sisterMAG 29 – Himmel & Meer – Sektion 3

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HIMMEL & MEER »Ich wollt, mir wüchsen Flügel.« J O S E P H V I C TO R V O N S C H E F F E L

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HIMMEL

&

MEER

In der dritten Sektion von der sisterMAG Ausgabe Nr. 29 reisen wir hoch hinaus in die Lüfte und tief hinab in die Ozeane. Mit dem Titel »Himmel und Meer« sind der Freiheit keine Grenzen gesetzt – und erneut hat sich ein buntes Sammelsurium an Artikeln und Features ergeben. Wir erforschen das Geheimnis von Mond und den Gezeiten und beschäftigen uns mit einer der größten Sehnsüchte der Menschheit: dem Fliegen. Unser Partnerfeature für L'Oréal PARiS ist ganz in der Farbe türkis gehalten, und das aus gutem Grund: Anfang April feierten wir gemeinsam mit 300 geladenen Gästen unter dem Motto »Drink for your Skin« die neue Liquid Care Hydra Genius Aloe Water – und fanden heraus, wie einfach und angenehm es sein kann, den Durst seiner eigenen Haut zu stillen. Wen das maritime Fieber jetzt gänzlich gepackt hat, kann sich bei Sea Food Rezepten in der Küche ausprobieren. Ob Fisch, Muscheln oder Garnelen – der Ozean hält einige kulinarische Köstlichkeiten bereit! Und wem Flugzeuge zu schnell und zu laut sind: mit unserer DIY-Strecke zum Thema Heißluftballons steigt man ganz langsam und leise empor.

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Wer nachts gerne Sterne beobachtet, sollte sich das Interview mit Nazan Eckes genauer ansehen. Wir baten die Moderatorin zum Gespräch und sprachen mit ihr über Kinder, Karriere und über ihren Lieblingsplatz unter freiem Himmel. Spätestens dann wird euch das Reisefieber packen. Mit sommerlichen Impressionen aus Portugal geben wir da vielleicht genau die richtigen Anreize. Zudem waren wir bei Jackie Diedam zu Gast, der Illustratorin unserer letzten drei Sektionscover. Wir durften sie zuhause in Köln besuchen – ein kreativer Ort, der farbenfroher und gemütlicher nicht sein könnte. Also, was gibt es noch zu sagen? Taucht mit uns ein in die neue Sektion von sisterMAG. Viel Spaß beim Lesen!

Euer sisterMAG Team

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Folge unseren Farbengeschichten, den t채glichen Neuigkeiten aus dem sisterMAG-B체ro einfach 체ber Instagram! Du findest Inhalte aus dem Magazin, viele Behind-The-Scenes und Snapshots unserer Kontributoren. Zudem nat체rlich Gewinnspiele, Einladungen und andere exklusive Aktionen auf Instagram unter @SISTER_MAG

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S E I T E 162

INHALTSVERZEICHNIS 29 SEKTION 3 03 09

S E I T E 30 EDITORIAL KONTRIBUTORENVERZEICHNIS

106 SOMMER FASHION GUIDE

& TEAMÜBERSICHT

Mit tollen Stücken von »1979«, »Me and May« und »Jan'n June«

MEER

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124 VIVA ARTE VIVA

MARITIME PRODUKTCOLLAGE Unsere liebsten Fundstücke aus dem Meer IM GESPRÄCH MIT NAZAN ECKES Von wichtigen Werten und leuchtenden Sternen LUNA UND DIE FLUT Wie der Mond die Gezeiten bestimmt GAUMENSCHMAUS SEAFOOD Zutaten aus dem Meer

Highlights der 57. Kunstbiennale in Venedig

HIMMEL

132 WIE WIR FARBE SEHEN

Kleiner Exkurs in die Wissenschaft

Illustratoren Homestory

136 ZU BESUCH BEI JACKIE DIEDAM 148 DIE ROOBAR STORY

Im Start-Up Spotlight

L'ORÉAL HYDRA GENIUS Alles zur frischen Hautpflege und dem großen Waterbar Event

154 DER TRAUM VOM FLIEGEN

BADEN Fernab des Planschbeckens

Die Geschichte der technischen Flügel

162 FACES OF PORTUGAL

DAS STADTBAD in Oderbergerstrasse

Unterwegs in Porto, Lissabon und an der Algarve

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#29 188 HEISSLUFTBALLON DIYS

Zuckersüß und hoch hinaus

196 EIN WOCHENENDE IN KÖLN

Wir entdecken die Stadt mit dem Ford Ka+

202 IMPRESSUM

DAS COVER FOTOS Zoë Noble MAKEUP & HAIR Aennikin Hair & Makeup

MODEL Hürriyet Bullan

S E I T E 136

OUTFIT Evi Neubauer I L L U S T R AT I O N Jackie Diedam

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TEAM

MARKETING & ADMIN

TONI Marketing & Finance

PA R T N E R S

ALEX Vermarktung

O P E R AT I O N S

THEA Chefredaktion & Design

K R E AT I O N

SOPHIE MARIE Design & Kreation

LALE

Content Management

Video & Design

CHRISTINA Content Management

EVI Fashion

SONGIE Design

FRANZISKA Content Management

MEDEINE Video & Kreation

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KONTRIBUTOREN TEXT Sven Titz journalistenbuero-berlin.de Robert Eberhardt roberteberhardt.com Dr. Michael Neubauer Marie Pfaff mitglitzer.de Julika Vasiljeva Alex Kords kords.net

LEKTORAT Alex Kords kords.net Christian Naethler @iamvolta Dr. Michael Neubauer Antje Ritter das-korrektiv.de Stefanie Kießling @kiesslingS

sisterMAG Team

ÜBERSETZUNG

HAIR & MAKEUP

Tanja Timmer @tanjastweets

Tina Fischbach tina-fischbach.de

Alex Kords kords.net

Aennikin aennikin.de

Christian Naethler @iamvolta

Patricia Heck patriciaheck.de

Franziska Winterling @franziefliegt

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STYLING Evi Neubauer pinterest.com/evin


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MEER

FOTO & VIDEO

ILLUSTRATION

Saskia Bauermeister ohhedwig.de

Lale Tütüncübaşı @lale.yla

Jackie Diedam jackiediedam.com

Immo Fuchs immofuchs.eu

Jules Villbrandt herzundblut.com

Beth Walrond bethwalrond.com

Amanda Dahms amandadahms.de

Ana Melo @amalteia

Claudia Gödke claudiagoedke.wordpress.com Timo Roth timo-roth.de

FOOD Magdalena Muttenthaler kaiserlichundkoeniglich.de

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#29 DOWNLOADS REZEPTE

Sea Food

Infused Water

#29 VIDEOS DIY-VIDEOS

sisterMAG-DIY Painted Shoes

Unsere L'OréalEvent Goodie Bag

#29 PODCASTS SISTERMAG RADIO

mit Claudia Gödke SISTER-MAG.COM

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MEER

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MIST

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HIMMEL

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&

MEER

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IM GESPRÄCH MIT NAZAN ECKES

Von wichtigen

Werten & leuchtenden

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Sternen


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Moderatorin Nazan Eckes ist eine Powerfrau – die zweifache Mutter steht seit Jahren mit beiden Beinen fest in der Medienbranche und setzt sich zudem vielfach für soziale Projekte ein. sisterMAG bat die Deutsch-Türkin zum Gespräch – und entlockte ihr verschiedene Tipps rund um das Thema Kind und Karriere. Zudem wissen wir jetzt, an welchem Ort man Sterne nachts besonders gut beobachten kann.

War der Beruf der Moderatorin schon immer Ihr Traum? Nazan Eckes: Nein, das hat sich erst mit der Zeit ergeben. Es war nie mein Plan, vor der Kamera zu stehen, aber die Arbeit in den Medien generell hat mich schon immer fasziniert. Haben Sie sich bestimmte Ziele gesteckt, um sich diesen Traum zu erfüllen?

Interview: Sophie Siekmann Fotos: Immo Fuchs

Wenn ich mir ein Ziel setze, egal ob beruflich oder privat, mache ich mich mit großer Leidenschaft an die Arbeit.

Träume und Ziele zu haben, ist etwas sehr Schönes. Das ist mein Antrieb im Leben. Und wenn ich mir ein Ziel setze, egal ob beruflich oder privat, mache ich mich mit großer Leidenschaft an die Arbeit. So war das auch, als ich irgendwann beschlossen habe, als Moderatorin zu arbeiten. 17

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Sie sind mittlerweile zweifache Mama – und stehen gleichzeitig immer noch erfolgreich im Rampenlicht. Wie gelingt der Spagat zwischen Familienleben und Karriere? Das ist tatsächlich eine Herausforderung, aber auch hier kommt wieder die Leidenschaft ins Spiel. Ich bin sehr gerne eine »Working Mom«. Ich muss immer sehr gut planen, bin auf die Hilfe meiner Familie und Anderer angewiesen, und ich habe sehr wenig Zeit für mich, aber das alles ist es mir wert. Meine Kinder haben immer Vorrang. Wenn es ihnen gut geht, geht es mir auch gut. Ich kann mit dem Stress gut leben.

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Am diesjährigen Weltfrauentag wurde Ihnen für Ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Gibt es ein soziales Projekt, das Ihnen besonders am Herzen liegt?

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Den Orden habe ich vor allem für verschiedene Tätigkeiten in afrikanischen Ländern bekommen. Und nach wie vor kann man dort gar nicht genug helfen. Viele Menschen dort sind Kriegen, willkürlicher Gewalt und korrupten Regierungen ausgesetzt. Aber natürlich hat mich in jüngster Zeit das Schicksal vieler geflüchteter Menschen bewegt. Da unterstütze ich verschiedene Projekte.

Wenn Sie es sich aussuchen könnten, was würden Sie wählen? Himmel oder Meer? Wären Sie lieber ein Vogel, der alles von oben aus betrachtet, oder ein Fisch, der im Ozean schwimmt?

Was sind die drei wichtigsten Werte, die Sie ihren beiden Söhnen in ihrem Leben mit auf den Weg geben möchten?

Fernab von Digitalisierung in die Wolken zu sehen oder am Meer zu sitzen, soll bekanntermaßen entspannen. Was halten sie von Digital Detox, und geben Sie sich selbst ab und an digitale Auszeiten?

Respekt, Toleranz, eine eigene Meinung haben. Was raten Sie jungen Frauen, die ebenfalls eine Karriere in der Medienwelt anstreben? Medien-Jobs sind unheimlich vielseitig und aufregend, aber sie gehen auch an die Substanz. Gerade zu Beginn meiner Laufbahn habe ich extrem viel gearbeitet. Das muss man wirklich wollen. 19

Beides verlockend. Aber ich liebe das Meer und diese magischen Unterwasserlandschaften, daher wäre ich lieber ein Fisch.

Ich muss zugeben, dass ich recht viel Zeit am Handy und am Laptop verbringe und das eigentlich auch gar nicht gut finde. Aber wenn ich wirklich entspannen will, muss ich das Handy ganz weit weg legen, sonst kann ich nicht abschalten. SISTERMAG 29 | 06 / 2017


Nazan Eckes’ 5 Lieblinge

Welcher Ort hat den schönsten Meerblick, den sie kennen? Ich war vor drei Jahren mit meinem Mann auf der thailändischen Insel Ko Pha-ngan. Der Blick auf das Meer war dort schon wirklich traumhaft. An welchem Ort kann man nachts die meisten Sterne am Himmel zählen?

Lieblingsessen? Pasta in allen Variationen

Lieblingsbuch? »Der Name der Rose« von Umberto Eco

Lieblingsfilm? »Spiel mir das Lied vom Tod« von Sergio Leone

Den schönsten Sternenhimmel habe ich meiner Lieblingsstadt Istanbul beobachtet!

Lieblingssong? »Ozaman sarki söylemek lazim« von Sezen Aksu

Was bedeutet für sie Heimat?

Lieblingszitat?

Das ist ein Ort, an dem ich mich wohlfühle. Egal ob ich dort auf die Welt gekommen bin oder nicht.

»Lass den Dingen ihren Lauf« – stammt von meiner Mutter. Es ging dabei um die Frage, wie sehr man sich als junge Mutter an Erziehungsratgebern orientieren sollte.

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& DIE FLUT Text: Dr. Sven Titz

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Wer einmal durchs Watt an der Nordseeküste gewandert ist, hat sich vielleicht auch gefragt, wie der Mond Ebbe und Flut verursacht. Der erste, der eine vernünftige Erklärung fand, war Isaac Newton, ein englischer Naturforscher. Die Landschaft an der Nordsee ist das Resultat historischer Sturmfluten.

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Die nackten Füße versinken im glitzernden Schlick, am Himmel kreischen Möwen, und ein salzig-markanter Duft kribbelt in der Nase – das Watt an der Nordseeküste ist eine faszinierende, alle Sinne ansprechende Landschaft. Viele Krebse, Muscheln, Schnecken und Vögel tummeln sich in dem einzigartigen Ökosystem. Nicht umsonst wurde das deutsch-niederländische Wattenmeer von der UNESCO im Jahr 2009 auf die Liste der Weltnaturerbe gesetzt. Besonders ulkig sind die zahlreichen Sandhäufchen anzusehen. Es sind Hinterlassenschaften der Wattwürmer, die den Sand auf Nahrung durchsuchen. Dass

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die Landschaft überhaupt existiert, liegt nicht zuletzt an Ebbe und Flut.

ALLE ZWÖLFEINHALB STUNDEN FALLEN SAND UND SCHLICK AN DER KÜSTE TROCKEN. Ebbe und Flut wiederum verdanken wir in erster Linie dem Mond. Der Erdtrabant lässt das Wasser an den Meeresküsten periodisch steigen und sinken. Wie der Mond das macht, hat als erster Isaac Newton begriffen, ein englischer Naturforscher. Im Jahr 1687 erklärte er, wie die Gravitationskraft des Mondes das Auf und Ab des Meeres hervorruft.

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HIMMEL

Mit der Gravitationskraft der Erde (der Erdanziehungskraft) sind wir ja vertraut. Aber selbstverständlich übt auch der Mond eine Gravitationskraft aus. Wir nehmen sie bloß normalerweise auf der Erde nicht wahr, weil sie so gering ist. Vor allem im Vergleich zur Erdanziehungskraft ist die Gravitationskraft des Mondes, die sich bei uns messen lässt, echt winzig. Trotzdem verursacht sie Ebbe und Flut. Wie das passiert, wird mit wenigen gedanklichen Schritten verständlich.

DIE VOM MOND VERFORMTE WASSERKUGEL

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MEER

Je weiter wir uns vom Mond entfernen, desto weniger ist seine Anziehungskraft zu spüren. Das bedeutet für die Ozeane: Auf derjenigen Seite der Erde, die dem Mond zugewandt ist, »spürt« das Wasser die Gravitationskraft des Mondes am stärksten, überall sonst auf der Erde weniger stark, und am wenigsten stark auf der entgegengesetzten Seite – also auf der vom Mond abgewandten Seite. Ein Gedankenexperiment hilft, um die Folgen zu verstehen: Nehmen wir an, die Erdkugel bestünde komplett aus Wasser. Dann würde die Gravitationskraft des Mondes die Wasserkugel in die Länge ziehen. Aber in Wirklichkeit ist die Erdkruste ja fest; nur

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das Meerwasser kann sich frei bewegen. Das Hin- und Herschwappen des Wassers macht sich an den Küsten als Ebbe und Flut bemerkbar. Da die Erde sich um sich selbst dreht (und sich gleichzeitig auch der Mond weiterbewegt), wandern die entstandenen Flutberge ständig um die Erde herum. So folgt an der Küste alle zwölfeinhalb Stunden Flut auf Ebbe – und Ebbe auf Flut. Und auch die Sonne mischt ein bisschen mit beim Spiel der Gezeiten. Je nachdem, wo Mond und Sonne gerade stehen, werden Ebbe und Flut verstärkt oder abgeschwächt. Die stärksten Gezeiten treten auf, wenn Sonne, Mond und Erde in einer Linie aufgereiht sind; die schwächsten, wenn sie in einem rechten Winkel zueinander stehen.

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All dies hat, wie oben erwähnt, schon Isaac Newton erkannt. Allerdings dauerte es eine Weile, bis sich seine Erkenntnis unter Wissenschaftlern durchgesetzt hat. Bis heute sind irreführende Erklärungen der Gezeiten im Umlauf.

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DIE NORDSEE ALS SCHAUPLATZ TRAGISCHER STURMFLUTEN Besonders hoch steigt der Wasserpegel, wenn zur Flut auch noch Sturm hinzukommt, der das Meerwasser an die Küste peitscht. Doch im Laufe der Zeit haben die Menschen an der Nordseeküste gelernt, sich immer geschickter vor den Gefahren der Sturmfluten zu schützen. Damit ist nicht nur der Deichbau gemeint. Auf bestimmten Inseln, die keine hohen Deiche hatten, schütteten die Bewohner sogenannte »Warften« auf. Das sind flache, besiedelte Erdhügel, die auch dann, wenn eine Sturmflut die Insel unter Wasser setzt, noch über die Wasserlinie hinausragen. SISTER-MAG.COM

Dennoch ist es in der Vergangenheit immer wieder zu Katastrophen gekommen. Die Inseln an der Nordseeküste, die wir heute kennen, sind bloß die Reste einer Landschaft, die von historischen Sturmfluten versehrt wurde. Besonders einschneidend war die »Grote Mandränke« von 1362, als unter anderem südöstlich der heutigen Insel Pellworm die Stadt Rungholt im Meer versankt.

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Nordfriesisches Wattenmeer, Ralf Roletschek Wann Ebbe und Flut an einer bestimmten Küste eintreffen, lässt sich in lokalen Gezeitenkalendern nachschlagen. Wie die Gezeiten an einem einzelnen Ort kommen und gehen, ist nämlich etwas verzwickter als oben beschrieben. Die Weltmeere haben viele Randmeere und Buchten, die lokale Strömungen und Schwingungen auslösen. Die stärksten Gezeiten der Erde sind übrigens in Ostka-

nada zu beobachten: In der Bay of Fundy steigt der Pegel von Ebbe zu Flut um bis zu 14 Meter. Und das allein aufgrund der Kraft des Mondes! In der Bay of Fundy gibt es übrigens ebenfalls ein Wattenmeer – wie an der Nordsee. Über den Autor Sven Titz, Meteorologe und freier Wissenschaftsjournalist in Berlin, hat noch zu keinem Thema so viele Leserbriefe erhalten wie zur Ursache von Ebbe und Flut.

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G A U M E N S C H M A U S S E A F O O D: Z U TAT E N A U S D E M M E E R

R E Z E P T E, F O T O S U N D T E X T: MAGDALENA MUTTENTHALER V O N » K A I S E R L I C H U N D K O E N I G L I C H« SISTER-MAG.COM

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HIMMEL

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MEER

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Austern, Venusmuscheln, Rotbarsch, Hummer, Lachs, Miesmuscheln, Dorsch, Garnelen – Meeresfrüchte gibt es in unglaublich vielen Varianten. Trotzdem trauen sich nicht alle an ihre Zubereitung heran. Dies ist umso verwunderlicher, wenn man bedenkt, dass man Meeresfrüchte in wirklich guter Qualität auf jedem Fisch- und Wochenmarkt erhält und die Zubereitung solcher Gerichte eigentlich gar nicht so schwer ist. Bei Sea Food gilt: Je besser die Qualität der einzelnen Zutaten, desto einfacher das Kochen. So braucht es bei wirklich guten Meeresfrüchten oft nicht mehr als ein wenig Zitrone, Meersalz und geröstetes Brot, um ein wirklich besonderes Gericht zuzubereiten. Als Natural-Food-Bloggerin möchte ich meine Leser stets dazu inspirieren, wieder öfter auf Wochenmärkte zu gehen, sich mit den Marktleuten dort zu unterhalten und sich Produkte empfehlen zu lassen, die sie in ihrer Küche zuvor noch nie verwendet haben. Um kreativ zu werden, Zutaten nach Gefühl zu kombinieren, zwischendurch immer wieder zu probieren und sich vom Geschmack leiten lassen.

