht hier und da. Da wiegt sich dann wieder auf. Ich vermute, dass du auch schon so viele Stunden auf der Uhr hast. Ist die Frage ob du noch ein paar Gläser Wein mehr auf der Uhr hast als ich. Bei mir sind es 14000. Das klingt nach viel, aber auch das kann ich erklären! Ich habe angefangen zu trinken mit achtzehn. Mit achtzehn erst? Isabel: Ehrlich- ich hatte meine erste Alkoholvergiftung mit vierzehn - aus Versehen. Ich bin in einem Tennisclub bei einer Party ein bisschen abgefüllt worden. Ich war sehr jung, mit vierzehn geschieht so eine Vergiftung schnell, wollte aber „große Dame“ spielen. Geraucht habe ich auch. 14000 Gläser Wein klingt viel. Ich genieße seit meiner Volljährigkeit, seit 34 Jahren
ein Gläschen Wein, im Endeffekt ist das gar nicht so viel. Wurdest du auf das Thema angesprochen? Isabel: Nein, ich hatte die Idee mit dem Lied, dann habe ich angefangen zu rechnen. Wieviele Hühner hat man beispielsweise schon gegessen? Keine angenehme Vorstellung. Heute bin ich fischessende Vegetariarin. Das habe ich dann gestrichen von der Liste, denn das ist nicht nett. Sich so einen Berg von toten Hühnern vorstellen..... Ich predige ja auch, dass die Leute bewusster essen sollen. Auch geringverdienende Familien mit Kindern müssen nicht jeden Tag Fleisch essen. Im Discounter hängen drei Euro Putenpackete. Was glauben eigentlich die Menschen wie es diesem Tier gegangen ist. Wie dieses Tier gelebt hat und wie es gestorben ist. Das ist gedankenlos. Es ist wichtig ein Bewusstsein dafür zu entwickeln und Respekt vor Tieren zu haben. Für eine Schachtel Zigaretten bekomme ich zwei ein halb Hähnchen! Isabel: Ja, über Rauchen wird viel geredet, aber die toten Tiere, die müssen ganz erschwinglich sein damit man sie jeden Tag vertilgen kann. Ich predige dies immer wieder und muss dabei vorsichtig sein. - Originell -
Zu deinem Song „Da geht noch was“ In manchen Berufsgruppen ist das ja gang und gäbe - Die deutschen Beamten fordern eindeutig eine Entschleunigung – zügig arbeiten heißt ja nur, der kann noch mehr erledigen. Isabel: (lacht) Das hast du gesagt! Du hast immerhin 1.000 Stunden telefoniert – ist das viel oder wenig? Isabel: Ja, ich habe das auch versucht hoch zu rechnen. Ich bin schon ein Mädchen und wir Frauen können das nun mal. Wir können zehnmal am Telefon das Gleiche durchkrackeln und jeder Mann würde sagen: Das hast du mir doch schon erzählt. Wir Frauen können unter uns das alles nochmal zehnmal aufrollen und es ist immer wieder spannend! Laut Deinem Song hast Du ein halbes Jahr im Stau gestanden, ist das nicht die modernste Form der Entscheunigung – Stau suchen? Isabel: (lacht) Ähm, das Problem ist nur: Beim Entschleunigen müsste ich mich erholen, beim Stau kann ich das nicht, weil ich dann wieder eine Panikattacke kriege aufgrund des Bedürfnisses auf`s Klo gehen zu müssen. Ich kenne jede Toilette in Deutschland!
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‚people sit in the dark and dream the same dream‘ Das ist beim Thema Entschleunigung ganz weit vorne. Kevin Costner hat mal einen tollen Satz gesagt: ‚people sit in the dark and dream the same dream‘. Das ist mal wirklich abschalten! Als Hobby läufst du Marathons, du bist die Aids Stiftung gelaufen. Den Run of Colours oder in Bonn - machst du das in Zukunft weiter? Foto©seconds
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Der Einzelhandel gibt sich extrem Mühe, den Konsumenten eine Entschleunigungskur zu verpassen. Das ganze Schoppen schlaucht ja schon und dann nur eine Kasse geöffnet, hast du vielleicht deswegen 30.000 Cappochinos gelöffelt? Seih ehrlich, wer ging für dich einkaufen? Isabel: Ich gehe schon selber shoppen, da bin ich aber nicht so die typische Frau. Das mache ich schon mal ganz gerne, kann das aber jetzt nicht so zelebrieren wie die Birgit. Birgit Schrowange ist die geborene Shopperin. Wenn ich mit ihr einkaufen gehe, dann trage ich meistens ihre Tüten hinterher. Dann stehe ich an der Kasse und drehe Däumchen- das ist wirklich eine Form von Entschleunigen. Warum warst du eigentlich, laut deinem Song, nur 200x im Kino? Hast Du die Vorstellungen immer verpasst? Weil du ständig gebremst wurdest? Isabel: Ist gar nicht so viel. Ich gehe so gerne ins Kino. Ich bedaure, dass es nicht mehr war. Für mich ist ein Kinobesuch und anschließend zum Italiener oder Sushi Essen absolute Lebensqualität.
Isabels Lieblings Spanier auf der Severinsstraße 41
Isabel: Ja, wenn ich Zeit habe, bin ich gerne bei solchen Läufen dabei. Singst du auch dabei? Isabel: Ne, aber ich gehe in der Tat meine Texte durch. Der Denkapparat ist immer am Arbeiten. Wenn wir schon beim Marathon sind: Kannst Du eigentlich schlecht einschlafen? Isabel: Wie ist das denn gemeint? Eigentlich nicht. Naja, du hast laut deinem Song so viele Schäfchen gezählt, oder zählst du die auch tagsüber als Entspannungsübung? Quasi als Geheimtipp der Stecker-rauszieh-Bewegung? Isabel: Ne, aber das habe ich in der Tat probiert und gehört, dass man sie rückwärts zählen soll! 20 Schäfchen, 19 Schäfchen... Hast du deinen 20 Milliarden Schäfchen ein paar Namen gegeben? Das macht am Tag 100.000 Schäfchen, also ich würde da durcheinander kommen. Isabel: Ups – Du hast mich erwischt! Ich muss eh einiges korrigieren- ich werde ja älter! (lacht). Bei der Gelegenheit werde ich die Schäfchen nochmal überdenken! Du wohnst in Köln, Drehkreuz des Westens, hier wird ja auch einiges zwangsläufig entschleunigt, so ein U-Bahnbau scheint echt anstrengend zu sein. Acht Meter pro Tag, am 1. Januar 2004 war Baubeginn, heute bohren die vermutlich irgendwo in Bornheim. 2010 sollte das Ding bereits fertig sein. Hätte die Zeile noch in deinen Song gepasst? „Da geht noch was?“ Isabel: Das hätte nur regionalen Charakter. - In der Tat freue ich mich auf das - Originell -
Stück U-Bahn. Ich finde überhaupt, dass in Köln noch was geht. Ich liebe die kölsche Art. Aber ich kritisiere an dieser Stadt, dass sie so schmutzig ist. Als ob man darauf stolz sein könnte, dass Köln in Mittelalter schon eine der schmutzigsten Städte war. Dies hat mir mal ein Taxifahrer mit stolzgeschwellter Brust gesagt. Ich muss sagen, dass ich in Düsseldorf groß geworden bin. Das sage ich ganz laut. Ich liebe beide Städte. Als Düsseldorferin habe ich es geliebt Köln zu besuchen und jetzt ist es umgekehrt. Ich lebe sehr gerne in Köln, aber - das muss ich ganz klar sagen - Düsseldorf ist in der Hinsicht vorbildlich - total gepflegt und macht es den Leuten schön. Im Seniorenalter sollte man vielleicht nach Düsseldorf wieder überwechseln. Werde ich jetzt gelüncht, wenn ich so was sage? Nee! Die Südstadt ist ja nach wie vor vom entschleunigten U-Bahnbau betroffen, findest Du eigentlich einen Parkplatz? Isabel: Ich habe eine angemietete Garage. Ich bin ein reisender Mensch und wenn ich nach Hause komme, ein Kofferraum voller Gepäck, da will ich nicht zehnmal um den Block fahren und möglichst noch mein Gepäck durch die Gegend schleppen. Ohne Gepäck gehe ich jede Treppe, mit Gepäck: das geht nicht. Es gibt als Alternative ja Bus und Bahn. Isabel: Das ist auch so eine Sache. Ich finde die öffentlichen Verkehrsnetze viel zu teuer. Da müssten die Politiker auch einschreiten. In Paris ist das Metro System einmalig. Da zahlst du für zehn Fahrten ca. 13 Euro. Ein Euro von Ost bis West, von Nord nach Süd pro Fahrtstrecke solange du das System nicht verlässt. Querfahren für ein Euro in dieser Weltstadt Paris. Ich möchte offiziell den Bürgermeister fragen, warum das System in Köln so teuer ist. Kennt ihr diese „Cars to go“? Diese Idee finde ich großartig. Man braucht in der Stadt eigentlich keinen eigenen Wagen mehr. Aber hier in der Südstadt muss natürlich erst die U- Bahn klappen. Ist die Südstadt mit den vielen spanischen und italienischen Einflüssen das „Cést la vie“ in Kölsch?
Isabel: Wir sitzen jetzt bei meinem Lieblingsspanier in der Südstadt! Ich wohne gerne in „kiezigen“ Vierteln, brauche das Gefühl mitten in der Stadt zu sein. Weil ich viel unterwegs bin, brauche ich Zuhause erstmal Ruhe und im Unterbewußtsein das Gefühl, ich kann jeder Zeit aus der Tür rausfallen und bin mitten drin. In der Südstadt mag ich die Restaurants und das Legere der Leute, die kölsche Art sich nicht immer schick machen zu müssen. Kulinarisch könnte sich Köln, finde ich, mehr anstrengen. Die richtigen einfachen, urigen Italiener sind rar und Köln könnte sich an Berlin ein Vorbild nehmen. Preiswerte Italiener und sensationelles Essen! Die Südstadt und die kölsche Mentalität sind ein fester Bestandteil meines Entschleunigungsbildes, am liebsten mag ich den Spruch: „Et kütt wie et kütt“ Isabel – vielen Dank für das Gespräch. Das Interview führten Magdalena Röschenkämper und Andreas Bastian
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foto@eco-marathon.com
Eco-Marathon Mit einem Liter Bezin ganz viel erreichen VON PIA-SUSAN BERGER-BÜGEL KÖLN-ROTTERDAM - Köln und seine niederländische Partnerstadt Rotterdam sind nicht nur durch ihre Liebe zum Karneval, den es in der niederländischen Metropole mit dem Solero Festival im Sommer sogar ein zweites Mal gibt, und durch die rund 300 Kilometer lange Rotterdam-Rijn-Pipeline, die sich vom Rotterdamer Hafen durch die Niederlande, den Niederrhein und das Rheinland nach Godorf und nach Wesseling schlängelt, physisch aneinander gebunden. Jedes Jahr im Frühling ist Rotterdam darüber hinaus das Mekka für Auto- und Motorfans aus ganz Europa.
