sisterMAG 30 – Glamour & Koralle – Sektion 1

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»Die wahre Lebenskunst besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen.«

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GLAMOUR

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KORALLE

Hallo Sommer und Hallo neue sisterMAG Farbkombination, heißt es in dieser Ausgabe. Und während wir uns in Grün und Orangetönen verlieren, gibt es es noch etwas anderes zu bemerken: das ist bereits die 30. Ausgabe des sisterMAGs! Diesen »runden Geburtstag« zelebrieren wir bereits auf unserem C ­over mit prächtigen Schmuckstücken aus den Philippinen an den Gründerinnen des Online Jewelry Shops »VERA ­Moments«, Valerie und Vanessa. Außerdem nutzen wir die Gelegenheit euch in dieser Ausgabe (freut euch auf Sektion 3!) das ­sisterMAG Team in einem Shooting genauer vorzustellen. Dafür sind wir in Kleider mit nostalgischen Reiseillustrationen geschlüpft, von San Sebastian bis Florenz. Und das Thema Reise spiegelt sich nicht nur auf unseren Outfits wider, sondern zieht sich auch durch diese Sektion, welche mit dem Titel »Koralle und Spanischer Sandstein« ja bereits auf exotische Inseln und friedliche Finkas einlädt. Und was gibt es im Sommer auch schöneres, als neue Orte zu entdecken, Erinnerungen zu sammeln und festzuhalten? Das dachte sich auch unser Partner Canon mit dem Hashtag #liveforthestory, welcher uns und vier Influencerinnen mit der Kompaktkamera Canon EOS M10 durch eine Redaktionswoche, auf Flohmärkte, in Cafés, nach Jerusalem, Mallorca, New York und sogar bis nach LA begleitet hat. Los Angeles, die Stadt der Engel, ist auch ein großes Thema in der Serie GLOW, die wir euch gemeinsam mit unserem Partner Netflix vorstellen möchten. Dafür haben wir das Lebensgefühl 3

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der 80er und Wrestling als Frauensport genauer unter die Lupe genommen und mit inspirierenden und toughen Frauen aus Musik und Sport gesprochen. Klingt nach einer verrückten Mischung? Ist es wohl auch, ergibt aber eine spannende und sehr witzige Feel Good Serie, die auch Daheimgebliebenen etwas kalifornische Sonne schickt.

Wenn ihr euch doch eher Entspannung wünscht, kommt natürlich kein Urlaub ohne ein gutes Buch aus, weshalb wir euch unsere liebsten Reiseromane vorstellen, von echten Klassikern bis zu Neuentdeckungen! Und auch gut gekleidet möchte man in der Sommersonne ja sein, deshalb haben wir passend zu Koralle und Palmen die schönsten Badesachen, Kleider und Accessoires für euch gefunden.

Ihr habt euren Sommerurlaub bereits gebucht und freut euch auf Strand und Meer? Wie wäre es denn, dieses Mal etwas Neues zu lernen, wie zum Beispiel tauchen? Wir haben Tipps für absolute Neulinge gesammelt und beantworten die Frage: Wie wird man eigentlich Taucher? Wenn euch eher nach Berglandschaft und Gestein ist als nach Strand und Meer, hätten wir da auch ein Reiseziel im Blick: das spanische Ronda, von welchem Autorin und Bloggerin Julia Schattauer diesmal berichtet.

Dann gibt es eigentlich nur noch ein Problem: wenn der Urlaub wieder viel zu schnell vorbei ist. Wie wäre es denn dann mit einer etwas längeren Auszeit, zum Beispiel einem Sabbatical? Warum das genau das richtige für euch sein könnte und was es alles zu beachten gibt, verraten wir ebenfalls in dieser Ausgabe! Egal ob zuhause oder am Strand, als kleine Alltagsflucht oder Inspiration für große Trips - wir wünschen euch ganz viel Spaß mit dem neuen, dreißigsten sisterMAG und einen wundervollen Sommer!

Euer sisterMAG Team

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GLAMOUR

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KORALLE

B L E I B I N K O N TA K T

FOLGT UNS!

Folge unseren Farbengeschichten, den t채glichen Neuigkeiten aus dem sisterMAG-B체ro einfach 체ber Instagram! Du findest Inhalte aus dem Magazin, viele Behind-The-Scenes und Snapshots unserer Kontributoren. Zudem nat체rlich Gewinnspiele, Einladungen und andere exklusive Aktionen auf Instagram unter @SISTER_MAG

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INHALTSVERZEICHNIS 30 SEKTION 1 03 09

S E I T E 30 EDITORIAL KONTRIBUTORENVERZEICHNIS & TEAMÜBERSICHT

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PRODUKTCOLLAGE »KORALLE«

SISTERMAG DIY Korallenfarbige Mini Tassel als Anhänger

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KORALLE – DIE LUNGE DES

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PLANETEN Wir untersuchen das Thema unserer Ausgabe und erforschen die Bewandnis von Korallenriffen WIE ICH DIE FOTOGRAFIE LIEBEN LERNTE Chefredakteurin Thea Neubauer über die Lust und den Frust beim Fotografieren A WEEK IN PICTURES Die kompakte Kamera Canon EOS M10 begleitet das sisterMAG Team eine Woche durch den Redaktionsalltag. Was wir erlebten in sieben Bildern

#LIVEFORTHESTORY Vier Bloggerinnen berichten von ihren Erfahrungen mit der Canon EOS M10, teilen ihre Fotografiegeschichte und die besten Foto-Momente

KORALLE

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TO-BE-REMEMBERED

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DER TRAUM VOM TIEFTAUCHEN Wir erkunden gemeinsam mit Christian Näthler und Fotografin Alice Williamson die schönsten Fleckchen unter dem Wasser TAUCHEN LERNEN Wo fange ich an? Was muss ich tun?

GL AMOUR

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BACK TO THE 80S

L.A. UND SEIN MOMENT Wir erkunden L.A. in den 80er-Jahren: Mode, Musik, Lifestyle und mehr

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108 BERLIN IN DEN 80ERN: DER

DSCHUNGEL Wir sprechen mit Bibo Loebnau über die 80er-Jahre in Berlin und ihre Erlebniss im angesagten Club »Dschungel« im Berliner Westen


#30 S E I T E 106

116 STARKE SERIEN. STARKE FRAU

EN. STARKE MUSIK Drei Interviews porträtieren Frauen, die sich in einem Männer-Metier behaupten:

Sandra – Frontfrau den Guano Apes

Elli – Crossfit Sportlerin

Kati – American Football Spielerin

136 DIE NEUE SERIE VON NETFLIX:

GLOW Alles über das neue Serienhighlight von Streaming Anbieter Netflix: der Plot, Cast und die wichtigsten Protagonnistinnen

152 DAS MODERNE SABBATICAL

Warum immer mehr junge Menschen eine Auszeit vom Job suchen und wie ein Sabbatical sinnvoll vor-

Reisebericht über die dramatische Stadt in Spanien

174 REISEROMANE

Vanessa Remoquillo & Valerie Remoquillo-Jenni Evi Neubauer

Die besten Romane für deinen Sommerurlaub Unsere Cover-Models Valerie und Vanessa vom Schmuck-Shop VERA im Gespräch: Über philippinischen Schmuck, ihre Mission und das Handwerk

192 IMPRESSUM SISTER-MAG.COM

Patricia Heck

OUTFIT

182 INTERVIEW ONLINESHOP VERA

MAKEUP & HAIR MODELS

164 RONDA

FOTOS Cristopher Santos

bereitet werden kann

DAS COVER

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GLAMOUR

MARKETING & ADMIN

TONI Marketing & Finance

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KORALLE

PA R T N E R S

ALEX Vermarktung

ANDREA Administration

K R E AT I O N

O P E R AT I O N S

THEA Chefredaktion & Design

SOPHIE LALE

Content Management

Video & Design

CHRISTINA Content Management

MARIE Design & Kreation

SONGIE Design

FRANZISKA EVI

MEDEINE

Fashion

Video & Kreation

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Content Management

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KONTRIBUTOREN TEXT

TEXT

Christian Naethler @iamvolta

Jules Villbrandt herzundblut.com

Martina Klaric @buchberuehrung

Vicky Heiler bikinisandpassports.com

Julia Schattauer bezirzt.de

Verena Frei-Kömmerlin frei-style.com

Dr. Johanna Disselhoff drjohannadisselhoff.de

sisterMAG Team

LEKTORAT Alex Kords kords.net Christian Naethler @iamvolta Dr. Michael Neubauer Stefanie Kießling @kiesslingS

Dani Herold @dani_naana

ÜBERSETZUNG Tanja Timmer @tanjastweets

HAIR & MAKEUP Patricia Heck patriciaheck.de

Alex Kords kords.net Christian Naethler @iamvolta Franziska Winterling @franziefliegt

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STYLING Evi Neubauer pinterest.com/evin


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FOTO & VIDEO

ILLUSTRATION

Alice Williamson @designedbyalice.co.uk

Lale Tütüncübaşı @lale.yla

Jiho Lee @jiho_calli

Ian Siepmann Baum ian-baum.format.com

Patrick Beser patrickbeser.com

Julia Schattauer bezirzt.de

Harry Weber harry-weber.com

Elisabeth Deim www.elisabethdeim.com

Atilla Türkmen Jana Knorr

Daniel Cramer danielcramer.com

Unsere Partner-Features erkennt ihr am Logo auf der rechten Seite. Wir danken unseren Partnern sehr herzlich, denn ohne sie wäre diese Ausgabe nicht möglich gewesen!

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e g i b r a f n e l KoraDl I Y M I N I TA S S E L S by SISTERMAG

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G sisterMA DIY SISTER-MAG.COM

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M AT E R I A L

Garn in 4 Farben Schlüsselring Portemonnaie Kleber Schere 4.

ANLEITUNG

1. Wähle eine Garnrolle deren Ende du als Tassel haben möchtest (hier: rot). Nimm eine zweite Rolle (hier: pink), entwickle sie und nimm ein Endstück. Dieses wickelst du am oberen Drittel des roten Garns einmal rum und knotest sie fest. 2. Von dort wickel den linken Garn fest hinunter, ca. 1cm. Nimm einen dritten Garn (hier: weiß) und wiederhole Schritt 1. Wickel auch diesen um ca. 1cm nach unten. Em Ende mache einen Knoten und schneide den pinken und weißen Garn nach gewünschter Länge ab.

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3. Biege das Garnstück in der Mitte und nimm nun den vierten Garn (hier: grün). Wickel diesen um die Schlaufe und befestige ihn mit einem Knoten. Umwickel das Stück nun um ca. 0,5 cm. Mache einen Knoten am Ende und mit einem Finger verteile Kleber um den grünen Faden.

r e i h t k c i l K für das Video!

4. Nimm nun den Schlüsselring und fädel diesen durch die oberen Fäden der Shlaufe. 5. Befestige den Schlüsselring an deinem Portemonnaie. 15

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Die Lungen DES PLANETEN ABTAUCHEN IN DAS VIELFÄLTIGSTE ÖKOSYSTEM DER WELT

Text: Christian Näthler Fotos: Alice Williamson

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u KORALLENRIFFE SIND DIE HEIMAT SO VIELER LEBEWESEN, DASS DIE WISSENSCHAFTLER BUCHSTÄBLICH DEN ÜBERBLICK VERLOREN HABEN. DESHALB VERWUNDERT ES AUCH NICHT, DASS DIESE WUNDER DER NATUR ALS DAS VIELFÄLTIGSTE ÖKOSYSTEM DER WELT GELTEN. ETWAS SO WERTVOLLES MUSS GESCHÜTZT WERDEN – EIN BEMÜHEN, DAS ZUNEHMEND NÖTIG WIRD.

u

Sie schillern in allen Farben des Regenbogens, bilden Strukturen wie bei Gaudí, und man findet niemals zwei gleiche – Korallenriffe gehören tatsächlich zu den atemberaubendsten Anblicken der Welt. Die bekannteste Ansammlung von Korallenriffen, das Great Barrier Reef in Australien, zählt sogar zu den sieben Naturwundern der Welt und steht als Weltnaturerbe unter Schutz.

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Dabei sind sie weit mehr als eine Augenweide. Korallenriffe gelten als das vielfältigste Ökosystem der Welt und werden oft als die LUNGEN DES PLANETEN« bezeichnet. Allein die Zahl ihrer Bewohner unterstreicht ihre enorme Bedeutung für das Leben der Ozeane: Sie bieten 35.000 bis 60.000 entdeckten Arten und schätzungsweise einer bis neun Millionen weiteren, die unidentifiziert in den KalziumKatakomben leben, eine Heimat.

Das liegt vielleicht daran, dass Korallenriffe nicht nur maritime Unterkünfte bereithalten, sondern selbst lebende Organismen sind. Diese komplexen lebenden und atmenden Strukturen bilden sich, wenn sich Polypen, die Quallen ähnlich sind, mit dem Meeresgrund verbinden und beginnen, Kalziumkarbonat auszuscheiden und so ein festes Außenskelett um ihren weichen Körper aufzubauen. Wenn die Bedingungen dafür stimmen, siedeln sich diese Polypen in gewaltigen Kolonien an. Dann entstehen Korallenriffe, die Hunderttausende Quadratkilometer groß sein können. SISTER-MAG.COM

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Während das 2.300 Kilometer lange Great Barrier Reef vor etwa 20.000 Jahren entstanden ist, bildeten sich die meisten neuzeitlichen Korallenriffe nach den Eisschmelzen der letzten Eiszeit vor rund 10.000 Jahren. Sie entwickeln sich in drei elementaren Formationen: als Saumriff,

ckendes Korallen-Spektakel. Leider setzt ihnen der Klimawandel stark zu. Die steigenden Temperaturen der Ozeane sorgen für enorme Schäden an den Korallen. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass mehr als 60 Prozent der Riffe auf den Malediven »ausbleichen«, also unter einer durch TemperaturbelasSCHÄTZUNGEN BESAGEN, DASS 30 tung ausgelösten ErkranPROZENT DER KORALLENRIFFE DER kung leiden, die die KoWELT SEIT DEN 1950ER-JAHREN rallen weiß färben und zu VERLOREN GEGANGEN SIND, EINE permanenter Zerstörung ZAHL, DIE LAUT WISSENSCHAFTLERN führen kann. Heutzutage BIS ZUM JAHR 2050 AUF 70 PROZENT sind die weltweiten KoralSTEIGEN KÖNNTE. lenriffe gefährdeter als zu jeder anderen Zeit. SchätBarriereriff und Atoll. Saumriffe zungen besagen, dass 30 % der wachsen vom Ufer ins Meer, Bar- Korallenriffe der Welt seit den riereriffe entlang der Küste, sind 1950er-Jahren verloren geganvon dieser aber durch Wasser gen sind, eine Zahl, die laut Wisgetrennt, und Atolle sind im We- senschaftlern bis zum Jahr 2050 sentlichen ein Ring aus Korallen auf 70 % steigen könnte. rund um eine Lagune. Die Atolle der Malediven im Indischen Ozean sind ein besonders verlo-

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u WAS IST DAS WICHTIGSTE, DAS WIR VON KORALLENRIFFEN LERNEN KÖNNEN?

EXPERTENINTERVIEW

Der kontinuierliche Rückgang von Korallenriffen hätte verheerende Auswirkungen auf die Biodiversität der Ozeane und der tropischen Regionen der Welt. Der deutsche Autor und Journalist Heinz Krimmer, der als Unterwasser-Fotograf und Ozeanexperte die Riffe seit mehr als 30 Jahren studiert, schätzt sie tatsächlich als »wertvoller als Google und Apple« ein. Sein kürzlich veröffentlichtes Buch »Netzwerk Korallenriff« offenbart, wie wichtig Korallenriffe für das Leben sind, wie sehr sie durch uns Menschen zerstört wurden und wie wir ihre Existenz in Zukunft schützen können. Wir haben mit ihm darüber gesprochen, was wir von Korallenriffen lernen können, was die überraschendsten Ergebnisse seiner Recherchen sind und welche wichtige Rolle Korallenriffe in der medizinischen Forschung spielen ... SISTER-MAG.COM

u Der große amerikanische Ökologe Eugene P. Odum hat diese Frage beantwortet. Im Jahr 1980 schrieb er in seinem Hauptwerk »Fundamentals of Ecology«: »Der Mensch kann von einem Korallenriff eine Menge über Recycling und die Kunst des Überlebens in einer Welt mit knappen Ressourcen lernen – ein Anhaltspunkt, um eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren zu erreichen, von denen wir abhängig sind.« Mithilfe otosynthetischer Algen schaffen Korallenriffe eines der artenreichsten Ökosysteme weltweit, indem sie lediglich ein paar Nährstoffe und Sonnenenergie nutzen. Sie sind eine gemeinschaftliche Arbeit von Lebewesen und gehören nicht zu einer einzelnen Art, Gattung oder Familie. Sie gehören zu verschiedenen Bereichen innerhalb des biologischen Systems.

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u WAS HAT SIE WÄHREND IHRER RECHERCHEN ÜBER KORALLENRIFFE AM MEISTEN ÜBERRASCHT?

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Verschmutzung, die physische Zerstörung und die Überfischung einschließt. Ich bin bestärkt darin, dass die Tourismusindustrie als Ganzes positive Auswirkungen auf den Schutz der Korallenriffe hat.

Ihr gigantischer ökonomischer Wert. Der monetäre Wert, den Korallenriffe jährlich generieren, beträgt etwa 172 Milliarden US-Dollar. Einige Forscher schätzen ihn sogar auf drei Billionen. Ich bin auch beeindruckt von ihrer Widerstandsfähigkeit, die es ihnen ermöglichen könnte, den Auswirkungen des Klimawandels zu trotzen – unter der Voraussetzung, dass die Ziele zur Verringerung erreicht werden, die beim Pariser Klimaabkommen festgelegt wurden. Man sollte auch wissen, dass nicht der Klimawandel allein die Zerstörung der Riffe verursacht hat und dies wahrscheinlich auch nicht tun wird, sondern dass dies das Resultat eines Zusammenhangs ist, der auch die

u WARUM HABEN KORALLENRIFFE EINEN SO WICHTIGEN ÖKONOMISCHEN WERT?

u Es gibt kein einzelnes Ökosystem, das uns mit »Dienstleistungen« in so vielen ökonomisch wichtigen Bereichen versorgt. Korallenriffe schaffen Landflächen wie Inseln und Küsten. Und nicht nur das, sie schützen sie auch vor Zerstörung durch Wind und Wellen. Fast alle Küstenregionen und Inseln in den Tropen sind durch Korallenriffe gekennzeichnet, die natürlich auch einen bedeutenden Nutzen für den Tourismus haben. Die meisten Öl- und Gasablage-

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Wert

ÖKONOMISCHER

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rungen der Welt sind in fossilen Riffen eingelagert, und Korallenriffe gehören zu den größten Kalzium-Produzenten des Planeten. Kalzium ist eine der wichtigsten Komponenten der industriellen Produktion.

WAS WÄREN DIE FOLGEN, WENN KORALLEN WEITERHIN STERBEN?

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Obwohl Riffe nur etwa 0,2 % des Meeresbodens bedecken, sind sie die Heimat von 12 % der gesamten Fisch-Importe weltweit. Gleichzeitig exportieren sie Biomasse, Nahrung und Arten an andere Ökosysteme. Korallenriffe sind unverzichtbar für die Biodiversität der Ozeane – 30 % aller Ozeanfisch-Arten leben in Korallenriffen.

Wenn die Korallen sterben, dann gibt es das Ökosystem Korallenriff nicht mehr. Die Folgen für die Tropen wären verheerend. Alle Koralleninseln und großen Küstenregionen wären von Überschwemmungen beschädigt, weil die Riffe die Küsten nicht mehr schützen können. Die Menschen, die in diesen Zonen leben, würden ihr Zuhause verlieren.

Medizinische Inhaltsstoffe, die es in Riffen gibt, sind sehr vielversprechend für die medizinische Forschung. Die chemische Verbindung AZT, die zur Behandlung und Bekämpfung von AIDS genutzt wird, kommt in karibischen Schwämmen vor. Insgesamt sind 500 Millionen Menschen direkt oder indirekt auf Korallenriffe angewiesen.