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FRANZÖSISCHE FISCHSUPPE

So wie ich, als ich drei wundervolle Nachmittage in der Küche verbracht habe, um diese Rezepte zu kreieren. Rezepte, die nach einem Sommerabend am Meer schmecken.

Guten Appetit! Eure Magdalena SISTER-MAG.COM

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Je besser die Qu alit ät de r ei n zel ne n Zutate n , d es to ei n fache r d as K o che n

MEER

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1. F R A N Z Ö S I S C H E FISCHSUPPE MIT R O T B A R S C H, G A R N E L E N & MUSCHELN

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REZEPT

HERUNTERLADEN SISTER-MAG.COM

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HIMMEL

I.

500g Rotbarsch/Polardorsch (oder sonstiger festkochender Fisch) 200g sonstige Meeresfrüchte (Muscheln, Garnelen oder auch Jakobsmuscheln oder Tintenfisch)

MEER

½ Liter Wasser

½ Liter trockener Weißwein

1 Dose Tomaten in Stücken

4 Eigelb

1 Zwiebel

2 Knoblauchzehen

200g Kartoffeln

1 Zitrone

2 Karotten

1 Lauchstange

1 Lorbeerblatt

reichlich Olivenöl, etwas Petersilie, Meersalz und frisch gemahlenen Pfeffer

Karotten und Kartoffeln schälen und mit dem Hobel oder dem Schäler in ganz feine Scheiben/Streifen schneiden.

Weißwein hinzugeben.

II.

Fisch in mundgerechte Stücke schneiden und mit dem Saft einer halben Zitrone beträufeln.

III.

Zwiebel klein schneiden, Lauch längs halbieren und in Scheiben schneiden und gemeinsam mit den feinen Gemüsescheiben in 4 Esslöffeln Olivenöl anschwitzen.

IV.

&

Mit dem Wasser und den Dosentomaten ablöschen. Mit reichlich Meersalz und frisch gemahlenem Pfeffer würzen und gemeinsam mit dem Lorbeerblatt 30 Minuten leicht köcheln lassen. Danach den

V.

Während die Suppe weiterköchelt, die Eier trennen. Die Eigelbe mit der gepressten Knoblauchzehe in einem hohen Gefäß mit einem Mixer schaumig rühren und dann ganz langsam 125 ml Olivenöl einfließen lassen, bis eine cremige, dickflüssige Masse entsteht.

VI.

Suppe von der Herdplatte nehmen, Eigelbmasse langsam einrühren.

VII.

Zuletzt Fisch und Meeresfrüchte einlegen und diese nur noch 7 Minuten ziehen lassen.

VIII.

Mit Zitronenschreiben aus der anderen Hälfte der Zitrone, grob gehackter Petersilie und geröstetem Brot servieren.

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2. T A G L I A T E L L E M I T V E N U S- & M I E S M U S C H E L N I N S C H A R F E R T O M AT E N S A U C E

1 rote Zwiebel

500g Muscheln

2 Knoblauchzehen

2 Handvoll (bunte) Kirschtomaten

1 Chili

250g Tagliatelle

3 EL Tomatenmark

1 Handvoll Petersilie

1 Dose Tomaten in Stücken

125ml Weißwein

etwas Olivenöl, Meersalz und frisch gemahlener Pfeffer REZEPT

I.

II.

III.

IV.

HERUNTERLADEN

Einen großen Topf Wasser für die Tagliatelle zum Kochen bringen. In der Zwischenzeit Zwiebel, Knoblauch und eine Hälfte der Chili klein schneiden und in etwas Olivenöl anschwitzen. Tomatenmark hinzugeben, etwas mitbraten lassen und dann mit den Dosentomaten und dem Weißwein ablöschen. Muscheln hinzugeben und ca. 10 bis 15 Minuten auf mittlerer Hitze köcheln lassen, bis sich die Muscheln weit geöffnet haben und ein Großteil der Flüssigkeit verdampft ist.

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V.

Mit Meersalz und frisch gemahlenem Pfeffer würzen.

VI.

Wenn das Wasser für die Nudeln kocht, reichlich Salz hinzugeben und die Tagliatelle nach Anleitung kochen.

VII.

Kurz vor dem Servieren die Cherry-Tomaten noch unter die Muschelsauce heben.

VIII.

Die Pasta in eine große Schüssel geben, mit der Muschelsauce übergießen und mit Zitronenscheiben, frischer Petersilie und dem Rest der Chili servieren.

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MEER

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3. G E G R I L L T E B L A C K - T I G E R G A R N E L E N M I T K O R I A N D E RW A L N U S S - P E S T O & R I C O T TA

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REZEPT

H E R U N T38 ERLADEN


HIMMEL

I.

II.

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MEER

6-8 Black-Tiger-Garnelen

reichlich Olivenöl

1 Handvoll Walnüsse

1 Chili

2 Handvoll Koriander

120g Ricotta

1 Knoblauchzehe

2 Esslöffel Parmesan, gerieben

etwas Meersalz und frisch gemahlenen Pfeffer

2 Limetten

Für das Pesto: Die Walnüsse grob hacken, in einer Pfanne ohne Fett kurz anrösten und zusammen mit einer Handvoll Koriander, dem Knoblauch, dem geriebenem Parmesan und dem Abrieb von einer Limette in ein hohes Gefäß geben. 3 bis 4 Esslöffel Olivenöl darübergeben und mit dem Zauberstab fein pürieren. Nach und nach so viel Olivenöl sowie Saft von der Limette (von der bereits der Abrieb verwendet wurde) hinzugeben, bis das Pesto die gewünschte Konsistenz erreicht.

III.

Zuletzt mit etwas Meersalz und frisch gemahlenem Pfeffer abschmecken.

IV.

Für die Garnelen: Grill (oder auch Grillpfanne) aufheizen lassen, Garnelen mit etwas Olivenöl innen und außen ein-

streichen und zunächst geöffnet (falls nicht bereits am Fischmarkt eingeschnitten, der Länge nach bis zu Schwanz aufschneiden) auf den Grill legen. V.

Von der Innenseite sowie von beiden Außenseiten jeweils ca. 4 Minuten grillen, bis sich die Garnelen leicht orange färben.

VI.

Garnelen vom Grill nehmen, mit etwas Meersalz und frisch gemahlenem Pfeffer würzen und auf einer Platte anrichten.

VII.

Mit einem kleinen Löffel Koriander-Walnuss-Pesto sowie etwas Ricotta über den Garnelen verteilen.

VIII.

Den restlichen Koriander grob hacken, die Chili in feine Scheiben schneiden und zum über den Garnelen verteilen. Mit Limettenstücken servieren.

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DER DURSTLÖSCHER SISTER-MAG.COM

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HYDRA GENIUS Wer die sisterMAG-Instastories und Bilder aus den letzten Monaten verfolgt hat, sah eine Farbe immer wieder: das bläuliche Mintgrün der L'ORÉAL PARiS H ­ ydra Genius-Verpackung. Anfang April organisierte das sisterMAG-Team ein Launch Event für die neue Feuchtigkeitspflege (= Liquid Care), die wir euch in dieser Ausgabe gern ausführlich vorstellen möchten. Und natürlich gibt es auch Bilder und Eindrücke vom Event, Infos zur besonderen ­Location: Stadtbad Oderberger Straße und jede ­Menge #drinkforyourskin!

FÜR DIE HAUT 41

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Dennoch möchten wir auf die pflegenden Inhaltsstoffe und vor allem auf die FEUCHTIGKEIT in der Pflege nicht verzichten. Hand hoch, wer schon einmal vor dem Spiegel kritisch das eine oder andere Trockenheitsfältchen beäugt hat. Die haben im Sommer nämlich kein Hitzefrei. Genau diesen Fältchen wollen wir an den Kragen. Und zwar nicht mit großartiger Chemie, sondern mit dem Bestandteil, der unsere Haut von Natur aus strahlen lässt: WASSER!

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Die Haut verliert über den Tag 20 % ihres Feuchtigkeitsgehalts und büßt dadurch an Geschmeidigkeit und Frische ein. Da möchte man der Haut gern ein Glas Wasser reichen. Eine Produktneuheit aus dem Hause L'ORÉAL macht das nun möglich. Dabei lie- ßen sich die Produktentwick- ler von dem Liquid Care Tre n d

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Der Mensch besteht zu 60 - 80 % aus Wasser! Wie wichtig Flüssigkeitsaufnahme deshalb – für alle Organe! – ist, ist hinlänglich wissenschaftlich bewiesen. Ein Erwachsener verliert ca. 10 Gläser Wasser jeden Tag, einfach nur weil man atmet, schwitzt, aufgrund des Harndrangs oder der Ausspülung von Giftstoffen. Die Feuchtigkeitsversorgung muss deshalb jeden Tag aufs Neue sichergestellt werden!

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DAS HYDRA GENIUS ALOE WATER

NORMALE BIS TROCKENE HAUT

NORMALE HAUT BIS MISCHHAUT

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Auch neu: Obwohl die Pflege für den Massenmarkt konzipiert ist, berücksichtigen ihre drei Sorten die individuellen Bedürfnisse der verschiedenen Hauttypen ein. Somit ist sie ideal zur Pflege trockener, sensibler- und Mischhaut. Die Variante für NORMALE BIS TROCKENE HAUT enthält zusätzlich Vitamin C zur Verbesserung der Hautstruktur, die Variante für SENSIBLE HAUT ist mit beruhigendem Kamillenextrakt angereichert und das Aloe Water für NORMALE HAUT BIS MISCHHAUT enthält mattierende Polymere. Ich habe die Varianten für sensible Haut und für normale bis Mischhaut ausprobiert.

Auch der Flakon spiegelt die Produktphilosophie des #DRINKFORYOURSKIN wider. Die bläuliche Tönung des hübschen Glasflakons erinnert an Urlaub und an einen Schluck kühles Wasser. Durch den praktischen Pumpspender lässt sich das Produkt gut dosieren.

SENSIBLE HAUT

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Die Textur ist so leicht, dass ich sie bereits nach einer Minute, im positiven Sinne, schon nicht mehr spüre

Durch die gel-artige Textur lässt sich das Fluid SEHR LEICHT verteilen und zieht schnell in die Haut ein, ohne einen klebrigen Film zu hinterlassen. Eine kleine Menge des milchig weißen HYDRA GENIUS ALOE WATERS reicht für das ganze Gesicht aus, so dass der Flakon mit seinen 70ml Inhalt recht ergiebig ist. Die Textur des Fluids ist so leicht, dass ich bereits nach einer Minute, im positiven Sinne, schon nicht mehr spüre, dass ich gerade eine Hautpflege aufgetragen habe. Es sind keine Rückstände auf der Haut zu spüren und trotzdem fühlt sich meine Haut ausgeglichen und durchfeuchtet an. Auf diese geschmeidige Basis lässt sich perfekt sofort das Make-up verteilen! Auch mein Freund musste für diesen Produkttest herhalten. Dank des hübschen Flakons brauchte ich ihn nicht lange überreden und, siehe da, auch er war positiv überrascht.

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Eine so leichte, schnell einziehende Pflege, die keinen klebrigen Film hinterlässt, gefällt auch den Männern.


Dank der leichten Textur kann ich die Pflege auch problemlos vor dem Sport auftragen oder bevor ich auf meinem Fahrrad durch die Stadt radel. Ich habe meine tägliche Pflege fßr den Sommer gefunden.

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Der Duft des »Hydra Genius Aloe Waters« ist sehr frisch und neutral. Das Schöne ist, er verfliegt nicht sofort nach dem Auftrag, sondern bleibt noch einige Minuten auf der Haut riechbar.

Ich verwende die Variante für normale Haut bis Mischhaut am Morgen direkt nach der Gesichtsreinigung und die Variante für sensible Haut benutze ich am Abend vor der Nachtpflege. SISTER-MAG.COM

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Die Liquid Care für normale Haut bis Mischhaut wirkt tatsächlich leicht mattierend im Vergleich zu der Variante für sensible Haut.

Meine Haut verträgt beide Produkte sehr gut und auch am Abend fühlt sich meine Haut noch gut hydratisiert an und sieht frisch aus. 51

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Text: Christina Rücker Bilder: Timo Roth Claudia Gödke Fidelis Fuchs SISTER-MAG.COM

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DAS EVENT

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DAS EV EN

DIE HYDRA GENIUS

T

WATERBAR EIN BERICHT VON PROJEKTLEITERIN

CHRISTINA RÜCKER / SISTERMAG TEAM

Samstag, 1. APRIL 2017, ein Datum, auf welches wir viele Wochen hingearbeitet hatten. Während die Scherzkekse dieser Welt an diesem Tag gerne mal über die Stränge schlagen, haben wir mit unserem Partner L'ORÉAL PARiS emsig das Produktlaunchevent des Jahres auf die Beine gestellt: Eine Waterbar passend zu deinem Drink für die Haut »HYDRA GENIUS ALOE WATER«. ZWISCHEN BALLONS & SCHWIMMENDEN FRÜCHTEN Während draußen der Frühling zart an die Pforte des Stadtbads in der Oderberger Straße pochte, waren wir drinnen fleißig am Aufpusten von Luftmatratzen und das Design-Team baute riesige Ballon-Girlanden. So verwandelten mit vielen helfenden Händen das antike Hallenbad in eine Bar- und Erlebniswelt. Der Star des Abends war dabei ganz klar das »Hydra Genius Aloe Water«.

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Damit das jedem sofort klar wurde, tauchten wir das Bad in stimmungsvolles türkises Licht, ließen den Boden des Pools hochfahren und weil das allein noch nicht beeindruckend genug ist, haben wir noch eine Wellenprojektion an die gewölbeartige Decke des Bads geworfen – so einen Abend erlebt man nicht jede Woche! Richtig kennenlernen konnten unsere Gäste das »Hydra Genius Aloe Water« und seine Bestandteile in der Experience Area. Zusätzlich unterhielten die Showbarkeeper Lutz & Moritz und wem das alles noch nicht genug war, der konnte sich von drei Live-Sketcherinnen zeichnen, in der Beauty Area schminken oder an unseren diversen Fotobooths bildlich verewigen lassen. Besonderes Highlight war der 3m hohe Wasserfall, der als Hintergrund des luxuriösen Fotobooths diente.

Not another Fashion Blog

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»Blau, Türkis, Wasser, Ballons… ich kam mir ein bisschen vor wie Arielle :). Die Location Stadtbad Oderberger war überraschend weitläufig. In jeder Ecke und Nische gab es etwas Neues zu entdecken.«

Die Edelfabrik

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B LO G P O S T

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Zentrales Highlight des Abends war unsere WATERBAR, die unseren Gästen mitten im Raum entgegenstrahlte. Hier zeigten wir, dass Aloe Vera nicht nur prima für die Haut ist, sondern auch als Bestandteil von Getränken schmackhaft und wohltuend zugleich sein kann. Es gab diverse Sorten der sogenannten »Infused Water« und den eigens kreierten »Aloe Mojito«-Cocktail - ein einmaliges Geschmackserlebnis. SISTER-MAG.COM

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Kulinarisches Höhepunkte: köstliches Moleküleis in Form des Flakons von der Science Kitchen (dazu mehr auf Seite 84), Flying Buffet und eine Sushi Bar. »Eis aus Joghurt und Aloe Vera an der Molekyl Eis Bar. Ein Eis am Stiel in Form der Hydra Genius-Flasche, inklusive dem L’ORÉAL PA R i S - S c h r i f t z u g und dem Hashtag des Abends #drinkforyourskin. Durchdacht bis ins letzte Detail, wir waren schon ein wenig beeindruckt!«

g o l B n o i h s a F r Not Anothe

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Wer den Abend über Social Media verfolgte, weiß, dass das Programm noch einen weiteren Höhepunkt bot: den Besuch unserer VIP-Gäste Lena Meyer-Landrut und Stefanie Giesinger .

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Zusammen mit den Köpfen hinter Hydra Genius – und den Moderatorinnen des Abends, Mareike Bell und Jessica Rode (L’ORÉAL PARiS) teilten sie ihre ­B eauty Geheimnisse und Erfahrungen mit dem n ­ euen »Hydra Genius Aloe ­Water«.

#HYDRAGENIUS

Absolut sympathisch und tiefenentspannt standen die beiden dann auch noch für den Photocall und ein Meet & Greet bereit. SISTER-MAG.COM

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»Die Location alleine war schon ein Traum ... Ich hatte echt jede Menge Spass an diesem Abend, es wäre toll, könnte ich öfters auf solche Events gehen!«

#HYDRAGENIUS

Und während Lena und Steffi das Event verließen, drehten DJ Neils und sein Saxophonist Roman die Stimmung nochmal richtig auf. Ein rundum gelungener Abend!

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ohwyouknow

B LO G P O S T

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Nicht nur ist das Schwimmbad an sich fßr Events ein absolutes #locationgoal, auch hat das Team um L'ORÉAL [und sisterMAG] hier eine grandiose Arbeit geleistet, um alles stimmig herzurichten und dem Motto des Abends #drinkforyourskin bis ins kleinste Detail anzupassen.

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Not Another FashB LOioGnP OBSloT g SISTERMAG 29 | 06 / 2017


EVENT

HIER DAS VIDEO!

die Goodie Bag

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Was darf bei einer gelungenen Party nicht fehlen? Richtig, DIE GOODIE BAG! Stets das Thema des Abends im Blick, haben wir diese sorgfältig zusammengestellt und liebevoll gepackt. In unserer Wundertüte war vom Müsliriegel bis hin zur Wasserkaraffe alles vertreten:

§ § § § § § § § §

L’ORÉAL PARiS Hydra Genius Aloe Water (im passenden Hauttyp) L’ORÉAL PARiS Waschgel Kostbare Blüten My Little Box Kosmetiktasche Wasserkaraffe mit Gravur Fackelmann Eiswürfelform »Tropical« Eat Natural Müsliriegel Roobar Kookie Cat sisterMAG Wasser-Notizblock Rezeptkarte für Infused Water (im passenden Hauttyp)

Wir bedanken uns herzlich bei unseren Partnern L’ORÉAL PARiS, Lifebrands, Roobar, Fackelmann, My Little Box.

SCHAUT GERNE SELBST HINEIN!

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LIMONADE WAR GESTERN. INFUSED WAT ER

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REZEPTE: L'ORÉAL PARIS FOTOS: CLAUDIA GÖDKE


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INFUSED WATER Inzwischen wissen wir: Wasser hält unseren Geist, Körper und unsere Haut fit! Doch nicht jedem fällt es leicht, täglich die empfohlene Trinkmenge von 2 Litern Wasser zu sich zu nehmen. Vielen fehlt einfach der Geschmack. Zum Glück gibt es INFUSED WATER. Der Trend zum geschmacklich angereicherten Wasser hilft beim täglichen Trinken! Kaum ein anderes Getränk ist so vielseitig und dabei so leicht zubereitet wie Infused Water! Ob mit Kräutern, Beeren, oder Obst und Gemüse: Alles was das Herz begehrt, darf in unsere Karaffe – umrühren, fertig. Und das macht wohl auch den Charme der Infused Water aus. Neben seiner erfrischenden Wirkung, kann Infused Water auch dazu genutzt werden, den Stoffwechsel anzukurbeln oder das Hautbild zu verfeinern. Das Ganze stellt ihr euch entweder in der Wohnung in einer schönen Karaffe bereit, oder ihr holt

euch eine unserer empfohlenen Infuser Flaschen und seid damit unterwegs. Wichtig ist: Rein kommt, was schmeckt und Spaß macht!* Und wer noch Inspiration sucht, für den haben wir hier die Rezepte aus der #Drinkforyourskin Waterbar in Berlin zum Download bereitgestellt. Genießt den Sommer!

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*TIPP: Wir empfehlen euch, Zutaten in Bio-Qualität zu verwenden. Die geringere Menge an Pestiziden ist hier deutlich zu bevorzugen! DOWNLOAD SISTERMAG 29 | 06 / 2017


1 l Wasser 1

HEAVEN & HERBS

/4 Gurke, in Scheiben geschnitten

1 ganze Zitrone, in Scheiben geschnitten 2 Zweige Rosmarin 2 Zweige Thymian 1 Zweig Minze EiswĂźrfel

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WAS MACHT DEN DRINK BESONDERS?

