SLAPSHOT 7 2008/09

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März 2009 • Nr. 7 • Saison 2008/2009 • CHF 7.50

auf 16 Seiten

Das Hockey-Magazin der Schweiz

Medienpartner

Christian Dubé + Co.:

Alle Top Scorer unter der Lupe

Homestory: Shawn Heins – «I’m a nice guy!» NL B: Kevin Ryan / SC Langenthal

: r Ort t o v lity berich a t i p Hos L a ge



Face Off

So gut sind Christian Dubé + Co. tatsächlich PostFinance Top Scorer

Darf man PostFinance-Arena schreiben und sagen? Darf man vom PostFinance Top Scorer schreiben? Oder ist das unlautere Werbung? In Nordamerika würde kein Mensch diese Frage verstehen. Die «Postbank» hat die Namensrechte am Berner Eistempel gekauft. Also gehört es sich, das Stadion des SC Bern so zu nennen. In der Schweiz reden wir nicht über Religion, Sex und Geld. Und haben ein seltsam verkrampftes Verhältnis zu Sponsoring im Sport. Alleine der Inhalt dieses Editorials wird mir ordentlich Prügel einbringen. Kaum zu glauben, aber wahr: Einzelne Medien wollten nur gegen direkte Bezahlung die offiziellen Stadienbezeichnungen in Davos (Vaillant Arena), Bern (PostFinance-Arena), Kloten (Kolping Arena) und Rapperswil-Jona (Diners Club Arena) nennen. Beim Schweizer Fernsehen ist die Nennung der offiziellen Stadien-Namen ein hochsensibles Politikum. Dieses ganz besondere Verhältnis zur Werbung hat eine lange Geschichte. Legendär die Politik der 1999 eingestellter Fachzeitung «Sport» in den 1970er Jahren. Ein NLAFussballklub hatte Werbung auf den Trikots verkauft und der Chefredaktor liess auf den Actionsfotos die erkennbaren Werbelogos mit schwarzen Balken abdecken. Ganz so ist es heute natürlich nicht mehr. Aber immer noch ein wenig kurios. Die UBS erreichte nur durch fleissiges Aufgeben von Inseraten immerhin eine flächendeckende Berichterstattung der elektronischen und gedruckten Medien über den America’s Cup («Alinghi»). Und die PostFinance würde ohne Inserate nicht zu einer Berichterstattung über die Ehrung der Top Scorer kommen. Money Talks. Bullsh…walks. So einfach ist das. In Zeiten der Krise erst recht.

400’400.– für den Nachwuch s «PostFinance Top Scorer»-Ehru

ng 2009

PostFinance unterstützt den schweizer eishockeynachwuchs in dieseM Jahr Mit 400’400 Franken. die toP scorer der national league in der QualiFikation zusaMMen a und B haBen 200’200 Franken Für die cluBJunioren PostFinance verdoPPelt diese uMMe ersPielt. und üBerweist den gleichen unterstützung der Junioren-nsationalMannsc Betrag zur haFten an swiss ice hockey . März ’09

Haben wir deshalb den «PostFinance Top Scorern» in dieser Ausgabe so viel Platz eingeräumt? Ja und Nein. Ja, weil die PostFinance selbstverstänlich zu unseren Inseratekunden gehört. Nein, weil wir das Engagement der PostFinance fürs Eishockey gut finden und so oder so über diese Ehrung berichtet hätten und Nein, weil es auch ein rein sportliches Interesse an den besten Scorern gibt. Damit Sie das Wesen und Wirken der besten Offensivspielern von Ambri bis Zürich besser einschätzen können, haben wir mit NHL-Scout Thomas Roost den bestmöglichen Fachmann mit der Einzelbeurteilung beauftragt. Lesen Sie, wie gut Christian Dubé & Co. tatsächlich sind. ●

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Klaus Zaugg SLAPSHOT-Autor

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«Chneble auf dem T VOM 23. BIS 25. JANUAR 2009 FAND AUF DEM CHAMPFÈRER-SEE IN SILVAPLANA DIE 2. SWISS POND HOCKEY CHAMPIONSHIP STATT. UNTER DEN 40 TEILNEHMENDEN MANNSCHAFTEN WAR AUCH DAS TEAM SLAPSHOT. ES FOLGT EIN ERFAHRUNGSBERICHT, DER INTIME EINBLICKE IN DAS ANSONSTEN STRENG GEHÜTETE INNENLEBEN EINES POND HOCKEYTEAMS GEWÄHRT UND DIE EINZIGARTIGE ATMOSPHÄRE, DIE AN DIESEM WOCHENENDE IN SILVAPLANA HERRSCHTE, AUFZEIGEN SOLL. «Mit diesem Stock willst du spielen?» Der SLAPSHOTLayouter, leidenschaftlicher 4. Liga-Verteidiger mit Material-Inventar auf Nationalliga-Niveau, traute seinen Augen kaum, als er den altehrwürdigen, hölzernen MontrealStock seines Kollegen sah. Kurzerhand rüstete er seinen Mitspieler mit einer zeitgemässen Ferland-Waffe aus. So semiprofessionell die Vorbereitung war, umso professioneller war das Turnier organisiert. Zahlreiche namhafte Sponsoren wie Skoda, Teleclub, PostFinance, IIHF World Championship 2009, Calanda, Ochsner Hockey und SLAPSHOT engagierten sich für das einzigartige Turnier. Als offizieller Sponsor und Medienpartner war es mehr als nur eine Ehrensache, mit einem eigenen SLAPSHOT-Team am Turnier teilzunehmen. Ähnlich strapaziös wie die Rückreise (dazu am Schluss mehr) verlief die Anfahrt. Nach Passieren des VereinaTunnels wurde der SLAPSHOT-Skoda von einem herzlichen Schneegestöber empfangen, welches dem Team als treuer Weggefährte bis St. Moritz folgen sollte, um seine Arbeit ausgerechnet kurz vor Silvaplana einzustellen, damit die über 160 Hockeyfreunde auf dem «frozen Pond» beste Bedingungen vorfinden sollten. In den Tagen zuvor hatte es ununterbrochen geschneit, sodass die Organisatoren unzählige Stunden damit verbrachten, den gefrorenen See vom Schnee zu befreien. Bei der Ankunft stellte das kritische Auge fest: Die Rinks präsentierten sich in einem tadellosen Zustand.

HOCKEY-STIMMUNG IM «PÜFF» Das Einchecken im Hotel sollte symptomatisch für die folgenden Tage sein. Bereits in der Lobby war der «HockeyGroove» deutlich spürbar. Zwei Teams bereiteten sich auf das erste Spiel vor – der Champferer-See befindet sich nur «DAS IST POND HOCKEY» Pondhockey stammt – wie könnte es anders sein – aus dem Mutterland des Eishockeys. Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde in Kanada auf gefrorenen Seen Eishockey gespielt. Gespielt wird auf einem 40 x 20 Meter grossen Spielfeld mit vier gegen vier Spielern (ohne Goalie). In der Regel tragen die Spieler keine oder nur wenige Schutzausrüstungen. Bis auf die FlipPasses wird die Scheibe tief gespielt. Die 3. Swiss Pond Hockey Championship findet am Wochenende vom 22. bis 24. Januar 2010 in Silvaplana statt. www.pondhockey.ch

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ein Steinwurf vom charmanten Hotel entfernt. Nach einem kurzen Check-in und einem – profilike – 20-minütigen Power-Nipping machte sich auch das dreiköpfige SLAPSHOT-Team auf die Suche nach einem vierten Mann. Die Regel besagte, dass mit vier gegen vier Spieler und ohne Torhüter auf einem 20 x 40 Meter grossen Feld gespielt wird. Im Umkleidezelt wurde man dann in der Person von Mike Heini vom WM-OK fündig. Der Marketing Assistant sollte sich als eine wahre Verstärkung herausstellen und hatte massgeblichen Anteil am 9:5-Startsieg der Berner Truppe. Das Spiel gestaltete sich fair, Pondhockey wird mit nur wenig oder teilweise sogar ohne Schutzausrüstung und mit flach gehaltener Scheibe gespielt. So locker die Ambiance war, so intensiv wurde das Spiel geführt. Dreissig Minuten dauerte eine Partie – notabene mit nur einer kurzen Pause von drei Minuten und ohne Auswechslung und Unterbrüche. Standesgemäss wurden die müden Beine nach dem Auftaktspiel im Festzelt mit Bier und Wurst gestärkt. Am späteren Abend versammelten sich beinahe alle 40 Teams zur offiziellen Begrüssungszeremonie, bei welcher der (Wissens)Durst gestillt wurde. Neben den üblichen Turnierinfos ging es primär auch um das gesellschaftliche Beisammensein, welches seine Fortsetzung in der Disco-Bar «Püff», dem einzigen Nightlife-Spot von Silvaplana, fand. Da es die Leserschaft kaum interessiert, wie sich die folgenden Stunden bis um 09.30 Uhr, als es für die drei Berner wieder an die Arbeit ging, gestalteten, gewähren wir doch einen Einblick ins Team-Hotel, welches die Mannen mit einem ausgedehnten Frühstückbuffet verwöhnte und das mit einem freundlichen Service und stilvollen Zimmer vollends überzeugte. Ebenfalls erwähnenswert war das tolle Wetter. Die einmalige Stimmung, die am frühen Samstagmorgen auf dem Champferer-See

herrschte, mochte für manch einen Spieler willkommen sein: Klirrende Kälte, stahlblauer Himmel und ein Panorama von zahlreichen 3000er-Monumenten sorgten dafür, dass der Kater spätestens am Mittag, also noch vor dem ersten Bier, vergessen war. Schliesslich war auch die volle Konzentration gefragt und notwendig, um die Gruppenphase erfolgreich zu bewältigen. Diese erwies sich als schwierig, das gepflegte 4. Liga-Niveau auf dem Eis und die Müdigkeit aus der kurzen Nacht in den Beinen trugen das ihre dazu bei, dass das Team SLAPSHOT ihre Fünfergruppe nicht gewinnen konnte und sich somit frühzeitig aus dem Rennen um den Schweizermeistertitel verabschieden musste. Immerhin konnte es als Zweitplatzierte noch in der «mittleren» Finalrunde mitspielen.

LUGANESI MIT SLAPSHOT GEGEN SLAPSHOT Da sich das abendliche Programm aufgrund der monopolistischen Nightlife-Situation in Silvaplana jenem vom Vortag stark ähnelte, steigen wir direkt ein ins Viertelfinale gegen die Freunde aus dem Sottoceneri. Die Südtessiner, angetreten in den Einlauf-Trikots vom HC Lugano, sollten sich als ein äusserst engagierter und ambitionierter Gegner herausstellen. Nachdem die Luganesi einen 0:5-Rückstand wettmachten, spielten sie fulminant auf und führten bis kurz vor Schluss mit 12:11, ehe Björn Siegenthaler, Redaktionspraktikant bei SLAPSHOT, egalisierte. Dann kamen die hektischen letzten zehn Sekunden, in denen sich Simon Laager, Redaktor und ansonsten eher Offensivkraft, in einem 1:1 als Verteidiger behauptete und anschliessend einen öffnenden Steilpass auf seinen Layouter-Kollegen Reto Fiechter spielte, welcher seinerseits eine Eins gegen Eins-Situation verwertete. Dies verkrafteten die heissblütigen Südtessiner (sie reisten sogar mit einem Coach an!) nicht, neben den allgemein bekannten Kraftausdrücken zielten sie mit einem halbhohen Schuss in Richtung des SLAPSHOT-Redaktors, welchen sie glücklicherweise knapp verfehlten. Im direkt folgenden Halbfinal reichten die Kräfte nicht mehr – okay, die Heftmacher wären auch nach einem einwöchigen Trainingslager chancenlos ausgeschieden. Unglücklicherweise ist dem Redaktor das Resultat entfallen.


2. Swiss Pond Hockey Championchip Silvaplana

Teich» n Siegenthaler Redaktor Simon Laager, Trainee Björ ten das bilde .r.) (v.l.n und Layouter Reto Fiechter T. SHO Team SLAP anderen Der vierte Spieler konnte immer aus en. werd ren utie rekr OK dem Teams oder

Im siebten und letzten Spiel ging es um die Bronze-Medaille. Da unser ursprünglicher Gegner, das einzige ausländische Team, bereits nach Deutschland zurückgereist war, stellte sich für uns die Frage, ein zusätzliches Spiel gegen eine zusammengewürfelte Mannschaft zu bestreiten oder frühzeitig abzureisen, um nicht in den sonntäglichen Stossverkehr zu kommen. Ehrensache, man entschied sich liebend gerne für ein weiteres Spiel um Platz 3 und 4, welches zu einem «Exhibition Game» verkam – der Gegner bestand aus drei Jungs, die ansonsten als freiwillige Helfer im Einsatz standen. Den gut einstündigen Stau zwischen Walensee und Zürich nahmen wir gerne in Kauf, um 30 zusätzliche Minuten Eishockey spielen zu können.

