RoadTrip 01-2015

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AUSAGABE 1/2015

KASACHSTAN TRAUNVIERTEL SCHATZERHÜTTE, SÜDTIROL US-ROADTRIP MIT VW KÄFER MALTA: TIPPS UND GEHEIMTIPPS


Als ich vergangenen April mit meinem besten Freund in einem alten VW Käfer Cabrio den Highway Number 1 in Kalifornien entlang fuhr, wurden wir von einem Wildfremden angesprochen, der uns fragte, was „Glück“ für uns bedeutet. Spontan antworteten wir, dass uns in jenem Moment neben unserer langen Freundschaft vor allem das Reisen glücklich macht. Die Möglichkeit, immer wieder neue Orte, Menschen und Kulturen kennenzulernen. Das Gefühl, nicht zu wissen, was einen erwartet, die Neugier, die Sehnsucht, das Lernen und Verstehen, die Herausforderungen auf dem Weg. Der Weg als Ziel. Es ist aber nicht nur Glück, das wir dabei empfinden, sondern wir sehen es auch als Glück an, überhaupt reisen zu können. Und dabei geht es nicht immer nur um lange Reisen in ferne Länder. Auch eine Zugfahrt durch die Heimat, ein Tagesausflug in die Berge oder ans Meer, der Besuch in einer nahe gelegenen Stadt – all dies sind ebenfalls Reisen, die uns glücklich machen. Selbst der Spaziergang durch den Wald hinter dem Haus, den immer wieder aufgeschoben hat, kann neue und interessante Erfahrungen bringen. Es geht dabei darum, etwas zu entdecken, Fremdes unvoreingenommen wahrzunehmen. Neugierig zu bleiben und jede Erfahrung wertzuschätzen. Mit dieser Motivation im Gepäck reisten auch die Autoren dieser Ausgabe durch Südtirol, Malta, Kasachstan und den Westen der USA. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei ihren Berichten in dieser ersten Ausgabe des Jahres 2015, in dem mit etwas Glück noch drei weitere folgen werden. Und noch etwas macht uns übrigens glücklich: Ab diesem Heft heißen wir nun auch Android-User herzlich willkommen, außerdem kann man unsere Artikel nun ganz ohne Tablet lesen. Mehr Informationen hierzu finden Sie auf unserer Internetseite www.roadtrip.cc. Bleiben Sie neugierig – und glücklich! Wolfgang Greiner & Ihr RoadTrip-Team.




Es gibt viele Hotel- und Restaurantketten auf der Welt, aber es gibt wohl kaum eine zweite wie McMenamins. Der aufmerksame Leser unseres Magazins hat bereits ein paar Eindrücke in der Story über den RoadTrip durch den Pazifischen Nordwesten der USA gewonnen. Was die Brüder Mike und Brian McMenamin aus Portland 1979 mit dem Produce Row Café begannen, ist heute ein Unternehmen mit rund 60 unterschiedlichen Etablissements – darunter neben Cafés und Pubs auch sehr außergewöhnliche Hotels. Nach dem Produce Row Café folgte das erste Brauerei-Pub Oregons nach der Prohibition (Hillsdale Brewery & Public House in Portland, 1985), das gleichzeitig auch die erste Mikrobrauerei der gesamten USA war, die legal Früchte (in diesem Fall Himbeeren) für die Herstellung von Ales einsetze. Das Ergebnis war das Ruby Ale, das man heute noch als eines der Standardbiere bei McMenamins bestellen kann. Zwei Jahre später folgte die erste Bar mit Bühne, das Mission Theatre & Pub (1987). 1990 machten die Brüder McMenamin eine riesige alte Farm zum Gastronomiebetrieb, der neben Speisen und Getränken auch noch einen Weinberg, eine Destillerie, einen Golfplatz und ein Hotel beherbergte: Das Edgefield. Nach der Wiedereröffnung

des traditionellen Crystal Ballroom Konzertsaales wurde man schließlich auch in ganz USA auf die bis dato nur in Oregon bekannte Marke McMenamin aufmerksam. 1998 hatten die Brüder Mike und Brian bereits 37 Betriebe in Oregon und sechs im benachbarten Staat Washington. Zu ihrem Markenzeichen wurde dabei schnell, dass sie alte Traditionshäuser mit neuen Leben füllten – allerdings nicht ausschließlich Hotels, Kneipen oder Konzertsäle, sondern gerne auch ausrangierte Altersheime, Kinos, Kirchen, Schulen oder gar Bordelle. Die meisten standen bereits vor dem Erwerb durch McMenamins unter Denkmalschutz, was den Brüdern gut in die Karten spielte: Denn sie wollen alt nicht durch neu ersetzen, vielmehr möchten sie es erhalten, gleichzeitig aber neu definieren und als Treffpunkt für Einheimische und Besucher etablieren. Der Stil der meisten Betriebe macht dies schon nach dem ersten Schritt durch den Eingang deutlich: Das Alte ist sicht- und spürbar, dazu kommt viel Kunst und Krempel, nicht selten erscheint es nicht besonders aufgeräumt oder blitzblank – eher so, als wäre man in einem Wohnzimmer oder in einer Bahnhofskneipe, oder ganz einfach per Zeitmaschine in eine andere Ära versetzt. In manchen Hotels gibt es auch nur Etagenduschen, wenn es von der Ausgangssituation des historischen Gebäuden nicht möglich


(OR) und unter Denkmalschutz war, Badezimmer en-suite einzubauen. Aber das alles ist der grundlegende und charakteristische Charme aller McMenamins, der den Brüdern • Bagdad Theatre – Kino im Hawthorne District von Portland (OR), unter Denkmalschutz und 1927 eröffnet, u.a. Premierenkino von One mittlerweile derart großen Erfolg beschert, dass die Expansion unauf unaufFlew Over the Cuckoo‘s Nest (1975) und My Own Private Idaho (1991) haltsam weitergeht. Allerdings nicht immer nur aus eigenen Mitteln: So kann man sich derzeit am neuesten Projekt, der Anderson School in • Mission Theater and Pub – ehemaliges Kirchengebäude der Church of Sweden in Portland (OR) Bothell, Washington, die Ende 2015 als Hotel wiedereröffnen soll, finan• Boon’s Treasury – ehemaliges Ladengeschäft in Salem (OR) des ers ersziell beteiligen. ten Schatzmeisters Oregons, John D. Boon und unter Denkmalschutz Wer im Pazifischen Nordwesten der USA, also in Oregon und Washington, • White Eagle Saloon – alter Saloon polnischer Immigranten in Port Portland (OR) und später die erste polnische katholische Kirche an der unterwegs ist, der sollte es auf keinen Fall verpassen, in einem McWestküste Menamins abzusteigen, ein Konzert zu sehen, an speziellen Feiertagen an einem Event teilzunehmen oder aber einfach nur auf ein Bier oder • Olympic Club Hotel – ehemaliger Saloon und Bordell in Centralia, ein Abendessen vorbei zu kommen. Vor allem im Großraum Portland hat Washington, gebaut 1908 und unter Denkmalschutz • Cornelius Pass Roadhouse – alte Einwandererfarm in Hillsboro (OR) man dazu ausreichend Möglichkeiten, aber auch rund um Seattle oder mit einem achteckigen Stall, die ursprünglich Imbrie Farm hieß und in Zentral-Oregon und an der Küste findet man den ein oder anderen unter Denkmalschutz steht, heute ein Brewpub Betrieb. • Edgefield – alte Farm (um 1911) in Troutdale (OR), die später unter anderem auch als Tuberkulosekrankenhaus genutzt wurde, unter Die außergewöhnlichsten McMenamins-Häuser: Denkmalschutz • Kennedy School – ehemalige Grundschule im Nordosten Portlands


• The Crystal Ballroom – Unterhaltungsetablissement in Portland (OR) aus dem Jahr 1914, ursprünglich unter dem Namen Cotillion Hall, das vor allem während der Weltwirtschaftskrise an Bedeutung gewann, da hier noch getanzt wurde. Unter Denkmalschutz. • Spar Café and Bar – alter Saloon aus dem Jahr 1935 in Olympia (WA) • The Grand Lodge – ehemaliges Seniorenheim in Forest Grove (OR) • St. John’s Theater & Pub – 1905 für die Lewis & Clark Centennial Exposition erbautes Gebäude in Portland (OR) • The Chapel Pub – ehemaliges Bestattungsunternehmen (Little Chapel of the Chimes, ca. 1932) in Portland (OR), heute Zentrale des Unternehmens McMenamins Hotels von McMenamins: • • • •

Crystal Hotel, 303 S.W. 12th Ave., Portland, OR 97205 Edgefield, 2126 S.W. Halsey St., Troutdale, OR 97060 Gearhart Hotel, ,1157 N. Marion Ave., Gearhart, OR 97138 Grand Lodge, 3505 Pacific Ave., Forest Grove, OR 97116

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Hotel Oregon, 310 N.E. Evans Street, McMinnville, OR 97128 Kennedy School, 5736 N.E. 33rd Ave., Portland, OR 97211 Old St. Francis School, 700 N.W. Bond Street, Bend, OR 97701 Olympic Club, 112 N. Tower Ave., Centralia, WA 98531 White Eagle, 836 N. Russell St., Portland, OR 97227 Herbst 2015: Anderson School, 18603 Bothell Way NE, Bothell, WA 98011 • In Planung: Elks Lodge, 565 Broadway, Tacoma, WA

GartenanlaJe nach Hotel findet man in den Hotels: Brauerei, Kino, Spa, Gartenanla gen, Weingut, Pool, Live-Musik und mehr. Dazu natürlich heimelige Zim Zimmer, viel Kunst, Restaurant, Pub etc. Die Preise für ein Zimmer rangieren zwischen US$ und US$ 260, je nach Hotel, Saison und Zimmerklasse. Alle Hotels sowie die Pubs, Restaurants und Cafe’s von McMenamins findet man unter: http://www.mcmenamins.com


NÜTZLICHES FÜR DIE REISE


01 BEKLEIDUNG

WOLLE AUF REISEN


Vor langer Zeit trug fast jeder Wolle, wenn er sich draußen aufhielt. Allerdings war sie warm, aber nicht unbedingt bequem. Sie kratzte, war dick, schwer und unangenehm, wenn es nass wurde. In den 1970ern wurde Wolle von Synthetikfasern verdrängt. Doch auch diese sind nicht perfekt: Sie kühlen schnell aus, nehmen Gerüche an, schützen schlecht vor Kälte und sind leicht entzündlich. Außerdem sind sie nicht wirklich umweltfreundlich. Eine Alternative ist die Baumwolle, doch auch sie hat einen Nachteil: Ihre Isolierleistung ist eher beschränkt. Merinowolle dagegen scheint die perfekte Lösung, denn sie vereint die Vorteile von herkömmlicher Wolle, Synthetikfasern und Baumwolle. Sie ist weich, kratzt nicht, schützt vor Kälte und hält einem die Hitze vom Leib. Weil sie atmungsaktiv ist, fühlt sie sich auch nicht klamm an. Und sie verhindert unangenehme Gerüche, selbst wenn man tagelang ohne Dusche unterwegs ist. Merinowolle ist ein nachwachsender Rohstoff, der recyclingfähig und biologisch abbaubar ist. Doch woher kommt diese Wolle? Merinoschafe sind in den neuseeländischen Alpen zu Hause, einer extremen Bergwelt, in der andere Schafe erfrieren würden. Das Wollvlies der Merinoschafe ist an extreme Bedingungen angepasst. Im Sommer unterstützt es die Atmung und im Winter schützt es vor Kälte. Und es ist immer außergewöhnlich weich und leicht. Icebreaker wendete 1994 als einer der ersten Textilhersteller die Vorzü-


te 1994 als einer der ersten Textilhersteller die Vorzüge von Merinowolle in der Wildnis an. Seitdem wurden die Produkte weiterentwickelt und heute gibt es von Icebreaker eine komplette „Travel“-Linie mit Kompressionssocken, T-Shirts, Hemden, Hosen, Midlayern und Jacken. Unsere Highlights sind dabei die weichen Lifestyle Compression Half Cushion Socken für Männer mit abgestuften Kompressionszonen, die für eine bessere Durchblutung sorgen, was zum Beispiel auf längeren Fahrten oder Flügen sehr nützlich ist. Ebenfalls empfehlenswert sind die Field Pants für Männer und die Vista Pants für Frauen. Der Mix aus Merinound Biobaumwolle (Vista) bzw. Merino und Polyester (Field) ist ideal für Reisen, den Alltag und alle Witterungen. Außerdem sehen beide Hosenmodelle auch noch so gut aus, dass man sie auch ins Restaurant anbehalten kann. Aus 100% Merino ist das Tech SS Low Crew Merino Horn T-Shirt für Damen. Es ist leicht und platzsparend, nimmt keine unangenehmen Gerüche an und ist dazu noch von Snow-Art-Künstler Simon Beck gestaltet. Für Herren empfehlen wir das Lodge LS Shirt, ein lässiges und zugleich edles Hemd mit Karomuster aus 100% Merino-Flanellgewebe.

Mehr Infos zu den Icebreaker Travel-Pordukten unter eu.icebreaker.com


02 REISEGEPÄCK

SMART UND SICHER


Egal wie lange oder wohin es geht – das Gepäck muss auf Reisen zum einen gut und sicher verstaut, zum anderen auch leicht und bequem zu transportieren sein. Das Flightcase von TATONKA ist diesbezüglich ein besonders smarter Reisebegleiter. Es ist in den Maßen an die aktuellen Luftfahrtbestimmungen angepasst und damit handgepäcktauglich. Das stabile, gepolsterte Tragesystem kann komplett abgedeckt werden – so wird aus dem Rucksack im Handumdrehen eine Reisetasche. Laptop, Tablet und wichtige Reisedokumente bringt man griffbereit in der von außen zugänglichen, gepolsterten Tasche unter. Da die persönlichen Daten z.B. auf Geldkarten, Ausweis oder Reisepass heutzutage vermehrt elektronisch mittels RFID (Radio Frequency Identification) gespeichert werden, gibt es mittlerweile auch den entsprechenden Datenklau. Um zu vermeiden, dass man unterwegs seiner Daten beraubt wird (und das, ohne es zu merken), setzt TATONKA übrigens auch auf Reise-Accessoires, die mit entsprechender RFID Block-Technologie ausgestattet sind. Eine hochwertige und zuverlässig wirksame Cryptalloy-Folie schirmt sicher alle Frequenzen ab, die beim Datenklau genutzt werden. Die Umhängetasche Check In XL RFID B mit integriertem Ausleseschutz bringt neben Reiseunterlagen ein Touchpad unter. Zum Schutz der Ausweise gegen fremdes Ausspionieren bietet sich auch die Einschubhülle Travel Folder RFID B an.

Mehr Informationen zu den Produkten von TATONKA unter www.tatonka.com.


03

PRAKTISCHER HELFER

DAS BADEMANTELHANDTUCH


Klein, leicht, schnelltrocknend, windabweisend – es gibt viele Attribute, die man dem neuen RobeTowl™ der amerikanischen Marke PackTowl® zuweisen kann. Ganz sicher ist auch, dass das Einsatzgebiet dieses „Handtuchs“ sehr vielfältig ist. Ob auf Kreuzfahrt, bei Safari oder Himalayadurchquerung oder einfach nur am Baggersee – es sollte nicht im Gepäck fehlen. Das RobeTowl® ist die perfekte Lösung für jede Art von Reise, Outdoorabenteuer oder auch im Fitnessbereich – wann immer ein Handtuch benötigt wird, schützt es gleichzeitig auch vor neugierigen Blicken. Das Bademantel-Handtuch ist etwa wadenlang, hat weit geschnittene Ärmel, ist angenehm leicht, antimikrobiell, windabweisend, bequem und zudem auch noch maschinenwaschbar und saugstark: Es nimmt bis zum Vierfachen seines Eigengewichts an Wasser auf und ist direkt nach dem Auswringen wieder so gut wie trocken, so dass es sofort wieder genutzt werden kann. Das RobeTowl® ist in drei Größen und Farben erhältlich: Stone, Sky Blue und Currant. Ausgestattet sind sie alle mit einer Kapuze, einem Hüftgürtel und zwei tiefen Fronttaschen.

