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Mai 2008 • Nr. 9 • Saison 2007/2008 • CHF 7.50
Das Hockey-Magazin der Schweiz
Medienpartner
NHL-Exclusiv: Mark Streit: Million Dollar Baby
Focus ZSC Lions:
Meister-Pyramide
Personality: Goran Bezina – «Auch verhasste Niederlagen steckt man weg.» NLA InTeam: Martin Steinegger, Sandy Jeannin, Hans Kossmann, Félicien DuBois, Alexej Krutov, Josh Holden und viele mehr...
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Face Off
Zwischen den Welten Johann Gottfried von Herder sagte einst: «Was der Frühling nicht säte, kann der Sommer nicht reifen, der Herbst nicht ernten, der Winter nicht geniessen.» Hätten die ZSC Lions vor über zehn Jahren nicht eine Talentschmiede am Zürichberg «gesät», hätten sie am 10. April 2008 auch einen Schweizer Meistertitel geerntet? Wäre Kevin Gloor jetzt, im Frühling, Teil der Zürcher Meistermannschaft, hätte er im letzten Sommer nicht in Florida hartes Training «gesät»? Wäre der langjährige SCB-Captain Martin Steinegger jetzt, im Frühling, Biels illustrester Transfer, wäre der SC Bern Schweizer Eishockeymeister geworden? Und könnte Mark Streit jetzt, im Frühling, einen Millionenvertrag in der NHL ernten, wenn er vor neun Jahren in der East Coast Hockey League keinen Traum in seinen Kopf «gesät» hätte? Frühling ist die Zeit des Wandels. Aus dem Schweizer Eishockeymeister HC Davos wurde der Schweizer Eishockeymeister ZSC Lions. Aus dem GCK Lions-Captain Kevin Gloor wurde der Schweizer Eishockeymeister Kevin Gloor. Aus dem Rekordinternationalen Martin Steinegger wurde Biels Zukunftshoffnung und aus dem energischen und
Niederlagen «Auch verhasste steckt man weg»
Personality
LATZ MEIN LIEBSTER PES VERNETS» IN DER HALLE «L in der Garderobe An meinem Platz ansonsten habe ist mir am wohlsten, ich keine Vorlieben.
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ZWISCHEN DEM BEZINA SO WENIG ZEIT NOCH NIE HATTE GORANMIT DEM HC GENF-SERVETTE UND DEM DEN ENDE SEINER SAISON ANNSCHAFT. «ZWISCHEN ERVETTE -S EINTRITT IN DIE NATIONALM CAPTAIN DES HC GENF WELTEN» NAHM SICH DER
. DER VERTEIDIGER BESCHREIB ZEIT, ZURÜCKZUBLICKEN FT, GEMISCHT AUS STOLZ UND ENTTÄU EISHOCKEYMEISTERSCHA VIEL FREUDE, DIE ER AUS SEINEM LEBEN . AUCH ANNA SCHÖPFT SCHUNG – ABER CAROLE UND SEINER TOCHTER MIT SEINER FRAU
DER SCHLIMMSTE MOMENT MEINER KARRIERE durchlebt: Die Den habe ich soeben mit GenfPlayoff-Finalniederlage Servette.
teils verbissenen Arbeiter Mark Streit wurde ein NHL-Star. Im Frühling stehen wir zwischen den Welten, zwischen der abgelaufenen Eishockeysaison und dem kommenden Spektakel in unseren Eisarenen, die – man denke nur an die Grossbaustelle PostFinance Arena in Bern – ebenso dem frühlingshaften Wandel unterworfen sind. In diesem Sinne befasst sich die vorliegende SLAPSHOT Ausgabe mit dem Wandel zwischen den Eishockeywelten. Wir loben den Schweizer Eishockeymeister ZSC Lions und seinen Finalgegner HC Genf-Servette, schauen aber auch in die Zukunft und bewerten die Transfertätigkeiten der NL AClubs mit einem Augenzwinkern in der Rubrik InTeam. Wir orakeln, wie viel Geld Mark Streit in Nordamerika wert ist und wir beschreiben, wie schlau in der NLB ein Wandel von Coaches eingefädelt werden kann. Zu guter Letzt liegt mir aber auch daran, den Wechsel der SLAPSHOTWelten anzusprechen: Hätte mich mein Vorgänger, Dominik Rothenbühler, nicht während der letzten Monate in seine Arbeit in der SLAPSHOT Redaktion eingeführt, ich wäre jetzt nicht Chefredaktor der vorliegenden SLAPSHOT Ausgabe. In diesem Sinne ein herzliches Goran Bezina Dankeschön an «Tie Domi» und viel Freude beim Lesen der SLAPSHOT Ausgabe neun – einer Publikation im Wandel.
IN GENF MEIN LIEBSTER PLATZ Die «Fêtes einen Moment: Hier nenne ich Garten ist der englische de Genève». Nie Ist gerade keine am Seeufer schöner. wir gerne ins gehen «Fêtes de Genève», nahe bei der Uni. Calmar, ein Café
DER SCHÖNSTE MOMENT MEINER KARRIERE die Wahl fällt auf Es gibt viele – aber Olympischen den die zwei Siege an n in Turin gegen die Winterspiele und Kanada. tschechische Republik
Schöne Frühlingsgefühle wünsche ich.
DAS MACHT MICH GLÜCKLICH Frau, Familie, meine Zeit mit meiner meine Tochter, Carole, ist 28-jährig, Anna, ist 2 ½-jährig.
WÜTEND DAS MACHT MICHsagen wir, man
– Nichts Spezielles hintergehen, um muss mich wirklich zu bringen (lacht) mich aus der Ruhe
in zu sein, die wir vielen Meilensteine haben. um stolz auf die Saison erreicht Grund sind dieselben, Genf im Laufe dieser l vor Kreuz auf rotem den Meisterpoka mit dem weissen wenigen Wochen ist schade, wirklich die ihm noch vor EINE KURZE PAUSEZeit, sich mit seinem Zorn auseinanderen haben. «Es auch er ohne Zweifel der Nase weggenomm Bezina hatte kaum standen ihm zwischen dem bitteren er heute und wird in Genf, noch Tage schade, schimpft Nationalmannschaftzusetzen. Fünf Ich bin, wie Jeder Lage Kapitän. Auf dem dem Eintritt ins in Zukunft schimpfen.»bin sauer, dass ich nicht in der Saisonabschlussein «Leader», ein Saisonende und zögert Ich Eishodrei Tage voll mit liegt Er ist eine Lokomotive, In der Garderobe von immer verdrossen. scamp zur Verfügung, der Stadt Genf. «Für einmal zu nutzen und Schweizerunserer Verantwortung. Stunde System der vor strickten Gunst Eis übernimmt er Im war, die Pokal stand auf der Regenerazu heben. feiern und Ehrungen dem werden – der Nationalmannschaft Muskelaufbau im Freiheiten. Nach er nicht, die Stimme Und Alles, was ckeymeister zu mein Fokus in der geniesst er gewisse Canadiens ist Goran ihn förmlich riechen. übrig bleibt, ist auf neuerlichem Hehl daraus, dass Chris McSorley Nase, wir konnten tion und nicht bei den Montréal süssen Geruch nicht, Verteidiger. er und macht keinen Berner Mark Streit sind. Ich zögere von diesem verführerisch Kraftraum», erklärt kompletteste Schweizerer in freundschaftwir gescheitert zu zornig Bezina der wohl die Tatsache, dass nschaft, geht bin zornig, viel Seizu nennen: Ich und spielt an der Jetzt, in der Nationalman es beim Namen mit Beat Forster kollegen lichem Gleichschritt r. Seine Mannschafts te von Severin Blindenbache
Text: Eric Pascal Foto: Pius Koller
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man akOrt ist, an dem nschaft auch ein von der die Nationalman einem Zeit, sich Ernst kann. «Es bleibt tiv Kraft tanken gut erholt an den bevor es dann , geht.» Saison zu erholen, WeltmeisterschaftsturnierErholung eintrat, der Sache, das ins Camp der aktiven «Es ist Bevor Bezina aber im Kreis seiner Familie, Kraft. oder tankte er im Wallis, ins Wallis gekommen bin, zwei ich den seltenen Molange her, dass geniesst Bezina notsogar drei Monate», auch immer schön und auch zu verment. «Es ist natürlich Frau und meiner Tochter zu meiner mental nicht viel wendig, Zeit mit Zeit war Bezina das bringen.» In letzter und vor allem ein Playofffinal, immer in seinem hause. «Die Playoffs Kräften. Man bleibt aber zehrt an an den Man kommt zwar nach hause, zu erganz eigenen Ding. alles, das man will, ist sich und verman ist todmüde auf dem Eis, man ist man immer holen. Gedanklich sein Spiel und wühlt sich an Niederbessert in Gedanken kurzer Sinn: Man ist zwar physisch Rede lagen auf. Lange man weit weg.» mental aber ist bei seiner Familie,
ALLES FÜR DIE FAMILIEaus Nordamerika, das war im Jahr Nach seiner Rückkehr Carole, der er sein Herz bereits geBezina e in der Schule, 2004, heiratete in Saint-Mauric neun Jahre zuvor,
seihat sie ihn auf der Zwischenzeit Die Erfahschenkt hat. In abenteuer begleitet. Falcons in nem Nordamerika bei den Springfield NHL-Spielen bei rung von drei Saisons – 2004) und drei h zuder AHL (2001 brachte er schlussendlic den Phoenix Coyotes wo er in Genf die Rolle eines kam seine rück in die Schweiz, wiederfand. 2005 Hobby, vor wahren Führers Welt, «mein einziges Seine Tochter Tochter Anna zur lächelt Bezina. allem im Winter», zu einem AusServettiens die kam zur Welt, als diesem Abend Zug reisten. An ssieg nach wärtsspiel nach einen 4:3-Auswärt Tochter brachte Bezina seiner schöpft er aus Familie Hause. Seither Kraft. «Mit meiner und seiner Frau Niederlagen. schmerzhaften die man gibt es keine die Niederlagen, ● Man steckt sie weg, so sehr hasst.»
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Jürg Federer SLAPSHOT-Chefredaktor
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Inhalt FOCUS ZSC Lions: Die Meister-Pyramide
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PERSONALITY
Goran Bezina, HC Genf-Servette
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NLA INTEAM HC Ambrì-Piotta Ralf Bundi – Zwei Herzen in der Brust SC Bern John Van Boxmeer – Am Druck gescheitert EHC Biel Martin Steinegger – Von der Hundehütte in den Eispalast HC Davos Das Centrale Problem Fribourg-Gottéron Sandy Jeannin – Ein Mann. Ein Traum. Gottéron. Scouting Report: Sandy Jeannin HC Genf-Servette Hans Kossmann – Starke Erinnerungen bleiben Kloten Flyers Félicien DuBois – Flugzeuge im Bauch Rapperswil-Jona Lakers Konstant unkonstant HC Lugano Diego Scandella – Coaching-Hattrick SCL Tigers Der Moser-Drilling ZSC Lions Peter Iten – «Das ist mein Titel» EV Zug Josh Holden – Die neue Herausforderung
23 24 27 34 38 39 40 41 42 43 44
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KOLUMNEN Time Out mit Klaus Zaugg – Neue Liga, neues Glück, neue Liebe Coaching Zone mit Dave Chambers – Stürmer Spezial-Übungen Kolumne von Thomas Roost – Der Blick in die Kristallkugel
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NLB-REPORT Wenn wir das nur gewusst hätten!
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NHL EXCLUSIV Mark Streit – Million-Dollar-Baby
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WER IST DER BESTE Sébastien Caron: Ari Sulander: Leonardo Genoni: Gianluca Mona: Reto Pavoni:
PLAYOFF-GOALIE?
WER MUSS DEN SCB Simon Gamache: Christian Berglund: Marc Lüthi: John Van Boxmeer: Sven Leuenberger:
61% 29% 4% 4% 2%
VERLASSEN? 39% 33% 17% 8% 3%
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SOLLEN CLUBS WEITERHIN DEN EINZELRICHTER ANRUFEN? Nein, er soll nur von sich aus aktiv werden: 63 % Ja, Clubs sollen ihn anrufen können: 37% Jede Woche führt www.slapshot.ch eine Umfrage zur Aktualität im Schweizer Eishockey durch. Regelmässig zeigen tausende von Leserantworten teils interessante Tendenzen im Schweizer Eishockey auf. So wollten wir noch vor dem Playoff-Final von Ihnen wissen, wer denn der beste PlayoffCoach sei, die Antwort von Euch Lesern erkennt Ihr in der oben stehenden Grafik. Geadelt fühlen darf sich auch Sébastien Caron, der wohl einzige Torhüter der Schweizer Playoff-Geschichte, der trotz lediglich sieben gespielter Partien zum besten Keeper der
Liga gewählt wird. Spannend auch die Reaktion auf das Ausscheiden des SC Bern aus dem Playoff-Viertelfinal. Die SLAPSHOT Leser haben die Analyse einer enttäuschenden SCB-Saison schnell gemacht, die Resultate erkennen Sie in der Grafik oben. Und zu guter Letzt liessen uns die Eishockeyspieler mit ihren Aktionen in den Playoffs keine andere Wahl, Sie auch über die Aufgaben eines Einzelrichters zu befragen. Scheinbar, das zeigen Ihre Antworten, wünschen sich die Schweizer Eishockeyzuschauer mehr Spektakel auf dem Eis und weniger Polemik neben dem Eis. QUELLE : SLAP WEEKLY
Mark Streit
NHL-Exklusiv
Million Dollar Baby
iPod Top 10 von
MARK STREIT WIRD NACH MARTIN GERBER DER ZWEITE DOLLARMILLIONÄR DER NHL WERDEN. DEN UNTERSCHIED ZU ZUVOR GESCHEITERTEN SCHWEIZER FELDSPIELERN MACHT DER BERNER IM TRAINING AUS. MIT TÄGLICH FOKUSSIERTEN LEISTUNGEN UND EINEM UNBÄNDIGEN GLAUBEN AN DEN ERFOLG REIFTE ER VOM DESPERADO, DER VOR 9 JAHREN GEFAHR LIEF, IN DER HALBPROFESSIONELLEN EAST COAST HOCKEY LEAGUE ZU ENDEN, ZUM ERSTEN NHLFELDSPIELERSTAR DER SCHWEIZ. Text und Foto: Jürg Federer Mark Streit ist kein Überschweizer. Wie vor ihm Reto von Arx, Michel Riesen und Julien Vauclair ist er zu schmächtig für die NHL, läuferisch zwar übermässig stark, aber im Positionsspiel an die grossen, Schweizer Eisfelder gewohnt. Dass Streit im Gegensatz zu seinen Vorgängern den Durchbruch in der härtesten Liga der Welt geschafft hat, hat mit seiner Arbeitseinstellung zu tun. Noch als die NHL ausser Reichweite lag, trainierte er im Winter auf der Berner Allmend für sich weiter, als die Mannschaftskollegen in den Ausgang gingen. Im Sommer schoss er Pucks auf ein Eishockeytor, als Gleichaltrige das Schwimmbad aufsuchten. Diese Arbeitseinstellung gab Streit auch nicht auf, als er einen NHL-Vertrag erhielt. Dann erst begann die Odyssee des Berners, sich in der härtesten Liga der Welt zu behaupten. Seinem Coach Guy Carbonneau zeigte er in jedem Training, dass er alles daran setzt, seine Schweizer Defizite wettzumachen. Der Coach belohnte Streit damit, ihn nicht – wie in der NHL üblich – in die AHL zu schicken, als kein Platz mehr für den zu kleinen NHL-Verteidiger im Kader war. Er schenkte ihm das Vertrauen, mit dem finnischen Superstar Saku Koivu zu stürmen und ermöglichte Streit damit, zum NHL-Star zu avancieren. «Damals noch war Streit scheu und ruhig», erinnert sich Carbonneau. «Er machte sich vom NLA-Star zum Nobody», fügt er an. Heute hat Streit aber einen Status, der es ihm erlaubt, in der Garderobe der «Habs» aufzustehen, zum Team zu sprechen und Vorschläge einzubringen. «Manchmal kommt Saku Koivu zu mir und fragt, wie ich ein Powerplay spielen würde», freut sich Streit über seinen Werdegang.
DIE GEHEIMWAFFE «MADE IN SWITZERLAND» Streit ist die Geheimwaffe von Montreals Headcoach Guy Carbonneau. Im Sturm wurde der Schweizer zum kompletten Verteidiger und seinem Coach ermöglicht er, ein Spiel viel individueller zu coachen. «Es ist von grossem Wert,
Spieler wie Streit im Kader zu haben», schwärmt Carbonneau. «Ich wünsche mir, dass Mark Streit einen Vertrag über die nächsten drei oder vier Jahre bei den Canadiens unterzeichnen wird.» Der Coach will nicht auf Streits Spielübersicht und seine Stärken im Überzahlspiel verzichten, einer Qualität, die Streit einst davor bewahrt hat, in die AHL abgeschoben zu werden. Heute profitiert Streit von seinem Spielverständnis und er gehört deswegen nebst seiner offensiven Ausbeute auch zu den NHL-Verteidigern mit dem tiefsten Strafenschnitt der Liga.
DER COACH COACHT, DER MANAGER MANAGT UND DER SPIELER SPIELT
Die Entscheidung, Streits Vertrag zu verlängern, liegt aber nicht beim Coach. Ein grosser Unterschied zwischen der National Hockey League und der Schweizer National League liegt darin, dass der Coach coacht, der General Manager managt und der Spieler spielt. «Das ist für einen Schweizer gewöhnungsbedürftig», erklärt Streit, «doch hat man sich einmal an die neuen Umstände gewöhnt, vereinfachen sie Vieles.» In Montreal könne er sich ausschliesslich auf den Sport konzentrieren und er müsse
nicht täglich mit dem Coach sprechen. Den Vertrag mit Pat Brisson, Streits Agenten, wird Montreals General Manager Bob Gainey aushandeln. Mit dem Spieler selbst spricht der GM nicht über Verträge, das ist in der NHL nicht angebracht. Die Salärforderung Brissons wird sich im Bereich von zwei bis drei Millionen US-Dollar pro Saison bewegen, im Idealfall über mindestens drei Jahre. Der Wunsch anderer Teams, Streit zu verpflichten, kann diese Summe gar noch höher treiben. Doch für Streit liegt die höchste Priorität der anstehenden Vertragsverhandlungen darin, in Montreal zu bleiben. In der Welthauptstadt des Eishockeys fühlt sich der Schweizer wohl und auch seine Freundin wünscht sich keinen Umzug.
DIE KONKURRENZ LIEGT IM BUDGET DER HABS Eine Gefahr für Streits Vertragsverlängerung stellt der Vertrag von Mike Komisarek dar. Auch der amerikanische Verteidiger erhielt mit einem Jahressalär von 1.5 MIO. USDollar eine satte Vertragsaufbesserung. Grundsätzlich können sich die Montreal Canadiens beide aufstrebenden Abwehrstrategen leisten, ihr Salary Cap erlaubt es, weitere sechs Millionen US-Dollar auszugeben. Doch manchmal sind Teams nicht gewillt, das gesamte Salärbudget MAI ’08
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HOCKEY-HISTORY 1948-1967: Im Osten viel Neues Was wurde aus... Pascal Schaller
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IIHF-SPEZIAL René Fasel – Nimmermüder Verhandler
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OVERTIME Zu Besuch in Quebec
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WER IST DER BESTE PLAYOFF-COACH? Harold Kreis: 46% Chris McSorley: 27% Arno Del Curto: 18% Serge Pelletier: 9%
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POSTER Schweizer Meister 2007/2008: ZSC Lions
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SLAPSHOT.CH – Umfragen der Woche
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HCAP Grégory Christen,
n 3 – The Drill ach Compilatio 1. Papeete Be Rise Up ck – 2. Yves Laro music Don’t stop the – a nn 3. Riha her ot an One way or 4. Blondie – le ro Pa a nz i – Se 5. Vasco Ross i – Siamo Soli ss Ro o sc Va 6. n the light ta – Baby whe 7. David Guet k understruc 8. AC /DC – Th Bells lls He – C /D 9. AC Insomnia 10. Faithless –
SLAP-Shots Lust auf Bern 2008 in der neu renovierten PostFinance Arena, wird er den SCB-Puck aber nicht mehr so sanft halten. Der «Shooting-Star» der NHL, der erst kürzlich den teuersten Vertrag eines NHL-Torhüters für eine Saison unterzeichnete, gilt als einer der Besten seines Fachs und er wird seine New York Rangers-Fanghand gekonnt einsetzen, wenn der SCB seine Pucks auf den Olympiasieger feuern wird. JF
Heidi Androl – hotSHOT hot Jede Woche hat SLAPweekly während der Saison eine Frau portraitiert, die in der Männerdomäne Eishockey arbeitet und lebt. Grund genug, nach einem Jahr SLAPweekly Girl, den SLAPSHOT hotSHOT einzuführen. In der ersten Ausgabe femininer Energie im maskulinen SLAPSHOT stellen wir Ihnen Heidi Androl vor. Heidi arbeitet als TV-Moderatorin für das
FOTO : FERNANDO ESCO
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«Erzähl`mir etwas Lustiges», sagte New York Rangers Torhüter Henrik Lundqvist, als ihn SLAPSHOT in der Rangers-Garderobe um dieses Bild bat. «Du wirst in die Schweiz reisen und gegen den SC Bern spielen», antwortete der SLAPSHOT Redaktor und das zauberte ein Lachen auf das Gesicht des schwedischen Nationaltorhüters. Wenn wir Lundqvist das nächste Mal sehen werden, am 30. September
Fernsehen der Los Angeles Kings. Seit Androl die Geschehnisse im Team der Kings mit ihrem Kamerateam festhält, verzeichnet die Internetseite des NHL-Clubs massiv steigenden Internetverkehr. Ob das mit dem fundierten Eishockeyfachwissen von Androl zusammenhängt? JF
«La porte bleue est fermée» Torhüterlegende Patrick Roy ist nicht nur für seine Stanley Cup-Siege und NHL-Rekorde berühmt. Der heutige Besitzer, Coach und General Manager der Québec Remparts (QMJHL) ist auch für seine Wutausbrüche berüchtigt. 1997 duellierte sich der ehemalige Lehrmeister des Schweizers David Aebischer mit Detroit Red Wings Torhüter Mike Vernon und ein Jahr später mit Chris Osgood, der für dieselbe Organisation spielte. Vergangenen Monat nun, stiftete Patrick Roy seinen eigenen Sohn, Jonathon Roy, im Verlauf einer Playoffpartie dazu an, Bobby Nadeau, seinerseits Torhüter der Chicoutimi Sagueneens, in einen Faustkampf zu verwickeln. Roy senior wurde für
dieses «Anstiften» mit fünf Spielsperren belegt und von der kanadischen Presse gebrandmarkt. Der Apfel falle nicht weit vom Stamm, war die einhellige Meinung im Mutterland des Eishockeys. Und es gebe halt schon einen Grund, weshalb Roy nicht – wie vielerorts erwartet – ein General Manager oder Headcoach in der NHL sei. Viel über sich ergehen lassen musste Roy aber vor allem auch, weil er der Presse nach dem Vorfall Interviews verweigerte. «La porte bleue de l’entraineur est fermée», titelte ein frankophones Blatt einen Tag nach dem Vorfall. Als SLAPSHOT bei der Torhüterlegende vorsprach, war die «porte bleue» noch «ouvert». JF
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SLAP-Shots 2 Minuten
Erfolgreiche PostFinance Trophy Autor: Daniel Frei/sportjournalist.ch
Dale McTavish, willkommen auf der Strafbank. Können Sie sich nach Ihrer Leistenoperation überhaupt schmerzfrei bewegen? Die Operation verlief gut und auch mit dem Heilunfsverlauf bin ich zufrieden. Ich bin sicher, dass ich bald wieder gut trainieren kann. Sie haben in der Schweiz noch keine Saison durchgespielt. Ja, man wird nicht jünger. Ärgerlich ist, dass es mich dieses Jahr in den Playoffs erwischt hat. Ich rate Ihnen, Ihr Jaccuzi in Ottawa täglich zu benutzen, dann klappt’s vielleicht nächstes Jahr. Diesen Rat befolge ich gerne und ich habe auch für die Wintersaison in Zug schon ein Jacuzzi gefunden, in dem ich mich regenerieren kann.
Bereits das erste Jahr der PostFinance Trophy ist ein grosser Erfolg für Swiss Ice Hockey und den Schweizerischen Schulsport. 1600 Schülerinnen und Schüler absolvierten 20 Qualifikationsturniere der PostFinance Trophy, dem ersten gesamtschweizerischen Eishockey-Schülerturnier. Die besten zwölf Teams der vier Halbfinals trafen sich zum grossen Finalevent auf dem mobilen Eisfeld im Vorgarten des Hauptsitzes des Internationalen Eishockeyverbandes IIHF in Zürich. Unter den Augen von Nationaltrainer Ralph Krueger kämpften die Primarschüler um Punkte, Tore und Pokale. Bei stürmischen Winden und regnerischen Bedingungen setzten sich die Büli Bears, Bülach (1./2. Klasse), Die HCD Experten, Bonaduz (3./4. Klasse) sowie Les enfoirés, Courgenay (5./6. Klasse) durch. Im Rahmen des Finalevents fand zudem die Buchtaufe von «100 Gesichter, 100 Geschichten» zum 100-jährigen Jubiläum des Schweizer Eishockeys sowie die Ehrung der verdienstvollsten Amateur-
Schiedsrichter (Prix René Fasel) statt. So stand die gesamte Corona des hiesigen Eishockeys von Liga und Verband Spalier
Slapshot war schon da…
Die zwei Minuten-Strafe ist um. Vielen Dank.