COOLER ABSCHLUSS Unmittelbar an das Finalspiel zwischen Ru-Ru-Rubige 1 und SC Celerina (mit dem Sieg des Vorjahreszweiten Celerina) fand die Schlusszeremonie statt, an der ein Hauch WM-Fieber vermittelt wurde. «Cooly», das offizielle WMMaskottchen, war ebenso vor Ort, wie Gian Gilli. Der Generalsekretär vom WM-OK zeigte sich für die Preisübergabe verantwortlich und wies darauf hin, dass er hoffe, in wenigen Wochen bei den Weltmeisterschaften in Bern und Zürich-Kloten eine ebenso offene, herzliche und kameradschaftliche Stimmung vorzufinden. ●


SNAPShot


Schweiz – Slovakei / Gstaad

Open-Air

3000 FANS VERFOLGTEN DAS FREUNDSCHAFTSSPIEL ZWISCHEN DER SCHWEIZ UND DER SLOWAKEI FÜR EINMAL STATT IM ANGENEHM TEMPERIERTEN EISHOCKEYSTADION AUF DER OFFENEN EISBAHN IN GSTAAD. DER MONDÄNE FERIENORT IM BERNER OBERLAND VERWANDELTE SICH AM SAMSTAG, 7. FEBRUAR 2009, TROTZ HEFTIGEM SCHNEEFALL IN EIN TOLLHAUS. DIE SCHWEIZ GEWANN DAS ERSTE OPEN AIR-SPIEL SEIT 32 JAHREN MIT 4:3 NACH PENALTYSCHIESSEN.

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Fokus

400’400.– FÜR DEN N

POSTFINANCE UNTERSTÜTZT DEN SCHWEIZER EISHOCKEYNACHWUCHS IN DIESEM JAHR MIT 400’400 FRANKEN. DIE TOP SCORER DER NATIONAL LEAGUE A UND B HABEN IN DER QUALIFIKATION ZUSAMMEN 200’200 FRANKEN FÜR DIE CLUBJUNIOREN ERSPIELT. POSTFINANCE VERDOPPELT DIESE SUMME UND ÜBERWEIST DEN GLEICHEN BETRAG ZUR UNTERSTÜTZUNG DER JUNIOREN-NATIONALMANNSCHAFTEN AN SWISS ICE HOCKEY. 12

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«PostFinance Top Scorer»-Ehrung 2009

NACHWUCHS


Fokus

rer a-Top Sco rt dem Lig grandioser e li tu ra g essen a n ce, e HC zu d r PostFin her, Leite , Genève-Servett c u B rg Jü ik Juraj Koln rpunkten. der N L A Score 2 7 it m Leistung

gestiegen und hat der PostFinance das Eishockey überlassen. Seit sieben Jahren gibt es den Top Scorer in der heutigen Form. Was wäre wohl heute, in den Zeiten der Finanzkrise, wenn vor jedem Spiel unter Fanfarenklängen die UBS angekündigt und der jeweils beste Spieler jeder Mannschaft im Namen der UBS ins Stadion einlaufen würde? Statt Applaus bekämen die Top Scorer den Zorn des Publikums zu spüren.

GELD FLIESST IN DIE NACHWUCHSFÖRDERUNG

Text: Klaus Zaugg Fotos: Pius Koller, photo-press Das beste Sponsoringkonzept des Schweizer Sportes ist sieben Jahre alt geworden. Seit der Saison 2002/03 gibt es den «PostFinance Top Scorer». Die Idee geht zurück in die frühen 1990er Jahre und löste damals eine heftige Polemik aus. Der damalige Verbandsdirektor Erich Wüthrich verkaufte einer Grossbank die Idee, dem besten Skorer einer Mannschaft einen Goldhelm aufzusetzen. Ein Sturm der Entrüstung fegte durch die Kabinen. Slawa Bykow, zu dieser Zeit immer noch einer der besten Spieler der Welt, aufgewachsen im Sozialismus und das leuchtende Beispiel eines Mannschaftssportlers, wollte sich weigern, diesen Goldhelm zu tragen. Der Sturm legte sich, der Goldhelm setzte sich durch, seither ist der beste Scorer jeder Mannschaft an seinem Helm und inzwischen auch an seinem Dress zu erkennen. Wohl

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gab es zwischendurch eine Formel, die auch Strafen berücksichtigte und aus dem Top Scorer wurde ein «KeyPlayer» in einem getupften Gewand, das wirkte wie das Fell eines Dalmatiners. Doch seit der Saison 2002/03 ist der Spieler im bunten Gewand auch der erfolgreichste Scorer und trägt gelb. Ohne Wenn und Aber. Und im modernen Sport-Business ist auch im Eishockey, dem Mannschaftssport schlechthin, nichts dagegen einzuwenden, den besten Spieler durch besondere Farben für jeden Laien erkenntlich zu machen. Was heute schon (fast) vergessen ist: Wäre alles so gelaufen wie geplant, dann stünde die National League jetzt mit dieser Top Scorer-Werbeidee vor einem (fast) unlösbaren Problem. Die Grossbank UBS wollte im Eishockey bleiben. Per Handschlag waren die Verträge schon gemacht. Aber die Post wollte unbedingt in den Eishockeysport eintreten und legte nach. Und so bekam der «gelbe Riese» den Zuschlag. Später ist die Post aus-

Die Idee mit dem Top Scorer ist auch deshalb genial, weil die PostFinance so immer auf der Seite der Sieger steht. Auch in einem Verliererteam ist der beste Scorer ein Held. Dass das Geld für den Top Scorer zweckgebunden für den Nachwuchs ausbezahlt wird, ist für den Sponsor sowieso imagefördernd: Wer sich für die Jugend engagiert, steht zu Recht immer auf der Seite der Sieger. Im Laufe der Jahre ist die Ehrung der Top Scorer ein gesellschaftliches Ereignis in unserem Eishockey geworden, das keiner mehr missen möchte. Gäbe es diese Top Scorer-Ehrung nicht, man müsste sie erfinden. Gut, wir haben auch die Eishockey-Gala. Aber die Top Scorer-Ehrung zwischen dem Ende der Qualifikation und dem Beginn der Playoffs hat ihren ganz besonderen Reiz. Die Eishockeyfamilie, unter Hochspannung, ist ganz unter sich. Und es schadet gewiss nicht, dass den Managern und Spielern und Reportern bei dieser Gelegenheit wieder einmal bewusst wird, wer eigentlich den Top Scorer finanziert und welche Idee dahinter steckt.

BALDWIEDERAUSWAHLVERFAHRENFÜRDIEPLAYOFFS?

Nichts ist perfekt. Nicht einmal die Ehrung des PostFinance Top Scorers. Die NL B hat den schönen Brauch beibehalten, die NL A hat ihn nach nur einem Versuch wieder abgeschafft: Das Auswahlverfahren. Die Playoff-Paarun-


«PostFinance Top Scorer»-Ehrung 2009 den Wunschgegner zu bekommen. Die Liga ist so ausgeglichen, dass einmal mehr bis zur letzten Runde die Platzierungen nicht klar waren. Und so verlor Servettes Chris McSorley in Ambri absichtlich, um im Viertelfinale gegen die Kloten Flyers statt gegen den HC Davos spielen zu können. Eine Meisterschaftsverfälschung, die in Nordamerika mit mehreren hunderttausend Dollar Busse bestraft würde. Denn so ist Ambrì im letzten Augenblick den letzten Platz gratis losgeworden, der EHC Biel fiel wegen des «Servette-Bschisses» auf den letzten Platz zurück und bekam so die SCL Tigers statt die Lakers als Gegner in der ersten Playoutrunde.

Top Scor er N CH L

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gen werden nicht durch die Klassierung nach der Qualifikation bestimmt (1-8 / 2-7 / 3-6 / 4-5). Sondern durch ein Auswahlverfahren: Der Qualifikationssieger darf zuerst unter den Mannschaften zwischen Rang 5 und 8 auswählen. Diese Idee von SCB-General Marc Lüthi ist nach nur einem Jahr von den stockkonservativen Hockemanager wieder beerdigt worden. Gewiss: Weil der SC Bern damals als Qualifikationssieger das achtplatzierte Servette wählte, kamen beim bisher einzigen Auswahlverfahren schliesslich die exakt gleichen Paarungen heraus, die es auch aufgrund der Tabelle gegeben hätte. Und trotzdem müsste im Interesse des Sportes dieses Auswahlverfahren wieder eingeführt werden. Die letzte Runde der Qualifikation 2008/09 wurde nämlich zur Farce, weil einzelne Klubs versuchten, durch Spielmanipulation

Spielplan-General Willi Vögtlin reicht bei der nächsten Ligaversammlung im Sommer den Antrag auf Wiedereinführung des Auswahlverfahrens ein. Dieses System beendet nicht nur die Spielmanipulationen. Es bringt erst noch Polemik, Medienpräsenz und wertet für die PostFinance die Top Scorer-Wertung auf. ●

Top Scorer Total

CHF 200’200

Top Scorer NL B

CHF 69’000

wag_2009.qxp:wag Kopie

8.1.2009

11:13 Uhr

Seite 1

Thomas Zimmermann, Leiter Sponsoring PostFinance, überreicht dem Liga-Top Scorer der NL B James Desmarais, HC Ajoie, den Check von CHF 9’000.–.

www.hockeystore.ch


Versus

Martin Karyia vs. St IM ZEITALTER DER RUSSISCHEN PETRO-DOLLARS UND DES SCHWEDISCHEN STEUERABKOMMENS FÜR SAISONAL ENGAGIERTE KÜNSTLER – VON DEM AUCH EISHOCKEYSPIELER PROFITIEREN – IST ES IN DER SCHWEIZ UNGLEICH SCHWIERIGER GEWORDEN, AUSLÄNDISCHE VERSTÄRKUNGEN ZU VERPFLICHTEN DIE DEN NAMEN «VERSTÄRKUNG» AUCH WIRKLICH VERDIENEN. Text: Fotos:

Thomas Roost Central Scouting Europe Pius Koller

Ausnahmen bilden die beiden kleinen aber feinen Martin Kariya und Stacy Roest. Beide sind starke Argumente für die Behauptung, dass sowohl die SCL Tigers wie auch die Rapperswil-Jona Lakers in dieser Saison ein Ausländerpaket schnüren können welches zu den Top 8 der Liga zählt. Am Ausländerpaket liegt es weder bei den Lakers noch bei den Tigers wenn die Saisonziele nicht erreicht werden und diese These wird vor allem durch die Präsenz von Martin Kariya und Stacy Roest gestützt. Martin Kariya hatte vor zwei Jahren bereits bei den ZSC Lions einen Vertrag unterzeichnet. Schon damals war aber klar, dass sein hochkarätiger Agent, Don Baizley – der auch Grössen wie Peter Forsberg und die Koivu-Brüder unter Vertrag hat – für Martin Kariya in der NHL eine weitere Chance suchen wird. Dies weil die neuen Regeln kleine, wendige Spieler mit gutem Speed schützen. Speed und Mobilität: Unzweifelhafte Qualitäten von Martin Kariya. Es hat aber nicht sollen sein. Bei den St. Louis Blues gehörte Martin Kariya nie zu

denen Spielern auf die der auch bei uns bekannte Headcoach Andy Murray mit voller Ueberzeugung gesetzt hat. Darum war ein baldiges Prüfen von Europaoptionen keine Überraschung, die Landung in Langnau hingegen schon. Die SCL Tigers dürfen stolz sein auf diese Verpflichtung. Martin Kariya kann exakt die Zutat sein, die für den nächsten Schritt nach vorne notwendig ist. Der kleine Martin Kariya trägt einen grossen Namen. Sein ungleich berühmterer Bruder Paul war lange Jahre einer der Topstars in der NHL; noch heute gehört Paul zu den besseren Spielern im Eishockeyolymp, wenn er denn gesund ist. Martin ist der jüngste der drei Brüder. Steve der mittlere und der berühmte Paul der älteste. Paul hat es als einziger in die NHL geschafft und dies darum, weil er die Qualitäten seiner beiden Brüder in sich vereint. Steve ist der Skorer, Martin der Spielmacher, Paul hat beide Qualitäten und darum wurde er ein Star in der NHL. Zurück zu Martin, dem Star an der Ilfis: Martin Kariya ist ein so genannter «Playmaking Center». Er hat eine sehr gute Arbeitseinstellung – «Work-Ethic» genannt und besticht durch seine Spielübersicht. Er läuft sehr gut Schlittschuh und beschleunigt exzel-

lent. Mir gefallen auch seine sehr schnellen und smarten Entscheidungen die er auf dem Eis trifft, zudem hat er gute Hände die es ihm ermöglichen, gepaart mit seinem schnelldenkenden Hirn, die Geschwindigkeit auch in effiziente Spielzüge umzuwandeln. Martin Kariya ist ein mutiger Spieler, geht dem Gegner unter die Haut und ist sich nicht zu schade, Schmerzen zu erleiden. Ein stiller Leader mit sehr guter Vorbildfunktion. Eine der Schwächen von Martin Kariya ist offensichtlich: Er ist klein gewachsen, hat nur wenig Muskelkraft und Wasserverdrängung. Martin ist körperlich der Schwächste der drei Kariya-Brüder. Diese physischen Nachteile machen

MARTIN KARYIA

Persönlich: 05.10.1981, 176 cm, 82 kg, Flügel, schiesst rechts 2007/08: AHL Peoria Rivermen 71 Spiele 16 Tore 37 Assists 53 Punkte 2008/09: NL A SCL Tigers 50 Spiele 15 Tore 43 Assist 58 Punkte STAND PER 24.02.2009