Mehr Infos unter www.cascadedesigns.com/de/packtowl


04 SCHUHE

ALLESKÖNNER


Die Firma Meindl aus dem bayrischen Kirchanschöring ist seit mehr als 300 Jahren dem Schuhmacherhandwerk treu. Auch wenn heute mit modernen Anlagen produziert wird, so steht an jeder Maschine ein Mensch, der einen der über 200 Arbeitsschritte ausführt, die es braucht, um einen hochwertigen Schuh herzustellen. Die beschäftigten Schuhmachermeister haben außerdem das Gefühl, die Erfahrung und das Engagement, die man für ein Naturprodukt wie den Hauptwerkstoff Leder benötigt. So entsteht handwerkliche Qualität. Meindl produziert über eine Million Schuhe und liefert sie in die wichtigsten Outdoormärkte der Welt. In den europäischen Alpen, in den Wüsten Afrikas und Asiens, im südamerikanischen Dschungel oder im Outback von Australien schwören Alpinisten, Abenteurer und Menschen, die sich viel zu Fuß bewegen, auf die Zuverlässigkeit der Meindl Schuhe. Und das zurecht – wie wir beim Test des neuen Meindl SX 1.1 MID GTX herausfanden. Der halbhohe Schuh ist ein Alleskönner, wurde aber mit seinem aggressiven Design, gepaart mit modernster Schuhtechnik, vor allem für Trail- und Nordic-Aktivitäten entwickelt. Da er extrem stabil, wasserdicht und komfortabel ist, ist er geradezu ideal für Reisen, bei denen man auch auf unebenen Untergründen und bei schlechtem Wetter unterwegs ist. Der halbhohe Schaft schützt neben der Gore-Tex® Membran vor Nässe, dazu auch vor Geröll, Dreck oder anderen Dingen, die sich in den Schuh verirren könnten. Die leichtlaufende Schnürung ist einfach zu handhaben. Der Schuh (Gewicht 440 Gramm) hat eine griffige und gut dämpfende Vibram® Speed Hiking Sohle. Innen kommt ein Air-Active®-Fußbett zum Einsatz, das weich dämpft und für guten Feuchtigkeitstransport sorgt. Den Schuh gibt es als SX 1.1 Lady MID GTX® auch speziell für Damen (350 Gramm Gewicht).

Mehr Informationen unter www.meindl.de


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STROMVERSORGUNG

SOLARRUCKSACK Das junge österreichische Unternehmen SunnyBAG hat zwei neue Rucksackmodelle mit Solarpaneelen im Angebot. Die Linie „Smart“ bietet den perfekten Kompromiss zwischen angenehmen Tragekomfort und genügend Leistung, um seine elektrischen Wegbegleiter aufzuladen. Die verbauten Paneele absorbieren Sonnenlicht und wandeln es in elektrischen Strom um. Zudem besteht die Möglichkeit, Energie im SunnyBAG PowerStick zu speichern und erst bei Bedarf zu nutzen. Für ein optimales Laden sollten die Paneele im 90° Winkel zur Sonne geneigt sein. Bei optimaler Ausrichtung beträgt die Ladedauer zwei bis drei Stunden, was einer vollen Smartphoneladung entspricht. Die Kollektion „Smart“ besteht aus zwei Modellen: dem Explorer 2 und dem SchoolBAG. Mit fünf Watt Paneelleistung bieten sie mehr Leistung als das Vorgängermodell Explorer. Dank dem integrierten Off-Grid-Solarsystem auf der Vorderseite kann das komplette Powermanagement schnell und einfach abgenommen und sogar an anderen Taschen oder


Off-Grid-Solarsystem auf der Vorderseite kann das komplette Powermanagement schnell und einfach abgenommen und sogar an anderen Taschen oder Rucksäcken per Karabiner befestigt werden. Der Explorer 2 verfügt über ein spezielles Laptopfach, eine integrierte Regenhülle und drei voneinander getrennte Fächer. Die Abmessungen von 42x32x22cm und das Volumen von 25 Liter sorgen für ausreichend Stauraum. Mit 42x32x18cm ist der SchoolBAG etwas kleiner, bietet aber mit seinen 21 Liter Volumen und zwei voneinander getrennten Fächern genügend Platz für einen Laptop, Bücher und andere wichtige Utensilien.

Mehr Informationen unter www.sunnybag.at


06 ACCESSOIRES

UMWELTFREUNDLICHE LEBENSMITTELBEHÄLTER Wieder einmal unterwegs und keine Ahnung, wie man die Verpflegung am besten unterbringt? Eine umweltfreundliche und dazu noch stylische Variante sind die neuen BPA-freien Food Canister von Klean Kanteen. Die Deckel schließen absolut dicht und dank des lebensmittelechten 18/8 Edelstahls sind die Behälter hygienisch, bleiben geschmacksneutral, können problemlos in der Spülmaschine gereinigt werden und sind rundum umweltfreundlich. Die Food Canister gibt es als einfache Ausführung für Transport


können problemlos in der Spülmaschine gereinigt werden und sind rundum umweltfreundlich. Die Food Canister gibt es als einfache Ausführung für Transport und Aufbewahrung jeglicher Lebensmittel in zwei unterschiedlichen Größen (236 und 473 ml). Zusätzlich gibt es sie als doppelwandige Version, die aufgrund der guten Isolationsleistung Speisen lange warm oder wahlweise kalt hält. Heiße Suppe oder eine Portion Eis sind beim Picknick jetzt überhaupt kein Problem mehr. Da der Edelstahl nicht beschichtet ist (wie oft bei Aluminium der Fall), können sich auch keine Giftstoffe aus Plastik oder Kunstharz lösen. Die Deckel schließen so dicht, dass weder Flüssigkeit auslaufen kann, noch Essensgerüche nach außen dringen. Passend zu den Food Canistern gibt es die Reflect. Mit dieser Flasche verzichtet man auf schädliche Plastikflaschen und hat den idealen Trinkbehälter für unterwegs. Ihr besonderes Merkmal ist der rostfreie Bambusverschluss, der aus nachhaltiger Holzwirtschaft stammt. Die simple, funktionelle Trinkflasche ist zudem gesundheitlich völlig bedenkenlos, denn dank des lebensmittelechten Edelstahls ist auch sie garantiert BPA-frei – und das ein Leben lang! Mit 532 ml Füllvolumen ist die neue, kleinere Ausführung der genialen Trinkflasche noch handlicher als die ebenso erhältliche 800 ml Variante. Für unterwegs sind Food Canister und Reflect eine praktische Alternative – und auch im Vorratsschrank


Trinkflasche noch handlicher als die ebenso erhältliche 800 ml Variante. Für unterwegs sind Food Canister und Reflect eine praktische Alternative – und auch im Vorratsschrank oder dem Küchenregal machen sich vor allem die Dosen extrem gut. Sie können problemlos übereinander gestapelt werden und schützen Lebensmittel zuverlässig vor Licht und Feuchtigkeit. In der Mulde auf dem Deckel ist Platz für die Beschriftung des Inhalts.

Mehr Infos unter www.kleankanteen.com


SCHÖNE STRASSEN STRASS STRASSE N Salzburg/Oberösterreich (Österreich)

Wolfgangsee - Mondsee - Attersee - Traunsee


Die schöne Straße: Wolfgangsee - Mondsee - Attersee - Traunsee

© Google Maps


© Salzkammergut Tourismus-Marketing GmbH - Ch. Parzer

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ST. WOLFGANG WEISSES RÖSSL

Im Romantikhotel Weisses Rössl wird seit mehr als 500 Jahren österreichische Gastlichkeit zelebriert. Das von der Familie Trutmann-Peter geführte Hotel „Im Weissen Rössl am Wolfgangsee“ ist so etwas wie eine Legende. International bekannt wurde es durch die Operette von Ralph Benatzky. 1952 wurde aus dem Stoff von Willi Forst der erste beaknnte Film gedreht – mit Johanna Matz und Johannes Heesters –, 1960 folgte „Im weißen Rößl“ mit Peter Alexander, Gunther Philipp und Waltraut Haas.


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WOLFGANGSEE SCALARIA AIR CHALLENGE

Immer am ersten Juliwochenende im Jahr findet mit der Scalaria Air Challenge eines der weltweit größten Wasserflugzeugtreffen und eine der spektakulärsten Flugshows Europas statt. Dank der atemberaubenden Darbietung „flying opera“, einer inszenierten Flugvorführung mit der Flugstaffel der Flying Bulls, hat sich das alljährliche Stelldichein der majestätischen Lufthoheiten als „Place to be“ etabliert. In der Public Friends Area wird das Programm bei freiem Eintritt um viele weitere Attraktionen ergänzt. © Wolfgangsee Tourismus Gesellschaft


© Wolfgangsee Tourismus Gesellschaft

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SCHAFBERG

Der Schafberg thront mit seinen 1.782 Metern direkt über St. Wolfgang und dem Wolfgangsee in der Grenzregion von Salzburg und Oberösterreich. Sein Gipfel ist mit der Schafbergbahn touristisch erschlossen und liegt vollständig in Salzburg.


© Heinz A. Kraml

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SCHAFBERGBAHN

Die Schafbergbahn, eine meterspurige Zahnradbahn, führt von St. Wolfgang am Wolfgangsee hinauf auf den Schafberg. Die Strecke wird hauptsächlich von vier ölbefeuerten Dampflokomotiven befahren. Zwei ältere Dieseltriebwagen werden als Reserve betriebsfähig gehalten. Bei starkem Andrang wird zusätzlich eine dieselelektrische Lok eingesetzt. Außerdem kommen historische Originalmaschinen (Baujahr 1893 und 1894) im Zuge eines eigenen Nostalgiefahrplanes zum Einsatz. www.schafbergbahn.at


© Wolfgangsee Tourismus Gesellschaft - Wolfgang Stadler

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STROBL

Die Siedlung des Ortes Strobl am Ostufer des Wolfgangsees entwickelte sich im 14. Jahrhundert aus dem „Gut am Schober“ sowie aus einem Stützpunkt für das aus der Steiermark weiter über den See zu verschiffende Eisen und einer Taverne. Als das nahe Bad Ischl durch das Kaiserhaus bekannt wurde, gewann auch der Ort an Bedeutung. Um die Jahrhundertwende war es bereits ein bekannter Fremdenverkehrsort. Heute ist Strobl mit seinem Seeufer und den ausgedehnten Naturbadestränden ein beliebter und bedeutender Ferienort des Salzkammergutes, der viele Sport- und Freizeiteinrichtungen bietet.


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STROBL

In Strobl gibt es zwei Wasserskischulen, eine Sommerrodelbahn im Ortsteil Gschwendt, die Möglichkeit zum Ballon fahren, die Salzburger Almen-Tour für Mountainbiker und den gepflegten 18-Loch-Golfplatz des Salzkammergut Golfclubs. Eine besondere kulturelle Sehenswürdigkeit ist die spätbarocke Pfarrkirche St. Sigmund. Einen Besuch wert ist auch das Heimathaus Lipphaus in Abersee, an der Gemeindegrenze zu St. Gilgen. Arbeiten zeitgenössischer Bildhauer sind auf der so genannten Kulturpromenade zu sehen.

© Wolfgangsee Tourismus Gesellschaft


© Wolfgangsee Tourismus Gesellschaft

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ST. GILGEN

In St. Gilgen am Wolfgangsee finden sich zahlreiche Angebote für sportliche Aktivitäten, kulturelle Highlights oder einfach nur für entspannende Stunden am See. Im Mozarthaus St. Gilgen wurde die Mutter von Wolfgang Amadeus Mozart am 25. Dezember 1720 geboren. Das Skigebiet Zwölferhorn mit der Seilbahn St. Gilgen gestaltet sich als ein Naturerlebnis der besonderen Art. Das Zwölferhorn ist nicht nur ein traumhafter Aussichtsberg, sondern bietet im Winter auch Skispaß und Winteridylle.


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MONDSEE

Das Südufer des Mondsees bildet die Grenze zwischen Oberösterreich und Salzburg und zwischen den Kalkalpen und der Sandsteinzone. Am Südwestufer steht die markante Drachenwand. 1864 wurden am Mondsee Pfahlbautenreste aus der Jungsteinzeit entdeckt. Die Fundstellen an Mond- und Attersee gehören seit 2011 zur grenzübergreifenden UNESCO-Welterbestätte „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“. Der Mondsee ist seit dem 18. Jahrhundert in Privateigentum.

© Salzkammergut Tourismus-Marketing GmbH - Ch. Parzer


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MONDSEE

Auf unserer Schönen Straße befährt man auch eine Teilstrecke der Mondsee Straße (B 154). Sie hat eine Länge von 33 km und führt von Straßwalchen im Flachgau vorbei am Irrsee zum Mondsee, von dem sie ihren Namen hat. Weiter führt sie am Westufer des Sees entlang und anschließend über den Pass Scharflinger Höhe zum Wolfgangsee nach Sankt Gilgen.

© Hotel Schloss Mondsee


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ATTERSEE

Der Attersee, ein bis zu 169 m tiefer Gletschersee, ist der größte zur Gänze in Österreich liegende See. Einmal im Jahr, gewöhnlich Mitte September, wird ein autofreier Rad-Erlebnistag veranstaltet, bei dem eine 48 km lange Strecke rund um den See für den Autoverkehr gesperrt ist. Der hier gezeigte Platz des Golfclubs Weyregg bietet Anfängern wie Könnern ein unvergleichliches Erlebnis: Von jedem Loch und der Terrasse des Clubs hat man einen traumhaften Blick über den gesamten See.

© Tourismusverband Attersee-Salzkammergut


© Heinz A. Kraml

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SCHLOSS ORT TRAUNSEE

Das Seeschloss Ort zählt zu den ältesten Gebäuden des Salzkammergutes und wurde bereits 909 und später 1053 erstmals urkundlich erwähnt. Von 1996 bis 2004 war das Seeschloss die Filmkulisse der erfolgreichen Fernsehserie „Schlosshotel Orth“. Seit 1995 ist das Seeschloss im Besitz der Stadtgemeinde Gmunden und wird für Veranstaltungen und Feste genutzt. Der Traunsee ist mit 191 m Tiefe der tiefste See Österreichs.


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BAD ISCHL

Von 1849 bis 1914 war Ischl kaiserliche Sommerresidenz. 1853 verlobte sich Kaiser Franz Joseph I. mit Elisabeth Amalie Eugenie, der Herzogin in Bayern (Sisi) im damaligen Seeauerhaus, das heute das Museum der Stadt ist. 1914 verfasste Franz Joseph in der Kaiservilla das Manifest „An meine Völker“, in dem er dem Königreich Serbien den Krieg erklärte. Dies sollte der Beginn des Ersten Weltkriegs werden. Das „Bad“ gehört erst seit 1907 zum Namen des Ortes. Bad Ischl ist Teil der kleinen historischen Städte (KHS) – ein Verbund von 15 Städten in Österreich, die alle geprägt sind von einer besonderen Geschichte, die man beim Erkunden der Gassen, Innenhöfe und Plätze spürt.