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Beim 29. Shell Eco-Marathon herrschte in der riesigen Veranstaltungshalle der Rotterdamer AHOY-Arena geschäftiges Schrauben, Löten und Zusammenbauen. Es wurde angestrengt getüftelt, gejubelt oder der Enttäuschung lautstark Luft gemacht. 183 Teams mit insgesamt 3.000 Schülern und Studenten aus 21 Ländern Europas und Nordafrikas waren im Mai in die Niederlande gekommen, um sich einer großen Herausforderung zu stellen, bei der rund 50.000 Zuschauer begeistert mitfieberten: Wer schafft mit einem Liter Treibstoff die weiteste Strecke und verursacht dabei so wenig Emissionen wie möglich? Ein ehrgeiziges Ziel, das mit Parallelwettbewerben auch in den USA und seit 2010 in Asien Schüler und Studenten zum Nachdenken über energieeffiziente Antriebsmöglichkeiten anspornt.
Innovative Ideen und atemberaubende Rekorde
19 Teams aus Deutschland waren am Start, um sich der Aufgabe mit ihren Vehikeln zu stellen. Unter ihnen startete auch zum fünften Mal das Team NAOB des Nicolaus-August-Otto-Berufskollegs in der Deutzer Eitorfer Straße. 2009 kam bei den Studenten des auf fahrzeugtechnische Berufe spezialisierten - Originell -
Berufskollegs die Idee auf, bei diesem renommierten Wettbewerb zu zeigen, was die Kölner Techniker draufhaben. Und so geht es seit fünf Jahren: Nach dem Wettbewerb ist vor dem Wettbewerb und ein ganzes Jahr lang überlegen die Mitglieder des Teams, wie sie ihren Rennwagen, der in der Klasse der stromlinienförmigen Prototypen mit Wasserstoffantrieb startete, optimieren können. Um Gewicht einzusparen entwickelten die acht Teammitglieder eine neue Carbonhülle. Im vergangenen Jahr hatte ein Defekt der Brennstoffzelle verhindert, dass das Team NAOB einen erfolgreichen Wertungslauf absolvieren konnte. Darum wurde ihr Vehikel mit einer neuen, leistungsstärkeren Brennstoffzelle ausgestattet. Nach zahllosen Probeläufen rund um das Campusgelände in Deutz waren Bernhard Hutter, Bastian Klein, Ralf Baltruszat, Moritz Gensberger, Marcus Koch, Michael Breitbart und Marcel Schnitzler mit ihrer Fahrerin Julia Kaus optimal vorbereitet für den Start in Rotterdam. Begleitet wurden sie von Andreas Frings, der am NAOB Maschinenbau und IT unterrichtet. Das große Ziel für das Team, das an vielen Abenden und Wochenenden an dem Projekt getüftelt hatte, war es, einen erfolgreichen Wertungslauf zu absolvieren. Dazu mussten die Teams in weniger als 39 Minuten auf dem innerstädtischen Kurs in Rotterdam zehn Runden mit insgesamt 16,3 Kilometern Länge und fünf 90-Grad-Kurven zurücklegen. Im Anschluss an die Fahrt wurde der verbliebene Kraftstoff gemessen und hochgerechnet, wie weit das Team mit einem Liter bzw. einem Kilowattstunden-Äquivalent gekommen wäre. Erstes Ziel für die Kölner Bastler war, die heiß ersehnte gelbe Plastikente, die jedes Team für die bestandene technische Überprüfung erhält. Schon am ersten Tag war diese Hürde geschafft und fortan fuhr die
kleine Ente im Fußraum des NAOB-Vehikels mit über den Parcours. Der erste Lauf brachte für die Studenten aus Köln 99,83 km mit einer einzigen Kilowattstunde. Doch dann kam ein herber Rückschlag. Ein winzig kleiner Transistor hatte sich von der Platine im Antrieb gelöst und musste gelötet werden. Am dritten Tag gab es ähnlichen Ärger mit einem Kondensator. Zwischendurch musste der Wagen immer wieder auf die Teststrecke und die zierliche Julia Kaus mit ihren 54kg - inklusive doppeltem Rennanzug und Helm versteht sich - kam von jeder Runde mit neuen Arbeitsaufträgen für die Crew zurück: „Beim Gasgeben ruckelt es noch.“ Und die Jungs machten sich wieder an die Arbeit. „Wir müssen ihr das Vehikel so hinstellen, dass sie die beste Leistung bringen kann“, beschrieben Bernhard Hutter und Ralf Baltruszat ihre Aufgabe. Und so wurde munter weiter getüftelt, oft bis in den späten Abend, doch der Einsatz hat sich gelohnt. Ihr Ziel, einen gültigen Wertungslauf zu verzeichnen, haben die Kölner schon am zweiten Tag geschafft und übertrafen ihn im zweiten Versuch mit
106,95 km/kWh sogar. Damit konnten sich die Rheinländer in ihrer Klasse den zwölften Rang sichern. Das abendliche Heineken auf dem Campingplatz hatten sich die Kölner verdient: „Das SEM-Feeling ist für uns etwas ganz Besonderes. Fünf Tage lang Stress, wenig Schlaf und unvorhergesehene Probleme. Doch im Team schaffen wir es immer wieder, diese Probleme zu lösen“, fasst Bernhard Hutter das Gefühl der letzten Tage zusammen. Und schon kurz vor Ende des Wettbewerbs entstanden die ersten Ideen, wie das NAOB-Team seinen Rennboliden für den Start beim 30. Eco-Marathon im nächsten Jahr weiter optimieren kann, denn die Konkurrenz ist groß. Das Team der Technischen Universität Chemnitz und das Team ThaiGer der Fachhochschule Stralsund und des Stralsunder Hansagymnasiums belegten mit 235 km/ kWh und 158 km/KWh die Plätze fünf und neun. Unangefochtener Sieger des 29. Eco-Marathons war das Favoritenteam La Joliverie aus dem französischen Nantes, das mit
seinem Prototypen mit Verbrennungsmotor sagenhafte 2.980 Kilometer schaffte. In der Klasse Urban Concepts, in der straßentaugliche Fahrzeuge starten, stellte die Hochschule Offenburg mit ihrem Team „Schluckspecht“ einen neuen Rekord auf. Mit 315 Kilometern konnten sie die seit 2008 bestehende Messlatte für dieselbetriebene Verbrennungsmotoren auf einen neuen Höchstwert legen. „Statt zu schlafen haben wir die ganzen Nächte durchgeschraubt und unser Fahrzeug verbessert. Jetzt wird erst mal richtig gefeiert und im nächsten Jahr legen wir dann noch einen drauf“, sagte der Offenburger Maschinenbaustudent David Schilli.
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Plattencover - AUTOBAHN: KRAFTWERK
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Foto©Airport-koeln-bonn.de
Die Katze im Sack oder ein Bikini im Rucksack 48
Seit mehr als 20 Jahren versteigert der Fluhafen Köln/Bonn einmal im Jahr Koffer, Trolleys und Rucksäcke, die offensichtlich nicht vermisst werden. Denn sie liegen seit vielen Monaten im Fundbüro des Flughafens. Der Erlös der Versteigerung wird gespendet für einen guten Zweck. Was die Gepäckstücke beinhalten, wissen die Bieter nicht. Svenja hat bei der letzten Versteigerung die „Katze im Sack gekauft“. Ich habe bereits vieles darüber gelesen, auch viel gehört, aber mitgemacht? Nein- bis heute... Meine Aufregung wächst, ich bin leicht nervös, obwohl kein Grund besteht. Es ist eher die Vorfreude. Heute nehme ich zum ersten Mal an einer Kofferversteigerung teil. Für den ein oder anderen mag das langweilig klingen, aber ich freue mich darauf. Es ist doch eine spannende Geschichte- so eine Kofferversteigerung. Wer war der Besitzer ? Hoffentlich ist die Zahnbürste nicht mehr drin! Wenn ich nicht aufpasse, steigere ich mich zu sehr in dieses Abenteuer hinein, noch bevor ich einen Koffer ersteigert habe. - Das wäre mal wieder typisch für mich. Mit der Bahn bin ich pünktlich am Flughafen Köln/Bonn angekommen. Ich steigere die Treppen in Richtung Terminal zwei hinauf. Maximal 70 Euro möchte ich ausgeben. 70 Euro für eine Lebensgeschichte ist, finde ich, ein fairer Preis. Und was ist, wenn der Koffer vollgestopft ist mit Socken, im schlimmsten Fall noch getragen und ungewaschen? Am liebsten wäre mir ein Rucksack. Warum mache ich das Ganze? Ich suche nicht nach Geschenken oder Schnäppchen. Mich interes-
sieren die Geschichten, die das Gepäck eines Menschen , den ich nicht kenne, mir erzählen.
Der Hammer fällt... Trolleys gehören nicht zu meinen bevorzugten Sammelstücken. Denn an Kurzreisende, die wahrscheinlich geschäftlich unterwegs waren, bin ich weniger interessiert. Da finde ich keine Geschichte. Oder doch? Vielleicht eine heimliche Romanze? Zu viel Klischee. Im Angebot sind kaum alte Koffer, dafür mehrere kleine Beauty- Cases, die viele Passagiere entweder im Koffer, oder im Handgepäck aufbewahren. Für mich ebenfalls keine Objekte der Begierde. Drei Rucksäcke stehen noch zur Auswahl. Ich merke, wie meine Wangen anfangen zu glühen. Ich sollte vielleicht darauf achtgeben, dass niemand merkt, dass ich dieses Fundstück UNBEDINGT haben will. Ich biete mit. Bei 65 Euro gibt das mitbietende junge Mädel auf. Rien ne va plus- der Rucksack ist meiner!
