ChemieXtra 11/2020

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NEWS

RZE KÜRZE – IN KÜ N I – E Z R Ü K IN KÜRZE – IN

Wirtschaft Siegfried  Die Siegfried-Gruppe wird zwei pharmazeutische Produktionsstätten von Novartis in Spanien (Provinz Barcelona) übernehmen. Mit dieser Akquisition wird Siegfried die Kapazitäten und technologischen Fähigkeiten ihres globalen Produktionsnetzwerks deutlich erweitern und die angestrebte kritische Grösse im Bereich der fertig formulierten Darreichungsformen («Drug Products») erreichen. Damit schafft der Konzern weiteres Potenzial für profitables Wachstum im hochattraktiven «Custom Development and Manufacturing»-Markt (CDMO). Vorbehältlich der üblichen Voll­ zugsbedingungen wird der Abschluss der Transaktion für Ende 2020 erwartet. DSM  Covestro hat eine Vereinbarung zur Übernahme des Geschäftsbereichs Resins & Functional Materials (RFM) von Royal DSM unterzeichnet. Damit macht Covestro einen bedeutenden Schritt in der Umsetzung der langfristigen Unternehmensstrategie, nachhaltige und innovative Geschäftsbereiche gezielt auszubauen. Die Integration von RFM erweitert das Portfolio auf dem attraktiven Wachstumsmarkt für nachhaltige Beschichtungsharze si­ gnifikant. Die Integration von RFM wird den Umsatz um rund 1 Milliarde Euro und das Ebitda um 141 Millionen Euro (2019) steigern. Damit stellt diese Transaktion einen erheblichen strategischen Wachstumstreiber dar.

11/2020

Produktion BASF  wird die Produktionskapazität für synthetische EsterBasisöle am Standort Jinshan in China nahezu verdoppeln. Mit der Investition reagiert das Unternehmen auf die wachsende Nachfrage nach Hochleistungs-Schmierstoffen in der Region Asien-Pazifik und stärkt seine Position als verlässlicher Zulieferer, der das Wachstum seiner Kunden in der Region mit Nachdruck unterstützt. Synthetische Ester sind eine wesentliche Komponente bei der Formulierung von Hochleistungs-Schmierstoffen, die vielfältige Beiträge zur Nachhaltigkeit leisten. Zu den Anwendungsbereichen gehören Schmierstoffe für umweltfreundlichere Klimaanlagen sowie Automobil- und Industrieschmierstoffe. Givaudan  Der Konzern eröffnete Mitte Oktober in Changzhou, China, seine neuste Produktionsstätte für Riechstoffe. Gemäss der Strategie «Wachstumsfokus im Einklang mit dem Unternehmenszweck» bleibt China ein wichtiger Wachstumsmarkt für innovative parfümierte Produkte. Die Produktionsstätte in Changzhou, die für über 100 Millionen Franken auf 76 000 Quadratmetern errichtet wurde, verfügt über ein modernes Autodosiersystem. In Übereinstimmung mit den globalen Produktionsprozessen von Givaudan erfüllt die Produktionsstätte die hohen Standards für die Riechstoffproduktion. Unter anderem verfügt sie über Vorkehrungen für Um-

welt- und Gesundheitsschutz sowie Sicherheit. Sie wird die Produktionsmenge des Unternehmens von Riechstoffen in den Bereichen Körper-, Haushalts- und Gewebepflege, Mundpflegearomen, verkapselte Riechstoffe und Luxusparfüms für Kunden in China und im Raum Asien-Pazifik deutlich steigern. OQ Chemicals  Das Unternehmen hat am Standort Oberhausen in Nordrhein-Westfalen ein Erweiterungsprojekt erfolgreich abgeschlossen und konnte dadurch seine globale Produktionskapazität für Isononansäure um 30 Prozent steigern. Das am Standort fertiggestellte Projekt ist Teil der bereits angekündigten kurzund mittelfristigen Carbonsäure-Erweiterungen. Carbonsäuren von OQ Chemicals werden bei der Herstellung von synthetischen Schmiermitteln und als Bausteine für die Tierfutterindustrie verwendet.

Forschung Fraunhofer-Institute Ist ein Raum schlecht gedämmt, kann er – in Abhängigkeit der Jahreszeit oder auch über den Tag hinweg verteilt – sehr warm oder sehr kalt werden. Für dieses Problem stellen Dämmstoffe heute eine wichtige technologische Lösung dar. Neue Potenziale können zukünftig mit Dämmstoffen, die über programmierbare Eigenschaftsprofile verfügen, erschlossen werden. Forschende der drei Fraunhofer-Institute

IAP, ICT und IBP entwickeln auf Basis von Formgedächtnispolymer-Schäumen Dämmstoffe mit programmierbarem Materialverhalten. Am IAP werden die programmierbaren Hightech-Schäume synthetisiert und die Technologien für die Programmierung der Eigenschaftsprofile entwickelt. Bereits in der Synthese werden die Temperaturen festgelegt, bei denen später die Formänderungen erfolgen. Um auch grosse Mengen an Dämmmaterial für industrielle Anwendungen herstellen zu können, werden am ICT Verfahren für die Skalierung der Polymersynthese gezielt weiterentwickelt. ETH und Freie Universität Berlin Forschende der Freien Universität Berlin und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) haben untersucht, wie schnell Resistenzen nach Einführung eines neuen antibiotischen Wirkstoffs oder eines Fungizids auftreten. Die Forschungsergebnisse legen nahe, dass Medikamente gegen bakterielle Infektionen oder Pilzerkrankungen in vielen Fällen immer schneller ihre Wirkung verlören. Die evolutionsbiologischen Grundlagen und Ursachen für diese Entwicklung müssten dringend wissenschaftlich ergründet werden mit dem Ziel, gesundheitspo­ litische Gegenmassnahmen oder neue Wirkstoffe zu entwickeln. Bereits jetzt sterben Statistiken zufolge EU-weit mehrere Zehntausend Menschen jährlich an Infektionen mit antibiotikaresistenten Keimen.

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