© Österreich Werbung - Weinhäupl


Salzburg/Oberösterreich (Österreich)

WOLFGANGSEE MONDSEE ATTERSEE TRAUNSEE

Wer hat noch nicht vom Weissen Rössl gehört? Damit ist das Hotel am Wolfgangsee im Salzkammergut gemeint. Das Hotel, in dem in den 1960er Jahren Peter Alexander filmerisch bereits aktiv war. Nun, das Hotel gibt es wirklich und es liegt im schönen St. Wolfgang am noch schöneren Wolfgangsee. Über dem Luftkurort thront der Schafberg, auf dessen Gipfel (1.783m) seit 1893 eine Zahnradbahn fährt. Doch nicht nur der Wolfgangsee ist eine Reise wert (es gibt neben dem aus Film und Fernsehen bekannten Hotel übrigens auch noch viele andere Unterkünfte), sondern das gesamte Traunviertel. Die Strecke, die wir dieses Mal hervorheben wollen, ist eine kleine Rundfahrt von See zu See: Vom Wolfgangsee über Mondsee und Attersee zum Traunsee und Wer hat Alternativ noch nichtbieten vom Weissen Rössl gehört? DamitSee ist (UNESCO das Hotel zurück. sich auch noch Hallstätter am Wolfgangsee Altausseer im Salzkammergut gemeint. Das in dem Weltkulturerbe), See und Grundlsee an, Hotel, man kann in 1960erbeliebig Jahren erweitern. Peter Alexander aktiv dieden Ausfahrt Denn: filmerisch Die Gegendbereits ist insgesamt war. Nun, das und Hotelbietet gibt es wirklich und es liegt schönen St. wunderschön viele Möglichkeiten, umim einzukehren, Wolfgang amKultur noch schöneren Wolfgangsee. Über dem Luftkurort zu wandern, zu entdecken, ins erfrischende Wasser zu thront derund Schafberg, auf dessen Gipfel (1.783m) seit 1893 springen einiges mehr. eine Zahnradbahn fährt. Doch nicht nur der Wolfgangsee ist eine Reise wert gibt nebenund dem aus Film Fernsehen Wir beginnen in (es St. Wolfgang fahren überund Strobl am bekannten Hotel übrigens nach auch Sankt noch viele andere Unterkünfte), Westufer des Wolfgangsee Gilgen. Von dort geht sondern das gesamte Traunviertel. Die Strecke, diebietet wir dieses es zum Mondsee, die südliche Uferstraße ist eng, aber Mal hervorheben ist eine von See See: wunderschönewollen, Ausblicke und kleine den einRundfahrt oder anderen Spotzuam See, Vom Wolfgangsee über Mondsee Attersee Traunsee um ein wenig zu genießen. Weiterund geht es nachzum Unterach amund zurück. sich auch noch Hallstätter Attersee,Alternativ dann erstbieten nach Norden und einmal fast umSee den(UNESCO ganzen Weltkulturerbe), Altausseer See undbis Grundlsee an,Jetzt man nach kann See über Seewalchen und Weyregg Steinbach. die Ausfahrt erweitern. ist insgesamt Osten hinüberbeliebig Richtung TraunseeDenn: über Die die Gegend angenehm kurvige und

FAKTEN: Land/Region: Österreich – Salzburg und Oberösterreich / Traunviertel Länge: ca. 130 Kilometer, nach Belieben erweiterbar Strecke: Wolfgangsee – Mondsee – Attersee – Traunsee – Wolfgangsee Orte: St. Wolfgang, Strobl, Attersee, Gmunden, Bad Ischl Umgebung: Hallstätter See, Altausseer See, Grundlsee, Bad Goisern, Bad Aussee, Dachstein, Salzburg, Linz Land/Region: Österreich – Salzburg und Oberösterreich / Traunviertel Länge: ca. 130 Kilometer, nach Belieben erweiterbar Strecke: Wolfgangsee – Mondsee – Oberösterreich Tourismus Attersee – Traunsee – Wolfgangsee www.oberoesterreich-tourismus.at Orte: St. Wolfgang, Strobl, Attersee, SalzburgerLand Tourismus Gmunden, Bad Ischl www.salzburgerland.com Umgebung: Hallstätter See, Altausseer See, Grundlsee, Bad Salzkammergut Tourismus Goisern, Bad Aussee, Dachstein, www.salzkammergut.at Salzburg, Linz

FAKTEN:

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WEIT WEG VOM NORMALEN LEBEN ZU FRANZ PERNTHALER UND SEINER SCHATZERHÜTTE KOMMEN DIE GÄSTE NICHT NUR WEGEN DER TRAUMHAFTEN LAGE UND DER FEINEN KÜCHE. EIN BESSEREN PLATZ FÜR GEPFLEGTES NICHTSTUN KANN ES KAUM GEBEN. TEXT: GEORG WEINDL, FOTOS: NORBERT EISELE


Lebenswerk ist ein großes Wort, das dosierten Umgang erfordert. Wenn Franz Pernthaler von seiner Hütte erzählt, dann drängt sich dem Gesprächspartner schnell der Eindruck von einem echten und glaubwürdigen Lebenswerk auf. Pernthaler ist ein zurückhaltender Mensch. Er haut nicht auf den Putz. Er erzählt Geschichten. Seine Geschichten und die handeln von den vielen Dingen, die er da oben auf über 2.000 Meter Höhe geschaffen hat. Eine Traumwelt, ein Fluchtort für gestresste Stadtmenschen, ein kleines ursprüngliches Paradies für Genießer. Das sagen zumindest die Besucher, die sich auf Schatzerhütte einnisten und oft nur schweren Herzens den Weg zurück hinunter ins Tal nehmen wollen. Der Weg hinauf beginnt unspektakulär. Mit vielen Kurven schraubt sich die Straße von Brixen nach St. Andrä und Afers, zieht sich am Schluss durch den Wald bis zum Parkplatz bei der Brixner Skihütte. Dort wartet ein halbstündiger Spaziergang durch den Bergwald, bis sich am Ende der Blick öffnet auf die südseitig abfallenden Wiesenhänge mit fast zierlich wirkenden Schatzerhütte und der spektakulären Kulisse von Peitlerkofel und Aferer Geislerspitzen mit ihren steilen Felstürmen und bedrohlich schimmernden senkrechten Wänden. Ein fast unwirklich schöner Blick, den sich Landschaftsmaler besser kaum ausdenken könnten. Die schmale Schotterstraße nimmt direkt Kurs auf die Hütte und landet nach einem letzten kurzen Bergabstück wenige Meter vor dem Eingang.


Vor knapp 90 Jahren hat der Großvater das Grundstück gekauft und eine einfache Hütte errichtet. In den fünfziger Jahren baute sie der Onkel zu einer Schutzhütte um, die später verpachtet wurde, bevor sich der Franz entschloss, hier oben Hüttenwirt zu werden. Das ist nun gute 30 Jahre her. Im Sommer war er Hüttenwirt, im Winter arbeitete er bei Starkoch Heinz Winkler im Sternerestaurant Tantris und im Bistro Terrine in München, wo er auch ausgebildet wurde. Das funktionierte immer besser, sodass der Franz dann sich nur noch auf die Hütte konzentrierte. „1988 habe ich sie dann restauriert, eine große Küche eingerichtet, die Zimmer renoviert und einen 500 Quadratmeter großen Keller geschaffen.“ Nicht verändert hat sich Pernthalers Leidenschaft für die gute Küche, die hier aber im Gegensatz zu den urbanen Gourmettempeln konsequent bodenständig Südtirolerisch ist. Das ist nun nicht nur eine Geschmacksfrage sondern auch eine Sache der praktischen Logik. „Ich mache hier oben fast alles selber. Das Brot, die Nudeln, Marmelade. Dazu hab ich im Sommer noch meinen Gemüse- und Kräutergarten mit Zucchini, Mangold, Karotten, Tomaten, Thymian, Oregano und Minze“, sagt er nicht ohne Stolz. Man könnte sich hier oben einquartieren, einschneien lassen oder einfach nur dem Rest der Welt adieu sagen.


© Schatzerhütte



Verhungern muss man kaum. Solange der Peter mit seinen Mitarbeitern in der Küche ist, sind die Perspektiven wahrlich nicht schlecht. Zum Nächtigen bietet die Schatzerhütte nicht nur klassische Hüttenquartiere, kleine Mehrbettzimmer im Haupthaus und der kleinen vorgelagerten Hütte. Vor vier Jahren baute Pernthaler dazu drei Blockhäuser mit je zwei Wohneinheiten, die komplett aus Zirbenholz sind und mit dem offenen Dachstuhl entsprechend gute Stimmung und ansprechende Düfte ausstrahlen. Mit Dusche/WC und einer bequemen Sitzecke bieten sie für Hüttenverhältnisse sehr guten Komfort inklusive Fußbodenheizung und dazu über die große Fenster den einzigartigen Blick auf die Gipfel im Süden. Die Schatzerhütte hat mittlerweile auch ein eigenes kleines Wasserkraftwerk, dessen Turbinen von einem Gebirgsbach angetrieben werden und von denen der Strom über unterirdische Kabel geleitet wird. Dass die Hütte heute ungewöhnlich beliebt ist, dass sogar Gäste aus Nordamerika und Australien anreisen, liegt wohl weniger an den technischen Errungenschaften, was hier oben zweifellos angenehm ist. Es ist vor allem die familiäre Atmosphäre zusammen mit der feinen Küche und natürlich der guten Lage, die den besonderen Charme des Hüttenlebens hier oben ausmacht. Vor allem aber spürt der Besucher, dass der Gastgeber selbst sehr viel Spaß am Leben oben am Berg hat und jeden Tag mit Leidenschaft an seinem Speiseplan tüftelt und ohne Probleme auch improvisiert, wenn mal Vegetarier oder Veganer am Tisch sitzen. Im engen Flur


telt und ohne Probleme auch improvisiert, wenn mal Vegetarier oder Veganer am Tisch sitzen. Im engen Flur hängen diverse Lobpreisungen von Gourmetführern an der Wand. Ein renommiertes deutsches Reisemagazin hat die Schatzerhütte sogar unter den besten 100 Hotels gelistet. Die Hütte ist auch während des Winter geöffnet, was nicht nur Skisportler und Schneeschuhläufer begeistert sondern vor allem Menschen, die hier nur einfach sein wollen. „Wir haben viele Gäste, die hier die Natur und die Ruhe genießen“, sagt er und schmunzelt. „Mit Internet und Handyempfang schaut es natürlich nicht gut aus, aber spätestens am zweiten Tag haben sich die Gäste nicht nur gewöhnt. Sie genießen es.“ Statt Fernsehen gibt es den Sternenhimmel, statt Wellness die pure Natur.




Der Erfolg der Hütte hat aus dem Franz einen vielbeschäftigten Menschen gemacht, der jeden Tag auch unterwegs ist, runter ins Tal fährt, Zutaten für die Küche und Getränke besorgt, Gäste abholt. Im Gegensatz zu seinen Gästen ist Mobilität für ihn hier oben sehr wichtig. Ohne ein Auto, das auch oben am Berg gut funktioniert, wäre das hier kaum möglich. Ganz besondere Allroundqualitäten sind hier gefragt. Er braucht ein Fahrzeug, das einerseits kompakt und kräftig ist, das Kurven gut meistert und mit den Steigungen keine Probleme hat, das dazu aber auch reichlich Transportkapazitäten besitzt und mit dem er auch mal Gäste gut chauffieren kann. Wenn im Winter dann reichlich Schnee liegt, dann legt er dann die letzten zwei Kilometer auch mit dem Snowmobil zurück. Für die Freizeit bleibt da nicht viel übrig, was er offensichtlich auch nicht sehr vermisst, denn das Leben hier oben scheint ihn ziemlich glücklich zu machen. Wichtig sind ihm die Besuche der Familie unten in Brixen. Dort gehen die Kinder zur Schule und dort verbingt er die freien Tage. Demnächst wollen sie alle zusammen in den Herbstferien nach Island reisen. Ganz ohne Berge und Schnee geht es eben nicht. www.schatzerhuette.com


© R K B by Katharina Wieland Müller / pixelio.de


GANZ IM SÜDEN EUROPAS, UMGEBEN VON WASSER UND BESTEHEND AUS DREI BEWOHNTEN UND EIN PAAR KLEINEREN UNBEWOHNTEN INSELN, LIEGT MALTA. DIE REPUBLIK WIRD VON IHREN BEWOHNERN UND FANS GERNE ALS „THE ROCK“ BEZEICHNET. DIE EHEMALIGE BRITISCHE KOLONIE IST SEIT 2004 MITGLIED DER EUROPÄISCHEN UNION. DA ENGLISCH NEBEN MALTESISCH OFFIZIELLE AMTSSPRACHE IST, ERFREUT SICH DAS ARCHIPEL GROSSER BELIEBTHEIT BEI TOURISTEN AUS ALLER WELT. NUR DER LINKSVERKEHR IST FÜR DIE MEISTEN BESUCHER GEWÖHNUNGSBEDÜRFTIG. Die meisten Touristen kommen zur Ferienzeit nach Malta. Und sie buchen pauschal, denn so kann man preiswert und sorglos die Sonne des Mittelmeers genießen, entgeht dank vororganisiertem Shuttleservice dem ungewohnten Linksverkehr, der durch die recht unkonventionelle Verkehrsdisziplin der Malteser noch zusätzlich verschärft wird, und bekommt von Reiseveranstalter meist noch die wichtigsten Highlights der Insel im Rahmen des All-inklusive präsentiert. Doch es gibt auch das andere Malta, das der Nebensaison. Und wer sich selbst auf die Straßen traut, das Bus-System verstehen lernt oder einen preiswerten Fahrer bucht, der erlebt ein Malta, das Pauschaltouristen selten kennenlernen. Die idealste Zeit erscheint uns der Zeitraum zwischen April und Juni. Die winterlichen Regenstürme sind dann vorbei, das Klima ist angenehm warm (im Sommer kann es unerträglich heiß werden) und die Luftfeuchtigkeit hält sich in Grenzen. Hartgesottene können dann auch bereits ins Meer springen, allerdings erreicht das erst zur Hauptsaison angenehme Temperaturen.


Malta, der Zwergstaat mit 316 Quadratkilometern Fläche, bietet vor allem eines: Jede Menge abwechslungsreicher Historie, die bis heute in Kultur, Architektur und Alltag des Landes und der Menschen wiederzufinden ist. So findet man auf den Inseln Spuren aus 6.000 Jahren menschlicher Besiedelung. Ob steinzeitliche Tempel der Megalithkultur, römische Katakomben oder die massiven Wehranlagen des Malteserordens: Einige der wichtigsten Kulturen der Menschheit waren auf den Inseln mal länger, mal kürzer präsent, darunter die Phönizier, Griechen, Römer, Germanen und Ostgoten. Im 9. Jahrhundert wurden die damals dem Byzantinischen Reich angehörenden Inseln von den Arabern erobert. Im 11. Jahrhundert herrschten die Sizilianer, im 13. Jahrhundert die Krone Aragons. Der spanische König gab die Inseln 1530 dem Malteserorden als Lehen. Der Orden verhinderte während der großen Belagerung 1565, dass die Osmanen übernahmen. Dies war auch die Zeit der Gründung Valettas, der mächtigen Festungsstadt, die heute Hauptstadt und UNESCO-Welterbe ist. Ende des 18. Jahrhunderts waren dann die Franzosen an der Reihe, angeführt von Napoleon. Er plünderte die Inseln, dann schritten die Briten ein. 1814 wurde Malta schließlich britische Kronkolonie. Im Zweiten Weltkrieg diente Malta als strategisch wichtiger Stützpunkt, von dem aus der Nachschub des deutschen Afrikakorps empfindlich gestört wurde. Ein Resultat daraus war eine von 1940 bis 1942 andauernde Seeblockade der Insel mit permanenten Luftangriffen durch die italienische und später auch der deutsche Luftwaffe. Erst 1943 war Malta nicht mehr an Kämpfen beteiligt und wurde zur Lazarett- und Hafeninsel. Die gesamte Bevölkerung der Insel erhielt für ihren Einsatz und ihr Leiden 1942 vom britischen König das Georgs-Kreuz verliehen, das auf der Flagge der heutigen Republik Malta zu sehen ist. 1947 wurde dem Land die Selbstverwaltung als parlamentarische Demokratie gewährt, 1964 erhielt Malta dann die Unabhängigkeit von Großbritannien als Mitglied des Commonwealth. Bereits zehn Jahre später deklarierte sich Malta als Republik und verzichtete auf den Einfluss der Queen. Am 1. Mai 2004 trat Malta der EU bei und am 1. Januar 2008 wurde der Euro als offizielle Währung eingeführt.


Heute sind vor allem die arabischen, italienischen und britischen Einflüsse im alltäglichen Leben Maltas deutlich spürbar. Die Architektur ist eher arabisch (dem Klima angepasst), die Lebenseinstellung italienisch (entspannt, etwas lauter und ein wenig chaotisch) und rein sprachlich kommt man fast überall mit Englisch durch (und natürlich ist der britische Linksverkehr geblieben!). Die maltesische Sprache, die Haupt-Amtssprache neben Englisch, ist aus einem arabischen Dialekt (Maghrebinisch) entstanden und gehört somit zu den semitischen Sprachen. Sie ist die einzige semitische Sprache weltweit, die lateinische Buchstaben verwendet. Auch hierin ist die Vermischung der unterschiedlichen Kulturen deutlich zu erkennen. Malta mag ein kleines Land bzw. eine Handvoll kleiner Inseln sein, aber man sollte die Distanzen nicht unterschätzen. Gerade aufgrund des gewöhnungsbedürftigen Verkehrs ist es ratsam, sich seine Urlaubstage gut einzuteilen. Kommt man aufgrund Termindrucks in Eile, wird man keinen Spaß am geplanten Ausflug haben. Man ist gut beraten, immer einen Zeitpuffer einzukalkulieren und das Unerwartete zu erwarten. Gerade, wenn man die öffentlichen Busse nimmt, sollte man sich außerdem nicht auf Fahrpläne verlassen. Und in der Rush Hour sind sie oft auch so überfüllt, dass sie an der Haltestelle einfach vorbeifahren. Dies sei auch zu beachten, wenn man bei der Abreise pünktlich zum Flughafen kommen will. Hier ist definitiv ein Taxi die bessere Wahl, noch besser (und preiswerter) ist ein Hotelshuttle, sofern angeboten. Ist man solo bzw. ohne Gruppe oder Guide auf den Inseln unterwegs, sollte man nie zögern, Einheimische um Rat zu fragen.


die bekanntesten highlights

DIESE PLÄTZE ZÄHLEN ZU DEN BEKANNTESTEN SEHENSWÜRDIGKEITEN DER INSELN. IN DER HAUPTSAISON IST MAN HIER NICHT WIRKLICH ALLEINE, IN DER NEBENSAISON KANN MAN DEN ZAUBER DER ORTE ABER DEUTLICH BESSER GENIESSEN.


