Dezember 2008 • Nr. 4 • Saison 2008/2009 • CHF 7.50
Das Hockey-Magazin der Schweiz
Medienpartner
Homestory:
Martin Kariya ganz privat InTeam: Schweizer Stadien unter der Lupe NLB: Martin Rauch, wie lange noch? NHL exklusiv: Tobias Stephan
und e t h Rec pieler : e g rträ en der S e v r le ht Spie Pflic
Face Off
Lustig ist das Agenten-Leben – oder? Vor gut 25 Jahren – ich war damals noch Sekretär auf dem Polizei-Inspektorat der Gemeinde Langnau – traf ich zum ersten Mal in meinem Leben einen Spieleragenten. Für Schweizer Spieler war ein Agent zu dieser Zeit noch ein Hauptdarsteller in einem James Bond-Streifen. Sie hatten nichts mit Spielervermittlern zu schaffen. Der nette Herr nordamerikanischer Herkunft, in feines Tuch gekleidet, brachte Anfang der 1980er Jahre ein paar Ausländer in die NLA. Er trug einen schönen ledernen Koffer bei sich. Darin verwahrte er seine Agenten-Provision, die er bar einkassierte und in diesem Koffer an allen Steuervögten vorbei direkt in die Bank brachte und dort auf sein Nummernkonto einzahlte. Er war mit dieser Geschäftsmethode sozusagen ein Pionier. Ein Klub im Tessin, dessen Name mir grad entfallen ist, soll-
te später im 21. Jahrhundert ganz ähnlich fuhrwerken. Die Versuchung war für mich gross, auch Agent zu werden. Zum Glück bin ich es dann doch nicht geworden. Denn das, was damals so aufregend schien, ist heute mit harter Arbeit verbunden und erfordert erst noch sehr viel Wissen auf allerlei Spezialgebieten: Vertragsund Steuerrecht, Vermögensberatung, Karriereplanung und so weiter und so fort. Weil die Spieleragenten inzwischen schon im Herbst ins Gerede kommen – die grossen Deals laufen im Oktober und November – haben wir uns in dieser Ausgabe mit den Spieleragenten befasst. Wir zeigen auf, wer in diesem Geschäft mitmischt. Oder hätte ich vielleicht doch Agent werden sollen? Vielleicht. Christoph Graf war nämlich lange Jahre mein Arbeitskollege beim BLICK. Er hat sich inzwischen mit Freunden die Firma «4Sports & Entertainment» gegründet. Während ich Schreibknecht geblieben bin, ist Christoph die Nummer eins im Agentenbusiness geworden. Er fährt ein schniekes Auto, ist elegant gekleidet und raucht hin und wieder dicke Zigarren. Den Lebensstil kann ich mir leider nur für ein paar Minuten leisten. Nämlich so lange, bis unser Fotograf Pius Koller dieses nette Bild geknipst hat, das zeigt, wie ich heute aussehen würde, wenn ich Spieleragent geworden wäre.
Klaus Zaugg SLAPSHOT-Redaktor
JUNI ’08
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Inhalt SNAPSHOT Once again…
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FOCUS
Spieleragenten: Die Welt ist nicht genug
NL A VON A BIS Z Vom Hexenkessel zum Kühlschrank SC Bern Eine Mischung aus NHL-Tempel und Schweizer Mangelstadion HC Davos Das schönste Stadion Europas ZSC Lions Das alte Hallenstadion nicht ersetzt EHC Biel Ein Stadion mit eigenem Klima Fribourg-Gottéron Das beste Eis der Liga Genf-Servette Ein Feldstecher für die Sitzplatzrampe Kloten Flyers Mischung aus Tradition und Moderne HC Ambrì-Piotta Wenn aus Kalt Kult wird HC Lugano Ein seelenloser Betonklotz EV Zug Der Kühlschrank der Liga SCL Tigers Eine Arena, die einmal fehlen wird Lakers So viel Komfort, so wenig Stimmung NLB EXKLUSIV Martin Rauch, wie lange noch?
SLAPSHOT.CH – Umfragen zur Saison
10 20 22 25 28 32
SOLLTE DIE SCHWEIZER Ja, endlich. Dann würde hinter verschlossenen Türen verhandelt. Es ist gut wie es ist.
LIGA TRANSFERFENSTER EINFÜHREN? 70% 13% 17%
Eine klare Mehrheit wünscht sich die Einführung von Transferfenstern, obgleich befürchtet werden müsste, dass weiterhin – hinter verschlossenen Türen – verhandelt
33 34 35 37 38
WAR DIE NL A MIT FÜNF AUSLÄNDERN BESSER? Ja, klar. 50% Macht keinen Unterschied. 10% Nein überhaupt nicht. 40%
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Fünf «Imports» können zwar die Qualität des Spiels punktuell steigern, sorgen aber auch auf dem Heim- und Juniorenmarkt
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KOLUMNEN Beton hat keine Seele Interessante Trainerfragen(n)
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VERSUS Jay Harrison vs. Petteri Nummelin
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MEIN ARBEITSPLATZ Denis L. Vaucher / Geschäftsführer National League 58 Martin Kariya, SCL Tigers
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NHL-EXKLUSIV Roadtrip mit Tobias Stephan Yannick Weber: «Der nächste Mark Streit»
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SPEZIAL U20 Nationalmannschaft
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DIE SCHWEIZER WM-GESCHICHTE
Seth Martin – das maskierte Wunder
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OVERTIME Agenten zum zweiten…
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für Konkurrenz. So erstaunt es auch nicht, dass sich die Geister bei dieser Grundsatzfrage scheiden. QUELLE: SLAPSHOT.CH
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GEHÖRT PAOLO DUCA IN Ja, klar und sofort Er soll sich zuerst bestätigen – Zuwarten. Nein, Duca ist eine Eintagsfliege.
DIE NATI? 51%
25% 24%
Zum Zeitpunkt der Qualifikationshälfte war Paolo Duca der erfolgreichste Schweizer Skorer. Der 27-Jährige erzielte im Schnitt über einen Skorerpunkt pro Spiel und hat bewiesen,
HOMESTORY
würde. Eine gewisse Entlastung würde es für die Sportchefs gewiss geben – leider jedoch auch bei den Spekulationen. QUELLE: SLAPSHOT.CH
dass er keine Eintagsfliege ist und sich das Aufgebot redlich verdient hat. QUELLE: SLAPSHOT.CH
Titelbild SLAPSHOT ging mit Martin Kariya, dem neuen PostFinance Top Scorer der SCL Tigers, in die Höhe und zeigte dem kleinen Mann mit den feinen Händen die rauen Hügel des Emmentals. Obwohl er zuvor unter Anderem in Finnland, Vancouver und Japan lebte und an das pulsierende Grossstadtleben gewohnt war, bekundete er mit der Akklimatisierung keine Mühe. Das Portrait des sympathischen 27-Jährigen finden Sie ab Seite 60. FOTOS : PETER EGGIMANN
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Grossen Grund zu feiern hatten Kim, Sofia und Stella Pittis anlässlich des Heimspiels der ZSC Lions gegen den HC Ambrì-Piotta. Die drei hübschen Damen konnten in der 46. Minute das 3:1 ihres Lieblings bejubeln. Nach dem 4:1-Heimsieg hat sich Domenico Pittis eine private Massage seiner Physiotherapeutin Kim redlich verdient. Bereits in Calgary – sie kannte ihren Domenico noch nicht – pflegte die gelernte Physiotherapeutin viele Eishockey-Cracks. «Diese verhielten sich meistens rüppelhaft, sodass ich mir sagte, mich nie auf einen Eishockeyprofi einzulassen», erinnerte sich die sympathische Kanadierin bereits in der SLAP SHOT Ausgabe 6 der Saison 2007/08.
FOTO : PIUS KOLLER
hot hotSHOT des Monats
SLAPShots
Red Bull Crashed Ice: Eisige Bedingungen Im Februar 2009 geht das Red Bull Crashed Ice in eine neue Runde – wieder stürzen sich 4 Athleten gleichzeitig den steilen Eiskanal hinunter. Auf scharfen Kufen geht’s in noch schärfere Kurven. Und das mitten durch eine Altstadt. Wer sich qualifizieren will, muss mit geschliffenen Schlittschuhen zum Bodycheck. Im Januar 2009 finden schweizweit so genannte Qualifier Events statt. Weitere Infos und Registrierung ab 10. Dezember auf: www.redbullcrashedice.ch
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SLAPShots Van Boxmeer trainiert die Sportjournalisten
Am Dienstag, 11. November 2008, fand in der PostFinance-Arena in Bern ein Eistraining der besonderen Art statt. Für ein-
mal dirigierte SCB-Headcoach John Van Boxmeer nicht seine Spieler, sondern seine grössten Kritiker übers Eis. Der oft als «harter Hund» gepriesene «Boxer»
8. Intern. Nachwuchsturnier Sagibach Traditionell ist es bereits, das Internationale Nachwuchsturnier Sagibach, das zum achten Mal in Wichtrach stattfindet. Das bekannte Turnier wird auch dieses Jahr wiederum in der Altjahrswoche durchgeführt. Vom 26. bis 31. Dezember 2008 kämpfen fünf Novizenteams aus drei verschiedenen Ländern um den Siegerpokal. Der HC Dragon, der SC Bern Future und die SCL Young Tigers werden versuchen gegen den HC Red Bull Salzburg und die Budapest Stars um den Turniersieg zu spielen. Um dem Anspruch international noch mehr zu genügen, wird ein Schiedsrichtertrio aus Deutschland am Turnier mitmachen. Mehr als 30 Helferinnen und Helfer ermöglichen, dass dieser Anlass durchgeführt werden kann. Die Turnierleitung ist überzeugt; an diesem Turnier wird Nachwuchshockey auf höchstem Niveau geboten. Wir freuen uns auf gute, interessante Spiele mit einer grossen Zuschauerkulisse.
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zeigte sich locker, entspannt und organisierte mit seinem Assistenten Konstantin Kurashev ein amüsantes Eistraining. Knapp zwanzig Sportjournalisten setzten sich während rund 90 Minuten in die Rolle der Eishockey-Cracks. Nach einem kurzen Warm-Up erklärten Van Boxmeer und Kurashev die ersten klassischen Torschuss-Übungen, ehe anschliessend die spielerischen Elemente im Vordergrund standen. Ausnahmsweise lauschten die Sportjournalisten den Ausführungen von SCB-Headcoach John Van Boxmeer nicht ausserhalb des Eisfeldes bei einem Interview zu, sondern auf dem Eisfeld vor einer Coaching-Tafel. Abgerundet wurde der spassige Abend durch eine gemütliche Fondue-Runde in der PostFinance-Arena. Die IMS Sport AG, Herausgeberin von SLAPSHOT, war gleich mit drei Spielern – Reto Fiechter/Layouter (l.), Simon Laager/Chefredaktor SCBMedien (r.), Björn Siegenthaler/Praktikant (m.) – vertreten.
Mit Jim Koleff hat uns am 2. November 2008 eine der ganz grossen Persönlichkeiten unseres Eishockeys für immer verlassen. Für ihn war Eishockey immer viel mehr als einfach ein Beruf, ein Broterwerb oder ein Spiel. Es war für ihn eine Leidenschaft. Er habe Eishockey geatmet, gegessen und getrunken, hat einmal einer treffend über ihn gesagt. Ich habe Jim Koleff im Laufe der letzten 20 Jahre an verschiedensten Orten und in verschiedensten Funktionen erlebt. Ich habe mit ihm debattiert und gestritten und – was in diesem Geschäft leider selten genug ist – auch oft mit ihm gelacht. Er lebt nicht wegen seiner Erfolge oder Misserfolge in unserer Erinnerung weiter. Es ist etwas anderes: An Jim Koleff erinnern sich alle als Mensch und nicht als Spieler oder Manager oder Coach. Er hat sein lateinisches Temperament mit der nordamerikanischen Professionalität verbunden. Er hat es immer verstanden, alle, die mit ihm zu tun hatten, für sich zu gewinnen, ja zu begeistern. Er vermochte die positiven Kräfte in den Menschen zu wecken. Selbst seine härtesten Kritiker haben ihn immer respektiert. Es hat Polemik gegen den Trainer und Manager Jim Koleff gegeben. Beispielsweise in Lugano und vor allem in Langnau. Aber nie gegen den Menschen Jim Koleff. Ich war nach jedem Gespräch mit ihm besser gelaunt und inspiriert. Die härteste und ungerechteste Kritik nahm er hin. Und beim nächsten Zusammentreffen hat er, wenn es ihm denn nötig erschien, Stunden damit zugebracht, seinen Standpunkt darzulegen und zu verteidigen. Jim Koleff war so charmant und humorvoll, dass viele seinen unbedingten Willen zum Erfolg unterschätzten. Und er hatte eine gesunde Portion Selbstironie. Er gehörte zum ganz kleinen Kreis jener grossen Persönlichkeiten, die auch über sich selbst lachen können. 15 Jahre lang hat er in zahllosen Chemotherapien gegen den Krebs gekämpft und sich nie hinter seiner Krankheit versteckt. Seine Lebensfreude, sein Mut, seine Kraft, seine Zuversicht haben mich immer wieder tief beeindruckt. Und angesichts der als Probleme empfundenen Alltäglichkeiten beschämt. Klaus Zaugg
Spengler Cup 2008
Ja wie jetzt…?!? Der altehrwürdige «Schluefweg» wurde diesen Sommer im Hinblick auf die Weltmeisterschaften 2009 teilsaniert und die Naming-Rights an die Kolping Krankenkasse verkauft. Ähnlich inkonsequent wie die Baufortschritte – die Kloten Flyers mussten die ersten acht Meisterschaftsspiele allesamt auswärts bestreiten – ist indes der Umgang mit dem neuen Stadionnamen «Kolping Arena». Wenige Meter vor dem Stadion fand der SLAPSHOT-Fotograf im Oktober 2008 noch alte Schilder. Trotz hervorgehobenem Hinweis auf dem Akkreditierungsformular für die Medienschaffenden, sich zu verpflichten, nur noch die neue Stadionbezeichnung zu verwenden, wird in den SF-Sportsendungen sowie im Teletext nach wie vor munter vom «Schluefweg» gesprochen.
In knapp einem Monat steigt in Davos die 82. Ausgabe des Spengler Cup. Das Organisationskomitee rund um Fredi Pargätzi orientierte an einer Medienkonferenz über die diesjährigen Neuerungen des Traditionsturnier, welche primär die TV-Vermarktung betreffen. Die IMG als Vermarkterin weitet die Übertragung weiter aus, neben dem kanadischen TV strahlt nun auch Eurosport die Spiele aus. Die Pläne, ab 2009 den Modus zu ändern und ein sechstes Team mitspielen zu lassen, haben sich noch nicht konkretisiert. Alle aktuellen Spengler-Cup-Verträge basieren auf einem Turnier mit fünf Mannschaften. Pargätzi: «Es ist nach wie vor unser Ziel, ab 2009 mit sechs Teams zu spielen, möglicherweise lässt sich die Änderung aber erst für 2010 realisieren.» Am diesjährigen Traditionsturnier nehmen neben dem HC Davos und dem Team Canada auch das DEL-Team aus Ingolstadt, der tschechische Vertreter HC Karlovy Vary sowie das russische Topteam HC Dynamo Moskau teil.
Mark Streit erzielt erstes SLAPSHOT stecken geblieben Tor für die Islanders Tief verschneites Davos: nicht nur das Team von Ambrì-Piotta musste am 21. November nach dem Spiel in Davos eine Schlafgelegenheit suchen. Auch das SLAPSHOT-Team wurde vom unglaubli-
chen Segen Frau Holles überrascht und konnte die Heimreise nicht antreten. Schneite es in 48 Stunden doch fast einen Meter «Pulver gut».
Mark Streit erzielte im Heimspiel gegen die Dallas Stars sein erstes Saisontor, erzielte auch noch zwei Assists und zeigte eine der stärksten Leistungen. Einmal mehr nahm der ehemalige Captain der Schweizer Nationalmannschaft im Spiel der New Yorker eine zentrale Rolle ein. Sein erster Treffer für seinen neuen Klub gelang ihm im Powerplay zum 2:5. Die Assists gab Streit zum 1:3 und 3:5. Allerdings war die Partie bereits frühzeitig entschieden. Die Dallas Stars, deren Schweizer Torhüter Tobias Stephan auf der Ersatzbank Platz nahm, gingen nach dem ersten Drittel mit einer 3:0-Führung vom Eis.
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www .axanova.ch DEZEMBER ’08
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Once again… ALLE JAHRE WIEDER TREFFEN SICH IN DER ALTJAHRSWOCHE FÜNF TOP-TEAMS IN DAVOS ZUM SPENGLER CUP. AUCH DIESES JAHR WIRD DIE ZUSAMMENGEWÜRFELTE TRUPPE DES TEAM CANADA VERSUCHEN, DEN LETZTJÄHRIGEN TITEL ZU VERTEIDIGEN. DIESES JAHR STEHEN DEN AHORNBLÄTTERN DIE TEAMS VON HC DYNAMO MOSKAU (RUS), HC ENERGIE KARLOVY VARY (CZE), ERC INGOLSTADT (GER) UND NATÜRLICH DEM HEIMTEAM HC DAVOS GEGENÜBER.
SnapSHOT
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Fokus
DIE WELT IST NICHT
Spieleragenten
GENUG…
TRADITIONELL WURDEN AUCH IN DIESEM JAHR DIE GRÖSSTEN TRANSFERS IM SCHWEIZER EISHOCKEY BEREITS IM NOVEMBER GETÄTIGT. EINE ZENTRALE ROLLE BEI TRANSFERS SPIELEN DIE SPIELERAGENTEN. SLAPSHOT STELLT IHNEN ALLE IN DER SCHWEIZ ANSÄSSIGEN VERTRETER DIESER BERUFSGRUPPE VOR. DEZEMBER ’08
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Fokus Daniel Giger: Als Flügelfräse mischte er einst die NLA-Verteidigungen auf und war auf einen Mittelstürmer angewiesen, der für ihn die Fäden zog. Als Spieleragent zieht er jetzt selber die Fäden - auch beim Transfer von Patrick Fischer in die NHL.
Ein trockener Verteidigermarkt führte zu Lohnsteigerungen von gegen 100 Prozent, wie zum Beispiel im Falle von Langnaus Martin Stettler. Er wird kommende Saison im Dress des SC Bern 320 000 Franken verdienen, bei Langnau kassierte Stettler noch 170 000 Franken. In keinem anderen Bereich hat sich unser Eishockey in den letzten 15 Jahren so stark entwickelt wie beim Geschäft der Spielervermittler (Agenten). Aus einer Schattenwirtschaft, die mehr an Agentenfilme (007) mahnte, ist ein rentables, transparentes und professionelles Business geworden. Nicht jeder Nationalliga-Spieler hat seinen Agenten. Routiniers arbeiten Vertragsverlängerungen selber aus oder konsultieren nur noch von Fall zu Fall einen Juris-
HEINZ SCHNEIDER
ROLF SIMMEN
JUHO SINTONEN
Im Geschäft seit 1999
Im Geschäft seit 1998
Heinz H. Schneider GmbH, Horgen www.hesch-hockey.com
Rolf Simmen Consulting, Buonas www.simmenconsulting.ch
Im Geschäft seit 1. August 2008 Sincom GmbH, Martigny www.sincomgroup.com
Anzahl Spieler: Rund 20
Anzahl Spieler: Rund 40
Anzahl Spieler: Rund 10
Berühmteste Kunden: Marco Bührer, Patrick Fischer II
Berühmteste Kunden: Martin Gerber, Michel Riesen, Mathias Joggi, Peter Guggisberg.
Berümtester Kunde: Martin Gelinas
Spezialgebiet: Versteht es, auch für Spieler aus der «Economy-Klasse» gute Verträge auszuhandeln. Hat Bührer in Bern zum teuersten Torhüter der NL A aller Zeiten gemacht.
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ten oder ihren Finanzberater – wie dies etwa Reto von Arx oder Ivo Rüthemann tun. Aber mindestens 80 Prozent der Nationalligaprofis haben einen Agenten oder Spielerberater. Das macht durchaus Sinn. Waren die Agenten einst nur da, um den neuen Vertrag auszuhandeln und die Provision zu kassieren (sie liegt seit jeher zwischen zwei und zehn Prozent), so gehört heute eine umfassende Beratung, oft auch über das Karrierenende hinaus, zur Arbeit eines Spielervermittlers. In der globalisierten Eishockeywelt werden Kontakte zu ausländischen Ligen immer wichtiger. Einen Wechsel nach Nordamerika ist ohne kompetenten Spielerberater unmöglich. Das jüngste Meisterstück ist sicherlich der Transfer von Luca Sbisa aus den
Elite-Junioren des EV Zug in die höchste Juniorenklasse Kanadas und von dort in die NHL zu den Philadelphia Flyers. Orchestriert durch Christoph Graf und André Rufener von der Agentur «4Sports». Torhüter Jonas Hiller ist den direkten Weg von Davos nach Anaheim in die NHL gegangen. Jaroslav Tuma hat diesen Transfer möglich gemacht. Wie gut die Spielervermittler inzwischen ihr Handwerk verstehen, zeigt das Beispiel von Gian-Marco Crameri. Sein Transfer zu Servette und die entsprechenden Verträge hat Rolf Simmen besorgt. Simmen, ehemaliger Torhüter beim ZSC und in Zug, ist Betriebsökonom HWV. Als sich Servette zur Unzeit von Crameri trennte, kam es zum Gerichtsfall. Simmens Vertragspapier hielt selbst vor Bundesgericht stand und Servette muss Crameri mehr als eine halbe Million zahlen. Längst haben sich die Agenten in Firmen organisiert und betreiben ihr Geschäft offiziell und transparent. Die Netzwerke der sieben wichtigsten in der Schweiz domizilierten Agenten (vergl. Kasten) umspannen die ganze Eishockeywelt. Sie sind dazu in der Lage, einem Schweizer Spieler die Türen bis in die NHL zu öffnen. Hinzu kommen Agenten, die nicht in der Schweiz ihre Büros haben und trotzdem in der Nationalliga Spieler betreuen: Der erfolgreichste und bekannteste ist der mächtige NHL-Agent Roly Thompson. Seit den frühen 1980er Jahren vermittelt er Ausländer in die Schweiz. Seine ersten Kunden waren 1983 Rob Plumb und Kelly Glowa in Dübendorf, Lance Nethery in Davos und Ron Wilson in Kloten. Den jüngsten Transfer, den er eingefädelt hat: Patrick Bärtschis Wechsel vom SC Bern zu den ZSC Lions.
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Spezialgebiet: Als Bankkaufmann und HSV-Absolvent bietet der ehemalige NLA-Torhüter (ZSC, Zug) sehr gute Gesamtberatung (Finanzen, Steuern). Orchestrierte Martin Gerbers Wechsel nach Schweden und in die NHL.
Spezialgebiet: Osteuropa und Skandinavien. Gute Verbindungen nach Nordamerika über NHL-Agent Rich Winter.
Spieleragenten André Rufener muss viel telefonieren. Zu seinen Klienten gehört unter anderem auch Zugs Torhüter Lars Weibel.