Die Fisch-Exporte in den Tropen würden zusammenbrechen – nicht nur in den Riffen, sondern auch in anderen Ökosystemen, die auf die Biomasse und die Nahrungsmittelversorgung der Riffe angewiesen sind. Die Tourismusindustrie in den Tropen würde viel von ihrem Reiz verlieren, und die Biodiversität der Ozeane würde deutlich zurückgehen.

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WAS KÖNNEN DIE MENSCHEN TUN, UM DIE KORALLENRIFFE ZU SCHÜTZEN?

u Die Einrichtung von so vielen Meeresschutzzonen wie möglich ist die erste und wichtigste Maßnahme, wenn Korallenriffe eine Chance gegen den von hohen CO2-Ausstößen verursachten Klimawandel haben sollen. Nur gesunde Riffe haben die Möglichkeit, wärmeren Wassertemperaturen und der Übersäuerung der Ozeane zu trotzen. Es werden bereits mehr geschützte Bereiche eingerichtet, aber das reicht keineswegs aus. Der Schutz der Riffe wird hauptsächlich von NGOs und von sehr wenigen politischen Initiativen unterstützt. Als Einzelner kann man helfen, indem man an diese Organisationen spendet.

KORALLE

Wenn man Urlaub macht, dann sollte man darauf verzichten, nur auf Basis des niedrigsten Preises zu buchen, sondern sich stattdessen für Unternehmen entscheiden, die sich aktiv für den Umweltschutz einsetzen. Wir können alle beim Klimawandel mithelfen, indem wir CO2-Ausstoß vermeiden, wo immer es möglich ist – zum Beispiel, indem wir laufen oder mit dem Fahrrad fahren statt das Auto zu nehmen.

u ÜBER DEN AUTOR

Christian Näthler schafft Inhalte, die alle Aspekte von digitalen Medien abdecken. Er wuchs in Kanada auf und studierte dort, derzeit lebt er in Berlin.

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Wie ich e i f a r g o t o F e di e t n r e l n e b lie EDITORIAL sisterMAG

CHEFREDAKTEURIN

THEA NEUBAUER

Meine Beziehung zur Fotografie ist gar nicht so einfach und unkompliziert, wie ich es mir eigentlich wünschen würde. Es mag damit zusammenhängen, dass ich mir über alles und jeden viel zu viel Gedanken mache. Es ist ein wiederkehrendes Phänomen, dass – sobald ich über Fotografie mit meiner Familie spreche – alle die Augen verdrehen. Kein Wunder, zwei Jahre habe ich gebraucht, um mir endlich eine neue Kamera zu kaufen ;).

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Als ich im Jahr 2008 einen kleinen, persönlichen und keinesfalls auf Reichweite ausgelegten Blog begann, war das keineswegs so kompliziert. Ich besaß damals eine CANON POWERSHOT (Modellreihe G – die Nummer weiß ich leider nicht mehr, ich denke, es war eine G11) und hatte diese überall dabei. Auf meinem Blog zeigte ich DIY-Ideen, Outfits und beschrieb mein Leben, besonders während meiner Studienzeit in Stuttgart und London. Zum Beispiel verglich ich einen Photo Walk zum Thema »BRÜCKEN « (von Blackfriars Bridge bis zur Millenium Bridge) mit Modekollektionen (Jil Sander bis Giambattista Valli), zu sehen hier . Ich experimentierte mit Collagen und Photoshop und bearbeitete die Bilder hin und wieder in der Regel selbst. Mit diesem rudimentären Wissen einer absoluten Hobbyfotografin aber mit einer großen Leidenschaft für Magazine und Visuelles starteten meine Schwester und ich das sisterMAG. Ich kann mich noch sehr gut an unser erstes Fotoshooting oder besser an meine

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+ #liveforthestory

Thea (29) lebt in Berlin und hat vor 5 Jahren das sisterMAG gegründet. Eine Kamera hatte sie schon vorher mit frühe­ ren Blog Neu4bauer immer dabei.

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panische Angst zu versagen erinnern. Wir fotografierten Röcke und Outdoor-Jacken in Stuttgart mit einer guten Freundin, die leider während des Shootings fast erfror, denn die Außentemperatur lag bei -20°C! Letztlich war das die richtige Generalprobe, die Kälte ließ die Angst vor unserer Aufgabe vergessen, Fotografin und ich arbeiteten gut und schnell zusammen (:)) Alle Bilder waren schnell im Kasten (die Ergebnisse seht ihr hier . Durch das sisterMAG-Projekt sind viele Fotografen nicht nur Kontributoren sondern auch gute

Freunde geworden. Vor allem mein bester Freund Cristopher Santos prägte mich »photographisch«, viele Tipps & Tricks rund um das Photographieren habe ich von ihm. Daher rührt vielleicht auch mein ambivalentes Verhältnis zu dieser Kunst. Ist man mit verschiedenen Fotografen befreundet , arbeitet als »Art Director« mit ihnen am Set , dann eignet man sich zwar einiges an Wissen an; aber als Fotograf würde ich mich niemals bezeichnen. Ich habe vor der Fotografie großen Respekt. Stellt sich mir jemand als Fotograf vor, dann stelle ich entsprechend hohe Ansprüche an deren Können, in der Bildkomposition, dem technischen

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Knowhow und natürlich an das fertige Produkt. Diesen Ansprüchen genüge ich selbst nicht.. Bei mir wird nicht jedes »Flatlay« sofort so toll, so, dass ich es posten möchte.

schon wusste, was das überhaupt bedeutet ;). Mit dieser Kamera (wir sind ehrlich – keine Canon) fotografierte ich (auch ganz ehrlich) nicht allzu viel. Irgendwie war ich nie ganz zufrieden, ich hatte keine »Lust«, die Kamera mitzunehmen und zu benutzen. Ich schielte mehrere Jahre lang auf die CANON EOS-REIHE . Mein bevorzugtes Hobby wurde es, in Elektronik-Fachmärkte zu gehen WOCHEN­ und Kameras »anENDE AUF zuschauen«. Zum SCHLOSS Schluss kannte soBENSBERG – gar mein Freund MINI FOTO­ die Spezifikationen SHOOTING der Kameras, für die ich mich interessierte, auswendig. Nach ca. zwei Jahren, ich war mit meiner Mama auf Einkaufstour, beende-

Meine Canon Powershot wurde an meinem ersten Tag als »Berlinerin« geklaut. Danach wechselte ich zunächst auf eine DSLR mit Bildsensor im DX-Format (ich bin mir allerdings nicht sicher, ob ich damals SISTER-MAG.COM

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te sie das »Elend«. Stolz verließ im Januar diesen Jahres wurde ich einen Dresdener Fotoshop mir aber wieder bewusst: wirklich nicht nur mit meiner Mama, son- praktisch ist sie natürlich nicht. dern auch einer CANON EOS 5D Die Handtaschenauswahl ist auf MARK III . Ich liebe diese Kamera ein Minimum eingeschränkt und sehr. Sie wird von albei einem Shoplen im Team genutzt »Der Body der M10 ist ping-Trip fällt die erstaunlich leicht und und mittlerweile haWahl dann auch nicht besonders angenehm ben wir wieder besonderlich schwer: gonnen, Features ist die Möglichkeit, un­ Portemonnaie oder terschiedliche Objektive und Fotostrecken Kamera …? Da zieht zu nutzen.« selbst zu fotografieletztere leider meisren – inspiriert und trainiert durch tens den Kürzeren. die vielen Shootings, die in unse- Ich war deshalb gespannt, wie rem Büro schon stattgefunden sich die Redaktionswoche mit der haben. Auf einer Reise nach Paris CANON EOS M10 gestaltet. Ein

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klein wenig nostalgisch dachte ich an meine alte, große, eigentlich unhandliche und klobige Powershot. Der Body der M10 ist erstaunlich leicht und besonders angenehm ist die Möglichkeit, unterschiedliche Objektive zu nutzen. Für unseren Test stand uns das 15-45MM OBJEKTIV F4.0 zur Verfügung – perfekt für den kurzen Wochenendtrip ins bergische Land, Geburtstagsgrüße aus dem Büro oder das Einfangen der Abendstimmung am Schreibtisch. Und was ich wirklich merke: der Griff zur Kamera fällt leichter als 33

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»Unsere Welt, ob Instagram-Accounts, der tägliche Pinterest-Feed oder Print-Magazine...«

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zuvor! Klein, handlich und mit hohem Spaß-Faktor konnte die M10 mich zu einigen Fotos »überreden«, die ich sonst nie gemacht hätte – oder die, wenn wir ehrlich sind, wahre iPhone-Leichen geworden wären, zu kontrastreich, unterbelichtet oder viel zu weitwinklig. Unsere Welt, ob Instagram-Accounts, der tägliche Pinterest-Feed oder Print-Magazine: wir sehen heute eigentlich nur noch hochprofessionelle Bilder, die in Komposition, Farbgebung und Stil perfekt scheinen. Unsere – meine - Ansprüche an ein Bild sind um ein vieles gestiegen, schlecht-belichtete BEHIND-THECafés oder Locations SCENES VON führen da schnell zu SHOOTINGS: schlechter Laune. MIT @FRUITY.SKY Die Werkzeuge, die & DIY SONNEN­ wir zum »FotomaBRILLE

chen« benutzen, müssen diesen Ansprüchen gerecht werden, obwohl wir sie am liebsten jeden Tag vom Bett bis auf die Tanzfläche mitnehmen möchten. Ich glaube, dass Canon mit der CANON EOS M-REIHE wahre Begleiter für genau diese Ansprüche geschaffen hat. Sogar meine Schwester würde diese Kamera lieben, denn bei ihr »muss die Kamera gut aussehen« – das ist dem Modell, v.a. in weiß ebenfalls sehr gut gelungen ;). Mehr technische Details und Erklärungen von Cris und mir zu den vielen Zahlen und technischen Begriffen findet ihr in den Spalten und auf den folgenden Seiten.

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+ Canon EOS M10 Schwarz + 15-45mm IS STM Objektiv 383,00 €

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s e r u t c i p A week in DIE CANON EOS M10

BEGLEITET SISTERMAG

EINE WOCHE LANG

Eine Woche im sisterMAG-Office. Das heißt vor allem: es ist viel los! Vom Büroumbau über ein Shooting bis zum Business Trip und einem kleinen Ausflug am Wochenende sieht bei mir kein Tag aus wie der nächste. Was aber all diese Ereignisse verbindet, ist, dass ich sie festhalten möchte und sie teilen, um mich auch später noch an all die kleinen Alltagsgeschichten erinnern zu können. Denn gerade das macht den Job als Chefredakteurin so spannend, die Menschen, die ich kennenlerne, die Abwechslung und vielen lustigen, überraschenden und schönen Momente. Das einzige Problem, das sich immer wieder stellt, ist: wie halte ich diese Momente fest? Das Handy reicht mir häufig nicht: Bilder werden mal zu dunkel, mal zu hell, mal nicht ganz scharf. Meine große Kamera habe ich allerdings auch nicht immer dabei, vergesse sie mitzunehmen oder sie ist mir zu schwer. Umso gespannter war ich, die Canon EOS M10 als kompakte Systemkamera eine Woche lang mit in die Redaktion und auf diverse Trips zu nehmen. Was dabei herausgekommen ist und welche sieben Bilder die Geschichten dieser Woche für mich perfekt festhalten? Das seht ihr auf den nächsten Seiten!

#liveforthestory SISTER-MAG.COM

@canondeutschland

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#1 MONTAG

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IN FARBE

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Die Handwerker waren da! Content- und Design-Zimmer sind nun nicht mehr zwei Räume, sondern durch eine große Öffnung verbunden und im gleichen Aufwasch haben wir auch die Tische neu aufgestellt. Ein paar Bilder mache ich noch vom Urzustand, bevor der Arbeitsalltag wieder zu kreativem Chaos führt! Besonders schön: die Perspektive von Raum 1 zu Raum 2! Das Team ist auf jeden Fall begeistert und findet am Montagmorgen auf jedem Platz einen kleinen Blumengruß. Was noch fehlt? Neue Bilder für die großen Posterrahmen im ­Designzimmer!

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Everything new! EOS M10

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MEGAPIXEL

Höhere Bildauflösungen ­ermöglichen größere Fotoabzüge, da es mehr Bildpunkte gibt und somit ein kleineres Raster großgezogen werden kann. Für unsere Bilderwand benötigen wir also eine Kamera wie die EOS M10, damit eine klare Qualität ohne Verpixelung erreicht werden kann. SISTERMAG 30 | 06 / 2017


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#2 DIENSTAG

Behind The Scenes beim Shooting

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IN FARBE

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Wenn wir bei Shootings einmal keinen Extra-Fotografen dabei haben, der sich um die »Behind-The-Scenes« Bilder kümmert, mache ich das ganz gern! Häufig entstehen schöne Erinnerungen oder Material, welches unsere beteiligten Blogger, Fotografen etc. auf ihren Kanälen einsetzen können. Das Wichtigste hierbei: neben allen Requisiten, Technologie-Equipment und Catering möchte ich nicht noch eine riesige Kamera mitschleppen: Deshalb ist die EOS M10 perfekt für Shooting-Tage geeignet. Vor allem wie bei hier beim Maybelline-BIG SHOT-Shooting: 5. Etage ohne Fahrstuhl!!!!

EOS M10

301 GRAMM

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#3 MITTWOCH

Location Scouting

+ EOS M10

ISO

BIS 12.800 ERWEITERBAR AUF 25.600

Wenn du abends oder nachts foto­ grafierst, bedeutet das schwindende Licht, dass es schwieriger wird die Kamera absolut still zu halten, sodass deine Bilder oft verwackelt aussehen. Der Blitz an deiner Kamera ruiniert dir in diesem Fall nur die dunkle und ­atmosphärische Stimmung, etwa einer nächtlichen Straße oder eines Dinners bei Kerzenschein. Mit höherer ISO schaffst du es, dass deine Fotos scharf bleiben, wenn du im Dunklen shootest.

Beim Location Scouting für eine anstehende Aktion mit einem Partner erstaunt die Canon vor allem meine Kollegin Christina: Wir schaffen es erst bei Dämmerung und heraufnahender Dunkelheit die Bar zu besuchen, weshalb die Lichtverhältnisse denkbar schlecht sind. Die Bilder der Bar dagegen zeigen die Details und Farben der Einrichtung unglaublich präzise und perfekt ausgeleuchtet! Mit dem Kit-Objektiv 18-55mm ist es außerdem möglich, den ganzen Innenraum abzubilden – Weitwinkel sei Dank.

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#4 DONNERSTAG

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Schon seit Jahren mache ich häufig Outfit- und Spiegel-Selfies. Ich mag sie, weil sie mich dann doch immer wieder dazu bringen, neue Kombinationen auszuprobieren und meinen Kleiderschrank wirklich zu nutzen. Seit Neuestem wieder mit hell-weißem Hintergrund in Form eines selbstgebauten Paravents. Hier die richtigen Kontraste und Farben hinzubekommen, fällt mit dem iPhone wirklich schwer. Die EOS M10 dagegen bietet alle Vorteile der leistungsstarken K ­ amera und das wichtigste Asset: ich kann die Bilder direkt per WLAN auf mein Handy übertragen und auf Instagram posten (@thneu) SISTER-MAG.COM

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Same old same old … EOS M10

WLAN & NFC

Die Kamera kann per WLAN ihr eigenes kleines Netz aufbauen – damit loggt man sich mit dem eigenen Smartphone ein und kann über die passende App von Canon ganz einfach auf die Bilder auf der Kamera zugreifen.


#5 FREITAG

Business Trip

IN FARBE

N

Mittlerweile gehören kurze Tagesreisen zu meinem Arbeitsalltag dazu. Gemeinsam mit meinem Schwager und Mitgründer Alex geht es häufig nach Hamburg, Düsseldorf oder Köln – Computer und Präsi sowie Kamera sind dann meistens mit im Gepäck, denn man weiß ja nie, was einen auf der Reise so erwartet. E

F

A K HIER

U

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#6 SAMSTAG

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+

Vor ca. fünf Jahren besuchten Toni und ich unsere erste »The Hive« Konferenz und trafen dort viele Freunde, die wir noch heute in aller Welt gern besuchen! Deshalb geht es an diesem Samstag in Berlin zur Bloggerkonferenz ins Berliner Hilton Hotel. Wie immer bei Konferenzen ist das Wiedersehen guter Bekannter ein wichtiger Bestandteil und so kommt der klappbare Touchscreen, welcher durch ein Berühren des Bildschirms auch Fotos auslösen kann. SISTER-MAG.COM

Blogger­ konferenz

Die Canon EOS M10 hat einen 7,5 cm großen Touchscreen Monitor (1.040.000 RGB-Bildpunkte). So betätigt man z.B. den Auflöser bei Selfies direkt durch das kurze Berühren des Bildschirms. Der Touchscreen lässt sich zudem um 180° aufklappen – ideal für Selfies. EOS M10

3,0 ZOLL

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#7 SONNTAG

Schloss Bensberg

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Als Gewinn eines Design-Wettbewerbs für Weinlabel-Flaschen geht es am Sonntag dann auf Schloss Bensberg zu den Wine Awards 2017. Eine Veranstaltung, bei der ich nicht nur ein Selfie mit Guido Maria Kretschmer machen darf, sondern wunderbares Essen, tolle Getränke und Weine probieren und neue Menschen kennenlernen darf. Besonders begeistern mich die Bilder vom Outfit im Park, bevor es richtig losgeht. Eine wirklich tolle F ­arbbrillanz hält die Stimmung des Tages fest.

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to be

REMEMBE SISTER-MAG.COM

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BLOGGERS

ERED

Unzählige Momente zum Erinnern. Fßnf Blogger zeigen dem sisterMAG, welche sie mit der EOS M10 festgehalten haben und was sie nach einem umfangreichen Test von der kompakten Kamera halten.

#liveforthestory

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SISTER-MAG.COM

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Jeder Fotograf und natürlich

persönliche »live for the story«

auch jeder Blogger hat ein ei-

Momente. Diese kennt ihr be-

genes Verhältnis zur Fotogra-

stimmt auch alle: Die Momente,

fie und zu Kameras. Schon

die man sich auch nach Jahren

als Kind fasziniert von Bildern

noch gern anschaut, die einen

oder erst durch die digitale

sofort wieder die Gerüche des

Welt alle Möglichkeiten der Fo-

Moments riechen lassen, man

tografie erschlossen – wir woll-

hat ein Lied im Kopf und die

ten die persönliche Geschichte

Farben des Moments im Sinn.

von vier Bloggern erfahren!

Viele dieser Momente verpasst

Neben Thea baten wir vier In-

man vielleicht, aufzunehmen.

fluencer aus unterschiedlichen

Und genau deshalb haben sich

Branchen und Bereichen, die

unsere vier Versuchskaninchen

Canon EOS M10 für uns zu tes-

allesamt dafür ausgesprochen,

ten. Neben der Beschäftigung

die Canon EOS M10 als perfek-

mit der kleinen, leistungsstarken

ten Begleiter für jeden Tag und

Kamera erzählen sie uns jedoch

jede Stunde ab jetzt immer da-

ein wenig mehr über sich selbst

bei zu haben. Damit diese be-

un ihr Verhältnis zu den eige-

sonderen Momente auch fest-

nen Fotos. Hinzu kommen ganz

gehalten werden können!