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VALLETTA – DIE HAUPTSTADT Hier zählen der Grand Harbour, der Großmeisterpalast, die St. John‘s CoKathedrale (oben), das Fort St. Elmo, die Herbergen der unterschiedlichen Ritterorden, die Barakka Gardens und die Lascaris War Rooms zu den absoluten Highlights. Ganz neu ist das fast fertige Parlamentsgebäude mit Museum am ehemaligen Stadttor und benachbartem Open Air Theater, das auf den Ruinen der alten Oper von 1877 gebaut wurde. Ob das neue Parlament wirklich schön und passend ist (federführend ist der italienische Stararchitekt Renzo Piano), darüber lässt sich streiten. www.cityofvalletta.org

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HAGAR QIM TEMPEL In diesem Tempelkomplex südlich von Qrendi auf einem Hochplateau über dem Mittelmeer finden sich die Reste von vier Tempeln, die zwischen 3600 und 2500 v. Chr. entstanden sind, darunter der am besten erhaltene Südtempel Mnajdra. heritagemalta.org/museums-sites/hagar-qim-temples

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MDINA – DIE EHEMALIGE HAUPTSTADT

www.visitmalta.com/de/mdina-and-rabat

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Der kleine Ort (ca. 250 Einwohner), auch genannt „Silent City“, liegt im westlichen Zentrum der Insel auf einem 185 Meter hohen Ausläufer des Dingli-Plateaus, dessen Nord-, Ost- und Nordwesthänge steil aus der Landschaft aufragen. Unmittelbar südwestlich schließt sich die Zwillingsstadt Rabat an, die mit über 11.000 Einwohnern deutlich größer ist. Vor rund 2.000 Jahren war die Stadt Teil der alten römischen Stadt Melita. Zur Zeit der Araber auf Malta wurde sie innerhalb der Stadtmauern in Mdina umbenannt, der Teil außerhalb in Rabat („Vorort“).


MARSAXLOKK

www.malta-aktuell.com/ausflugstipps

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Fischerort im Südosten, der vor allem für seine bunten Fischerboote berühmt ist. Die gibt es da nicht ohne Grund: Der frische Fisch, direkt als „Catch of the Day“ bestellt, ist vielleicht der beste der Insel.

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CITADELLA

www.islandofgozo.org

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Die restaurierte Zitadelle in der Stadt Victoria auf der Insel Gozo beherbergt die Kathedrale Santa Marija und den Bischofsplatz des Bistums Gozo. Zu Zeiten der Römer stand hier eine Akropolis, im Mittelalter wich diese einer Burg, die dann vom Orden der Johanniter umgebaut wurde.


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AZURE WINDOW

www.islandofgozo.org

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Das „Blaue Fenster“ an der Westküste der Insel Gozo. Die 100 Meter lange und 20 Meter hohe, natürlich entstandene Felsstruktur liegt im Naturpark Dwejra Point. Per Boot kann man den Felsen am besten entdecken – und das Meer unter einem ist spektakulär klar und tiefblau.


HYPOGÄUM VON HAL-SAFLIENI

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Eine zwischen 3800 und 2500 v. Chr. genutzte unterirdische Anlage, die wohl für die Bestattung der Toten und als Heiligtum diente. Das Hypogäum ist seit 1980 UNESCO-Weltkulturerbe. Im Sommer muss man sich zeitig um Tickets kümmern – nicht selten ist man auch zwei Monate zuvor schon zu spät dran. whc.unesco.org/en/list/130

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COMINO Comino ist die kleinste bewohnte Insel Maltas – allerdings wohnen hier maximal vier Einheimische. Besonderes Highlight ist die Blaue Lagune, außerdem gibt es den Santa Marija Tower und ein kleines Hotel an der San Niklaw Bay. www.visitmalta.com/de/island-of-comino

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BLUE GROTTO in der Nähe von Zurrieq. Auf der Strecke der Hop-on/hopoff-Bustouren und sehr beliebt. Im Sommer kann man in Ghar Lhapsi schwimmen gehen. www.bluegrottomalta.com.mt

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die weniger bekannten Highlights

DIESE ORTE SIND NICHT GANZ SO STARK BESUCHT WIE DIE OBEN GENANNTEN. DA DIE INSELN ABER EHER ÜBERSCHAUBAR SIND, WIRD MAN AUCH HIER NICHT GÄNZLICH ALLEINE BLEIBEN, VOR ALLEM IN DER HAUPTSAISON.


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THREE CITIES

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www.visitmalta.com/de/the-three-cities

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So werden die drei Städte Cospicua (Bormla), Vittoriosa (Birgu) und Senglea (L‘Isla) genannt, die – durch den Hafen getrennt – gegenüber von Valletta liegen und, wie die Hauptstadt selbst, eine beeindruckende Befestigungsanlage haben. Hier ist es generell etwas ruhiger als in Valletta.


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DINGLI CLIFFS Beeindruckende Steilküste mit bis zu 250 Meter hohen Klippen an der Südküste Maltas. Wie das nahegelegene gleichnamige Dorf – der höchstgelegene Ort des Landes (240 Meter über dem Meer) – sind sie nach dem englischen Ritter Sir Thomas Dingley benannt. Von den Klippen aus kann man wunderbare Sonnenuntergänge erleben. mta.com.mt

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SAN BLAS BAY, GOZO

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www.islandofgozo.org

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Steil abfallende Bucht mit einem kleinen Sandstrand im Nordosten Gozos in der Nähe des Ortes Nadur. Früher war die Bucht ein wichtiger Brutplatz für Wasserschildkröten, die allerdings bereits seit einiger Zeit ausbleiben.


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GHAJN TUFFIEHA

www.maltainsideout.com/2682

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Einer der wenigen Sandstrände Maltas (sonst meist Felsküste), ganz in der Nähe des beliebten Sandstrandes Golden Bay. Da letzterer meist überfüllt ist, lohnt sich der lange Weg die Stufen hinunter. Es gibt dort auch ein kleines Restaurant.


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KRISTU TAL-BAHHARA Nur für Taucher geeignet, denn die Jesusstatue steht unter Wasser, ist jedoch kein Relikt, sondern wurde zum Anlass des Besuchs von Papst Johannes Paul II im Jahr 1990 von Künstler Alfred Camilleri Cauchi erschaffen. Sie befindet sich etwa zwei Kilometer vor der Küste in 35 Metern Tiefe, nahe dem Schiffswrack der MV Imperial Eagle. www.maritimedirectory.com.mt © viewingmalta.com © viewingmalta.com


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ST. PETER’S POOL Einer der schönsten natürlichen Swimming Pools Maltas in der Nähe von Marsaxlokk. Nachteil: Es gibt keine Services und die Zufahrtsstraße ist mehr als schlecht. www.malta.com/en/attraction/beaches/south-malta/st-peter-s-pool

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RABAT Der „Vorort“ von Mdina steht eigentlich im touristischen Schatten der viel kleineren, ehemaligen Hauptstadt. Aber Rabat hat ebenfalls eine tolle Altstadt und eindrucksvolle Katakomben. www.visitmalta.com/de/mdina-and-rabat

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GOZO SALT PANS Im Norden Gozos bei Marsalforn befindet sich am/im Meer eine Salzgewinnungsanlage, die seit 350 Jahren in Betrieb ist (Malta war früher einer der größten Meersalzproduzenten). Hier kann man von den Einheimischen echtes Meersalz kaufen. www.visitgozo.com

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BRIDGE BAR IN VALETTA

www.facebook.com/www. bridgebar.valletta

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Mal ein Ausgehtipp: In der Bridge Bar – oder besser auf den Stufen der St. Ursola Street davor – gibt es freitags zwischen Mai und Oktober Jazz Sessions. Die Bar befindet sich an der Holzbrücke nahe der Victoria Gate in der Hauptstadt. Großartige Stimmung, tolle Leute.


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Der 30-minütige Film wird in Fort St. Elmo, Valletta gezeigt. Durch ihn erhält man einen sehr guten, schnellen Überblick über die Geschichte der Insel.

THE MALTA EXPERIENCE

www.themaltaexperience.com Der 30-minütige Film wird in Fort St. Elmo, Valletta gezeigt. Durch ihn erhält man einen sehr guten, schnellen Überblick über die Geschichte der Insel. www.themaltaexperience.com

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Mehr Informationen und viele Links zu Malta findet man auf der offiziellen Seite von Visit Malta: www.visitmalta.com/de



DER LANGE HEIMWEG EINES VW KÄFERS TEXT & FOTOS: WOLFGANG GREINER


© Mapbox Enterprise

IM APRIL 2014 MACHTE ICH MICH MIT MEINEM BESTEN KUMPEL AUF DEN WEG, EINEN DEUTSCHEN KLASSIKER AUS DEN STAATEN NACH HAUSE ZU HOLEN. MIT EINEM DER LETZTEN „SUPERBEETLE“ CABRIOS ERLEBTEN WIR DEN KURZTRIP UNSERES LEBENS ...

© Felix Kreuzer

FÜR VIELE IST ES EIN LANGE GEHEGTER TRAUM, EINEN OLDTIMER AUS DEN USA ZU IMPORTIEREN. WENN DER DOLLARKURS GÜNSTIG IST UND MAN EIN ENTSPRECHENDES FAHRZEUG FINDET, EIN DURCHAUS REALISTISCHES VORHABEN. UND NOCH BESSER: WARUM VOR DER VERSCHIFFUNG NICHT NOCH EINEN ROADTRIP MIT DEM NEUEN ALTEN IN ANGRIFF NEHMEN? DABEI KANN MAN DAS AUTO KENNENLERNEN, EVENTUELLE SCHWACHPUNKTE LOKALISIEREN, SICH DIE KOSTEN FÜR EINEN MIETWAGEN SPAREN UND AM ALLERBESTEN: EINE EINMALIGE REISE ERLEBEN.



Im Sommer 2013 fing alles an: Felix ruft mich nach einem Familienurlaub im Westen der USA an. „Ich glaube, ich habe mich verliebt!“ Er mailt mir Bilder einer rundlichen, 34-jährigen Schönheit, fotografiert auf einem Walmart-Parkplatz in Flagstaff, Arizona. Felix ist seit ich denken kann in diese Rundungen vernarrt. Er ist Käfer-Liebhaber und steht darüber hinaus auf so ziemlich alles, was die Autostadt Wolfsburg bisher hervorgebracht hat. Und so ist es kein Wunder, dass ein VW Käfer mit „For Sale“-Schild im Fenster seine Aufmerksamkeit erweckt. Noch dazu, wenn es ein 1303er Cabrio ist, ohne sichtbare Mängel, mit nur einem Auspuffrohr, also ein Einspritzer, so wie er in den USA eben angeboten wurde. In den kommenden Monaten lässt Felix der Gedanke nicht los. Er fordert weitere Bilder an, mailt mit der Verkäuferin hin und her. Und dann nagelt er mich fest: „Ich kaufe ihn. Und Du kommst mit.“ Ich muss nicht lange überlegen, habe aber eine Bedingung: Hin, holen und zurück reicht nicht. Ich will damit fahren. Da die Verschiffung nach good old Germany von Los Angeles aus von statten gehen soll, planen wir eine kleine Rundreise durch den Westen der USA: Route 66, Las Vegas, Lake Tahoe, San Francisco, Los Angeles. Wir haben 9 Tage Zeit. Die Flüge besorgen wir uns mit unseren Flugmeilen, gönnen uns sogar die beste Klasse der Lufthansa, um einerseits perfekt ausgeschlafen anzukommen und andererseits auch beim Fliegen etwas komplett neues zu erleben, denn noch nie sind wir erste Klasse geflogen – und wahrscheinlich werden wir das auch nie wieder tun, denn ein Ticket kostet regulär in etwa genauso viel wie ein gebrauchtes Käfer Cabrio.

Am 5. April stehen wir endlich am Flughafen in München. Die Vorzüge der ersten Klasse können wir kaum fassen. Echtes VIP-Treatment – am Boden wie auch in der Luft. Der Plan, die Liegesitze auf dem Nonstop-Flug eingehend zu nutzen, um von Anfang an fit für unseren kurzen Trip zu sein, geht nicht auf, denn wir lassen keine Mahlzeit, kein Getränk, keinen Kanal des Entertainmentsystems und kein Kilobyte des Internetzugangs in 10.000 Metern über der Erde aus. Und so landen wir zwar deutlich entspannter als nach einem Economy-Flug, aber dennoch müde 12 Stunden später im sonnigen Südkalifornien. Die ersten 590 Meilen bis Flagstaff erledigen wir mit einem nagelneuen Ford Mustang Cabrio. Wir senken das elektrische Dach, lassen den Bass aus der Anlage hämmern, kuscheln uns in die Ledersitze und stellen den Tempomat auf zügige 70 Meilen die Stunde. Wir halten nur zum Tanken, einen Snack und für ein paar stylische alte Tankstellen, die zwischen den 1940er und 60er Jahren im „Googie“-Stil erbaut wurden und vor allem in L.A. und Palm Springs zu finden sind. Die an die Flintstones oder frühere Zukunftsvisionen erinnernden Gebäude wären eine ideale Fotokulisse für unseren Käfer, doch der steht noch in Flagstaff. Unsere Aufregung steigt. Ist er wirklich so fit, technisch ok und fähig, unsere geplante, knapp 2.300 Meilen lange Tour zu überstehen? Spät am Abend reiten wir auf unserem schwarzen Mustang in der kleinen Stadt in Arizona ein. Noch einmal schlafen... Der nächste Morgen in Flagstaff. Dank Jetlag sind wir viel zu früh wach. Um 9 Uhr macht der Versicherungsmakler auf,


den uns die Verkäuferin des Käfers, Dana, vermittelt hat. Eine temporäre Versicherung für ein Exportauto ist das Kniffligste, was der Autokauf in USA mit sich bringt. Hat man keine Beziehungen, in unserem Fall die Verkäuferin der VWs, deren Versicherungsmakler auch noch ein guter Freund ihres Sohnes ist, dann kann bereits hier das Abenteuer Autokauf zum Behördenmarathon werden oder scheitern. Glücklicherweise konnten wir Dana überreden, ein gutes Wort für uns einzulegen. Als wir Travis kurz darauf in seinem Versicherungsbüro besuchen, bestätigt er uns diesen Sachverhalt. Der Aufwand ist den meisten zu groß für ein paar Tage Versicherung. Zwar muss man erst einmal ein Viertel- oder Halbjahr vorausbezahlen, aber nach der Kündigung bekommt man den Rest wieder per Scheck zurück. Und die Courtage für den Makler ist verschwindend gering. Aber wir haben den begehrten Zettel und fahren zum vereinbarten Treffpunkt mit Dana. Als Felix gerade in der Bank Reiseschecks zu Bargeld macht, kommt sie mit dem Käfer auf den Parkplatz gefahren. Geldübergabe, Kaufvertrag (als „Notar“ fungiert die Bankangestellte), raus zum Fahrzeug. Baujahr 1978. 1303. Silber mit schwarzem Verdeck. Alles sieht gut aus. Er startet, läuft ruhig und sauber. Die erste Überraschung: Keine Dreipunkt-, sondern nur Beckengurte. Und die zweite: Kein Schlüssel für die Türen. „Hier muss man keine Angst haben“, sagt Dana. „Und bevor sie mir das Verdeck aufschlitzen, ist es besser, die Diebe kommen ohne alles kaputt zu machen ins Auto.“ Aber wir fahren nach Las Vegas, San Francisco, Los Angeles... vielleicht nicht ganz so sichere

Orte. Wir werden sehen. Bevor es losgehen kann, müssen wir das Auto zulassen. Mit allen nötigen Papieren in der Hand ziehen wir in der Zulassungsstelle eine Nummer und warten neben Cowboys und aufgeregten Fahranfängern mit bunten Smartphones in der Hand darauf, aufgerufen zu werden. Es dauert nicht lange. Versicherungspapiere, Führerschein – und schon bekommen wir ein Stück Papier, das bis L.A. als Nummernschild dienen wird. Felix hat den Title, das neue Fahrzeugpapier, in der Tasche. Wir kleben das temporäre Nummernschild ans Heck des Käfers. Jetzt müssen wir nur noch den Mietwagen zurückgeben. Power, Platz und alle erdenklichen elektrischen Hilfsmittelchen adé, jetzt wird es spartanisch. Überraschend ist, dass der Käfer all unser Gepäck schluckt. Zwar nutzen wir auch die hinteren Sitze, aber unter die Fronthaube passt mehr als erwartet. Nachdem wir den Mustang am Flughafen von Flagstaff abgegeben haben, geht es zum ersten Tankstopp mit dem VW, dann begeben wir uns Richtung Landstraße. Nicht irgendeine, sondern die Route 66. Es ist die erste Prüfung für den Käfer, über den wir noch so gut wie nichts wissen, außer dass er Ende 1978 in Osnabrück bei Karmann für den Verkauf in den USA gebaut wurde. Ein Super Beetle Convertible mit 1,6 l L-Jetronic Benzineinspritzung, 37 kW/50 PS mit US-Abgasüberwachung, Farbe Diamantsilber-Metallic, innen Kunstleder schwarz. Alles weitere müssen wir erst selbst in Erfahrung bringen.