CHF 11’600.– 16

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SCL Tigers vs. Lakers

tacy Roest Martin wenig effizient in den Zweikämpfen entlang der Bande und generell im Defensivspiel. Reserviert ist meine Meinung auch hinsichtlich der Schussqualität von Martin Kariya, nicht besser als durchschnittlich, würde ich meinen. Martin ist – wie seine Brüder – ein Perfektionist und versucht alles was er macht, so gut wie nur möglich zu erledigen. Martin Kariya ist im Auftritt eine angenehm bescheidene Persönlichkeit, mit höflichen Umgangsformen und er zeigt guten Respekt für andere Menschen. Kein Wunder, dass er als guter Teamplayer gilt. Bei Stacy Roest gibt es hinter vorgehaltener Hand immer mal wieder die eine oder andere Geschichte die darauf hindeutet, dass er im Team der Lakers als Person neben dem Eis nicht nur Freunde hat. Den Betreuern neben der Spielerbank geht mit Stacy Roest die Arbeit nie aus. Geübten Beobachtern fällt auf, dass Stacy Roest zu oft das Nachschleifen der Schlittschuhe und das Reinigen des Visiers verlangt. Man kann dies wohlwollend als «Tick» interpretieren; kritische Stimmen sehen in diesem Verhalten Starallüren. Auf dem Eis ist Stacy Roest ein Star. Ein gesunder Stacy Roest gehört in unserer Liga zu den wenigen Stürmern die ein Spiel dominieren können. Stacy Roest ist wie Martin Kariya ein guter Schlittschuhläufer mit sehr gutem Speed. Roest ist auch ein smarter Spielmacher der den Rhythmus variieren kann und vor allem sieht er immer wieder mal Passlinien die andere nicht sehen. Zudem gefällt mir seine Spielintensität. Roest ist kein eindimensionaler Spieler, er verrichtet auch in der eigenen Zone gute Arbeit. Seine grösste Stärke hat Stacy Roest im Bully-Kreis. Er gewinnt deutlich mehr als 50% der wichtigen Bullies. Ein im modernen Eishockey immer bedeutender werdendes Erfolgselement, das Gewinnen von Bullies. Heute sind mindestens die

Spieler in den ersten Blöcken derart gut ausgebildet, dass sie bei Scheibenbesitz den Puck monopolisieren können, ein Scheibengewinn für den Gegner ist sehr schwierig. Voraussetzung für das Monopolisieren der Scheibe ist aber der Scheibengewinn und der führt sehr oft über ein gewonnenes Bully. Beim Verwalten eines Vorsprungs ist der Scheibengewinn genau so wichtig wie wenn es darum geht, zum letzten Angriffswirbel anzusetzen, Druck auszuüben. Stacy Roest, ein Meister für die Face-Offs in Schlüsselsituationen. Die Schwächen von Roest liegen einerseits in der geringen Körpergrösse und dem damit einhergehenden Reichweitennachteil und andererseits in seiner Gesundheit. Zu oft war er in den letzten Jahren verletzt, als dass man in einer Gesamtbeurteilung darüber hinweg sehen darf. Seit Neujahr zeigt die Leistungskurve von Stacy Roest nach unten. Es ist allerdings eine abenteuerliche These, den Grund dieser Formbaisse in der Spenglercup-Teilnahme zu sehen. Vielleicht ist es ganz einfach ein Durchatmen vor den wichtigen Playouts. Stacy Roest bleibt uns aber immer noch den Beweis schuldig, dass er auch in den wichtigsten Spielen seine allerbesten Leistungen abrufen kann. Ist Stacy Roest kein «MoneyPlayer»? Ich würde nicht darauf wetten, aber ein Fragezeichen ist angebracht. Wer ist besser? Martin Kariya oder Stacey Roest? Hmmm, was mögen Sie lieber, Vanille- oder Schokoladeeis? Einen gesunden Stacey Roest setze ich über die Effizienz eines Martin Kariya. Wenn ich aber den Altersunterschied, die Verletzungshistorie und das Persönlichkeitsprofil für die Beurteilung miteinbeziehe wird es eng. Beide Transferverantwortlichen dürfen stolz sein auf diese Verpflichtungen. Für mich sind Martin Kariya und Stacy Roest beides Spieler die bei jedem Club in der Schweiz Interesse wecken müssen. Dies speziell auch unter dem eingangs erwähnten durchschnittlichen Qualitätsverlust der für die Schweiz angebotenen Spieler. ●

STACY ROEST Persönlich: 15.03.74, 178 cm, 85 kg, Center, schiesst rechts 2007/08: NLA Rapperswil-Jona Lakers 49 Spiele 16 Tore 38 Assists 54 Punkte 5 Spiele 0 Tore 3 Assists 3 Punkte 2008/09: NL A Rapperswil-Jona Lakers 50 Spiele 17 Tore 46 Assist 63 Punkte

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Genf-Servette HC

Servette’s beste «Alternative» JURAJ KOLNIK IST DER AM MEISTEN «NHL-READY» SPIELER IN DER NATIONAL LEAGUE. FALLS ER BEI UNS BLEIBT, WIRD ER NOCH JAHRELANG UM DIE TOP SCORER-KRONE SPIELEN. KOLNIK GEHÖRT ZU DENEN SPIELERN DIE UNSERE LIGA IM VERGLEICH KLAR AUFWERTEN. ER WÄRE IN JEDER EUROPÄISCHEN LIGA EIN STAR UND AUCH IN DER NHL EIN REGELMÄSSIGER PUNKTESAMMLER. Text: Thomas Roost Foto: Pius Koller Der Hardcore-Nordamerikaner Chris McSorley hat den Slovaken Juraj Kolnik verpflichtet und das will was heissen. Slovaken werden in Nordamerika – wie wir Schweizer – mit Vorurteilen überschüttet. Die slovakischen Spieler gelten als technisch und läuferisch gut ausgebildet, in den Ecken und entlang der Bande aber als zu weich und zu wenig aggressiv. Zudem wird ihnen eine gewisse Launenhaftigkeit nachgesagt. Ich bin sicher, dass auch Chris McSorley diesen Vorurteilen aufgesessen ist. Andererseits hat er registrieren müssen, dass Kolnik bei den Florida Panthers mit sehr limitieren Eiszeiten eine anständige Scorerpunktzahl erreicht hat. Chris McSorley ist zu professionell, um diese Fakten zu vernachlässigen wenn ein Spieler wie Juraj Kolnik angeboten wird. Er hat die Hausaufgaben gemacht und schnell festgestellt, dass der stabil gebaute Scorer sehr viele nordamerikanische Tugenden mitbringt: Wie gesagt, Kolnik ist stabil gebaut,

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zwar nicht besonders gross aber sehr «stocky» – ähnlich wie ein Feuerwehrhydrant – und er ist mit kräftigen Beinen gesegnet. Juraj Kolnik hat extrem schnelle Hände und seine Schussabgabe ist wie ein Blitz. Er ist extrem talentiert im engen Verkehr ums Tor, ein cleverer Stickhandler und er hat eine Art hinterhältigen Schuss, d.h. seine Schüsse sind für die Goalies sehr schwer zu lesen; er ändert oft im letzten Bruchteil einer Sekunde die Schusswahl und die Richtung. D.h. hinterhältig sind seine Schüsse nur für die gegnerischen Goalies, für das eigene Team sind sie clever, trickreich und schlicht grossartig. Kolnik hat auch ein Flair für so genannte «Highlight-Goals». Goals welche die Zuschauer von den Sit-

zen reissen, Goals wegen denen man Eintritt bezahlt. Früher hatte ich Vorbehalte betreffend dem Skating von Juraj Kolnik. Er hat aber in letzter Zeit gelernt, seinen Skatingstride zu verbessern, seine Füsse sind etwas schneller geworden und seine Balance war schon immer gut. Heute ist er noch immer kein begnadeter Skater aber wie sagt man doch so schön auf Eishockey-Englisch: «He gets the job done». Kolnik hat etwas Mühe mit der Ausgeglichenheit seiner Leistungen. Er neigt noch immer dazu, ein so genannt «streaky» Spieler zu sein, ein

Spieler der in 5 Spielen 8 Tore erzielt, um dann in den nächsten 5 leer auszugehen. Dies ist eine oft gesehene Unzulänglichkeit bei sehr jungen Spielern. Spieler im Alter von Kolnik sollten in dieser Hinsicht verlässlicher, ausgeglichener sein. Wie gesagt, Kolnik hat teilweise nordamerikanische Tugenden in seinem Spiel. Er ist ziemlich effizient entlang der Bande und in den Ecken. Nicht, dass dies eine Stärke ist von ihm aber er ist auch in dieser Hinsicht immerhin NHLtauglich. Wieso spielt er denn nicht in der NHL? Er könnte dies zweifelsohne aber gehört exakt in die Kategorie von Spielern die zu gut sind, um sich mit einer Aussenseiterrolle in einer Checkingline zufrieden zu geben und zu wenig gut sind, um ein Star in einer Scoringline zu sein. Dies führt zu allgemeiner Unzufriedenheit und sehr oft dazu, dass die Agenten dieser Spieler zu hohe Forderungen stellen. Sie sehen die Qualitäten ihres Mandanten, möchten ihn in eine Scoringline «reden» oder mindestens als ein solcher Spieler bezahlt sehen. Die GMs hingegen sind nicht bereit, für solche Spieler den ganz grossen Check zu signieren und sind ständig auf der Suche nach Alternativen. Exakt so ist es geschehen bei Juraj Kolnik und somit ist er überraschenderweise in der Schweiz gelandet. Dies bedeutet nicht, dass dies auf alle Ewigkeit so bleiben muss. Kolnik ist immer für ein Einwegangebot aus der NHL gefährdet, mindestens so lange bis er weit über 30 Jahre alt ist. Vorläufig beglückt er die Genfer, fährt Scoringtitel ein und gehört zu den «Highlights» in unserer Liga. ●


Kloten Flyers

Präzision trotz «high speed» KIMMO RINTANEN IST HOCKEYTECHNISCH DER BESTE SPIELER IN UNSERER LIGA. ES IST EINE AUGENWEIDE, IHM ZUZUSCHAUEN. WIE EINE MAGNET-

Kimmo Rintanen ist zweifelsohne sein perfektes und bis ins Detail kontrolliertes Spiel in hohem Tempo, er ist ein Bewegungstalent und behält auch bei harten physischen Attacken meist die Kontrolle über seinen Körper. Die Schüsse von Kimmo Rintanen sind für die Goalies sehr schwierig zu lesen weil er ansatzlos und sehr schnell schiesst. Sehr erstaunlich ist, dass Kimmo Rintanen auch mit 36 Jahren kaum etwas von seiner Beweglichkeit eingebüsst zu haben scheint. Zudem wirkt er noch immer explosiv. Schwächen hat der FlyersSuperstar im physischen Bereich, er ist zu leicht und hat zu wenig lange Hebel, um im destruktiven Teil des Spiels überdurchschnittliche Arbeit abliefern zu können. Auch sein Spiel entlang der Bande und in den Ecken ist sehr durchschnittlich. Vielleicht hat er deshalb nie einen ernsthaften Versuch in Richtung NHL gewagt. Auch seine Persönlichkeitsstruktur hilft ihm nicht, sein defensives Rendement zu verbessern. Rintanen ist zu wenig aggressiv und zu wenig böse, um diesbezüglich zu punkten. Verschiedene Auszeichnungen als fairster Spieler trösten nur unzureichend darüber hinweg. Ist Kimmo Rintanen ein Spieler für die so genannten «Big Games»? Ein klassischer «Money-Player» ist Rintanen nicht; es ist nicht so, dass er in den wichtigsten Spielen seine Leistung nochmals um 10% steigern kann. Dies ist allerdings eine Kritik auf sehr hohem Niveau und wir dürfen nicht vergessen, dass er in Finnland bereits Meistertitel gewonnen hat.