Er ist vollgepackt mit Vitamin C! Vitamin C ist ein echter Alleskönner: Es schützt die Zellen vor oxidativem Stress, fördert die Zellatmung und unterstützt die Bildung von Kollagen (Kollagen gibt der Haut quasi ihr Gerüst und sorgt für ihre Spannkraft und Festigkeit). Zusätzlich regt Gurke den Fettstoffwechsel an, schützt vor Austrocknung und beugt der Zellalterung vor. Rosmarin und Thymian geben dem Ganzen einen angenehmen Geschmack und Minze verleiht den letzten Kick. Lecker!

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ALOE LOVE 1 l Wasser Saft von 1 Limette 1 Stk. Aloe Vera Blatt (ca. 5-10cm)

Honig oder Agavendicksaft (nach Bedarf)

Alles im Mixer vermengen 1 unbehandelte Limette, in Scheiben geschnitten E iswürfel

. Wichtig: Bei einem frisch abgeschnittenen Aloe Vera Blatt müsst ihr diese erst für ein paar Stunden »ausbluten« lassen. Der gelbe Saft SISTER-MAG.COM

ist sehr bitter und unbekömmlich.


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WAS MACHT DEN DRINK BESONDERS?

Neben dem Klassiker Vitamin C bietet der Aloe Love noch einen ganzen Korb an Vitaminen! Vitamin A, das die Sehkraft stärkt, an der gesunden Zellteilung beteiligt ist und somit eine schöne Haut und feste Fingernägel fördert; Vitamin B 1, 2, 6 und 12, die zusammen mit der Folsäure und Niacin den Stoffwechsel anregen, den Kreislauf aktiv halten und gut für das Muskelund Nervensystem sind. Die absolute Geheimzutat ist aber die Aloe Vera-Pflanze, deren Geschmack ist am Anfang vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, aber mit ihrem Gehalt an Vitamin C und E unterstützt sie den Organismus im Kampf gegen schädliche, freie Radikale. Wer auf den Geschmack gekommen ist, kann das Ganze noch mit 6 cl Agave Tequila auffüllen und diesen Cocktail beim nächsten Mädchenabend wegschlürfen. DOWNLOAD 75

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750 ml Wasser 250 ml Kokos-Wasser Kerne von 1 Granatapfel 50 g Erdbeeren 30 g Blaubeeren

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1-2 Zweige Minze Eiswürfel SISTER-MAG.COM

COCONUT SPLASH

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WAS MACHT DEN DRINK BESONDERS?

Seit Jahrhunderten sagt man den Kernen des Granatapfels eine aphrodisierende Wirkung nach. Das können wir bis heute nicht verifizieren, finden aber, dass ein verliebter Glow bisher noch niemandem geschadet hat! Was wir sonst noch bestätigen können: Die Kerne sind vollgepackt mit Vitamin C, Mineralstoffen und Antioxidantien, wodurch sie eine schnellere Erneuerung der Zellen begünstigen und entzündungshemmend wirken. Kombiniert mit den hohen Vitamin C-Gehalten der Erd- und Blaubeeren, sowie den Mineralien und Spurenelementen des Kokoswassers, ist dies der perfekte Drink für alle, deren Haut zu Pigmentflecken und Hautrötungen neigt.

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DIE BESTEN INFUSER FLASCHEN Bitte achtet darauf, dass die Flaschen PET-frei sind! Was wir durch Bio-Zutaten an Pestiziden einsparen, wollen wir nicht an Weichmachern extra zu uns zu nehmen.

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D IE E D L E D IE ST Y L IS C H E

D IE B U N T E

D IE K LE IN E

F Ü R D E N G R OSS E N D U R ST

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DER LÖSUNGS BRINGER

Von Apfelteiler bis Zitronenstößel hat das Traditionsunternehmen aus Hersbruck bei Nürnberg alle Küchenhelfer, die man irgendwann einmal brauchen wird.

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DIE SERIE »TROPICAL« IST GANZ NEU DABEI UND HILFT UNS BEI DER ZUBEREITUNG DES PERFEKTEN INFUSED WATERS. Der spülmaschinengeeig­ nete Eiswürfelformer hat Platz für 8 Eiswürfel

Made in Germany!

Erinnert ihr euch an die blaue Suppe, die Bridget Jones zu ihrem Geburtstagsdinner servieren wollte? Warum die Supee blau war, wissen wir, sie hat ungeeignete Schnur dafür verwendet. Aber wisst ihr auch wo ihr die richtige Schnur herbekommt. Wir verraten es euch: bei Fackelmann!

Innovativ: jede einzel­ ne Eiswürfel­ aussparung hat eine Quer­ strebe, in der sich die Schei­ ben von Gurke, Zitrone, Limette oder Kiwi pudelwohl fühlen. 81

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Angefangen hat alles mit Heinrich Fackelmann. Ab 1919 war dieser als Handelsvertreter für Küchenartikel tätig. Basierend auf dessen Geschäft gründete Sohn Sebastian 1948 sein Unternehmen, dass in den 60er Jahren

das Küchensortiment um Badmöbel erweiterte. Von dort bis heute ist das Unternehmen stark international gewachsen und findet ständig neue Produkte, die wir noch nicht haben und brauchen!

L A C I P O R T T E LET'S G Ganz neu dabei ist die Serie »Tropical«, zu der der Eiswürfelformer »Citro« gehört. Es gibt ihn in den drei schönen Farben blau, pink und grün. Jede Form bietet Platz für 8 Eiswürfel. Innovativ daran ist, dass jede einzelne Eiswürfelaussparung eine Querstrebe bietet, in der sich einzelne Schei-

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ben Gurke, oder Zitrone ebenso wohlfühlen wie ein paar Beeren. Entweder halb oder ganz legt ihr die Scheibe eurer Wahl oder Obst hinein, Wasser drauf, in den Tiefkühler und nach genügend Zeit ins Getränk. Fertig ist das Infused Water oder der fruchtige Sekt oder, oder, oder. Tobt euch aus!

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fruchm u z is b r te a W d e s fu Vom In re w n e rm o F n e d it M t: k tigen Se as tw e u z e k n ä tr e G e ll a n de Besonderem!

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SCIENCE KITCHEN

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Text: Christina Rücker

DAVID MARX SCIENCE KITCHEN Eis ist wohl eine der genialsten Süßigkeiten, die die Menschheit erfunden hat: cremig, kalt und intensiv im Geschmack. So muss Eis sein. Ob in der Waffel, im Becher oder am Stiel, mit Obst, Nüssen oder Kräutern, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Sollte man denken. Aber schauen wir uns die Eistheken dieser Welt an, sehen wir doch stets die gleichen Sorten. David Marx möchte dies ändern. Mit seiner Science Kitchen probiert er stets Neues aus, nicht nur in Rezepturen, sondern auch in Aufmachung, Zubereitung und Zutaten. Am genialsten ist hierbei wohl das Moleküleis, bei dem von Form, Farbe bis Geschmack (fast) alles möglich ist. Wir trafen ihn zum Kurzinterview.

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Was ist die Science Kitchen? In erster Linie ist es ein Foodlab. Im Gegensatz zu den großen Marken sind wir ungleich schneller als diese großen Lebensmittelkonzerne. Wir können dadurch kurzfristig auf aktuelle Trends reagieren! In den letzten Jahren sind wir aber auch zu einer Beratungsinstanz geworden. Ich bin inzwischen ein Keynote Speaker, vor allem wenn es um nachhaltige und vegane Lebensmittelentwicklung und –Zutatenverwendung geht. So sind wir auch zum Ansprechpartner für große Foodmarken geworden, weshalb man uns auch als Kreativagentur für Food bezeichnen kann. War Molekyleis von Anfang an dabei? Das Foodlab wurde aus einem emotionalen Moment heraus gegründet. Als mein Geschäftspartner an Krebs verstarb und in derselben Woche mein Sohn SISTER-MAG.COM

geboren wurde, hat mich dies zum Nachdenken inspiriert. Ich habe auch meine bisherige Arbeit überdacht und mich entschieden, meiner Passion zu folgen. Da man aber ein Portfolio braucht, musste ich eben auf meine beruflichen Erfahrungen zurückgreifen. Die lagen in der Eisbranche, wo ich bereits als Visionär für große Unternehmen tätig war. Und da ich ein großes Interesse an der damals noch komplett neuen und sehr experimentellen Molekularküche hatte, kam eben eins zum anderen. Wie ist dein Background? Bist du Chemiker? Chemiker bin ich nicht, aber ich sehe dies nicht als Nachteil. Ähnlich wie Heston Blu-

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menthal, der sich eher für die Schönheit interessiert. Ursprünglich war ich Produktdesigner, dessen Liebe zur Essen- und Rezeptentwicklung übergewandert ist.

Was war die größte Herausforderung auf dem Weg zur Science Kitchen? Es gab enorm viele Hindernisse. 5 Jahre lang bin ich fast ausschließlich auf Probleme und Herausforderungen gestoßen. Ich war auf vielen Presseveranstaltungen, im Fernsehen und wurde dort stets in die simpelste Kreations- und somit auch Preisstufe gedrückt. Da habe ich schnell erkannt, dass die Deutschen zwar für neue Produkte offen sind, sie aber kein Geld für gutes Essen in die Hand nehmen wollen. Das funktioniert in der veganen Branche gar nicht. Letztes Jahr hab ich dann den Gang nach Kalifornien gewagt – dort gehört Veganismus schon zum Establishment. Da habe ich dann eine Show gemacht, bei

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der der Ansturm und das Interesse dann so groß waren, dass mir die Besucher hinterher bis auf den Parkplatz folgten. Zuletzt war ich in Asien und habe dort mit jemanden gesprochen, der das Konzept in seine fast 2.000 Malls übernehmen möchte. Dort liegt wahrscheinlich der nächste Durchbruch. Wirst du perspektivisch den Hauptsitz in die USA verlegen?

Das Foodlab und Eis sind da streng getrennt. Natürlich haben wir kurz mit diesem Gedanken geliebäugelt. Die Hürden sind aber gerade noch zu groß: Green Cards, Familie neu verorten etc. Wir werden jetzt ab Juli Berlin eine Weile verlassen und uns auf eine Art Foodies und Farmer-Tour begeben. Das wird spannend. Mit dem Wohnmobil geht’s dann nach Skandinavien, Südengland, Spanien, Portugal… Und wer weiß, was sich daraus als nächstes Projekt entwickeln kann…

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#DRINKF #HYD

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F O RYO U R S K I N R AG E N I U S

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Illustrationen: Beth Walrond Text: Alexander Kords

FERNAB DES PLANSCHBECKENS

Öffentliche Körperhygiene Was macht man, wenn man weder Dusche noch Badewanne zu Hause hat? Richtig: Man geht in eine Badeanstalt, um seinen Körper zu reinigen. So zumindest tat es die Menschheit über viele Jahrhunderte. Wir schauen uns an, wie sich die Badehäuser im Laufe der Geschichte entwickelt haben.

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Wer einmal in Rom oder einer anderen bedeutenden Stadt des Römischen Reichs war, dem ist sicher Folgendes aufgefallen: Nicht nur die Überreste von Tempeln und Amphitheatern gehören dort zu den wichtigsten touristischen Zielen, sondern auch die antiken Thermen. Das legt die Vermutung nahe, dass die alten Römer große Fans des

Uralte

BÄDER

Schon in einer der frühesten Zivilisationen der Geschichte, der Indus-Kultur im heutigen Indien und Afghanistan, existierten Gebäude, in denen Wasserbecken zum Baden untergebracht waren. In der einstigen Siedlung Mohenjo-Daro etwa, die um 2.600 vor unserer Zeit entstand, wurde bei Ausgrabungen ein 7 x 12 Meter großes und 2 Meter tiefes Becken gefunden. Natürlich wurde bei dieser Größe auch mal vergnügSISTER-MAG.COM

Badens waren. Und tatsächlich: Schon im 4. Jahrhundert vor Christus entstanden in Capua, der damals zweitgrößten Stadt des Reichs, die ersten komplexen Badehäuser. Damit waren die Römer aber nicht die Ersten – Badeanlagen, die der Körperpflege dienten, gibt es beinahe so lange wie die Menschheit selbst.

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lich geplanscht, es liegt aber die Vermutung nahe, dass das Becken ebenfalls für religiöse Waschungen genutzt wurde. Auch andere antike Völker, allen voran die Ägypter, errichteten in ihren Städten bereits Badehäuser.


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Next Einmal mehr waren es die Griechen und die Römer, die sich des Themas im großen Stil angenommen haben. Es entstanden sorgsam geplante Gebäude mit Dutzenden von Becken, in denen das eigentliche Baden mit allerlei anderen Annehmlichkeiten verbunden werden konnte. Frühe Saunen sowie Salb- und Massageräume wären dabei zu nennen, auch Umkleidekabi-

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nen gehörten bald zum Standard. Das Baden wurde so sehr zum Teil des Alltags, dass es sogar vielfach Einzug in die Literatur fand: In der »Odyssee« zum Beispiel, dem Epos von Homer über die Abenteuer des König Odysseus nach dem Trojanischen Krieg, gibt es ganze Passagen, in denen die Bereitung von Bädern detailliert beschrieben wird.

Baden NACH PLAN

Bei den Römern hatte die Prozedur des Badens sogar einen strikt festgelegten Ablauf. Zunächst brachte man den Kreislauf mit einer Runde Sport in Schwung, badete dann erst kalt und anschließend warm. Nach einem Aufenthalt in einem 50°C heißen Raum mit 100% Luftfeuchtigkeit ging es zum Abschluss

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wieder ins kalte Wasser. Wenige Jahrhunderte nach Christus hatte anscheinend jeder römische Kaiser das Bedürfnis, ein eigenes Badehaus bauen zu lassen und damit die Werke seiner Vorgänger zu übertreffen. Die größten Thermen entstanden unter Diokletian, Trajan und Caracalla. Ausgestattet waren sie teilweise mit eigenen Parks, Lokalen und sogar Ladengeschäften. Überreste hiervon erstrecken sich so weit wie das Römische Reich selbst: Von Bath in Großbritanninen, über Thermenanlagen in Trier bis hin nach Split in Kroatien.

Das schmutzige

MITTELALTER

Denkt man dann an das europäische Mittelalter, dann kommt einem nicht unbedingt eine ausgeprägte Körperpflege in den Sinn. Und in der Tat war die Hygiene in dieser Zeit nicht gerade groß geschrieSISTER-MAG.COM

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ben – zumindest beim einfachen Volk. Dazu kam, dass es lange zur christlichen Lehre gehörte, so weit wie möglich auf das Baden zu verzichten. Nach dem Motto: einmal im Monat ist genug. Erst als die


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Kreuzzügler ab dem 11. Jahrhundert aus dem arabischen Raum zurück nach Europa kamen und von ihren Beobachtungen der islamischen Badekultur berichteten, wurde dem Thema auch in unseren Breitengraden wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt.

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Allerdings konnten sich viele Bürger nur den Aufenthalt im Schwitzbad leisten, weil dieses günstiger war als ein Wasserbad. Wer es sich aber leisten konnte, der kaufte sich noch Extras wie eine Massage, eine Rasur oder einen Aderlass.

Das Ende Nachdem das Baden im 12. und 13. Jahrhundert in Europa regelrecht boomte und Trends - wie der (nach Geschlechtern getrennte) Bäderbesuch nach Hochzeiten - aufkamen, trat bald Ernüchterung ein. Christoph Kolumbus und seine Crew hatten nämlich die Syphilis aus dem gerade erst entdeckten Amerika mit nach Europa gebracht, und wegen der Ansteckungsgefahr machten bald so gut wie alle öffentlichen Badehäuser zu. Zudem herrschte die Annahme unter Medizinern, dass das Wasser, das durch

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DER HYGIENE die Hautporen in den Körper eindrang, Krankheiten verursachen könne. Deshalb griffen die Adligen im 18. Jahrhundert lieber zu Puder und Parfüm, statt sich in die Badewanne zu legen. Zwar wurden in neu errichtete Schlösser auch opulente Bäder eingebaut, allerdings meist nur, um damit bei Besuchern angeben zu können.

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Heil- UND VOLKSBÄDER Die Freude am Baden wurde erst durch das Aufkommen von Heilbädern neu entfacht. Ab dem 16. Jahrhundert gab es regelrechte Wanderungen kranker Menschen zu heilenden Quellen, um die herum dann bald Thermen entstanden. Die Orte, in denen sie lagen, profitierten stark von der großen Anzahl an Besuchern und kamen zu Wohlstand. Badehäuser selbst kamen erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wieder in Mode. Man muss dabei bedenken: Zu der Zeit gab es in deutschen Wohnungen keine Badezimmer. Das war vor allem für die große Anzahl an Familien eine Umstellung, die wegen der Industrialisierung vom Land in die Stadt zogen, um dort die besseren Arbeits-Perspektiven zu nutzen. Für die Körperhygiene waren also

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öffentliche Orte der Reinigung unverzichtbar. Zur entscheidenden Figur wurde dabei der Berliner Hautarzt Oskar Lassar (1849 1907). Der gründete im Jahr 1874 den Berliner Verein für Volksbäder und ließ anlässlich der Hygieneausstellung 1883 ein Häuschen mit zehn Duschkabinen bauen, die die Besucher gegen ein Entgelt benutzen konnten. Der Erfolg dieser temporären Anlage sorgte dafür, dass i m m e r

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mehr Stadtbäder mit separaten Bade- und Duschräumen gebaut wurden. Erst als ab Mitte des 20. Jahrhunderts praktisch jeder eine Wanne zu Hause hatte, verloren die Bäder wieder an Bedeutung. Aus den Gebäuden wurden dann Wohnhäuser, Jugendeinrichtungen oder öffentliche Toiletten. Übrig geblieben sind lediglich Schwimmhallen und Spaßbäder.

ÜBER DEN AUTOR Alexander Kords wohnt nicht weit von Baden entfernt, einem der bedeutendsten Kur- und Bäderorte Österreichs. 97

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DAS STADTBAD ODERBERGER STRASSE Das Stadtbad in der Oderberger Strasse gehört zum Kastanienkiez wie die Streetstyle Blogger auf die sog. »Castingallee« (die Kastanienallee). Bereits 1902 eröffnet, war es eher ein Infrastrukturbau als ein Schwimmbad, in dem Rekorde aufgestellt wurden.

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Dennoch hat es heute eine reiche Geschichte zu bieten: Zwei Weltkriege hat es halbwegs heil überstanden, sodass der Schwimmbetrieb erst 1986 - bedingt durch einen Riss im Boden des Pools eingestellt werden musste. Nach der Wende nistetet sich eine Initiative von Künstlern im Bad ein, die dem Gemäuer künstlerisches Leben einhauchten. Als Spielplatz der Kunst, ließ es sich jedoch nicht lange halten und so zog eine Stiftung ein und mit ihr eine ganz neue Nutzungsform: Als Partylocation. Wilde, ausufernde Partys fanden hier statt, die einerseits der Berliner Partyszene als legendär in Erinnerung blieben, andererseits dem Gebäude und seiner Substanz stark zu schaffen machten. Eine neue Nutzungsidee musste her! 2011 war diese gefunden und mit ihr ein SISTER-MAG.COM

komplett neues Kapitel in der Geschichte des Stadtbades aufgeschlagen. Barbara Jaeschke, Direktorin der angrenzenden GLS Sprachschule, erhielt den Zuschlag für das Projekt und innerhalb von 4 Jahren haben sie und ihre Unterstützer das inzwischen denkmalgeschützte Stadtbad mit viel Liebe und Respekt vor seiner Geschichte zu einem Boutique-Hotel und dank Pool mit moderaten Nutzungspreisen wieder zu einer öffentlichen Anlaufstelle im Kiez gemacht. Auch lässt sich durch moderne Technik der Boden des Schwimmbeckens nun hochfahren und das Bad als einmalige Eventlocation mieten. Wir haben uns mit Barbara Jaeschke und ihrer Tochter Verena getroffen um euch dieses einmalige Gebäude in Berlin näher vorzustellen.