QUELLE : SLAP WEEKLY
Titelbild
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NHL-Exclusiv
Mark Streit: Million-DollarBaby
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Es hätte ein Fototermin von fünf Minuten werden sollen, als Domenico Pittis stolz die Meistermedaille der ZSC Lions in die Linse unseres SLAPSHOT Fotographen hielt. Wären da nicht zig euphorische ZSC-Fans gewesen, die Meister-Pyram ide dem Star zujubelten, den sie noch vor wenigen Monaten «zum Teufel wünschten», hätte SLAPSHOT das Titelbild zur aktuellen SLAP Ausgabe auch in den vorausgesagten fünf Minuten erledigt. Doch im allgemeinen Freudentaumel einer ZSC-Meisterfeier wurde der SLAPSHOT-Termin für Domenico Pittis zum Spiessrutenlauf mit Goldmedaille durch die Autogramme suchenden ZSC-Fans. Kein Problem für Pittis, der geduldig allen Wünschen seiner neuen Fans entsprach – bevor er Teamkollege Andri Stoffel seine Meistermedaille zurückgeben konnte. Pittis nämlich liess seine Trophäe in weiser Voraussicht zuhause. JF Foto: Pius Koller Focus: ZSC Lion s Schwiizer Meister 2007 /2008
NLA InTeam:
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Martin Steinegger , Sandy Jeannin,
Hans Kossmann
, Félicien DuBois,
Alexej Krutov,
Josh Holden
Kennen Sie Klaus Zauggs neuen Internetblog «Unplugged» auf www.slapshot.ch? Bereits während der Playoffs hat der wohl einflussreichste Eishockeyjournalist der Schweiz täglich die Aktualität in der Schweizer Meisterschaft kommentiert. Ab dem 27. April 2008 nun wird Zaugg wieder täglich einen Blog veröffentlichen,
für die Zukunft des Sports, bevor sie an die Orte der harten Playoff-Realität entschwand…
.CH diesmal aber zu den Vorkommnissen an den Welttitelkämpfen in Québec, Kanada. Im Frühling inspizierte Zaugg schon einmal die Spielergarderoben im «Collisée Pepsi» in Québec – und fand ein altehrwürdiges Stadion vor, das für die ersten IIHF-Weltmeisterschaften im Mutterland des Eishockeys gerüstet ist. Nach seinem Besuch in der frankophonen Metropole Kanadas ist auch Zaugg bereit und voller Tatendrang, ab dem ersten WM-Vorbereitungsspiel der Schweiz auf kanadischem Boden wieder täglich aus Québec zu berichten und das in einem Tempo, das Seinesgleichen sucht. Bereits kurz nach Spielschluss, wenn aufgrund der Zeitverschiebung nur die am härtesten gesottenen Schweizer Eishockeyfans noch vor dem TV ausharren, wird Zaugg bereits sagen: «Bonjour Québec» und die frischeste Aktualität aus dem Land des Ahornblattes und der Eishockeyspieler kommentieren. JF
und viele mehr...
Nachwuchs-Trainer gesucht Die Nachwuchsabteilung des EHC Frauenfeld sucht dringend ausgewiesene Eishockeytrainer im Nebenamt, welche gerne in einer aufstrebenden Nachwuchsabteilung mitarbeiten möchten. Gerne geben wir auch jungen Trainern eine Chance zum Einstieg in das hoch interessante Trainermetier. Interessierte melden sich beim Nachwuchschef Tom Billig via email: nachwuchs@ehc-frauenfeld.ch oder per Post: EHC Frauenfeld, Tom Billig, alte Landstrasse 17c, 8546 Islikon
Keiner zu klein, ein AmbrĂŹ-PiottaFan zu sein. Dieses Bild wurde uns zugesandt, um zu zeigen, dass der Fan-Nachwuchs in der Leventina gesichert ist.
– Näher geht nicht! Hol dir das SLAPSHOT mit der Eishockey-Highlights DVD 2006/2007! JN_
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Im Ausgang mit‌
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Um den Gaumen zu verwÜhnen, zieht es Alex Chatelain raus aufs Land nach Gßmligen, vor den Toren Berns. Die mediterrane Kßche und das aussergewÜhnliche Ambiente moderner Innenarchitektur sind die Spezialitäten des Sensi. Hier isst man schon sehr gut, meint Alex Chatelain auf die Frage, warum gerade dort. Und wenn es dann mal darum geht, das Tanzbein zu schwingen, bekommt SLAPSHOT das DßDß (du thÊâtre) in Bern als Antwort. Dies ist aber dann wirklich selten der Fall. Tanzen ist nicht wirklich mein Ding, gesteht Alex Chatelain. RF
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Klaus Zaugg: ssen! Time Out mteitfunktionieren kÜnnen, ja sogar mß hät SCL Tigers: Es
rg, Martin Sonnenbe n NLA InTeam: Ăœber 30 Seite
Alex Chatelain ist gerne im Kreise seiner Familie. Dennoch kommt es vor, dass es ihn mit seinen Mannschaftskameraden des SC Bern nach einem Training oder nach einem Spiel in den Ausgang zieht, um sich ein Bierchen zu gÜnnen. So ist Chatelain zwischendurch in der Berner Innenstadt anzutreffen. Vorzugsweise in der gemßtlichen Atmosphäre des umgebauten Kornhauskellers.
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f-Spez Focus: Playof
Alex Chatelain, SCB
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Beat Gerber,
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Medienpart
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mehr... Weibel und viele Grunder, Lars
Die DVD Eishockey-Highlights 2006/2007 im Abo mit SLAPSHOT zum Spezialpreis von nur CHF 85.–
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Focus
Die Meister-
NL A Meister 2007/2008 IN DER ERSTEN EISHOCKEYSAISON IN DER SCHWEIZ, IN DER 50 QUALIFIKATIONSRUNDEN GESPIELT WURDEN, ERREICHTE MIT DEM HC GENF-SERVETTE ZUM ERSTEN MAL IN ZEHN JAHREN EIN TEAM DEN PLAYOFF-FINAL, DAS NICHT ZU DEN «GROSSEN VIER», BESTEHEND AUS DEM HC DAVOS, DEM SC BERN, DEN ZSC LIONS UND DEM HC LUGANO BESTAND. ZUFALL? SLAPSHOT IST SICH SICHER: NEIN. MIT DEN ZSC LIONS UND DEM HC GENFSERVETTE ERREICHTEN DIE BEIDEN TEAMS DEN FINAL, DIE AUF EIN BREITES NL A- UND NLBKADER BAUEN KÖNNEN. GENF-SERVETTE UNTERHÄLT EINE PARTNERSCHAFTLICHE BEZIEHUNG MIT DEM HC LAUSANNE UND DIE ZSC LIONS BESITZEN GAR IHREN NLB-PARTNER, DIE GCK LIONS. SIE SIND TEIL DER VIEL BESCHOLTENEN LIONS-PYRAMIDE. SEIT DEM 10. APRIL IST SIE EINE MEISTERPYRAMIDE – MEISTERSPIELER WIE KEVIN GLOOR HABEN SIE ERKLOMMEN.
-Pyramide
Focus Text: Jürg Federer Fotos: Pius Koller In der NHL gab es nach dem Lockout einen zufälligen Stanley Cup Final. Die Carolina Hurricanes waren vor der Epoche von «Null Toleranz» ein schnelles Team ohne Chancen auf einen Stanley CupGewinn. Aufgrund der neuen Regelauslegung im Welteishockey wurden die «Canes» über Nacht zum besten Eishockeyteam Nordamerikas und somit zum Stanley Cup-Favoriten. Die Carolina Hurricanes öffneten damals vor drei Jahren die Türe, als das Glück anklopfte, und gewannen den «heiligen Gral». Juraj Kolnik verwandelte sieben von neun Penaltys während der ganzen Saison. Doch der, der seine Saison verlängert hätte, den verwandelte der Genfer Topscorer nicht.
Nach dem HC Lugano 2006 wurde Harold Kreis zum zweiten Mal mit einem Team Meister, das er verlassen wird.
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Gleich taten es in diesem Jahr in der Schweizer National League der HC Genf-Servette und die ZSC Lions. Sie profitierten von einem neuen Umstand im Schweizer Eishockey. Die beiden Teams als zufällige Finalisten zu bezeichnen, wäre aber dennoch total vermessen. Die ZSC Lions und der HC Genf-Servette erreichten den Final nicht zuletzt aufgrund ihrer einzigartigen Strategie, langfristig mit einem NLB-Partner zusammenzuarbeiten. Den Titel Zufallsmeister, wie es die Carolina Hurricanes vor drei Jahren in der NHL waren, darf man den meisterlichen Löwen in der Schweiz auch keineswegs geben. Wer den amtierenden «Champion» aus dem Playoffrennen spielt und den Qualifikationszweiten besiegt, hat den Meistertitel voll und ganz verdient. Und die ZSC Lions werden auch aller Voraussicht nach nicht – wie die Carolina Hurricanes ein Jahr nach ihrem Vollerfolg – die Playoffs in der Saison der Titelverteidigung gänzlich verpassen.
GIB, WENN DU NEHMEN WILLST Zum ersten Mal führte der Weg in der National League A über 50 Qualifikationsrunden in die Playoffs. Das sind 15 Prozent mehr Spiele. 15 Prozent mehr Spiele bedeuten 15 Prozent mehr Verletzungen, 15 Prozent mehr Kräfteverschleiss und 15 Prozent mehr Leistungsschwankungen. Nur logisch eigentlich, dass Mannschaften mit einem tiefen Kader diesen Herausforderungen besser begegnen können. 67 Spieler absolvierten im Verlauf der abgelaufenen Eishockeymeisterschaft Partien für den HC Genf-Servette oder die ZSC Lions, genügend für drei spielberechtigte Finalteams. Einzig die Playout-
NL A Meister 2007/2008 Rivalen Basel und Lugano setzten noch mehr Spieler ein – weil sie entweder von Verletzungen oder vom eigenen Missmanagement geplagt wurden. Die ZSC Lions und der HC Genf-Servette aber konnten im Falle von Verletzungen, Leistungsschwankungen – oder auch um fünfte Ausländer bei Laune zu halten – auf ihren NLB-Partner zählen. Genf-Servette ist denn auch das einzige NL A-Team, das mit Laurent Meunier einen seiner ausländischen Spieler in der NLB in Form hielt. Genf-Coach Chris McSorley wird an dieser Taktik auch in Zukunft nichts ändern. Ein Geheimrezept muss der Kanadier daraus nicht machen, der charismatische Anführer spricht offen über seine Zusammenarbeit mit dem HC Lausanne. Chris McSorley weiss: «Wir haben dieses Jahr drei Mal so viele Spieler von Genf nach Lausanne geschickt als umgekehrt. Wer von einer NLBPartnerschaft profitieren will, muss zuerst bereit sein, etwas zu geben.» Das brauche Zeit und Energie, so McSorley weiter. Er laufe nicht Gefahr, dass ihm Grossclubs sein Rezept zum er-
DIE SLAPSHOT MVP: DOMENICO PITTIS
Der «Hardest Worker» Alexej Krutow Hero» – der unbesungene Star – und der «Unsung Unsung Hero Kevin Gloor mit Meistermedaille. folgreichen Verlauf einer verlängerten Meisterschaft abschauen – ausser die ZSC Lions. Sie haben das Prinzip Eishockeyausbildung von Grund auf und mit der Bildung der Lions-Pyramide (Fusion mit GCK) in der Schweiz eingeführt, seit dem 10. April ist die Lions-Pyramide eine Meister-Pyramide. Die Meistertitel 2000 und 2001 basierten noch nur auf den Millionen von Mäzen Walter Frey. Der neuerliche Titel ist ein Millionentitel, der auch der LionsPyramide entsprang.
KEVIN GLOORS WENDE
Der Meistertitel der ZSC Lions wurde, wie üblich, mit Scorerpunkten der ersten beiden Sturm-
Eine MVP-Wahl eines Spielers, der in sechs Spielen einen Scorerpunkt erzielt, bedarf einer Erklärung: Kein Akteur hatte direkteren Einfluss auf den Erfolg seiner Mannschaft als Domenico Pittis. Seit seiner Ankunft im Januar konnte ZSC-Coach Harold Kreis auf zwei gefährliche Sturmlinien bauen. Ohne Pittis wären die ZSC Lions wohl spätestens im Halbfinal gegen den HC Davos gescheitert. In der Finalserie ermöglichte Pittis den Lions die Chance, in einem Heimspiel Meister zu werden, praktisch im Alleingang. Sein Ausgleich 48 Sekunden vor dem Ende des fünften Spiels ebnete den Weg zum Penaltyschiessen, sein «Game Winner» ermöglichte den Meistertitel im eigenen Stadion in Spiel sechs. Dieses Spiel sechs entschied Pittis mit seinem verwerteten Penalty gegen Gian-Luca Mona.
UNSUNG HERO: KEVIN GLOOR
Im einzigen Moment der Finalserie, als die Offensive mehr zählte als die Defensive, in Spiel drei in Genf, vermochten die ZSC Lions das Spiel zu gewinnen, weil Gloor – Lakhmatov – Krutov mehr Wirkung nach vorne hatten als Trachsler – Deruns – Lussy. Spiel drei war die Kehrtwende in der Finalserie, im Anschluss gewannen die ZSC Lions alle weiteren Spiele.
HARDEST WORKER: ALEXEJ KRUTOV
In der internen Teamwahl der ZSC Lions in vier von sechs Fällen zum härtesten Arbeiter des Teams gekürt. Seine Torproduktion vervierfachte er in den Playoffs mit vier Treffern in 17 Spielen gegenüber drei in 46 Qualifikationsmatches. «Die Unterschiede zwischen dem russischen und dem Schweizer Eishockey sind frapant», erklärt sich Krutov gegenüber SLAPSHOT. Er habe lange Zeit benötigt, um sich an die Begebenheiten in der National League zu gewöhnen. In den Playoffs dann habe er sein ganzes Potential abgerufen. Das lässt auf mehr KrutovTore in der kommenden Saison hoffen.
SLAPSHOT AWARD: GIAN-LUCA MONA
Gian-Luca Mona erhielt, trotzdem, dass er viel mehr Arbeit hatte als sein Gegenüber, nicht mehr Gegentore als sein ausländischer Kontrahent Ari Sulander.
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Das war lรถwenstark! Feldschlรถsschen gratuliert den ZSC Lions zum Meistertitel.
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NL A Meister 2007/2008 formationen erreicht. Doch die Kadertiefe der ZSC Lions schaffte den Unterschied zum wohl bestorganisierten Team der Schweizer Eishockeygeschichte, das – zum ersten Mal seit Chris McSorley vor sieben Jahren in der Les Vernets Halle das Zepter übernahm, die vier Grossen Davos, Bern, Lugano und Zürich aufsplittete. Mit dem HC GenfServette nahm zum ersten Mal in zehn Jahren ein anderes Team an einem Playoff-Final teil als die oben genannten «grossen Vier». Nun nach Servettes «Break» analog zur afrikanischen Tierwelt von den «Big Five» – den grossen Fünf – zu sprechen, wäre vermessen. Der HC Genf-Servette gibt für seine Mannschaft halb so viel Geld aus wie die ZSC Lions, was die Finalqualifikation der Genfer nur noch wertvoller macht. Die zuvor angesprochene Kadertiefe hat bei den ZSC Lions Namen: Kevin Gloor, Daniel Schnyder, Lukas Grauwiler, Larry Leeger, Aurelio Lemm und Claudio Cadonau haben allesamt im Verlauf der letzten zwei Jahre den Sprung vom NLB-Spieler zum NL A-Crack vollbracht. Schon länger dabei ist Pyramiden-Meister Andri Stoffel. Sie alle genossen ihre Ausbildung in der Lions-Organisation, die in diesem Jahr mit den Meistertiteln auf Profi-, Elite- und Novizenstufe den Meisterhattrick im Schweizer Eishockey vollbrachte. Kevin Gloor führt seit dieser Saison als Defensivcenter die dritte Sturmformation der ZSC Lions, bereits in der letzten SLAPSHOT Ausgabe wurde er von seinem Coach Harold Kreis als der potentiell wichtigste Playoffspieler erkürt. Gloor sollte Kreis Recht geben: Die GloorLinie mit Vitaly Lakhmatov und Alexej Krutov verstand es, gegen die Genfer Ausländer nicht nur Tore zu verhindern. Es war Gloor selbst, der der Serie gegen den HC GenfServette die Wende gab – mit einem Tor in einer Situation (1:2-Rückstand im Spiel und 0:2-Rückstand in der Serie) – als Genf die Meisterschaft für sich zu entscheiden schien. «Dass wir Genf, das an diesem Abend zugegeben besser gespielt hat, schlussendlich schlagen konnten, gab uns den Glauben zurück», zieht der frisch gebackene Meister Gloor Bilanz.
WECHSELBAD DER GEFÜHLE Dabei hätte Kevin Gloor eigentlich mit dem EHC Basel absteigen sollen, nun ist er Schweizer Eishockeymeister. Noch vor Jahresfrist, als Gloor Captain, Powerplaystürmer und Boxplaystratege der GCK Lions war, kam der 25-Jährige von einem Playoffeinsatz mit den Junglöwen zurück. Bei ihm zuhause lag ein unterschriftsbereiter Vertrag mit dem EHC Basel und in Gloors Kopf hat sich die Absicht manifestiert, den NL AKontrakt zu unterzeichnen. Gloor wäre dem Beispiel von Leonardo Genoni, Reto Berra, Fabian Debrunner und vielen mehr gefolgt, die ihre Geduld verloren und aus der Lions-Organisation hinaus bei einem anderen NL A-Team unterzeichneten. Bevor der selbsternannte Basel-Stürmer müde zu Bett ging, rief er noch seine E-Mails ab. Darin fand der frisch gebackene Meister eine Nachricht von ZSC Lions-Sportchef Peter Iten: «Ich biete Dir einen NL A-Vertrag an», stand darin. Nach einer schlaflosen Nacht entschied sich Kevin Gloor, damals noch unbewusst, nicht mit dem EHC Basel abzusteigen sondern mit den ZSC Lions Schweizer Eishockeymeister zu werden. «Ich bin froh, habe ich vier Jahre lang gewartet», blickt Gloor heute zurück. Als er vor zwei Jahren bereits 20 NL A-Einsätze mit den ZSC Lions bestreiten durfte und danach wieder in die NLB verbannt wurde, war seine Geduld auf die härteste Bewährungsprobe gestellt. «Damals habe ich mir gesagt: jetzt erst recht» und es hat sich ausbezahlt. Den Sommer wird Gloor nun – wie bereits letztes Jahr – in Florida bei seinem persönlichen Fitnesstrainer Thon Van de Hee verbringen. Seit der Holländer den gereiften Meisterlöwen betreut, verlor der Defensivcenter 5 kg Körpergewicht – und wurde Schweizer Eishockeymeister. ●
Das «Final-winning-Goal» SLAPSHOT Final-MVP Domenico Pittis kam eigentlich gar nicht so richtig in Form, nachdem die ZSC Lions den HC Davos aus dem Halbfinal kippten und der finale Showdown gegen den HC Genf-Servette begann. «Lange war ich unsicher, ob ich für Pittis die richtige Rolle gefunden hatte», blickt Meistercoach Harold Kreis zurück. Er habe eine klare Leistungssteigerung bei Torhüter Ari Sulander bemerkt und auf der verbesserungswürdigen Seite festgestellt, dass seine Mannschaft zu oft an der offensiven blauen Linie den Puck verlor – und Pittis sein Potential nicht abzurufen in der Lage gewesen sei. In seiner Entscheidungsfindung hörte Harold Kreis, auch das muss ein Trainer können,
auf seinen Führungsspieler Ryan Gardner. «Bringe Pittis als Verteidiger», hat der Kanadier mit Schweizer Lizenz seinem Chef gesagt. Kreis befand, Gardners Idee sei ein Versuch wert und entsprach dem Vorschlag. Als die ZSC Lions in Spiel fünf der Finalserie mit einem Tor im Rückstand lagen und noch knapp eine Minute zu spielen war, ersetzte Harold Kreis seinen Torhüter Ari Sulander durch einen sechsten Feldspieler – Verteidiger Pittis. Der Spielzug war einstudiert (siehe unten). Schnell landete der Puck bei Pittis, dieser zog von der blauen Line ab und traf. «Dieser Puck hatte Augen, der wollte einfach reingehen», erinnert sich auch der Coach des Gegners, Chris McSorley. Harold Kreis Husarenstück als solches anzuerkennen, wäre McSorley dann doch zu weit gegangen: «Pittis kam rein und traf nach zwei oder drei Ablenkungen. Hätten wir diese letzten 45 Sekunden überstanden, wir wären jetzt Schweizer Eishockeymeister», anerkennt auch McSorley, dass Pittis mit diesem Tor den Final entschied. Das Penaltytor zum Sieg in Spiel fünf erzielte danach: Domenico Pittis. Im finalen Heimspiel der ZSC Lions, als es nach 80 gespielten Minuten 1:1 unentschieden stand, traf im Penaltyschiessen ein Zürcher für die Lions zum Titel: Domenico Pittis. Danach blieb dem Kanadier nichts anderes als sein Meisterglück zu fassen und seinem Bruder zu gratulieren. Dieser wurde am selben Tag mit dem HC Bozen italienischer Eishockeymeister. ●
Ari Sulander
ZEICHENERKLÄRUNG ●
ANSTÜRMENDER STÜRMER
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VERTEIDIGENDER VERTEIDIGER
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VERTEIDIGENDER STÜRMER
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VERTEIDIGENDER
Domenico Pittis
VERTEIDIGER
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NL A Meister 2007/2008 Alles mit den Schlittschuhen: nach einer Ausrüstungsdusche nahm Adi Wichser sein Meistermahl in voller Montur zu sich.
Trash Talk Auf Kuven an den Tisch
che orgen der Zürcher Meisterwo wettete noch am Sonntagm aft denn rsch iste Me der n Die SLAPSHOT Redaktion iche Erre eler drei Tage nach dem Meisterlöwen geputzt darauf, welche ZSC Lions Spi Schlussendlich waren alle n. rde wü en trag noch he chu noch die Schlitts SLAPSHOT Redaktion den Spieler auf Kufen konnte die en nu im ein h Me es doc t, rlich gel iste trie me ges sein und r Adrian Wichser nahm ore psc s-To Lion ZSC n: che ausfindig ma er Montur zu sich. Restaurant Backstage in voll
Dicke Post im Briefkasten
ungen n für die Viertelfinalbegegn r, als die Playoff-Paarunge rgen – seine Mo en jed wie Am Morgen des 24. Februa – is Kre feststanden, wollte Harold meisin der National League A der ZSC Lions, der – wie die sten holen. Der Headcoach fka AbneiBrie tige deu ein e ein tern Zeitung aus seinem Let n wohnhaft ist, fand in grosse ete, ten seiner Spieler – in Kloten Als Kreis die Briefbox öffn en Briefkasten eingraviert. sein in b Clu DVD nicht die llte wo «Ich gung gegen seinen uf. dra al «nicht jugendfreiem» Materi ndet», fand er darin eine DVD mit ob sich ein Virus darauf befi en, wusste ich doch nicht, leg er put angesehen z kur n dan DVD bei mir in den Com der alt en Ort habe er sich den Inh so Kreis. An einem neutral , was draufstand. drin r wa Es und festgestellt:
Grauwilers Wetterbericht
war, hatte ZSC-Stürmer ier noch in vollem Gange erfe eist s-M erte den Lion ZSC die il, als s-CEO Peter Zahner chauffi Am Morgen des 11. Apr cher Lokalraio NRJ. ZSC Lion iler in Zür uw m Gra bei n Als rmi n. wte atio rvie iost Inte Rad Lukas Grauwiler einen uwiler in die Studios der Gra n de, iche ndl wer befi itet ne rbe tlau era Fes hster n im Moment gerade verständlicherweise in höc s wissen wollte, was den wortete dio ant , Stu tter des n We rete das ne Bet m ken bei Er sichtlicher Euphorie Morgennews in Arbeit sei. nter. t der Wetterbericht für die schön», so der Defensivce wurde ihm erklärt, dass jetz regnet’s und in Zürich ist es ten Klo «In n: sse cho ges one Kan Grauwiler wie aus der
Neu ist in der Eventstadt Zürich nicht mehr nur das Rahmenprogramm eines ZSC Lions Heimspiels – im Bild die ZSC Lions Dancers an der Zürcher Meisterfeier – packend, neu reissen auch die Defensivstrategen vom Hallenstadion das Publikum wieder von den Sesseln.
Batterien leer
hätte ZSC-Stürmer Alexej h wie vor in vollem Gange, nac r wa ier erfe der Beobeist s-M ZSC Lion en. Krutov sollte sich unter Am Mittag des 11. April, die Illustrierten erscheinen soll s-CEO zer Lion wei Sch ZSC der und n mit rmi n rmi tote erschien nicht zum Pho Krutov zu einem Photote tov Kru . ren Um n. asie abr iete rt zub f-Ba auf den Playof Eishockeylizenz noch achtung eines Fotografen as ist den Russen mit Schweizer «W ng, an: egu dy Bew Han in el dem Heb auf ner Peter Zahner setzte alle ten Termin, rief Krutov Zah n versucht nden nach dem vereinbar s er ihn mehrmals zu erreiche das , ihm e lärt 17: 00 Uhr dann, einige Stu erk ner Zah . sen .» Krutov wis hr.. tov me e Kru teri llte Bat Wo e n?» kein schuldigung, ich hatte nun mit dem Phototermi ent ps, «Oo te: sag und dy sein Han habe. Da schnappte Krutov halb sein Handy nicht hörte. terien leer waren und er des meinte wohl, dass seine Bat
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Personality
«Auch verhasste Nie steckt man weg» NOCH NIE HATTE GORAN BEZINA SO WENIG ZEIT ZWISCHEN DEM ZEIT, ZURÜCKZUBLICKEN. DER VERTEIDIGER BESCHREIBT EINE ENDE SEINER SAISON MIT DEM HC GENF-SERVETTE UND DEM EISHOCKEYMEISTERSCHAFT, GEMISCHT AUS STOLZ UND ENTTÄUSCHUNG – ABER AUCH VIEL FREUDE, DIE ER AUS SEINEM LEBEN EINTRITT IN DIE NATIONALMANNSCHAFT. «ZWISCHEN DEN MIT SEINER FRAU CAROLE UND SEINER TOCHTER ANNA SCHÖPFT. WELTEN» NAHM SICH DER CAPTAIN DES HC GENF-SERVETTE
Text: Eric Pascal Foto: Pius Koller Er ist eine Lokomotive, ein «Leader», ein Kapitän. Auf dem Eis übernimmt er Verantwortung. In der Garderobe zögert er nicht, die Stimme zu heben. Im strickten System von Chris McSorley geniesst er gewisse Freiheiten. Nach dem Berner Mark Streit bei den Montréal Canadiens ist Goran Bezina der wohl kompletteste Schweizer Verteidiger. Jetzt, in der Nationalmannschaft, geht er in freundschaftlichem Gleichschritt mit Beat Forster und spielt an der Seite von Severin Blindenbacher. Seine Mannschaftskollegen
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mit dem weissen Kreuz auf rotem Grund sind dieselben, die ihm noch vor wenigen Wochen den Meisterpokal vor der Nase weggenommen haben. «Es ist schade, wirklich schade», schimpft er heute und wird er ohne Zweifel auch in Zukunft schimpfen. «Ich bin, wie Jeder in Genf, noch immer verdrossen. Ich bin sauer, dass ich nicht in der Lage war, die Gunst der Stunde zu nutzen und Schweizer Eishockeymeister zu werden – der Pokal stand vor unserer Nase, wir konnten ihn förmlich riechen. Und Alles, was von diesem verführerisch süssen Geruch übrig bleibt, ist die Tatsache, dass wir gescheitert sind. Ich zögere nicht, es beim Namen zu nennen: Ich bin zornig, viel zu zornig,
um stolz auf die vielen Meilensteine zu sein, die wir in Genf im Laufe dieser Saison erreicht haben.»