SCHWEBEBAHN GLEITET ER GERÄUSCHLOS ÜBERS EIS UND SEINE BEWEGUNGEN SIND RUND, WEICH UND STILSICHER. EIN STILIST PAR EXCELLENCE UND ZUDEM EIN EXTREM ZUVERLÄSSIGER SCORER AUF HÖCHSTEM NIVEAU. Text: Thomas Roost Foto: Pius Koller Kimmo Rintanen könnte auch heute noch – im fortgeschrittenen Alter – in der NHL spielen. Er ist aber «nur» ein Spieler für die Scoring-Lines und in diesen gibt es im Hockeyolymp nur eine beschränkte Anzahl Arbeitsplätze. Der fliegende Finne ist zu klein und zu leicht, um in einer defensiven Checkerrolle erfolgreich sein zu können. Zudem ist es in seinem Alter unwahrscheinlich, dass er aus der NHL ernsthafte Einwegverträge angeboten erhält. Ein Glücksfall für unsere Liga, dass es ihm in Kloten derart gut gefällt. Ein untrügliches Zeichen für die Qualität des Finnen ist, dass er Managementwechsel regelmässig übersteht. Dies ist ungewöhnlich denn neue Entscheidungsträger wollen neue Köpfe installieren, sie wollen Spuren hinterlassen und stehen dem Bisherigen in der Regel sehr skeptisch gegenüber. Ein fataler Fehler im Falle von Kimmo Rintanen, den das Flyers-Management erfreulicherweise nicht gemacht hat. Kimmo Rintanen ist ein herausragender Gleiter mit einer sehr guten Beweglichkeit und guten stocktechnischen Fähigkeiten. Seine Spielübersicht rund ums Tor ist herausragend wie auch seine Fähigkeit, im höchsten Tempo präzise zu schiessen und zu passen. Der Klotener Schlüsselspieler kann aber das Spiel auch geschickt verzögern und somit den perfekten Zeitpunkt für den genialen und überraschenden Pass abwarten. Trotzdem: Das Markenzeichen von

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Rintanen stammt aus einer echten Eishockey familie. Nicht weniger als vier Verwandte von Rintanen sind oder waren erfolgreiche Eishockey-Profis: Eero Elo (Minnesota Wild Draft-Pick 2007), Vesa Salo (war ein guter Verteidiger in der finnischen Liga), Ilkka Heikkinen, Verteidiger bei IFK Helsinki mit Nationalmannschaftserfahrung und Seppo Vainio (war Captain bei Lukko Rauma im Meisterjahr). Skandale und boulevardeske Geschichten gibt es keine beim bescheidenen Finnen, auch vertiefte Recherchen bis tief in die finnischen Wälder ergeben «nur» das Bild des demütigen Musterprofis. ●

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HC Lugano

Für NHL-Untauglich befunden… WAS BEDEUTET ES, WENN EIN NORWEGER IN DER SCORERLISTE SATTE 13 PUNKTE MEHR GEBUCHT HAT ALS DER BESTE SCHWEIZER? IST DER NORWEGER WELTKLASSE ODER SIND DIE SCHWEIZER KREISKLASSE? MUSS DIE SCHWEIZ IM EISHOCKEY ANGST HABEN VOR DEN NORWEGERN? FEST STEHT: PATRICK THORESEN IST DER BESTE NORWEGISCHE EISHOCKEYEXPORT ALLER ZEITEN! Text: Thomas Roost Foto: Pius Koller Patrick Thoresen ist mir vor vielen Jahren zum ersten Mal an einem unscheinbaren U18-Turnier in Füssen, aufgefallen. Ich bin dorthin gefahren, um Tim Ramholt zu beobachten. Nach Hause gekehrt bin ich mit vielen positiven Notizen über Patrick Thoresen. Ich habe dann über Thoresen mit anderen Scouts diskutiert, lauwarm muss ich sagen. Niemand hat so richtig geglaubt, dass er gedraftet werden wird. Meine Kollegen sollten Recht behalten; ich selbst war noch zu unerfahren und zu wenig selbstbewusst, um meine sehr positiven Eindrücke nachhaltig zu verteidigen. Der Thoresen-Clan war nicht naiv. Patrick – übrigens der Sohn des bekannten norwegischen Eishockeyinternationalen Petter Thoresen – hat erkannt, dass die Scouts einem Spieler aus Norwegen nicht trauen. Er hat sich auf den Weg Richtung Nordamerika gemacht und sich zum Ziel gesetzt, via QMJHL auf sich aufmerksam zu machen. Dies ist ihm auch nachhaltig gelungen. Ich persönlich habe mich sehr darüber gefreut denn es war für mich klar, dass er nach 60 Spielen und 73 Punkten, resp. 71 Spielen und 108 Punkten definitiv für die NHL gedraftet wird. Erneut sollte ich nicht richtig liegen. Stellen Sie sich mal vor, ein Spieler erzielt in der höchsten Kanadischen Juniorenliga in 71 Spielen 108 Scorerpunkte und wird nicht gedraftet. Dies passiert höchstens Spielern die sehr klein und sehr leicht sind. Diesen wird dann oft Juniorenliga- aber keine

Profi-Tauglichkeit attestiert. Der langen Worte kurzer Sinn: Thoresen hat auf höchster kanadischer Juniorenebene super gescort und ist weder klein noch schmächtig – trotzdem wurde er nicht gedraftet! Frust pur im Hause Thoresen und auch Frust im Hause Roost. Zurück in Europa hat Thoresen das getan was alle norwegischen Hockeyspieler tun die zu gut sind für die heimische Liga: Sie gehen nach Schweden. Thoresen hat sich in Stockholm durchgesetzt und der längst verdiente Lohn ist nicht ausgeblieben: Die Edmonton Oilers haben ihn als Free Agent unter Vertrag genommen. In der Folge hat Patrick Thoresen mehr als 100 NHL-Spiele absolviert allerdings nie in tragenden Rollen. Er war ein dankbarer Ergänzungsspieler die aber in aller Regel nicht sehr gut bezahlt werden. Thoresen gehört ebenfalls in diejenige Kategorie NHL-Spieler die es sich nicht erlauben können, in Vertragsverhandlungen Druck zu machen. «Take it or leave it» lauten die Offerten für diese Spieler. Thoresen hat sich für die Lugano-Offerte entschieden und selbst bei uns gab es viele Stimmen, die diesen Transfer skeptisch kommentiert haben. Ein Norweger soll in unserer Liga eine brauchbare Verstärkung sein? Und ob er dies ist!

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Die Stärken von Patrick Thoresen sind sein sehr grosses Spielverständnis und die Übersicht. Das offensive Talent von Patrick Thoresen ist beinahe auf der Ebene des legendären Norwegers Espen «Shampoo» Knutsen. Thoresen ist aber deutlich vielseitiger und kompletter als der vorerwähnte Schillerfalter. Thoresen hat einen ziemlich weichen,

flüssigen Skatingstride, allerdings nicht sehr guten Topspeed. Es fehlt ihm der Extragang und die Fähigkeit, zu explodieren. Thoresen ist mehr das Pferd als der Gepard. Thoresen hat weiche, schnelle Hände und einen akzeptablen Schuss. Er ist allerdings mehr der Spielmacher als der Torschütze, allerdings ein ziemlich torgefährlicher Spielmacher. Thoresen war als sehr junger Spieler ziemlich soft – vermutlich ist dies der Grund warum er nie gedraftet wurde – allerdings hat er sich auch in diesem Bereich gut verbessert. Auch die defensive Zuverlässigkeit ist gegeben. Alles in allem ist Patrick Thoresen heute ein sehr guter Allrounder. ●


SC Bern

«Er läuft und läuft und läuft…» CHRISTIAN DUBÉ IST EIN ZUSÄTZLICHER «AUSLÄNDER» FÜR DEN SCB. ER IST IMMER IN BEWEGUNG UND GEHÖRT ZU DEN TALENTIERTESTEN SPIELERN IN UNSERER LIGA. DUBÉ GEHÖRT ZU DENJENIGEN SPIELERN DIE MAN HABEN MUSS, WENN MAN IN DER SCHWEIZ KONSTANT UM DEN TITEL MITSPIELEN WILL. ER IST WIE EIN EXTRAJOKER BEI EINEM KARTENSPIEL. Text: Thomas Roost Foto: Pius Koller Christian Dubé ist das Phantom auf Schweizer Eis. Man sieht ihn oft nicht und man hört ihn nicht. Dies ist nicht negativ gemeint sondern eine Charakteristik in seinem Spiel. Christian Dubé ist meistens in Bewegung, er huscht wie ein Phantom am Gegner vorbei. Dubé ist diesbezüglich ein phantastisches Vorbild für Junioren und ein «Posterboy» für Jugendcoaches die «laufen, laufen, laufen» predigen. Dubé steht nur selten still, meistens läuft oder besser gesagt gleitet er. Sein exzellent seidenweicher Skatingstil führt dazu, dass man ihn kaum hört wenn er seine Kreise zieht. Elegant und mit einer sehr guten Beschleunigung von null auf hundert. Dubé ist ein Prototyp eines guten Skaters, im Gegensatz zu vielen Schweizer Spielern die skatingmässig überschätzt werden. Das mühelose Gleiten ist nicht nur Selbstzweck, es führt dazu, dass Dubé ohne Kraftaufwand meist schneller ist als andere mit kraftvollen Beschleunigungsbewegungen. Diese Kraftersparnis kann er gegen Ende eines «Shifts» oft dazu nutzen, Entscheidendes zu kreieren wenn die anderen müde sind. Ich glaube auch, dass er mit die-

ser mühelosen, Kraft sparenden Skatingtechnik eine längere Karriere haben wird als andere.

denziell auch seine Stärken – haben sich in Richtung Mitte verwässert. Vielleicht hätte Dubé Ausbildner gebraucht, die mehr am Ausbau seiner Skatingstärke gefeilt und nicht vermehrt seine Schwächen thematisiert haben. Christian Dubé hat den Ruf, in den «Big Games» unterzutauchen, er sei kein «Winner-Typ» wird hinter vorgehaltener Hand behauptet. Das Ausscheiden gegen Fribourg mit Christian Dubé auf der Strafbank bei der entscheidenden Szene im Spiel 7 spült Wasser auf die Mühlen der Dubé-Kritiker. Ich bin anderer Meinung. Sieg und Niederlage in einer Mannschaftssportart haben weit weniger mit der Performance eines Einzelnen zu tun als mit dem eigenen Mannschaftsgefüge, der gegnerischen Mannschaft und den zahlreichen unkontrollierbaren Situationen, mitunter auch Glück oder Pech genannt. Wenn ich ein Team zusammenstellen müsste mit dem Ziel «Meisterschaftskandidat», dann stünde der Name Christian Dubé weit oben auf meinem Wunschzettel. Spieler wie Dubé sind rar in unserer Liga und darum wird Christian Dubé auch in Zukunft zu den Grossverdienern im Schweizer Eishockey gehören und noch für Jahre in den Scorerlisten ganz vorne anzutreffen sein. ●

Ich erinnere mich an den 18-Jährigen Dubé der in Tampa bei der Stadioneröffnung im Ice-Palace zusammen mit Wayne Gretzky und Mark Messier bei den New York Rangers aufgelaufen ist. Eine grosse Zukunft lag vor ihm. Als junger Spieler hatte er folgende Schwächen: Nicht besonders gross, zu wenig kräftig, unzureichendes Körperspiel, ungenügende Intensität, nur mittelmässig «tough» und etwas unbeständig in seinen Leistungen. Zudem war er in der Offensive zwar produktiv und gefährlich aber doch nicht ganz so, als dass er seine defensiven Pflichten vernachlässigen durfte, was er mitunter aber tat. Das heutige Stärken/ Schwächen-Profil liest sich nicht viel anders. Noch immer ist Christian Dubé ein ziemlicher «Softie» und im Spiel in den Ecken und entlang der Bande gibt es bessere Spieler. Aber im defensiven Bereich hat er sich gesteigert, er hat sich zum zuverlässigen Zweiwegstürmer entwickelt. Für unsere Liga ist Dubé Gold wert und dazu hilft sein Status als Hockeyschweizer. Insgesamt ist Dubé ausgeglichener geworden. Seine Schwächen – aber ten-

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ZSC Lions

International nicht Top – oder doch? RYAN GARDNER WAR DER WICHTIGSTE TRANSFER DER ZSC LIONS IN DER SPORTCHEF-AERA VON PETER ITEN. DER NEO-SCHWEIZER NATIONALSPIELER HAT LEADERQUALITÄTEN UND IST IM POWERPLAY VON UNSCHÄTZBAREM WERT. RYAN GARDNER VERKÖRPERT MIT SEINEN GARDEMASSEN DIE PHYSISCHE STÄRKE DER STADTZÜRCHER. ER IST EIN ECKPFEILER IN DEN SPIELSTRATEGIEN VON SEAN SIMPSON.

ten sind ungenügend. Es war für mich immer klar, wieso Ryan Gardner keine ernsthaften NHL-Angebote erhalten hat; sein Speed und seine Mobilität bei Starts und Richtungsänderungen genügen nicht für den Hockeyolymp. Dieselben läuferischen Vorbehalte habe ich wenn ich an internationale Einsätze denke. Ich bin beispielsweise unsicher, ob sich der ZSC-Lions-Star in der schwedischen, russischen oder finnischen Liga durchsetzen würde. Hat er

Text: Thomas Roost Foto: Pius Koller Als Ryan Gardner von den ZSC-Lions verpflichtet wurde gab es viele kritische Stimmen. Gerüchte über ein extrem hohes Salär machten die Runde und die Kritik baute sich vor allem um diese Gerüchte auf. Sportlich gesehen machte der Transfer von allem Anfang an viel Sinn. Aus heutiger Sicht ist Ryan Gardner der vielleicht wichtigste Spieler der ZSC-Lions und der Transfer war zu 100% ein Volltreffer. Was zeichnet Ryan Gardner aus? Er setzt seine langen Arme und seine Körpergrösse optimal zu seinem Vorteil ein, deckt die Scheibe dank seinen grossen Hebeln gut ab und positioniert sich sehr gut vor dem Tor. Viele seiner Tore erzielt er dank diesem geschickten Positionieren gepaart mit seiner physischen Präsenz, die es den gegnerischen Verteidigern enorm erschwert, ihn aus den torgefährlichen Zonen zu schieben. Ryan Gardner ist der wichtigste ZSC-Lions-Spieler im Powerplay. Alleine mit seiner Präsenz sorgt er für Alarmstimmung in den gegnerischen Verteidigungsreihen. Es ist schwierig für Verteidiger, Ryan Gardner vom Puck zu trennen wenn er im Slot Druck aufbaut und hinter dem Tor seine Kreise zieht. Wenn man die technischen Fähigkeiten des 2-Meter/100kg-Mannes in Einzelteile zerlegt dann stellt man fest, dass Ryan Gardner weder ein Supertechniker noch ein guter Schütze ist. Seine Schussqualitäten sind maximal durchschnittlich. Noch schlimmer: Die schlittschuhläuferischen Fähigkei-