#liveforthestory

@canondeutschland

Unsere Expertin für Fotografie & Interior – Jules @herz.und.blut

Influencerin & Pro im Bereich Lifestyle & Fashion – Dani

Bei ihr ist immer Bewegung im Bild: Family & Food Bloggerin Verena

@Dani_Nanaa

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@frei_style

Ständig unterwegs: Travel- & Lifestyle Bloggerin Vicky @vickyheiler

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01 JULES herzundblut.com, Lifestyle Blog mit Fokus auf Interior, Home und vielem mehr

MEINE Flohmärkte und FOTOGRAFIE Cafés gehören zu GESCHICHTE meinen Lieblings-

plätzen. Die perfekten Orte zum Verweilen und zum Genießen von Momenten. Innehalten und beobachten. Augenblicke, die ich irgendwann gerne auch teilen wollte und so kam ich zur Fotografie. Seit mehr als fünf Jahren halte ich viele verschiedene Gelegenheiten fest, porträtiere Designer, Künstler, generell kreative Persönlichkeiten und halte Ausschau SISTER-MAG.COM

nach ungewöhnlichen Motiven. Das Unverhoffte und Unbeachtete sind meine Themen. Eine riesen Eistüte im Hausflur, opulente Stuckverzierungen im Altbau, oder in Vergessenheit geratene Dinge mit Patina kommen neben Interior und Schnittblumen am Liebsten aufs Bild. Die Geschichte dahinter spielt eben dabei die Hauptrolle. Meine Aufnahmen sollen über den Tellerrand hinausblicken und das Unerwartete erzählen.

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Jules Villbrandt ist

Fotografin und bloggt gemeinsam mit ihrer Schwester Maria auf herzundblut.com aus Berlin und der Welt. Ob in ihren Homestories, beim Entdecken von Orten in Berlin, auf Reisen oder in den eigenen vier Wänden - eine Kamera ist immer dabei und fßr Jules ist das seit jeher eine Canon.

@herz.und.blut

y r o st e h t r o f e iv l # +

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»Die kompakte Systemkamera CANON EOS M10 ist für mich ein idealer ­Begleiter für ­ unterwegs und somit die perfekte ­Ergänzung zu meiner Canon Spiegelreflex­ kamera.«

Ein Frisör in Jerusalems Oldcity, welche Geschichten wohl ihr schon erzählt wurden. Kaum ein Ort hat mich so beindruckt wie die Altstadt Jerusalems und die Menschen, die darin leben und aus aller Welt gepilgert kommen. Alles ist wahnsinnig aufgeladen und besonders. Ein wahrer Clash of Culture.

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Ich habe eine Schwäche für Pflanzenhinter-Glas. Dieses schöne Gewächshaus steht im Botanischen Garten München. Aber wenn man erstmal beginnt nach Pflanzen hinter Glas Ausschau zu halten, sieht man sie überall. 51

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Auf meinem Blog »herzundblut« zeige ich besonders gern Homestories. Es gibt nichts Spannenderes für mich, als zu sehen, wie jemand wohnt und lebt, auch hier mag ich am liebsten die Wohnungen, die besondere Geschichten zu erzählen haben.

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y r o t s e h t r live fo MOMENTE

Was passiert nach der Redaktionswoche mit all unseren Bildern und Momentaufnahmen? Nach einem tollen Urlaub, einem Event, einem Wiedersehen? Viel zu oft gehen Bilder verloren oder verschwinden in den Tiefen unserer Handys und Computer. Eine echte Lösung ist irista, die cloudbasierte Speicherlösung von Canon. Das Besondere an irista: die Bilder werden in Originalqualität gespeichert, auf Mobilgeräten jedoch passend skaliert - so verbrauchen sie kein unnötiges Datenvolumen. Die ewige Suche nach Bildern, die wir am Ende dann an drei Orten speichern, können wir uns durch irista

erneut erleben

sparen: Fotos werden beim Upload direkt verschlagwortet, darüber hinaus könnt ihr die Schlagwörter noch bearbeiten und erweitern. Und exakte Duplikate (und wirklich nur die exakten) werden gelöscht! Besonders praktisch ist irista mit einer Canon Kamera wie der EOS M10, die über WLAN verfügt. Denn so könnt ihr eure Bilder direkt von der Kamera in irista hochladen oder sogar eine automatische Datensicherung aktivieren. Auch das Teilen von Bildern und Galerien funktioniert direkt aus irista. Entweder auf deine Social Media Kanäle oder per Link an Freunde – egal, ob diese irista auch nutzen oder nicht.


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02 DANI daninanaa.com, Fashion & Travel Blog, der Geschichten erzählt MEINE Angefangen hat FOTOGRAFIE alles mit einer GESCHICHTE normalen Digi-

wir hatten keine Ahnung von ISO, Tiefenschärfe, Lichtsetzung oder sonst irgendwas.

talkamera, die ich zum Abi von meiner Mom bekommen habe. Damals war eine Digitalkamera schon etwas »tolles«, denn man konnte schnell und einfach Bilder machen. Doch je mehr man sich mit der Kamera beschäftigt hat, umso höher wurden die Ansprüche und das Interesse an tollen Bildern. 2 Jahre später zog meine erste Spiegelreflexkamera bei mir ein. Ich kann mich noch gut an den Tag erinnern, als mein Freund und ich die Kamera in Barcelona ausprobiert haben. Ohne uns vorher genau damit zu beschäftigen, haben wir drauf los geknipst, gefühlt wie ein »Profi« natürlich.

Sie sind zufällig und mit viel Lebensfreude entstanden und das macht diese Aufnahmen vielleicht auch so besonders für mich.

Rausgekommen ist unter anderem das Bild auf der rechten Seite von mir. Wenn ich mir die Bilder heute anschaue, sehe ich deutlich wie viel Unwissenheit dahinter steckt – SISTER-MAG.COM

Ihr fragt euch jetzt sicher »Warum«! Damals haben wir unsere Kamera einfach benutzt und spontane Momente festgehalten – heutzutage wird erst einmal das Licht getestet, der perfekte Hintergrund gesucht und natürlich muss auch das Drumherum stimmen, bis dann die Kamera in die richtige Einstellung gebracht wird. Je mehr man sich mit dem Fotografieren beschäftigt, umso höher werden auch die eigenen Ansprüche und der Wunsch nach einem perfekten Bild. Die Fotografie bekam nach der Gründung meines eigenen Blogs www.daninanaa.com und Instagram Channels Dani_Nanaa eine noch größere Bedeutung für

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#liveforthestory+

mich. Denn vor allem mit meinen persĂśnlichen Bildern kommuniziere ich mit der Community. Meine Bilder sollen authentisch sein, Lebensfreude vermitteln und farblich abgestimmt sein. FĂźr mich sind helle und freundliche Bilder das A&O.

Ihren Blog Dani Nanaa hat die Hamburgerin Dani vorallem wegen ihrer Leidenschaft zum Schreiben gestartet. Inzwischen ist noch eine weitere Leidenschaft dazugekommen - die Fotografie - und so nimmt Dani ihre Leser in spannenden Worten und tollen Bildern mit auf ihre Reisen und in ihr Leben. @Dani_Nanaa

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IDEE – Bevor überhaupt ein Bild gemacht

fit-Bilder geht, überlege ich mir zu welcher Location ich gerne möchte. Es kommt auch immer darauf an, was ich gerade für ein Outfit trage und was im Fokus steht. Ich mag gerne helle und klare Hintergründe. Im Laufe der Zeit habe ich gemerkt, man sollte seine Shooting-Location schon vorher wissen und nicht planlos durch die Gegend fahren, denn das nimmt einen schnell die Lust und das sieht man auch in den Bildern. :-) Bei meinen „Flatlays“ oder „Food-Bildern“, achte ich darauf, dass der Hintergrund nicht zu unruhig ist und die Farbe zu den Produkten passt. Auch ein bisschen Deko kann in dem Fall nicht schaden.

SISTER-MAG.COM

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LICHT-

– sind entscheidend für gute Fotos! Natürlich spielt auch das Wetter eine wichtige Rolle. Gerade in Hamburg ist das mit dem guten Wetter nicht so einfach. :) Bei Outfitbildern fotografiere ich am liebsten bei leicht bewölkter Wetterlage, so hat man meist gleichbleibende Lichtverhältnisse und keine Sonne. So schön ein strahlendes Sonnenschein Wetter auch ist, so blöd ist es teilweise zum Fotos machen bzw. sehen die Bilder dann immer leicht gelblich aus.

werden kann, überlege ich mir, was ich in dem Bild transportieren möchte und worauf ich den Fokus lege. Ich habe meistens eine ganz genaue Vorstellung, wie das Ergebnis sein soll. Leider gibt es auch Ideen, die dann doch nicht so toll sind, wenn man sich die Bilder anschaut, aber gerade das macht die Fotografie auf spannend. LOCATION – Wenn es um Out-

LICHT & VERHÄLTNISSE


– Ein Foto kann sofort ganz anders wirken, wenn man die Perspektive und den Bildausschnitt verändert. Bei der Perspektive muss man einfach ausprobieren, was einem am besten gefällt. Bei Outfit Bildern fotografieren wir fast immer frontal und nehmen sowohl Hochformat als auch Querformat-Fotos auf. Bei Flatlays fotografiere ich meistens aus allen Perspektiven und dekoriere meistens 5-mal um, bevor ich die perfekte Bildeinstellung habe. PERSPEKTIVE

NACHBEARBEITUNG – Auch ein

guter Fotograf muss seinen Bildern mit kleinen Hilfsmitteln den letzten Schliff verpassen. Mittlerweile gibt es dutzende Bildbearbeitungs-Programme und Apps. Auch hier habe ich einiges getestet und bearbeite mittlerweile nur noch die Helligkeit, den Kontrast und die Sättigung.

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»Bilder sind unsere Erinnerungen - die Erlebnisse und Emotionen speichern, die ansonsten vielleicht für immer vergessen wären. Aus dem Grund ist meine Kamera immer an meiner Seite, ob im Urlaub oder beim Spaziergang mit unserer Hündin durch Hamburg. Damit ich Momente, wie diese für immer festhalten kann.« SISTERMAG 30 | 06 / 2017


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»LIVE FOR THE STORY« MOMENTE

y r o t s e h t r o f e v i l #

Letztes Wochenende hatte ich einen perfekten Tag mit meiner besten Freundin. Wir hatten unglaublich viel Spaß und wollten diesen perfekten Tag unbedingt in Bildern festhalten. Mittlerweile ist meine Canon EOS M10 immer mit dabei und für mich eine tolle Alternative zum Smartphone, weil ich so nur die guten Bilder schnell aufs Handy schicken kann und Akku spare. SISTER-MAG.COM

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Bei meinem letzten Urlaub auf Mallorca sind mein Freund und ich durch die kleinen Gassen des Ortes Porto Cristo geschlendert. Wir haben uns einfach treiben lassen und sind in einer wunderschöne Straße mit bunten Häusern und Eingängen gelandet. Da ich im Urlaub meistens keine Lust habe meine Spiegelreflexkamera mitzuschleppen, weil die nie in meine kleine Handtasche passt, habe ich meine Systemkamera von Canon für unterwegs dabei gehabt und war total happy, dass ich in dieser tollen Straße spontan ein Outfit shooten konnte.

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03 VERENA frei-style.com, Food & Lifestyle Blog rund um das Leben von Verena und ihrer Familie

MEINE Ich war schon imFOTOGRAFIE mer fasziniert von GESCHICHTE schönen Bildern.

Ich bin ein sehr visueller Mensch und habe immer ganz genaue, bildliche Vorstellungen. Sei es eine neue Idee, ein Rezept oder eine geplante Reise, sobald ich daran denke, spielt sich in meinem Kopf eine Serie von Bildern ab. Daher bin ich auch nicht immer ganz einfach wenn es ums Fotografieren und die Umsetzung eines Projektes geht, da ich die Bilder schon so konkret in meinem Kopf gesehen habe. Ich kann dann auch gut und gerne mehrere Stunden auf Pinterest und im Internet verbringen, um Ideen zu sammeln oder um schöne Bilder aufzusaugen. Mindestens genauso wichtig ist es für mich natürlich, auch selbst ansprechende Bilder zu machen und wertvolle Momente festzuhalSISTER-MAG.COM

ten. Gerade auf Reisen war es mir immer sehr wichtig, viele Fotos zu machen um die schönen Erinnerungen immer wieder aufleben lassen zu können. Gerade auch da meine Zwillingstöchter noch sehr jung sind, möchte ich ihnen durch meine Fotos etwas mitgeben können. Besonders schöne Begegnungen mit der Tierwelt hatten wir zum Beispiel auf unserer Weltreise in Australien, wo mir bezaubernde Aufnahmen mit den einheimischen Tieren und unseren Mädels gelungen sind. Das ist eine tolle, bleibende Erinnerung und selbst wenn sie sich später mal nicht mehr an jedes Detail der Reise zurückerinnern werden, die Fotos werden bleiben und mit ihnen die Geschichten dahinter. Mit der Fotografie intensiver beschäftigt habe ich mich, als mein

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@frei_style

Mann mir dann vor ein paar Jahren zum Geburtstag eine Spiegelreflexkamera schenkte und ich natürlich den Ansporn hatte, diese auch zu beherrschen. Und auch für meinen Food- und Travelblog ist es mir natürlich wichtig, qualitativ hochwertige Bilder mit meinen Followern teilen zu können. Dafür fotografiere ich neben der Canon EOS M10 mit einer Canon 70D und habe mein Wissen durch Übung und Tutorials im Internet immer weiter verbessert. Besonders für den Foodbereich habe ich dann angefangen mit den Einstellungen zu spielen und fotografiere mittlerweile nur noch im manuellen Modus, da ich dann jede Einstellung ganz flexibel anpassen kann. Meine Bilder haben davon unheimlich profitiert, sie sind klarer und die Lichtverhält-

#liveforthestory

Verena lebt mit ihrem

Mann und ihren beiden Töchtern (eineiige Zwillinge!) in der Nähe von Zürich und nimmt uns auf ihrem mit in Blog FREI-STYLE ganz verschiedene Bereiche ihres Lebens. Ob beim Schlemmen in einem neuen Restaurant, auf Reisen von Australien bis in die USA oder einfach im Alltag mit der Familie - eine Kamera (und ein mentales Notizbuch) hat sie immer dabei!

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nisse optimal genutzt. Und besonders viel Freude machen mir Action-Shots, mit Puderzucker oder auch flüssigen Sachen, da entstehen ganz tolle Effekte und »Ein gutes Bild muss für mich eine das alles nur durch die richtige Geschichte erzählen können.« Einstellung an der Kamera. 61

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Verenas Urteil

Die EOS M10 ist perfekt für unseren lebendigen Familien­ alltag, wir sind viel unterwegs und die Kamera ist mit ihrem handlichen Format einfach immer dabei. Und trotzdem muss ich mit ihr nicht auf die gute Qualität verzichten, die ich mir von meinen Bildern wünsche. Besondere Momente mit den Kindern, aber auch kleine Alltagswunder, die uns in der Natur oder Stadt begegnen lassen sich einfangen und werden zu wunderbaren Erinnerungen.

Und natürlich haben die Fotografie und besonders auch Momentaufnahmen einen ganz besonderen Stellenwert, seit unsere Kinder geboren sind. Ihre Entwicklungen und all die schönen Momente die sie uns bescheren festhalten zu können, ist für mich ganz wichtig. Mich reizt vor allem die Momentaufnahme und ein Bild so einzufangen, dass es einen lange immer wieder an das Gesehene, die SISTER-MAG.COM

Person oder auch das Essen zurückerinnert. Wenn man es schafft, die Stimmung des Momentes einzufangen, dann wird es ein besonderes Bild, das man sich immer gerne wieder anschaut und in dem die Story, die dazu geführt hat, lebendig bleibt. Im Foodbereich sind da natürlich satte Farben und eine gewisse Schärfe wichtig. Toll finde ich auch, wie man mit Licht spielen und dabei ganz interessante Bildkompositionen entstehen lassen kann. Be-

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sonders wenn man Kinder fotografiert, ist natürlich jedes Bild eine Herausforderung, denn sie stehen selten still. Aber die innigen Momente und die besondere Beziehung unserer Zwillinge in Bildern festhalten zu können, ist für mich immer wieder ein großer Anreiz. So haben wir ganz tolle Bilder wie die beiden als 4-jährige Arm in Arm »Sex and the City«-like durch New York spazieren und damit sogar die Pendler zum stoppen gebracht haben. Das sind unvergessliche Momente, von denen wir Ihnen mit den Bildern immer wieder erzählen werden, auch wenn sie erwachsen sind.

»LIVE FOR THE STORY« MOMENTE

Ein gutes Bild muss für mich eine Geschichte erzählen können. Der Betrachter, der den Hintergrund nicht kennt, muss neugierig werden und die Entstehungsgeschichte hören wollen, oder im Foodbereich hungrig werden. Und für denjenigen, der im Bild zu sehen ist oder der das Bild gemacht hat muss es wie ein Spiegel sein, der einen wieder zurückbringt an den Ort oder den Tag, an dem das Bild entstanden ist.

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MEINE BILDER Dies ist ein ganz MIT EINER besonderes

Bild BESONDEREN für mich, da es GESCHICHTE kurz nach einem der emotionalsten Momente in meinem Leben entstanden ist: der Geburt meiner Zwillinge. Man wartet Monate auf diesen Moment und doch ist man nie vorbereitet auf die Liebe, die einen überwältigt. Bilder wie dieses lassen mich die ersten Momente nie vergessen und halten auch das Besondere fest 2 Kinder auf einmal zu bekommen und ihre spezielle Bindung zueinander. Das Bild mit den beiden Füsschen ist ganz ungeplant entstanden während wir ein paar Schnappschüsse für die Geburtskarten gemacht haben und jetzt ist es eines meiner Lieblingsbilder.

Die Lifecake App wurde speziell für Eltern entwickelt, um die Bilder der Kinder sicher mit einem geschlossenen Nutzerkreis zu teilen. Kommentieren und liken können alle eingeladenen Familienmitglieder & Freunde aber natürlich dennoch. Lifecake bietet darüberhinaus die Möglichkeit, Produkte wie Poster Handyhüllen, Magnete mit den eigenen Bildern etc. einfach zu drucken – tolle Fotogeschenke für die ganze Familie. JETZT DIE APP RUNTERLADEN

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»…ich hoffe das sie an solchen Bildern später auch selbst erkennen wie besonders es ist als eineiiger Zwilling aufzuwachsen.«

Dieses Bild ist auf unserer Weltreise in Australien entstanden und ich liebe die Dramatik des Bildes. Wir waren mit dem Wohnmobil unterwegs und eigentlich zu dem Zeitpunkt eher etwas genervt weil wir keinen guten Schlafplatz gefunden haben. Dann haben wir uns an einen Parkplatz direkt am Meer gestellt und wurden mit diesem Sonnenuntergang belohnt. Einer der schönsten die ich bisher gesehen habe, ich bin so froh diesen Moment festgehalten zu haben, einfach wunderschön und die Stimmung war auch gerettet.

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»LIVE FOR THE STORY« MOMENTE

Das Bild ist in einem Cafe in Singapur entstanden und ich liebe das weiche Licht und den innigen Moment zwischen meinen Mädels, ich hoffe das sie an solchen Bildern später auch selbst erkennen wie besonders es ist als eineiiger Zwilling aufzuwachsen.

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04 VICKY bikinisandpassports.com, Persönlicher Reiseblog mit Blick für das Schöne

MEINE Fotos hatten für FOTOGRAFIE mich schon imGESCHICHTE mer eine beson-

dere Bedeutung. Bereits mit 13 Jahren haben meine Freundinnen und ich bei Geburtstagsparties kleine Shootings veranstaltet. Damals leider weder mit Spiegelreflexkamera noch mit sonderlich gutem Geschmack was den persönlichen Stil anging. Aber egal, in dem Moment war’s cool und man konnte es anschließend kaum abwarten bis die Fotos endlich entwickelt und abholbereit waren! Fast forward: Circa 2007 und eine pinke Digitalkamera durfte bei mir einziehen. Fancy Stuff! Als ich 2010 im Februar neben dem Studium meine Blog als kreatives Outlet gründete, holte mich die harte Realität jedoch schnell ein. Mit besagter pinker Kame-

SISTER-MAG.COM

ra sahen die Fotos einfach nie so aus wie ich mir das vorstellte. Benchmark waren damals, genauso wie heute noch, andere Blogs und deren Fotos. Zum Glück habe ich jedoch einen Patenonkel der seine Leidenschaft für Film und Fotografie bereits viel früher als ich entdeckte, und der sich bereit erklärte mich zu einem Fotofachgeschäft zu begleiten. Und so lernte ich mein erstes DSLR Baby namens Canon 550D kennen... Gute Bilder sind für mich schwer zu definieren und greifen. Manchmal ist es das perfekte Licht während der Golden Hour, manchmal ist es das abgebildete Outfit, ein spontaner Schnappschuss der ein besonders hübsches Lächeln oder einen ungestellten Moment einfängt oder ein Bild mit perfekter Komposition.