EINE KURZE PAUSE Bezina hatte kaum Zeit, sich mit seinem Zorn auseinanderzusetzen. Fünf Tage standen ihm zwischen dem bitteren Saisonende und dem Eintritt ins Nationalmannschaftscamp zur Verfügung, Tage voll mit Saisonabschlussfeiern und Ehrungen der Stadt Genf. «Für einmal liegt mein Fokus in der Nationalmannschaft auf der Regeneration und nicht auf neuerlichem Muskelaufbau im Kraftraum», erklärt er und macht keinen Hehl daraus, dass die
Goran Bezina
ederlagen
MEIN LIEBSTER PLATZ IN GENF Hier nenne ich einen Moment: Die «Fêtes de Genève». Nie ist der englische Garten am Seeufer schöner. Ist gerade keine «Fêtes de Genève», gehen wir gerne ins Calmar, ein Café nahe bei der Uni.
MEIN LIEBSTER PLATZ IN DER HALLE «LES VERNETS»
An meinem Platz in der Garderobe ist mir am wohlsten, ansonsten habe ich keine Vorlieben.
DER SCHÖNSTE MOMENT MEINER KARRIERE
Es gibt viele – aber die Wahl fällt auf die zwei Siege an den Olympischen Winterspielen in Turin gegen die tschechische Republik und Kanada.
DER SCHLIMMSTE MOMENT MEINER KARRIERE
Den habe ich soeben durchlebt: die Playoff-Finalniederlage mit GenfServette.
DAS MACHT MICH WÜTEND Nichts Spezielles – sagen wir, man muss mich wirklich hintergehen, um mich aus der Ruhe zu bringen (lacht)
Nationalmannschaft auch ein Ort ist, an dem man aktiv Kraft tanken kann. «Es bleibt einem Zeit, sich von der Saison zu erholen, bevor es dann ausgeruht an den Ernst der Sache, das Weltmeisterschaftsturnier, geht.» Bevor Bezina aber ins Camp der aktiven Erholung eintrat, tankte er im Wallis, im Kreis seiner Familie, Kraft. «Es ist lange her, dass ich ins Wallis gekommen bin, zwei oder sogar drei Monate», geniesst Bezina den seltenen Moment. «Es ist natürlich auch immer schön und auch notwendig, Zeit mit meiner Frau und meiner Tochter zu verbringen.» In letzter Zeit war Bezina mental nicht viel zuhause. «Die Playoffs und vor allem ein Playofffinal, das zehrt an den Kräften. Man bleibt immer in seinem ganz eigenen Ding. Man kommt zwar nach hause, aber man ist todmüde und alles, das man will, ist sich zu erholen. Gedanklich ist man immer auf dem Eis, man verbessert in Gedanken sein Spiel und wühlt sich an Niederlagen auf. Lange Rede kurzer Sinn: Man ist zwar physisch bei seiner Familie, mental aber ist man weit weg.»
DAS MACHT MICH GLÜCKLICH Zeit mit meiner Familie, meine Frau, Carole, ist 28-jährig, meine Tochter, Anna, ist 2 ½-jährig.
schenkt hat. In der Zwischenzeit hat sie ihn bei seinem Nordamerikaabenteuer begleitet. Die Erfahrung von drei Saisons bei den Springfield Falcons in der AHL (2001 – 2004) und drei NHL-Spielen bei den Phoenix Coyotes brachte er schlussendlich zurück in die Schweiz, wo er in Genf die Rolle eines wahren Führers wiederfand. 2005 kam seine Tochter Anna zur Welt, «mein einziges Hobby, vor allem im Winter», lächelt Bezina. Seine Tochter kam zur Welt, als die Servettiens zu einem Auswärtsspiel nach Zug reisten. An diesem Abend brachte Bezina einen 4:3-Auswärtssieg nach Hause. Seither schöpft er aus seiner Tochter und seiner Frau Kraft. «Mit meiner Familie gibt es keine schmerzhaften Niederlagen. Man steckt sie weg, die Niederlagen, die man so sehr hasst.» ●
ALLES FÜR DIE FAMILIE Nach seiner Rückkehr aus Nordamerika, das war im Jahr 2004, heiratete Bezina Carole, der er sein Herz bereits neun Jahre zuvor, in Saint-Maurice in der Schule, geMAI ’08
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InTeam
«In and Out»
IN AND OUT UND WAS IST PENDENT? Sommerzeit ist auch Transferzeit im Schweizer Eishockey. Für Alan Tallarini (Bild links) wurde die Zeit des Wechsels zu einer Phase des Suchens. Ambrì-Piotta verliess der Verteidiger vorerst ohne klares Ziel, da sein zukünftiger Club, der EHC Basel, in die NLB abstieg. Tallarini fand in den SCL Tigers einen Arbeitgeber für die kommende Saison. SLAPSHOT hat für Sie die wichtigsten Transfers, die bisher getätigt wurden, aufgelistet und einige der neuen Spieler portraitiert. Mit einem Augenzwinkern haben wir uns auch erlaubt, den Clubs manchmal nicht ganz ernst gemeinte Pendenzen mit auf den sommerlichen Weg in eine neue Eishockeysaison zu geben. Viel Spass bei der Lektüre von «In and Out» und was ist noch pendent? HC AMBRÌ-PIOTTA Ralf Bundi – Zwei Herzen in der Brust
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SC BERN John Van Boxmeer – Am Druck gescheitert
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EHC BIEL Martin Steinegger – Von der Hundehütte in den Eispalast?
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HC DAVOS Das Centrale Problem
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FRIBOURG-GOTTÉRON Sandy Jeannin – Ein Mann. Ein Traum. Gottéron. Scouting Report: Sandy Jeannin
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HC GENF-SERVETTE Hans Kossmann – Starke Erinnerungen bleiben
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KLOTEN FLYERS Félicien DuBois – Flugzeuge im Bauch
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RAPPERSWIL-JONA LAKERS Konstant unkonstant
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HC LUGANO Diego Scandella – Coaching-Hattrick
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SCL TIGERS Der Moser-Drilling
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ZSC LIONS Peter Iten – «Das ist mein Titel»
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EV ZUG Josh Holden – Die neue Herausforderung
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Ambrì-Piotta
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Zwei Herzen in der Brust • Täglich mit Sniperlegende
Peter Jaks Torschüsse üben. • Harrington erklären: «Für Playoffs braucht es <Miracle on ice>».
Text: Reto Kirchhofer Foto: Pius Koller
Es geschah am 19. Dezember 2007: Ralf Bundi verteidigte für den EHC Basel beim Auswärtsspiel in Davos im Boxplay – als er sich aus der Formation kurzzeitig löste, um einen Pass abzufangen, stürzte HCD-Stürmer Andres Ambühl auf die Schulter des Verteidigers. Die MRI-Untersuchung ergab eine Verletzung der Kapsel sowie der Bandstrukturen in der Schulter. Für den 185 cm grossen und 87 kg schweren Verteidiger war eine Operation unumgänglich – diese wurde noch vor dem Jahreswechsel in der Basler Sportklinik Birshof durch den EHCB-Clubarzt Anton Sebesta durchgeführt. Für Ralf Bundi bedeutete dieser Zwischenfall ein frühes Saisonende, für Basel fortan den Verzicht auf einen der wichtigsten Defensivspieler. Bereits kurz nach der Operation begann Bundi mit dem Rehabilitationstraining – für den 30-jährigen Verteidiger war dies gewiss kein Novum, wurden doch in seiner Krankenakte zuvor bereits drei Operationen am Knie vermerkt. «Am Morgen absolvierte ich jeweils mein Reha-Training, am Nachmittag arbeitete ich in einem Zuger Sportgeschäft bei Kollegen», sagt der in Cham wohnhafte Bündner. Und nach Monaten des vorsichtigen Aufbaus sei er nun wieder «ziemlich fit», wie Bundi umschreibt.
ZWISCHEN AMBRÌ UND BASEL In Basel hatte Ralf Bundi, der 1998 an der U20WM mit der Schweiz die Bronzemedaille holte, seine Karriere vor vier Jahren in der Nationalliga B nochmals lanciert. Er stieg mit den Rheinstädtern auf, gehörte zu den stärksten Verteidigern
IN AND OUT…
Wichtigste Wechsel, Stand 18.4.08
Ralph Bundi Fabian Stephan Claudio Micheli
FÜR AMBRÌ-SPIELER RALF BUNDI WAR ES EINE SAISON ZUM VERGESSEN: EINE SCHULTERVERLETZUNG SETZTE DEN VERTEIDIGER BEIM EHC BASEL SEIT DEZEMBER 2007 AUSSER GEFECHT, ZUDEM STIEG SEIN CLUB IN DIE NLB AB. NUN HOFFT BUNDI AUF BESSERE ZEITEN IN DER LEVENTINA. PIKANT: AMBRÌ SICHERTE SICH DEN LIGAERHALT GEGEN BASEL. und entwickelte sich zu einer starken Spielerpersönlichkeit. In den vergangenen, wegweisenden Wochen bloss zusehen zu können, wie Basel in der National League A dahindarbte – bis zum Abstieg – war für Bundi nicht einfach. «Es ist bitter, wenn du auf der Tribüne sitzen musst, mit dem Gefühl, du könntest dem Team doch auf dem Eis helfen», sagt Bundi. Noch vor seiner Verletzung, im November 2007, hatte Bundi für die Saison 2008/09 bei AmbrìPiotta unterschrieben. Der früh determinierte Wechsel hatte nicht primär mit dem schlechten Saisonstart der Rheinstädter zu tun, «es war einfach schon damals klar, dass ich nach vier Saisons in Basel eine neue Herausforderung brauchte», sagt Bundi. Und so schlugen beim 30-jährigen Verteidiger während der Playout-Serie zwischen seinem damaligen (Basel) sowie dem zukünftigen Club (Ambrì) zwei Herzen in der Brust. Nach Beendigung der Serie seien seine Gefühle denn auch «durchzogen gewesen», wie Bundi sagt. «Ich freute mich natürlich über die Sicherung des Ligaerhalts von Ambrì. Und mit Basel hat-
te ich Mitleid, schliesslich habe ich dort immer noch viele Freunde.»
DIE ERFAHRUNG WEITERGEBEN Mittlerweile ist für Ralf Bundi das Kapitel EHC Basel abgeschlossen – seit Ende April befindet sich der Verteidiger in der Leventina im Sommertraining. In Ambrì soll Vorzeigeprofi Bundi das defensive Vakuum, resultierend aus dem Abgang von Félicien DuBois zu den Kloten Flyers, möglichst wieder ausfüllen. «Ich will nach meiner Verletzung vor allem möglichst schnell zu meinem Spiel zurückfinden», sagt Bundi, der zudem im Tessin «meine Erfahrung an die jungen Spieler weitergeben möchte». Den Gotthard dürfte der zwischen Cham und Ambrì pendelnde Bündner alsbald bestens kennen, einen Arbeitsweg, den Ralf Bundi nach Wochen des mühsamen Aufbaus noch so gerne auf sich nehmen wird. «Seit meiner Verletzung habe ich auf ein Ziel hin gearbeitet: Nämlich, dass ich bei meinem neuen Club ohne Beschwerden ins Sommertraining einsteigen kann. Dies hat geklappt, und jetzt freue ich mich enorm auf die neue Saison mit Ambrì-Piotta.» ●
Hnat Domenichelli Félicien DuBois Paolo Imperatori
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InTeam
Am Druck gescheitert
ZU WENIG AGGRESSIONEN, UNNÖTIGE STRAFEN, UNGENÜGENDE CHANCENAUSWERTUNG, FORMSCHWACHE AUSLÄNDER, ZU PASSIVES COACHING, SCHWÄCHELNDES BOXPLAY ODER EINE DESTABILISIERTE DEFENSIVE – GRÜNDE FÜR DAS SCHEITERN DES SCB IM PLAYOFFVIERTELFINAL KÖNNEN VIELE ANGEFÜHRT WERDEN. SCB-COACH JOHN VAN BOXMEER SPART NICHT MIT SELBSTKRITIK. Text: Simon Laager Foto: Pius Koller So besonnen die SCB-Führung auf das überraschende Ausscheiden gegen Gottéron reagierte, so nervös und ängstlich agierten die Spieler in den letzten Dritteln und Verlängerungen der Spiele 4, 5 und 6. Quasi auf dem Silbertablett servierten sie Gottéron die Möglichkeit, die Hauptstädter vorzeitig in die Ferien zu schicken. Einige Tage nach dem Out – zwei Drittel des Teams verweilten zu diesem Zeitpunkt in Zermatt – gesteht John Van Boxmeer: «In gewissen Phasen bekundeten wir Mühe, dem Druck, der auf uns lastete, standzuhalten.» Das Umschalten vom dreimonatigen, befreit aufspielenden SpassHockey zu einem meisterlichen Playoff-Hockey war nicht über Nacht möglich. Wurde diese Hebelwirkung zusätzlich vom immensen Druck, Meister werden zu müssen, blockiert? Laut dem Zürcher Sportpsychologen SASP, Christoph Negri, ist jener Druck am stärksten, welchen sich die Spieler innerlich selber aufbauen. Der öffentliche aber auch innere Druck hätten zu einer allgemeinen Verunsicherung geführt. «Dadurch macht ein Spieler Handlungen, welche er normalerweise unterlassen würde. Er vergibt Chancen, die er normalerweise im Schlaf nutzen würde.» Der heutige Fribourg-Leitwolf Gil Montandon, 1997 Integrationsfigur und Meister mit dem SCB, glaubt, dass der Druck den SCB gelähmt haben könnte.
DAS ZIEL QUALISIEG Auch mitentscheidend für das frühe Out war der starke Fokus auf den Gewinn der Qualifikation. Nach dem Erreichen dieses Ziels hat eine einflussreiche und leidenschaftliche Leaderfigur im Stile 24
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bourg-Gottéron inne. Er sagt, «der SCB spielte mit viel weniger Herz und Willen.» Und er könne nicht verstehen, weshalb die Berner den Sieg weniger vehement wollten als Fribourg.
zip neu definiert und eine beachtliche Konstanz erzielt worden. Dieser Leistungskultur fielen jedoch auch einige sensible Spieler zum Opfer, welche bei anderen Teams wieder aufblühten. Der langjährige Assistenz-Coach der L.A. Kings orientiert sich gerne an Statistiken. Einsatz im Training oder die Integrität im Team seien für ihn zwar auch wichtige Faktoren, unter dem Strich sei jedoch das Score relevant. «Eishockey ist kein faires Business. Was zählt, ist die Produktivität.» Dies ist auch der Grund, weshalb er sich für die Wiederverpflichtung des in der Garderobe nicht unumstrittenen Simon Gamache eingesetzt hat und dass er mit dem nach Rapperswil verkauften Spassvogel Christian Berglund unzufrieden war. Für den Sportpsychologen Negri ist diese Leadership-Haltung vertretbar: «Die Spieler müssen Profi genug sein, um unterschiedliche Rollen akzeptieren zu können.» Dies müssten sie jedoch nur, sofern die Erwartungen teamintern transparent kommuniziert seien. Laut Negri sind für ein gut funktionierendes Team «gleiche Normen und Regeln äusserst wichtig.»
«EISHOCKEY IST KEIN FAIRES BUSINESS» Auch dank dem Leader des letzten SCB-Titels, Gates Orlando, angelte sich John Van Boxmeer den Job in Bern. Sportchef Sven Leuenberger rief den Italo-Kanadier, welcher einst in Rochester unter dem heutigen SCB-Coach gespielt hatte, vor zwei Jahren zwecks Referenzauskunft an. Ob der SCB bei umgekehrten Vorzeichen – mit einem Leitwolf à la Orlando auf dem Eis, jedoch ohne Van Boxmeer an der Bande – besser abgeschnitten hätte, kann bezweifelt werden. Allzu viel vorwerfen lassen muss sich Van Boxmeer nicht. Unter «Boxer», wie er unter Berns Lauben genannt wird, war in der Beamtenstadt das Leistungsprin-
KEINE TAKTISCHE FINESSE Einige kritische Fragen muss sich Van Boxmeer, welcher 1976 mit Montreal den Stanley Cup gewann, trotzdem stellen lassen. So zum Beispiel, wieso beim 3. Heimspiel anstelle des Knipsers Abid der defensive Jakobsen einlief oder weshalb er die sehr destruktive Taktik Gottérons nicht mit etwas mehr emotionaler Einflussnahme hat zu zerstören versucht. Rückblickend meint der USKanadier: «Ich hätte jemanden vehementer auf Shawn Heins ansetzen müssen, der ihm aufgezeigt hätte, welch hohen Preis er für eine gelungene Aktion bezahlen muss.» Gil Montandon bestätigt Van Boxmeers Selbstkritik: «Ich war to-
eines Gates Orlando, welche Feuer und Entschlossenheit für den Titelgewinn hätte ins Team bringen können, gefehlt. Van Boxmeer bemerkt, wie schwierig es sei, einen zweiten Reto von Arx zu finden. «Jene Spieler mit Leaderqualitäten, welche für den SCB auch spielerisch interessant wären, sind grossmehrheitlich in der NHL unter Vertrag.» Gil Montandon hat diese Rolle bei Fri-
«ICH HÄTTE JEMANDEN VEHEMENTER AUF HEINS ANSETZEN MÜSSEN, DER IHM AUFGEZEIGT HÄTTE, WELCH HOHEN PREIS ER FÜR EINE GELUNGENE AKTION BEZAHLEN MUSS.» JOHN VAN BOXMEER, COACH SC BERN
SC Bern
und Philippe Furrer keine Spieler im Alter zwischen 20 und 27 Jahren sind, Beachtung schenken, indem er Pascal Berger und Etienne Froidevaux mehr Verantwortung übertragen und im Gegenzug Produktivität erwarten wird. Eine neue und dankbarere Rolle wird Philipp Rytz erhalten. Nachdem der 23-Jährige das SommerPHILIPPE RYTZ FÜR MARTIN STEINEGGER training erstmals beim SCB wird bestreiten könVieles wird sich in Bern im Hinblick auf die nen und somit physisch auf der Höhe sein sollte, nächste Saison nicht ändern (müssen). Die hat er die Aufgabe, Martin Steinegger zu ersetnächste Qualifikation wird angesichts der Tatsazen. Nicht nur für Berger, Froidevaux und Rytz chen, dass der Fokus vermehrt auf die Playoffs werden der Druck und die Erwartungshalausgerichtet sein wird, und Teams wie Lugano tung erneut hoch sein. Beim Zuschauerkröoder Davos stärker aufspielen werden, mit Besus Europas zählt auch nächste Saison stimmtheit ausgeglichener sein. Van Boxmeer bloss der Titel. Spätestens in einem Jahr versucht, den dadurch entstehenden Druck bewerden jedoch nicht mehr nur die Spieler reits im Keim zu ersticken: «Es macht keinen daran gemessen. Die sportliche Führung Sinn, die Qualifikation auch nächste Saison so ist gefordert, einen spielerisch äquivalenten deutlich zu gewinnen.» Er will des Faktes, dass 66109_117x59_SlapShotMag_d.qxp 9:04 gespickt Uhr Seite 1 Berglund-Ersatz, mit Leaderqualitäausser Patrik Bärtschi, Beat Gerber, Philipp Rytz13.7.2007 tal überrascht, dass der SCB sein taktisches System im Verlaufe der Serie nicht geändert hat.» Ehrlich gesagt habe ihm das im Verlauf der Serie ein äusserst siegessicheres Gefühl im Bauch gegeben.
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John Van Boxmeer analysiert die SCB-Saison im Kreis seiner Familie und spart nicht mit Selbstkritik.
ten, sowie einen schussgefährlichen Offensivverteidiger zu verpflichten. Schliesslich soll dem anspruchsvollen Publikum in der renovierten PostFinance-Arena vor dem WM-Pokal noch der «Schirmständer» präsentiert werden. ●
nzen egger Pendegess en: Stein
• Nicht vererglund waren nicht
und B . an allem schuld • GamachHe ocsakgeeyng: ibt es nicht «Im te». nur Scorerpunk
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Von der Hundehütte in den Eispalast? DIE PLASTIKSTÜHLE IM BIELER EISBAHNRESTAURANT SIND DIE GLEICHEN WIE VOR 13 JAHREN. AUCH MARTIN STEINEGGER IST BEI SEINER RÜCKKEHR IMMER NOCH VERTEIDIGER WIE VOR 13 JAHREN. ABER ANDERS ALS DIE KULTIGE BEIZEN-BESTUHLUNG IST ER SEITHER BESSER UND DIE SCHWEIZER ANTWORT AUF CHRIS CHELIOS GEWORDEN. Text: Klaus Zaugg Fotos: Pius Koller, Archiv Jürg Wymann In der Schweiz wissen nur die Bieler wirklich, wer Chris Chelios ist. Der NHL-Titan verteidigt während des ersten NHL-Streikes in der Saison 1994/95 drei Partien für den EHC Biel. Es wird Biels vorerst letzte NL A-Saison. Im Frühjahr 1995 folgt die Relegation. In dieser Bieler Abstiegsmannschaft steht der 23-jährige Verteidiger Martin Steinegger. Der Bub des Eismeisters. Der jüngste Captain in der NL A. Er bringt die gleiche explosive Mischung aus Talent, Emotionen und Härte aufs Eis wie Chelios. Steinegger wechselt nach dem Abstieg zum SC Bern. Dort wird er zur Legende. Nicht weil er in den Meistermannschaften von 1997 und 2004 eine Schlüsselrolle spielt. Sondern weil er in Zeiten der Krise Ende der 1990er Jahre zur herausragenden Spielerpersönlichkeit reift.
RÜCKKEHR ZUM EHC BIEL Nun kehrt er zum EHC Biel zurück und wird nächste Saison der einzige Spieler in der Mannschaft sein, der beim letzten NLA-Abenteuer mit dabei war. Steinegger ist Biels wichtigster Transfer – ganz gleich, welche Ausländer Sportchef Kevin Schläpfer noch aus dem Hut zaubert. Und Steinegger wird nie aufgeben. So wie es die Bieler Fans auf ein Transparent über der grossen Stehplatztribüne geschrieben haben (siehe Bild auf der nächsten Seite).
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Aber warum hat «Stoney» den SC Bern verlassen? Diese Frage beantwortet er nicht zur vollen Zufriedenheit eines neugierigen Reporters. Auf alle diesbezüglichen Erkundigungen reagiert er wie ein verheirateter britischer Gentleman auf Fragen nach ausserehelichen Abenteuern. Steinegger, ganz Diplomat. «Es war mein Wunsch, aus dem laufenden Vertrag beim SC Bern auszusteigen und nach Biel zurückzukehren. Das Management in Bern hat diesem Wunsch entsprochen und so werde ich nun in Biel spielen.»