Mika Rautakallio (der Sohn des legendären gleichnamigen Trainers) oder Brett Callighen sind weitere international tätige Spieleragenten, die hin und wieder auch Ausländer in der Schweiz betreuen. Rautakallio ist etwa der Agent von Langnaus Kanadier Martin Kariya. Jede Agentur hat Stars als Aushängeschilder. Doch eher noch mehr Arbeit wird in die Spieler investiert, die ihren Arbeitsplatz nicht einfach auswählen können. Rolf Simmen
ENRICO TRIULZI und Heinz Diezi Im Geschäft seit 2002 MFG Consulting AG, Kaltbrunn www.mfgconsulting.ch Anzahl Spieler: Rund 40 Berühmteste Kunden: Andres Ambühl, Philippe Furrer Spezialgebiet: Umfassende Finanz- und Karriereplanung nicht nur für Eishockeyspieler. Eigenes Büro in Skandinavien (Michael Johansson, Johan Finneström) und gute Verbindungen nach Nordamerika (Todd J. Diamond). Enrico Triulzi ist der ehemalige Spieler des HC Davos.
kümmerte sich beispielsweise in diesem Herbst auch um Simon Züger, der nach der Saison ohne Arbeit da stand und jetzt bei den Lakers untergekommen ist. Auch Heinz Schneiders Engagement für Spieler, die nicht zur «Business-Klasse» gehören, wird in der Liga anerkannt. Der Markt wird nicht mehr von einer Agentur oder einem einzelnen Spieleragenten dominiert. Als aggressivste und erfolgreichste Lohntreiber gelten die harten und smarten Jungs (Graf, Rufer und Giger) von «4Sports & Entertainment». Christoph Graf ist nach wie vor der einzige in der Schweiz domizilierte Agent mit einer NHL-Lizenz – die vollständige Liste der NHL-Agenten steht im Internet unter www.NHLPA.com. Allerdings ist
ERICH WÜTHRICH Im Geschäft seit 2004 Keine eigene Firma, keine Website. In Kloten domiziliert.
«4Sports» inzwischen so erfolgreich, dass sich einzelne Sportchefs Sorgen machen. In Zug vertreten sie beispielsweise unter anderem Torhüter Lars Weibel, Patrick Fischer und Trainer Doug Shedden sowie den Goalie-Neuzuzug Reto Berra. Es ist eine Eigenheit des Schweizer Hockeygeschäftes, dass ein Agent Spieler und Trainer vertreten darf. In der NHL ist es wegen möglicher Interessenskonflikte strengstens untersagt, Spieler und Trainer zu vertreten. Wer ist die Nummer eins im Geschäft? Nach wie vor dürfte Gérald Métroz das umfangreichste Beziehungsnetz haben. In der francophonen Hockeywelt ist er ausserhalb der NHL nach wie vor die Nummer eins. Sein Einfluss etwa auf die sportlichen Entscheidungsfindun-
JAROSLAV TUMA Im Geschäft seit 1986 Keine Website Anzahl Spieler: Rund 20 in der Schweiz
Anzahl Spieler: Rund 10
Berühmteste Kunden: Jonas Hiller, Tobias Stephan, Thomas Bäumle
Berühmteste Kunden: Daniel Manzato, Severin Blindenbacher, Leonardo Genoni.
Spezialität: War 1986 der erste offiziell in der Schweiz registrierte Spieleragent. Arbeitet nur mit ausgewähltem Kundenkreis. Exzellente Beziehungen auch nach Nordamerika (mit Rick Curran, Allain Roy), orchestriert die NHL-Karrieren von Jonas Hiller und Tobias Stephan. Haupttätigkeitsgebiet Deutschland (DEL). Als ehemaliger Spitzenspieler (Tschechien, Bundesliga) und Trainer (zuletzt Langenthal und Olten) enorm viel Erfahrung im Sportbusiness.
Spezialgebiet: Als ehemaliger Verbandsdirektor und Manager von Davos und Kloten gute Verbindungen nach Skandinavien.
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Spieleragenten CHRISTOPH GRAF ANDRÉ RUFENER DANIEL GIGER 4Sports & Entertainment AG www.4sports.ch Im Geschäft seit 2004 Anzahl Spieler: Rund 60 Berühmteste Kunden: Luca Sbisa, Lars Weibel, Patrick Fischer I, Romano Lemm, Josh Holden, Doug Shedden
Gérald Métroz hat weltweit über 100 Spieler unter Vertrag und verfügt über ein enorm grosses Beziehungsnetz.
gen beim SC Bern (wo er unter anderem Christian Dubé vertritt) ist grösser als der eines SCBVerwaltungsrates. Ein neuer Name, den man sich merken muss, ist Juho Sintonen. Der in Martigny lebende Finne hat diese Saison Martin Gelinas zum SCB gebracht. Er ist bei «4Sports» ausgebildet worden und hat sich inzwischen selbständig gemacht. Auch das Unternehmen des ehemaligen HCD-Stürmers Enrico Triulzi expandiert vor allem auch dank eines umfangreichen Beratungsangebotes. Die Arbeitsverträge der Spieler sind zwar grundsätzlich gleich wie jene eines Bundesbeamten, eines Maurers, eines Bankdi-
rektors oder eines Journalisten. Und sie unterliegen auch den gleichen Bestimmungen unseres Arbeitsrechtes. Und doch ist es für einen Spieler (fast) unmöglich geworden, ohne kompetente Beratung einen «wasserdichten» Vertrag abzuschliessen. Wir zeigen anhand eines konkreten Beispiels, wie kompliziert die Verträge geworden sind. Es gibt so viele Details zu regeln, es gibt so verschiedene Möglichkeiten von Prämien, es gilt zu definieren, was bei einer Sperre passiert und weil Eishockey ja ein Teil des Unterhaltungsgeschäftes geworden ist, wird auch schriftlich festgehalten, wie sich ein Spieler in der Öffentlichkeit zu verhalten hat. Zudem gibt es verschiedenste Versicherungs- und Pensionskassenfragen zu klären, weil ja ein guter Spieler viel mehr verdient als die im Gesetz vorgesehenen Maximallöhne. Und schliesslich geht es auch darum, die verschiedensten Kosten und Spesen zu regeln, wenn ein Spieler umziehen, seine Kinder neu einschulen muss und eine neue Wohnung braucht. Spielerverträge von mehr als fünf A-4-Seiten sind die Regel, nicht die Ausnahme. Bisher sind alle Versuche der Liga, das Geschäft der Spielervermittler zu kontrollieren (etwa durch eine Agenten-Lizenz nach dem Vorbild der NHL oder der FIFA im Fussball) gescheitert. Im Grunde ist diese Lizenzierung auch nicht notwendig. Die in unserem Eishockeygeschäft tätigen Agenten haben teilweise eine umfassendere und bessere Ausbildung als die offiziellen NHL-Agenten. Der Vorwurf der Lohntreiberei wird oft erhoben, greift aber zu kurz: Am Ende des Tages sind es immer noch die Sportchefs, die eine Lohnforderung akzeptieren – oder eben nicht akzeptieren. ●
Spezialität: Christoph Graf ist der einzige in der Schweiz domizilierte Agent mit einer NHL-Lizenz. Orchestrierte den Wechsel von Luca Spisa in die NHL. Christoph Graf ist Mitinhaber der Firma und kümmert sich noch 20 Prozent ums Eishockeygeschäft (ansonsten im internationalen Fussball tätig), Daniel Giger und André Rufener kümmern sich ausschliesslich ums Eishockeybusiness. 4Sports hat die Agentur und damit die Kunden von Doug Honegger übernommen.
GÉRALD MÉTROZ Gérald Métroz Sports Consulting SA www.gmcc.ch www.geraldmetroz.com Im Geschäft seit 1990 Mehr als 100 Spieler weltweit Berühmteste Kunden: Christian Dubé, Julien Sprunger, Martin Steinegger Spezialität: Grösstes weltweites Beziehungsnetz mit Partner in Deutschland, Schweden, Finnland, Russland und in der NHL (Don Meehan, Klaus Hille, Andrej Trefilow, Mika Backman, Jay Lukonwsky). Aussergewöhnlichste Persönlichkeit unter den Spieleragenten mit abgeschlossenen Studien in Soziologie, Geschichte und Englisch und einem Eintrag bei Wikipedia. Im Alter von zwei Jahren war er unter den Zug geraten und beide Beine verloren. Er hat ein Buch darüber geschrieben, wie er diesen Schicksalsschlag gemeistert hat (Titel: «Ich lass mich nicht behindern»).
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Exklusiv: So sieht ein Spielervertag aus WAS STEHT DENN EIGENTLICH IN EINEM SPIELERVERTRAG? WIE SIEHT EIN SPIELERVERTRAG AUS? JEDER KLUB HAT SEINE EIGENEN VERTRÄGE UND HÜTET DIE DOKUMENTE WIE EIN STAATSGEHEIMNIS. KEIN ANDERER MANAGER MACHT SO PERFEKTE VERTRÄGE WIE SERVETTE-GENERAL CHRIS MCSORLEY. DER SPIELER VERZICHTET DURCH SEINE VERTRAGSUNTERSCHRIFT AUF RECHTE UND RÄUMT SEINEM KLUB RECHTE EIN, DIE BEI EINEM NORMALEN ANSTELLUNGSVERTRAG UNDENKBAR SIND. HIER EXKLUSIV EIN SPIELERVERTRAG IM OROGINAL. JENER VON MICHAL GROSEK MIT GENF-SERVETTE HC. Zahltag wie ein ganz nor maler «Büetzer»: Der erste Lohn wir d am 30. September bezahlt. Dann folgen sieben weitere Monatslöhne jeweils auf den Letzten des Monats. Der siebte und let zte Zahltag wird am 30. April fällig . Der Club (in diesem Fall Servette) übe rnimmt ausdrücklich alle Lohnneben kosten und die zu bezahlenden Steuern.
ieler, w betonen die Sp In jedem Intervie der Manneg Si r de i se e, alles, was zähl Asduelle Tore und schaft und indivi mbug. Hu s le t wichtig. Al sists seien nich n für ie äm Pr r nu t ch ni Es gibt nämlich die auch Prämien für den Sieg, es gibt e Prämien di nd si i be Da . erzielten Tore vorher r höher als die ab dem 21. Treffe erzielten Tore.
Die Wohnsitu ation für de n Spieler un klar geregelt d seine Fami . Der Club ve lie wird im rpflichtet si er eine gerä Vertrag ch, während umige und mö der Vertrags bi lierte Wohnun ausser den Te daug zur Verfüg lefonspesen ung zu stelle alle Kosten verpflichtete n und zu übernehmen sich Servette . In diesem auch, die Ko den Transpor Falle sten (maximal t des Bettes 2000 Dollar) von Michal Gr statt wurde für osek zu über aus den USA nehmen. Die (Boston)nach Spieler auch SchlafGe nf üb erführt. Imme dazu verpflic htet, die Wo rhin wird de hnung sauber r zurückzugebe n.
ne klare enthalten auch ei Spielerverträge bekommt te et rv Se i Be . tage Regelung der Frei ge frei Ta ei dr on end der Sais ein Spieler währ Weihe di ge müssen über und diese drei Ta es eine bt gi m de Zu . en gen werd lternachtspause bezo ie sp er nd offiziellen Lä Freigabe für alle onschluss is Sa ch Na s. de rban mine des Int. Ve frei. bis zum 1. August hat der Spieler
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Spieleragenten
Der Spieler verz ichtet auf das Ar ztgeheimnis und dem Club Einsicht erlaubt nahme in alle Ge sundheitsdossier muss die Ärzte au s. Er fsuchen, die der Klub bestimmt un re darf er nur mi d andet ausdrücklicher Genehmigung kons ren. Kann er wege ultien unerlaubter Me dikamente oder Be lungen nicht spie handlen, ist der Vert rag ungültig.
Der Spieler ist verpflichtet, sich so zu verhalten wie es sich für einen «top elite athlete» gehört. Er darf ohne die schriftliche Genehmigung von General Chris McSorley keine anderen Sportarten oder sonstige Tätigkeiten ausüben, die seine Einsatzfähigkeit beeinträchtigen könnte. Ist er nicht sicher, was er darf und was nicht, muss er McSorley fragen.
kann tet, sich fit zu halten und Der Spieler ist verpflich er ärztlichen ein r ode st ste ion dit Kon jederzeit zu einem Zeit Blut werden. Er muss zu jeder Untersuchung aufgeboten spricht Ent n. lle ste zur Verfügung und Urin für Drogentests Falle eines im r ode n nge eru ord Anf seine Fitness nicht den sen ausder Club ermächtigt, Bus positiven Drogentests ist . zen zu kür zusprechen oder das Salär
ngweilige rviews nur la ler bei Inte ie rhalten Sp Ve m s ru da wa ch wir also, t nämlich au is g ra rt ie Jetzt wissen Ve Sp ler darf Im regelt: Der orten geben: te Detail ge tz Standardantw le Trainer oder s n in de s , en n Medien bi nz e Teamkolleg in se er gegenüber de üb in n ed gungen ga ge die Arbeitsb ven Äusserun er ti üb zi ga fi ne er Of e od e in ke Clubs gativ über di stellten des t für auch nicht ne is m ch de si sonstige Ange Zu rf n. da er chen und er ichter) äuss allgemein ma von Servette die Schiedsr Medienchefs des (primär s an de rb z Ve en s äs de Pr e di ellen er od s e Erlaubni en. Interviews di vorgeschrieb
Der Spie ler muss Bussen s ihm 1/44 elber za (heute, hlen und bei 50 S zogen. A pro Spie pielen w ber Acht lsperre äre es 1 ung: Das gegen de wird /50) des gilt nur n Willen S alärs ab d a n d n e , s Traine nützt. D gew e n n d e rs passi as bedeu r Regelv ert ist tet konk erstoss McSorley und dem ret: Wen einen Ge Team nic n einer genspiel ht auf Gehe er zusam iss von menrumpe Chris interne l t , d ann komm Sanktion t er ohn en davon e . Der Spieler unterzieht sic h dem internen Rechtssystem von Servette und akzeptiert damit eine Art Rechtshoh eit, die in der Schweiz nur dem Staat zus teht. Dies ist ein Drogentestprogramm (Inter nal Illegal Drug and Banned Substance Agr eement (IDBSA) und ein internes «Strafgesetz » (Internal Rules of Discipline (IRD). Der Club kann beliebig Bussen oder Lohnkürzunge n aussprechen.
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Time Out mit Klaus Zaugg
Beton hat keine Seele GARANTIEREN NIGELNAGELNEUE STADIEN AUCH HÖHERE ZUSCHAUERZAHLEN? NEIN. DIE SCHWEIZ IST WEGEN IHRER STARKEN EISHOCKEYKULTUR AUCH IN DIESEM BEREICH EIN SONDERFALL. Warum knattern Menschen mit uralten Autos herum und verbringen Stunden damit, die Klapperkisten in ihren Originalzustand zu erhalten obwohl es ja brandneue, technisch bessere und bequemere Autos gibt? Weil sie eine Beziehung zu diesen Fahrzeugen haben. Oldtimer haben eine Seele, oft sind alte Automodelle mit Erinnerungen an die Stationen des eigenen Lebens verbunden. Nigelnagelneue Autos nicht. Wir können dieses Phänomen etwas frivol als die Erklärung für Kultur bezeichnen. Die Stadien in der Schweiz sind nicht auf dem neusten Stand der Technik und des Komfortes. Darüber wird - zu Recht - schon seit Jahren lamentiert. Die Situation bessert sich: In Zürich, Kloten und RapperswilJona sind die Stadien beispielsweise neu renoviert worden. In Zug und in Biel entstehen neue Eispaläste. Und überall gibt es Projekte für Neubauten oder Renovationen. Kaum ein anderes Land der Welt hat so viele Neubauprojekte in der Planung denn mit der Projektierung lässt sich auch eine Menge Geld verdienen. Aber wir kommen vom Thema ab. Unsere Stadien sind nicht nur alt bis baufällig, unbequem und eiskalt. Das ist bloss die eine Seite. Unsere Stadien habe dafür (fast) alle eine Seele. Sie sind ein Stück der EishockeyKultur geworden. Ja, wir haben noch Stadien, die nach Eishockey riechen. Diesem Parfum, das aus dem Gestank verschwitzter Ausrüstungen, Pommes-Frites, Fondue und sonst noch allerlei zusammengemixt ist. Und wenn wir diese Gerüche wahrnehmen, laufen im Gehirnkino sofort die Bilder über legendäre Spiele, sportliche Triumphe und Tragödien aus der Vergangenheit ab. Moderne Stadien sind dagegen seelenlos. Sie sind alle gleich und in Nordamerika ist es oft schwierig zu erraten, in welchem Sta-
DER AUTOR UND DIE RUBRIK : Klaus Zaugg (50) leitete zuletzt zwölf Jahre lang als Chefreporter die Eishockeyredaktion von «Blick» und «SonntagsBlick». Er arbeitet heute als freier Publizist für in- und ausländische Medien und gilt in Fachkreisen zu Recht als der wohl einflussreichste Eishockeyjournalist der Schweiz. dion und in welcher Stadt man sich gerade aufhält. Einrichtung, Farbe, Geruch und Akustik der neuen Eispaläste sind weltweit (fast) gleich, sie ähneln sich wie die Abflughallen der internationalen Airports, die auch in China und in Zürich und in Chicago und in Stockholm und in Moskau mehr oder weniger gleich aussehen. Die Fans in der Schweiz sind nicht Modefans, die zum Spiel gehen, weil es im Mo-
neues Stadion kann sogar zu einem Zuschauerrückgang führen. Wie im Zürcher Hallenstadion. Das alte Hallenstadion war eine Kultstätte, in der selbst der Weihrauch (vom gerauchten Gras) nicht fehlte. Das neue Hallenstadion ist bequemer, moderner – aber seelenlos. Der Zuschauerschnitt aus der guten alten Zeit ist im Hallenstadion bis heute nicht wieder erreicht worden. Das zeichnet im Grunde unsere Fans aus: Sie suchen das Eishockey-Erlebnis. Sie
«DIE FANS IN DER SCHWEIZ SIND NICHT MODEFANS, DIE ZUM SPIEL GEHEN, WEIL ES IM MOMENT GRAD COOL IST UND DIE SICH AM NÄCHSTEN TAG SCHON EINER ANDEREN ZERSTREUUNG ZUWENDEN.» ment grad cool ist und die sich am nächsten Tag schon einer anderen Zerstreuung zuwenden. Es sind Fans, die eine Beziehung zu ihrem Klub und seiner Geschichte und damit zum eigenen Stadion haben. Oft ist die Begeisterung fürs Eishockey von einer Generation auf die nächste übertragen worden. Die Ilfishalle oder das Bieler Eisstadion oder die Valascia sind viel mehr als einfach Sportarenen. Es sind Kultstätten. Deshalb garantieren neue Stadien nicht einfach höhere Zuschauerzahlen. Ja, ein
kommen nicht einfach weil es genügend Parkplätze, gute Sicht und guten Food hat. Es muss auch etwas für die Seele sein. Und daher wundere ich mich immer über die grösste Unterlassungssünde unserer Manager. Sie haben immer noch nicht erkannt, welches Kapital in der Vergangenheit ihrer Unternehmen schlummert. In der NHL geht kaum je ein Spiel über die Bühne ohne dass in irgendeiner Form ein ehemaliger Held gefeiert wird. Und sei es nur eine Einblendung auf dem Videowürfel. Und die
grossen Triumphe der Vergangenheit werden durch riesige Banner unter dem Dach gewürdigt. So wird Seele, so wird Kultur ins Stadion gebracht. Bei uns fehlt dieser Respekt vor der Vergangenheit. Neue Stadien ermöglichen indes auch bei rückläufigen Zuschauerzahlen höhere Einnahmen. Mit VIP-Logen und mit einer verbesserten Gastronomie. Wenn bei jedem Bier und jeder Wurst und jedem Kaffee ein paar Franken in die Clubkasse fallen. Eishockey-Unternehmen mit eigenen Stadien oder mit den Gastronomierechten in gemieteten Arenen rechnen in Skandinavien und in Nordamerika inklusive Parkgebühren mit mehr als 40 Franken Umsatz pro Zuschauer. Damit ist klar: Neue Stadien braucht das Land. Aber Beton hat keine Seele. Wenn neue Stadien auch mehr Zuschauer bringen sollen, dann braucht es die gelungene Mischung aus Alt und Neu, aus Kultur und Moderne. Wenn die PostFinance-Arena trotz aller Mängel von den Fans als bestes Stadion bezeichnet wird, dann gerade deshalb, weil es im Berner Hockey-Tempel beides gibt: Den Groove der alten Zeit und die Bequemlichkeiten moderner Stadienkonzeption. ●
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InTeam
Vom Hexenkes
Stadionreport
ssel zum Kühlschrank
DIE TEILSANIERTE POSTFINANCE-ARENA MIT DER IMPOSANTEN «WAND», DER STEHRAMPE, WO REGELMÄSSIG ÜBER 10 000 ZUSCHAUER FÜR EINE EINMALIGE ATMOSPHÄRE SORGEN. MIT ÜBER 16 200 FANS PRO HEIMSPIEL IST DER SCB DER UNANGEFOCHTENE ZUSCHAUERKRÖSUS EUROPAS. DEZEMBER ’08
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SC Bern
Eine Mischung aus und Schweizer Ma DIE POSTFINANCE-ARENA IST EIN UNIKUM IN DER WEITEN WELT DES EISHOCKEYS. EINERSEITS HOCHMODERN UND ANDERERSEITS NACH WIE VOR EIN MUSEUMSSTÜCK. DAS EINZIGE STADION DER WELT, DAS DIE ELEMENTE DER MODERNE UND DER ANTIKE DES STADIONBAUS VEREINIGT. Text: Klaus Zaugg Fotos: Pius Koller Die PostFinance-Arena ist ein Unikum in der weiten Welt des Eishockeys. Einerseits hochmodern und andererseits nach wie vor ein Museumsstück. Das einzige Stadion der Welt, das die Elemente der Moderne und der Antike des Stadionbaus vereinigt. In den Grundzügen ist es die einzige Arena, die wie ein Amphitheater angelegt ist: Alle Zuschauer gelangen von oben auf ihre Sitzplätze. Dieses Prinzip ist in der renovierten PostFinance-Arena beibehalten worden. Die VIP-Logen entsprechen dem Standard jener hochmodernen NHL-Hightech-Tempel, die mehr Flughäfen als Sportstätten ähneln. Die übrige Arena ist hingegen nach wie vor ein Zwitterding zwischen diesen modernen Arenen und den guten alten Stadien, in welchen Eishockey noch zu riechen und zu spüren ist. Es gibt kein anderes Stadion, das diese ganze Bandbreite von erstklassigen VIP-Logen bis hin zu den guten alten Stehplätzen in dieser Form bietet. Die PostFinance-Arena ist Hockey-Disneyland mit allen Elementen der Erlebnis-Industrie. Dazu passen die hässlichen Betonböden und die mit riesigen Reisbesen bewaffnete Putzmannschaft, die nach jeder Partie den Abfall wegkehrt. Und dazu passt die schäbige Art und Weise, wie der SC Bern seiner ruhmreichen Vergangenheit gedenkt. In den NHL-Stadien wird das Dress eines Spielers, dessen Nummer zurückgezogen wird, gross im Stadion aufgehängt und daneben die Banner, die an Erfolge in vergangenen Meisterschaften erinnern. Diese Pflege der Geschichte gehört zur Kultur jedes Sportunternehmens in Nordamerika. In Bern gibt es einen aufgehängten Fetzen mit allen zurückgezogenen Rückennummern und keine Erinnerungstücke an vergangene Titel. Solche Mängel sind dem zahlenden Zuschauer grösstenteils egal und stören allenfalls eine kleine Minderheit. Hingegen wird in den Kundenbewertungen immer wieder ein zwar gut durchdachtes,
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Mehr Komfort für die Fans und vor allem für die VIP’s. Die teilsanierte PostFinanceArena überzeugt vollends.
aber baulich nicht konsequent umgesetztes Gastronomie-Konzept thematisiert: Die Verpflegungsstände sind grundsätzlich zu eng konzipiert, das Personal hat dadurch zu wenig Bewegungsfreiheit für eine noch zügigere Bedienung. Die Kunden monieren die zu langen Wartezeiten an den Verpflegungsständen. Die Warteschlangen sind zu lang für ein mit über 100
s NHL-Tempel angelstadion SC BERN
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Millionen Franken renoviertes Stadion. Zu allen modernen Sportpalästen gehören ausreichende und günstige Parkplätze zum Kundenservice. Auch da hapert es in Bern: Es gibt nur knapp genügend Parkplätze. In der Kundenbewertung werden die zu hohen Parkgebühren und der mangelhafte Verkehrsabfluss nach dem Spiel moniert. Noch eine Stunde nach Spielschluss steht eine Autokolonne Richtung Autobahnanschlüsse. Trotz dieser Mängel ist die PostFinance-Arena in der Gesamtbewertung die Nummer eins im Lande. Die riesige Stehrampe – die weltweit grösste dieser Art – gehört zu den «Weltwundern des Sportes» und beeindruckt jeden ausländischen Beobachter. Die Kunden erwähnen die sehr gute Sicht auf das Spielfeld von der ganzen Stehrampe aus. Obwohl die Emotionen gerade in diesem Tempel gross sind, fühlen sich die Zuschauer im Grossen und Ganzen sicher. Die Präsenz der Polizei und der vom SCB beschäftigen Sicherheitsleute (Broncos) wird als beruhigend empfunden und als gut bewertet. Durch den Umbau ist auch die Angst vor einer Panik auf der grossen Stehrampe verschwunden: Es gibt jetzt genügend Fluchtwege. Und schliesslich und endlich ist der Erlebniswert eines SCB-Spiels hoch und wird in den Befragungen auch positiv bewertet. Der Berner Marsch vor dem Match, gespielt während die riesige Fahne über der Stehrampe hochgezogen wird. Dieser Marsch, einst die Hymne der Republik (Marche de Berne), seit 1849 auch des Kantons Bern, ist ein kriegerischer Song und am 3. Februar 2000 unterlag die SP-Grossrätin Elisabeth Gilgen im Berner Parlament mit dem Vorstoss, der Text sei zu ändern, weil dieser zu martialisch und anachronistisch sei. Hier deshalb die Worte eines Musikstückes, das zum Eishockey passt wie ein guter Rocksong und das Gegenstück ist zur sentimentalen «La Montanara» von Ambrì. ●
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Öffentliche Verkehrsmittel Komfort im Stadion Sicherheit im Stadion Verfügbarkeit Sanitäre Anlagen Verpflegung Anzeigetafeln
Träm, träm trämdiridi Use Mut zisch gärn derby Stellet ne a d’Spiütze füre Sachermänt, är stieret’s düre!