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“What I like about photographs is that they capture a moment that’s gone forever, impossible to reproduce.” – K A R L L A G E R F E L D

Ich mag helle Fotos mit Tiefenschärfe. Ich liebe diesen verschwommenen, milchigen Hintergrund, den man nur mit weit offener Blende hinbekommt, und ich liebe Tageslicht!

#liveforthestory

Ob Los Angeles, Mauritius oder Tel Aviv - Bloggerin Vicky ist regelmäßig in traumhaften Destinationen unterwegs - und nimmt ihre Leser auf Bikinis & Passports mit! Trotzdem liebt sie es spontan zu sein und gerade auch die kleinen Momente festzuhalten, was dank einer Kompaktkamera nicht mehr bedeutet, dass sie bei ihren Bildern auf Qualität verzichten muss. @vickyheiler

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Als Bloggerin habe ich die Kamera fast immer dabei und liebe es die schönen Dinge des Lebens in Form von Fotos einzufangen. Ob Palmen am Strand im Urlaub, ein Outfit in dem ich mich super wohl fühle, frische Blumen für’s Wochenende, das wunderschöne Wien, das ich mein Zuhause nennen darf oder ein Essen mit der ganzen Familie.

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»Gute Bilder sind für mich schwer zu definieren und greifen.«

Wieso schläft man in Hotelbetten immer so himmlisch? Vielleicht weil die Bettwäsche fast immer reinstes Weiß ist, oder weil man extra Kissen bekommt? Egal wo auf der Welt ich bin - ich bringe fast immer ein Foto vom Hotelbett als Andenken mit nach Hause. To travel is to live. Der Ausblick aus unserem Hotel in Downtown Los Angeles war selbst bei untypisch grauem Wetter in Südkalifornien beeindruckend. Vor allem als die Sonne dann für einen Moment durch die Wolkendecke brach. SISTER-MAG.COM

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»LIVE FOR THE STORY« MOMENTE

Mein Freund ist kein großer Fan von Fotos. Man sieht ihn nie auf meinem Blog, doch ab und zu, in unbeobachteten Momenten knipse ich aus der Ferne ein Foto von ihm. Nur für mich - als Erinnerung an einen Moment, den wir gemeinsam erlebt haben. Hier ist er mal wieder tief in Gedanken versunken und schaut irgendwo in's Nirgendwo.

Das Bild ist weder scharf noch sonderlich beeindruckend, doch ich liebe es. Es war ein letzter Schnappschuss bevor der Akku meiner Kamera leer wurde. Es war das erste Grillen des Sommers. Und es war das erste gemeinsame Abendessen mit meiner Schwester nach 9 Monaten Auslandsaufenthalt. 

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Der Traum vom

TIEFTAUCHEN D I E AT E M B E R A U B E N D S T E N TA U C H Z I E L E D E R W E LT SISTER-MAG.COM

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GLAMOUR

&

KORALLE

Text: Christian Näthler Fotos: Alice Williamson

Wer sich nur einmal mit Taucherausrüstung tief hinunter in die Fluten stürzt, weiß, wie sich Arielle die Meerjungfrau fühlen mag. Wenn man bedenkt, dass die Ozeane 71 % der Erdoberfläche bedecken und die Heimat des meisten Lebens auf unserem Planeten sind, dann gibt es eine Menge guter Gründe, in einen Anzug zu schlüpfen und abzutauchen. Wir erkunden 10 der weltweit begehrtesten Tauchorte für euer nächstes Abenteuer.

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leben EINER DER ERINNERUNGSWÜRDIGSTEN ASPEKTE IN JEDEM URLAUB AM MEER IST DIE MÖGLICHKEIT, DAS LEBEN UNTER WASSER ZU ERLEBEN. KEIN WUNDER A L S O , D A S S TA U C H E N IMMER BELIEBTER WIRD.

UNTER WASSER einmal euer Können bewiesen und in die geeignete Ausrüstung investiert habt, dann schaut ihr durch die Taucherbrille auf eine eine ­faszinierende und ganz eigene bis ­bizarre Tiefseewelt.

W O L LT I H R L I E B E R K O R A L Eine Taucherlizenz zu bekommen, ist ziemlich unkompliziert: Die Professional Association of Diving Instructors (PADI) ist die weltweit größte Organisation für Freizeittaucher und Tauchlehrer und bietet Kurse in mehr als 6.200 Tauchschulen und Ressorts rund um den Globus an. Diese beinhalten eine Wissenskomponente sowie Tauchgänge im flachen und offenen Gewässer und können flexibel und erfolgsabhängig absolviert werden. Wer ein bisschen Gefühl fürs Tauchen mitbringt, bekommt in weniger als einer Woche die gesetzliche Zulassung, um alleine in den Ozean abzutauchen. Wenn ihr SISTER-MAG.COM

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LENRIFFE ODER SCHIFFSWRACKS ERFORSCHEN? NACHT- ODER TIEF­ TA U C H E N ? I M S C H L A M M ODER IN DER TIEFSEE? MÖGT IHR TROPISCHES O D E R K A LT E S W A S S E R ?

Ozeane, Seen, Flüsse, Meerengen, Golfe, Buchten oder Strände – es gibt endlos viele Orte zum Tauchen. Fühlt ihr euch ein bisschen überfordert? Dann gibt es hier zehn der unglaublichsten Tauchorte, die es wert sind, ganz oben auf eurer Reise­zielwunschliste zu stehen…


GLAMOUR

&

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KORALLE

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3. N A K W A K T O R A P I D S PORT HARDY, B R I T I S H C O LU M B I A , K A N A D A

8.

7. T I G E R B E A C H BAHAMAS

1.

5. H A L F M O O N C AY E W A L L

M A N TA R AY D I V E S K A I LU A - K O N A , HAWAII, VEREINIGTE S TA AT E N

BELIZE

4. P E D R A S SECAS

FERNANDO DE NORONHA, BRASILIEN

PA L A N C A R HORSESHOE COZUMEL, MEXIKO

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GLAMOUR

&

KORALLE

BARRACUDA POINT S I PA D A N I S L A N D , M A L AY S I A

2.

9. HMS HERMES B AT T I C A LO A , SRI LANKA

6.

LEMBEH STRAIT LEMBEH ISLAND, INDONESIEN

10.

THE YONGOLA QUEENSLAND, AUSTRALIEN

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1.

MANTA RAY DIVES

K A I LU A - K O N A , H A W A I I , V E R E I N I G T E S TA AT E N Es ist unwahrscheinlich, dass ihr einen schöneren Platz finden werdet, an dem ihr inmitten von Mantarochen in all ihrer majestätischen Herrlichkeit schwimmen könnt. Ihr findet sie im Überfluss entlang der Kona Coast, wo ihr aus verschiedenen Ausflügen wählen

könnt. Besonders einzigartig ist das Nachttauch-Erlebnis, bei dem ihr die Rochen bei Scheinwerferlicht beobachten könnt, während sie fressen. Ihr müsst auch nicht unbedingt in der Hochsaison hinreisen – die Rochen sind das ganze Jahr über aktiv.

2.

BARRACUDA POINT

S I PA D A N I S L A N D , M A L AY S I A Aufgrund seines Reichtums an Meereslebewesen weithin als einer der weltweiten Top-Tauchorte geschätzt, ist Barracuda Point der Ort für all diese unglaublichen Panoramen, die ihr euch vorstellt, wenn ihr ans Tauchen denkt. Im 170 Kilometer langen, erforschbaren Riff

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sind täglich etwa 120 Taucher unterwegs und freuen sich über Anzahl und Ausmaß der Fischschwärme, die vielleicht genauso fasziniert vom Ausblick sind. Schildkröten können in beispielloser Häufigkeit gesichtet werden wie, natürlich, Barrakudas.


GLAMOUR

&

KORALLE

3.

NAKWAKTO RAPIDS

PORT HARDY, B R I T I S H C O LU M B I A , K A N A D A

Ein Trip zu den Nakwakto Rapids in Port Hardy sollte auf der Liste jedes Abenteurers ganz oben stehen. Dieser friedliche Ort befindet sich 320 Kilometer nördlich von Vancouver, das Taucherlebnis ist aber alles andere als ruhig. Nakwakto ist

4.

laut Guinness-Buch der Rekorde der Ort mit der stärksten Strömung weltweit, also wohl nur etwas für routiniertere Taucher. Wer sich traut, sich hier mit einem wütenden Pazifischen Ozeans anzulegen, der wird mit Ansichten vielfältigen Lebens unter Wasser belohnt.

PEDRAS SECAS

FERNANDO DE NORONHA, BRASILIEN Das ist ein großartiger Ort, wenn ihr kein Problem mit ein wenig Einsamkeit habt. Das entlegene Archipel mit 18 Inseln liegt fast 400 Kilometer von der Küste des Festlands entfernt und bietet vielzählige Tunnel, Höhlen, Schluch-

ten und Felsformationen, die allesamt von Meereslebewesen umgeben sind. Ihr werdet Fischschwärmen in allen Farben ebenso wie den seltsamen Stachelmakrelen begegnen – ein wahrhaft amüsanter Anblick.

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5.

HALF MOON CAYE WALL

BELIZE Half Moon Caye ist ein historischer Nationalpark und ein Weltnaturerbe, das unberührte Gewässer und eine Reihe aufregender Tierarten zum Bestaunen bietet. Der berühmte Wall ist sowohl in der Tiefe als auch aus der Vogelperspektive bezaubernd, und seine Be-

zeichnung als »6.000 Fuß hoher vertikaler Abgrund« sollte als Verlockung genügen. Rochen, Aale, Schildkröten, Barrakudas und Zackenbarsche leben in diesem lebhaften Abschnitt des Belize Barrier Reefs.

6.

LEMBEH STRAIT

LEMBEH ISLAND, INDONESIEN Die Wunder von Lembeh Strait sind der Traum eines jeden Unterwasser-Fotografen. Tatsächlich gibt es nirgendwo sonst in den Weltmeeren eine faszinierendere Parade von scheinbar jenseitigen Geschöpfen. Nur einmal blinzeln,

SISTER-MAG.COM

und schon könntet ihr einen der bizarrsten Anblicke eures Lebens verpassen, da es von Kreaturen in allen Formen und Farben nur so wimmelt. »Hairball« heißt der spektakulärste Tauchplatz der Meerenge, er ist besonders für sein Nachtund Schlammtauchen bekannt.

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GLAMOUR

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KORALLE

TIGER BEACH

BAHAMAS Der Name dieses Tauch-Hotspots ist gleichzeitig irreführend und beängstigend korrekt. Irreführend, weil es keinen Strand gibt (der Ort ist weit vom Festland entfernt), und korrekt, weil überall Tigerhaie rumschwirren. Er gilt als einer der

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großartigsten Hai-Tauchorte der Welt und ist nur maximal sieben Meter tief. Tigerhaie sind bekannt dafür, dass sie buchstäblich alles fressen, ihr braucht also starke Nerven, um euch dort wohlzufühlen.

PALANCAR HORSESHOE COZUMEL, MEXIKO

Obwohl es dort nicht besonders viele Fische gibt, präsentieren die Riffe von Palancar einen Mix aus Korallen und Schwämmen, der jeden der acht Meter des Abtauchens wert ist. Das Hufeisen schmiegt sich zwischen

Dutzende von umgebenden Tauchplätzen, was Cozumel zur besten Wahl für alle macht, die gerne mehrtägige Ausflüge unternehmen. Die nahen Palancar Caves sind ebenfalls einen Besuch wert.

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HMS HERMES

B AT T I C A LO A , S R I L A N K A Wie ihr vielleicht schon am Namen erkannt habt, ist dieser aufregende Tauchort der Liegeplatz eines Schiffes und keine Naturattraktion. Die HMS Hermes war der erste in Auftrag gegebene Flugzeugträger der Welt, also könnt ihr

euch sicher das Ausmaß dieses Wracks vorstellen. Das Schiff, das 1942 gesunken ist, ist heute von einem gedeihenden Ökosystem mit zahlreichen Fischen bedeckt, die emsig aus ihren Höhlen schwimmen.

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THE YONGOLA

QUEENSLAND, AUSTRALIEN Die Yongala ist ein weiteres, bemerkenswert intaktes Wrack, zu dem sich ein Tauchgang lohnt – obwohl sie vor mehr als 100 Jahren nach einem Zyklon auf den Boden des Ozeans gesunken ist. Als Teil des Great Barrier Reef Marine Parks ist dieses Unterwasser-Abenteuer spannend und ernüchternd

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zugleich, wenn man bedenkt, dass es der Ort des größten Schiffsunglücks in der Geschichte Australiens ist. Riesige Zackenbarsche, Schildkröten, Seeschlagen, Barrakudas und einige Haiarten freuen sich, eure Bekanntschaft zu machen.

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Wie lerne ich das Tauchen?

SPRUNG INS BLAUE

Wer tauchen möchte, braucht unbedingt einen Tauchschein. Denn »einfach ins Wasser springen und Luft anhalten« ist unrealistisch und kann lebensgefährlich sein! Die Professional Association of Diving Instructors – PADI – ist DIE Anlaufstelle! Bereits seit 1966 bildet die PADI weltweit Tauchlehrer aus und widmet sich so dem Ziel, Menschen für’s (sichere) Tauchen zu begeistern. Text: Christina Rücker

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GLAMOUR

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FÜR EIN ZERTIFIKAT DER PADI MÜSST IHR FOLGENDES BEACHTEN • Ähnlich wie beim Führerschein gibt es einen Theorie-und einen Praxisteil • In beiden Teilen gibt es Prüfungen. • Einmal bestanden, muss dieser Tauchschein aller 6 Monate in einem Praxistest aufgefrischt werden • Nach 100 Tauchgängen hast Du es begriffen.

WAS IHR LERNT UND WISSEN MÜSST • lebenswichtige Kommandos unter Wasser • Korrektes Atmen • Richtiges Schweben An vielen Urlaubsorten gibt es bereits Tauchschulen. Das ist einerseits praktisch für Kurzentschlossene, aber die ersten Stunden machen nur bedingt Spaß, da diese nur im Pool absolviert werden. Wir empfehlen euch daher, den Kurs bereits vor dem Urlaub zu absolvieren. Und nun auf zur Tauchschule! 83

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LET'S GO BACK TO THE

80s

Jedes Jahrzehnt und jeder Look erhält irgendwann ein Revival! Und obwohl es unsere Eltern kaum glauben möchten: Selbst die 80er-Jahre mit Farrah-Fawcett-Frisuren, Holo-Rucksäcken und quietschbunten Mustern sind heute in die Kleiderschränke junger Menschen zurückgekehrt. Spätestens wenn Fernseh- und Streaming-Anbieter beginnen, ihre Serien und Filme in besagtem Jahrzehnt anzusiedeln, weiß jedermann: the 80s are back! Gemeinsam mit unserem Partner Netflix schauen wir zurück in das Jahrzehnt der Fanny Packs und Scrunchies. Es geht zunächst nach Los

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Angeles, die Stadt in welcher die neue Serie GLOW spielt. ­Natürlich schauen wir auch nach Deutschland, ­genauer Berlin, und erfahren mehr über den ­berühmten Club »Dschungel«. In GLOW geht es um starke Frauen, im wahrsten Sinne des Wortes. Deshalb unterhalten wir uns mit starken Frauen aus Musik und Sport über ihre Rolle in einer männerbesetzten Domäne: Sandra von den Guano Apes ist dabei, zudem Cross-Fitterin Elli Hachmann und American-Football-Spielerin Katharina Fritsche von den Berlin Kobra Ladies. Schließlich erfahrt ihr natürlich ab Seite 136 alles über die neue Serie GLOW und das Thema ­Wrestling!

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t n e m o m s t i had

L.A. in den 1980ern war so vielfältig wie nie zuvor: Olympia-Stadt, Ikone des Luxus, der Verrücktheit und der Übertreibung, aber auch Gang-Metropole und Kriminalitätshochburg. Auf jeden Fall war es für die Stadt eine entscheidende Dekade. Die 80er halfen, Los Angeles so zu formen, wie wir es heute kennen. Fotos L.A.: Patrick Beser

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Time of Music Während der 1980er lag überall in L.A. Musik in der Luft. Rock, Punk, New Wave, Disco – die verschiedenen Genre existierten parallel und fanden ihre Veranstaltungsorte, die sie mit Fans füllten.

GLOW SOUNDTRACK von Netflix

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Foto: tchamber236

Auf dem Sunset Strip in Clubs wie »The Rainbow« oder »The Roxy Theatre« konnte man aufgehende Stars wie »Guns N’ Roses«, »Devo« oder »LoverSISTER-MAG.COM

boy« hören. Insbesonders britische Musiker nutzen die Kraft von Los Angeles, um den US-Amerikanischen Markt zu erobern. KROQ`s DJ Richard

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Blade, selbst Brite, förderte Bands wie »Duran Duran« oder »Boy George & Culture Club« durch Auftritte in seiner Show. (KROQ -alternativer Radiosender in LA) 91

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Music

Foto: Waring Abbott / Getty Images

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Foto: Waring Abbott / Getty Images

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Foto: Anthony Barboza via getty images

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The Facts of Life 1987

Mode

Die eigene Kleidung signalisierte, welcher Szene man sich zugehörig fühlte. Ob Punk, New Wave oder Rock – Hauptsache ausdrucksstark, auffallend und bunt. Die 80er waren die Zeit von Big Hair und Neon­farben. 97

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Olivia Newton John’s Shop »Koala Blue« verhalf der Melrose Avenue zum neuen Hotspot als Einkaufsstraße. Andere Punk und Pop Shops wie »Red Balls« oder »Metropolis« mit ihren bunten Fassaden siedelten sich auf der heute weltberühmten Avenue an.

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Hippe Marken wurden der Place to be in Los Angeles. So eröffnete das Label »Fiorucci« seinen Store in einem alten Filmtheater. Um die Kleiderständer wurde geskatet und im Volksmund kursierte der Titel »daytime Studio 54«. Der 1980-Film »Xanadu« wurde übrigens in diesem Laden gedreht.

Foto: Ron Galella/ Getty Images

Eröffnung von »Koala Blue« 1988: Olivia Newton John (links) und Gast der Eröffnung

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venice beach Palmen, Sandstrand, Bodybuilder, Biker, Rollerskater, Straßenmusiker, Strandhändler – die Venice Beach Strandpromenade, wie wir sie heute kennen, ist erst Ende der 70er / Anfang der 80er durch den Bau der Fahrradwege entlang des Strandes entstanden. Dann wurde sie aber sofort ein durchschlagender Erfolg mit Discomusik, Rollschuhtänzern und viel Streetculture.

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1980s L.A. films Einige Filme haben es nicht nur geschafft, das 80er L.A. Lebensgefühl einzufangen, sondern es vielmehr zu prägen. Hierzu gehört unbedingt der Film »Valley Girl« (1983), eine romantische Komödie mit Nicolas Cage und Deborah Foreman, deren Handlung lose auf Shakespeares Romeo und Julia basiert.

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Styling, Musik und Setting fangen das Valley- vs. City-Lebensgefühl ein. Eine etwas abgründigere (oder realistischere) Darstellung findet man in »Less Than Zero« (1987). Der Film wirft einen Blick auf die reiche, dekadente Jugend von Los Angeles.