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mich mit seinen überzeugenden Auftritten in der Champions-League und mit der Schweizer Nationalmannschaft nicht Lügen gestraft? Doch hat er. Optisch hat Ryan Gardner meine Vorbehalte zwar vor allem in der Champions-League bestätigt aber am Ende stand er mit 7 Toren zu Buche und auch in der Nationalmannschaft hat er bereits gut getroffen und internationale Tauglichkeit unter Beweis gestellt: Noch Fragen? Wenn man Ryan Gardner beobachtet neigt man dazu, ihn zu unterschätzen. Man sieht ausser seinen langen Hebeln kaum eine herausragende Eigenschaft in seinem Spiel. Nur im Powerplay ist seine intelligente Spielweise offensichtlich. Es gibt wenige Spieler in unserer Liga die es verstehen, sich derart geschickt in Abschlussposition zu bringen, die es verstehen, so clever wie Ryan Gardner mit Ablenkern und «verlorenen» Scheiben Scorerpunkte zu erzielen. «Gards» ist nicht «flashy» und wird ziemlich sicher kaum je ein so genanntes «Coast to Coast-Goal» produzieren. Ebenso sicher kann man aber sein, dass der Name Ryan Gardner immer spätestens dann auftaucht wenn man zu Hause die Scorerliste des soeben besuchten Spiels durchsieht. Ryan Gardner, einer der wichtigsten Transfers im Schweizer Eishockey in den letzten Jahren, nicht nur für die ZSC-Lions sondern auch für die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft. Gardner verhilft dem Schweizer Nationalteam zu mehr Gefährlichkeit im Powerplay und zu wahrer Grösse! ●


HC Fribourg-Gottéron

Vom Soldaten zum Teamleader SANDY JEANNIN IST DER PERFEKTE SPIELER FÜR JEDEN COACH. ER IST INTELLIGENT UND LÄUFERISCH WIE TECHNISCH GUT GENUG, UM VERSCHIEDENE AUFGABEN AUF DEM EIS ERFOLGREICH AUSFÜHREN ZU KÖNNEN. TAKTISCH SEHR REIF, EIN ABGERUNDETER ZWEIWEG-STÜRMER. EIN HERVORRAGENDER TRANSFER FÜR FRIBOURG-GOTTÉRON UND EIN HAUPTGRUND FÜR DIE SICHERE PLAYOFF-QUALIFIKATION IN DIESER SAISON. Text: Thomas Roost Foto: Pius Koller Die Stärke von Sandy Jeannin ist seine Spielintelligenz. Er ist ein Spieler der auf dem Eis meistens die richtigen Entscheide trifft und darum für die eigenen Coaches extrem berechenbar und entsprechend beliebt ist. Zudem ist er ein guter Allrounder mit einem guten technischen und läuferischen Rüstzeug. Lange Zeit hat es Sandy Jeannin in der heimischen Liga nie in die Top 20 der Scorerliste geschafft und dies war unverständlich für ein Spieler in seiner Leistungsklasse. In dieser Saison hat er dieses «Produktivmanko» eliminiert. Er ist der Topscorer bei Fribourg-Gottéron und dies vor Julien Sprunger! Ohne Neo-Schweizer Ryan Gardner wäre Sandy Jeannin gar der beste Schweizer Scorer und dies nicht mit dem Vorbehalt, dass er seine defensiven Verpflichtungen vernachlässigt hat. Dies ist eine sehr ehrenwerte Bilanz! In früheren Aufgaben hat er vor lauter taktischen Laufwegen und defensiver Disziplin das Scoren vergessen. In Fribourg hat er eine klare Leaderaufgabe und Leader sein heisst auch in der Schweiz nicht nur Tore verhindern sondern auch kreieren. In Schweizer Adern fliesst eher Blut von braven Soldaten als dasjenige von charismatischen Künstlern. Sandy Jeannin ist einer der hochkarätigsten Soldaten, die man sich vorstellen kann, Gefreiter war er schon bald; heute ist er Leutnant. Für Schweizer Verhältnisse ist Sandy Jeannin zwar ein Künstler im technischen Bereich, mentalitätsmässig aber eher ein dankbarer Wasserträger. Eine Schwäche möchte ich nicht verheimlichen: Sandy Jeannin ist ein zu

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zögerlicher Schütze und verhält sich in vielen Spielsituationen zu wenig opportunistisch. Als junger Spieler hat Sandy Jeannin mit seiner Eleganz und Stilsicherheit überzeugt. Er war aber zu wenig effizient, zu wenig «tough» und zu wenig produktiv. Zudem galt er als zu sensibel, mit nur wenig Selbstvertrauen und darum als Problemspieler. Der Neo-Star der Fribourger hat aber im Verlauf seiner Karriere eine sehr gute Lernfähigkeit unter Beweis gestellt und ist heute auch international ein beachteter Spieler. Seine Vielseitigkeit schätzen die Coaches enorm, denn dies ermöglicht es ihnen, mit Jeannin situationsbedingt mit verschiedenen Strategien aufwarten zu können. Sandy Jeannin war jahrelang eine Reservekarte in der Hinterhand der NHL-Scouts wenn sie vom General Manager danach gefragt wurden, ob es denn in Europa nicht noch den einen oder anderen Spieler gibt, der das nötige Niveau mitbringt, um eine valable Alternative für (zu) gierige NHL-Ergänzungsspieler zu sein. In unserer Liga ist Sandy Jeannin keine Reserve- sondern eine Trumpfkarte. Der

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aktuelle Jeannin ist vermutlich sogar der beste Jeannin den es je gab und ein Schlüsselspieler in den Überlegungen von Ralph Krueger für die bevorstehende Weltmeisterschaft in der Schweiz. Sandy Jeannin ist der Jahrzehnt-Transfer von Fribourg-Gottéron: Mutig, teuer aber im Hinblick auf den in naher Zukunft drohenden Verlust von Julien Sprunger (Nordamerika) strategisch richtig. Sandy Jeannin wird auf Jahre hinaus einer der Schlüsselspieler bei Fribourg-Gottéronsein, und auch in der Nationalmannschaft ist er vorläufig noch nicht wegzudenken. Seine Erfahrung und seine Cleverness helfen den jungen Spielern, ihr Potenzial aus zus chö pfe n. Sandy Jeannin ist zum Teamleader und Mentor gereift. ●

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EV Zug

Stärken, die auch Schwächen sind JOSH HOLDEN IST EIN «HIGH-ENERGYPLAYER» DER WEDER SICH NOCH SEINE GEGNER SCHONT. ER STEHT SICH MIT SEINEM EHER EMOTIONALEN PERSÖNLICHKEITSPROFIL MANCHMAL SELBST IM WEG, WIRKT ABER IM VERGLEICH ZU FRÜHER ABGEKLÄRTER UND GELASSENER. JOSH HOLDEN IST EINE TEURE INVESTITION FÜR DEN EV ZUG, DIE

längste in die Geschichter der Western Hockey League ein. Sein «Skill»-Level hat NHL-Niveau, oder hatte es mindestens als junger Spieler. Leider hatte er mit einer schweren Verletzung zu kämpfen, Sehnenrisse im Arm haben ihm zu schaffen gemacht. Ein Holden-Kenner meint, dass er seit dieser Verletzung nie mehr den hohen Skill-Level erreicht hat der ihn zu einem Erstrundenpick der Vancouver Canucks im Jahr 1996 getragen hat. Nicht nur disziplinarische Probleme sondern vor allem auch Verletzungen haben eine NHL-Karriere verhindert. Trotzdem: Nicht viele Spieler in der Schweiz sind so talentiert wie Holden. Holdens Schwächen liegen vor allem im mentalen Bereich. Zeit seiner Karriere stand ihm sein übersteigertes Temperament im Weg. Dies führte zu disziplinarischen Schwierigkeiten – dazu gehörte z.B. auch eine Spuckaffäre – wo immer er auch auftrat bis hin zu – im besten Fall – unnötig vielen Strafminuten. In jüngster Zeit scheint er etwas ruhiger und abgeklärter geworden zu sein, mindestens bis zur nächsten Provokation… Josh Holden wird beweisen müssen, dass er mit zunehmender Erfahrung seine Emotionen in den Griff bekommen kann, er ist sehr temperamentvoll und trägt das Herz auf der Zunge. Holden ist ein bekannter «Trash-Talker», ein Provokateur der aber umgekehrt leicht selbst provoziert werden kann. Wenn er diese Temperaments-Übersteigerung nach unten korrigieren kann dann kehrt sich diese Eigenschaft sogar in eine Stärke. Falls dies geschehen sollte

SICH NOCH NICHT VOLLUMFÄNGLICH AMORTISIERT HAT. Text: Thomas Roost Foto: Pius Koller

Josh Holden hat bereits mit drei Jahren begonnen Eishockey zu spielen. Er galt schon sehr bald als grosses Talent, gesegnet mit guter Technik, explosivem Skating und der typisch kanadisch positiven Aggressivität und einer hohen Spielintensität. Josh Holden hat es bis in die kanadische Juniorennationalmannschaft geschafft und für die Beobachter in seiner Juniorenzeit war es mehr oder weniger klar: Josh Holden wird ein NHLSpieler. Wieso er es nicht wurde? Dazu später. Josh Holden spielt mit viel Emotionen, er ist kompetitiv, spielt mit einer natürlichen Aggressivität und so genanntem «Grit», was schwierig zu übersetzen ist. Ich versuche es trotzdem: Holden schont mit seiner Spielweise weder sich noch andere, selten kommen er und seine Mitspieler ohne kleinere Blessuren davon. Er geht dem Gegner unter die Haut und kämpft immer am Rande der Legalität. Mit seinem Spielstil erinnert er an die NHLLegende Jeremy Roenick, Holden hat eine ähnliche Körperpostur und ein ähnliches Stärken/Schwächen-Profil wie J.R., ganz einfach auf einem etwas

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tieferen Niveau. Josh Holden kennt keine Angst und er rechnet immer mit Verlusten, auf des Gegners Seite, aber auch bei sich. Er ist ein guter, flinker Läufer und hat wirklich gute Hände. Seine Schussqualitäten gehören ebenfalls als Stärken erwähnt und seine Intensität erlaubt es ihm, auch gegen grössere und kräftigere Spieler im «Infight» bestehen zu können. Legendär sein Siegestor in der vierten Verlängerung mit Regina gegen Lethbridge im Playoff-Duell 1996. Dieses Spiel ging als das

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und er seine relative Unkonstanz ablegen kann wird Holden zu den allerbesten Spielern in unserer Liga gehören. Beim EV Zug hat er die gute Saison bei den Langnau Tigers noch nicht ganz bestätigen können. Kleinere Blessuren – die ihn Zeit seiner Karriere immer wieder begleiten – sowie die allgemeinen Probleme im Team der Zuger haben die ganz grosse Holden-Show in der Innerschweiz (noch) verhindert. ●

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HC Ambrì-Piotta

Schonungslos aufopfernd PAOLO DUCA IST EINE WUNDERTÜTE IM SCHWEIZER EISHOCKEY. WELCHES IST DER WAHRE DUCA? DER SCORENDE AMBRI-DUCA DER BIS INS KADER DER NATIONALMANNSCHAFT GESPÜLT WURDE ODER DER BANKWÄRMERDUCA AUS ZUG? PAOLO DUCA IST DIE ANTITHESE ZUM GEFLÜGELTEN WORT, DASS DER PROPHET IM EIGENEN LAND RESP. IM EIGENEN DORF NICHTS ZÄHLT. Text: Thomas Roost Foto: Pius Koller Ich erinnere mich sehr gut an die späte Zuger Zeit von Paolo Duca. Er musste mitunter sogar in die Press-Box, resp. unter die Wolldecke. Dies hatte allerdings auch mit vielen komplizierten und langwierigen Verletzungen zu tun. Trotzdem: Weder in Zürich noch in Zug war Paolo Duca richtig anerkannt. Er war ein «Role-Player». Kaum je ein Coach hat ihm eine Rolle in einer Scoringformation zugetraut. Nicht so in Ambrì. Ob aus der Not geboren oder in weiser Voraussicht – dies sei dahingestellt. Tatsache ist, dass Paolo Duca in der letzten Saison – die man noch als Eintagsfliege abtun konnte – und vor allem in dieser Saison zum Topscorer der Leventiner mutiert ist. Ist er nun ein limitierter Zerstörer – wie in Zürich und Zug vermutet – oder ein Nationalspieler? Die Wahrheit liegt – wie so oft – in der Mitte.