Parkmöglichkeiten Stimmung im Stadion
Träm, träm, trämdiridi Bis zum Tod muess g’stritte sy! Üser Buebe müesse säge «Si sy gstorbe üsetwäge!»
VIP-Services
Zuschauerschnitt seit Playoff-Einführung Saison 1985/86 1986/87 1987/88 1988/89 1989/90 1990/91 1991/92 1992/93 1993/94 1994/95 1995/96 1996/97
Schnitt 8’966 11’666 10’502 11’227 11’742 12’731 12’818 11’975 12’041 12’170 11’313 10’276
Saison 1997/98 1998/99 1999/00 2000/01 2001/02 2002/03 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 2007/08
Liga NLB NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A
Schnitt 11’243 10’250 9’700 10’012 11’310 12’359 13’093 15’621 15’944 15’814 15’939
Liga NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A
báå=Ä®êÉåëí~êâÉë= íâ=Éá=
Träm, träm trämdiridi Alle Manne stande i! Die vor Ämme, die vor Aare Stark und frey in Not und Gfahre! Träm, träm, trämdiridi Mir wie freyi Schwyzer sy! Rüeft is’s Land zum Schutz a d’Gränze Lue, wie d’Ouge allne glänze!
SC BERN
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82. SPENGLER CUP DAVOS I 26. – 31. Dezember 08
EISZEIT www.spenglercup.ch STEHPLÄTZE BUCHBAR UNTER www.spenglercup.ch
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Das schönste Stadion Europas SC BERN
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Eine der architektonisch interessantesten Arenen der Welt: Die Vaillant Arena
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Vaillant Arena, 28. Dezember, 10.00 Uhr
Jugend trainiert mit Spengler Cup-Stars ZUM 82. MAL FINDET ZWISCHEN WEIHNACHTEN UND NEUJAHR DER TRADITIONELLE SPENGLER CLUB DAVOS STATT. DIE ALTJAHRESWOCHE IST JEDOCH NICHT NUR FÜR DIE SPIELER UND FANS JEWEILS EIN ABSOLUTES HIGHLIGHT. AUCH DIESES JAHR LÄDT UBS 60 KINDER ZU EINEM UNVERGESSLICHEN ERLEBNIS IN DIE VAILLANT ARENA DAVOS EIN. Seit 2002 organisiert UBS gemeinsam mit dem OK des Spengler Cups «Jugend trainiert mit Speng-ler Cup-Stars». Am 28. Dezember 2008, 10.00 bis 10.45 Uhr werden auch in diesem Jahr 60 Kinder zwischen 8 und 12 Jahren die einmalige Gelegenheit bekommen, unter der fachmännischen Anleitung von Eishockeycracks des Spengler Cups zu trainieren. Zudem wird der beliebte SF-Sportmoderator und Davoser Lokalmatador Jann Billeter durchs Programm führen. Und für die teilnehmenden Kinder gibt es noch eine ganz spezielle Überraschung: In der Vergangenheit
fand dieser Anlass auf der offenen Kunsteisbahn statt. In diesem Jahr dürfen sie nun zum ersten Mal dort auflaufen, wo sonst nur die grossen Stars ihre Kurven ziehen, im Stadion des HC Davos! Die Namen der Eishockey-Profis vor Ort werden jeweils erst am Morgen des Trainings bekannt gegeben. TopCracks wie Joe Thornton, Reto von Arx, Michel Riesen, Oleg Tverdovsky, Renato Tosio, Rick Nash und viele mehr sorgten in der Vergangenheit am «Jugend trainiert mit Spengler Cup-Stars» für leuchtende Kinderaugen. Und ei-
Jugend trainiert mit Spengler Cup-Stars
ner darf natürlich jeweils nicht fehlen: der Davoser Erfolgstrainer Arno del Curto. Auch im 2008 werden mit Sicherheit hochkarätige Spengler Cup Stars wiederum zum «Jugend trainiert» auflaufen.
SO BIST DU DABEI! Um der grossen Nachfrage nach Startplätzen gerecht zu werden und allen eine faire Teilnahmechance zu geben, werden die Anmeldungen nicht mehr nach dem «firstcome, first-served» Prinzip vergeben. Neu können sich in diesem Jahr alle Interessierten vom 1. bis 10. Dezember auf www.ubs.com/spenglercup registrieren. Danach werden unter allen Registrierten die 60 glücklichen Teilnehmer ausgelost. All jene, welche die Stars einfach so mal hautnah erleben wollen, sind auch als Zuschauer herzlich eingeladen. Also, früh aufstehen lohnt sich. Bis am 28. Dezember um 10.00 Uhr in der Vaillant Arena Davos!
Registriere dich vom 1.12. – 10.12.08 unter www.ubs.com/spenglercup und mit etwas Glück bist du beim Training dabei. Auch Zuschauer sind herzlich willkommen, wenn die EishockeyProfis den Kindern ihre Tipps und Tricks weitergeben. Sonntag, 28. Dezember 2008, 10.00 Uhr bis 10.45 Uhr in der Vaillant Arena Davos.
www.ubs.com/spenglercup
© UBS 2008. Alle Rechte vorbehalten.
You & Us
HC Davos HC DAVOS
63/90 PUCKS
Öffentliche Verkehrsmittel Komfort im Stadion Sicherheit im Stadion Verfügbarkeit Sanitäre Anlagen
Text: Klaus Zaugg Fotos: Pius Koller Die Holzkathedrale ist eine der architektonisch interessantesten Arenen der Sportwelt und gilt als schönstes Eishockeystadion in Europa. Die Arena ist über dem offenen Eisfeld errichtet worden, auf welchem der HC Davos seit der Gründung im Jahre 1921 gespielt hat. Anfang der 1970er Jahre wurde der erste Anlauf zur Überdachung unternommen. Als vier Stützpfeiler hochgezogen worden waren, erfolgte ein Baustopp. Erst nach dem Wiederaufstieg in die NL A im Frühjahr 1979 wurde das Stadionprojekt realisiert. Die vier bestehenden Pfeiler wurden ins Projekt integriert.
Mit verleimtem Schichtholz ist die weltberühmte Kuppe geformt worden. Der Baustoff Holz führt im Stadion zu einer im besten Sinne des Wortes «heimeligen» Atmosphäre. Der Zuschauer fühlt sich in diesem Stadion wohl, der Baustoff holz wirkt beruhigend. Die Stimmung mahnt in dieser Holzkathedrale eher an eine Hockeyandacht als an eine wilde, ausgelassene Hockeynacht. Die Vaillant-Arena erreicht in allen Komfort-Kundenbewertungen auf der Skala von 1 bis 10 mindestens eine 7, einzig die Parkplatzsituation wird knapp genügend beurteilt. Die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln wird ungenügend taxiert – nur liegt das halt am Ort Davos oben in den Bergen und nicht am Stadion. ●
Verpflegung
Zuschauerschnitt seit Playoff-Einführung
Anzeigetafeln
Saison Schnitt 1985/86 3’794 1986/87 3’802 1987/88 3’236 1988/89 2’850 1989/90 2’027 1990/91 keine Infos 1991/92 1’788 1992/93 2’210 1993/94 3’774 1994/95 4’212 1995/96 3’748 1996/97 2’826
Parkmöglichkeiten Stimmung im Stadion VIP-Services
Liga NL A NL A NL A NL A NLB 1. Liga NLB NLB NL A NL A NL A NL A
Saison 1997/98 1998/99 1999/00 2000/01 2001/02 2002/03 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 2007/08
Schnitt 3’154 2’966 2’705 3’731 4’030 4’216 3’449 4’956 4’117 3’989 4’111
Liga NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A
Heimelige Atmosphäre in der Holzkathedrale
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ZSC Lions
Das alte Hallensta nicht ersetzt
Text: Klaus Zaugg Foto: Pius Koller Das neu renovierte Hallenstadion kommt einer NHL-Arena von allen Eishockey-Tempeln in der Schweiz am nächsten. Der Komfort (Sicht aufs Eisfeld, sanitäre Anlagen, Verpflegungsmöglichkeiten) werden auf der Skala von 1 bis 10 durchwegs mit den Noten 8 bis 10 bewertet. Auch die Parkplatzsituation wird als gut beurteilt – allerdings werden in der Umfrage, wie auch in Bern, die Parkgebühren als zu hoch empfunden. Dies mag damit zusammenhängen, dass oft vergessen wird, dass grundsätzlich die Gebühren für Parkhäuser und -plätze in den Städten Zürich und Bern höher sind als auf dem Lande, und der SCB und die ZSC Lions sind halt die einzigen Clubs in der Deutschschweiz, die in Grosstädten spielen. Dass es nicht zum 1. Platz reicht, liegt
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Zuschauerschnitt seit Playoff-Einführung Saison 1985/86 1986/87 1987/88 1988/89 1989/90 1990/91 1991/92 1992/93 1993/94 1994/95 1995/96 1996/97
Schnitt 5’543 2’797 2’695 3’040 6’674 7’986 8’419 9’164 8’138 8’499 9’148 7’075
Liga NL A NLB NLB NLB NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A
Saison 1997/98 1998/99 1999/00 2000/01 2001/02 2002/03 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 2007/08
Schnitt 6’477 7’621 7’767 8’124 8’507 8’838 7’614 3’107 8’539 6’590 6’314
Liga NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A
Das neue Hallenstadion mit dem ZSC-Lions-Platz.
adion
beim Hallenstadion auch daran, dass alle Kunden bewusst oder unbewusst im Herzen und in der Seele immer noch das alte Hallenstadion mit sich tragen. Der Geist des alten Hallenstadions geht nach wie vor herum. Im direkten Vergleich mit dem Kulttempel vor dem Umbau wird die neue Arena immer schlecht wegkommen – selbst dann, wenn jeder einzelne Matchbesucher im neuen Hallenstadion mit Handschlag begrüsst, in der Sänfte zum Platz getragen und vier Gratisgetränke serviert bekommen würde. Das neue Hallenstadion ist, wie auch alle nordamerikanischen Tempel, kein reines Eishockeystadion, sondern eine Arena für verschiedenste Veranstaltungen. Die Kabinen sind viel zu klein und können nicht permanent benutzt werden – doch davon merkt der Zuschauer nichts. Das Hallenstadion könnte die Nummer 1 sein. Aber es fehlt der Erlebnischarakter eines Eishockeyspiels, der in der PostFinance-Arena Bestwerte erreicht und den unsere Fans eben auch schätzen. Oder in einem Satz gesagt: Der Zuschauer lebt nicht vom Komfort alleine. Etwas fürs Herz und für die Seele muss auch sein. l SC BERN
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Öffentliche Verkehrsmittel Komfort im Stadion Sicherheit im Stadion Verfügbarkeit Sanitäre Anlagen Verpflegung Anzeigetafeln Parkmöglichkeiten Auch im neuen Tempel vermag nur selten richtig tolle Stimmung aufkommen.
Stimmung im Stadion VIP-Services
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TELECLUB LIVE NATIONAL LEAGUE A KALENDER FREITAG 21.11.
SAMSTAG 22.11.
SONNTAG 23.11.
FREITAG 28.11.
25. SPIELRUNDE
26. SPIELRUNDE
25. SPIELRUNDE
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19.40 Sendebeginn (Anspielzeit 19.45)
19.40 Sendebeginn (Anspielzeit 19.45)
15.40 Sendebeginn (Anspielzeit 15.45)
19.40 Sendebeginn (Anspielzeit 19.45)
Davos – Ambrì-Piotta d/i Kloten Flyers – SCL Tigers d/f Lakers – Biel d/f
SAMSTAG 29.11.
Ambrì-Piotta – Davos d/i Biel – Bern d/f Zug – Lugano d/i
SONNTAG 30.11.
Bern – ZSC Lions d/f
DIENSTAG 2.12.
Davos – SCL Tigers d/f FR Gottéron – Ambrì-Piotta d/i Kloten Flyers – ZSC Lions d/f Lugano – GE Servette d/f
FREITAG 5.12.
28. SPIELRUNDE
28. SPIELRUNDE
29. SPIELRUNDE
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19.40 Sendebeginn (Anspielzeit 19.45)
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19.40 Sendebeginn (Anspielzeit 19.45)
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Biel – Davos d/f Lakers – Bern d/i SCL Tigers – FR Gottéron d/f
ZSC Lions – Zug d/f
Biel – GE Servette d/f Kloten Flyers – Zug d/f Lugano – SCL Tigers d/i
SAMSTAG 6.12.
SONNTAG 7.12.
FREITAG 12.12.
FR Gottéron – ZSC Lions d/f Lugano – Biel d/i Zug – Bern d/f
SAMSTAG 13.12.
31. SPIELRUNDE
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32. SPIELRUNDE
33. SPIELRUNDE
19.40 Sendebeginn (Anspielzeit 19.45)
15.40 Sendebeginn (Anspielzeit 15.45)
19.40 Sendebeginn (Anspielzeit 19.45)
19.40 Sendebeginn (Anspielzeit 19.45)
Bern – Davos d/f Biel – FR Gottéron d/f GE Servette – Zug d/f Lakers – Ambrì-Piotta d/i
Davos – Kloten Flyers d/f
Ambrì-Piotta – ZSC Lions d/i Biel – Kloten Flyers d/f Lugano – Bern d/i SCL Tigers – GE Servette d/f
DIENSTAG 23.12. 34. SPIELRUNDE 19.40 Sendebeginn (Anspielzeit 19.45) Ambri-Piotta – Biel d/i FR Gottéron – Lugano d/i GE Servette – ZSC Lions d/f SCL Tigers – Bern d /f
Bis zu 4 Partien pro Spielrunde live: – Über Kabel ausgewählte Partien – Über Bluewin TV alle Spiele 4 Partien pro Spielrunde in der Wiederholung.
Hinweis: Allfällige Änderungen hinsichtlich den genauen Sendezeiten, Anzahl der Spiele sowie die gewählten Sport-Events auf Teleclub Sport 1–3 über Kabel und Teleclub Sport 1–14 über Bluewin TV entnehmen Sie bitte dem EPG/TV Guide oder unter www.teleclub.ch
Bern – FR Gottéron d/f Davos – Lugano d/i GE Servette – Lakers d/f Zug – SCL Tigers d/i
Broadcast Highway Video – die neue Autobahn für Live-Übertragungen Die CT Cinetrade AG – an welcher Swisscom beteiligt ist – besitzt die Rechte für TV-Übertragungen der Fussball AXPO Super League und der Eishockey National League A. Mit Broadcast Highway Video transportiert Swisscom Broadcast seit Mitte August die Video- und Audiosignale aus zehn Fussball- und
zwölf Eishockey-Stadien für die weitere Verbreitung durch Teleclub und Bluewin TV zu den TV Zuschauern zu Hause. In der ersten Phase sind jährlich 375 Live Spielübertragungen geplant. Das auf Carrier Ethernet basierende Übertragungsnetz wurde in enger Zusammenarbeit mit Swisscom (Schweiz) AG, Ringier
Teleclub ist digital empfangbar im Kabelnetz und über Bluewin TV. Jetzt abonnieren und live mitfiebern: 044 947 87 87 www.teleclub.ch oder im Handel
und Teleclub geschaffen. Der gesamte Signalweg läuft über Swisscom, das Netz ist vollredundant und Full HD-fähig (High Definition). Damit ist Broadcast Highway Video sehr flexibel ausbau- und einsetzbar. Nebst diesem Einsatz für Cinetrade eröffnet Broadcast Highway Video weitere Möglichkeiten für die
Übertragung von Sportanlässen und sonstigen grossen Events. Der Signalweg – vom Stadion in die guten Stuben In den Sportstadien fängt die Produktionsfirma tpc (tv productioncenter) im Auftrag von Teleclub mit mehreren Kameras Bildsequenzen, Interviews und Stimmungen ein, welche im Übertragungswagen vor Ort zusammen geschnitten werden. Vom Übertragungswagen gelangen die SDoder HD-Signale zum Anschlusskasten von Swisscom Broadcast und von da redundant auf das Broadcast Highway Übertragungsnetz. Die Signale erreichen das Sendezentrum von RingierTV in Zürich. Hier erfolgt je nach Bedarf die Veredelung der Eigenproduktionen: Es wird ein Sportstudio oder eine Konferenzschaltung produziert oder die Signale werden mit Grafiken und weiteren Kommentaren versehen. Die sendefertigen Programme werden danach auf die 16 vordefinierten Sendekanäle für den Weitertransport gelegt und gelangen zu Teleclub in Volketswil. Dort werden die Signale einerseits für die Teleclub Sportkanäle ausgekoppelt und andererseits nach Olten an das digitale HeadEnd von Swisscom zur Codierung übergeben. Von hier aus erreichen die Fernsehbilder via Zürich und die Bluewin Live Event-Kanäle den TV-Zuschauer zu Hause. Die Schaltungen erfolgen in definierten Zeitfenstern und mit der gewünschten Qualität durch das Network Management Center (NMC) von Swisscom Broadcast in Ostermundigen. Von dort aus wird auch die Übertragung permanent überwacht. l
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Ein Stadion mit eigenem Klima
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Text: Klaus Zaugg Foto: Pius Koller Das Eisstadion Biel ist ein architektonisches Unikum: Von aussen sieht es dem weltberühmten Madison Square Garden in New York am ähnlichsten: Auch das Bieler Eisstadion sieht aus wie eine riesige Keksdose. Das Innere bietet ganz besondere asymmetrische Kuriositäten: Der Würfel mit der Zeit-, Tor- und Strafenanzeige hängt nicht in der Mitte über dem Eisfeld, sondern etwa über der Höhe der blauen Linie und die Stufen auf den Sitzplatztribünen sind unterschiedlich hoch. Das führt dazu, dass ein Besucher, der die Eigenheiten dieses ganz besonderen Stadions nicht kennt, wegen der ungleich hohen Stufenabsätze aus dem Gleichgewicht gerät oder gar stürzt und im ersten Augenblick nicht weiss, warum. Die Innentemperatur ist angenehm, aber im Inneren des Stadions herrscht gewissermassen eine eigene Wetterzone: Wegen der Kälte des Eises bildet sich Kondenswasser, das die Isolationselemente an der Decke löst. Weil Stücke der Innenisolation im Sommer 2005 aufs Eisfeld runter gefallen sind, ist über dem Eisfeld unter der Decke ein Netz gespannt, um diese Teile abzufangen. Der ehemalige Präsident, Willy Gassmann (Verleger des Bieler Tagblattes), alimentierte nicht nur den EHC Biel, er orchestrierte auch den Bau des Stadions, das 1973 eröffnet worden ist. Die Kapazität ist aus Sicherheitsgründen auf 7 500 begrenzt worden. Am 22. November 1975 hatten 9 411 Fans das 4:3 über den SC Bern gefeiert. In der Kundenbewertung schneidet das Stadion trotz aller Mängel in fast allen Bereichen wenigstens durchschnittlich
ab. Das hängt auch damit zusammen, dass das Stadion in seinen Grundzügen seinerzeit sehr gut konzipiert worden ist. Am 9. Dezember 2007 haben die Stimmbürger den Bau eines neuen Stadions bewilligt. Für 46,5 Millionen wird eine 7 000 Zuschauer fassende, neue Arena an einem neuen Standort gebaut. Die Eröffnung wird frühestens im Herbst 2010 erwartet. Das alte Stadion wird dann verschwinden – und so wenig es geliebt wird, so sehr werden die Bieler doch vermissen: Die Erinnerungen an drei Meistertitel (1978, 1981, 1983) und an zwei wundersame NL A-Aufstiege (1975, 2008) sind für immer mit dem alten Bieler Eisstadion verbunden. ●
Zuschauerschnitt seit Playoff-Einführung Saison 1985/86 1986/87 1987/88 1988/89 1989/90 1990/91 1991/92 1992/93 1993/94 1994/95 1995/96 1996/97
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Schnitt 4’145 5’685 5’706 5’491 6’034 5’205 4’357 4’245 3’385 4’019 3’287 1’927
Liga NLB NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NLB NLB
DEZEMBER ’08
Saison 1997/98 1998/99 1999/00 2000/01 2001/02 2002/03 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 2007/08
Schnitt 2’277 2’148 2’159 2’428 2’786 2’435 1’935 2’422 2’139 2’194 2’289
Liga NLB NLB NLB NLB NLB NLB NLB NLB NLB NLB NLB
EHC BIEL Unbestritten der sechste Mann im Stadion: Die leidenschaftlichen Fans haben einen grossen Anteil am positiven Saisonstart der Bieler.
Öffentliche Verkehrsmittel Komfort im Stadion Sicherheit im Stadion Verfügbarkeit Sanitäre Anlagen Verpflegung Anzeigetafeln Parkmöglichkeiten Stimmung im Stadion VIP-Services
43/90 PUCKS
Fribourg-Gottéron
Das beste Eis der Liga
FRIBOURG
57/90 PUCKS
Öffentliche Verkehrsmittel Komfort im Stadion Sicherheit im Stadion Verfügbarkeit Sanitäre Anlagen Verpflegung Anzeigetafeln Parkmöglichkeiten Stimmung im Stadion
Die glorreichen Zeiten von Bykow und Chomutow sind in der altehrwürdigen «Patinoire St. Léonard» immer noch spürbar.