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von Christina Rücker, mit Barbara & Verena Jaeschke

INTERVIEW

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Für diejenigen, die das Stadtbad nicht kennen, erzählen Sie uns doch bitte kurz etwas zur Geschichte des Stadtbades. (Welche Funktion hatte es bei seiner Erbauung? Welchen Stellenwert für die Bevölkerung?) Verena Jaeschke: Der Architekt des Bades ist Ludwig Hoffmann, dieser hat 1898 mit der Planung angefangen. Ludwig Hoffman war damals Baustadtrat von Berlin – das ist im Endeffekt der gleiche Job, den Karl Friedrich Schinkel ein paar Jahre zuvor inne hatte. Hoffmans Amtszeit fiel in eine Welle der Industrialisierung, die den vermehrten Bau von Badeanstalten notwendig machte. So wurden unter seiner Ägide auch das Baerwaldbad in Kreuzberg, das Stadtbad im Wedding und vermutlich auch das Bad in der Gartenstrasse errichtet. Sie alle waren Infrastrukturbauten denn seit 1850 sind insbesondere an der Kastanienallee sehr viele Mietskasernen entstanden

und die hatten keine Bäder, wie wir sie heute kennen. Eine Dusche oder gar Badewanne war da Luxus. Deshalb brauchte man diese sog. »Stadtbäder« oder auch »Volksbadeanstalten«. Primär hatten die Bäder also die Funktion der HYGIENE. Von der Lehrerin zur Sprachschuldirektorin und nun Unternehmerin. Wie kam es dazu, dass Sie die Sanierung des Stadtbads auf sich genommen haben? Also ich bin immer noch die Geschäftsführung des Sprachenzentrums und unsere Kernkompetenz ist die Bildung. Das heißt, wir bilden in allen Sprachen aus – Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und

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jetzt auch viel Japanisch, Chinesisch, Russisch und natürlich für Ausländer Deutsch als Fremdsprache. Und weil wir so viele Teilnehmer aus dem Ausland haben, die dann natürlich auch eine Unterkunft brauchen und ein Programm, haben wir damals sehr gerne zugegriffen, als die Schule zum Verkauf stand. Dadurch haben wir einen von vier Seiten geschlossenen Campus mit über 50 Studios für Teilnehmer und nochmal 72 Hotelzimmern. Der Tenor aus meiner Sicht ist, dass Sprachen lernen kein schreckliches Übel ist, was man vielleicht aus der Schule noch mit unangenehmen Erinnerungen, wie Vokabeln pauken verbindet, sondern Sprachen lernen ist auch Lifestyle. Dieser Lifestyle erfordert auch ein entsprechendes Ambiente in der Unterkunft. Insofern ist dieses Hotel im ersten Ansatz ein SISTER-MAG.COM

Mittel zum Zweck gewesen, förmlich eine Expansion von GLS.

Sind Sie auf viele Hindernisse gestoßen, als Sie dieses Konzept für die Menschen greifbar machen wollten? Barbara: Gar nicht so schlimm. Als wir die Schule gekauft hatten, waren die Banken skeptisch. Das hat viel mehr Überzeugung gekostet, denen klar zu machen, dass man mit Bildung auch Geld verdient und dass es nicht ein reines Zuschuss- und Förderprogramm ist. Als das Stadtbad hinzukam, war es natürlich nicht einfach aber wir haben doch relativ zügig eine sehr gute Bank gefunden. Weitere Hindernisse haben wir eigentlich relativ wenig gehabt im Vergleich zu unseren Vorgängern. Dieses Objekt war schon so zer-

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kaut, weil sich schon viele Leute die Zähne daran ausgebissenen haben. Wir sind dann in einer Zeit gekommen, in der der Bezirk bereit war, Ansprüche zurückzustellen. Verena: Was man dem Bezirk zugutehalten muss, ist dass er wirklich die Hand auf der Immobilie hatte. Jeder, der es kaufen wollte, hatte zwei Auflagen – 1. Es muss wieder einen zugänglichen Schwimmbadbetrieb geben. 2. Es muss nach 5 Jahren die Sanierung angelaufen sein. Nach etlichen Vor-Initiativen und Stiftungen waren wir die Einzigen, die plausibel nachweisen konnten, dass wir dies nicht nur einhalten, sondern auch nachhaltig wirtschaftlich betreiben können – auch in Anlehnung an die Preise der öffentlichen Bäderbetriebe. Barbara: Obwohl es auch für diese Bäderauflage keine Fördermittel von der

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Stadt gab. Es war einfach ein Wunsch des Bezirks und wir haben dann gesagt: Ja, dass passt in unser Konzept, weil wir das Schwimmbad in seiner Schönheit wiederherstellen möchten. Wie versprochen, haben wir nun auch an mindestens 5 Tagen in der Woche im Durchschnitt auf. Also, wenn wir keine Veranstaltung haben, ist das Bad tatsächlich von 7 bis 22 Uhr geöffnet.

Was ja auch durch die Besucherzahlen attestiert wird. Also, dass nicht nur Hotelgäste das Schwimmbad nutzen, sondern auch von Berlinern aus dem Umkreis genutzt wird. Verena: Ja... Zwei Drittel der Besucher sind Berliner. Aber tatsächlich bewerben wir das gar nicht regional, da das Schwimmbad eben nicht so groß ist. Mehr als 40 Gäste gehen nicht.

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Kurz vor der Eröffnung haben sich hier im letzten Jahr Influencer zum Instameet getroffen und somit die ersten Bilder viral gestreut. Wie wichtig sehen Sie die Nutzung der sozialen Medien für ein neues Unternehmen? Verena: Das Instameet war ein tolles Event. Wir bespielen gerade selber aktiv nur Facebook und unsere Webseite. Was wir nicht geplant haben, sind Kanäle wie SnapChat. Das werden wir in Zukunft auch nicht bedienen. Aber was wir zeitnah machen werden, ist bei Instagram aktiver zu werden. Hierbei muss ich ehrlich gesagt ganz offen gestehen - wir sind halt ein mittelständischer Familienbetrieb und haben das hier alles in Eigenregie gewuppt. Da, muss ich es ganz offen zugeben, hatten wir bis jetzt keine Luft für ein ordentliches Social Media-Konzept. Und wie man am Stadtbad sieht, SISTER-MAG.COM

machen wir ungern halbe Sachen. D. h. ja, wir sehen es als wichtigen Aspekt an. Es muss jedoch ein solides Konzept dahinterstehen, wodurch wir dem Nutzer auch einen Mehrwert bieten können.

Als Eventlocation hat sich das Schwimmbad schnell beliebt gemacht. Was war das verrückteste Event, das hier veranstaltet wurde? Verena: Es gab schon ein paar verrückte Events. Also, L’ORÉAL ist auf jeden Fall auch teamintern ein Highlight gewesen. Es sah toll aus und war eine schöne Veranstaltung.

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Barbara: Ich erinnere mich noch sehr gut an letztes Jahr, als wir Audi hier hatten. Da wurde der Audi Quattro präsentiert – was natürlich damals alles top secret war. Jeder Veranstalter macht es anders und das ist wirklich sehr schön. Jedes Jahr an Silvester machen wir auch eine eigene Veranstaltung. Das ist ein ein sehr schöner Rahmen mit Galadinner und Musik. Das ist eigentlich auch die einzige öffentliche Veranstaltung die wir selbst produzieren.

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topsaniert aussehen wird. Ich denke, es wird ein Insider-Tipp sein und werden. Dass einfach Gäste es anderen Freunden empfehlen. Dass Veranstaltungen sich multiplizieren. Das merken wir auch jetzt schon. Ich denke, dass es sich als Highlight in Berlin etablieren wird. Also, dass es nicht nur so ein Hype ist, sondern auch nachhaltig einfach ein sehr schönes Denkmal ist, was Beachtung verdient.

Wie sehen Sie das Stadtbad in den nächsten 10Jahren? Barbara: Erstmal hoffen wir, dass es ein Unikat bleibt. Wir sehen es so, dass wir nachhaltig das Objekt pflegen werden. Also Mängel oder Schäden werden direkt beseitigt, sodass es auch in 10 Jahren 105

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FASHION GUIDE SISTER-MAG.COM

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SUMMER FASHIONGUIDE


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1979

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Fotos: Thea Neubauer Stell dich doch erst einmal kurz vor. Was ist 1979 und was sind deine Aufgaben dort? Ich bin Suzanna Kuhlemann und Gründerin meines Swimwear-Labels 1979 SWIMWEAR. Zu der Bademodenkollektion kam letztes Jahr noch die »Aloha-Linie« dazu, eine Kollektion die nur aus tropisch gemusterten Stoffen aus Hawaii besteht. Als Designerin des Labels kümmere mich aber auch um alle anderen Bereiche wie Business, Marketing und Vertrieb. Was ist das Besondere an deinem Label und den Stücken? Mein Label ist aus der Faszination für Hawaii entstanden. Jedes einzelne Modell reift mit Hingabe über längere Zeit und hat seine

eigene Entstehungsgeschichte. Das elegante Understatement der Badelinie und die hohe Qualität an Material und Verarbeitung ergibt ein wirklich besonderes Produkt. Die Stoffe für die Aloha-Line kommen direkt aus Honolulu, wo der Aloha Print seit den 1940er Jahren eine lange Tradition hat. Was bedeutet der Name des Labels? Es ist das Geburtsjahr meiner Schwester, die ihre SegeltaschenKollektion nach einem meiner Spitznamen benannt hatte. Es gefiel mir auch, weil es als Zahl schön schlicht erscheint. So kam ich auf 1979 (englisch ausgesprochen- nineteen seventy nine).

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Woher kam die Idee »1979« zu gründen, was war dafür ausschlaggebend? Ich wollte mich schon immer mit einem Label selbstständig machen. Nach meinem Modedesignstudium in Berlin arbeitete ich vier Jahre lang im Retail-Management und dann war die Zeit dafür reif. Ich ging für anderthalb Jahre nach Honolulu und begann dort, aus Männer-Hawaiishirts UnikatBikini zu nähen. Das war eine sehr besondere Zeit, tagsüber wurde entworfen und genäht und ich konnte den »Hawaiian way of life« leben und direkt in meine Arbeit einfliessen lassen. So fing alles an. Aus wie vielen Personen besteht das Team und welche Bereiche gibt es? Ich bin ein One-Woman-Label. Meine Arbeit beginnt beim Entwurf und umfasst die Schnittkonstruktion, Prototypenfertigung bis zur Produktionsreife, dem Sourcing der Zutaten, Kalkulation, Finanzierung und Qualitätsmanagement der Produktion bis hin zu Marketing, Vertrieb und Pressearbeit. Dazu kommen Buchhaltung, Steuern, Logistik, Versand, SISTER-MAG.COM

Inventur und alles was zum Betriebswirtschaftlichen dazugehört. Die Website und Onlineshops müssen betreut werden, Foto- und Pressematerial wird benötigt, Produkttexte zweisprachig verfasst werden, der Social Media Bereich braucht seine Aufmerksamkeit- es gibt also immer viel zu tun. Was verbindet dich mit Hawaii/ Honolulu und inwiefern spiegelt sich das in der Kleidung wider? Mich hat ursprünglich der »Aloha Print« der 40er und 50er Jahre fasziniert, das sind die Originaldrucke der Hawaiihemden, die zu der Zeit designt wurden und den tropischen Lifestyle Hawaiis wiedergegeben. Ich finde es mitreißend, wie in DowntownHonolulu die Businessmänner (auch die Banker!) jeden Freitag zum »Aloha Friday« ihr Hawaiishirt tragen – damals wie heute. Der Vibe Hawaiis war für mich somit sichtbar übersetzt im »Aloha Print« und hat mich komplett begeistert. Vor allem weil die Kultur Hawaiis auch jetzt noch sehr lebendig ist. Das Surfen, Tanzen von Hula, das Leben mit

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der Natur und dem Meer sind allesamt unglaublich wichtige Bestandteile des Lebens auf Hawaii und auf eine einzigartige Weise erfĂźllend.

Was ist dir bei Design und Herstellung der StĂźcke besonders wichtig? Das Design nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Der Look des Swimsuits oder Bikinis soll einen bestimmten Charakter haben, eine Wirkung entfalten. Fast alle Modelle sind nach jemandem, 109

1979 SISTERMAG 29 | 06 / 2017


Mein Label ist aus der Faszination für Hawaii entstanden. den ich kenne, benannt. Swimsuit »Jean« z.B. nach meiner Auntie, andere nach Freundinnen. So habe ich auch eine persönlichere Verbindung zu den Modellen. Einmal im Jahr werden die Modelle überarbeitet und optimiert. Es findet ein Fine-Tuning statt, bei dem die Beobachtungen, die während des Jahres bezüglich der Passform gemacht wurden, einbezogen und umgesetzt werden. Manchmal sind es nur Millimeter, um die der Schnitt für die kommende Saison geändert wird. Andere Male kommt ein Zusatzdetail hinzu oder eine Variation. Die Stoffe und Zutaten stammen aus der EU und sind »Oekotex Standard 100« zertifiziert und die Modelle werden in Deutschland und Polen in ausgewählten Betrieben genäht. Bis vor 2 Jahren fand die gesamte Produktion in Deutschland statt, jedoch wurde dies unbezahlbar und ich entschied mich nach einem persönlichen Besuch vor Ort guten Gewissens für eine zweite Stätte in Polen.

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Wo findest du neue Inspiration? Meistens versuche ich Stimmungen wiederzugeben. Oft drückt ein Look, ein Style in seiner Gesamtheit für mich ein Gefühl, eine bestimmte Laune, Lebensauffassung oder eine Momentaufnahme aus. Manchmal inspirieren mich Dinge, weil sie harmonisch sind, mal weil sie sich ergänzen oder einfach weil sie eine sinnliche Komponente oder etwas Lebendiges innehaben.

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1979 Hast du im Produktsortiment einen Liebling? Momentan ist es der Swimsuit »Teodora«. Es gibt ihn gerade in spannenden Farbkombinationen, die mit ihrem Look jeweils ganz unterschiedliche Wirkungen erzielen. Eine Aloha-Tasche ist für mich im Alltag auch fast täglich dabei. Welche Ziele hast du für 1979 in den nächsten Jahren? Weitere passende Retailer gewinnen. National und International. Eventuell ergibt sich demnächst die Möglichkeit einer Kooperation, bei der ich mit einem komplett recycelten Stoff arbeiten kann. Dies wäre für mich ein tolles Projekt, weil der Nachhaltigkeitsfaktor in nochmal höherem Maße präsent wäre.

1979 SHOP

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SUMMER FASHIONGUIDE

Manchmal inspirieren mich Dinge, weil sie harmonisch sind 113

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Me&May SISTER-MAG.COM

SUMMER FASHIONGUIDE

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ME & MAY

Stellt euch doch erst einmal kurz vor. Was ist ME&MAY und was sind eure Aufgaben dort? Wir sind Melissa und Mathilde und haben vor 7 Jahren ME&MAY in München gegründet. Bis vor 2 Jahren haben wir alles gemeinsam erledigt. Doch seit wir beide ME&MAY Vollzeit betreiben, haben wir unse-

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re Stärken aufgeteilt. So ist Mathilde mehr für die Organisation der Produktion, Einkauf der Stoffe und Schnitterstellung zuständig. Melissa widmet sich der Internetseite und dem Online Store, Social Media und Kommunikation. Eines ist aber seitdem gleichgeblieben, die Kollektionen werden nach wie vor von uns zusammen erstellt.

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»You can find inspiration in everything!«

Was ist das Besondere an eurem Label und den Stücken? Die Kombination von französischer Eleganz und deutscher Pragmatik. Das heißt, jedes Stück ist feminin, raffiniert im Schnitt und der Stoff ist angenehm und leicht zu pflegen. Die perfekte Kombination!!! Was bedeutet der Name des Labels? ME steht für Melissa und MA für Mathilde, da wir im Frühling anSISTER-MAG.COM

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gefangen haben, Blumen lieben und das Y für das Schlichte und Einfache steht. Woher kam die Idee »Me & May« zu gründen, was war dafür ausschlaggebend? Die Idee von ME&MAY entstand während wir zusammen in einer kleinen Modeboutique neben unseren Ausbildungen gejobbt haben. Wir konnten dort unsere erste Kollektion präsentieren und die Kleidungstücke waren in kürzester Zeit ausverkauft und die Frau-

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en wollten mehr sehen!!! Das gab uns mehr Selbstvertrauen und Motivation weiterzumachen. Im Januar 2011 gründeten wir ME&MAY. Aus wie vielen Personen besteht euer Team und welche Bereiche gibt es? Wir arbeiten zu zweit und jeder hat seine klaren Aufgabengebiete. Wir versuchen effektiv zu arbeiten, doch im Modebusiness gibt es viel zu tun, der Motor der Mode ruht nie. Wir hoffen, dass

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wir in Zukunft bald eine Mitarbeiterin dazu bekommen. Was verbindet euch mit Frankreich und inwiefern spiegelt sich das in der Kleidung? Als erstes ist Frankreich natürlich Mathildes Heimat. Was uns fasziniert, ist die Leichtigkeit und die spielerische Art, mit Mode und Kleidung umzugehen. Auch ein anderes Verhältnis zu Stoffen, Farben und einem natürlichen, femininen Aussehen. Was ist euch bei Design und Herstellung der Stücke besonders wichtig? Wir möchten, dass sich die Frau in der Kleidung wohlfühlt und sich für jeden Tag kleiden kann. Deshalb achten wir sehr darauf, dass sich die Teile in der Kollektion gut aufbauen und kombinieren lassen. Auch aus älteren Kollektionen ist dies immer wieder möglich. Da ME&MAY einen Stil verfolgt und diesen immer wieder neu interpretiert. Besonders wichtig ist uns auch, woher die Materialien kommen und dass

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die Produktion fair und nachvollziehbar für den Kunden und uns bleibt. Deshalb produzieren wir in Europa. Unsere Produkte sehen wir mehr in einem europäischen Kreislauf. Mathilde ist Französin, Melissa Deutsche wir beziehen unser Stoffe aus Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland und produzieren in Polen, Frankreich und Italien. Wo finden ihr neue Inspiration? Das kann man nicht so genau sagen, aber lasst es uns in den Worten von Paul Smith sagen: »You can find inspiration in everything!« Wie sieht ein Arbeitstag bei euch aus? Ein ME&MAY Tag starten zwischen 9 und 9:30 Uhr, wir treffen uns in unserem Atelier und kochen uns eine große Kanne Kräutertee und besprechen den Tag… Haben ihr in der Firma ein besonderse Ritual oder etwas Ähnliches? Jede Saison laden wir unsere Kunden, Freunde und Familie ein

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und wir veranstalten einen Event mit Musik oder ähnliches. Haben ihr im Produktsortiment einen Liebling? Mathilde liebt das Top Swingtime, weil es die perfekte Mischung zwischen T-Shirt und Bluse ist. Es lässt sich einfach kombinieren und das Material ist unkompliziert. Melissas Favorit der Kollektion ist das taillierte Kleid Rose da es sowohl für den Job als auch für ein schönes Sommerfest ideal ist. Die Leinenmischung ist angenehm an warmen Tagen und der ausgestellte Schnitt schmeichelt der Figur.

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tern und einen festen zweiten Laden in München eröffnen. Wir haben jetzt bis Ende Oktober dieses Jahr einen Pop up Store in der Münchner Innenstadt und können schon einmal ausprobieren, wie es sich anfühlt ;-)

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Was ist euer Lieblingsoutfit für den Sommer? Das Top Hazel und die passende Hose Calla aus unserer Kollektion. Dazu hübsche Sandalen mit einem Midi-Absatz oder Espadrilles in Metallic Optik. Und eure Ziele? Wir möchten ME&MAY mit einer Strickkollektion erwei-

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Jan'N June SISTER-MAG.COM

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JAN'N JUNE

Stellt euch doch erst einmal kurz vor. Was ist Jan'n June und was sind eure Aufgaben dort? Wir sind Anna (27) und Jula (26) und wir haben uns nach dem Studium entschieden ein Modelabel zu gründen. Nachhaltig, bezahlbar aber bitte auch mit hohem Modegrad. Das gab es zu dem Zeitpunkt noch nicht. Gemeinsam übernehmen wir das Design und den Vertrieb. Anna kümmert sich außerdem um die Finanzen und die Beschaffung von Stoffen und Zutaten. Ich, Jula, bin für das Marketing, den Online Shop und die Produktion verantwortlich. Was ist das Besondere an eurem Label und den Stücken? Dass man nachhaltige und faire Mode kaufen kann, ohne Abstriche und ohne Verzicht. Wir versuchen eine echte Alternative zu sein!