Must-see movies

AMERICAN GIGOLO (1980)

FAST TIMES AT RIDGEMONT HIGH

TO LIVE AND DIE IN L.A. (1985)

(1982)

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LA Instagram Accounts

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DIE 80ER IN

Berlin INTERVIEW MIT BIBO LOEBNAU

ÜBER DEN LEGENDÄREN CLUB

Foto: Privat

Dschungel Die Berliner Autorin bibo Loebnau war seit Anfang der 80er Jahre Stammgast im legendären »Dschungel« an der Nürnberger Straße. Die Nächte dort und das Leben in West-Berlin haben die ehemalige Journalistin und spätere PR-Frau geprägt. Einige ihrer Erinnerungen an die Zeit und an Prominente, wie Iggy Pop und David Bowie, denen sie im »Dschungel« begegnete, hat sie in ihrem Berlin-Roman »Zoe« festgehalten. Mehr zu bibo Loebnau: www.bibo-loebnau.de

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IN WELCHER ZEIT HAST DU DEN DSCHUNGEL BESUCHT? Mein erstes Mal »Dschungel« war Anfang der Achtziger. Mit einer Freundin bin ich zum Iggy-Pop-Konzert von Bremen nach Berlin getrampt, und der »Dschungel« war bei unserer Ankunft, morgens um halb fünf, unser erster Anlaufpunkt, weil mein Cousin Walter Schörling, der dort arbeitete, der einzige Mensch war, den wir in der Mauerstadt kannten. Allerdings hatte ich ihn viele Jahre nicht gesehen. Als wir ankamen, hatte der »Dschungel« schon zu, weil er immer pünktlich um vier Uhr morgens seine Türen schloss. Zum Glück waren Walter und einige Mitarbeiter noch bei der Abrechnung und ließen die beiden 17-jährigen Landpomeranzen, mit Schlafsäcken unterm Arm, ein. Somit ist mein erster Eindruck vom legendären »Dschungel«, der einer quasi menschenleeren, hellerleuchteten, coolen, relativ kleinen LocaSISTER-MAG.COM

tion, mit vielen Spiegeln, einer weißen Wendeltreppe zur Galerie, mit Springbrunnen und Aquarium – und mit extrem coolen, attraktiven und freundlichen Menschen. Wir waren schwer beeindruckt und bereits am nächsten Abend zum Tanzen und Cocktail-Trinken wieder da. Und dabei lernten wir dann auch gleich Iggy Pop und Band kennen – wow! Später, bis zum Ende des Dschungels 1993, war ich regelmäßiger Gast.

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Foto: Jan C. Bartelsmann

HAST DU IN DER ZEIT AUCH AN­ DERE CLUBS BESUCHT? WIE HAT SICH DER DSCHUNGEL VON DIE­ SEN UNTERSCHIEDEN?

IN WELCHER BEZIEHUNG HAST DU ZUM DSCHUNGEL UND DEN MENSCHEN DORT DRIN GESTAN­ DEN? Mein Cousin Walter Schörling war einer der Besitzer des »Dschungels« und viele meiner Freunde waren, wie ich, Gäste.

Ich bin 1983 als Studentin nach Berlin gezogen und im Laufe der Jahre natürlich auch in anderen angesagten Bars und Clubs – die damals allerdings schlicht Kneipen und Discos hießen – unterwegs. Je nach Tageszeit ging man z.B. ins »Café Swing«, »Risiko«, »Cri du Chat«, »DNC«, »Querelle«, »Mitropa«, »Slumberland«, »Pinguin Club«, »Oranienbar«, »90 Grad« etc. Aber der »Dschungel« war vor allem donnerstags und sonntags der zentrale Anziehungspunkt. Aufgrund seiner rigorosen Türpolitik, der coolen Musik und der Internationalität der Gäste, war er immer anders und besonderer, als die anderen Discos.

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Fotos: Privat

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GAB ES ERLEBNISSE IM DSCHUN­ GEL, BEI DENEN DU DENKST, »DAS WÜRDE HEUTE SO GAR NICHT MEHR GEHEN?«

»NATÜRLICH KRIEGTE JEDER MIT, WENN Z.B. DAVID BOWIE, IGGY POP, PRINCE ODER ANDERE STARS DA WAREN, ABER TUNLICHST NUR AUS DEM AUGENWINKEL ODER INDEM MAN GANZ NORMAL MIT IHNEN TANZTE, PLAUDERTE ODER ETWAS ZUSAMMEN TRANK – WIE MIT JEDEM ANDEREN.«

Im »Dschungel« war es verboten, bzw. verpönt, Fotos zu machen. Zum Glück gab es damals weder Handys noch Digitalkameras. Eine analoge Kamera fiel also in jedem Falle auf. Deshalb gibt es sehr wenige Bilder vom Innenleben mit Gästen. Nur ein paar heimliche Aufnahmen und einige von größeren Partys, wo Fotos okay waren. Außerdem galt als ungeschriebenes Gesetz, dass die vielen prominenten Gäste nicht angesprochen oder begafft wurden. Sie konnten dort ebenso privat feiern, wie wir. Natürlich kriegte jeder mit, wenn z.B. David Bowie, Iggy Pop, Prince oder andere Stars da waren, aber tunlichst nur aus dem Augenwinkel oder indem man ganz normal mit ihnen tanzte, plauderte oder etwas zusammen trank – wie mit jedem anderen. So ist es mir mit Iggy Pop ergangen und später auch mit David Bowie. 113

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WIE WÜRDEST DU DAS LEBENS­ GEFÜHL IN DER ZEIT BESCHREI­ BEN? In einem Wort: cool. WAS GLAUBST DU IST DAS ERBE DES DSCHUNGELS? Die Erinnerungen der Gäste und Mitarbeiter. Der »Dschungel« hat das Leben der meisten geprägt – in unterschiedlichem Maße. Nicht umsonst gibt es bei Facebook eine (geschlossene) Gruppe Ehemaliger, in der sich noch heute über Erinnerungen an die Zeit ausgetauscht wird. Ich habe viele persönliche Erlebnisse in meinem Buch »Zoe« festgehalten, und bei mir zu Hause steht noch eine der mit dunkelblauem Samt bezogenen und diversen Zigaretten-Brandlöchern übersäte, Sitzbänke von der Galerie des »Dschungels«, die 2014 als Leihgabe in der »Bowie is«-Ausstellung ausgestellt war. Außerdem haben Walter Schörling und ich vor ein paar Jahren eine Website gestaltet, um die Erinnerungen wach zu halten: www.dschungelberlin.de SISTER-MAG.COM

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DER „DSCHUNGEL“ HAT DAS LEBEN DER MEISTEN GEPRÄGT – IN UNTERSCHIEDLICHEM MASSE.


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Fotos: Privat

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Starke Frauen

Starke Musik

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t i m h c ä r p s Im Ge

Sandra Nasic VON DEN GUANO APES

Sandra Nasic ist seit 1994 Frontfrau der Rockband Guano Apes – und feiert mit ihren drei Bandkollegen seit Jahrzehnten internationale Erfolge. Die Vollblutmusikerin hat mit ihrer Band bislang weltweit mehr als vier Millionen Tonträger verkauft – Tendenz steigend. Doch Sandra ist nicht nur auf der Bühne ein Profi, vor sisterMAG und Netflix outete sich die Sängerin als wahrer Serienjunkie. Starke Frau, starkes Hobby – somit ist Sandra für unser Interview rund um die 80er Jahre, Frauenpower und GLOW wohl genau die richtige Ansprechpartnerin.

Interview: S O P H I E S I E K M A N N Fotos: Daniel Cramer, Harry Weber

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Liebe Sandra: Action, Comedy, Drama, Mystery – Was für Serien siehst du am liebsten? Seit meiner Kindheit bin ich Science-Fiction-Fan. Meine ersten Kinofilme waren beispielsweise »Star Wars«, »E.T« & »Blade­ runner«, später kamen dann auch Streifen wie »Alien« hinzu. Die Filme der 80er Jahre hatten eine ganz besondere Machart, die nun erfreulicherweise wiederkehrt, das sieht man auch an den ganzen Remakes. Der SciFi-Sparte bin ich bis heute treu geblieben. Comedy mag ich auch. Skandinavische Filme wie »Adams Äpfel« oder Filme von Will Ferell sind köstlich. Mystery-SciFi-Mixe wie zum Beispiel das Netflix-Original »Stranger Things«, auch »American Horror Story« oder »Westworld« sind absolut top. »Stranger Things« habe ich nur so weggesaugt, jetzt warte ich sehnlichst auf die neue Staffel. Gute Serien machen süchtig, also schauen wir daheim Staffeln oft in kürzester Zeit komplett durch. SISTER-MAG.COM

Was muss eine Serie haben, damit sie dich begeistert? Eine Serie braucht eine spannende Story. Was ich überhaupt nicht mag, ist, wenn die ersten 15 Minuten langweilen. Das ist ein Knock out-Kriterium. Klar gebe ich jeder Serie eine Chance, manchmal werden sie ja auch erst nach einer Weile besser, aber zu viel Langeweile, besonders zu Beginn, ist schlecht. Ein anderer Punkt ist Tempo, und das muss stimmen. Tempo ist (ähnlich wie in der Musik) wichtig beim Geschichten-Erzählen. Die Story muss einfach einen gewissen Drive haben. Und man sollte nicht zu viel vorhersehen können. Viele ganz neue Serien schaffen es gottseidank, einen in der Wendung zu überraschen, manchmal mit genreübergreifenden Stilmixen. Der Zuschauer lernt eben mit.

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Was gefällt dir an der Plattform Netflix besonders? Netflix hat eine gute und große Auswahl. Das Video-On-Demand-Prinzip ist toll. Ich kann immer gucken – wann, was und wo ich will, das ist natürlich äußerst praktisch. Wir haben eine große Leinwand zuhause, für das ultimative Kinogefühl. Serien-Macharten haben sich seit Video-On-Demand auch verändert, da sich die Sehgewohnheiten des Publikums natürlich mitverändert haben. Die Zuschauerzahlen steigen, und immer mehr Hollywoodgrößen steigen in diese Branche ein. Sie sehen den Trend. Schrott gibt es immer, klar, aber es gibt auch viele gute Sachen. Erfreulicherweise sieht man auch vermehrt europäische Filmproduktionen. Dort steckt noch viel unausgeschöpftes Potenzial.

In GLOW sehen wir Frauen in den 80er Jahren, die ihren eigenen Weg gehen, selbstbestimmt über ihren Körper verfügen und ihn kraftvoll nutzen. Wie wichtig ist diese Botschaft in der heutigen Zeit? Ich finde es gut, dass junge Mädels mitkriegen, wie es damals beispielsweise für ihre Mütter, wie auch für meine, war. Damals war es viel schwerer, als Frau sein eigenes Ding zu machen, die Zeit war geprägt durch altmodische gesellschaftliche Vorstellungen. Frauen wurde damals weniger geboten, bis heute ist das Thema Gleichberechtigung und Gleichbezahlung immer noch aktuell. Und wenn die Zuschauer, und besonders die Mädels beim Gucken merken, hey, vor was hab ich eigentlich Angst, was oder wer hält mich zurück, ich lebe nur einmal, also mach ich jetzt was ich will, auf meine Art, dann werden solche Diskussionen nicht mehr lang geführt werden müssen.

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Was würdest du Frauen und Mädchen raten, die Träume haben und sich (noch) nicht trauen, diese zu leben? Einfach machen! Viele Mädchen sind oft defensiver, trauen sich vieles nicht, die meisten unterschätzen sich komplett. Das kommt zum Teil durch die Erziehung und teils durch künstlich hochgehaltene Gesellschaftsnormen. Diese Normen funktionieren aber nur in der Werbung, denn Individualität ist schwer zu vermarkten. Man sollte Dinge wagen, versuchen, seine Träume zu leben, und wenn man hinfällt, lernt man daraus und steht wieder auf. Wenn ich damals Angst gehabt hätte, hätte ich meinen Traum nie leben können. Ich war damals kompromisslos und fokussiert, es war auch nicht immer einfach, ich habe auch einige Fights bestritten, aber für mich gab es nie einen Unterschied zwischen Männlein und Weiblein, und ich hätte mich da auch im Traum nie untergeordnet. Eine gesunde Portion Egoismus und Fokussierung auf

dein Ziel sind wichtig, um Deinen Weg zu finden und zu gehen. Den Weg eines anderen zu gehen, ist auf Dauer wohl eher unbefriedigend.

Seit 1994 bist du bereits Frontfrau der Rockband Guano Apes. Wusstest du schon immer, dass du Rockmusikerin werden willst? Eine gewisse Affinität zur Kunst hatte ich schon immer. Mit 16 habe ich dann die Musik für mich entdeckt, mir ein Mikro geschnappt und gemeinsam mit meiner Schwester meine erste Band gegründet. Grunge und HipHop haben mich damals sehr geprägt. Da wurde die Lust, selbst auf der Bühne zu stehen, sehr schnell sehr groß, und alles ging dann ganz natürlich seinen Weg, und ich wusste genau, das erfüllt mich, das intensiviere und verfolge ich jetzt.

Eine Frau in der Rockbranche. Ist das heute noch so untypisch

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wie früher? Wie bist du mit Vorurteilen oder Anfeindungen umgegangen?

Was waren der schönste und der härteste Moment deiner bisherigen Karriere?

Es könnten schon noch mehr Frauen in die Branche, find ich. Vorurteile oder Anfeindungen gab es eigentlich nie, damit hatte ich keine Probleme. Ich glaube aber auch zu wissen, woran das gelegen hat: Ich habe das typische Frauenklischee nicht bedient. Damals waren Frauen in der Musik ja oft die süßen, sexy Mäuse, und das wollte ich damals nicht sein. Ich hörte HipHop, Grunge, las Spawn Comics, skatete und sprühte Graffitis. Auch in der Musik hat mich nur die Leistung und das Talent interessiert. Deshalb hatte ich nie Probleme oder Anfeindungen erfahren, sondern eher Respekt auf Augenhöhe. Aus beiden Lagern. Und das war wichtig. Heutzutage ist das anders, vieles einfacher. Da kann eine Frau rocken, mit ihrem Sexappeal spielen, und trotzdem irgendwie credible sein. Dahingehend ist die Gesellschaft ein wenig gemildert.

Die erste Goldene Schallplatte war schon ganz besonders für uns als Band. Da war ich noch ganz jung, 18 Jahre alt. Auch die erste CD in der Hand zu halten, war damals toll. Den European Music Award 2000 als bester deutscher Act zu gewinnen, war ein großes Highlight für uns. Plötzlich neben Madonna zu stehen oder mit Tina Turner zu plaudern – nice. Einen ziemlich harten Moment hatte ich, als mir bei einem Konzert auf der Bühne klar wurde, dass ich keinen Spaß mehr dabei hatte. Wir waren einfach zu lang unterwegs und brauchten eine Pause, und die war auch gut damals.

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Die Serie GLOW spielt in den 80er Jahren in L.A. Pinke Stulpen, toupierte Haare und eine Menge Glitter sind somit vorprogrammiert! Wie gefallen dir die Outfits der Wrestling-Ladies?

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Sehr lustig. In den 80ern gab es modisch gesehen sicher einige Fehltritte, ich sage nur Schulterpolster oder Dauerwelle. Aber auch viele nette Sachen, die jetzt zum Teil wieder in sind. Wie die großen Brillen, High Waist Jeans, die Crop-Tops. Und Neon-Farben waren damals der Brüller, jeder lief damit rum, ich inklusive.

umgehauen. Wenn man das heute hört, erkennt man, wie gut das produziert war. In den 80er Jahren hatten die Synthesizer und Special Effects ihren Anfang, also musikalisch und filmisch echt was zu bieten.

Der Soundtrack von GLOW wirft uns ebenfalls direkt zurück in die 80er Jahre. Quiet Riot, Bon Jovie, Rick Springfield, The Bangles oder Guns N’Roses sind dabei. Hast du einen Lieblingssong aus der Zeit und was macht für dich den Charme dieser Musik aus? Ich hab in Kinderjahren angefangen, Madonna und Michael Jackson zu hören, und ich fand es mega. In den 80ern gab es einfach großartige Melodien. Es hat Spaß gemacht, es klang alles so positiv nach Freiheit, wie eine endlose Spirituosen Werbung. Der Song von Grandmaster Flash »The Message« hat mich dann total 123

IN DEN 80ERN GAB ES EINFACH GROSSARTIGE MELODIEN. ES HAT SPASS GEMACHT, ES WAR IRGENDWIE EIGEN UND ALLES KLANG NACH FREIHEIT. SISTERMAG 30 | 06 / 2017


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ÜBER STARKE SERIEN & STARKE FRAUEN SISTER-MAG.COM

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t i m h c ä r p s e G Im

Kati Fritsche A M E R I C A N FO OT B A L L SPIELERIN

In GLOW sehen wir Frauen in den 1980er Jahren, die ihren eigenen Weg gehen, selbstbestimmt über ihren Körper verfügen und ihn kraftvoll nutzen. Wie siehst du diese Botschaft in der weiblichen American Football Szene repräsentiert? Im American Football können auch Frauen zeigen, was sie können. Sie nutzen ihren Körper genau wie die Männer. Sie setzen ihre Schnelligkeit und auch ihre Kraft ein. Das können Frauen genauso gut wie Männer. Frauen sind den Männern nicht mehr unterlegen und können dies durch den Sport zeigen. Auch Frauen können hart und stark sein.

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ES GEHT AUCH NICHT NUR UM STARKE MÄNNER ODER DICKE MUSKELN. IN DIESEM SPORT KOMMT JEDE FIGUR ZUM EINSATZ. SISTER-MAG.COM

Wer Sport treibt wird selbstbewusst. Was war deine Motivation mit American Football zu beginnen? Durch eine Teamsportart wird man definitiv selbstbewusster. Man steht nicht allein da, sondern als Team. Man gewinnt und verliert zusammen. Man schwitzt und lacht zusammen. Jede einzelne von uns stärkt die andere in ihren Talenten, Kräften und Fähigkeiten. Meine Motivation war es, nach jahrelangem Schwimmen im Ver-

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ein nicht mehr alleine kämpfen zu müssen. Ich stehe mit 10 weiteren Spielerinnen auf dem Platz und habe ein ganzes Team von ca. 30 Damen hinter mir. Ich wollte nicht mehr alleine kämpfen, sondern im Team. Und da bietet sich dieser Sport perfekt für an.

Bei American Football denken die meisten sofort an starke Männer. Wie siehst du dich in der Szene als Frau positioniert? Es stimmt, viele denken sofort an Männer und man hat es als Frau

nicht immer leicht. Oft wird man als Mannsweib abgestempelt. Aber Frauen haben sich schon sehr gut in dieser Szene Respekt und Achtung erarbeitet und definitiv verdient. Es geht auch nicht nur um starke Männer oder dicke Muskeln. In diesem Sport kommt jede Figur zum Einsatz bzw. jede Figur wird gebraucht. Das heißt nicht nur starke Frauen sind gefragt, sondern auch solche, die schnell oder kräftiger sind und den Quaterback beschützen können.

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Und wie ist es im Alltag? Stößt du auf Anfeindung und/ oder Vorurteile aufgrund deiner Statur? Wie gehst du damit um? Ich stoße oft im Alltag auf Vorurteile und dumme Kommentare. Auch durch meinen Beruf als Erzieherin wirkt es oft sehr gegenteilig: Auf der einen Seite im Beruf sehr fürsorglich und auf der anderen Seite privat etwas härter und auch lauter. Aber genau dies führt zu selbstbewuss-

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ten und starken Frauen, die sich im Alltag wehren und Stärke zeigen können. Ich spiele seit 10 Jahren diesen Sport und zum Anfang war es schwer, aber man lernt damit umzugehen. Man wird stolz, etwas mit dem Team erreicht zu haben wie die deutsche Meisterschaft. Und dieser Stolz überträgt sich auf die Persönlichkeit. Mittlerweile bekomme ich dafür Anerkennung, dass ich diesen harten Sport betreibe.


Der Soundtrack von GLOW wirft uns ebenfalls direkt zurück in die 80er Jahre. Quiet Riot, Bon Jovi, Rick Springfield, The Bangles oder Guns N’Roses sind dabei. Welche Songs motivieren dich beim Training? Beim Training oder auch gerne auf dem Weg zum Training oder

KATHARINA FRITSCHE BERLIN KOBRA LADIES Katharina (Kati) Fritsche spielt für die Berlin Kobra Ladies. Die Berlin Kobra Ladies ist eine reine Damenmannschaft, die in der ersten Damenbundesliga spielt. Aktuell vertreten sie den deutschen Meistertitel 2016.

vorm Spiel motivieren mich ganz verschiedene Lieder. Es sollte immer laut und der Beat und die Melodie sollten kraftvoll sein. Beispiele: Papa Roach – Last Resort; Baby Blue – Run; Bonez C – Ohne mein Team; Pedaz – Wie ein Mann; The Offspring – Self Esteem.