Bikini mit Blumenmuster, Größe 38.
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Der Rucksack ist leichter als er aussieht. Er ist blau mit abgesetzten dunkelblauen Außentaschen. Ich setzte mich in eine kleine Ecke und traue mich kaum auch nur einen Blick hineinzuwerfen.Ich ziehe am rechten Reißverschluss. Eine kleine Plastiktüte mit Zahnpasta und Reisezahnbürste. Hätten wir das schonmal hinter uns gebracht. Dann kommen Reiseschampoo und Bodylotion zum Vorschein. Noch erkenne ich nicht, ob der ehemalige Besitzer männlich oder weiblich ist. Es folgt Toilettenpapier. Der bisherige Inhalt lässt auf einen Rucksacktouristen schliessen. Aus der linken Außentasche fische ich einen mit Blumen bedruckten Bikini heraus, Größe 38. Schon besser! Ich öffne das Hauptfach: Jeans, Röcke, Shirts, ein Pullover, Socken. Keine Unterwäsche. Keine Schuhe. Kein Handtuch. Nicht einmal Flipflops.Wie kann jemand ohne ein zweites Paar Schuhe in den Urlaub fliegen? Dies ist mir persönlich völlig unverständlich. Und wo ist die Unterwäsche, wo sind die Handtücher? Ein Schmutzfink oder gab es noch ein zweites Gepäckstück?- Wer weiß.../ Von Svenja S. Die nächste Versteigerung findet am 07.12. statt. Mehr Informationen gibt es unter:
Foto©Andreas Bastian
Aktuelle News zu Seconds Living-in-a-box In einer Croudfunding-Aktion starten wir gerade die Umsetzung unserer originellen Displays. Unsere Magazine sollen in schönen Holzkisten an unseren Auslagepunkten platziert werden. Nach Art von „ Wein aus deutschen Landen“, möchten wir eine Werkstatt für Menschen mit Handicaps beauftragen 600 Kisten im Wert von jeweils 8,50 Euro mit besonderen Widmungen erstellen zu lassen. Für jede Kiste gibt es eine Patenmöglichkeit. Wer die Sache unterstützen möchte, kann so neben einem kostenlosen Abo auch die Werkstatt unterstützen. Wir arbeiten mit der Croudfunding-Plattform: Startnext.de zusammen. Projekt: Living-in-a-box.
Im neuen Format Ausgewählte Termine online Jede Menge Verlosungen Köln mit einem anderen Blick
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Eine gute Kamera ist bei weitem nicht mehr genug Der Alltag des Fotografierens hat sich in den letzten 15 Jahren stark verändert. Vor- und Nachteile der digitalen Fotografie und das befürchtete Analog-Sterben.
VON ANDREAS BASTIAN - Hat die Digitalfotografie Vorteile gegenüber der analogen Technik? Wer heute Filme für seine Analog-Kamera sucht, wird in den normalen Geschäften keine Bevorratung mehr finden. Es bleibt der Weg zum Fachhändler. Die Filmauswahl ist begrenzt –
Die Nachteile der Digitalfotografie
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Was benötigen wir für ein gutes Foto? Eines, dass auf 24 × 30 Zentimeter vergrößert an der Wand hängen kann. Früher einmal ging das so: Ein Blick konzentriert durch den Sucher, eine passende Blende oder Verschlusszeit, warten auf den richtigen Moment und drücken auf den Auslöser. Ambitionierte Fotografen warteten bei Landschaftsoder Architekturaufnahmen manchmal sogar auf eine bestimmte Tageszeit oder ein bestimmtes Licht, stellten für größtmögliche Tiefenschärfe Blende 16 ein und drückten dann den Auslöser. Heute, im Digicam-Zeitalter, läuft das etwas anders. Wir sehen etwas Nettes, halten die Kamera auf Armlänge vors Gesicht und knipsen drauflos. Wer sich ein wenig mit seiner Digicam beschäftigt hat, wählt vielleicht sogar ein passendes Motivprogramm. Es gibt eine Menge Motivprogramme für so ziemlich jeden Anlass: Tiere, Sport, Kinder, Schnee, Porträt oder Landschaft. Auch für Feuerwerk und Aquarium halten die Digicams vorgefertigte Einstellungen bereit. Macht das schon ein gutes Foto?
Es folgt die harte Arbeit am PC Wer mehr aus seinem Knipsmaterial machen will, startet die Bildbearbeitung. Beim Shooting hat man in der Regel nur das optische Rohmaterial produziert, aber selten tolle Fotos. Der Schwerpunkt der Fotografie, die eigentliche Bildgestaltung, hat sich zum PC hin verschoben. Inzwischen gibt es einfache Software-Tools, mit denen man in Nullkommanix Bilder aufhübschen kann. Ein Klick hellt Schatten auf, ein anderer Klick verschiebt den Fokus oder verändert die Tiefenschärfe. Schnelle Apps wie Instagram oder Photoshop Touch erlauben selbst auf Tablet-PCs für Android oder Apple iOS die fixe Anwendung von Effekten. Hinzu kommen die großen Programmsuiten wie Corel Paintshop oder Adobe Photoshop. Sie bieten eine schier unübersehbare Zahl von Möglichkeiten, jedes Bild Pixel für Pixel zu bearbeiten. So entstehen dann richtig schöne Fotos. Trotzdem gibt es noch Unterschiede zwischen hochwertigen Analog- und hochwertigen Digitalfotos.
Die Nachteile der Bildbearbeitung Ein Nachteil der Digitalfotografie sind beispielsweise die Unmengen an Fotos, die man produziert. Früher ist der Hobbyfotograf mit 80 oder 150 Fotos aus dem Urlaub zurückgekehrt. Heute kehrt er mit 1.000 oder
2.000 Fotos zurück. Da heißt es dann im ersten Schritt, die 50 oder 100 gelungenen auszusuchen. Das kostet Zeit. Zeit kostet auch die digitale Nachbearbeitung am Computer. Wer den Ehrgeiz hat, einen gelungenen Schnappschuss am PC zu optimieren, dabei Bildausschnitte zu wählen, die Tiefenschärfe zu verändern, Schatten aufzuhellen und Farben zu korrigieren, der muss schon eine Menge Zeit investieren. Eine anspruchsvolle Bildkomposition benötigt schon mal ein paar Stunden am PC. Etwas überspitzt gesagt: Früher brauchte man für ein gutes Bild nur eine Hundertstelsekunde.
Digitalfotos sind keine Zeitdokumente Ein weiterer Nachteil der Digitalfotografie besteht darin, dass das Foto seinen Wert als Zeitdokument verliert. Gerade im Bereich der Schnappschüsse, der Reportagefotos oder auch bei Porträts. Ein Beispiel: Jemand fotografiert seine Freundin, die gerade erschöpft aber glücklich ihre Doktorarbeit fertig geschrieben hat. In der Bildbearbeitung spendiert man ihrer blassen Haut eine kleine Tönung und schminkt drei Pickel weg. Die Korrekturen verfälschen die Wirklichkeit. Das Gesicht sieht zwar besser aus, aber das Bild verschweigt, dass der abgelichtete Mensch in dem Moment erschöpft war, weil er monatelang in der Bibliothek gesessen hat. Ein Foto mit blassem Gesicht dagegen ist sicher nicht ganz so schick, aber es erzählt eine wahre Geschichte und ist deshalb interessanter. So entstehen zwei Wirklichkeiten, die immer weiter auseinanderklaffen. Einerseits die analoge Wirklichkeit, die ihre Schönheitsfehler hat. Andererseits die verpixelte Welt, die wir nach unserer Vorstellung retuschieren, manipulieren und schön machen. Digital aufgebesserte Fotos erzählen keine Geschichten mehr.
Gibt es noch Schnappschüsse? Wer sich in Fotozeitschriften die schönsten Bilder aus Fotowettbewerben ansieht, dem wird auffallen, dass viele davon keine Schnappschüsse mehr sind, sondern aufwendige Bildkompositionen, Stillleben oder Montagen. Allesamt Produkte der Bildbearbeitung am PC. Das hat Gründe: Gute Schnappschüsse aus dem wirklichen Leben entstehen nämlich durch eine Fähigkeit, die nichts mit Beherrschung von Software-Funktionen zu tun hat. Diese Fähigkeit besteht darin, in einer bewegten Szene den richtigen Moment einzufangen. Gute Schnappschüsse entstehen, weil der Fotograf das Gespür für die richtige Perspektive hat, blitzschnell Bildausschnitt und Belichtung wählt und dann im richtigen Moment auf den Auslöser drückt. Das hat natürlich auch etwas mit der Bauweise der Digicams zu tun. Der Sucher der klassi-
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schen Kamera zwingt zur Konzentration auf das Motiv, das Display der Digicam eher nicht. Das Gespür für den richtigen Moment und Bildausschnitt ist eine einzigartige Fähigkeit, die viele gute Fotografen auszeichnet. Keine Bildbearbeitung am PC wird sie jemals ersetzen können.
Analog for ever? Weit gefehlt – um gut zu fotografieren bedarf es nach wie vor einer fundierten Fotoausbildung. Analog bedeutet einen tieferen Bezug zur Sache gewinnen zu können, um ein befriedigendes Ergebnis zu erhalten. Es sind Momente, Stunden oder Tage, die man sich damit auseinandersetzen kann. Ein wesentlicher Nachteil der analogen Fotografie ist das Archivieren. Es ist nicht nur umfangreicher als ein digitales Archiv sondern auch die Witterung spielt eine Rolle. Bilder und Negative müssen richtig gelagert werden, damit sie der Nachwelt erhalten bleiben. Belichtete Farb-Analogfilme halten definitiv nicht ewig. Manche sprechen gar von einem DIA-Sterben. Es hat sich gezeigt, dass bei Dias, die über 50 Jahre alt sind, ein Produkt in punkto Langzeitstabilität ganz vorn liegt: der Kodachrome-Diafilm in allen seinen Varianten. Das hängt vor allem damit zusammen, dass das Kodachrome-Verfahren sowohl hinsichtlich des Filmaufbaus, als auch des Entwicklungsverfahrens grundlegend von anderen Filmtypen wie z. B. Agfacolor und Ektachrome, abweicht. Kodachrome-Dias von 1983 scheinen heute, 30 Jahre später, noch so gut wie unverändert zu sein, wogegen die ebenso alten
Agfacolor-Dias schon stark ausgeblichen sind. Um aber die Haltbarkeit von entwickelten Farbfilmen – unabhängig vom Filmtyp – zu verbessern und lange Freude an diesen Fotos zu haben, gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, die schlimmsten Feinde des Verfalls auszuschalten. • Man sollte alle entwickelten Farbfilme nicht länger als unbedingt nötig dem Tageslicht aussetzen und sie grundsätzlich im Dunkeln aufbewahren. Das Projektionslicht ist dagegen ungefährlich, sofern man die Dias nicht übermäßig lange projiziert.
und s t ö r t durch dunkle Flecken. Auf jeden Fall sollte die Schichtseite, um „frei atmen“ zu können, nicht mit Glas bedeckt sein.