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Paolo Duca ist kein reiner Roleplayer in unserer Liga. Dies ist Perlen vor die Schweine geworfen aber er hat auch nicht das Format zum Nationalspieler. Paolo Duca, das ist Energie, Intensität und Leidenschaft. Er hat Feuer in den Augen und setzt seine recht guten Skatingfähigkeiten dazu ein – er hat ziemlich bewegliche Füsse und recht schnelle Beine – wie ein Terrier den Banden entlang und in den Ecken zu wirken. Duca war nie ein sehr smarter Spieler. Es darf aber gesagt werden, dass er sich in dieser Hinsicht verbessert hat. Er wird zwar nie ein Virtuose, hierzu fehlt es ihm etwas an Spielverständnis, an Gelassenheit und an grundsätzlichem Talent. Aber eine mangelnde Spielübersicht kann man ihm nicht mehr einfach so vorwerfen. Dies wäre nicht korrekt. Der junge Paolo Duca wurde immer wieder mit dem Montreal Canadiens NHL-Draftpick Mattia Baldi (1996, 8. Runde) verglichen. Duca wurde aber mehr Talent attestiert. Ich pflichte dieser Einschätzung bei. Baldi hatte die Intensität und die Härte die man für die NHL mitbringen muss, um zu überleben. Ihm fehlten aber die Körpergrösse, resp. die Wasserverdrängung und die minimalen Handskills die auch ein reiner Destruktivspieler mitbringen muss. Duca ist in dieser Hinsicht tatsächlich besser als Bal-

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di, aber nicht viel. In «Eins gegen EinsSituationen» kann er sich nie durchsetzen, es fehlen ihm hierfür die Finten, die schnellen Hände, die «Moves» und «Dekes». Darum darf man die Einschätzungen über Baldi in Zürich und Zug nicht so ohne weiteres kritisieren. Was vielleicht übersehen wurde war die Lernfähigkeit von Paolo Duca. Wenn verletzungsfrei hat er sich auch dank seiner guten Arbeitseinstellung immer versucht zu verbessern und dies mit gutem Resultat, wie Figura zeigt. Ich mag den intensiven, den emotionalen Duca im Infight entlang der Bande und in den Ecken und ich mag auch seine schonungslose Aufopferung. Er hat es weit gebracht in seiner Karriere. Sein grundsätzliches Talent hat nicht erhoffen lassen, dass er eines Tages stolzer Träger des gelben Helmes wird in einem National League Team. Seine mittelmässigen Hände und die nur durchschnittlichen Schussqualitäten kompensiert er mit Leidenschaft, Einsatz, Mut und Furchtlosigkeit. Hut ab vor Paolo Duca. Er hat seine Heimat wieder gefunden und ist ein König geworden. Ein Dorfkönig zwar nur aber so lange dieses Dorf in der National League mitspielt ist dies eine Auszeichnung und keine Beleidigung. Paolo Duca gehört heute zu Ambrì wie die Sonne zum Tessin, sie sind Markenzeichen und Identifikationssymbole schlechthin. ●

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HC Davos

Zu «pflegeintensiv» für die NHL

MICHEL RIESEN WAR DIE ERSTE GROSSE SCHWEIZER HOFFNUNG FÜR DIE NHL. ER HAT LANGE HEBEL UND EINEN SEHR GUTEN SCHUSS. DIE EDMONTON OILERS – DIE IHN IN DER ERSTEN RUNDE DES NHL-DRAFTS 1997 GEZOGEN HATTEN - VERGLICHEN DEN JUNGEN MICHEL RIESEN MIT DER FINNISCHEN EDMONTON OILERS-LEGENDE JARI KURRI. SIE SOLLTEN SICH TÄUSCHEN. Text: Thomas Roost Foto: photo-press Michel Riesen ist ein Riesentalent. Gesegnet mit einer Körpergrösse die für das Eishockeyspiel als ideal gilt und einem Talentlevel den nur wenige Hockeyspieler auf diesem Planeten erreichen. Die NHL-Enttäuschung Michel Riesen – er wurde wegen seiner weichen Spielweise schon bald einmal als «Swiss Miss» im doppeldeutigen Sinne verspottet – ist ein Glücksfall für unsere Liga. Bei uns ist Riesen exakt die Tormaschine, die er in der NHL hätte werden sollen. Er erzielt pro Saison einen Schnitt von mehr als 20 Toren und dies ist eindrücklich. Welches sind die Qualitäten des Michel Riesen die ihn zur Tormaschine lassen werden? Riesen hat eine gute Balance auf

den Schlittschuhen und deckt die Scheibe sehr geschickt ab. Sein Schuss ist allererste Sahne und seine Direktschüsse im Powerplay werden von allen Goalies in unserer Liga gefürchtet, diese Qualität bewerte ich sogar mit Weltklasse. Exakt die Schussqualität ist es, die bei den Edmonton Oilers-Verantwortlichen den Vergleich mit Jari Kurri provozierte. Michel Riesen hat auch ziemlich weiche Hände. Sein Skating ist ok, schaut zwar nicht immer elegant aus ist aber insgesamt nicht schlecht. Meine Kontakte zu den New York Rangers sind so gut, dass ich weiss, dass der heutige Rangers-GM, Glen Sather, nur schwer von einem Schweizer Draftpick zu überzeugen ist. Glen Sather ist heute noch so stark von der Enttäuschung Michel Riesen gezeichnet, dass er dazu neigt, alle Schweizer Hockeyspieler in denselben Topf zu werfen. Dazu muss man wissen, dass Glen Sather seinerzeit GM der Edmonton Oilers war und den Erstrundenpick Michel Riesen zu verantworten hatte. Wieso ist Michel Riesen in der NHL gescheitert und selbst bei uns nicht in der Nationalmannschaft zu finden? Es ist immer leicht, General nach dem Krieg zu sein und die Wahrheit über das Scheitern von Michel Riesen ist definitiv viel komplexer als in der nachfolgende These dokumentiert. Ich möchte aber den Lesern diese These nicht vorenthal-

ten: Michel Riesen ist zu weich und zwar physisch wie auch mental. Er ist zwar den nordamerikanischen Weg gegangen, nicht aber mit letzter Konsequenz. Er hat sich mal in einem Interview darüber gewundert, dass er nicht mehr Chancen in der NHL erhalte weil er doch im Training immer genau das tue was ihm die Coaches sagen. Exakt hier liegt ein Teil der vermeintlichen Wahrheit des Scheiterns. Es genügt schlicht und einfach nicht, «nur» das zu tun, was die Coaches predigen. Um in der NHL zu reüssieren muss man mehr tun als andere und dies in Eigenverantwortung. Noch heute kommt mir Michel Riesen eher wie ein grosser Vogel als wie ein starker Bär vor. Die Spannweite ist zwar eindrücklich, aber es fehlt die Muskelkraft. Zudem ist es kein Geheimnis, dass Michel Riesen in entscheidenden Spielen nicht immer die beste Leistung abrufen kann. Wenn es wichtig ist, dann weiss er es zu gut, dass es wichtig ist und setzt sich selbst zu stark unter Druck. Es fehlt ihm in diesen Situationen an Gelassenheit und Abgeklärtheit. Qualitäten, die er allerdings auch noch im fortgeschrittenen Alter erwerben kann, leicht wird es ihm aber nicht fallen, denn Veranlagungen lassen sich nicht einfach so verleugnen. Arno Del Curto wird ohne Michel Riesen sehr viel mehr Zeit für andere Spieler aufwenden können, denn Riesen gilt als «pflegeintensiv». Falls es Raimo Summanen bei den Lakers in die neue Saison schafft darf man gespannt sein auf die explosive Zusammenarbeit des temperamentvollen Finnen mit dem sensiblen Schweizer. ●

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EHC Biel

Zum Leader gereift THOMAS NÜSSLI WURDE ALS OVERAGER VON DEN VANCOUVER CANUCKS IM JAHR 2002 IN DER 9. RUNDE FÜR DIE NHL GEDRAFTET. SEINE KÖRPERLICHEN VORZÜGE SIND SEIN MARKENZEICHEN. MENTALITÄTSMÄSSIG PASST ABER THOMAS NÜSSLI VIEL BESSER IN UNSERE ÜBERSCHAUBARE LIGA ALS IN EINE METROPOLE WIE NEW YORK, LOS ANGELES, TORONTO ODER EBEN VANCOUVER.

Text: Thomas Roost Foto: Pius Koller Thomas Nüssli ist ein grosser, kraftvoller Spieler mit einem guten Skatingstride. Er hat die körperlichen Voraussetzungen zum NHL-Powerforward. Dank seinem kraftvollen Skating und seinen langen Hebeln kann er mit seinen «Rushes» Druck entladen und seiner Mannschaft so Luft verschaffen. Nüssli hat einen harten Slapshot, sollte aber vermehrt zu verdeckten Handgelenkschüssen ansetzen, zudem ist seine Schussabgabe noch zu langsam und zu durchsichtig. Im Skatingbereich fehlt die Explosivität auf den ersten zwei Metern; wenn aber Nüssli in Fahrt ist, dann ist er kaum zu stoppen und auch ordentlich schnell. Er erinnert manchmal an einen Güterzug, der – wenn in Fahrt – alles aus dem Weg räumt. Im Gegensatz zu einem Güterzug – der immer seinen Bestimmungsort kennt – scheint Thomas Nüssli oft nicht zu wissen, wohin mit dem Puck. Seine Offensivaktionen verlieren sich noch zu oft im gegnerischen Drittel. Die Hände von Nüssli sind etwas besser als durchschnittlich aber doch zu wenig gut, um potenziell seine Schneepflugqualitäten in der NHL in einer ersten oder zweiten Linie umsetzen zu können. NHL-mässig hat Nüssli das Potenzial zu einem CheckinglineForward. Für mehr fehlt es ihm (noch) an Spielverständnis und das kreative Passspiel muss er ebenfalls verbessern. Thomas Nüssli kann auch ganz schön böse werden und wenn er seine mit Kräutersulz gestählten Appenzeller-Muskeln spielen lässt, dann krachen die Knochen. Ein guter Checker, der aber noch lernen muss, seine Terminator-Energien zielgerichteter und dezenter einzusetzen. Zu ungestüm hat er vor allem als Junior seine körperlichen Vorzüge in die Waagschale geworfen. Ich habe «Nuts» lange Zeit überschätzt und nicht

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8.1.2009

11:13 Uhr

verstanden, dass er in seinem eigentlichen Draftjahr übergangen wurde. Die Vancouver Canucks haben ihn dann später doch gedraftet. In den darauf folgenden Jahren hat Nüssli hingegen stagniert. Verschämt habe ich meine früheren Potenzialanalysen beiseite gelegt. Heute hat sich die Enttäuschung über Nüsslis Entwicklung relativiert. Er ist immerhin ein wertvoller NL A-Stürmer geworden. Für mehr hätte Thomas Nüssli in Eigenverantwortung seine Entwicklung vorantreiben müssen. Nüssli liebt das Leben, das ist ok und wir mögen es ihm gönnen. Nur… diese Einstellung ist nicht dazu förderlich, das Letzte aus sich herauszuholen, selbst wenn er in der Nase bohren sollte. Wenn es darum geht, die ganz grossen Ziele im Welteishockey anzustreben dann braucht es mehr, viel mehr! Nüssli hat das Potenzial zum internationalen Klassespieler doch er wird es nie ganz ausschöpfen können. Wenn er noch «smarter» wird, dann wird

immerhin das Schweizer Nationalteam nochmals anklopfen, davon bin ich überzeugt. Thomas Nüssli galt lange als Problemspieler. Die Verantwortlichen in Zug und Rapperswil sind am talentierten Appenzeller verzweifelt. Eine mangelnde professionelle Einstellung wurde ihm vorgeworfen. Erst in Basel wurde ihm der Respekt entgegengebracht der es ihm ermöglichte, zum Leader zu reifen. Sein späterer Wechsel nach Biel – er hat die Bieler Offerte dem Angebot aus Lugano vorgezogen, was ich als guten Entscheid taxiere – war nahtlos. Erneut war er in einer Aussenseitertruppe als Schweizer Leader gefordert. Er hat die Bieler Verantwortlichen sicher nicht enttäuscht. Die Krone als teaminterner Scoringleader sagt einiges aus über Thomas Nüsslis Produktion bei den Seeländern. ●

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Champions Hockey League

auf 16 Seiten

«And the winner is…»


Gratulation den ZSC Lions zum Champions-League-Sieg.


Champions Hockey League DIE ZSC LIONS HABEN DIE CHAMPIONS HOCKEY LEAGUE 2008 GEWONNEN. SLAPSHOT SCHAUT AUF EINEN DER GRÖSSTEN MOMENTE DER SCHWEIZER EISHOCKEYGESCHICHTE ZURÜCK UND FREUT SICH AUF DIE ZUKUNFT: WENN DIE ZSC LIONS IM HERBST 2009 GEGEN DETROIT, CHICAGO, ST. LOUIS ODER FLORIDA ZUM VICTORIA CUP ANTRETEN, WIRD EINES ANDERS SEIN ALS AM ERSTEN VICTORIA CUP AM 1. OKTOBER 2008. WIR SCHWEIZER WISSEN, DASS WIR GEWINNEN KÖNNEN. DIE ZSC LIONS HABEN UNS EIN NEUES EISHOCKEY-SELBSTVERTRAUEN GESCHENKT.