Was bedeutet der Name des Labels? Januar und Juni – das sind unsere Geburtsmonate. Woher kam die Idee „Jan'n June“ zu gründen und was ist euer Bezug zu Fair Fashion? Durch das Mode- und Designmanagement Studium haben wir, gerade was die Materialen angeht, viel gelernt und uns mit alternativen Fasern auseinander gesetzt. Die faire Komponente kam in diversen Praktika dazu. Irgendwie ist es doch auch nicht normal, unbedingt nur Bio-Milch konsumieren zu wollen, aber im nächsten Schritt zu schwedischen Textilriesen zu laufen und 5 T-Shirts à 4,90 € zu kaufen, ohne sich zu fragen, wie der Preis überhaupt zustande kommen kann, oder?

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JAN N JUNE SHOP

wagt? Aus wie vielen Personen besteht euer Team und welche Bereiche gibt es? Wir sind 2 Gründerinnen, haben eine freie Schnittdirectrice, jemanden, der uns im Online Shop unterstützt und eigentlich auch immer eine Praktikantin. Die Produktion ist nach Polen ausgelagert. Ansonsten machen wir alles selbst: Chash Flow planen, Musterstoffe begutachten, Pakete packen und das Lager sortieren, und und und! Was war euch bei dieser Sommerkollektion wichtig und warum habt ihr euch diesmal stärker an Farbe geSISTER-MAG.COM

Wir finden es schade, dass im nachhaltigen Bereich immer nur mit so wenig unterschiedlichen Stoffen gearbeitet wird. Häufig nur mit Jerseys und Sweats. Wir nutzen auch andere Materialien, wie z.B. eine Art Neopren, die aus recyceltem Meeresmüll gewonnen wird oder Satins aus recycelten Plastikflaschen. So bekommen wir von der Haptik mehr Schwung in das Ganze! Farblich suchen wir uns pro Saison meist 2 Farben aus. Cash Cows sind aber nach wie vor schwarz und weiß! Was ist euch bei Design und Herstel-

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lung der Stücke besonders wichtig? Tragbarkeit in allen Lebenslagen, transparente und faire Produktion. Wo findet ihr neue Inspiration? In Magazinen, auf der Straße, auf

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Und hier um die Ecke gibt es eine tolle Eisdiele... manchmal packen wir die Laptops ein und siedeln um in die Sonne. Habt ihr in eurem Produktsortiment einen Liebling? Anna: Hose STRAIGHT – ein Allround Talent! Jula: Trench Coat LOTIC in schwarz. Ich trage ihn rauf und runter, als Mantel, als Kleid, drinnen und draußen. Was ist euer Lieblingsoutfit für den Sommer?

Pinterest, bei unseren Freunden und unserer Familie. Wie sieht ein Arbeitstag bei euch aus? Immer anders! Und das ist auch gut so :) Meist aber sehr sehr sehr viele E-Mails und um einiges weniger kreative Arbeit als die meisten denken. Habt ihr in der Firma ein besonders Ritual oder etwas Ähnliches? Wir kochen meist mittags zusammen. Naja, wir machen Salat :D

Anna: Gerne leichte Sommerkleider, z.B. Dress TRIANGLE peach. Jula: Ich trage nicht so häufig Röcke oder Kleider, daher Shorts + T-Shirt + Lippenstift. Welche Ziele habt ihr für Jan'n June in den nächsten Jahren? Größer werden, von dem Label leben zu können, eine Männerkollektion und natürlich immer häufiger eine Anlaufstelle werden für all die, die sonst auch gern mal Fast Fashion gekauft haben und nicht wussten, wie man sich umstellen kann. #byebyefastfashion

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V I VA A R T E V I VA

TEXT JULIKA VASILJEVA

57. Kunstbiennale in Venedig Venedig ist eine Bilderbuchkulisse, soweit das Auge reicht. Fast schon unwirklich wirkt die italienische Lagunenstadt mit ihren unzähligen Wasserstraßen, Brücken und Gondolieres auf ihren hübschen Bötchen. Ein richtiger Anziehungspunkt für Romantiker, Reisewütige und Fans der Kulturgeschichte. Umso spannender, wenn hier alle zwei Jahre die große Kunstbiennale einkehrt. Dann also, wenn die gesamte Welt Einzug in eine winzige Stadt hält, das Historische mit dem Moder13.5.-26.11.2017 nen vermischt und die gesamte Kunstwelt von MAI Mai bis November willkommen heißt.

Biennale Arte 2017 Venedig, Giardini Arsenalea

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Im Kunstjahr der Superlative (wir berichteten) findet die Biennale Arte zum 57. Mal statt. Unter dem Motto VIVA ARTE VIVA (übersetzt »Es lebe die Kunst, sie lebe«) präsentiert die Ausstellung 86 Länderbeiträge mit ausgewählten Künstlerinnen und Künstlern aus der gesamten Welt. Daneben reihen sich 16 Satelliten-Ausstellungen – auch Collaterali genannt – und 13 Museen wie die Peggy Guggenheim Collection als zusätzliche Ausstellungsorte in das Biennale-Geschehen ein. Kuratiert wird die aktuelle Kunstausstellung von Christine Macel, unter deren Leitung die Utopien und Obsessionen der Künstler beleuchtet werden. Macel stellt damit den Künstler

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 BELGIEN, Dirk Braeckman 57th International Art Exhibition La Biennale di Venezia, Viva Arte Viva Foto: Francesco Galli

in den Fokus – weit vor den Kunstinstitutionen und Kuratoren. Die Thematik unterteilt die künstlerische Leiterin, die unter anderem für das Centre Pompidou arbeitet, weiterhin in neun Schwerpunkte. Jedem von ihnen wird ein eigener Pavillon zugeordnet: Pavillon der Künstler und Bücher, Pavillon der Freude und Angst, Pavillon der Gemeingüter, Pavillon der Erde, Pavillon der Tra­ ditionen, Pavillon der Schamane, der dionysische Pavillon, der Pavil­ lon der Farbe und der Pavillon der Zeit und Unendlichkeit. Bis zum 26 November 2017 können sich die Besucher von der

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 YEE SOOYOUNG, Translated Vase Nine Dragons in Wonderland, 2017 Foto: Andrea Avezzù

 KARLA BLANK, Presumption Prevails, 2017 Foto: Italo Rondinella

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 SÜDKOREA, Counterbalance: The Stone and the Mountain Foto: Francesco Galli

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enormen Wucht zeitgenössischer Werke berieseln lassen und staunen - vor allem darüber, welche Dimensionen diese erreichen. Aber nicht nur übergroße Skulpturen und Installationen gibt es auf der Kunstbiennale in Venedig  FRANZ ERHARD WALTHER, Various works, 1975-1986 Foto: Andrea Avezzù

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zu betrachten, sondern auch Performances wie die von der Künstlerin Anne Imhof, die den deutschen Pavillon mit Glas, Hunden, jungen Menschen und wenigen anderen Attributen bespielt. Ihre Performances sind ein Spiegelbild der heutigen Jugend, die viel Aufmerksamkeit erregen. Soviel jedenfalls, dass die Frankfurterin sogar mit dem Goldenen Löwen für den besten nationalen Beitrag geehrt wurde. Zugleich bekam ein weiterer deutscher Künstler den begehrten Kunstpreis: Franz Erhard Walter als der bester Künstler. Seine Werke sind im Arsenale zu finden. Wer einmal da war, wird sicherlich ein zweites Mal kommen. Die venezianische Biennale ist weitläufig und imposant. Unbekannte

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 SÜDAFRIKA, Candice Breitz and Mohau Modisakeng Foto: Italo Rondinella

 VEREINIGTE STAATEN VON AMERIKA, Tomorrow is Another Day Foto: Francesco Galli

Künstler werden neben Berühmtheiten ausgestellt und Länder, die normalerweise nicht auf der Kunstkarte zu verzeichnen sind, bekommen hier ihren Auftritt. Wer sich also auf den Weg macht, das aufregende Spektakel zu be-

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suchen, sollte viel Zeit einplanen und sich im Vorfeld gut informieren. Was es für eure Planung zu beachten gibt und welche Länderpavillons sich wo befinden, seht ihr in der folgenden Zusammenfassung.

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 VENEZUELA, Formas escapándose del marco Foto: Francesco Galli

REISE TIPPS FÜR DEINEN TRIP NACH VENEDIG Flüge sollten rechtzeitig im Vote lassen sich mit etwas Glück raus gebucht werden, da das sowohl in als auch um Venedig Kunstereignis international über Airbnb finden. sehr beliebt ist. Der Flughafen Brücken und Wasserbusse verin Venedig heißt Marco Polo. binden die einzelnen Inseln Wer nicht fliegen möchte, kann miteinander und erleichtern die Lagunenstadt auch per Auto das Erkunden der Lagune. Wasoder Zug erreichen. Wie wäre sertaxen und private Motorbooes da zum Beispiel mit dem te sind teuer (pro Fahrt ca. 80 Nachtzug von München aus? bis 150 €), ebenso wie die GonMehr Infos findet ihr unter ÖBB delfahrten - Vorsicht und VerNightjet . handlungsgeschick sind hier geboten. Vom Flughafen ins Auch auf die Suche nach der Zentrum fährt man bis zum Pipassenden Unterkunft sollte azzale Roma (Taxi ca. 40,00 € / man sich rechtzeitig machen, Bus Linie 5 für ca. 6 €). Eine Alda die Kunstbiennale 2017 mit ternative sind die Vaporettos mehr als einer halben Million (Wasserbusse). Besuchern rechnet. In Venedig selbst ist es häufig schwierig, Ausführliche Informationen zur ein bezahlbares Hotelzimmer Eintrittskarte und der Biennale zu finden. Daher empfiehlt es findet man hier sich, in der näheren Umgebung zu suchen. Privatunterkünf-

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GELÄNDEPLAN DER B I E N N A L E A R T E 2017 Zu den Hauptgeländen der Biennale zählen die Arsenale und die Giardini. Hier versammeln Hallen und Pavillons auf weitläufigen Arealen eine große Anzahl der gezeigten Kunstwerke.

VENEDIG

GIARDINI

3 THAILAND

8 LITHUANIA

12 ARMENIA

4 BELARUS

9 CYPRUS

13 SAN MARINO

5 MONGOLIA

10 ANDORRA

14 AZERBAIJAN

6 NIGERIA 7 LEBANON SISTER-MAG.COM

& ZIMBABWE 11 SAN MARINO

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15 IRAQ 16 LUXEMBOURG


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ARSENALE

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MEER

1 GIARDINI - LÄNDER-

2 ARSENALE - LÄNDER-

PAVILLONS

PAVILLONS

AUSTRALIA / AUSTRIA

ALBANIA / ARGENTI-

/ BELGIUM / BRAZIL /

NA / CHILE / PEOPLE’S

CANADA / CZECH RE-

REPUBLIC OF CHINA /

PUBLIC / SLOVAK RE-

CROATIA / EMIRATI ARA-

PUBLIC / REPUBLIC

BI UNITI / UNITED ARAB

OF KOREA / DENMARK

EMIRATES / PHILIPPI-

/ EGYPT / FINLAND /

NES /GEORGIA / INDO-

FRANCE / GERMANY /

NESIA / IRELAND / ITALY

JAPAN / GREAT BRI-

/ REPUBLIC OF KOSOVO

TAIN / GREECE / ISRAEL

/ LATVIA / FORMER YU-

/ THE NETHERLANDS

GOSLAV REPUBLIC OF

/ NORDIC COUNTRIES

MACEDONIA / MALTA /

(FINLAND / NORWAY /

MEXICO / NEW ZEALAND

SWEDEN) / PADIGLIO-

/ PERU / SINGAPORE /

NE VENEZIA / POLAND

REPUBLIC OF SLOVENIA

/ ROMANIA / RUSSIA /

/ REPUBLIC OF SOUTH

SERBIA / SPAIN / UNI-

AFRICA / TUNISIA /

TED STATES OF AME-

TURKEY / TUVALU

RICA / SWITZERLAND / HUNGARY / URUGUAY / BOLIVARIAN REPUBLIC OF VENEZUELA

17 MONTENEGRO 18 BOSNIA AND HERZEGOVINA

25 SAN MARINO 26 KENYA

33 UNITED STATES OF AMERICA

19 ESTONIA

27 PORTUGAL

20 CUBA

28 SYRIA

34 UKRAINE

21 SAN MARINO

29 ICELAND

35 ROMANIA

22 ANGOLA

30 REPUBLIC

36 SEYCHELLES

23 GRENADA 24 ANTIGUA AND BARBUDA

OF ARMINIA

37 KIRIBATI

31 IVORY COAST

38 GUATEMALA

32 BOLIVIA

39 IRAN

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TEXT | DR. MICHAEL NEUBAUER

Exkurs in die Wissenschaft –

Wie wir Farben sehen höhere Frequenz

niedrigere Frequenz

UV

IR

Wellenlänge (nm)

sisterMAG jongliert in diesem Jahr mit Farben, vor allem mit ihren Auswirkungen auf die unterschiedlichsten Bereiche. Da wird Grau gegen Gelb gesetzt oder Blau gegen Rosa. Farben dekorieren unser Leben, erzeugen Stimmungen, erregen unsere Aufmerksamkeit für Geschmack, Ablehnung, Orientierung oder Wohlbefinden. Farben sind das

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Salz in der Suppe unseres Lebens – aber wie nehmen wir sie wahr? Seit Newton wissen wir, dass sich das weiße Licht durch Brechung in einem Prisma in einzelne Farbkomponenten zerlegen lässt. Jede dieser einzelnen Farben hat eine bestimmte Wellenlänge. Die Summe all dieser Spektralfarben ergibt wieder ein weißes Licht.

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additive Farbmischung

rote Lichtquelle grüne Lichtquelle

subtraktive Farbmischung

1. Filter »blau«

weiße Lichtquelle

2. Filter »gelb«

Für den Menschen ist der Wellenbereich zwischen 400 und 700 Nanometer (nm) sichtbar, wobei er von 400 bis 485 nm Blautöne, 500 bis 550 nm grüne, von 570 bis 590 nm gelbe und ab 630 nm rote Töne sieht. Der unsichtbare Wellenbereich unter 400 nm ergibt ein ultraviolettes Licht, das unter Umständen Schäden an der Hornhaut erzeugen kann. Über 750 nm entsteht das infrarote Licht. Neben den Farben haben die Farbsättigung und die Farbhelligkeit für uns eine Bedeutung. Die Farbsättigung entspricht der

Intensität einer Farbe, die natürlich dann am höchsten ist, wenn die reine Spektralfarbe durch keine weitere Farbe, vor allem keine Komplementärfarben, beeinflußt wird. Komplementärfarben ergänzen eine andere Farbe zu Weiß oder Schwarz. Die Helligkeit ist Ausdruck der Energie eines Lichtreizes, die wir wahrnehmen, gut zu veranschaulichen zum Beispiel an der Leistungsfähigkeit eines Beamers. Dieser kleine Einblick in die Physik der Farben erklärt uns noch nicht, wie wir diese Farben wahr-

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»Colour is the language of the poets. It is astonishingly lovely. To speak it is a privelege.«

Trichromatisches Farbensehen

nehmen können. Voraussetzung ist ein farbtüchtiges lichtempfindliches System, das als Antwort auf eine Belichtung den Farbton, d.h. die Wellenlänge des Reizlichtes, anzeigen kann. Das Licht tritt durch die Hornhaut, die Linse und den Glaskörper auf die Netzhaut unseres Auges. Hier warten 3,2 bis 6,5 Millionen Zapfen als Farbrezeptoren und 60 bis 125 Millionen Stäbchen, die uns die Unterschiede der Helligkeit und Grautöne vermitteln. In einem komplizierten System von unterschiedlichen Ganglienzellen und den dazugehörigen Axonen werden die verschiedenen Wellenlängen als elektrische Impulse in den Sehnerv weitergeleitet. VoraussetSISTER-MAG.COM

zung dafür ist, dass die Netzhaut mit drei Zapfentypen in der Lage ist, lange, mittellange und kurze Wellen zu empfangen (trichromatisches Sehen). Farbige Eindrücke entstehen durch Aussendung von monochromatischem Licht (reine bestimmte Spektralfarbe) oder durch Mischung verschiedener Wellenlängen, die additativ, aber auch subtraktiv sein können. Je nachdem, welche Wellenlänge dominiert, bekommt das Bild seinen Farbcharakter. Was viele nicht wissen: Weiß und Schwarz sind keine Farben. Weiß entsteht, wenn alle Spektralfarben zusammentreten, Schwarz, wenn alle Wellenlängen fehlen.

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Dichromatisches Farbensehen

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Achromatie

Bekannt ist, dass das Farbsehen gestört sein kann, meist angeboren. Es wird bei ca. 10% der Bevölkerung, jedoch nur bei 1% der Frauen beobachtet. Die genetischen Voraussetzungen für die mittellangen (»grünen«) und die langwelligen (»roten«) Zapfen liegen auf dem X-Chromosom. Männer besitzen aber nur ein X-Chromosom. Sie sehen dichromatisch, sind rot- oder grünblind. Durch additive Mischung zweier spektraler Reizlichter können diese Farbblinden Farbempfindungen zum Teil nachahmen. Monochromaten können Farbbilder nur noch durch ihre Helligkeit

unterscheiden, völlige Achromatie ist sehr selten. Zu der hier nur übersichtsmäßig dargestellten und bevorzugten trichromatischen Theorie des Farbsehens gibt es weitere Theorien, die versuchen, unser Farbsehen zu erklären. Eine davon ist die Theorie der Gegenfarben. Auch die meisten Wirbeltiere können Farben unterscheiden, wobei aber die meisten nur dichromatisch sehen können. Oft bestimmt das Verhältnis zwischen Aktivität am Tage oder in der Nacht das Verhältnis zwischen Stäbchen und Zapfen.

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MEER

Z U B E S U C H B E I I L LU S T R ATO R I N

Jackie Diedam B LU M E N , K U N S T , G E M Ü T L I C H K E I T

IHRE E T I S B WE

Die Brasilianerin Jackie Diedam lebt seit sechs Jahren in Köln und verzaubert ihre internationalen Kunden mit ihrem einzigartigen und zuckersüßen Illustrationsstil. Für die drei Sektionen der 29. Ausgabe von sisterMAG kreierte Jackie die Cover. Grund genug, die Designerin einmal zu Hause zu besuchen. In ihrem »Happy Home«, welches gleichzeitig als farbenfroher Arbeitsplatz dient, erfuhren wir alles über ihren Werdegang, über ihre Lieblingsmotive und über das Geheimnis eines glücklichen Home Offices.