• Ein weiterer großer Feind unserer Dias ist die Feuchtigkeit, und besonders gefährlich ist die Kombination von Wärme und Feuchtigkeit, denn das ergibt ideale Bedingungen für die Züchtung von Bakterien und Pilzen. Die Farben bleichen aus, und es zeigen sich feine Verästelungen, die kaum zu entfernen sind.
Früher wurden die Kodak-Papprähmchen von vielen Diafreunden belächelt und als Notbehelf abgetan, inzwischen hat sich jedoch gezeigt, dass diese Art der Offenrahmung einen ganz positiven Einfluss auf die Haltbarkeit der Dias hat. Trotz aller Konservierung ist eine Digitalisierung des Materials unumgänglich. Die SW Negative sind scheinbar weniger von der Alterung betroffen, denn die Negative der Eltern und Großeltern aus den 30er Jahren sind meistens noch ok. Daher sind COLOR Filme besonders betroffen. Es gibt verschiedene Vorteile, weshalb man professionell digitalisieren sollte, das eigenhändige Scannen von Dias (aber auch von Negativen und Fotoabzügen) ist sehr aufwändig, teuer und qualitativ nicht überzeugend.
• Eine Rahmung, bei der die Dias zwischen zwei Glasscheiben hermetisch eingeschlossen sind, hat sich inzwischen als äußerst ungünstig erwiesen und gilt als passé. In der Filmunterlage sind Weichmacher eingelagert, und wenn der Film der Wärme ausgesetzt wird – wie bei der Projektion – dann schlägt sich allmählich der Weichmacherdampf in feinen Tröpfchen an den Innenseiten der Deckscheiben nieder
Ausserdem ist es eine Frage der Haltbarkeit, denn mit der Zeit setzen Licht und Wärme den alten Zelluloidstreifen zu. Zum anderen ist es eine Frage des besseren Überblicks. Herkömmliche Negative schlummern meist in Schuhkartons und sind nur spärlich beschriftet und katalogisiert. Wer seine Negative digitalisieren lässt, kann auch spannende DIA-Abende auf dem Fernseher wiederbeleben...
• Für die Lagerung der Dias gilt: je höher die Temperatur, umso schneller zerfallen die eingelagerten Farbstoffe. Eine Temperaturerhöhung um 10°C beschleunigt diesen Prozess bereits um das Doppelte.
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Made in Cologne
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Foto©kick-media
Alexander Elbertshagen „Die Kunst ist es, Businesspläne umzusetzen ohne sie als Pläne zu definieren.“ VON DANIEL ANDERNACH Mit sieben Unternehmen deckt Kick.Media heute das komplette Spektrum der Entertainment-Branche ab: Ob PR-Beratung oder Künstler-Management-Unternehmen mit Sitz in der Schweiz – das Angebot des Kölner Unternehmens ist beispiellos. Dabei hat Kick.Media klein angefangen. Ende der 1970er-Jahre gründete Alexander Elbertzhagen gemeinsam mit seinem Bruder das erste, eigene Unternehmen, eine Presseagentur, aus der später Kick.Media werden sollte. Schnell wurden neben der PR-Arbeit auch talentierte Künstler unter Vertrag genommen, die zu großen Stars der deutschen Rock- und Pop-Musik heranwuchsen. „Die Talente waren immer da, wir haben sie nur verstärkt. Wir haben den Erfolg populärer und größer gemacht, mit Medienpräsenz, aber auch mit geschickten Schachzügen“, betont Alexander Elbertzhagen, der mit der Auswahl der Künstler nicht nur einen guten Blick für die Kunst und fürs Geschäft, sondern vor allem auch für Menschen bewiesen hat. - Made in Cologne -
Neben einer Reihe von Karrieren, die Kick.Media gefördert hat, kann Alexander Elbertzhagen auf weitere Erfolge zurückblicken. So legte er mit seiner PR-Arbeit die Basis für den deutschen Musikfernsehsender Viva und verhalf diversen Events wie der „Popkomm“ und dem „Red Nose Day“ zu großem Erfolg.
Rational gesehen ist das aber ein Harakiri gewesen Trotz aller Erfolge ist sich Alexander Elbertzhagen rückblickend auch über die Gefahren im Klaren, die Existenzgründungen mit sich bringen. „Die Motivation kam aus der Idee heraus und aus der Liebe zum Job. Rational gesehen ist das aber ein Harakiri gewesen“, betont der Medienmanager, „Mir waren damals die Risiken nicht bewusst, die man eingeht, wenn man sich selbstständig macht.“ Mittlerweile kennt er die finanziellen Probleme, die mit Existenzgründungen verbunden sind, genau. Neben Startkapital und anderen Kosten muss schließlich auch ein bisschen Geld für den Lebensunterhalt und die Rente übrig bleiben. Die Banken und die Stadt haben auch bei seiner Gründung nicht immer richtig mitgespielt: „Da könnte die Stadt ruhig eine Schippe nachlegen. Aber da muss man erst drohen, dass man in einen anderen Kreis umzieht“, scherzt Alexander Elbertzhagen und fügt hinzu, dass sich Städte wie Berlin und Hamburg beim Thema Gründerförderung manchmal leichter tun. Den Erfolg von Kick.Media führt Alexander Elbertzhagen darauf zurück, mit seinem Unternehmen die Bedürfnisse des Marktes getroffen zu haben: „Wir waren zur richtigen Zeit im richtigen Beruf tätig. Das kann man heute
vielleicht noch im Onlinebereich oder in der Unternehmensberatung, das sind zwei Berufe, die, glaube ich, sehr gefragt sind.“ Trotz dieser Einschätzung bleibt Elbertzhagen den Bereichen Management und Media treu, in denen sich alle sieben Unternehmen, die zu Kick.Media gehören bewegen. Dazu zählen das Künstlermanagement-Unternehmen Pool Position, der Musikverlag Albatross und die Pool Tour GmbH, die Künstler live auf die Bühne bringt. Mit Beteiligungen an der Seed & Sugar AG ist Alexander Elbertzhagen sogar auf den Social-Media-Zug aufgesprungen. Auch mit Follow Me Entertainment und Brands and Talents werden die Bereiche Werbung und PR abgedeckt. High Entertainment Productions kümmert sich dagegen um die Vermittlung und Entwicklung von Formaten im Bereich Film, Fernsehen und Musik. Egal also, ob TV, Radio oder auf der Bühne: Kick.Media ist überall präsent. Die Ausrichtung der Kick.Media AG und die sich immer weiter entwickelnde Angebotsvielfalt zeigen, dass Märkte und Möglichkeiten in Deutschland noch lange nicht ausgereizt sind. Alexander Elbertzhagen selbst arbeitet ständig an neuen Ansätzen und Zielen für die Zukunft, zum Beispiel daran, Künstlern zum internationalen Durchbruch zu verhelfen. „Die Kunst ist es, Businesspläne umzusetzen, ohne sie als Pläne zu definieren“, erklärt Elbertzhagen. Möglichkeiten für positive Entwicklungen in der Zukunft sieht er viele:
„Im EntertainmentBereich ist theoretisch alles möglich. Genauso im Medienbereich.“ Neben großen Plänen für die Zukunft sind es aber auch die bereits erreichten Ziele, auf die Alexander Elbertzhagen stolz ist. Sogar wenn diese, im Gegensatz zu Kick.Medias heutigem Erfolg, relativ klein wirken. Er selbst hat anfangs mit der Größe, die sein Unternehmen annehmen würde, gar nicht gerechnet und erinnert sich zurück: „Mit der ersten goldenen Schallplatte, 1984, hatte sich für mich schon alles erfüllt, was ich gehofft hatte erreichen zu können.“ Die Karriere von Kick.Media ist eine Bilderbuchkarriere, die noch lange nicht zu Ende ist. Elbertzhagen ist überzeugt davon, dass auch junge Unternehmen diesen Weg gehen können, auch unabhängig von der Unterstützung durch Stadt und Banken. Kick.Media beweist, dass es nicht viel mehr als Fleiß und eine überzeugende Geschäftsidee braucht, um ein kleines Imperium aufzubauen.
Wir retten Erinnerungen Erfolgreiche Gründer aus Köln: Mit einer Kiste alter Dias, Negative und Fotoabzüge unter`m Arm, besuchen wir MEDIAFIX in der Eupener Straße in Köln-Braunsfeld. Das Unternehmen digitalisiert analoges Bildmaterial zu einem hervorragenden PreisLeistungs-Verhältnis und gibt somit analogen Erinnerungen eine digitale Zukunft. Stefan Wickler (25), Christoph Kind (29) und Hans-Günter Herrmann (29) haben sich vor zwei Jahren in der Kölner Start-up-Szene kennen gelernt und im Oktober 2012 die MEDIAFIX GmbH gegründet. Dass die Gründer für ihre Dienstleistung eine eigene Maschine entwickelt haben, wissen wir bis dato nicht. Dass diese Maschine Preise ab 8 Cent je Bild realisierbar macht, auch nicht. Aber dass MEDIAFIX bereits knapp drei Millionen analoge Erinnerungen digitalisiert hat, hat uns auf das Unternehmen aufmerksam gemacht. Kistenweise stehen Diamagazine, Fotoboxen und alte Negativtaschen in den Lagerräumen des Unternehmens. Aufgrund der großen Nachfrage wurden bereits über 20 Mitarbeiter eingestellt. Die Kunden kommen nicht nur aus ganz Deutschland: Sogar aus Finnland, Australien und China gab es schon Aufträge, die mit ihren spannenden Geschichten aus der analogen Welt den erfolgreichen Weg der jungen Unternehmer säumen. Ideen muss man haben. Ein Markt muss allerdings ebenfalls vorhanden sein. Da in den 1970er, 1980er und 1990er Jahren die Qualität der verwendeten Filmmaterialien sehr schwankend war und nun das analoge Bildersterben einsetzt, steigt die Nachfrage für die Digitalisierung. Weitere Bereiche, wie beispielsweise die Digitalisierung alter VHS-Kassetten, sollen in naher Zukunft aufgegriffen werden, denn diese haben vor allem eine Vorliebe: beim Zurückspulen zu reißen. Auf Wunsch holt MEDIAFIX die „Sorgenkinder“ von privaten Sammlungen, Stiftungen, Vereinen und Archiven auch ab, bearbeitet Bilder digital nach und sorgt nach der Digitalisierung auch für die Entsorgung. Die Kunden erhalten am Ende all ihre geretteten Erinnerungen aus vergangenen Zeiten auf DVD, USB-Stick oder Festplatte und können sie nun vielfältig nutzen.