Text: Jürg Federer Fotos: Pius Koller Es begann mit einem Debakel: Die New York Rangers fertigten den Schlittschuhclub Bern im Vorspann zum ersten Victoria Cup der 100-jährigen Eishockeygeschichte mit 8:1-Toren ab. Die erste Tuchfühlung der neu ins Leben gerufenen Champions Hockey League mit unserem nationalen Eishockey war eine Schmach. Nachdem die New York Rangers tags darauf den Victoria Cup gegen Metallurg Magnitogorsk nur um haaresbreite gewannen, vergnügten sich die letzten Zuschauer noch in den provisorischen Restaurationen der PostFinance-Arena, als die einheitlichen Victoria Cup-Schriftzüge von Banden, Werbetafeln und Eingangsbereichen entfernt wurden. Der einheitliche Auftritt des Victoria Cup wurde eingelagert, bereit zur Verschiffung in die grosse, weite Eishockeywelt, zum ersten Gewinner der Champions Hockey League – nach Moskau, Stockholm oder vielleicht Helsinki? Als Cyrill Bühler in dieser Champions Hockey League am 19. November gegen Linköpings HC das Game Winning Goal für die ZSC Lions erzielte, wahrte er so seinen ZSC Lions die Chance auf den Gruppensieg. Nachträglich kann man sagen: da wurde der Grundstein für das auf den folgenden Seiten illustrierte Eishockeymärchen gelegt. Der SC Bern war zu diesem Zeitpunkt bereits aus

der CHL-Gruppenphase geflogen, doch die ZSC Lions, die zogen weiter bis ins Finale. Man mag den ZSC Lions Wettkampfglück attestieren, sie qualifizierten sich in einer CHL-Gruppe ohne übermächtige russische Beteiligung für die Finalpoule. Aber rückblickend werden die ZSC Lions von sich sagen können, sie hätten kein Spiel der CHL 2008 in 60 Minuten verloren. Dazu braucht es mehr als nur Wettkampfglück. Es liegt in der Natur des Selbstverständnisses des russischen Geldadels, dass Metallurg Magnitogorsk nach dem Halbfinalsieg über Rivale Salavat Yulaev Ufa die CHL gewinnen würde. Ob der Gegner ZSC Lions oder Espoo Blues heissen würde, tat nichts zur Sache bei. Aussenseiterchancen massen den ZSC Lions die grössten Zweckoptimisten zu, die Floskel «jedes Spiel dauert 60 Minuten» war ihr bestes Argument. Spielentscheidend in der Finaldoublette gegen Metallurg Magnitogorsk war das heroische Verteidigen einer doppelten Unterzahl, als den ZSC Lions mit Severin Blindenbacher und Mathias Seger gleich zwei Top-Verteidiger fehlten. Die ZSC Lions werden zum Schluss des Spiels von sich behaupten können, dass sie in einer ganzen CHLSaison nur einen Gegentreffer in Unterzahl zu beklagen hatten – im Final übrigens gar keinen. Das untermauert die bestechende mentale Verfassung der ZSC Lions am 28. Januar 2009. Es wird eines der vielen Argumente

werden, die Realisten anführen, um zu erklären, weshalb die ZSC Lions an diesem Abend Champions Hockey League-Sieger 2008 wurden. Zuvor hatten sie ihr Geld auf Metallurg Magnitogorsk verwettet. Der internationale Eishockeyglanz wurde am 28. Januar 2009 nicht so schnell aus der Diners Club Arena in Rapperswil gefegt wie noch am 1. Oktober 2008 nach dem Victoria Cup in Bern. Seit 1994 die lokalen Lakers in die NL A aufgestiegen sind hat die Stadt Rapperswil nicht mehr so laut gefeiert wie am 28. Januar 2009. Nun kennen die Victoria Cup-Banner, die am 1. Oktober in Windeseile den NHL-Glanz aus der Berner PostFinanceArena fegten, ihren Bestimmungsort. Sie liegen zur Verschiffung zum amtierenden Champions Hockey LeagueSieger bereit. Schreibt Zürich auf die Lagerkiste, Hallenstadion und ZSC Lions-Platz, dann kommt das Paket sicher an. Wir freuen uns auf Detroit, Chicago, St. Louis oder Florida.Die ZSC Lions haben sich den Champions Hockey League-Titel verdient und uns Schweizern damit ein neues Eishockey-Selbstvertrauen beschert. Anders als noch am 1. Oktober 2008 in Bern wissen wir heute: Wir sind die ZSC Lions, wir sind Europameister und wir spielen in der National League. Wir können gegen ein NHL-Team gewinnen. Hoffentlich ist bis zum Victoria Cup 2009 auch das Zürcher Hallenstadion für ein neues Kapitel Eishockeygeschichte bereit. ●

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Champions Hockey League

Die schönsten Tage Geschichte der Lions 0 UHR R 2008, 19.3 MITTWOCH 22. OKTOBEC LIONS 2:7 (2:2, 0:2, 0:3) LINKÖPINGS HC – ZS

ITTWOCH EZEMBER LAVIA RAG IONS

HR

MITTWOCH 29. OKTOBER 2008, 19.30 UHR ZSC LIONS – HC SLAVIA PRAG 4:5 N.V. (0:1, 1:1, 3:2, 0:1)

Zuschauer: 8’220 Tore: 11. Micka 0:1. 27. Seger 1:1. 39. Bednar 1:2. 44. Dolezal 1:3. 45. Forster 2:3. 53. Sklenar 2:4. 59. Seger 3:4. 59. Gardner 4:4. 61. Bednar 4:5. Strafen: 3 x 2 Minuten gegen die ZSC Lions 8 x 2 Minuten gegen Slavia Prag

IV

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FOTO : WALDEMAR

DA RIN

1 t Zuschauer: 7’96 r 1:1. 18. Monne 7. Blindenbache 0. 4. 1: 2: en a jn Ilv Se 3. . : Tore 3. 39 2: 2. 27. Sejna 2: ttis 2:7. 1: 2. 19. Eriksson 58. Pi 6. 2: t ne on M . 48 43. Bühler 2: 5. e ZSC Lions inuten gegen di Strafen: 3 x 2 M HC s gen Linköping 4 x 2 Minuten ge

IN RAPPERSWIL-JONA ERREICHTEN DIE ZSC LIONS DEN GIFPEL DES EUROPÄISCHEN EISHOCKEYS. EINE GEWÖHNLICHE REISE VOM HALLENSTADION IN DIE DINERS CLUB ARENA DAUERT EINE KNAPE STUNDE. DIE REISE DER ZSC LIONS DORTHIN WAR EIN M 03. D 2008, 19.30 U BISSCHEN LÄNGER. MIT UMWEGEN ÜBER HC S P – ZSC L 1:5 (0:1, 1:0, 0:4) LINKÖPING, PRAG, ESPOO, EINEM VORORT Zuschauer: 8’137 Tore: 15. Trudel 0:1. 37. Jelinkek 1:1. 47. Gardner 1:2. VON HELSINKI BIS NACH MAGNITOGORSK 48. Alston 1:3. 58. Gardner 1:4. 60. Alston 1:5. AN DER GRENZE ZWISCHEN EUROPA UND Strafen: 5 x 2 Minuten gegen die ZSC Lions 4 x 2 Minuten gegen HC Slavia Prag ASIEN.

FOTO : WALDEMAR

DA RIN

MITTWOCH 19. NOVEMBER 2008, 19.30 UHR ZSC LIONS – LINKÖPINGS HC 4:3 (1:1, 2:1, 1:1)

Zuschauer: 8’574 Tore: 18. Persson 0:1. 19. Sejna 1:1. 33. Blindenbacher 2:1. 38. Hlavac 2:2. 39. Gardner 3:2. 41. Bühler 4:2. 45. Saravo 4:3. Strafen: 6 x 2 Minuten gegen die ZSC Lions 8 x 2 Minuten gegen Linköpings HC


Der Weg ins Finale

in der s

MITTWOCH 10. DEZEMBER 2008, 19.30 UHR ZSC LIONS – ESPOO BLUES 6:3 (1:1, 2:1, 1:1)

Zuschauer: 6’100 Tore: 8. Monnet 0:1. 21. Lajunen 1:1. 28. Gardner 2:1. 31. Sejna 3:1. 34. Sandell 3:2. 38. Bühler 4:2. 48. Alston 5:2. 55. Nattinen 5:3. 59. Alston 6:3. Strafen: 5 x 2 Minuten gegen die ZSC Lions 5 x 2 Minuten gegen Espoo Blues

RANGLISTEN Gruppe A 1. Metallurg Magnitogorsk 2. Eisbären Berlin 3. Kärpät Oulu

HR , 19.30 U :1, 1:1) R 2009 A U 2 N , A :1 J (1 7. MITTWOCH ES – ZSC LIONS 1:4 ppala 34. Kuo ESPOO BLU 6’612 er 0 :2.

er: . Seg Zuschau onnet 0 :1. 16 ner 1:4. M s . ard 6 G : . e 9 r To ZSC Lion :3. 5 Trudel 1 uten gegen die 1:2. 59. in s :7x2M oo Blue Strafen ten gegen Esp u in M 8x2

9 Punkte 8 Punkte 1 Punkt

Gruppe B 1. Espoo Blues 2. HV71 Jönköping 3. SC Bern

12 Punkte 3 Punkte 3 Punkte

Gruppe C 1. Salavat Yulajev Ufa 2. HC Slovan Bratislava 3. HC Budejovice

12 Punkte 3 Punkte 3 Punkte

Gruppe D 1. ZSC Lions 2. HC Slavia Prag 3. Linköpings HC

10 Punkte 8 Punkte 0 Punkte

SKORERLISTE VERTEIDIGER Namen Klub 1. M. Seger ZSC Lions 1. R. Suchy ZSC Lions 3. S. Blindenbacher ZSC Lions 3. V. Atyushov Magnitogorsk 3. V. Lajunen Espoo Blues

T 4 0 2 2 1

A 1 5 2 2 3

P +/5 -2 5 5 4 10 4 5 4 -2

PLUS/MINUS-BILANZ Namen Klub 1. M. Blatak Salavat Ufa 1. P. Sejna ZSC Lions 3. S. Blindenbacher ZSC Lions 3. J. Marek Magnitogorsk 5. Ch. Dubé SC Bern 5. N. Persson Lingköping 5. B. Gerber SC Bern 5. K. Koltsov Salavat Ufa 5. A. Tarathukin Salavat Ufa 5. V. Atyushov Magnitogorsk 5. T. Rolinek Magnitogorsk 5. R. Suchy ZSC Lions 5. J. Alston ZSC Lions

S + 5 9 8 12 7 14 8 9 4 7 4 6 4 6 6 6 6 6 8 8 8 8 8 12 8 7

- +/1 8 4 8 7 7 2 7 2 5 1 5 1 5 1 5 1 5 3 5 3 5 7 5 2 5

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Champions Hockey League

POWERPLAY STATISTIK Klub P T % 1. ZSC Lions 39 13 33.33 2. Salavat Ufa 37 9 24.32 3. HV71 Jönköping 23 4 17.39 4. Magnitogorsk 31 5 16.13 5. Slavia Prag 20 3 15.00 P = Powerplays, T = Tore, % = Powerplayquote SHORTHANDER STATISTIK Klub Spiele 1. SC Bern 4 2. Slavia Prag 4 3. Linköpings HC 4 4. Budejovice 4 5. Salavat Ufa 6

Shorthander 13 9 4 5 3

ZUSCHAUERDURCHSCHNITT Klub S ZT Z 1. Eisbären Berlin 4 38’820 9’705 2. Magnitogorsk 8 65’458 8’182 3. Kärpät Oulu 4 31’826 7’956 4. ZSC Lions 8 59’504 7’438 5. Salavat Ufa 6 42’297 7’049 S = Spiele, ZT = Zuschauer Total, Z = Zuschauerschnitt

SKORERLISTE Namen 1. J.-G. Trudel 2. A. Wichser 3. D. Pittis 4. P. Sejna 4. J. Marek 6. J. Alston 7. R. Gardner 7. T. Monnet 9. J. Bednar 9. R. Cervenka 9. N. Persson 9. A. Tereshenko VI

Klub ZSC Lions ZSC Lions ZSC Lions ZSC Lions Magnitogorsk ZSC Lions ZSC Lions ZSC Lions Slavia Prag Slavia Prag Linköpings HC Salavat Ufa

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T A P +/4 9 13 1 1 12 13 4 1 10 11 0 5 5 10 8 3 7 10 7 5 4 9 5 6 1 7 4 4 3 7 4 4 2 6 1 3 3 6 0 1 5 6 5 1 5 6 0

MITTWOCH 21. JANUAR 2009, 17.30 UHR METALLURG MAGNITOGORSK – ZSC LIONS 2:2 (0:2, 0:0, 2:0)

Zuschauer: 7’700 Tore: 10. Trudel 0:1. 13. Wichser 0:2. 52. Atyushov 1:2. 60. Rolinek 2:2. Strafen: 4 x 2 Minuten gegen die ZSC Lions 4 x 2 Minuten gegen Metallurg Magnitogorsk

FOTO : WALDEMAR DA RIN

TORHÜTER – BESTE FANGQUOTE Namen Klub S. S.g. % 1. A. Eremenko Salavat Ufa 145 138 95.17 2. I. Proskuryakov Magnitogorsk 233 218 93.56 3. A. Sulander ZSC Lions 241 224 92.95 4. B. Bruckler Espoo Blues 136 126 92.65 5. R. Zepp Eisbären Berlin 97 87 89.69 S. = Schüsse, S.g. = Schüsse gehalten, % = Fangquote


Der Triumph

MITTWOCH 28. JANUAR 2009, 19.30 UHR ZSC LIONS – METALLURG MAGNITOGORSK 5:0 (1:0, 1:0, 3:0)

Zuschauer: 6’200 Tore: 18. Down 1:0. 35. Sejna 2:0. 49. Seger 3:0. 50. Alston 4:0. 58. Trudel 5:0. Strafen: 3 x 2 Minuten gegen die ZSC Lions 5 x 2 Minuten gegen Metallurg Magnitogorsk


Champions Hockey League Sieger

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ZSC Lions

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Champions Hockey League «Die CHL hat geholfen, in Stadionfragen Türen aufzustossen»

in der Gastronomie. Deshalb brauchen die ZSC Lions eine Veränderung, um wirtschaftlicher zu werden.