Text: Klaus Zaugg Foto: Pius Koller Der HC Fribourg-Gottéron spielt seit der Saison 1982/83 in der neuen Arena. Sie war 1985 (BWM) und 1990 (zweiter Spielort neben Bern) bereits zweimal ein WM-Stadion. Die «Patinoire Communale St-Léonard» ist von Grund auf als neues Eishockeystadion konzipiert worden. Mehrfach wird in der Befragung erwähnt, dass in Fribourg das Spiel nach der PostFinance-Arena in Bern am intensivsten erlebt wird. Die Sitzplatz- und Stehplatztribünen sind im richtigen Winkel und so nahe wie «im Spiel drin» zu sein und auf der Medientribüne, gleich hinter der Gästestrafbank, sind die Reporter gezwungen, das Spiel aufmerksam zu verfolgen, damit rechtzeitig der Kopf eingezogen werden kann, wenn ein Puck Richtung Medientribüne fliegt. Offensichtlich ist Fribourg das einzige Stadion der Welt, in welchem sich die Spieler ein Gesicht auf der Medientribüne merken können – die Legende hält sich hartnäckig, Todd Elik habe einmal gezielt den Puck auf einen Schreiberling geschossen. Nach übereinstimmenden Aussagen ist das Eis in keiner anderen Arena so gut aufbereitet wie hier. Die Infrastruktur ist sinnvoll ausgelegt, aber recht knapp gehalten. In allen Komfortbewertungen des Stadions wird auf der
VIP-Services
Skala von 1 bis 10 mindestens der Wert 6 erreicht. Moniert werden eine gewisse Enge, zu wenig Toiletten und zu lange Warteschlangen vor den Verpflegungsständen. Die Qualität der Speisen wird jedoch als gut bezeichnet. Die Sicht aufs Spielfeld wird als gut bis sehr gut beurteilt, aber das ziemlich zerkratzte Plexiglas wird als störend empfunden. ●
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Saison 1985/86 1986/87 1987/88 1988/89 1989/90 1990/91 1991/92 1992/93 1993/94 1994/95 1995/96 1996/97
Schnitt 5’105 5’611 5’547 4’546 5’342 6’882 7’013 6’782 6’411 6’159 5’909 4’945
Liga NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A
Saison 1997/98 1998/99 1999/00 2000/01 2001/02 2002/03 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 2007/08
Schnitt 5’271 4’008 4’327 4’545 5’313 4’794 4’975 4’715 4’747 4’362 5’388
Liga NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A
DEZEMBER ’08
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Genf-Servette
Ein Feldstecher für die Sitzplatzrampe Text: Klaus Zaugg Foto: Pius Koller Das älteste Stadion der Liga, inzwischen unter Denkmalschutz. 1958 gebaut, 1961, 1971 (AWM) und 1998 (U20-WM) bereits WM-Schauplatz. 1958 als welsche Antwort auf das Hallenstadion eine der modernsten Arenen Europas. Mächtige Stahlträger mit rund 70 Metern Spannweite überdecken die Zuschauertribünen und das Spielfeld. Durch unterschiedlich hohe Tribünen ist das Stadion asymmetrisch. Das Flachdach zieht sich von den höher aufgebauten Tribünen auf der einen zu den tiefer gelegenen Tribünen auf der anderen Seite. Eine umfassende Sanierung oder Renovierung hat es seit 1958 nie mehr gegeben, das multifunktionelle Stadion ist nach wie vor sozusagen in seinem Urzustand und ist damit das älteste Stadion der Liga. Die Arena kommt in der Kundenbewertung schlecht weg und bekommt auf der Skala von 1 bis 10 den tiefsten Wert für die Sicht aufs Eisfeld (3) und gar die Minimalnote 1 für die sanitären Anlagen. Die grosse Sitzplatz-
Zuschauerschnitt seit Playoff-Einführung Saison 1985/86 1986/87 1987/88 1988/89 1989/90 1990/91 1991/92 1992/93 1993/94 1994/95 1995/96 1996/97
Schnitt 792 keine Infos keine Infos 1’595 keine Infos 967 keine Infos keine Infos keine Infos keine Infos 1’958 1’104
GENF-SERVETTE 56/90 PUCKS Öffentliche Verkehrsmittel Komfort im Stadion Sicherheit im Stadion Verfügbarkeit Sanitäre Anlagen Verpflegung Anzeigetafeln Parkmöglichkeiten Stimmung im Stadion VIP-Services
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DEZEMBER ’08
Das älteste Stadion der Liga: Die Patinoire les Vernets.
Liga NLB 1. Liga 1. Liga NLB 1. Liga NLB 1. Liga 1. Liga 1. Liga 1. Liga NLB NLB
Saison 1997/98 1998/99 1999/00 2000/01 2001/02 2002/03 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 2007/08
Schnitt 1’103 998 1’694 2’361 3’424 5’278 4’816 5’027 5’120 5’392 5’217
tribune ist so hoch, dass die Sicht aus der oberen Hälfte auf das Spielfeld wegen der grossen Distanz als ungenügend taxiert wird. In keinem anderen Stadion ist das Verhältnis Preis/Komfort für den Sitzplatzzuschauer so unbefriedigend und eigentlich sollten mit der Saisonkarte auch Feldstecher abgegeben werden. Die Banden sind mobil und die Gästemannschaften monieren immer wieder die schlechte Eisqualität und die Unberechenbarkeit der Abpraller. In keinem anderen Stadion fallen so viele Tore, weil der Puck anders als erwartet von der Bande zurückspringt. Das Management von Servette zieht in dieser «Bruchbude» ein Animationsprogramm mit NHL-Quali-
Liga NLB NLB NLB NLB NLB NL A NL A NL A NL A NL A NL A
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tät auf. Die Show ist perfekt, die Akustik allerdings so eigenartig, dass Durchsagen und Animationen wie in keinem anderen Stadion als Lärm empfunden werden. Ein Spiel von Servette wirkt auf einen neutralen Beobachter wie der Auftritt einer NHL-Mannschaft in Kasachstan. Moniert wird von den Kunden die zu geringe Anzahl Toiletten bzw. der umständliche Gang dorthin und die ungenügende Qualität der Verpflegungsmöglichkeiten. Die Zuschauer fühlen sich sicher und auch die Parkplatzsituation wird als genügend bis gut beurteilt. Das Stadion liegt in einem Industrieviertel und es gibt in der Umgebung zahlreiche Parkplätze. ●
Kloten Flyers
Mischung aus Tradition und Moderne KLOTEN FLYERS 71/90 PUCKS Öffentliche Verkehrsmittel Komfort im Stadion Sicherheit im Stadion Verfügbarkeit Sanitäre Anlagen Verpflegung Anzeigetafeln Parkmöglichkeiten
Neuer Name und neues Interieur: Die Kolping Arena wurde im Hinblick auf die Heim-WM modernisiert.
Stimmung im Stadion
Text: Klaus Zaugg Foto: Pius Koller Aus dem Schluefweg ist die Kolping Arena geworden. Sie ist ein gutes Beispiel dafür, wie eine Sportarena laufend modernisiert werden kann. Das Stadion wirkt neu und zweckmässig. Es ist gelungen, modernsten Ansprüchen gerecht zu werden und gleichzeitig die Tradition zu bewahren. Am 1. Oktober 1977 war die überdeckte Kunsteisbahn termingerecht eröffnet worden. Die Kosten betrugen damals 2,94 Millionen Franken, die letzte Anpassung kostete zehn Millionen. In vier Schritten ist der Schluefweg immer wieder modernisiert worden und lässt heute keine Wünsche offen. Sie ist logischerweise 2009 auch WMStadion und von 1997 bis 2004 wurde hier ein internationales Tennisturnier der Frauen durchgeführt. Die Sicht aufs Eisfeld, Komfort, Verpflegungsmöglichkeiten und sanitäre Anlagen werden in der Umfrage durchwegs als gut und sehr gut bewertet, keine Benotung liegt unter dem Wert 7. Einziger, immer wieder erwähnter Minuspunkt, der bei einzelnen Umfrageteilnehmern sogar mit der Minimalnote 1 taxiert wird: Auf den Anmarschwegen zum Stadion, die teilweise durch ein Waldstück führen, fehlt den Fans der Gästen das Gefühl der Sicherheit. ●
VIP-Services
Zuschauerschnitt seit Playoff-Einführung SC BERN
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Saison 1985/86 1986/87 1987/88 1988/89 1989/90 1990/91 1991/92 1992/93 1993/94 1994/95 1995/96 1996/97
Schnitt 4’316 4’538 4’594 4’369 4’743 4’302 4’173 5’015 5’478 5’554 5’600 5’405
Liga NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A
Saison 1997/98 1998/99 1999/00 2000/01 2001/02 2002/03 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 2007/08
Schnitt 4’811 4’445 4’588 4’409 4’865 4’966 4’568 4’298 4’463 5’029 4’912
Liga NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A
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NEU: Die Qualität und das Aroma von Chicco d’Oro in der Kapsel
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Ambrì-Piotta
Wenn aus Kalt Kult wird
AMBRÌ-PIOTTA 39/90 PUCKS Öffentliche Verkehrsmittel Komfort im Stadion Sicherheit im Stadion Verfügbarkeit Sanitäre Anlagen Verpflegung Anzeigetafeln Parkmöglichkeiten Stimmung im Stadion VIP-Services
Text: Klaus Zaugg Foto: Pius Koller Die Valascia wird in allen Umfragen auf den letzten Platz gesetzt. Tatsächlich ist diese Arena kein eigentliches Stadion. Sondern eine notdürftig
überdachte ehemalige offene, 1959 eröffnete Kunsteisbahn. Und so ist es bis heute geblieben. Ein Spielbesuch in Ambrì geht eher unter die Rubrik «Abenteuer-Reise». Zwar ist die Parkplatzsituation auf dem ehemaligen Flugplatz sehr gut. Aber der Weg von dort zum Stadion ist im Winter
Die «Montanara» erhellt alle Gemüter. Wenn die Fans die Hymne anstimmen, wird jedem Fan warm ums Herz.
Zuschauerschnitt seit Playoff-Einführung Saison 1985/86 1986/87 1987/88 1988/89 1989/90 1990/91 1991/92 1992/93 1993/94 1994/95 1995/96 1996/97
Schnitt 5’207 5’693 5’512 4’648 3’816 4’028 4’897 4’700 4’317 4’406 4’086 2’973
Liga NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A
Saison 1997/98 1998/99 1999/00 2000/01 2001/02 2002/03 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 2007/08
Schnitt 3’929 4’130 3’829 2’852 4’033 3’998 3’971 4’675 4’420 4’121 3’875
Liga NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A
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nichts für schreckhafte Gemüter und in schönes Tuch gewandete Damen und Herren. Aus dem Gästesektor ist die Sicht aufs Eisfeld stark eingeengt. Bei der Beurteilung des Komforts (Sanitäre Anlagen, Verpflegungsmöglichkeiten) bekommt die Valascia in den Umfragen als einzige Arena mehrmals die Minimalnote 1, obwohl die Hamburger beim Stand auf der Nordseite die Besten der Liga sein dürften. Aber die Valascia ist längst auch Kult. Die geographische Lage bringt es mit sich, dass sie am wohl unwirtlichsten Platz im Lande steht. Auf gut 1 000 Metern Höhe in einem kargen Hochtal im Schatten der Berge, wo von November bis Februar kein Sonnenstrahl mehr hinkommt – Ambrì spielt im kältesten Stadion ausserhalb von Russland. Der Durchzug – die Arena ist nicht rundum geschlossen – gehört zum Erlebnis Valascia und niemand vermag zu sagen, ob «La Montanara» auch in einem der neuen Paläste so schön tönen würde. Hier sei deshalb noch einmal für alle Fans, die nach Ambrì reisen, der Wortlaut der Ambrì-Hymne wiedergegeben. Wer weiss: Vielleicht will ja mal einer mitsingen: «La su per la montagne, fra boschi e valli d’or tra l’aspre rupi echeggia un cantico d’amor la su per le montagne, fra boschi e valli d’or tra l’aspre rupi echeggia un cantico d’amor La montanara, o-hè! si sente cantare, cantiam la montanara e chi non la sa? La montanara o-hè! si sente cantare cantiam la montanara e chi non la sa? Wer dieses Lied nie von der «Curva Sud» in der Valascia gehört hat, kennt die Eishockeywelt nicht. «La Montanara» tröstet über allen fehlenden Komfort hinweg. «La Montanara» wird von den Fans angestimmt, wenn der Sieg ihrer Mannschaft sicher ist. Die Gereiztheit im Stadion verschwindet, das Lied verzaubert. ●
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HC Lugano
Ein seelenloser Betonklotz
Zuschauerschnitt seit Playoff-Einführung
Text: Klaus Zaugg Foto: Pius Koller Von allen neuen Stadien steht die Resega auf dem letzten Platz. Das Stadion wird von den Besuchern mehrheitlich als hässlicher, seelenloser Betonklotz empfunden. Eine Bewertung, die vielleicht etwas ungerecht ist – die Architektur des Stadions entspricht eben nicht den emotionalen Erwartungen eines Besucher aus der Deutschschweiz, für den Lugano die Stadt ist, in welcher Eishockey unter Palmen und in mediterraner Umgebung gespielt wird. Der Komfort im Stadion wird als durchschnittlich bis gut beurteilt, moniert wird eine ungenügende Situation
SC BERN
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bei den sanitären Anlagen und den Verpflegungsmöglichkeiten. Allerdings ist das von Fausto Senni geführte Stadionrestaurant eine Perle der Stadion-Gastronomie und hat mindestens fünf Sterne verdient. Die Sicht aufs Eisfeld ist gut. In der Befragung taucht immer und immer wieder die gleiche, allerdings schwerwiegende Kritik auf: Die Fans der Gäste fühlen sich nicht rundherum sicher. Die Klagen über aggressiv auftretende Sicherheitsdienste, die grundsätzlich gegen die Anhänger des Gästeteams sind, ziehen sich wie ein roter Faden durch die Befragung. Alles in allem ist die Resega als Stadion zweckmässig konzipiert, der Komfort ist genügend bis gut und die Bewertung wird durch die Sicherheitsprobleme der letzten Jahre negativ beeinflusst. Oder in einem Satz: Die Resega ● ist besser als ihr Ruf. Beton statt Palmen: Die Resega ist aber besser als ihr Ruf.
Saison 1985/86 1986/87 1987/88 1988/89 1989/90 1990/91 1991/92 1992/93 1993/94 1994/95 1995/96 1996/97 1997/98 1998/99 1999/00 2000/01 2001/02 2002/03 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 2007/08
Schnitt 4’766 5’388 4’933 4’353 4’900 5’013 4’890 4’918 4’050 4’170 4’651 4’028 4’341 4’207 4’460 3’760 3’671 3’737 3’965 4’541 3’927 3’983 3’957
LUGANO Öffentliche Verkehrsmittel Komfort im Stadion Sicherheit im Stadion Verfügbarkeit Sanitäre Anlagen Verpflegung Anzeigetafeln Parkmöglichkeiten Stimmung im Stadion VIP-Services
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DEZEMBER ’08
Liga NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A
55/90 PUCKS
EV Zug
Der Kühlschrank der Liga maximal als genügend taxiert. Die Zuger Stimmbürger haben bereits den Bau eines neuen Stadions (für rund 60 Millionen Franken) bewilDie Kunsteisbahn Herti ist am 25. November 1967 ligt, die Herti-Halle wird es also eröffnet worden und war damals die viertgrösste nicht mehr geben, auch nicht in unter den 56 Kunsteisbahnen im Lande. Am 29. Febrenovierter Form. Obwohl es in ruar 1976 bewilligten die Stimmbürger den Bau einer der Halle keinen Durchzug gibt, so genannten «Mehrzweckhalle» für rund 2,5 Millizieht sich durch die Befragunonen Franken. In der Beurteilung liegt die Hertigen wie ein roter Faden die Arena auf gleicher Stufe mit dem Eisstadion Biel – Empfindung, die Herti-Arena beide Arenen sind an und für sich sinnvolle sei das «Tiefkühlfach des Zweckbauten – und beide ziemlich genau gleich alt Schweizer Eishockeys». Das und damit hoffnungslos veraltet. Ähnlich wie in Biel liegt daran, dass im Vergleich ist auch das alterwürdige Herti-Stadion gut konzizu anderen alten Hallen (wie zum Beipiert. Die Sicht Eisfeld ist gut. Der Komfort wird FF aufs Inserat_D_EVZ_87x133mm.pdf 15.08.2008 15:30:11 spiel Langnau) mehr Beton verwendet worden ist und die Innentemperatur tiefer liegt als beim Eisstadion Biel. Eigentlich ist ja die Valascia in Ambrì kälter und bietet weniger Komfort. Aber Kälte und Unbequemlichkeit haben in der Valascia, anders als in Zug, Kultcharakter. Und in Ambrì wird das Herz mehr erwärmt als in Zug. ●
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Text: Klaus Zaugg Foto: Pius Koller
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43/90 PUCKS
In Zug freut man sich auf die neue Arena, die hoffentlich nicht mehr so kalt sein wird.
Zuschauerschnitt seit Playoff-Einführung Saison 1985/86 1986/87 1987/88 1988/89 1989/90 1990/91 1991/92 1992/93 1993/94 1994/95 1995/96 1996/97 1997/98 1998/99 1999/00 2000/01 2001/02 2002/03 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 2007/08
Schnitt 2’611 3’465 5’817 5’347 5’609 5’433 5’358 5’769 5’720 6’375 5’775 5’183 4’950 4’214 4’068 4’216 3’659 3’625 4’077 4’556 4’462 4’338 4’120
Liga NLB NLB NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A
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Leonardo Genoni
Die Eishockey-Saison 2008/2009 und hockeymanager.ch-Saison ist vollends am laufen. Bereits haben sich über 21’500 aktive Hockey-Manager angemeldet. Der Manager-Markt lebt – es wird gekauft und verkauft. Einige Top-Spieler reihen sich bereits in die diversen Ranglisten ein: Beliebteste Spieler: Meistgekaufte Spieler: Meistverkaufte Spieler: • Petteri Nummelin, HC Lugano • Patrick Thoresen, HC Lugano • John Pohl, HC Lugano • Christian Dubé, SC Bern • Martin Kariya, SCL Tigers • Randy Robitaille, HC Lugano • Kimmo Rintanen, Kloten Flyers • Kimmo Rintanen, Kloten Flyers • Raffaele Sannitz, HC Lugano
Haben Sie sich bereits angemeldet? Wenn NEIN – bitte sofort anmelden und mitmachen – www.hockeymanager.ch Sponsor
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geht nicht.
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SCL Tigers
Eine Arena, die einmal fehlen wird Text: Klaus Zaugg Foto: Pius Koller Das Ilfisstadion ist die beste der alten Arenen (Langnau, Ambrì, Zug, Biel), die über bestehenden Kunsteisbahnen errichtet worden sind. Am 15. August 1975 ist die «Aufrichte» dieses Holztempels gefeiert worden. Bei der Vaillant Arena in Davos und bei der Ilfishalle ist beim Bau am meisten Holz verwendet worden. Die Baukosten lagen in Langnau lediglich bei rund 800 000 Franken. Das Bauholz wurde zum grössten Teil von den Bauern gespendet, die eine «HockeyTanne» fällen und nach Langnau fuhrwerkten. Mit dem Slogan «Ä gueti Sach – äs IschbahnDach» wurde im ganzen Emmental für den Stadionbau geweibelt. Entsprechend gross ist die emotionale Bindung zu diesem alten Stadion. In der Umfrage wird der Komfort im Stadion erstaunlich positiv mit Werten zwischen 4 und 8 auf einer Skala von 1 bis 10 beurteilt. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Die Sicht von den Sitzplätzen ist sehr gut und diese Sitzplätze können gut und schnell erreicht werden. Auch die Sicht
SCL TIGERS Öffentliche Verkehrsmittel Komfort im Stadion Sicherheit im Stadion Verfügbarkeit Sanitäre Anlagen Verpflegung Anzeigetafeln Parkmöglichkeiten Stimmung im Stadion VIP-Services
54/90 PUCKS
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ZSC LIONS
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KLOTEN FLYERS
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RAPPERSWIL-JONA LAKERS 65 HC DAVOS
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HC LUGANO
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SCL TIGERS
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EHC BIEL
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Alte Halle mit «neuem» VIP-Bereich:Das Ilfis-Stadion ist die beste der alten Arenen. von den Stehplätzen wird als genügend beurteilt. Zudem ist die Steilheit der Tribünen ideal, die Zuschauer sitzen oder stehen, ähnlich wie in Fribourg, nahe am Geschehen und erhalten dadurch das Gefühl, «im Spiel» zu sein. Die Stimmung ist vorzüglich und es spielt sicherlich auch eine Rolle, dass der Kunde im Emmental keinen «Hightech-Tempel» erwartet und mit einem heimeligen Holztempel durchaus zufrieden ist – die Langnauer profitieren vom «Sahleweidli-Effekt». So mag der Komfort der sanitären Anlagen nicht optimal sein. Aber die Situation des sanitären Notstandes wird etwas entschärft, weil Insider längst wissen, dass man das Wasser draussen vor dem
Stadion an den Wassern der Ilfis lassen kann: «Schiffen wie zu Gotthelfs Zeiten». Weil jede freie Fläche im Dorf geschickt als Parkplatz genutzt wird, ist die Parkplatzsituation genügend. Die Erreichbarkeit mit dem öffentlichen Verkehrsmittel gilt gar als vorzüglich: Mit dem Schnellzug nach Langnau und dann zu Fuss über die Passerelle ins Stadion. Gänzlich unhaltbar ist die Garderobesituation für die Gäste und für die Tiger. Nur ist das kein Kriterium für den Matchbesucher. Das Ilfisstadion ist ein Sporttempel, über den zwar viel geflucht wird. Aber wenn einmal ein neues Stadion stehen sollte, wird man diese alte Arena schmerzlich vermissen. ●
Zuschauerschnitt seit Playoff-Einführung Saison 1985/86 1986/87 1987/88 1988/89 1989/90 1990/91 1991/92 1992/93 1993/94 1994/95 1995/96 1996/97
Schnitt 3’913 4’773 5’091 4’322 3’854 3’049 3’667 4’419 4’224 4’618 4’203 3’746
Liga NLB NLB NL A NLB NLB NLB 1. Liga! NLB 1. Liga! NLB NLB NLB
Saison 1997/98 1998/99 1999/00 2000/01 2001/02 2002/03 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 2007/08
Schnitt 3’191 4’038 4’706 4’957 4’380 4’847 4’575 4’886 4’086 5’705 4’302
Liga NLB NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A
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SCL TIGERS
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Komfort im Stadion Sicherheit im Stadion Verfügbarkeit Sanitäre Anlagen Verpflegung Anzeigetafeln Parkmöglichkeiten Stimmung im Stadion VIP-Services
80 74
KLOTEN FLYERS
71
RAPPERSWIL-JONA LAKERS 65 63
HC DAVOS
Text: Klaus Zaugg Foto: Pius Koller Öffentliche Verkehrsmittel
SC BERN ZSC LIONS
Die Diners Club Arena ist ein Musterbeispiel für einen gelungenen Umbau eines bestehenden Stadions mit kleinen Schönheitsfehlern. Der Videowürfel ist beispielsweise vor dem Fertigausbau ins Stadion gebracht und gewissermassen eingemauert worden: Er kann nicht mehr aus
FRIBOURG-GOTTÉRON
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GENF-SERVETTE
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HC LUGANO
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SCL TIGERS
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EHC BIEL
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EV ZUG
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dem Gebäude entfernt werden und deshalb sind gewisse andere Veranstaltungen (wie der Davis Cup im Tennis) nicht mehr möglich. In allen wesentlichen Bereichen (Komfort im Stadion, sanitäre Anlagen, Verpflegungsmöglichkeiten) wird das Stadion als sehr gut beurteilt und erreichet in allen Umfragen auf der Skala von 1 bis 10 Werte von 8 und besser und dreimal sogar die Maximalnote 10. Nur das Hallenstadion und die Diners Club Arena haben von einzelnen Umfrageteilnehmern in diesen Bereichen mehrmals die Maximalnote 10 erhalten. Die Parkplatzsituation erreicht hingegen nur durchschnittliche Bewertungen, moniert wird der ungenügende Verkehrsabfluss nach den Spielen. Problematisch ist offensichtlich die Sicherheit der Gästefans. Im Stadion wird die Sicherheit in den Umfragen als gut taxiert. Allerdings gebe es fast jedes Mal Probleme bei der Wegfahrt des Fancars. Alles in allem «leidet» die Diners Club Arena in den Bewertungen mit der gleichen Besonderheit wie das Hallenstadion: Sehr viel Komfort, aber zu wenig Stimmung und deshalb kein «Event-Charakter» wie etwa bei den Partien in der PostFinance-Arena oder den älteren Tempeln in Ambrì und Langnau. Aber man kann halt nicht immer alles haben. ●
Zuschauerschnitt seit Playoff-Einführung Saison 1985/86 1986/87 1987/88 1988/89 1989/90 1990/91 1991/92 1992/93 1993/94 1994/95 1995/96 1996/97
Schnitt 2’075 1’786 2’944 2’544 3’172 2’622 2’686 2’644 2’413 5’013 5’058 4’106
Liga NLB NLB NLB NLB NLB NLB NLB NLB NLB NL A NL A NL A
Saison 1997/98 1998/99 1999/00 2000/01 2001/02 2002/03 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 2007/08
Schnitt 3’940 3’919 3’468 3’455 3’593 3’937 3’852 4’475 4’244 4’971 4’959
Liga NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL A
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Martin Rauch, wie lange noch?