Wir stellen in jeder Ausgabe erfolgreiche Unternehmensgründungen in Köln vor. Wenn Sie Ihr Unternehmen vorstellen möchten, senden Sie bitte eine E-Mail an: start-up@seconds.de
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- Reisen -
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‚ Indien – Paradies der Farben‘ mit Frank Bienewald
DINNERSHOW
Alle Fotos@ Frank Bienewald
Schrille Feste, laute Musik, bunte Farben, intensive Gerüche, kräftige Gewürze – keine Frage: Indien ist ein Land der Extreme, das die Sinne eines jeden Besuchers kontinuierlich fordert. Der richtige Umgang mit der „Reizüberflutung“ fällt vielen Reisenden schwer. „Inder können alles ertragen, nur keine Ruhe!“, kommentiert Frank Bienewald schmunzelnd die lebendigen Bilder vom Drachenfest in Indien. Der Fotoreisende ist fasziniert von Indiens zahlreichen Feiern, die den bunten hinduistischen Pantheon bejubeln, und taucht in Blütenschmuck und Kerzenlicht ein. Auf der Suche nach dem Ursprung indischer Traditionen nimmt er das Publikum mit auf eine sinnliche Reise durch den Gewürztempel Indien. Tauchen Sie mit ihm ab in eine schrille Welt, geprägt von Kardamom, Chili, Ingwer, Kurkuma und Curry…
Am Freitag, den 10. Januar 2014 um 19:30h im Restaurant „Ludwig im Museum“, Köln Samstag, den 11. Januar 2014 Klosterhof Bistro im Maxhaus, Düsseldorf Das Restaurant „Ludwig im Museum“ in Köln bringt die Gäste mit einem kreativen Vier-Gänge-Menü direkt auf die Gewürzmärkte Arabiens oder in die Garküchen Indiens. Ein unvergesslicher Abend auf Reisen. Kulinarischer Genuss verbunden mit ergreifenden Bildern, packenden Erzählungen und eindrucksvoller Musik – das sind die Reise-Dinnershows von grenzgang. Abenteurer erzählen in privater Atmosphäre von ihren fernen Reisen, ihren Erlebnissen und Begegnungen mit den vielen Facetten ferner Kulturen – Menschen, Landschaften und Metropolen, einer besonderen Lebensart und nicht zuletzt exotischen Gerüchen und einer tief verwurzelten Esskultur. „Indien – Paradies der Farben“ mit Frank Bienewald Tickets kosten 69,00 € und sind erhältlich unter www.grenzgang.de oder 0221-71991515.
VERLOSUNG:
GEWINNEN SIE ZWEI TICKETS DER DINNERSHOW
PARADIES DER FARBEN Am 10. Januar im Restaurant „Ludwig im Museum“ Senden Sie uns hierzu ein E-Mail an die Aktionsadresse: paradies@seconds.de Die Gewinner werden bis zum 31.12.13 gezogen und schriftlich benachrichtigt Viel Glück wünscht das Redaktionsteam und grenzgang
- Reisen -
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Theater|Film 56
Querbeet durch die weite Welt von Film und Fernsehen Ein Rückblick auf die 23.Cologne Conference VON IRIS THEN Sechs Tage lang bot auch in diesem Herbst die Cologne Conference wieder ein umfangreiches Programm aus nationalen und internationalen Film- und Serien-Highlights, hochkarätigen Dokumentationen und spannenden Werkstattgesprächen. Seit der Gründung im Jahr 1991 hat sich das jährlich in Köln stattfindende Festival als eine der wichtigsten deutschen Medienveranstaltungen für herausragendes Fernsehen und unabhängige Filmkultur etabliert. Die Direktorin, Dr. Martina Richter, freute sich bei ihrer Eröffnungsrede darüber, dass sich die Cologne Conference inzwischen von einem reinen Branchentreff auch zu einem Publikumsfestival entwickelt hat und so besonders auch junge Leute anzieht. „Man bekommt hier einen Überblick über das Filmmarktgeschehen und geballte Informationen, die man sich sonst sehr mühsam im Internet zusammensuchen müsste“, meint André Rinke begeistert. Der 22-Jährige Filmstudent der Kölner macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation hat jeden Tag mindestens sechs Stunden auf dem Festival zugebracht. Die Beine bequem hochgelegt, die Rückenlehne leicht zurück gekippt, fiel es in den breiten, gepolsterten Ledersesseln der Lounge des Kölner Residenzkinos, dem diesjährigen Haupt-Veranstaltungsort der 23. Cologne Conference, nicht schwer, mehrere Stunden auszuhalten. Täglich drei bis vier Filme hat der angehende Filmemacher auf dem Festival konsumiert. Ein Trend in diesem Jahr waren explizite Gewaltdarstellungen und drastische Bilder. Das schreckt den Filmstudenten nicht. Gelassen meint er, er könne gut zwischen Realität und Fiktion unterscheiden. Ihn würden in Filmen vor allem die Charaktere und deren Entwicklungen interessieren, die ganz besonders ausgeprägt in Serien zu finden sind.
Nicht nur etwas für Serienjunkies „Die Cologne Conference hat sich inzwischen als zentraler Treffpunkt für den Austausch über Serien erwiesen“, meint Julia Grünewald, Leiterin des Drama Departments des Bundeskulturministeriums. „Hier sieht man Formate, die man vielleicht erst in zwei Jahren offiziell zu sehen bekommt.“ So waren neben dem groß angekündigten Staffelfinale der US-Serie „Braking Bad“ und ein paar Folgen aus dem deutschen Tatort, auch amerikanische und kanadische Serien wie „Hell on Wheels“, „Hannibal“, „House of Cards“, die - Theater/Film -
britischen Miniserien „The Fear“ und „In The Flesh“, sowie „Broadchurch“, „Utopia“, „Top of the Lake“ und die viel beachtete französische Mysteryserie „Les Revenants“ auf dem Festival zu sehen. Von über 1000 Film- und Fernsehbeiträgen aus mehr als 60 Ländern hatte die Festivalleitung im Vorfeld eine Auswahl getroffen und sie unter den Themenreihen „Top Ten“, „Look“, sowie „Kino“ präsentiert. Zu zeigen, dass das Fernsehen, mit seiner ganz eigenen Ästhetik, eine dem Kino ebenbürtige Kunstform ist, war bei der Cologne Conference von Beginn an das Ziel. „Ich kenne kein anderes Forum, bei dem man sich über die Qualität des Fernsehens so offen und ideologiefrei unterhalten kann. Da es überwiegend um Fernsehware geht, spielt der ganze Diskurs über Arthouse und Entertainment hier eher eine untergeordnete Rolle.“ Das und die Intimität des Festivals seien ein großer Pluspunkt der Veranstaltung, meint die Dramaturgin Grünewald, die auch als Dozentin des Neuen Kölner Filmhauses arbeitet und dort angehende Drehbuchautoren betreut. „Im Gegensatz zur Berlinale hat man hier viel eher die Chance mit Leuten direkt ins Gespräch zu kommen.“ Das war besonders wichtig für die Teilnehmer der von ihr und dem Dramaturg Ron Kellermann maßgeblich geleiteten Autorenwerkstatt. Denn zum Abschluss des einjährigen Seminars fand im Rahmen der Cologne Conference ein öffentliches Pitching der Filmideen der angehenden Drehbuchautoren statt.
Einen guten Stoff für einen Film zu entdecken ist gar nicht so einfach „Es gibt viele Drehbücher, aber wenige, mit denen man etwas anfangen kann“, sagt Joachim Ortmanns, Produzent der Kölner Filmproduktionsfirma Lichtblick und Geschäftsführer des AV-Gründerzentrums, der als einer der geladenen Gäste zum Pitch ins Neue Kölner Filmhaus gekommen ist. Neun Minuten hatten die Teilnehmer der Autorenwerkstatt jeweils Zeit, mit ihren Ideen vor Publikum zu brillieren. Für die zukünftigen Drehbuchautoren eine Feuerprobe für den Einstieg in das harte Filmgeschäft. „Es ist eine Kunst, Stoffe zu entdecken, und eine zweite, sie dann zu entwickeln.“ Der erfahrene Produzent muss es wissen. Es sei ihm schließlich auch schon passiert, erzählt er, dass er ein Drehbuch abgelehnt habe, das dann später auf anderem Weg zum erfolgreichen Film geworden sei. Man stecke da eben nicht drin.
Foto©kick-media
Als Neueinsteiger im Drehbuchbereich braucht es für den Erfolg, neben der guten Idee, Herzblut, Durchhaltevermögen, ein gutes Netzwerk zur Branche und die Bereitschaft Kompromisse zu machen, sich aber dennoch nicht zu verbiegen. Norbert Vander, einer der Teilnehmer der Autorenwerkstatt des Neuen Kölner Filmhauses hat es geschafft. Er hat seine Idee für eine Komödie über eine Patchworkfamilie bereits noch während des Seminars gewinnbringend nach Amerika verkauft. „Die Autorenwerkstatt ist ein Quell gut ausgearbeiteter Stoffe“, meint der gelernte Werbefilmer. „Für Filmproduktionsfirmen ist das ein großer Vorteil, weil sich die Produktionszeit so erheblich verkürzt.“ Die Cologne Conference sieht er als eine gute Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch. Dass auch der Tatort dort läuft, findet er allerdings etwas enttäuschend, auch wenn dieser das Flaggschiff der deutschen Serie ist.
