sisterMAG Ausgabe 23 - "Licht und Schatten"

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#SISTERMAG23

LICHT & S C H AT T E N Alles was Licht wirft, schafft auch Schatten.

FOTO: COLE PETERS

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BRIEF VON THEA

Lieber Leser_innen, Nach mehr als drei Jahren sisterMAG war es wieder einmal Zeit, alte Denkmuster über Bord zu werfen und an der einen oder anderen Stelle unser Magazin zu ändern. Viel Feedback haben wir in den letzten Monaten bekommen, z.B. durch einen Artikel auf gruenderszene.de, unsere Events mit Bloggern und Partnern und Google Analytics ;). Um euch den Lesegenuss noch einfacher zu machen und dem »Journal für die Digitale Dame« ein kleines Facelift zu geben, findet ihr unsere Ausgabe in einem neuen – smartphone-optimierten – schmaleren Format mit vergrößerter Schrift. Wie in jedem vorangegangenen Jahr haben wir uns wieder ein Oberthema gewählt, welches den folgenden Ausgaben ihr Thema geben wird. 2016 beschäftigen wir uns mit Materialien, Elementen oder wie in dieser Ausgabe mit dem optischen Phänomen des Lichts.

Wo viel Licht ist, ist starker Schatten. J.W. v o n G O E T H E

Eines der berühmtesten Zitate von Goethe, welches auch im Alltag von jedermann meist defätistisch 3

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angewendet wird, lieferte uns auch gleich den zweiten Teil unserer Ausgabe. Schatten oder auch die Farbe Schwarz stehen ab hier im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit. Doch da wir die Sache nun einmal nicht Schwarz oder Weiß sehen, gesellt sich in der Mitte unseres Hefts noch eine dritte Sektion hinzu – »Von Hell bis Dunkel« ist sie betitelt. Besonderes Highlight: Das Food Feature von Claudia Gödke und Rike Janke zum Thema »Vom Weißbrot bis zum Pumpernickel« hier . Die beiden haben sich wirklich selbst übertroffen bei der Nachstellung von Mahlzeitstillleben im Stile der holländischen Meister des 17. Jahrhundert. Eines ist also gleich geblieben: diese Ausgabe ist bis oben hin gefüllt mit Inspirationen rund um Essen, Kultur, Interior, Mode (unsere Kollektion umfasst diesmal 8 Schnittmuster für Kostüme für die Dame hier ), Digitalem und Reise (Singapur ab hier ). Bedanken möchte ich mich auf jeden Fall beim »Dream Team sisterMAG«, denn pro Ausgabe stellen wir ab jetzt immer ein kleines Team an Content Manager_innen und Designer_innen zusammen, die das Heft betreuen (siehe hier ). Ein spezieller Dank gilt seit Anfang des Jahres jedoch Nadine, die in endlosen Planungsrunden mit Toni und mir den Workflow unserer Magazine unter die Lupe genommen hat. Seither sind unsere Excel-Tabellen geordnet und ein großer Ausgabenplan ist mein ständiger Begleiter (was Nadine immer wieder mit einem ironischen Schmunzeln beantwortet, wenn ich es in jedem Meeting herausziehe). Im Verlag COP haben wir uns 2016 viel vorgenommen: 16 Ausgaben unserer Magazine und ein paar geheime Projekte warten auf uns! Wir sind gespannt, wie euch unsere neue Ausgabe gefällt! Feedback wie immer auf jedem Kanal einfach ans sisterMAG schicken! SISTER-MAG.COM

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COP TEAM K R E AT I O N

THEA Chefredaktion & Design

EVI Fashion

MARIE Design & Produktion

O P E R AT I O N S

NADINE Operations

SANDRA Content Management

LAURA Content Management

MARKETING

TONI Marketing & Finance

LUISA Marketing & PR

ZOE Marketing

PA R T N E R S

WIR SUCHEN übrigens DesignPraktikanten …

NINA Content Management

ALEX Vermarktung

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HNI

S

L I C HT

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ZE I C

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VE R

Fashion Editorial mit Kostümen und Lampen mit gratis Schnittmustern

VOM LAGERFEUER ZUR LED

Die Geschichte der Beleuchtung von Alexander Kords

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MIT FASSUNG TRAGEN

WO LICHT IST, IST AUCH DIE DIODE Physikalische Erleuchtung von Dr. Joerg V. Wittemann

GROSSES SINGAPUR SPECIAL

Theas #BCmoment mit Lufthansa Fest der Lichter – Bericht von Liv Hambrett Singapur für Blogger

A LT S

82 #MATCHADAY 16 MIT AIYA Eventbericht unseres WorkshopTages rund um den besonderen Grüntee

124 SISTERMAG TIP: BENTO BOXEN VON TAKENAKA

126 STARTUP SPOTLIGHT:

INH

LIGHTBOYS

SISTER-MAG.COM

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HELL ZU DUNKEL 132 DIE SCHÜSSEL ZUM GLÜCK Alnatura stellt Rezepte für bunte Bowls vor Sechs Bloggerinnen interpretieren die Rezepte und drei Märchen illustrieren die Idee der Schüsseln

164 TILMANS ERHELLUNG Nina Annika Klotz beleuchtet den Craft Beer Trend

174 LICHT UND SCHATTEN IM GLAS Über Weiß- und Rotweine spricht COPGründer Alex Sutter

180 VON WEISSBROT BIS PUMPERNICKEL Brote inszeniert wie im Gemälde von Claudia Gödke und Rike Janke

210 SCHWARZ LIEBT WEISS Sophia Schillik gibt Tipps für das Wohnen mit Kontrasten

218 DEFINITIV MEHR LICHT ALS SCHATTEN Über den Weg in die Selbständigkeit berichtet Melina Royer

228 DESK TO SUCCESS

232 GAME OF DRONES Der Auftakt ins Jahr 2016 mit dem Fokusthema Drohnen mit einem Interview mit Eunkyung aus Südkorea

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FOTOS: CRIS SANTOS

mit Franziska v. Hardenberg von Bloomy Days


SC H A T T E N

248 SCHWARZ IST (M)EINE FARBE

Elisa von Hof über die dunkelste aller Schattierungen im Farbkasten

258 LICHT, SCHATTEN … UND WOLKEN Das große sisterMAG Infofeature zum Thema Depression

264 Interview mit der Ärztin Dr. Rita Bauer 274 Depression und Burnout – Informationen 280 Historisches – Wer an Depressionen litt und wie Churchill damit umging

288 Berichte aus dem Leben : Jana Selig und Tanja Salkowski erzählen von ihren Erfahrungen

296 Ein Weg aus der Depression: Servier stellt das neue Online-Tool deprexis® 24 vor

304 DESK TO SUCCESS mit der Beleuchtungsmeisterin Elana Siberski vom Staatstheater Hannover

320 MAKE IT DRAMA Der erste IT-Look von Maybelline, interpretiert vom sisterMAG Team mit Saxophonistin Fabia Mantwill

335 SISTERMAG EMPFIEHLT Die neue Serie aus USA: VINYL

336 DIE ENTWICKLUNG DER FOTOS: CRIS SANTOS

TONTRÄGER – Ein Überblick

342 TOTGESAGTE LEBEN LÄNGER Ein Porträt des nie vergessenen Tonträgers: Vinyl von Johanna Eisner SISTER-MAG.COM

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352 DIE DUNKLE ROMANTIK IN DER KUNST Robert Eberhardt sinniert über das Dunkle in Malerei der Romantik

360 ZWISCHEN LICHT UND SCHATTEN Der in London lebende Cole Peters zeigt seine Kunst der Schwarz-Weiß-Fotografie

372 #ITSAMOODYWEDNESDAY Trend Guide von Anastasia Benko zum Instagram-Hashtag, welcher jeden Mittwoch das Web mit stimmungsvolldunkle Bildern füllt

388 DAS »LICHT UND SCHATTEN«FOTOBUCH Unser Fotobuch mit dem Partner der letzten Ausgabe: Picapoco

394 WIE MAN EINEN NORWEGISCHEN WINTER ÜBERLEBT Lorelou Desjardins erzählt von der dunkelsten aller Jahreszeiten: dem Winter in Skandinavien

PA RT N E R

Unsere Partner-­Features erkennt ihr am Logo auf der rechten Seite. Wir danken ­u nseren Partnern sehr herzlich, denn ohne sie wäre diese Ausgabe nicht möglich gewesen!

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#23 KONTRIBUTOR EN DANA LUNGMUSS FREELANCE DESIGNER

DAS COVER FOTOS Cristopher Santos HAIR & MAKEUP Lena Schleweis MODEL Henriette v. Grünberg

Von einem auf den anderen Tag war Dana an Board. So schnell war wohl noch nie jemand ins Team gekommen – denn Design-Hilfe war zwei Wochen vor Launch vonnöten. Bereits bekannt von mehreren Blogging-Events (hello-danane.de ) hat sie sich gerade selbständig gemacht und layoutete an Theas und Maries Seite dieses sisterMAG!

CLAUDIA GÖDKE FOTOGRAFIN

Wir konnten kaum glauben, dass wir Claudi noch nie auf dieser Seite vorgestellt haben: Unsere Expertin, wenn es um Food-Fotografie und Styling geht. Beim #MatchaDay16 hatte sie ­ihren ersten eigenen Workshop!

KLEID

PAT R I C I A H A A S

Evi Neubauer

FOTOGRAFIN

L O C AT I O N

Seit einigen Monaten gehört die Berlinerin Patricia Haas zum festen Fotografenteam des sisterMAG und hat auch in dieser Ausgabe wunderbare Bilder vom #MatchaDay16 eingefangen.

Heimathafen Neukoelln

SISTER-MAG.COM

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TEXT

ILLUSTRATION & LAYOUT

Alena Hecker alena-hecker.de

Melina Royer vanilla-mind.de

Theresa Neubauer @thneu

Alexander Kords kords.net

Nina Anika Klotz misstype.de

Marie Darme @maridam_

Anastasia Benko @stilzitat

Robert Eberhardt roberteberhardt.com

Dana Lungmuss hello-danane.de

Cole Peters colepeters.com Elisa von Hof Xing Profil Emma Heath Jana Seelig i-say-shotgun.com Johanna Eisner remarx.eu Dr. Jörg V. Wittemann @revolutionary.gram Liv Hambrett livhambrett.com Lorelou Desjardins afroginthefjord.com

Rosemarie Dammler von COMMPartners COMMPartners.de Sophia Schillik cucinapiccina.de

Assa Ariyoshi assaariyoshi.com Alice Williamson alicewilliamson.co.uk

Tanja Salkowski tanja-salkowski.de Thomas Gorski airteam.camera sisterMAG Team Alex Sutter Thea Neubauer Antonia Sutter Nadine Steinmetz Sandra Rothfeld Nina Förster Zoe Blechschmitt

ÜBERSETZUNG Tanja Timmer @tanjastweets Alex Kords kords.net Christian Naethler @iamvolta Ira Häussler @goldblackandi Zoe Blechschmitt @znaomib Marion Sendker Katrin Greyer

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FOTOGRAFIE

LEKTORAT

FOOD

Henrik Folkesson @henrikfolkesson

Stefanie Kießling @KiesslingS

Vegan Architect / Iris

Cristopher Santos cristophersantos.com

Alexander Kords kords.net

Love Non Pareille / Sara

Helena Melikov melikov.de

Amie McCracken amiemccracken.com

Geschmacksmomente /

Christian Naethler @iamvolta

geschmacksmomente.com

Zoë Noble zoenoble.com Claudia Gödke claudiagoedke.com

veganarchitect.com lovenonpareille.com Karin

Trickytine / Christine

Ira Häussler @goldblackandi

trickytine.com Tinas Tausenschön /

Patricia Haas patpat-studio.com Cole Peters colepeters.com Marie Darme @maridam_

Christina

tinastausendschoen.de

STYLING

Chestnut & Sage / Julia

chestnutandsage.de

Evi Neubauer pinterest.com/evin

Virginia Horstmann

zuckerzimtundliebe.de

Christina van Zon christinavanzon.com

Claudia Gödke

Rike Janke

claudiagoedke.com

HAIR & MAKEUP Lena Schleweis lenaschleweis.de

MODELS

Patricia Heck patriciaheck.de

Julia Leifert philomenazanetti.com

Aennikin MUH aennikin.de

Henriette v. Grünberg

SISTER-MAG.COM

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Fabia Mantwill fabiamantwill.com Helena Melikov melikov.de


#23 DOWNLOADS SCHNITTMUSTER

23/1 - Blauer Tweedblazer

23/2 - Blaugrauer 23/3 - Beige Ja- 23/4 MaterialmixTweedrock cke m. Paspeln faltenrock

23/5 Rostfarbene 23/6 Rostfarbener 23/7 Rosa KosKostümjacke Faltenrock tümjacke

23/8 Rosa Kostümminirock

#MATCHADAY16

Frühstücks­r ezepte

Backrezepte

Drink-Rezepte

Beauty Rezepte

ALNATURA BOWL REZEPTE

Frühstück

Mittag

Abend

WEISSBROT BIS PUMPERNICKEL REZEPTE

Zwiebelbutter

Früchtebrot

Käse-Schinken-Brot

Pestobrot


T I M T Z JET A R D R I B Y L EAR N A R O V T T A B ! N E D L ME

Datum: 05.05.2016 Ort: sisterMAGoffice Berlin F체r weitere Infos einfach an events@sister-mag.com schreiben

Was ist ein Trend Talk? Die Vortr채ge sind vor allem f체r Unternehmen, Blogger und Trendsuchende sehr interessant. Sie geben einen Ausblick auf Kommendes und wie dies in Mode, Einrichtung oder Beauty Einzug halten wird. Gudy wird an verschiedenen Beispielen deutlich machen, wie diese Trends von Unternehmen in die Praxis umgesetzt werden. SISTER-MAG.COM

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K L A T D N E R T

Gudy Herder

INTERIOR MUSINGS & TREND CONSULTING Gudy Herder ist eine, in Barcelona lebende Trend­experting, die international im Rahmen von Trend ­Panels referiert und auf EclecticTrends.com über ­Makro- und Mikrotrends in der Interieur- und Lifestyle­welt schreibt. sisterMAG freut sich darauf, gemeinsam mit Gudy Anfang Mai einen Trendworkshop auszurichten. Gudy wird dabei die neusten Trends der Saison Frühjahr/Sommer 2017 im Bereich Interieur und Lifestyle präsentieren. Worum es geht: »Unknown Terrain«, »Candy, Please!« und „Time Out“ sind die Überschriften von drei Top-Trends der Saison Frühling/Sommer 2017 die Gudy Herder in ihrer Bildpräsentation vorstellt. Dabei geht sie nicht allein auf neue Farbtrends, Formen und Ma-

terialien ein, sondern zeigt auch stichpunktartig soziokulturelle Bezüge oder die Verbindung zu neuen Technologien auf. „Unknown Terrain“ steht für die neue Lust am Entdecken von Natur, Topografie und Landschaft, „Candy, Please!“ für die Sehnsucht nach kindlicher Unbeschwertheit in einer durch Krisen und Stress geprägten Zeit und „Time Out“ für das Verlangen nach taktilen und Sinnlichkeit stiftenden Objekten, die sowohl High-Tech als auch Naturprodukte sein können. Location ist das sisterMAG Büro im historischen AEG-Gelände in Wedding, welches von Peter Behrens entworfen wurde. Neben dem Vortrag von Gudy (auf Deutsch, bei großer Nachfrage auch auf Englisch) sorgt das sisterMAG Team für eine passende trendgerechte Verpflegung und weitergehende Präsentation der Workshop-Inhalte. Mehrere Moodboards begleiten jeden Trend und lassen euch einen Einblick über die bevorstehende Strömung im Bereich Interieur und Lifestyle, des kommenden Jahres erhaschen.

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LICHT

T H LIC 1 N O I T SEK

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Lam pe: IPNO Lam p vo S n FL Floor OS

Was haben Designer足 lampen und die sisterMAG-Kost端m-足 Kollektion gemeinsam?

MIT

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tragen

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LICHT

Fotos: Cristopher Santos Makeup & Haare: Patricia Heck Kleidung: Evi Neubauer Model: Julia Leifert 19

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LICHT

Im Licht

In der Costanza ist der Schalter gewandert. Die Lampe besitzt eine sensorische Dimmerstange zum Ein- und Ausschalten sowie f端r verschiedene Helligkeitsstufen. Costanza von LUCEPLAN

Die klassische Artemide-Lampe neu gedacht. Die Leuchtenfamilie DEMETRA besteht aus Tischleuchte (mit Tischklemme), Leseleuchte (hier zu sehen), Wandleuchte und Wandstrahler. Die Leuchtenarme und der Schirm lassen sich in alle Richtungen ausrichten, sie sind dreh- und kippbar. Demetra Table von Artemide 21

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Im Sch att

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LICHT

ten

Ein Kostüm in Dunkelblau aus gemütlichem Tweed und eine handgestrickte Wollmütze – Kontrast im Outfit. Die Handschuhe verleihen dem Kostüm dann etwas Elegantes. JACKE

Schnittmuster 23/1 ROCK

Schnittmuster 23/2 23

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LICHT

Ein Fav orit des Shootin gs: das Lampenobjekt IPNOS v on FLOS. Es ha ndelt sich um einen d端 nnen Aluminiumrahmen, w elc her beleuchtet ist. IPNOS von FLOS

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Inspiriert von Prada ist dies vielleicht das aufw채ndigste Kost체m. Aus mehren Materialien ist der Rock gefertig, die Jacke mit R체ckensteg und schwarzen Paspeln. JACKE

ROCK

Schnittmuster 23/3

Schnittmuster 23/4

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LICHT

e d a h S

Die Neuerfindung der Lampe – so wirkt das Modell SHADE von FLOS, welches aus einem Bodenstrahler und dazugehörigem Papierschirm besteht. Dieser leuchtet durch das LED-Licht von unten. SHADE von FLOS

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Rostrotes Kost端m mit handbe足 stickter Tasche (Rosenmotiv aus Pailetten). Faltenrock und 端berlan足 ges Jacket mit schwarzen Details. JACKE

Schnittmuster 23/7 FA LT E N R O C K

Schnittmuster 23/8

rost rot SISTER-MAG.COM

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Die Stehlampe macht ein schรถnes, diffuses Licht und ist extrem leicht durch den textilen Lampenschirm und Aluminium-Beine. ROSY ANGELIS von FLOS

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LICHT

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Die Cappuccina-Stehlampe von Luceplan sieht immer ein wenig gewitzt aus – als würde der Hut schief sitzen. Cappuccina von LUCEPLAN

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LICHT

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Die rosa Kost端mjacke wird mit Textilfarbe bemalt, sodass der Stoff einen gebrauchten Touch bekommt. Inspiration f端r dieses Kost端m war ein Bild aus den 80er-Jahren. JACKE

Schnittmuster 23/5 ROCK

Schnittmuster 23/6

Pin our image s 35

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Foto: Harini Calamur


LICHT

Text: Alexander Kords

| Illustration: Assa Ariyoshi

VOM LAGERFEUER ZUR LED Die Geschichte der Beleuchtung Weihnachten liegt zwar schon ein paar Tage hinter uns, und die meisten von uns haben ihre Tannenbäume längst entsorgt (die natürlichen) oder im Keller verstaut (die künstlichen). Bevor die grünen Schmuckstücke für Monate auch aus unserem Kopf verschwinden, wollen wir sie nochmal kurz ins Rampenlicht rücken: Denn an der Geschichte ihrer wichtigsten Zier, dem Licht, lässt sich wunderbar zeigen, wie sich unsere Beleuchtung generell entwickelt hat. Höchst feuergefährlich waren die Zeiten, als unsere Großeltern ihre Lieben zu Weihnachten um die von Kerzen erleuchtete Tanne versammelten. Und unseren Eltern riss wohl manchmal der Geduldsfaden, wenn die Ketten aus winzigen Glühlämpchen mal wieder völlig dunkel blieben, weil ein einziges »Birnchen« ausgefallen war. Heute greifen wir glücklicherweise zu Kerzen-Nachbildungen, die dank LED unsere Bäume zuverlässig im hellstem Licht erstrahlen lassen – ohne die Gefahr, dass die Wohnung in Flammen aufgeht.

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DIE ENTDECKUNG DER ELEK TRIZITÄT Im Wesentlichen verdanken wir es zwei Entdeckungen, dass die Menschheit Licht in ihre Straßen und Wohnungen brachte und bringt: dem Feuer und der Elektrizität. Die erste Entdeckung ist bekanntlich ewig her und sorgte zunächst dafür, dass der Säbelzahntiger im Schein von knisterndem Lagerfeuer filetiert werden konnte. Später wurde das offene Feuer in eine engere (und damit viel sicherere) Form gegossen: in Öllampen. Wie der Name verrät, war dazu eine zweite Ingredienz nötig, nämlich Öl oder eine andere brennbare Substanz. Anfangs war das noch tierisches Fett, das in ein Gefäß geschüttet wurde und aus dem ein Docht aus Pflanzenfasern ragte. Das älteste Exemplar einer solchen frühen Lampe hat man im nordhessischen Edertal gefunden. Dabei handelt es sich um einen ausgehöhlten Stein mit Brandspur, der vor mindestens 40.000 Jahren verwendet wurde. Deutlich hübscher waren da schon die Öllampen, wie wir sie etwa aus Illustrationen zum SISTER-MAG.COM

Märchen »Aladin und die Wunderlampe« kennen: Schalen mit langem Schnabel, aus dem die erhellende Flamme loderte. Nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren auch die Kerzen, wie wir sie seit dem 1. Jahrhundert nach Christus verwenden – nur, dass bei ihnen der Brennstoff fest war und dadurch das Lampengefäß überflüssig wurde. Nachdem die Menschen über Jahrhunderte im flackernden Schein des offenen (oder zumindest mit Glas abgedeckten) Feuers lasen, aßen und sich bespaßten, brachte die Entdeckung der Elektrizität ein ganz neues Licht in die noch recht dunkle Menschenwelt. Dass es etwas in der Art überhaupt gibt, ahnte die Menschheit schon lange: Schließlich zucken helle Blitze über den Himmel und in der Tierwelt verteilen z.B. Aale Stromschläge. Aber erst seit rund 350 Jahren geht die Wissenschaft

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1663

OTTO VON GUERICKE

LICHT

der Elektrizität auf den Grund – wenn auch zunächst mit nicht wirklich sinnvollen Ergebnissen. Im Jahr 1663 baute Otto von Guericke, der damalige Bürgermeister von Magdeburg, eine Maschine aus einer drehbaren Schwefelkugel. Ihr entlockte der Universalgelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz einige Jahre später den ersten elektrisch erzeugten Funken überhaupt. Im Jahr 1706 konstruierte der Brite Francis Hauksbee einen ähnlichen Apparat mit einer Glaskugel. Indem er die Kugel mir der Hand berührte, erzeugte er ein Licht, das er sogar zum Lesen benutzen konnte. Weil es aber nicht so praktisch war, immerzu gleichzeitig die Kugel zu drehen und die Hand dranzuhalten, diente Hauksbees Maschine lediglich zur Belustigung auf Partys. Von da an aber schritt die Erforschung der Elektrizität unaufhaltsam voran: Als die nächsten Meilensteine gelten Benjamin Franklins Blitzableiter, Luigi Galvanis stromleitende Froschschenkel und Alessandro Voltas Batterie. Angesichts der Fülle an Erfindungen binnen so kurzer Zeit wundert es nicht, dass zwischen August und November 1881 in Paris die Ers39

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Erste Gleichstrom­

KILOMETER

fernübertragung der Welt

te Internationale Elektrizitätsausstellung veranstaltet wurde. Auf ihr gab es neben dem ersten Elektroauto und der ersten elektrischen Straßenbahn auch eine Erfindung zu sehen, die der US-amerikanische Wissenschaftler Thomas Alva Edison erst ein Jahr zuvor hatte patentieren lassen: die »electric lamp«, die Glühlampe. Edisons Entwicklung funktionierte wie folgt: Er spannte einen dünnen Draht zwischen zwei dickere Drähte und erhitzte ihn durch Elektrizität bis er glühte. Ein umgebender Kolben aus Glas hielt Sauerstoff vom glühenden Draht fern. So verhinderte Edison, dass der Draht innerhalb kürzester Zeit verbrannte. Zwar hatten andere Forscher schon früher ein ähnliches Prinzip entwickelt, aber erst Edison gelang es nach einigen Jahren des ExperimenSISTER-MAG.COM

tierens, eine Glühlampe zu bauen, die 1.000 Stunden hielt, nicht stank oder flackerte und sich auf Knopfdruck an- und ausschalten ließ. Ebenfalls in Paris stellte der Franzose Marcel Depréz ein System vor, mit dem er Strom durch eine knapp zwei Kilometer lange Leitung schicken konnte, Damit weckte er den Ehrgeiz Oskar von Millers, dem Mitgründer des Deutschen Museums in München, der die Übertragung von Elektrizität über eine viel größere Distanz plante. Zusammen stellten beide 1882 die erste Gleichstromfernübertragung der Welt auf die Beine, und zwar über die Strecke von 57 Kilometern zwischen Miesbach und München. Damit fiel der Startschuss für die sogenannte Elektrifizierung, also die großflächige Versorgung von Haushalten mit Strom. Die bilde-

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LICHT

N O S I D E T S R E S E G N A L GE I N I E H C NA N E R H A J N E G S E D 41

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19 73 ENTWICKLUNG

DER ENERGIESPARL AMPEN

te die Grundlage dafür, dass Edisons Glühlampe ihren weltweiten Siegeszug antreten konnte. Weil 95 Prozent des Stroms, den »Glühbirnen« verbrauchen, in Wärme umgesetzt und nur die übrigen fünf Prozent Licht erzeugen, wurde bald nach einer sparsameren Variante gesucht. Schon wenige Jahre nach Edisons Entwicklung ließ sich der US-amerikanische Elektroingenieur Peter Cooper-Hewitt die Quecksilberdampflampe patentieren, den Vorläufer der heutigen Energiesparlampe. In einem Glaskolben befand sich Quecksilber, das durch Strom ionisiert und dadurch erleuchtet wurde. Es sollte jedoch bis 1973 dauern, bis Edward Hammer, ein Ingenieur von General Electric, die heute üblichen spiralförmigen Kompaktleuchtstofflampen – wie Energiesparlampen eigentlich heißen – entwickelte. Statt Quecksilber verwendete er eine Mischung der Edelgase Neon und Argon. Weil SISTER-MAG.COM

es allerdings rund 25 Millionen Dollar gekostet hätte, die Lampe serienmäßig herzustellen, verschwanden Hammers Pläne erst einmal in der Schublade seines Arbeitgebers. Die Konkurrenz war da risikofreudiger und so brachte Philips mit seiner SL* Lampe die erste Energiesparlampe der Welt auf den Markt. Weil die aber viel zu lang und schwer für die meisten Leuchten war, die in den Haushalten der Welt standen und hingen, wurde sie zum Ladenhüter. Erst die Entwicklung sogenannter elektrischer Vorschaltgeräte, die die Dimensionen der Lampen deutlich verringerten, machte die Energiesparlampe massentauglich.

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LICHT

LED Aus Gründen des Klimaschutzes begann die EU im Dezember 2008, die alten energiefressenden »Glühbirnen« komplett zu verbieten. Innerhalb von vier Jahren wurden sie schrittweise vom Markt genommen und seit September 2012 ist die gut 130 Jahre alte Erfindung von Thomas Edison Geschichte. Ihren Platz nimmt nun nicht nur die Energiesparlampe ein, sondern auch die licht-emittierende Diode – kurz: LED. Deren Funktionsweise war zwar bereits bekannt, bevor die Glühbirne entwickelt wurde, erfunden wurde sie aber erst 1962. Wie kam’s? Nun, man hätte nur auf den deutschen Elektrotechniker Ferdinand Braun hören müssen. Der hielt nämlich schon 1876 einen Vortrag darüber, wie Kristalle Strom leiten. Brauns Erkenntnis nach fließt Elektrizität durch Kristalle nur in eine Richtung. Dieses Prinzip macht sich

die LED zunutze. Ihr Kernstück sind zwei Halbleiterkristalle, die sich nicht berühren. Der eine besteht aus Silicium, der andere aus Gallium. Vereinfacht gesagt entladen sich beim Einschalten der Leuchtdiode die Elektronen vom Silicium zum Gallium, was Lichtblitze auslöst – die sich letztlich in Form von Leuchtkraft bemerkbar machen. Je nach Element, aus dem die Halbleiterkristalle gefertigt sind, lässt sich die Farbe des LED-Lichts beeinflussen. Dadurch kriegen wir nicht nur das weiße Licht für den Deckenstrahler, sondern auch Spielereien aus buntem Licht – etwa für den Weihnachtsbaum.

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Dr. Joerg V. W ittemann

Wo Licht ist, ist auch die Di ode Foto: Cris San tos

Genauer gesag t die Halbleite rdiode

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Ich entschuldige mich gleich vorab. Diesmal wird es etwas wissenschaftlicher. Wäre schade, falls dir nicht danach ist. Aber in diesem Fall kannst du einfach den Hauptteil überspringen und, um mitreden zu können, lediglich die letzten drei Absätze lesen. In der letzten sisterMAG-Ausgabe habe ich dir bereits die Bedeutung des kristallinen Halbleiters Silizium als das Ausgangsmaterial für die Computerindustrie vorgestellt und erklärt, wie die ursprüngliche elektronische Unbestimmtheit Halbleiter so vielseitig macht. Halbleiter stellen die dritte Materialklasse neben Leitern (Metalle wie Kupfer oder Eisen) und Isolatoren (beispielsweise Glas oder Porzellan). Die letzten beiden Werkstoffgruppen unterscheiden sich dadurch, dass sie Strom durch Anlegen einer Spannung gut bzw. überhaupt nicht leiten. Der Grund für das unterschiedliche elektrische Verhalten liegt darin, dass in Leitern frei bewegliche Ladungsträger vorliegen und in Isolatoren nicht.

Vorsicht Physiker Wortw itz: Spannender ist's bei Halb leitern. Forscher entdeckten in Halbleiterkristallen, dass neben der Stromleitung durch negativ geladene Elektronen ebenso ein Ladungstransport durch positiv geladene »Löcher« stattfand. Aber keine Sorge – Löcher sind keine neuen Teilchen und die Physikwelt steht nicht Kopf, denn man kann sich dieses hilfreiche Löcher-Prinzip anhand einer einfachen Analogie vorstellen: Du möchtest etwas kaufen und stehst in der Schlange an der Kasse und der Kunde vor dir rückt zu seinem Vordermann auf. Es entsteht eine Lücke bzw. ein Loch vor dir. Du machst einen Schritt vorwärts und schließt die Lücke und es entsteht erneut die gleiche Lücke, nun aber hinter dir. Setzt man diesen Vorgang fort, bewegt sich also die Lücke stückweise zurück, während sich Kunde um Kunde vorwärts bewegt. Übersetzt man das in die Halbleiterwelt, heißt das, dass es sich bei den positiv geladenen Löchern um freie Plätze handelt, an denen sich keine negativ geladenen Elektronen befinden. 45

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Guter Stoff In der Computerindustrie wird größtenteils Silizium verwendet. Es gibt aber noch eine Vielzahl weiterer Halbleitermaterialien, die sich für unterschiedliche Einsatzgebiete eignen. Allen Halbleiterkristallen ist gemein, dass sie regelmäßig angeordnet sind und Valenzelektronen besitzen – im Fall von Silizium z. B. vier. Daher kann ein Siliziumatom – wie schematisch in der Grafik dargestellt – vier Bindungen mit seinen Kristallnachbarn eingehen. Ein Festkörper aus Silizium entsteht. 9

Be 4 24

Mg 12 40

ca 20 88

sr 38

Der Halbleiter Germanib c n o um, im Periodensystem di5 6 7 8 rekt unter Silizium, kann 27 28 31 32 ebenfalls mit vier weiteren al si p s 13 14 15 16 Atomen verbunden wer70 73 9 79 ga ge as se den. Es entsteht ein weite31 32 33 34 rer Halbleiterkristall mit der 115 119 112 128 in sn sb te gleichen Struktur wie bei 49 50 51 52 Silizium. Arsen hat fünf Valenzelektronen und Gallium drei Elektronen. Wenn man nun jede gerade Germanium-Kristallposition mit Gallium und jede ungerade mit Arsen abwechselnd austauscht, erhält man den gleichen Gesamtzustand wie beim Germaniumkristall und schafft einen neuen Halbleitertyp – den Verbindungshalbleiter. Dieses Prinzip lässt sich weiterführen und so kommt man auf über 40 kristalline Halbleitverbindungen. 11

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LICHT

This is the place where magic hap pens

Bisher sind die Halbleiter noch reichlich langweilig, viel zu homogen. Erst durch gezielte Veredelungen mit Fremdatomen wird aus einem dummen Kristall ein smartes Bauteil. Die Leitfähigkeit für Elektronen oder Löcher kann so eingestellt werden, dass entweder positiv geladene Löcher (p) oder negativ geladene Elektronen (n) besonders gut geleitet werden. Das hängt von der Art und Anzahl der Fremdatome ab, die in die Kristalle injiziert werden. Am Beispiel von Silizium kannst du dir das einfach vor Augen halten. Wir beginnen beim noch »dummen« Siliziumkristall. Für die Bindungen werden vier Elektronen zur Verfügung gestellt und jedes ­Siliziumatom ist mit vier weiteren Siliziumatomen verbunden.

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Wir können Siliziumgitterplätze im Kristall durch Nachbarn im Periodensystem ersetzen. Aber anstatt jeden zweiten Platz völlig neu zu besetzen, werden nun nur vereinzelt fremde Atome eingefügt. Tatsächlich ist die Formulierung »vereinzelt« eine außerordentliche Untertreibung. Bei der Kristallveredelung durch Dotierung wird höchstens eines von zehntausend Siliziumatomen durch ein Fremdatom ausgetauscht.

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Wenn nun ein Siliziumatom durch ein Element im Periodensystem rechts vom Silizium, z.B. Phosphor mit fünf Valenzelektronen, ersetzt wird, werden nach wie vor die vier Bindungen zu den Kristallnachbarn eingegangen. Da Phosphor aber fünf Valenzelektronen hat, bleibt ein Elektron übrig. Das kann nach Anlegen einer Spannung Strom fast so gut wie im Metall transportieren. Es handelt sich um einen n-Halbleiter. SISTERMAG 23 | 02 / 2016


Ich bin bipolar: Und das ist auch gut so.

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Analog kann man einen p-Halbleiter herstellen. Es wird ein Element links vom Silizium gewählt, das nur drei Valenzelektronen hat. Ein Elektron ist zu wenig vorhanden, es entsteht also ein positiv geladenes Loch. Der p-Halbleiter kann besonders gut Löcher leiten.

In beiden Fällen der Kristallveredelung handelt es sich weiterhin um einen Silizium­kristall, da insgesamt nur sehr wenige Atome ausgetauscht wurden.

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Wir haben eben gesehen, wie man die veredelten Ausgangsmaterialien eines p- und n-Halbleiters herstellen kann. Jedes dieser beiden Materialien ist – für sich betrachtet – noch recht simpel, da es, ohne groß nachzudenken, bei passender Spannung Strom in jede Richtung leiten kann. Der Übergang vom schlichten elektrischen Leiter, der Ladungsträger in alle möglichen Richtungen laufen lässt, hin zur elektronischen und gerichteten – der sogenannten bipolaren– Komponente ist dabei gar nicht kompliziert: Um raffinierte Bauteile zu erzeugen , muss man lediglich die Löcher- und Elektronen-leitenden Materialien klug aneinanderreihen. Fügst du einen n-Halbleiter und einen p-Halbleiter zusammen, entsteht die Diode. Beim Kontakt der Halbleiter wandern positive Löcher in die Grenzregion des negativen n-Bereichs und umgekehrt die negativen Elektronen in die Grenzregion des p-Gebiets. Im p-Bereich 48


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herrscht nun ein Überschuss an Elektronen, ein negativer Pol entsteht. Analog entsteht ein Pluspol im n-Grenzgebiet. Die Zone zwischen Plus- und Minuspol ist ausschlaggebend für alle weiteren Einsatzgebiete der Halbleiterdioden.

W ie jetzt Licht zu Strom!

positiv-

und

negativ-leitenden

Halbleiter, wird die Strahlenenergie absorbiert. Dies bewirkt, dass ein Loch in den p-Bereich und ein Elektron in die n-Region geschoben werden. Wie bei einer Batterie sind nun mehr Ladungsträger in einem bestimmten Bereich der Zelle als im ursprünglichen Grundzustand. Die p- und n-Halbleitergebiete fühlen sich unwohl

Alle, die keine Lust auf den Physikexkurs hatten, bitte ich, jetzt wieder mitzulesen. Eines der bekanntesten Einsatzgebiete der Halbleiterdiode ist die Solarzelle. Das Halbleitersandwich aus positiv und negativ leitender Schicht wird überwiegend aus Silizium hergestellt. Trifft Sonnenlicht in die Grenzschicht zwischen dem

und möchten wieder zurück zur Ausgangssituation, indem sie die Ladungsträger über die an der Ober- und Unterseite angebrachten Metallkontakte in den Stromkreis leiten. Voilà! Wir haben mit der Solarzelle nun eine Stromquelle gebaut.

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Strom zu Licht Statt aus Licht Strom zu machen, drehen wir doch das Prinzip um und generieren Licht aus Strom. Auch das lässt sich mit der Halbleiterdiode bewerkstelligen. Und zwar über 90 % effizienter als bei der Glühlampe. Das Funktionsprinzip der Leuchtdiode oder kurz LED – das englische Akronym für Light-Emitting Diode – verhält sich jedoch genau umgekehrt zu dem der Solarzelle. Achtung: Folgende Argumentation eignet sich besonders gut zum Angeben – "Aus quantenmechanischen Gründen kann man nicht einfach eine handelsübliche Solarzelle als LED einsetzen, da in diesem Fall die Elektronen mit den Löchern die Energie nicht in Licht­strahlung umwandeln." Einfach ausgedrückt

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heißt das: Um eine Leuchtdiode herzustellen, benötigen wir nicht Silizium sondern Verbindungshalbleiter wie Galliumphosphid, Galliumnitrid oder Siliziumkarbid. Legen wir eine geeignete elektrische Spannung an diesen Halbleitertyp an, fließen Elektronen vom n-Bereich des Halbleiters in den p-Bereich und füllen die Löcher. Dabei wird Strahlungsenergie frei und Licht kommt aus der LED. Das Licht aus einer LED ist immer einfarbig. Entweder rot, orange, gelb, grün, blau, oder violett. Möchte man weißes Licht, ummantelt man die LED mit einem Farbstoff, der das einfarbige Licht in ein breites weißes Lichtspektrum aufspaltet.

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Vom Elektron zu r Elektronik

Guide zu mehr LED im Leben

Je nach Einsatzgebiet wird Licht in einer Halbleiterdiode entweder erzeugt oder in eine andere Energieform umgewandelt. Solarzellen und Leuchtdioden werden auch in Zukunft in unserem Alltag weiter an Bedeutung gewinnen, weil sie uns helfen, klimaschonender zu leben. Faszinierend, dass High-Tech und Nachhaltigkeit mĂśglich sind, weil Elektronen sich in der Diode lieber in eine gewisse Richtung bewegen. 51

Die Demetra Tischlampe von Artemide (auch zu sehen im Fashion Shooting hier) beherbergt eine LED. Sehr geringer Energieverbrauch und eine warme Lichtfarbe: Osram Retrofit Classic LED-Lampe A++. LED Kork-Stopfen fĂźr eine interessante Tischdekoration oder zur Beleuchtung des Gartenwegs. SISTERMAG 23 | 02 / 2016


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t n e m o m C B My nach Singapur mit Lufthansa Ein Erlebnisbericht von sisterMAGChefredakteurin Thea Neubauer

Im Herbst 2015 haben wir euch Leser auf Facebook gefragt, welche der Städte Singapur, Hongkong und Shanghai ihr gern mit dem sisterMAG besuchen würdet. Der ganz knappe Sieger: Singapur. Die sisterMAG-Redaktion hatte dann die Gelegenheit, Thea auf eine Reise in den Insel- und Stadtstaat im Südosten Asiens zu schicken. Das Erlebnis war dabei ein ganz besonderes, denn die Lufthansa ermöglichte es uns, den neuen und besonderen Service ihrer Business Class auszuprobieren. Und so hatte Thea ihren ersten #MyBCmoment (Business Class Moment) über den Wellen den Südchinesischen Meers.