Interview: Sophie Siekmann Fotos: Amanda Dahms 137

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Farbenfroh, organisiert, SISTER-MAG.COM

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glücklich. 139

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L I E B E JA C K I E , W E R B I S T DU? STELL DICH UND DEINE ARBEIT BITTE K U R Z VO R . Mein Name ist Jackie Diedam, und ich bin 26 Jahre alt. Ich wurde in Curitiba geboren, eine Stadt im Süden von Brasilien. Ich bin professionelle Illustratorin und Designerin und bin 2011 nach Köln gezogen, dort lebe ich bis heute. Der ursprüngliche Plan war, nur sechs Monate als Austauschstudentin zu bleiben, doch dann entschied ich mich dazu, noch ein Jahr zu verlängern. Mir gefiel es immer besser, sodass ich beschloss, mein Studium in Köln zu abzuschließen. Und heute? Bin ich immer noch hier! Ich habe mich einfach in die Stadt verliebt. Malen ist schon immer meine Leidenschaft gewesen. Als ich klein war, habe ich mit Öl gemalt und mit zehn Jahren sogar eigene Ausstellungen in Brasilien gehabt. Doch dann musste ich damit aufhören, weil bei mir eine Allergie festgestellt wurde. Ich stellte das Malen für viele Jahre ein. Erst

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als ich nach Deutschland zog, um zu studieren, begann ich erneut damit. Am Anfang hauptsächlich mit einem Sketchingbuch, einfach um etwas zu tun zu haben. Dann aber bemerkte ich, wie sehr ich das doch Malen liebe, und mir wurde klar, dass zu illustrieren das ist, was ich beruflich wirklich machen möchte. ➤ WIE SIEHT EIN TYPISCHER A R B E I T S A L LTAG B E I D I R AUS? Ich lebe zusammen mit meinem Freund Raoul. Er ist Fotograf, und wir arbeiten gemeinsam im Home Office. Ich stehe immer so gegen acht Uhr auf, manchmal auch erst um 8:30 Uhr. Morgens kümmere ich mich um den Haushalt oder um Organisatorisches, wie zum

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➤ WA S H A S T D U S T U D I E R T ?

Beispiel E-Mail beantworten. Ich bemühe mich, dass ich vormittags damit fertig werde, sodass ich nach dem Mittagessen mit der regulären Arbeit beginnen kann. Dann erledige ich alles, was auf meiner ToDo-Liste steht: Illustrationen, Graphic Design, verschiedene Projekte für verschiedene Kunden. Gegen 17 Uhr machen mein Freund und ich meistens eine kleine Pause und gehen gemeinsam einen Kaffee trinken. Für gewöhnlich arbeite ich bis circa 20 Uhr. Danach gibt es Abendessen, dann schauen wir zusammen einen Film oder entspannen einfach nur. Und dann gehen wir ins Bett.

Mein Studium heißt »Integrated Design«, und ich habe es an der Köln International School of Design absolviert. Es beinhaltet zwölf Design-Disziplininen. Um das Studium erfolgreich abschließen zu können, muss man zehn davon studiert haben. Das Gute daran ist, dass man dadurch ein Grundverständnis für jede dieser Disziplinen erhält. Man kann zum Beispiel »Service Design«, »History & Design«, »Gendering Design«, »Economy & Design« oder »Ecology & Design« belegen. Es gibt jedoch keine klassischen Klassen, man hat verschiedene Projekte, und die Gruppen sind sehr durchmischt. Es gibt ältere und jüngere Studenten, die unterschiedliche Backgrounds haben und verschiedene Erfahrungen und Fähigkeiten einbringen. Man erlernt in dieser Zeit auch Teamwork. Gemeinsam haben wir verschiedene große Projekte realisiert, zum Beispiel für Marken wie L’ORÉAL PARiS. Es war eine tolle Zeit. 141

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➤ WIE WURDEST DU EINE P R O F E SS I O N E L L E I L LU S T R ATO R I N ? So richtig habe ich meine Karriere bei Instagram gestartet. Meinen ersten Job bekam ich, nachdem ich Teile meines Sketchingbuchs online stellte. Eine Dame stieß auf meinen Account und fragte, ob ich nicht auch ihr Haus malen könnte. Diesem ersten privaten Auftrag folgten immer mehr. Irgendwann begann ich dann, auch für Marken zu arbeiten, zum Teil auch für brasilianische. ➤ G I B T E S E T WA S , DA S DU AM LIEBSTEN I L LU S T R I E R S T O D E R MALST? Ja, Natur! Ich liebe es sehr, Blumen zu malen. Sie sind einfach so schön! Seit ich male, interessiere ich mich viel mehr für Blumen. Vorher war ich darauf nicht sonderlich fokussiert, jetzt könnte ich ohne gar nicht mehr leben. Ich versuche immer, die Natur in meine Illustrationen zu inSISTER-MAG.COM

tegrieren, zum Beispiel in den Hintergrund eines Bildes. Meine Illustratoren-Nische würde ich als »Reisen und Pflanzen« beschreiben. ➤ WIE BESCHREIBST DU D E I N E N I L LU S T R AT I V E N STIL? Ich würde sagen, dass mein Stil sehr eigentümlich und farbenfroh ist. Zu Anfang versuchte ich, auch mit dunkleren Farben zu arbeiten, aber das mochte ich nicht. Ich denke, das Bunte ist einfach auch Teil meiner Persönlichkeit! Und ich mag den zweidimensionalen Stil. Illustratoren, die gerade erst anfangen, versuchen oft, sehr realistisch zu malen oder zu zeichnen, und es gibt gewiss auch Leute, die darin besonders gut sind. Aber meiner Meinung nach ist dieses Streben nach Realität ein typischer Anfänger-Fehler, weil es so erwartbar ist. Seit ich selbst professionell illustriere, schätze ich den zweidimensionalen Stil sehr, denn das gibt einem die Möglichkeit, seine eigene Vision mehr in die Arbeit einfließen zu lassen.

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eigentümlich & farbenfroh

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➤ W E LC H E W E R K Z E U G E BENUTZT DU FÜR DEINE TÄ G L I C H E A R B E I T ? Ich male mit Gouache. Gouache ist für meine Arbeit sehr nützlich, weil die Farbe schnell trocknet. Es ist eine Mischung aus Acryl- und Wasserfarbe, aber deckt viel besser. Gouache ist sehr opak und verblasst nicht. Zudem benutze ich

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Pinsel, eher die, die nicht so flach zulaufen. Dann benötige ich noch einen Pott Wasser und natürlich Papier. Das Papier ist heißgepresst und hat dadurch eine schöne glatte Oberfläche, das erleichtert das Scannen.

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➤ WIE LANGE HAST DU F Ü R E I N S I S T E R M AG COVER GEBRAUCHT? Jedes Cover für sisterMAG beschäftigte mich ungefähr eine Woche, circa zehn Tage. Der Kreationsprozess ist generell in verschiedene Teile geteilt. Zu Beginn erstelle ich einen Entwurf und sende diesen zu meinen Kunden, damit sie ihn sich ansehen können und eventuelle Anregungen oder Änderungswünsche einreichen. Sobald sie den Entwurf freigegeben haben, kann ich das finale Werk kreieren. Dieses wird dann eingescannt, bearbeitet und letztendlich dem Kunden geliefert. Manchmal vergehen ein paar Tage, bis das Kunden-Feedback kommt, dann dauert alles länger. Aber der reine Malprozess dauert in der Regel drei bis fünf Tage.

➤ HAST DU EINEN L I E B L I N G S P L AT Z I N D E I N E R WO H N U N G , U N D WA S M AG S T D U SO AN IHM?

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Mein Arbeitsplatz ist gleichzeitig mein Wohnzimmer. Wir haben zwei große Räume in unserer Wohnung, unser Schlafzimmer ist ruhiger gelegen, und deshalb schlafen wir dort. Ich mag das Home Office besonders gerne, weil es so hell und die Atmosphäre schön ist. Manchmal hören wir während der Arbeit auch Musik, das kommt immer auf unsere Stimmung an. Und wir machen manchmal Hörbücher an, was auch viel Spaß macht. ➤ BESCHREIBE DEIN ZUHAUSE MIT NUR D R E I WÖ R T E R N . Farbenfroh, organisiert, glücklich. ➤ WA S M AG S T D U A N DEINEM HOME OFFICE BESONDERS? Ich genieße es sehr, in entspannten Klamotten arbeiten zu können. Besonders im Winter ist das toll. Da kann man warme Socken tragen, eine heiße Schokolade trinken und sich in eine weiche Decke ku-

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scheln. Das ist so gemütlich! Außerdem mag ich es sehr, dass ich meinen Tag und meine Arbeit selbst organisieren kann, dadurch habe ich weniger Druck. Natürlich hat das auch Nachteile, manchmal vermischt sich das Privatleben mit dem Arbeitsleben. An manchen Tagen muss ich unbedingt eine Illustration fertig bekommen, erinnere mich aber gleichzeitig daran, dass Hausarbeit ansteht. Dann bin ich schon abgelenkt.

Der meiste Kontakt entsteht über Instagram. Kunden finden meinen Account und beauftragen mich darüber. In meinem Onlineshop »Jackie Illustrated« verkaufe ich zudem meine Drucke. Sobald ich offene Aufträge haben, sehen das die Kunden und können mich buchen. Aber Instagram ist mein Hauptkanal. ➤ HAST DU TIPPS FÜR A N D E R E I L LU S T R ATO R E N ODER DIE, DIE ES W E R D E N WO L L E N ?

➤ WO S I E H S T D U D I C H SELBST IN ZEHN JA H R E N ? In zehn Jahren möchte ich gerne eine Menge Illustrationen für Bücher, besonders deren Cover, veröffentlicht haben. Ich würde auch gerne selbst ein Kinderbuch schreiben und illustrieren. Dafür habe ich schon einige Ideen im Kopf. Und ich hätte gerne mein eigenes Illustrationsstudio!

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➤ W I E B E KO M M S T D U NEUE JOBS?

Du solltest an Dingen arbeiten, die du wirklich malen willst. Das sind die besten Referenzen für zukünftige Kunden. Fokussiere dich auf das, was du wirklich willst. Wenn du es magst, Hunde zu malen – male Hunde. Wenn du lieber Häuser malen willst – male Häuser. Und während du das tust, wirst du auch Schritt für Schritt deinen eigenen Stil und deine Nische finden. Alles andere wird sich dann schon fügen.

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S TA R T UP SPOTLIGHT

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BRANCHE

Food

HAUPTSITZ

Sofia

GRÜNDER

Anita Klasanova

LOGO

www.roobar.com DIE ANFÄNGE , DIE ERSTEN REZEPTE

»Vor über 10 Jahren wurde ich Vegetarierin und entdeckte meine Begeisterung für Ernährung und einen gesunden Lifestyle. Meine Arbeit als freie Designerin reichte mir einfach nicht mehr. 2006 eröffneten mein Mann und ich den ersten Bioladen in Sofia. Dort entwickelte ich auch meine ersten Cookie Rezepte und rohen Energy Snackbars, die heute als Roobars bekannt sind. Unsere Kunden liebten die Riegel und Kekse von Anfang an und so fühlte ich mich schon bald inspiriert meine Desserts mit der ganzen Welt zu teilen«, erinnert sich Anita. Bio Food war in Bul-

garien zu dieser Zeit noch nicht so verbreitet, daher startete unser Geschäft so etwas wie eine Ernährungs-Revolution. Wir mussten eine Gemeinschaft völlig neu aufbauen und den Menschen erklären, was wir da machten, aber gerade dadurch konnten wir wirklich etwas bewegen und das Leben unserer Kunden etwas besser machen.Ich liebe Süßes und habe dadurch schnell einen Weg in die Herzen und die Gesundheit der Menschen gefunden - köstliches Essen. Ich glaube fest, dass nur Leidenschaft eine Firma zum Erfolg führt sowie eine Marke

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zu kreieren, die Gemeinschaft schafft. Was ich tue ist dann sehr einfach. Ich nehme meine liebsten Rezepte und wandle sie in bessere und gesündere Versionen um, mit wenigen einfach Zutaten. Ganz simpel und man kann sie sogar zuhause machen. TRIAL AND ERROR

Auch wenn RooBars inzwischen in über 50 Ländern verkauft werden und Millionen gesundheitsbewusster Menschen erreichen, war der Weg dahin nicht immer einfach. »Wir haben viele Fehler gemacht, bis unsere Produktionsstätten in Schwung kamen, die Rezepte funktionierten und wir ein schönes und ansprechendes Design kreiert hatten«, gibt Anita zu.

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Und es gibt noch etwas anderes, woran Anita sich gewöhnen musste und das sie immer noch lernt: die Balance zwischen Mutter und Unternehmerin, ohne das eine oder andere zu vernachlässigen. »Besonders zu Anfang fühlte ich mich wie eine schreckliche Mutter. Aber so langsam sehe ich, dass ich meinen Mädchen eine wichtige Botschaft mitgebe: Ich bin ein lebendiges Beispiel für sie, ihren Träumen zu folgen und mutig zu sein, auch wenn das nicht immer der einfachste Weg ist.« EIN BLICK AUFS DESIGN

Mit ihrem Hintergrund als Grafikdesignerin spielen Verpackungen und Design ihrer Produkte eine besonders wichtige Rolle

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3 3 17 GESCHMACKSRICHTUNGEN VON CHIA & KOKOS BIS CHOCOLATE CHIP & VANILLE 3 3 JEDER RIEGEL WIRD AUS 4 BIS 5 ECHTEN ZUTATEN HERGESTELLT 3 3 ROOBARS SIND GLUTENFREI, VEGAN UND FREI VON ZUSÄTZLICHEN ODER RAFFINIERTEN ZUCKERN

für Anita. Sie möchte eine ganz besondere Botschaft mit ihren fröhlichen und bunten Designs vermitteln: »Ich möchte, dass Menschen sich besonders fühlen, wenn sie unsere Produkte kaufen und dass sie wissen, dass sich jemand um sie kümmert, indem er unsere Kekse und Riegel macht und ihnen so Freude bringt. Ich glaube fest, dass gutes Essen etwas sehr Emotionales ist und genau deshalb möchte ich schon beim Anblick unserer Produkte positive Emotionen wecken. Meiner Meinung nach macht das ansprechende Design auch einen großen Teil des Erfolgs unserer Produkte aus.«

WO SIE HEUTE SIND

5 Jahre später haben die RooBars Büros und Produktionsstätten ihren Sitz immer noch in Sofia auch wenn Deutschland inzwischen der Hauptmarkt ist. Sie arbeiten immer noch daran, köstliche und gesunde Snacks mit einfachen Zutaten zu kreieren und werden immer noch von Anitas Leidenschaft und Vision und der ihrer beiden Geschäftspartner geleitet. Der Unterschied ist,

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3 3 5 GESCHMACKSRICHTUNGEN VON CHIA LEMON BIS PINEAPPLE ORANGE

FAKTEN

3 3 DAS ERGEBNIS VON ANITAS JAHRELANGER ARBEIT AN DER ERSTELLUNG WEICHER UND SAFTIGER VEGANER KEKSE- IN STARKEM, FEMININEN, MUTIGEN UND CHARMANTEM DESIGN 3 3 ALLE KOOKIE CATS BASIEREN AUF CASHEWS UND HAFERFLOCKEN

dass heute etwa 100 Mitarbeiter zu RooBars gehören, 15 davon in den Büroräumen der Marke, wo neue Produkte und Designs entstehen. Anita legt großen Wert darauf, dass ihre Angestellten sich an ihrem Arbeitsplatz wohl und inspiriert fühlen, weshalb eine Eatery gemeinsame Frühstücke und Lunches serviert, eine Lounge Area zum Entspannen einlädt sowie offener Raum und fröhliche Farben dominieren. »Das hier ist ein Ort, an dem jeder Ideen teilen kann und Menschen zuhören werden«, erklärt Anita. »Ich bin so dankbar für mein tolles Team. Ich ermutige Menschen daher immer sich mit einem unterstützenden Umfeld zu umgeben.« BLICK IN DIE ZUKUNFT

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»Wenn man auf meinen Partner hört, dann verkaufen wir RooBars in fünf Jahren auf dem Mars«, lacht Anita als Antwort auf die Frage nach der Zukunft ihrer Firma. Ihre Pläne unterscheiden sich da ein wenig. Neben ihrer konstanten Arbeit und Experimenten an neuen Geschmacksrichtungen und Produkten - was sie immer noch am liebsten in der heimischen Küche macht - plant Anita die Organisation eines sozialen Projekts. »Ich möchte Kindern und Teenagern beibringen, wie sie ihre eigenen Lebensmittel schaffen können und in diesem Rahmen selbst zu kleinen Unternehmern werden«, erklärt sie. »Ich denke, dass das Experimentieren mit und Mischen von Zutaten uns unheimlich viel darüber beibringen kann unser eige-

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nes Ding zu machen, kreativ zu werden, mit Misserfolgen umzugehen und herauszufinden, wie wir Erfolg haben können. Anita wurde außerdem als eine von 100 weiblichen Gründerinnen vom Hundert Startup Magazin ausgewählt und als ein Mitglied der Forbes Women Society in Bulgarien. Sie teilt weiterhin ihr Erfolgsgeschichte und inspiriert junge Unternehmer, ihrer Leidenschaft zu folgen und sich selbst treu zu bleiben. »Du kannst eine Mutter sein und gleichzeitig ein schnell wachsendes Unternehmen führen. Es wird nicht immer einfach oder perfekt sein, aber das ist ok.«

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WEBSITE

www.roobar.com FACEBOOK TWITTER INSTAGR AM

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RooBar.Raw.Organic @ RooBar_raw @ roobar_raw

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der traum vom

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Schon früh schien der Mensch die Vö- Text: Robert Eberhardt gel um ihre Gabe zu beneiden und das Illustration: Ana Melo Fliegen als machtvolles Instrument und Magie anzusehen. Zahlreiche Mythen drehten sich um die wundersamen Eigenschaften fliegender Gott-Menschen. Der Traum vom Fliegen zieht sich wie ein roter Faden durch die Menschheitsgeschichte. Aufgrund der universalen Verbreitung vortechnischer Flugvorstellungen hat man in der Wissenschaft zu argumentieren versucht, es gebe eine Art Heimweh nach dem Fliegen, und dieses sei ein Wesenszug der menschlichen Psyche. Denn in einer Zeit, in der die physische Loslösung von der Erde mit Hilfe technischer Unterstützung nicht möglich war, galt das Fliegen als Inbegriff der Schwerelosigkeit und der Überwindung des Irdischen. Entsprechend tauchten in nahezu allen Kulturen geflügelte Wesen auf. In der altmesopotamischen Kunst werden Stier, Löwe und Pferd mit großen Schwingen dargestellt, um ihre Zuordnung zum Göttlichen zum Ausdruck zu bringen.

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Im alten Ägypten führte die Verbindung des sogenannten Himmelsfalken zur bekannten Vorstellung der Flügelsonne, welche sowohl von den Hethitern und den Assyrern als auch den Persern übernommen wurde. Auch der römische Götterbote Merkur weist als sein bekanntestes Attribut die Flügelschuhe auf. In den Ars amatoria des Ovid flieht ein Vater (Dädalus) mit seinem Sohn Ikarus mithilfe künstlicher Flügel

aus der Gefangenschaft eines Tyrannen. Aufgrund der Missachtung der väterlichen Instruktionen stürzt Ikarus in den Tod, während der Vater wohlbehalten ankommt.

Die magischen Flüge Im Frühmittelalter begann eine hundertjährige Diskussion über die Realität magischer Flüge. Während man im 14. Jahrhundert im dädalischen Himmelsflug Christi Himmelfahrt präSISTER-MAG.COM

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figuriert sah, warnte man vor dem Ikarusflug, der als Sinnbild niederer Leidenschaft und Hochmuts galt. Die Spannweite der Fliegerei-Imagination reichte von mythischen Wol-


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kenschiffen und nächtlichen Hexenflügen über die Visionen des Roger Bacon bis zu den detaillierten Flugplänen Leonardo da Vincis (1452-1519). Für die Hexenverbrennungen der frühen Neuzeit war der »Flug mit dem Besen« eines der zu erfül-

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lenden Kriterien für die Verurteilung und das Verbrennen auf dem Scheiterhaufen – viele der angeklagten Frauen »gestanden« das mysteriöse Fliegen auf dem Haushaltsgerät unter Folterpein.

der Gebrüder Wright Vor dem Flugpionier Otto Lilienthal (1848-1896) galten Fluggeräte als unlenkbar. Ihm gelang es jedoch als Erstem, Gleitflüge kontrolliert zu absolvieren. Während bis dahin jeglicher fliegerische Fortschritt nur sehr langsam voranging, änderte sich dies mit der Erfindung der Gebrüder Wright, denen im Jahre 1903 der weltweit erste Motorflug gelang. Nur sechs Jahre spä-

ter überflog Louis Blériot den Ärmelkanal, und nur zehn Jahre nach Beginn des Motorflugs wurden bereits Luftkämpfe mit kunstflugfähigen Maschinen im Ersten Weltkrieg ausgeführt. Die Entwicklung in diesen zehn Jahren vollzog sich rasant, verglichen mit der Zeitspanne zwischen den sehnsüchtigen Vogelbeobachtungen bis zu den ersten gelungenen Flugversuchen.