Wichtige Entwicklungen im Blick
Filmemachers Jia Zhangke zu sehen. Zu den Branchenveranstaltungen der Cologne Conference, den Lectures, konnten jedoch nur akkreditierte Gäste gehen. Dort ging es unter anderem um Wissenschaft im Fernsehen, zukünftige Tendenzen neuer Technologien und einen Überblick über neue internationale Medienmärkte, mit Gastreferenten aus China, Brasilien und der Türkei. Besonders überraschend war hier die Qualität türkischer Serien. „Ich glaube, dass man das Potential türkischer Filmproduktionen hierzulande noch unterschätzt“, meint Sevinç Yeşiltaş von der Kölner Dependance des türkischen Fernsehsenders TRT. In Schweden zum Beispiel liefe die Serie „Son“ (zu Deutsch: „Das Ende“) auf Türkisch mit schwedischen Untertiteln bereits seit längerem sehr erfolgreich. Yeşiltaş ist sich sicher, dass diese auch Erfolg auf dem deutschen Markt haben könnte, nicht zuletzt wegen der großen türkischen Community, die hierzulande lebt.
Neben den überwiegend anglo-amerikanischen Serien waren auf dem Festival auch Dokumentationen über Pussy Riot, David Bowie und die John-Waters-Muse „Divine“, sowie außergewöhnliche Kinofilme wie die beiden Cannes-Gewinner „Heli“ aus Mexiko und „A Touch Of Sin“ des chinesischen - Theater/Film -
Promis und Preise Zum Abschluss des Festivals gab es eine feierliche Preisverleihung. Den mit 25000 Euro dotierten Filmpreis Köln erhielt der amerikanische Regisseur und Drehbuchautor Harmony Korine. Sein Spielfilm „Spring Breakers“ hatte zuvor für Furore gesorgt. Der International Actors Award ging an die französische Schauspielerin Isabelle Huppert („Die Klavierspielerin“). Auch die Schauspielerin Sibel Kekilli („Game of Thrones“, „Tatort“) wurde für ihre Arbeit ausgezeichnet, und zwar mit dem The Hollywood Reporter Award. Weitere Preise gingen an den Schweizer Schriftsteller Christian Kracht und die deutsche Regisseurin Frauke Finsterwalder für den Spielfilm „Finsterworld“, sowie an Susanne Ritter, für ihre Caster-Arbeit bei der Produktion „Hannah Arendt“ den Deutschen Castingpreis erhielt. Die 23. Cologne Conference. Ein breit angelegtes Festival, noch dazu auf mehrere Veranstaltungsorte verteilt. Von Filmreihen, Werkstattgesprächen, Lectures bis hin zu Preisverleihungen war alles zu haben. Für Festivalneulinge schon eine Herausforderung. Vor einem Jahr, erzählt der Kölner Regiestudent André Rinke, war er zum ersten Mal da und hatte seine Mühe sich zu orientieren. Doch dieses Jahr klingt er schon fast wie ein Profi. „Man muss eben lernen, so ein Festival zu lieben, sonst kann man es nicht richtig nutzen“, meint der angehende Regisseur überzeugt.
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FilmerCamp Cologne 2013
Zum ersten Mal in Köln „Die Welt der Filmer“ Das erste FilmerCamp im Filmhaus Köln, nach der Neuaufstellung der Vereinsleitung.
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Im Dezember lädt das FilmerCamp Filmemacher nach Köln ein für ein ganzes Wochenende in Sessions, Workshops und Diskussionsrunden spannende Erfahrungen auszutauschen, ihr Netzwerk zu erweitern und sich aktiv an neuen Filmprojekten zu beteiligen. Am 14. und 15.12.2013 findet das FilmerCamp Cologne 2013 zum ersten Mal auch in Köln statt. Ausrichter dieser Veranstaltung zum Thema „Unabhängiges Filmemachen“ ist der Verein „hackermovies e.V.“ in Zusammenarbeit mit dem lokalen Verein „Neuer Kölner Filmhaus e.V.“. Das FilmerCamp richtet sich an Filmemacher, Filmstudenten, Autoren und Schauspieler. Diese sind herzlich eingeladen, Erfahrungen, zahlreiche Ideen und Kontakte zu sammeln und auszutauschen. Dabei liegt der Fokus der Veranstaltung auf den Schwerpunkten „Austausch“ und „Netzwerken“.
wuchs. Jeder Teilnehmer kann eigene Ideen und Inhalte (in Form von Sessions, Workshops, Pitches und Diskussionen) zum reichhaltigen Programm beisteuern. Session-Wünsche und eigene Beiträge können bereits jetzt Online vorgeschlagen werden. Den Campern bietet sich so die Gelegenheit, eigene Erfahrungen und Perspektiven einzubringen, von der Kompetenz der anderen Teilnehmer zu profitieren und ihr Netzwerk zu vergrößern. Die Teilnahmegebühr für die gesamte Veranstaltung beträgt lediglich 20,- Euro. Mitglieder des Kooperationspartners „Neuer Kölner Filmhaus e.V.“ erhalten ermäßigten Eintritt (10,-€). www.filmercamp.de www.nkf.tv Maybachstraße 111 - 50670 Köln Anmeldung ONLINE:
Die Veranstalter rechnen mit rund 160 Teilnehmern aus diversen Bereichen der Branche und des Nach-
Camp-Konferenz für Filmemacher www.filmercamp.de 14./15.12.2013
Alle FotosŠ hackermovies.com
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Foto@ Raimond Spekking
Musik
Der Leiter der Rheinischen Musikschule geht.
Wie kommt die Musik in die Gesellschaft? Eigentlich wollte Michael Kobold beim Amtsantritt versuchen, seine Kollegen nicht bei der Arbeit zu stören. Glücklicherweise hatte er sich das wohl anders überlegt.
VON OLAF WEIDEN
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Als Michael Kobold seinen Job an der Rheinischen Musikhochschule antrat, war einiges los auf den Kölner Straßen. Es war Weiberfastnacht. Aber dem frisch berufenen Direktor des ehrwürdigen Musikbetriebes war nicht wirklich zum Feiern zumute. Kobold: „Die finanzielle Situation war 1996 eine bedrohliche. Es ging um Gelder, die uns zustanden, die aber nicht eingezogen wurden. Das war kompliziert. Wir haben es gelöst. Das Team ließ Taten sprechen, mehr Worte müssen auch jetzt nach zwanzig Jahren nicht verloren werden. Es gibt wichtigere Dinge.“ Wer im Flur des heutigen Schulgebäudes vor dem Direktorenzimmer die würdige Versammlung ehemaliger Schulleiter abschreitet, der kommt schon bei geringem musikhistorischen Interesse aus dem Staunen nicht mehr heraus. Eine gar prächtige Sammlung von berühmten Musikern, Komponisten und Musikwissenschaftlern ist hier versammelt, das passt nicht in das Bild einer normalen Musikschule. Das liegt an der einzigartigen Entwicklung vom einstigen Konservatorium zur Aufteilung der Aufgaben zwischen Rheinischer Musikschule und Musikhochschule. Das trug und trägt bis heute Früchte im Personalbestand der Schule, immerhin unterrichteten hier in den 70/80iger Jahren noch echte Jazzikonen z.B. im Jazzbereich. „Mit dem Jazz waren wir vor den Hochschulen mit dem Beginn der Jazzausbildung“, weiß Kobold aus der Geschichte des Hauses zu berichten, „Karel Krautgartner, Kurt Edelhagen, dann kam Jiggs Wigham, heute macht das Michael Villmow.“ Und der macht das prächtig. Wer einmal im Bogen, einer der aktuellen Szenebühnen für die Big Band der Rheinischen Musikschule ein Konzert mit diesem Ensemble erlebt hat, weiß, dass hier die richtige Mischung aus fachlicher Kompetenz und Begeisterung der Laienmusiker gewählt wird. Hinzu kommen die ständige Durchmischung mit ehemaligen Schülern, die jetzt professionelle Promis für Jazzfans sind, und die freundschaftliche, manchmal sogar familiäre Nähe der Musiker im Ensemble: Villmows Sohn sitzt in dieser Band am Schlagzeug.
- Musik -
Michael Kobold hinterlässt ein top besetztes Kollegium: „Wir sind sehr gut aufgestellt mit den Leuten, die hier unterrichten. Die hier lehren, können auch - heute würde man sagen – mit hoher künstlerischer Exzellenz konzertieren; das ist tatsächlich so. Viele besitzen auch noch einen optimalen musikwissenschaftlichen Hintergrund, in dem sie publizieren oder an der Hochschule unterrichten.“ Als Kobold bei Amtsantritt gefragt wurde, was er als Wichtigstes jetzt angehen wolle, antwortete er sinngemäß, er wolle versuchen, die Kollegen nicht bei der Arbeit zu stören! Das klingt wie höchste Diplomatie. Kobold:
„Das höchste Gut einer Musikschule sind diejenigen, die dort unterrichten. Und das ist an dieser Schule toll. Viele waren hier früher selbst Schüler, sind heute gestandene Persönlichkeiten in der Musik. Der selbst gewählte Anspruch - das, was man am besten kann, auch am besten zu tun, ist ein wichtiger Kern der Ausbildung.“ Dass reichlich anspruchsvolles Personal vorhanden ist, resultiert auch aus einem Paradigmenwechsel unter den Musikstudenten. Kobold hat selbst 15 Jahre einen Lehrauftrag erfüllt. Er kann die Zeichen lesen. Kobold: „Die Einstellung zur Musikschule hat sich deutlich geändert. Früher trafen sich zwei und sagten, machst du Musik oder musst du unterrichten? Heute stellen sich alle so auf, dass ein Teil zur künstlerischen Verwirklichung geleistet wird, ein Teil auf Pädagogik, teilweise auch auf musikwissenschaftliche Themen und Musikvermittlung im Allgemeinen abgestimmt wird. Die Studenten wissen heute, dass ihr Platz im Orchester nicht mehr reserviert ist. Viele möchten an der Rheinischen unterrichten.“ Es ist schön, wenn die geweckte Begeisterung für die Musik dazu ausreicht, auch einen Berufswunsch zu initiieren. Das ist aber gar nicht Ziel des Musikunterrichts dieser Institution. Kobold: „Hier kann eine Ausbildungsschiene entstehen, die nicht als Ziel hat, Wunderkinder zu produzieren, sondern
Foto @ Nmz-Media: Musikmesse 2013. Wertigkeit, Qualität, Anforderungen: Perspektiven der Musikschularbeit - Theo Geißler, Petra Stalz-Tombeil (ver.di), Michael Kobold m. (Verband deutscher Musikschulen), Christian Höppner (Deutscher Musikrat) und Winfried Richter (Verband deutscher Musikschulen).