IN DER «HUNDEHÜTTE» Wir erlauben uns hier dennoch eine kurze Interpretation. Steinegger geriet im Laufe der letzten Saison wie Christian Berglund, Raeto Raffainer (beide nun bei den Lakers) und Corsin Camichel (wieder in Ambri) in die Hundehütte von SCB-Trainer John Van Boxmeer. Hundehütte? Nun, die Kanadier sagen dann, wenn ein Spieler mit seinem Coach nicht mehr auskommt, «he is in the coaches doghouse». Was wörtlich übersetzt heisst: «in des Trainers Hundehütte». Dort zu sein, wo sich normalerweise die Labradors pudelwohl fühlen, ist mehr als einfach mit dem Trainer verkracht zu sein. Es bedeutet viel mehr, dass die Differenzen tiefgreifend und unüberbrückbar sind. John Van Boxmeer gewährte dem charismatischsten SCB-Verteidiger der Neuzeit nicht mehr die Eiszeit und die Position in der Mannschafts-Hierarchie, die dieser für sich beanspruchte. Und so blieb nur die Trennung. Steinegger sagt auch, immer noch diplomatisch: «Ich hätte ja meinen Vertrag mit dem SC Bern in der nächsten Saison einfach aussitzen können. Aber das ist nicht meine Art.» Genau deshalb ist er die Bieler Antwort auf Chris Chelios: Sein ruhiges Wesen täuscht manchmal
Vor 13 Jahren spielte Martin Steinegger letztmals für den EHC Biel. Nun ist der Verteidiger als Routinier zurück im Eisstadion.
darüber hinweg, welch ehrgeiziger, leidenschaftlicher, bisweilen wilder und vor allem grundehrlicher und geradliniger Spieler er ist: Entweder darf er zu hundert Prozent bei der Sache sein – oder er lässt es sein. Halbe Sachen sind nicht sein Ding. Steinegger spielt, um zu siegen. Er checkt, um weh zu tun. Wie Chris Chelios kann auch Martin Steinegger im hohen Alter eine Mannschaft auf und neben dem Eis führen. Das Spiel an sich reissen. Sein
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Wert für die Bieler wird sich nicht in Toren und Assists messen lassen. Sondern in seiner Präsenz. So wie er der Mannschaft in Bern mit seiner Leidenschaft zwischen 1998 und 2000 durch die grösste Krise seit der Rückkehr in die NL A geholfen hat, so wird er nun auch in Biel in schwierigen Zeiten sein bestes Eishockey spielen. Er hatte eigentlich für die NLB einen Fünfjahresvertrag unterschrieben – zwei Jahre als Spieler und für weitere drei Jahre in einer Funktion in der Organisation des EHC Biel. Nun wird nichts mit lockeren Ausflügen nach Ajoie. Die Reise geht mindestens dreimal in den
«ES WAR MEIN WUNSCH, AUS DEM LAUFENDEN VERTRAG BEIM SC BERN AUSZUSTEIGEN UND NACH BIEL ZURÜCKZUKEHREN.» MARTIN STEINEGGER, VERTEIDIGER EHC BIEL
Tempel nach Bern. «Darauf freue ich mich.» Oder ist er dafür zu alt? Nun gut, am 15. Februar ist Steinegger 34 Jahre alt geworden. Doch das will noch gar nichts heissen. Chris Chelios gewann in Detroit einen Stanley Cup nach seinem
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40. Geburtstag und am 8. Januar ist er mit 45 Jahren und 348 Tagen der zweitälteste NHLSpieler aller Zeiten geworden. Der älteste bleibt wohl für immer Gordie Howe. Er stürmte mit 52 Jahren noch für Hartford. Es hat schon seinen Grund, warum wir immer wieder Chris Chelios erwähnen. Steinegger kehrt in die Stadt zurück, in der einst Chelios verteidigte. Vielleicht wird man einmal sagen, Chelios habe einmal die Ehre gehabt, in der Arena des Schweizer Rekordinternationalen zu spielen. Und wer weiss, vielleicht ist der letztjährige SCB-Captain immer noch dabei, wenn der EHC Biel in spätestens drei Jahren ins neue Stadion einzieht. Dann müsste der Titel lauten: «Aus John Van Boxmeers Hundehütte in den Bieler Eispalast». ●
Simon Fischer Stefan Tschannen Thomas Nüssli Cyrill Pasche Roman Diethelm Joël Fröhlicher Robert Burakovsky Alain Miéville Alexandre Tremblay
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Das Centrale
WESHALB IST DER HC DAVOS DIE ERFOLGREICHSTE EISHOCKEY-MANNSCHAFT DER LETZTEN JAHRE? UND WESHALB GELANG IN DER ABGELAUFENEN SAISON KEINE TITELVERTEIDIGUNG? ERFOLG IM EISHOCKEY HAT, WER SIEBEN POSITIONEN ERSTKLASSIG BESETZT: DIE VIER CENTER, ZWEI TOP-VERTEIDIGER UND EINEN TORHÜTER DER EXTRAKLASSE. IM SPIEL VON ARNO DEL CURTO GENIESSEN DIE CENTER EINE IM WAHRSTEN SINNE DES WORTES «CENTRALE ROLLE». EINE ANALYSE EINER MISSRATENEN TITELVERTEIDIGUNG:
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Lukas Gerber
Im Vergleich zur letzten Meistersaison erzielten die Mittelstürmer des HC Davos 25 Prozent weniger Scorerpunkte. Verletzungen von Joesph Marha, Sandro Rizzi und Petr Taticek brachten die Bündner lange Zeit arg in Bedrängnis. Das «centrale Davoser Problem» löste sich kurz vor den Playoffs. Hätte Arno del Curto auch dann noch nicht auf seine Mittleachse bauen können, das Davoser Meisterspiel hätte in den Playouts enden können. Das Davoser Spiel ist das Kräfteraubendste der National League. Schon mancher Spieler verliess das Landwassertal im Verdruss, weil er der konstanten Laufarbeit, die del Curtos schmale Mittelachse fordert, nicht gewachsen war. Fällt die «centrale Achse» des HCD auseinander, fällt der HCD auseinander. Deshalb ist es auch aus hockeytechnischer Sicht unverständlich, dass sich der HCD von Loïc Burkhalter trennte. Im Rahmen des Spengler Cup unter höchster Geheimhaltung eingefädelt, zeigt alleine der Umstand, dass del Curto ei-
Benjamin Winkler
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Janne Niinimaa Gian Marco Crameri
• Aus zwei Supene tolle
HC DAVOS - ONLINE Aktuelle Informationen über den HC Davos finden Sie auf:
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2-Goalies ei Nummer 1 machen. en von • Den ersten teZrseichmild e mit Arnos Al ge Tobsucht be gnen.
stört war. Gemessen an Burkhalters Leistung bis zum Monat Dezember hätte der HC Davos mit dem Chaux-de-Fondier im Kader erneut Schweizer Meister werden können.
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«GEMESSEN AN BURKHALTERS LEISTUNG BIS ZUM MONAT DEZEMBER HÄTTE DER HC DAVOS MIT LOÏC BURKHALTER IM KADER ERNEUT SCHWEIZER MEISTER WERDEN KÖNNEN.»
DIE CENTER
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Der Erfolg einer Eishockeymannschaft lässt sich aiuf ein umgekehrtes T zeichnen (siehe Bildmontage rechts). Wer nicht über vier starke Center, zwei herausragende Verteidiger und einen überdurchschnittlichen Torhüter verfügt, gewinnt kaum Meisterschaften. In der Mannschaftsplanung des HC Davos spielen diese Überlegungen eine «centrale Rolle». Die vier Center der Bündner sind der Kern von Arno del Curtos Team. Seine jungen Flügelstürmer sind oft deshalb so erfolgreich, weil sie neben erfahrenen Mittelstürmern spielen dürfen. Im Gegensatz zur letztjährigen Meistersaison war die Ruhe im beschaulichen Landwassertal auf dieser «centralen Position» gestört. Zudem scorte Finnland-Import Janne Niinimaa zwar mit der Zuverlässigkeit einer Schweizer Uhr, defensiv war der Ausländer, der sich einen neuen Job suchen muss, aber eine Option. Zu guter Letzt kristallisierte sich im Torhüterduell zwischen den beiden Zürchern Reto Berra und Leonardo Genoni eine überraschende Nummer eins her-
nen seiner besten Center (Burkhalter) gegen einen talentierten Flügelstürmer (Sven Helfenstein) tauscht, dass das Verhältnis zwischen dem Chef und seinem Söldner mehr als nur ge-
aus: Der ungedraftete und international unerfahrene Genoni verdrängte das über unsere Landesgrenzen hinaus bekannte Talent Reto Berra. Hiller vergessen machen konnte Genoni aber nicht. Eine Analyse der sensiblen HCDTeamstruktur:
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Text: Jürg Federer Fotos: Pius Koller, swiss-image.ch, www.geisser-fotografen.ch
DIE TOP-VERTEIDIGER Janne Niinimaa war einer der illustresten Transfers, die auf diese Saison hin in die National League hinein getätigt wurden. Offensiv hielt der Finne denn auch, was er versprach, persönlich war er aber bereits zum Jahreswechsel mit einem Fuss aus der HCD-Garderobe ausgetreten. Die Persönlichkeit des Finnen wurde im ursprünglichen Davos nicht geschätzt und der Abwehrstratege war auch in seiner Kernkompetenz, dem Verhindern von Toren, sehr unkonstant. Bleibt also nur ein Top-Verteidiger, des Topscorers Bruder, Jan von Arx. DIE GOALIES Jonas Hiller kam, sah und siegte in Davos so überzeugend, dass er nun in der NHL seine Brötchen verdient. Alljährlich kann Arno del Curto aus Wasser nicht Wein machen und so führte er mit Leonardo Genoni und Reto Berra zwei Torhüter an ein respektables NL A-Niveau heran, Meistergoalies fallen aber nicht alle Jahre vom Himmel. DAS FAZIT Der HC Davos wird auch im kommenden Jahr nur minimale Korrekturen an seinem Kader vor-
HC Davos
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nehmen. Das «centrale Problem» soll sich durch noch mehr Sommertraining lösen – so soll neuerlichen Verletzungen an der «centralen Achse» der Bündner vorgebogen werden. Ja, der HC Davos hat gar keine andere Wahl als seinen centralen Spielern junge, hungrige Flügelstürmer zur Seite zu stellen. Es ist das Davoser Rezept, in einem kleinen Wirtschaftsraum mit den grossen Mannschaft mitzuhalten. Ein Geheimrezept ist die Mannschaftsstruktur des HC Davos nicht, steht es doch in jedem Eishockey-Managerbuch: Stelle vier starke Center auf, unterstütze sie mit zwei Top-Verteidigern
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und sichere die Defensive mit einem überdurchschnittlichen Torhüter ab. Weil der HC Davos an seinem Centrum nichts ändern wird, wird er auch in der kommenden Meisterschaft wieder zu den Titelfavoriten gehören. Leonardo Genoni wird ein Jahr älter sein und Janne Niinimaa kann offensiv nicht ersetzt, defensiv aber vergessen gemacht werden. Und wenn die Kräfte raubende Defensivarbeit der Bündner künftig nicht in Verletzungen von centralen Spielern endet, wird am Ende Lukas Gerber Niinimaa vergessen machen und Leonardo Genoni wird die Ära nach Jonas Hiller erfolgreich einläuten. ●
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Saisonhöhepunkt der GKB-HOCKEYSCHULE DIE GKB-HOCKEYSCHULE LUD AM 2. MÄRZ 2008 ZUM ABSCHLUSSTURNIER IN FLIMS EIN. IN DER EISHALLE PRAU LA SELVA TRAFEN SICH ÜBER 300 DER KLEINSTEN BÜNDNER NACHWUCHSEISHOCKEYSPIELER.
Text: Nicole Lüchinger Fotos: Jürgen Staiger Aufregende Spielszenen, umkämpfte Bullys und spektakuläre Stürze faszinierten die Zuschauer des Abschlussturniers der GKB-HOCKEYSCHULE in Flims. Das Turnier der Vier- bis Siebenjährigen lebte von überwältigenden Emotionen. Die Junghockeyaner lieferten sich engagierte Zweikämpfe und wurden dafür auch lebhaft bejubelt.
Eltern sowie zahlreiche Zuschauer feuerten die Mannschaften kräftig an. Schliesslich ging jede Spielerin und jeder Spieler als Sieger nach Hause. Denn beim Saisonfinale der grössten Hockeyschule der Schweiz stand der Spass am Spiel im Zentrum.
Die Bündner Nachwuchsspieler bewiesen den Zuschauern, dass sie in den letzten Monaten dank stetem Einsatz in der GKB-HOCKEYSCHULE viel gelernt hatten. Zu Saisonbeginn konnten die Kleinsten weder auf den scharfen Kufen stehen, noch Eislaufen. Der Stock war unwillkommenes Hindernis und nach Stürzen wieder aufzustehen, schien ein Ding der Unmöglichkeit zu sein.
BASIS FÜR EINE ERFOLGREICHE EISHOCKEYZUKUNFT Die GKB-HOCKEYSCHULE ist ein Gemeinschaftsprojekt des Bündner Eishockeyverbandes und der Graubündner Kantonalbank. Sie bietet Kindern zwischen vier und sieben Jahren eine betreute, sinnvolle und spielerische Freizeitbeschäftigung. In Graubünden beteiligen sich 17 Hockeyclubs am Projekt und helfen damit, die Basis für eine erfolgreiche Eishockeyzukunft in Graubünden zu schaffen.
JEDER EIN SIEGER Für die Teilnehmenden des Abschlussturniers gab es genügend Grund zum Jubeln. Goals fielen zahlreich und stolze
VON ANFANG AN DABEI Für die Graubündner Kantonalbank ist die Förderung des Nachwuchses von essentieller Bedeutung. Daher unter-
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stützt sie dieses ehrgeizige Projekt seit Beginn des Aufbaus. Neben der GKB-HOCKEYSCHULE unterstützt die Graubündner Kantonalbank auch die kantonalen Auswahlteams U13 und U14 sowie sämtliche Nachwuchsmannschaften des EHC Chur und HC Davos. ● www.gkb.ch
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InTeam
Ein Mann. Ein T Gottéron. Nationalmannschaft spiele. «Er könnte dem Nationalteam immer noch viel bringen. Aber ich respektiere seine Entscheidung.» Leider sei im vergangenen Sommer ein letzter Versöhnungsversuch in der Sache gescheitert. Sogar Patrick Fischer sei extra aber letztlich vergeblich zu Friedensgesprächen nach Davos hinauf gefahren. Jeannin stürmt mit 15 für den Erstligisten Fleurier, dann zwei Jahre für La Chaux-de-Fonds in der NLB, ehe er nach Zürich zügelt (1995) um beim damaligen ZSC seine grosse Karriere zu lancieren. «Ich war der einzige Welsche und musste, ob ich wollte oder nicht, Deutsch lernen. Das war gut so. Damals wollte ich zu viel, ich war zu ungeduldig und es wurde eine schwere Zeit. Aber ich habe sehr viel gelernt. Ich erkannte, dass man nicht mit dem Kopf durch die Wand gehen kann, dass alles seine Zeit braucht und wie wichtig der Respekt vor den Mitspielern und dem Trainer ist.»
NATIONALSPIELER SANDY JEANNIN STEHT VOR DER VOLLENDUNG SEINER KARRIERE UND FÜR DEN HC FRIBOURG-GOTTÉRON IST ES DER WICHTIGSTE TRANSFER SEIT DER RÜCKKEHR VON GIL MONTANDON: BEI GOTTÉRON WIRD JEANNIN ERSTMALS BEI EINEM WELSCHEN CLUB AUF HÖCHSTEM NIVEAU SPIELEN. Text: Klaus Zaugg Foto: Pius Koller Er ist die welsche Antwort auf Reto von Arx: Sandy Jeannin ist gleich alt wie Reto und er gehört, wie der HCD-Leitwolf, zu den ganz wenigen Schweizern, die das Spiel dominieren, eine Mann-
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schaft führen und die Rolle eines ausländischen Spielers übernehmen können. Sogar die Herkunft der beiden ist durchaus ähnlich: Jeannin stammt aus dem Dorf Fleurier hinter den sieben Jurabergen, Reto von Arx aus dem Dorf Langnau hinter den sieben Emmentaler Hügeln. Jeannin sagt, er finde es sehr schade, dass Reto nicht mehr in der
IN DAVOS ZUM PROFI GEWACHSEN Der exemplarisch pflegeleichte Musterprofi folgt 1997 dem Ruf seines U20-Nationaltrainers Arno del Curto nach Davos. «Erst Arno hat aus mir einen Profi gemacht. In Davos habe ich gelernt, was es heisst, im Sommer richtig zu trainieren und jeden Tag und in jedem Spiel hart zu arbeiten.» Nach dem Wechsel zu Lugano (2000) ist er schliesslich zum Leader gereift. Zur welschen Antwort auf Reto von Arx und zum vielseitigsten Spieler der Liga und der Nationalmannschaft. Dazu in der Lage auf allen Ebenen, auch an einer WM, als Verteidiger und Stürmer das Spiel zu bestimmen. Und nun also der HC Fribourg-Gottéron. «Für mich war schon immer klar, dass ich eines Tages für einen Club in der Romandie spielen werde. Und zwar nicht um meine Karriere als Hockeyrentner ausklingen zu lassen. Sondern um mitzuhelfen, eine Mannschaft weiterzubringen.» Warum gerade Gottéron? «Weil niemand sonst Interesse hatte. Servette wollte mich gar nicht.» Gottéron sei für ihn ideal. «Diese Mannschaft steht am Anfang einer positiven Entwicklung, die noch sehr weit gehen kann. Der Playoff-Sieg gegen den SC Bern hat allen gezeigt, dass nichts unmöglich ist. Ich sage nicht, dass wir eines Tages
Fribourg-Gottéron
Traum. Pendenz:eJenannin und • Nichtz vewarrgenessenmit
Wir Lugano in den Playouts • PelletienrSCsaBgesin:nd«4einfSiegaceher gege s» als 70 Punkte für Playoff
IN AND OUT…
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SCOUTING REPORT
Sandy Jeannin, Fribourg-Gottéron
AB SAISON 08/09 GEB. 28 .02.1976, STÜRMER SCHIESST RECHTS, 180 CM, 83 KG
Scouting Report: Thom as Central Scouting Europ Roost, e Wichtigste Wechsel, Stand 18.4.08
Sandy Jeannin Valentin Wirz Mark Mowers Deny Bärtschi Antonio Rizzello Meister werden. Aber ich habe den Traum, mit Gottéron die Meisterschaft zu gewinnen.»
WIE FINANZIERT MAN EINEN WIE JEANNIN? Ein Mann. Ein Traum. Gottéron. So ist es seit Anbeginn der Eishockey-Geschichte. Und wie kann Gottéron, so oft ja auch am Rande des wirtschaftlichen Abgrundes, diesen Transfer finanzieren? Diese Frage stellen wir Jeannin nicht. Das wäre unhöflich. Wir stellen sie vielmehr unseren Gewährsleuten auf dem Planeten Eishockey. Und erhalten eine überraschende Antwort: Gut ein Drittel des Saläres für den Vierjahresvertrag bezahle eine Investorengruppe um den Neuenburger Baulöwen Sylvio Bernasconi, den Präsidenten des Fussball-Kultclubs Xamax. Der Wechsel zu Fribourg bringt Jeannin zum ersten Mal in die gleiche Mannschaft wie Gil Montandon. «Darauf freue ich mich ganz besonders. Er ist schliesslich ein Neuenburger wie ich.» In der Nationalmannschaft trägt er das Dress mit der Nummer 35 – der Nummer, die einst Montandon bei seinen internationalen Einsätzen auf dem Leibchen hatte. «Als ich in die Nationalmannschaft kam, durfte man die Rückennummer noch nicht auswählen, sie wurde einem einfach zugeteilt. Ich bekam die 35 weil Gil Motandon seine internationale Karriere beendet hatte. Diese Nummer tragen zu dürfen, darauf war ich schon immer ein wenig stolz.» AUS EINFACHEN VERHÄLTNISSEN Jeannin kommt aus einfachen Verhältnissen. Auf Wunsch seines Vaters – er spielte einst in der
CHARAKTERISTIK: Sandy Jeannin ist der per fekte Spieler für Ralph Krueger. Er ist intelli gent und läuferisch wie technisch gut genug, um verschiedene Aufgaben auf dem Eis erfolgreich aus führen zu können. Tak tisch sehr reif, ein abgerun deter Zweiweg-Stürm er ohne nennenswerte Schwä chen aber – mit Blick auf die NHL – auch ohne heraus ragende Stärke.
STÄRKEN: Die Stärke von Sandy Jeannin ist seine Spielin telligenz. Er ist ein Spiele r, der auf dem Eis meiste ns die richtigen Entscheidung en trif ft und darum für die eigenen Coaches ext rem berechenbar ist. Zudem ist er ein guter Allrou nder mit einem guten technischen und läuferische n Rüstzeug. SCHWÄCHEN: Wenn es ein Spieler mit der Klasse von Sandy Jea nnin in der heimischen Liga nie in die Top20 der Sco rerliste schafft, dann sind wir den Schwächen bereit s auf der
DIE FICHE*: Schlittschuhlaufen: C Hände: C Spielintelligenz: B Intensität: D Körperspiel: D Effizienz: C
STATISTIK: Saison Spiele 07- 08 43 *Legende der Fiche: A = Weltklasse / NHL-Spit ze B = NHL-Durchschnitt C = Internationale Klasse
Meistermannschaft des HC La Chaux-de-Fonds – absolvierte Jeannin junior während seiner NLBZeit beim HC La Chaux-de-Fonds eine Lehre als Sanitär-Installateur und bestand die Abschlussprüfung mit Bravour. «Diese Zeit war extrem hart für mich. Ich musste um 05.30 Uhr aufstehen, mit dem Velo zur Arbeit fahren. Aber heute bin ich dankbar für diese Erfahrung. Ich habe das Leben kennen gelernt so wie es für die meisten Menschen ist und seither bin ich mir bewusst, welch ein Privileg es ist, Eishockeprofi sein zu dürfen.» Er lässt es offen, ob er seine Karriere in vier Jahren bei Gottéron beenden wird oder nicht.
Spur. Vor lauter taktisc hen Laufwegen und def ensiver Disziplin vergisst er das Scoren. Mit seinem Tal ent müsste er in der Schwe izer Liga zu den Topsco rern gehören aber bei uns Schweizern fliesst ebe n eher Blut von braven Soldat en in den Adern als das jenige von charismatischen Künstlern. Für Schwe izer Verhältnisse ist Sandy Jea nnin zwar ein Künstler im technischen Bereich, menta litätsmässig aber ehe r ein Wasserträger. Eine tec hnische Schwäche mö chte ich nicht verheimlichen. Die Schussqualitäten von Sandy Jeannin sind verbesser ungsfähig.
DIE ZUKUNFT: Sandy Jeannin ist der Jahrzehnte-Transfer von Fribourg-Gottéron : Mutig , teuer aber im Hinblic k auf den mindestens mit tel fristigen Verlust von Julien Sprunger (Nordamerik a) strategisch richtig . Sandy Jeannin wird auf Jah re hinaus einer der Sch lüsselspieler bei Fribourg -Gottéron und auch in der Nationalmannschaft ist er mindestens unter Ralph Krueger nicht wegzuden ken. Liga NL A
Tore 10
Assists 23
Punkte 33
Strafmin. 50
D = NLA-Spit ze E = NLA-Durchschnitt F = NLB -Niveau
Schliesslich hat er nun ja mit Gil Montandon nun täglich Beispiel dafür vor Augen, wie lange heute Karrieren dauern. Sicher sei für ihn nur, dass er mit seiner Familie – Frau Cindy und die zwei Töchter Erin (5) und Loane (3) – in der Romandie leben wolle. Eine der ganz grossen Spielerpersönlichkeiten der welschen Schweiz kehrt also pünktlich zum Hundert-Jahre-Jubiläum unseres Eishockeys heim in die Westschweiz. Einen passenderen Zeitpunkt hätte Jeannin gar nicht wählen können. Schliesslich hat ja die Geschichte unseres Eishockeys vor hundert Jahren im Welschland begonnen. ●
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Genf-Servette HC
Starke Erinnerungen bleiben
HANS KOSSMANN HAT DER SCHWEIZ UND DEM PROFESSIONELLEN EISHOCKEY DEN RÜCKEN ZUGEKEHRT. NACH 23 SCHWEIZER JAHREN, DAVON SIEBEN IN GENF, WENDET SICH DER PRÄGNANTE ASSISTENZCOACH NEUEN ABENTEUERN IN KANADA ZU. LEUTE KOMMEN, LEUTE GEHEN. DOCH DER KANADIER HANS KOSSMANN WURDE IN LES VERNETS ZU EINER EMBLEMATISCHEN FIGUR. Text: Eric Pascal Foto: Pius Koller
ich werde mich nach einiger Angewöhnungszeit auch heimisch fühlen, auch wenn ich nach Genf gehöre», ist Kossmann schon etwas wehmütig. «Ich werde zurückkommen, um zu sehen, ob die Jungs artig bleiben und um den Titel zu feiern, den Genf bald gewinnen wird.»
Seine «Tour de Suisse» hat Hans Kossmann nicht wegen einer letzten Niederlage am 10. April beendet. Vor Kossmanns Abreise wurde diese letzte Anekdote von anderen Emotionen weggefegt. «Bis vor kurzem war ich immer unter Druck und ich hatte keine Zeit, nachzudenken. Jetzt, wo die Saison vorbei ist, rückt der Abschied vom HC Genf-Servette in den Vordergrund. Die Emotionen kommen nun auf», gesteht Kossmann. Eine Ferienwoche wird er mit seiner Frau noch in Italien verbringen, bevor er am 09. Mai nach Kanada verreist – für immer. In Vancouver beginnt der Kanadier ein neues Leben. Der Schnitt ist radikal: «Während meiner letzten zwei Jahre in der Stadt Genf habe ich mich richtig heimisch gefühlt. Zuvor benötigte ich Zeit, die Menschen hier kennenzulernen. Es gehört zum Leben eines Eishockeyprofis, jährlich umzuziehen.»