»Ich spiele seit 10 Jahren in diesem Team und bin froh, diesen Sport und dieses Team ausgewählt zu haben. Das Team ist wunderbar, wir arbeiten zusammen und sehr hart daran, den Titel dieses Jahr wieder verteidigen können. Bei uns ist jeder sehr willkommen.«

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Foto: Ian Baum


t i m h c ä r p s e G Im

Elli Hachmann C R O SS F I T S P O R T L E R I N In GLOW sehen wir Frauen in den 1980er Jahren, die ihren eigenen Weg gehen, selbstbestimmt über ihren Körper verfügen und ihn kraftvoll nutzen. Wie siehst du diese Botschaft in der Gewichtheber- und CrossFit-Szene repräsentiert? Beim CrossFit und Gewichtheben steht die individuelle Leistung im Vordergrund. Es geht vor allem darum, das eigene Potenzial auszuschöpfen und sich gleichzeitig aber auch nicht zu überfordern, um eine gesunde Balance aus Belastung und Erholung zu schaffen. Ich finde diese Herangehensweise für Frauen im Sport sehr vorteilhaft, da im Alltag schon genug Druck von außen kommt was Rollenbilder und das vermeintliche Schönheitsideal anbetrifft. Viele Frauen haben dadurch den Bezug zu sich und ihrem Körper verloren. Durch CrossFit und Ge-

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wichtheben nehmen sie ein Stück gesunde Selbstbestimmung für sich wieder in die Hand.

Wer Sport treibt wird selbstbewusst. Was war deine Motivation mit Gewichtheben / CrossFit zu beginnen? Ich habe schon immer viel Sport gemacht und bin von Natur aus körperlich stark. Da ich einen ausgeprägten ­Wettkampfcharakter habe und kein Talent im Ausdauersport beherberge, sind CrossFit und Gewichtheben ideal um mich mit anderen zu messen.

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Bei Gewichtheben denken die meisten sofort an starke Männer. Wie siehst du dich in der Szene als Frau positioniert? Es ist mittlerweile nicht mehr komplett unüblich Frauen im Gewichtheben zu sehen. Dazu hat vor allem CrossFit mit einer wachsenden Zahl an Anhängern in Deutschland beigetragen. Jedoch gilt man als Frau, welche Gewichtheben als Leistungssport betreibt, immer noch als etwas Seltenes und in den Augen von vielen auch als unerreichbar.

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Mutter, Physiotherapeutin, Coach und nebenbei auch noch deutsche Meisterin im olympischen Gewichtheben. Elli Hachmann ist eine echte Powerfrau. Die Hamburgerin beschäftigt sich sowohl beruflich als auch in ihrem Hobby viel mit Ernährung und Training. Das Gewichtheben und Crossfit sind ihre Leidenschaft, durch die sie gelernt hat, sich in einer Männerdomäne zu behaupten.

ELLI HACHMANN Foto: Atilla Türkmen

Und wie ist es im Alltag? Stößt du auf Anfeindung und/oder Vorurteile aufgrund deiner Statur? Wie gehst du damit um? Nein. Die meisten Rückmeldungen sind sehr positiv. Ich werde aber sehr häufig gefragt, ob ich Bodybuilding betreibe. Ich beantworte diese Frage in den meisten Fällen mit ja, weil die wenigsten den Unterschied zwischen Bodybuilding und Gewichtheben kennen. Insgesamt gibt es noch viel Aufklärungsbedarf, was den Kraftsport angeht, das merke ich auch bei meinen Kunden im Personal Training.

In den letzten Jahren haben aber die Anfragen an mich von Frauen bezüglich Training für mehr Muskelmasse und körperliche Leistungsfähigkeit deutlich zugenommen. Sowohl Frauen als auch Männer scheinen es schöner zu finden, wenn Frauen nicht nur schlank, sondern auch sportlich und gesund sind.

Die Serie GLOW spielt in den 1980er Jahren in L.A. Pinke Stulpen, toupierte Haare und eine Menge Glitter sind somit vorprogrammiert! Wie entscheidend findest du dein Sportoutfit für deine Performance?

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Foto: Jana Knorr

ES IST MITTLERWEILE NICHT MEHR KOMPLETT UNÜBLICH FRAUEN IM GEWICHTHEBEN ZU SEHEN. Für die Performance muss die Bekleidung vor allem praktikabel sein. Die Hosen dürfen nicht rutschen, die Schuhe müssen für das Gewichtheben in der Regel fest sein und da ich schnell ins Schwitzen komme trainiere ich häufig im Sport-BH, der dann entsprechend sitzen muss. Ich trage beim Sport immer atmungsaktive Klamotten, die mir die nötige Bewegungsfreiheit geben bei gleichzeitigem Halt.

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Der Soundtrack von GLOW wirft uns ebenfalls direkt zurück in die 80er Jahre. Quiet Riot, Bon Jovi, Rick Springfield, The Bangles oder Guns N’Roses sind dabei. Welche Songs motivieren dich beim Training? Ich höre sehr häufig Beyonce. Sie steht für ein starkes weibliches Rollenbild und eine Person, die in ihrem Leben definitiv ihre Bestimmung gefunden und gelebt hat. Sowas motiviert mich auch auf meinem eigenen Weg.

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135 Foto: Atilla Türkmen

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DIE NEUE SERIE VON DEM TEAM HINTER »ORANGE IS THE NEW BLACK«

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WIR STELLEN VOR:

Toupierte Föhn-Frisuren, ­L egwarmer, ­B odysuits und verrücktes Metallic ­M ake-Up: Die neue Serie GLOW von Netflix

ist nicht die erste Serie, die

das Lebensgefühl der 80er-Jahre als Grund­l age für Stil und Ausstattung nutzt. Schließlich hat kürzlich die Serie »Stranger Things« ebenfalls diese Zeit aufgenommen. GLOW tut es aber so überzeugend und authentisch, dass wir unsere Eltern im Geiste auf den alten Fotos von 1985 sehen... und vor allem nicht mehr aufhören können, die (bisher) 10 Folgen auf Netflix anzuschauen.

von T H E A N E U B A U E R

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Das

wohl Erstaunlichste an GLOW – den »Gorgeous Ladies of Wrestling« – ist, dass die Serie auf einem wahren Phänomen aus L.A. der 1986er basiert.

Bei GLOW handelte es sich um eine professionelle FrauenWrestling-Fernsehshow, die in Los Angeles produziert wurde und besonders komödiantisch übertriebene Frauen-Wrestling­ kämpfe inszenierte. Die GLOWDamen waren dabei in der Regel Schauspielerinnen oder Models mit Ambitionen auf eine Karriere in Hollywood. Netflix nimmt dieses Phänomen in seiner neuen Produktion auf und erzählt die fiktive Vorgeschichte dieser Sendung. Die Macher der Serie Liz Flahive und Carly Mensch sind bekannt als Köpfe hinter dem Erfolgsformat »Orange Is the SISTER-MAG.COM

New Black«. Sie haben einen Cast zusammengestellt, der für jeden Zuschauer mindestens ein bis zwei Lieblinge – bekannt oder auch neu – bereithält: Serienkennern ist die Hauptdarstellerin Alison Brie (Trudy Campbell aus »Mad Men«) geläufig. Zu ihr gesellt sich Darsteller Rich Sommer (Harry Crane in »Mad Men«), mit dem sie eine Affäre beginnt, obwohl er der Mann ihrer besten Freundin Debbie (Betty Gilpin) ist. Dramatische Plot-Elemente wie diese formieren die Beziehungen der 14 Wrestling-Kämpferinnen, die wie ein kunterbunter und manchmal etwas verrückter

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R E L I A R T Haufen zusammenkommen, um eine Wrestling-Fernsehshow zu kreieren. Sie sind diejenigen, die übrig geblieben sind, nachdem Regisseur Sam Sylvia hunderten Frauen beim ersten Casting erklärt, dass es bei der Sache um Wrestling geht – »wenigstens kein Porno« ist die allgemeine Meinung unter den verbliebenen 14. Unter ihnen befindet sich die erfolglose Schauspielerin Ruth Wilder (Alison Brie), die mit ihrem zarten Körper und tiefen Augenringen an alles andere erinnert als an eine Wrestling-Kämpferin. Obwohl Sam sie am Anfang nicht besonders mag, erkämpft sie sich einen Platz in der Liga. Regisseur Sam Sylvia wird genial verkörpert von Standup-­ Comedian Marc Maron, der auch im wahren Leben einen dicken Oberlippenbart trägt und

den viele durch seinen überaus erfolgreichen Podcast »WTF« (wtfpod.com) kennen. Trotz seiner dreißig Jahre im Showbusiness, ist Marc Maron kein unglaublich erfahrener Schauspieler, was man ihm jedoch in GLOW keinesfalls anmerkt.

So sind wohl die besten Szenen die, in denen er das letzte Wort hat: Wenn Sam Sylvia mit müden Augen hinter dem Kassengestell, häufig high auf Koks, immer jedoch »furztrocken« mit einer Haltung des beinah gescheiterten Regisseurs den letzten Satz dem Publikum serviert. Dass er insgeheim aber echte Euphorie und wohl auch Sympathie für seine 14 Wrestlerinnen verspürt, kann man in vielen Szenen erahnen.

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GLOW will mehr sein als klamaukhafte Quasi-Athletinnen in Glanz­anzügen. Der Trailer zeigt die erste Szene der Netflix-Serie, in der Ruth bei einem Casting Drehbuchzeilen der Männerfigur liest. Auf ihren Fehler aufmerksam gemacht, sieht sie sich wieder der Realität von Schauspielerinnen der 80er-Jahre gegenüber: Der angebotene Part ist der einer unwichtigen Sekretärin mit einem einzigen Satz. In der GLOW-­Liga finden Ruth und ihre Mitstreiterinnen dagegen einen Platz, in denen sie die Hauptrolle spielen – obgleich kritische Stimmen nun vielleicht die Klischeehaftigkeit der einzelnen Charaktere missSISTER-MAG.COM

billigend kommentieren werden. Doch das Wrestling mit seinen gescripteten Background-Stories mit Soap-Charakter und kreischend-komischen Outfits ist in dieser Serie eigentlich nur ein Setting, um zu zeigen, wie Frauen eine Männerdomäne erobern. Neben der Emanzipation der Frauen werden vor dem zeitgeschichtlichen Hintergrund vielfältige Themen aufgenommen: Regisseur Sam Sylvia will die Kämpfe im Ring als politische Statements sehen und inszeniert daher nicht nur den ultimativen Kampf zwischen Russland (Zoya, The Destroya) und Amerika (blonde, amerikanische Schönheit Liberty Belle), sondern auch die »Welfare Queen« und Ähnliches. Das Ganze gipfelt in einem Kampf, in welchem die zwei schwarzen Kämpferinnen der Liga gegen zwei verkleidete Kuckucksklan-Wrestlerinnen gewinnen.

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Die Serie ist auf jeden Fall wunderbare Unterhaltung. Das liegt nicht nur an der Ausstattung, sondern vor allem an den facettenreichen Story-­Elementen, der komödiantischen Inszenierung, die auch nicht davor zurückschreckt, Ruth in einem ­ Cape und mit Kriegsbemalung zur Rettung ihres Platzes in der Liga in den Ring zu schicken. Ein wenig Fremdschämen ist da beim Zuschauer vorprogrammiert, aber man kann einfach nicht wegsehen und verliebt sich in die tragi­komischen Charaktere (siehe unsere Aufstellung der 14 Ladies und ihren, teilweise, klischeehaft überzogenen Rollen).

Choreographie proben oder am Ende die mit Musik unterlegte Countdown-Lauf-AbschlussDie Serie bringt alles mit, was szene. Hier rennt der Produzent man an den 70er- und 80er-Jah- Bash mit der Videokassette durch re Filmen liebt: die H ­ eldenreise die Gänge des TV-Senders und und das Zusammenkommen erinnert dabei stark an Matthew von Verlierern und Misfits; Trai- Broderick aus dem 80er-Jahre ningsmontagen wie bei »Rocky« Kultfilm »Ferris macht Blau«. Zu & »Karate Kid«, in denen Debbie guter Letzt überzeugt der fabel­ und Ruth zuerst grottenschlecht hafte Soundtrack (siehe hier und schließlich immer ­ besser als Spotify-Playlist). die einstudierte Wrestling-­ SISTER-MAG.COM

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ist DIE »GORGEOUS LADIES OF WRESTLING« IN DER ÜBERSICHT R U T H a ka »ZOYA T H E D E ST R OYA« Die erfolglose Schauspielerin Ruth W ­ ilder liebt das Drama und braucht Background-­ Stories. Sie ist frustriert aufgrund fehlender weiblicher Hauptrollen im Hollywood der 80er-Jahre. Bankrott und verzweifelt, ­erkämpft sie sich einen Platz in der Liga, um schließlich in die Rolle des »bösen Russen« zu schlüpfen. Die Paranoia Amerikas in den 80er-Jahren wird hier humoristisch auf die Spitze getrieben. Dass sie dabei auch Hintergrundrecherche bei einem ­russischen Familienfest betreibt, das sich schließlich als Bar Mitzwa herausstellt, ist nur ein Beispiel für die absurden Szenerien und Elemente der Serie.

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D E B B I E a ka »LIBERTY BELLE« Jede Serie braucht einen Star, jede Wrestling-Liga braucht das »Main Event«. Debbie und Ruth sind Freundinnen, jedoch wird Debbie hintergangen und taucht als blonder Racheengel am Ring auf. Regisseur Sam Sylvia überzeugt die Blondine, die in Hollywood als SoapStar bekannt ist, der Liga der GLOW-Damen beizutreten. Sie wird der Star des Rings, indem sie all das verkörpert, was Amerika klischeehaft zeigen möchte: Freiheit, eine Hammerfigur, Mutter eines kleinen Sohns, die für das Gute in den Ring steigt. Im Hintergrund kämpft sie allerdings mit ihrer Rolle als Mutter und hintergangene Ehefrau und versucht zu verstehen, ob Wrestling einfach nur »silly« ist oder ob sich hier ihre Zukunft auftut. C A R M E N a ka » M AC H U P I CC H U « In GLOW spielt Britney Young die 25-jährige Carmen, die aus einer Familie von Wrestlern stammt. Ihr Vater, auch »Giant« genannt, und ihre ebenso riesigen Brüder sind zunächst nicht davon begeistert, dass auch sie in den Ring steigen will. Während sie ihren Mitkämpferinnen mit Wrestling-Wissen hilft, wird ihre Angst vor den Auftritten im Laufe der zehn Folgen immer geringer und am Ende gibt es ein Happy End.

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J E N N Y a ka » F O R T U N E CO O K I E « Die asiatische Schauspielerin wird zur Schwertkämpferin und kurzerhand zum »Glückskeks« umbenannt. Ellen Wong spielt die asiatische Schauspielerin Jenny, die sich besonders hervortut, als es ans Geburtstagfeiern geht – eine gute Seele der Truppe, die für Feel-Good-Momente sorgt, die ihre Nähmaschine umherträgt und kurzerhand die Kostüme für die Show näht. R E G G I E a ka »V I C KY, T H E V I K I N G « Gespielt von Schauspielerin Marianna Palka, ist die Wikinger-Wrestlerin eine tragische Figur, da sie eigentlich die echte amerikanische Athletin ist. Diese Rolle wird ihr von Soap-Star Debbie vor den Augen weggeschnappt. Stereotypisch wird die große, kräftige, jedoch introvertierte Blondine kurzerhand zur Wikingerin. A R T H I E a ka » B E I R U T« Dass Arthie Premkumar eigentlich aus Indien kommt, ist Produzent Bash und Regisseur Sam ziemlich egal. Als Bösewicht »Beirut« soll sie Terror in den Ring bringen. Die strebsame Arthie hat jedoch sichtbar Probleme, so dass sie vom ganzen Publikum gehasst wird. 147

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TA M E E a ka »W E L FA R E Q U E E N « Kia Stevens ist wohl besser bekannt unter ihren Ringnamen Amazing Kong, Awesome Kong oder Kharma. Netflix besetzt mit ihr eine echte, erfolgreiche Wrestlerin, die nicht nur in der »WWE« und dem »Ring of Honor« aufgetreten ist, sondern die auch zweifach den »TNA Women’s Knockout Championship« gewann. Als »Welfare Queen« besetzt sie in GLOW die Rolle der schwarzen Sozialhilfe-Empfängerin, die regelmäßig im Ring ihre Lebensmittelmarken auspackt und wie Geldscheine herabrieseln lässt. Inszenierung ist alles. C H E R RY B A N G a ka » J U N K C H A I N « Die hübsche Sydelle Noel wird in der Serie als frühere Stunt-Frau dargestellt, die Regisseur Sam schon aus dieser Zeit kennt. Kurzerhand wird sie zur Trainerin ernannt, um regelmäßig als Stimme der Vernunft beschwichtigend auf die erhitzten Gemüter einzwirken. STAC E Y & DAW N a ka »T H E B E AT D OW N B I D D I E S « Die beiden Friseusen, die immer im Doppelpack auftreten, bekommen in den ersten zehn Folgen noch keine wohldurchdachte Back-Story, sind jedoch immer für eine komödiantische Einlage oder groteske Kämpfe gut. J U ST I N E a ka »S C A B « Anarchie! Der Charakter Scab soll eine junge Punk-Rock Fanatikerin darstellen – nicht weit entfernt von der Realität der jungen Justine in der Serie. Von Beginn an zeigt sie eine Haltung, die die Welt ablehnt. Sie ist die einzige, die die Filme von Regisseur Sam Sylvia auswendig kennt. Schnell wird klar: Sie trägt ein Geheimnis mit sich herum. SISTER-MAG.COM

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R H O N DA a ka » B R I TA N N I C A« Sobald sie den Mund aufmacht, erahnt man es und will es doch kaum glauben: Independent Singer-Songwriter Kate Nash, die durch Myspace entdeckt wurde und in ihrem Hit-Video »Foundations« eher als Pony-tragender Zooey Deschanel-Verschnitt durchgehen könnte, mimt in GLOW die britische Rhonda. Als süffisanter Remake nimmt die rothaarige Rhonda mit ihrem starken britischen Akzent ein Musikvideo für Regisseur Sam auf, das dann lauthals von allen GLOW-Kämpferinnen mitgesungen wird. Ein wenig Youtube-Recherche verrät: Die echte GLOW-Liga hatte einen ähnlichen Song – kaum gereimt und nur peripher an Rap erinnernd. M E L R O S E a ka » PA R T YG I R L « Dreist und frech, ohne sich jemals zu entschuldigen, bringt Melrose viel Leichtsinn und Chaos in die Riege der Frauen. Ihre Vorliebe für Dramen und der Wunsch, ständig im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen, verträgt sich nicht mit den 13 anderen Damen und dem strengen TrainingsRegiment von Cherry Bang. Wunderbar unbeschwert und schelmisch gespielt von Jackie Tohn (»Sisters«) liegt in ihrem Charakter noch viel Potenzial für Staffel 2 und folgende. S H E I L A a ka »S H E I L A , T H E S H E -WO L F « Einer der interessantesten und gleichzeitig beklemmendsten Charaktere der Serie. »Sheila, the She Wolf« ist nicht nur der Wrestling-Name von Schauspielerin Gayle Rankin. Sie fühlt sich selbst als Wölfin und eckt sozial im normalen Leben immer wieder an. In der Liga der Frauen-Wrestlerinnen allerdings findet sie langsam Akzeptanz und taut gegenüber ihren neugewonnen Partnerinnen mehr und mehr auf. SISTER-MAG.COM

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Sabbatical

Warum immer mehr junge Menschen eine Auszeit vom Job suchen und wie ein ­Sabbatical sinnvoll vorbereitet werden kann.