Martin Rauch / HC Ajoie
ER IST 43-JÄHRIG, STEHT IN SEINER 26. NATIONALLIGA-SAISON UND HÄLT DEN AKTUELLEN SCHWEIZER REKORD AN ABSOLVIERTEN NL-PARTIEN – DER BERNER MARTIN RAUCH. SLAPSHOT HAT SICH MIT DEM VIERFACHEN SCHWEIZERMEISTER IN DESSEN WOHNUNG IN KEHRSATZ GETROFFEN UND DABEI AUCH DIE UNVERMEIDLICHE FRAGE GESTELLT: MARTIN RAUCH, WIE LANGE NOCH?
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NLB Text: Reto Kirchhofer Fotos: Pius Koller Im Wohnungsentree zeugen Palmen, Strandfotos und ein Surfbrett von einer Leidenschaft Martin Rauchs. Doch der 43-jährige Berner steht nicht etwa seiner Begeisterung für Sommer, Sand und Wasser wegen im Fokus: Rauch bestreitet derzeit seine 26. Eishockeysaison auf NationalligaEbene. Rekord. Im ersten Stock der schmucken Wohnung in Kehrsatz wird die beeindruckende Karriere des Verteidigers auch visuell unterstützt. Oberhalb der Wendeltreppe hängt eine Auswahl an Matchtrikots, welche aus Platzgründen einzig die Zeit von Rot-Blau Bern bis und mit dem SC Bern samt den Nationalmannschaftseinsätzen beinhaltet. Die restlichen Trikots – von Fribourg, Ambrì, Biel über Olten bis zu Ajoie – sind in einem Schrank verstaut. Als Rauch diese auf dem Sofa ausbreitet, zeigt sich sein Sohn Keeano begeistert: Der Fünfjährige zählt munter die Vereine auf, bei denen der Papa bisher gewirkt hat, und zeigt auf die jeweiligen Trikots. Das SCB-Logo hat Keeano speziell verinnerlicht, schliesslich unternimmt er bei der Berner Nachwuchsabteilung derzeit seine ersten Schritte «on ice». Im selben Verein, in dem Vater Martin stolze 17 Jahre gespielt hat. Martin Rauch, läuft da eigentlich mit Ihrem ehemaligen Mitspieler Gil Montandon eine Wette, wer sich länger in der Nationalliga behaupten kann? Martin Rauch: Nein (lacht), das ist quasi ein Wettbewerb aus der Distanz. Wobei ich nicht denke, dass der eine auf den anderen schaut. Fakt ist, wir sind praktisch gleich alt, Gil hat jedoch noch die Möglichkeit, in der National League A zu spielen. Ich bin froh, eine Liga tiefer spielen zu dürfen, so konnte ich mir in den letzten Jahren auch beruflich etwas aufbauen (Rauch arbeitet im Aussendienst der
«FÜR MICH IST ZENTRAL, DASS ICH JENE ERWARTUNGEN, DIE ICH UND DER VEREIN IN MICH SETZEN, ERFÜLLEN KANN.» M ARTIN R AUCH , S PIELER HC A JOIE
Firma Technogym und wirkt bei Beratung und Verkauf von Fitnessgeräten, die Red.). Somit erfolgt nach meiner Karriere nicht eine Art k.o.-Schlag, von 100 Prozent Eishockey zu 100 Prozent Privatwirtschaft. Sie wohnen mit Ihrer Familie in Kehrsatz, der Geschäftssitz befindet sich in Lyss, die Trainings von Ajoie finden in Pruntrut statt – wie bringen Sie diese Dreifachanforderung in Harmonie? Diese Frage stelle ich mir manchmal selbst. Es braucht natürlich Unterstützung und Verständnis von der Familie wie auch vom Arbeitgeber. Zudem kann ich oft geschäftliche Aussentermine mit den Trainings koordinieren. Sie stehen in Ihrer 26. Nationalliga-Saison, können Sie sich noch an die Premiere erinnern? Ja, das ist eine spezielle Sache, da ich mein erstes Meisterschaftsspiel für den SC Bern in der Nationalliga B – nach dem Wechsel aus der Amateurliga von Rot-Blau Bern – gleich in Pruntrut bestritten habe. Es war Ende September 1983 und enorm heiss. Insofern hat sich jetzt ein Kreis geschlossen, da ich nun im Dress des HC Ajoie wieder in Pruntrut spiele. Renato Tosio hatte während seinen 14 Jahren beim SCB kein einziges Spiel verpasst… …ich war leider in einem Spiel verletzt (Ehefrau Jeannine bemerkt aus dem Wohnzimmer mit einem Schmunzeln: «Das verfolgt ihn auch heute noch»)…ach ja, und während vier Spielen war ich noch gesperrt.
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Können Sie sich an Ihr erstes NL-Tor erinnern? Nein, nicht konkret. Es wird in einem Vorbereitungsspiel gewesen sein. Über 25 Nationalliga-Saisons en suite sind eine weite, sportliche Zeitspanne. Gibt es für Sie ein überragendes High-, wie auch ein Lowlight? Die vier Meistertitel mit dem SC Bern waren alle wunderbar, müsste ich einen herausnehmen, würde ich sicher jenen von 1990/91 nennen, als mir im März 1991 in Lugano in der Verlängerung das entscheidende Tor zum 2:1 glückte. Schuss, Tor Meister, (lacht). Auf Nationalmannschaftsebene war es sicher der vierte Platz 1998 an den Weltmeisterschaften in der Schweiz, mit mir als Captain. Negativ in Erinnerung habe ich den sportlichen NichtAufstieg in unserer dritten B-Saison. Wir hatten damals
mit Bern die Meisterschaft dominiert, wie eigentlich auch die Finalserie gegen Chur. Aber eben, auf der anderen Seite stand damals noch ein gewisser «Toto» Tosio im Tor…Wegen des Rückzugs von Arosa konnten wir ja in der Folge doch noch nachrücken. Welcher Mitspieler hat Sie am stärksten geprägt? Sicher Reijo «Rexi» Ruotsalainen. Er konnte unglaublich viel bewirken. Und es war damals auch speziell, dass ein solch überragender Spieler, der auch in der NHL eine dominante Funktion eingenommen hätte, überhaupt in Bern gespielt hat. Sie hatten als erster Schweizer Spieler die 1000erMarke an NL-Spielen erreicht. Was bedeuten Martin Rauch Statistiken, Zahlen und Rekorde?
Martin Rauch / HC Ajoie MARTIN RAUCH AUCHRR, SC BERN Club: Nummer: Position: Geboren: Grösse: Gewicht: Wohnort: Zivilstand:
HC Ajoie 77 Verteidiger 15.06.1965 185cm 85kg Kehrsatz Verheiratet mit Jeannine, ein Sohn (Keeano, 5j) Bisherige Vereine: Rot-Blau Bern (bis 1983), SC Bern, Fribourg-Gottéron, Ambrì-Piotta, EHC Biel, EHC Olten, HC Ajoie Erfolge: Vier Meistertitel mit dem SCB, 4. Platz an den Weltmeisterschaften 1998 in der Schweiz NL-Spiele: 1’157 (vor der Saison 2008/09) Länderspiele: 116
Ich habe nie auf Spiele und Tore geachtet, dies war immer zweitrangig. Der Erfolg des Teams stand stets im Zentrum. Wobei die Sache mit den Spielen dann doch noch speziell wurde: Ich spielte bei Biel, als die 1000. Partie immer näher rückte, und gleichzeitig auch unser Ausscheiden in den Playoffs. So kam bei mir, wie auch bei den Journalisten, die Frage auf: Reicht es überhaupt noch zur 1000. Partie? Schliesslich klappte es, in Sierre, bei der sechsten und für Biel letzten Playoff-Partie der Saison. Damals mutmasste ich, ob das 1000. auch zugleich mein letztes NL-Spiel gewesen sei. Und mittlerweile sind schon wieder über drei Saisons dazugekommen, unglaublich…
besten Spieler – Wie damals beim SCB, als wir im Kampf um den Meistertitel das hoch dotierte «Grande Lugano» bezwingen konnten. Blicken wir in die Zukunft. Gil Montandon pflegt seine Verträge jeweils um ein Jahr zu verlängern… Das wird sicher bald auch bei mir wieder zum Thema (schmunzelt). Für mich ist zentral, dass ich jene Erwartungen, die ich und der Verein in mich setzen, erfüllen kann. Ist dies der Fall, sollte vom Club ja automatisch das Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit erfolgen.
Bei La-Chaux-de-Fonds haben Valeri und dessen Sohn Evgenï Schiriajew bereits im selben Team gespielt. Ihr Sohn Keeano spielt mittlerweile auch Eishockey, ist fünfjährig und… …nein nein, so lange spiele ich sicher nicht mehr (lacht). Der Gedanke ist reizvoll, es wird aber niemals möglich sein. Ich bin schon froh, dass mein Sohn jetzt noch etwas von meiner Eishockeykarriere mitkriegt. Und wichtig ist, dass ihm das Spielen selbst Spass macht, wir werden ihn
«EIN ABSCHIED BEI ROT-BLAU BERN HÄTTE SICHER SEINEN REIZ.»
Die unvermeidliche Frage lautet: Martin Rauch, wie lange noch? Das weiss ich nicht. Es muss sicher primär für die Familie, wie auch hinsichtlich des Berufs stimmen. Aber derzeit macht es mir noch enorm viel Spass und ich spüre die Unterstützung. Zudem habe ich die Gewissheit, nach dem Eishockey über einen spannenden Job zu verfügen.
sicher nie pushen. Gefällt es ihm nicht mehr, soll er es bleiben lassen.
Wäre für Sie auch die Amateurliga später ein Thema? Das müsste ich mir dann sehr gut überlegen. Ein Abschied bei Rot-Blau Bern hätte sicher seinen Reiz. Deshalb möchte ich diese Möglichkeit nicht komplett ausschliessen. Gut, ich habe auch einmal als Ziel geäussert, zum Abschluss meiner Eishockeykarriere in Spanien zu spielen. Wer weiss…
«Es bleiben lassen…» – Der 43-jährige Verteidiger Martin Rauch denkt auch in seiner 26. Nationalliga-Saison noch nicht an einen Rücktritt. Ganz zur Freude seines Sohnes. Keeano blickt nochmals auf sämtliche Matchtrikots in der Wohnung und sagt verschmitzt: «Später will ich einmal ebenso viele Leibchen haben. Mindestens!» – Nichts ist unmöglich, lautet ein beliebtes Bonmot. Die väterliche Vorgabe ist jedoch hoch, sehr hoch… ●
MARTIN R AUCH, SPIELER HC A JOIE
À propos Zahlen: In Bern haben Sie mit der Rückennummer 7 gespielt, bei den späteren Stationen bis heute mit der 77… Als ich zu Bern kam, konnte ich eine Nummer auswählen. Jene von Verteidiger Beat Kaufmann wurde frei, die Sieben, also wählte ich diese. Und nachdem die Nummer in Bern bei meinem Abschied zurückgezogen wurde, begann auch für mich ein neuer Abschnitt und ich entschied mich für eine halbwegs neue Nummer, die 77. Sie werden häufig mit der Altersfrage konfrontiert – was braucht es, um auch mit 43 Jahren in der NLB noch kompetitiv zu sein? Wichtig ist die Kenntnis über den eigenen Körper. Ich habe Ausbildungen im Fitnessbereich, als Trainer und Ernährungsberater, gemacht. So konnte ich mich und meinen Körper noch besser analysieren. Ich weiss jetzt, dass ich qualitativ gute Einheiten brauche, dafür nicht deren zwei pro Tag. Ein anderer Punkt ist natürlich der seriöse Lebenswandel, wie man so schön sagt… …und die Routine… …genau. Gerade in der Nationalliga B ist es enorm hilfreich, wenn man ein Spiel lesen kann. Kraft und Ausdauer kannst du bis ins hohe Alter halten, die Geschwindigkeit aber nicht. Dort kommt die Routine zum Zug. Ihr Verein Ajoie spielt in der NLB erneut vorne mit. Wie lautet die Zielsetzung? Für uns ist es sehr wichtig, die Leistung aus der Vorsaison bestätigen zu können. Damals verloren wir die Halbfinalserie gegen den späteren Aufsteiger Biel erst im siebten Spiel. Ich bin überzeugt, dass wir nochmals einen Entwicklungsschritt machen können. Mindestens die Playoff-Halbfinals müssen wieder möglich sein. Wir haben ein gutes Team mit einem soliden System, dafür nicht die
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Rauchs Rookie-Jahr MARTIN RAUCH BESTREITET DERZEIT BEIM HC AJOIE SEINE 26. NATIONALLIGA-SAISON – 1983 DEBÜTIERTE DER VERTEIDIGER IN DER NATIONALLIGA B BEIM SC BERN. ZAHLEN LESEN SICH ZUMEIST UNSPEKTAKULÄR, DESHALB SEIEN ZUR VERANSCHAULICHUNG IN DER FOLGE EINIGE ECKDATEN AUS DEM WELTGESCHEHEN WÄHREND RAUCHS ERSTER NATIONALLIGA-SAISON AUFGELISTET. Es war September 1983, in der Eishalle zu Pruntrut, als Martin Rauch im Dress des SC Bern zu seiner «Rookie»Season startete. Lang ist es her. Der EHC Biel hatte in diesem Jahr den dritten Meistertitel gewonnen: Dank einem impressiven Endspurt überflügelten die Seeländer – dirigiert von Trainer Kent Ruhnke, angeführt vom überragenden Richmond Gosselin – den HC Davos. Pierre Aubert hiess der damalige Schweizer Bundespräsident, und zeitlich einhergehend mit Rauchs
Debüt wurde in den USA das weltweit erste Handy zugelassen: das Motorola Dyna TAC-Mobiltelefon, 800 Gramm schwer. 1983 schlug zudem nicht nur die Geburtsstunde von zukünftigen exzellenten Fussballern wie Franck Ribéry (1. April, kein Scherz) und Rafael van der Vaart (11. Februar), sondern auch jene der Uhrenmarke Swatch. Und während Tinu Rauch seine erste NL-Saison absolvierte, wurden spätere Hockeystars wie Ilya Kovalchuk erst geboren.
1983 war auch das Jahr, in welchem das Magazin «stern» exklusive Auszüge aus den gefundenen Hitler-Tagebüchern publizierte – welche sich später als Fälschung erweisen sollten. 1983, ebenfalls ein Jahr der Tristesse: Für Tennisfreunde (Björn Borg erklärte am 23. Januar seinen Rücktritt); für Liebhaber des amüsanten und hochkarätigen Films (der französische Schauspieler und Komiker Louis de Funès verstarb am 27. Januar); für die Freunde von Tim und Struppi (deren Autor und Zeichner Hergé verstarb am 3. März, das unvollendete Abenteuer «Tim und die Alphakunst» wurde bloss als Serie von Skizzen veröffentlicht) und schliesslich auch für die Freunde des guten Musikgeschmacks – Modern Talking wurden gegründet… In der Woche von Rauchs NL-Debüt lag im Übrigen Gazebo mit «I like Chopin» an der Spitze der Schweizer Musikhitparade, derweil im Ausland der «Sunshine Reggae» von Laid Black rauf und runter gespielt wurde. Mittlerweile steht Rauch in seiner 26. Saison, verteidigt beim HC Ajoie, vertreibt Fitnessgeräte und fühlt sich in der gemeinsamen Wohnung mit Frau Jeannine und Söhnchen Keeano pudelwohl. Das Wohnzimmerdekor bilden Surfboards und Palmen – «Sunshine Reggae», auch im Jahr 2008. ●
Igor Fedulov, 42-Jährig, Genf-Servette HC und Valeri Schiriajew, 45-Jährig, HC La Chaux-de- Fonds, gehören zum erlauchten Kreis der Goldies.
OLDIES, BUT GOLDIES
Martin Rauch ist nicht der einzige «Über-40er», der noch immer auf Nationalliga-Niveau die Schlittschuhe schnürt. In der National League A ist Gil Montandon mit seinen 43 Jahren (knapp zwei Monate älter als Rauch) der Methusalem, gefolgt vom Servettien Igor Fedulov (42-jährig). In der NLB ist neben Martin Rauch noch der Lausanne-Kanadier Terry Yake (40) dabei, derweil Valeri Schiriajew (45) zwar noch im Kader von La-Chaux-de-Fonds fungiert, jedoch bis dato noch kein Saisonspiel bestritten hat. Auch in den Amateurligen gibt es einige ehemalige NLA-Spieler, welche die 40-Jahre-Marke bereits überschritten haben und immer noch aktiv sind: Den Beleg liefern beispielsweise Luca Vigano (45, HC Biasca, 618 NL-Spiele) und Beat Kindler (43, Vallée de Joux, 448 NL-Spiele). In der Liste der bestrittenen NL-Partien liegt Martin Rauch (seine Marke stand zum Saisonstart bei 1’157) vor Gil Montandon und J.J. Aeschlimann. Und obwohl der smarte Berner noch nicht ans Aufhören denkt, eine Marke wird auch für ihn unerreicht bleiben: Gordie Howe spielte von 1945 bis 1971 während 26 Jahren in der NHL und kehrte 1997 als 69-Jähriger nochmals aufs Eis zurück (für ein Spiel bei den Detroit Vipers) – Howe kam auf 2’421 Spiele in der NHL sowie der einstigen WHA.
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Kolumne von Thomas Roost
Interressante Trainerfrage(n): Welche Trainerpersönlichkeiten sind am erfolgreichsten? Die impulsiven Lautsprecher, in trivialen Betrachtungen auch Motivatoren genannt? Harte Hunde, bei denen sich das «Hart» vor allem durch eine gestenreiche Stammtischsprache auszeichnet? Sind es die introvertierten Analytiker oder die schöngeistigen Theoretiker, mitunter auch liebevoll «Ausbildner» genannt? Auf welchen Führungsstil sprechen die Spieler am ehesten an? Wie so oft im Leben gibt es auf diese Fragen keine eindeutigen Antworten. Für alle Arten von Coaches gibt es Argumente und statistisch nachweisbare Erfolge. Meine Gegenfrage? Auf was für eine Art Chefin oder Chef sprechen wir an unserem Arbeitsplatz am besten an? Auf impulsive Choleriker, theatralische Gestikulierer, autoritäre Patrons, kumpelhafte oder kompliziert analytische Typen? Hmmm… nicht erstaunlich, dass glaubhafte Umfrageergebnisse zeigen, dass diejenigen Vorgesetzten am besten abschneiden, die sich situativ verhalten, die situativ führen. Wenn man dabei ist, eine Strategie zu entwickeln, muss man anders führen als wenn das Haus brennt. Exakt so ist es mit den Coaches. Gute Coaches führen situativ und behandeln die Spieler differenziert. Es gibt Spieler, die wollen kurze und einfache Aufträge ohne grosse Erklärungen. Wiederum andere interessieren sich sehr wohl für Strategien, Videoanalysen und Detailerklärungen, wieso der Coach diese oder jene Entscheidung gefällt hat. Es ist die Kunst des guten Coaches, die verschiedenen Persönlichkeitsprofile im Team zu identifizieren und den Umgangsstil bei jedem Spieler in der Nuance anzupassen. So genannte «My way or high-way»-Coaches erreichen immer nur ungefähr die Hälfte der Mannschaft. Detailtheoretikern, die auch den einfacher gestrickten Spielern ihre akademischen Analysen schmackhaft machen wollen, geht es genau so. Wieviel Einfluss hat ein Coach auf den Erfolg oder Misserfolg einer Mannschaft? Weniger als viele glauben. Der Erfolg ei-
ner Mannschaft hängt zum grossen Teil von der Zusammensetzung der Mannschaft ab. Es wäre aber fatal zu glauben, dass der verhältnismässig kleine Teil, den ein Coach beeinflussen kann, vernachlässigt werden darf. Coaches sind wichtig, keine Frage. Aber:
SCHAFFT OTTMAR HITZFELD MIT DER SCHWEIZ DIE QUALIFIKATION FÜR EINEN ENDRUNDEN-HALBFINAL?
Würde der mit Stars gespickte HC Lugano mit einem gänzlich unerfahrenen Coach an der Bande erster, zweiter oder nur dritter?
fangs Saison von seinem Trainer getrennt hat? Wieso kannte Berni Schödler, der Schweizer Trainer des Jahres 2002, während den folgenden drei Jahren keinen Ausweg aus dem anhaltenden Leistungstief von Simon Ammann? Welches ist der grösste Erfolg von Ralph Krueger? Der Euroliga-Titel mit Feldkirch? (der damalige Finanzchef des VEU sagt das ganz bestimmt nicht…). Ist es der 4. Platz mit der Eishockeynationalmannschaft an der WM in Russland? (die Mitglieder des damaligen Russischen Teams (Yashin, Bure etc.) werden dies sicher
«WIEVIEL EINFLUSS HAT EIN COACH AUF DEN ERFOLG EINER MANNSCHAFT? WENIGER ALS VIELE GLAUBEN. DER ERFOLG EINER MANNSCHAFT HÄNGT ZUM GROSSEN TEIL VON DER ZUSAMMENSETZUNG DER MANNSCHAFT AB.» Wieso landet der HC Davos unter Arno Del Curto mit einer mittelmässigen Mannschaft im Mittelfeld und mit einer guten Mannschaft im Final? Wieso war Roger Federer ohne Coach mindestens gleich gut wie mit? Wieso wurde Stéphane Lambiel exakt in dem Jahr Weltmeister, in dem er sich an-
nicht bestätigen…). Ist es die Tatsache, dass bis jetzt ca. 75% der Spiele unter Ralph Krueger gegen ähnlich starke Nationen gewonnen wurden? (das sagen ausser mir vermutlich nur wenige). Ist es sein Gehalt? (das denkt vielleicht seine Frau), oder ist es sein glückliches Familienleben? (das sagen nur sehr weise Menschen). Wieso verdienen die Coaches in der NHL nur einen Bruchteil des Gehalts der Starspieler?
Wenn ein Trainer Erfolg hat: Gibt er ihm Recht? Was zählt als Coach: Das Erreichte… oder reicht manchmal auch das Erzählte? Wieso bewerten die meisten Vorgesetzten der Coaches seine Strategien aufgrund der erzielten Resultate anstatt aufgrund der Summe aller möglichen Resultate? Wieso ist es für einen potenziellen Nationaltrainer ratsam, das Niveau des Juniorennationalkaders zu kennen, bevor er einen Vertrag unterzeichnet? Wieso verpflichten Teams, die einen temperamentvollen Lautsprecher als Trainer haben, einen analytischen Ausbildner als seinen Nachfolger? Wieso verpflichten Teams, die einen analytischen Ausbildner als Trainer haben einen temperamentvollen Lautsprecher als seinen Nachfolger? Wieso wird Griechenland unter Otto Rehagel Fussball-Europameister… und wieso qualifiziert sich Griechenland unter Otto Rehagel nur ein Jahr später nicht für die Endrunde der FussballWM? Wieso kennen «Experten» Antworten auf (fast) alle diese Fragen? Wieso stehen diese Antworten meistens auf sehr dünnem Eis? Gibt es Erfolg, für den niemand verantwortlich ist? Welches ist der wichtigste Trainerentscheid? Die Aufstellung, die Taktik oder die Wahl seines Arbeitgebers? ●
ZUM AUTOR UND ZUR RUBRIK : Thomas Roost ist seit zehn Jahren als NHL-Scout tätig und ein profunder Kenner der europäischen Spielermärkte. Bei Central Scouting Europe ist er alleinverantwortlich für die Spielerrankings in der Schweiz und Deutschland sowie mitverantwortlich für die gesamteuropäischen Rankings. Hauptberuflich ist Roost Head Human Resources und Mitglied der Konzernleitung in der Touristikbranche. Roost schreibt während der gesamten Saison 2008/09 monatlich eine Kolumne im SLAPSHOT. Roosts persönliche Meinung kann, muss sich aber nicht unbedingt mit derjenigen der SLAP SHOT-Redaktion decken. Lesermeinungen zu den Kolumnen-Beiträgen nehmen wir gerne via slapshot@mails.ch entgegen. Sie können Ihr Feedback dem Autor auch direkt zukommen lassen: thomasroost@hotmail.com
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Elco
«Ich strebe nach dem perfekten Spiel» einer überdurchschnittlichen Konzentrationsfähigkeit müsse der Schiedsrichter geduldig sein und als Einzelathlet sein Handeln selbstkritisch beurteilen können, ohne dabei sein Selbstvertrauen zu verlieren. «Wir stehen in einem breiten öffentlichen Fokus. Stehe ich beispielsweise in Bern im Einsatz, hat es an meinem Arbeitsplatz rund 16 000 Leute.» Mit einem Schmunzler rundet Reiber das Anforderungsprofil ab: «Ach ja, ab und zu ist es auch hilfreich, wenn ein Schiedsrichter nicht über sehr gute Ohren verfügt...»