«ICH BEREUE NICHTS» «Man sagt immer, die Zeit fliege nur so vorbei – das stimmt», hält Kossmann fest. «Schlussendlich bin ich in den letzten 23 Jahren 23 Mal für ein Jahr in die Schweiz eingereist», schmunzelt er. Dabei hat er einige berufliche aber auch private Bande geschlossen. Chris McSorley und sein Assistent vertrauen sich voll und ganz. «Als ich Chris zum ersten Mal sah, war mir sofort bewusst, dass er eine aussergewöhnliche Persönlichkeit ist.» Das spiegelte sich auch zwei oder drei Mal bei der Arbeit wieder, als sich die beiden Kanadier an der Bande nicht einig waren. «Bei Chris ist immer alles genau geplant. Da war es auch immer sehr wichtig, dass wir Coaches dieselben Standpunkte vertreten.» Dieses Kapitel ist nun zu Ende. Trotz mehrerer Angebote, bei anderen Clubs Headcoach zu werden, hat es sieben Jahre gedauert. «Ich bereue keine meiner Entscheidungen und ich bin zufrieden, lange in Genf geblieben zu sein – die Erinnerungen werden stärker sein», zieht Kossmann Resumée. VON EINEM BERUF ZUM ANDEREN BUSINESS Als Eishockeyspieler hat er schöne Momente erlebt – wie den Aufstieg in die NL A mit den Rapperswil-Jona Lakers, für die Kossmann von 1992 bis 1994 spielte. Als Coach an der Bande baut er auf unzählige Erinnerungen. Wenn er nun geht, dann auch, um einmal durchzuatmen und den Fokus neu auszurichten. Mit seiner Frau, Innenarchi40
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AUBINS GEBURTSTAGSTORTE Die Komplizenschaft mit den Genfer Spielern war erwiesen, die Sahnetorte von Serge Aubin zum Geburtstag in Mitten Kossmanns Gesicht nur eine von vielen Anekdoten. Die Torte, die Serge Aubin zu seinem Geburtstag von Kossmann ins Gesicht erhielt, war eine weitere. Kossmann war der vertraute Coach in der Garderobe. Nun geht er mit Rute und Gummistiefeln in seine Heimat um Kanadas Fische zu jagen – der Pilotenschein steht auch auf Kossmanns Wunschliste. Seinem Nachfolger Louis Matte hat Kossmann eine E-Mail hinterlassen: «Darin stand, dass wir den Meistertitel nur deshalb nicht holten, dass Louis noch eine Chance habe, in seinem Leben etwas zu gewinnen», lacht er. Was auch immer die Zukunft für ihn bereit hält, in Genf wird Kossmann lange in den Herzen der Menschen bleiben. «Superman in Metropolis, Batman in Gotham, aber hier in Genf ist Kossmann!» Das Spruchband, das die Fans der «Grenats» zum Saisonabschluss ausrollten, sagt Alles: Leute kommen, Leute gehen. Doch Hans Kossmann ist in Les Vernets eine emblematische Figur. ●
Pendenzen
eisterprämien in • Gesparte Mjek t investieren
tektin von Beruf, unterhält Kossmann mehrere Projekte in British Columbia. «Das heisst nicht, dass ich nicht eines Tages da drüben an der Bande stehen werde – vielleicht mit jungen Spielern?» Lässt er eine Hintertüre offen. «Meine Entscheidung bedeutet einzig, dass das professionelle Eishockey ein Kraft raubender Job ist. Daneben haben meine Frau und ich ein Geschäft in Kanada aufgebaut und das wollen wir nicht auf die leichte Schulter nehmen.» Kossmanns Frau ist mit der kanadischen Westküste sehr verbunden. «Und ich,
Hallenpro
• Geduldig sen-inErmsaittz Kossman Louis Matte
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Wichtigste Wechsel, Stand 18.4.08
Reto Suri Fernando Heynen Kirby Law Julien Bonnet
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Kloten Flyers
Flugzeuge im Bauch
IM ALTER VON 15 JAHREN VERLIESS FÉLICIEN DUBOIS SEIN ELTERNHAUS IN LA CHAUX-DE-FONDS UND ZOG IN DIE LEVENTINA. NACH 9 JAHREN BEIM HC AMBRÌ-PIOTTA SUCHTE DER VERTEIDIGER EINE NEUE HERAUSFORDERUNG. MIT DEN KLOTEN FLYERS WILL DUBOIS KÜNFTIG UM DEN TITEL MITSPIELEN UND DEN SPRUNG ZURÜCK IN DIE NATIONALMANNSCHAFT SCHAFFEN. Romand oder Tessiner, Französisch oder Italienisch? Wer Félicien DuBois geografisch und sprachlich einordnen will, hat es gar nicht so einfach. Aufgewachsen ist der Verteidiger in La Chaux-de-Fonds, wo er beim heimischen Hockeyclub auch das Eishockey-ABC erlernte und die Nachwuchsabteilung des Traditionsclubs bis zu den Novizen durchlief. Doch im zarten Alter von 15 Jahren verliess er den Neuenburger Jura und wechselte zum HC Ambrì-Piotta. «Ich wollte schon immer Italienisch lernen und nach der Sekundarschule war ein idealer Zeitpunkt dazu», erklärt DuBois den ungewöhnlichen Karriereschritt. In der Leventina gab man ihm die Möglichkeit, dieses Ziel ideal mit dem Eishockey zu verbinden.
Stattdessen unterschrieb er für die kommenden zwei Saisons bei den Kloten Flyers. «Mein Bauch-
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lb Lions • Analysieren,niworesenhabess er sind
MEISTERTITEL UND NATIONALMANNSCHAFT ALS ZIEL
Vor allem aber will DuBois mit den Kloten Flyers sportlich Erfolg haben und um den Titel mitspie-
auch bei Ju
• Bei Roman WnicPaktrniikchBät rtschi Fehler vo wiederholen
OPTIMALES UMFELD IN KLOTEN GEFUNDEN In Kloten trifft Félicien Du Bois neben seinem früheren Teamkollegen Michael Liniger auf einen weiteren guten Bekannten. Sportchef Roland Habisreutinger war einst sein Agent und lotste seinen ehemaligen Schützling nun in den Schluefweg. Dass er sich aber wegen Habisreutinger für Kloten und gegen Bern und Fribourg, mit denen er auch konkret verhandelte, entschied, verneint der Spieler. Persönliche Gefühle müssten bei der Karriereplanung hinten anstehen. «Den Ausschlag für Kloten gaben einzig sportliche Überlegungen, denn ich bin überzeugt, bei den Flyers das optimale Umfeld für mich gefunden zu haben.» ●
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Wichtigste Wechsel, Stand 18.4.08
Benjamin Winkler
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BAUCHGEFÜHL SPRACH FÜR EINEN WECHSEL
len. «Mit Ambrì-Piotta habe ich es nie über den Playoff-Viertelfinal hinaus geschafft. Das ist mir zu wenig.» Und da wäre auch noch die Nationalmannschaft, für die er sich mit starken Leistungen wieder aufdrängen will. An Ehrgeiz und Motivation fehlt es dem 24-Jährigen nicht. Doch seinen Tatendrang muss er vorerst etwas zügeln. Nach einer Operation, bei der eine Absplitterung am Mittelhandknochen entfernt werden musste, ist für die nächsten Wochen vorerst Ruhe angesagt.
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ABSCHIED NACH NEUN JAHREN Geplant waren zwölf Monate Aufenthalt im Tessin, geworden sind es schliesslich neun Jahre, in denen die Südschweiz zur zweiten Heimat DuBois wurde. Und das nicht nur bezogen aufs Eishockey. «Praktisch mein gesamter Freundeskreis kommt aus dem Tessin und ich fühlte mich hier jederzeit sehr wohl.» Er gibt deshalb auch offen zu, dass ihm der Wegzug nicht einfach fallen werde. Aber wer als Teenager Familie und Freunde verlässt um seine Ziele zu erreichen, der lässt sich nicht von seinem Weg abbringen. Jene Zielstrebigkeit, die ihn als Junior in die Leventina brachte, ist es nun auch, die seinen Abschied diktierte. Er, der in sechs Saisons 249 NL A-Partien für den HC Ambrì-Piotta bestritt und abgesehen von seinem französischen Namen jederzeit als Eigengewächs durchgehen würde, lehnte ein Angebot für eine Vertragsverlängerung ab.
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gefühl sagte mir, dass die Zeit für eine Veränderung gekommen war», sagt Félicien DuBois über seinen Wechsel. «Und so wie es vor drei Jahren richtig war, mich längerfristig an Ambrì-Piotta zu binden, ist es jetzt richtig, den Klub zu verlassen.» Vom Wechsel nach Kloten erhofft sich der smarte Verteidiger einen zusätzlichen Karriereschub, denn zuletzt hatte er das Gefühl sportlich zu stagnieren. «Ich will mich weiter entwickeln und ich bin überzeugt, dass ich dafür eine Luftveränderung brauche.»
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Text: Roger Ackermann Foto: Pius Koller
Félicien DuBois Tommy Santala Julien Bonnet Arnaud Jacquement Cyrill Bühler Romano Lemm Jan-Axel Alavaara Fabian Stephan
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Lakers
Konstant Unkonstant
ES IST EINFACHER, NACH EINER VERPATZTEN SAISON DEN COACH AUSZUWECHSELN. DIE LAKERS TATEN ES NACH EINER ERFOLGREICHEN SPIELZEIT UND KAMEN IN DER SAISON EINS NACH BILL GILLIGAN INS STOCKEN. EINE ORGANISATION AUF IDENTITÄTSSUCHE. Text: Jürg Federer Foto: Pius Koller Die Lakers sind konstant unkonstant. Kurz nachdem eine erstmalige Playoff-Halbfinalqualifikation unter Coach Bill Gilligan Morgenluft wittern liess, krebst man am Obersee zurück zu altbewährten Kräften. Es liegt in der Natur der Sache, dass jeder neue Coach seine eigenen Methoden einführt. Alleine um ein Zeichen zu setzen verändert er schon, was sein Vorgänger für richtig befand. Mit Bill Gilligan erreichten die Rapperswil-Jona Lakers erstmals in ihrer Clubgeschichte den Playoff-Halbfinal. Weil man sich mit dem Amerikaner nicht einigen konnte, vertraute man am Obersee künftig auf bewährte Kräfte und engagierte den bestens bekannten Kari Eloranta. Eloranta führte in der Diners Club Arena seine Veränderungen ein und machte die Rechnung ohne die neureichen Stars im Team der Lakers. Was geschah, als Lakers-Sportchef Reto Klaus auf einmal viel mehr Geld für seine Mannschaft ausgeben durfte? Klaus brachte die Hierarchie durcheinander. Anders als zu Zeiten, als die Lakers noch SCRJ hiessen und unter Coach
Eloranta am selben Strick zogen, herrschte nunmehr der Geldadel. Kämpften früher 22 Männer gemeinsam für eine Sache, das Erreichen der Playoffs, so zerstritten sich neuerlich konkurrierende Eishockeyspieler, getrieben von Futterneid. Was denn Daniel Steiners 370 000 Franken Salär in der vierten Sturmformation verloren hätten war die wichtigere Frage als «wie können wir als Team unser Saisonziel – den Playoff-Halbfinal – erreichen?» Nach einem verpatzten Saisonstart, der Zeit, als der SCRJ früher die wichtigen Punkte für eine Playoffqualifikation erlangte, musste Coach Eloranta entlassen werden. Samuelsson führte die Lakers noch in die Playoffs, im Viertelfinal aber waren die Batterien leeer. Jetzt erst kann Morgan Samuelsson tun, was ihm seine Vorgänger gleich taten: Er führt sein System ein. Nicht nur der Rückkehrer Christian Berglund (Bild), sondern viel mehr der wieder gewonnene Teamgeist, lassen darauf deuten, dass die Lakers in der kommenden Saison – getreu nach ihrem Motto «Konstant unkonstant» – wieder für einen Exploit sorgen werden. Nur die Lohnhierarchie, die kann Sportchef Reto Klaus nicht mehr ins Lot bringen. Es ist nun an Headcoach Samuelsson, die Soldaten der dritten und vierten Linie zu motivieren, für den Geldadel der ersten und zweiten Formation zu schwitzen. Die Zeiten,
als man in Rapperswil gemeinsam in den Krieg gegen die Grossen zog, ist vorbei – der Profisport auch in der Diners Club Arena eingeführt. ●
Pendenzen • «Clean houses»bu. t don’t forget
(Reto) Klau ären wir mit • Analyse: Woitzwen torhüter? einem Sp
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Wichtigste Wechsel, Stand 18.4.08
Christian Berglund Raeto Raffainer Antonio Rizzello Sandro Tschuor Sanny Lindström Stefan Voegele Rolf Schrepfer Daniel Steiner Tom Koivisto Claudio Micheli Mariusz Czerkawski
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HC Lugano
Coaching-Hattrick KEINER HAT DIE INNEREN QUERELEN DER DESOLATEN SAISON DES HC LUGANO SO HAUTNAH ERLEBT WIE DER «DREIFACHE» EX-ASSISTANT-COACH DIEGO SCANDELLA. Text: Robert Szendröi Foto: Pius Koller Er schaffte in der ersten Playout-Saison der Clubgeschichte den Coaching-Hattrick und hielt in nur einem Jahr Ivano Zanatta, Kent Ruhnke und John Slettvoll die Stange. Noch Wochen nach dem erkrampften Ligaerhalt gegen den EHC Basel ist Diego Scandella die Anspannung ins Gesicht geschrieben. Auch für ihn war es eine unglaublich nervenaufreibende und energiefressende Spielzeit 2007/2008. Für den HCL-Assistenten beschränkt sich die Ursachenforschung nicht auf die viel bescholtenen Ausländer. Im Gegensatz zur Meistersaison 2005/2006 haben diese merklich an Qualität eingebüsst. Zum Absturz kam es aber auch der Schweizer Spieler wegen. «Gleich einige von ihnen haben nicht ihre beste Saison hinter sich.» Davon nimmt Scandella die Gebrüder Julien und Tristan Vauclair, PostFinance-Topscorer Sandy Jeannin, Flavien Conne und Andy Näser aus. Zum Vornherein auf verlorenem Posten stand Trainer Kent Ruhnke, nachdem dieser am 5. De-
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Hnat Domenichelli Romano Lemm Petteri Nummelin Braddy Murray Sandy Jeannin Valentin Wirz Landon Wilson
zember 2007 den allgemein beliebten Ex-Coach Ivano Zanatta ersetzt hatte. Für Scandella war nach der Zanatta-Entlassung etwas klar: «Das Gros der Spieler hat die Absetzung Zanattas nicht goutiert. Deshalb wäre es auch für einen anderen Coach bereits zu diesem Zeitpunkt äusserst schwierig geworden, sich in der Resega durchzusetzen. John Slettvoll hatte da aufgrund seiner Geschichte eine andere Ausgangslage.»
Pendenze«Nnummelin/
• Coach mitteilllein:ziehen Offensi-
Domeniche ve Defensive vor» • Slettvoll erinne22rnJa:hr«Seeiunt d 1986 sind 1000 Spiele vergangen»
DIE SPIELER HABEN DIE MACHT Kein Zweifel, dass man am Ceresio die Schlussanalyse noch nicht unter Dach und Fach hat. Trotzdem ist für Scandella offensichtlich, dass man einen neuen Zyklus einläuten muss: «Die genaue Fehleranalyse betrifft das Management und die Kaderspieler in genau gleichem Mass. Gut möglich, dass man den nächsten Winter von Anfang an mit fünf Legionären angeht. Mit Murray steht nur noch ein Ausländer der bisherigen Garde mit einem Vertrag da. Vom Club wurde offiziell bisher der Transfer von Hnat Domenichelli bestätigt.» Es ist ein offenes Geheimnis, dass Petteri Nummelin von den Minnesota Wild (NHL) wieder zum HC Lugano zurückkehren wird. Wie die drei weiteren Ausländer heissen werden, steht noch auf keinem offi ziellen Papier. Für Scandella steht ohnehin fest: «Die Spieler entscheiden, in welche Richtung sie gehen wollen.» Das haben sie Diego Scandella während dessen Coaching-Hattrick in dieser Saison ● bereits aufgezeigt.
DER STAMMTISCH GEHT INS GERICHT Tiefen Frust schüren zwei jahrzehntelange Stammtisch-Gäste im «Ristorante Resega»: Sergio De Ambrosi (66), seit 40 Jahren HCL-Fan und Giovanna Mosconi-Botta (51-jährig), schüren tiefen Frust über die Playout-Saison des HC Lugano. Ambrosi ist seit 40 Jahren HCL-Fan und Mosconi frequentierte die «Curva Nord» schon im Teenager-Alter und noch in der Nationalliga B. Später hatte sie auch das Präsidentenamt der Damen-Sektion des HC Lugano, die mit dem NLA-Aufstieg gekrönt wurde, inne: «Es war eine verfehlte und mit einem schwarzen Flecken bedeckte Saison für den Club.» Ambrosi und Mosconi fragen sich, ob die HCL-Führung nach dem Abgang von Ex-Präsident Beat Kaufmann noch kompetent genug war, den Erwartungen des HC Lugano gerecht zu werden. «Mit Rickard Wallin und Jukka Hentunen verliessen 100 Scorerpunkte den Club, Marty Murray, Landon Wilson, Jonas Höglund, Anson Carter, Toni Häppölä und Dan LaCouture erzielten zu sechst 106 Scorerpunkte. Wer diese Fehler gemacht hat, soll nun auch zur Rechenschaft gezogen werden», so die Meinung der beiden treuen HCL-Fans.
DIEGO SCANDELLA - ONLINE Informationen zu Diego Scandella und Lugano finden Sie auf:
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SCL Tigers
Der Moser-Drilling CHRISTIAN, STEPHAN UND SIMON MOSER SPIELEN GEMEINSAM FÜR DIE SCL TIGERS UND PEILEN MIT DEN EMMENTALERN IN DER NÄCHSTEN SAISON DIE PLAYOFFS AN. DIE DREI BRÜDER WOHNEN ZUSAMMEN IN SCHLOSSWIL UND TEILEN IN IHRER FREIZEIT DIESELBE LEIDENSCHAFT: DAS POKERSPIEL.
Text: Reto Kirchhofer Fotos: Pius Koller Dass drei Brüder in derselben Dekade aktiv Eishockey spielen, ist gewiss kein Primeur: Als Belege hierfür dienen beispielsweise das jurassische Brudertrio um Julien, Tristan und Geoffrey Vauclair, die deutschen Profis Sascha, Nikolai und der bei San José spielende Marcel Goc – oder das berühmte «Conacher-Triple» mit Charlie, Lionel und Roy Conacher; drei Stanley Cup-Sieger, die allesamt in der «Hockey Hall of Fame» der NHL vertreten sind. Aus der breiten Hockeydynastie der Celios gibt es mit Manuele, Daniele (beide Ex-Ambrì) und der im Damenteam des HC Lugano aktiven Jessica Celio immerhin ein Geschwistertrio. Unangetastet bleiben bis dato die sechs Sutter-Brüder Brian, Darryl, Duane, Brent, Rich und Ron – in der NHL hatte von 1976 bis 2001 stets zumindest einer aus dem Sutter-Clan agiert.
DIE ANFÄNGE IN WORB Dass drei Brüder hingegen beim selben Club, und zuweilen gar im selben Block agieren, darf gewiss als Rarität bezeichnet werden. Für Christian (23-jährig), Stephan (22) und Simon (19) Moser ist dieser Fakt jedoch nichts besonderes: «Wohl eher für Aussenstehende», sagen die drei Brüder, welche in Schlosswil aufgewachsen sind und auch 44
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heute noch im 700-Einwohnerdorf zwischen Bern und Langnau wohnen. Die Passion fürs Eishockey erbten die Moser-Brüder von ihrem Vater, der einst die Spiele des SC Bern besucht und die drei Buben zuweilen mitgenommen hatte. So starteten die Mosers ihre Eishockeykarrieren beim EHC Worb, zuerst Christian und Stephan, später folgte Simon. «Die Positionen wurden damals einfach verteilt. Hattest du Pech, wurdest du Goalie», sagt Verteidiger Christian, im Wissen, dass der jüngste Bruder zuerst als Torhüter spielen wollte. Doch der Vater habe es verhindert, «zum Glück», wie Simon heute lachend sagt. Der sportliche Weg sollte später in Richtung Ilfis führen.
PASSION FÜRS POKERN Nicht selten werden die Moser-Brüder aus ihrem Umfeld mit der Aussage konfrontiert, dass sie alle sehr ähnlich seien. Für Christian hat «diese Aussage gewiss etwas Wahres.» «Wir haben denselben Filmgeschmack, oft dieselben Vorlieben und sind alle sehr ehrgeizig», sagt Stephan. Sein älterer Bruder ergänzt, dass «der Moser» generell nicht immer optimal mit Niederlagen umgehen könne, «bei mir stand dies sogar einmal im Zeugnis.» Zuhause werde aber nicht immer über Eishockey gesprochen und man gehe sich auch öfters aus dem Weg, meint Stephan. Eine weitere Gemeinsamkeit ist die grosse Vorliebe für das Pokerspiel. Vor zwei
Pendenzen r nicht zähmen • Daniel Steinenich t mehr da
– Neff ist • 200 Tore schiniessgeenPu, wckeis lzuviel Schoder ei reinlassen wird. Jahren gründeten die Mosers mit Spielern wie Fabian Sutter und Simon Lüthi eine teaminterne Pokerrunde, welche sich in der Folge wachsender Beliebtheit erfreute. Mittlerweile ist der Tisch im von den Tigers-Spielern gemieteten Freizeitraum in Bärau ein bis zweimal pro Woche jeweils voll. Nur Trainer Christian Weber kam im Pokerraum der Spieler noch nie auf Stippvisite. Das Pokern sei «eine gute Abwechslung, die zum Denken anregt und viel Spass macht», sagen die Moser-Brüder. Für die drei passionierten Pokerakteure war es denn auch leicht, die Karten für das Storyfoto entsprechend zu sortieren, damit jeder einen Drilling aufweist. Dass es dann Asse, Könige und Damen sind, passt den Mosers nicht so recht: «Karten mit tieferen Werten hätten uns mehr entsprochen», sagen die Mosers. Gelingt Christian, Stephan und Simon Moser gleichsam ein weiterer Entwicklungsschritt, wird der «Moser-Drilling» in Zukunft für die Tigers zu einem noch stärkeren Blatt. ●
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Wichtigste Wechsel, Stand 18.4.08
Daniel Steiner Alan Tallarini Marc Kern Urban Leimbacher Claudio Neff Josh Holden Vaclav Varada
SCL TIGERS - ONLINE Aktuelle Informationen zu finden Sie auf:
den SCL Tigers
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ZSC Lions
«Das ist mein Titel» TROTZ MEISTEREHREN, ZSC LIONS SPORTCHEF PETER ITEN WIRD IN DER KOMMENDEN SAISON DER ZSC LIONS-TITELVERTEIDIGUNG NICHT MEHR ÜBER ALLE SPORTLICHE MACHT VERFÜGEN. DER EHEMALIGE ZSC-STÜRMER MACHTE VIELES GUT, DOCH DAS TÄUSCHT DARÜBER HINWEG, DASS ER DIESEN MEISTERTITEL SO NICHT GEPLANT HATTE. dessen Charakter geschätzt. Nachdem wir mit einer teuren Mannschaft sportlich gescheitert sind, war es mir wichtig, Charakterspieler zu verpflichten. Ich gab dem Team die Chance, zu einer Charaktermannschaft zu wachsen.»
EIN FALL FÜR DIE GESCHICHTSBÜCHER
Pendenze: Sinege über • Nicht vergessenenmehr als
Text: Jürg Federer Foto: Pius Koller Die Lions-Organisation vermochte in der abgelaufenen Saison den Titelhattrick zu vermelden: Das Fanionteam der ZSC Lions, deren Elitejunioren und die Novizen Elite wurden Schweizer Eishockeymeister. Erstaunlich eigentlich, dass nach dem Championnat der ersten Mannschaft der Trainer gehen und der Sportchef kleinere Brötchen backen muss. Bei genauerer Betrachtung aber findet sich eine Erklärung für Peter Itens neue Unterstützung in der Sportabteilung der Lions-Familie, Namens Peter Zahner.
VON MCTAVISH BIS PITTIS
Iten beabsichtigte, die abgelaufene Eishockeysaison mit seinem Top-Torschützen aus der Saison 2006/07, Dale McTavish, zu bestreiten. Der wieder genesene Daniel Steiner sollte in der zweiten Sturmformation für Tore sorgen. Beide damaligen Löwen unterzeichneten aber noch bei der Konkurrenz, bevor die Meisterschaft zu Ende war. Im finnischen Topscorer fand Iten seinen McTavishErsatz, doch dieser wanderte in die NHL ab. Donald Mac Lean sollte es richten, doch der Kanadier verstand es nicht, sich auf oder neben dem Eis in Zürich zu integrieren. Also griff Peter Zahner, damals erst inoffiziell CEO der ZSC Lions, ins Geschehen ein und verpflichtete Peter Sejna. Mit dem 500 000 Franken teuren Transfer von Domenico Pittis beschenkte ZSC Lions Verwaltungs-
ratspräsident Walter Frey Iten dann schlussendlich meisterschaftsentscheidend.
Kloten zähl die Champions League. • Nicht davonbiaus insgehs Alente, rdass von Sulander 48 Jahren im Tor steht.
ENTLASSUNGEN GIBT ES NICHT Die Entmachtung Itens war – genau wie die Trennung von Coach Harold Kreis – damals bereits beschlossene Sache. Iten wurde durch die gütige Schützenhilfe des freiwillig aus dem Verwaltungsrat ausgeschiedenen Peter Spuhler Sportchef der ZSC Lions, Zahner hingegen erhielt das präsidiale O.K. von Walter Frey persönlich. Der CEO sitzt also fest im Sattel. Künftig wird er in Zusammenarbeit mit Iten die sportlichen Geschicke der Lions in die Wege leiten – bis Itens Vertrag ausläuft. Entlassungen nämlich gehören nicht zur Betriebskultur der ZSC Lions, das rettete einst auch Simon Schenk den Zürcher Job. VOM SCHLAMASSEL ZU CHARAKTER
Dass Walter Frey als Ehrenmann zu seinem Wort und seinen Arbeitsverträgen steht, ist gut für die ZSC Lions. Simon Schenk macht heute einen passionierten Job für die GCK Lions und auch Iten wird weiterhin grosse Arbeit für die Lions-Organisation leisten. Es war unter seiner Regentschaft, als Junglöwen wie Lukas Grauwiler, Daniel Schnyder und Kevin Gloor den Sprung in die erste Mannschaft geschafft hatten. Und es war die Idee Itens, den Sohn der Legende, Alexej Krutov, ins Hallenstadion zu holen. «Ich habe, nachdem ich drei Mal mit Alexej gesprochen hatte,
Peter Itens Rezept mit den jungen Spielern ist aufgegangen und Iten kann als der ZSC Lions Sportchef in die Geschichte eingehen, der, nachdem Simon Schenk vor über zehn Jahren die Lionspyramide ins Leben gerufen hat, das Projekt auch in NL ATaten umgemünzt hat. Und deshalb unterstützen wir auch Itens Aussage just nach der gewonnenen Meisterschaft: «Das ist mein Titel!» Jawohl, Peter Iten, Sie haben ihn sich verdient. ●
IN AND OUT…
Wichtigste Wechsel, Stand 18.4.08
Cyrill Bühler Jean-Guy Trudel Patrick Geering Philippe Schelling Claudio Cadonau Vitaly Lakhmatow UKR Mirko Murovic Rastislav Pavlikovsky
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EV Zug
Die neue Herausforderung
STÜRMER JOSH HOLDEN WIRD IN DER KOMMENDEN SAISON DEN EV ZUG VERSTÄRKEN. OBWOHL DER 30-JÄHRIGE KANADIER MIT FREUDE UND AUCH ETWAS WEHMUT AN SEINE ZEIT IN LANGNAU ZURÜCKDENKT, FREUT SICH HOLDEN AUF SEINE NEUE AUFGABE IN ZUG.
