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The Rise of Stories – Warum Geschichten immer wichtiger werden

Anfang Dezember waren Thea und ich zu Gast in NYC beim ISSUU Generator Summit, einer Konferenz für Verleger, Aktivisten, Content Creator und Change Maker – also alle »Generators«, die heutzutage Inhalte schaffen.

Ein großes Thema der Konferenz war »The Rise of the Stories« – der Aufstieg der Geschichten. Zwei Trends haben der Entwicklung dabei Vorschub geleistet: Einerseits sind viele in Zeiten von reißerischen Überschriften und Fake News wieder mehr auf der Suche nach spannenden Geschichten, die gut recherchiert und aus Passion heraus entstehen. Andererseits haben Plattformen wie Snapchat oder Facebooks Instagram mit ihren Story-Funktionen dazu geführt, dass wir Content noch mehr in Geschichten denken, erzählen und teilen. Dabei entwickeln sich auch die schnelllebigen Stories weg von einfachen Snapshots aus dem Alltag, hinzu immer kuratierteren Geschichten, die mit Fotos, Videos und Texten spielen.

Wir haben dies zum Anlass genommen, uns das »Stories Phänomen« mal genauer anzuschauen. Wir haben einen Blick auf die verschiedenen Plattformen geworfen, die nun bereits Stories Funktionen anbieten und mit Anne-Laure Joliot die Expertin von ISSUU getroffen, die als Produkt Managerin mit für die Entwicklung des ISSUU Stories Feature verantwortlich ist.

Die Grundlagen

Wie haben »Stories« in Social Media angefangen?

Begonnen hat alles mit Snapchat, die bereits 2011 für ihre App kurze Videos, die nach einer Zeit verschwinden und mit Text, Filtern und GIFs erweitert werden können, erfunden haben. Fünf Jahre später kopierte Facebook für seine Foto-Sharing App Instagram die Funktionalität und machte sie innerhalb kürzester Zeit omnipräsent. Facebook CEO Mark Zuckerberg prophezeit heute sogar, dass in nicht allzu langer Zukunft die Menschen mehr Stories als Fotos im Facebook oder Instagram Feed posten werden. Damit ist die Stories Funktion der große Hit innerhalb des Facebook Konzerns.

Welche Plattformen bieten heute eine Story-Funktion? Welche sind die meist genutzten?

Die meisten von uns werden vor allem die Stories-Funktionen von Snapchat und Instagram kennen. Jedoch bieten auch Facebook, WhatsApp und Messenger eigene Stories Funktionen. Nutzungszahlen für die Stories bzw. Status Funktion liegt nur für die Facebook-eigenen Plattformen vor. Hier führt WhatsApp Status (hättet ihr das gedacht?) mit 450 Millionen tägliche Nutzer vor 400 Millionen Instagram StoriesNutzer und 300 Millionen Facebook Stories und Messenger Stories.

Wie funktionieren die Stories? Wie poste ich Stories?

Die Funktionsweise ähnelt sich bei Instagram, Facebook, WhatsApp und Messenger. Grundlage sind Fotos und Videos, die sich in der Reihenfolge des Uploads zu einer hintereinander ablaufenden Sequenz zusammenfinden. Jeder Teil dieser Sequenz bleibt 24h online und verschwindet dann. Anfangs konnten nur vom Nutzer selbst erstellte Contents aus der Kamera genutzt werden. Dies wurde jedoch relativ schnell erweitert, um jedweden Inhalt, den man über den Bild- und Videospeicher des Telefons abrufen kann, zu posten.

Die für die Sequenz verwendeten Bilder und Videos können mit speziellen Filtern oder Masken verändert werden. Es gibt auch die Möglichkeit, Texte, Hashtags, Umfragen und Geotags zu ergänzen.

Auf allen Plattformen signalisiert eine gesonderte Linie um den Kreis mit dem Anzeigebild des Nutzers, dass eine neue Story verfügbar ist. Vom Algorithmus bestimmt erscheinen die Kreise der Kontakte im oberen Teil von Facebook/ Instagram/Messenger, die man am wahrscheinlichsten anschauen möchte.

Die »Direct«-Funktion bietet den eigenen Kontakten die Möglichkeit, direkt auf die gezeigten Sequenzen mit einem Emoji oder einem Text zu reagieren.

Ideen für Stories

Worin unterscheiden sich die Story- Funktionen zwischen den Plattformen?

Instagram Stories hat sich besonders rasant in den letzten zwei Jahren weiterentwickelt. Hier gibt es nun mit den Story Highlights die Möglichkeit, Sequenzen vor dem Verschwinden zu retten und dauerhaft verfügbar zu machen. Weiterhin bietet Instagram Stories seinen Business Kunden die Möglichkeit, Links in die Stories hinzu zu fügen. Darüber kann Traffic direkt auf eine Website oder einen Shop gelenkt werden.

Facebook Stories bietet mit den Group Stories eine ganz eigene Funktionalität. Darüber kann zum Beispiel jeder, der ein Event besucht, zu einem gemeinsamen Story Feed, der über die Event Page gehostet wird, beitragen. Die Organisatoren des Events haben den Vorteil, dass sie die Beiträge moderieren können.