Š Bildarchiv Deutsche Lufthansa AG

Ausgangspunkt Flughafen MĂźnchen

Die Roadtripper bei der Ankunft in L.A.

Strand von Santa Monica bei Nacht


© Felix Kreuzer

Auf der Fahrt nach Flagstaff

Noch ist Luxus angesagt: Der Mietwagen © Felix Kreuzer

Oase in der Wüste: Palm Springs

Hier fand Felix damals den Käfer


Nach Versicherung, Kauf und Zulassung: Das Ăœbergangskennzeichen aus Papier ist dran!


Die erste Tankf端llung

Auf der Route 66


© Felix Kreuzer

© Felix Kreuzer


Der Käfer läuft. Das Klackern des Boxermotors mit dem leisen Pfeifen in der zweiten Stimme ist gleichmäßig, und auch sonst fällt uns auf den ersten Meilen bis zur Route 66 nichts auf. Felix ist begeistert, ich schließe mich aus Unwissenheit über Käfer vertrauensvoll an. Zahlreiche Schilder weisen uns den Weg zur „Mother Road“. Endlich verlassen wir die Interstate und fühlen uns sofort in der Zeit zurückversetzt. Auf dieser Straße wurden amerikanische Geschichte und Geschichten geschrieben. Vom einstigen Trubel auf der einstigen Hauptverbindung zwischen Chicago und Pazifik ist nicht mehr viel übrig geblieben, dafür gibt es, nachdem die Route 66 lange Zeit vernachlässigt und sogar vergessen wurde, nun wieder viele Läden, Museen, Tankstellen, Restaurants und Motels, die sich mit den zwei magischen Zahlen schmücken. Attraktiver als die Souvenirshops und Co. erscheinen uns die vermeintlichen Geisterstädte am Straßenrand. Neben Krempel, Rost und Ruinen sind es vor allem alte Originalschilder und Autowracks, die uns magisch anziehen. So auch in Hackberry. Der alte General Store am Rande der ehemaligen Minenstadt von 1874 bietet neben einem kühlen Drink auch einiges an alten Fahrzeugen und Memorabilia, die an die Anfangszeiten der Route 66 (ab 1926) erinnern. Felix hat gehört, dass Hackberry für den Pixar-Film „Cars“ Pate stand, und wir bilden uns ein, Details aus dem Film zu erkennen: Der Abschleppwagen, die in Reihe aufgestellten Oldtimer, die Mondlandschaft ringsum... Der kleine Ort ist auf den 69 Meilen der Route 66 zwischen Seligman und Kingman ein Highlight, wir streichen ihn rot im Fahrtenbuch an. Im Gegensatz zu Hackberry, das nach dem Bau der Interstate

40 mehr oder weniger von der Landkarte verschwand, erfreut sich Kingman direkt an der Autobahn reger Betriebsamkeit. Wir verlassen die Nebenstrecke und biegen Richtung Süden ab. Durch karge Wüstenlandschaft geht es etwa eine Stunde bis Lake Havasu City an der Grenze zwischen Arizona und Kalifornien, beliebter Schauplatz für Spring Break-Partys der Studenten der Westküsten-Unis. Die Bar des London Bridge Resorts ist noch entsprechend geschmückt, am Pool steht eine Bühne und an der Rezeption drückt man uns mit dem Zimmerschlüssel auch ein Armband in die Hand, das uns den Eintritt auf jede Party garantieren soll. Ob unseres sichtlich nicht-studentischen Alters fühlen wir uns geschmeichelt, doch wir merken schnell, dass die Partytime hier bereits beendet ist. Egal, deswegen sind wir auch nicht hier. Für die erste Nacht fiel die Wahl auf Havasu, da bei Autoproblemen L.A. von hier aus nicht weit gewesen wäre. Doch der Käfer hat den ersten Tag ohne Zwischenfälle überstanden. Ab morgen geht es Richtung Norden und damit immer weiter weg vom „rettenden“ Hafen. Bei 20 Grad und Sonne sind wir beim Frühstück mit Blick auf die ursprünglich aus dem Jahr 1831 stammende und partiell mit Originalteilen hier am Rand der Mojave-Wüste rekonstruierte London Bridge guter Dinge, was unsere Routenplanung und den Käfer angeht. Als Felix den Motor starten will, gibt der 1303er keinen Mucks von sich. „Das ist manchmal so nach langen Fahrten, keine Panik“, beruhigt er mich und grinst: „Du musst anschieben!“ Die kurze Frühsporteinlage lohnt sich. Zündung an, schieben, Kupplung im Zweiten kommen lassen


und schon sind wir wieder auf Kurs – Richtung Norden und Las Vegas. Wir fahren zur I-95, einem Highway, der von Mexiko im Süden bis an die kanadische Grenze im Norden führt. Auf halber Strecke biegen wir nach Osten ab, denn in den Bergen soll eine Geisterstadt liegen, die wir uns nicht entgehen lassen wollen. Unser Tank meldet sich. Mit einem Inhalt von 41 und einem Durchschnittverbrauch von 10 Litern sollte man vor allem in der Wüste etwas aufmerksamer sein. Egal, wir riskieren es. Mit der Nadel im roten Bereich kämpft sich der Käfer den Berg hinauf. Wir sind nervös, hoffen auf Gefälle und die unwahrscheinliche Tatsache, dass in Nelson eine Tankstelle ist. Das Gefälle kommt, wir lassen das Auto rollen und sehen in einem Tal über dem Colorado River endlich den Ort unter uns liegen. Auch eine Zapfsäule finden wir, allerdings ist die nur noch Deko, so wie die vielen Autoleichen, ein kaputtes Flugzeug, viel Krimskrams und die Überreste von Häusern und einer Goldmine. 1775 fanden Spanier erstmals hier im El Dorado Canyon das begehrte Edelmetall. 100 Jahre später übernahmen Siedler im Goldrausch den Ort und betrieben die Techatticup-Mine, die damals allen Goldsuchenden ein Begriff war. Wo heute Touristen Fotos machen und romantische Gedanken an den Wilden Westen haben, stand früher ein Ort, in dem viel wegen Claims, Gold und Geld gestritten, ja getötet wurde. Die Mine war zwischen 1858 und 1945 außerordentlich ergiebig, dann war Schluss. Wir wandern durch die Ruinen und das, was für die Touristen wie Überreste aussehen soll, etwa so wie die Flugzeugabsturzstelle inklusive Wrack, das 2001 für die Dreharbeiten zum Film „3000 Miles to Graceland“ mit Kurt

Russell und Kevin Costner hier drapiert wurde. Auch unser Käfer findet Anschluss. Drei alte VWs unterschiedlicher Jahrgänge stehen brav nebeneinander, als warteten sie auf ihre Besitzer, die gerade im Saloon ein Bierchen kippen. In einer Scheune weiter hinten finden wir einen alten T2 Westfalia, der noch gut in Schuss zu sein scheint. Wer alte Autos sucht, wird hier an jedem Eck fündig. In unserer Begeisterung über das Freiluftmuseum von Nelson vergessen wir fast, dass uns der Sprit ausgeht. Wir müssen zurück zur I-95 und können nur hoffen, dass Richtung Norden bald eine Tränke auf unsere silberne Lady wartet. Mit zärtlichem Gasfuß navigiert uns Felix bis zum Pass hinauf, dann geht es wieder bergab. Mit der Tanknadel am Anschlag biegen wir auf den Highway ein und sehen außer Wüste erst einmal nicht viel. Es dauert 15 Minuten, bis hinter einer Kurve und im Schatten eines Berges das rettende Schild auftaucht. Frisch versorgt und ziemlich erleichtert reihen wir uns in den nun stärker werdenden Verkehr ein. Hinter der nächsten Anhöhe hat uns die Zivilisation endgültig wieder: In der Mitte eines riesigen Wüstenkessel, umgeben von Bergen, liegt sie, die „Stadt der Sünde“, Las Vegas. Die größte Sünde, die heute in Sin City passiert, ist wohl, dass Rentnern, verzweifelten Glücksrittern und Touristen mit Ankündigung das Geld aus der Tasche gezogen wird. Da uns die Casinos nicht interessieren, checken wir in einem der wenigen Hotels ohne Spielautomaten, das wir im Netz finden konnten, ein. Das Artisan ist ein Boutique Hotel, eingeklemmt zwischen Highway und Industriegebiet. Falsche Säulen, Bentleys


und andere dicke Limousinen vor der Tür, Palmen entlang der taufen. Von Lichtern und Geräuschen überwältigt fallen wir erschöpft in die Betten, sehnen uns wieder nach der Stille der Auffahrt. Der Parkservice scheint Freude daran zu haben, zur Abwechslung mal einen Käfer entgegenzunehmen. Die Lobby Wüste. erschlägt uns mit zahllosen Kunst- und Dekogegenständen. Die zu jeder Tageszeit herrschende Dunkelheit kaschiert, dass hier weder Kunst noch Qualität an den Wänden hängt, doch das Entrée ist dennoch ein Erlebnis. An der Rezeption erfahren wir, dass es einen Pool gibt, zu dem man erst ab 18 Jahren Zutritt hat, da man nicht zwingend Klamotten tragen muss, und dass nächste Woche eine Pornosternchenparty in Bar steigt. Anscheinend gibt es Sin City doch noch. Nachdem wir uns vergewissern, dass das Zimmer ebenso kitschig aussieht wie die Lobby, fahren wir mit einem Taxi zum „Strip“. Es ist ein Dienstag im April, der Las Vegas Boulevard ist vollgepackt mit Menschen. Wir suchen etwas zu essen, geraten dabei in Jimmy Buffett’s Margaritaville in eine Bühnenshow mit Publikumsintegration. Danach laufen wir den Strip entlang, stoppen in Paris, New York und Venedig, besuchen Cosmopolitan und Sphinx und trinken ein Bier vor Cäsars Palast. Das omnipräsente Klingeln der Spielautomaten, die vielen Lautsprecherstimmen, Millionen von Lichtern, Polizeisirenen und 8 Dollar für eine Flasche Bier überfordern uns. Auf dem Heimweg taufen wir spontan den Käfer. Ab sofort heißt er „Shady Lady“. Das er eine Lady ist, darüber waren wir uns von Anfang an einig. Aber warum anrüchig? Es muss an Sin City liegen. Oder unserem Hotel, wer weiß. Zurück auf dem Zimmer steht eine Flasche Schampus auf dem Tisch. Im Zimmerpreis inbegriffen. Jetzt könnten wir Shady Lady auch noch standesgemäß


Die Route 66 lebt (wieder)!

Wie w채rs mit uns zwei?

Da freut sich das Touristenherz

Der Himmel f체r Oldtimerfans


Entlang der Route 66 gibt es viele Geisterst채dte und andere Ruinen zu entdecken


Szene wie aus dem Pixar-Film «Cars»

Auf dem Weg nach Lake Havasu

Die London Bridge in Havasu City


Auf dem Weg nach Lake Havasu

Zwischenstopp ohne Tankstelle in Nelson

Die London Bridge in Havasu City


Familientreffen

Frischluft f端r den Motor

Dieser Flieger war nur Filmdeko

Traumgespann


Ab nach Sin City!

Im Stau auf dem «Strip»

Da schaut sie, die Sphinx!


vorbeifahren, müssen wir lachen, vermeiden aber, unsere Lady näher an ihre Ranch zu lassen. Stattdessen spulen wir weitere Meilen durch das leere Land. Unser heutiges Ziel, den Ort Tonopah, erreichen wir nach 260 Meilen ohne Zwischenfälle, abgesehen von einem fetten Sonnenbrand auf Nacken und Nase vom offenen Fahren. Wir steuern die erste Tankstelle an, um der Lady einen Drink zu gönnen, und sehen von der Zapfsäule aus ein leerstehendes Fastfood-Restaurant. Alles sieht so aus, als wären erst gestern die letzten Mäuler mit Burgern und Pommes gestopft worden. An der Außenwand ist deutlich der Umriss des abgebauten Ms zu sehen. Nie hätten wir gedacht, dass so ein Laden in den USA einmal Pleite gehen kann. Das Licht ist am späten Nachmittag ideal und wir machen Fotos. Der alte Käfer neben einem verlassen Hamburgerladen. Zwei Unsere nächste Etappe ist die längste der gesamten Tour. Ein- Ikonen ihrer Zeit. Einer davon läuft noch wunderbar. mal durch die Wüste Nevadas bis zum Lake Tahoe. Wir tanken Nach einer ruhigen Nacht im in die Jahre gekommenen Tovoll, lassen Vegas hinter uns, passieren Wegweiser zu einem Skigebiet inmitten der kargen Wüstenlandschaft, folgen einem nopah Station Casino-Hotel starten wir den Boxermotor und langen Zaun, der die geheimnisvolle Area 51 vor neugierigen parken aus, als neben uns ein riesiger SUV der Highway PaBesuchern schützt, fahren an Militärbunkern vorbei, kommen trol hält. Haben wir etwas falsch gemacht? Nein, der Officer durch weitere verlassen Städte und bemerken, dass es sich bei hat unser Papierkennzeichen gesehen und ist einfach neueiner Mehrheit der hier stehenden Gebäude um Freudenhäu- gierig. Sein Office liegt direkt neben dem Hotel. Er mag unser Auto, fragt uns nach unserer Story, die schnell erzählt ist. Er ser handelt. Schmucklose Schilder laden ein, ein paar Meilen durchs Nichts bis zur Love Ranch oder dem Alien Cathouse zu wünscht uns gute Fahrt, aufpassen sollen wir, aufs Auto und auch auf uns. Nur wenige Meter später sehen wir vor einer fahren. In Nevada wird – bis auf Las Vegas und drei weitere Bezirke – Prostitution vom Gesetzgeber geduldet. Aufgrund scheinbar verlassenen Werkstatt ein Käfer-Gerippe. Wir schleider Dichte an Etablissements scheint sich dieses Wüstenbusi- chen um das Chassis des alten 1300ers, als ein Auto neben uns ness zu lohnen. Als wir schließlich an der Shady Lady Ranch hält. Bill ist der Besitzer der Werkstatt. „Can I help you?“, fragt Zum Frühstück fahren wir ins nahe gelegene Stratosphere Casino in einen typisch amerikanischen Diner. Die Stadt sieht tagsüber ernüchternd kahl aus. Nach Pfannkuchen, Eiern und einigen Kaffee-Refills fahren wir den Strip entlang zum Highway. Als wir für ein Abschiedsfoto halten, nähern sich zwei Showgirls. Die beiden machen sich gut neben Shady Lady und haben sichtlich Spaß daran, mal mit einem Auto statt für ein paar Dollar mit Touristen fotografiert zu werden. Sie finden den Käfer „cute“ und „adorable“, die eine attestiert ihr Interesse an einem derartigen Wagen, die andere weiß, dass ihr Daddy auch mal so einen hatte. Aber das war vor ihrer Geburt. Zum ersten Mal spüren wir die Sympathien, die ein altes Käfer Cabrio bei den Menschen weckt.