die zum Ziel hat, eine musikalische Bildung als Prozess zu begreifen, der ein Leben lang Wirkung hinterlässt.“ Die Wirkung von kulturellem Engagement wird ja in den letzten Jahren erst wieder wertgeschätzt. Die breite Streuung von Musikinteressierten beeindruckt auch in Zahlen. Von 9000 Schülern der Rheinischen Musikschule bereiten sich nur 25 auf ein Hochschulstudium vor. Trotz Eignung werden dann am Ende oft andere Berufswege gewählt. Kobold beschreibt das Prozedere des Musikerwerdens so: „Derjenige, der Musik studiert, sagt in der Regel: Ich muss das. Punkt. Derjenige, der sich die Frage stellt, sollte ich oder nicht, muss es offensichtlich nicht, pflegt es dann aber in bestimmten Liebhaberorchestern, was ja gar nicht schlecht ist, geht in klassische Konzerte und bereichert das kulturelle Leben. Und er bringt in seinen Berufsalltag eine kulturelle Kompetenz mit, die nicht zu unterschätzen ist.“ Dieser Umstand liegt nicht gleich auf der Hand, darf aber hoch eingeschätzt werden. Wer an der Rheinischen Musikschule unterrichtet wird, muss also nicht gleich die Profilaufbahn im Ohr haben. Das war vor Jahrzehnten – wegen des unwahrscheinlichen Dozentenpotentials – mal anders. Kobold stellt Fragen auch auf der Metaebene: Was ist eigentlich Qualität? Oder ganz konkret: Was sind die Ziele von Unterricht? Und manchmal findet er Antworten. Kobold: „Wir haben jetzt seit dem Jahr 2000 den Kreis in Köln schließen können unter der Fragestellung: Wie kommt eigentlich die Musik in die Gesellschaft? Wir haben über Kitas den Schwerpunkt Musik, Grundschulen und Realschulen mit Schwerpunkt Musik, Gesamtschule Rodenkirchen, ein zweites Gymnasium in Porz usw.“ Credo bleibt: Die Musikschule ist für alle offen, und nicht nur für wenige. Echte Talente lassen sich sowieso nicht verhindern. Kobold hat das anders ge-
lernt: „Ich komme ja aus Weimar, und da war das so, dass man einen Eignungstest machen musste. Und ab zehn musste man schon sehr gut sein, um überhaupt angenommen zu werden – vor der Schule wurde also schon gesiebt. Das haben wir Gott sei Dank hier nicht.“ Das hält er auch für das Hauptverdienst der Aktion „Jedem Kind ein Instrument“, die ja im Ruhrgebiet angewendet wurde. „Die Aktion hat das Bewusstsein verändert“, meint er „Musik wird als selbstverständliches Gut betrachtet.“ JeKi nennt der Profi diese politische Werbeaktion, das assoziiert gleich, dass diese Aktion wie das berühmte Yeti nicht viele selbst erleben dürfen. Kobold ohne Gram: „Da ist die Rheinische Musikschule nicht involviert, das ist ja auch mit einem unheimlichen Finanzaufwand verbunden. Wir könnten das rein personell nicht stemmen. Aber wir haben immerhin vergleichbare Musikalisierungsprojekte an den Schulen realisiert.
„Nicht nur der Wunsch, auch die Wirklichkeit muss finanzierbar sein.“ Für seine Aktionen hat Kobold rund 35.000€ eingesammelt als Spenden, auch das macht der Direktor gerne. Für die Kids, und Kobold hat selbst einige groß gezogen, ist kein Euro verschwendet. Er schwärmt: „Diese Kinder erleben durch die Musik eine andere Lebenswirklichkeit, als sie das in ihrem familiären Umfeld sonst erleben können. Sie kommen mit Musik in Berührung, sie erfahren Anerkennung und lernen wichtige Dinge fürs Leben.“ Rund 450 Kinder erreichen sie dabei in den Grundschulen. Alle haben ein gewisses Grundrepertoire, ohne dass die Individualität bestimmter Aktionen behindert wird. Aber die Aktion kann als ein Gemeinsames wahrnehmbar gemacht werden. - Musik -
So geschehen im historischen Rathaus. „Wir haben eine Präsentation im Rathaus gestartet, da wussten teilweise die Kinder gar nicht, dass es in Köln ein Rathaus gibt. 350 Kinder haben gemeinsam vier Stücke gesungen, mit aller Hingabe und Begeisterung – das war ein anrührendes Erlebnis.“ Dass die Nachfrage nach dieser Institution wächst, lässt sich an der einfachen Tatsache ablesen, das rund 1000 Anmeldungen auf der Warteliste ruhen. Trotz der 138 festen und 171 freien Dozenten – mehr geht nicht. Da drängt sich natürlich die Frage auf, warum eine so erfolgreiche Institution in einem so improvisiert wirkenden Gebäude residieren muss – ohne über Jahre gärende und lebhaft in der Presse diskutierte Umzugspläne anzusprechen. Kobold: „Der Wille der Kommune, sich für Kultur einzusetzen, ist nicht überall gleich. Im Bundesvorstand des Verbandes deutscher Musikschulen komme ich viel herum. In Schwerin z.B. erlebe ich überall, welche Bedeutung Kultur hat. Gehen sie nach Düsseldorf, Neuss oder Bonn, oder nach Viersen, da ist direkt angeschlossen der Konzertsaal der Stadt, die Türen stehen offen, da ist Musik natürlich anders erlebbar. Und die sind alle stolz darauf. Da wünscht man sich manchmal, dass auch hier Stolz in aktives Handeln umgesetzt würde. Einer Bildungseinrichtung entspricht unser Haus in keinem Fall. Wenn das eine Wertschätzung ist … das kann es nicht sein.“ Kobold mit Blick auf das spartanische 50iger-Jahre Interieur seines Direktionsbüros: „Und das ist milde ausgedrückt.“
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Musik in Köln Die wöchentlichen JAZZ-Termine in den Club Locations
Montags JäzzZeit Heimathirsch - Mauenheimer Str. 4 jeden Montag, 20:00 Uhr Info: /heimathirschnippes.jimdo.com/
Dienstags
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Jazz-o-Rama Artheater - Ehrenfeldgürtel 127 jeden Dienstag, 21:30 Uhr, Konzert (Opener) & Session Info: /artheater.info Zockpalast Barracuda Bar - Bismarckstr. 44 ein Konzert monatlich, dienstags 21:00 Uhr Jazz im Café 333 Luxemburger Straße 333 alle 14 Tage, dienstags, 19:30 Uhr Info Café: /cafe333.com/ Metronom Metronom - Weyerstraße 59 von Ende September bis Ende April alle zwei Wochen dienstags, 21:00 Uhr
Mittwochs Kommunikation 9 Artclub - Melchiorstraße 14 Neun Konzerte im Jahr, in der Regel mittwochs Wildern Heimathirsch - Mauenheimer Str. 4 einmal im Monat, mittwochs in loser Folge, 19:30-22:00 Uhr Es spielt die Band Wildern mit exquisiten Gastmusikern der Kölner Musikszene und darüber hinaus.
Subway Jazz Orchestra Club Subway - Aachenerstr. 82-84 jeden zweiten Mittwoch im Monat, 20:30 Uhr - Info: Club Subway Homepage: Subway Jazz Orchestra
RMS JazzOrchester Bogen 2 - Trankgasse 20 jeden vierten Donnerstag im Monat, 20:00 Uhr Info: /facebook.com/RMSJazzOrchester
Jazz im Hahnheiser Hahnheiser - Yorckstraße 32 jeden zweiten Mittwoch, in loser Folge auch freitags, 20:00 Uhr Info: /jazzcgn.de/
Freitags
JazzSpirit Filmdose - Zülpicher Straße 39 jeden ersten und dritten Mittwoch, 20:30 Uhr Konzert (Opener) & Session Info: /jazzspirit.de/ Jazz on “Q“ – Live Jazz Barinton Live Music Club Grüner Weg 2 - Ehrenfeld jeden Mittwoch, 20:00 Uhr Info: www.barinton.com JazzStation Rheinstation Hotel/Restaurant/Bar Karlstraße 7-9 jeden zweiten Mittwoch im Monat, 20:30 Uhr - Info: /rheinstation.de
Donnerstags JazzTrane Studio 762 - Stadtgarten donnerstags, 20.30 Uhr Info: /stadtgarten.de/
Freiraum Freiraum e.V. - Gottesweg 116a ein bis zwei Konzerte im Monat, 20:00 Uhr Info: /freiraum.suelz-koeln.de/ FemaleJazz Bürgerhaus Kalk Kalk-Mülheimer Str. 58 in loser Folge ein Konzert im Monat, freitags, 21:00 Uhr Info: www.buergerhauskalk.de blue:notes Bistro Verde - Maternusstr. 6 freitags, 20:00 Uhr, bis zu zehn Konzerte im Jahr Info: www.bluenotes-koeln.de
Samstags Round About Midnight Stadtgarten - Venloer Straße 40 jeden Samstag, 23:00 Uhr Info: /stadtgarten.de/html/stadtgartena.php
Jazz im Stecken Stecken - Maastrichter Straße 11 jeden Donnerstag ab 22:00 Uhr
Sound Studio N Holzgasse 14 bis zwei Konzerte im Monat, samstags 13:00 Uhr Info: /soundstudion.com
The Big Band Convention Bogen 2 - Trankgasse 20 jeden ersten Donnerstag im Monat, 20:30 Uhr - Info: /bigbandconvention.de/
Jazz Dinner – „cookin´ at“ Café Stanton - Schildergasse 57 jeden Samstag, 20.00 Uhr Info: /cafe-stanton.de/
Grand Central Orchestra Bogen 2 - Trankgasse 20 jeden dritten Donnerstag im Monat, 20:30 Uhr
- Musik -
Sonntags Real Live Jazz - in Klettenberg ABS - Gottesweg 135 jeden Sonntag, 19:30 Uhr Info: www.real-live-jazz.de
Rolands Rumba – The afro-caribbean Jam Session Odonien - Hornstaraße 85 jeden ersten und dritten Sonntag, 16:00 – 22:00 Uhr - Info: /odonien.de
Next Level Jazz studio dumont - Breitestr. 72 einmal im Monat, immer sonntags 18:00 Uhr Info: studio dumont
Jazz-Freunde-Köln e.V. Gaffel im Marienbild Aachener Straße 561 jeden ersten oder zweiten Sonntag im Monat, 11:00 Uhr Info: www.jazz-freunde-koeln.de
Orange Sunday Premium Lounge in der KulturOase Hospeltstr. 65 jeden ersten Sonntag im Monat, 19:00 Uhr, Konzert (Opener) & Session Info: /orangesunday.de/
Jazz & Kuchen Motoki Kollektiv - Stammstrasse 32-34 in loser Folge, sonntags, 16:00 Uhr Info: /motoki-kollektiv.de/
Jazz@Brändström Elsa-Brändström-Strasse 6, einmal im Monat, sonntags, 16:00 - 18:00 Uhr Info und Kontakt: /peterprotschka.de/ delljazz …zwischen den Meilen Lezuch’s Gasthaus im Museum Gemarkenstr. 173 jeden letzten Sonntag im Monat, 19:00 Uhr, Konzert (Opener) & Session Info: www.delljazz.de
Jazz im Bauturm Café Bauturm - Aachenerstr. 24 jeden Sonntag, 19.00 Uhr Alle Termine finden Sie unter:
www.real-live-jazz.de/
Musiklabor Köln Bayenwerft Kunsthaus Rhenania Bayenstrasse 28 - jeden ersten Sonntag im Monat, 17:00 Uhr Info: /musiklabor-koeln.de/home.html Jazz Brunch im Galiley Galiley - Lindenstr. 38 jeden Sonntag 11:30 - 15:00 Uhr Info: /galiley.de
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Beim Thema Kultur mischen wir gerne mit. Kulturelles Engagement und Energie für die Region.