Was sind Anwendungsfälle für Stories?

Hier sind die Möglichkeiten in der Zwischenzeit endlos! Hootsuite hat in seinem Artikel »Snapchat, Instagram Stories, or Facebook Stories – Which is Right For You?« eine schöne Übersicht erstellt, wann und für wen welche Plattform die geeignetste ist. Snapchat performt dabei am besten bei den 13 bis 18-Jährigen und spontaner Behind-the-Scenes Content funktioniert besonders. Instagram hat eine ältere Nutzerschaft (19-49) und hat seine besondere Stärke bei Q&As, wohingegen Facebook von Usern aller Altersklassen genutzt wird und bei Events punktet.

Ideen für Stories

Wer einen Instagram Account füllen möchte – persönlich oder im Berufsleben für eine Brand – merkt schnell, wieviel »Content« benötigt wird, um tagein-tagaus Instagram/Facebook/Whatsapp Stories zu füllen. Daher hier eine erste kleine Ideensammlung für euren Redaktionskalender! Noch mehr Ideen, Tipps und Hacks wird es im zweiten Teil in #sisterMAG45 geben!

Tutorials

Ob Fotos oder aufwändigere Videos: How-To Tutorials und Step-By-Step Anleitungen sind super interessant und lassen sich in den Stories sehr gut einfügen. Ob Beauty, DIY oder Food: Euren Ideen sind keine Grenzen gesetzt.

Behind-The-Scenes

Für eure Fotos baut ihr tolle Lichtreflektoren? Eigentlich war nur eine kleine Ecke aufgeräumt für den DIY-Shot und drumherum herrschte Chaos? Auch solche Geschichten finden ihren Platz in den Stories!

Die neuesten Neuigkeiten

Ob Rabatt-Codes, besondere Aktionen oder Neuigkeiten in eurem Leben: Die Stories lassen News persönlicher und noch mehr »im Moment« erscheinen. Zudem bietet sich Business Accounts die sehr praktische Mgl. des Swipe-Up auf andere Seiten und URLs

Listen und Top10

Was bereits auf Blogs und auf Pinterest super funktioniert, bewährt sich auch in den Stories: Teilt eure 10 besten Restaurants der Stadt oder Top 5 Styles für ein Lieblingsteil. Solch Content eignet sich auch perfekt für die Highlight Reel.

Third Party Apps bringen erste Lösungen

Die unterschiedlichen Stories Plattformen stellen Verlage und Content Creator vor die Herausforderung, dass jede Geschichte auch in einer für die Stories Plattform passenden Form zur Verfügung gestellt werden muss.

Wer selbst Social Media betreibt weiß: Stories hat zu einem enormen Anstieg des Workloads geführt. ISSUU hat dieses Problem aus erster Hand bei seinen »Generators« erlebt, die ihre Stories einerseits als Langform in einem Magazin aufbereiten, diese aber auch vermehrt über Snapchat oder Instagram Stories mit ihren Lesern teilen wollen.

Mit Anne-Laure Joliot sprechen wir über die Integration von ISSUU Stories – einem ersten Beispiel der Vereinfachung der Distribution von Inhalten

Wie funktionieren ISSUU Stories?

Der auf ISSUU zu Verfügung stehende Content kann über das ISSUU Stories Tool in eine Mobile Story transformiert werden. Basis ist die Umwandlung des Magazin-PDFs in ein Mobile Article Format. Über anfangs 3 Templates (Voice, Inspire, Connect) werden Bilder und Videos aus dem PDF zu einerStory mit den eigenen Fonts und Designelementen zusammengestellt – gern erweitert um zusätzliche Informationen.

Wie werden ISSUU Stories in die Stories anderer Plattformen integriert?

ISSUU Stories werden in Zukunft so erstellt sein, dass sie als Basis fürs Teilen auf allen story-relevanten Plattformen genutzt werden können. Im ersten Schritt wird das Teilen auf Instagram Stories möglich sein.

Wie sieht die Entwicklung der ISSUU Stories weiter aus?

Die neuen ISSUU Stories sind schon eine Weiterentwicklung der ISSUU Mobile Articles, die bereits heute verfügbar sind und den ISSUU Publishern die Möglichkeit geben, den eigenen Content in ein Mobile Format umzuwandeln. Aus der ISSUU App heraus können diese Mobile Articles bereits direkt auf Instagram geteilt werden.

Tools wie das neue ISSUU Stories Format werden es noch mehr ermöglichen, die längeren Artikel für das Teilen auf Social Media und den Stories Plattformen aufzubereiten und die beiden anfangs genannten Gründe für den »Aufstieg der Geschichten« zusammenzuführen: Wir sind wieder mehr an spannenden Geschichten interessiert, die wir mehr und mehr auf den Stories Plattformen suchen und finden.

Habt Ihr Fragen zu den Stories Funktionalitäten der Plattformen? Dann stellt uns Eure Fragen – gern per eMail an mail@sister-mag.com oder per Direct Message auf Instagram oder Facebook – und wir beantworten sie Euch im zweiten Teil unseres Stories Specials in sisterMAG 45!

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