Text: Reto Kirchhofer Foto: Pius Koller Was macht ein Eishockeyprofi nach Saisonschluss? Genau, Ferien. Diesbezüglich bildet auch Josh Holden keine Ausnahme. Derzeit geniesst der kanadische Stürmer samt seiner Frau und den vier Kindern ein paar stressfreie Wochen im Südwesten der USA, im Bundesstaat Arizona. «Meine Frau stammt aus Arizona, diesbezüglich hat sie hier ein Heimspiel», flachst der in Calgary geborene Holden. Seine Heimspiele wird der 30-Jährige ab der kommenden Saison in der Zuger Hertihalle austragen. Bereits über Ostern hatte der Kanadier in Zug Quartier bezogen, um kurz darauf dem nochmaligen Wintereinbruch in der Schweiz in Richtung amerikanischer Sonne zu entfliehen.
«UNVERGESSLICHE SAISON» Das Kofferpacken in Langnau war Holden, der für die Tigers in 55 Partien 79 Scorerpunkte erzielt hatte, nicht leicht gefallen. «Es war eine unvergessliche Saison in Langnau. Der Ort war klein aber fein, die Fans waren toll, es hat mir wirklich gefallen. Leider konnten wir die Saison nicht mit dem Einzug in die Playoffs krönen», sagt Holden in der Retrospektive. Der Kanadier verabschiedete sich im siebten Playout-Spiel gegen Ambrì auf emotionale Weise vom Heimpublikum – mit einem Sieg nach Punkten im «Infight» gegen Erik Westrum. Trotz der schönen Erinnerungen freut sich Holden auf die neue Herausforderung in Zug. «Es war ein Ent-
scheid zugunsten der Familie sowie meiner sportlichen Zukunft», sagt Holden, der beim EVZ für drei Jahre unterschrieben hat. Es sei ein wichtiger Schritt in seiner Karriere: «Die Schulsituation für unsere Kinder ist optimal, zudem hat mir und meiner Frau die Stadt Zug bei einer ersten Sichtung gefallen. Sie erinnert mich etwas an mein Zuhause in Kanada.»
WIEDERSEHEN MIT SHEDDEN Josh Holden wird in Zug auf einen alten Bekannten treffen: Trainer Doug Shedden. Unter dem 46-jährigen Kanadier spielte Holden einst bei den Saint John’s Maple Leafs – dem Farmteam der Toronto Maple Leafs – in der AHL. In der National Hockey League konnte sich der aggressive Flügel mit dem feinen Torriecher nie richtig durchsetzen: In 60 Partien für Vancouver, Carolina und Toronto totalisierte Holden 14 Punkte. Erst in Europa entwickelte sich der Nr.12-Draft der Vancouver Canucks von 1996 zum fleissigen Punktesammler, zuerst in Finnland bei Hämeenlinna, danach bei Gottéron und zuletzt in Langnau. Nun möchte
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• Nicht erwar teer 40 Minuten
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Holden mit dem EV Zug «einen Titel gewinnen. Das Potenzial ist vorhanden, dies haben die Zuger zuletzt im Playoff gegen Davos gezeigt.»
«ICH PASSE ZU ZUG» Josh Holden ist überzeugt, dass die neue Symbiose «Holden-Zug» eine gewinnbringende sein wird: «Der Stil von Zug passt perfekt zu mir. Zug spielt das harte kanadische Hockey, da will und werde ich mich schnell bestens einfügen können.» Holden befolgt folgende Maxime: «Ich will in jedem Spiel um jeden Preis gewinnen.» Vorerst aber geniesst der 30-Jährige, der sich als ausgeprägter Familienmensch bezeichnet, noch ein paar Wochen abseits des Eises. «Ich gehe gerne schwimmen, mag das Reisen und einfach alles, was man mit der Familie unternehmen kann.» Als kleinen Vorgeschmack auf seine Zukunft in Zug hatte SLAPSHOT Josh Holden vor seiner Abreise zu Ostern eine Zuger Kirschtorte überreicht, welche der Kanadier mit den Worten «toll, die werde ich den Kindern geben», dankend in Empfang nahm. Nun, in Zukunft wird Josh Holden gewiss genug Zeit haben, die Zuger Eigenarten und Spezialitäten noch genauer kennenzulernen. Im Übrigen wurde der Kanadier hinsichtlich der teils alkoholischen Konsistenz der Tore noch vor deren Übergabe an die Kinder aufgeklärt… ●
IN AND OUT…
Wichtigste Wechsel, Stand 18.4.08
Josh Holden Micky DuPont Tobias Bucher Trevor Meier Barry Richter Travis Green
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Time Out mit Klaus Zaugg
Neue Liga, neues Glück, neue Liebe DER EHC BIEL IST DER BESTE AUFSTEIGER SEIT DIE SCL TIGERS 1998 IN DIE NL A ZURÜCKGEKEHRT SIND. DESHALB KÖNNEN DIE BIELER, SO WIE DIE LANGNAUER, DIE NÄCHSTEN ZEHN JAHRE IN DER HÖCHSTEN SPIELKLASSE ÜBERSTEHEN. Okay, ich höre schon den Einwand: Servette war der bessere Aufsteiger. Die Genfer sind 2002 aufgestiegen und haben soeben den ZSC Lions einen begeisternden Kampf um den Titel geliefert. Das ist richtig. Aber der Aufstieg der Genfer war logisch, von langer Hand geplant und wurde mit einer Mannschaft erreicht, die ihren Gegnern in der NLB und dem EHC Chur in der Liga-Qualifikation zu Wasser, zu Land und in der Luft überlegen war. Es war ein Aufstieg der Logik, des Geldes und des Verstandes. Aber kein Aufstieg des Herzens.
In den dunkelsten Stunden begann sich an beiden Orten neues Leben zu regen. Die Langnauer wurden 13 Jahre nach der ersten Relegation 1998 wieder ein richtiger NLA-Klub, der Aufstieg von 1987 war nur eine einjährige Episode. Auch die Bieler haben nun 13 Jahre für die Rückkehr in die höchste Spielklasse gebraucht. Die Emotionen auf der Tribune in Biel waren noch schöner als bei einer Meisterfeier. Es war nicht einfach der Ausbruch von grenzenloser Freude. Es war vor allem eine tiefe Genugtuung, es nach 13 Jahren, nach drei vergeblichen Anläufen in den vier letzten Jahren, doch geschafft zu haben.
geisterung die Jahre der NLB-Trockenheit überstanden und ist wieder aufgeblüht. Die NL A ist für die Bieler mehr als nur eine neue Liga und ein neues Glück. Es ist eine neue Liebe. Eine neue Eishockey-Leidenschaft, die so schnell nicht mehr erkalten wird. Die Langnauer verloren damals in der ersten Saison 1998/1999 in der höchsten Liga 34 von 45 Qualifikations-Spielen und schnell war klar, dass sie nicht über den letzten Platz hinauskommen würden. Aber Trainer Köbi Kölliker (ja, auch ein Bieler) blieb im Amt und im Schnitt kamen mehr als 4000 Fans. In einer unvergesslichen Liga-Qualifikation über sieben Spiele retteten sich die Emmentaler DIE schliesslich gegen den EHC Chur.
SCHON LANGE NICHT MEHR ERLEBT Die Promotion der Bieler hingegen ist ein EishockeySTOLZ UND SELBSTVERTRAUEN SIND WIEDER DA Liebesakt. Erlitten und erdauert, herbeigesehnt, herIm Eisbahnstadion zu Biel stehen immer noch die gleibeigewünscht und schliesslich, als schon (fast) keiner chen roten Plastikstühle wie in der letzten NL A-Saison mehr daran glaubt, doch noch erreicht. Ein Aufstieg für 1994/1995. Aber die Bieler Eishockeykultur ist jetzt eine Mannschaft, die nicht mehr Geld und nicht die besseren Einzelspieler als der Gegner in der Liga-Qualifikation hatte. Aber INE TIMMUNG WIE IM IELER ISSTADION ALS den grösseren Zusammenhalt. Und die mit ANS DIE LETZTEN EKUNDEN DES PIELES GEGEN DEN mehr Leidenschaft spielte. Eine Stimmung wie im Bieler Eisstadion, als DER KLASSENERHALT ALS ZIEL ASEL HERUNTERZÄHLTEN HABE ICH IN DEN die Fans die letzten Sekunden des Spieles Dieses Szenario ist nächste Saison in Biel gegen den EHC Basel, die letzten Sekunden das wahrscheinlichste: Selbst wenn die LETZTEN AHREN SO ERST EINMAL ERLEBT einer 13jährigen NLB-Verbannung herunMannschaft nicht über den letzten Platz hiKLAUS Z AUGG terzählten, habe ich in den letzten 20 Jahnauskommen sollte, wird sie, anders als ren so erst einmal erlebt. Als sich dieLangdiese Saison der EHC Basel, intakt bleiben nauer Zuschauer nach dem sieg- und aufstiegsbringund von der Leidenschaft der eine andere. So wie auch die Stadt anders geworden ist. enden 3:2 von Marc Bühlmann in der Verlängerung Fans am Schluss zum KlassenBiel ist nicht mehr ein Ort des wirtschaftlichen Pessimisgegen Herisau in den Armen lagen und die Rückkehr in erhalt getragen. ● mus. Mit der Renaissance der Uhrenindustrie haben die die NL A feierten. Bieler ihren Stolz und ihr Selbstvertrauen längst wieder gefunden. Und mit dem Aufstieg in die NLA ihre Eishockeybegeisterung neu entdeckt. So wie in der Wüste BlüZUMINDEST «NUR» IN DIE NLB tensamen über Jahre hinweg die grösste Trockenheit Die Parallelen zwischen Langnau und Biel sind nicht zuaushalten um sich beim ersten Regen in wundersame fällig. An beiden Orten war einst NL A-Eishockey eine Blumen zu verwandeln, so hat die Bieler EishockeybeSelbstverständlichkeit geworden. Nach den Jahren des Ruhmes, nach Langnaus Titel von 1976 und Biels Meisterschafts triumphen von 1978, 1981 und 1983 sowieso. Biel wurde nach und nach zur «Stadt der kalten ER UTOR UND DIE UBRIK Eishockey-Herzen». Der Niedergang beider Eishockeykulturen, der 1985 in Langnau und 1995 in Biel erstKlaus Zaugg (50) leitete zuletzt 12 Jahre lang als Chefreporter die Eismals in einen Abstieg mündete, wurde mehr oder wenihockeyredaktion von «Blick» und «SonntagsBlick». Er arbeitet heute als ger mit Gleichmut hingenommen. Zu lange hatten sich freier Publizist für in- und ausländische Medien und gilt in Fachkreisen diese Relegationen abgezeichnet. Während Langnau zurecht als der wohl einflussreichste Eishockeyjournalist der gar Ehrenrunden in der 1. Liga erdulden musste, konnte Schweiz. sich Biel wenigstens in der NLB halten.
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National League B
Wenn wir das
DIE NLB FUNKTIONIERT. UND SIE SCHREIBT DIE BESTEN GESCHICHTEN. WEIL DIE BESTEN GESCHÄFTSFÜHRER HIN UND WIEDER GLEICH DENKEN WIE DIE JOURNALISTEN. SO KOMMT ES, DASS DANY GELINAS NEUER TRAINER BEIM HC LAUSANNE WIRD. Text: Klaus Zaugg Foto: Pius Koller Die Idee für die Story ist simpel: Am Beispiel von zwei Hockey-Unternehmen wollen wir aufzeigen, wie gross die Differenz in der NLB zwischen arm und reich sein kann. Für den armen Klub wählen wir den HC Ajoie. Für den Part des Reichen und Mächtigen den HC Lausanne. Im schmucken Städtchen Pruntrut (6 500 Einwohner) hat Dany Gelinas in der abgelaufenen Saison hinter den sieben Jura-Bergen ein wahres Eishockeywunder vollbracht. Alles in allem stehen knapp zwei Millionen Franken zur Verfügung. Gelinas ist von seinem Stil her ein «Chris McSorley des armen Mannes». Schliesslich hat der Kanadier einst in Servettes Nachwuchsorganisation gearbeitet und das Wesen und Wirken des grossen Zampano aus nächster Nähe studieren können.
DER MANN FÜR ALLE FÄLLE Gelinas ist in der Ajoie ein leidenschaftlicher Diktator. Er amtet als Trainer und Sportchef und kümmert sich auch sonst um alles. Wenn ein Spieler ein Problem hat – Gelinas hilft mit Rat und Tat. Weil er seine Spieler so gut kennt, kann er jedem auf dem Eis genau die Rolle zuteilen, die ihm gerecht wird. Aus dem wilden Schillerfalter James Desmarais wird beispielsweise die beste Tormaschine der Liga. Nach jedem Spiel sorgt Gelinas dafür, dass die Fans auf ihre Rechnung kommen. Er verpasst es nie, im Eisbahnrestaurant vorbeizuschauen und den Leuten dort die Hände zu schütteln. Die Playoffs werden schliesslich zu unvergesslichen Hockeyfestspielen. Visp wird im Viertelfinale gekippt und im Halbfinale gerät der spätere Aufsteiger Biel in einem Drama über sieben Spiele an den Rand des Ausscheidens. Am Ende der Saison ist Ajoie genau gleich weit wie... der HC Lausanne, der im Halbfinale am HC La Chaux-de-Fonds scheitert. UNTERSCHIEDE KÖNNTEN NICHT GRÖSSER SEIN Dabei ist Lausanne in jeder Beziehung ein NLBGigant. Das populärste Sportunternehmen in der Olympischen Welthauptstadt (124 000 Einwohner) mobilisiert doppelt so viele Zuschauer, hat doppelt so viel Geld zur Verfügung wie der HC Ajoie. Selbst der Juniorentrainer (Paul-André Cadieux) ist in der gesamten Hockey-Schweiz be48
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kannter als alle Hockey-Desperados aus der Ajoie. Aber Lausanne ist notorisch erfolglos. Seit Einführung der Playoffs (1986) haben die Waadtländer erst fünf Saisons in der NL A gespielt (1995/1996, 2001 bis 2004) und die Rückkehr in die höchste Liga will einfach nicht gelingen. Wir rufen Dany Gelinas und Lausannes Geschäftsführer Gérard Scheidegger an und vereinbaren einen Fototermin in Biel. Gelinas verkörpert ja geradezu perfekt den erfolgreichen Hockey-Asterix in der Provinz. Den kleinen, schlauen Gallier, der im Dorf dem römischen Weltreich trotzt. Und der charismatische Scheidegger repräsentiert ebenso treffend das weltmännische, grosse Lausanne. Scheidegger kennt unsere Hockeywelt: Er führte Biel, arbeitete in den Chefetagen des HC Davos und der SCL Tigers, ehe er in die Teppichetage des HC Lausanne berufen worden ist.
FAST WIE ZU HAUSE IN QUEBEC Wir treffen uns im Restaurant «Zollhaus» zu Biel. Die Diskussion ist angeregt. Gelinas erklärt leidenschaftlich wie er in Pruntrut arbeitet. Ihm gefällt es im «Emmental der Romandie» ausgezeichnet. Als Francokanadier fühlt er sich zu Hause wie daheim in Québec. Nur die Kirchen und die Eishallen sind ein wenig kleiner als im Geburtsland des Welteishockeys. Aber die Mentalität der Menschen, die hart arbeiten und die eine ewige Leidenschaft fürs Eishockey haben, ist die gleiche wie im francophonen Teil Kanadas. Scheidegger ist zurückhaltender. Er weiss ganz genau, dass Bescheidenheit gefragt ist und dass grosse Worte nur dazu umgedeutet würden, um das Bild des grossen, arroganten Lausanne zu zeichnen, das zu viel Geld und zu wenig Verstand hat um auf der ganz grossen nationalen Bühne eine wichtige Rolle zu spielen. Eigentlich hätten wir gern ein Bild gemacht, um die Grösse und die Macht Lausannes und die Bescheidenheit Ajoies schmuck zu illustrieren: Scheidegger im Essmänteli über Anzug und Krawatte hinter einem reich gefüllten Teller und daneben Gelinas im schlichten Gewand mit einem Glas Wasser und einem trockenen Stück Brot. Doch Scheidegger ist, leider, ein kluger Mann und lehnt ein solches Dokument des Grössenwahnes höflich aber bestimmt ab. Und so einigen wir uns auf zwei unverfängliche Sujets: Eines, wie die beiden als Konkurrenten Rücken an Rücken stehen. Dabei kommt mir die
Lausanne HC
s nur gewusst hätten! Idee, doch die beiden auch noch als Freunde beim Händeschütteln abzubilden. Einfach so.
UNWISSENDE EXKLUSIVITÄT Dass Scheidegger und Gelinas schon tagelang verhandeln, wäre mir nicht im Traum in den Sinn gekommen. Die beiden begegnen sich nämlich
mit höflicher Neugierde wie zwei, die sich endlich wieder einmal sehen und nun die Gelegenheit dazu nutzen, um über das Eishockey, Gott und die Welt zu plaudern. Scheidegger erkundigt sich nach dem Gang der Dinge oben in Pruntrut. Gelinas will dies und das über Lausanne wissen. Dabei sind sich die zwei Herren im Grossen und Ganzen über eine Zusammenarbeit einig, obwohl ja Gelinas beim HC Ajoie noch einen weiterlaufenden Vertrag hätte. Und so kommt es, dass wir sozusagen weltexklusiv das Bild vom Handschlag zwischen Lausanne-Geschäftsführer Gérard Scheidegger und seinem neuen Trainer Dany Gelinas schiessen dürfen. Ohne um diese Exklusivität zu wissen. Und wir ahnen jetzt auch, warum die NLB so gut funktioniert. Weil die wichtigen Geschäftsführer und Trainer schlauer sind als die Journalisten. ●
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NHL-Exklusiv
Million Dollar
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Mark Streit
Baby MARK STREIT WIRD NACH MARTIN GERBER DER ZWEITE DOLLARMILLIONÄR DER NHL WERDEN. DEN UNTERSCHIED ZU ZUVOR GESCHEITERTEN SCHWEIZER FELDSPIELERN MACHT DER BERNER IM TRAINING AUS. MIT TÄGLICH FOKUSSIERTEN LEISTUNGEN UND EINEM UNBÄNDIGEN GLAUBEN AN DEN ERFOLG REIFTE ER VOM DESPERADO, DER VOR NEUN JAHREN GEFAHR LIEF, IN DER HALBPROFESSIONELLEN EAST COAST HOCKEY LEAGUE ZU ENDEN, ZUM ERSTEN NHLFELDSPIELERSTAR DER SCHWEIZ. Text und Fotos: Jürg Federer Mark Streit ist kein Überschweizer. Wie vor ihm Reto von Arx, Michel Riesen und Julien Vauclair ist er zu schmächtig für die NHL, läuferisch zwar übermässig stark, aber im Positionsspiel an die grossen, Schweizer Eisfelder gewohnt. Dass Streit im Gegensatz zu seinen Vorgängern den Durchbruch in der härtesten Liga der Welt geschafft hat, hat mit seiner Arbeitseinstellung zu tun. Noch als die NHL ausser Reichweite lag, trainierte er im Winter auf der Berner Allmend für sich weiter, als die Mannschaftskollegen in den Ausgang gingen. Im Sommer schoss er Pucks auf ein Eishockeytor, als Gleichaltrige das Schwimmbad aufsuchten. Diese Arbeitseinstellung gab Streit auch nicht auf, als er einen NHL-Vertrag erhielt. Dann erst begann die Odyssee des Berners, sich in der härtesten Liga der Welt zu behaupten. Seinem Coach Guy Carbonneau zeigte er in jedem Training, dass er alles daran setzt, seine Schweizer Defizite wettzumachen. Der Coach belohnte Streit damit, ihn nicht – wie in der NHL üblich – in die AHL zu schicken, als kein Platz mehr für den zu kleinen NHL-Verteidiger im Kader war. Er schenkte ihm das Vertrauen, mit dem finnischen Superstar Saku Koivu zu stürmen und ermöglichte Streit damit, zum NHL-Star zu avancieren. «Damals noch war Streit scheu und ruhig», erinnert sich Carbonneau. «Er machte sich vom NL A-Star zum NHL-Nobody», fügt er an. Heute hat Streit aber einen Status, der es ihm erlaubt, in der Garderobe der «Habs» aufzustehen, zum Team zu sprechen und Vorschläge einzubringen. «Manchmal kommt Saku Koivu zu mir und fragt, wie ich ein Powerplay spielen würde», freut sich Streit über seinen Werdegang.
DIE GEHEIMWAFFE «MADE IN SWITZERLAND» Streit ist die Geheimwaffe von Montreals Headcoach Guy Carbonneau. Im Sturm wurde der Schweizer zum kompletten Verteidiger und seinem Coach ermöglicht er, ein Spiel viel individueller zu coachen. «Es ist von grossem Wert,
FOTO : PIUS KOLLER
Spieler wie Streit im Kader zu haben», schwärmt Carbonneau. «Ich wünsche mir, dass Mark Streit einen Vertrag über die nächsten drei oder vier Jahre bei den Canadiens unterzeichnen wird.» Der Coach will nicht auf Streits Spielübersicht und seine Stärken im Überzahlspiel verzichten, einer Qualität, die Streit auch davor bewahrt hat, in die AHL abgeschoben zu werden. Heute profitiert Streit von seinem Spielverständnis und er gehört deswegen nebst seiner offensiven Ausbeute auch zu den NHL-Verteidigern mit dem tiefsten Strafenschnitt der Liga.
DER COACH COACHT, DER MANAGER MANAGT UND DER SPIELER SPIELT
Die Entscheidung, Streits Vertrag zu verlängern, liegt aber nicht beim Coach. Ein grosser Unterschied zwischen der National Hockey League und der Schweizer National League liegt darin, dass der Coach coacht, der General Manager managt und der Spieler spielt. «Das ist für einen Schweizer gewöhnungsbedürftig», erklärt Streit, «doch hat man sich einmal an die neuen Umstände gewöhnt, vereinfachen sie Vieles.» In Montreal könne er sich ausschliesslich auf den Sport konzentrieren und er müsse nicht täglich mit dem Coach sprechen. Den Vertrag mit Pat
Brisson, Streits Agenten, wird Montreals General Manager Bob Gainey aushandeln. Mit dem Spieler selbst spricht der GM nicht über Verträge, das ist in der NHL nicht angebracht. Die Salärforderung Brissons wird sich im Bereich von zwei bis drei Millionen US-Dollar pro Saison bewegen, im Idealfall über mindestens drei Jahre. Der Wunsch anderer Teams, Streit zu verpflichten, kann diese Summe gar noch höher treiben. Doch für Streit liegt die höchste Priorität der anstehenden Vertragsverhandlungen darin, in Montreal zu bleiben. In der Welthauptstadt des Eishockeys fühlt sich der Schweizer wohl und auch seine Freundin wünscht sich keinen Umzug.
DIE KONKURRENZ LIEGT IM BUDGET DER HABS Grundsätzlich können sich die Montreal Canadiens einen weiteren, aufstrebenden Abwehrstrategen leisten, ihr Salary Cap erlaubt es, weitere sechs Millionen US-Dollar auszugeben. Doch manchmal sind Teams nicht gewillt, das gesamte Salärbudget auszuschöpfen. Es wird für Streit und auf jeden Fall für die Öffentlichkeit bis zu einem definitiven Entscheid ein gut gehütetes Geheimnis bleiben, welche Strategie Montreals General Manager Bob Gainey für seine Verteidigung der Zukunft anwenden wird und wie viel Geld Teambesitzer MAI ’08
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Mark Streit
Nach einem Training mit den Montreal Canadiens ist Mark Streit mittlerweile einer der gefragtesten Interviewpartner – nicht zuletzt auch seiner Sprachkenntnisse wegen. Georges Gillett für die Montreal Canadiens, die im kommenden Jahr ihr 100-jähriges Bestehen feiern werden, bereitstellen wird. «Deshalb geniesse ich jeden Moment in Montreal», sagt Streit wohlwissend, dass in der NHL über Nacht ein Transfer zu einem anderen Team angestrengt werden kann. «Doch wer sich in Montreal durchsetzt, setzt sich überall durch», ist sich der Schweizer sicher, dass er auch in anderen NHL-Städten eine lukrative Zukunft vor sich hat.