VIELSEITIGER BERUF Als Profischiedsrichter gehören für Brent Reiber neben dem eigentlichen Kerngeschäft, der Leitung von Eishockeypartien, weitere Aufgaben zum «daily Business»: Trainings, Sitzungen sowie PRTermine wie Fotoshootings, bei denen der Kanadier die Schiedsrichterzeichen in mehrfacher Ausführung quasi als Trockenübung ausführen muss – für andere eine eher lästige Pflicht, für Reiber hingegen eine «willkommene Abwechslung». Im Zentrum müsse jedoch stets die Spielleitung, samt Vorbereitung und Nachbearbeitung, stehen. «Als Profischiedsrichter habe ich den Vorteil, am Spieltag jeweils keinen anderen Beruf ausüben zu müssen. Somit kann ich mich optimal auf eine Partie vorbereiten und fokussieren.» Nicht zu vergessen ist die physische Komponente, wobei Reiber während der Saison primär regenerativ trainiert. Fast täglich ist der Kanadier im Fitnesscenter anzutreffen, «auch während Einsätzen im Ausland», wie Reiber ergänzt.
BRENT REIBER IST NEBEN DANNY KURMANN DER EINZIGE SCHWEIZER PROFISCHIEDSRICHTER. DER 41-JÄHRIGE REFEREE SPRICHT ÜBER SEINE PASSION ZUM BERUF, DAS VIER-MANN-SYSTEM SOWIE DIE ZUKUNFT DER SCHIEDSRICHTERZUNFT. Text: Reto Kirchhofer Foto: Pius Koller Die Berufsfrage ist eines der dominierenden Motive unserer Gesellschaft. An den Schweizer Schulen werden die Oberstufenschüler jährlich nach deren Traumberufen befragt: 2008 am höchsten im Kurs stehen Mechaniker, Piloten, Schauspieler sowie Schriftsteller – nicht ganz überraschend findet der Beruf des Schiedsrichters keinerlei Erwähnung. Brent Reiber, vom Internationalen Eishockeyverband IIHF mit dem Prädikat «Weltklasse» eingestuft, kann die tiefe
Quote an professionellen Schiedsrichtern in der Schweiz nicht nachvollziehen. «Wenn man den Sport, in meinem Fall das Eishockey, liebt, gibt es doch keinen besseren Platz, um ein Spiel zu verfolgen», sagt Reiber. Der in Aarau wohnhafte, gebürtige Kanadier ergänzt: «Dank meinem Beruf konnte ich bisher in rund 18 Länder reisen und Erfahrungen sammeln, dies wäre in einem anderen Job kaum möglich gewesen.» Gewiss, der 41-Jährige preist seinen attraktiven Beruf, weiss jedoch auch um die hohen Anforderungen an einen Referee. Neben dem regeltechnischen Know-how, perfektem Sehvermögen sowie
Hat stets die Fairness im Fokus: Profi-Schiedsrichter Brent Reiber.
VOM KRITIKER ZUM FÜRSPRECHER Nach der Rückkehr Nadir Mandionis in den Amateurstatus sind Reiber und Kurmann derzeit die letzten zwei Mohikaner der Schweizer Profischiedsrichterzunft. «Deutlich zu wenig», wie Reiber findet, «falls sich das Vier-Mann-System bei uns definitiv etabliert, brauchen wir im Minimum sechs Schiedsrichter mit Profistatus.» Reiber, anfänglich ein Kritiker des aufkommenden Systems mit zwei Headschiedsrichtern, findet jetzt, nach rund 40 Spielen Erfahrung, dass «dem Vier-Mann-System die Zukunft gehört». Die Erfahrungen seien positiv. Für den Head hat sich mit dem vierten Offiziellen praktisch alles geändert. «Vorher habe ich allein die Grenzen gesetzt, jetzt müssen zwei Headreferees in einer Partie denselben Massstab setzen können.» Auch aus zwischenmenschlicher Warte sieht Reiber Vorteile im neuen System: «Die Spieler spüren, dass es mehr Gerechtigkeit gibt, weil die Schiedsrichter sich jetzt noch näher am Geschehen befinden.» Und so zeigt sich Brent Reiber derzeit rundum zufrieden, auch, weil «speziell in der NL A die Protagonisten viel Respekt vor unserer Arbeit und Leistung zeigen.» Reiber selbst hat sein berufliches Höchstziel noch nicht erreicht: «Ich strebe nach dem perfekten Spiel.» Und sollte er dies dereinst erreichen, dann…? «Ganz einfach, dann will ich ein zweites, perfektes Spiel.» DEZEMBER ’08
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Versus
Jay Harrison vs. Pet LUGANOS PETTERI NUMMELIN UND ZUGS JAY HARRISON KÖNNTEN UNTERSCHIEDLICHER NICHT SEIN. HIER DER FILIGRANE TECHNIKER UND KREATIVE SPIELMACHER PETTERI NUMMELIN UND DORT DER NORDAMERIKANISCHE HÜNE UND KRAFTWÜRFEL JAY HARRISON. 177 CM UND 85 KG GEGEN 193 CM UND 98 KG. Text: Thomas Roost Central Scouting Europe Fotos: Pius Koller Petteri Nummelin war der Schlüsseltransfer im Lugano-Mosaik. Die Tessiner haben sich nicht lumpen lassen und Johnny Pohl, Patrick Thoresen, Hnat Domenichelli, Randy Robitaille, Brady Murray, Romano Lemm und eben Petteri Nummelin das wohl teuerste Einkaufspaket der Schweizer Eishockeygeschichte geschnürt. Nummelin zusammen mit Robitaille und Thoresen im Powerplay? Dies bedeutet höchste
JAY HARRISON Persönlich: 03.11.1982 193 cm, 98 kg Verteidiger, schiesst links 2008/09:
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19 Sp. 1 T. 5 As. 6 Pt. Stand 2.12.2008
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Alarmstufe für jeden Goalie in unserer Liga. Petteri Nummelin kennen wir von früher. Er begann seine Schweizer Karriere in Davos. Unvergesslich seine Geigenspielereinlagen nach erzielten Toren. Diese Einlage hat er übrigens von seinem Vater übernommen. Timo Nummelin, eine Eishockeylegende von TPS Turku, hat diese Art des Torezelebrierens eingeführt. Petteri hätte sich in Finnland nie gewagt, diese für den Vater «gebuchte» Einlage zu kopieren. Hier in der Schweiz konnte Petteri aber mehr oder weniger unerkannt seinen Va-
ter nachahmen. Nummelin hat sich sehr schnell als extrem offensiv ausgerichteter Verteidiger in der Schweiz etabliert. Auch für Finnland hat er an verschiedenen Weltmeisterschaften immer wieder Weltklasseleistungen abgeliefert. Für die NHL war er etwas zu eindimensional, was ihm bei einer sehr hohen Punkteproduktion ver-
ziehen worden wäre. Mit seinen mittleren Scorerwerten wurde er aber in der Gesamtbeurteilung als «zu leicht» für die NHL befunden. Dies das grosse Glück unserer Liga. Der verlorene Sohn ist heimgekehrt! Nummelins Passspiel ist schlicht und einfach Weltklasse. Seine kurz vor der Passabgabe eingestreuten kleinen Körpertäuschungen liegen auf allerhöchstem Niveau wie auch die Härte und Präzision seiner Pässe. Schlittschuhläuferisch ist er ebenfalls gut. Nummelin ist kreativ, schiesst gut und liebt das Risiko, er spielt oft mit dem Feuer und kennt nur eine Richtung: Nach vorne! Er kann nur mit einem so genannten «Stay at home-Defender» ergänzt werden, alles andere ist fahrlässig. Schwächen hat Nummelin im defensiven Positionsspiel, in der Aggressivität und ansatzweise auch in der Beweglichkeit; er hat Mühe, in der lateralen Verschiebung. Konservative Coaches haben
EV Zug vs. HC Lugano
tteri Nummelin Mühe mit unserem besten Offensivverteidiger: Graue Haare wachsen schneller als beim Coaching von zuverlässigen Defensivsoldaten. Jay Harrison war der 1st Overall Pick im OHL-Draft 1998. Er wurde als bester Verteidiger im Sommer-U18-Turnier in Tschechien ausgezeichnet – dem Vorläufer des heutigen 8-Nations-U18-Tournaments. In der Major Junior League wurde er als bester Defensivverteidiger ausgezeichnet und im NHL Entry Draft 2001 wurde er immerhin bereits in der dritten Runde als die Nummer 82 «Overall» gezogen. Die Vorschusslorbeeren waren gross. Das Gesamtpaket Harrison (akzeptabler Skater, beste physische Voraussetzungen, schmerzhafter Checker und lange Hebel) wurde als sicherer Wert für die NHL gesehen und zwar in der Rolle eines Defensivverteidigers. Leider hat er es aber nur auf insgesamt 13 NHL-
Spiele gebracht. Harrison kann sehr hart spielen und den gegnerischen Stürmern Schmerzen zufügen, dies war auch immer der Stil, den er hegen und pflegen wollte. Zudem verfügt er über einen sehr harten Slapshot. Zu oft versucht er aber, den Torwart zu durchlöchern anstelle mit der Schusswahl auch mal zu variieren. Sein Skating ist nicht schlecht, aber bei den Starts und schnellen Wendungen zeigt er schwere Füsse. Harrison arbeitet hart an seiner Physis und bringt immer dann seine
beste Leistung, wenn er sich auf ein solides Positionsspiel konzentriert und nicht versucht, zu viel zu machen. Harrison ist noch immer nicht sehr smart in seinen Entscheidungen. Er hat noch etwas Zeit, dies zu verbessern, aber in der NHL hat man diesbezüglich die Geduld bereits verloren. Zu oft hat er in der AHL Positionsfehler produziert und sich mit seinen teils unmotivierten Checks selbst aus dem Spiel genommen. Zudem neigt er zu so genannten «Selbstmordpässen». Er muss lernen, das Spiel einfach zu halten und darf sich mit der Scheibe am Stock nicht überschätzen. Wird Harrison bei Zug zu einem smarten Verteidiger? Dies ist nicht auszuschliessen, denn mit dem Assistenzcoach Valtteri Immonen steht bei den Zugern
eine Verteidigerlegende an der Bande, die es sehr gut versteht, mit den Verteidigern zu arbeiten. Mindestens kurzfristig ist aber Harrison noch nicht die Verstärkung, die sich Zug gewünscht hat und für Petteri Nummelin ist er kein ernsthafter Herausforderer im Rennen um den Titel des besten Verteidigers in unserer Liga. Beide sind gescheitert in der NHL. Nummelin sogar wiederholt – und dies hat überrascht. Die Gründe sind unterschiedlich: Zu eindimensional ist die Spielanlage des fliegenden Finnen. Hinzu kommen seine unterdurchschnittlichen physischen Werte als Verteidiger. Bei Harrison wurde in jungen Jahren der «Talentlevel» und das Spielverständnis überschätzt. Die diesbezügliche Zündschnur ist noch zu feucht, als dass man auf eine baldige Raketenzündung hoffen darf; er droht zum Rohrkrepierer zu verkommen. Die Sprengmeister Shedden und Immonen sind gefordert. ●
PETTERI NUMMELIN Persönlich: 25.11.1972 177 cm, 85 kg Verteidiger, schiesst links 2008/09:
26 Sp. 12 T. 25 As. 37 Pt. Stand 2.12.2008
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Mein Arbeitsplatz HELM Zum Arbeitsantritt erhielt der Geschäftsführer von seinem Vorgänger Kurt Locher ein Begrüssungsgeschenk: Der Helm, auf welchem alle Schweizer Eishockeyclubs verewigt sind, hat einen Ehrenplatz auf dem grossen Ordnerregal erhalten. BILD «TATZENDERBY» Seine erste grosse Handlung bei der National League war die Organisation und Durchführung des Tatzenderbys. Um diesen schönen Moment nicht zu vergessen, hängt hinter Denis L. Vauchers Schreibtisch ein Bild vom Open-Air-Spiel.
AKTENTASCHE Ein wahres Prachtstück ist Denis L. Vauchers Mappe, welche er nach eigenen Angaben seit seiner Studienzeit benutzt. Die arbeitsreichen Tage hat die Tasche ohne grossen Kratzer überlebt. Sie wird dem Geschäftsführer wohl noch auf so manchen Reisen die Treue halten.
PUCK Einerseits als Glücksbringer bei anstrengenden Telefonaten, andererseits als Symbol seiner Tätigkeit, liegt auf dem aufgeräumten Pult von Denis L. Vaucher ein National League-Puck. Ein Zeichen für die neue Strukturierung, welche beim Antritt des jetzigen Geschäftsführers begann.
NATEL / SCHLÜSSEL
Von Lugano nach Genf und von Davos nach Basel. Wer so oft unterwegs ist und immer erreichbar sein muss, ist auf die beiden Utensilien angewiesen.
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Denis L. Vaucher / Geschäftsführer National League
GUT ZWEI JAHRE FÜHRT DENIS L. VAUCHER DIE GESCHÄFTE DER NATIONALLEAGUE. DER GEBÜRTIGE BERNER HAT BIS ANHIN GROSSE UND KLEINERE PROBLEME GELÖST, NEUE HERAUSFORDERUNGEN ANGENOMMEN UND ERFOLGREICHE MOMENTE ERLEBT. GENAU SO GUT AUFGERÄUMT WIE DIE SCHWEIZER LIGA, IST AUCH SEIN BÜRO. NEBST VIELEN KLEINEN OBJEKTEN VON VERSCHIEDENEN VEREINEN STEHEN SOWOHL DER ALTE WIE AUCH DER NEUE MEISTERPOKAL IM RAUM. ES RIECHT NACH EINEM ERFOLGREICHEN BÜRO.
Homestory
Tetsuya - der st MIT SEINEN AUSSERORDENTLICH GUTEN LEISTUNGEN MACHTE MARTIN KARIYA IN LETZTER ZEIT LAUTSTARK VON SICH REDEN. VIELE NAMHAFTE CLUBS REISSEN SICH UM DEN 27-JÄHRIGEN, WELCHER BEI DEN SCL TIGERS TOR UM TOR ERZIELT. IM STADION SIND SEINE STÄRKEN UND SCHWÄCHEN BEKANNT, DOCH WER IST DIESER KANADIER MIT ASIATISCHEN WURZELN NEBEN DEM EIS?
Text: Luzia Kunz Fotos: Pius Koller Bevor Martin Kariya zum ersten Mal in die Schweiz reiste, kannte er einzig die Klischees der Eidgenossenschaft: Käse, Schokolade und Uhren. Nie hörte er jedoch etwas Negatives über das kleine Land in Europa. «Sowohl vom Lebensstil wie auch von der Eishockeyliga hörte ich nur Gutes», erzählt er. Die Eishockeywelt sei klein und so habe er manche positive Geschichte gehört. «Die Schweiz hat den Ruf, die angenehmste und unterhaltsamste Liga in Europa zu sein», meint er weiter. Zudem wurde ihm gesagt, dass seine Art auf dem Spielfeld optimal in die Schweizer Stadien passen und es ihm dort sicherlich gefallen würde. «In Finnland wurde meine Spielweise zwar auch begrüsst, doch es war immer ein Ziel von mir in der Schweiz spielen zu können», schwärmt er.
VON VANCOUVER NACH LANGNAU Obwohl er in seiner Eishockeykarriere bereits an einigen anderen kleineren Stationen Halt gemacht hat, ist Lang-
nau mit Abstand die kleinste Haltestelle. «Ich wohnte in Japan zwar auch in einem Dorf, doch eine solche Landschaft und Ruhe lernte ich erst hier kennen», meint Martin Kariya und ergänzt: «Ich war an Vancouver gewöhnt…». Trotzdem fühlt sich der wendige Stürmer im Emmental pudelwohl. «Es war am Anfang sehr anders, aber insgesamt eine positive Veränderung», erklärt er. Nette Leute, schmucke Häuser und eine Landschaft, welche ihn an Kanada erinnert. Heimweh hat er jedoch nicht mehr. «Ich habe in den letzten sechs Jahren bei sechs verschiedenen Vereinen gespielt. Da gibt es keinen Platz für Heimweh», erzählt er. Eine Grossstadt wie Vancouver habe er bis jetzt in der Schweiz nicht gefunden, witzelt er. Dennoch ist er froh, dass die grösseren Schweizer Städte nicht weit entfernt sind und man den Lifestyle einer Stadt findet, wenn man ihn sucht. Zudem sei das ländliche Langnau genau das Richtige für seine Frau. «Claire liebt Bauernhoftiere; vor allem Pferde», erklärt er. Claire, mit welcher Martin Kariya seit diesem Sommer verheiratet ist, reist ihrem Mann seit drei Jahren nach. «Wir haben uns am College kennen ge-
lernt. Da sie ein Jahr jünger ist, musste sie erst ihren Abschluss machen und fügte noch ein praktisches Jahr hinzu», erklärt der Ehemann. Seither leben die beiden jedoch nicht unzertrennlich; im Gegenteil: Claire reist immer wieder nach Vancouver, wo sie in einem Spital arbeitet. Längere Zeit zusammen möchten die beiden nächsten Sommer in den Flitterwochen verbringen. Wohin die Reise gehen wird, weiss das Ehepaar noch nicht: «In Kanada ist es normal, dass man in den Flitterwochen nach Südamerika fliegt. Seit wir herumreisen, haben wir aber noch so viele schöne Orte gesehen, dass die Auswahl enorm gross geworden ist», meint Martin Kariya.
VOM EIS AUFS GREEN Neue Orte entdecken steht auch während der Saison an wichtiger Stelle. Seit seiner Ankunft in Langnau hat er schon viele Ecken des kleinen Landes gesehen. «Als erstes haben wir ein Golfturnier in Crans-Montana besucht. Die Landschaft ist dort atemberaubend», schwärmt er und ergänzt: «In Kanada gibt es viele schöne Flecken, doch Crans-Montana ist schwer zu toppen». Das Ehepaar wähl-
Martin Kariya / SCL Tigers
tahlerne Pfeil ¨
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Homestory te diesen Ausflug deshalb aus, weil Martin Kariyra im tiefsten Herzen ein Golfspieler ist. «Als kleiner Junge wollte ich immer Golfprofi werden», erzählt er. Da er jedoch in jungen Jahren verschiedenste Sportarten ausprobierte, musste er sich mit 15 Jahren entscheiden: Polysportiver Arbeiter oder Profisportler. «Da mein ältester Bruder Paul bereits viel Erfolg im Eishockey hatte, fiel meine Entscheidung für den kalten Sport aus», erklärt der sieben Jahre jüngere Bruder. Den Traum von einer Golfkarriere hat er jedoch noch nicht aufgegeben. «Vielleicht wage ich einmal noch den Schritt zum professionellen Golfsport», träumt er. Aus diesem Grund nennt der 173 cm grosse Kanadier als Idol auch keinen Eishockeyspieler, sondern Tiger Woods. Sowohl in der Freizeit wie auch im Berufsleben mag er anscheinend grosse Wechsel.
SPRACHEN
LERNEN STATT PARTY MACHEN Während einige Eishockeyspieler ihre Freizeit vor der Playstation oder dem Internet verbringen, lernt Martin Kariya Deutsch. «Für mich ist es wichtig, mit den Einheimischen in ihrer Sprache reden zu können», erklärt er. Daher hat er Kenntnisse in Französisch, was in Kanada in der Schule gelernt wird, Finnisch, Norwegisch, Japanisch und Deutsch. «Leider kann ich aber nur eine fliessend; Englisch», lacht er. Für ihn brauche es nicht grosse Überwindung, am Abend zu lernen anstatt auszugehen. «Ich bin eher ein Morgenmensch und gehe lieber früh zu Bett», gibt er zu Protokoll. Zudem mache er lieber Kartenspiele mit Freunden, als an einer Party die Fetzen fliegen zu lassen. «Jassen habe ich
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jedoch noch nicht gelernt», schmunzelt der Stürmer. Viele Menschen würden immer meinen, dass Eishockeyspieler zu viel Freizeit hätten. «Wir haben zwar viel freie Zeit, benötigen diese jedoch für die physische und psychische Erholung; die Matches sind anstrengend», meint er. Ein weiteres Hobby des pflichtbewussten Sportlers ist Gitarre spielen. Nachdem ein Teamkollege ihm das Instrument schmackhaft gemacht hat, versucht sich Martin Kariya an einfachen Stücken. Sein Ziel, einmal so zu spielen wie sein Lieblingsmusiker Jack Johnson, sei jedoch noch in weiter Ferne. «Ich liebe seine Texte und könnte seine Lieder ständig auflegen», schwärmt er. Zudem schaue er sehr gerne Matches von Roger Federer. «Ich bewundere den Schweizer Tennisspieler; leider habe ich noch kein Spiel live gesehen», erzählt er etwas enttäuscht.
D ER JAPANISCHE PFEIL Seine eher ruhige Art hat Martin Kariya seinen Grosseltern zu verdanken. «Obwohl nur meine Mutter einen direkten japanischen Hintergrund hat, sind wir stark von der östlichen Kultur geprägt», erzählt er. Disziplin und Ordnung gehörte schon im Kindheitsalter zum Alltag des heute 27-Jährigen. «Ich bin überzeugt, dass ich durch das geregelte Leben meiner Familie zu einem zielstrebigen Sportler wurde, welcher nicht so schnell aufgibt», erklärt er. Seine Eltern wären zwar glücklicher gewesen, wenn er etwas Rechtes gelernt hätte, doch hätten sie ihn und seine Geschwister in ihrem Tun unterstützt. Hauptsache die Kinder arbeiten hart an ihrem Traum und seien mental bereit für ihr Tun. Der bisher Erfolgreichste der Familie ist sein grosser Bruder Paul Tetsuhiko, welcher seit 2007 bei den St. Louis Blues in der NHL Tore erzielt. «Früher habe ich mit ihm zusammen in einer Mannschaft gespielt, das letzte Mal stand ich mit ihm beim Zusammenzug der Kanadischen Nationalmannschaft auf dem Eis», sagt er. Physisch
Martin Kariya / SCL Tigers M OTTO: Don’t worry, be happy LIEBLINGSESSEN: Pizza LIEBLINGSFILM: Je nach Laune
LIEBLINGSMUSIK: Jack Johnson
seien die Brüder ähnliche Typen, charakterlich sehr unterschiedlich. Neben dem Eis haben die beiden aber mehrmals im Monat Kontakt. «Heute gibt er mir zwar weniger Tipps als früher, doch tut es gut, mit ihm zu reden», meint Martin Karyia. Seine drei anderen Geschwister Steven Tetsuo, Noriko Ann und Michiko Joanna verliert er derweil auch nicht aus den Augen. Seiner japanischen Abstammung verdankt er ebenfalls seinen zweiten Namen Tetsuya. «In Kanada machen wir uns selbst etwas lustig über meinen Beinamen, doch in Japan ist er überaus populär» erklärt der Kanadier. Als stählernen Pfeil bezeichnet zu werden, kann im Eishockey jedoch nur von Vorteil sein: Schnell, zielstrebig und unbeugsam visiert er das Tor an und lässt sich von nichts ablenken.