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Sicherlich hat jeder von uns schon oft am Gate gestanden und die blauen Lufthansa-Schilder für »Business Class« angeschaut, während man selbst auf das Boarding wartete. Für mich war der Flug nach Singapur die erste Reise in der Business Class. Ich war sehr gespannt, was mich erwartet und mich vielleicht überrascht auf diesem ElfStunden-Flug. Die erste Überraschung kam gleich zu Beginn in Form von einem kleinen Kit der Lufthansa für die Fluggäste, welches neben der langstreckenflug-typischen Fleece-Decke auch Socken und Zahnpasta enthielt. Noch beim Auspacken Miniverpackungen wurde ich von der Stewardess, die bereits wusste, dass ich als »Testerin« diesen Flug bestreiten würde,


Komfortable Sitze, die fürs Schlafen ganz flach gestellt werden

mit meinem Namen angesprochen. Wir kamen sofort ins Gespräch, und ich bemerkte, dass es nicht nur mir so ging – auch andere Passagiere kamen mit dem sehr (!) freundlichen Bordpersonal ins Gespräch. Ein besonderes Augenmerk wurde bei der neuen Lufthansa Business Class auf die Sitze und auf die Verpflegung an Board gelegt. Gewählt werden kann zwischen verschiedenen Menüs oder Frühstücksoptionen.

Lieblings essen

Mein Favorit: der Mozzarella Salat mit Cranberries am Abend des ersten Flugs Richtung Singapur. 53

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Theas Singapur

Gerade die kleinen und unbekannten Filme finde ich auf langen Flügen immer besonders spannend. Nicht neu und vielleicht auch kein Blockbuster, aber ein wunderbarer Film über New York und das tägliche Leben sowie die Liebe zum eigenen Zuhause: Morgan Freeman und Diane Keaton in "5 Flights Up"

Das Hot el

Mein absolutes Highlight war der Aufenthalt im Fullerton Hotel Singapore, einem Fünf-Sterne direkt am Singapore River in Downtown. Es liegt in direkter Nähe des Boatquay (siehe rechts) und dem anschließenden Finanz- und BusinessDistrikt "Raffles Place" (gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen). Zwar lag mein Zimmer zum Innenhof des Hotels hin, sodass kein Blick nach draußen möglich war, doch die Außenanlage mit Infinity Pool und das Spa machten diesen kleinen Wermutstropfen dreimal wett.

Wo? 1 Fullerton Square SISTER-MAG.COM

Meine Filmentdeckun g

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g gs n i l b Lie shop

Der Concept Store IN GOOD COMPANY ist der erste und bisher einzige Laden seiner Art in Singapur. Man findet darin nicht nur Kleidung, Accessoires und tolle Produkte von unabhängigen und lokalen Labels, sondern auch ein kleines Café.

Wo? Einkaufszentrum ION Orchard

In Singapur sollte man wenigstens einmal die Möglichkeit wahrnehmen, die Stadt von oben zu betrachten. Dafür gibt es zig Möglichkeiten. In jedem Reiseführer: das Marina Sands Bay Hotel (SurfbrettGebäude) mit einem tollen Blick auf den Botanischen Garten und die "Supertrees"

Wo? 10 Bayfront Ave

Keinesfalls im Reiseführer zu finden: das Pinnacle@Duxton . Eigentlich handelt es sich um einen riesigen Wohnkomplex, jedoch ist die 50. Etage für die Öffentlichkeit geöffnet. Der Eingang ist nicht leicht zu finden – einfach nachfragen.

Wo? Blk 1G Cantonment Rd, Level 1 55

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Der atemberaubendste Moment Der erste Schritt aus der U-Bahn in das Getummel von Singapur. Hitze, eine unglaubliche Luftfeuchtigkeit und das Gewusel von tausend Menschen

Wo? Sta tio n Raf fle s Pla ce

Lieblings souvenir

Ein Gürtel mit angenähten "Flügelchen" – so wird aus jedem Rock ein Schößchenrock. Hier aus grauem Filz

Wo? Charles & Keith , Marina Bay Sands Shopping Centre

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Blick auf den Boat Quay, wo sich Restaurant an Restaurant reiht.

Wo? Boat Quay am Singapore River Mit dem Einstieg in das Thema durch Theas Trip möchten wir unsere sisterMAG-Singapur-Reise weiterführen. Unsere Autorin Liv Hambrett nimmt euch mit zum Fest der Lichter, und vier Gewinnerinnen des Food Blog Awards berichten von den Eindrücken ihrer Reise nach Singapur. Viel Spaß und vielen Dank an die Lufthansa für diesen #BCmoment!

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Text & Fotos: Liv Hambrett

r u p a g n Si Stadt der Lichter

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Als kleine Insel mit einer großen Geschichte ist Singapur zugleich eine Stadt und ein Staat, in dem sich Kulturen, Religionen und Sprachen ebenso vermischen wie leidenschaftliche Unabhängigkeit und eine koloniale Vergangenheit, das sehr Alte mit dem sehr Neuen. Das variantenreiche Nebeneinander im Herzen Singapurs sorgt dafür, dass es vor Energie und völlig eigenen Farben brodelt. Die Bewohner Singapurs sind bekanntermaßen Gourmets und stolz auf ihre Küchenszene, die sich durch verschiedene Länder und Traditionen zieht. Sie haben auch keine Angst vor allem, was funkelt – man kann nirgendwo in Singapur hingehen, ohne helle Lichter und jede Menge Farben zu sehen. Während des chinesischen Neujahrsfests erstrahlt Singapur mehr denn je. Paraden und Festivals, helle Lichter und Feuerwerkskörper sorgen dafür, dass die ohnehin schon hellen und sprudelnden Stadtviertel noch viel mehr leuchten. Es spielt aber keine Rolle, ob man während des chinesischen Neujahrs da ist oder zu einer anderen Zeit des Jahres. Es gibt nie zu wenig Dinge zu tun, zu sehen und zu essen. Der Trubel und Rummel von Chinatown An jedem beliebigen Tag ist Chinatown ein Tumult aus Lärm und Farben, vollgestopft mit Restaurants und Imbissbuden und Shops. Auch stehen hier buddhistische und hinduistische Tempel fast nebeneinander. Geht man die New Bridge Road hinab, wo sich die Menschen für flache, rechteckige bak kwa (gegrilltes Fleisch) anstellen, dann kann man Beutel voller überraschender Leckerbissen wie gesalzene, getrocknete Oliven SISTER-MAG.COM

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»Sie haben keine Angst vor allem, was funkelt«

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kaufen. Begibt man sich auf die so genannte Food Street zum Mittagessen, dann trifft man auf eine lange Reihe von Buden fliegender Händler und alte Reihenhäuser, die in Restaurants verwandelt wurden. Nach einem Mittagessen aus Singapurs berühmten Chili-Krabben und einem kalten

Tiger-Bier spaziert man durch die Gassen und versucht, nicht im Meer der wertlosen Schmuckstücke unterzugehen oder von einem nachmittägigen tropischen Regenguss weggespült zu werden. In der Nähe und noch immer in Chinatown gibt es ein Viertel mit einer komplett anderen Atmo-

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»Chinatown ist der offensichtlich beste Ort, um alles in sich aufzunehmen.«

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Kreuzung zwischen New Bridge Road und Eu Song Ten Road. Auf anderen Hauptstraßen rund um das Herz von Chinatown sind rote und goldene Scheiben aus Licht aufgereiht und verwandeln Chinatown in den Nächten des chinesischen Neujahrsfests in Während der Feste zum chinesi- ein Spektakel. schen Neujahr ist Chinatown der Die Anblicke und Gerüche von offensichtlich beste Ort, um al- Little India les in sich aufzunehmen. In der Die Haltestelle des MRT (SinNew Bridge Road gibt es eine gapurs herausragendes MetLichtinstallation, die passend ro-System) spuckt einen in einen zum nächsten Tierkreiszeichen riesigen, lauten, dicht gedränggestaltete wurde. Das kommen- ten Food-Court. Wenn man Hunde Jahr ist das Jahr des Affen, ger hat und Lust auf richtig guund ein wunderschöner gro- tes indisches Essen, dann sollte ßer Pfirsichbaum mit klettern- man hier halten und sich anstelden Affen beherrscht derzeit die len. Andernfalls bahnt man sich sphäre. Die supercoole Club Street mit ihren Bars auf Häuserdächern und den Restaurants, die die abschüssigen Straßen säumen, ist das Ziel Nummer 1 für die jungen Geschäftsleute und Auswanderer der Stadt.

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»Für Ruhepausen schlüpft man in das Grün der botanischen Gärten.« seinen Weg vorbei an den voll besetzten Tischen und begibt sich zu den Marktständen und Kiosks und der nach Weihrauch duftenden Luft von Little India. Von Märkten mit frischem Obst und Gemüse wimmelt es in Little India, wodurch sie sich zahlenmäßig mit den Restaurants einen Konkurrenzkampf liefern. In den Straßen voller bunter, längst verbSISTER-MAG.COM

lichener Gebäude findet man in jeder Ritze Farben und Gerüche, von frischen Blumen und Gewürzen bis zu leuchtenden Stoffen. Während man das meiste Essen im Food-Court findet, gibt es hier ein paar versteckte Orte, die man beim Spazierengehen entdecken kann und die einem einen gepfefferten Schlag verpassen. Zum Herunterkommen eignet sich ein

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Mago-Lassi oder drei – das Curry ist echt. Festivals finden in Little India das ganze Jahr über statt, wodurch dieses Viertel durchgängig wegen seiner einzigartigen Mischung aus Kultur, Geschichte und Leben pulsiert.

Palm Valley gibt es abschüssig gelegene Wiesen, die perfekt sind für ein Picknick, und häufig einen Platz, an dem man Live-Musik erleben kann. Und Symphony Lake ist eine Insel der perfekten Ruhe. In den Gärten findet man Farben und Licht in natürlicher Fülle.

Ein bisschen Ruhe in den botanischen Gärten von Singapur Für Ruhepausen von den Anblicken und Geräuschen von Singapurs belebten Stadtvierteln schlüpft man einfach in das ruhige Grün der botanischen Gärten. Diese 156 Jahre alten Gärten zählen seit 2015 zum UNESCO-Weltkulturerbe und sind die 300.000 Quadratmeter große Heimat von üppigem Grün, einschließlich des National Orchid Garden, eines sechs Hektar großen Regenwaldes und eines Ingwergartens. Im

Altes und Neues in Singapurs Zentrum Wenige Orte sind so strahlend wie Marina Bay und die von Restaurants gesäumte Uferpromenade bei Nacht. Aber bevor man sich in diesen sehr modernen Teil von Singapur begibt, sollte man einen Spaziergang durch das nahe gelegene Padang machen. Diese Gegend, benannt nach dem Padang Cricket Ground, beherbergt wichtige historische und kulturelle Wahrzeichen wie die St. Andrew’s Cathedral, das Rathaus,

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das Supreme Court Building, die brandneue Singapore National Gallery und das Asian Civilisation Museum. Vom Museum aus blickt man über den Fluss zu den Wolkenkratzern, die die alten Reihenhäuser überragen – das perfekte Bild für das Nebeneinander von Altem und Neuem, das das Herz von Singapur bildet. Man betrachte das majestätische FulSISTER-MAG.COM

lerton Hotel, das früher einmal eine Post war und groß genug ist, um seinen eigenen Vorplatz zu haben. Überquert man eine kleine Brücke, dann sieht man es: das leuchtende Singapur. Der große, weiße Merlion, das Wahrzeichen von Singapur, blickt zum architektonisch überwältigenden Marina Bay Sands Hotel und zum ArtScience Museum. In der

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»Vom Museum aus blickt man über den Fluss zu den Wolkenkratzern.« 69

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»Die glatte, helle Modernität ist sichtbarer als zuvor.« Nähe duckt sich The Esplanade, eine Konzert- und Theaterhalle, die gemeinhin als Durian bekannt ist, wegen ihrer Ähnlichkeit mit dieser Frucht. Ein Drink auf dem Marina Bay Sands oder an der Bar auf der Singapore National Gallery bietet einen hervorragenden Blick auf die Lichter und Farben des Stadtzentrums von Singapur. Während des chinesischen Neujahrs erstrahlen die Marina Bay und die umgebende Uferpromenade. Auf einer schwimmenden Plattform gibt es eine leuchtende Vorführung mit Seiltänzern und Musik, mit Feuerwerk, das die Bucht erhellt. Die glatte, helle Modernität von Singapur ist sichtbarer als je zuvor. Leuchtender Luxus Orchard Road

auf

der

Es ist leicht, sich im Durcheinander der Einkaufszentren auf der Orchard Road zu verlieren. Auf Singapurs 2,2 Kilometer langem Boulevard des paradiesischen Einzelhandels gibt es nur Shopping, Kaffeetrinken oder Brunchen. Eine scheinbar riesige Zahl von kleineren Plätzen und Rondellen drängt sich aneinander und ist gefüllt mit Boutiquen und Food-Courts. Herausragend sind aber die strahlenden Monolith Malls. ION, Paragon, die japanischen Warenhäuser Takashimaya und Isetan erkennt man an Wasserspielen, großen Fenstern und luxuriösen Auslagen in den Schaufenstern. Es ist ein konstanter Beschuss der Sinne, aufregend, global und vor allem eine harte Belastung für die Geldbörse.

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r u p a g n i S für Blogger

Die Gewinner des »Food Blog Awards« 2015 durften für einige Tage die Supermetropole Singapur besuchen, und das sisterMAG ließ es sich nicht entgehen, einige Stimmungsbilder und Stimmen der Blogger_innen einzufangen. Dazu gibt es jede Menge Foodie-Eindrücke, neue Lieblingsgerichte und natürlich Fotos aus der Stadt am Südchinesischen Meer.

mit

Brigitte / goats.today Christine / trickytine.com Lea / veggie.es Claudia / Geschmeidigekoestlichkeiten.at SISTER-MAG.COM

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Singapur Statements

Brigitte schwarz

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Was war Dein absoluter Lieblingsort in Singapur und warum? Obwohl Chinatown uns teilweise geruchstechnisch etwas auf die Probe gestellt hat, finde ich es immer wieder spannend, hier neue Gemüse- und Obstsorten sowie Gewürze kennenzulernen – definitiv der richtige Start für wenig Zeit in der Löwenstadt. Hier findet man neben viel außergewöhnlichem Essen chinesisches Handwerk, traditionelle Medizin (wie wäre es z.B. mit einer Fußreflexzonenmassage?) und Kultur. Abends empfehle ich einen Drink in der 1-Altitude Bar (die höchste Bar der Welt) mit atemberaubenden Ausblick auf die Lichter und Wolkenkratzer der Stadt, inkl. Lasershow vom Marina Bay Hotel. Welches war Dein Lieblingsgericht und warum? Das ist schwer, denn ein Lieblingsgericht hab ich schon zu Hause nicht. Was ich aber wirklich sehr lecker fand, waren die vegetarischen Nudeln mit Rojak (einer frittierten Teig- & Gemüsemasse), Kraut und einer scharfen Sauce, die ich in einem der vielen

Hawker Centres gegessen habe. Dazu eine eiskalte Limonade aus Sugar Cane (Zuckerrohr) mit frisch gepresstem Limettensaft und zum Abschluss die gedämpften Reisküchlein mit Kokosraspeln und flüssigem braunem Zucker (Palmsugar). Gibt es eine Licht- und eine Schattenseite in Singapur – welche sind das Deiner Meinung nach und warum ist das so? Licht: Es ist faszinierend, wie viele verschiedene Kulturen und somit Religionen in Singapur miteinander leben. Die große ethnische Vielfalt machen sich dann z.B. auch im Essen bemerkbar. Schatten: Sauberkeit und Sicherheit sind in Singapur ein wichtiges Gut, um diesen Schutz auch zu gewährleisten, kann man nicht immer auf die individuellen Bedürfnisse Rücksicht nehmen, Freiheiten werden zum Wohle der Allgemeinheit eingeschränkt. Hohe Strafen blühen bei Missachtung der vielen Verbotsschilder. Securitys, Kameras und Überwachungsmonitore geben einem das Gefühl von Sicherheit, aber auch von ständiger Überwachung. goats.today

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Singapur Statements

Christine Garcia Urbina Was war Dein absoluter Lieblingsort in Singapur und warum? Das war die Privatwohnung unserer zauberhaften Gastgeberin Eunice, bei der wir am letzten Abend unseres Aufenthalts zum Dinner eingeladen waren. Nebst einem fantastischen Blick auf die Skyline Singapurs erlebten wir einen sehr warmen Empfang und durften köstliche, hausgemachte Gerichte genießen. Sicherlich bot uns Singapur insgesamt gesehen in den drei Tagen mit der ultramodernen Architektur, quirligen Foodmärkten, stylishen Skybars und bodenständigen Hawker Centres auch noch weitere grandiose Eindrücke – aber dieser Abend, an dem uns Eunice so herzlich ihre Wohnung SISTER-MAG.COM

öffnete und einen Einblick in ihr Leben schenkte, der war sehr besonders und unvergesslich. Welches war Dein Lieblingsgericht und warum? Abseits von Chinatown entdeckten wir ein kleines koreanisches Restaurant, und dort bestellte ich mir Bibimbap – ein klassisches Gericht der koreanischen Küche, bestehend aus Reis, Gemüse, Fleisch, Kimchi und einem gebratenen Ei on top. Dazu ein eiskaltes Tiger Bier … köstlich! Gibt es eine Licht- und eine Schattenseite in Singapur – welche sind das Deiner Meinung nach und warum ist das so? Ja, die gibt es, und ich habe beide wahrgenommen.

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Die Lichtseite: Singapur ist total sauber, strukturiert, organisiert. Die Silhouette ist geprägt von riesigen glitzernden Shopping Malls und spannenden Bauten von großen Hotels, Banken und Konzernen, die sich mit aufsehenderregenden Gebäuden architektonische Statussymbole erschaffen haben. Es ist eine sichere Stadt, selbst nachts kann man sich als Frau überall frei bewegen. Singapur vereint spannende Gegensätze – Kulturen, Sprachen, Religionen, Architektur, Essen. Die Singapurer empfand ich als sehr gastfreundlich, ambitioniert, nach vorne strebend, interessiert, fleißig und verbindlich.

cherheit erlangen konnte, wurden verschiedene, zum Teil drakonische Gesetze festgelegt, die heute noch – zum Beispiel bei Drogenbesitz – mit dem Tod bestraft werden. Kaugummi kauen? Verboten! Graffiti sprühen? Gefängnisstrafe! Essen oder Trinken in öffentlichen Verkehrsmitteln? Geldstrafe! Selbst Homosexualität ist in Singapur weitestgehend tabuisiert und illegal. Ein Stück weit empfand ich die Stadt, die Lebensweise der Menschen und die Denke als gleichgeschaltet – aber vielleicht ist dies auch der Preis für eine tadellos funktionierende, westlich geprägte und stark aufstrebende Gesellschaft.

Die Schattenseite: Damit Singapur diesen Status und diese Si-

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Singapur Statements

Lea Green

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Was war Dein absoluter Lieblingsort in Singapur und warum? Zwischen dem hochmodernen Finanzzentrum Singapurs an der Marina Bay mit seinen imposanten Glasbauten und Wolkenkratzern und dem quirlig-aufregenden Chinatown westlich davon liegt etwas versteckt ein kleines urbanes Künstlerviertel. Es gruppiert sich rund um den Telok Ayer Market, einen beliebten und sehenswerten Foodcourt, in Singapur »Hawker Centre« genannt. Im umliegenden Gebiet zwischen Amoy Street und Cecil Street findet man viele nette kleine Straßencafés, individuelle Boutiquen, künstlerisch gestaltete Bars, beeindruckende Tempel und einen wunderbaren Park. Hier treffen sich Einheimische, Künstler, Aussteiger, Entspannung suchende Workaholics und Touristen gleichermaßen. Dort habe ich mich besonders gerne aufgehalten und die vibrierende Atmosphäre Singapurs in einem der vielen außergewöhnlichen Lokale genossen. Welches war Dein Lieblingsgericht und warum? Die Küchenkultur Singapurs gehört zu den aufregendsten der Welt. Hier treffen indische, mal-

aiische, arabische, asiatische und europäische Esstraditionen aufeinander. Nirgendwo auf der Welt habe ich so viele Gerichte verschiedenster Herkunft gesehen. Als Veganerin habe ich allerdings am liebsten in Little India gegessen. Dort ist die Auswahl an vegetarischen und veganen Gerichten traditionell hoch. Ich habe aromatische Currys, Dosas, Samosas und mir fremdartige Gemüsesorten mit Reis geschlemmt. Was das Beste war? Ehrlich gesagt, kein spezielles Gericht, sondern die unglaubliche Vielfalt an Kräutern, Gewürzen, Gemüsesorten und Zubereitungsarten. Gibt es eine Licht- und eine Schattenseite in Singapur – welche sind das Deiner Meinung nach und warum ist das so? Singapur ist eine Metropole der Superlative. Schwindelerregend hohe Glasbauten, Luxushotels und imposante Einkaufszentren erstrecken sich über viele Kilometer. Die »Gardens at the Bay« mit dem Riesenrad sowie dem gläsernen »Flower Dome« und dem ebenfalls überglasten »Cloud Forrest« rauben einem beim Anblick regelrecht den Atem. Diese Gegenden sind jedoch nicht

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nur modern, sondern aus europäischer Sicht auch übertrieben sauber, ordentlich und ohne jeglichen Makel. Die Schattenseite der glitzernden Fassaden und Gegenden liegt schlussendlich darin, dass sie künstlich, kühl und etwas steril wirken. Wer hier in öffentlichen Verkehrsmitteln isst oder trinkt, auf der Straße Zigarettenstummel wegwirft oder gar einen Kaugummi ausspuckt, muss mit horrenden Geldstrafen rechnen. So fand ich das saubere, moderne Anlitz Singapurs zwar sehr interessant und beeindruckend, authentischere, »wildere« Gegenden der Stadt, wie Chinatown und Little India etwa, jedoch um einiges spannender und inspirierender. Aber als Fazit bleibt: Singapur ist in jedem Fall eine Reise wert! veggi.es SISTER-MAG.COM

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Claudia braunstein

Mein absoluter Lieblingsort in Singapur: Little India, Chinatown, der Hafen. Alles wunderbare Orte. Aber ein absolutes Highlight war sicherlich der nächtliche Besuch der höchsten Freiluft-Bar der Welt, 1-Altitude, mit einem atemberaubenden Blick über die gesamte Stadt. Mein Lieblingsessen in Singapur: Ich leide unter einer massiven

Esseinschränkung, was bedeutet, dass für mich das Auswärts-Essen immer eine besondere Herausforderung darstellt. In den meisten Restaurants wurde extra für mich gekocht. Besonders herausragend war das Menü im The Line im Shangri-La. Da gab es für mich unter anderem eine Granité vom Salat. Nicht wirklich landestypisch, dafür exzellent. Singapurs Licht- und Schattenseite ist für mich: Die Sauberkeit. Die bedeutet für mich in Singapur beides. So erfreulich die Sauberkeit allerorts dort ist, so befremdlich empfindet man sie manchmal. geschmeidigekoestlichkeiten.at

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6 1 y a D a h c t a M E I N TA G RU N D U M D E N B E S O N D E R E N G RÜ N E N T E E A U S J A PA N

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aiya – TH E TEA Am 30. Januar 2016 begrüßten wir im sisterMAGoffice über 20 Blogger, die mit uns einen Tag lang die Besonderheiten und den Geschmack vom »grünen Gold Japans« – Matcha – kennenlernen durften. Für alle Infos rund um den Grüntee möchten wir auf sisterMAG N°14 verweisen, da ihr dort ein ausführliches Feature rund um Herkunft, Qualität etc. findet. Wir haben für euch diesmal spannende Infos rund um den Markenrelaunch von aiya zusammengetragen. Sabine Stübner, Brand Managerin Europa von aiya - THE TEA, hat uns Auskunft darüber gegeben, wie das neue Design der Verpackungen entwickelt wurde, was sich sonst noch geändert hat und was gleich geblieben ist. Und natürlich gibt es hier auch alle Infos rund um unser Event inklusive Impressionen & alle Rezepte zum nachmachen. Und für alle die, die nicht dabei waren: Mit ein bisschen Glück könnt ihr einen der beliebten Goodie Bags gewinnen! Alle Bilder sind von den Fotografinnen Patricia Haas & Claudia Gödke und zeigen Details vom #MatchaDay16 Interview: Nina Förster | Fotos: Patricia Haas und Claudia Gödke Backworkshop: Virginia Horstmann

| Bar: Cris Santos

Event: sisterMAG (Luisa Sancelean, Sandra Rothfeld, Laura Glabbatz, Marie Darme) & ad publica Blumen: Hürriyet Bulan / Botanicart

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aiya -THE TEA Sabina Stübner, Brand Managerin von aiya Europe beantwortet im ganzen Feature unsere Fragen zum Thema aiya - THE TEA. Egal ob Herkunft der Marke, dem neuen Design der Verpackungen und der Philosophie des Unternehmens – Sabine stand für uns Rede und Antwort! WAS STECKT HINTER AIYA? aiya – THE TEA ist die Matcha-Marke unseres Unternehmens Aiya. Aiya gibt es seit 1888 in Japan und seit 2001 auch in ­Europa. aiya – THE TEA ist unser Herzstück. ie Marke gibt es seit sieben Jahren und sie war der P ­ ionier im Bereich Matcha zu einer Zeit, als der Tee in Europa nur unter absoluten Liebhabern bekannt war. Unser Matcha steht für puren Genuss auf höchstem Niveau. Matcha verstehen wir nicht als Trend, sondern als unsere Leidenschaft – und das nicht erst seit heute, sondern seit über 125 Jahren. Als Familienunternehmen verbinden wir die Kunst der Matcha-Herstellung mit höchsten Qualitätsansprüchen und unserer Leidenschaft für Tee. Daher findet man unter aiya – THE TEA ausschließlich Produkte in Bio-Qualität. Der Anbau ist ein anspruchsvolles Meisterhandwerk, das wir bei Aiya in jahrzehntelanger Tradition perfektioniert haben. SISTER-MAG.COM

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Ich denke drei Begriffe beschreiben uns am besten: Familie, Liebe zum Produkt und Sicherheit. Familie, weil wir ein echtes Familienunternehmen sind, das in vierter Generation geführt wird. Liebe zum Produkt, weil es eben nicht unser Ziel ist den günstigsten Matcha anzubieten sondern den besten weit und breit. Dafür geben wir mit unseren Kollegen in Japan jeden Tag alles. So verwenden wir ausschließlich Tencha, der in Granitsteinmühlen vermahlen wird, haben ein eigenes Labor zur Sicherstellung der Produktqualität und vieles mehr. Und Sicherheit, weil es uns ein besonderes Anliegen ist, dass unsere Kunden sich auf die Qualität unserer Produkte zu 100 % verlassen können. Matcha ist nämlich kein geschützter Begriff, deshalb findet man auf dem Markt mittlerweile sehr viel »Fake-Matcha«, der mit authentischem, japanischem Matcha wie unserem nichts gemein hat.

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Essentiell: die Bambus Chase


Zubereitung von Matcha Lattes für die Gäste

PREMIUM MATCHA HORAI Horai ist der Stolz der Bio-Teebauern, eine seltene, hochwertige Matcha Qualität. Mild, süß und sehr sanft im Abgang mit einer smaragdgrün leuchtenden Farbe. In der japanischen Mythologie steht der Begriff für »Insel der Glückseligen«. Premium Matcha Horai ist der ideale Tee für Genießer-Stunden und sorgt für den ganz persönlichen entspannten Moment voller Glückseligkeit. Ein perfekter Matcha, um ihn pur zu genießen.

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k c ü t s h ü Fr EM N I E T I M T N N I G E B G A T DER UFFET M AT C H A F R Ü H S T Ü C K S B

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Rezepte: Claudia Gödke Deko: Marie Darme (sisterMAG) Blumen: Hürriyet Bulan | Botanic Art

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2 TL Matcha for Cooking Tsuki von aiya - THE TEA

800 ml Mandelmilch

375 g Dinkelmehl 630

80 ml Öl (Sonnen­

80 ml Orangensaft

blumenöl)

2 EL Backpulver 1/2 TL Salz

2–3 EL Ahornsirup

1. Das

Waffeleisen vorheizen. In einer großen Schüssel alle trockenen Zutaten gut miteinander vermischen. Die flüssigen Zutaten in einem Messbecher kurz verrühren, zu den trockenen Zutaten geben und mit einem Schneebesen unterrühren. Dabei nicht zu lange rühren, einige Klümpchen sind okay!

2. Das vorgeheizte Waffeleisen mit etwas Pflan-

zenöl bestreichen und eine kleine Menge Teig auf die Platten geben. Die Waffeln je nach Herstellerangaben backen und in einem vorgeheizten Ofen warm halten.

3. Mit Puderzucker und frischen Früchten servieren.

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KOKOS & MANGO-PASSIONSFRUCHTSALAT

MATCHA-TAPIOCA-PUDDING

vegan & glutenfrei

80 g Tapioca (kleine Perlen oder Granulat)

1 Prise Salz

240 ml Mandelmilch

3 TL Matcha for Cooking Fuku von aiya - THE TEA

1 Dose Kokosmilch

1 Mango

100–150 ml Ahornsirup

1 reife Passionsfrucht

Mark einer Vanilleschote

Minzblätter (zur Deko)

1. Die Tapiocakügelchen und die Mandelmilch in einen Topf geben, gut verrühren und eine halbe Stunde quellen lassen. In der Zwischenzeit die Mango in kleine Würfel schneiden. Die Passionsfrucht halbieren, das Fruchtfleisch mit dem L ­ öffel herauslösen und zur Mango geben. Alles gut verrühren und bis zum Anrichten zur Seite stellen.

2. Die Kokosmilch zu den Tapiocaperlen geben, und die Masse unter ständigem Rühren langsam aufkochen. Den Pudding bei niedriger Temperatur etwa 20 Minuten köcheln lassen und mit Ahornsirup nach Geschmack süßen.

3. Eine Hälfte des Puddings in eine Schüssel geben und mit dem Matchapulver verrühren. 4. Beide Puddingsorten warm oder kalt in ein kleines Weckglas schichten und mit dem ­Mango-Passionsfruchtsalat und etwas Minze servieren.

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Natur zu Hause: Bl채tter und Farne gepresst zwischen zwei Glasscheiben lassen wunderbar das Licht durchscheinen.

Kleine Weckgl채ser gef체llt mit dem TapiocaPudding. Auch wunderbar zum Mitnehmen ins B체ro!

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WO IST DER HAUPTSITZ DER MARKE UND WELCHE STANDORTE GIBT ES? Die Marke aiya – THE TEA steuern wir von Hamburg aus. Das Unternehmen Aiya hat seinen Hauptsitz in Nishio, Japan. Neben der Europa-Tochter in Hamburg gibt es ein weiteres Tochterunternehmen in Torrance, Kalifornien.

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Das hört sich erst mal nach einem großen Konzern an, täuscht allerdings. In Hamburg sind wir aktuell 12 Kollegen, in Japan knapp 100 und in Amerika 14. Mit ca. 130 Mitarbeitern weltweit ist alles sehr ­familiär.

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WER HAT AIYA - THE TEA GEGRÜNDET? Matcha ist in Japan schon lange sehr bekannt und weit verbreitet, in Europa hingegen sah das bis vor einigen Jahren noch ganz anders aus. Matcha war nur etwas für Kenner. Das wollten wir gerne ändern und auch dem europäischen Markt zeigen, was für ein unglaublich vielseitiges und leckeres Produkt Matcha ist. Wir gründeten also kurzerhand die Marke aiya – THE TEA und betraten damit den Konsumentenmarkt. Man muss dazu sagen, dass Aiya in Europa bis dahin ein reines Business to Business Unternehmen war. Der Schritt in Richtung Verbrauchermarkt war insofern ein mutiger, aber (wie wir sehen) auch der richtige. Wenn man sich den Matcha-Markt heute anschaut, sieht man, wie viel sich seitdem bewegt hat. Dass wir einen Teil dazu beitragen konnten, macht uns als echte Matcha-Pioniere natürlich auch ein bisschen stolz.

WIE WICHTIG IST EUCH EURE UNTERNEHMENSGESCHICHTE? Unsere Unternehmensgeschichte bedeutet uns sehr viel. Wir sind bis heute ein Familienunternehmen, das aktuell in vierter Generation geführt wird. Diese familiäre Atmosphäre trägt dazu bei, dass wir mit unseren Teebauern sehr eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten können. Das ist für uns auch deshalb so wichtig, weil es in Japan nur 300 (von insgesamt ca. 30.000) Teebauern gibt, die Matcha herstellen können. Die Teebauern zählen darum zu unseren wichtigsten Mitarbeitern. Unsere lange Unternehmenstradition hat außerdem dazu beigetragen, dass wir unser Handwerk immer weiter verbessern und entwickeln konnten. ÜbriSISTER-MAG.COM

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gens gehört zu unserer Unternehmensgeschichte auch die Tatsache, dass wir richtige Bio-Pioniere sind. Schon seit 1978 stellen wir Bio-Matcha her. Zu der Zeit war selbst in Deutschland Bio noch ein Nischenthema. Aber unser Präsident hat schon damals die vielen Vorzüge der ökologischen Landwirtschaft und deren Produkten erkannt und frühzeitig in diesen Bereich investiert. Dieser Weitsicht haben wir es zu verdanken, dass wir fast 40 Jahre Erfahrung in der Herstellung von Bio-Matcha haben. 97

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BEAUTY BA R #MatchaDay 16

LIP BALM

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PHOTObooth der anderen Art: Die Beauty Bar wird abgeschlossen durch eine gr端ne Spiegelwand.

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Y T U A E #B

D I E A N T I O X I D A N T I E N D E S M ATC H A S A L S B E A U T Y - G E H E I M N I S


MATCHA-KOKOSÖL-PEELING

1. Zucker,

Kokosöl und Matcha in eine Schüssel geben und gut miteinander vermischen.

6–7 EL Rohrohr­ zucker

2. Je nach gewünschter Konsistenz noch etwas Zucker dazugeben. 3. Das fertige Peeling in ein Gefäß füllen

2 TL Kokosöl 2 TL Matcha

und bei Zimmertemperatur aufbewahren.

MATCHA LIPBALM Die eigene Lippenpflege herstellen aus rein natürlichen Zutaten. Der Lipbalm versorgt die Lippen mit Feuchtigkeit und Fett. Keine Angst: Die Lippen werden natürlich nicht grün :).

1 TL Sheabutter 1 TL Bienenwachs-Pellets

1. Sheabutter, Bienenwachs-Pel-

lets und Mandelöl in einer Schüssel im Wasserbad schmelzen. Währenddessen alle Zutaten gut vermischen.

2 TL Mandelöl Eine Messerspitze Matcha

2. Vom Herd nehmen, nachdem 3. Matcha

und ätherisches Öl einrühren, bevor die Mischung fest zu werden beginnt.

4. Die Mischung in ein geeignetes Döschen (z. B. hier ) füllen. 5. Nach ca. 1 Stunde ist der Lip-

balm vollständig fest und kann benutzt werden.

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Ein paar Tropfen ätherisches Öl

alle Zutaten vollständig miteinander verschmolzen sind.

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FOTOWO R K SH OP mit Claudia Gรถdke Claudia folgen

MEHR BILDER VON CLAUDIA:

Claudia Goedke.com SISTER-MAG.COM

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Im Fotografie-Workshop kĂśnnen die Teilnehmerinnen nicht nur Claudias Workflow kennenlernen, sondern auch was nach Hause mitnehmen. FotohintergrĂźnde in Marmoroptik werden vielleicht auf einigen Instagram-Bildern auftauchen ;)

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Claudia erz채hlt 체ber den Entstehungsprozess vieler Bilder (einige vielleicht bekannt aus dem sisterMAG) anhand einer Fotowand.

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BACKWO RKSH OP mit Jeanny

Jeanny folgen

REZEPTE VON JEANNYS BLOG:

Zucker, Zimt & Liebe

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#zuckerzimtundliebe

J E A N N Y S ( Z U C K E R , Z I M T U N D L I E B E ) R E Z E P T E M I T M ATC H A

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MATCHA MANDEL COOKIES ZUTATEN 125 g

1 Ei (am besten Bioqualität, von happy chickens)

weiche Butter

100 g feiner Zucker

150 g Mehl

1 Prise Salz 125 g gemahlene, geschälte Mandeln

1 EL Matcha for Cooking Tsuki von aiya - THE TEA Schokoladen-Kuvertüre

1. Den Backofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze vorheizen, ein Backblech mit Backpapier auslegen.

2. Butter, Zucker, Salz und gemahlene Man-

deln mit einem Mixer fluffig schlagen. Zunächst das Ei hinzufügen, dann das Mehl samt Matchapulver.

3. Mit einem Teelöffel Teig entnehmen, zu ei-

ner Kugel formen, flach drücken, dann mit einer Gabel Muster aufprägen.

4. Die Kekse ca. 15–18 Minuten lang im Ofen backen. Dann abkühlen lassen. 5. Eventuell Kuvertüre schmelzen, die Cookies zur Hälfte eintauchen und fest werden lassen.

6. Mein Tipp: aus diesen Cookies können auch Kirschkonfitüre-Matcha-Cookies werden. Die Teigkugeln nach dem Rollen leicht flach drücken. Mithilfe eines Kochlöffelstiels vorsichtig Mulden in die Kugel drücken, diese mit Kirschkonfitüre füllen und wie oben angegeben backen. 107

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MATCHA SCHOKOLADEN MUFFINS ZUTATEN 1 Packung Backpulver

2 Eier (Gr. M)

200 g Zucker 125 ml Öl

1 EL Matcha for Cooking Fuku von aiya - THE TEA

250 ml Milch

1,5 EL Bensdorp Kakao

400 g Mehl

1 Prise Salz

TK Himbeeren und TK Blaubeeren nach Bedarf

1. Ofen auf 200 °C Ober-und Unterhitze vorheizen. 2. Muffinformen mit Papierbackförmchen auskleiden. 3. Eier mit dem Handrührgerät schaumig schlagen. Öl und Milch hinzufügen. 4. Mehl mit Salz und Backpulver mischen und über den Teig sieben. Dann den Zucker hinzugeben und alles homogen vermischen (nicht übermixen!)

5. Teig halbieren. Zu einer Hälfte das Matchapulver geben, zur anderen Kakao. 6. Die Teige abwechselnd in die Formen fül-

len, eventuell mit Beeren versehen und ca. 20–25 Minuten lang backen.

7. Eventuell mit Puderzucker oder Schoko-

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guss verzieren.

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MATCHA SWIRL BANANA BREAD ZUTATEN 175 g weiche Butter

1 Prise Salz

200 g Zucker

2 große Bananen (sehr reif)

3 Eier (Gr. M)

3 EL Schmand

350 g Mehl

2 EL Matcha for Cooking Fuku von aiya - THE TEA

½ Packung Backpulver

1. Ofen auf 175 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. K­ astenform mit Backpapier auslegen. 2. Butter und Zucker mit dem Handrührgerät 3–4 Minuten lang cremig mischen. Die Eier nach und nach dazugeben. 3. Mehl, Backpulver und Salz mischen. Die Bananen zermusen

oder pürieren und mit dem Schmand mischen. Mehl- und Bananenmixtur zum Teig geben und zu einem homogenen Teig mischen.

4. Den Teig nun halbieren. Zu einer Teighälfte das Matchapulver hinzugeben und grob verrühren.

5. Abwechselnd hellen Teig und Matchateig in die Form ­geben. 6. 60–70 Minuten lang backen. Nach 15 Mi-

nuten einen 1 cm tiefen Schlitz in die Oberfläche schneiden. Eventuell nach 50 Minuten mit Alufolie bedecken, sollte der Kuchen zu stark bräunen.

7. Auskühlen lassen, dann aus der Form nehmen und eventuell mit leichtem Zuckerguss übergießen.

8. Mein Tipp: Unter beide Teige vor dem Ba-

cken backstabile Schokotropfen für kleine Schokoüberraschungen im Bananenbrot unterheben.

