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FOKUS: UNSUK CHIN
Mi, 30. August 2023, 17.30 Uhr
Stadtcasino Basel, Hans Huber-Saal
PODIUMSGESPRÄCH
Unsuk Chin und Benjamin François
Unsuk Chin (*1961):
Advice from a Caterpillar (aus Alice in Won derland ) für Bassklarinette solo (2015)
Junko Otani Mast, Bassklarinette
Unsuk Chin:
Allegro ma non troppo (1993/94) Robin Fourmeau, Perkussion
PODIUMSGESPRÄCH
Lucas und Arthur Jussen, Unsuk Chin, Hans-Georg Hofmann und Benjamin François
Unsuk Chin gilt als eine der wichtigsten Komponist*innen der Gegenwart. Ihre spannungsgeladene, geradezu märchenhafte Musik bezeichnet sie als «Abbild ihrer Träume». Wir freuen uns sehr, dass wir zum Start in die neue Saison ihr neuestes Orchesterwerk zur Uraufführung bringen können. Vor der Weltpremiere haben Sie im Rahmen des Entdeckerprogramms Gelegenheit, die Komponistin im Gespräch aber auch mit ihrer Musik näher kennenzulernen. Später werden die Solisten des Abendprogramms Lucas und Arthur Jussen zum Gespräch dazustossen.
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Felix Mendels Sohn
Bartholdy
Konzert für zwei Klaviere und Orchester E-Dur
Eine Grosse Geschwisterliebe
VON OTTO HAGEDORN
Bei den Sonntagsmusiken im Hause der Mendelssohns spielten Felix und Fanny häufig gemeinsam – ob nun auf der Violine und dem Klavier oder beide an den Tasten. So auch am 7. Dezember 1823. Fanny war achtzehn, Felix gerade einmal vierzehn Jahre alt. Und sie präsentierten ein kürzlich vom Bruder zum Geburtstag der Schwester komponiertes Doppel-Klavierkonzert.
Anders als in der drei Jahre später entstandenen Sommernachtstraum- Ouvertüre hat Mendelssohn sich in diesem Stück noch nicht von seinen Vorbildern freigeschwommen: Mozart und vor allem Beethoven sind sehr präsent. Der Spielfreude tut das aber keinen Abbruch: der quirligen Champagnerlaune im 1. Satz so wenig wie dem Dahinträumen im Adagio oder dem Voranpreschen im Finale . Fanny und Felix also an zwei Klavieren – und weil ein Orchester nicht so leicht zusammenzutrommeln ist, übernahmen sie dessen Part gleich mit. Einer der damals bekanntesten Klaviervirtuos*innen, Friedrich Kalkbrenner, ist unter den Zuhörer*innen und tief beeindruckt. Ein knappes Jahr später, an Fannys 19. Geburtstag, spielen die beiden das E-DurKonzert bei einer weiteren Mendelssohn’schen Sonntagsmusik, und wieder teilen sie sich auch die Orchesterbegleitung. Diesmal anwesend: der ebenso berühmte Pianist Ignaz Moscheles. Auch er staunt nicht schlecht und hält in seinem Tagebuch fest: «Der fünfzehnjährige Felix ist eine Erscheinung, wie es keine mehr gibt! Was sind alle Wunderkinder neben ihm? Sie sind eben Wunderkinder und sonst nichts; dieser Felix Mendelssohn ist ein reifer Künstler.» Moscheles ist bereit, ihn zu unterrichten. Aber nach nur einigen Wochen meint er, seinem Schüler nichts mehr beibringen zu können. Der Ritterschlag des Virtuosen für den Vir- tuosen. Man meint, dem Konzert anzuhören, wie herzlich Felix und Fanny einander verbunden waren. Eine grosse Geschwisterliebe, die sich ebenso im Übermut wie in besonderer Innigkeit offenbart. Insofern scheint gerade dieses Werk auch den Solisten Lucas und Arthur Jussen wie auf den Leib geschneidert. Mendelssohn hat die meisten seiner Jugendwerke verworfen, nicht so dieses E-Dur-Doppelkonzert. Zeit seines Lebens spürte er darin die Nähe zur Schwester – etwa auch, als er das Stück 1830 (gemeinsam mit Moscheles!) mit grossem Erfolg in London vorstellte.
Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Westdeutschen Rundfunks Köln (WDR)
Konzert für zwei Klaviere und Orchester E-Dur
BESETZUNG
2 Klaviere solo, Flöte, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauke, Streicher
ENTSTEHUNG 1823
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URAUFFÜHRUNG
7. Dezember 1823 mit Fanny und Felix Mendelssohn als Solist*innen
DAUER ca. 30 Minuten