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Im Jahre 1918 wurde die erste Luftpoststrecke Amerikas begründet. Ein Jahr später überquerten John Alcock (18921919) und Arthur Whitten-Brown (1886-1948) erstmalig den Atlantik in einem Nonstop-Flug und gewannen damit einen begehrten Wettbewerb. Und bereits 1924 schaffen es zwei von vier Maschinen, die Erde zu umrunden, gerade einmal zwanzig Jahre nach den Gebrüdern SISTER-MAG.COM

Wright. Charles A. Lindbergh, ein Idol seiner Zeit, überflog 1927 als erster Mensch in einem Soloflug den Atlantik von New York bis nach Paris und landete dort nach mehr als 33 Stunden Flugzeit – eine bemerkenswerte Leistung, unter Berücksichtigung der Tatsache, dass der Autopilot noch nicht erfunden war. Fünf Jahre nach Lindbergh überflog Amelia

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bereits 1924 schaffen es zwei von vier Maschinen, die Erde zu umrunden, gerade einmal zwanzig Jahre nach den Gebrüdern Wright. Earhart als erste Frau den Atlantischen Ozean. Mit ihrer Maschine gelang es ihr, dieselbe Strecke in der Hälfte der Zeit zurücklegen, die Lindbergh benötigt hatte. 1941 startete erstmals ein Strahlflugzeug, eine Technik, die im Zweiten Weltkrieg erprobt werden sollte. Wiederum nur wenige Jahre später sollte erstmals die Schallg-

renze überschritten werden: In einer Bell X-1 erreicht Chuck Yeager Überschallgeschwindigkeit, und es folgten mit der Tupolew 144 und der Concorde zwei Überschall-Verkehrsflugzeuge. 1969, dem Jahr der Mondlandung, wurde die Boeing 747 als größtes Passagierflugzeug der Welt der Öffentlichkeit präsentiert.

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Erst im Jahre 2007 löste der Airbus A 380 mit Platz für bis zu 840 Passagiere den jahrzehntelangen Titelverteidiger ab. Man bemerke: Die Bewohner eines ganzen Dorfes könnten nun gemeinsam um die Erde fliegen — eine Utopie, die noch im letzten Jahrhundert wohl kaum jemand zu denken wagte. In gerade einmal einem Jahrhundert seit Beginn des Motorfluges änderte sich die Welt des Fliegens grundlegend. Fast jeder Ort ist nun innerhalb weniger Stunden erreich-

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bar. War früher eine Weltreise ein Privileg weniger Entdecker und Reisender, verbunden mit großem Zeitaufwand und hohen Kosten, ist mittlerweile ein beträchtlicher Teil der Weltbevölkerung mit Hilfe des Flugzeuges auf Reisen um den ganzen Globus, leider auf Kosten des exklusiven und erhabenen Gefühls, über den Wolken

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zu schweben… Im Streit um die Handtaschengröße und den Kampf ums letzte Sandwich ist vom Jet-Set-Gefühl wenig übrig geblieben, zumindest wenn man keinen Privatjet nutzt. Im Jahr 2013 wurden rund 35,9 Millionen Flüge weltweit gezählt. Im Jahr 2014 waren es knapp

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37 Millionen Flüge. Allein in Deutschland wurden rund 105 Millionen einsteigende Passagiere erfasst, bis zum Jahr 2030 soll die Zahl laut DLR auf rund 175 Millionen ansteigen…

Warum möchte nur kaum jemand auf der Erde bleiben?

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FA C E S O F

Portugal

P O R T U G A L. E I N L A N D, I N D E M H I M M E L U N D M E E R S I C H G A N Z N A H L I E G E N, S E I ES DURCH TRAUMHAFTE SANDSTRÄNDE UND IN DER SONNE GLITZERNDE W E L L E N B I S Z U M H O R I Z O N T, D U R C H AUSSICHTSPUNKTE AUF DEN HÜGELN L I S S A B O N S U N D P O R T O S, D I E U N S AT E M B E R A U B E N D E B L I C K E A U F DEN HAFEN ODER DEN FLUSS E R M Ö G L I C H E N, O D E R A U F U N S E R E N T E L L E R N, W O W I R H I M M L I S C H E KOMPOSITIONEN AUS FISCH UND MEERESFRÜCHTEN P R O B I E R E N D U R F T E N. I H R SEID NOCH AUF DER LISSABON SUCHE NACH EINER R E I S E D E S T I N AT I O N F Ü R D I E S E S J A H R? D A N N K O M M T M I T UNS NACH PORTUGAL UND LERNT MIT U N S L O C A L M A K E R S U N D F O O DE X P E R T E N K E N N E N, D I E U N S V O N ALGARVE I H R E R H E I M AT E R Z Ä H L E N!

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OH HEDWIG

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PORTO

Mit dem nahenden Sommer kommt auch das Fernweh wieder zurück, und deshalb schwelgen wir wieder etwas in den wunderschönen Bildern von Saskia von Oh Hedwig und Jules von Herz & Blut und geben euch ganz viele Tipps für eine (kulinarische) Reise nach Portugal. Die Route: Wir arbeiteten uns für unseren Trip von Norden nach Süden vor. Mit dem Flieger ging es von Berlin nach Porto, wo wir zwei Tage verbrachten (übrigens wie an den anderen Orten auch viel zu kurz, aber ist das im Urlaub nicht immer so?), mit dem Mietwagen für zwei weitere Tage nach Lissabon und zum Abschluss noch für eineinhalb weitere Tage an die Algarve. Bei letzterer würden wir euch einen Mietwagen ans Herz legen, denn die Orte sind hier

stärker verteilt, und besonders wenn ihr euch nach Regionen sehnt, die nicht allzu touristisch überlaufen sind, braucht ihr ein Auto. In Lissabon und Porto kommt man aber auch bestens ohne Auto aus, denn die Städte lassen sich eigentlich am schönsten zu Fuß entdecken, und mit einem zentralen Hotel oder Airbnb seid ihr mittendrin und würdet euch wohl mehr ärgern, wenn ihr euch mit dem Auto durch kleine Gässchen fädeln müsstet (wir sprechen da aus Erfahrung!). Wenn ihr also Unterkünfte und Transport geklärt habt, steht der Reise eigentlich nichts mehr im Wege. Wir nehmen euch als erstes mit nach Porto, eine idyllische und vielfach unterschätzte Foodie-Stadt und die Heimat des Portweins!

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p p o t S r rste

PORT

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ESTACAO DE SAO BENTO

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ESTACAO DE SAO BENTO

ODE PORTO

Wer die gekachelten Gebäude Portugals liebt, darf sich diesen Bahnhof nicht entgehen lassen. In Blauweiß wird hier die Geschichte der Stadt erzählt.

Noch vor einigen Jahren war die Innenstadt Portos kein einladender Ort, wie uns die langjährige Bewohnerin und Bloggerin Paula (Interview auf der nächsten Seite) verrät. Inzwischen sieht das zum Glück ganz anders aus, und in Porto treffen nostalgischer bis leicht heruntergekommener Charme auf ganz viel pulsierende Lebensfreude. Hier scheint zu jeder Tages- und Nachtzeit etwas los zu sein, und trotzdem braucht es nur ein paar Schritte abseits der belebtesten Straßen, um dem Trubel zu entkommen und seine ganz eigenen kleinen Oasen zu entdecken.

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FLUSSPROMENADE

Gerade morgens, wenn es hier noch ruhig ist und die Stadt so langsam erwacht, lässt es sich am Douro wunderbar flanieren!

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Hier sind einige unserer liebsten Orte in Porto!

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O LIVRARIA LELLO

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ODE PORTO WINE HOUSE

Zum Slow-Food-Menü gibt es hier tollen Service des fachkundigen Personals sowie einen atemberaubenden Blick auf den Duoro-Fluss und die Portweinkeller auf der gegenüberliegenden Seite. 3

LIVRARIA LELLO

Bekannt als eine der schönsten Buchhandlungen der Welt mit tollen Holzverkleidungen und der einzigartigen roten Treppe. Dementsprechend lang sind auch die Schlangen vor der Livraria Lello, also am besten früh morgens oder spät abends da sein. Tipp: Zu beiden Seiten finden sich mit »A Vida Portuguesa« und dem Souvenirshop der Livraria tolle Anlaufstellen für individuelle Mitbringsel.

Fotos H E R Z & B L U T

OH HEDWIG

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STRASSEN DER ALTSTADT

Hier möchten wir gar keine konkreten Straßen nennen, denn das Geflecht kleiner Gassen mit den individuellen Häusern lässt sich am besten selbst entdecken!

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t i a r t Por

PAULA & VASCO

E T WA S A U S S E R H A L B V O N P O R T O L I E G T D A S M A L E R I S C H E F O Z. H I E R T R E F F E N W I R B L O G G E R I N PA U L A U N D R E S TA UR A N T B E S I T Z E R VA S C O I M C A F É I N A.

PAULA, VIELEN DANK, DASS DU UNS HEUTE TRIFFST. KANNST DU UNS EIN WENIG ÜBER DICH ERZÄHLEN? Mein Name ist Paula, und ich lebe und arbeite als Vollzeit-Bloggerin in Porto. Auf meinem Blog Viver O Porto nehme ich meine Leser mit in meine wunderschöne Heimat und an meine liebsten Orte. Außerdem liebe ich Interview-Reihen. WO SIND WIR GERADE, UND WARUM HAST DU DIESES RESTAURANT AUSGESUCHT? Wir sind im Restaurant »Caféina«, es ist beinahe 20 Jahre alt und trotzdem noch in. Das Restaurant liegt nicht in der Innenstadt, sondern in Foz (gesprochen »Fosch«), einer der schicken Gegenden der SISTER-MAG.COM

Stadt. Es ist eines meiner liebsten Restaurants, da das Essen einfach super schmeckt und die Stimmung sehr angenehm ist. Der Besitzer Vasco hat drei oder vier Restaurants: eines für Sushi, eine Tapas-Bar und ein italienisches Restaurant. Dieses hier ist das am typischsten für Portugal. WIE, WÜRDEST DU SAGEN, HAT PORTO SICH IN DEN LETZTEN JAHREN VERÄNDERT? Porto hat sich stark verändert. Vor fünf Jahren musste man noch Angst haben, nachts alleine nach draußen zu gehen, jetzt ist das überhaupt kein Problem mehr, weil so viel los ist. Es fühlt sich an, als seien die Straßen zum Leben erwacht – mit Märkten und 166


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jungen, kreativen Menschen, die neue Unternehmen eröffnen. WAS IST FÜR DICH DAS BESTE AN PORTO? Das ist eine einfache Frage: das Meer! Gerade in Foz gibt es einen wunderschönen Strand, und man kann am Meer entlanglaufen. VASCO, HAST DU EIN LIEBLINGSGERICHT IN DEINEM RESTAURANT? Nicht wirklich, jedes Gericht hat seine Besonderheiten. Aber ich liebe die Geschichten der Speisen, die wir schon seit Jahren auf der Karte haben, in Kombination mit neuen Kompositionen. WAS GEFÄLLT DIR AN PORTO UND FOZ BESONDERS? Natürlich meine Restaurants, da esse ich jeden Tag (lacht). Aber auch die Restaurants meiner Freunde und die Gemeinschaft. Ich komme aus Porto, und es ist für mich ein ganz besonderer Ort. Die Stadt hat Persönlichkeit und ist bekannt für ihre harte Arbeit und ihre Geschichte. Auch die Nähe zum Atlantik macht sie zu etwas ganz Besonderem! Und obwohl die Stadt immer internationaler wird, sind die traditionelle Küche und Traditionen immer noch präsent. Fotos H E R Z& B L U T

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t i a r t Por

INES & FERREIRA

L A N G E W U R D E F E R R E I R A V O N D O N A A N T ÓN I A F E R R E I R A G E F Ü H R T, D I E D A S U N T E RNEHMEN MASSGEBLICH PRÄGTE – UND DAS A L S F R A U –, I N E I N E R Z E I T, I N D E R S I E D E N P O R T W E I N- M A R K T R E V O L U T I O N I E R T E.

INES, VIELEN DANK, DASS DU UNS HEUTE DIE FERREIRA-PORTWEINKELLER ZEIGST. ERZÄHL UNS DOCH ETWAS ÜBER FERREIRA. Ferreira ist einer der ältesten Portweinkeller der Douro-Gegend und produziert bereits seit 1751 Portweine, die in Porto reifen. Das Besondere ist auch die einzigartige Unternehmensgeschichte. Während des 19. Jahrhunderts wurde der Weinbetrieb von Dona Antónia Ferreira geführt, die das Unternehmen maßgeblich prägte – und das als Frau – in einer Zeit, in der sie den Portwein-Markt revolutionierte. Wegen ihrer starken Unterstützung der Farmer und Weinbauern der Gegend wurde die junge Witwe auch liebevoll »Ferreirinha« genannt. SISTER-MAG.COM

WAS GENAU IST DIE DOURO-GEGEND UND WAS MACHT SIE AUS? Das Douro-Tal im Nordwesten Portugals ist nicht nur die Heimat des Portweins, sondern auch der einzige Ort, an dem er angebaut werden darf. Die großen Portweinkeller, in denen die Weine reifen und gelagert werden, befinden sich in Vila Nova de Gaia, gegenüber von Porto am Douro-Fluss.

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MEER Fotos O H H E D W I G

U N S E R G R Ö S S T E S P O R T W E I N FA S S FA S S T G A N Z E 72.873 L I T E R!

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tet, dass die Gärung nach etwa drei Tagen durch eine Temperaturerhöhung unterbrochen wird. Dadurch enthält der Süßwein etwa 100 Gramm Zucker pro Liter, und sein Alkoholgehalt liegt bei etwa 20%. Und auch die Holzfässer, in denen der Portwein reift, beeinflussen die Aromen und den Alterungsprozess der Weine.

WAS KANN MAN BEI EINER TOUR DURCH DIE PORTWEINKELLER ALLES ENTDECKEN? Interessant ist, dass unsere Keller immer noch aktiv sind. Hier reift also tatsächlich Portwein heran, und das seit mindestens drei Jahren. Auch bei der Ernte bleiben wir unserer Tradition treu, sie wird immer noch per Hand gemacht. In den Kellern erlebt ihr nicht nur die Geschichte von Ferreira, sondern seht auch einige unserer ältesten und größten Fässer – das riesigste fasst sogar 72.873 Liter!

HIER ERFAHRT IHR NOCH MEHR ÜBER DIE FERREIRA-WEINKELLER

WAS MACHT DEN PORTWEIN SO BESONDERS, UND WIE WIRD ER PRODUZIERT? Die Weintrauben des Portweins werden an den Schieferhängen der Douro-Region geerntet, von Männern und Frauen zu Most gestampft und der Gärung überlassen. Und jetzt kommt die Besonderheit: Die Fermentierung wird nicht abgeschlossen. Das bedeu-

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p p o t S r e t i e Zw

LISSA BON

MANTEIGARIA CAFÉ LISBOA

B A WINE B AR TIME OUT MARKET

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BA WINE BAR

Eine kulinarische Reise erwartete uns in der »BA Wine Bar« mitten in Lissabons Altstadt. Wir entdeckten die verschiedenen Weinregionen Portugals, allen voran natürlich das Douro-Tal, aus welchem der Portwein stammt – und das alles in der entspannten und freundlichen Atmosphäre der kleinen Bar.

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TIME OUT MARKET

Ihr habt nicht viel Zeit und wollt nur an einem Ort in Lissabon etwas essen? Auf dem Time Out Market kommen die besten Köche und beliebtesten Küchen der Stadt zusammen!

Fotos H E R Z & B L U T

OH HEDWIG

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mit der ursprünglich aus Bosnien stammenden Bloggerin Sanda darüber gesprochen, was sie an ihrer neuen Heimat so liebt. Wir haben uns durch die süßesten Pasteis de Nata und die ausgefallensten Sardinen gekostet und teilen hier mit euch unsere liebsten Tipps! 3

MANTEIGARIA MIT PASTEIS DE NATA

Wer in Lissabon (oder allgemein Portugal) ist, darf sich die süßen Pasteten Pasteis de Nata nicht entgehen lassen. Unsere liebsten haben wir in der kleinen Manufaktur »Manteigaria« gefunden.

Außerdem: Lasst euch eine Fado-Performance und eine der Miradouros, der Aussichtsplattformen, nicht entgehen!

Was die portugiesische Hauptstadt so besonders macht? Zuerst fällt mir da das Licht ein. Die Sonne ist irgendwie heller, irgendwie noch strahlender und erleuchtet die gekachelten und pastellfarbenen Häuser, die kopfsteingepflasterten Hügel, die allseits bekannten gelben Straßenbahnen und natürlich die Wasserfront, an der es sich ganz gemütlich entlang flanieren lässt. Und Lissabon kann noch so viel mehr. Wir haben 173

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CAFÉ LISBOA

Einer der bekanntesten und erfolgreichsten jungen Chefs des Landes ist José Avillez. Mit dem »Café Lisboa« hat er einen köstlichen Ort der Begegnung für Touristen wie Einheimische geschaffen!

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t i m n o b a s s i L SANDA D I E L I E B E H AT B L O G G E R I N S A N D A (LITTLE UPSIDE DOWN CAKE ) NACH L I S S A B O N G E F Ü H R T. H E U T E I S T E S S E I T Ü B E R Z E H N J A H R E N I H R E H E IM AT, U N D S I E Z E I G T U N S E I N I G E I H R E R L I E B S T E N S P O T S!

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e t s b e i l s a d SanFoodspots 2

CENTENÁRIA

In der »Peixaria Centenária« finden Liebhaber wie Laien den richtigen Fisch. Das junge Team erweckt diese Tradition Portugals zu neuem Leben!

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HELLO KRISTOF

Magazine, Design und dazu noch leckere Kuchen und Eiskaffee – diese drei Komponenten verbindet das Café »Hello Kristof« und etabliert sich daher als echter Stammplatz für Work Meetings und Coffee Dates bei den Locals. 3

COPENHAGEN COFFEE HUB

Gegründet von zwei dänischen Schwestern, wirkt das »Copenhagen Coffee Lab« wie eine willkommene Abkühlung in den Gassen Lissabons. Fotos H E R Z& B L U T

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n e n i d r a S Shops

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Dass Lissabon eine Stadt am Wasser ist, merkt man spätestens an den zahlreichen Fischgeschäften und Restaurants. Mindestens so traditionell sind auch die Dosensardinen in Portugal, welche dank ihrer wunderschönen und kreativen Verpackungen auch ein tolles Souvenir abgeben. Die größte Auswahl an bunten Dosen findet sich wohl in der »Loja das Conservas«, die die Produkte aller offiziellen Konservenproduzenten Portugals vertreibt.

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ALGARVE

Dr

Fotos O H H E D W I G

Für unseren letzten Stopp in Portugal sind wir ganz im Süden des Landes angekommen und entdecken hier noch einmal eine ganz neue Region – auch kulinarisch! Schon bei einer Fahrt entlang der Algarve, der Südküste Portugals, kommt Urlaubsstimmung auf. Immer wieder schweift der Blick übers Meer, auch die Berge um Monchique oder Tavira bieten atemberaubende Blicke. Auch in der Küche der Region kommt diese entspannte, sommerliche Stimmung zum Vorschein.

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Über fünf Jahrhunderte stand die Region unter arabischer Besetzung, diese Einflüsse zeigen sich auch heute noch in der Architektur und eben auch der Küche. Diese ist leichter als in anderen Regionen Portugals, mit vielen frischen Zutaten, Obst und Gemüse. Dabei ist die Algarve trotzdem extrem vielseitig. In kleinen Orten an 178


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der Küste oder in den Bergen probierten wir traditionelle Gerichte wie Chicken Piri Piri oder eingelegte Karotten. In den Sterne-Restaurants »Ocean« und der Vila Joya gab es dagegen Menüs, die die Traditionen kreativ und modern interpretierten. Und immer wieder stellten wir fest: Die Algarve ist viel mehr als eine von Touristen überschwemmte Urlaubsregion, wenn man an den richtigen Orten sucht!