Spontankultur im Büdchen um die Ecke Kiosk-Konzerte werden immer beliebter. Kölns Antwort auf die Swingpartys in Berlin?
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Das Büdchen ist für den Kölner ein besonderer Ort, es hat den früheren Status des Tante-Emma Ladens abgelöst. Hier wird nicht nur noch schnell etwas Fehlendes eingekauft, sondern gern mal ein Schwätzchen gehalten, ein Paket für den Nachbarn abgegeben oder der Wohnungsschlüssel für den Handwerker hinterlegt. Und genau dorthin, an diesen Ort urbaner Veedelskultur, kommen Musiker und Literaten zum Kiosk-Konzert, um Ihre Kunst zu teilen. An diesen Abenden ist das Büdchen eine Open-Mic-Bühne ohne Mikrofon und ohne aufwändige Technik. Eine Running Order, die den Ablauf bestimmt, gibt es nicht, und jeder trägt solange vor, wie er Lust hat. Der Reiz liegt in der Zufälligkeit des Publikums, in der Wirkung auf die Menschen, die nicht gezielt auf ein Konzert gehen, sondern nur die Schachtel Zigaretten kaufen wollten, um dann doch zum Zuhören zu bleiben. Nicht der Mensch kommt zur Kultur, sondern die Kultur zum Menschen! Diese Formen der spontanen Treffen mit Musik, Gesprächen und dem Besonderen, das zum Alltäglichen wird, gibt es in vielen Teilen Europas. Vorbild ist hier Prag, wo es für kleine und größere Bands durchaus üblich ist, an vielen Orten zu spielen. Drei Dinge machen Kiosk-Konzerte zu etwas Besonderem: Sie funktionieren ohne Strom, sie sind ein No-Budget-Projekt und sie sind keine
Straßenmusik!! Interview mit Dromo Iluvu, dem Initiator der Kiosk-Konzerte: Seit wann gibt es die Kiosk-Konzerte und wo finden sie statt? Seit drei Jahren machen wir Kiosk-Konzerte in ganz Köln: Wir waren im belgischen Viertel, in Ehrenfeld, in der Südstadt. Es kommen in der Regel 50 Menschen, Dauer 3 Stunden (Ende offen). Meistens machen wir um 22 Uhr Schluss, um niemanden zu verärgern. In der Regel mache ich ein Konzert im Monat. Wir sind für jeden Kiosk offen. Immer freitags oder samstags, wenn möglichst viele Menschen unterwegs sind. Was sind das für Menschen, die auf ein Kiosk-Konzert gehen? Kiosk-Konzerte sind Mitmach-Konzerte. Deswegen treffen sich dort sangesfreudige Menschen. Häufig trägt auch jemand ein Gedicht vor, völlig spontan. Man informiert sich per Internet oder über Mund-zu-Mund-Propaganda. Viele kommen immer wieder, weil sie die ganz eigentümliche Atmosphäre schätzen.
Foto©inside-cologne
Warum organisierst Du Kiosk-Konzerte? Viele Menschen tragen heutzutage einen Plattenschrank in Form eines MP3-Players um den Hals. Das bedeutet, dass die Menschen Musik mögen. Also vielleicht auch meine eigene. Ich war müde vom ewigen Promotion machen für meine eigenen Konzerte, dem Buchen von Ort und Technik. Da kommen große Summen zusammen, bis man überhaupt auf der Bühne steht. Und die Zuhörer müssen nach Feierabend in die Bahn steigen, anreisen, ein Ticket kaufen. Dazu ist nicht jeder bereit. Die Kiosk-Konzerte sollen also eine Plattform sein, um die eigene Musik zu promoten, oder auf das nächste (normale) Konzert einer Band oder eines Künstlers hinzuweisen.Manchmal geht die Tür auf und eine Band kommt rein, z.B. Billy Rückwärts aus Köln. Wem die Vorstellung im Kiosk gefallen hat, der nimmt vielleicht auch den Weg in den Club auf sich. Er weiß ja jetzt, was er bekommt. /cologne-inside
Kiosk Konzerttermine Die Termine werden kurzfristig im Internet bekannt gegeben. In der Regel ist es die erste Kalenderwoche des laufenden Monats. Genaueres findet man bei Facebook unter: Kiosk-Konzerte Köln
- Musik -
Kölner Konzertreihe
Asasello Quartett auch in Düsseldorf Arnold Schönberg, Streichquartett Nr. 1 d-Moll, op. 7 / Matthias Pintscher, Study IV for Treatise on the Veil für Streichquartett – Asasello Quartett Mit der Konzertreihe „1:1 – Schon gehört?“ erreicht das Asasello Quartett in seiner Wahlheimat Köln nicht nur ein begeistertes Stammpublikum - die Konzerte stellen als einzigartiges Format innerhalb des Klassikmarkts auch nach wie vor ein Unikat und eine gelungene Alternative zum traditionellen Konzertbetrieb dar. Jetzt wandert das Ensemble mit der Reihe auch nach Düsseldorf. Seit 2009 wird in den einstündigen Konzerten im historischen Sancta-Clara-Keller in der Kölner Innenstadt Musik hautnah erlebt. Das Asasello Quartett bietet Klangkunst auf höchstem Niveau und präsentiert in den sogenannten ‚1:1 Konzerten‘ jeweils zwei Streichquartette, deren Form, Klang, Kompositionstechnik
oder Genese in irgendeiner Weise aufeinander Bezug nimmt – manchmal nur in den Köpfen und Ohren der Zuhörer, manchmal ganz real und in der Geschichte der Werke begründet. Durch die Auswahl des Repertoires werden Grenzen zwischen neu und alt gesprengt und Lust auf ein ‚Mehr‘ an anspruchsvoller Kammermusik erzeugt. Nach den Konzerten kann das Publikum bei einem Glas Wein mit den Musikern ins Gespräch kommen und seine Hörerfahrungen und Fragen loswerden. In Köln ist seit einigen Jahren der Sancta-Clara-Keller der ideale Ort für die selbstveranstalteten Konzerte des experimentierfreudigen Ensembles.
teurs im Haus der Kunsthalle etabliert werden. In den Konzerten möchte das Asasello Quartett auch das Publikum der Landeshauptstadt erobern und hofft mit drei ausgesprochen originellen Programmen auf regen Besuch. Dabei stehen Christoph Staude neben Felix Mendelssohn Bartholdy, Arnold Schönberg neben Matthias Pintscher und Ahmed Adnan Saygun neben Richard Siegal. Wenn das Düsseldorfer Publikum genau so offene Ohren mitbringt wie die Fans in Köln, dann steht einer langen Zukunft der Konzertreihe im Salon des Amateurs nichts im Wege.
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In Düsseldorf soll die Konzertreihe „1:1 – Schon gehört?“ nun im Salon des AmaEine Menge ausgewählter Termine für Jazz, Soul, Hip-Hop, Blues, Klassik, Pop und Rock, finden Sie auf Seconds online Oft gibt es Karten zu gewinnen - einfach mal reinklicken in ‚ Latest News‘
4.12.2013 | 20 Uhr | Salon des Amateurs, Haus der Kunsthalle, Grabbeplatz, Düsseldorf
6.12.2013 | 20 Uhr | Sancta-Clara-Keller, Am Römerturm 3, Köln
/asasello-quartett.ch/ Einritt (alle Konzerte): 10,- Euro (8,- reduziert) Telefonische Kartenreservierung / Pressekarten : 02232 – 566 808
/www.seconds.de
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seconds Momentaufnahmen einer Stadt, die niemals schläft. In unserer nächsten Januar/ Februar Ausgabe werden wir uns dem Thema Genuß widmen. Was ist Genuß? Wie geniessen die Deutschen? Welche Geniessertypen gibt es? Was benötigen wir zum Wohlfühlen? Wir wünschen unseren Lesern ein schönes Fest der Liebe und einen angenehmen Start ins Neue Jahr. Entschleunigen nicht vergessen! Besuchen Sie unsere Homepage, hier gibt es angesagte News, immer wieder neue Beiträge, ausgewählte Veranstaltungstipps, spannende Verlosungen. Nehmen Sie sich die Zeit. Seconds im ABO: Für 30 EUR / Ein Jahr im Briefkasten. Senden Sie uns eine Mail an: abo@seconds.de
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