TOPSCORER UNTER D RUCK In der Schweiz sei Disziplin notwendig, meint der Stürmerstar. «Ich muss an jedem Spiel mein Bestes geben; das setzt einem schon unter einen gewissen Druck», erzählt er. Da nur zwei oder drei Ausländer in einem Team spielen würden, seien die Erwartungen höher als in anderen Ländern. «Will man in der Schweiz Eishockey spielen, muss man gut vorbereitet sein», erklärt er. Er sei gewarnt, dass von ihm besonders starke Leistungen erwartet werden. Bis anhin konnte er sein Talent unter Beweis stellen, weshalb viele andere Clubs auf ihn aufmerksam wurden. Über seine Zukunft möchte der Topscorer jedoch noch nicht sprechen. Einzig weiss er, dass er mit den SCL Tigers möglichst weit in der Tabelle vorrücken möchte. Dank seiner kompromisslosen, disziplinierten aber aufgeschlossenen menschlichen Art wird der stählerne Pfeil wohl auch zukünftig punkten. ● MARTIN TETSUYA KARIYA PERSÖNLICH Geburtstag: 05.10.1981, 173 cm, 82 kg Familie: Frau Claire Ehemalige Clubs: University of Maine, Portland Pirates, Bridgeport Sound Tigers, Nikk Kobe IceBucks, Stjernen, Espoo Blues, Peoria Rivermen Hobbies: Tennis, Golf
WENN ER EIN TIER SEIN MÜSSTE: Löwe oder Tiger (passt ja zu den Tigers… und zum ZSC; leider jedoch nicht zum SCB)
GLÜCKSBRINGER Routine mentale und physische Vorbereitung sind besser als alle Glücksbringer
FRÜHER AUSGEÜBTE SPORTARTEN:
Rugby, Football, Basketball, Tennis
BERUFSWUNSCH: Golfprofi oder sonst sein eigener Boss sein
NHL Exklusiv
Der «vergessene» NHL-Torhüter
Tobias Stephan / Dallas Stars
NHL-TORHÜTER AUS DER SCHWEIZ? DA FALLEN ZUERST DIE NAMEN VON MARTIN GERBER, JONAS HILLER ODER DAVID AEBISCHER – OBWOHL AEBISCHER INZWISCHEN WIEDER IN DIE SCHWEIZ ZURÜCKGEKEHRT IST. DASS TOBIAS STEPHAN MITTEN IN SEINER ERSTEN NHL-SAISON STEHT, GEHT (FAST) VERGESSEN. DER KLOTENER IST BEI DEN DALLAS STARS SO GUT WIE DIE NUMMER 1 MARTY TURCO. ABER EISHOCKEY IN DER NHL IST IMMER AUCH EIN WENIG POLITIK. DESHALB MUSS SICH STEPHAN NOCH EIN WENIG GEDULDEN.
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NHL Exklusiv
Tobias Stephan wird auf der Strasse erkannt und gibt zwei jüngeren Fans Autogramme.
6,5 Millionen Dollar zahlt, der auf der Bank sitzt und warum einer besser spielt, der nicht einmal eine halbe Million Wert ist. Würde Stephan die Nummer eins auf Kosten von Turco, so könnte dies den beiden Manager Les Jackson Texas ist das typische, das grosse, das mächtige Amerika. und Brett Hull den Job kosten. Und Dallas (1,2 Millionen Einwohner) die drittgrösste Wenn die Stars und Marty Turco besser spieStadt in Texas. Erfolg haben ist alles in Amerika len würden, hätte der Schweizer sogar besund in Dallas erst recht. Die Dallas Stars haben es sere Chancen. «Ich würde wohl mehr spienicht leicht. Der einzige Stanley Cup-Sieg (1999) ALLAS IST SUPER UND AUCH DIE RGANISATION len, wenn es uns besser laufen würde» liegt schon eine Weile zurück und das Sportbusivermutet Stephan. «Aber ich muss das Beste ness in der Stadt ist hart umkämpft: Die Dallas DER ALLAS TARS IST SEHR PROFESSIONELL IR aus der Situation machen und das Team so Stars haben viel Konkurrenz. Da sind die CowHABEN TOLLE ANS UND DIE TIMMUNG IM MERICAN gut unterstützen wie ich kann. Wir sind in boys (Football), die Mavericks (Basketball), die der ersten Phase der Saison unter unserem Desperados (Arena Fusssball), der FC Dallas IRLINES ENTER IST SEHR GUT Wert besiegt worden, wir können mehr.» Er (Fussball) und im Vorort Arlington die Rangers TOBIAS STEPHAN , TORHÜTER , DALLAS STARS NHL denkt und spricht schon wie ein altgedienter (Baseball). NHL-Profi. Immerhin steht er ja bereits in seiDen Stars – 1967 als Minnesota North Stars gener dritten Saison in Nordamerika. Sein gründet und erst 1993 nach Dallas gekommen – Agent Jaro Tuma hat ihm den Transfer in die ist der Saisonstart nicht nach Wunsch geglückt. NHL orchestriert. Zwei Jahre lang (2006/07 und 2007/08) Bereits nach einem Viertel der Qualifikation zeichnet sich Form ist als die Nummer eins oder nicht. Turco ist der besthat sich Stephan im Farmteam in der AHL nach oben ab, dass die Playoff-Qualifikation vorerst das höchste aller bezahlte Spieler der Mannschaft und verdient im Jahr 6,5 gearbeitet und dabei mit Mike Smith und Dan Ellis Gefühle sein wird. Zeitweise lag die Mannschaft gar auf Millionen Dollar. Stephan 0,485 Millionen. Es gibt also zwei hochkarätige verdrängt. Smith schaffte dann bei dem letzten Platz in der Western Conference. wirtschaftliche und politische Gründe, warum Turco so Tampa und Ellis bei Nashville den Sprung in die NHL. In Mit ein Grund für die enttäuschende Saison ist die durchoder so die Nummer eins bleibt. Kein Manager kann seidiesen zwei Saisons hatte Stephan nur einen einzigen schnittliche Form von Startorhüter Marty Turco (33). Einen Teambesitzern begründen, warum er einem Torhüter Text: Klaus Zaugg Fotos: Peter Eggimann
gentlich eine ideale Ausgangslage für Tobias Stephan (24). Doch so einfach ist es nicht. Wie Martin Gerber, David Aebischer und Jonas Hiller muss auch er sich in seiner ersten ganzen NHL-Saison erst einmal als Nummer zwei bewähren. Dabei spielt es gar keine Rolle, ob er besser in
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Tobias Stephan / Dallas Stars NHL-Einsatz. Das Ticket zur NHL-Karriere hatte er sich bei der U18-WM 2001 gesichert. Damals hexte er die Schweizer ins Finale (2:6-Niederlage gegen Russland) und 2002 sicherten sich die Stars im Draft die Rechte des Schweizers.
BESTER DRAFT ALLER SCHWEIZER GOALIES Als Nummer 34 in diesem Draft ist Stephan der am höchsten eingeschätzte Schweizer Goalie aller Zeiten. David Aebischer wurde als Nr. 161 (1997), Martin Gerber als Nr. 252 (2001), Daniel Manzato als Nr. 160 und Reto Berra als Nr. 106 (2006) gezogen. Jonas Hiller musste aus Altersgründen nicht durch den Draft. Dass aus Stephan ein ganz grosser Torhüter werden könnte, zeigte sich Ende der Saison 2002/03. Damals stoppte den bisher linearen Karriereverlauf eine schwere Hüftverletzung mit Operation und langer Rehabilitation. Er überwand diesen Rückschlag mit einer bewundernswerten Beharrlichkeit und Zähigkeit. Und nun ist er fünf Jahre später in der NHL angekommen. Er kommt in dieser Saison immer wieder zum Zuge und ist erstmals Teil der Mannschaft der Stars geworden und damit ein richtiger NHL-Profi. Nach zwei Teileinsätzen im Oktober gegen die St. Louis Blues und die New Jersey Devils, durfte er am 29. Oktober im Heimspiel gegen die Minnesota Wild erstmals von Anfang an ins Tor. Die Stars siegten 4:2 und Stephan wurde zum zweitbesten Spieler gewählt. Aber zwei Tage später setzte es gegen die Chicago Blackhawks eine 2:5-Niederlage ab. Dass er dabei einen Assist verbuchte, war nur ein schwacher Trost für Stephan. Er muss sich mit der Rolle als Nummer zwei zufrieden geben.
TOBIAS STEPHAN Geboren: Grösse: Gewicht: NHL-Draft:
21. Januar 1984 in Zürich 191 cm 86 kg Dallas, Nr. 34 2002
Karriere in der NL A 2001/02 Chur Qualifikation (23 Sp.) 3,32 Gegentore 2002/03 Kloten Qualifikation (44 Sp.) 2,81 Gegentore 2003/04 Kloten Qualifikation (26 Sp.) 2,37 Gegentore 2004/05 Kloten Qualifikation (44 Sp.) 2,86 Gegentore 2005/06 Kloten Qualifikation (44 Sp.) 2,82 Gegentore 2006/07 Iowa Stars (AHL) Qualifikation (29 Sp.) 2,88 Gegentore 2007/08 Iowa Stars (AHL) Qualifikation (60 Sp.) 2,65 Gegentore Dallas Stars (NHL) 1 Spiel 1,97 Gegentore. 2008/09 Nummer zwei bei den Dallas Stars in der NHL
In Dallas hat sich der U18 WM-Finalist gut eingelebt. Er lebt mit seiner Freundin in einem Appartement in Plano, einem Vorort im Norden von Dallas. Was heisst hier Vorort? Plano ist eine Stadt mit gut 260 000 Einwohner. Hier ist der Sitz von EDS, einem der weltgrössten IT-Dienstleister. Gründer Ross Perrot schrieb einst als parteiloser Präsidentschaftskandidat Geschichte und der Veloheld Lance Armstrong lebt auch hier. «Es gefällt uns sehr gut. Dallas
Playout/Ligaquali (14 Sp.) 3,50 Gegentore Playoff: 5 Spiele, 4,11 Gegentore Playoff: 5 Spiele, 2,19 Gegentore Playoff: 11 Spiele, 2.98 Gegentore Playoff: 2, Spiele, 3,46 Gegentore
ist super und auch die Organisation der Dallas Stars ist sehr professionell. Wir haben tolle Fans und die Stimmung im American Airlines Center ist sehr gut.» Wieder spricht Stephan genau so, wie es sich für einen NHL-Profi gehört. Seine Freizeit richtet er ganz aufs Hockey aus. Ausruhen und regenerieren steht an erster Stelle. Nur wer seine Energien gut verwaltet, hält eine Saison durch. «Ich achte auf gute Erholung zwischen den Spielen und Trainings; Zeit, um das Eishockey in der Schweiz zu verfolgen, hat er trotzdem: «Im Internet bekomme ich mit, was bei den Kloten Flyers, meinem Ex-Club läuft und ich interessiere mich natürlich auch für Ambrì. Dort spielt mein Bruder Fabian.» Eine Besonderheit des NHL-Alltags sind die sogenannten «Roadtrips». Im Oktober absolvierten die Stars beispielsweise in vier Tagen drei Auswärtsspiele gegen die New York Rangers, die New Jersey Devils und die New York Islanders (mit Mark Streit). Für Stephan sind diese «Road-trips» eine Abwechslung vom Alltag. «Man sieht mal etwas anderes.» Bei diesen Auswärtsreisen teilt er sich das Hotelzimmer mit dem Flügelstürmer Fabian Brunnström (23). Der Schwede ist auf diese Saison vom Schwedischen Spitzenclub Färjestads BK zu Dallas gekommen. «Ein angenehmer Typ», sagt Stephan. Er könnte Brunnström auch dann nicht aus dem Zimmer werfen, wenn er kein angenehmer Typ wäre. Die Zimmerkollegen werden zugeteilt. Ein Einzelzimmer gibt es unter besonderen Umständen frühestens nach 500 NHL-Spielen. Es kann zehn Jahre dauern, bis ein Torhüter diese Anzahl Spiele erreicht.
MIT DEM FLUGZEUG AN DIE AUSWÄRTSSPIELE Die Stars gehören trotz mässigem sportlichem Erfolg zu den Titanen der Liga und fliegen jeweils mit eigenen Flugzeugen zu den Auswärtsspielen. So können die Reisen genau auf den Spielplan abgestimmt werden. Und das ganze Prozedere an den Flughäfen mit Einchecken und Sicherheitskontrollen wird wesentlich verkürzt. Selbst für einen Hockeyprofi sind die Schauplätze bei Auswärtstrips nicht aufs Hotel und das Stadion begrenzt. «Wir sind einen Tag vor dem ersten Spiel nach New York geflogen und blieben fünf Tage. Da hatte man schon mal die Möglichkeit an einem Nachmittag und Abend die Stadt zu erkunden.» Zudem seien diese Reisen auch eine gute Gelegenheit für das «Teambuilding». Aber er schätze vor allem auch die Ruhe. Dann kann er auf dem iPod auch mal Musik hören. Was hat er geladen? «Ich liebe ganz verschiedene Musikstile. Seit ich in Nordamerika lebe, habe ich Country entdeckt. Dieser Musikstil gefällt mir auch recht gut.» Logisch. Texas ist schliesslich «the Cowboy State.» ● DEZEMBER ’08
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NHL – Das Ziel
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Yannick Weber / Hamilton Bulldogs
Yannick Weber – besser
als Mark Streit? IM FRÜHJAHR 2008 WURDE YANNICK WEBER INS ZWEITE ALL-STAR-TEAM DER ONTARIO HOCKEY LEAGUE (OHL) GEWÄHLT UND GEHÖRTE DAMIT ZU DEN BESTEN VERTEIDIGERN DES KANADISCHEN JUNIORENHOCKEYS. IM GLEICHEN ALTER HATTE DER SC BERN MARK STREIT ALS JUNIOR AN FRIBOURG VERKAUFT. WEIL DIE BERNER GLAUBTEN, STREIT SEI NICHT GUT GENUG FÜR DIE NLA. HEUTE GEHÖRT STREIT ZU DEN BESTEN NHL-VERTEIDIGERN UND VERDIENT 4,1 MILLIONEN DOLLAR IM JAHR. ES GIBT ALSO KEINEN GRUND, WARUM WEBER NICHT AUCH EIN NHL-STAR UND DOLLARMILLIONÄR WERDEN KÖNNTE. Text: Peter Eggimann Fotos: Peter Eggimann Ein Berner in Kanada: Yannick Weber ist, wie Mark Streit, in der Junioren-Abteilung des SC Bern ausgebildet worden und wechselte im Herbst 2006 zu den Kitchener Rangers in die OHL, eine der drei höchsten kanadischen Juniorenligen. Im Sommer 2007 haben sich die Montreal Canadiens die Rechte am Berner gesichert (Nr. 73). Im letzten Frühjahr ist die Juniorenzeit für Weber zu Ende gegangen. Bis zum letzten Kaderschnitt hat er sich im Camp in der Mannschaft der Montreal Canadiens gehalten. Er steht damit in den Startlöchern zu einer NHL-Karriere. Weber war bei den Kitchener Rangers der punktbeste OHL-Verteidiger (76 Spiele, 72 Punkte) und gilt in der Organisation der Canadiens als «the next Mark Streit». Er hat gegen diesen Vergleich auch nichts einzuwenden. Schliesslich verteidigt er in Montreals Farmteam bei den Hamilton Bulldogs mit der Rückennummer 7, die sein Vorbild Mark Streit in der Schweizer Nationalmannschaft trägt. Peter DeBoer, letzte Saison Webers Headcoach, traut dem Schweizer eine NHL-Karriere zu: «Sein Schuss
weist schon jetzt NHL-Qualität auf, im Powerplay ist er der grosse Spielmacher, in kritischen Situationen verliert er nie die Übersicht und mit Druck kann er ebenfalls umgehen.» Yannick Weber hat sich in Hamilton gut eingelebt und wird demnächst in ein eigenes Appartement ziehen. Die südwestlich von Toronto am Ontariosee gelegene Industriestadt mit einer halben Million Einwohner galt einst «SteelCity». Viele sagen, sie habe die Zukunft hinter sich und nennen sie deshalb «Rusty City» («Rostige Stadt»). Stillgelegte Fabrikanlagen gehören zum Stadtbild und die Bulldogs stehen ganz im Schatten der Tiger Cats – des Football Teams. Hamilton ist die Hauptstadt des Canadien Football. Das alles kümmert Weber wenig. Für ihn ist Hamilton lediglich eine Durchgangsstation auf dem Weg zu seinem
YANNICK WEBERR, SC BERN Geboren: Grösse: Gewicht: NHL-Draft:
23. September 1988 in Morges 182 cm 90 kg Montreal, Nr. 73, 2007
Karriere 2005/06 Langenthal Qualifikation NLB 28 Sp., 3 Tore, 0 Assists, 8 Strafminuten. 2006/07 Kitchener Rangers (OHL) Qualifikation 51 Sp., 13 Tore, 28 Assists, 42 Strafminuten Playoff: 9 Sp., 3 Tore, 6 Assists, 8 Strafminuten 2007/08 Kitchener Rangers (OHL) Qualifikation 59 Sp., 20 Tore, 35 Assists, 79 Strafminuten Playoff: 17 Sp., 4 Tore, 13 Assists, 24 Strafminuten 2008/09 bei den Hamilton Bulldgos in der AHL.
grossen Ziel NHL und Montreal. Längst hat er sich an die nordamerikanische Lebensweise gewöhnt. Lesen, Relaxen und Shoppen sind seine Freizeitbeschäftigungen. Hin und wieder sorgt ein Besuch bei Denis Hollenstein, der im nahe gelegenen Guelph in der OHL stürmt, für Abwechslung. Auch die Bulldogs machen «Roadtrips». Aber zu den Auswärtsspielen reisen die Bulldogs öfters mit dem Bus als mit dem Flugzeug. Und dann heisst es mit Willy Nelson «On the road again». Weber sagt denn auch: «Die Busfahrten dauern bis zu acht Stunden und sind sehr anstrengend. Vor allem, wenn im Winter viele Strassen nicht mehr richtig vom Schnee geräumt werden können, oder sogar Brücken gesperrt werden. Das führt oft zu langen Umwegen und Verspätungen. Es ist das Leben, das einst auch Michel Riesen drei Jahre lang (von 1998 bis 2001) in Hamilton kennen gelernt hat. Damals waren die Bulldogs das Farmteam der Edmonton Oilers. Die Bulldogs beissen ordentlich zu. In der Western Conference der AHL gehören sie mit den Chicago Wolves und den Manitoba Moose zu den Spitzenteams. Weber ist einer der besten Verteidiger der Bulldogs. Wie weit ist der Weg nach Montreal? Das kann Weber nicht sagen. Niemand weiss es. Aber er ist guter Dinge: «Die Canadiens haben eine sehr gute Verteidigung. Aber es kann während der Saison viel passieren.» Weber darf mit einem Anruf aus Montreal rechnen. Spätestens beim Transferschluss vor den Playoffs pflegen die Teams ihre Bestände aufzustocken und spätestens dann dürfte Weber mit den Canadiens in die NHL kommen. Und er hat ja viel Zeit. Im gleichen Alter war Mark Streit gerade ein NL A-Verteidiger geworden. Weber hat in der Karriere-Marschtabelle noch viel Vorpsrung auf sein grosses Vorbild. ●
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Spezial
Marc Reichert
Julien Vauclair
Was wurde aus den
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U20 Nationalmannschaft Adrian Wichser
DER SCHWEIZER EISHOCKEY-NACHWUCHS WAR VON 1997 BIS 2001 SO ERFOLGREICH WIE NIE ZUVOR. NACH BRONZEMEDAILLEN AN DER U18-EM 1997 UND DER U20-WM 1998 GABS ZWEI 4. PLÄTZE AN DEN U18-WELTMEISTERSCHAFTEN 1999 UND 2000 UND ALS KRÖNUNG DER SENSATIONELLE GEWINN DER WM-SILBERMEDAILLE 2001 DURCH DIE U18JUNIOREN. DIE GRÖSSTEN TALENTE VON DAMALS BEFINDEN SICH HEUTE IM ALLERBESTEN EISHOCKEYALTER. WAS IST IN DER ZWISCHENZEIT AUS DIESEN HELDEN GEWORDEN?
n Juniorenhelden?
Spezial Marco Bührer
Bill Gilligan Text: Wener Haller sen. Fotos: Privatarchiv Jürg Wymann Rund 45 Prozent spielen heute in ihren Clubmannschaften eine mehr oder weniger tragende Rolle und gehören zu den am besten bezahlten Profis der National
DIE SUPERSTARS DER U18-EM 1997
1997: BRONZEMEDAILLE AN DER U18-EM IN TSCHECHIEN Als Junior
Aktuell
Kloten (NL A) GC/Küsnacht (NLB) Ajoie (NLB)
SC Bern (NL A)
David Jobin Pascal Müller Marc Leuenberger Alain Reist Raphael Berger Beat Meier Markus Wüthrich Michel Riesen
Franches-Montagnes (1. Liga) SC Langnau (NLB) SC Bern (NL A) Biel (NLB) Ajoie (NLB) Kloten (NL A) SC Langnau (NLB) Biel (NLB)
SC Bern (NL A) Davos (NL A) SC Bern (NL A) Fribourg-Gottéron (NL A)
Adrian Wichser Marc Reichert Flavien Conne Michael Liniger Björn Christen Oliver Kamber Roland Käser Philipp Folghera David Fehr Elvis Clavien Cornel Prinz
Winterthur (1. Liga) Burgdorf (1. Liga) Servette (NLB) SC Langnau (NLB) SC Bern (NL A) GC/Küsnacht (NLB) SC Bern (NL A) Kloten (NL A) GC/Küsnacht (NLB) SC Bern (SC Bern) Uzwil (1. Liga)
ZSC Lions (NL A) SC Bern (NL A) Lugano (NL A) Kloten (NL A) Zug (NL A) ZSC Lions (NL A)
Torhüter
Marco Bührer Oliver Wissmann Verteidiger Julien Vauclair
Stürmer
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DEZEMBER ’08
Lugano (NL A)
Basel (NLB) Davos (NL A)
Spieler
Nation
Heutiger NHL-Klub
Lohn
Marian Hossa Daniel Sedin Henrik Sedin Maxim Afinogenov Ruslan Fedotenko
Slowakei Schweden Schweden Russland Ukraine
Detroit Vancouver Vancouver Buffalo Pitt sburgh
7,45 Mio Dollar 3,575 3,575 3,5 2,250
Nordamerika
NHL-Draft
Ottawa (NHL) Binghamton (AHL) Grand Rapids (AHL)
1998 Ottawa, 3. Runde, Nr. 74
Edmonton (NHL) Hamilton (AHL)
1997 Edmonton, 1. Runde, Nr. 14 1998 Florida, 9. Runde, Nr. 231 2000 Los Angeles, 8. Runde, Nr. 250
U20 Nationalmannschaft David Aebischer
Michel Riesen League A. Weitere 30 Prozent haben aus ihrem Talent zu wenig gemacht, sind Durchschnittsspieler, mehr nicht. Und die restlichen 25 Prozent sind aus verschiedenen Gründen in der Anonymität verschwunden oder überhaupt nicht mehr aktiv. Nur 18 der 57 in den drei Schweizer Medaillenteams eingesetzten Nachwuchsspieler sind ein oder mehrere Male für Weltmeisterschaften und Olympische Turniere in die A-Nationalmannschaft aufgeboten worden. Den Sprung ins Kader eines NHL-Vereins und den Verbleib im Roster über längere Zeit schafften
nur gerade zwei Torhüter: David Aebischer, der bei Colorado eine Saison lang der Starting-Goalie war und als Nummer 2 hinter Patrick Roy den Stanleycup gewann, und Tobias Stephan, der in dieser Saison bei den Dallas Stars zum Backup-Goalie hinter Marty Turco aufgestiegen ist.