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HANS NEUNER D E R C H E F K O C H D E S S T E R N E R E S TA U-

R A N T S » O C E A N« E R Z Ä H LT U N S V O N K UL I N A R I S C H E N L I E B L I N G E N U N D WA S E R A N D E R A L G A R V E S O L I E B T.

VIELEN DANK, DASS DU UNS HEUTE IM RESTAURANT »OCEAN« BEGRÜSST. STELL DICH DOCH EINMAL KURZ VOR.

WIE SIEHT EIN TYPISCHER TAG FÜR EINEN ZWEI-STERNE-KOCH AUS?

Mein Name ist Hans Neuner, ich bin vor neun Jahren an die Algarve gekommen und habe hier ein kleines Fine-Dining-Restaurant eröffnet. Mittlerweile hat das »Ocean« zwei Sterne – ein tolles Team, tolles Restaurant und vor allem eine tolle Küche! WAS MACHT DAS »OCEAN« AUS?

Ganz klar – und der Name verrät es auch schon: Seafood! Hier findet sich alles, was aus dem Meer kommt. Das bietet sich an, denn Portugal hat wahnsinnig tollen Fisch, mit den besten der Welt, und deshalb ist das auch unser Schwerpunkt.

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Typischer Tagesablauf ist schwierig, das kommt immer ganz darauf an, wie der Tag verläuft (lacht). Normalerweise komme ich morgens hier an, checke die Reservierungen für den Tag und natürlich, ob die ganze Ware da ist. Danach schaue ich, dass alle meine Mitarbeiter wissen, was sie zu tun haben. Natürlich gehört es auch zu meinen Aufgaben, immer wieder neue Gerichte zu erfinden. WIE FUNKTIONIERT DIE AUSWAHL DER PRODUKTE? Da legen wir natürlich großen Wert auf Qualität. Etwa 60 bis 70% unserer Produkte kommen aus eigenem Anbau und das meiste andere – bis auf spezielle Aus-

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nahmen – aus Portugal. Portugiesisch ist also unser Wein, unsere Produkte und teils sogar das Geschirr. Dieses Landestypische ist auch eines unserer Merkmale gegenüber anderer Restaurants. SIND DIE GERICHTE ALSO AUCH ALLE TYPISCH PORTUGIESISCH? Nein, wir haben auch viele internationale Einflüsse – zum Beispiel asiatische in unseren Gerichten. Regional bedeutet für uns nicht, das wir nur portugiesische Speisen servieren, sondern dass die Produkte alle in Portugal produziert werden können – also zum Beispiel auch die Limetten für asiatische Gerichte. Die kommen von einem Freund, der eine Fotos H E R Z& B L U T

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Zitrusfarm in Alentejo betreibt. WIE VERBRINGST DU GERNE DEINE FREIZEIT AN DER ALGARVE? Für einen Koch ist es natürlich wichtig, viel essen zu gehen, damit man weiß, was so abgeht. Da gehe ich aber auch gerne in ganz normale, bodenständige Restaurants. Das ist für mich dann echte Entspannung und vor allem Spaß, etwa in einer lokalen Tasca oder einem Seafood-Laden direkt am Wasser.

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w e i v r e t n I

VILA JOYA VIEL MEHR ALS EIN HOTEL – EINEN ORT DES GLÜCKS UND DES GENUSSES FÜHRT DIE GEBÜRTIGE MÜNCHNERIN J O Y J U N G M I T D E R V I L A J O YA I N E C HT E R FA M I L I E N T R A D T I O N. U N S E R Z Ä H LT SIE DIE BESONDERE GESCHICHTE DES H A U S E S.

ERZÄHL UNS DOCH ERST EINMAL, WO WIR HIER SIND. WAS IST DIESER WUNDERSCHÖNE ORT? Wir sind hier genau in der Mitte der Algarve, in der Vila Joya. Es ist ein Familienhaus in der zweiten Generation, das meine Mutter Ende der 70er Jahre gestartet hat. Meine Eltern haben ursprünglich nach einem Familienhaus für uns gesucht und schließlich ein zu 80% fertig gebautes Haus direkt am Meer gefunden – ohne Wasser oder Strom. Sie haben es fertig gebaut mit dem Ziel, die Sommer hier zu verbringen. Damals wurde noch mit LKWs Wasser für die Badewannen angeliefert. Schnell wurden meiner Mutter die vielen

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Zimmer für uns fünf viel zu groß, und sie entschloss sich, als Interior-Designerin ein kleines Hotel zu starten. Und so haben wir 1982 die Vila Joya mit 17 Zimmern eröffnet.

runter an die Algarve gekommen und habe angefangen, das Haus zu leiten. Und immer noch gilt: Die Vila Joya ist ein Home, kein Hotel. Unsere Gäste sollen hier ankommen können.

WAS MACHT DIE VILA JOYA IM VERGLEICH ZU ANDEREN HOTELS SO BESONDERS?

WIE GENAU SETZT IHR DAS UM?

Ich glaube, gerade dadurch, dass meine Mutter keine Hotellerie-Erfahrung hatte, hat sie einen ganz individuellen Touch hereingebracht. Das spürt man auch heute noch. Auch wenn meine Mutter inzwischen verstorben ist, bleibt sie die Seele dieses Hauses. Außerdem spielen Kunst und Design eine große Rolle: Wir arbeiten viel mit portugiesischen Künstlern zusammen und verkaufen eigentlich alles, was wir haben, auch an unsere Gäste. WIE BIST DU ZUR LEITUNG DER VILA JOYA GEKOMMEN? Nach dem Tod meiner Mutter 1997 war ich dafür noch etwas zu jung, bin dann allerdings 2004

Zum Beispiel fallen viele Formalitäten eines typischen Hotels, wie die Formulare beim Checkin, hier weg. Unsere Gäste sind für uns Freunde, die zu Besuch kommen, und so kümmern wir uns auch um sie. WAS FÜR EINE ROLLE SPIELT DAS ESSEN IN DER VILA JOYA? Das ist schon von Anfang an ein wichtiger Fokus, ein gutes Restaurant gehörte für meine Mutter einfach dazu. Wir hatten immer österreichische Chefs, seit 1991 ist das Dieter Koschina. Er hat hier '95 den ersten Stern erkocht, vier Jahre später folgte der zweite. Das Tolle an Koschina ist seine unheimliche Kreativität, daher ändern wir unser Menü auch jeden Tag. Das hat auch den

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Vorteil, dass unsere Hausgäste sich täglich auf etwas Neues freuen können, denn viele von ihnen kommen hauptsächlich wegen des Essens. WAS KANNST DU UNS ÜBER DIE ZIMMER DER VILA JOYA ERZÄHLEN? Jedes Zimmer ist anders, da sie eben nicht als Hotel gebaut wurden. Alle haben den Blick aufs Meer, aber verschiedene Größen und Kategorien. Viele unserer Stammgäste wissen dann schon ganz genau, wo sie hinwollen. WIE UNTERSCHEIDET SICH DIE VILA JOYA VOM REST DER ALGARVE? Viele unserer Gäste sehen uns als kleines Paradies, als eine Zuflucht vor dem Tourismus, SISTER-MAG.COM

und verlassen das Haus während ihres Aufenthalts kaum. Mit köstlichem Essen, Strandspaziergängen, unserem Spa und den atemberaubenden Blicken aufs Meer kann man es sich hier auch problemlos gut gehen lassen.

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JEDES ZIMMER IST A N D E R S, D A S I E EBEN NICHT ALS HOTEL GEBAUT W U R D E N. A L L E H ABEN DEN BLICK A U F S M E E R, A B E R VERSCHIEDENE G R Ö S S E N U N D K AT E G O R I E N.

Fotos F R A N Z I E F L I E G T

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e r o l p x E

MONCHIQUE W I R E N T D E C K E N D I E A N D E R E S E IT E D E R A L G A R V E I N D E N B E R G E N. H I E R T R E F F E N W I R A LY S O N U N D D AV E VOM ALGARVE BLOG , DIE UNS IHRE WA H L H E I M AT Z E I G E N. SISTER-MAG.COM

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VIELEN DANK, DASS IHR UNS HEUTE EURE ALGARVE ZEIGT. WIE SEID IHR DENN EIGENTLICH HIERHERGEKOMMEN? Früher kamen wir immer zum Urlaub hierher und liebten es einfach. Vor fünf Jahren haben wir dann unsere Jobs in England verlassen und leben nun als Fotograf und Künstlerin an der Algarve. Für uns war das wirklich ein Traum, der so in Erfüllung ging. Um unsere Erfahrungen hier mit Freunden zu teilen, gründeten wir einen Blog, der inzwischen ziemlich gewachsen ist und uns großen Spaß macht!

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sehr traditionell und gibt euch einen Eindruck, wie das Leben an der Algarve aussehen kann. Und nicht zu vergessen: Das Essen hier ist köstlich und hausgemacht! WELCHES GERICHT DARF MAN HIER NICHT VERPASSEN? Ganz einfach: Piri Piri Chicken. Das ist ein sehr beliebtes Gericht an der Algarve. Das Hühnchen ist in einer scharfen Marinade eingelegt und wird meist mit Kartoffeln und Salat serviert. Das dürft ihr euch hier nicht entgehen lassen!

WAS IST DAS BESONDERE AND EUREM BLOG? Uns ist wichtig, dass wir ihn sehr persönlich halten. Wir besuchen Orte wie Monchique hier und schreiben dann darüber. So geben wir unseren Lesern einen Eindruck, was es wirklich bedeutet, an der Algarve zu leben. Das können auch mal Probleme oder Schwierigkeiten sein. WIESO HABT IHR EUCH ENTSCHIEDEN, UNS DIESEN ORT ZU ZEIGEN? Monchique ist beinahe der höchste Punkt an der Algarve, was wunderschöne Ausblicke garantiert. Außerdem ist es 187

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i n a t i o n HE z s N a I S O SLU F FTBALL

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Nachdem auf unserem neuen Cover einige Heißluftballons umherschweben, mussten wir dieses Thema in unserer Sektion »Himmel & Meer« natürlich auch aufnehmen. Wusstet ihr, dass der erste Heißluftballon im Jahr 1783 von den Gebrüdern Montgolfier erfunden wurde? Der erste Ballon stieg im französischen Annonay bei Lyon über dem Marktplatz in den Himmel. Daher sind die wunderschönen historischen Stiche und Zeichnungen auch durchaus gerechtfertigt. Die Hülle war damals aus leinenverstärktem Papier gefertigt und das Heizmaterial bestand aus Stroh und Schafwolle – damals handelte es sich mit dem offenen Feuer im Korb also um ein wirklich gefährliches Abenteuer. Jedoch gingen die beiden Brüder auch noch davon aus, dass nicht die heiße Luft, sondern der Rauch den Ballon in die Höhe brachte. Die richtige Theorie verstand erst der Physikprofessor Jacques Charles, der 1783 mit einem gummierten Seidenballon (auch »Charlière« genannt) reüssierte. Die Geschichte der Ballons wird bis heute weitergeschrieben: Napoleon nutzte Ballons im Krieg, um Schlachtfelder besser übersehen zu können und auch in folgenden Kriegen wie im amerikanischen Bürgerkrieg oder Deutsch-Französischen Krieg kamen sie immer wieder zum Einsatz. Heute sind die Hüllen eher aus Polyethan, beschichtetem Nylon, und nur die geflochtenen Weidenkörbe sind dem historischen Vorbild treu geblieben. Fliegende Ballons üben nicht nur auf Kinder eine atemberaubende Faszination aus, sondern sind im Social Web ein häufig gefundes Designthema (Sind Ballons etwa die neuen Eulen?!). Getreu dem #sisterMAGhandmade Anspruch haben wir für euch einige visuelle Inspirationen und DIYs zusammengetragen.

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Viel Spaß

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e c a p S e v i t D . I .Y. K at e s C r e a How to make a giant papier-mâaché hot air balloon

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NMr.o1n g o l f i è r e s von Kates Creative Space

M AT E R I A L

Riesenballon

Pinsel

Papier Weiße Farbe (Zeitungspapier & Seil weißes Papier) kleines Mehl, Körbchen (z.B. Tapetenkleister Blumenhandel) oder Bastelkleber Draht oder Kordel Step-By-Step Bilder auf Kates Blog ANLEITUNG

1. Riesenballon aufblasen und auf einem Eimer oder Gefäß platzieren. Zeitungspapier in lange Streifen reißen. 2. Leim-Mischung herstellen (z.B. 2:1 Bastelkleber/Tapetenkleister und Wasser oder 1:1 mit Mehl und Wasser). 3. Streifen in die Leimmischung eintauchen (es wird sehr klebrig!), überschüssigen Leim entfernen und den Ballon komplett belegen. Erste Schicht trocknen lassen. Procedere mindestens 3-4 mal wiederholen. Aus dem Ballon Luft entweichen lassen und auslösen (für besseres Herauslösen, Ballon vor dem Procedere mit Speiseöl leicht einfetten).

4. Ballon weiß streichen (mgl.weise sind dafür zwei Lagen erforderlich) 5. Für die Dekoration kann man alte Briefumschläge googlen, ausdrucken & leicht zerknittern. Hinzu kommen Stofffetzen, Knöpfe und Ähnliches. 6. Entlang einer kleinen Schüssel am unteren Rand die Öffnung einzeichnen und mit dem Cutter begradigen. Kordel entlang des Rands kleben. 7. Mithilfe einer Ahle ein kleines Loch in den Ballon machen (zur Aufhängung) und Strick durchfädeln. 8. Das kleine Körbchen mithilfe von Kordel oder Draht befestigen. 9. Die 100kg-Gewichte sind kleine Teebeutel mit gestempelten Zahlen.

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ND re.c2o r a t i o n

Idea: Hot Air Balloon Baby Shower (1) von peace of cake

e k a C f o e c Pe a Party In Blau & Rot

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Von Mariana aus Porto (passend zu unserem umfangreichen Portugal-Feature in dieser Ausgabe) stammen die Inspirationen für dieses kleine Ballon-Buffet. Die Torte ist mit Fondant überzogen und der kleine Heißluftballon wird durch Stäbchen gehalten. Das Thema zieht sich im BuffetDesign durch - von den Cake-Pops bishin zu den Keksen.

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NrH.o3t A i r

Balloon Cake

von Jessica Harris Cake Design

s i r r a H a c i Jess n g i s e D e k Ca

PA R T Y

Fotos: Jamie Zanotti

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Wie plant man eigentlich e i n e To r t e ?

Jessica Harris erklärt auf ihrem Blog, wie sie diese wundervolle Torte geplant hat: »Ich habe die Torte mithilfe vom Programm Autocad geplant. Nach Messung von Umfang und Höhe der Torte, skalierte ich die Vorlage auf Originalgröße, sodass ich alle Teile ausschneiden konnte und diese als Schablone nutzen konnte.« Wer wissen möchte, wie man solche Kuchen macht, kann auch ihre Craftsy Klassen im Internet mitmachen.

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Ein Gewinnerwochenende in

mit dem neuen

Köln

Ford KA+

Toni und Thea brachen im März zu einem ganz besonderen Wochenende nach Köln auf. Gemeinsam mit Gewinnerin Kathrin vom Blog »Innenleben Design«, die beim sisterMAG-Gewinnspiel der Contentstrecke »Minimaler Einsatz, maximaler Output« mitgemacht hatte, und der Intertior-Expertin Ricarda von 23QM Stil , erkundeten sie die Metropole am Rhein.

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Programm Freitag

12.00 Eintreffen in Köln 14.00 Bummel durch das Belgische Viertel mit vielen schönen Läden z.B. Schee Granit

16.00 Kaffee und Kuchen bei Törtchen Törtchen 19.00 Abendessen in Kölner Brauhaus der Gebrüder Päffgen

und

How we live Bergisches Land Törtchen Törtchen Millowitschtheater Belgische Viertel Samstag 09.30 Frühstück im Bastians 13.00 Start mit dem FordKA+ Richtung Bergisches Land 20.00 Theaterbesuch „Et hätt noch immer jot jejange“ 197

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e s s i n b e l r E Kathrins Die E-Mail mit dem Betreff »Glückspilz« ließ mich aufhorchen, sollte ich tatsächlich etwas gewonnen haben? Zuerst dachte ich an Spam, aber als ich dann weiterlas und die E-Mail tatsächlich aus dem sisterMAG-Office kam, war ich total aus dem Häuschen! Ich hatte tatsächlich ein Wochenende in Köln mit sisterMAG, Ricarda von 23QM Stil und dem neuen Ford KA+ gewonnen.

Wahnsinn!!!

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Freitag Am Freitag bin ich angereist und wurde von Thea und Toni mit dem knallblauen FordKA+ am Bahnhof abgeholt. Zum Mittagessen haben wir uns mit Ricarda getroffen und gleich danach ging es ins belgische Viertel zum Shoppen. Es war toll endlich mal wieder durch all die fabelhaften Läden zu schlendern.

Am späten Nachmittag noch schnell zu »Törtchen Törtchen« – das musste einfach sein – und dann abends ins zünftige Kölner Brauhaus der Gebrüder Päffgen. 199

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Samstag Samstags bin ich dann selbst mit dem Ford KA+ ins MAKK (Museum fĂźr angewandte Kunst) gestartet. Nach einer kurzen UmgewĂśhnungszeit (ich fahre seit August Automatik) habe ich sogar das Einparken gemeistert. Nach dem Besuch im MAKK sind wir mit dem kleinen blauen Flitzer ins Bergische gestartet.

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Die Fahrt über die Autobahn war super und auch bei der Weiterfahrt über Land habe ich mich hinter dem Steuer des KA+ sicher gefühlt.

Wieder in Köln angekommen, besuchten wir noch DIE Frühstückslocation von Poldi - das »Zeit für Brot« – und waren so bestens gestärkt, um uns am Abend ein typisch kölsches Theaterstück im Millowitsch-Theater anzusehen: »Et hätt noch immer jot jejange!« Der krönende Abschluss eines fabelhaften Wochenendes! Vielen, vielen Dank dafür!

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IMPRESSUM SISTERMAG – JOURNAL FÜR DIE DIGITALE DAME w w w. s i st e r - m a g . co m Chefredaktion

Theresa Neubauer

Operations

Christina Rücker, Sophie Siekmann, Franziska Winterling

Fashion

Eva-Maria Neubauer (Fashion Dir.)

Design Haare und Make-Up Illustration

Theresa Neubauer (Art Dir.), Marie Darme, Lale Tütüncübaşı, Songie Yoon

Aennikin, Tina Fischbach, Patricia Heck Jackie Diedam, Ana Melo, Beth Walrond

Redakteure (Text)

Dr. Sven Titz, Robert Eberhardt, Dr. Michael Neubauer, Franziska Winterling, Sophie Siekmann, Julia Vasiljeva, Marie Pfaff, Christina Rücker, Alex Kords

Redakteure (Foto)

Saskia Bauermeister, Jules Villbrandt, Immo Fuchs, Amanda Dahms, Claudia Gödke, Timo Roth

Redakteure (Food)

Magdalena Muttenthaler

Video

Lale Tütüncübaşı

Übersetzung

Alexander Kords, Christian Naethler, Tanja Timmer, Franziska Winterling

Endkorrektur

Antje Ritter, Alexander Kords, Christian Naethler, Dr. Michael Neubauer, Stefanie Kiessling

sisterMAG erscheint alle zwei Monate in der Carry-On Publishing GmbH, Gustav-Meyer-Allee 25, 13355 Berlin, Deutschland. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Für unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Die Carry-On Publishing GmbH übernimmt keinerlei Garantie und Haftung für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Kontakt: mail@sister-mag.com Geschäftsführung

Antonia Sutter, Theresa Neubauer, Alex Sutter

Vermarktung

Alex Sutter (Sales Dir.)

Marketing

SISTER-MAG.COM

Antonia Sutter (Marketing Dir.)

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OUTLOOK

SI ST ER M AG 30 SE KT IO N 1

Grün & Orange

ON LI NE EN DE JU NI


Bis bald!


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