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M ATCH A BA R mit Cris Santos

MATCHA LATTE Cris folgen

csantosphoto

2 Bambuslöffel Matcha 60 ml Wasser Milch deiner Wahl (am besten Soja- oder Reismilch) Zuckersirup

1. Den Matcha fein sieben. 2. 60 ml Wasser hinzugeben und mit dem Bambusbesen (Chase) in einer M-förmigen Bewegung schlagen. In die Tasse gießen.

CRIS ALS FOTOGRAF

Cristopher Santos.com

3. Milch erhitzen und schaumig schlagen, auf den Matcha-Tee geben.

4. Um Süße hinzuzugeben SISTER-MAG.COM

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am besten etwas Zuckersirup (nach Belieben) hinzugeben.


MATCHA PINA COLADA

1. Matcha gewohnt zube-

reiten und mit Eis in ein Longdrinkglas geben.

2. 30 ml Rum hinzuge-

1 Bambuslöffel Matcha 30–60 ml Wasser

ben und mit Ananassaft auffüllen.

30 ml Malibu Rum

3. Mischen und mit An-

Ananassaft

anas garnieren.

Ananas 111

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MATCHA MARTINI 2 Bambuslöffel Matcha 30–60 ml Wasser 60 ml Gin hoher Qualität 1 Limette Zuckersirup

1. Eis ins Martiniglas geben und kühlen. Das Eis jedoch wieder entfernen, bevor der Drink hineingegeben wird.

2. Matcha wie gewohnt mit Wasser zubereiten. 3. Martini-Shaker halbvoll mit Eis füllen. 15 ml einfachen Zuckersirup und dann 60 ml Gin hinzufügen (wir haben Bombay Gin genutzt).

4. 2

Limettenspalten ausdrücken und zum vorbereiteten Matcha geben. Alles in den Shaker geben.

5. Shaker stark durchmixen und Flüssigkeit in

das vorgekühlte Martiniglas durch das Shaker-Sieb abseihen.

6. Optional ist der Zuckerrand: Limettenscha-

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le am Rand des Glases entlangreiben. Anschließend das Glas in Zucker drücken, bevor der Martini hineingeschüttet wird.

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In der Matcha Mix & Match Bar zeigt Barkeeper Cris, wie vielseitig das grüne Puder sein kann: Ob als Latte, Martini oder Pina Colada. Die Rezepte hat er für euch zusammengestellt, sodass ihr die Drinks auch zu Hause nachmachen könnt.

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WAS UMFASSTE DEN AIYA - THE TEA RELAUNCH? WAS HAT SICH FÜR DIE KUNDEN GEÄNDERT?

NEUES LOGO

Der Relaunch betrifft die gesamte Marke. Das heißt, wir haben neben den Produktverpackungen auch das Logo, die Website und sämtliches Kommunikationsmaterial überarbeitet oder ganz neu entwickelt. Unser Ziel war es, das Moderne und Trendige, das Matcha auszeichnet, mit der Tradition des Produkts zu verbinden. Deswegen hat auch das muster auf unseren Verpackungen eine besondere Bedeutung. Wichtig war uns außerdem, dass das Design den Premium-Charakter der Produkte widerspiegelt und sich dadurch von der Masse abhebt. Für unsere Kunden ist, neben dem neuen Design, vor allem der Einkaufsort ein neuer. Unsere Produkte sind ab sofort online exklusiv in unserem neuen Webshop unter www.aiya-europe.com/shop , außerdem im ausgewählten Teefachhandel und in Feinkostläden erhältlich.

MATCHA LATTE TO GO

4 PREMIUM GREEN TEA SORTEN

Darüber hinaus haben wir unser Sortiment erweitert. Den beliebten Matcha for Beginners Izumi gibt es jetzt neu auch in einer 80 g Dose, außerdem heißt unser Ceremonial Matcha Hikari nun Akashi und wir haben die Rezeptur unseres Matcha for Latte to Go verändert. Er enthält jetzt noch mehr Matcha und ist außerdem Bio-zertifiziert. Neben Matcha bieten wir außerdem vier neue Premium-Grüntees an. Denn als Experten für Matcha verfügen wir über besondere Kenntnisse in der Überschattung von Grüntees.

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Rechts: Steinmühle mit dem typisch geometrischen Muster, welches man auch im neuen Design der Aiya-Verpackungen wiederfindet.

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SUPER PREMIUM MATCHA TEN

PREMIUM MATCHA HORAI

MATCHA AKASHI

WELCHE ROLLE SPIELTE BEIM RELAUNCH DIE UNTERNEHMENSGESCHICHTE UND EURE ÜBER 125JÄHRIGE ERFAHRUNG? Die Unternehmensgeschichte spiegelt sich zum einen natürlich in der Qualität der Produkte wider. Wir sind unserem Anspruch treu geblieben und haben den Relaunch nicht genutzt, um neue, günstige Produkte ins Sortiment zu nehmen, die sich in Masse verkaufen lassen, sondern uns auf das konzentriert, was wir am besten können: hochwertigen Matcha in Bio-Qualität. Und auch im Packaging findet sich die lange Tradition. Das bereits erwähnte Muster ist eben nicht irgendein beliebig hübsches geometrisches Muster, sondern es entspricht genau dem der Steinmühlen, in denen Matcha seit Jahrhunderten vermahlen wird. Ich mag solche kleinen Details, die man als Kunde nicht direkt erkennt, bei denen man sich aber, sobald man sie erkannt hat, denkt »Ach cool, da steckt ja mehr dahinter!« MATCHA FOR BEGINNERS IZUMI

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Von den ersten ­Ideen bis zum Launch ­haben wir etwa sechs Monate gebraucht.

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HABT IHR SCHON ERSTES FEEDBACK ZUM DESIGN? Eine der häufigsten Rückmeldungen, die ich bisher zum neuen Design bekommen habe war »das könnte auch eine teure Kosmetikmarke sein«. Diese Assoziation gefällt mir sehr gut. Kosmetik ist ja auch etwas sehr Hochwertiges, Edles. Und Matcha ist durch die hohe Konzentration an Antioxidantien so gesehen »Kosmetik von Innen«. Außerdem war es ja unser Ziel, uns von der Masse abzuheben und herauszustechen und nicht stereotyp nach Tee auszusehen. Denn Matcha ist viel mehr als nur Tee und das sollte das Design auch wiedergeben. Das Design ist sehr puristisch. Auch das passt nach sehr gut zum Produkt und der Marke, denn Matcha ist das reine, vermahlene Teeblatt – sozusagen Grüntee in seiner pursten Form. Die Essenz des Blattes.

Dass unsere Kunden sich auf die Qualität unserer Produkte verlassen können, ihnen der Matcha so gut schmeckt wie keiner sonst und sie bei uns jede Menge Matcha-Inspiration finden, ist uns am allerwichtigsten. Die Qualität erkennt man Sz.B. I S T Eam R-M AG.C OM sog. Daumentest.

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Beim Verpackungsmaterial haben wir außerdem auf Papier mit einer schönen Haptik geachtet. Wir haben das Logo prägen lassen, sodass die Struktur mit den Fingern zu ertasten ist. Die Farbwahl der unterschiedlichen Produkte spiegelt außerdem die Qualitäten wider. So haben wir beispielsweise für unsere beiden hochwertigsten Produkte im Programm, den Super Premium Matcha Ten und den Premium Matcha Horai, Gold und Roségold als Akzentfarben gewählt. Wie ihr seht: Wir haben wirklich sehr großen Wert auf die kleinen Details gelegt. Denn letztlich ist es diese Liebe zum Detail, die unsere Marke ausmacht.

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#Ma t c ha Day16 Was auf Social Media los war ...

IHR WOLLT SEHEN, WAS GEPOSTET WURDE?: #MATCHADAY16

#MATCHADAY16

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BAKING AVENUE

SERENDIPITY BLOG

HEY LILA HEY

EXPERIMENTE AUS MEINER KÜCHE

MINZGRÜN

EXTRASCHÖN

BL O G

JAMINA1404

POS TS

C'EST LALI

THE UNIQUE FASHIONISTA

SYLVIS LIFESTYLE

MEINE KÜCHENSCHLACHT

ANDY SPARKLES

KOCH­ KARUSSELL

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V ielen Dank für die lieben Worte und tollen Berichte!

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JETZT NUR NOCH MATCHA KAUFEN

aiya Online Shop

aiya folgen

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ODER EINEN GOODIE BAG VON SISTERMAG & AIYA GEWINNEN

Wie?!

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LICHT

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p p i T g a M r e t s si BENTO BOX VON TAKENAKA

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LICHT

Im sisterMAG Office freuen wir uns immer besonders, wenn wir smarte Lösungen oder aber besonders schön-designte Produkte finden. Mit der Bento Box von TAKENAKA haben wir beides gefunden. Zum Matcha Day passten sie darüber hinaus hervorragend, da es die Firma bereits seit 1925 in Japan gibt. Der Vertrieb der Boxen ist aber in Europa ebenfalls gestartet und so stapelten sich vor dem Event bunte Boxen in den lieblichsten Regenbogenfarben in unserem Büro. Am liebsten hätten wir alle selbst behalten! Ihr wollt ein japanisches Matcha Goodie Bag mit allem Zubehör (einschließlich einer bunten Bento Box) gewinnen? Dann macht mit bei unserem Goodiebag Gewinnspiel hier .

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S TA R T UP SP OT L IGH T LIGHTBOYS BRANCHE

HAUPTSITZ

GRÜNDER

Fotografie / Interior Design

Hamburg Philipp Baumgaertel & Philipp Westermeyer

LOGO

www.lightboys.com VORSTELLUNG

Moin! Wir sind die Lightboys und kommen aus Hamburg. Wir bauen Produkte, die sich immer irgendwo zwischen Fotografie und Licht bewegen. Das können ganze Installationen für Hotels oder Luxus-Yachten sein, aber auch Home-Decoration-Artikel wie der polaboy. INSPIR ATION

Die Idee kam eigentlich bei der Betrachtung von Werbetechnologie. Jeder kennt das: die beleuchteten Billboards an Bushaltestellen. Wir haben uns gefragt, ob es nicht eine Möglichkeit gibt, diese Sachen auch

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LICHT

in »schön« zu bauen. Nicht mit Media-Markt-Content, sondern Kunst oder schönen Fotos. Die Technologie haben wir natürlich auch verfeinert und schlanker gemacht, damit sie in jeden Raum passt.

artig, wir haben einige der besten Polaroid-Fotografen überhaupt an Bord. Das ist schon eine große Ehre! WER SIND DIE KUNDEN?

Im Privatsegment sind es eher

GRÜNDERLEBENSLAUF

Ich war vorher in der Technologie-Branche, unser Designer Jirko ist eigentlich Metallbauer, unsere Investoren sind Marketing-Leute – ziemlich unterschiedlich also!

Frauen über 30 und Männer über 40, die sich unsere Produkte zulegen. Viele Objekte sind limitiert, und das schätzen die meisten. Wer sich ein bisschen mit Kunst und Design auskennt, der wünscht sich nicht immer Klassiker, die jeder hat, son-

BESONDERHEIT DER PRODUKTE

Bei uns geht es immer um Einzigartigkeit. Wir fragen uns: Was sieht schön aus? Wie kann man einem Foto das zurückgeben, was es auch bei der Geburt hatte – nämlich das Licht? Unsere Galerie ist einzig-

dern sucht einen eigenen Stil. Diese Leute kaufen unsere Produkte. Es gibt aber auch viele Hotels, Restaurants oder Concept-Stores, die sich für unser Sortiment begeistern.

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FINANZIERUNG

In erster Linie über den Umsatz, aber wir haben auch ein paar hervorragende Business Angels an Bord, die international unterwegs sind und teilweise Unternehmen mit 1.400 Mitarbeitern und zig Millionen Umsatz aufgebaut haben. Darüber hinaus h ­ aben wir gerade eine Crowdfunding-­K ampagne gestartet. GRÖSSTE ERFOLGE UND SCHÖNSTEN KOOPER ATIONEN

FACEBOOK

Polaboy

PINTEREST

polaboy

INSTAGR AM

@thepolaboy

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Unser größter Erfolg ist der Aufbau einer guten Marke und eines wirklich tollen Teams, das alles mitbringt, was man sich wünschen kann!

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LICHT

Schöne Kooperationen gibt es viele. Wir haben z.B. schon mal mit Colette in Paris gearbeitet. Aber auch die Entdeckung neuer Künstler und Fotografen macht uns sehr viel Spaß. Am Ende sind es aber die Kunden. Wenn man eine E-Mail bekommt, wie toll etwas irgendwo aussieht, macht uns das schon sehr glücklich! KUNST ODER DESIGN?

tinenten, sondern auch die ständige Verbesserung der Produkte und eine einzigartige Galerie. Wir werden aber auch neue Produkte haben: Der digitale polaboy ist derzeit in der Entwicklungsphase und wird mit Themen wie »Instagram als Interior Design« auch neue Zielgruppen ansprechen. Wir freuen uns schon alle sehr darauf! LICHT UND SCHAT TEN DER SELBSTSTÄNDIGKEIT

Ich glaube, es gibt etwas zwischen Kunst und Design. Kunst sind sicher die Inhalte, die wir verwenden. Die Art und Weise, wie wir diese Inhalte wiedergeben, ist aber eher Design. ERSTER MITARBEITER?

Nach der Produktentwicklung ist Sales natürlich immer sehr wichtig. Mit der Serienproduktion sind dann aber Dinge wie die Supply Chain ein heißes Eisen. Da braucht man dann relativ schnell kompetente Leute. Die haben wir zum Glück gefunden.

Licht ist sicher die Möglichkeit, sich selbst zu verwirklichen. Die eigene Agenda voranzutreiben gibt einem ein tolles Gefühl. Auch Erfolg ist natürlich immer schön. Ein toller Kunde, neue Mitarbeiter, wenn Pläne aufgehen – das alles spornt an. Die Schattenseiten sind sicher der Angstschweiß und die Zweifel, die man hat, wenn man nachts wach im Bett liegt und sich fragt, was passiert, wenn das alles nicht klappt. Da muss man aber durch. Solange es nach vorne geht, darf es auch ruhig auf und ab gehen!

WO STEHT LIGHTBOYS IN 5 JAHREN?

Wir möchten eine globale Design-Marke werden. Dazu gehören nicht nur Aktivitäten auf allen Kon-

WEBSITE

www.lightboys.com

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HELL

ZU

DUNKEL

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Für alle Foodies, Kochkünstler oder Kochunbegabten, Experimentierfreudigen und Routinierten; von simpel bis ausgetüftelt, vertraut bis exotisch, herzhaft bis süß – in eine »Bowl« ([bəʊl], engl. Schüssel) passt so manches für jeden Geschmack, und dabei ist sie auch noch hübsch anzusehen.

weiter auszubauen. Alnatura zeigt dies mit den »Ideentafeln« für jede Mahlzeit des Tages: zum Nachmachen, Inspirieren und Umgestalten. Die Ideentafeln findet ihr auf der Alnatura Website hier . Denn nicht nur das Frühstück soll sich im fotogenen, runden Schüsselgewand zeigen; auch Lunch, Dinner und der eine oder andere Snack zwischendurch passen gut in eine »Bowl«.

Der Trend zum Gericht aus der Schüssel mauserte sich im letzten Jahr zum großen Food-Trend on- und offline. Nun geht es in die nächste Runde mit dem Vorsatz, der Kreativität freien Lauf zu lassen und die Gestaltungsvielfalt

Die Zutaten lassen sich nach Wunsch und Belieben leicht austauschen. Alnatura rief die eigenen Kunden auf, ihre Lieblings-Bowl mit anderen Alltagskünstlern und denen, die es werden wollen, zu teilen und gemeinsam (bis zum

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Einleitungstext: Zoe Blechschmitt | Illustrationen: Alice Williamson | Märchentexte: Emma Heath | Übersetzung: Tanja Timmer & Thea Neubauer

29.02.) über die Ergebnisse abzustimmen. Tolle Gewinne wie Hotel-Gutscheine und Genusspakete von Alnatura im Gesamtwert von 1.500€ konnte man gewinnen. Leider die Aktion verpasst? Macht nichts. Am besten bei Alnatura vorbeischauen und die Social-Media-Kanäle im Auge behalten, um ja keine Aktion mehr auszulassen. Das sisterMAG hat nun sechs Food-Blogger aufgefordert, ihre Lieblings-Bowl nach einem Alnatura Rezept zu interpretieren – passend zum Thema der Ausgabe in Hell und Dunkel. Das

leckere Ergebnis könnt ihr auf den kommenden Seiten sehen und eure Kreativität anregen lassen. Den Einstieg ins Thema machen jedoch Autorin Emma Heath und Illustratorin Alice Williamson, die euch auf drei von Alice im Wunderland inspirierte Reisen in das Innere der Schüssel mitnehmen. Zu den kurzen Märchen hat uns die Zusammenarbeit mit Alnatura inspiriert. Lasst euch durch diese Märchen zu mehr Nachhaltigkeit und zum sinnvollen Umgang mit Ressourcen anregen. Viel Spaß!

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FRÜH Eingepfercht zwischen Schlechte-LauneWolken und grimmig-grauen Menschen. Kein Ich will. Nur ein Ich muss. In dieser tristen nüchtern Montag-Früh, Warten auf den 6-UhrMorgen-Bus.

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Das sisterMAG-Pendlerinnen-Märchen Ellenbogen drücken, Knubbelknie schubsen, in der Tasche piekst der Schlüssel. Enge Enge. Ein echter Montag-Morgen-­PendelAlptraum. Ja, und dann? Ein Sturz. Kopfüber in die Müslischüssel. Du fällst und fällst und landest schließlich unter einem wunderschönen Baum? 134

Du sitzt und wartest, wartest, sitzt; siehst Wolken und den Tag vorübergeh’n. Wie komm‘ ich her? Wer gibt mir Rat? Was ist hier denn nur gescheh’n?


Stunden sitzt du unterm Baum, verloren, träumend, Schafe zählend. Da spürst du deinen Magen brummen, der Hunger greift dich, quälend. Du klagst dein Leid – da hörst du fern, ein Stimmchen weit in Wald und Flur. Das endlich bringt auch dich in Schwung, machst dich sofort auf seine Spur.

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Saftiges Grün zum Horizont, Natur, wohin das Auge blickt. Und mittendurch bahnt sich ein Fluss, mit Äpfeln reich gespickt. Die Stimmen rufen: Beiß doch zu. Das lässt du dir nicht zweimal sagen, dein Appetit wächst gerade immerzu. Es freuen sich mit dir sowohl der Boden und die Pflanzen. Denn Produzent sind sie vom Apfel hier, vergnüglich fängt es an zu tanzen.

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Bumm

– zurück in deiner echten Welt, Schubsen, Drängeln, sture Miene. Stinkend biegt der Bus ums Eck, der Pulk strömt zur Transportmaschine. Doch du? Hebst auf das rote Gold, was vor dir auf dem Boden lag. Du siehst, wie and're deinen Bioapfel neiden! Damit mach' ich eine Smoothie-Bowl, denn das ist, was ich mag, und werd' ihn heut' in meine Schüssel schneiden.

Und die Moral von der Geschicht? Das bringen wir hier gern ans Licht: Die Natur als Partner sehen, denn unendliche Ressourcen gibt es nicht.

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DIE AUFGABE Das Rezept der Frühstücks-Smoothie-Bowl von Alnatura zu interpretieren: Helles, luftiges Frühstück

Dunkles Frühstück

DIE BLOGGER Iris von

Sara von

The Vegan Architect

Love Nonpareille

10 Minuten

2 Portionen

FRÜH stück!! SMOOTHIE:

100 g Alnatura gefrorene Himbeeren

160 ml Alnatura Obst- und Gemüsesaft Karotte 100 g angefrorene Banane

TOPPING:

1 kleine Orange 1 grüne Kiwi 1 kleiner Apfel (oder Birne) 2–4 EL Alnatura Dinkel-Crunchy 2 EL Alnatura Kokoschips 1 TL Alnatura Chiasamen*

Die Zutaten für den Smoothie mit einem Pürierstab oder im Mixer fein pürieren. Das restliche Obst ggf. schälen und klein schneiden. Den Smoothie auf zwei Frühstücksschüsseln aufteilen und das Topping darauf verteilen. DOWNLOAD REZEPT

* Gemäß Durchführungsbeschluss 2013/50/EU nach Verordnung (EG) Nr. 258/97 (Novel Food) darf die tägliche Aufnahme 15 g nicht überschreiten.

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F R Ü H S T Ü C K S­ PA L E T T E

A L N AT U R A O B S T- & GEMÜSESAF T

A L N AT U R A KOKOSCHIPS

CREMIGER WIRD ES MIT NUSSMUS, Z.B. CA SHE W MUS!

A L N AT U R A CHIA SAMEN

A L N AT U R A DINKEL CRUNCHY

KERNE, NÜSSE & SAMEN

J E T Z T V I E L E Z U TAT E N F Ü R D I E F R Ü H S T Ü C K S - B O W L I M A L N AT U R A O N L I N E S H O P K A U F E N – d e n Wa r e n ko r b h a b e n w i r s c h o n f e r t i g!

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FOTO: M AGDA LEN A HUT TER

Mein Name ist Iris C. M. Frank vom Blog The ­Vegan ­Architect , der meine persönliche Freude am veganen Kochen zeigt, um dem stressigen Architekturalltag etwas entgegenzusetzen. In der Küche experimentier' ich liebend gern: von karibischen Gerichten bis nach Indien – Hauptsache vegan.

Ich bin Sara und blogge auf lovenonpareille.com . Nonpareille sind die kleinen, bunten Zuckerperlen zum Kuchenverzieren. Und genauso bunt gemischt sind auch meine Rezepte: süß, herzhaft, gesund, aber auch mal sündig. Jedoch fast immer vegan!

Was landet häufig in Deiner Schüssel?

Was landet häufig in Deiner Schüssel?

Gefrorene Bananen für eine cremige Basis, frische Pfirsiche, rohes Buchweizenporridge und Avocados für das gewisse Extra. Außerdem Spinat, Himbeeren und Kokosflocken.

Auf jeden Fall Porridge, welches ich eigentlich jeden ­Morgen esse – mit frischem Obst und Nüssen. Dicht gefolgt von Salaten in allen Variationen – von Rucola-Rote-Bete-Salat bis zum orientalischen Linsensalat.

Lieblingsprodukt? Vor vielen Jahren, als frisch gebackene Veganerin, bin ich auf ­Alnatura aufmerksam geworden, da mich die Champignon-Pastete so überzeugt hat. Heute kaufe ich z.B. gern und oft das Cashewmus, die Tomatensauce Arrabbiata und den Dinkeldrink Natur.

Lieblingsprodukt? Die große Auswahl an ­Kernen, Nüssen, Samen und Getreideflocken inspiriert mich immer wieder zu neuen Porridge-Versionen.

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Der Smoothie als Basis … Schön cremig und gehaltvoll wird er, wenn mit dem Obst eine ­halbe Avocado oder etwas Alnatura Nussmus durchgemixt wird.

Alternativen zu Saft? Wie wäre es zur Abwechslung mit Alnatura Coco-Drink Mango oder Mandeldrink.

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DUNKEL Love Nonpareille

Topping gefällig? Kernig und fruchtig muss es sein! Neben Chiasamen passen auch Alnatura Leinsamen und geröstete Nüsse. Beim Obst darf kann man natürlich ebenso jeden Morgen variieren. 143

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LUNCH

Das sisterMAG-Blogger-Märchen

Es begab sich spät in einer Mittwochnacht, Durcharbeiten war wieder angesagt. Das tut nicht gut, warnen die Freunde, doch wenn gepostet werden muss, wird nicht nachgefragt! Ein kleiner Snack, das wär es jetzt, nahrhaft, lecker, für wenig Geld. Um diese Zeit? Na klar, wieso nicht, es ist immer LUNCHTIME irgendwo auf der Welt. Genussvorfreude breitet sich aus, deine Sinne erfreut ein köstlicher Duft, als der Schlaf dich plötzlich übermannt, mit dem Löffel noch halb in der Luft.

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Du erwachst, erfrischt, in sattem Gras in der Wunderwelt hinter dem Boden der Schüssel; eine Reise, ein Geheimnis, ein Abenteuer: ohne es zu wissen, hattest du schon immer den Schlüssel. Ein Sprössling – zart, fragil und schwach – kämpft sich zum Sonnenlicht in die Welt, bricht durch die Erde der Wiese gleich neben deinem Platz und schaut über Flure, Land und Feld. Du flüsterst: Kleiner Sprössling fein, kannst du wachsen, gross und stark bis zum Himmel hinauf? -Man kann nicht, was man nicht probiert, spricht er leis'. Ich versuch’s und ich gebe nicht auf!

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Wochen ziehen ins Land, deine Ungeduld wächst. Nun mach doch, wachs' doch schneller. Du feuerst ihn an mit aller Macht. Ich bin und ich werde, harre nur aus, sagt der magere Spross. Ungeduld ist vollkommen unangebracht. Eines Tages jedoch, der Sommer sieht schon sein Ende nahen, fast komplett ist der Jahreszeiten Lauf, da verkündet die Pflanze, die Zeit sei nun reif, und lädt dich ein, sie zu erklimmen, zur Müslischüssel-Sonne hinauf

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Ein Ruck, du bist wach – daheim am Schreibtisch, dein Kopf unter Notizen und Magazinen verborgen, du reckst dich und streckst dich, fährst den Computer herunter und begrüsst den fabelhaften neuen Morgen. Was lehrt uns dies Märchen nun? Geduld ist ein Gut, die wichtigen Dinge brauchen alle ihre Zeit*; Hetze nicht, sei geduldig und im rechten Moment, sei guten Mutes und zum Klettern bereit.

*Als Alnatura Gründer Götz Rehn die Marke Alnatura vor mehr als 30 Jahren entwickelt hat, hatte er ein klares Ziel: In der Alnatura Arbeitsgemeinschaft soll ein "anderes" Wirtschaften möglich sein, in dem Gewinn nicht Selbstzweck, sondern Ergebnis eines sinnvollen Handelns ist. Ein Handeln, das der Erde nützt und ihr nicht schadet und in dem der Mensch im Mittelpunkt steht. Kurz: Sinnvoll für Mensch und Erde.

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DIE AUFGABE Das Rezept der Orientalischen Mittags-Bowl von Alnatura zu interpretieren: Licht des Orients

Dunkler Orient

DIE BLOGGER Karin von

Christine von

Geschmacksmomente

Trickytine

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Ich bin Karin vom Blog ­Geschmacksmomente ! ­Meine inhaltliche Ausrichtung konzentriert sich auf »kreativ einfache Rezepte«. Ich möchte euch auf eine Geschmacksreise quer über den Globus mitnehmen. Ich koche sehr gerne mit fremden Menschen und lerne dadurch neue Kulturen kennen. Ich gehe gerne auf Reisen und lasse mich vor Ort inspirieren. Ich koche gerne regional und interpretiere traditionelle Rezepte neu.

Mein Name ist Christine, und mein Foodblog heißt ­trickytine ! Easy, tricky, lecker, fröhlich und neugierig auf neue kulinarische Erfahrungen – das ist mein persönliches Credo, und diese Stimmung möchte ich mit meinem Blog hinaus zu meinen Lesern transportieren.

Was landet häufig in Deiner Schüssel? Mit dem Einzug meines Hochleistungsmixers mache ich mir derzeit gerne öfter eine ­Smoothie-Bowl zum Frühstück. Ansonsten bin ich eher klassisch unterwegs, und in meinen Schüsseln landen dann zum Beispiel ein gemischter Obstsalat mit Joghurt und gerösteten Nüssen oder eine heiße Suppe mit leckeren Einlagen.

Was landet häufig in Deiner Schüssel? Bei mir landen sehr oft G ­ erichte aus der thailändischen Küche oder abwechslungsreiche Salate aus meinem Kochbuch »Shaking Salad« in der Schüssel.

Lieblingsprodukt?

Lieblingsprodukt?

Sehr gerne verwende ich alle Sorten Mehle & Getreide von Alnatura, zum Backen und Kochen. Großartig finde ich auch die verschiedenen Trockenfrüchte und Nüsse, als kleinen Snack für zwischendurch. Und ich liebe den Bergkräuter Tee!

Mein Lieblingsprodukt von Alnatura sind die zartschmelzenden Haferflocken. Ich liebe Haferbrei mit getrockneten Cranberries und frischen K ­ akis, Zimt und Kardamon.

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LUNCH time …

Für

35min

2

O R I E N TA L I S C H E M I T TA G S - B O W L

125 g Alnatura Hirse 1 Karotte 1 Apfel

Alnatura Zitronensaft Alnatura Rohrohrzucker Alnatura Meersalz Alnatura schwarzer Pfeffer

Kohlrabi schälen, in kleine Stifte schneiden und in leicht gesalzenem Wasser garen.

4- 5 Zweige frischer Koriander 1 kleiner Kohlrabi 1 kleine Zwiebel 3 TL Alnatura Garten-

Die Zwiebel schälen, halbieren und in feine Streifen schneiden. Spinat-Walnuss-Aufstrich mit dem Olivenöl verrühren. Zwiebeln, Kichererbsen und Granat­apfelkerne unterheben.

gemüse-Aufstrich Spinat-Walnuss

1 EL Alnatura Olivenöl nativ extra

100 g Alnatura Kichererbsen 40 g Granatapfelkerne 4 TL Alnatura Streichcreme

1 Glas Alnatura Rote Bete 40 g Alnatura Feta 10 g Alnatura Keimsaat

Hirse nach Packungsanleitung garen. (Kann auch am Vortag gekocht werden.) Karotte und Apfel schälen und raspeln. Mit etwas Zitronensaft, Zucker, Salz und Pfeffer abschmecken. Den Koriander fein schneiden und unterheben.

Streichcreme Curry-MangoPapaya unter die abgekühlte Hirse rühren. Diese als Basis in 2 Schüsseln oder Gläser geben und mit dem Kichererbsensalat, dem Kohlrabi, der roten Bete und dem Karotten-Apfel-Salat ergänzen. Mit Feta und Sprossen bestreuen.

Curry-Mango-Papaya

Alfalfa oder andere Sprossen nach Belieben

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DOWNLOAD REZEPT


BUNTER LUNCHMIX

A L N AT U R A ZITRONENSAF T

A L N AT U R A MEERSAL Z

A L N AT U R A HIRSE

A L N AT U R A K E I M S A AT A L FA L FA

A L N AT U R A STREICHCREME C U R R Y-M A N G O PA PAYA

A L N AT U R A G A R T E N­ GEMÜSE-AUF S T RICH S P I N A T- W A L N U S S

A L N AT U R A O L I V E N Ö L N AT I V EXTRA

A L N AT U R A ROTE BE TE

­A L N A T U R A KICHER­E R B S E N

J E T Z T V I E L E Z U TAT E N F Ü R D I E M I T TA G S - B O W L I M A L N A T U R A O N L I N E S H O P K A U F E N – d e n Wa r e n ko r b h a b e n w i r s c h o n f e r t i g!

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Ge schmacksmomente

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Trickytine

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DINNER-MIX

A L N AT U R A GARTENGEMÜSEAUFSTRICH F E N C H E L- B I R N E

A L N AT U R A MOZ Z A REL L A-MINIS

A L N AT U R A SCH WA R ZER PFEFFER

A L N AT U R A S A L AT K E R N EMIX

A L N AT U R A ACETO BAL SAMICO

A L N AT U R A T O M AT E N S A U C E TOSK ANA

A L N AT U R A PESTO VERDE

A L N AT U R A K APERN

A L N AT U R A ORIGIN K AL AMON OLIVEN

J E T Z T V I E L E Z U TAT E N F Ü R D I E D I N N E R - B O W L I M A L N A T U R A O N L I N E S H O P K A U F E N – d e n Wa r e n ko r b h a b e n w i r s c h o n f e r t i g!

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DIE AUFGABE Das Rezept der Mediterranen Dinner-Bowl von Alnatura zu interpretieren: Sommerdinner in Hell

Winterdinner im Dunkeln

DIE BLOGGER Julia von

Christina von

Chestnut & Sage

Tinas Tausendschön

ABENDS essen MEDITERRANE DINNER-BOWL

120 g Alnatura Quinoa 170 g kleine Tomaten 200 g braune Champignons 6 Kugeln Alnatura Mozzarella-

2 Portionen 35 Minuten

4 EL Alnatura Origin

Kalamon Oliven

4 EL Alnatura GartengemüseAufstrich Fenchel-Birne

2 EL Alnatura Salatkerne-Mix

Minis

250 g Zucchini 2 Alnatura Bratlinge

Quinoa nach Packungsangabe zubereiten.

mediterran

4 Zweige frischer Basilikum ca. 5 EL Alnatura Olivenöl nativ extra

Alnatura Aceto Balsamico Alnatura Meersalz

In der Zwischenzeit Tomaten und Champignons je nach Größe vierteln oder achteln. Mozzarellakugeln halbieren und Zucchini in kleine Würfel schneiden. Bratlinge in ca. 1 cm dicke Stifte schneiden. Basilikum grob ­schneiden.

Alnatura schwarzer Pfeffer

1 –2 geh. TL Alnatura Kapern 1 geh. TL Alnatura Pesto Verde 1–2 Prisen Alnatura Oregano, gerebelt

4–5 EL Alnatura Tomatensauce

Tomaten und Mozzarella mischen, mit 1–2 EL Olivenöl, Balsamico, Salz und Pfeffer würzen.

Toskana

Fortsetzung Rezept

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Champignons in 1 EL Olivenöl goldbraun anbraten, Kapern zugeben und kurz mitbraten. Pilze mit dem Pesto, Salz und Pfeffer würzen und zur Seite stellen. Erneut etwas Olivenöl erhitzen, zuerst die Zucchini darin scharf anbraten, mit Oregano, Salz und Pfeffer würzen. Gemüse etwas zur Seite schieben und Bratlinge kurz mit anbraten. Die Tomatensauce erwärmen und den gegarten Quinoa einrühren. Tomaten-Quinoa als Basis auf 2 Schüsseln verteilen und mit dem Tomatensalat, den Pilzen, dem Zucchinigemüse, den Bratling-Sticks, den Oliven und dem Fenchel-Birne-Aufstrich dekorativ belegen. Mit Basilikum und Salatkerne-Mix bestreuen.

Alternative: Als Basis schmecken statt Quinoa auch Hülsenfrüchte wie Alnatura Berglinsen oder Dinkelnudeln. Tipp: Diese können schon am Vortag gekocht werden. Noch schneller fertig sind Alnatura Mie-Nudeln!

DOWNLOAD REZEPT

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Christina Bumann vom Blog Tinas Tausendschön . Originelle, aber alltagstaugliche Gerichte so schön in Szene gesetzt, dass man idealerweise schon beim Betrachten der Bilder Appetit bekommt – das findet man auf meinem Blog!

Was landet häufig in Deiner Schüssel? Ich bin ein Pasta-Mischtyp. Nudeln kann man wunderbar immer wieder mit neuen Zutaten frisch erfinden.

Lieblingsprodukt? Paprika-Cashew-Aufstrich – auf einem dunklen Vollkornbrot genauso gut wie auf einem frischen Baguette.


Mein Name ist Julia, ich blogge auf Chestnut & Sage – gemixt mit ein bisschen ­Kuriosem und ein wenig ­Nabelschau – über alles, was sich um Essen, Trinken und Genießen dreht.

Wie würdest Du deinen Stil beschreiben? Ich mag es, wenn meine ­Bilder ruhig und nicht zu überladen sind – das ist wie beim Kochen: Oft machen wenige gute Zutaten das ­beste Gericht aus.

Was landet häufig in Deiner Schüssel? Hülsenfrüchte – am liebsten Linsen! Die sind super vielseitig in der Zubereitung!

Lieblingsprodukt? Am liebsten mag ich die ­Belugalinsen von ­Alnatura.

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Das Topping entscheidet! Neben Aufstrichen setzt ein Knuspertopping jeder Schüssel die Krone auf. Anstelle von Nüssen und Kernen besonders pfiffig: kleine Stücke vom Alnatura Chia­knäcke.

HELL Chestnut & Sage

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DUNKEL

Tinas Tausendschรถn

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# A L N AT U R A L I E B L I N G S B O W L

A B S T I M M E N B I S 2 9. 0 2 .

Was landet bei den Kunden von Alnatura aus der ganzen Republik in der Schüssel? Dieser Frage ist Alnatura nachgegangen und hat mit der Mitmachaktion »Lieblings-Bowl« alle Kunden aufgefordert, Bilder und Rezepte einzuschicken. Bis 29.02. läuft die Abstimmung für die bes- te Bowl! Einige Schüsseln, die die Redaktion inspirierend fand, findet ihr auf dieser Seite. Viel mehr gibt es allerdings hier zu sehen.

Topping

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-Bo Mediterrane Dinnermin Für 2 Portionen,

fertig in 35

soa nach Packung 120 g Alnatura Quin n. angabe zubereite 200 g Champignons 170 g Tomaten und llaAlnatura Mozzare vierteln. 6 Kugeln 250 g Zucchini klein Minis halbieren und an Bratlinge mediterr tura Alna 2 eln. würf ige e schneiden. 4 Zwe in 1 cm dicke Stift en. Basilikum grob hack mit zarella mischen, Tomaten und Moz amico, etwas Aceto Bals 1–2 EL Olivenöl, s arzem Pfeffer (alle schw und rsalz Mee en. von Alnatura) würz anenöl goldbraun Pilze in 1 EL Oliv ben tura Kapern zuge braten, 1 TL Alna TL n. Pilze mit 1 geh. und kurz mitbrate en und Pfeffer würz Salz o, Pest tura Alna en. stell und zur Seite n tzen, Zucchini dari Erneut Olivenöl erhi ano, mit Alnatura Oreg scharf anbraten, Seite würzen. Etwas zur . Salz und Pfeffer aten linge kurz mit anbr schieben und Brat atensauce Toskana 4–5 EL Alnatura Tom gegarten Quinoa erwärmen und den einrühren. ilen 2 Schüsseln verte auf Tomaten-Quinoa n, aten-Salat, den Pilze s und mit dem Tom se, den Bratling-Stick dem Zucchinigemü in KalamonOrig tura Alna EL sowie 4 müseenge Gart tura Alna Oliven und 4 EL gen. irne dekorativ bele Aufstrich Fenchel-B t2 EL Alnatura Sala Mit Basilikum und n. reue best kerne-Mix Bowls unter: Weitere Alnatura ingsbowl alnatura.de/liebl

Alnatura Bowl-Rezepte

Anstelle von Nüssen und Kernen besonders pfiffig: kleine Stücke von Alnatura Chiaknäcke.

e Bowl Orientalisch gspause ta it M e di für min fertig in 35

Dinner-Bowl

In unserer ([bəʊl], engl. Schüssel) hat ein warmes Abendbuffet Platz: sättigender Quinoa als Basis, gekrönt von Bratlingen, Gemüse und knackigen Kernen. Das perfekte Essen zum Auslöffeln nach einem langen Tag.

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Für 2 Porti

ven Alternati oa zu Quinecken auch

chte sis schm Als Ba a Hülsenfrü Alnatur inkelnudeln. sind oder D ig rt r fe hnelle eln Noch sc a Mie-Nud Alnatur m Asiaaus de ent! Sortim

Statt Bratlingen

Topping

Smoothie-Bowl

In einer ([bəʊl], engl. Schüssel) hat ein ganzes Frühstücksbuffet Platz: püriertes Bio-Obst als Basis, gekrönt von knusprigem Müsli, Saaten und Co.

Kernig und fruchtig muss es sein! Neben Chiasamen passen auch Alnatura Leinsamen und geröstete Nüsse. Beim Obst darf ebenso jeden Morgen neu variiert werden.

Neue:

FrühstücksSmoothie-Bowl

Für 4 Portionen, fertig in 15 (+ Wartezeit)

Topping

ken Obst in kleinen Stüc , 1 kl. Apfel) (1 kl. Orange, 1 Kiwi tura Crunchy 2–4 geh. EL Alna oschips • 2 EL Alnatura Kok samen* • 1 TL Alnatura Chia

Bowls unter: Weitere Alnatura ingsbowl alnatura.de/liebl

Alternativen zu Saft

Wie wäre es zur Abwechslung mit Alnatura Coco-Drink Ma ngo oder Mandeldrink?

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Die Basis ie ooth ist der Sm

oll d gehaltv st emig un Schön cr enn mit dem Ob w o oder ad wird er, oc Av lbe eine ha Nussmus natura etwas Al emixt wird. durchg

* Gemäß Novel-FoodVO beträgt die maximale Tagesportion 15 g. Aufgrund des hohenQuellvermögens mit reichlich Flüssigkeit verzehren.