DAS SCHLAUSTE PROJEKT DER NACHLOCKOUT-ZEIT Vorteile für Streit, in Montreal zu bleiben, bestehen darin, dass er «das schlauste Projekt» der Montreal Canadiens der Nach-Lockoutzeit ist. Montreals Journalistenlegende Red Fisher, der noch im hohen Alter von bald 80 Jahren täglich eine bissige Kolumne über die «Habs» veröffentlicht, bezeichnet Streit als den Spieler mit dem besten
Preis-/Leistungsverhältnis der gesamten NHL. Das muss auch GM Gainey gespürt haben, denn Streit wollte ursprünglich nur einen Einjahresvertrag mit den Canadiens unterzeichnen. Gainey aber beharrte auf zwei Jahren und dafür wird der General Manager in naher Zukunft zur Kasse gebeten werden. Das zweite Vertragsjahr Streits war nämlich das Jahr seines grossen Durchbruchs. Mark Streit ist offensiv der drittbeste NHL-Verteidiger. Seine 62 Scorerpunkte übertreffen gar die Erwartungen der Montreal Canadiens, welche Streit das Ziel vorgaben, zwischen 40 und 50 Mal zu punkten. Mit ein und demselben Team, das vergangenes Jahr die Playoffs verpasst hat, gewannen die «Habs» in diesem Jahr die Eastern Conference. Der Hauptgrund für diesen märchenhaften Wandel ist die Entwicklung von Spielern wie Mark Streit. «Heute kann ich auf acht NHL-Verteidiger bauen, unser
Team ist damit bis in die vierte Linie kompetitiv», begründet Guy Carbonneau die Luxussituation. Diesen Erfolg wollen die «Habs» nicht preisgeben und Streits Chancen auf einen mehrjährigen Vertrag, der im besten Fall bis in die zweistellige Millionenhöhe schnellen kann, sind intakt. «Mark hat sich diese Millionen verdient», gibt Coach Carbonneau unumwunden zu. Und Streit selbst weiss am besten, dass er neun Jahre lang auf diesen Moment hin gearbeitet hat. Bis zum 01. Juli dieses Jahres liegen die alleinigen Verhandlungsrechte mit dem besten Schweizer Eishockeyspieler bei den Montreal Canadiens. Nehmen die «Habs» die Chance, dem Berner einen guten Vertrag anzubieten, nicht wahr, wird Pat Brisson aus der gesamten Liga Angebote einholen. Und das wird den Marktwert des Schweizers nicht mindern. Die Zeit läuft für Mark Streit. ●
SLAPSHOT-airXess -airXess Wettbewerb: Hiller hat gewählt! Jonas Hiller, Torhüter der Anaheim Ducks, hat den SLAPSHOT-airXess Wettbewerb der SLAPSHOT Ausgabe 6 aufgelöst: Der Meistertorhüter entschied sich, von seinem Maskenkünstler Alec Voggel von der Firma airXess das Design von Michel Mäder (siehe Bild rechts) für seine dritte NHL-Maske bei den Anaheim Ducks fertigen zu lassen. Herzliche Gratulation auch allen anderen Gewinnern.
DER GEWINNER: Michel Mäder, 3309 Kernenried
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DIE WEITEREN GEWINNER:
Anita Hofer, 3425 Koppigen Lara Schüpbach, 3083 Trimstein Luca Carenini, 6954 Bigorio Thomas Ruch, 5430 Wettingen Felder Mario, 6033 Buchrain Marco Grass, 7206 Igis Sandro Zaugg, 3550 Langnau Melanie Bachofner, 8308 Illnau Christian Ruch, 5430 Wettingen
100 Jahre IIHF, Folge 4
1948-1967: Im Osten viel Neues NACH DEM ENDE DES ZWEITEN WELTKRIEGES SETZTE DAS EISHOCKEY ZUM GLOBALEN SIEGESZUG AN. DIES GING NICHT SPURLOS AN DEN KRÄFTEVERHÄLTNISSEN INNERHALB DER SPITZENNATIONEN VOR SICH: DER LANGJÄHRIGE DOMINATOR KANADA WAR – DIES ZEIGT DIE DRITTE FOLGE DER SERIE VON SWISSMINT, DER IIHF UND SLAPSHOT – ÜBER DIE EISHOCKEY-HISTORIE FORTAN NICHT MEHR ALLEINE IM EISHOCKEY-OLYMP. DIE KANADIER TEILTEN SICH DIE WM- UND OLYMPIATITEL IMMER HÄUFIGER MIT DEN TSCHECHOSLOWAKEN UND VOR ALLEM DEN SOWJETRUSSEN. UND AUCH DIE US-AMERIKANER MISCHTEN PLÖTZLICH GANZ VORNE MIT.
Gleich an ihrer allerersten WM-Teilnahme sicherten sich die Sowjetrussen 1954 WM-Gold und kündigten damit eine Wachablösung an der Eishockey-Weltspitze an.
Offizielle Sondermünze 2008
Quelle: World of Hockey. Celebrating a Century of the IIHF; Hrsg: IIHF; Bolton und Ontario, 2007. Nach dem Zweiten Weltkrieg schien im globalen Eishockey zunächst alles wie gehabt: Kanada gewann 1948 in St. Moritz überlegen Olympiagold. Das Torverhältnis von 69:5 sprach Bände. Das torlose Remis gegen die Tschechoslowakei zeigte aber auch, dass der kanadische Eishockeythron nicht mehr unangetastet blieb. Die Tschechoslowaken, 1947 mit dem Weltklassetennisspieler und «Sportwunder» Jaroslav Drobny in ihren Reihen bereits Weltmeister geworden, übernahmen das Zepter aber nur für kurze Zeit: 1949 verteidigten sie ihren WM-Titel und wollten diesen auch 1950 an der WM in London verteidigen. Einen Strich durch die Rechnung machte ihnen aber die heimatliche Sicherheitspolizei: Die Spieler wurden vor dem Abflug festgenommen, sieben Monate später wegen versuchter Flucht sowie Hochverrat wegen angeblicher Kooperation mit dem britischen Geheimdienst völlig zu unrecht für bis zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt! Kanada dominierte auch deshalb nochmals für einige Zeit das Geschehen an der Weltspitze. Doch schon bald stieg ein anderer Stern am Eishockeyhimmel empor. Es war der kommunistischste überhaupt, nämlich derjenige Sowjetrusslands. Offiziell und auf Geheiss der Parteiführung erst 1946 mit den modernen Eishockeyregeln in Berührung gekommen – inoffiziell schmuggelten schon viele Jahre zuvor Mutige illegal kanadische Eishockeylektüre in das Reich Stalins – eroberten die Sowjetrussen 1954 bereits an ihrer ersten WM-Teilnahme Gold und demütigten die Kanadier im Final mit 7:2-Toren. 1956 doppelten die Genossen nach und schlugen in Cortina d’Ampezzo im Olympia-Final Kanada erneut. Danach erfreuten sich die Kanadier bis 1961 erneut einer Renaissance. Allerdings mit einem groben Patzer im Reinheft: 1960 holten sich die USAmerikaner in Squaw Valley ihr erstes Olympiagold. Die definitive Machtablösung an der internationalen Eishockeyspitze erfolgte später durch die überragenden Sowjetrussen, die ab 1963 an Weltmeisterschaften unglaubliche neun Titel in Folge gewannen und zur Freude des Sowjet-Regimes in dieser Zeit zudem auch die drei möglichen Olympia-Goldmedaillen eroberten. ●
www.swissmint.ch
100 Jahre Eishockey
Schweizerische Eidgenossenschaft Confédération suisse Confederazione Svizzera Confederaziun svizra Swissmint
SILBER FÜR 100 JAHRE EISHOCKEY Der Bund widmet dem 100-Jahr-Doppeljubiläum des Schweizerischen Eishockeyverbands SEHV und der International Ice Hockey Federation IIHF im Jahr 2008 eine Sondermünze in Silber. Offizieller Ausgabetag war der 18. Januar 2008; präsentiert wurde die Jubiläumsmünze jedoch bereits Ende November am Sitz der IIHF in Zürich durch Bundesrat Hans-Rudolf Merz. Weitere Informationen zur Sonderprägung «100 Jahre Eishockey» gibt es auf www.swissmint.ch, wo sie seit 18.1.2008 direkt bestellt werden kann. Mit dem Verkaufserlös unterstützt der Bund Kulturprojekte in der ganzen Schweiz. MAI ’08
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Interview
Nimmermüder Verhandler ER IST SEIT FAST 14 JAHREN DER MÄCHTIGSTE MANN BEI DER IIHF UND STELLT SICH TROTZ ANSPRUCHSVOLLEN UND OFTMALS MIT ZAHLREICHEN ZIELKONFLIKTEN VERKNÜPFTEN VERHANDLUNGEN MIT DER NHL, DEREN SPIELERGEWERKSCHAFT NHLPA SOWIE DEN EUROPÄISCHEN NATIONALVERBÄNDEN UND KLUBS MITTE MAI ERNEUT ZUR WIEDERWAHL ALS PRÄSIDENT. SLAPSHOT SUCHTE IM GESPRÄCH MIT RENÉ FASEL UNTER ANDEREM AUCH DESSEN INNERE TRIEBKRAFT SOWIE DIE WICHTIGSTEN THEMEN ZU BEGINN DES ZWEITEN IIHF-JAHRHUNDERTS. Text: Dominik Rothenbühler Foto: Pius Koller René Fasel, Sie sind seit 1994 Präsident des internationalen Eishockeyverbandes IIHF. Am 21. Mai 2008 findet
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drei Tage nach dem WM-Finalspiel in Kanada anlässlich des IIHF-Generalkongresses die Wahl des Präsidenten statt. Gibt es eine Wiederwahl von René Fasel? René Fasel: Meine Kandidatur steht schon seit geraumer Zeit fest. Ob ich allerdings erneut gewählt werde, wird
sich weisen. Schliesslich sind Wahlen nie wirklich berechenbar. Das sah man ja auch anlässlich der Schweizer Bundesratswahlen im Dezember 2007. Weshalb findet der IIHF-Generalkongress ab 2008 neuerdings zeitlich genau zwischen den WinterOlympiaden statt? Wir hatten uns im Jahr 2003 entschieden, ausnahmsweise nicht den gewohnten Vierjahreszyklus zu machen, sondern im Hinblick auf das 100 Jahr-Jubiläum des IIHF eine einmalige verlängerte Amtsperiode zu kreieren, die bis ins Jahr 2008 reicht. Dies hat den von Ihnen angesprochenen Vorteil, dass die Präsidentschaftswahl nun zeitlich perfekt zwischen den Olympischen Winterspielen stattfinden. Früher war dies anders, da fanden in wenigen Monaten die Olympischen Spiele, die WM und der Generalkongress statt. Das war eine ungeschickte Ballung von wichtigen IIHF-Ereignissen. Dies ist nun richtigerweise korrigiert worden.
RenĂŠ Fasel, Präsident IIHF cherlich noch andere wichtige Issues, oder? Wie sehSchutzalter vor den nordamerikanischen Minor Welche Motivation treibt Sie zu einer langjährigen en diese zu Beginn des zweiten Jahrhunderts ÂŤon iceÂť Leagues wurde also von 18 auf 20 Jahre erhĂśht. Sind Hauptverantwortung im Dienste der IIHF? Die meiskonkret aus? es solche Erfolge, an denen Sie sich immer wieder ten Leute hätten diese Belastung wohl schon nach Die Balance und die Ausgeglichenheit gemäss dem Vorbild neu motivieren? einer oder zwei Amtsperioden nicht mehr ausgehalder funktionierenden natĂźrlichen Ă&#x2013;kosysteme suchen wir im Ja, diese pragmatische Ă&#x201E;nderung beweist, dass sämtliche ten. Sie stellen sich aber sogar nach 14 Amtsjahren zweiten Jahrhundert nicht nur mit der NHL und der NHLPA, wichtige Parteien des globalen Eishockeys durchaus gut mitnochmals fĂźr eine Amtsperiode zur VerfĂźgung. Welsondern auch mit den europäischen Verbänden und Ligen einander verhandeln kĂśnnen. Nun kommt es zumindest in che inneren Triebfedern schenken Ihnen die notwensowie den Klubs. Auch hier ist die Gratwanderung anspruchsder nächsten Saison nicht mehr vor, dass wie heuer von 59 dige präsidiale Energie? voll. Neue internationale Klubevents gehen immer auch auf nach Nordamerika gereisten Spielern sechs den Schritt in die Ich denke, dass eine ideale Präsidentschaftsdauer rein theoKosten der Nationalmannschaften, da ja die Terminfenster NHL schaffen, sieben nach Europa zurĂźckkehren und 46 in retisch zwĂślf Jahre beträgt. Danach sind Abnutzungserneben den nationalen Meisterschaften bekanntlich ziemlich den Minor Leagues verschwinden. Diese Verschwendung an scheinungen kaum zu vermeiden. Da wir vor einem Jahr den eng sind. Mit dem Spielplan der Champions HoGeneralsekretär wechselten â&#x20AC;&#x201C; Horst Lichtner ckey League kommen nun alle beteiligten Klubs in Ăźbernahm das Erbe von Jan-Ake Edvinsson, der den Genuss von Heimspielen. Dies ist sowohl aus 20 Jahre fĂźr uns gearbeitet hatte und in die verCH DENKE DASS EINE IDEALE RĂ&#x201E;SIDENTSCHAFTSDAUER sportlicher wie auch aus finanzieller Hinsicht wichdiente Pension ging â&#x20AC;&#x201C; macht es nun aber Sinn, tig. Zudem sind die Zeitfenster so gerichtet, dass dass ich diesen noch eine weitere Amtsperiode REIN THEORETISCH ZWĂ&#x2013;LF AHRE BETRĂ&#x201E;GT die Nationalmannschaften keine Zusammenzugsbegleite und somit innerhalb der IIHF-FĂźhrung RENĂ&#x2030; FASEL, PRĂ&#x201E;SIDENT DES INTRENATIONALEN EISHOCKEY VERBANDES IIHF Tage verlieren. Neben den Nationalteams und den fĂźr einen idealen Know How-Transfer sorge. ZuKlubs dĂźrfen wir last but not least auch die Spieler dem habe ich noch immer eine starke innere nicht vergessen. Diese dĂźrfen bei aller Planung nicht ĂźberbeTalenten ist gestoppt. DarĂźber bin ich auch persĂśnlich sehr Triebkraft, die mich vorwärts treibt und im Dienste des gloansprucht werden. Diesem Aspekt wird beim Modus der froh! Dass sich anlässlich des Victoria Cups nun sogar offizibalen Eishockeys glĂźcklich macht. Die anspruchsvollen VerChampions Hockey League Rechnung getragen â&#x20AC;&#x201C; dies trotz ell NHL-Teams mit europäischen Klubs messen werden, ist handlungen mit der NHL spielen diesbezĂźglich eine wichtidem grĂśsseren Reiseaufwand. ein weiterer Erfolg, der wiederum zu neuen Taten beflĂźgelt. ge Rolle.
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Dabei gelang es Ihnen und dem IIHF sowie den Vertretern der fßnf am meisten Talente produzierenden europäischen Nationalverbänden aus Tschechien, Finnland, Russland, Schweden und der Slowakei, sich in New York mit der NHL und der Spielergewerkschaft NHLPA darßber zu einigen, im Transferßbereinkommen einen Spezialpunkt neu zu regeln. Dieser sieht vor, dass ein europäischer Spieler, der ßber einen gßltigen Vertrag mit einem Klub aus einem IIHF-Mitgliedsland verfßgt, den Sprung in die NHL nicht schafft und kein Erstrundendraft ist, nun bis zum 20. Altersjahr nach Europa zurßckkehren kann. Sein
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Dennoch: Der Unmut der europäischen Ligen gegenßber der NHL und auch gegenßber der IIHF ist damit wohl noch längst nicht aus der Welt geschafft... ... das stimmt. Sonst wßrden ja auch nicht neue Ideenkonstrukte und Ligapläne entstehen, wie dies in Russland der Fall ist. Wichtig ist aber die Tatsache, dass wir in den Verhandlungen mit den Nordamerikanern immer fßr sämtliche Europäer den bestmÜglichen Nutzen erreichen wollen und meistens auch erreichen. Der IIHF hat im Jubiläumsjahr seines 100-jährigen Bestehens neben den Verhandlungen mit der NHL si-
Wie gehen Sie damit um, dass Sie es als IIHF-Präsident nur selten allen recht machen kĂśnnen? Das gehĂśrt zu meinem Job und ich komme gut damit zurecht. Ich suche wenn mĂśglich die konstruktiven Kompromisse. Wenn dies nicht gelingt, macht man ein Zugeständnis und bekommt dieses im nächsten oder Ăźbernächsten Vertrag meistens auch wieder zurĂźckbezahlt. Dies ist dann nicht nur eine Frage der Balance, sondern auch des gegenseitigen Respekts. Dass die nächste WM und die nächsten Olympischen Spiele beispielsweise beide auf kleinen Eisfeldern stattfinden, ist sicherlich auch ein Bekenntnis zu unserer Beziehung mit dem nordamerikanischen Eishockey. â&#x2014;?
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National League A – Live-Powerplay NACH DEM AUSKLANG DER ZWEITEN NATIONAL LEAGUE A-SAISON MIT TELECLUB GILT ES EIN FAZIT ZU ZIEHEN. Teleclub Sport hat in der Meisterschaft 2007/2008 insgesamt rund 250 National League A-Spiele live übertragen und damit der Eishockey-Fangemeinde eine noch nie dagewesene Nähe zu ihrem geliebten Sport ermöglicht. Alle Live-Spiele wurden in dieser Saison durch Teleclub neu in mindestens zwei Sprachen kommentiert. Teleclub hat der Eishockey-Community in den Playoffs alle Spiele präsentiert und zusätzlich ein neues Play-Off-Studio lanciert, welches Dreh- und Angelpunkt für alle Schaltungen in die Schweizer Stadien darstellte. Moderiert wurden die Play-Off-Studios durch Adrian Fetscherin und Stefan Eggli unterstützt mit Eishockey-Expertise durch Vjeran Ivankovic. Schon beinahe gewohnt professionell verliefen auch die Eishockey-Konferenzschaltungen, welche in der letzten Saison als Europapremiere ins Leben gerufen wurden.
NLA EIN TOP-SPORT-PRODUKT Die Meisterschaft und die Finalrunden verliefen nach der vorerst vom SC Bern dominierten und von überraschenden Start-Schwächen weiteren Mitfavoriten geprägten Regular Season am Ende äusserst spannend und von hochstehender Qualtität – ein Top-Sport-Produkt, welches auch dem Teleclub und seinen Zuschauern ein tolles Programm boten. Neben dem Fussball hat sich einmal mehr gezeigt, dass das Eishockey und die National League A ein Premium Sport-Produkt in der Schweiz darstellen, welches in allen Regionen vertreten ist und entsprechend landesweite
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Resonanz und Bedeutung zeitigt. Auch für Teleclub, welcher seit nunmehr zwei Jahren als nationaler Sender ausstrahlt, bedeutet das Eishockey viel. Schweizer Eishockey auf Teleclub heisst weiterhin bis zu vier Spiele pro Runde live am TV und neu alle Spiele und Tore als Kurzzusammenfassungen auf unserem Sportportal www.teleclubsport.ch, welches Mitte März als Sportseite des Bluewin-Portals seine Funktion aufnahm. Im Weiteren können auf dem Sportportal alle Eishockey-Matches der National League A als Live-Übertragungen im Sportradio verfolgt werden – nebst Ticker. Dem Slogan der National League wird auch Teleclub gerecht: Power on Ice – Power on Teleclub!
ERFOLG BESTÄTIGT ENGAGEMENT Für Telelcub war die vergangene Eishockey-Saison eine Erfolgsgeschichte und das ganze Sportteam freut sich jetzt schon auf den Neustart. Der Erfolg gibt auch den Teleclub-Sponsoren – PostFinance, Škoda, Sporttipp und neu Vaillant und Trilux – recht, welche als bewährte Partner mit uns bereits in die Saison 2008/2009 blicken. Teleclub hat sich mit den EishockeyÜbertragungen nicht nur in der Deutschen Schweiz einen Namen geschaffen. Teleclub wird mittlerweile auch in den anderen Regionen als «Canal du Puck» geschätzt. Das Fazit fällt aus diesem Grund sehr positiv aus und wir versprechen unseren Kunden auch in der nächsten Saison «Live-Powerplay auf Teleclub». Auf bald, Ihr Roger Feiner Sportchef Teleclub
Sport total auf www.teleclubsport.ch Das neue Sportportal www.teleclubsport.ch sorgt für frischen Wind in der Welt des Sports. Zusammen mit Swisscom lancierte Teleclub eines der umfassendsten und exklusivsten Sportportale der Schweiz. Die Nutzer erwartet nicht nur ein breites Spektrum an einzigartigen Inhalten, sondern sie haben auch die Möglichkeit, selber am Geschehen teilzunehmen, mitzudiskutieren und zu voten. Im Videobereich werden neue Massstäbe gesetzt. So finden sich etwa exklusive Videozusammenfassungen der Axpo Super League, der Champions League und der National League A immer aktuell auf dem neuen Portal. Verpasste Tore und die spektakulärsten Szenen lassen sich so bequem auch nach einem Spieltag am Computer ansehen. Nebst Fussball und Eishockey bilden aber auch andere Videoberichterstattungen rund um den Schweizer Sport einen zentralen Inhaltsteil. Über Tennis, Wintersport, Rad und Motorsport bleibt man deshalb nicht zuletzt auch dank dem Live-Ticker und den ausführlichen Berichterstattungen auf dem Laufenden. Schliesslich finden aber auch Geschichten abseits der Pisten, Spielfelder und Rennstrecken sowie Meldungen von Randsportarten ihren Platz auf der Seite. 2008 stehen mit der Fussball-Europameisterschaft und den Olympischen Spielen überdies zwei Megaevents auf dem Programm, die grosszügig abgedeckt werden, zumal Swisscom das Patronat als Nationaler Supporter der UEFA EURO 2008 innehält. Im neuen Live-Center kann man sich direkt in die Schweizer Fussball- und Eishockeystadien klicken: Ein Live-Ticker und die Abdeckung sämtlicher Super League- und National League A-Spiele über Webradio vermitteln das Gefühl, live im Stadion dabei zu sein. Weiter finden regelmässig Chats mit der Schweizer Sportprominenz statt. Klicken Sie rein, um mehr zu erfahren: www.teleclubsport.ch
.CH Teleclub ist digital empfangbar im Kabelnetz und über Bluewin TV. Jetzt abonnieren und live mitfiebern: 044 947 87 87 www.teleclub.ch oder im Handel
Coaching-Zone
Stürmer Spezial
WER NACH DEN PLAYOFFS RESPEKTIVE DEN PLAYOUTS IN DER GESAMTANALYSE DER SAISON FESTSTELLEN MUSSTE, DASS DIE STÜRMER IM ABSCHLUSS ALLZU OFT GESÜNDIGT ODER ZU VIELE TAKTISCHE FEHLER BEGANGEN HATTEN, DER WIRD MIT SEINEN ANGREIFERN ÖFTERS SPEZIAL-ÜBUNGEN DURCHFÜHREN MÜSSEN. AN DER AKTUELLEN SLAPSHOT COACHING-ZONE SIND EBENSOLCHE ÜBUNGEN ABGEBILDET, DIE DIE WESENTLICHEN ELEMENTE DER STÜRMERARBEIT ABDECKEN UND NEBEN DEM SCHLITTSCHUHLAUFEN, DER PUCKKONTROLLE UND DEM SCHUSSVERHALTEN AUCH DAS DEFENSIVE SPIEL BERÜCKSICHTIGEN. Text: Fotos: Übersetzung: Grafiken:
1: Eishockeybogen 1. Der Stürmer 1 fährt vom Mittelkreis Richtung Bande. 2. Der Stürmer 2 startet mit dem Puck und spielt dem Stürmer 1 einen Pass. 3. Der Stürmer 1 fährt mit dem Puck über die blaue Linie und macht am Rand des Bullykreises einen Eishockeybogen. 4. Nach dem Pass verzögert der Stürmer 2 ein wenig seine Bewegung und fährt danach gut getimed über die blaue Linie. 5. Der Stürmer 1 passt zum Stürmer 2. 6. Der Stürmer zwei schiesst, wenn immer möglich, mit einer Direktabnahme (one timer).
Dave Chambers Pius Koller Dominik Rothenbühler Reto Fiechter
Laufübungen, die mit wechselnden Tempi arbeiten, schnelle Start- Stopp-Varianten ebenso beinhalten wie enge Richtungsänderungen, sind für die Stürmer sehr wertvoll. Dies umso mehr, wenn in diesen Übungen zusätzlich die Pass- und Schussqualitäten gedrillt werden. Bei den Schüssen spielen dabei die sogenannten «one timers», also die Direktabnahmen, eine immer wichtigere Rolle. Sämtliche auf dieser Doppelseite abgebildeten Übungen erfüllen die oben erwähnten Elemente. Eminent wichtig ist dabei, dass die Spezial-Übungen wenn immer möglich mit Spieltempo und Ernstkampfintensität durchgeführt werden. Auch der matchädaquate Widerstand der in einer Variante der dritten Übung beteiligten Verteidiger ist von grosser Bedeutung.
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Diese Übung kann selbstverständlich in beiden Richtungen, das heisst auch auf der anderen Spielfeldseite, durchgeführt werden. Variante: Der Eishockeybogen kann auch erst innerhalb des Bullykreises oder sogar noch näher an der Grundlinie durchgeführt werden. 2: Kreuzen mit Liegepass (drop pass) 1. Der Stürmer 1 fährt vom Mittelkreis Richtung Bande. 2. Der Stürmer 2 startet mit dem Puck und spielt dem Stürmer 1 einen Pass. 3. Der Stürmer 1 fährt mit dem Puck über die blaue Linie und steuert in Richtung Eisfeldmitte.
GEADELTE COACHING-KORYPHÄE Dave Chambers ist seit über 30 Jahren als Eishockeycoach tätig. Er unterrichtete sämtliche Stufen von den Junioren bis hin zu NHL-Spielern und an internationalen Turnieren tätigen Auswahlen. Seine Erfahrungen mit verschiedensten Spielertypen und Stilrichtungen erlauben ihm, das «everevolving game» zu erlernen, das eine Mischung aus europäischem und nordamerikanischen Eishockeystilen darstellt. Chambers gewann als Trainer zwei Goldmedaillen an Weltmeisterschaften, fünf Universitätsmeisterschaften und fünf Auszeichnungen als «coach of the year». Chambers arbeitete bis zum Ende der abgelaufenen Saison bei den ZSC Lions und wurde zuletzt Schweizer Meister. In der Schweiz ist Chambers bisheriges Lebenswerk kaum bekannt. SLAPSHOT versucht Gegensteuer zu geben und präsentiert in der Saison 2007/08 – in Zusammenarbeit mit dem weltweit als Coaching-Koryphäe anerkannten Chambers – monatlich ein spannendes Thema aus der Welt des Eishockey-Coachings.
l-Übungen 2
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Dave Chambers
8. Derjenige Spieler, der jeweils nicht geschossen hat, wechselt immer zum nächsten Kreisel und wird dort von einem neuen Stürmer ergänzt und so weiter. Die Übung dauert so lange an, bis der Coach den Pfiff zum Übungsende gibt.