PARADIES STATT HÖLLE
Die Entwicklung der einstigen Nachwuchshelden ist aus der Sicht der eidgenössischen Selbst-
1998 WM-BRONZEMEDAILLE AN DER U20-WM IN FINNL AND Torhüter
DIE SUPERSTARS DER U20-WM 19 Nation
Heutiger NHL-Klub
Lohn
Scot t Gomez Vincent Lecavalier Roberto Luongo Olli Jokinen Tomas Kaberle
USA Kanada Kanada FinNL And Tschechien
New York Rangers Tampa Vancouver Phoenix Toronto
8,00 Mio Dollar 7,167 Mio 7,00 5,25 4,25
Aktuell
Nordamerika
NHL-Draft
Fribourg-Gottéron (NL A)
Lugano (NL A)
Colorado, Montreal, Phoenix
1997 Colorado, 6. Runde, Nr. 161
Bülach (NLB) Lugano (NL A)
SC Bern (NL A) Lugano (NL A)
Ottawa (NHL) Binghamton (AHL) Grand Rapids (AHL)
1998 Ottawa, 3. Runde, Nr. 74
Markus Wüthrich Alain Reist Patrick Fischer Ralf Bundi Jan von Arx Marc Werlen
SC Langnau (NLB) Biel (NLB) Chur (NLB) Chur (NLB) Davos (NL A) Fribourg-Gottéron (NL A)
Basel (NLB) Fribourg-Gottéron (NL A) Rapperswil (NL A) Ambri (NL A) Davos (NL A) –
Michel Riesen
Davos (NL A)
Davos (NL A)
Thomas Ziegler
GC/Küsnacht (NLB)
SC Bern (NL A)
Marc Reichert Flavien Conne Adrian Wichser Björn Christen Laurent Müller René Stüssi Sandro Rizzi Mario Schocher Michel Mouther Sven Lindemann Alex Chatelain
SC Bern (NL A) Servette (NLB) Kloten (NL A) SC Bern (NL A) SC Bern (NL A) Kloten (NL A) Davos (NL A) Davos (NL A) SC Bern (NL A) Kloten (NL A) Thurgau (NLB)
SC Bern (NL A) Lugano (NL A) ZSC Lions (NL A) Zug (NL A)
David Aebischer
Edmonton (NHL) Hamilton (AHL) Tampa (NHL) Detroit Vipers (IHL)
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Spieler
Als Junior
Marco Bührer Verteidiger Julien Vauclair
Stürmer
zufriedenheit und Genügsamkeit bestimmt nicht schlecht. Andererseits aber auch viel zu wenig gut, um international allerhöchste Ziele anstreben zu können. Wes-
1997 Edmonton, 1. Runde, Nr. 14 2000 Tampa, 9. Runde, Nr. 263 2000 Los Angeles, 8. Runde, Nr. 250 1998 Florida, 9. Runde, Nr. 231 1997 Anaheim, 8. Runde, Nr. 209
Davos (NL A) Kloten (NL A) SC Bern (NL A)
DEZEMBER ’08
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Spezial Flavien Conne
Alfred Bohren
U20-WM in Herisau: Aufstieg ist Pflicht
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Die Schweizer U20-Junioren haben ihren Platz in der WM-A-Gruppe zwölf Mal hintereinander erfolgreich verteidigt. Vor einem Jahr ging jedoch diese stolze Serie mit dem Abstieg in die Division I zu Ende. Beim bevorstehenden WM-Turnier auf der zweithöchsten Stufe geniessen die Schweizer Heimvorteil. Die Spiele der Gruppe A finden vom 14. bis 20. Dezember im Sportzentrum Herisau statt. Die Zielsetzung der Schweizer ist klar: Sofortiger Wiederaufstieg in die A-Gruppe und damit zurück unter die zehn besten Nationen der Welt. «Die Rückkehr in die A-Gruppe», sagt der SCL Tigers-Stürmer Simon Moser, «ist Pflicht. Als Topfavorit befinden wir uns zwar in einer ungewohnten Rolle, aber alles andere als der Aufstieg wäre eine Riesenenttäuschung.» In Herisau sind die Schweizer Junioren schon einmal von der B- in die A-Gruppe aufgestiegen. 1975 wars bei der U18-EM, mit einem 7:6-Finalsieg gegen Bulgarien. Für die Schweizer stürmte damals unter anderem der Langnauer Alfred Bohren, der jetzige Assistenztrainer von Köbi Kölliker.
tag, 15.12., 20.00: Polen; Mittwoch, 17.12., 20.00: Frankreich; Donnerstag, 18.12., 20.00: Slowenien; Samstag, 20.12., 20.00: Weissrussland.
Die Spiele der Schweizer an der Division-I-WM in Herisau: Sonntag, 14. 12., 16.30 Uhr: Estland; Mon-
Trainer: Jakob Kölliker, Assistent: Alfred Bohren, Goalietrainer: Alex Reinhard
DEZEMBER ’08
DAS SCHWEIZER AUFGEBOT FÜR DIE WM IN HERISAU Torhüter: Damiano Ciaccio (Young Sprinters Neuenburg), Benjamin Conz (Genève-Servette), Antoine Todeschini (La Chaux-des-Fonds) Verteidiger: Toni Bezina (Genève-Servette), Yannick Blaser (Basel), Jannik Fischer (Zug), Patrick Geering (ZSC Lions), Roman Josi (SC Bern), Romain Loeffel (Fribourg-Gottéron), Yves Müller (Kloten Flyers), Lukas Stoop (Davos) Stürmer: Alain Berger, Pascal Berger, Etienne Froidevaux (alle SC Bern), Jewgeni Schiriajew (La Chauxde-Fonds), Jeffrey Füglister, Roman Schlagenhauf (beide Kloten Flyers), Mauro Jörg (Lugano), Simon Moser (SCL Tigers), Patrick Schommer (ZSC Lions), Gregory Sciaroni (Ambri-Piotta), Dino Wieser (Davos), Mike Wolf (GCK Lions), Oliver Baur und Manuel Zigerli (beide Basel)
halb durch die «Hölle» der NHL gehen, wenn einem der rote Teppich ins Schweizer Eishockeyparadies vor die Füsse gelegt wird? Weshalb in einer ausländischen Spitzenliga im Schatten der Stars spielen, wenn man im eigenen Land zum gleichen (oder noch besseren) Preis und weniger Aufwand im Rampenlicht stehen kann? Weshalb wollen nicht mehr junge Schweizer Eishockeyspieler ein Maximum aus ihrem Talent herausholen und herausfinden, wo sie im internationalen Vergleich mit ihren Alterskollegen stehen? Einer, der unsere Nachwuchsszene seit zwei Jahrzehnten kennt und mit dem Erreichten noch nie zufrieden war, ist Alfred Bohren. Der Langnauer, 1998 beim 3. Platz an der U20-WM Assistent von Headcoach Bill Gilligan, spricht im Zusammenhang mit dem Verlauf einer Karriere von einer Zeitschiene. Drei Abschnitte umfasst der Aufbau: • 5- bis 12-jährig: Das Grundlagentraining. Körperliche Ausbildung, möglichst polysportiv. • 12- bis 17-jährig: Das Ausbildungstraining. Sportspezifisch, physisch, technisch, taktisch und mental. • 17- bis 22-jährig und darüber hinaus: Das Anschlussprogramm mit dem Übergang Richtung Hochleistungssport. «Diese Phase», sagt Bohren, «geht nie zu Ende. Jeder Sportler kann sich jeden Tag in irgendeinem Bereich verbessern.»
BEQUEM STATT UNBEQUEM Im Schweizer Eishockey scheiden sich die Geister ganz klar beim Wechsel vom Ausbildungstraining ins Anschlussprogramm. «Zuviele Spieler entscheiden sich an diesem Punkt für den bequemen nationalen und damit gegen den wesentlich unbequemeren internationalen Weg,» sagt Bohren. «Zuviele junge Spieler und ihr gesamtes Umfeld wiegen sich in falscher Sicherheit. Mit 18 haben sie schon relativ viel erlebt, 50 und mehr Länderspiele bestritten, an einem WM-Turnier und einer JugendOlympiade teilgenommen. Den Talentiertesten werden bereits lukrative NL A-Verträge angeboten, und so weiter und so fort. Sie verlieren allmählich die Konzentration auf das Wesentliche, sie verlieren den ‹Hunger›, sich jeden Tag zu schinden, um eines Tages in der weltbesten Liga gegen die Weltbesten spielen zu dürfen.» Die Zeitschiene einer Karriere bis hinauf aufs allerhöchste Leistungsniveau erlaubt nicht die geringste Abwei-
U20 Nationalmannschaft 2001: WM-SILBERMEDAILLE AN DER U18-WM IN FINNLAND Torhüter
Tobias Stephan Daniel Manzato Verteidiger Severin Blindenbacher Beat Forster Lukas Baumgartner Jürg Dällenbach Tim Ramholt
Stürmer
Daniel Boss Manuel Gossweiler Filippo Schenker Patrick Bärtschi Romano Lemm Raffaele Sannitz Emanuel Peter Cyrill Bühler Stefan Schnyder Florian Conz Andres Ambühl Marco Gruber Luca Triulzi Andreas Küng Marcel Moser
Als Junior
Aktuell
Nordamerika
NHL-Draft
Kloten (NL A) Fribourg-Gottéron (NL A) Kloten (NL A) Davos (NL A) Kloten (NL A) SCL Tigers (NL A) GCK Lions (NLB)
Dallas (NHL)
Dallas (NHL)
2002 Dallas, 2. Runde, Nr. 34 2002 Carolina, 5. Runde, Nr. 160 2001 Phoenix, 9. Runde, Nr. 273 2001 Phoenix, 3. Runde, Nr. 78
Calgary (NHL) Omaha (AHL) Quad City (AHL)
2003 Calgary, 2. Runde, Nr. 39
ZSC Lions (NL A) ZSC Lions (NL A) Sierre (NLB) Milwaukee (AHL)
Davos (NL A) Kloten (NL A) Ambri (NL A) Kloten (NL A) Kloten (NL A) Lugano (NL A) Uzwil (1. Liga) Kloten (NL A) GCK Lions (NLB) Ajoie (NLB) Davos (NL A) Davos (NL A) Zug (NL A) Kloten (NL A) SCL Tigers (NL A)
DIE SUPERSTARS DER U18-WM 20
YS (NLB) Biel (NLB) Wallisellen (1.) SC Bern (NL A) Lugano (NL A) Lugano (NL A) Biel (NL A) ZSC Lions (NL A) GCK Lions (NLB) Servette (NL A) Davos (NL A) Langenthal (NLB) Visp (NLB) Langenthal (NLB)
2002 Pittsburgh, 7. Runde, Nr. 202 Syracuse (AHL)
2001 Columbus, 7. Runde, Nr. 204 2002 Calgary, 5. Runde, Nr. 142
01
Spieler
Nation
Heutiger NHL-Klub
Lohn
Ilya Kovaltschuk Mikko Koivu Kari Lehtonen Ryan Whitney Tobias Stephan
Russland FinNL And FinNL And USA Schweiz
Atlanta Minnesota Atlanta Pitt sburgh Dallas
7,50 Mio Dollar 3,30 3,00 3,00 0,485
chung. Auf jedem Schienenweg gibt’s aber ab und zu eine Weiche, «und die», bedauert Bohren, «wird leider zu oft in die falsche Richtung gestellt». Sie führt direkt in einen Sackbahnhof mit reichlich Komfort. Swiss National League A heisst die Endstation auf dem abgebrochenen Weg zu den Besten der Besten. ●
ZAHLEN RUND UM TALENTE 57 Junioren standen in den drei Schweizer Mannschaften, die 1997 an der U18-EM Bronze, 1998 an der U20-WM nochmals Bronze und 2001 an der U18-WM sogar Silber gewannen. 9 der 57 Junioren waren bei zwei der drei Medaillengewinnen dabei: Bührer, Julien Vauclair, Reist, Wüthrich, Riesen, Wichser, Conne, Reichert und Christen. 15 der 57 Junioren wurden von NHL-Organisationen gedraftet. 6 der 57 Junioren kamen in der NHL mindestens in einem Spiel zum Einsatz: Aebischer (226 Spiele für Colorado, Montreal und Phoenix), Riesen (12/Edmonton), Thomas Ziegler (5/Tampa), Vauclair (1/Ottawa), Tim Ramholt (1/Calgary) und Stephan (aktuell die Nummer 2 bei Dallas). 10 der 57 Junioren wurden als Aktive von Nationalcoach Ralph Krueger ein- oder mehrmals für WM-A- und Olympiaturniere aufgeboten: Aebischer, Bührer, Vauclair, Blindenbacher, Forster, Wichser, Conne, Christen, Ambühl und Ziegler. 8 der 57 Junioren standen als Aktive im Kader für eine oder mehrere A-Weltmeisterschaften: Manzato, Stephan, Reichert, Sannitz, Bärtschi, Riesen, Müller und Rizzi.
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Die Schweizer WM-Geschichte
Seth Martin – das m DIE WM 1961 IN GENF UND LAUSANNE WAR DER GROSSE WENDEPUNKT IN DER ENTWICKLUNG DES INTERNATIONALEN EISHOCKEYS. ES WAR DAS LETZTE TURNIER, AN WELCHEM EINE REINE AMATEURMANNSCHAFT DEN TITEL GEWANN. DANACH BEGANN FÜR VIELE JAHRE DIE ERDRÜCKENDE DOMINATION DER OSTEUROPÄISCHEN STAATSAMATEURE UND DER IMMER STÄRKER WERDENDEN SKANDINAVIER. Text: Werner Haller sen. Bilder: Privatarchiv Jürg Wymann, Foto-net Die WM 1961 gehörte aber noch den Trail Smoke Eaters. Die «Rauchfresser» aus dem 7 000-Seelennest Trail repräsentierten die kanadische Nationalmannschaft und erkämpften sich als Aussenseiter mit einem 5:1-Triumpf über die Sowjetunion die letzte Goldmedaille für die «Ahornblätter; bis 1994. Ihr grosser Star war Torhüter Seth Martin. Im alles entscheidenden letzten Spiel entnervte er die sowjetischen «Angriffsroboter» bereits frühzeitig. Von den ersten zehn Minuten mussten die Kanadier deren sechs in Unterzahl spielen. Doch Seth Martin war nicht zu bezwingen und legte damit den Grundstein zum Gewinn
der Partie und des WM-Titels. Als einer der ersten Goalies trug er eine Maske und die Russen sprachen nach dem verlorenen Final von einem «maskierten Wunder.» Das war aber noch nicht alles. Tief beeindruckt studierten sie Seth Martins Spielweise bis ins letzte Detail und begannen ihre zukünftige Goaliegeneration nach dem Vorbild des Kanadiers auszubilden. Einer der ersten Nutzniesser war kein Geringerer als Wladislaw Tretjak, der zwischen 1970 und 1984 drei Mal Olympiasieger und zehn Mal Weltmeister wurde.
EIN PIONIER Zu den grossen Bewunderern von Seth Martin gehörte auch SCB-Goalie René Kiener, der 1961 mit den Schweizern nach einem verlorenen Qualifikationsspiel gegen die BRD (5:6 n.V.) ins B-Turnier relegiert wurde. Für ihn war Seth Martin punkto Technik und Material ein Pionier: «Er war eine imposante Figur, über 190 cm gross. Er ging praktisch nie zu Boden, glänzte mit einem phan-
WM 1961 in Genf und Lausanne: Spieler, Coach und Präsident Die WM 1961 war ein Turnier der Kuriositäten. Einerseits fand sie bereits unter Dach, andererseits aber auch noch unter freiem Himmel statt. In der neuen Les Vernets-Halle in Genf und auf der offenen MontchoisiKunsteisbahn in Lausanne. Die Rekordzahl von 20 Nationen reiste an den Lac Léman. Alle Weltklassenationen, aber auch Eishockey-Exoten wie Südafrika oder Belgien. Für die Südafrikaner war es sogar die allererste WM-Teilnahme, welche dank einem 9:2-Sieg gegen Belgien auf dem 19. und zweitletzten Platz endete. Die schillerndste Figur war Tommy Durling. Der geborene Kanadier war 45-jährig, Headcoach und Verbandspräsident in einer Person. Weil ihm als Trainer ein Stürmer zur Bildung von zwei Angriffslinien fehlte, stieg er als ehemaliger Aktiver gleich selbst in die Hosen. In der Schweiz war Tommy Durling kein Unbekannter. 1938 und 1950 wurde er mit dem ZSC Vizemeister. Ebenso 1952 als Spielertrainer des EHC Basel, mit dem er aller-
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dings nur ein Jahr später in die NLB abstieg und entlassen wurde. Bei der WM-Schlussfeier standen drei NLA-Trainer der Zukunft auf dem Siegerpodest. WM-Silber und EM-Gold gewann der tschechoslowakische Supertechniker Frantisek Vanek, der 1978 als Trainer den EHC Biel zum ersten von drei Meistertiteln führte. WM-Bronze und EMSilber gabs für den sowjetischen Stürmer Wladimir Jursinow, von 1999 bis 2005 erfolgreicher Ausbildner bei den Kloten Flyers. Und EM-Bronze holte Schweden mit Trainer Arne «Ätti» Strömberg. Mit ihm an der Bande wurden die Langnauer 1981 Meisterschaftsdritte. Es war der letzte NLA-Medaillengewinn der Emmentaler bis heute.
1.). 3. Sowjetunion 10 (EM-2.). 4. Schweden 8 (EM-3.). 5. DDR 4. 6. USA 3. 7. Finnland 3. 8. BRD 2. – Bei Punktgleichheit entschied die bessere Tordifferenz aus den Spielen unter den fünf bestklassierten Mannschaften über den WM-Titel: Kanada (17:5), Tschechoslowakei (17:8).
1961 WM UND EM IN GENF UND LAUSANNE Schlussklassement des A-Turniers nach je sieben Spielen: 1. Kanada 13 Punkte. 2. Tschechoslowakei 13 (EM-
Schlussklassement des C-Turniers nach je fünf Spielen: 1. Rumänien 10. 2. Frankreich 8. 3. Jugoslawien 6. 4. Holland 4. 5. Südafrika 2. 6. Belgien 0.
Schlussklassement des B-Turniers nach je fünf Spielen: 1. Norwegen 8 (27:9). 2. Grossbritannien 8 (21:11). 3. Schweiz 5 (17:15). 4. Italien 5 (19:20). 5. Polen 2 (13:17). 6. Österreich 2 (10:35). – Die Resultate der Schweizer. Qualifikationsspiel für das A-Turnier: 5:6 n.V. gegen die BRD. - B-Turnier: Norwegen (0:6), Grossbritannien (2:2), Italien (5:3), Polen (1:3), Österreich (9:1).
Seth Martin
maskierte Wunder
tastischen Stellungsspiel und einer blitzschnellen Fanghand wie ich sie noch nie gesehen hatte. Er trug als einer der ersten Torhüter eine Maske und überdurchschnittlich hohe Schoner. Damals waren die Ausrüstungen allerdings noch nicht reglementiert wie heute. Keine Frage – Seth Martin war der alles überragende Goalie der damaligen Zeit.» René Kieners Einschätzung wird durch die Eishockeygeschichte bestätigt. Seth Martin wurde wie 1961 auch 1963 (Rang 4 für Kanada) und 1966 (3.) als bester WM-Keeper ausgezeichnet und 1964 (4.) ins olympische All-Star-Team gewählt.
FEUERWEHR STATT NHL Seth Martin gilt als der beste Amateurgoalie aller Zeiten. Die NHL bestand damals nur aus sechs Mannschaften, den New York Rangers, Montreal, Toronto, Chicago, Boston und Detroit. Doch die «Original Six» und ganz Nordamerika interessierten sich überhaupt nicht fürs internationale Eishockeygeschehen, sondern nur für «ihren» Stanley Cup. Als aber die NHL 1967 von sechs auf zwölf Teams ausgebaut wurde, suchten die neu aufgenommenen St. Louis Blues einen Ersatzgoalie und erinnerten sich an den unbestrittenen Star des Welteishockeys – Seth Martin. Nach 30 NHL-Einsätzen hatte aber dieser die Nase schon voll und kehrte dorthin zurück, wo er 20 Jahre seiner Karriere verbracht und sich am wohlsten gefühlt hatte: Zu seinen Trail Smoke Eaters und zur Zinkfabrik, wo er zeit seines Lebens als Feuerwehrmann angestellt war. ●
DIE SERIE: Eishockeyarchivar Werner Haller senior veröffentlicht im Vorfeld der IIHF-Weltmeisterschaft in der Schweiz im SLAPSHOT acht Schweizer WM-Geschichten.
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Impressum Das Hockey-Magazin der Schweiz
Over Time
Agenten die zweite…
23. Jahrgang, 2008 / 2009 Herausgeber: IMS Sport AG SLAPSHOT-Magazin: IMS Sport AG Gartenstadtstrasse 17 3098 Köniz Telefon: 031 978 20 20 Telefax: 031 978 20 25 ims@ims-sport.ch Verlagsleitung / Verlagsadministration: Michel Bongard Telefon: 031 978 20 31 michel.bongard@ims-sport.ch Chefredaktor: Jürg Federer Telefon: 031 978 20 34 juerg.federer@ims-sport.ch Anzeigenleitung: Michel Bongard Telefon: 031 978 20 31 michel.bongard@ims-sport.ch Weitere Textmitarbeiter: Thomas Roost, Klaus Zaugg, Werner Haller sen., Reto Kirchhofer, Luzia Kunz, Simon Laager, Reto Fiechter Fotos: Pius Koller, Peter Eggimann, fotonet, Jürg Wymanns Privatarchiv, Daniel Wenger, swiss-image by Andy Mettler, Reto Fiechter Vorstufe: IMS Sport AG Gartenstadtstrasse 17, 3098 Köniz Layout/Litho: Reto Fiechter/Ralf Küffer Druck: Weber Benteli AG Industrie Nord, Bernstrasse 10 CH-2555 Brügg Telefon: 032 374 3636 © Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auch auszugsweise oder in Ausschnitten, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Für unverlangte Zusendungen wird von der Redaktion und dem Verlag jede Haftung abgelehnt. Auflage: ø 18 000 Exemplare, bei zusätzlichen saisonalen Mehrauflagen 27 000 Exemplare Abonnement: Abonnementspreis Inland Fr. 75.– Abonnementspreis Ausland Fr. 95.– 10 Ausgaben September bis Juni inkl. Hockey Guide (gilt als Ausgaben-Nr. 1) Abonnementsbestellungen / Adressänderungen: SLAPSHOT, Industriestrasse 37, 3178 Bösingen Telefon: 031 740 97 67 Telefax: 031 740 97 76 abo@slapshot.ch Einzelverkauf: SLAPSHOT ist an über 1000 Verkaufsstellen der KIOSK AG für Fr. 7.50 auf jeweils Ende des Monats erhältlich.
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Die Story über die Spieleragenten war längst fertig. Da traf ich beim Spiel SCB gegen die ZSC Lions in den Gängen des Hallenstadions am 25. November Edgar Salis (38). Vertieft im Gespräch mit SCB-Sportchef Sven Leuenberger. Meine als Scherz gemeinte Frage («Bist du Spieleragent?») war ein Volltreffer. Ja, er habe am Montag grad offiziell seine Spielervermittler-
Firma «Insidehockey» eröffnet (www.hockeyinside.ch). Die ersten vier Kunden seien Thomas Ziegler, Sven Lindemann, Thierry Paterlini und Mathias Seger. Oha lätz. Mindestens zwei davon hat er beim Branchenführer «4Sports & Entertainment» abgezügelt. Er hatte halt schon als Kultverteidiger beim ZSC nie Angst vor dem Krach mit grossen Tieren. ●
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