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Alternativen zu Hirse auch Als Basis schmecken oa Alnatura Taboulé, Quin e. ücht enfr oder Hüls für ch glei e Tipp: Dies n, mehrere Tage vorkoche ell dann ist die Bowl schn zusammengestellt!

KokosAlternativen

Eine Schüssel – unendlicher Genuss:

min

ßt und Alnatura Mandeldrink ungesü in Alnatura Kakao schwach entölt In einer einer Schüssel gut verrühren. Kokosweiteren Schüssel Alnatura dicksaft milch mit Alnatura Agaven mischen. en Chiasam ra Alnatu EL 2 l Je Schüsse 2,5–3 h einrühren und abgedeckt für rank (oder über Nacht) in den Kühlsch ren, stellen. Zwischendurch umrüh bilden. damit sich keine Klümpchen Anschließend mit Mandeldrink schte bzw. Kokosmilch auf die gewün Konsistenz bringen.

fertig in 10 min

Smoothie mit Die Zutaten für den oder im Mixer einem Pürierstab zwei Schüsseln In . eren püri fein dekorativ geben, die Toppings loslöffeln und darauf verteilen, genießen.

Dip

ra lnatu ie hen A hlreic sst sich d lä . en za Mit d fstrichen variieren u h c ta dli Bro : unen Note e Bowl h otisc ango ie ex Für d e Curry-M ort ya. die S Papa

• 170 ml Alnatura Mandeldrink, ungesüßt • 1 TL Alnatura Kakao, schwach entölt • 150 ml Alnatura Kokosmilch • 1 EL Alnatura Agavendicksaft • 4 EL Alnatura Chiasamen* elte • 1 EL gehackte oder grob gerasp Bitter Alnatura Schokolade Feine • ca. 6–8 EL Alnatura Fruchtsoße Mango y • ca. 4 EL Alnatura Schoko-Crunch

beeren (TK) 100 g Alnatura Him Banane 100 g angefrorene Obst- und 160 ml Alnatura tte Gemüsesaft Karo

lt -Vielfa

Süßer Nachmittag: Chiapudding Schoko-Kokos

Smoothie •

agsbuffet Platz: hat ein kleines Mitt und ist damit ([bəʊl], engl. Schüssel) Schmeckt auch kalt In unserer Gemüse, Dip und Co. von rönt gek s, Basi sättigende Hirse als . Büro agspause in Uni und perfekt für die Mitt

Lunch-Bowl

ungsnach Pack tura Hirse en 125 g Alna reiten und abkühl be zu be anga cht). B. über Na lassen (z. n und fel schäle und 1 Ap aft, Roh1 Karotte Zitronens arzem as w et it raspeln. M z und schw , Meersal schmerohrzucker von Alnatura) ab er lles n Koriand Pfeffer (a ge frische ei . 1 kl. Zw en 5 4– eb cken. unterh d un n eiden eide fein schn Stifte schn schälen, in m Wasser Kohlrabi ne lze sa icht ge und in le garen. n und n, halbiere TL bel schäle n. 2–3 1 kl. Zwie n schneide fstrich ife re St e in fein müse-Au Gartenge EL Alnatura Alnatura it 1 alnuss m , 100 g Spinat-W . Zwiebeln pft) en verrühr bgetro Olivenöl erbsen (a er ch Ki unterheAlnatura felkerne Granatap und 40 g ben. e Mango reichcrem . natura St rse rühren 4–5 TL Al ter die Hi äun Gl a er ay od Curry-Pap Schüsseln Basis in 2 ensalat, Diese als Kichererbs ropft), und den (abget te ser geben Be te ra Ro tu alat na l-S Al fe 1 Glas tten-Ap und Karo n. Kohlrabi uf schichte ra da tiv dekora Alnatura Feta und Alnatura Mit 40 g streuen. be en ss Spro wls unter: natura Bo Weitere Al lieblingsbowl e/ .d ra tu alna

Wie wär Alnatura e es mit einer Tr für Burg ockenmischung er Praktisch oder Falafel? für den Vorrat und im Handum dr zubereite ehen t.

Alnatura Bowl-Rezepte Für 2 Portionen,

Alnatura Bowl-Rezepte

Neben Aufstrichen setzt ein Knuspertopping jeder Schüssel die Krone auf.

Eine Schüssel – unendlicher Genuss: ptvorschlag Hier ist unser Reze ksbowl, die sich für eine Frühstüc lässt – ganz eren varii unendlich gen aufs einfach & jeden Mor

Eine Schüss

Topping

Eine Schüssel – unendlicher Genuss:

Spielt bei den Toppings eine Hauptrolle und sorgt für Abwechslung: Gemüse – egal ob frisches Grün der Saison oder z. B. Alnatura TK-Brokkoli. Passend dazu: Alnatura Veggie-„Salami“ in Scheiben bringt mehr Würze ins Spiel.

el – unendlicher Genuss:

dding Schokolade in den Kakao-Chiapu dding einrühren. Beide Sorten Chiapu en, abwechselnd in Gläser schicht und AlnaAlnatura Fruchtsoße Mango rgeben. tura Schoko-Crunchy darübe Früchten Nach Belieben mit frischen der Saison garnieren. Weitere Alnatura Bowls unter: alnatura.de/lieblingsbowl

Alnatura Bowl-Rezepte Bowl

Aus der ([bəʊl], engl. Schüssel) oder dem Glas gelöffelt, vesüßt der Chiapudding jede kleine oder große Pause.

Für noch mehr Fru cht

Anstelle von geha Schoko ckte la Alnatura de schmecken r auch M stücke. ango- oder An Dies an Chiasam e schon mit de asen einw n eich werden sie beso en, so nders aromat isch un d saftig.

Ersetzen Sie doch mal die Kokosmilch durch einen der Alnatura Soja- und Getreidedrinks. Tipp: Mit etwas Alnatura Cashewmus verfeinern und umrühren.

Süße Varianten Eine aromatischere Süße verleihen Alnatura Ahornoder Kokosblütensirup. Für die besondere Note: eine Prise Alnatura Ceylon-Zimt oder Bourbonvanille hinzugeben.

* Gemäß Novel-Food-VO beträgt die maximale Tagesportion 15 g. Aufgrund des hohen Quellvermögens mit reichlich Flüssigkeit verzehren.


Wie kann ich die Alnatura Lieblings-Bowls selbst genießen? Ob mit Alnatura Supermarkt in der Nachbarschaft oder nicht: die Produkte kann man auch im Onlineshop von Alnatura ganz einfach bestellen. Wir haben die Warenkörbe mit vielen Zutaten für alle Lieblings-Bowls schon einmal vorbereitet. Ihr kommt also direkt zu einer Zusammenstellung aller nötigen Lebensmittel durch Klick auf einen der Buttons rechts. Um Aktionen mit tollen Gewinnen von Alnatura nicht zu verpassen, empfehlen wir die Social Media Kanäle. Dort gibt es auch regelmäßig leckere Rezepte und vieles mehr. 161

A L N AT U R A O N L I N E S H O P

Z U TAT E N F R Ü H S T Ü C K S BOWL SHOPPEN

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Maison du monde

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HELL

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anthropologie

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Sch端ssel Der

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Text: Nina Anika Klotz

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| Fotos: Helena Melikov

Tilman's Erhellung Zitronenhellgelb bis tiefnachtschwarz: Bier kann so vieles sein. Weiß nur fast keiner. Denken wir Bier, meinen wir Pils, meistens. Und das ist ­eigentlich schade. Die Craft-Beer-Revolution bringt etliche, fast vergessene Bierstile zurück auf den Tisch. Über eine brisante Bewegung, Brauer mit Herz und einen etwas schwierigen Begriff. Die Idee an sich war wenig überzeugend: Anfang 2014 beschloss Tilman Ludwig aus München, sich als Brauer selbstständig zu machen und ein Helles auf den Markt zu bringen. In Bayern. Helles-County. Nirgendwo auf der Welt wird relativ gesehen mehr Helles gebraut als in Bayern. Kaum eine bayerische Brauerei, die kein Helles zu ihrem Standard-Repertoire zählt. Helles ist, was man in Bayern meint, wenn man »Bier« sagt: Augustiner? Helles! Eine Halbe? Helles! Oktoberfestbier? Helles! Man durfte sehr wohl den Businessplan des jungen Braumeister kritisch hinterfragen: Noch ein Helles in

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CRAFT BEER, DAS IST BIER MIT MEHR HERZ.

Bayern, wäre das nicht wie Eulen nach Athen zu tragen? Braucht der Freistaat das, kann man hier noch ein Helles verkaufen? Schnell zeigte sich: Tilman Ludwig kann. Seine erste Charge »Tilmans Das Helle« war binnen vier Wochen vergriffen. 5.000 Flaschen Bier – weg, zack, ausverkauft. Der Trick dabei war eigentlich einfach: Man kann weder das Rad noch das bayerische Helle neu erfinden. Man kann es aber besser machen. Anders. Und vor allem: mit viel mehr Herz. Um nichts anderes geht es eigentlich. Craft Beer, das ist Bier mit mehr Herz. Mit Leidenschaft und Liebe. Klingt nach Verkaufsgeschwurbel, ist aber so: Seit etwa drei Jahren geistert der Begriff »Craft Beer« durch die deutsche Getränkelandschaft. Der Begriff, wie das Produkt selbst auch, kommt aus den USA: Das wörtlich übersetzte »Handwerksbier« entstand dort in den 1960er-Jahren, als drei große Konzerne - AnheuSISTER-MAG.COM

ser-Busch, Miller und Coors – den gesamten US-amerikanischen Biermarkt beherrschten. Alle drei brauten so ziemlich das gleiche Bier, »crisp lager«, kosteneffizient produziertes, gut trinkbares, leichtes Bier, etwas wässrig im Geschmack und vor allem immer gleich. Wer etwas anderes trinken wollte, der musste es sich selber brauen, mit Herz, Hand und Muskelkraft. So entstand eine lebendige »Homebrewing«-Szene. Dank einer Gesetzesnovelle, die Präsident Jimmy Carter 1978 unterzeichnete, bekamen Amerikas Hobbybrauer die Möglichkeit, ihr Selbstgebrautes auch zu verkaufen. Aus Homebrewing wurde Micro- oder eben Craft Brewing und aus einem Hobby für brave Familienväter der bemerkenswerteste Wandel, den die Bierbranche seit der Prohibition erlebt hat: die Craft-Beer-Revolution. Die ist eine Revolte der Underdogs, der Alternativen, der Indies. Craft Beer ist das Gegengewicht zum Mainstream, Bier aus klei-

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R E E B T F A R C

nen, unabhängigen Brauereien im Gegensatz zum industriellen »crisp lager« aus der Fabrik. Der Craft Brewer zeichnet sich dadurch aus, dass er alles andere als das »crisp lager« braut, alte, ungewöhnliche Bierstile wieder aufleben lässt, starke Biere, dunkle, saure, fruchtvergorene macht. Denn wenn man sich einmal so umguckt: Wir kennen alle ziemlich viele Biermarken – die Bierstile aber sind stets die gleichen: Pils, Lager, Helles eben. Regional mal ein Kölsch, Altbier, Weißbier. Und sonst? Selbst eingeschworene Stammbrüder wissen oft nicht, dass es weit über hundert Bierstile gibt, Sachen wie Pale Ale, IPA, Porter, Barley Wine, Lambic, Gose. Auch was den Geschmack betrifft, ist unsere Vorstellung von Bier oft recht eingeschränkt. Denken wir Bier, dann denken die meisten an den Geschmack von Pils (nur die Bayern nicht, die denken an Helles). Beides sind eher herbe Biere. Dabei kann Bier aber auch nach Schokolade, Kaffee und Karamell schmecken, ein Imperial Stout

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zum Beispiel. Oder nach Pfirsich, Grapefruit oder Honig. Westcoast IPAs tun das oft. Während ersteres vom Malz kommt, macht beim letzteren der Hopfen den Geschmack aus. Und ein belgisches Kriek schmeckt nach Kirschen, weil der Brauer Kirschen hineinwirft. Das deutsche Reinheitsgebot verbietet so etwas – eigentlich. Dass hierzulande eine ziemliche Einheitsbierödnis herrscht, hat damit aber nichts zu tun. Denn es gibt reichlich exotische, urdeutsche Bierstile, die kaum noch gebraut werden, wie Lichtenhainer, Grätzer oder das Adambier. Nie was von gehört? Ja, eben! Im Westen Deutschlands, in der Gegend um Aachen, hat Sebastian Esser sich mit »Freigeist Bierkultur« genau solchen Bieren verschrieben, er sucht in Bibliotheken, Archiven und alten Büchern SISTER-MAG.COM

nach hunderte Jahre alten Rezepten und versucht, diese Biere nachzubrauen. Esser hat das Brauen eigentlich nicht gelernt, er ist Kaufmann. Wie viele Craft Brewer ist er ein Autodidakt. Er hat auch keine eigene Brauerei, wie Tilman Ludwig ist auch Sebastian Esser »Gypsie Brewer«, er mietet sich tage- bzw. sudweise in kleineren Brauereien ein und braut auf deren Maschinen Bier nach seinen Rezepten. Esser gehört zu den Pionieren der deutschen Craft-Beer-Bewegung. Lange hat er seine Biere vor allem in die USA verkauft, »Freigeist« ist in der dortigen Craft-Beer-Szene längst kein Geheimtipp mehr. Erst seit ein, zwei, drei Jahren vertreibt Esser einen nennenswerten Teil seiner Biere auch zu Hause.

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Die Idee von Craft Beer passt wunderbar zu einem Zeitgeist, in dem immer mehr Menschen hinterfragen, was sie zu sich nehmen, wissen wollen, wo das Fleisch herkommt, das sie essen, wer den Käse gemacht hat. Mit dem Wunsch nach mehr Transparenz und Nähe zwischen Produzent und Konsument gehen sie auf dem Wochenmarkt einkaufen, suchen Alternativen zu Waren aus der Massenproduktion. Im Zuge dieses Denkens ist Craft Beer vor drei, vier Jahren langsam auch in Deutschland angekommen. Berlin ist zu einer Art Hotspot der deutschen Craft-Beer-ReBerlin ist zu einer volution geworden. Hier gibt es Art Hotspot der mittlerweile mehr als zehn verdeutschen Craf tschiedene Craft Breweries, jede B e e r- R e v o l u t i o n mit ihr ganz eigenen, spannengeworden. den Geschichte. Da wäre etwas Johannes Heidenpeter , ein bildender Künstler, der im Keller der Markthalle Neun in Kreuzberg eine kleine Brauerei eingerichtet hat. Oder das Team von BRLO : Zwei Menschen aus der Startup- und Digitalszene, die sich mit einem Braumeister zusammengetan haben und Pale Ale, Helles und Porter brauen. Oder Berliner Berg , bei denen ein Braumeister aus den USA sich auf Berliner Weisse spezialisiert hat. Genauso gibt es aber mutige Quereinsteiger und unbeugsame Brauer in Hamburg, München, Mainz und Hannover – und in kleinen Städtchen und Dörfern, egal wo, in Waakirchen oder Truchtlaching. Allein mit dem Begriff Craft Beer tun sich manche 169

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Die Idee von Craf t Beer passt wunderbar zu einem Zeitgeist, in dem immer mehr Menschen hinterfragen, was sie zu sich nehmen, wissen wollen, wo das Fleisch herkommt, das sie essen, wer den Käse gemacht hat.

von ihnen schwer. Wahr ist: Es gibt keine Definition dafür – zumindest keine, die in Deutschland anwendbar wäre. Die US Brewers Association hat für die mehr als 4.000 Craft Breweries in den Staaten festgeschrieben: "An American craft brewer is small, independent and traditional." "Small" bedeutet maximal 9,5 Millionen Hektoliter Bierausstoß pro Jahr, höchstens 25 Prozent einer Brauerei dürfen einem Konzern gehören, damit er "independent" ist. Und um der Vorgabe "traditional" zu genügen, muss ein Bier größtenteils aus den klassischen Brauzutaten Wasser, Malz, Hopfen und Hefe bestehen. Übertrüge man das eins zu eins auf Deutschland, würden fast alle SISTER-MAG.COM

1.349 Brauereien, selbst Größen wie Paulaner mit 3,5 Millionen Hektoliter, darunter fallen. "Traditionell" brauen aufgrund des deutschen Reinheitsgebots ohnehin alle. Insofern wird der Begriff Craft Beer hierzulande oft heiß diskutiert: Kann eine Brauerei, die zu einem Konzern wie Bitburger gehört, Craft sein – wenn sie tolle, kreative Biere macht? Was ist mit den hunderten unabhängigen Mittelstandbrauereien in Franken, die nichts außer dem Standard-Trio Helles, Weizen, Bock macht? Ein Mindestmaß an Kreativität, das ist ein Argument, das in der Diskussion immer wieder fällt und breiten Konsens findet, muss ein Craft

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HELL

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Brewer schon mitbringen. Was uns noch einmal zu »Tilmans Das Helle« bringt. Wie kreativ ist es, ein Helles zu brauen? Nun, so wie Tilman Ludwig es macht: sehr. Er »stopft« sein Helles, wie man im Brauer-Jargon sagt. »Hopfenstopfen« ist eine alte Brautechnik, in der Industrie gänzlich unüblich. Früher hat Hopfen dank seiner antibakteriellen Wirkung das Bier haltbar gemacht. Das Prinzip ist einfach: Bisschen Hopfen macht bisschen haltbar, viel Hopfen macht lange haltbar. Deshalb hat man Bier gern zwei Mal gehopft, einmal während des Brauprozesses und einmal während der Lagerzeit. Dabei hat man Hopfen in den Tank gestopft – Hopfenstopfen. Heutzutage wird Bier durch Pasteurisierung haltbar gemacht. Das Hopfenstopfen kann der Brauer sich eigentlich sparen. Und nachdem Hopfen eine teure Sache ist, tun dies auch die meisten. SISTER-MAG.COM

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HELL

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DIE AROMEN

Allerdings fehlt dem Bier damit ein ganzer Schwung Aromen. Hopfen steckt voller ätherischer Öle, die beim Brauen verfliegen, beim Stopfen allerdings direkt ins Bier wandern. Je nach verwendeter Hopfensorte können dabei Pfirsich-, Grapefruit- oder Blütennoten ins Bier kommen, etwas Grasiges, Harziges, ein Hauch von Honig. Das alles kann man aus Tilmans Hellem herausschmecken. Der Münchner arbeitet mit einer besonderen Hopfensorte, Chinook, Aromahopfen aus den USA.

Irgendwann konnte Tilman Ludwig das Ge­ nöle seiner Fans, er solle doch bitte, bitte weitere so gute Biere brauen, nicht mehr hören und machte in logischer Ergänzung zum Hellen »Die Dunkle«, ein Bayerisch Dunkel, welches geschmacklich aber einem englischen Stout recht nahekommt, so satt-karamellig und beerig. Zumindest farblich hat Tilman Ludwig die Bierbandbreite damit bereits gut abgedeckt, für die Mitte zwischen »Das Helle« und »Die Dunkle« hat Tilman Ludwig nämlich außerdem ein »Brown Ale« gebraut.

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L ICHT & SCHAT TE

IM

GL

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HELL

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Text: Alex Sutter

EN

Von Zeit zu Zeit bittet mich meine Gründerkollegin Thea um einen kleinen redaktionellen Beitrag, obwohl meine Hauptaufgabe in der sisterMAG-Familie die Vermarktung, d.h. die Vereinbarung von Kooperationen zur Finanzierung unseres Magazins ist.

AS

Um eine inhaltliche Überforderung durch die eher ungewohnte Aufgabenstellung zu vermeiden, erlaubt mir Thea, über mein Steckenpferd »Wein« zu schreiben, macht mir aber zur Auflage, den Kontext des Ausgabentitels »Licht und Schatten« zu treffen. Ich starte also mit einer freien Assoziation in die Suche nach meinem Thema. Über die Schattenseiten des Alkohols möchte ich eigentlich nicht schreiben. Auch der un-

k r i tis ch - optimis tis che Blick aufs Sujet à la »im Wein liegt Wahrheit und Erleuchtung« erscheint mir etwas plump. Interessanterweise gibt es komplementäre Muster: Lichter Weißwein schmeckt sommers im Schatten, dunkler Rotwein im hellen Kerzenschein. Wirklich neu ist das jedoch auch nicht. Deshalb entscheide ich mich für drei Notizen zur Wirkung von Licht und Schatten auf den Wein – und natürlich für eine Weinempfehlung.

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L i ch t & We in & S ch at t e n • Zunächst einmal schadet Licht dem Wein, auch wenn er bereits in der Flasche ist. Er altert schneller. Deshalb sind Weinflaschen überwiegend aus Buntglas. In Deutschland wurden früher höherwertige Weine oftmals nicht in die üblichen grünen, sondern in (dunklere) braune Glasflaschen abgefüllt. Heute sind braune Flaschen sehr unmodern, ich mag sie aber trotzdem. • Die Weinlagerung erfolgt also am besten in einem schattigen Keller mit möglichst wenig Licht, die Temperatur (auch sie steigt ja bei Lichteinfall) sollte bei elf bis zwölf Grad Celsius liegen – und die Luft darf nicht zu trocken sein. Eine alte braune Flasche Wein mit verschimmeltem Etikett ist also mit einiger Wahrscheinlichkeit kein räudiger Tropfen aus unsachgemäßer Lagerung, sondern womöglich eine wahre Pretiose.

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• Denn schlicht unwahr ist die Behauptung, dass lichter Weisswein grundsätzlich weniger lagerfähig ist als Rotwein; gute Rieslinge beispielsweise schmecken mit jugendlich-hellen Gras-, Strohoder Fruchtnoten ebenso gut wie einige Jahrzehnte später, wenn sie zu güldenen Essenzen gereift sind (mein Favorit, um dies zu belegen, sind die trockenen Auslesen aus dem Kallstadter Saumagen vom Weingut Koehler-Ruprecht in der Pfalz, vor einigen Tagen wurde uns ein vorzüglicher 1996er kredenzt, der mithin fast 20 Jahre auf dem Buckel hatte).

Wer

aller

Klischeeskep-

Tr o t z e

sis zum

totypische

zwei pro-

Weine

dem

Kontext

ter

Weisswein,

ler

R o tw e i n «

möchte,

dem

aus

»lichd u n k-

probieren seien

die-

se beiden sehr empfohlen

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HELL

Bianco

di

Custoza

Somm aca mpagn a vom

Weingut

ZU

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aus

( Vene to)

Cava lchin a

• ein leichter und unkomplizierter, aber doch sehr präziser und klarer Weißwein, der viel Spaß macht und in der Hauptsache aus einer Rebsorte mit dem klingenden Namen »Garganega« gekeltert wird

TREBBIANELLO GARGANEGA FERNANDA

• für ca. 5 Euro pro Flasche ab Hof außerordentlich preiswert erhältlich und keineswegs schlechter als die hippen Luganas, die man für 8 Euro (diesmal pro Glas) überall bekommt • die weiße Flasche weist zurecht daraufhin hin, dass dieser Wein jung getrunken werden sollte – aufgrund des moderaten Alkoholgehalts und des sehr sauberen Ausbaus im Edelstahltank können auch respektable Mengen dieses Weins auf einmal vor dem Altern geschützt und mit Verve ausgetrunken werden

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e le g a st ru k

Corvina Corvinone Rondinella Croatina

Va l p o l i c e l l a re

aus

Superio-

Mezz ane

( ebe n f a l l s

di

Vene to)

Sotto vom

Weingut Roccolo Gr a ssi • ein gehaltvoller, aber dennoch eleganter und strukturierter Roter, der aromen- und extraktreich schmeckt, ohne dumpf oder marmeladig zu sein

ROT SISTER-MAG.COM

• für ca. 20 Euro ab Hof kein Schnäppchen, aber durchaus konkurrenzfähig mit weitaus teureren Weinen aus der Region und darüber hinaus (tatsächlich stellt er zahlreiche preisintensivere Amarone deutlich in den Schatten,

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d n u r e t n a r e t o R r k t u ri e r t e HELL

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allerdings weist er wie diese auch einen Alkoholgehalt von ca. 16% aus) • sympathische junge Produzenten (Bruder und Schwester) mit exorbitantem Qualitätsanspruch, was eher ungewöhnlich ist im Massenweinbau des Valpolicella, wo schon die Römer im »Tal der vielen Keller« den Trinkwein für ihre Legionen anbauten • Da die beiden jungen Eigentümer ihren Nachnamen zur Bezeichnung des Betriebes nicht verwenden wollten (es gibt einen Massenproduzenten gleichen Namens), tauften sie das Weingut auf den ersten eingetragenen Besitzer der Gemarkung, einen Bauern namens Roccolo Grassi.

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Beiden Weinen habe ich z u s a m m e n m i t To n i u n d Cris auf unserer Reis e n a c h Ven e z ien f ür die Erstausgabe unseres neuen Reisemagazins DEARSOUVENIR

eben-

so ausgiebig wie freudvoll zugesprochen. Wahrscheinlich sind auch sie auf Dauer nicht geeignet, Licht ins Dunkel zu br ingen und d u n k l e S c h a t te n z u ve rtreiben. Sie bieten aber g r a n d i o s e n Tr i n k g e n u ß , a u f d e r Te r r a s s e o d e r a u c h i m K e l l e r. . .

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KNÄUSCHEN KANTE KNORZ KNAUZ KNAPP

Wei ßbrot bis Pumpernickel Fotos & Rezepte: Claudia Gödke Styling: Rike Janke

Text: Nina Förster

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DT. BEZEICHNUNGEN FÜR ABGESCHNITTENE ANFANGS-/ENDSTÜCK EINES BROTES

Von Wei ßbrot bis Pumpernickel Kante, Knäuschen, Knorz, Knauz, Knapp – die Deutschen können sich nicht so richtig einigen, wie man das Endstück eines Brotes nun eigentlich nennt. Sicher ist jedoch, dass es zu den Grundnahrungsmitteln zählt und sich die wenigsten gegen den Duft eines frisch gebackenen Brotes verwehren können. Ob Weißbrot oder Schwarzbrot – morgens und abends landet das Getreideerzeug-

4-6

Scheiben Brot empfiehlt die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.) täglich (= 200-300 g)

nis regelmäßig auf unseren Tellern. Ob mit Butter, Margarine, süß oder herzhaft belegt oder einfach nur pur – Kruste und Krumen punkten bei Jung und Alt. Im sisterMAG-Infofeature haben Claudia Gödke & Rike Schindler diverse Brotsorten liebevoll inszeniert. Dazu hat das sisterMAG Informationen und leckere Rezepte rund um das Brotbacken, Aufbewahren und über verschiedene Brotsorten vorbereitet. Und ganz im Stil unserer Ausgabe geht es vom hellen Weißbrot bis zum ­dunkelsten ­Pumpernickel – ­inszeniert mit viel Schatten.

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Platz Eins beim Pro-KopfKonsum ist die Türkei mit

104 kg/Jahr

300

Brotsorten ex­ istieren in Deutschland (alle konnten wir in diesem Feature nicht unterbringen).


Kanten Kante Anschnitt Anhau Kipf Kipfel Ranft R채nftchen Raftl Rankl R채mpftla Knorze Kno

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Knerzje Scherz Scherzel Scherzerl Zipfel Kruste Krust Krüstchen Kirschte Kierschtsche Korsch

Kleine BROT-HISTORIE Man glaubt es kaum: Das Brot

die Ägypter mit der Gärung des

ist fast so alt wie die Menschheit

Teigs. Durch dieses «Gehenlas-

selbst. Bereits in der Jungstein-

sen” wurden die Brote fluffig. Gro-

zeit bauten unsere Vorfahren Ge-

ße Mühlen wurden zuerst durch

treide wie Einkorn, Dinkel und

die Römer erbaut. Dadurch konn-

Emmer an. Nachdem diese roh

te extrem feines Mehl hergestellt

und unverarbeitet nicht wirklich

werden. Gleichzeitig wurde der

schmeckten, wurden die Getrei-

Trog als Vorrichtung zum Teig-

desorten zerstoßen, in Wasser

kneten erfunden. Indem Sklaven

eingeweicht und quellen gelassen.

oder ein Ochse herumlief, wurden

Den daraus entstandene Brei ver-

große Rührhölzer in Bewegung

zehrten die Steinzeitmenschen so,

gesetzt.

wie er war. Später entstand durch das Backen auf heißem Stein eine Art Fladenbrot.

Ägypten Die ersten «richtigen” Brote wurden im alten Ägypten gebacken. In der Hochkultur am Nil entstanden die ersten Bäckereien. Bereits 30 verschiedene Brotsorten wurden zubereitet. Eine ganz besondere Entdeckung machten SISTER-MAG.COM

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ht Kuuscht Kürstchen Knäppchen/Knäppke(n) Knippchen s Knippel Murggel/Mürggel/Mürggu M

Die Kelten Nördlich der Alpen wurde nach

teilt war. Besonders begehrt war

Vorbild der Kelten zur Herstel-

zu dieser Zeit das Weißbrot. Die-

lung von Teigen Hefe aus der Bier-

ses stand in den meisten Fällen je-

herstellung genutzt. So entstanden

doch nur den Wohlhabenden zur

die Hefemischungen und ermög-

Wahl, während sich Ärmere mit

lichten Sauerteige.

dunklem Brot begnügen mussten.

Mittelalter

Die Römer

In den mittelalterlichen Städten

Die später leicht veränderten

war das Brotbacken Männerauf-

Techniken der Römer wurden in

gabe, während auf dem Land die

ganz Europa bis ins 19. Jahrhun-

Frau für die Zubereitung einge-

dert für das Brotbacken verwendet. Viele Dörfer hatten Gemeinschaftsöfen – einmal die Woche schob jeder sein Brot hinein.

20. Jahrhundert Bis zum ins 20. Jahrhundert blieb das Weißbrot in Deutschland eine Speise der Reichen, nur das dunkle Brot war für die ärmeren Schichten erschwinglich. Heute ist Deutschlands Brotkultur mit über 300 Sorten welt­ weit einzigartig. 187

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Muger Mutsch Küppchen/Küppla Küpple Köppla des Kübbele Reifle Riebele Rindl Chäppeli ds C

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Ch채ppi Houdi Das Ende.

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Geflochtenes PESTOBROT Zeit: 40 Minuten | F端r 2 Brote

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100 g Basilikumpesto

1 Pck. Bio-DinkelbrotBackmischung

100 g Tomatenpesto

Den Brotteig nach Anleitung zubereiten, in eine saubere Schüssel geben und mit einem sauberen Geschirrtuch abgedeckt etwa 30-60 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen, bis er sein Volumen verdoppelt hat. Den Teig aus der Schüssel nehmen, auf einer bemehlten Arbeitsfläche kurz durchkneten und halbieren. Eine Hälfte des Teigs mit dem Nudelholz zu einem langen Rechteck ausrollen. Das Basilikumpesto auf den Teig geben und mit einem Messer oder einer kleinen Palette gleichmäßig auf dem Brotteig verteilen. Dabei an jedem Rand circa 2 cm Platz lassen.

ser die Teigrolle längs durchschneiden. Die beiden Schnittkanten nach oben drehen und die beiden Stränge vorsichtig abwechselnd übereinanderlegen. Das obere und untere Teigende leicht zusammendrücken und das Pestobrot vorsichtig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Die zweite Teighälfte ausrollen, mit Tomatenpesto füllen, zusammenrollen, aufschneiden, flechten und auch auf das Backblech legen. Die beiden Brote an einem warmen Ort weitere 30 Minuten gehen lassen. Den Ofen auf 190°C vorheizen. Die Brote im vorgeheizten Ofen etwa 30-40 Minuten backen, bis sie goldbraun sind.

Das Teigrechteck von der langen Seite her aufrollen. Den ausgesparDas Backblech aus dem Ofen nehten Rand der offenen Teigseite mit men und die Brote abkühlen lassen. etwas Wasser befeuchten und an die Rolle andrücken. Mit eiDas Brot hält sich etwa nem sehr scharfen Mes- DOWNLOAD zwei Tage frisch. 191

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K채se und Schinken BROT IM GLAS Zeit: 40 Minuten | F체r 2 Brote im Glas

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1 Bio-Bauernbrot-Backmischung

4 TL gehackter Rosmarin

500 g Kochschinken

6 EL Olivenöl

400 g Cheddar, in Scheiben 4 TL gehackter Thymian

2 Weckgläser (à 850ml)

Den Brotteig nach Anleitung zubereiten, in eine saubere Schüssel geben und mit einem sauberen Geschirrtuch abgedeckt etwa 3060 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen, bis er sein Volumen verdoppelt hat. In der Zwischenzeit die beiden Weckgläser mit Olivenöl oder Butter einfetten.

mäßig auf dem Teig verteilen und

Den Teig aus der Schüssel nehmen und auf einer bemehlten Arbeitsfläche kurz durchkneten. Eine Hälfte des Teigs mit dem Nudelholz zu einem langen Rechteck ausrollen. Probeweise den Teig locker zusammenrollen und hochkant in das Weckglas stellen. Der Teig sollte nicht viel höher als das Glas sein, da er beim Backen aufgeht.

mit Salz und Pfeffer würzen. Nun zunächst eine Lage Schinken (etwa 250g) auf dem Teig verteilen und mit einer Lage Käse (200g) abschließen. Den Teig vorsichtig zusammenrollen und hochkant in das Weckglas stellen. Das Glas mit einem sauberen Geschirrtuch abdecken und eine weitere halbe Stunde an einen warmen Ort stellen. Die zweite Teighälfte ausrollen und wie in Punkt 3 und 4 füllen und ins zweite Weckglas geben. Den Ofen auf 180°C vorheizen. Beide Weckgläser in den vorgeheizten Ofen stellen und 30-40 Minu-

Den Teig wieder aus dem Glas neh- ten backen, bis die Brote goldbraun men und entrollen. Etwa 3 EL Oli- sind. Die Gläser aus dem Ofen venöl auf den Teig geben und gut nehmen und vollständig auskühlen lassen. Das Brot hält sich verstreichen. Jeweils 2 EL der Kräuter gleich- DOWNLOAD mehrere Tage frisch. 193

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Wenn man kein Brot hat, nimmt man wohl mit einer Pastete fürlieb. – sprichwort

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glutenfreies FRÜCHTEBROT Ergibt ein Brot à 20 cm

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100 g getrocknete Feigen, in kleine Würfel geschnitten

30 g Mandeln 60 g Sonnenblumenkerne

50 g getrocknete Aprikosen, fein gewürfelt

1 EL Chiasamen 70 g glutenfreie 3-Korn-Flocken (Hirse, Buchweizen, Reis) oder glutenfreie Haferflocken

4 EL Rosinen 1 TL Salz

50 g geschrotete Leinsaat

1 EL Ahornsirup oder Reissirup

2 EL Flohsamenschalen, gemahlen

200-400 ml Wasser

2 EL Olivenöl

In einer großen Schüssel alle trockenen Zutaten gut miteinander vermischen. Die flüssigen Zutaten in einem Messbecher verrühren und zu den trockenen Zutaten geben. Mit einem Holzlöffel oder Teigschaber alles sehr gut vermischen und unterheben. Eventuell noch etwas Wasser dazugeben, bis ein fester Teig entsteht. Den Teig 1-5 Stunden zur Seite stellen und quellen lassen. Er sollte fest, aber nicht zu trocken und bröselig sein. Im Zweifelsfall einfach etwas Wasser dazugeben und dieses gut unterrühren.

Den Ofen auf 180°C vorheizen. Eine runde Kuchenform (20 cm) gut einfetten und den Boden mit Backpapier auslegen. Alternativ eine Kastenform mit Backpapier auslegen. Den »Teig« in die vorbereitete Form füllen und gut andrücken. Das Brot etwa 50-60 Minuten backen, bis die Oberfläche goldbraun ist. Die Form aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. Das Brot mit Käse und gesalzener Butter servieren. Gut verpackt hält es sich etwa eine Woche frisch.

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Zwiebel-

BUTTER Zubereitungszeit: 50 Minuten

4 Schalotten

250 g gesalzene Butter, Zimmertemperatur

3 EL Olivenöl Die Schalotten schälen und in sehr feine Würfel schneiden. Das Olivenöl im Topf auf mittlerer Stufe erhitzen und die Schalotten dazugeben. Alles gut umrühren und kurz anschwitzen lassen. Die Hitze reduzieren und die Schalotten etwa 30-40 Minuten braten, bis sie weich sind und leicht karamellisieren. Zwischendurch immer mal

umrühren. Sobald die Schalotten goldbraun sind, den Topf vom Herd nehmen und vollständig auskühlen lassen. Die Butter und Zwiebeln in eine Schale geben und mit einer Gabel gut verrühren. In einem verschließbaren Gefäß hält sich die Butter mehrere Tage frisch.

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Knusper, knusper ... Wie wird mein Brot so richtig fluffig und saftig?

Wie bekomme ich die perfekte Kruste hin?

Damit das Brot schön fluffig wird, sollte dem Teig unbedingt genug Zeit zum Gehenlassen eingeräumt werden. Durch den stattfindenden Gärungsprozess wird Kohlendioxid freigesetzt, der den Teig lockert. Um ein saftiges Brot zu backen, kommt es auf die Mehlsorte an. Vollkornmehl oder Roggenmehl nehmen deutlich mehr Wasser auf als helles Mehl und quillt langsamer. Wer es besonders saftig mag, kann eine Kastenform verwenden, dadurch entweicht die Feuchtigkeit nicht an den Seiten. Eine knusprige Kruste und saftige Krume gelingt, wenn man die ersten 10 Minuten des Backens eine kleine Schale mit Wasser in den Ofen stellt. Der Wasserdampf macht saftig und sorgt für eine krosse Kruste.

Brotbacken fordert Fingerspitzengefühl und viel Übung. Wenn der Teig erst einmal zubereitet ist, steht man bei vielen Sorten vor der Herausforderung einer knusprigen Kruste. Und so geht’s richtig:

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1 Bevor es in den Ofen geht: Brotteig

einkerben oder einschneiden. Flache Brote sollten vor dem Backen mit einer Gabel eingestochen werden. Dann kurz weiter gehenlassen.

2 Im Ofen: kurz vor Ende der Backzeit das Brot behandeln. a Für eine goldgelbe Kruste: den Laib mit milchverquirltem oder reinem Eigelb bestreichen. b Für eine dunkle Kruste: den Laib mit schwarzem Kaffee oder etwas Sirup bestreichen. Das sorgt auch für Glanz.

3 Nach dem Backen: sofort nach dem Backen das Brot mit Wasser oder Salzwasser bestreichen. Das macht die Oberfläche glatt und glänzend.

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56kg

Brot werden pro Person in Dtl. im Jahr konsumiert Brote werden in folgende Arten eingeteilt: Roggenmischbrot, Vollkornbrot, Weizenmischbrot, Roggenbrot, Weizenbrot, Mehrkornbrote (mind. 3 Getreidearten), Dinkelbrote, Mischbrote, Haferbrote, sonstige Brote

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Wie teste ich, ob mein Brot fertig gebacken ist?

»Mein Brot bröckelt!«

Zum ersten Test mit den Fingerknöcheln auf das gebackene Brot klopfen. Es klingt hohl? Dann ist es fertig. Um ganz sicher zu sein, beim Herausnehmen aus dem Ofen das Brot mit der flachen Hand auf den Gar-

–– Der Teig wurde zu lange mit der Maschine geknetet –– Zu viel Hefe –– Bei einem größeren Roggenmehlteig wurde kein oder zu wenig Sauerteig hinzugefügt

»Es ist zu kompakt!«

seiner Form oder vom Blech genommen

–– Der Teig wurde zu wenig durchgeknetet –– Teigflüssigkeit war zu kalt –– Der Teig wurde beim Gehenlassen Zugluft ausgesetzt –– Es wurde zu viel Zucker, Eier oder Fett verwendet

werden. Idealerweise sollte es nun auf ein

»Eingefallenes Brot!«

punkt testen.

Wie lasse ich mein Brot richtig abkühlen? Das Brot muss nach dem Backen direkt aus

Gitter, zum Beispiel ein Kuchengitter. Damit der Laib nicht an Flüssigkeit verliert, mit einem Geschirrtuch abdecken. Gesäuerte Brote (also mit Hefe gebackene Brote) sollten mindestens 2 Stunden ruhen.