ZEICHENERKLÄRUNG
Variante: In beiden Anspielkreisen wird jeweils ein Verteidiger eingesetzt, der danach die 1:0- Abschlusssituation in eine 2:1-Situation verwandelt. 4. Nach dem Pass verzögert der Stürmer 2 ein wenig seine Bewegung und fährt danach mit gutem Timing über die blaue Linie. 5. Der Stürmer 1 macht einen Liegepass. 6. Der Stürmer 2 übernimmt die Scheibe, fährt noch etwas weiter und schiesst danach. Diese Übung kann selbstverständlich in beiden Richtungen, das heisst auch auf der anderen Spielfeldseite, durchgeführt werden. 3: Kreisen im Doppelkreisel 1. Der Coach (©) schiesst den Puck in die Ecke und startet damit die Übung. 2. Die Stürmer 1 und 2 kreisen gestaffelt im Anspielkreis. 3. Nach zwei Liegepässen schiesst Stürmer 2 auf das Tor. 4. Der Stürmer 1 fährt dem anderen Anspielkreis entlang. 5. Der Coach schiesst den zweiten Puck in die Richtung des Stürmers 1. 6. Der Stürmer 3 schliesst sich dem Stürmer 1 an. Nun kreisen beide gestaffelt im Anspielkreis. 7. Nach zwei Liegepässen schiesst Stürmer 1 auf das Tor. 1 2
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VERTEIDIGENDER STÜRMER
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VERTEIDIGENDER VERTEIDIGER
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A NSTÜRMENDER VERTEIDIGER WEG DES SPIELERS OHNE PUCKBESITZ WEG DES SPIELERS MIT PUCKBESITZ PASS
4: Passen oder schiessen 1. Die Spieler stehen in der neutralen Zone in zwei separaten Reihen. 2. Zwei Spieler, nur einer hat einen Puck, fahren ausserhalb der Pylonen in den Slot. Der Spieler mit dem Puck kann auswählen, ob er schiesst oder aber einen Pass spielt. 3. In dieser Übung geht es vor allem auch um das Tempo. Mehr als ein Pass macht keinen Sinn! 5: Zwei Abschlüsse 1. Der Stürmer 1 fährt dem Bullykreis entlang, erhält vom Stürmer 2 einen Pass und schiesst. 2. Der Stürmer 1 fährt in die gegenüberliegende Ecke und nimmt dort einen bereitliegenden Puck auf. 3. Der Stürmer 1 stösst erneut vor das Tor. Er kann frei wählen, G ob er die Pylone links oder rechts umgeht. Danach erfolgt der zweite Ab2 1 schluss.
6: Kurzdistanzschüsse Damit die gesamte Eisfläche genutzt werden kann, empfiehlt es sich, die Varianten A und B gleichzeitig durchzuführen.
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B Variante A: 1. Der Stürmer 1 schiesst, nimmt einen Puck auf der verlängerten Torlinie auf und passt zum Stürmer 2. Dieser schiesst unmittelbar danach auf das Tor. 2. Danach schiesst der Stürmer 3, nimmt auf der anderen Seite des Tores ebenfalls einen Puck auf und passt zum Stürmer 4, der danach ebenfalls direkt den Abschluss sucht. Variante B: Der Stürmer 5 schiesst, nimmt neben dem Tor einen Puck auf, fährt hinter dem Tor hindurch und passt zum Stürmer 6, der direkt den Abschluss sucht. ●
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Kolumne von Thomas Roost
Der Blick in die Kristallkugel Wer wagt sich an die Zukunftsprognosen? Experten in der Regel nicht, denn die wissen, dass sie mit Zukunftsprognosen ihren Expertenstatus nur allzu leicht aufs Spiel setzen. Zukunftsprognosen haben aber einen hohen Unterhaltungswert, darum sind sie sehr beliebt und liefern regelmässig Zündstoff bei Diskussionen. Here we go:
SCHWEIZER MEISTER WIRD DER SC BERN Es ist unwahrscheinlich, dass der SC Bern im Playoff wiederholt scheitert. Schlagen können sie sich nur selbst, wenn sie bei den Analysen überreagieren und für das Playoff-Scheitern die falschen Schuldigen identifizieren. Der gefährlichste Herausforderer wird Lugano. Lugano reagiert auf das Scheitern mit dem grossen Geldbeutel: Aebischer, Nummelin, der «Schweizer» Domenichelli und Romano Lemm plus womöglich Brady Murray. Dies wäre wohl das teuerste Quintett, das sich in der Schweizer Liga ein Team leisten will. Mit Geld Erfolg zu kaufen, mag zwar unsympathisch und muss nicht mit Fachkompetenz gekoppelt sein – aber es ist in europäischen Ligen ohne Salary Cap und ohne Draftsystem in der Regel erfolgreich. Lugano, Bern und die Lions werden vermutlich mit den grössten Budgets in die Saison steigen, dass dabei nur Bern das Budget aus eigener Kraft bestreitet interessiert Aussenstehende nur am Rande. Die Lions haben mit den frühzeitigen Vertragsverlängerungen von Adrian Wichser und Beat Forster erkannt, wie wichtig es in der Schweizer Liga geworden ist, die besten einheimischen Kräfte zu binden. Mit Forster spielt bei den Lions eine Art NHL-Spieler mit Schweizer Pass und Wichser gehört betreffend Offensivkraft zum Besten was wir in heimischen Gefilden zu bieten haben. Fragezeichen bietet das Kanadier-Duo Jean-Guy Trudel/Domenico Pittis. Beide werden die Qualität in der Kabine auf die Probe stellen. DIE TOP-SHOTS KOMMEN NICHT MEHR IN DIE SCHWEIZ Die Qualität der Ausländer hat etwas an Bedeutung verloren, weil die Topstars ausserhalb der NHL nicht mehr zu uns kommen, sondern in Schweden und vor allem Russland ihr Geld verdienen. Das Beispiel Genf zeigt aber, dass mit den Ausländern trotzdem noch immer der Unterschied ausgemacht werden kann. McSorley hat mit vergleichsweise knappem Budget eine schlagkräftige Truppe zusammengestellt, deren einzige Schwäche die mangelnde Qualität in der Kadertiefe dar-
ENDLICH IST IMMERDAR DIE ZUKUNFT SIEGERIN. ETWAS TRIVIALER UND IN DER EISHOCKEYSPRACHE AUSGEDRÜCKT: ALLES WIRD BESSER: DER NEUE COACH IST BESSER, HÄRTER, KOMMUNIKATIVER ODER DANN DER BESSERE AUSBILDNER. FALLS DER ALTE COACH DER NEUE IST, HEISST DAS ZAUBERWORT KONTINUITÄT, DAS SOMMERTRAINING WIRD SOWIESO DAS BESTE UND HÄRTESTE ALLER ZEITEN. DIE NEUEN SPIELER SIND ALLESAMT GEZIELTE VERSTÄRKUNGEN UND NICHT SELTEN SO GENANNTE «WUNSCHSPIELER». ENDLICH WIRD WIEDER GELACHT IM TRAINING (WAS BESSERE RESULTATE INDIZIEREN SOLL) ODER DANN OPERIERT MAN MIT DER BRUTAL HARTEN TOUR (DIE EBENFALLS BESSERE RESULTATE VERSPRICHT). BEI ALLEN TEAMS WIRD ALLES BESSER UND DIE KOMMUNIKATIONSVERANTWORTLICHEN LAUFEN ZUR HOCHFORM AUF. stellt und dies ist nun mal eine Frage des Budgets. Schlau aber der vordergründig unscheinbare Transfer von Reto Suri. Vermutlich in der Flyers-Organisaton wegen seines eher einfachen Spielstils unterschätzt, von McSorley aber dank seinem unschweizerischen Zug aufs Tor und seinen kompromisslosen Abschlussversuchen umworben.
DIE LIGA UNTER DER LUPE Der HCD befindet sich noch immer im Umbruch und bleibt für jeden Gegner gefährlich. Das attraktive, temporeiche und dynamische Eishockey begeistert mich. Die tiefstapelnden Analysen von Arno del Curto sind immer wieder belustigend. Immerhin wissen wir immer, dass die HCD-Spieler gar nicht in Form sein können, weil sie entweder zu viele oder zu wenige Spiele in den Beinen haben. Der EVZ setzt auf kanadische Spielkultur. Der in Finnland einen hervorragenden Ruf geniessende Doug Shedden ist die logische Fortsetzung von Sean Simpson. Er hat mit
ZUM AUTOR UND ZUR RUBRIK : Thomas Roost ist seit zehn Jahren als NHL-Scout tätig und ein profuner Kenner der europäischen Spielermärkte. Bei Central Scouting Europe ist er alleinverantwortlich für die Spielerrankings in der Schweiz und Deutschland sowie mitverantwortlich für die gesamteuropäischen Rankings. Hauptberuflich ist Roost Head Human Resources und Mitglied der Konzernleitung in der Touristikbranche. Roost schreibt während der gesamten Saison 2007/2008 monatlich eine Kolumne im SLAPSHOT. Roosts persönliche Meinung kann, muss sich aber nicht unbedingt mit derjenigen der SLAP SHOT-Redaktion decken. Lesermeinungen zu den Kolumnen-Beiträgen nehmen wir gerne via slapshot@mails.ch entgegen. Sie können Ihr Feedback dem Autor auch direkt über thomasroost@hotmail.com zukommen lassen.
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dem klein gewachsenen, aber offensiv potenten Micky DuPont, Verstärkung in der Verteidigung eingefordert. Die Kloten Flyers sind und bleiben zu wenig kräftig und zu wenig böse, die Verteidigung wurde zwar mit DuBois und Winkler verstärkt, aber für Muskelmasse und Einschüchterung sind auch diese beiden nicht zuständig. Der neue Finne Santala ist gross, kräftig und ziemlich talentiert, nicht aber böse, mental nicht der Stärkste und er wird vermutlich nicht zu den härtesten Arbeitern gehören. Für die anderen Teams bleibt nicht sehr viel übrig. Bei den Lakers sehe ich einen Schritt vorwärts, denn mit der Rückkehr von Berglund zappelt ein grosser Fisch im Netz des oberen Zürichsees. Ansonsten reicht aber die Qualität des Kaders nicht aus, um höheren Ansprüchen gerecht werden zu können. Fribourg Gottéron muss aufpassen, dass durch die aktuelle Euphorie der Boden unter den Füssen nicht verloren geht, denn im Playoff spielten sie klar über ihren Verhältnissen und der grosse Transfer von Sandy Jeannin kompensiert lediglich den kurz- oder mittelfristigen Nordamerika-Abgang von Julien Sprunger. Werden die SCL Tigers endlich die Playoff-Qualifikation schaffen? Nur wenn sie auf dem Transfermarkt einen Klassetorhüter verpflichten wollen und können. Ambrì-Piotta geht trotz den kultigen Fans definitiv sehr schweren Zeiten entgegen. Die Verpflichtung von Emanuel Peter war zwar «smart», wurde aber durch den Aufstieg des EHC Biel zur Makulatur. Zudem ist Erik Westrum nicht mehr steigerungsfähig, er hat in seiner ersten Saison alles abgerufen was, er zu bieten hat. Der EHC Biel wird es sehr schwer haben, in der Liga mithalten zu können, die Mannschaft ist im Durchschnitt zu wenig gross und zu wenig kräftig. Ein gutes Händchen bei der Ausländerwahl ist Pflicht und auch Muskelmasse muss eingekauft werden. ●
Was wurde aus… Pascal Schaller
Eine drastische Veränderung MIT FRIBOURG-GOTTÉRON KOMPLETTIERTE PASCAL SCHALLER ANFANG DER NEUNZIGERJAHRE EIN MAGISCHES TRIO. AN DER SEITE DER RUSSEN SLAVA BYKOV UND ANDREÏ KHOMUTOV STIESS SCHALLER MIT GOTTÉRON BIS IN DEN PLAYOFFFINAL VOR. HEUTE WIDMET ER SICH ANDEREN DINGEN – ZUMINDEST TEILWEISE. SEINE EISHOCKEYKOMPETENZ STELLT ER IN DEN DIENST DES REGIO LEAGUE-CLUBS HC BULLE (1. LIGA), UND SONST FÜHRT ER EIN SPORTGESCHÄFT. Text: Eric Pascal Fotos: Pius Koller / Jürg Wymann Privatarchiv Sein Name wird immer in einem Atemzug mit dem magischen Duo Slava Bykov – Andreï Khomutov genannt. Weil er das dritte Musketier einer Sturmformation war, die ihre Spuren im grossen Bild des Schweizer Eishockeys hinterliessen. Es gibt keine Zweifel: Seine glorreichsten Jahre verbrachte Pascal Schaller mit dem HC Fribourg-Gottéron. «Am 10. April habe ich mir am Fernsehen das letzte Finalspiel zwischen den ZSC Lions und dem HC Genf-Servette angeschaut», erzählt Schaller. «Als ich die Gesichter der Genfer gesehen habe, habe ich mich wiedererkannt. Verliert man einen Final, kann man zufrieden sein, über das, was man erreicht hat. Und doch fehlt ein Puzzleteilchen.» Drei Finalniederlagen: daran wird man sich immer erinnern, denkt man an die «Drachen» der Neunzigerjahre.
«Noch immer hallen die Geräusche nach. Auch nach 15 Jahren hört man noch vom Bedauern, damals die Finalspiele verloren zu haben. Das Aus für den HC Genf-Servette erinnert mich daran. Es ist die Kirsche auf der Torte, die fehlt.»
AUF DER SCHULBANK Nach seiner Eishockeykarriere hat sich Pascal Schaller umgeschult. Seine 800 NL A-Spiele für Fribourg, Genf und Lausanne gehören der Vergangenheit an, den Rücken hat er dem Eishockey aber bis heute nicht zugewandt. Puck und Stock sind noch Teil von Schallers Leben, «aber mein Karrierenende hat mein Leben dennoch drastisch verändert», unterstreicht der Freiburger. Als Eishockeyprofi lebt man in einer Traumblase. Man verliert den Sinn für herkömmliche Arbeit oder sagen wir: Als Eishockeyspieler hat man eine ganz andere Auffassung von Arbeit.» Heute sind die Tage
des ehemaligen Stürmers deutlich länger. Neben dem Betrieb eines Eishockey-Sportfachgeschäftes betätigt sich Schaller als Spielertrainer des HC Bulle. Minis, Novizen, Elite und erste Mannschaft: Alle Altersstufen profitieren von Schallers Ratschlägen. «Ich bin froh, konnte ich im Umfeld des Sportes bleiben, das habe ich so geplant. Mit 35 Jahren zurückzutreten, lässt keinen Raum für Bedauern.»
GUT FÜR DIE ROMANDIE Pascal Schaller musste Bleistift und Papier hervornehmen und die Schulbank drücken. «In einem Jahr werde ich meinen Abschluss machen», freut er sich. «Anfangs hatte ich etwas Angst, zurück zur Schule zu gehen», erinnert sich Schaller. «Aber die Jungen heute haben sich geändert, sie sind offen mir gegenüber. Es macht Spass, ihr Schulkollege zu sein.» Neben der Lehre gilt es für Schaller, ein Geschäft zu führen. Lager bewirtschaften, Bestellungen ausführen, Verkäufe sicherstellen. Ist der Laden geschlossen, trifft man Schaller auf der Eisbahn wieder. «Selbst Eishockey schauen konnte ich nur am TV», gesteht Schaller. Doch aus dem am TV Gesehenen zieht er ein positives Fazit. «Die jüngsten Resultate von Genf, Fribourg und Biel sind gut für die Eishockey-Landkarte. Und es ist gut, dass eine junge, talentierte Generation nachrückt.» Was Schaller bleibt sind gute Erinnerungen an eine lange Eishockeykarriere – trotz dem Fehlen eines nationalen Titels. ●
PASCAL SCHALLER Persönlich: Clubs: Stats: Erfolge:
24. 02. 1971, 187 cm, 82 kg Fribourg, Genf, Lausanne 813 Sp., 262 T., 274 As., 480 Min. drei Finalteilnahmen mit Fribourg
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Over Time
Impressum
Hockey’s coming home
Das Hockey-Magazin der Schweiz 22. Jahrgang, 2007 / 2008 Herausgeber: IMS Sport AG SLAPSHOT-Magazin: IMS Sport AG Gartenstadtstrasse 17 3098 Köniz Telefon: 031 978 20 20 Telefax: 031 978 20 25 ims@ims-sport.ch Verlagsleitung / Verlagsadministration: Michel Bongard Telefon: 031 978 20 31 michel.bongard@ims-sport.ch Chefredaktor: Jürg Federer Telefon: 031 978 20 34 juerg.federer@ims-sport.ch Anzeigenleitung: Michel Bongard Telefon: 031 978 20 31 michel.bongard@ims-sport.ch Weitere Textmitarbeiter: Thomas Roost, Dave Chambers, Robert Szendröi, Klaus Zaugg, Eric Pascal, Reto Kirchhofer, Simon Laager, Roger Ackermann, Reto Fiechter, Dominik Rothenbühler, Daniel Frei Fotos: Pius Koller, swiss-image.ch, Geisser, swissmint.ch, IIHF (Buch ‹World of Hockey›), Fernando Escobar, Restaurant du théatre Bern, Kornhauskeller Bern, Restaurant Sensi Gümligen, Jürg Federer, Privatarchiv Jürg Wymann
Am Tag, an dem Hockey Canada die NHL-Legende Steve Yzerman (links im Bild) erneut zum General Manager der Nationalmannschaft kürte, berief der dreifache Stanley Cup Sieger (mit Detroit) im Collisée Pepsi in Québec eine Pressekonferenz ein. Mit von der Partie: Yzermans Assistent Luc Robitaille (rechts im Bild), ebenfalls Stanley Cup Sieger mit Detroit und Bob Nicholson (Bildmitte), seit zehn Jahren Präsident von Hockey Canada. Als Yzerman die Pressekonferenz mit den Worten: «Wir wollen Gold gewinnen», begann, ging ein belustigtes Raunen durch die versammelte Medienschar. In Kanada ist der Gewinn einer jeden Eishockeychallenge das erklärte Ziel, Yzermans Einstieg war denn auch mehr als auflockerndes Spässchen zum Beginn eines Medientermines gedacht, denn als sensationelle Vermeldung einer optimistischen Zielsetzung für die Ahornblätter. Ernst wurden die Vertreter der grössten Eishockeynation der Welt, als sie ihre organisatorischen Ziele bekanntgaben: «Wir wollen, dass das IIHF-Weltmeisterschaftsturnier vom 02. Mai bis zum 18. Mai 2008 das beste Weltmeisterschaftsturnier wird, das jemals organisiert wurde.» Es könne ja sein, dass es erneut 100 Jahre dauern werde, bis der Eishockey-
Weltverband dem Eishockey-Mutterland einen entsprechenden Event zuspreche. Auch diese Aussage wurde mit hörbarem Schmunzeln goutiert, war aber todernst gemeint. Bob Nicholson setzt, um das Ziel der besten Eishockey-Weltmeisterschaft «ever» zu erreichen, an drei Punkten an: 1. Die Fans Frühentschlossene konnten Eintrittspakete erwerben, die den Besuch des gesamten Weltmeisterschaftsturnieres beinhalten und pro Spiel Kosten von umgerechnet nur 15 Schweizer Franken auslösten. Mit diesen Dumping-Preisen will Hockey Canada einen Zuschauerschnitt von 11 000 Fans pro Spiel im Collisée Pepsi erreichen. 2. Die Jugend In und um Québec werden auf unzähligen Eisfeldern internationale Juniorenturniere organisiert, sogar ein Team aus Mexiko hat sich angemeldet. 3. Die Eishockeygemeinschaft Im Rahmen der Welttitelkämpfe in Québec wird erneut das traditionelle Coaching-Symposium des IIHF abgehalten. Hockey Canada erhofft sich, mit diesen drei attraktiven Angeboten die gesamte Eishockeywelt während 17 Tagen zurück nach Hause zu bringen. JF ●
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PostFinance Trophy 2008
3200 strahlende Kinderaugen DIE ERSTE AUSTRAGUNG DER POSTFINANCE TROPHY WAR EIN GROSSERFOLG. 1600 SCHÜLER HABEN BEI DEN 20 TURNIEREN IN DER GANZEN SCHWEIZ MITGEMACHT. POSTFINANCE BETREIBT DAMIT NACHWUCHSFÖRDERUNG AN DER UNTERSTEN BASIS.
Die PostFinance Top Scorer der Qualifikation 2007/2008 (v. l.): Josh Holden, Christian Dubé, Juraj Kolnik, Erik Westrum, Julien Sprunger, Reto von Arx, Kimmo Rintanen, Adrian Wichser, Sandy Jeannin, Justin Papineau, Dale McTavish. Es fehlt Stacy Roest.
Fotos: www.photopress.ch Am 1. März 2008 glich der Hauptsitz des internationalen Eishockeyverbandes in Zürich einem Tollhaus. Auf der provisorischen Eisbahn vor dem Gebäude trafen sich die zwölf besten Schülermannschaften aus der ganzen Schweiz zum Final der PostFinance Trophy. Unter den Augen des Nationaltrainers Ralph Krueger spielten sie in drei Alterskategorien um den Sieg beim ersten nationalen Schülerturnier im Eishockey. Gewonnen haben schliesslich Mannschaften mit den aussergewöhnlichen Namen Büli-Bears, HCD-Experten oder Les enfoirés.
POSTFINANCE BEGEISTERT JUGENDLICHE FÜR DEN EISHOCKEYSPORT
Die PostFinance Trophy wurde von PostFinance und der Regio League von Swiss Ice Hockey ins Leben gerufen. Damit betreiben die beiden Partner Nachwuchsförderung an der untersten Basis. Sie begeistern Kinder, die noch nicht aktiv Eishockey spielen, für diese faszinierende Sportart. So kommen Tausende von Jugendlichen inklusive Eltern und Geschwistern mit Eishockey in Kontakt. Die PostFinance Trophy findet auch in den nächsten beiden Jahren statt. Gespielt wird in Viererteams, wobei maximal ein lizenzierter Eishockeyspieler mitmachen darf. Die besten Teams der regionalen Turniere qualifizieren sich für den Final.
FÜR DIE JUGEND – FÜR DIE ZUKUNFT Die Nachwuchsförderung zieht sich konsequent durch alle Sponsoringengagements von PostFinance. Als Finanzinstitut für den Nachwuchs ist sie stolz auf diese Unterstüt-
zung. Im Eishockey ist der PostFinance Top Scorer neben der PostFinance Trophy das zweite grosse Aushängeschild. Auch im Orientierungslauf konzentriert sich PostFinance auf die Förderung der Jugend. Beim Schulprojekt «sCOOL» lernen die Kinder unter Anleitung von Nationalmannschaftsmitgliedern den Umgang mit Karte und Kompass. So soll die Schweiz auch in Zukunft zu den erfolgreichsten OL-Nationen der Welt gehören. Die Gold-Partnerschaft bei der Stiftung Schweizer Sporthilfe rundet das Nachwuchsengagement von PostFinance im Sport ab. Ausserdem ist PostFinance Hauptsponsorin des Schweizer Jugend-Sinfonie-Orchesters. Dort sind die besten 100 Nachwuchsmusiker und -musikerinnen vereint und begeistern mit ihren Konzerten Publikum und Medien gleichermassen. Die jungen Talente werden gezielt gefördert und auf spätere Herausforderungen auf den grossen Bühnen vorbereitet.
POSTFINANCE TOP SCORER ERSPIELEN NEUEN REKORDBETRAG
Die 25 PostFinance Top Scorer der National League A und B haben in der vergangenen Qualifikation so viele Punkte gesammelt wie noch nie. Dank ihrer Treffsicherheit erhält der Eishockeynachwuchs insgesamt 441 400 Franken von PostFinance. Die Top Scorer der NLA haben zusammen 634 Tore und Assists erzielt. Pro Punkt zahlt PostFinance 200 Franken, was einen Betrag von 126 800
Franken ergibt. In der zweithöchsten Liga gibt es pro Scorerpunkt 100 Franken. Mit 939 Punkten erspielten die Top Scorer der NLB den Betrag von 93 900 Franken. Für die National League A und B ergibt das insgesamt 220 700 Franken, die in den Nachwuchs der Clubs fliessen. PostFinance verdoppelt diesen Betrag und zahlt gleich viel zur Unterstützung der Junioren-Nationalmannschaften von Swiss Ice Hockey.
ERIK WESTRUM IST DER POSTFINANCE TOP SCORER 2007
Die Ehrung der besten Scorer der National League A fand am 25. Februar 2008 im Zentrum Paul Klee in Bern statt. Nach Ansicht von Jürg Bucher, dem Leiter von PostFinance, eine passende Umgebung. Schliesslich sind die Top Scorer «die Paul Klees des Schweizer Eishockeys, die Künstler auf dem Eis». Der beste Künstler der NLA-Qualifikation 2007/08 war Erik Westrum vom HC Ambri-Piotta. Mit 72 Scorerpunkten hat er Josh Holden von den SCL Tigers (69 Scorerpunkte) und Juraj Kolnik von Genève-Servette (67 Scorerpunkte) knapp hinter sich gelassen. Die 72 Punkte von Westrum sind 14 400 Franken wert, die zweckgebunden an die Nachwuchsabteilung des HC AmbriPiotta gehen. Dank dem «PostFinance Top Scorer»-Konzept, das seit der Saison 2002/03 besteht, hat PostFinance bisher rund zwei Millionen Franken in den Nachwuchs des Schweizer Eishockeys investiert. ●
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Wir investieren auch in die Nati-Stars von morgen. PostFinance setzt sich f端r den Nachwuchs ein. Zum Beispiel mit dem PostFinance Top Scorer, der mit jedem Scorerpunkt die Nachwuchskassen der Klubs und der Nationalmannschaft unterst端tzt. Weil wir 端berzeugt sind, dass die F旦rderung von jungen Sportlerinnen und Sportlern auf dem Weg zum Erfolg wichtig ist.
Besser begleitet.