er, bleibt auf Distanz. Als sein Blick auf unsere Lady fällt, sieht man ein leichtes Lächeln auf seinem argwöhnischen Gesicht. Nachdem wir ihm unsere Story geschildert und etwas gefachsimpelt haben, taut er auf: „I want to show you something.“ Er führt uns in seine Garage, räumt ein paar mannshohe Bretter aus dem Weg. Dann stehen wir in seinem Heiligtum. Ein halbes Dutzend abgedeckte amerikanische Klassiker, darunter auch ein Lincoln Continental X-100, das Modell in dem John F. Kennedy ums Leben kam. Den Käfer will er komplett restaurieren, gibt er uns noch auf den Weg mit, als wir uns dankend verabschieden. Ohne unseren Käfer als Eisbrecher hätte uns Bill niemals seine Schätze gezeigt. Viele Wüstenmeilen reden wir noch über Bill, seine Autos, seinen Tipp, in Hemmings Motor News, einem Autoanzeigenblatt, nach Fahrzeugen für den Export zu suchen. Wieder fahren wir durch karge Landschaft, eine Mischung aus endlosen Ebenen und hohen Bergen, Gestrüpp und Felsen. Nur an einer Stelle treffen wir tatsächlich auf Sand, weißen Sand, wenn auch hart, rau und von der Trockenheit aufgebrochen. Und dann tauchen am Horizont schneebedeckte Berge auf. Hinter Hawthorne, Nevada, ändert sich die Landschaft, wir passieren Seen, Weideland, die ersten Bäume seit langem. Wir erreichen Carson City, die Hauptstadt von Nevada am Fuße der Berge der Sierra Nevada. Wir sind wieder in der Zivilisation, genehmigen uns ein eiskaltes Bier im Saloon und machen uns dann auf, über die Berge und den Spooner Summit zum Lake Tahoe und unserem heutigen Etappenziel zu kommen. In den Bergen wird es deutlich kühler und als wir den wunderschönen Bergsee im Licht des Nachmittags

erblicken, drehen wir zum ersten Mal den Lüftungshebel des Käfers auf warm. Wenig später fahren wir durch Stateline und seine Casinos. An der nächsten Ampel prangt das Wappen Kaliforniens. Wir sind in South Lake Tahoe angekommen. Direkt an der Grenze checken wir in das Basecamp Hotel ein, im Winter ein Ski- und Snowboardfahrerhotel, gemütlich, ökologisch und ebenso nah am Skilift von Heavenly wie am Seeufer gelegen. Wir genießen den Sonnenuntergang am Wasser und gehen auf einen Burger ins Hard Rock Café des Casinos, das nur wenige Schritte entfernt in Nevada steht. Von der Wüste in die Berge. Vom Sommer in den Spätwinter. Von unserem kalifornischen Hotelzimmer aus leuchtet im letzten Abendlicht das Weiß der Skipiste hinüber. Der nächste Morgen beginnt mit einem Biofrühstück im Basecamp und einer unerfreulichen Entdeckung. Beim Beladen der Lady sehe ich unter dem Motor eine Ölpfütze. Beim näheren Hinsehen besteht kein Zweifel: sie ist frisch. Felix tippt auf den Temperaturunterschied zwischen Wüste und Berg und bleibt gelassen. Wir fahren am Lake Tahoe entlang, passieren die landwirtschaftliche Kontrollstation des Staates Kalifornien und tauchen tiefer in die Sierra ein. Bald stehen wir mitten im Winter. Was für eine Reise! Wie kleine Kinder tollen wir im Schnee, testen den Heckantrieb des Autos. Wenig später eisen wir uns vom kalten Weiß los, verlassen die Berge, queren den Highway 49, der durch Land des Goldrauschs führt, und erreichen das flache Agrarland rund um die Hauptstadt Sacramento. Auf der monotonen I-80 fahren wir an der Universitäts-


stadt Davis vorbei und biegen dann in Richtung Sonoma ab. Die Weinregion ist wie ihr Nachbartal Napa für ihren Rebensaft weltberühmt. Es ist Freitag Nachmittag, der Wochenendverkehr schlängelt sich bereits durch die Weinberge. Wir haben eine Verabredung mit Richard von db autosportiv. Der geborene Brite verkauft hauptberuflich Performance-Teile an die Rennserien NASCAR und Indy und leistet sich nebenbei einen Oldtimerverleih für gut betuchte Ausflügler. Als Willkommensgruß steht vor dem Gebäude ein altes Mercedes Cabrio – nur eines von über 15 edlen Fahrzeugen, darunter Ferraris, Jaguars, Porsches und viele amerikanische Klassiker aus den 1950er und 60er Jahren mit Mietpreisen ab US$ 299 pro Tag und aufwärts. Richard führt uns um die Ecke zu einem 1957er Chevy Bel Air. “Hop in!”, lädt er uns ein und tritt kurz darauf aufs Gas. Der tonnenschwere Klassiker schießt nach vorne, der V8 röhrt. Wir werden durch Sonoma chauffiert. Richard zeigt uns die spanische Mission, die alte Hauptstraße, ein Weingut. Als wir an der Schule vorbeifahren, winken uns die Kinder fröhlich zu, rufen Dinge, die wir aufgrund des brüllenden Motors nicht verstehen. Mit 70 Meilen die Stunde heizt Richard über den löchrigen Asphalt, die Federung des Klassikers schluckt alles. Da wir nicht viel Zeit haben, ist die Ausfahrt leider bald vorbei. Richard muss auf einen Termin, wir haben heute ebenfalls noch etwas vor, müssen uns nach einer herzlichen Verabschiedung beeilen.


Auch Showgirls lieben K채fer


Richtung Norden

E.T. lässt grüßen © Felix Kreuzer

Immer durch die Wüste...


...vorbei an gewissen Etablissements...

...durch W체stensand.

...zur n채chsten Geisterstadt...


Verlassene Motels...

...und ebenso verlassene Fastfood-Restaurants


Im Visier der Highway Police

Bei Autosammler Bill

ร ber den Spooner Summit...

...zum wunderschรถnen Lake Tahoe


Gerade noch in der W端ste, schon steht man im Schnee

Ausfahrt in Richards 57er Bel Air durch Sonoma

Auszug aus dem db autosportif-Mietangebot


Der Wochenendverkehr ist stärker geworden. Für wenige Meilen brauchen wir fast eine halbe Stunde, dann kommen wir endlich zur Rennstrecke, dem Sonoma Raceway. Hier wartet bereits Jennifer von Audi Nordamerika auf uns. Und zwei Audi R8. Selbst fahren dürfen wir sie leider nicht, aber wir bekommen eine „hot lap“ mit Profifahrer spendiert. Da wir spät dran sind, wird nicht lange geredet. Helm auf, rein ins Auto und… Vollgas! Mein Chauffeur für die nächsten knapp zwei Minuten heißt Dane und kommt aus Australien. Er ist Rennfahrer von Beruf, entsprechend prügelt er den R8 über die Curbs, findet den idealen (sehr späten!) Bremspunkt vor der Spitzkehre und lächelt beim Beschleunigen auf der Geraden noch nett in die Kamera, die rechte Hand dabei vom Lenkrad und “thumbs up!”. Der Top Speed hier beträgt zwar nur 190 km/h, der R8 würde locker an die 300 laufen. Leider hat die Strecke selbst ein Speed Limit – mag vielleicht daran liegen, dass hier Privatpersonen nach einem entsprechenden Fahrtraining selbst Hand ans Lenkrad legen dürfen. Und viel mehr als 70 mph, also etwa 115 km/h, sind die Amerikaner nun mal nicht gewohnt von ihren Highways… Die Runde ist viel zu schnell vorbei. Noch ein Plausch mit dem Fahrer, dann mit der Dame von Audi und schon sitzen wir wieder im Käfer. Dessen Gestühl bietet deutlich weniger Seitenhalt als die Schalensitze des R8, aber irgendwie fühlen wir uns hier auch ganz wohl. Wir fahren vom Parkplatz, wollen aber von erhöhter Stelle noch ein Foto des Sonoma Raceways machen. Auf einem Parkplatz stehen ein paar Trucks , zwei davon bilden eine Art Boxengasse, in deren Mitte ein paar Renn-Ferraris stehen. Ich frage, ob wir

den Käfer kurz dazu stellen dürfen und schon entwickelt sich eine unglaubliche Eigendynamik. Das Mechanikerteam drängt sich teilweise um den Käfer, jeder hat eine Story dazu, Fragen werden gestellt, Antworten gegeben, Fotos geschossen. Die teuren Rennwagen der Ferrari Challenge sind plötzlich völlig uninteressant, der Käfer ist für den Moment der Star. Als wir wieder weiterfahren, sind wir platt. Die zufälligen Treffen, Gespräche und Abenteuer auf dieser Reise sind einfach unglaublich… Nach einer Nacht direkt an der Pazifikküste bei Bodega Bay, dem Ort, an dem einst Hitchcock seine Vögel fliegen ließ, stellen wir unseren Kompass auf Süden. Noch am Vorabend wurde uns die Ölpfütze unter dem Käfer per Warnlampe zurück in Erinnerung gebracht. Nachdem wir an einer Tankstelle Öl nachgefüllt hatten, zeigte der Ölstab schon nach 30 Meilen wieder nur halben Füllstand an. Wir beten, dass der Käfer mit regelmäßgen Nachfüllen noch die nächsten 500 Meilen nach Los Angeles schafft, denn unser Zeitplan bietet nicht genug Zeit für einen Werkstattaufenthalt. Mit einem starken Kaffee werden die Nerven beruhigt und wir folgen dem Highway. Etwa 60 km nördlich von San Francisco fahren für durch Petaluma. Im Rückspiegel taucht ein älterer, auffällig getunter Käfer auf. Er hält an der nächsten Ampel direkt neben uns. Felix sagt zu mir: “Frag mal, ob er eine Werkstatt kennt”. Zeitgleich reicht mir der junge Fahrer einen Zettel herüber. Eine Käfer-Fanclub-Visitenkarte. “Uberkooled”. Wir rufen hinüber: “Hey, do you know a garage? We have a problem with the car”. “Sure, just follow me.“ Wir folgen. Das war spontan! Wir fahren ein


paar Minuten bis in ein Wohngebiet. Der schwarz-rote Käfer knattert und röhrt, da ist richtig Power drin. Er hält, der Fahrer springt heraus. Wir stellen uns erst ein mal vor. Dann unser Anliegen. Matt hört sich unser Problem an. “That’s the valve cover gasket. The most common problem with the beetle.” Aha, Ventildeckeldichtung. “I can fix it. It’ll take 15 minutes”. Gesagt, getan. Matt hebt den Käfer hinten an, legt sich darunter und schraubt den Ventildeckel ab. Die Dichtung bröselt ihm entgegen. Er wechselt sie, sucht sogar noch einen neuen Deckel, da unserer eine Beule hat. “Do you want me to change the other one too?”. Nun ja, sicher ist sicher, oder? Weitere 15 Minuten später haben wir zwei neue Dichtungen und der Käfer läuft wieder. Matt klärt uns auf, dass es auch leicht aus dem Bereich der Zylinder leckt. Aber das sei nicht so schlimm, kann bis Deutschland warten. Uns fällt ein Stein vom Herzen. Matt ist unser Retter in der Not. Was für ein Zufall! Und er will noch nicht einmal Geld für seine Arbeit. Matt ist tatsächlich Mechaniker, wenn auch für Schulbusse. Privat schlägt sein Herz für Käfer und er bastelt jede freie Minute an ihnen. Wir vergessen die Zeit, so viel Spaß macht es, mit ihm zu sprechen. Endlich reißen wir uns los, danken ihm. Er empfiehlt uns noch seine Stammwerkstatt Viking Auto im benachbarten Novato. Dort gibt es auch das ein oder andere Ersatzteil, dass Felix noch brauchen könnte… Wir können unser Glück wirklich nicht fassen. Was ist gerade passiert? Was war das alles? Woher kam plötzlich dieser Matt? Erleichtert fahren wir nach Novato und besuchen noch Chris und Brian von Viking Auto. Auch dort gibt es den ein oder

anderen schönen Käfer zu sehen. Dann geht es endlich weiter Richtung San Francisco, wir überqueren die Golden Gate Bridge, fahren über die Lombard Street und genießen dabei jede Kurve, sehen hinunter auf Alcatraz, hinüber zum Coit Tower, duchqueren den Wolkenkratzerdschungel des Financial Districts. Es ist schönstes Wetter. Die Stadt ist wundervoll. Alles passt, der Käfer schnurrt und meistert die steilen Straßen ohne Probleme. Wir verlassen die Stadt und fahren nach San Jose am Ende der Bay. Von dort ist es nur noch ein Katzensprung bis nach Campbell. Hier werden wir heute privat übernachten. Ein mehr als ereignisreicher Tag geht zu Ende, als wir mit guten alten Freunden in einem Thai-Restaurant in Saratoga sitzen. Am nächsten Tag steht die Fahrt nach Santa Barbara auf dem Programm. Da wir den Küsten-Highway #1 nehmen wollen, ist der heutige Tag auch unsere längste Etappe mit dem Käfer. Glücklicherweise macht sich kein Öl mehr außerhalb des Fahrzeugs bemerkbar, daher rechnen wir mit einer reibungslosen Fahrt. Der Highway 17 bringt führt uns in die Santa Cruz Mountains, das Küstengebirge. Am höchsten Punkt biegen wir auf die Summit Road Richtung Süden ab. Es ist Sonntag und der Strandverkehr ist nicht zu unterschätzen, vor allem, weil die Sonne heute ihr Allerbestes gibt. Außer starkem Radler-Verkehr ist die Summit Road ruhig. Hinter dem Summit Store geht es wieder nach Westen auf die San Jose-Soquel Road, eine wunderschöne Landstraße, die bergab durch die Redwoods bis nach Soquel führt, wo wir wieder auf dem Highway 1 treffen. Weiter geht es Richtung Monterey. Ein


Valley sind wir hier nun im Farmland angekommen, nur wenige Meilen vom Pazifik entfernt. Frische Melonen, Orangen, Artischocken, Gewürze und vieles mehr werden zum Verkaufaus angeboten Obststand am Straßenrand sieht verlockend und wir hal-und wir schlagen zu. Dann fahren wir an und Monterey nach Carmel. Der Ort, den einmal „Dirty Harry“ Clint ten an. Nachweiter dem Glanz Reichtumvorbei des Silicon Valley sind wir hier nunEastwood im Farmlandals angekommen, wenn auch nur einige Bürgermeister regierte, hat einen wunderbaren Strand, an dem wenige Meilen vom Pazifik entfernt. Frische Melonen, Oranwir ein weiteres Mal anhalten. Zahlreiche Wochenendler genießen den freien gen, Artischocken, Gewürze und vieles mehr werden zum VerTagund amwir Pazifik. Was USA selten ist: Dass Vierbeiner ohne Leine herumtollen kauf angeboten schlagen zu. in Dann fahren wir weiter an Montereydürfen. vorbei nach Der Ort, den einmal WirCarmel. beobachten das rege„Dirty Treiben der Zwei- und Vierbeiner und Harry“ Clint Eastwood als Bürgermeister regierte, hat einen wünschen uns wieder einmal, länger bleiben zu können. Doch der Highway #1 wunderbaren Strand, an dem wir ein weiteres Mal anhalten. ruft und wirgenießen erinnern heutige Mega-Etappe. Zahlreiche Wochenendler den uns freienan Tagunsere am Pazifik. Was in USA selten ist: Dass Vierbeiner mit und vor allem ohne Leine herumtollen dürfen. Wir beobachten wir das rege Treiben der Zwei- und Vierbeiner und wünschen uns wieder einmal, länger bleiben zu können. Doch der Highway #1 ruft und wir erinnern uns an unsere heutige Mega-Etappe.

Bereit für die Hot Lap bei Audi

Klassiker in der Ferrari-Boxengasse


Am Pazifik bei Bodega Bay

Ăœberraschende Reparatur in der Garage

Matt, der Retter mit seiner roten Rennsemmel


Ăœberraschende Reparatur in der Garage

Zwei Ikonen auf einem Foto: Die Golden Gate

Matt, der Retter mit seiner roten Rennsemmel


Die kurvige Lombard Street

Fachsimpeln mit alten Freunden in Campbell

Die spitze Transamerica Pyramide

Endlich auf dem Highway 1


Fachsimpeln mit alten Freunden in Campbell

Der Hundestrand von Carmel

Endlich auf dem Highway 1


Eine der TraumstraĂ&#x;en dieser Welt: Der Highway 1


Die Strecke zwischen Carmel und Pismo Beach gehört nicht ohne Grund zu einer der schönsten Strecken der Welt. An der Steilküste windet sich die Straße kurvig durch den Fels, Brücken schaffen den Übergang über die vielen Seitentäler, man kommt an Big Sur und dem Hearst Castle vorbei und hat immer wieder die Möglichkeit, an einem der zahlreichen Vista Points anzuhalten und den Ausblick zu genießen. An einem dieser Parkplätze werden wir angesprochen. Was das für ein Papierkennzeichen am Käfer sei. Der Typ, der uns die Frage stellt, heißt Ivan, gebürtig in Montenegro und seit über zehn Jahren in Kalifornien. Er interessiert sich für unsere Story, denn er will im Herbst mit einem Auto von San Francisco nach Buenos Aires fahren und hat dabei auch schon an einen Käfer gedacht. Seine geplante Strecke beträgt um die 18.000 Meilen. Wir raten ihm ab. Nicht dass der Käfer das nicht schaffen könnte, aber es erschwert das Vorhaben. Warum er denn die Tour auf sich nehmen will? Ivan ist Filmemacher und will auf der Fahrt eine Dokumentation über das Glück drehen. „It’s all about happiness. By the way, what does that mean to you guys?”, fragt er uns. Wir sagen ihm, dass wir im Moment tatsächlich sehr glücklich sind. Auf Reisen ist das Glück immer ganz nah. Neugierig bleiben, Neues entdecken, beobachten, erleben, lernen. Frei sein. Das ist Glück. Da Ivan auf seiner Reise Menschen ebendies fragen und das Ganze aufnehmen möchte, zückt er sogleich seine Kamera und bittet uns, unsere Aussage noch einmal zu wiederholen. Danach kommen wir tiefer ins Gespräch. Vielleicht kommt Ivans Geschichte dann auch mal bei uns ins Magazin. Aber wie kann er das alles bewerkstelligen?