Wie bewahre ich mein Brot am besten auf ? Finger weg vom Kühlschrank! Brot sollte in jedem Fall bei Zimmertemperatur gelagert werden. Das Brot wird in Behältern aus Holz, Metall oder Papier schneller hart. Beim Brottopf oder belüfteten Kunststoff bleibt das Brot bis zu zehn Tage frisch. Gut geeignet ist Brotseide oder ein Brot-Safe. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte das frische Brot aber maximal 3 Tage lagern und lieber kleinere Mengen einkaufen.* 207

–– Beim Aufgehen war es zu heiß –– Teig hat zu lange gestanden

»Es ist nicht aufgegangen!« –– Die Hefe wurde zu heiß angerührt –– Der verwendete Sauerteig war bereits schlecht –– Es wurde zu viel Mehl oder zu wenig Flüssigkeit beigegeben –– Die Flüssigkeit beim Ankneten war zu heiß

»Mein Brot ist klietschig!«

–– Zu viel Flüssigkeit zugegeben –– Der Ofen war zu heiß, die Kruste ist fertig, die Krume noch leicht roh –– Der Teig wurde zu wenig geknetet SISTERMAG 23 | 02 / 2016


DOWNLOAD aller Rezepte SISTER-MAG.COM

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…Knäuschen

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Schwarz liebt WeiĂ&#x; Text: Sophia Schillik | Cucina Piccina SISTER-MAG.COM

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HELL UND DUNKEL IM I nte ri or Desig n Eine Liebesgeschichte in sechs A kten.

Wer Weiß sagt, muss auch Schwarz sagen: Weil Gegensätze sich anziehen, starke Paare einfach zusammengehören und monochrome Raumarrangements die perfekte Oase für kreative Köpfe sind. Der lässige Black-and-White-Look in den eigenen vier Wänden ist so einfach wie genial und alles andere als langweilig – wenn man ihn geschickt umsetzt und weiß, wie man die Farben kombiniert. Bewusst platzierte Kontraste sorgen für optische Ruhe und absolute Entspannung, die Reduktion auf zwei Farbwelten lässt Räume strahlen und Lieblingsteile erst so richtig wirken. Mit ein paar einfachen Regeln, Tricks und Kniffen ist der minimalistische Einrichtungsstil zwischen hell und dunkel nur ein paar Handgriffe oder Schritte entfernt.

Eine weiße Basis ist ein Garant für maximale Lichtausbeute: Sandfarbene Wände, helle Möbel und schneeweiße Vorhänge reflektieren das Tageslicht und lassen Räume luftiger wirken. Ein weiß lasierter oder mit Weißöl behandelter Dielenboden gibt Wohnungen Licht und Weite – und sieht zudem so schön skandinavisch aus. Nicht alles muss exakt im selben Farbton sein, Weiß gibt es in vielen verschiedenen Nuancen und Schattierungen. Wichtig ist nur, dass sich die Töne gut miteinander vertragen. Wie wäre es mit Kokos und Lilienweiß, Altsilber und Muschel? Wer einmal Weiß für sich entdeckt hat, wird erstaunt sein, wie viele Möglichkeiten es hier gibt.

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Foto: Breather

Stil

Minimalismus

ist das Weglassen alles Unwesentlichen. Gerade beim monochromen oder Schwarz-Weiß-Look gilt eindeutig das Credo »Weniger ist mehr«. Aufräumen ist also Pflicht, optische Störfaktoren dürfen in Kisten, Truhen oder Schränken verschwinden. Letztlich ist Minimalismus eine Lebensphilosophie, die sich auch in der Einrichtung widerspiegelt. Der Monochrom-Stil sorgt allerdings ganz automatisch dafür, dass man die Wohnung nicht überlädt, Möbel großzügig stellt und so markanten Einzelstücken ihren Raum gibt. Dunkle Eyecatcher sollten bewusst platziert werden. So entstehen klare, geradlinige Räumlichkeiten mit einzelnen optischen Highlights, in denen das Auge samt Geist zur Ruhe kommt.

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Mix and Match

Flickr, Little Greene Paint company

lautet das Grundprinzip für eine gemütliche Wohnung mit Seele und Charakter. Was für farbige Wohnwelten gilt, gilt für ein Universum aus Schwarz und Weiß umso mehr. Damit die Einrichtung nicht allzu clean wirkt, sollte Altes mit Neuem kombiniert werden, geradlinige mit verspielten Elementen, romantisch-feminine Accessoires mit rustikal-maskulinen. Monochrom bedeutet schließlich nicht monoton: Eine Wohnung voller Jugendstil-Stücke wäre ebenso langweilig wie eine voller Ikea-Mobiliar. Erst die stimmige Kombination aus Neuanschaffungen und antiken Fundstücken, hochwertigen Vintage-Teilen und trashigem Flohmarkt-Kram schafft Struktur und verleiht dem eigenen Apartment seinen ganz eigenen Charakter. Letztlich geht es um die perfekte Symbiose aus grafischmoderner Kühle und warmer, einladender Behaglichkeit.

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Materialien Nicht nur Epochen und Stile, auch Materialien dürfen nach Lust und Laune einander entgegengestellt oder miteinander kombiniert und arrangiert werden – wenn sie nicht allzu stark vom klaren Farbschema abweichen. Verschiedene Grauschattierungen (Metall, Beton, Stein) und Naturtöne (Leder, Holz, Bast, Rattan) sind ein tolles Bindeglied zwischen Schwarz und Weiß und ergänzen das Spiel zwischen Hell und Dunkel nonchalant. Der Kontrast der binären Farbwelten verliert so seine Härte und wird ein wenig schmeichelnder. Kleine Weichzeichner, die die Wohnung lebendiger wirken lassen, sind im Blackand-White-Look also absolut erlaubt.

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Neuer Anstrich gefällig?

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z weite Chance

Foto: Andrey Yachmenov

Die alte Kommode von Großtante Emilia ist klasse, hat aber einen schrecklichen Braunton? Der giftgrüne Drehhocker vom Sperrmüll verdient eine zweite Chance? Dann nichts wie rein in die Malerklamotten: Ausrangierten oder farblich nicht passenden Möbeln kann man ganz einfach mit Farbe und Pinsel zu Leibe rücken. Abschleifen lohnt sich, ist aber nicht immer zwingend nötig. Alte Kronleuchter, Hirschgeweihe oder Körbe verwandelt man mit schwarzer Sprühfarbe in neue, einzigartige Spitzenstücke und macht sie zu wahren Hinguckern – Tische und Stühle grundiert man vorher am besten. Der Lack muss ja nicht immer schon ab sein, damit man einem in Vergessenheit geratenen Erboder Fundstück einen zweiten Frühling schenken darf.

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Black is the new black

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Warum sich also nicht mal eine ganze Wand in Schwarz oder ein schwarz gefliestes Bad wagen? Auch ein mattes Dunkelgrau kann toll wirken und ist für Schwarz-Anfänger ein guter Einstieg, vielleicht sogar die bessere Wahl. Mehrmals streichen lohnt sich, damit der Ton schön intensiv und auch bei Tageslicht perfekt wirkt. Man muss übrigens nicht in einem Palast wohnen, um sich diesen Hauch Dramatik zu gönnen. Auch kleinere, nicht unbedingt bewohnte Räume, wie z.B. die Gästetoilette oder die Wäschekammer, profitieren von der dunklen Seite der Farbpalette, wenn man einen tollen Schwarzton für sich findet. Wer lieber vorsichtig anfangen möchte, hängt sich eine große Schiefertafel in die Küche oder malt eine fast deckenhohe Spanplatte in der Nuance seiner Träume an – und hat so eine beliebig verschieb- und inszenierbare mobile Wand.

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DEFINITIV MEHR LICHT ALS SCHATTEN Mein Weg in die Selbstständigkeit Text | Fotos : Melina Royer Mein Job an sich war spannend: Editorial Design für Magazine und manchmal richtig dicke Schinken layouten. Während viele Designer nur Visitenkarten und Anzeigen gestalteten, durfte ich immerhin die ganz großen Sachen machen. Meine Augen leuchten, wenn ich Papier zwischen die Finger bekomme und darüberstreiche. Ich bewahre gut gestaltete Drucksachen immer auf und werde mich auch in 20 Jahren noch über Sonderfarben und Speziallacke freuen können.

Ich bin Designerin. Traumjob oder? Und ich hatte sogar einen richtig guten Job in einem Verlag. Wieso »hatte«? Weil ich alles hingeschmissen habe und etwas Eigenes machen wollte.

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I C H W O L LT E M E H R . SISTER-MAG.COM

Aber trotzdem war ich immer unzufrieden und wollte einen Neuanfang. Ich wollte mehr. Lange Zeit wusste ich nur nicht genau, was dieses »mehr« eigentlich bedeuten soll.

Mehr Geld? Nett, aber das war zweitrangig. Mehr Spaß? Gern. Mehr Verant wor tung und eigene Ideen? Unbedingt! Irgendwann führte ich in meinem eigenen Leben nur noch eine Art Schattendasein: Einstempeln um 8 Uhr, Ausstempeln um 17 Uhr. Im Unternehmen ging es langsam bergab, und alle sahen zu. Meine Arbeit war vollkommen wertlos, es ging nur noch darum, möglichst viele Aufträge abzuarbeiten und am Ende des Tages einen Tageszettel auszudrucken, der dem Verleger gut gefiel. Ich konnte mich selbst nicht mehr für meine Arbeit anerkennen und hatte bald keine Lust mehr, mein Bestes zu geben. Versteht mich nicht falsch: Jeder Job hat seine Schattenseiten, und man kann nicht immer nur Fun, 220


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FINDE HER AUS, WAS DICH ANTREIBT! Fun, Fun haben. Ich bin auch keine Traumtänzerin, die unerreichbaren Idealen nachjagt. Mein Mann war zu diesem Zeitpunkt schon lange sein eigener Boss. Das wollte ich auch: mir meine Arbeitszeiten und meine Kunden aussuchen, mitdenken und selbst vorgeben, wo die Reise hingeht. Einfach eine andere Arbeitsstelle zu suchen, war also keine Option. Jemand, der seinen eigenen Kopf hat, ist in den meisten Unternehmen einfach nicht die passende Wahl. Und da war sie plötzlich: die Idee, sich selbstständig zu machen.

heraus, was dich antreibt! Das kann bei jedem unterschiedlich sein. In meinem Fall ist es der starke Drang, unabhängig zu sein. Die Entscheidung zu treffen, selbstständig zu werden, war leicht. Sie umzusetzen hingegen weniger. Der ganze Prozess hat mich drei Jahre gekostet. In meinem Gehirn lief quasi die Endlosschleife von Fettes Brot: »Soll ich's wirklich machen oder lass ich's lieber sein?« Immer wieder stellte mir dieselben Fragen:

Arbeit – unter den richtigen Bedingungen – macht Freude und motiviert, so viel ist sicher. Der Wunsch nach Freiheit ist ja auch nicht der Ruf nach weniger Arbeit, im Gegenteil: Niemand will den ganzen Tag nur Cocktails schlürfend in der Hängematte liegen, oder? Eben. Deswegen ist eines meiner wichtigsten Learnings: Finde

»Was möchte ich für meinen Wunsch opf ern?« »Bin ich wirklich gut genug?« »Soll ich auf einen sicheren Arbeitsplatz ver zich t en?« »Was ist, wenn das Geld nich t r eich t ?«

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Mit solchen Blockaden kann man sich ewig vormachen, dass es keine gute Idee ist, etwas zu riskieren. Aber wenn ich eines in meinem ersten Jahr als Selbstständige gelernt habe, dann: Es gibt weder den richtigen Zeitpunkt noch die optimalen Umstände. Und dann sind ja auch noch die Neinsager. Neinsager sagen Dinge zu dir wie:

»Kann man davon l eben?« »Hast du das denn auch s t udier t ?« »Und wenn das nicht f unk t ionier t ?« »Ist dir das nicht viel zu unsicher ?« Mit anderen Worten: Du selbst bist noch mit dir am Hadern, und dann kommen Menschen, die dich noch einmal richtig runterreißen, statt deine Idee erst einmal kennenzulernen. Ich reagiere mittlerweile (das war nicht immer so) auf alle Einwände gleich: »So habe ich am Anfang auch gedacht. Inzwischen habe ich aber SISTER-MAG.COM

herausgefunden, dass....«. Oder ich ignoriere es einfach. Manche Diskussionen sind es nicht wert, geführt zu werden. Vergiss nicht: Menschen, die solche Aussagen treffen, haben sich nicht halb so viele Gedanken gemacht wie du. Sie kommen nicht aus deiner Branche, verdienen ihr Geld auf eine völlig andere Weise und haben andere Vorstellungen von erfüllender Arbeit. Auf keinen Fall verunsichern lassen! Manchmal kommen diese Aussagen auch von deinen engsten Freunden. Das tut dann richtig weh. Aber auch sie wissen nicht, was du weißt. Lass sie also reden. Such dir Leute, die wirklich Ahnung haben und bereits das tun, was du tun willst. Und wer sagt eigentlich, dass es keinen Weg mehr zurück gibt? Ganz ehrlich: Hier in Deutschland kann uns doch fast nichts passieren. Wer hier fällt, fällt relativ weich. Nicht, dass es so kommen sollte – aber es hat mich zumindest beruhigt. »Echte« Sicherheit findest du ohnehin nirgends. Weder in einer Festanstellung, noch als Selbstständige. Das ist alles sehr relativ.

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TESTLAUF

So legte ich los: Ich reduzierte meine Arbeitszeit von Vollzeit auf Teilzeit. Ein guter Start, um langsam umzudenken und eine neue Lebensgrundlage zu schaffen. Ich löste mich gedanklich von der Abhängigkeit eines festen Gehalts und überlegte mir stattdessen, auf welche Extras ich verzichten konnte, um die Freiheit zu besitzen, mein eigenes Business aufzubauen. Im Februar 2014 war es dann soweit: Meine Kündigung lag auf dem Tisch.

WAS ICH JETZT TUE

Inzwischen leiten mein Mann und ich eine gemeinsame Agentur für Unternehmensstrategie und visuelle Kommunikation. Nun können wir uns gegenseitig motivieren und arbeiten für ein gemeinsames Ziel. Das SISTER-MAG.COM

gibt mir auch den Raum, mich um mein eigenes Projekt zu kümmern: Vanilla Mind. Ein Blog für selbstständige Frauen, die lernen möchten, sich besser zu verkaufen und in Verhandlungen ihren Mann zu stehen. Egal, ob es manchmal wild zugeht und ich bis spät in die Nacht arbeite oder mal gar nichts los ist – ich liebe meinen Job. Ich lerne viele spannende Menschen kennen und mache nie dasselbe. Ich darf entscheiden, wann ich aufstehe und wann ich schlafen gehe und ob ich einen Kunden annehmen will oder nicht. Für mich war's die beste Entscheidung überhaupt. Wenn du ebenfalls mit dem Gedanken spielst, etwas Neues zu wagen, kann ich dir folgende Tipps geben:

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CHECKL I ST E 1. Denk

nicht, dass du alles auf einmal schaffen musst. Du kannst langsam deine Arbeitszeit reduzieren und nebenbei freiberuflich tätig sein. Ein Kaltstart muss nicht sein.

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4. Nicht

den Mut verlieren. Ich habe keine Existenzförderung vom Arbeitsamt bekommen. Aber das ist egal, denn Erfolg ist Einstellungssache. Du bist nicht auf das Wohl anderer angewiesen.

5. Fang

schon einmal an, die ganze Bandbreite an TuSelbstdiszipwie genden lin, Ausdauer und eine gute Portion Hartnäckigkeit zu trainieren. Du wirst staunen, wie viel du davon jeden Tag brauchst.

2. Mach

deine Hausaufgaben und entwirf einen echten Businessplan. Überleg dir, was dich einzigartig macht und von anderen Business Ideen unterscheidet. Du kannst nicht einer von vielen sein wollen.

6. Sprich mit Leuten, die bereits

3. Recherchiere, was es an Wei-

terbildungs- und Förderangeboten gibt (z. B. GründungsFörderungen...). seminare, Nimm alles mit, was geht. 225

erfolgreich in deinem Wunschberuf arbeiten. Die eigenen Familienmitglieder können manchmal der falsche Ansprechpartner sein, weil sie dich (zu sehr) vor Risiken schützen wollen.

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7. Wenn

du nicht regelmäßig Sport treibst – fang damit an! Du brauchst diesen Ausgleich sowohl physisch als auch mental. Sport hilft dir außerdem, Durchsetzungsvermögen zu entwickeln. Davon brauchst du eine Menge!

als du es aus der Festanstellung gewohnt bist. Auf andere Dinge kannst du vielleicht am Anfang verzichten, z. B. das eigene Auto.

10.

Bilde Rücklagen. Bevor du den Sprung in die Selbstständigkeit wagst, ist es klug, für mindestens 6 Monate im Voraus durch Ersparnisse abgesichert zu sein.

8. Mit

dem Papierkram auseinandersetzen. Macht keinen Spaß, aber wenn man Steuern und alle dazugehörigen Winkelzüge schon kapiert hat, bevor man angefangen hat, fühlt man sich viel sicherer.

9. Stichwort Papierkram: Rechne aus, wieviel du zum Leben brauchst und was an neuen Kosten auf dich zukommt. Die Krankenversicherung wird z. B. auf einmal sehr viel teurer werden,

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11. Rechne

damit, dass du nicht nur deinen Traumjob machst, sondern auch noch X weitere: Du bist dein eigener Manager, Motivations-Psychologe, Buchhalter, Steuerberater, Assistent und so weiter in einer Person! Aber keine Panik, vieles davon kann man nach und nach auslagern.

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Desk t o Success

Was ist dir an deiner Arbeitsumgebung bzw. an deinem Arbeitsplatz besonders wichtig?

für gute Zeiten.

N°3Braucht man in der Branche, in der du tätig bist, denn unbedingt einen Schreibtisch?

Gute Stimmung, eine schöne AtFR ANZISK A VON mosphäre und natürlich viele friHARDENBERG sche Blumen! Ja unbedingt. Ich bin zwar viel unterwegs, aber vieles muss ich Darf man sich deinen Arbeitsplatz doch auch am Schreibtisch abargenauso bunt und fröhlich vor- beiten. Ich mag das auch, zu wisstellen, wie eure Produkte? Was sen wo meine Sachen sind, alfindet man Außergewöhnliches les hat einen festen Platz. Immer an deinem Arbeitsplatz? woanders zu arbeiten wäre nichts für mich. Mein Arbeitsplatz ist relativ bunt, weil immer viel rumliegt... Wo befindet sich dein Arbeitsplatz ich schaffe es selten aufzuräu- und welche Überlegung steckt men, obwohl ich es eigentlich dahinter? Gründerin gern ordentlich mag. Auf meinem vom Berliner Schreibtisch steht ein großer MacBloomy Days Startup Hinter unserem Meetingraum, und es türmen sich viele Visitenmit etwas mehr Ruhe, aber offen karten. Besonders liebe ich mein und permanent zugänglich für Sofa. Das habe ich letztes Jahr alle. angeschafft, als ich schwanger war. Es war sehr angenehm, mal W EBSITE zwischendurch die Beine hochwww.bloomydays.de legen zu können und am Laptop Wie funktioniert die Unternehweiterzuarbeiten. Besonders ist menskommunikation? Benutzt S TA DT ein kleiner goldener Vogel, ein ihr häufig bestimmte Programme Berlin Briefbeschwerer, den ich in unin eurem Team und wenn ja welseren Flitterwochen auf Santori- che? FOTOS ni gekauft habe. Er ist ein Symbol

Cris Santos SISTER-MAG.COM

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Was ist dir an deiner Arbeitsumgebung bzw. an deinem Arbeitsplatz besonders wichtig? Gute Stimmung, eine schöne Atmosphäre und natürlich viele frische Blumen!

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Desk t o Success

Darf man sich deinen Arbeitsplatz genauso bunt und fröhlich vorstellen, wie eure Produkte? Was findet man Außergewöhnliches an deinem Arbeitsplatz? Mein Arbeitsplatz ist relativ bunt, weil immer viel rumliegt... ich schaffe es selten aufzuräumen, obwohl ich es eigentlich gern ordentlich mag. Auf meinem Schreibtisch steht ein großer Mac und es türmen sich viele Visitenkarten. Besonders liebe ich mein Sofa. Das habe ich letztes Jahr angeschafft, als ich schwanger war. Es war sehr angenehm, mal zwischendurch die Beine hochlegen zu können und am Laptop weiterzuarbeiten. Besonders ist ein kleiner goldener Vogel, ein Briefbeschwerer, den ich in unseren Flitterwochen auf Santorini gekauft habe. Er ist ein Symbol für gute Zeiten. SISTER-MAG.COM

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Braucht man in der Branche, in der du tätig bist, denn unbedingt einen Schreibtisch? Ja unbedingt. Ich bin zwar viel unterwegs, aber vieles muss ich doch auch am Schreibtisch abarbeiten. Ich mag das auch, zu wissen, wo meine Sachen sind, alles hat einen festen Platz. Immer woanders zu arbeiten wäre nichts für mich. Wo befindet sich dein Arbeitsplatz und welche Überlegung steckt dahinter? Hinter unserem Meetingraum, mit etwas mehr Ruhe, aber offen und permanent zugänglich für alle. Wie funktioniert die Unternehmenskommunikation? Benutzt ihr häufig bestimmte Programme in eurem Team und wenn ja welche? Wir arbeiten viel mit Skype und mit Asana.

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Wie lange kommst du ohne dein Smartphone aus? Gibt es »Auszeiten« für dein Handy? In den 6–7 Stunden, in denen ich schlafe, schaffe ich es ohne. Am Tag kaum vorstellbar. Welches Wallpaper ziert derzeit deinen Desktop? Tatsächlich ein Bild von Blumen: blauer Rittersporn. Jeder entwickelt mit der Zeit sein eigenes System. Wie würdest du dein »Schreibtisch-System« beschreiben? Immer alles am gleichen Fleck, mehr System gibt es da eigentlich nicht. Was ist das absolute No-Go auf einem Schreibtisch? Eine Topfpflanze. Auf welches digitale Gadget kannst auf keinen Fall verzichten? Mein Telefon.

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Foto: Airteam

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Einleitungstext: Nina Förster

GAME OF DRONES

Zu oft vergisst man im Alltag, wie schön die Erde eigentlich ist, wir haben den Blick für ästhetische Landschaften und atemberaubende Stadtkulissen verloren. Da hilft nur ein anderer Blickwinkel – zum Beispiel aus der Luft. Thomas Gorski zaubert als Gründer und Teamcaptain des Start-ups »Airteam« faszinierende Photos und Videos mit Drohnen. Drohnen öffnen die Sicht für große Szenarien, fangen Landschaftszüge ein und bieten weitaus mehr als bloße "Draufsichten". Durch Form und Größe sind sie für diverse Projekte vielseitig einsetzbar. Durch die Aufnahme in 4K von Airteam wirken die Aufnahmen umso realer. In den kommenden Ausgaben präsentiert sisterMAG den »Trend Drohne« und welche spannenden Blickwinkel dadurch erschlossen werden. Bereits am 5. Mai wird die Drohne während unseres Trend-Workshops mit Gudy Herder eine Rolle spielen (mehr dazu findet ihr hier ). Und weil Drohnen ganz bestimmt nicht nur was für die Herren der Gesellschaft sind, starten wir mit einem Interview mit der Interactive Marketing Managerin von Coca-Cola Korea, Eunkyung. Was sie mit Drohnen zu tun hat? Lest selbst!

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Foto: Caillum Smith

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Interview & Fotos: Thomas Gorski

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LASST DIE FRAUEN ANS STEUER Ein Interview mit Drohnenpilotin Eunkyung aus Südkorea

Thomas Gorski: Kannst du dich bitte zunächst einmal vorstellen und uns erzählen, wie du auf das Thema Drohnen gekommen bist? Eunkyung: Ich bin Eunkyung Kang, seit 12 Jahren Interactive Marketing Manager bei Coca-Cola Korea und verantwortlich für Innovationen und digitale Medien. Ich werde in der koreanischen Marketing-Szene oft als »digitaler Midas« bezeichnet, weil ich gut darin bin, neue Möglichkeiten zu identifizieren und zu ergreifen. Was die Anpassung an neue Technologien angeht, habe ich für meinen Arbeitgeber den Coke-Tanzautomaten entwickelt, einen riesigen Automaten für die interaktive Außenwerbung, mit Bewegungssensoren, Projektionsaufzeichnung, Kinect und Virtual Reality und vielem mehr.

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Beim Lesen eines Beitrags über Drohnen baute sich der unbedingte Wunsch auf, so eine einmal fliegen zu wollen.

Und wie ich zu den Drohnen gekommen bin? Ich habe vor einiger Zeit einen sehr infomativen Artikel über Drohnen im Magazin IM (Interactive Marketing) gefunden. Schon währe Lesen des Beitrags baute sich in meinem Unterbewusstsein der unbedingte Wunsch auf eine dieser einmal fliegen zu wollen. Ich wusste, dass ich üben musste, wie man eine Drohne fliegt, und das habe ich in jeder Pause gemacht. Meine Drohne ist ein Einsteigermodell, also kann ich mit ihr auch leicht drinnen fliegen. T.G.: Wie lange fliegst du schon Drohnen, und welches Modell benutzt du derzeit? EK: Ich habe gerade erst im letzten Sommer damit angefangen, eine Drohne zu fliegen. Ich habe 2 Drohnen auf Anfängerlevel, nämlich die X5C und die Galaxy Visitor. Ich habe vor, mir demnächst eine DJI Phantom 3 Pro zu kaufen. T.G.: Ich bin sicher, dass viele unserer LeserInnen auch interesSISTER-MAG.COM

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siert daran sind, sich eine Drohne zu kaufen. Wie viel Geld hast du ausgegeben, um mit diesem Hobby anzufangen?

EK: Für Leute, die sich für das Fliegen von Drohnen interessieren, ist die X5C mit einem Preis von weniger als 90 US-Dollar sehr sinnvoll. Die Galaxy Visitor liegt bei etwa 150 Dollar. Besonders das Preis-Leistungsverhältnis der X5C ist für eine Anfängerdrohne sehr gut, und man kann beide Drohnen bei Online-Händlern wie Amazon erwerben. T.G.: Was magst du am meisten am Fliegen von Drohnen? Welcher Moment war dein aufregendster oder witzigster? EK: Ich fliege am Wochenende öfter mit einer Drohne am HanFluss und bemerke dabei immer wieder, wie wunderschön der Himmel ist. Ich bin dabei so aufgeregt, dass ich die Drohne direkt in Richtung Himmel steuere, um meinen Stress und meine Sorgen loszuwerden. Dabei merke ich dann, dass das die richtige

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DJI Phantom in ihrem Element

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DROHNEN FLIEGEN FÜR MEHR ENTSPANNUNG Freizeitbeschäftigung für mich ist. Es ist richtig schön und körperlich erfrischend, nach draußen zu gehen, und es gibt mir auch emotionale Freiheit. Und nachdem ich so viel geübt habe, wie man eine Drohne fliegt, würde ich mir nächsten Monat eben gerne die DJI Phantom 3 Pro kaufen, mit ihr draußen fliegen und Fotos aus der Luft machen. Fotos (oder Videos) aus der Luft anzuschauen, die mit einer DJI Phantom 3 Pro gemacht wurden, ist das Schönste für mich. Meine Mitarbeiter und ich sind im vergangenen Sommer gemeinsam zum Spaß mit Drohnen geflogen, und die witzigsten Momente

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waren, als alle zusammen dahingeglitten sind. Ich muss immer wieder daran denken, weil es wie eine Szene aus einem Film war. T.G.: Hast du schon einmal eine gefährliche Situationen erlebt? EK: Keine Situation war wirklich gefährlich, aber beim ersten Mal habe ich mir einen Kratzer eingefangen, weil ich keine Erfahrung mit dem Fliegen hatte. Mir ist klar, dass man beim Fliegen mit einer Drohne auf professionellem Level sehr vorsichtig sein muss, weil einem die starken Propeller Wunden zufügen können. T.G.: Bis jetzt ist das Fliegen mit Drohnen eine ziemlich männliche Angelegenheit. Warum ist

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Alfred Grupstra

Ich fliege am Wochenende öfter mit einer Drohne und bemerke immer wieder, wie wunderschön der Himmel ist. 239

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Mittlerweile verteilt sich das Interesse am Drohnenfliegen sehr über die Geschlechter und verschiedene Altersstufen .

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Foto: Alfred Grupstra SISTER-MAG.COM

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das deiner Meinung nach so? EK: Am Anfang war das Fliegen mit Drohnen hauptsächlich ein Männer-Hobby, das stimmt. Ich denke, das liegt daran, dass Männer einfach gerne Maschinen steuern. Aber immer öfter fangen auch Frauen damit an, sogar schon im Teenageralter. Mittlerweile verteilt sich das Interesse am Drohnenfliegen sehr über die Geschlechter und verschiedene Altersstufen. T.G.: Welche Reaktionen bekommst du, wenn du Leuten erzählst, dass du am Wochenende mit Drohnen fliegst? EK: Leute, die von meinem Hobby erfahren, sind sehr interessiert und gleichzeitig überrascht. Es gibt nur wenige Communitys für Drohnen in Korea, aber ich denke, das liegt daran, dass das Thema noch recht unbekannt ist. In Korea befindet sich das Fliegen mit Drohnen erst im Anfangsstadium. T.G.: Benutzt du deine Drohne

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nur zur Entspannung oder auch für deinen derzeitigen Job bei Coca-Cola? EK: Da ich erst auf einem Anfängerlevel bin, benutze ich die Drohne nur zur Entspannung, zum Spaß. Aber ich habe vor, damit diesen Winter digitale und soziale Inhalte für Winter-Kampagnen wie ›Coke Festive‹ zu erstellen. T.G.: In welchen Bereichen, die es vielleicht sogar noch nicht gibt, kommen Drohnen deiner Meinung nach in Zukunft zum Einsatz? EK: Derzeit lassen sie sich gut für Marketingzwecke nutzen, um neue Kundenerlebnisse zu schaffen. Zukünftig werden Drohnen in vielen verschiedenen Bereichen eingesetzt, wie etwa für die Verkehrsüberwachung oder das Zustellen von Paketen im Online-Handel. T.G.: Denkst du, dass Coca-Cola in absehbarer Zukunft Drohnen einsetzen wird?

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DROHNEN FLIEGEN IN KOREA Erst im Anfangsstadium

EK: Natürlich. Wir haben schon im vergangenen Sommer eine Drohne für ein virales Video für Sprite benutzt. In absehbarer Zukunft gibt es riesige Möglichkeiten, Drohnen einzusetzen, und ich erwarte, dass qualitativ hochwertige Inhalte wie Filme der Drohne zum Durchbruch verhelfen werden.

beispielsweise die Drohnen mit 360-Grad-Kamera.

T.G.: Was an der Zukunft von Drohnen ist für dich am spannendsten?

Danke Eunkyung (EK)

EK: Sie werden neue Arten von interaktiven Videoinhalten liefern, SISTER-MAG.COM

Und schließlich habe ich seit dem letzten Sommer sehr viel Spaß am Fliegen mit Drohnen als Hobby. Ich habe es schon meinen Mitarbeitern gezeigt, und wenn wir genug geübt haben, werden wir am »New York City Drone Film Festival teilnehmen. Das Interview führte Thomas Gorski, Gründer von Airteam, dem ersten Deutschlandweiten Drohnenservice Anbieter.

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Aufnahmen gemacht mit der DJI Phantom 3 Pro

Foto: Caillum Smith

Foto: Steinar Eiler책s

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DJI OSMO A u f dem Boden der Ta t s ac hen Mit dem Osmo bringen die Drohnenexperten von DJI ihre Expertise für Kameras und Stabilisierungstechnik zum ersten Mal auch auf den Boden. Wir vom sisterMAG haben uns diese Chance nicht entgehen lassen und haben das Osmo einem Kurztest unterzogen (Video anschauen ) Die Bildqualität der beiliegenden 4k-Kamera ist wirklich ausgezeichnet

und

übertrumpft

– besonders in der Farbbrillanz – sogar die aktuellen Flaggschiffe GoPro Hero Black und das iphone 6s. Das besondere am DJI Osmo ist die Bildstabilisierung, mit der super-smoothe Bewegungsabläufe gelingen. So können spektakuläre Kamerafahrten einfach aus der Hand heraus gefilmt werden. Vor einigen Jahren war hier noch Equipment im Wert von

mehreren

hunderttausend

Euro nötig. Jetzt gibt es das Ganze in Kinoqualität für jedermann ab 749 € zu kaufen. Für alle V-Blogger und ambitionierten HobbyFilmer eine sinnvolle Investition. SISTER-MAG.COM

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Mehr Infos unter w w w.dji.com 245

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Text: Elisa von Hof

SCHWARZ IST (M)EINE WARME FARBE Eine Hommage an die beste Farbe der Welt Batman und Zorro tragen es, Catwoman auch, die neue Netflix-Superheldin Jessica Jones hat eine besondere Vorliebe dafür und Coco Chanel trägt dazu sogar Perlenkette. Braucht es mehr Indizien, dass Schwarz die coolste Farbe der Welt ist? Egal, welcher Farbton gerade in ist, welcher Stil angesagt oder was zum einem Must-Have stilisiert wird – Schwarz ist irgendwie immer en vogue. Denn es steht jedem und passt zu (fast) allen Gelegenheiten. Und es macht schlank. Aber ich bin nicht objektiv, na klar, weil Schwarz irgendwie meine Lieblingsfarbe ist. Während ich diese Zeilen tippe, trage ich eine schwarze Jeans, einen schwarzen Cardigan, schwarze Krokoschuhe und – oh Wunder – eine schwarze 80er Jahre-Lederjacke. Dass man mich nicht mit einem Grufti, Emo oder Punkgirl verwechselt, hat etwas mit meinen blonden Haaren zu tun (und mit meinem pinken Rucksack), kommt aber vor allem daher, dass Schwarz in den letzten Jahren wieder in die modische Mitte gerückt ist (Gott sei Dank!). Besonders in diesem Winter sieht man es mit seinen beiden Schwestern, Anthrazit und Grau, überall: An Mänteln, Bomberjacken, Culottes, Fransenschals, Schlaghosen, Ankle Boots.

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SCHWARZ IST TREND SISTER-MAG.COM

Sogar auf Nägeln und Augenlidern ist es unübersehbar. Schwarz ist Trend. Dabei vereint Schwarz wie wohl keine andere Farbe völlig unterschiedliche symbolische Bedeutungen in sich: Tod, Trauer, Melancholie, Leere, Schauerlichkeit, aber auch Rebellion oder Individualität. Schwarz ist deshalb nicht nur irgendeine Farbe, sondern Ausdruck von Lebensgefühl und Traditionen. Natürlich wandeln sich Stile und Zeitgeiste im Laufe der Jahrtausende immer wieder. Mit ihnen ändert sich darum auch die Symbolik und der positive bzw. negative Sinn einer Farbe. Schon in der Antike galt Schwarz als die Farbe der Unterwelt. Im Hades, wo verstorbene Seelen ihr schreckliches Dasein fristeten, war es nämlich ziemlich dunkel – so jedenfalls die zeitgenössische Vorstellung. Gleichzeitig sagt das aber auch Folgendes: Schwarz ist eine der ersten Farben der Kunst. Denn wenn sich die Zeitgenossen über ihr Leben und die Zeit danach in der Unterwelt ausdrückten, dann mit reichlich Schwarz. Allerdings führte das zu einer negativen Konnotation. Schwarz, das ist Tod, Schmerz, Leid. 250


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Diese Verknüpfung ist fest in unserem kulturellen Gedächtnis und in unserer Sprache verankert. Noch heute verwenden wir Redewendungen wie »schwarzmalen«, »schwarzsehen« oder »sich schwarz ärgern«, wenn irgendetwas ganz hoffnungslos schiefläuft. Natürlich rühren diese Zuschreibungen nicht ausschließlich vom antiken Glauben an die dunkle Unterwelt her. Nicht alles ist kulturell konstruiert, sondern eben ganz natürlich. Denn dass Schwarz eben nicht die Farbe des Glücks, der Unschuld, der Reinheit ist, liegt an ihrem ganz natürlichen Auftreten: In der dunklen Nacht. Es ist unserem Überlebensinstinkt geschuldet, dass wir seit jeher die Schwärze als Ort möglicher Gefahr fürchten. Deswegen waren bis zum Mittelalter

auch schwarze Kleidungsstücke nicht so populär. Aristokraten und Feudalherren trugen Farben, denen etwas bessere Attribute zugewiesen wurden. Erst als durch die Entdeckung Amerikas und Indiens neue Färbemittel den (See-)Weg nach Europa fanden und darunter auch ein neues Färbemittel für schwarze Stoffe war (Blauholz), änderte sich etwas am schwarzen Ruf der Farbe – denn sie wurde kostbarer. Und was für kostbar gehalten wird, ist ja meistens ziemlich begehrt. Wer es sich leisten konnte, färbte also schwarz. Die ersten Adeligen trugen schwar-

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Als Inkarnation von Exklusivität, Macht und Eleganz.

ze Kleidungsstücke, um ihren sozialen Sonderstatus zu betonen. Besonders am spanischen Königshof war das besonders in – wie noch auf den zeitgenössischen Porträts von Philipp II. und anderen Herrschern zu sehen ist. Damit wurde Schwarz um eine Facette reicher: Als Inkarnation von Exklusivität, Macht und Eleganz. Das hat sich bis heute erhalten. In Japan werden Fest-Kimonos traditionell in schwarz gehalten, in Sevilla tragen Männer noch heute schwarze Flamenco-Kostüme zu besonderen Anlässen und bei uns hüllt man sich vor Gericht in eine schwarze Robe. Natürlich ist Schwarz weiterhin mit Dunkelheit und so auch mit Angst in Verbindung gebracht worden. Schließlich passiert in SISTER-MAG.COM

der Finsternis nicht nur Lebensbedrohliches, sondern auch allerlei Unheimliches. Man denke nur an die Erzählungen Edgar Allan Poes, wo das Grauen im Dunkeln lauert – im leeren, ja schwarzen Gedächtnis – oder in Form eines Raben auftaucht. Ja all die schauerlichen Motive der Literatur und der Kunst sind wohl schwarz. Da sind Raben, die schon in den antiken Erzählungen Homers die Unheilsboten schlechthin waren, oder der Teufel, der als »prince of darkness« in mittelalterlichen Gemälden immer in Schwarz auftaucht. In den Mythen wimmelt es von schwarzen Katzen, die großes Unglück verheißen. Ebenso hat der »schwarze Tod«, die schrecklichste Krankheit Europas, die Pest, wohl nicht gerade zum po-

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sitiven Image der Farbe beigetragen. Auch die Kunst hat das nicht. Denn ob Caspar David Friedrich mit der Ikonografie einer dunklen Romantik, Picasso mit der Darstellung von Gräueltaten des spanischen Bürgerkriegs oder Caravaggio

mit seinen Licht-Schatten-Spielen: Schwarz wird hier nicht nur als Kontrastfarbe eingesetzt, sondern vor allem als Farbe des Schmerzes, der Melancholie, des Schattens. Dazu kommen die Arbeiten des spanischen Malers Francisco de Goya. Er porträtiert

Bei all den symbolischen Zuschreibungen und Signalen bedeutet Schwarz ja eigentlich nur die Abwesenheit von Licht. in seiner Serie »Desastres de la guerra« Gräueltaten, Gewaltexzesse, Wunden und Schmerzen der Napoleonischen Kriege und in den Radierungen »Caprichos« Missbrauch, Brutalität und Fratzenhaftigkeit der spanischen Autoritäten – in schwarz. Kein Wunder also, dass bei all der schwarzen Metaphorik Okkultisten, Satanisten, Mystiker und Anhänger des Gothic-Chics Schwarz zu ihrer Farbe erkoren haben. SISTER-MAG.COM

Denn der Tod selbst ist ja auch schwarz. Nicht nur weil wir nicht wissen, was nach ihm kommt – da ist eben nur Schwärze, sondern auch, weil der Sensenmann höchstpersönlich in schwarzem Dress auftaucht. Immerhin haben diese negativen Konnotationen der Farbe uns ein unverzichtbares Kleidungsstück geliefert: Das kleine Schwarze. Denn die Mythe führt die Entstehung dieses Kleidungsstücks

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auf die vielen Witwen zurück, die nach dem Ersten Weltkrieg einen großen Bedarf an schwarzer Kleidung hatten. Das hat die Modedesignerin Coco Chanel eventuell dazu inspiriert, dieses schlichte, elegante Kleidungsstück zu entwerfen. Der erste Abdruck ihres Entwurfs in der Vogue gilt gemeinhin als die Geburtsstunde dieses Kleidungsstücks. Da ist es aus heutiger Perspektive nur verständlich, dass nicht nur Witwen das kleine Schwarze tragen wollten. So wie Audrey Hepburn 1961 im Klassiker Frühstück bei Tiffany´s. Seit ihrem Auftritt im schwarzen Kleid von Hubert de Givenchy ist dieses auch unabhängig von Trauer und Beerdigung zum Essential jeder Garderobe avanciert – und wird immer wieder auf den Laufstegen in neue Variationen und Formen

gebracht. Ob Karl Lagerfeld, Gianni Versace, Yves Saint Laurent oder Christian Dior, alle setzen auf den Alleskönner. Schwarz, sagte Lagerfeld einmal im Interview, sei eben einfach die Farbe, in der man immer gut angezogen sei. Wir picken uns die positiven Attribute von Schwarz heraus: Das Geheimnisvolle, das Rätselhafte. Aber mehr noch attestieren wir uns eine gewisse Individualität, wenn wir ganz selbstbewusst Schwarz tragen, diese negative Farbe. Ja wir fühlen uns fast rebellisch, wenn wir so in schwarz um die Häuser ziehen und uns gegen all’ die negativen Zuschreibungen aus längst vergangener Zeit wehren. Nicht umsonst wurde die schwarze Lederjacke »Perfecto« zu DEM Symbol der Halbstarkenbewegung und der

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BLACK IS THE NEW BLACK

Jugendrevolte, seit sie Marlon Brando in den 50ern auf seinem Motorrad durch die Gegend fuhr. Bei all den symbolischen Zuschreibungen und Signalen bedeutet Schwarz ja eigentlich nur die Abwesenheit von Licht. Unsere kognitiven Hirnfunktionen lassen uns zwischen verschiedenen Farbtönen differenzieren. Wenn wir etwas schwarz sehen, dann absorbiert es im Vergleich zu seiner Umgebung jegliches Licht, es reflektiert nicht und strahlt nicht ab. Britischen Forschern ist es nun gelungen, einen Farbstoff zu entwickeln, der alle bis dahin bekannten Schwarztöne in seiner Dunkelheit übertrifft: »Vantablack«. Das ist so schwarz, dass SISTER-MAG.COM

es nur von der Natur selbst übertroffen wird. Nichts kann für uns wohl schwärzer sein als ein Nachthimmel über Island oder die Tiefen des Ozeans – außer einem schwarzen Loch im Weltraum. Die völlige Abwesenheit von Licht macht uns da blind und orientierungslos. Es reduziert uns auf uns selbst, wenn wir nichts wahrnehmen als unseren eigenen Körper. Es kann aber auch zu einer Chance werden, die Freiheit der Dunkelheit anzunehmen und uns mal so ganz unbeobachtet uns selbst hinzugeben. Und uns so wahrzunehmen, wie wir sind. Das geht auch schon in einer schwarzen Lederjacke. Für mich ist Black the new Black.