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Text: Dr. Johanna Disselhoff Fotos: Lale Tütüncübasi 153

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Sabbaticals Text: Dr. Johanna Disselhoff

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Im Job unzufrieden, die eigenen Ziele aus dem Blick verloren oder einfach der Wunsch nach Entschleunigung: es gibt viele Gründe für ein Sabbatical und in der Tat kann ein Sabbatical helfen, die eigenen Ziele zu erkennen und lang ersehnte Wünsche zu erfüllen. Doch worauf sollte man bei der Planung achten, noch bevor man sich für ein Sabbatical entscheidet? Dieser Artikel liefert psychologische Infos und wichtige Fragen, die bei der Strukturierung und Planung helfen.

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GLAMOUR

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Schulabschluss, Ausbildung oder Studium, danach der erste Job und den bestenfalls für die nächsten 40 Jahre? Dieser Plan ging für unsere Eltern oft noch auf, scheint für die jüngeren Generationen aber einerseits utopisch und sowieso gar nicht mehr unbedingt erstrebenswert. Der erste Job hat mittlerweile für viele BerufseinsteigerInnen eher Trainee-Charakter und wird relativ schnell gegen eine bessere Stelle eingetauscht. Oft muss schon während Studium und Ausbildung voller Einsatz gezeigt werden und im Job wird noch mehr Engagement gefordert. Für die eigenen Ziele und Wünsche bleibt meist wenig Raum und spätestens nach ein paar Jahren kommen viele junge Menschen an den

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Punkt, sich zu fragen, wohin das eigentlich alles führen soll und wofür sie das alles machen. Es entsteht eine Art Ziele-Vakuum: auf einmal wird unklar, wohin das eigene Leben eigentlich führen soll und wie es weitergehen kann. Eigentlich hatte man sich das alles anders vorgestellt und merkt, dass das eigene Leben nicht so verläuft, wie man sich das ursprünglich gewünscht hatte. An diesem Punkt angelangt, beginnt die Suche nach einem Ausweg. Da scheint ein Sabbatical die optimale Lösung zu sein. Einige Monate Auszeit vom Job nehmen und einfach mal raus aus dem Alltag. Sich selbst finden und die eigene innere Stimme wieder hören.

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Kann ein Sabbatical die Lösung sein?

Gerade wenn Stress und Druck im Arbeitsalltag Überhand nehmen und man das Gefühl bekommt, dass das nicht lange so weitergehen kann, dann kann eine Auszeit durchaus sehr sinnvoll sein. Auch für die eigene Gesundheit kann es ein wichtiger Schritt sein, das eigene Leben zu entschleunigen und die eigenen Gewohnheiten und den Lebensstil zu hinterfragen. Genauso kann es wichtig sein den eigenen Wünschen nachzugehen und bspw. die lang erträumte Weltreise endlich in Angriff zu nehmen. Denn meistens gilt an diesen Punkten:

Wenn nicht jetzt, wann dann? Wenn Du Dich also, aus welchen Gründen auch immer, für ein Sabbatical entscheidest, solltest Du Dir einen klaren Plan für die Auszeit machen. Natürlich kann man auch erstmal einfach nur drauf los leben, eine Reise unternehmen oder abschalten. Aber ohne eine gewisse Struktur, eine Problemanalyse und ein mehr oder weniger klares Ziel kann ein Sabbatical an sich auch keine Wunder bewirken und Du stehst nach dem Sabbatical evtl. vor den gleichen Problemen wie vorher.

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Warum willst Du eine Auszeit? Liegt es an Deinem Job, an deinem Privatleben, an Deiner Vergangenheit, an einem lange gehegten Wunsch oder an etwas ganz anderem?

Welche konkreten Probleme soll das Sabbatical lösen?

Problemanalyse & Struktur

Was ist dein Ziel? Was brauchst Du

, um dein

Ziel zu erreichen oder Dein Problem zu lösen?

Um in einem Sabbatical wirklich die Antworten zu finden, nach denen Du suchst, ist es zunächst einmal wichtig, die richtigen Fragen zu stellen.

Welche Fragen möchtest Du durch das Sabbatical für Dich klären? SISTER-MAG.COM

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Wie viel Zeit braucht deine Reise, Veränderung oder Erkenntnis?

Welche Schritte

möchtest Du dafür gehen und

wieviel Zeit räumst Du pro Schritt ein?

Wie soll es nach dem Sabbatical weitergehen? Weißt Du das schon oder kann diese Frage erst während der Auszeit beantwortet werden?

Wo siehst Du Dich nach dem Sabbatical? 159

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… Vielleicht fragst Du Dich jetzt,

wie das funktionieren soll, wenn man mit so viel Struktur an eine Auszeit herangeht. Aber unterbewusst können diese Vorgaben, Fragen und Aufgaben helfen, die entsprechenden Antworten zu finden. Du kannst Dich dadurch auf bestimmte Themen fokussieren und Dein Unterbewusstsein kann be-

reits an Ideen und Lösungen arbeiten. Und bevor es tatsächlich mit der konkreten Planung (Versicherungen, Rente, Wohnungsauflösung/Untermiete, Finanzierung, usw...) losgeht, bleibt natürlich noch zu klären, wie Dein Arbeitgeber einem Sabbatical gegenübersteht...

3 Unterstützt er Dein Vorhaben und wenn ja, mit wie viel Vorlaufzeit? 3 Welche Angebote kannst Du Deinem Arbeitgeber anbieten, um die Auszeit zu überbrücken? 3 Und wenn er es nicht unterstützt: Was ist Dein Plan B?

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GLAMOUR

… und wie Du Dein Sabbatical im Lebenslauf deklarierst.

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Es wäre unklug im Lebenslauf zu offen über eine persönliche Sinnsuche oder Auszeit Auskunft zu geben, andererseits müssen die Angaben im Lebenslauf der Wahrheit entsprechen. Vielleicht hast Du den Plan dein Sabbatical im Ausland zu verbringen und Dich mit verschiedenen Nebenjobs zu finanzieren. Je nach Art, Dauer und Passung der Jobs können diese im Lebenslauf aufgeführt werden. Auch eine berufliche Umorientierung kann als Grund für eine Lücke im Lebenslauf angegeben werden. Na-

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türlich kann man mit einem Sabbatical auch ganz offen umgehen und dieses benennen. Ebenso, wenn man die Zeit für eine Weltreise genutzt hat. Dafür haben Arbeitgeber mittlerweile meistens Verständnis. Der schlechteste Weg wäre es tatsächlich, wenn Du die Auszeit gar nicht benennst und eine Lücke in Deinem Lebenslauf entsteht. Das sieht leider immer schlechter aus, als alle anderen Optionen. Wenn all diese Schritte geklärt sind, dann kann es ja eigentlich losgehen mit der konkreten Planung.

Viel Spaß dabei!

Über die Autorin Dr. Johanna Disselhoff ist freiberufliche Psychologin und berät Firmen und Einzelpersonen rund um Arbeitsorganisation & -zufriedenheit, Digitalisierung und Kommunikation. Zusammen mit Digital Media Women e.V. RheinMain setzt sie sich ehrenamtlich für die Sichtbarkeit von Frauen in den Medien, auf Bühnen und im Management ein. 161

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MODERN SABBATICALS

How-To Mit Anna Schmalfuß

Bitte erzähle unseren Leser/innen kurz etwas über dich.

Wie hast du dein Sabbatical organisiert?

Ich heiße Anna, bin 29 Jahre alt und arbeite bei le-tex publishing services in Leipzig. Als Technische Leiterin einer unserer Buchsatzabteilungen entwickle und überwache ich Workflows zur automatisierten Umsetzung von elektronischen und Printpublikationen.

Ich habe mich allein um alles gekümmert. Das Angebot an Sprachschulen ist zwar groß, aber immer noch übersichtlich genug. Die meisten vermitteln auch Gastfamilien oder Wohnheimplätze, ich habe meine Unterkunft aber problemlos bei Airbnb organisiert.

Was genau hast du während des Sabbaticals gemacht?

Wie lange warst du im Sabbatical?

Ich habe in Granada einen Spanischkurs besucht und anschließend noch ein wenig Andalusien erkundet.

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Meine Auszeit dauerte nur 4 Wochen – für den Sprachkurs habe ich mir drei Wochen Zeit genommen, eine Woche blieb zum Reisen.

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Weitere Sabbaticals in den nächsten Ausgabe! Was ist in der Zwischenzeit mit deinem Job passiert? Mein Arbeitgeber hat mir für meine Auszeit unbezahlten Urlaub gewährt. Einen Großteil meiner Aufgaben haben engagierte Kollegen übernommen, aber ich habe auch regelmäßig Emails gelesen und gelegentlich vom heimischen Küchentisch aus auf Fragen oder Probleme reagiert. Wie hast du dein Sabbatical finanziert? Da ich meinen Plan schon eine Weile mit mir herumtrug, hatte ich bereits genug gespart. Für Unterricht und Unterkunft habe ich knapp 1000 EU ausgegeben. In Granada lässt es sich glücklicherweise auch mit einem eher kleinem Budget ganz hervorragend auskommen, man kann

schon sehr viele Tapas essen, bevor die Urlaubskasse leer ist. Mit welcher Zielsetzung bist du an dein Sabbatical herangegangen? Hat sich diese erfüllt? Vor allem wollte ich einen Einstieg in die spanische Sprache finden. Das hat trotz der kurzen Zeit auch wirklich gut geklappt und ich bin motiviert, meine Grundkenntnisse nun weiter auszubauen. Außerdem fühlte ich mich in Granada bei meinem ersten Besuch vor zwei Jahren so wohl, dass ich gern einmal eine längere Zeit dort verbringen wollte. Nach den drei Wochen bin ich nur noch begeisterter von der Stadt und träume schon von der nächsten Auszeit.

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Rond a D I E F E M M E F ATA L E DER WEISSEN DÖRFER

EL TAJO

Mehr Klischee geht kaum: Als ich die letzten Schritte zum Aussichtspunkt, dem Mirador de Ronda, wo der Boden rund 100 Meter schlagartig in die Tiefe fällt, gehe, erklingen hinter mir Gitarrenklänge. So dramatisch, wie die Schlucht El Tajo in die Tiefe stürzt, so dramatisch ist die Musik, die der Flamenco-Gitarrist im Pavillon hinter mir spielt. Virtuos bespielt er die Seiten, sein Gesang trifft mitten ins Herz.

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JARDINES DE CUENCA

TEXT | JULIA SCHATTAUER FOTOS | JIHO LEE

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Ronda, das sich in der Provinz Málaga und hoch in den Bergen der Serranía de Ronda befindet, liebt die Dramatik. Die Landschaft, die Geschichte, die Menschen – alles hier ist geprägt von einer guten Portion Leidenschaft. Hier ist alles eine Nummer intensiver, als an allen anderen Orten, die ich auf meiner Reise durch Andalusien bereits gesehen habe.

ALLEIN AM ROMANTISCHSTEN ORT SPANIENS Seit zehn Tagen bin ich nun in Andalusien unterwegs, alleine. Danke der spanischen Geselligkeit, war das nie ein Problem. Egal, ob Einheimische oder Touristen, hier bleibt keiner lange alleine am Tisch sitzen. Hier in Ronda bin ich nun zum ersten Mal wirklich alleine – und das in der angeblich romantischsten Stadt Spaniens. 167

Ich würde mich nicht als große Romantikerin bezeichnen, doch es trifft mich wie ein Schlag: Diese Aussicht! Sandsteinfarbene Felsen, das herbe Grün der Büsche, der so unglaubliche blaue Himmel und im Gegensatz dazu die pittoresken weißen Häuser. Nicht nur ein Herz ging in diesen Schluchten des El Tajo verloren. Keine geringeren Persönlichkeiten als Rilke und Hemingway wurden von Ronda verführt. Ich wundere mich nicht, denn diese Stadt ist etwas ganz besonderes und das merkt man in der ersten Sekunde. Es ist vielleicht diese Mischung aus Schönheit und Tragik, die Ronda umweht und die Stadt zur schönsten der berühmten Weißen Dörfer macht. Die Stadt ist eine Femme fatale, schön und gefährlich. So viele Kämpfe, so viel Blut wurde hier vergossen und doch kann sich keiner der Schönheit dieser Kulisse entziehen. Hemingway schreib in »Wem die Stunde schlägt« über den spanischen Bürgerkrieg, als Ronda verbissen umkämpft wurde. Die tiefen Schluchten wurden zum Grab unzähliger Faschisten, die hier, so sagt man, von den Republikaner über die Felskanten geworfen wurden. SISTERMAG 30 | 06 / 2017


VON BANDITEN & MATADOREN Ich stehe also am Aussichtspunkt, vor mir die Tiefe Schlucht und die bizarr-schöne Berglandschaft der Serranía de Ronda. In den Höhlen ringsum suchten schon seit Jahrtausenden Menschen Schutz. Höhlenmalereien zeugen von Siedlun-

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gen in der Jungsteinzeit, in den vergangenen Jahrhunderten waren es Räuberbanden, die sich hier versteckten. Der bekannteste dieser Banditen ist der Verlobte der viel besungenen Carmen aus der Oper von Bizet. In der ursprüngli-

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chen Form wurde Carmen in Ronda geboren, ihr Verlobter trieb hier sein Unwesen. Es fällt mir leicht, mir die Schmugglerbande in dieser dramatischen Landschaft vorzustellen. An der Schlucht hängen die weißen Häuser wie Waben. Es gehört Mut dazu, so zu wohnen. Doch Mut, davon haben die Bewohner Rondas genug. Allen voran der verehrte Pedro Romero, der berühmteste Matador aller Zeiten. Keiner war mutiger, keiner geschickter als er. Ich bin vom Stierkampf alles andere als begeistert, ich boykottiere ihn. Trotzdem kommt man in Ronda an seiner kulturellen Bedeutung nicht vorbei. Die aus rotem Sandstein erbaute Arena ist nicht nur die Wiege des modernen spanischen Stierkampfs, sondern auch die älteste Arena ihrer Art. Ein wunderschönes Gebäude, ein

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Meisterstück des spanischen Barocks, doch für mich kommt der Besuch aus Überzeugung nicht in Frage.

& IMMER WIEDER DRAMATISCHE GESCHICHTEN Von der Arena laufe ich weiter an der Schlucht entlang zur berühmten Brücke, der »Puente Nuevo«. Sie ist nicht nur das Wahrzeichen der Stadt, sondern eines der meistfotografierten Motive Andalusien. Die Stierkampfarena und die Brücke stammen vom Architekten José Martin Aldehuela, der die Brücke ab 1751 erbauSISTER-MAG.COM

te. Und Ronda wäre nicht Ronda, wenn nicht auch hier eine dramatische Geschichte lauern würde. Genau im Jahr der Fertigstellung starb der Architekt. Man erzählt sich, er wäre so begeistert von seinem Bauwerk gewesen, dass er sich von seiner geliebten Brücke stürzte, in der Gewissheit, nie wieder etwas vergleichbares erschaffen zu können. Seit 1802 verbindet die Brücke den alten mit dem neuen Teil der Stadt. Neu ist allerdings relativ in einer der ältesten Städte Spaniens. Von den Höhlenmalereien aus der Paläolithischen Zeit über die Kelten

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und Griechen waren es vor den Römern und Spaniern vor allem die maurischen Herrscher, die von 713 bis 1485 Ronda prägten.

AM FUSSE DER SCHLUCHT: ARABISCHE BÄDERRUINEN Ich laufe über die Brücke in die Altstadt und fühle eine Mischung aus Aufregung ob der Höhe und tiefer Demut aufgrund dieser einmaligen Kulisse. Die Altstadt, »La Ciudad«, ist verwinkelter, kleinteiliger als die Neustadt. Ich wandere bergab in die Schlucht. Ein kleiner Pfad mit vielen Stufen

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führt mich hinab. Unterhalb der Brücke wirkt die Kulisse noch majestätischer. Ich fühle mich, so abgedroschen es klingen mag, so klein im Vergleich zu diesen Felsen und Bauwerken. Hier unten am Fuße der Schlucht liegt das alte maurische Stadtviertel San Miguel und mittendrin die Ruinen der arabischen Bäder. Bis zur Eroberung durch die Christen wurde hier der Badekultur gefrönt. Ich fühle mich, als hätte ich einen Schatz entdeckt. Die aus Sandstein und Ziegelsteinen errichteten Gewölbe zeugen von der fortschrittlichen Badekultur der

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Mauren. Während ich durch die Gemäuer wandere habe ich das Gefühl das Wasser plätschern zu hören, ich habe den Duft von ätherischen Ölen in der Nase und das gedämpfte Murmeln der Badenden in den Ohren. Ich vergesse ein wenig die Zeit, so sehr ziehen mich die Sandsteine in ihren Bann.

MEHR ALS EINE TOURISTENATTRAKTION Auf dem Rückweg laufe ich durch die Gärten namens »Jardines de Cuenca de Ronda«. Die geschwungenen Terrassen bieten einen einmaligen Panoramablick auf den Palast des Maurenkönigs, das Konvent von Santo Domingo und natürlich einen spektakuläre Blick auf die neue Brücke. Man könnte Ronda als kulissenhaft abstempeln. Fast zu perfekt, bilderbuchmäßig sieht es hier aus. Doch Ronda ist mehr und das merkt man bei jedem Schritt. Diese Stadt strotzt vor Geschichte, vor Leben und dieses Stadtbild, das alle Superlative sprengt, ist gerade angemessen für die-

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sen Ort. Ich bin fast alleine in den Gärten und genieße die Einsamkeit. Das Zentrum Rondas ist lange keine Geheimtipp mehr. Busweise werden Tagesgäste hierher gebracht. Sie besichtigen die Arena, die Brücke, dann gibt es Mittagessen in einem der unzähligen Restaurants, bevor es wieder an die Costa del Sol geht. Souvenirgeschäfte reihen sich an kleine Gourmettempel, die den berühmten »Pata Negra«-Schinken ver-

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kaufen. Cafés neben Tapasbars, Schuhläden neben Restaurants. Auch ich muss heute noch weiter und bereue es. Ich kann mir gut vorstellen, dass Ronda seinen ganzen Charme am Abend auspackt. Dann, wenn die Brücke golden beleuchtet ist, die Straßen leer und die Dramatik am größten.

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SOMMERTREND:

Buch VON LITERATUR & DEN HEISSEN SEITEN DES JAHRES Text: Martina Klaric

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eil wir es lieben, wie das Meer rauscht und pure Entspannung in der Luft liegt, lieben wir den Sommer. Und alles, was er mit sich bringt: warme Brisen, viel Gelassenheit und eine unvergessliche Zeit. Es ist die Zeit für die wirklich guten Seiten des Lebens – und diese Buchseiten verzaubern jeden Augenblick. Versprochen! Und noch mehr: Bücher sind »die« Strandaccessoires

dieses Sommers! Denn Literatur ist spätestens seit dem feschen Online-Buchklub »Belletrist« wieder »en vogue«. Welch herrliche Freude! Ein Trend, dem man unbedingt folgen sollte. Was gibt es da Schöneres als eine kleine Collage der herzallerliebsten und modischsten Romane für alle, die sich nach Erholung, guter Gesellschaft und ein wenig Aufregung sehnen.

Diesen Sommer müssen wir nicht unbedingt an die Côte d'Azur, um von prickelnden Sonnenstrahlen becirct zu werden und in traumhafter Kulisse zu verweilen. Denn »das« Buch ist wieder da. Und modischer als je zuvor! Die richtige Urlaubslektüre kann viel mehr, als so mancher glaubt: Sie kann entspannen, inspirieren und zum Nachdenken bringen. Und vor allem eines: an weite, fremde Orte entführen. Ein Hoch auf die schönsten Tage und wunderbarsten Bücher dieses Jahres!

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CHRIS KRAUS »I LOVE DICK« (MATTHES & SEITZ BERLIN, 2017)

Es ist die Wiederentdeckung des Jahres. Ein experimenteller Roman der 90er ist das »Must-have« dieses Literatursommers. Eine kurze Begegnung zwischen Chris, ihrem Ehemann Sylvére und dessen Freund Dick avanciert zu einer leidenschaftlichen amour fou, die sich jedoch als höchst problematisch erweist. Denn Dick ist nicht interessiert! Doch Chris und Sylvére weichen von ihrem Vorhaben nicht ab.

