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Tobit Schäfer, Stiftung Sinfonie- orchester Basel

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DEMNÄCHST

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TOBIT SCHÄFER IST NEUER STIFTUNGSRATSPRÄSIDENT

VON HANSGEORG HOFMANN Als Nachfolger der bisherigen Präsidentin des Stiftungsrats Barbara Schneider nimmt Tobit Schäfer am 1. August 2021 seine Arbeit als Präsident auf. Er ist für eine Amtszeit von drei Jahren gewählt. Durch seine langjährige politische Erfahrung als Mitglied des Grossen Rats Basel-Stadt von 2005 bis 2018 sowie durch sein breites Wirken im kulturellen Bereich ist Tobit Schäfer hervorragend vernetzt. Der künstlerische Direktor des Sinfonieorchesters Basel Hans-Georg Hofmann hat sich mit Tobit Schäfer zum Gespräch getroffen.

HGH Tobit Schäfer, herzliche Gratulation zur Wahl zum Stiftungsratspräsidenten! Geschäftsleiter des RFV Basel,

Vorstandsmitglied des Kammerorchesters Basel, Vorstandsmitglied der CasinoGesellschaft Basel – aufgrund Ihrer früheren Engagements sind Sie in der Basler Kulturszene ja kein Unbekannter. Was hat Sie dazu bewogen, Stiftungsrat bei einem Orchester mit über hundert Festangestellten zu werden? TS Vom Popförderer über ein freies Orchester bis hin zum Sinfonieorchester Basel habe ich mich immer für die gesamte Breite der vielseitigen Musikstadt Basel engagiert. Das Sinfonieorchester Basel spielt dabei eine herausragende Rolle und trägt eine besondere Verantwortung. Ich fühle mich geehrt, einen Beitrag für diese Institution und damit für die qualitätsvolle Musikstadt Basel zu leisten.

HGH Der Stiftungsrat ist das strategische

Organ des Orchesters. Was bedeutet das gesellschaftliche Umdenken bei

Diversität, Migration oder Digitalisierung für das Orchester und sein

Publikum? TS Gerade in diesen Bereichen ist es wichtig, sich verstärkt darum zu bemühen, ein neues Zielpublikum anzusprechen. Gleichzeitig muss aber darauf geachtet werden, dass man bei all diesen Veränderungen

INTERVIEW das bestehende Publikum nicht vernachlässigt. Der kultur- und bildungspolitische Kanon des Sinfonieorchesters Basel, klassische Werke in grosser Besetzung auf die Bühne zu bringen, sollte erhalten bleiben. Das bedeutet, man muss einen Spagat zwischen traditionellen Aufführungen und neuen Formaten wagen.

«Man muss einen Spagat zwischen traditionellen Aufführungen und neuen Formaten wagen.»

HGH Geniessen Sie in Konzerten lieber den Zustand der Unerreichbarkeit oder lassen Sie sich Musik gerne erklären? TS Ich gehöre klar letzterer Gruppe an und informiere mich im Vorfeld eines Konzerts über Programmhefte oder über Einführungsgespräche. Ich bin interessiert daran, unter welchen Einflüssen und in welchen Verhältnissen Musik zu einer bestimmten Zeit geschaffen wurde. Gleichzeitig verstehe ich gut, wenn man ein Konzert ganz unvoreingenommen geniessen möchte.

HGH Welche Rolle spielt für Sie die Vermittlung von Musik? Welche Möglichkeiten gibt es, Musik zu den Leuten zu bringen? TS Das Sinfonieorchester Basel hat durch seine Ressourcen eine gewisse Verantwortung, neue Formate auszuprobieren und an ein neues Publikum heranzutreten, was kleineren Institutionen oft nicht möglich ist. Darum soll das Orchester auch aus dem Orchestergraben des Theater Basel heraus und von der Bühne des Stadtcasinos Basel herab näher zu den Leuten gehen. Die Oper und die sinfonischen Konzerte bleiben jedoch nach wie vor der Hauptauftrag des Sinfonieorchesters Basel.

HGH Besten Dank für das Gespräch, Tobit

Schäfer!

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