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SCHATTEN

Foto: Harli Martens Aas

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Text: Thea Neubauer

| Fotos: Henrik Folkesson

Model: Helena Melikov

| Styling: Aennikin

LICHT, SCHATTEN … UND WOLKEN …oder warum wir uns in dieser Ausgabe mit der Depression und dem Burn-out beschäftigen.

Letzte Woche war es wieder einmal so weit: Eine unglaubliche Traurigkeit erfasste mich und ich musste am Morgen meine gesamte Willenskraft zusammennehmen, um aufzustehen. Heute gelingt mir das. Früher gab es Phasen, in denen ich tagelang durchhing und ich nichts wirklich tun konnte. Ich nenne diese Phasen seit Jahren »Wolken«. Dieser Begriff beschreibt für mich sehr genau, wie man sich in diesen Zeiten fühlt: als würde eine dunkle Wolke das ganze Gehirn und den eigenen Körper umnebeln. Man mag die Nase nicht mehr vor die Tür stecken. Man hat das Gefühl, die Glieder sind schwer und vor den Gedanken hängt ein trüber, grauer Schleier. Möglicherweise ist man schnippisch und kurz angebunden gegenüber Menschen, die man sehr gern hat. Einfach weil man nicht die Kraft aufbringt, mit ihnen zu reden. Oder weil man Angst hat, sie mit der ei-

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genen Lethargie zu enttäuschen. Ich habe mich früher tagelang davor gedrückt, mit meiner – sehr kommunikativen – Familie zu telefonieren. Später wusste sie dadurch schon immer genau, dass es mir gerade nicht gut ging und rief umso häufiger an. Konnte ich mich aufraffen, das Telefonat anzunehmen und das Reden zu beginnen, half das oft, den grauen Kreislauf zu durchbrechen. Ich glaube, was einem am meisten nachhängt, ist das Gefühl, sich selbst nicht leiden zu können. Je höher die Ansprüche an sich selbst sind, umso größer die Enttäuschung, so traurig zu sein und die selbst-gesteckten Ziele nicht zu schaffen. Mein Leben teilte sich stets auf in Wochen des absoluten Nichtstuns, in denen ich im Bett lag und leer vor mich hinstarrte, und Wochen, in denen ich all diese Zeit wieder ›reinholen‹ musste. Dann arbeitete ich von früh bis nachts, um das Aufgabenpensum zu schaffen. Vielleicht ist für mich heute deshalb der normale Alltag – jeden Tag ein wenig oder auch viel arbeiten – ein solches Glück. Eine Eigenart hat diese Zeit bei mir hinterlassen: Während andere den SISTER-MAG.COM

im Bett verbrachten Sonntag als höchstes Gut ansehen, empfinde ich das immer ein wenig als Niederlage. Zu sehr erinnert es mich an diese Zeit. Was dann hilft? Mich aufraffen und die Sportschuhe schnüren.

Mit lieben Menschen reden. Frische Luft schnappen. All die Dinge, die normalerweise so einfach

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scheinen und dann so schwierig sind. Das Problem Depression ist in den letzten Jahren immer mehr zu einem gesellschaftlich-relevanten Thema geworden und heute ist es

kein Tabu mehr, darüber zu sprechen und sich dazu zu bekennen. Doch seien wir ehrlich: leicht ist es trotzdem nicht. Eine Depression ist nichts Einfaches: Man kann sie nicht so einfach wegschieben und sie verlangt von den Men-

»Was mich rührte und mir half: Eine Umarmung und die Worte von ihm: 'Es ist okay, manchmal traurig zu sein.'«

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schen im eigenen Umfeld sehr viel Verständnis und – zumindest in meinem Fall – viel Zuwendung. Warum wir gerade heute dem Thema »Depression« nachgehen? Diese Assoziation kam uns bei der Beschäftigung mit dem Thema »Licht und Schatten«. Denn auch vom Schattendasein ist in diesem Kontext häufig die Rede. Die Wolken verursachten schon so manchen Schatten in meinem Alltag und ich kann aus eigener Erfahrung sagen: Wenn die Wolke verfliegt, erfährt man das Licht und die Sonne noch einmal stärker, erleichtert und froh.

selbst offen mit dem Thema umgehen und Lösungsvorschläge liefern. Dass es heute auch digitale Möglichkeiten gibt, sich Hilfe zu holen, passt unserer Meinung nach sehr gut zum ­Leitmotiv unseres Magazins: Journal für die digitale Dame. Um einen möglichst umfassenden Ersteinblick in dieses Thema bieten zu können, haben wir auch mit Experten und Psychologen gesprochen. Wir hoffen, dass wir mit ­unserem Feature all jenen Hoffnung machen können, die sich nicht trauen, etwas gegen ihre Wolken zu tun. Und vielleicht können wir auch Verständnis wecken für jene

Wenn die Wolke wieder verfliegt … Mit 6 Millionen Deutschen, die an Depressionen leiden, ist es keine Nischenerscheinung, die einfach außer Acht gelassen werden kann. Das sisterMAG hat sich gemeinsam mit dem Partner Servier diesem Thema genähert. Was wir dabei wichtig fanden: Betroffene anhören,

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lieben Freunde oder Bekannte in Eurem Umfeld, die zuweilen abtauchen oder scheinbar unlogisch reagieren. Ich bin immer wieder sehr dankbar für die Menschen in meinem Umfeld, die von meinen Wolken wissen und mir in diesen Zeiten helfen. Dass das nicht immer leicht ist, ist mir klar.

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D端rers Melencolia: Keinem K端nstler nach ihm ist es gelungen, das typische Gr端beln einer depressiv Erkrankten 辰sthetischer darzustellen 263

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INTERVIEW MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG DURCH SERVIER

mit Dr. Rita Bauer

Q+A

sisterMAG hat eine erfahrene Expertin rund um das Thema D E P R E S S I O N befragt – Symptome, Ursachen, Therapiemethoden. Die Antworten von Dr. Rita Bauer könnt ihr auf den folgenden Seiten finden.

PD Dr. phil., Dipl.-Psych., Dipl.-Theol. Rita Bauer ist psychologische Psychotherapeutin und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Uniklinik Dresden und Dozentin. SISTER-MAG.COM

Aufgrund Ihrer Erfahrungen: Sind depressive Erkrankungen langfristig absehbar, können sie jeden treffen und was sind typische Symptome hierfür? RB: Eine Depression kann jeden treffen, niemand ist vor einer Depression gefeit. Häufig berichten von einer Depression Betroffene, dass sie nie gedacht hatten, einmal selbst an einer Depression zu erkranken. Tatsache ist jedoch, dass circa 20-25% der Frauen und 7-12% der Männer im Laufe ihres Lebens an einer Depression erkranken. »Absehbar« sind depressive Erkrankungen jedoch nicht. Die Erkrankung tritt unabhängig von sozialer Schichtzugehörigkeit, von Ausbildung oder Nationalität auf. Wir sprechen jedoch von unterschiedlichen Vulnerabilitäten (=Verletzlichkeiten), d.h. manche Menschen sind anfälliger für eine depressive Erkrankung, andere bekommen eher ein Magengeschwür oder eine andere Erkrankung. Er gibt verschiedene Risikofaktoren, welche eine depressive Erkrankung eher begünstigen wie z.B. eine genetische Veranlagung, lange anhaltender emotionaler Stress, beständig den Selbstwert reduzierende Lernerfahrungen, Verlusterlebnisse, Gewalterfahrungen in Kindheit und Jugend, aber auch organische Faktoren bei körperlichen Krankheiten, Medikamente oder Drogen. 264


In der Regel sind die drei Bereiche »Fühlen«, »Denken« und »Handeln« von der Depression betroffen: Im Bereich »Fühlen« leiden die depressiv Erkrankten häufig an gedrückter Stimmung, Freudlosigkeit, einem verminderten Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen, Schuldgefühlen sowie einem Gefühl von Wertlosigkeit und oder der mangelnden Fähigkeit, auf eine freundliche Umgebung oder freudige Ereignisse emotional zu reagieren, was wiederum die zwischenmenschlichen Beziehungen belastet. Bezüglich des »Denkens« werden häufig eine verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit, ausgeprägtes Grübeln, negative und pessimistische Zukunftsperspektiven bis hin zu Suizidgedanken als sehr belastend berichtet. Wenn der Mensch so denkt und fühlt, hat dies wiederum häufig gravierende Auswirkungen auf sein »Handeln«, den dritten Bereich der Symptomatik: Die depressiv Erkrankten leiden an ei-

nem starken Interessenverlust, ziehen sich sozial zurück, leiden an Schlafstörungen, Früherwachen und Appetitverlust sowie damit häufig einhergehendem Gewichtsverlust. Sie verlieren die Freude an normalerweise angenehmen Aktivitäten und da die o.g. negativen Gefühle und Gedanken häufig ganz besonders stark am (frühen) Morgen auftreten, sprechen wir vom »Morgentief«, welches den Erkrankten den Start in den Tag sehr erschwert. Gegen Abend fallen bestimmte Aktivitäten dagegen oft etwas leichter. Ein häufig tabuisierter, deutlicher Libidoverlust belastet die Beziehung zum PartnerIn. Ferner können vielfältige körperliche Symptome, für welche trotz ausführlicher organischer Abklärung keine Erklärung gefunden wurde, Hinweis auf eine Depression sein. Bei sehr schweren Depressionen können ferner wahnhafte Symptome auftreten wie z.B. ein Schuld- und/oder Verarmungswahn.

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Es existieren verschiedene Arten von Depressionen – SISTERMAG 23 | 02 / 2016


welche sind das, welches ist die am häufigsten diagnostizierte und welche Symptome umfasst sie? Die am häufigsten diagnostizierte Depression ist die »Erschöpfungsdepression«, welche nach längerfristiger hoher Dauerbelastungen, auch bei anhaltenden innerpsychischen Grundkonflikten und bei Personen mit hohen eigenen Leistungsansprüchen auftreten. Sie ist gekennzeichnet durch starke Erschöpfung, rasche Ermüdbarkeit, Konzentrationsmangel aber auch erhöhter Reizbarkeit und vielfachen Stimmungstiefs, häufig begleitet mit verschiedenen körperlichen Beschwerden wie z.B. Kopf-, Herzoder Rückenschmerzen, Magenoder Darmbeschwerden. Es gibt ferner die »gehemmte Depression«, welche v.a. durch eine Initiativlosigkeit gekennzeichnet ist. Ebenso gibt es aber auch das Gegenteil, die »agitierte Depression«, welche durch starke innere und/oder motorische Unruhe gekennzeichnet ist. Andere Formen der Depression sind möglich in Schwangerschaft und Wochenbett (die sog. postSISTER-MAG.COM

partale Depression) sowie im Klimakterium. Ferner gibt es Depressionen im Rahmen der bipolaren Erkrankung, in welcher die Erkrankten zwischen Symptomen der Depression (»zu Tode betrübt«) und Symptomen der Manie (»Himmel hoch jauzend«) wechseln. Bei den larvierten Depressionen stehen die körperlichen Symptome im Vordergrund und die depressive Stimmung ist eher im Hintergrund. Ferner gibt es Depressionen bei neurologischen Erkrankungen und Depressionen als Begleiterkrankung von körperlichen Erkrankungen wie z.B. bei Schilddrüsenerkrankungen, Infekten, Tumorerkrankungen und Vergiftungen. Spielt das Lebensalter bei Depressionen eine Rolle und wenn ja, warum? Junge Erwachsene, welche erst ihren Platz im Leben finden müssen und häufiger unter Loslösungs- und Ausbildungsschwierigkeiten sowie Liebeskummer leiden, sind häufiger von Depression betroffen, aber auch bei Menschen über 65 Jahren treten de

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e p re s sio 267

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pressive Symptome häufiger auf. Hier ist auch die Suizidgefahr besonders hoch! Gründe sind zum einen soziale Isolierung und Einsamkeit, möglich sind aber auch hirnorganische Abbauprozesse, sowie Belastungen aufgrund häufig zunehmender körperlicher Schmerzen und wachsender Immobilität. Was würden Sie sagen stellt Depressive vor die größten Herausforderungen? Depressiv Erkrankte sehen häufig sich selbst, die Umwelt und die Zukunft negativ. Wir sprechen hier von der »negativen kognitiven Triade«. Wie eine schwarze Brille legt sich die Depression auf Fühlen und Denken. Die größte Herausforderung für Erkrankte ist, dies zu erkennen und anzuerkennen. Wenn ein depressiv Erkrankter sagen kann: »ich fühle mich schlecht, aber ich bin nicht schlecht – ich spüre keinen Weg hin zum Guten, aber das heißt nicht, dass ich nicht längst auf diesem Weg bin« – dann ist dieser Erkrankte in seiner Krank SISTER-MAG.COM

heitsbewältigung schon weit. In Gesundheit dürfen wir uns weitgehend auf unsere Gefühle verlassen. In der Depression müssen wir dagegen häufig mit unserem Denken unsere Gefühle korrigieren: Ich fühle mich zwar im schwarzen Loch, doch mein Angehörigen, meine professionellen Helfer sagen, »ich komme da wieder raus«, »ich bin nicht alleine«, »es gibt Hilfe«. Die Gefühle dürfen in der Depression nicht die Oberhand bekommen, da sie eben depressiv verzehrt sind und die Einschätzungen von depressiv Erkrankten häufig viel zu negativ sind und nicht der realen Situation und persönlichen Zukunft entsprechen. Wie genau wird im Rahmen einer Therapie an der Erkrankung Depression gearbeitet? Es gibt verschiedene Säulen in der Therapie der Depression:

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Hinsichtlich der Psychotherapie gibt es verschiedene Elemente, welche nachweislich depressiv Erkrankte in der


Krankheitsbewältigung unterstützen:

trokrampftherapie die Wirksamkeitsnachweise inzwischen längst erbracht. Bzgl. der Pharmakotherapie gibt es verschiedenen Wirkstoffklassen, welche der Arzt je individuell auswählen wird. Antidepressiva zielen u.a. darauf ab, den Stoffwechsel von Botenstoffen im Gehirn zu neutralisieren. Wichtig dabei ist zu wissen, dass kein Antidepressivum abhängig macht oder die Persönlichkeit verändert und diese Medikamente in der Regel sehr gut verträglich sind.

Die »kognitive Verhaltenstherapie« setzt v.a. an den negativen Grübelgedanken, aber auch am häufig reduzierten Selbstwert, Selbstzweifeln und der o.g. negativen Trias an und versucht über die Vermittlung von Krankheitswissen, Unterstützung in der Bewältigung konkreter Probleme aber auch über Entspannungs- sowie Achtsamkeitsübungen die depressiv Erkrankten zu unterstützen. Die »interpersonelle Psychotherapie« zielt v.a. auf Unterstützung in der Lösung zwischenmenschlicher Konflikte. Möglich, sind aber auch »tiefenpsychologische Verfahren« in Anlehnung der klassischen Psychoanalyse. Biologische Therapien sind die Pharmakotherapie aber auch die Schlafentzugstherapie und die Lichttherapie. Bei sehr schweren Depressionen sind ferner auch für die Elek-

Ihrer Erfahrung nach: In welcher Phase und warum entscheiden sich Erkrankte für eine Therapie. Was ist die Motivation beziehungsweise sind die Auslöser hierfür? Der Leidendruck ist aufgrund der Vielzahl der oben genannten Symptome sehr hoch. Trotz größter Disziplin und stärkstem Willem können die Erkrankten ihre Alltagsverpflichtungen nicht mehr erfüllen, sind verzweifelt und suchen deshalb Hilfe.

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W A S H A LT E N S I E V O N D E P R E X I S ® 2 4 , FR AU DR. BAUER? Wir haben die Expertin befragt

Was sind Ihre Erfahrungen mit Online-Therapien wie beispielsweise deprexis® 24? Diese bieten schließlich, was Flexibilität und Nutzungsmöglichkeiten angeht, enorme Vorteile. Und wie schätzen Sie diese Form der Therapie ein? Grundsätzlich meine ich, dass die neuen Möglichkeiten über das Internet eine sehr gute Ergänzung zu den bisherigen klassischen Therapien sein können. Es gibt Selbsthilfeprogramme zum Erwerb von Krankheitswissen, welche häufig auch Entspannungs- und Aufmerksamkeitsübungen enthalten und zu mehr Achtsamkeit und Selbstakzeptanz anregen. Es gibt auch gute Foren, welche einen hilfreichen Austausch zwischen den Betroffenen ermöglichen. Für Online-Therapie gilt auch das, was für alle Therapien gilt: Die Wirksamkeitsnachweise für diese Online-Therapien müssen erst in gut kontrollierten Studien erbracht sein. Leider finden sich im Internet auch unseriöse Anbieter und vielfach falsche Informationen. Oft werden auch sogenannte »Beratungen« angeboten, welche in Form von Telefonaten oder Chats im Minutentakt überteuert abgerechnet werden. Es gilt deshalb aus der Vielzahl der Angebote auszuwählen.

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Q+A

deprexis® 24 ist bisher in Deutschland das einzig verfügbare internetbasierte, individualisierte Online-Programm zur T h e ra p i e u n te rst ü t z u n g speziell für Patienten mit Depression, dessen Wirksamkeit mit den Methoden der evidenzbasierten Medizin belegt ist. Mithilfe dieses Programms können 10 Module beliebig oft durchgearbeitet werden. Die decken Themen ab, die auch in der klassischen kognitiven Verhaltenstherapie behandelt werden, wie z.  B. die kognitiven Aspekte der Depression, Verhaltensaktivierung, Entspannung, körperliche Aktivität und Lifestyle und soziale Kompetenz. Aber auch komplexere Themen können in diesem Programm erstaunlich gut erarbeitet werden, wie in den Modulen: Belastende Kindheitserfahrungen und frühe Schemata, Arbeit mit Träumen oder positive Psychologie. Ferner werden Visualisierungsund Entspannungsübun271

gen angeleitet und der Teilnehmer kann nach Bearbeitung eines Moduls die Arbeitsblätter zur weiteren Verwendung auch ausdrucken. Ebenso kann der Teilnehmer, wenn er es wünscht, durch eine sogenannte »Cockpit-Funktion« auch seinen behandelnden Therapeuten freischalten, sodass dieser die Daten des Teilnehmers »monitoren« kann. Der Datenschutz ist nach dem Bundesdatenschutz sichergestellt, die Anmeldung ist anonymisiert möglich mit pseudonymisierten Daten. Selbstverständlich kann die Anwendung des Programms jederzeit unterbrochen und zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt werden. deprexis® 24 ist dabei nicht linear aufgebaut, sondern basiert auf Algorithmen, welche sich auf die Angaben der Nutzer einstellen und individuell reagieren. Es wird sozusagen ein individueller virtueller Dialog geführt.

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Dieses Programm stellt somit meiner Meinung nach eine echte Bereicherung dar, welche insbesondere für bestimmte depressiv Erkrankte sehr hilfreich sein kann: Ich denke hier nicht nur an Erkrankte, welche auf einen Therapieplatz warten oder an Erkrankte, die aufgrund eigener Immobilität oder sehr langer Wegzeiten keine Psychotherapie beginnen können. deprexis® 24 eignet sich auch sehr gut für die klassische Psychotherapie und/oder Pharmakotherapie als Ergänzung, da hier Basiswissen und Grundfertigkeiten vermittelt werden, welche in der klassischen Psychotherapie im Zwiegespräch mit dem Therapeuten dann nur deutlich kürzer wiederholt werden können. Somit bleibt mehr Zeit für komplexere Problemlösungen und die Behandlungserfolge treten schneller ein. Patienten, welche zu mir in die Therapie kommen und bereits mit deprexis® 24 gearbeitet haben, starten auf einem ganz anderen Wissens- und

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Übungslevel. Wenn sie es begleitend nutzen, ist die Selbstreflexion und –erkenntnis zwischen den Therapiesitzung gut begleitet, sodass in der Therapie noch tiefersitzende Zusammenhänge erarbeitet werden können, um die Depression nachhaltig zu bewältigen. Nicht zuletzt werden Menschen mit starken Schamgefühlen oder Stigmatisierungsängsten über diese Art der Online-Therapie leichter erreicht und finden dann vielleicht auch den Weg zur weiterführenden klassischen Psychotherapie. Ich denke deshalb, dass von Online-Programmen wie deprexis®24 depressiv Erkrankte wie auch Therapeuten profitieren. Es muss jedoch sichergestellt sein, dass diese internetbasierten Behandlungsangebote auch hinsichtlich Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit evaluiert sind. Unsere Aufgabe als Therapeuten ist es hier sicher, unsere Patienten in der hilfreichen und wirksamen Nutzung des Internets zur Krankheitsbewältigung anzuleiten.

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INTERVIEW MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG DURCH SERVIER. DIE ANTWORTEN WURDEN NICHT VERÄNDERT UND SPIEGELN DIE TAT S Ä C H L I C H E M E I N U N G V O N D R . B A U E R W I E D E R .

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FAKTEN DEPRESSION

16 % der deutschen Bevölkerung (18 - 65) erkranken im Laufe des Lebens an Depression

25 % ALLER FEHLTAGE IM BERUF GEHEN AUF DAS KONTO VON DEPRESSION

2011 wurden bundesweit 59,2 Mio. Arbeits­ unfähigkeitstage aufgrund ­psychischer Erkrankungen ­registriert. Das ist ein Anstieg um mehr als 80 % in den letzten 15 Jahren.

BURN-OUT

Bis zu

13 Mio.

Arbeitnehmer in Deutschland sind von Burn-out betroffen (geschätzt)

Insgesamt wurden

HAUPT SYMPTOME

1,6 % aller Erwerbstätigen im Jahr 2013 wegen Depressionen krankgeschrieben

Depressive Stimmung Interessenverlust, Freudlosigkeit Antriebsmangel, erhöhte Ermüdbarkeit

EIN BURN-OUT VERURSACHT NACH UNTERSUCHUNGEN DER WELTGESUNDHEITSORGANIS ATION (WHO) IM SCHNIT T 30,4 KR ANKHEITSTAGE PRO JAHR

WEGE AUS DEM BURN-OUT

E

RKENNEN

der eigenen Behandlungsbedürftigkeit

E

NTLASTUNG

Zunächst kurz­ fristige, dann längerfristige Entlastung

ER H O L U N G ER N UÜ NC GH T E R Entspannung, Ruhe & andere Aktivitäten

Wahrnehmung & Durchsetzung eigener Bedürfnisse

Zart Gedicht, wie Regenbogen, wird nur auf dunklen Grund gezogen; Darum behagt dem Dichtergenie Das Element der Melancholie.« J.W. GOE T HE (1815) S A MMLUNG SPRICH W ÖR T LCIH

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Text: COMMPartners

| Fotos: Henrik Folkesson

Depression und Burn-out

VOLKSKRANKHEIT ODER MODEERSCHEINUNG? Etwa seit der Jahrtausendwende mehren sich Medienberichte über ein zunehmendes Auftreten von innerer Leere, Handlungsunfähigkeit und Hoffnungslosigkeit. Ausgerechnet in der modernen Gesellschaft, die nicht nur ständige Erreichbarkeit, sondern auch flexibles, kreatives und beschleunigtes Denken erfordert, macht sich eine »Störung« breit, die genau das Gegenteil bewirkt. Wie kommt es, dass Syndrome wie Depression und Burn-out plötzlich so allgegenwärtig sind? Ein Blick in die frühe Medizingeschichte zeigt, dass Traurigkeit oder Melancholie bereits seit der Antike bekannt sind. Der berühmte griechische Arzt Hippokrates führte die Melancholie im Kontext der sogenannten Körpersäfte-Theorie auf ein Überwiegen der schwarzen Galle (griech: melas = schwarz; cholé = galle) zurück. Entsprechend wurde versucht, das Gleichgewicht zwischen den vier Säften Blut, helle Galle, schwarze Galle und Schleim wiederherzustellen, vor allem durch Verzicht auf dunkelfarbige Speisen, aber auch mithilfe von Abführmitteln oder den damals äußerst beliebten Aderlässen. Die Säfte-Theorie und die dazugehörigen Behandlungsmethoden hielten sich hartnäckig bis weit ins Mittelalter hinein.

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RENAISSANCE Melancholie als Basis genialen Schaf fens Mit dem Beginn der Neuzeit setzten sich zunehmend auch Philosophen und Theologen mit der Melancholie auseinander. Während die Kirche die Melancholie als eine der sieben Todsünden betrachtete, deutete der Renaissancephilosoph Marsilio Ficino (1433–1499), ein Bekannter von Albrecht Dürer, die antiken Texte neu und sah in der Melancholie die Basis eines genialen Schaffens, das die gewohnten Normen überwinden kann.

enthalten. Dieser wiederum bedingt den Druck in den Hirngefäßen. »Depression« heißt erniedrigter Druck, der laut Cullen zur Melancholie führen kann. Cullen brachte zwar die Nervenforschung deutlich voran. Dennoch spielte sich die Behandlung von psychiatrischen Patienten bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts meist in privaten, später in staatlichen Nervenheilanstalten ab, wo bestenfalls eine Verwahrung der Patienten erfolgte.

Um den medizinischen Begriff »Depression« zu ergründen, muss man von heute aus etwa 250 Jahre in der Medizingeschichte zurückgehen. Der schottische Arzt William Cullen (1710–1790) schrieb zum ersten Mal im Zusammenhang mit dem menschlichen Körper von einer Depression: Durch den Körper ziehen sich Cullens Theorie zufolge Nerven, die den sogenannten Nervensaft

Im Rückblick auf die historischen Wurzeln des Begriffs wird schnell klar, dass die moderne Depression mit ihren geschichtlichen Vorgängern kaum etwas gemein hat. Es dauerte noch lange, bis sich Depression als anerkannte psychische Krankheit vollständig durchsetzen konnte: Erst 1976 tauchte der Begriff erstmals im medizinischen Zusammenhang in einem Lexikon auf.

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BURN-OUT

Im Jahr 1974 wurde von dem amerikanischen Psychologen Herbert Freudenberger erstmals ein »Burnout« beschrieben. Zunächst wurde das Burn-out in erster Linie bei Menschen in helfenden oder pädagogischen Berufen festgestellt, bei Ärzten, Altenpflegern, Lehrern. Experten kamen später jedoch zu dem Schluss, dass das Burn-out in allen Berufszweigen möglich ist. Mittlerweile bekennen sich selbst Promente wie Starkoch Tim Mälzer und auch einige Leistungssportler dazu. Ärzte sehen Burn-out üblicherweise unmittelbar als Folge privater und/oder beruflicher Überlastung, während Depression als unspezifisch betrachtet wird und alle Bereiche des täglichen Lebens betreffen kann. Darüber hinaus gilt Burn-out als Phänomen eigener Art, das man sich durch Arbeit »verdient« hat und nicht als eine – potentiell als stigmatisierend erlebte – psychische Erkrankung. Es hat sicher nicht zuletzt mit den Anforderungen des modernen Berufslebens, der zunehmenden Ressourcenknappheit und dem Anspruch »besser, schneller, mehr« zu tun, dass Burn-out und auch Depression so sehr um sich greifen. 277

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DEPRESSION IST BEHANDELBAR Entdeckung der Psychopharmaka und der Biorhy thmik Ein großer Meilenstein für die Akzeptanz psychischer Erkrankungen und der Nervenheilkunde insgesamt war die Entdeckung der Psychopharmaka. Ob »Trizyklikum« in Deutschland oder »MAO-Hemmer« in den USA – die Möglichkeit der Medikation veränderte unmittelbar das Krankheitskonzept. Damit wurde die Depression zugleich besser greif- und therapierbar. Die entscheidende Erkenntnis war: Eine Depression ist – unabhängig von der Ursache– mit einer Regulationsstörung des Zentralnervensystems verbunden. Moderne Behandlungsformen setzen hier justierend ein. In den letzten Jahren wurde dabei zudem deutlich,

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dass die Depression als eine Erkrankung der Biorhythmik, also z.B. des Wach-Schlaf-Rhythmus, verstanden werden kann. Diese Erkenntnis eröffnet neue Möglichkeiten der Therapie, auch für die Betroffenen selbst, denn sie können selbst aktiv werden. Eins möchten wir Ihnen an dieser Stelle auf den Weg geben: Sollten Sie selbst betroffen sein oder jemand, der Ihnen nahesteht, holen Sie bitte unbedingt ärztlichen Rat ein. Heute stehen glücklicherweise viele Möglichkeiten zur Verfügung, die für Patienten eine wertvolle Unterstützung sein können und einen Ausweg aus dem selbstzerstörerischen Grübeln eröffnen.

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WEITERFÜHRENDE LINKS & INFOS ALS DOWNLOAD

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HUNDSTAGE Ein historischer Abriss über das Phänomen »Depression« – Von Churchill bis Robert Enke Text: Alena Hecker

Schon mal vom schwarzen Hund gehört? Das ist so ein großer mit Schlappohren, der einfach so aus dem Nichts auftaucht und beschließt zu bleiben. Wer den schwarzen Hund kennt, weiß, dass seine Anwesenheit einem ganz schnell die Laune und den Appetit verdirbt, uns nachts vom Schlafen abhält, Freunde verjagt, Beziehungen zerstört und die Freude am Leben verdirbt, weil sich alles nur noch um ihn drehen soll. Plötzlich ist da nichts weiter als dieser große schwarze Hund oder – wie es die Fachwelt nennt – eine ausgewachsene Depression.

Den Begriff des schwarzen Hundes, den er zu verscheuchen suchte, hat Winston Churchill geprägt.

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Dass der britische Premier Winston Churchill, der als bedeutendster Staatsmann des 20. Jahrhunderts gilt, offenbar immer wieder unter Depressionen litt, ist erst nach dessen Tod Mitte der 1960er Jahre bekannt geworden. Churchills Leibarzt und Vertrauter Lord Moran veröffentlichte seine Tagebuchaufzeichnungen, die ein ganz anderes Bild des Premierministers zeigen, als es die Öffentlichkeit bis dahin kannte: Das eines Hypochonders, der sich wegen eingebildeter Krankheiten regelmäßig den Puls fühlen ließ, der aber auch in entscheidenden Situationen kränker war, als sein Arzt es zugeben durfte. Rückblickend werden bei vielen bekannten Persönlichkeiten der Geschichte Depressionen diagnostiziert: Alexander der Grosse und Napoleon Bonaparte sollen davon betroffen gewesen sein, Ludwig van Beethoven, Vincent Van Gogh SISTER-MAG.COM

und Pablo Picasso, Schauspielerin Audrey Hepburn oder auch Komiker wie Charlie Chaplin oder Heinz Erhardt. Experten vermuten, dass kreativ begabte Menschen besonders anfällig dafür sind, seelisch zu entgleisen. Gemütskrankheiten wie die Depression, aber auch die bipolare Störung, zu der extreme Stimmungsschwankungen gehören, treten demnach überdurchschnittlich häufig bei Schriftstellern und Künstlern auf. Auch Robert Schumann war offenbar so ein Kandidat. Musikwissenschaftler und Psychiater interpretieren die häufig überraschenden Wendungen in seiner Musik als Ausdruck einer manisch-depressiven Störung. In den hypermanischen Phasen setzte Schumann sich mit Eifer an große Werke wie seine Frühlingssymphonie, danach verharrte er monatelang in einer Schockstarre und arbeitete gar nicht mehr.

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Menschen, die von einer bipolaren Störung betroffen sind, erfahren das Leben wie in einer Achterbahn, wechseln permanent zwischen grenzenloser Euphorie und absolutem Tief. Bei den meisten von ihnen überwiegen jedoch die depressiven Phasen. Laut Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erlebt jeder fünfte Europäer in einem Jahr De-

Kombination von beidem. Viele Betroffene schämen sich dafür, dass ihnen plötzlich alles schwerfällt, sie sich kaum aufraffen können, morgens aufzustehen oder sich die Zähne zu putzen. Oftmals sehen sie sich auch selbst verantwortlich für ihre Lebenskrise. Sie ziehen sich zurück, fühlen sich hilflos, verloren, unfähig ihr Leben zu bewältigen.

Das Leben wie eine Achterbahn erleben. pressionen oder Angstzustände. Die Hälfte aller Fälle bleibt unbehandelt – weil entweder Ärzte und Personal das Problem übersehen oder aber Betroffene mit aller Macht versuchen, sich äußerlich ihre Krankheit nicht anmerken zu lassen. Meist ist es auch eine

Für das Umfeld ist die Krankheit häufig ebenso schwer zu ertragen. Was ist los mit dem geliebten Menschen? Warum kann er sich nicht einfach zusammenreißen, sich aufraffen und weitermachen wie bisher?

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Winston Churchill beim Malen Der Suizid des Nationaltorwarts Robert Enke im Jahr 2009 hat die deutsche Öffentlichkeit aufgerüttelt und sensibler gemacht für das Leiden depressiver Menschen. Auch er versuchte mit aller Kraft seine Depressionen geheim zu halten, nahm Freunden und Familie das Versprechen ab, niemandem von seinen Problemen zu erzählen. Nach seinem Tod machte Teresa Enke die Krankheit ihres Mannes bekannt. »Lasst uns über Depressionen reden wie Guido Westerwelle über Krebs«, schreibt sie 2015 zum sechsten Todestag Enkes auf ihrem Blog, kurz nachdem der ehemalige Außenminister öffentlich über sein Krebsleiden gesprochen hat. »Wir müssen es schaffen, mit Depressionen genauso offen, kompetent und natürlich umzugehen wie Westerwelle mit seiner Krebserkrankung. Denn auch wenn es verschiedeSISTER-MAG.COM

ne Krankheiten sind, gibt es doch eine entscheidende Parallele: Wie der Krebs ist die Depression eine Krankheit, die jeden treffen kann; wie bei Leukämie, Brust- oder Prostatakrebs kann der Betroffene nichts dafür, unter Depressionen zu leiden.« Wissenschaftler sind zudem der Meinung, dass einer Depression wie bei anderen Erkrankungen auch durchaus positive Aspekte abgewonnen werden können. So zeigte Carsten Wrosch, Psychologieprofessor an der Concordia University in Montreal, in einer Studie, dass pubertierende Mädchen eher von unerreichbaren Zielen ablassen konnten, wenn sie Depressionssymptome zeigten. Gerade diese Lebensperiode, so Wrosch, sei entscheidend, da Jugendliche ihre Identität entwickeln und Zielfindung wie Scheitern wichtige Prozesse seien. Wenn die Mädchen also die Moti-

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Gemälde von Winston Churchill

Alle Gemälde: Churchill Heritage Ltd. Neel Burton

In depressiven Phasen, Gefühle & Gedanken sortieren. In manischen Phasen Visionen sammeln und kreative Arbeit aufbauen. vation verloren und ihr unrealistisches Ziel aufgaben, konnten sie Ressourcen sparen, um anschließend ein neues, besser erreichbares Ziel zu finden und anzustreben. In eine ähnliche Richtung geht die These des britischen Psychiaters Neel Burton: Wer an einer bipolaren Störung leide, könne in depressiven Phasen in sich gehen, Gefühle und Gedanken sortieren, unwichtige Ideen streichen. In manischen Phasen hingegen könnten Betroffene ihre Visionen sammeln und Selbstvertrauen sowie Durchhaltevermögen für die kreative Arbeit aufbauen.

Diesem Weg scheint auch der Staatsmann Churchill gefolgt zu sein. Schlaflose Nächte nutzte der britische Premier zum Schreiben, sein literarisches Werk ist mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet worden. Genauso widmete sich der Politiker und Schriftsteller der Malerei. Mehr als 500 Gemälde hinterließ er nach seinem Tod. Für Churchill war die Kunst nicht bloß Zeitvertreib, sie war lebenswichtig. Wann immer der schwarze Hund wieder auf der Türschwelle stand, wusste Churchill nun ein Mittel, mit dem sich das Tier zwar nicht verjagen, aber wenigstens an die Leine nehmen ließ.