Ganz im Gegenteil: Dicks Schweigen wirkt anregend. Was als intellektuelles Spiel beginnt, in dem das Ehepaar Dick in unzähligen Briefen ihre Begierden bekundet, entwickelt sich zur manischen Obsession. Vor allem für Chris endet sie verheerend. Ihre Liebe zu Dick transformiert sich zu einem Prozess der Selbstfindung, den sie bis zum Schluss minutiös aushandelt. Hochkomplex! Klug! Und witzig! Ein grandioser Essay-Roman über Kunst, Feminismus, Männer und Frauen, und ganz viel Sinnlichkeit.

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F R A N ÇO I S E SAGAN »BONJOUR TRISTESSE« (Neuauflage: August 2017 bei Ullstein) Sie ist die Grande Dame des legendären French Flair. Kaum jemand hat so treffend und vereinnahmend den Esprit des eleganten französischen Lifestyles sprachlich eingefangen wie Françoise Sagan. Ihr erster Roman, der in den 50er Jahren erschien, erzählt von der jungen Cécile und einem Sommer an der Côte d'Azur. Ihr Vater, ein leicht zu verführender Herr, verbringt seine Zeit am liebsten mit Elsa – bis Anne eintrifft. Cécile jedoch hat ihren Vater gern für sich allein, und

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das Intrigenspiel nimmt seinen Lauf. Ein strahlend blauer Himmel bietet perfekten Rahmen für luxuriöse Unbekümmertheit, viel Langeweile und erste Formen von Identitätssuche. Das Setting ist atemberaubend, die Atmosphäre geradezu beklemmend, alles ist eingehüllt in Melancholie – und alles endet mit einem Tod. Doch wer stirbt? Wunderbar leicht! Und ein echter Klassiker!

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ntensive Liebe

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MEGAN HUNTER »VOM ENDE AN« (Verlag C.H.Beck, 2017)

Endlich ist das großartige Debüt von Megan Hunter in deutscher Erstübersetzung erschienen. Kunstvoll und poetisch zeichnet sie ein apokalyptisches Szenario der Gegenwart, in dem eine Stadt vom Wasser verschluckt wird. Erschreckend! Im menschlichen Wahnsinn der Flucht, die zum kriegerischen Überlebenskampf wird, in dem alle Regeln außer Kraft gesetzt werden, erblickt ein

Kind das Licht der Welt. Die Mutter-Kind-Liebe wird dabei zum Inbegriff der Hoffnung. Das Unbegreifliche und Verstörende wird in der Darstellung dieser intensiven Liebe erträglich und bedeutungsvoll. Ein kleines Stück wunderschönster Prosa, die zutiefst bewegt. Hinreißend geschrieben, und von Weisheit durchtränkt! Sprachlicher Zauber vom Feinsten.

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(Arche Verlag, 2017) Es ist die Geschichte einer modernen »Madame Bovary«: Christin – jung und mit ihrem langjährigen Freund Jan zusammen – lebt auf einem Bauernhof im Mecklenburgischen Schattin. Ein Ort im Nirgendwo, fernab von großstädtischem Lebensstil, eine Nicht-Idylle, die zum Gefängnis wird. Denn Christin ist nicht dazu gemacht, Kühe zu melken und im Gestank des ländlichen Lebens zu verwelken. Denn sie sieht Schönheit in den Grashalmen und Sinn in Tagträumereien. Kurz: Sie sehnt sich nach mehr! Die Träume scheinen aussichts-

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ntsetzlich

ALINA HERBING »NIEMAND IST BEI DEN KÄLBERN«

los, bis schließlich Klaus, Windkrafttechniker aus Hamburg, im Dorf eintrifft und Christin eine Chance wittert. Es folgen berührende Darstellungen eines ausweglosen Daseins, tragische Szenen des Ehebruchs, und jede Menge humorvolle Ereignisse. Eine herrlich unterhaltsame Erzählung, die beflügelt! Herzzerreißend und entsetzlich schön! Mitunter das Beste, was die deutschsprachige Gegenwartsliteratur zu bieten hat.

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Spritzig

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VINCENT ALMENDROS »EIN SOMMER« (Verlag Klaus Wagenbach, SALTO, 2017)

Dieser Kurzroman ist eine echte Sommerlektüre! Spritzig und spannend! Was als simpler Segeltrip zweier Liebespaare beginnt, entfaltete sich zu einem Bühnenwerk voller Kabale und Liebe an der Küste von Neapel. Denn die einstige Liaison zwischen Pierre und Jeanne – der Frau seines Bruders – scheint nicht wirklich vergessen, wie zunächst gedacht. Als noch Pierres Freundin Lone gezwungener-

maßen das Boot verlässt, schwört das glitzernde Meer um Capri herum eine besondere und geheimnisvolle Geschichte herauf, deren Ende gänzlich überrascht. Denn die heiße Sonne des Mittelmeers birgt so einige Unerklärlichkeiten: Jemand treibt ein doppeltes Spiel! Verhängnisvoll und böse. Ein Roman wie ein ganzer Sommer: leicht, berauschend und gefährlich!

Über die Autorin

Martina Klaric, Jahrgang 1988, ist Literaturund Religionswissenschaftlerin und Literatur-Bloggerin, liebt Buchkritiken und außergewöhnliche Themen & lebt in Kiel. 181


VA L E R I E & VA N E S S A ONLINE SHOP VERA

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Interview: Franziska Winterling

Schmuck auf Philippinisch

Liebe Valerie, liebe Vanessa, wir freuen uns sehr, euch auf dem Cover dieser sisterMAG Ausgabe zu haben und unseren Lesern euren wunderschönen Online Shop VERA vorzustellen!

KÖNNTET IHR EUCH BITTE EIN­ MAL SELBST VORSTELLEN UND UNS ETWAS ÜBER EUREN HIN­ TERGRUND ERZÄHLEN? Valerie: Wir sind Zwillingsschwestern von den Philippinen und leben beide seit über sechs Jahren in Europa (ich in Zürich und Vanessa in Berlin). Ich habe VERA gegründet, als Händler für Kunstschmuck und Accessoires von philippinischen Designern.

gingen, waren wir beeindruckt von der Handwerkskunst lokalen Schmucks und Accessoires, von denen wir wussten, dass sie Frauen in aller Welt gefallen würden. Für uns ist VERA eine Möglichkeit, eine Verbindung zu unseren Wurzeln aufzubauen und mit Stolz diesen Teil unserer Identität zu leben, auch wenn wir inzwischen in Europa wohnen.

Vanessa: Ich arbeite parallel noch in der Management Beratungs-Industrie. Aber meine Vollzeitrolle sehe ich als Chefcheerleader von VERA.

HABT IHR EUCH SCHON IMMER FÜR SCHMUCK INTERESSIERT UND WAS MÖGT IHR BESONDERS AN PHILIPPINISCHEN DESIG­ NERN?

Valerie: VERA zu gründen war schon immer ein Traum von uns. Wann immer wir zurück nach Hause in die Philippinen

Valerie: Schmuck ist für mich eine Möglichkeit, Menschen, Orte und Momente wertzuschätzen. Diese Leidenschaft begann für mich

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als offene, neugierige Reisende Anfang 20. Ich sammelte silberne Armbänder und Anhänger während ich durch Asien reiste. Jedes von ihnen war nicht nur ein Souvenir des Ortes, sondern auch ein Souvenir für diese Zeit in meinem Leben. Die Stücke erinnern mich daran, wo und wer ich damals war. Vanessa: Valerie und ich hatten das Glück, in einer Zeit aufzuwachsen, in der schnelle und anonyme Mode noch nicht so allumfassend war, wie sie es heute ist. Schmuck stand für eine besondere Anschaffung, wurde genau überlegt und durchdacht und häufig wurde auch darauf hin gespart. Rückblickend waren Armbänder unser Einstieg in die Welt des Schmucks. Ich denke mit 20 war unser Stil noch nicht voll ausgeprägt, aber voller Neugier und wachsendem Selbstbewusstsein. Jedes Stück verfeinerte unseren Geschmack. Es ist lustig, dass ich meinen damals gekauften SISTER-MAG.COM

Schmuck auch noch heute tragen würde. Valerie: Nach über einem Jahrzehnt, in dem wir nicht mehr in den Philippinen leben, habe ich das Gefühl, die dortige Ästhetik mit einem frischen Auge und wiederentdeckter Neugier betrachten zu können. Ich bewundere, wie das Design unsere Geschichte reflektiert, von den Traditionen der Ureinwohner bis hin zur Kolonialzeit. Die Wärme und Offenheit der Menschen wird in strahlenden, bunten Farben widergespiegelt. Die Sentimentalität und der Ausdruck der Kultur zeigen sich häufig auch in überlebensgroßen Stücken. Vanessa: Philippinisches Design ist nicht leicht zu definieren. Für mich bedeutet das Philippinische, dass es aus der Perspektive eines Herstellers geschaffen wurde, der von den Philippinen kommt und dessen Arbeiten auf natürliche Weise Spuren unseres Erbes beinhalten. Die Handwerkskunst unse-

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unsere eigene Recherche auf Social Media, in Magazinen und natürlich in den Philippinen selbst. Jetzt, wo VERA bekannter wird, kommen junge Designer auch auf uns zu. rer Künstler wird schon lange zelebriert, aber ich persönlich glaube, dass wir uns gerade in einer spannenden Phase für philippinisches Design befinden, da immer mehr lokale Designer Möglichkeiten und Plattformen finden, ihre Arbeiten mit dem Rest der Welt zu teilen. Wir fühlen uns geehrt, in kleinem Rahmen Teil dieses Prozesses zu sein. WIE FINDET IHR DIE DESIGNER, MIT DENEN IHR ARBEITET UND WIE SUCHT IHR SCHMUCKSTÜCKE FÜR VERA AUS? Vanessa: Wir haben viele Designer und Künstler durch Empfehlungen von Freunden in der Modeindustrie erhalten, aber auch durch SISTER-MAG.COM

Valerie: Es macht Spaß und ist gleichzeitig eine Herausforderung, die Schmuckstücke auszusuchen, die wir auf VERA zeigen möchten. Die Kollektion ist stark persönlich: wir wollen VERA als kuratierten Raum, wo jedes Accessoire etwas ist, das wir selbst gerne tragen würden, präsentieren. Unser Ziel ist es nicht unbedingt, aktuelle Trends zu repräsentieren, sondern Stücke zu finden, von denen wir denken, dass selbstbewusste und stilsichere Frauen sie über Jahre hinweg schätzen und tragen werden. IHR HABT ENGE VERBINDUNGEN ZU EUREN DESIGNERN - HABT IHR BESONDERE GESCHICHTEN, WER

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SIE SIND UND WOHER SIE KOM­ MEN? Valerie: Neben einem Angebot gut gearbeiteter und einzigartiger Accessoires ist es VERAs Mission eine Verbindung zwischen den schaffenden Künstlern und den Frauen aufzubauen, die ihre Stücke tragen. Mit dem großen Fast Fashion Angebot ist es leicht, die Menschen zu übersehen, die den Schmuck herstellen, weshalb uns dieser Punkt besonders wichtig ist. Ein Beispiel ist die junge Künstlerin Merriam Batara, die aus einer traditionellen Stickerei-Familie kommt. Wir haben mit Merriam, die ein wunderbares Talent für Nadelarbeiten hat, an handbestickten Ohrringen mit Kristallen und Halbedelsteinen gearbeitet. Das Ergebnis ist eine äußerst beliebte Reihe von Perlen- und Seiden-Troddeln, die wir international verkaufen. Junge Künstler wie Merriam zu unter-

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stützen, Designs zu konzipieren und einen globalen Markt zu erreichen, ist Teil von VERAs Mission. Ein anderen Designer, den wir vertreten, ist Ken Samudio, der eigentich aus der Meeresbiologie kommt. Obwohl er keine formelle Designausbildung hat, versuchte er sich am Accessoire-Design und wurde 2014 von der VOGUE Italien als Talent für Accessoires geehrt - als erster Filipino! Ken verwendet Perlen aus recycelten Plastikflaschen, Meerglas und anderen nachhaltigen Materialien, um seine natürlich inspirierten Produkte zu kreieren. In seiner Werkstatt beschäftigt er Frauen aus unterprivilegierten Gemeinschaften. Dianne Espera von SEPA (von ihr stammen die handbemalten Ohrringe im sisterMAG) stammt aus Cebu, einer Stadt, die bekannt ist für ihre Holzarbeiten und Einrichtung. Ihre Großmutter Sepa war eine bekannte Herstellerin bunter,

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handgeschnitzter und handbemalter Holz-Ornamente, hauptsächlich Souvenirs. Die Industrie in Cebu hat einige Schwierigkeiten, aber Dianne trägt mit ihrer modischen Kollektion tropischer Schmuckstücke zu einer Verbesserung bei. Stellt euch Papageien- und Blumen-Ohrringe aus Holz vor! Außerdem gibt Dianne ihre Fähigkeiten an junge Frauen weiter, so wie sie diese selbst von ihrer Großmutter erlernt hat. Vanessa: Ein weiteres Beispiel ist Natalya Lagdameo. Ihre Stücke gleichen einer Reise durch die philippinische Geschichte. Besonders beliebt ist ihr Schmuck aus der spanischen Kolonialzeit, zum Beispiel die traditionellen Tamborin-Ketten, denen sie einen modernen Look verleiht. WIE EMPFINDET IHR ES, ALS SCHWESTERN ZUSAMMENZUAR­ BEITEN UND WIE FUNKTIONIERT DAS IN ZWEI VERSCHIEDENEN LÄNDERN? SISTER-MAG.COM

Valerie: Ich sehe es als großes Glück, mit jemandem zu arbeiten, dem ich zu 100% vertraue, nicht nur weil Vanessa und ich Schwestern sind, sondern auch, weil wir die gleichen Werte und dasselbe Ästhetik-Empfinden teilen. Wir wissen instinktiv, in welche Richtung VERA gehen soll, welche Kollektionen wir anbieten wollen und welches Gefühl hinter der Marke und Mission stehen soll. In vielerlei Hinsicht ist VERA eine Erweiterung von uns selbst. Natürlich haben wir auch mal unterschiedliche Ansichten, aber das erweitert eigentlich nur das Spektrum. Und zum Glück sind Zürich und Berlin nur eine Flugstunde voneinander entfernt, sodass es ganz einfach ist, sich persönlich zu treffen. Und wir sprechen täglich miteinander. Vanessa: Jetzt wo VERA sich auch auf Deutschland ausweitet, ist es sehr praktisch für mich, in Berlin zu leben. Einerseits fühle ich mich meist zu denselben schönen Dingen hingezogen wie Valerie,

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andererseits finde ich auch viel Inspiration in den selbstbewusst stylischen Frauen, die ich in den Straßen von Berlin sehe.

sie nicht überall. Sie sind nicht perfekt und weisen auch mal Unregelmäßigkeiten auf, aber genau das macht sie so einzigartig und besonders.

BEI SISTERMAG DREHT SICH DIE­ SES JAHR ALLES UM “MODERN HANDMADE”. WAS BEDEUTET DAS FÜR EUCH UND WIE PASST DIESES MOTTO ZU EUREM SHOP?

Vanessa: Ich stimme meiner Schwester voll zu, dass handgemachte Stücke Luxus bedeuten. Sie sagen so viel über den Künstler, der sie schafft. Wer ein Stück von VERA in den Händen hält, wird die Liebe und Handwerkskunst spüren und ich glaube, dass das – neben der Ästhetik – handgemachte Stücke zu so einer Freude macht.

Valerie: Handmade ist der neue Luxus. Beinahe alle Stücke auf VERA sind handgemachte Kunstwerke. In einem Zeitalter schneller, billiger und anonymer Mode ist es bedeutsam, etwas zu tragen, das mit Liebe von talentierten und fähigen Händen geschaffen wurde, von tatsächlichen Menschen. Bei VERA sind wir stolz auf handgemachte Accessoires, denn wir erkennen die Arbeit und die Leidenschaft die es braucht, um solche Schönheit zu schaffen – zu malen, zu nähen, zu zeichnen oder zu weben. Handgemachte Produkte sind oft nur in limitierten Mengen verfügbar, man findet

EINE WEITERE INSPIRATION FÜR UNS SIND FARBEN. AUCH IHR HABT “COLOUR STORIES” AUF EU­ RER SEITE - HABT IHR EINE LIEB­ LINGSFARBE UND WELCHE FARBE REPRÄSENTIERT FÜR EUCH DIE PHILIPPINEN? Valerie: Unsere »Colour Stories« sind eine wunderbare Möglichkeit, die große Spanne an Produkten auf VERA zusammenzu-

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bringen – von Ohrringen über Armbändern bis hin zuTaschen von verschiedenen Designer. Ich fühle mich besonders zur Farbe des Jahres 2017 »Greenery« hingezogen. Wegen ihrer Frische passt sie auch wunderbar zum tropischen Vibe der Philippinen. Vanessa: Menschen, die mich kennen, werden zustimmen, dass sich in meinem Schrank kaum Farben finden mit Ausnahme von blau, khaki und ab und an grün für die Jagd. Ich schätze eher neutrale Töne. Aber ich habe mir vorgenommen, abenteuerlustiger zu werden und meine Farbpalette zu erweitern. Ich denke, das sisterMAG Cover spricht dabei Bände. Valerie lässt mich Stücke immer ausprobieren, bevor sie in den Shop kommen, weshalb es unumgänglich ist, dass auch mein persönlicher Stil bunter wird.

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WELCHE PLÄNE UND ZIELE HABT IHR FÜR VERA? Valerie: Im Moment ist es unser Hauptziel, Frauen in ganz Europa (besonders in Deutschland) zu erreichen, und so zu einer spannenden Online-Destination für gut gemachte Statement-Schmuckstücke und Accessoires zu werden. Wir wollen VERA zur Hauptplattform für philippinische Accessoires von Designern und Künstlern aufbauen. Dieses Jahr weiten wir auch unser Netzwerk an Künstlern aus, um Frauen noch mehr wunderbare Produkte anzubieten. In Zukunft wollen wir VERA zu einem sozialen Business etablieren und jungen Designern auch Unterstützung und Weiterbildungen anbieten.

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IMPRESSUM SISTERMAG – JOURNAL FÜR DIE DIGITALE DAME w w w. s i st e r - m a g . co m Chefredaktion

Theresa Neubauer

Operations

Christina Rücker, Sophie Siekmann, Franziska Winterling

Fashion

Eva-Maria Neubauer (Fashion Dir.)

Design Haare und Make-Up

Theresa Neubauer (Art Dir.), Marie Darme, Lale Tütüncübaşı, Songie Yoon

Patricia Heck

Illustration Redakteure (Text) Christian Naethler, Martina Klaric, Jules Villbrandt, Vicky Heiler, Julia Schattauer, Verena Frei-Kömmerlin, Dr. Johanna Disselhoff, Dani Herold Redakteure (Foto) Alica Williamson, Jiho Lee, Patrick Beser, harry Weber, Daniel Cramer, Lale Tütüncübaşı, Ian Siepmann Baum, Atilla Türkmen, Jana Knorr, Julia Schattauer Redakteure (Food) Video

Lale Tütüncübaşı

Übersetzung

Alexander Kords, Christian Naethler, Tanja Timmer, Franziska Winterling , Ira Haeussler

Endkorrektur

Alexander Kords, Christian Naethler, Dr. Michael Neubauer, Stefanie Kiessling

sisterMAG erscheint alle zwei Monate in der Carry-On Publishing GmbH, Gustav-Meyer-Allee 25, 13355 Berlin, Deutschland. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Für unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Die Carry-On Publishing GmbH übernimmt keinerlei Garantie und Haftung für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Kontakt: mail@sister-mag.com Geschäftsführung

Antonia Sutter, Theresa Neubauer, Alex Sutter

Vermarktung

Alex Sutter (Sales Dir.)

Marketing

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Antonia Sutter (Marketing Dir.)

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OUTLOOK

SI ST ER M AG 30 SE KT IO N 2

Avocado & Palmengrün

ON LI NE M IT TE JU LI

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Wir freuen uns auf die nächste Sektion! Bis dahin könnt ihr mit uns in Kontakt bleiben über Social Media oder abonniert unseren Newsletter!

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