Geld allein mache ihn nicht glücklich, helfe aber sicher bei seinen Projekten, zum Beispiel bei seiner Website blueturtle. com. Mit seiner Website möchte er etwas bewegen. Für den Planeten. Für die Menschen. Für unsere Zukunft. Wir beschließen, in Kontakt zu bleiben, und wünschen Ivan für den Happiness-Trip alles Gute. Statt einer Mittagspause holen wir uns in einem Café am Highway 1 einen starken Kaffee und spulen weiter Meilen herunter, bis wir am Elephant Seal Beach halten. Hunderte See-Elefanten liegen hier am Strand. Ob sie hier nur Pause machen oder zur Brautschau hier sind? Keine Ahnung – aber es ist ein imposanter Anblick. Nach unzähligen Fotos steigen wir wieder in den Käfer. Wir wollen vor Santa Barbara noch zur Neverland Ranch, da Los Olivos fast direkt auf dem Weg liegt. Michael Jacksons ehemaliges Zuhause soll dort irgendwo in den Hügeln liegen, allerdings wissen wir auch, dass man die Ranch nicht besichtigen, sondern nur von außen ansehen kann. Da es langsam schon dämmert, legen wir einen Zahn zu und kommen mit dem letzten Licht in das Tal hinter Los Olivos. Das Navi führt uns zu einer Einfahrt mit einem schmucklosen Tor. Kein Haus zu sehen. Wir zweifeln. Als wir genauer hinsehen, finden wir kleine Blumensträuße, auf den Asphalt und die Mauer gemalte Grüße. Das muss es dann wohl doch sein. Die Mauern links und rechts des Tores und ein Podest in der Einfahrt sehen irgendwie auch bekannt aus. Dies ist die Einfahrt zu Neverland. Das Tor wurde nach Jacksons Tod ausgetauscht, die Statue auf besagtem Podest entfernt. Zu viele Fans kamen


bereits her, einige wohl bereit, Erinnerungsstücke mitzunehmen. Es wird dunkel, der Vollmond weist uns den Weg zurück nach Los Olivos und von dort geht es letztendlich bis nach Santa Barbara. Wir haben uns im Indigo Boutique Hotel eingemietet. An der Bar trinken wir noch ein Feierabendbier und diskutieren über den King of Pop, den Glücksreisenden Ivan, unsere Tour…. Morgen ist der letzte Tag der Käferfahrt. Wir sind fast am Ende angekommen. Kaum zu glauben. Während der letzten Woche hatten wir oft den Eindruck, schon unendlich lange unterwegs zu sein. Jetzt endet alles plötzlich viel zu schnell. Aber noch haben wir einen Tag. Und die letzte Etappe bis nach Los Angeles… Es ist warm in Santa Barbara. Unser Hotel ist nur wenige Blocks vom Strand entfernt. Ein frischer Morgenkaffee, den Käfer gepackt, das Öl gecheckt, dann machen wir uns auf zum Meer. Wir gehen auf den Pier der Stearns Wharf, sehen dort den ersten Joggern und Touristen des jungen Tages zu, sprechen mit ein paar Tauchern, die enttäuscht aus dem Wasser unter dem Pier auftauchen. Das Wasser ist zu trüb, zu aufgewühlt. Keine Sicht. Dafür ist der Tag über Wasser umso klarer. Mit offenem Dach fahren wir über Nebenstraßen bis Ventura und weiter Richtung Los Angeles. Zwischen Ventura und Malibu finden wir die Topanga Canyon Road. Die Straße windet sich traumhaft durch das Tal zwischen zwei Bergzügen. Am Straßenrand immer wieder Läden und Häuser, deren Äußeres darauf schließen lässt, dass der Canyon nach wie vor fest in Hippie-Hand ist. Das Ende der Straße endet direkt am Pazifik

und am Highway 1. Wir biegen links ab, kurz vor dem Malibu Pier verlassen wir die Küste und fahren Richtung Flughafen. Das Thermometer steht inzwischen auf gut 30 Grad. Heute ist der letzte Tag im Käfer. Wir müssen kurz zum Flughafen und einen Mietwagen holen, dann geht es zu Rinkens, der Spedition, die Shady Lady sicher nach Deutschland bringen soll. Bei einem Autovermieter gleich neben dem Flughafengelände von LAX stelle ich mich in die lange Schlange der wartenden Touristen. Erst jetzt realisiere ich, dass ich gerade zum letzten Mal aus dem Käfer gestiegen bin. In meinem kleinen, fast zu perfekt modernen Mietwagen folge ich Felix auf den Highway. Ich sehe den Käfer zum ersten Mal länger von hinten – in voller Aktion. Er sieht gut aus. Der silberne Lack glänzt in der Sonne. Meine Klimaanlage bläst. Sie ist das Einzige, was ich gerade wirklich genieße. Ansonsten ist mir der Wagen zu neu, hat zu viel Plastik, zu viele Knöpfe, zu viel Elektrik. Nach 45 Minuten kommen wir in einem Industriegebiet an. Das Gebäude der Spedition ist unübersehbar, ebenso wie der große Parkplatz daneben. Zahlreiche alte VW-Busse, amerikanische Pick-ups und Klassiker stehen Spalier. Sie warten alle auf ein Boot, das sie zu ihren neuen Besitzern in Übersee bringen wird. Am Empfang erhalten wir die ersten Anweisungen. Wir haben es gerade so geschafft: Fünf Minuten später und wir wären zu spät gewesen, die Spedition schließt um 17 Uhr. Felix fährt den Käfer auf den Hof, übergibt den Schlüssel. Das war’s dann wohl. Fast. Ray, ein Deutscher, der seit zehn Jahren in L.A. lebt, kümmert sich um den letzten Papierkram, wir


fachsimpeln ein wenig über VWs und Autos generell, erzählen Er ist endlich wieder zuhause. Fast exakt 36 Jahre nach seiner Produktion in Osnabrück bei Karman und der Auslieferung in von unserem Trip. Ray bietet uns nach getaner, überschauliden USA ist der VW nun wieder in Deutschland. cher Rest-Bürokratie an, die heiligen Hallen von Rinkens zu besichtigen. Standen draußen noch die etwas älteren Fahrzeuge, reihen sich in der riesigen Halle die wertvolleren Versandstücke. Porsches aller Baujahre, Hot Rods, neue Mustangs und Challenger, ein Defender, einige teure SUVs amerikanischer und deutscher Marken und immer noch mehr wertvolle Sportwagen aus allen Jahrzenten. Eindrucksvoll. All diese Autos werden bald in Europa herumfahren. Vier bis sechs Wochen soll es dauern, bis unser Käfer in Bremen landet und dann per LKW in den Süden der Republik gebracht wird. Nach der Tour über den gigantischen Parkplatz winken wir dem Käfer noch einmal zu. Der Kreis hat sich nun geschlossen. Vor zehn Tagen begann unser Abenteuer hier in Los Angeles und endet nun auch wieder hier. Wir sind ein wenig traurig, dass es vorbei ist. Auf der anderen Seite haben wir so viele Dinge erlebt, interessante Menschen getroffen und massenweise beeindruckende Fahrzeuge gesehen, dass uns die letzten Tage wie Wochen vorkommen. Dieser Roadtrip, der Ende 2013 in unseren Köpfen entstand, war der wohl erlebnisreichste Trip, den wir bisher gemacht haben. August 2014. Ein Biergarten in München. Felix hat Freunde und Familie eingeladen, Shady Lady willkommen zu heißen. Sie steht glänzend inmitten der Biertische, geschmückt mit amerikanischen Fähnchen und mit deutschem Kennzeichen. Relativ unproblematisch hatte der Käfer TÜV und Zulassung absolviert.


Shady Lady in Aktion ŠI


Shady Lady in Aktion Š Ivan Martinetti

Elephant Seal Beach

Die Einfahrt zur Neverland Ranch

Die Helden werden nicht mĂźde

Abendromantik bei Los Olivos


Die Einfahrt zur Neverland Ranch

Im letzten Licht nach Santa Barbara

Abendromantik bei Los Olivos


Im letzten Licht nach Santa Barbara

Night Fever

Der Ă–lstand passt

Nahe Verwandte - die Ă„hnlichkeit ist da

Taucher in Santa Barbara


Der テ僕stand passt

Die letze Highway-Fahrt der Lady

Bilder ansehen statt Bテシrokratie bei Ray

Taucher in Santa Barbara

Ankunft bei der Spedition

In den heiligen Hallen von Rinkens


Bilder ansehen statt B端rokratie bei Ray

Hier warten Klassiker auf ihr Schiff

In den heiligen Hallen von Rinkens


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Ankunft in München Ankunft in München © Felix Kreuzer © Felix Kreuzer

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Erinnerungen an die Wüste

Erinnerungen an die Wüste


Dichtungen, Bremsen) ca. 1.700 Euro

KOSTENBEISPIEL Vollabnahme TÜV Euro IMPORT VWca. 190 KÄFER INKL. TRANSPORT, Zulassung, Schilder, Papiere ca. 100 Euro ALLER REPARATUREN, ZULASSUNG, ETC. INFORMATIONEN ZUR Kaufpreis ca. 5.500 Euro EINES ZULASSUNG FAHRZEUGS IN DEN USA Spedition inkl. Gebühren ca. 1.800 Euro www.dmv.org Umrüstung und nötige Reparaturen (inkl. Scheinwerfer, 3-Punktgurte, Querlenker, Dichtungen, Bremsen) ca. 1.700 Euro

NÜTZLICHE LINKS Vollabnahme TÜV ca. 190 Euro FÜR DEN HIER Zulassung, Schilder, Papiere ca. 100 Euro DARGESTELLTEN ROADTRIP: INFORMATIONEN ZUR Visit California (deutsche Seite): www.visitcalifornia.de EINES ZULASSUNG FAHRZEUGS IN DEN USA Nevada (englische Seite):


INFORMATIONEN ZUR ZULASSUNG EINES FAHRZEUGS IN DEN USA

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SKIPRESSE APP�MAGAZIN • FEBRUAR 2015

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DAS KLEINGEDRUCKTE

SkiPresse Februar 2015 ist eine unabhängige, kostenfreie digitale Zeitschrift (App für iOS und Android sowie Browserversion auf skipresse.de) und erscheint bei der RoadTrip Verlags Ug (HB), Rottenburg. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt der Herausgeber keine Haftung. Alle in SkiPresse veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers erlaubt. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder. Für Preis-, Datums- und Produktangaben keine Gewähr. SkiPresse erscheint im November als Printheft mit zusätzlicher App- und ePaper-Ausgabe, zusätzlich im Februar als reine App-Ausgabe. SkiPresse und die RoadTrip Verlags Ug (HB) übernehmen keinerlei Haftung für die im Magazin oder im Internet angegebenen Links. Sollten diese gegen gesetzliche Vorschriften verstoßen, ist die RoadTrip Verlags Ug (HB) nicht verantwortlich, sondern die Urheber der jeweils verlinkten Seite. SkiPresse ist ein geschützter Titel der RoadTrip Verlags Ug (HB), Rottenburg. © 2015 SkiPresse / RoadTrip Verlags Ug (HB).

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RoadTrip dankt Visit California, Sonoma County Tourism, Richard Martin von db autosportif und Audi of America für die Unterstützung. Ein großer Dank gilt auch Monika, Julian, Cindy, Glen, Ivan, Travis, Ray und Dana für ihre Hilfe bei unserem Vorhaben. Und Matt ist und bleibt für immer unser Held.


Location: Seceda – Geislergruppe / Gruppo delle Odle (Val Gardena, Dolomites); Photographer: Ray Demski

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KASACHSTAN

ERINNERUNGEN AN HIMMLISCHE BERGE WIR BEGINNEN ZU ROLLEN. ICH HÖRE WIE SICH DIE REIFEN AUF DEM ASPHALT LANGSAM BEGINNEN ZU BEWEGEN. EIN WINZIG KLEINER RUCK GEHT DURCH DIE MASCHINE. WIR SIND IN DER RICHTIGEN POSITION. ICH SEHE, WIE DIE TURBINEN ANFANGEN SICH ZU DREHEN UND WIE DIE STARTBAHN AN UNS VORBEI ZIEHT. IMMER SCHNELLER. UND SCHNELLER. DAS FLUGZEUG STARTET. DER DRUCK PRESST MICH IN MEINEN SITZ UND ICH SEHE NOCH EINMAL ÜBER DAS LAND. BLICKE IN DIE FERNE, BIS WIR IN DEN WOLKEN VERSCHWINDEN. ALS DAS ANSCHNALLZEICHEN ERLISCHT, ZIEHE ICH MEINE SCHUHE AUS. ERDE FÄLLT VON DEN SOHLEN UND KLEINE SANDKÖRNER BAHNEN SICH IHREN WEG AUF DEN TEPPICH UNTER MEINEM VORDERSITZ. UND DA SEHE ICH ES WIEDER VOR MIR, SPÜRE DIE DRÜCKENDE HITZE. ICH SCHLIESSE DIE AUGEN. TEXT UND FOTOS: LISA AMENDA


Weiter, immer weiter. Schritt für Schritt. Der Sand rinnt, bahnt sich seinen Weg entlang meiner Schuhe, bevor er versickert. Meine Füße sinken bei jedem Schritt immer weiter in den Sand und je mehr wir uns bewegen, desto deutlicher wird das Geräusch. Ein tiefes Summen, ein Säuseln im Wind, fast wie ein leises Singen. Der Wind nimmt es auf und trägt es davon, bis in die entfernten Skytengräber. Bald ist es geschafft, nur noch ein paar Meter und wir sind oben. Es wird ganz still. Keiner bewegt sich mehr, das Summen hat aufgehört. Wir sehen uns um, aber zu erkennen ist nur das Flimmern der glühenden Hitze. Die karge Landschaft verschwimmt vor unseren Augen, als das Singen der Düne immer lauter wird. Wir sind oben angekommen, auf der Singenden Düne im Altyn Emel Nationalpark in Kasachstan. Der feine, gelbe Wüstensand der Düne schimmert in der Mittagssonne. Die Wolken ziehen über den Himmel und die flirrende Sonne lässt die Felswüste des Altyn Emel unwirklich erscheinen. Wir machen uns bereit. Verstauen alle losen Gegenstände, versuchen die Kameras so sorgsam und sicher wie möglich zu verpacken und gehen in die Startaufstellung. Ein Bein nach vorne, wir schauen uns an. Drei…zwei…eins…los! Wir rennen, versuchen dem Gegner zu entkommen. Ich höre noch das Anfeuern der anderen. Der Sand ist weich und gibt nach. Ich kann mich mit jedem Schritt weiter absetzen, sehe schon das Ende der Düne. Nur noch ein paar Schritte. Mein Fuß setzt auf, doch sinkt er nicht ein, sondern rutscht ab. Ich versuche mich noch zu halten, aber meine Hände berühren schon den Boden und ich falle immer weiter bis mein Gesicht im Sand liegt. Ich stehe auf und klopfe mir den Staub ab. Tolles Dünen-Wettrennen. Meine Studienkollegen kommen nach und wir steigen in den Bus, voller Sand und abgehetzt von +44°C im Schatten. Wir blicken noch ein letztes Mal auf die Singende Düne. Ihr Summen hat aufgehört. Der Bus setzt sich in Bewegung und wir sind auf dem Weg zum Mittagessen.


Ein kurzer Ruck geht durch das Flugzeug. Ich schrecke auf. Meine Studienkollegen unterhalten sich auf den anderen Sitzen, schauen Filme oder schlafen. Am Ende des Gangs sehe ich, dass die Stewardess angefangen hat, Getr채nke auszuteilen. Ich bestelle Wasser und Tee. Als ich nach dem Wasser greife, rutscht der Stewardess mein Becher aus der Hand und landet auf meiner Hose. Das Wasser verteilt sich auf dem Jeansstoff und wird aufgesogen. Die kleinen Wassertropfen bilden eine dunkle Schicht, die sich an mein Bein klebt.