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E R FA H R U N G S B E R I C H T E VON BETROFFENEN

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MINUS GEFÜHLE

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Jana

ERFAHRUNGSBERICHT JANA SEELIG

Ich würde von mir behaupten, dass ich ein recht durchschnittliches Leben führe. Ich habe einen Job, den ich die meiste Zeit echt gerne mache. Es gibt natürlich Tage, an denen ich mich quälen muss und viel lieber liegen bleiben würde, aber die kennt, glaube ich, jeder. In meiner Freizeit treffe ich meine Freunde und gehe mit ihnen Kaffee trinken, Karaoke singen oder in Clubs, wo ich bis morgens feiern kann, ohne müde zu werden. Ich führe Beziehungen und habe Sex, hasse Sport, mache aber trotzdem welchen und bin mal mehr, mal weniger gerne unter Menschen. Wenn mir nicht nach Gesellschaft ist, liege ich auf der Couch, sehe mir Se-

rien auf Netflix an, lese Bücher, male Bilder oder surfe stundenlang im World Wide Web und lache über Katzenvideos. Im Großen und Ganzen bin ich mit mir und dem Leben, das ich führe, ganz im Reinen. Es ist mal spannend und mal langweilig. Klar gibt es hier und da Dinge, die anders oder besser laufen könnten, aber ich weiß, dass ich es gut getroffen habe und ich alle Sicherheiten habe, die ich brauche. Es gibt aber auch Momente, in denen das ganz anders aussieht. Momente, in denen das fiese Monster Depression, das in mir schlummert, sich den Weg nach draußen bahnt und mich lahmlegt. Manchmal nur für wenige Tage,

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Jana hat ihre Erfahrungen in dem Buch »Minusgefühle« niedergeschrieben manchmal aber auch für Wochen, Monate oder sogar Jahre. Dann funktioniert in meinem Leben nichts mehr. Ich kann nicht aufstehen, nicht schlafen, nicht lachen, nicht essen. Ich bin schlichtweg emotionslos, habe keine Interessen mehr und auch die Sprache ist dann weg, weil reden viel zu mühsam ist. Ich weiß, dass ich einen Job habe, Freundschaften und Beziehungen, die gepflegt werden wollen, Verpflichtungen, um die man nicht herumkommt und dass ich essen muss, um zu leben, doch es geht nicht. So sehr ich mich auch bemühe, ich bin zu nichts imstande, und der Kampf gegen diese »Minusgefühle« macht mich noch depressiver. Alles, was mir dann bleibt, ist, die Situation so anzunehmen, wie sie ist. Zu akzeptieren, dass es mir schlecht geht, grundlos, obwohl draußen die Sonne scheint und mein Leben, rational gesehen, gut ist. Die Dinge rational zu sehen, SISTER-MAG.COM

ist während einer Depression unmöglich. Ich muss dann im Regen stehen, tage-,

wochen-,

jahrelang, weil der Regen zum Orkan wird, wenn ich versuche, die Gewitterwolken beiseite zu schieben. Ich habe gelernt, die Nässe und das Unbehagen, das von diesem Regen, der in Wirklichkeit eine Depression ist, ausgeht, zu akzeptieren und als einen Teil von mir anzunehmen, der nun einmal – ähnlich wie das Wetter – wechselt wie er will und sich von außen nicht beeinflussen lässt. Und wenn dieser Teil wieder verschwindet, manchmal langsam und manchmal rasend schnell, ist es mir wieder möglich, die Sonne zu sehen, selbst wenn sie hinter Wolken steckt. Dann ist mein Leben wieder vollkommen normal. Mal spannend und mal langweilig und es ist, als sei ich niemals depressiv gewesen.

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Tanja

ERFAHRUNGSBERICHT TANJA SALKOWSKI

Ich hätte das Wochenende in Gesellschaft verbringen können. Stattdessen entschied ich mich wieder mal für Einsamkeit und Tränen. Für schlechte Gedanken, Aufgeben und für völlige Isolation. Nur ich mit mir. Keiner durfte davon erfahren. Nicht einmal die, die nachfragten, wie es mir denn ginge. »Gut«, sagte ich. Gut. Ein gelogenes Gut. Schutzmaßnahme. Wir Depris können fabelhafte Schauspieler sein. Die Maske aufgesetzt, um ja nichts nach außen dringen zu lassen. Oskarreif. Und wiedermal den Blick auf die anderen gerichtet. Denn ich möchte nicht, dass sich die anderen Sorgen um mich machen. Man möchte das nie. Man möchte, dass es allen gut geht. Man möchte anderen nicht auf der Tasche liegen. Und man möchte auf gar keinen Fall, dass sie sich verpflichtet fühlen, zu helfen. Ausgerechnet mir. Ich bin doch diejenige, die oberflächlich das Superwoman-Kostüm anzieht, um in den Kampf zu ziehen – immer für die anderen. Nie für mich selbst. Ich will unterstützen und da sein. Aber niemand soll für mich da sein. Habe ich nämlich nicht verdient – denke ich. Wer vor meiner Tür steht, um mich abzulenken, der wird fortgeschickt. Wer anklingelt, um mir Gutes zu tun, wird weggedrückt. Wer mir liebe Zeilen schreibt, um mich wieder lebendig zu machen, der wird ignoriert. 293

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Weil dieser Moment völlige Gleichgültigkeit beinhaltet. Ich bin taub und gelähmt. Ich blind und realitätsfremd. Weil ich Dinge denke, die nicht existieren, die aber trotzdem da sind. Und ich brauche dieses Sich-Verkrümeln, um hindurchzutauchen durch dieses Becken voller Schmerz, das gerade 100 % meines Lebens bestimmt. Freunde und Familienangehörige können nichts tun, außer standhaft zu bleiben und Geduld zu haben. Verständnis, Akzeptanz und keine Erwartungen. Niemals. Denn je mehr Erwartungen ein depressiver Mensch spürt, desto mehr wird er sich einigeln. Und desto mehr fühlt er sich klein und nutzlos. Einfach nur den Kontakt beibehalten. Ja. Und wenn es nur eine WhatsApp mit einem Punkt ist. Es braucht noch nicht mal einen Buchstaben. Einfach nur da sein. Und ich lese diesen Punkt. Und vergesse ihn wieder. Aber ich lese ihn und bemerke: »Hey, da draußen ist noch die Welt. Ok, du bist gerade nicht Teil davon. Aber es ist in Ordnung. Irgendwann wirst du wieder dabei sein und auch mal wieder lachen. Vielleicht in 2 Stunden. Vielleicht schon morgen. Vielleicht erst nächste Woche. Das ist egal. Es wird auf jeden Fall passieren. Irgendwann. Und dann findest du das Leben wieder schön.« Wenn ich es geschafft habe und wieder lebendig bin, wenn ich mich wieder hinaus traue und »funktioniere«, dann gibt es tatsächlich Situationen, die man als depressiver Mensch in gewisser Weise rechtfertigen muss. Verrückt. Beispiel: Menschen fragen bei mir nach, ob ich denn WIRKLICH Depressionen hätte. Weil ich gerade nicht so aussehen würde. Weil ich mich gerade herausputze und schminke. Weil ich mich gerade schick anziehe und unter Leuten bin. Weil ich privat und im Job auch ziemlich witzig sein kann und dem Humor eine Chance gebe. Weil ich gerade lache. Weil ich dazu gehöre und gar nicht so SISTER-MAG.COM

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Wer noch mehr von Tanja lesen möchte: »Sonnengrau. Ich habe Depression – na und?«


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anders wirke. Und weil ich lebe. In so einem Fall antworte ich immer unterschiedlich – wenn ich überhaupt antworte. Meistens erwidere ich: »Hey, danke für deine Frage und dein Interesse an mir. Aber eine depressive Person liegt nicht 365 Tage 24 Stunden im Bett und denkt über Suizidmethoden von A–Z nach. Zumindest ich nicht. Eine depressive Person kann auch Spaß haben – wirklichen, echten Spaß. Sie kann auch arbeiten gehen. Sie kann Sport machen. Sie kann Farben sehen und Freude empfinden. Sie kann sogar Zähne zeigen, andere Menschen aufmuntern und die Schönheit des Lebens genießen. Sie kann manchmal verdammt viel Kraft haben, so, dass sie es selbst kaum fassen kann. Sie kann ein Teil vom Ganzen sein, so, dass andere niemals erahnen würden, dass sie eine Erkrankung hat. Sie kann leben!«

Aber natürlich gibt es diese Phasen und »diese« Fassade. Dann bin ich nach außen hin fröhlich, aber innerlich ein einziges Stück Leid. Weil ich in diesem Moment einfach nur Profi bin. Weil ich es auch in diesem Moment nicht möchte, dass andere meine verborgenen Tränen sehen. Weil ich mir als depressiver Mensch einfach nur die Freiheit nehme, selbst zu entscheiden, wer mich jetzt wirklich kennenlernen darf und wer nicht. Aber unterm Strich habe ich eine Sache gelernt, die mich in den letzten Jahren enorm nach vorne gebracht hat: Es gehört zu dir und das ist gut so. Klar, diese Krankheit mit dem dicken D vorne dran fühlt sich manchmal beschissen an. Aber es beinhaltet auch was Schönes. Es öffnet Türen zu Chancen. Nimm es wahr und nimm es an. Und sei authentisch. Denn du bist so großartig.

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DIAGNOSE DEPRESSION – WAS NUN? Oft ist die Diagnose Depression oder depressive Verstimmung trotz des häufigen Vorkommens in Deutschland immer noch ein Tabu-Thema, über das viele Betroffene nicht gerne oder überhaupt nicht sprechen. Es ist wichtig, diese Erkrankung nicht zu unterschätzen und Hilfe in Anspruch zu nehmen, denn Depression ist keine Schwäche oder Befindlichkeitsstörung, sondern eine behandlungsbedürftige Erkrankung des zentralen Nervensystems.

Behandlungsmöglichkeiten Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Depression oder auch depressive Verstimmungen zu therapieren. Den ersten Schritt zu tun, bedeutet, ein persönliches und vertrauensvolles Gespräch mit dem Arzt oder Psychotherapeuten zu suchen. In diesen und weiteren Gesprächen wird der Arzt oder Psychotherapeut die für sie geeignete Therapie ermitteln. Egal ob eine psychotherapeutische und/oder medikamentöse Therapie empfohlen wird, mit deprexis® 24 von ­Servier kann diese Therapie und damit der Behandlungserfolg unterstützt werden.

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1 Meyer, B., et al., J Med Internet Res 2009, 11(2):e15. Doi 10.2196/jmtr.1151. 2 Berger et al., Cognitive Behaviour Therapy 2011, 40(4):251–266. 3 Moritz et al., Behaviour Research and Therapy 2012, 50:513–521. 4 Fischer, A., et al., Lancet Psychiatry 2015, 2(3):217–223. 5 Schröder et al., Epilepsia 2014, 55(12): 2069–2076. 6 Meyer, B., et al., Internet Interventions. 2015, 2(1):48–59. Klein, JP., et al., APA 2015, P-No31: 227f. 7 Klein, JP., et al., APA 2015, P-No.31: 227f. SISTERMAG 23 | 02 / 2016 299


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Desk t o Success N째4 EL ANA SIBERSKI

Beleuchtungsmeisterin an der Oper

Hinter dem Scheinwerfer S TA DT

Hannover TE X T

Elisa von Hof FOTOS

Cris Santos SISTER-MAG.COM

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Desk t o Success Sie steht im Scheinwerferlicht – mitten auf der Bühne. Hält eine Hand schützend vor die Augen, damit das beißende Licht sie nicht blendet. »23. Und dann die 25 bitte«, sagt sie. Und: »Jetzt die 43.« Sie lächelt zur linken Seite der Bühne, ins Dunkle neben dem Scheinwerferlicht. Man könnte sie für eine Lottofee halten, stünde eine große Plexiglastrommel vor ihr. Aber Elana Siberski liest keine Lottozahlen vor. Sie ist Beleuchtungsmeisterin an der Staatsoper Hannover und leuchtet gerade die Bühne für heute Abend ein. Das heißt, sie überprüft jedes einzelne Bühnenlicht, das während der Inszenierung zum Einsatz kommt. Für heute steht »Rusalka« auf dem Programm. Eine Oper mit einem opulenten Bühnenbild: Unzählige Totenmasken hängen an Backsteinwänden, leblose Embryos schwimmen in Gläsern, eine Wendeltreppe in einem gläsernen Wintergarten führt eine Etage höher in eine riesige Kathedrale mit meterhohen Kirchenfenstern. SISTER-MAG.COM

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Je opulenter und je detailreicher das Bühnenbild, desto mehr kann Elana beleuchten. Etwa 120 Scheinwerfer braucht sie für das Lichtkonzept von »Rusalka«. Und alle werden vor jeder Aufführung aufs Neue positioniert, ihre Lichtkegel werden genau ausgerichtet, die Farbnuancen der Scheinwerfer werden eingestellt. »Das ist Millimeterarbeit«, sagt Elana und blickt mit zusammengezogenen Augenbrauen auf eine Bühnenzeichnung, auf die sie jeden

Lichtkegel eingezeichnet hat. Elana arbeitet seit 2008 in Hannover. Es ist ein Traum für sie, an diesem Opernhaus zu leuchten, denn hier stand sie mit zehn Jahren selbst auf der Bühne. Es ist eine Zeit, an die sie gern zurückdenkt. Dann lacht sie ihr kehliges Lachen, erzählt von ihrer Leidenschaft für Opernmusik. Die ist nämlich damals entstanden. Ihr Vater hört zu Hause viele Opern und klassische Musik, als Elana beginnt, sich auch dafür zu inter-

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essieren. »Die Musik war irgendwie immer da«, sagt sie heute. Elana entscheidet sich, im Kinderchor des Opernhauses mitzusingen und schaut zum ersten Mal hinter den Vorhang. Sie stellt fest, dass es dahinter eine zweite Welt gibt, die den Zuschauern verborgen bleibt. Das fasziniert sie – das merkt man ihr noch heute an. Deswegen beginnt sie nach ihrem Abitur ein Studium der Theaterund Musikwissenschaft in Bayreuth. 1993 beginnt das Studium, und sie ist glücklich, endlich mal aus Hannover raus zu kommen. Die meisten ihrer Kommilitonen wollen Dramaturgen werden, Elana eher nicht. Als sie nach dem ersten Semester eine eigene Inszenierung auf die Beine stellen, meldet sich Elana für den Posten des Beleuchters. »Da hatte ich natürlich noch keinen Blassen, aber ich fand das irgendwie interessant«, sagt sie. Als dann das Arbeitslicht auf der Bühne ausgeht und Elana ihre Scheinwerfer anknipst, sieht sie zum ersten Mal, wie viel Licht verändern kann. Irgendwie sieht plötzlich alles besser aus, ihre Kommilitonen auf der Bühne, das Bühnenbild, die Requisiten. »Da wollte SISTER-MAG.COM

ich unbedingt mehr erfahren, wie man das mit dem Licht machen kann«, sagt sie. Deshalb ruft sie spontan in Hannover an – die Oper kennt sie ja schließlich noch von ihrer Zeit beim Kinderchor – und fragt nach einem Praktikum in den Semesterferien. Das klappt. Und Elanas Begeisterung fürs Licht wächst. Es folgen wei-

tere Praktika in Berlin und München, dann steht der Entschluss fest, dass sie ihr Studium nicht beenden und stattdessen als Beleuchterin arbeiten will. »Das Schönste an dem Job ist die Kreativität und dass man auch mal zupacken muss. Auch der technische Aspekt dabei gefällt mir. Die Arbeit mit den Händen hat mir in dem theoretischen Studium ein-

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fach gefehlt«, sagt sie heute und schaut dabei auf ihre Hände, die sie beim Reden durch die Luft gleiten lässt. Wenn sich Elana an die Beleuchtung einer neuen Inszenierung macht, liest sie zuerst das Stück und hört die Musik - sie macht sich bekannt mit dem, was sie in Szene setzen muss. Dann kommen die ersten Interpretationen von Regisseur und Bühnenbildner und mit denen auch die ästhetische Richtung, in die inszeniert wird. Daran orientiert sich Elanas Lichtkonzept. Sie überlegt sich, welche der 400 Scheinwerfer sie benutzen will und ob sie noch einen speziellen Scheinwerfer der 150 beweglichen braucht. Sie denkt über Lichtfarben, die Schärfe und Winkel der Scheinwerfer nach. Was eben betont werden und was im Dunkeln bleiben soll. Ballett zu beleuchten fällt ihr am Leichtesten, sagt sie, weil sie da eine große Freiheit hat. Denn als einzige Maxime gilt, dass die Körper des Ensembles gut sichtbar sein, die Bewegungen genau ausgeleuchtet werden müssen. Darüberhinaus kann sie ganz eigene Akzente 311

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setzen: Mal nur mit Glühbirnen arbeiten, alles von links oder rechts beleuchten, graphische Muster und Bilder auf Körper und Bühne projizieren, starke Farben einsetzen und mit Kontrasten arbeiten. Bei einem Theaterstück ist das schwieriger. Da muss jede Mimik, jeder Finger immer genau zu sehen sein, weil alles zum Stück beiträgt. Elana kennt das aus ihrer Zeit beim Ulmer Theater, einem Dreispartenhaus. Damals - 2001 ist es - hat Elana den Abschluss als Beleuchtungsmeisterin der Bayerischen Theaterakademie gerade in der Tasche, als sie in Ulm anfängt. Gleich am ersten Tag beginnt sie mit dem Lichtkonzept für die erste Inszenierung: Nathan der Weise von Lessing. »Gott sei dank kein kompliziertes Stück«, sagt sie heute und grinst. Es läuft ziemlich gut. Ab diesem Zeitpunkt entwickelt Elana pro Spielzeit Lichtkonzepte für etwa 20 verschiedene Stücke - mal Ballett, Oper oder Theater. Immer unterschiedliche Inszenierungen, ästhetische Konzepte, Regisseure und Bühnenbildner.

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Viel Output und wenig Input. Es ist eine toughe Zeit mit einem sehr schnellen Grundrythmus, wie sie selbst es nennt. Nach sechs Jahren will sie deswegen eine Veränderung und legt ein Sabbatical in

Argentinien ein. »Da hab ich gemerkt, wie wenig ich eigentlich zum Glücklich Sein brauche. Das war eine Wahnsinnszeit«, sagt sie und schaut auf die Zigarette in ihrer Hand. In Buenos Aires erfährt

sie, dass sie den Job als Beleuchtungsmeisterin an der Hannoverschen Oper antreten könnte. Sie ist völlig aus dem Häuschen. Weil sie weiß, dass sie in der nächsten Spielzeit an ihre Heimatbühne zurückkehren kann. Man merkt ihr an, dass es für sie Zuhause ist. »Manchmal fehlt es mir, jetzt keine Schauspiel mehr zu beleuchten, sondern nur Oper und Ballett.

Aber wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich immer Oper oder Ballett wählen – wegen der tollen Musik«, sagt sie über ihre Schulter, während sie mit Walky Talky in der rechten und Beleuchtungsplan in der linken Hand durch das Bühnenbild von Rusalka flitzt. Sie hat ihre dunkelbraunen Haare heute zu einem strengen Dutt frisiert, trägt eine

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schwarze Bluse und ein dunkle Jeans, dazu feste Boots. Die braucht sie in ihrem Job. Denn pro Tag läuft Elana mehrere Kilometer. Die Gänge, Treppen und Verbindungen backstage sind so verwinkelt wie ein Labyrinth. Einen »ruhigen« Moment findet die 43-Jährige eigentlich nur während der Aufführung, wenn Sie im Regieraum beobachten, ob und wie ihr Lichtkonzept aufgeht. Pünktlich zwei bis drei Stunden vor der Aufführung beginnt sie die Beleuchtungsprobe. Spätestens dann steht sie selbst auf der Bühne, um die Scheinwerfer auszurichten, ihre Lichtkegel zu platzieren, die Farbe und Intensität der Strahlung festzulegen. Sieben Beleuchter assistieren ihr dabei. Oft entscheidet sich erst mit dem fertigen Bühnenbild, wie genau geleuchtet werden muss. Dann folgen die spezielle BeSISTER-MAG.COM

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leuchtungsprobe sowie Klavierund Endprobe, bei der das komplette Stück aufgeführt wird. »Die schönsten Dinge entdeckt man dann per Zufall und einige Ideen, die auf dem Papier gut aussahen, enttäuschen in den Proben total«, sagt Elana. Wenn sie mit keiner Lichtidee weiterkommt, greift sie auf ein simples Konzept zurück: gute Sichtbarkeit. Denn wenn alles genau zu sehen ist, entdeckt man oft Kleinigkeiten, die betont werden können. Bei Rusalka sind das zum Beispiel das Ziffernblatt einer großen Uhr oder ein Gemälde an der Pappmascheewand. Hinter einer Stunde Aufführung stehen insgesamt etwa acht Stunden Lichtproben. »Als Beleuchtungsmeister ist man in einer ähnlichen Position wie ein Maler. Nur statt einer weißen Leinwand haben wir eben einen dunklen Raum«, sagt sie und stemmt die linke Hand in die Hüfte. Genau das ist aber ironischerweise ein großer Nachteil ihres Jobs: Lichtmangel. Besonders in den Arbeitsphasen vor der Premiere einer neuen Inszenierung kommen alle Beteiligten oft erst nach fünfzehn Stunden aus dem Opernhaus. »Dann laufe ich schon rum 317

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wie ein Zombie«, sagt sie, während sie mit dem Walky Talky auf Scheinwerfer 364 zeigt - das Zeichen zum Anknipsen. Im Sommer zieht es sie deswegen ins Freie. In der sechswöchigen Theaterpause wandert sie mit dem Rucksack durch Island und Norwegen. Setzt

einen Fuß vor den anderen, ohne ans Licht denken zu müssen. Obwohl das nicht so ganz klappt. Licht ist schließlich überall. Bei der heutigen Lichtprobe klappt fast alles. Die Nebelmaschine ist etwas verstopft, ein Filter ist durchgebrannt, ein Schein-

werfer falsch herum aufgehängt. Nicht weiter schlimm – irgendwas ist immer. Elana gefällt das. Schnell und spontan Probleme wie diese zu lösen. »Wir sind alle gute Improvisateure hier«, sagt sie und lacht. Nur während der

Inszenierung sollte alles glattgehen. Und wenn nicht? Elana seufzt. Naja, auf der Bühne passiert eben alles live, Fehler gehören da irgendwie mit dazu.

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INTERVIEW

FA B I A M A N T W I L L Ich bin Fabia Mantwill, 22 Jahre jung, bin ich Berlin begonnen, in Sachsen ausgewachsen und für mein Studium in die Hauptstadt zurückgekehrt. Seit 2011 studiere ich Jazz mit Hauptfach Saxophon an der Universität der Künste - Jazz Institut Berlin. Als Saxophonistin, Sängerin und Moderatorin bin ich deutschlandweit und international unterwegs. Wann hast Du angefangen, Saxophon zu spielen? Wolltest Du schon immer Musikerin werden?

Ursprünglich hat alles damit begonnen, dass ich Geige lernen wollte. Glücklicherweise haben meine Eltern das aber in etwas andere Bahnen gelenkt, und so habe ich im Alter von 6 Jahren mit dem klassischen Klavierspiel begonnen. Im Alter von 10 Jahren wurde es dann anstatt der Geige das Saxophon. Schon immer habe ich eine besonde-

re Vorliebe für Musik, Kunst und Bewegung gehabt. Und schon immer war ich mir ziemlich sicher, dass ich Musik studieren möchte. Nach einer dreijährigen, vertieft musischen Ausbildung am Clara-Wieck-Gymnasium in Zwickau hab ich den Schritt gewagt: Ich habe mich beworben für ein Jazzstudium in Berlin! Und auch wenn es – wie es wohl jeder kennt – viele Höhen, aber auch Tiefen gibt, habe ich meine Entscheidung nie bereut.

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Welche Rolle spielen die Bühne und das Theater in Deinem Leben?

Schon als kleines Kind im Alter von 3 Jahren stand ich zum ersten Mal auf der Bühne, damals mit einer Tanzgruppe, später als Pianistin, dann als Saxophonistin und Sängerin und schließlich auch als Moderatorin. Die Bühne ist für mich ein Ort, an dem alles zusammenfließt: Musik, Menschen, Freude, Aufregung und all die anderen, verschiedensten Emotionen, die ich fühle und mit dem Publikum teilen möchte.

Wie muss man sich Deinen Alltag vorstellen?

Den sogenannten Alltag gibt es als Musikerin prinzipiell nicht. Jeder Tag ist anders und kann einen neuen Rhythmus haben. Für mich liegen verschiedenste vielseitige Aufgaben an: Üben (Saxophon, Klarinette, Flöte), Komponieren und Arrangieren, Organisation und Vorbereitung von Konzerten, Unterrichtsarbeit an der Universität, musikalischer Austausch mit anderen Musikern, Erarbeitung von Ideen für neue Projekte, Konzertbesuch. Wenn

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dann noch etwas Zeit bleibt, koche ich gerne, mache Sport und genieße anschließend die Hitze und Ruhe in der Sauna. Und dann gibt's natürlich auch die Highlights als Musiker, die unseren Alltag etwas sprengen, wie zum Beispiel meine Einladung zu der zweiwöchigen Masterclass »Betty Carter’s Jazz Ahead« im Kennedy Center in Washington und New York mit renommierten Dozenten wie Eric Harland, Jason Moran und Carmen Lundy. Dort werde ich vom 24. Februar bis zum 4. April 2016 Unterricht bei großartigen Musikern und Komponisten nehmen, Musik

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Ich habe an vielen wunderschönen und teilweise auch verrückten Orten gespielt. Spontan fallen mir diese Bühnen ein:

Ganz besonders sind mir auch die Locations und Bühnen in anderen Ländern in Erinnerung geblieben, so zum Beispiel in Bangalore in Indien, in Montreal und Quebec in Kanada, in Accra in Ghana und auch in Griechenland. Jedes Land birgt ein neues Abenteuer und ein neues Publikum mit ganz anderen musikalischen Vorlieben. Und das ist herausfordernd und toll, denn so wird jedes Konzert einzigartig.

Das Floß auf der Mecklenburger Seenplatte – mitten auf der welligen Seenplatte spielten wir mit meinem Quintett und spürten dabei jede kleinste Welle in unseren Beinen. Die großen Boxen des PA-Systems tanzten mit uns auf dem Floß, und unser Schlagzeuger büßte den einen oder anderen Stick ein. Die Moderation der Show »Movie Hits for Kids« mit über 2500 Kindern in der Stadthalle in Zwickau war für mich eine ganz besondere Erfahrung, denn gerade Kinder muss man innerhalb von fünf Minuten mitnehmen und für sich gewinnen können. Kinder sind

Mein Leben als Musikerin und Künstlerin ist so vielseitig, so bunt und wird nie langweilig. Ich bin immer auf der Suche nach Neuem, nach einzigartiger Musik und nach Menschen und Momenten, die ich nicht so schnell vergessen werde.

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Vinyl SISTERMAG EMPFIEHLT

e i r e S V T Die neue n o v A S U n aus de e s e s r o c S n i Mart

Musik Ramones Sex Pistels The Clash The Strangers The Stooges New York Dolls Rolling Stones

Ausstellung Must-Have Wir bleiben im Dunkel. Mit weit aufgerissenen Augen könnt ihr euch in Essen die Ausstellung des Künstlers Pierre Soulages »Le Noir« anschauen.

Faltenröcke Hosenanzüge Plateauschuhe Sonnenbrillen Kopftücher grüner Eyliner

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New York Der US-Fotoreporter Arthus Fellig (1899-1968), auch bekannt als »Weegee - The Famous«, hielt das alte New York in Schwarzweiß-Bildern fest.

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Text: Nina Förster

Die Entwicklung der Tonträger

1888

1870

Eine Passage aus Händels Oratorium »Israel in Egypt« ist die vermutlich älteste Musikaufnahme der Welt. Das Abspielen gleicht aber eher einem fernen Summen.

Erfindung des Phonographen (Schall- oder Klangschreiber) durch Thomas Alva Edison & Patentierung im Februar 1878, zeitgleiche Erfindung durch Charles Cros, der jedoch nicht die finanziellen Mittel für die Patente hat. 337

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1890

Die erste Schellackplatte erscheint. Durchmesser: 12 cm, Spieldauer: nur wenige Minuten. Der Vorläufer der Vinylschallplatte ist geboren.

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1897

Emil Berliner, ein Deutscher, erfindet ein Verfahren zur Speicherung von TĂśnen auf einer flachen Scheibe und zum Abspielen mittels eines Grammophons.

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1928

1902 >1921

1898

Der italienische Tenor Enrico Caruso spielt in fast 20 Jahren mehr als 200 Aufnahmen ein und wird zum ersten Schellackplatten-Millionär. Er verdient damit circa 200 Mio. Dollar.

Das erste vollelektronische Grammophon ist auf dem Markt. Die Handkurbel wird überflüssig. Fritz Pfleumer lässt sich das erste Tonbandgerät patentieren. Es wird erst Jahre später vorgestellt.

Die »Deutsche Grammophon Gesellschaft« in Deutschland startet die Massenproduktion der Schellackplatte. Meistgekaufte Titel sind exotische Volksmusik und Tangoeinspieler. 339

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Dirk Becker

Die Radio Corporation of America (RCA) veröffentlicht die erste Schallplatte mit 33 1/3 Umdrehungen pro Minute. SISTER-MAG.COM

1948

1935

1931

1930

Die erste Stereoplatte ist da. Die Hörer nehmen jetzt die Töne räumlich wahr.

Das Magnetophon »K1« von Pfleumer wird auf der 12. Berliner Funkausstellung präsentiert. Es wiegt rund einen Zentner und besteht aus Laufwerk, Verstärker und Lautsprecher.

Jetzt wird Vinyl für Schallplatten benutzt. Die schwarzen Tonträger sind viel stabiler und rauschen weniger. Ein Durchbruch für die ersten Diskotheken, Jukeboxen und den heimischen Plattenteller. Vinyl boomt dank des Rock’n’Rolls – Elvis, die Beatles und die Rolling Stones sorgen für Rekord-Umsätze. 340


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Sony bringt den Walkman auf den Markt. Kassetten können nun auch unterwegs gehört werden.

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1987

Die Compact Disc, kurz CD, sorgt für Wirbel auf dem Tonträgermarkt. Ähnlich handlich wie die Kassette ist die CD ein optisches Speichersystem. Gerüchteküche: Philips und Sony sollen sich angeblich auf die 12 cm Durchmesser geeinigt haben, weil Beethovens »Neunte Symphonie« so ohne Unterbrechung läuft. Das Umdrehen wird überflüssig.

1980

1979

1963

Philips präsentiert die Musikkassette. Sie ist robust, klein und für den Alltag bestens geeignet. Revolution: Mit dem K as set tenrekor der können Radiohits aufgezeichnet werden.

Wissenschaftler vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen entwickeln das Format MP3. Ab diesem Moment können Tonaufnahmen bequem per Download besorgt werden. SISTERMAG 23 | 02 / 2016


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Text: Johanna Eisner

VINYL TOTGESAGTE LEBEN LÄNGER

Endgültig totgesagt hatte man die Schallplatte Ende der Achtzigerjahre, als immer weniger der schweren schwarzen Scheiben behäbig auf den Plattentellern rotierten. 33,33 Minuten pro Umdrehung: zu langsam für die Zukunft. Die Zukunft sollte einer kleinen kühlen Silberscheibe gehören, die versprach, alles einfacher zu machen, und nicht umsonst Compact Disc heißt: handlich klein, leicht transportabel, kein umständliches Umdrehen mehr, endlich Songs skippen, ohne dabei mit der empfindlichen Nadel in die falsche Rille zu rutschen. Anfang der Neunziger drehte sich die CD unaufhörlich in Richtung digitaler Revolution. Sie ermöglichte es, Musik in Audio-Dateien zu wandeln. Heute wirkt die CD wie ein archaisches Überbleibsel, ein popkultureller Ausgrabungsfund aus der neon-grellen Ära vor dem großen Zeitalter der Daten und Informationen. Die CD ist wie die spießige Verwandtschaft mit dem Bausparvertrag, die Schallplatte wie der coole Onkel mit der E-Gitarre.

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VINYL IST TOT, L A N G L E B E VI N YL . Lange Zeit war Musik nur Ton und konnte ausschließlich live rezipiert werden. Dann schwappte sie über den Radio-Äther in die Wohnzimmer, später fand sie in Schellack- und Schallplatten einen Träger, heute ist sie wieder trägerlos, eine Information von vielen im endlosen Datenstrom. Musik war schon immer ein freier Geist, wurde bezwungen, in ein Format gepresst, jetzt hat sie sich wieder losgelöst. Gestaltlos schwirrt sie als formlose MP3-Datei durch unsere Clouds, PCs, Smartphones, Netzwerke, Streamingplattformen, Datenträger, durch virtuelle und reale Räume. Für den Hörer heißt das, dass er Musik nun nach Belieben vervielfältigen, digital archivieren und jederzeit abspielen, aber nicht mehr anfassen kann. Musik ist immer verfügbar, überall. Und trotzdem ist nichts einfacher geworden. Im Internet, auf Streaming- und Downloadportalen und Blogs droht uns das, was Klimaforscher Umweltkatastrophe nennen würden: eine Daten-Flut. Als SISTER-MAG.COM

Hörer muss man aktiver, selektiver, achtsamer sein, es bedarf mehr Zeit, mehr Aufwand, die richtige Musik zu finden und dabei die Orientierung nicht zu verlieren. Gleichzeitig scheint Musik akut von Entwertung bedroht: Sie wird beliebig, der Hörer ist übersättigt. Da hilft nur noch eine strenge Daten-Diät – die Hinwendung zurück zum Analogen. Vinyl ist tot, lang lebe Vinyl. Dabei war sie immer da. Als sich Kassettenbänder im Walkman verfitzten, als sich silberne CDs in gewaltigen Stereoanlagen drehten und die ersten MP3-Dateien von Napster gezogen wurden, verstaubte sie in den Wohnzimmerregalen der wahren Sammler. Jetzt ist sie zurück, entstaubt, frisch gepresst, bunt, begehrt wie nie: Mit dem Indie-Hype der Nullerjahre und der darin mitschwingenden Sehnsucht nach mehr Individualität und Authentizität hatte sich auch das Comeback der Schallplatte angekündigt. 2015 wurde nun endgültig

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Foto: Kai Oberh채user

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Foto: Aspen Plummer

Foto: Yanko Peyankov

der Vinyl-Boom ausgerufen, weil die Verkaufszahlen im Vorjahr in den Millionenbereich geklettert sind. Die Nachfrage ist riesig, vor allem nach Reissues längst vergriffener Platten. Viele Presswerke erleiden nun Lieferengpässe, sie verwenden für die Herstellung Maschinen, die nicht mehr hergestellt werden und nicht kaputtgehen dürfen. Die Preise für Vinyl steigen. Großaufträge der Major-Labels haben Vorrang, Indie-Labels hingegen, die eigentlichen Schatzhüter der Vinyl, müssen mehrere Monate auf ihre kleinen Auflagen warten. Die Herstellung einer Schallplatte hat wenig mit knisternder Klangromantik zu tun, sie ist ein nüchterner, mechanischer Prozess: Physik. Chemie. Technik. Das Pressen einer Vinyl dauert zehn Mal länger als die Produktion einer CD.

Tatsächlich veränderte die Einführung der Schallplatte nicht nur die Musikbranche, sondern auch unsere Gesellschaft: Sie war Wegbereiter des Rock'n'Roll, der größten kulturellen Revolution seit dem Aufkommen des Jazz. 1948 präsentierte Columbia Records die erste Langspielplatte, mit der langen»Microgroove«-Rille, die eine Spieldauer von 20 bis 30 Minuten pro Seite und somit erstmals einen fast durchgängigen Musikgenuss ermöglichte. »12 Inch« sagt der Vinyl-Liebhaber auch zur LP: 30,48 Zentimeter Durchmesser. Darüber hinaus gibt es auch 10-Inch-Formate sowie die 1949 eingeführte 7-Inch, die kleine, handliche Single, die Vinyl radiotauglich und somit zum schwarzen Gold für die Plattenindustrie machte. Trotzdem war es

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Foto: Aurélien Guichard

l l o R ' n ' k Roc n o i t u l o v Re 347

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Umberto Cofini

die LP, die Hörgewohnheiten und Produktionsmechanismen revolutionierte, denn ein großes Format erfordert große Musik, ein Album also, das so gut ist, dass man auf keinen Song verzichten kann. Viele bedeutende Alben der Musikgeschichte wären ohne die Einführung der Langspielplatte nie entstanden. Für die Originalpressungen mancher Beatles-Alben, beispielsweise »The White Album«, oder des ikonisch-plakativen Warhol-Albums von The Velvet Underground zahlt man heute auch schon mal Preise im vier- bis sechsstelligen Bereich. 100.000 Dollar für eine schwarze Kunststoffscheibe mit einer modulierten Rille, in der der Ton mechanisch gespeichert und von einer Nadel abgetastet wird. Die feinen Schwingungen der Nadel werden wiederum in akustische Impulse transformiert. Dafür braucht es nicht nur eine Platte, sondern

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auch einen Plattenspieler mit Tonabnehmer. Und natürlich Boxen. Eigentlich ist eine Schallplatte also nicht mehr als ein kreisrundes Trägermedium, gefertigt aus Polyvinylchlorid, auch PVC genannt und als Plastik verachtet. Aber kein Tonträger wird so stark romantisiert wie Vinyl.

ES IST DIE HAPTIK, SAGEN DIE EINEN. ES IST DER KLANG, SAGEN DIE ANDEREN. ES IST DIE NOSTALGISCHE SEHNSUCHT NACH DEM ANALOGEN, SAGEN POPKULTUR-EXPERTEN. ES IST NICHTS DAVON, SAGEN SKEPTIKER.

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Vinyl ist längst kein seltenes Sammlerstück mehr, sondern ein Statussymbol, mit dem man seine Musikliebe demonstrativ im Wohnzimmerregal manifestiert. Die Renaissance der Schallplatte findet einerseits im Zuge der kollektiven Individualisierung der Generation Y statt. Sie gehört

mit dem angesagten Vintage-Chic zu tun hat. Andererseits bieten der Griff zur Schallplatte, das Herausziehen des Vinyls

zum popkulturellen Habitus eines gewissen sozialen Klientels, das man gerne in den Szenevierteln und Flohmärkten der Großstädte ansiedelt, mit MacBook und Macchiato stilisiert und Hipster schimpft: die urbane Bio-Bohème, die Plastik verteufelt, aber Vinyl vergöttert, weil das etwas

aus der Hülle, das Servieren auf dem Plattenteller, das Entstauben, das behutsame Aufsetzen der Nadel im alltäglichen digitalen Wahnsinn einen fast schon zeremoniellen Akt der Entschleunigung. Man stemmt das ganz be-

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DIGITAL KNISTERT NICHT, DIGITAL K ANN M A N N I C H T ­A N F A S S E N , NICHT UMDREHEN, NICHT ENTSTAUBEN, NICHT IM WOHNZIMMER AUSSTELLEN.

wusste Hören, das Innehalten, gegen die herrschende Dominanz der Flüchtigkeit. Wie die Hingabe zur analogen Fotografie und ihrer Ästhetik, die sich in bestimmten Kreisen beobachten lässt, spielen Ästhetik und Haptik auch eine Rolle im Hype um die Schallplatte: das Cover-Artwork, das großformatig zur Geltung kommt, der gefühlte Wert, den das Gewicht des schwarzen Golds in der Hand hat – und dann wäre da noch die Sache mit dem Klang. Warm, voll und satt, das nostalgische Knistern. Die These, dass Vinyl einfach besser klingt, wird von ihren Liebhabern stets kategorisch in den Raum gestellt. Indiskutabel.

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Dabei handelt es sich um einen Mythos, der sich hartnäckig hält und nur dann wahr ist, wenn man die Klangwelt durch die schwarze Vinyl-Fanbrille betrachtet: Das Hörempfinden ist eben so subjektiv wie der Musikgeschmack. Die unliebsame Wahrheit lautet: Schallplatten können unerträglich leiern. Und: Digital ist besser, sofern man die MP3s in hohen Bitraten abspielt. Davon abgesehen dürfte der Unterschied zwischen Vinyl, CD und Datei für den Laien kaum hörbar sein. Aber digital knistert nicht, digital kann man nicht anfassen, nicht umdrehen, nicht entstauben, nicht im Wohnzimmer ausstellen.

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Foto: Camille Kimberly

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Die dunkle Romantik in der Kunst Text: Robert Eberhardt

Caspar David Friedrich Der Wanderer 端ber dem Nebelmeer

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Wirkung ist ihr höchstes Ziel, und um dieses zu erreichen, verschmähet sie keine Mittel. Das Schöne ist nur Nebensache; am liebsten will sie erstaunen und überraschen, niederdrücken durch gigantische Größe oder erschüttern durch Extreme der Leidenschaft; sie hascht nach der Wahrheit der Natur in ihren grässlichen Augenblicken und erlaubt ihrer Phantasie den verwegenen Flug, nicht in das schöne Feenland des Ideals, sondern in die verbotene Region der Geister und Diese subsummierenden Worte G e s p e n s t e r. fand der deutsche Naturforscher und Reiseschriftsteller Georg Forster angesichts seiner Impressionen zur zeitgenössischen englischen Kunstlandschaft im Jahr 1789. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bildete sich in England die Schauerliteratur heraus, die das Publikum durch ihren mysteriösen und makabren Charakter begeisterte. Die bildenden Künste folgen diesem Beispiel, deren markantester Vertreter der innovative Maler und exilierte Schweizer Johann Heinrich Füssli war.

Johann Heinrich Füssli Nachtmahr

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"Das Schreckliche, das Wundersame und Groteske machte dem Schönen und Makellosen die Vorherrschaft streitig.« Edvard Munch, Mondlicht

Goya

S I SBöcklin, TER-MAG.COM Arnold die Toteninsel III

Innerlich getrieben und mit einem deutlichen Hang zum Übernatürlichen ging er in seinen Werken der dunklen Seite der menschlichen Seele, deren düsterer Fantasie, auf die Spur und brachte beides geradezu suggestiv zum Ausdruck. Neben anderen Künstlern und jungen Literaten schuf er ein Genre, das sich dem Gegenteil der Vernunft verschrieb und das Geheimnisvolle, das Nicht-Erklärbare zum Bild machte. Um »das fantastische Reich hinter der sichtbaren und messbaren Realität zu entdecken. Das Schreckliche, das Wundersame und Groteske machte dem Schönen und Makellosen die Vorherrschaft streitig«, so Felix Krämer, Kurator der Ausstellung Schwarze Romantik, die 2012/2013 im Frankfurter Städel gezeigt wurde. Für deutsche Begriffe klingt die354


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se Bezeichnung zunächst äußerst gegensätzlich, wird doch die als Romantik bezeichnete Kunstströmung zumeist mit Novalis‘ Blauer Blume, Weltflucht und der Idealisierung des Vergangenen assoziiert. Jenseits des Rheins beziehungsweise außerhalb Deutschlands wurde die Romantik jedoch von Anbeginn mit negativen und schaurig-düsteren Elementen der Nacht, des Mordes, der Wollust und der dunklen Lei-

Füssli in England auch Casper David Friedrich und Carl Blechen in Deutschland, den Schweizer Arnold Böcklin und den Norweger Edvard Munch zu den Vertretern der als Geisteshaltung charakterisierten Schwarzen Romantik in der Malerei. Aber auch moderne Adaptionen mit den gängigen Motiven der Nacht, des Okkultismus oder der Nekromantie fanden sich zum Beispiel in filmischen Werken, wie in

Die Romantik wurde von Anbeginn mit negativen und schaurig-düsteren Elementen der Nacht, des Mordes, der Wollust und der dunklen Leidenschaft verknüpft.

denschaft verknüpft. Dabei war die Grenzziehung zwischen dem Spaß am Pittoresken und einer aufkommenden Sehnsucht nach dem Tod allerdings so fließend, dass sich die Schauerromantik oder Dunkle Romantik nicht klar von der Hauptströmung der Romantik abgrenzen lässt. Die sich darauf beziehende Ausstellung »Schwarze Romantik von Goya bis Max Ernst« zählte neben

»Der müde Tod« von Fritz Lang, im »Nosferatu« F. W. Murnaus, Tod Brownings »Dracula« oder im »Vampyr« von Carl Theodor Dreyer, in Fotografien von Brassaï, in Skulpturen von Paul Dardé, Jean-Joseph Carriès, Christian Behrens und Opern wie »Der Freischütz« von Carl Maria von Weber. Sie alle trugen dazu bei, den Fortbestand von Symbolismus und Surrealismus aufzuzeigen.

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"Mach, was du willst, diese Welt ist eine Fiktion und besteht a u s W i d e r s p r üc h e n ."

William Blake

In den vertretenden Meisterwerken von Goya, Johann Heinrich Füssli und William Blake sowie Théodore Géricault und Delacroix bis hin zu Caspar David Friedrich zeichnet sich eine romantische Geisteshaltung ab, die seit dem Ende des 18. Jahrhunderts ganz Europa erfasste und bis ins 20. Jahrhundert hinein bei surrealistischen Künstlern wie Salvador Dalí, René Magritte oder Paul Klee und Max Ernst ihre unmittelbare Fortsetzung fand. Alle Werke haben die Eindringlichkeit von Einsamkeit und Melancholie, von Leidenschaft und Tod, von der Faszination des Grauens und dem Irrationalen der Träume gemein. Diese scheinbar völlig irrationale Entwicklung und die grotesken Positionen resultierten jedoch aus dem erloschenen Optimismus und dem verschwundenen Glauben an ein neues Zeitalter, geprägt durch freies, aufklärerisches und fortschrittliches Denken im Anschluss an die Französische Revolution zum Ende des 18. Jahrhunderts. SISTER-MAG.COM

Delacroix

D i e anfänglich große Begeisterung schlug schon bald in Ernüchterung und maßlose Enttäuschung um, die zumeist so positiv konnotierte Aufklärung offenbarte schnell ihre politische Härte. Denn statt der propagierten Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit folgten Terrorherrschaften und blutige Bürgerkriege, Leid und Zerfall gesellschaftlicher Ordnungen in vielen Bereichen Europas waren die desaströsen Folgen. Entsprechend um Aufarbeitung bemüht waren die zeitgenössischen Künstler und Literaten, die sich fortan verstärkt der Kehrseite dieser vielgerühmten Vernunft widmeten.

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oya und Géricault hielten die unglaublichen Gräueltaten der Kriege und Katastrophen in ihren Werken fest und führten die menschliche Grausamkeit in einem wilden Durcheinander von Gut und Böse, von Huren, Mördern, Kannibalen, Hexenverbrennungen, Liebenden und Nachtwandlern ad absurdum. Füssli und Delacroix illustrierten Albträume sowie die Schreckgespenster und Dämonen Miltons, Shakespeares und Goethes. Insbesondere die Nacht wird bei Füssli zur Arena körperlicher Ekstase, sexueller Aufruhr und physischer wie psychischer Qual. Wie kein anderes Bild illustriert »Der Nachtmahr« (1790/91) die schwarz-romantische, groteske Geisteshaltung zum Ende des 18. Jahrhunderts. Der Schlaf – eigentlich ein Zustand der äußersten Ruhe und Erholung – wird zur dämonisch-albtraumhaften Manege konterkariert, die Schlafende ist dem übersteigerten Wahnsinns ihres Traums hilflos ausgeliefert. Caspar David Friedrich und Carl Blechen ließen ihr Publikum in unheimliche, gar mystische Landschaften eintauchen. 357

Dracula, Movieposter

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Sagen, Märchen, Mythen und Legenden sowie die Faszination des Mittelalters übten eine neue, ungeahnte Anziehungskraft aus.

Ziel allen Schaffens war es, den Menschen einen Spiegel vor Augen zu halten, ihnen ihre Ängste und Widersprüche vorzuführen, jene inhärente Boshaftigkeit und Grausamkeit, die jedem Menschen eigen ist – die bestehende Gefahr einer kollektiven Degeneration, die Versinnbildlichung der Desillusion der Gegenwart. Das Hässliche, das Wundersame und Groteske machten in diesem Zuge dem Schönen und Perfekten die Vorherrschaft streitig. Sagen, Märchen, Mythen und Legenden sowie die Faszination des Mittelalters übten eine neue, ungeahnte Anziehungskraft aus. Der Reiz der Beschäftigung mit dem Fantastischen wurde zusehends stärSISTER-MAG.COM

Die Faszination des Mittelalters ker und trat gegenüber den diametralen Idealbildern der Antike wirksam in Konkurrenz. Gleichsam wurde auch der heimischen Natur, vor allem dem Wald, verstärkte Aufmerksamkeit gewidmet, sodass diese zum beliebten Motiv der Künstler avancierte. Dem hellen Tageslicht wurde der Nebel und die finstre, eleusinische Nacht gegenübergestellt. Die Eigenständigkeit der Nachtlandschaft, wie die Landschaftsmalerei generell, entwickelte

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Carl Gustav Carus

Carl Blechen

Einhergehend mit Vernunft und Aufklärung führte die zeitgenössische Identifikation von Licht mit Vernunft zu einem abklingenden Interesse an Nachtbildern. Erst durch die Gegenbewegung der

sich aus den Hintergrundszenerien biblischer Darstellungen bei Nacht. Weite Verbreitung und einen bedeutenden Aufschwung erlebte die Nachtbildmalerei im Zeitalter der Renaissance und erreichte ihren glanzvollen Höhepunkt während des Barocks.

Romantik entstanden die nächtlichen Sehnsuchtslandschaften von Caspar David Friedrich, Carl Gustav Carus sowie Carl Blechen. Im Zentrum ihrer Darstellungen stand zumeist der in der Betrachtung der göttlich beseelten Natur versunkene Mensch.

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ZWISCHEN LICHT UND SCHATTEN SISTER-MAG.COM

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Text & Fotos: Cole Peters

Ich erinnere mich an den Moment, als ich mich in die Schwarz-Weiß-Fotografie verliebt habe. Ich war gerade frisch mit der High-School fertig, ein Kind in der Welt des Bildermachens. In dieser Zeit, in der ich ein aufstrebender Graffiti-Künstler war, trug ich immer eine Kompaktkamera mit mir herum, bestück mit einem Film, um jegliche neue und interessante Street-Art einzufangen, der ich begegnete. Die Kamera hatte ich von meinem Vater ausgeliehen; er wusste nicht, dass ich sie auch dazu benutzte, um die Graffitis von meinen Freunden und mir zu dokumentieren, die wir heimlich an Wänden und Zügen hinterlassen hatten. Eines Abends fragte ich meinen Vater nach einem Film, der sich zum Fotografieren im Dunkeln eignet. Er gab mir einen Fuji Neopan 1600 – einen hochempfindlichen SchwarzWeiß-Film –, und ich ging zu meinen Freunden, um auf dem Betriebshof Züge zu bemalen. In dieser Nacht habe ich unsere Werke mit dem Neopan fotografiert, ohne etwas 361

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von der Liebesaffäre zu ahnen, die sich bald in mir entfachte. Ein paar Tage später ging ich zum Fotolabor, um die belastenden Fotos abzuholen, und als ich so allein im Auto saß und die Fotos aus dieser Nacht anschaute, bemerkte ich, dass ich mich viel mehr für die Struktur der Bilder als für die Motive interessierte. Der Neopan-Film hat auf diesen Fotos deutliche Spuren hinterlassen: eine besonders spröde Körnung und einen ausgeprägten Kontrast zwischen Schwarz und Weiß, der den Bildern einen Hauch von Jenseitigkeit verlieh. Diese faszinierenden Transformationen in der Tonalität haben meine Aufmerksamkeit erregt und ließen mich nicht los. Seitdem verzaubern mich SchwarzWeiß-Fotos. Von Niépce bis heute Die Fotografie selbst erwachte mit lediglich ein paar wenigen Grautönen zum Leben, wobei Nicéphore Niépces »Blick aus dem Arbeitszimmer von Le Gras« als erstes dauerhaftes Foto gilt.

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Dieses Bild, das 1826 oder 1827 auf seinem Anwesen entstand, ist sehr grobkörnig und erscheint fast so wie eine schief gegangene Fotokopie; es war aber ein Wunder seiner Zeit. In den nachfolgenden Jahrzehnten entwickelte sich die Fotografie rapide, es dauerte aber bis Mitte des 20. Jahrhunderts, bis der Farbfilm Einzug in die Amateurfotografie hielt. In den 1980ern befand sich die Schwarz-Weiß-Fotografie nur noch in einer Nische. Ich fotografiere seit fast einem Jahrzehnt ausschließlich in Schwarz und Weiß, sowohl auf Film als auch digital. Diese Herangehensweise hat für mich nicht nur etwas mit Stil zu tun, sondern ist auch eine grundlegende Art, die Welt durch meine Fotos wahrzunehmen, umzuwandeln und zu beschreiben. Auf gewisse Weise ist es auch eine Hommage an die Anfänge und die Geschichte der Fotografie – die Abwesenheit von Farbe, die ein Gefühl für das Alte und Ursprüngliche in unserer mo-

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dernen Welt der Technologie und Effizienz erzeugt. Dennoch würde es der SchwarzWeiß-Fotografie nicht gerecht werden, wenn man sie bloß als »Abwesenheit von Farbe« wahrnehmen würde. Während diese Art der Fotografie daran scheitert, die Farbe des Lichts zu zeigen, erhöht sie den Sinn des Betrachters für Geometrie, Lumineszenz und den Kontrast sowie das Zusammenspiel von Licht und Schatten. Indem sie diese Möglichkeiten ausnutzt, erreicht die Schwarz-Weiß-FoSISTER-MAG.COM

tografie ihre eigenen, ganz bestimmten ästhetische Qualitäten und Effekte: Farbe wird zu einer Membran für die Realität, bereit dafür, abgezogen zu werden und das Licht, die Linien und die Form der Szenerie nackt zurückzulassen, ohne die Ablenkung von Farbtönen und Sättigung. In diesem Sinne fügt die Negierung von Farbe dem Werk tatsächlich etwas Größeres hinzu: Sie belässt die Fotografie in einem Stadium, in dem die Realität unmittelbar hinterfragt und genauer untersucht wird. Wenn

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diese Qualitäten dann durch Manipulationen des Kontrasts und der Lumineszenz des Lichtes selbst weiter transformiert werden, dann wird die Pseudo-Realität des Fotos schnell zu einem fantastischen Ort, dem der eingefangene Moment innewohnt. Eintreten in Schwarz und Weiß Es war nie einfacher für Interessierte, in die Welt der Schwarz-Weiß-Fotografie einzutreten – ganz gleich, ob man mit einem Smartphone oder einer geeigneten Kamera arbeitet.

Für den schnellsten und einfachsten Zugang sorgt eine Reihe von Fotografie-Apps für Mobilgeräte, die dein Bild in herrliche Grauschattierungen verwandeln. Mein Favorit ist VSCO Cam. Etliche professionell aussehende monochrome Voreinstellungen können günstig erworben werden (ich mag besonders die »B«-Serie), und keine ist zu wild, um die Fotos zu skurril oder kitschig aussehen zu lassen. Andere Apps, die sich als hilfreich herausgestellt haben, sind Snapseed und Hueless, eine konsequent schwarz-weiße

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Kamera-App (die allerdings lediglich für iOS-Geräte erhältlich ist). Für eine größere Kontrolle über deine Bilder solltest du ein PC-Programm wie Adobe Lightroom in Erwägung ziehen, in Kombination mit einer Digitalkamera. Indem du die große Bandbreite an verfügbaren Anpassungen nutzt, entdeckst du eine Unzahl an Möglichkeiten, wie du Licht und Schatten in deinen Bildern zum Leben erwecken kannst. Weil du ohne Farben arbeitest, werden Veränderungen an Belichtung und Kontrast umso wichtiger. Es ist auch sinnvoll, zu entdecken, wie du die Lumineszenz in den Bereichen von Highlights und Schatten anpassen kannst. Versuch beispielsweise, die schwarzen Stellen und die Schatten sehr schwarz zu ma-

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chen und regle die Intensität der Highlights und der hellen Stellen nach unten, um eine nachdenkliche Stimmung zu erzeugen. Wenn du mit einer Digitalkamera fotografierst, kannst du eventuell die Voransicht auf Schwarz-Weiß einstellen. So siehst du nicht nur deine Ergebnisse sofort monochrom, es kann dir auch helfen, dir vorzustellen, wie dein Bild ohne Farben aussehen wird, ohne dass du es überhaupt gemacht hast. (Beachte, dass deine Originale farbig bleiben, wenn du im RAW-Format fotografierst, und dass du sie anschließend in Schwarz-Weiß umwandeln musst.) Was die Motive angeht: Entdecke alles! Straßenfotografie, Landschaften und Portraits sind offensichtliche Startpunkte, aber alles kann in Monochrom gut ausse-

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hen. Selbst Bilder von Blumen und Pflanzen können in Schwarz-Weiß ein neues Leben annehmen – schau dir mal Karl Blossfeldts »Urformen der Kunst« für ein paar wundervolle Beispiele an. Schließlich ist es für jeden Fotografen wichtig, sich außerhalb seiner eigenen Bilder umzusehen. Und es herrscht keine Knappheit an Büchern und meisterlichen Fotografen, von denen man lernen und Inspirationen bekommen kann. Ich habe genauso viel durch die Betrachtung der Arbeiten von Fotografen gelernt, zu denen ich aufblicke – Josef Koudelka, Jeanloup Sieff, Garry Winogrand, Michael Ackermann und Sebastião Salgado, um ein paar zu nennen –, wie durch das formale Studium. Wenn du Zeit damit verbringst, die Bilder von Fotografen zu studieren und zu vergleichen, deren Arbeit dich am meisten bewegt, kann das

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das Beste überhaupt für dein eigenes Fotografieren sein. Geh auch über die Generationsgrenzen hinaus auf Entdeckungsreise – es gibt genauso viel von Größen der Vergangenheit zu lernen wie von aktuellen Fotografen. Kunst und Leben in Licht und Schatten Das Betrachten der Geschichte der Fotografie und der Generationsgrenzen fördert einen weiteren faszinierenden Aspekt der Schwarz-Weiß-Fotografie zutage: die Art, wie sie sich einer gemeinsamen, aber verschwindenden kulturellen Erinnerung verpflichtet. Meine Generation könnte die letzte sein, die sich noch kollektiv an eine Zeit erinnert, in der

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die Pressefotografie und der Fotojournalismus insgesamt weitgehend schwarz-weiß waren. Deshalb sind Menschen meines Alters (und älter) geneigt, eine Art Nostalgie zu verspüren, wenn sie monochrome Foto sehen – etwas, bei dem jüngeren Generationen der Bezug fehlen wird, um es selbst zu erfahren. Einst war die Schwarz-Weiß-Fotografie ein notwendiges Produkt für den fotografischen Prozess. Später haben viele Fotografen sich dafür entschieden, mit SchwarzWeiß-Filmen zu arbeiten, weil sie gegenüber Farbfilmen Vorteile bei der Geschwindigkeit, der Effizienz und der Anpassungsfähigkeit haben. Wir leben in einer Welt, in der die Entscheidung für

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Schwarz und Weiß eine ästhetische ist – eine, die sich mit der Bequemlichkeit des Tippens auf einen Filter bei Instagram treffen lässt. Es wäre dennoch kurzsichtig, diese Kontextänderung in einem negativen oder zynischen Licht zu betrachten. Wie mit so vielen Dingen in der Fotografie ist die Art, wie wir unsere Sicht der Welt durch Bilder realisieren und teilen, durch Subjektivität aufgeweicht, und ich bin begierig darauf zu entdecken, wie zukünftige Generationen dem Konzept des monochromen Fotos begegnen und mit ihm arbeiten werden. Was mich angeht, so summt die Faszination, die ich erfahren habe, als ich die Bilder von meinem Neopan-Film angeschaut habe, noch immer tief in mir, und bei meiner Erforschung der Welt in Schwarz und Weiß habe ich meinem Gefühl nach erst damit begonnen, an der Oberfläche zu kratzen. Also mache ich mit dem Kratzen weiter und werde niemals müde, die Mysterien aufzudecken, die zwischen Licht und Schatten liegen.

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#ITSAMOODYWEDNESDAY

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Text: Anastasia Benko #itsamoodywednesday ist eine wöchentliche Challenge auf Instagram, die von Jocelyn von @jocelynhefner und Anastasia von @stilzitat kuratiert wird. Die Teilnahme an der Challenge ist ganz einfach: Jeden Mittwoch kann man ein ‚moody’ Foto hochladen, mit dem Hashtag #itsamoodywednesday versehen und die beiden taggen. Am Montag drauf zeigen die beiden ihre vier Favoriten auf ihren jeweiligen Instagram-Kanälen. Übersetzt man das Wort ‚moody’ aus dem Englischen, dann stößt man oft auf "mürrisch"‚ "launisch" oder "in düsterer Stimmung". Wirft man den Begriff ‚moody’ mit Fotografie in einen Topf, denk man zwangsläufig an finstere Motive. Dass es aber nicht immer so dunkel zugehen muss, zeigt die Instagram-Galerie dieser Seiten..

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@jocelynhefner sisterMAG: Wie kamen Jocelyn und Du auf die »It’s a moody Wednesday«-Challenge? Anastasia: Ursprünglich wurde die Challenge #itsamoodywednesday von meiner Freundin Gudy von @gudyherder auf Instagram gegründet. Aus zeitlichen Gründen konnte sie die Challenge nach ein paar Monaten aber nicht mehr betreuen. Bereits zu diesem Zeitpunkt hat sich eine wundervolle Gemeinschaft gebildet, die jede Woche wahre Kunstwerke hervorgebrachte! Gudy wusste von meiner SISTER-MAG.COM

unendlichen Begeisterung für diese Challenge und hat mir die Betreuung übertragen. Da ich zu diesem Zeitpunkt bereits wusste, wie zeitaufwendig eine wöchentliche Challenge sein kann und Gudy mir auch die Gestaltung der Regeln freigestellt hatte, habe ich mich für eine Neuerung entschieden: Ich wollte meine Freundin Jocelyn von @jocelynhefner mit an Bord haben! Dazu muss ich sagen, dass es nicht nur der gestalterische Stil der Low-Key-Fotografie ist, der

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mich so begeistert: Es sind die Einblicke, die man in das Leben von Menschen auf der anderen Seite der Welt bekommt! Hier bei mir mag grad tiefster Winter sein, ich erfreue mich an Fotos von einem Spaziergang im Nebel, und zeitgleich lädt jemand einen Beitrag hoch von einem schattenverwöhnten Strand. Ist das nicht wundervoll? Dieses exotische Kaktusbild von Jocelyn hat mich nach der Übernahme der Challenge nicht losgelassen, und ich wollte mehr von ihrer ‚moody’ Vision sehen! Umso glücklicher war ich, als Jocelyn zugestimmt hat, beim #itsamoodywednesday mitzumachen! sisterMAG: Warum ausgerechnet »moody« an einem Mittwoch? Die meisten Menschen sind doch wahrscheinlich montags mürrisch. Anastasia: Da wir eine bereits bestehende Challenge übernommen haben, hatten wir keinen Einfluss auf den Tag bzw. die Namensgebung. Über die Wahl des Tages bin ich aber sehr dankbar! Denn es ist kein stressiger Montag, wo man manchmal vergisst, ein Foto zu machen, und auch kein entspannter Sonntag, wo man die

Füße hochlegen mag und nicht unbedingt auf der Jagd nach Fotos ist. sisterMAG: Wie sollte ein typisches »moody« Foto aussehen? Anastasia: Das klassische Verständnis ist es, dass ‚moody’ Fotos unterbelichtet oder aber sehr dunkel und kontrastreich sein müssen. Meist verbindet man auch die Schwarzweißfotografie mit diesem Stil. Bei unserer Challenge erweitern wir dieses Verständnis und stellen es unseren Teilnehmern frei, welche gestalterischen Elemente sie benutzen dürfen. Jeder von uns hat seine eigene Vision eines ‚moody’ Fotos, und genau das ist das Wunderbare an dieser Challenge. So kann man viel kreativer an die Aufgabe herantreten, und so sind hierbei auch schon viele stimmungsvolle Fotografien entstanden. Ich persönlich liebe es, wenn man sofort von dem Gefühl ergriffen wird, in das Foto eintauchen zu wollen. Dabei ist das Motiv fast beiläufig. Es kann eine üppige Schale mit Obst sein, eine gemütliche Leseecke, ein Blick auf eine satte grüne

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Wiese im Morgengrauen oder aber ein dramatischer Sonnenuntergang. Die Fotos dürfen mystisch und düster sein, aber auch heller ausgeleuchtet und poetisch geheimnisvoll. Es gibt unzählige Möglichkeiten, ein ‚moody’ Foto zu kreieren, ein paar How To’s habe ich zusammengetragen. sisterMAG: Hast Du mit dieser Resonanz auf Eure Challenge gerechnet? Anastasia: Bei unserer Challenge ist man nicht eingeschränkt bei der Motivwahl, und das lässt den Teilnehmern eine noch größere

Freiheit. Umso glücklicher sind wir über die großartige Resonanz und freuen uns über den Zuwachs jede Woche! Es gibt so viele wunderschöne Challenges, und wir sind unendlich dankbar, dass sich unsere einer so großen Beliebtheit erfreut. Auch ist es eine große Freude zu sehen, wie sich die Teilnehmer gegenseitig in der Motivauswahl bestärken und den von uns ausgesuchten Favoriten am Montag entgegenfiebern. Wir könnten nicht glücklicher sein, eine so kreative und vielseitige Challenge betreuen zu dürfen.

sisterMAG: Welches ist Dein persönliches Lieblingsfoto von Dir?

@stilzitat

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SCHATTEN

sisterMAG: Welches ist Dein persönliches Lieblingsfoto von einer anderen Person? Und warum? Anastasia: Hier MUSS ich einfach schummeln und die Frage mit drei Lieblingsfotos beantworten! Es ist einfach unmöglich, ein einziges Foto aus über 8.000 Fotos herauszusuchen. Deswegen kommt hier eine kleine, aber feine Auswahl meiner Lieblinge:

@gigglemay

@the_ gardeners_daughter

@madame_love

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HOW TO ... C R E AT E A M O O D Y P H O T O

@lucysnowephotography

Eine bewusst eingesetzte Unterbelichtung ist charakteristisch für ein ‚moody’ Foto. Dadurch, dass das Foto sehr dunkel ist, wird der Blick des Betrachters auf die wenigen Details gelenkt, und das Bild wirkt sofort dramatischer. Bei dieser Art von 'moody' Fotografie können kräftige Farben eingesetzt werden, um gezielt wenige, dafür aber starke Kontraste zu erreichen.

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@zuzu365

Ein anderes wichtiges Mittel zur Steuerung der Bildinhalte ist der bewusste Einsatz von Licht. Diffus gestreutes Licht kann sehr stimmungsvoll wirken.

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@li.sense.a

Aber auch direkte Sonneneinstrahlung kann eine ganz besondere Wirkung erzielen. All dieses unterschiedlich eingesetzte Licht kann eine atmosph채rische Stimmung transportieren.

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@a.light.thing

Schattenspiele sind ein weiteres wunderbares Element. Objekte werden durch Schatten zus채tzlich modelliert, und es entsteht eine zus채tzliche Tiefe. Bewusste Geheimniskr채merei kann wahre Wunder bewirken. Je detailverliebter der gezeigte Ausschnitt, desto geheimnisvoller wirkt das Foto.

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@lucysnowephotography

Darf ein Foto unscharf sein? Ja, es darf! Denn dadurch wird die Fantasie noch mehr angeregt.

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@donnellday

There is no such thing as bad weather! Regenjacke an und los geht’s: Dieses Bild macht einfach sprachlos und Lust auf Gummistiefel:

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@poppybarach

Gartenabfälle? Wenn man seiner Umgebung ein wenig mehr Aufmerksamkeit schenkt, entdeckt man die schönsten Skulpturen.

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@thislife.ofmine

'Moody‘ ganz in weiß? Auch sehr helle Fotos können geheimnisvoll wirken und zum Träumen verführen.

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@tilija72

Patina und Vintage sind gute Begleiter für eine Zeitreise. Manchmal können minimalistische Fotos sehr nüchtern wirken. Dies ist ein schönes Beispiel, wie ein alter Teppich dem Foto zu mehr »Geschichte« verhilft.

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@fihoughton

Blumen und Regentropfen – ein wunderschönes Beispiel dafür, wie fotogen Blumen aussehen können, auch wenn man sie nicht im besten Licht fotografiert.

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»ICH GEBE DEM MOMENT EINE DAUER« Der berühmte mexikanische Fotograf Manuel Álvarez Bravo fasste einprägsam zusammen, worum es den meisten beim Fotografieren geht. Momente sollen festgehalten werden, wir möchten alte Aufnahmen betrachten und in Erinnerungen schwelgen können. Die ersten Schritte der eigenen Kinder, Einschulungen, die Geburtstagsfeier der Tante, Hochzeiten, Urlaube und vieles mehr – Momente wie diese, gehören zu besonders beliebten Motiven für alle Hobby-Knipser und Berufsfotografen.

Text: Nina Förster Fotos: Marie Darme

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Dietmar Weniger

Dadi Poulain

Kai Sponer Andrea

Jasmin Marek andreaf@@ Knobz AnnyCK

Julia Walter

Anja Reitemeyer-Knobz Kerstin Zarbock

Julia Walter Dadi Poulain

Hausera

Anja Reitemeyer-Knobz Jasmin Marek

Anett Bulano

Johanna Stiller

Fotobuch

Licht Schatten

Wir stellen eure Fotoeinsendungen und das Fotobuch mit Picapoco vor 389

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WO LICHT IST, IST AUCH SCHATTEN Im sisterMAG N°22 baten wir, gemeinsam mit Picapoco, um Einsendungen der schönsten Aufnahmen zu Licht und Schatten beziehungsweise Helligkeit und Dunkelheit. Fotografie ohne Licht und Schatten möchte man sich kaum vorstellen. Schon das aus dem Griechischen stammende Wort Photographie setzt sich aus den Begriffen »Licht« und »schreiben, zeichnen« zusammen. Aufnahmen würde es ohne Licht und Schatten an Plastizität, Tiefe und Kontrast mangeln. Streiflicht für einen besonderen Schattenwurf, Gegenlicht und Überbelichtung sind bewusst, aber auch unbewusst eingesetzte Gestaltungsmittel, die jede Aufnahme besonders erscheinen lassen. Alexandra Bender

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AnnyCK

Jasmin Marek

Hausera Dadi Poulain

Jasmin Marek

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Doch zurück zum Mexikaner: Die Bedeutung seiner Aussage wird ganz besonders beim Fotografieren bestimmter Licht- und Schattenspiele deutlich. Man stelle sich vor: Ich stehe an einem Fluss. Auf der gegenüberliegenden Seite ragen die Türme einer wundervoll erhaltenen Burg empor. Das Sonnenlicht fällt im perfekten Winkel auf das Gebäude – die Burg spiegelt sich im Wasser. Ich zücke meine Kamera. Diesen Moment möchte ich unbedingt einfrieren. Ich nehme meine Einstellungen vor, fokussiere.

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Doch sobald ich alles eingestellt habe, hat sich der Moment auch schon verändert, Wolken verdecken die Sonne, die Spiegelung und mein Motiv sind verschwunden. Ich konnte diesem Moment leider keine Dauer geben. Anders ging es da unseren Einsendern. Uns erreichte eine Fülle an Fotos, die unterschiedlicher und passender zu unserem Thema nicht sein konnten. Von Porträt- über Natur- bis hin zu Architekturaufnahmen war wirklich alles dabei. Vielen Dank für die tollen Einsendungen und für eure Teilnahme!

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Text: Lorelou von A Frog in the Fjord

WIE MAN EINEN NORWEGISCHEN WINTER ÜBERLEBT

Als Französin, die vor sechs Jahren hierher gezogen ist, habe ich schon damit gerechnet, dass die Winter in Norwegen kalt sind, aber der härteste Teil ist tatsächlich die Dunkelheit. »Wo ist die Sonne?«, habe ich mich von Oktober bis März gefragt. Länder wie Norwegen, die sich so nah am oder sogar über dem Polarkreis befinden, bekommen im Winter nur sehr wenig Sonnenlicht ab. Leider bin ich kein Bär, und mein Boss hat mir nicht erlaubt, während meines ersten Winters in Norwegen Winterschlaf zu halten. Also musste ich Möglichkeiten finden, wie ich diesen dunklen Winter und die saisonale Depression überlebe, die mich beschlich. Der Mangel an Sonnenlicht machte mich nämlich schläfrig, traurig und leicht depressiv. Aber keine Angst! Menschen leben seit Generationen in diesen Regionen, und es geht ihnen gut. Hier sind ein paar Insider-Tipps, wie man einen Winter im Norden überlebt und ihn sogar genießen kann.

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Leg los mit Sex, Alkohol und einem Flug gen Syden Das erste, was du im Kampf gegen die Winterdepression tun musst, nenne ich SAS (und das steht nicht für die skandinavische Fluglinie). Es steht für Sex, Alkohol und »Syden«. Wenn du nicht schon eine nette Frau oder einen netten Mann hast, der/die mit Schoko-Cookies und einem frechen Lächeln im Bett auf dich wartet, kann es dir helfen, flachgelegt zu werden, um dich besser zu fühlen. Demzufolge kannst du in Bars gehen und Fremde abschleppen, um zeitweise Zufriedenheit durch Sex zu bekommen: Skandinavien hat die höchste Rate an One-Night-Stands in der Welt. Du kannst auch jeden Freitag

und Samstag wahnsinnig betrunken werden und das Bier und die Minusgrade in Oslo, Kopenhagen oder St. Petersburg genießen. Was glaubst du denn, wieso es Weihnachtsfeiern im Dezember gibt? Zufriedenheit durch Schnaps. Der letzte Schlüssel, um den Winter zu überleben, ist »Syden« (»Süden« auf Norwegisch), das bedeutet: Für ein paar Wochen in den Süden reisen, irgendwohin, wo es warm und sonnig und der Schnaps billig ist: Palma de Mallorca, Gran Canaria, Thailand. Du kommst braun zurück und hast auf einmal mehr Vitamin D und Selbstbewusstsein.

Dorschleber und Licht therapie Ein bisschen gesünder als zwangloser Sex und wöchentliches Trinken, aber genauso wichtig: einen Löffel Lebertran pro Tag trinken. Fang schon im Oktober damit an und iss viel fettigen Fisch. Beides versorgt dich mit Vitamin D und

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Omega-3, das du brauchst, um dich besser zu fühlen (es gibt auch Kapseln, aber die schmecken ein bisschen eklig). Du kannst auch Dorschleber im Ganzen essen, auf Toastbrot mit ein bisschen Zitrone, schmeckt lecker.

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Eine andere Möglichkeit ist eine Lichttherapie mit einer speziellen Lampe, die du 30 Minuten pro Tag neben dich stellst. Aber die ist sehr teuer.

John Christian Fjellestad

Was glaubst du, wie das Volk der Samen über Generationen im ho-

hen Norden überlebt, ohne eine einzige Minute Sonne in den drei Monaten Winter? Sie essen eine Menge Leber von den Tieren, die sie fischen oder erlegen, und sie pflegen starke soziale Bindungen. Lern von den Profis!

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Tobias Van der Elst

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Koselig ist ein norwegisches Wort, das sich als gemütlich übersetzen lässt, obwohl das nicht ganz die Bedeutung trifft. In Norwegen muss praktisch alles koselig sein. Und es gibt kein Handbuch für uns Ausländer, das uns sagt, wie wir uns und alle Dinge immer koselig machen. Wie wird also die Dekoration im Haus koselig? Wie sieht eine Küche aus, die koselig ist? Eine koselige Tasse? Gemäß meinen Erfahrungen in Norwegen gehören zu einem koseligen Abend Kerzen, gute Musik, warme Farben um dich herum, ein Feuer im Kamin, gutes Essen auf dem Tisch, Wein und Menschen, die du magst und mit denen du dich wohl fühlst. Mit denen du den ganzen Abend SISTER-MAG.COM

Torodd F. Ottestad

E s i s t w i e e i n i n n e r e r S o m m e r, den die Norweger für sich selbst schaffen, um sich so zu fühlen, als wäre es das ganz Jahr über warm, ganz gleich, wie es tatsächlich ist. und die Nacht mit einem kleinen Schwips und innerer Wärme verplaudern kannst. Ich bin sicher, du weißt, was ich meine, es sei denn, du kommst aus einem tropischen Land, und die Idee von Wolldecken bei geschlossenen Fenstern und einem Kaminfeuer klingt verrückt für dich. Letztlich glaube ich, dass es wichtig für die Norweger ist, Dinge koselig zu machen, weil das Zuhause für den Körper und die Seele gemütlich sein muss, eben weil wir während dieser kalten und dunklen Zeit des Jahres so lange drinnen sind. Es ist wie ein innerer Sommer, den die Norweger für sich selbst schaffen, um sich so zu fühlen, als wäre es das ganz Jahr über warm, ganz gleich, wie es tatsächlich ist.

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NUR SCHLECHTE KLEIDUNG«

»KEIN SCHLECHTES WETTER,

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Ausländer, die in Norwegen leben, hören diesen Satz häufig. Er bedeutet, dass es keine Ausrede gibt, um nicht nach draußen zu gehen. Ist es regnerisch, windig, schneit es? Du musst dir nur gute Wintersachen zulegen (wenn Minusgrade sind, wirst du Wolle brauchen) und dir so viel Sonnenlicht wie möglich abholen, solange es da ist. Der Winter im Norden hat so viel zu bieten, wenn du es schaffst, aus dem Bett zu kommen. Du kannst Outdoor-Aktivitäten wie Ski-, Schlitten oder Schlittschuhfahren, Bikini-Skifahren, Bärenjagen oder Iglu-Bauen nachgehen. Körperliche Betätigung gibt dir den Kick, den du brauchst, um mehr Energie zu bekommen. Schließlich kannst du auch ein paar Monate angespannt dasitzen und von Hoffnung leben. Die Hoffnung, dass irgendwann vielleicht der Frühling, die Sonne und das Lächeln zurückkommen (und das werden sie eines Tages, ich verspreche es).

Autorin Lorelou Desjardins ist eine französische Lady, die vor einigen Jahren wegen ihres Traumjobs nach Norwegen gezogen ist. Sie schreibt über die Norweger und ihre skurrile Kultur in ihrem Blog afroginthefjord.com  und hat in vielen europäischen Zeitungen und Magazinen Artikel veröffentlicht. Sie lebt in Oslo und reist durch ganz Norwegen, um mehr von diesem wunderschönen Land zu entdecken.

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#24 VORSCHAU

Ein neues Format, viele Änderungen im Layout, ein neues Thema und mehr als 30 Features später – wir hoffen, dass euch #sisterMAG23 gefallen hat. Macht uns eine große Freude und erzählt uns, wenn ihr das sisterMAG lest (Twitter, Instagram, FB: @ ­ sister_mag ) und was euch besonders gut gefallen hat. Was würdet ihr gern in der nächsten Ausgabe sehen? #sisterMAG24

ERSCHEINT IN KW 17 (ENDE APRIL) SISTER-MAG.COM

Die nächste Ausgabe steht ganz unter dem Einfluss eines unserer liebsten Werkstoffe: PAPIER. Ob im Office Bereich, beim Basteln, Scrapbooking oder eben auch beim Bezahlen von Rechnungen: Papier umgibt uns alle, auch wenn wir noch so digital leben. Wie man jedoch sein Leben "entcluttert", die besten Ideen aus Papier fürs Büro und vieles mehr bereiten wir für euch vor.

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IMPRESSUM SISTERMAG – JOURNAL FÜR DIE DIGITALE DAME w w w. s i st e r - m a g . co m Chefredaktion Operations

Theresa Neubauer Nadine Steinmetz (Operations Dir.), Sandra Rothfeld, Nina Förster

Fashion Design

Eva-Maria Neubauer Theresa Neubauer (Art Dir.), Marie Darme, Dana Lungmuss

Redakteure (Text)

Alena Hecker, Alex Sutter, Alexander Kords, Anastasia Benko, Cole Peters, Dr. Jörg V. Wittmann, Elisa von Hof, Emma Heath, Jana Seelig, Johanna Eisner, Liv Hambrett, Lorelou Desjardins, Luisa Sancelean, Melina Royer, Nina Anika Klotz, Nina Förster, Robert Eberhardt, Rosmarie Dammler von COMMPartners, Sophia Schillik, Tanja Salkowski, Theresa Neubauer, Thomas Gorski, Zoe Blechschmitt Redakteure (Food) Sara Heinen, Christina Bumann, Julia Herrmann, Karin Stoettinger, Christine Garcia Urbina, Iris C. M. Frank, Virginia Horstmann, Claudia Gödke Redakteure (Photo) Henrik Folkesson, Christopher Santos, Helena Melikov, Zoë Noble, Claudia Gödke, Patricia Haas, Cole Peters, Marie Darme Styling Lena Schleweis, Patricia Heck, AENNIKIN, Christina van Zon, Evi Neubauer, Rike Janke Illustration Alice Williamson, Assa Ariyoshi, Marie Darme, Dana Lungmuss, Theresa Neubauer Übersetzung Tanja Timmer, Theresa Neubauer, Ira Häussler Alex Kords, Zoe Blechschmitt, Christian Naethler Endkorrektur Stefanie Kießling , Alexander Kords, Amie McCracken, Christian Naethler, Ira Häussler sisterMAG erscheint alle zwei Monate in der Carry-On Publishing GmbH, GustavMeyer-Allee 25, 13355 Berlin, Deutschland. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Für unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Die Carry-On Publishing GmbH übernimmt keinerlei Garantie und Haftung für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Kontakt: mail@sister-mag.com Geschäftsführung Vermarktung Marketing

Antonia Sutter, Theresa Neubauer, Alex Sutter Alex Sutter (Sales Dir.) Antonia Sutter (Marketing Dir.), Luisa Sancelean, Zoe Blechschmitt

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SISTERMAG #24 APRIL 2016

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