Der Himmel verdunkelt sich. Die umliegenden Gipfel des Tien Shan verschwinden unter Schatten und der letzte Schnee ergraut unter der verschwindenden Sonne. Lange Nebelarme bahnen sich ihren Weg über die Hänge. Der Wind frischt auf. Der erste Donner. Der Wind wird zum tosenden Sturm und die Wolken ziehen sich immer dichter zusammen. Die schwarz-graue Masse umhüllt den Gipfel und das Gemisch aus Eis und Fels des Gletschers wird verschluckt. Regen setzt ein. Ich beobachte die ersten Tropfen, wie sie auf meiner Jacke abperlen und an mir herunter laufen. Am Anfang kann ich sie noch zählen, jeden einzelnen. Doch mit der Zeit werden es immer mehr, so dass sie mir die Sicht nehmen. Die Landschaft verschwimmt hinter einem Mantel aus Regen, wie mit Wasserfarben gemalt. Die umliegenden Berggipfel sind verschwunden. Der graue Himmel scheint immer näher zu kommen und sich über uns ausbreiten zu wollen. Wir laufen. Laufen nach unten, um dem Gewitter zu entkommen. Immer weiter, bis wir auf den nassen Felsen ausrutschen. Wir rappeln uns auf und versuchen uns in unserer nassen Kleidung zu bewegen. Der Donner wird immer lauter und der Abstand zu den Blitzen immer kürzer. Es ist direkt über uns. Noch ein paar Höhenmeter, noch ein kleines Stück Weg. Wir können sie schon sehen. Sogar im Regen. Der Rauch hat sie enttarnt. Die letzten Meter und meine Hand berührt die schwere Holztür. Ich stoße sie auf und werde in Wärme gehüllt. In die trockene, wohlige Wärme einer kasachischen Jurte. Mein letzter Tag auf meiner Reise nach Kasachstan führt mich in das Skigebiet Shymbulak, wo ich eigentlich den Gletscher ansehen wollte. Leider hat uns dann schon nach den ersten Metern ein Gewitter eingeholt, und so sitzen wir nun hier, in einer traditionellen kasachischen Jurte, und versuchen unsere Kleider zu trocknen und uns mit gegorener Kamel- und Ziegenmilch wieder aufzuwärmen. Allerdings haben diese kasachischen Leibgerichte bei uns Europäern nicht die gewünschte Wirkung. Denn gegorene Kamelmilch ist leider nicht Jedermanns Sache. Zum Glück hat man hier aber immer noch die Möglichkeit, sich die Wärme mit einem Gläschen Cognac oder Wodka zurück in den Körper zu holen. Und wenn ich nun hier so sitze und spüre, wie der Cognac meine Kehle hinunter rinnt und mich von innen wärmt, wie die nasse Hose an meinen Beinen klebt und wie sich meine klammen Finger um das Glas klammern…



„Excuse me! Excuse me!“, die Stewardess hält mir Servietten hin. Ich nehme sie und tupfe die nassen Stellen auf meiner Hose ab. Meine Sitznachbarin bestellt unterdessen in einem Mix aus Russisch und Englisch ihre Getränke. Ihren Tee peppt sie mit etwas aus ihrem kleinen Flachmann auf, bevor sie sich wieder an ihrem Kosmetiktäschchen zu schaffen macht. Nacheinander reiht sie Nagellacke, Lippenstift, Pinzette, Lockenwickler und andere diverse Schminkdöschen auf ihrem Tisch auf. Sorgfältig stellt sie den Spiegel vor sich auf und beginnt, sich mitten in der Economy Class die Augenbrauen zu zupfen, die Nägel zu lackieren und die Lockenwickler in die Haare zu drehen. Nachdem ich sie ein paar Minuten beobachtet habe, dreht sie sich zu mir und fragt mich etwas auf Kasachisch. Ihre mandelförmigen Augen sehen mich dabei durchdringend an, bevor sie mir noch einmal die gleiche Frage stellt und mir mit Gesten zu verstehen gibt, dass sie nur kurz auf die Toilette möchte. Als ich mich wieder hinsetze, sehe ich aus dem Fenster…


Menschen hasten aneinander vorbei. Unser Professor führt uns mitten hinein und vermittelt uns, zusammen zu bleiben. Marktfrauen schreien aufeinander ein und versuchen, mit den Kunden um die letzten kasachischen Tenge zu feilschen. Filzpantoffeln mit traditionellen Stickereien wechseln die Besitzer. Neben Spirituosen- und Tabakständen liegen Silberschmuck und T-Shirts mit der kasachischen Flagge darauf. Sämtliche Schminkutensilien in jeder erdenklichen Farbe wetteifern mit Wollpullovern und Küchengeräten. Wir stoßen die Tür aus undurchsichtigem Kunststoff auf. Der Duft von Blumen erfüllt den Raum. Rosen, Veilchen, Lilien – die Gerüche wechseln sich unaufhörlich ab, bevor sie dem süßlichen Duft von Äpfeln Platz machen. Almaty, die Stadt der Äpfel. Überall sind Äpfel aufeinander gestapelt. Grüne wechseln sich mit rötlichen ab und glänzen auf allen Ständen feinsäuberlich poliert um die Wette. Wir laufen weiter durch die Gänge, bis sich der süßliche Duft verliert. Er wird ersetzt durch etwas Herbes. Fliegen surren und schwirren durch die Luft. Die schwüle Hitze legt einen dünnen Film auf unsere Haut und verleiht den Fleischern an ihren Buden eine gewisse Schwerfälligkeit. Die farbigen Blumen und Obststände, sind Metzgerständen gewichen. Hier kaufen die Bürger Almatys das Fleisch für ihr Nationalgericht Schaschlik und sämtliche andere Fleischgerichte. Auch die Köchinnen auf unserer Exkursion haben hier eingekauft, bevor sie in der Küche standen und uns singend kasachische Köstlichkeiten zubereiteten und die Tradition dahinter erklärten. Wir streunen durch die Gänge, saugen die Eindrücke in uns auf und machen uns wieder auf den Weg zurück durch die Straßen Almatys. Hier war für die letzten Wochen unser Ausgangspunkt. Ein Mix aus kasachischer und russischer Kultur formt und gestaltet die frühere Hauptstadt. Sowjetische Monumentalbauten existieren scheinbar mühelos neben kasachischen Denkmälern und Plattenbauten. Dennoch ist auch der Einfluss europäischer Städte und westlicher Kulturen nicht zu verkennen, wenn sich Harry Potter-Plakate mit kasachischen Imbissbuden und traditionellen Märkten abwechseln.


Den letzten Abend verbringen wir auf dem Kok Tobe. Wir nehmen die Seilbahn auf den Gipfel und genießen den Blick über die Stadt. Das bronzene Apfeldenkmal beschwört die Geschichte der Stadt der Äpfel herauf. Straßenkaraoke bringt uns noch einmal die moderne kasachische Kultur nahe, bevor wir den höchsten Punkt der Stadt wieder verlassen. Wir fahren hinunter, blicken noch ein letztes Mal in den Sonnenuntergang und verlieren uns in den Straßen…



Pling! Das Anschnallzeichen leuchtet wieder auf. Ich schnalle mich an und alles geht ganz schnell. Das Flugzeug landet. Wir steigen aus, gehen die langen Flure in Amsterdam Schiphol entlang. Eigentlich ging es recht schnell. Sieben Stunden Almaty - Amsterdam, noch zwei Stunden bis München. Ein letztes Mal Gepäck verstauen, anschnallen und aussteigen.

Ich stehe am Gepäckband in München. Ich sehe den langen Streifen aus schwarzem Gummi zu, wie sie ihre Runden drehen. Immer weiter, immer weiter. Die ersten Taschen fallen auf das Band. Eine nach der anderen. Wie das Gepäckband ziehen auch meine Erinnerungen noch einmal an mir vorbei. Die ersten Tage in den himmlischen Bergen des Tien Shan, die Wildheit und Erhabenheit seiner 7000er. Die schneebedeckten Gipfel, die durch tiefe bewaldete Täler mit Bergseen und Gletschern durchzogen werden, wechseln sich mit kargen Wüstenlandschaften ab. Steppen schließen sich an Felswüsten und sind durchzogen von Canyons und Dünenlandschaften. Städte wie Almaty bilden den wissenschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Mittelpunkt des Landes und stehen in eindeutigem Kontrast zur wilden, weitläufigen Natur Kasachstans. Die Hektik der Stadt und die Moderne wird aufgehoben durch die Abgeschiedenheit und Stille der ländlichen Regionen. Ein


Gegensatz jagt den anderen: Hochgebirge, karge Wüsten, Jurten, Monumentalbauten, Flüsse, Steppen, Gletscher, Dünen, Menschenmassen, Einöde, Moderne, Tradition. Ich kann die Gegensätze immer noch nicht greifen. Auch jetzt überwältigen sie mich noch. Die Fremdheit, die Andersartigkeit, sie zieht mich in ihren Bann. Kasachstan zieht mich immer noch in seinen Bann. Man kann die Größe und die unterschiedlichen Landschaften kaum begreifen. Wir sind von Station zu Station mit dem Bus getingelt und waren auf Gletscherforschungsstationen, in Jurten, Gebirgs- und Wüstennationalparks, Städten, Seen, Skigebieten und Museen. Wir haben Dinge gegessen, gesehen, gehört, gerochen und getrunken, von denen wir zuvor noch nie etwas gehört hatten. Wir haben nur so einen kleinen Teil Kasachstans bereist und können diese Eindrücke kaum verarbeiten und begreifen.

Ich sehe sie schon von weitem. Meine Tasche ist auf das Band gefallen. Sie dreht ihre Runde und kommt zu mir. Der kleine blaue Anhänger mit dem gelben Adler darauf funkelt im Neonlicht der Wartehalle. Ich greife die Träger und hebe sie vom Band, halte den Anhänger in meinen Händen. Ich bin zuhause, bin angekommen. Ich winke den anderen noch einmal zu und gehe Richtung Ausgang. Immer noch den Anhänger mit der kasachischen Nationalflagge in der Hand. Es lässt mich nicht mehr los.


Reiseinfos Kasachstan Für die Meisten stellt Kasachstan einen weißen Fleck auf der touristischen Landkarte dar. Es ist mit einer Fläche von ca. 2,74 Mio. km2 das neuntgrößte Land der Erde und mit 6,2 Einwohnern pro km2 dünn besiedelt. Im Jahr 1949 hat Kasachstan durch den Atomwaffentest der ehemaligen Sowjetunion erstmals Aufsehen erregt und kam später durch die Aralseekatastrophe wieder in den Fokus der Medien. Aber diese Ereignisse stehen nicht mehr im Vordergrund, vielmehr erweist sich Kasachstan nun als echter Geheimtipp für Individualreisende. Tourismusinformationen http://www.kasachstan-tourismus.de ist das offizielle Tourismusportal Kasachstans in Deutschland. Hier finden sich alle nützlichen Tipps rund um das Thema Einreise, Reiseveranstalter, Hotels und Sehenswürdigkeiten. www.visitkazakhstan.kz ist das internationale Tourismusportal Kasachstans. Visum Deutsche Staatsangehörige können ab dem 15.07.2014 für einen Aufenthalt von maximal 15 Tagen ohne Visum nach Kasachstan einreisen. Für längerfristige Aufenthalte bzw. Visa mit mehrfacher Einreise ist eine Einladung erforderlich. Informationen zu den erforderlichen Unterlagen und Einzelheiten zu den verschiedenen Visakategorien sind der Website der jeweiligen kasachischen Auslandsvertretung zu entnehmen (www.botschaft-kasachstan.de) Reisezeit Aufgrund der großen Ausdehnung Kasachstans und des stark kontinental geprägten Klimas können keine allgemein gültigen Tipps für die beste Reisezeit gegeben werden. In der Region rund um Almaty ist das Klima allerdings für kontinentale Verhältnisse recht mild und so kann die Region unter anderem für Skitouristen auch im Winter interessant sein. Die angenehmste Reisezeit für diese Region sind wohl die Monate von Mai bis Oktober, da hier die Berge wie auch die Steppen gleichermaßen bereist werden können. Anreise Mittlerweile fliegen alle großen Fluggesellschaften Almaty mehrmals wöchentlich von deutschen Flughäfen an. Die kasachische Airline Air Astana fliegt zudem die Hauptstadt Astana fast täglich an.


Air Astana Kasachstan nationale Fluggesellschaft bietet täglich von Frankfurt Flüge nach Almaty und Astana. http://airastana.com Lufthansa Lufthansa fliegt mehrmals wöchentlich Non-Stop von Frankfurt nach Almaty. https://www.lufthansa.com KLM KLM bietet mehrmals wöchentlich Flüge von Amsterdam nach Almaty. http://www.klm.com

Sehenswürdigkeiten in und um Almaty Almaty Almaty ist mit 1,5 Mio. Einwohnern die größte Stadt Kasachstans und neben der Hauptstadt Astana, das kulturelle, wissenschaftliche und wirtschaftliche Zentrum des Landes. Die Berge sind dennoch die beeindruckendste Sehenswürdigkeit Almatys. Im Jahr 1996 wurde der Nationalpark Ile-Alatau-Nationalpark gegründet, der Almaty hufeisenförmig umschließt.


Kok Tobe Der Kok Tobe ist ein 1130m hoher Berg am Rande der Stadt Almaty. Über eine Seilbahn, die alle 15 Minuten fährt, ist er direkt vom Stadtzentrum aus erreichbar. Auf dem Kok Tobe befindet sich außerdem das höchste Gebäude der Stadt - der 372m hohe Fernsehturm. Zudem befindet sich dort das bronzene Apfeldenkmal, das an Almatys Spitznamen „Die Stadt der Äpfel“ erinnert. Diesen Spitznamen hat sie den vielen Apfelgärten zu verdanken und der Legende um eine fast ausgestorbene Apfelsorte namens Aport. Beide prägten bis in die 80er Jahre das Stadtbild und schenkten Almaty seinen Namen.


Sharyn Canyon Der Sharyn Canyon östlich von Almaty gelegen, wird oft als der kleine Bruder des Grand Canyon bezeichnet. Kleinere Touren führen in den Canyon und zu dem Fluss Sharyn. Von oben hat man anschließend einen atemberaubenden Blick über die Steppe und in die einzelnen Täler des Canyons.


Altyn Emel Nationalpark Der Nationalpark Altyn Emel liegt im Südosten Kasachstans und erstreckt sich entlang des Nordufer des Stausees Kapschagay und des Flusses Ile über 5200 Quadratkilometer. Übersetzt heißt Altyn Emel so viel wie Goldener Sattel und es wird erzählt, dass Dzinghis Khan im Jahre 1219 mit seinen Truppen durchgekommen sei. Rund 70 Säugetieren leben hier, wie z.B. die Kropfgazelle und der Asiatische Esel. Der Park ist von April bis Ende Oktober zugänglich, allerdings sollte man die Lehmpisten nicht mit einem normalen PKW befahren. Jeeps sind hier zu empfehlen. Eine der Attraktionen ist die Singende Düne. Sie ist 180m hoch und über drei Kilometer lang und aus feinstem gelben Wüstensand inmitten der Steppe. Ihren Namen hat sie deshalb, weil man, wenn man über ihren Kamm läuft, ein Summen aus ihrem Inneren zu hören ist. Rutscht der trockene Sand der Düne über den Untergrund, so löst er dabei Schwingungen mit niedriger Frequenz aus. Die Düne singt. Eine weitere Sehenswürdigkeit des Parks sind die weißen (Aktau) und roten (Katutau) Berge. Ihre Farben haben sie dank der zahlreichen Gipskristallen, aus denen sie bestehen.


Tien Shan Der Tien Shan (Chinesisch für „Himmlische Berge“) erstreckt sich auf einer Länge von 2500 km über Kasachstan, Kirgistan und China. Zailijskij Alatau, der nördlichste Zug des Tien Shan bildet dabei die Südostgrenze Kasachstans zu Kirgistan. Der höchste Gipfel ist der Khan Tengri mit 7010m. Die Wanderzeit beginnt Mitte Mai und endet im September.

Schymbulak Shymbulak ist ein beliebtes Skigebiet im Großraum Almaty und zieht immer mehr Wintersportler an. Mit sieben Schleppund Sesselliften und drei Liften, die bis auf den Talgar-Pass auf eine Höhe von 3200m führen, und mehreren Hotels und einem Funpark ist das Gebiet gut ausgestattet. Für das Jahr 2022 bewirbt sich Almaty sogar für die olympischen Winterspiele und in Shymbulak sollen dann die alpinen Ski-Events ausgetragen werden.



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