ALS DIE EISHOCKEYSEKTION DES ZÜRCHER SCHLITTSCHUHCLUBS 1930 GEGRÜNDET WURDE, LÄHMTE EINE GLOBALE REZESSION DIE WIRTSCHAFTSMOTOREN. DOCH WÄHREND DER LOKALE FUSSBALLCLUB FCZ UNTER DER GELDENTWERTUNG GEZWUNGEN WAR, SEIN STADION AN DIE STADT ZU VERKAUFEN, REALISIERTEN DIE GRÜNDER DES ZSC DIE ERSTE KUNSTEISBAHN DER SCHWEIZ: DEN DOLDER. DAMALS MUSSTEN DIE KUNSTEISPIONIERE IHREN SAISONSTART IM EXIL IN DAVOS UND MAILAND BESTREITEN, WEIL DER DOLDER NOCH NICHT FERTIGGESTELLT WAR. SEITHER KANNTE DER ZSC SO MANCHES EXIL. WEIL DIE ZSC LIONS BIS HEUTE KEIN EIGENES EISSTADION HABEN. KANN DA DER CHAMPIONS HOCKEY LEAGUE-SIEG, DEN DIE LIONS BEZEICHNENDERWEISE IN RAPPERSWIL ERLANGTEN, ETWAS BEWEGEN? Text: Jürg Federer Foto: Pius Koller Peter Zahner, CEO der ZSC Lions, Sport ist schnellebig. Auf den Champions Hockey League-Traum folgte der Playoff-Alltag. Konnten Sie einige dieser CHLEmotionen in die Waagschale einer Stadionplanung mit der rot-grünen Zürcher Stadtregierung werfen? Ich denke, die Emotionen eines sportlichen Erfolges sind tatsächlich zu kurzlebig um damit politische Prozesse anzustrengen. Die Champions Hockey-League Finalspiele gegen die Espoo Blues und Metallurg Magnitogorsk in Rapperswil haben aber deutlich aufgezeigt, dass wir im Hallenstadion in einer untragbaren Mietsituation sind. Und diese Eindrücke sind nachhaltig. Die Mietsituation im Hallenstadion ist untragbar seit die Arena umgebaut wurde und es hat sich seither dennoch nichts geändert. Die Situation hat sich verschlimmert. In der National League wird eine zunehmende Anzahl Qualifikationsspie-

#30 Lukas Flüeler Geburtstag: Nationalität: Position: Fanghand: Grösse: Gewicht:

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Den Verlust, der aus CHL-Heimspielen im Rapperswiler Exil resultierte, konnten Sie auf 900 000 Franken beziffern. Wieviel Geld unterlassen Sie es eigentlich während einer «normalen» NL A-Saison im Hallenstadion zu verdienen? Da wir keine Vergleichswerte haben, kann ich das schlecht in Zahlen ausdrücken. Wir sind aber ganz klar limitiert in der Vermarktung unserer Heimspiele, wir sind unflexibel in der Gestaltung eines für den Zuschauer attraktiven Spielplanes und wir profitieren nicht von Zusatzverkäufen

Quote 0

Quote 92.95

Beziehen Sie zu den bestehenden Plänen Stellung. Dafür ist es zu früh. Im Falle der Duplex Arena ist es ja so, dass das Stadion auf einem Areal geplant ist, das der Trägerschaft der Stadion Zurich AG gehört. Die ZSC Lions respektieren diesen Besitzanspruch und wir können das Projekt Duplex-Arena erst kommentieren, wenn es juristisch realisierbar ist. Beim Zurich Dome wissen wir noch nicht, was ein Umzug der ZSC Lions von Oerlikon in die Zürcher Brunau für Konsequenzen hätte. Zum momentanen Zeitpunkt minimieren sich unsere Überlegungen Standortentscheide, wobei wir zwischen einem Grundstück auf Stadtzürcher Boden und einem Grundstück ausserhalb Zürichs unterscheiden. Um diesen ersten, fundamentalen Entscheid fällen zu können, strengen wir zurzeit eine Analyse unserer Kunden an. Deren Herkunft soll demographisch erfasst werden, sie sollen aber auch aktiv im Rahmen von Kundenbefragungen mit in den Gestaltungsprozess einer neuen ZSC-Heimat einbezogen werden. Wie lange spielen die ZSC Lions denn noch im Hallenstadion? Sicher fünf Jahre, wahrscheinlich noch sieben Jahre und möglicherweise spielen wir in 20 Jahren noch im Hallenstadion. Wichtig ist, dass sich unsere Mietbedingungen auf dem Weg zu einer definitiven Lösung verbessern. Kahtrin Martelli ist Hochbau-Vorsteherin der Stadt Zürich und kann Ende März zur Stadtpräsidentin ge-

#4 Patrick Geering Geburtstag: 12.02.1990 Nationalität: Schweizer Position: Verteidiger Schiesst: Rechts Grösse: 178 cm Gewicht: 81 kg Spiele Tore 7 0

Assists Punkte Strafminuten 1 1 0

+/+3

#15 Mathias Seger Geburtstag: 17.12.1977 Nationalität: Schweizer Position: Verteidiger Schiesst: Links Grösse: 180 cm Gewicht: 83 kg Spiele Tore 8 4

#5 Severin Blindenbacher Geburtstag: 15.03.1983 Nationalität: Schweizer Position: Verteidiger Schiesst: Links Grösse: 179 cm Gewicht: 88 kg

06.01.1969 Finne Torhüter Links 187 cm 100 kg

Spiele Minuten Schüsse Tore erh. Saves 8 480 241 17 224

X

Und weshalb reservieren Sie nicht einfach alle möglichen ZSC-Heimspieltermine bis in den Playoffinal im Hallenstadion? Das machen wir jedes Jahr. Unser Mietvertrag im Hallenstadion erlaubt es dem Vermieter aber, einzelne ZSC-Termine zu verschieben.

22.10.1988 Schweizer Torhüter Links 192 cm 97 kg

Spiele Minuten Schüsse Tore erh. Saves 8 0 0 0 0

#35 Ari Sulander Geburtstag: Nationalität: Position: Fanghand: Grösse: Gewicht:

le ausgetragen und mit der Champions Hockey League kamen nun neue Heimspieltermine dazu, die ein Spitzenteam aus der Schweiz beansprucht.

Der ehemalige ZSC-Präsident Ernst Meier plant unter dem Arbeitstitel «Duplex Arena» auf dem Areal des Zürcher Hardturmstadions ein Stadion für Fussballund Eishockeyspiele und ZSC Lions-Sponsor Remo Schällibaum projektiert in der Zürcher Brunau unter dem Arbeitstitel «Zurich Dome» eine polysportive Arena, primär für die ZSC Lions. Es ist doch für Sie eine Luxussituation, dass sich lokale Architekten um den Bau einer ZSC-Heimat konkurrieren. Ich bin froh, dass diese beiden benannten Projekte auf verschiedenen Grundstücken geplant sind. Sonst könnte der Wettstreit zu einer Schlammschlacht werden. Die Duplex-Arena und der Zurich Dome sind aber nur zwei von neun möglichen Eishallenprojekten, die uns bekannt sind. Alle Projekte haben ihre Vorzüge und ihre Nachteile.

Spiele Tore 7 2

Assists Punkte Strafminuten 2 4 10

+/+7

Assists Punkte Strafminuten 1 5 10

+/-2

#18 Daniel Schnyder Geburtstag: 13.05.1983 Nationalität: Schweizer Position: Verteidiger Schiesst: Links Grösse: 175 cm Gewicht: 85 kg Spiele Tore 6 0

Assists Punkte Strafminuten 0 0 2

+/+1


Interview Peter Zahner, CEO wählt werden. Sie ist guter Dinge, dass die Baumaschinen noch dieses Jahr auf dem Hardturmareal auffahren werden, um den Stadtzürcher Fussballclubs FCZ und GCZ eine Heimat zu bauen. Die Heimat der ZSC Lions sieht sie gemäss Aussagen gegenüber der Zeitung «Tages-Anzeiger» im Hallenstadion. Das Stadion Zurich ist ein vom Volk bewilligtes Projekt, das nur aufgrund von Einsprachen noch nicht in die Tat umgesetzt wurde. Bei der Zürcher Stadtregierung und Frau Martelli erleben wir eine gestiegene Gesprächsbereitschaft und wir finden mehr offene Türen in Stadionfragen vor, seit unser Champions Hockey League-Erfolg aufgezeigt hat, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Noch einmal kurz zum Stadion Zurich: Wird es realisiert, übernimmt die Credit Suisse die Finanzierung. Das würde das Aus für das Projekt Zurich Dome bedeuten. Architekt Schällibaum bezieht sich nämlich auch auf die Credit Suisse als potentielle Investorin. Ich weiss nicht, wie weit das Finanzierungskonzept für den Zurich Dome fortgeschritten ist, und ich gehe mit Ihnen einig: Zwei Stadionprojekte, sei es als Leadinvestor oder als Namensgebungssponsor, wird sich die Credit Suisse auf dem Platz Zürich wohl nicht leisten. Ich bin aber auch der Überzeugung, dass sich andere Interessenten finden würden. Wenn ich mir diese verschiedenen Stadionprojekte so ansehe, erhärtet sich mein Eindruck, dass die Holberg-Arena in Kloten bis anno dato das realistischste Hallenprojekt auf dem Platz Zürich war. Die Holberg Arena war nicht realistisch, weil wir nicht nach Kloten ziehen werden. Weil der Hauptsponsor Elektrizitätswerk der Stadt Zürich wohl kaum in Kloten Werbung betreiben würde, oder weil Ihnen die Kloten Flyers kein akzeptables Asyl für die Champions Hockey League geboten haben? Ich glaube nicht, dass das EWZ den ZSC im Stich lassen würde, wenn wir in Kloten spielen würden. Um die Champions Hockey League in der Kolping Arena auszutragen, wären die Mietkosten viel zu hoch gewesen. Und die hat die Stadt Kloten bestimmt und nicht die Kloten Flyers. Die Kloten Flyers hätten uns zusätzlich zu den Mietkosten

noch ihre Infrastruktur verrechnen müssen und so wären die Kosten in der Kolping Arena aus dem Ruder gelaufen.

tig brauchen wir aber definitive Lösungen und keine Provisorien.

In Rapperswil waren Sie herzlich willkommen. Wissen Sie, wieviel Miete die Rapperswil-Jona Lakers in der Diners Club Arena für eine gesamte Saison bezahlen? Ich meine, das seien 40 000 Franken.

Der ZSC hat schon 1930 zu Zeiten einer globalen Wirtschaftskrise die erste Kunsteisbahn der Schweiz erbaut. Der FCZ war gleichzeitig gezwungen, sein Stadion an die Stadt Zürich zu verkaufen. Wenn Sie nun ein ZSC-Stadion realisieren, und das in Zeiten der globalen Wirtschaftskrise, so bestätigen Sie damit auch den historisch erwiesenen Pioniergeist des ZSC in Stadionfragen. Das habe ich nicht gewusst. Die letzten Entwicklungen in der Zusammenarbeit mit der Stadt Zürich stimmen mich auf jeden Fall trotz globaler Wirtschaftskrise positiv. ●

Das ist auch meine Information. Und Sie haben 15 000 Franken für einen einzigen Event bezahlt. Die Rapperswiler haben sich am Zürichsee-Nachbarn bereichert. Wer gute Geschäfte macht, soll damit auch Geld verdienen. Die Zusammenarbeit mit den Lakers in der Diners Club Arena war einwandfrei. Sie bezahlen im Hallenstadion ca. 1 Mio. Franken Miete pro Jahr. Welcher Mietpreis einer Konkurrenzarena würde Sie dazu bewegen, den Mietvertrag im Hallenstadion aufzulösen? Das ist von den Einnahmen am neuen Ort abhängig. Ich beklage mich aber gar nicht über die Höhe unseres Mietpreises. Entscheidend ist, dass wir ihn mit den Rahmenbedingungen im Hallenstadion nicht erwirtschaften können. Sehen Sie, am 2. Januar dieses Jahres liefen wir Gefahr, für ein ZSC-Heimspiel keine Tageskasse öffnen zu können. Die Hallenstadion AG hat ihrem Ticket-Partner so viel Exklusivität zugestanden, dass der Ticket-Partner der ZSC Lions kein juristisches Recht mehr hatte, unsere Tickets im Hallenstadion zu verkaufen. Diesen Fall konnten wir superprovisorisch lösen. Langfris-

#25 Radoslav Suchy Geburtstag: 07.04.1976 Nationalität: Slovake Position: Verteidiger Schiesst: Links Grösse: 187 cm Gewicht: 90 kg Spiele Tore 8 0

Assists Punkte Strafminuten 5 5 4

+/+5

#34 Claudio Cadonau Geburtstag: 04.07.1988 Nationalität: Schweizer Position: Verteidiger Schiesst: Rechts Grösse: 185 cm Gewicht: 92 kg Spiele Tore 3 0

#26 Philippe Schelling Geburtstag: 15.01.1985 Nationalität: Schweizer Position: Verteidiger Schiesst: Links Grösse: 179 cm Gewicht: 88 kg Spiele Tore 6 0

Assists Punkte Strafminuten 1 1 2

+/0

Assists Punkte Strafminuten 0 0 0

+/+1

#9 Domenico Pittis Geburtstag: 01.10.1974 Nationalität: Kanadier Position: Stürmer Schiesst: Links Grösse: 182 cm Gewicht: 84 kg Spiele Tore 8 1

#7 Thibaut Monnet Geburtstag: 02.02.1982 Nationalität: Schweizer Position: Stürmer Schiesst: Links Grösse: 182 cm Gewicht: 83 kg Spiele Tore 8 4

Assists Punkte Strafminuten 3 7 0

+/+4

Assists Punkte Strafminuten 10 11 6

#10 Cyrill Bühler Geburtstag: Nationalität: Position: Schiesst: Grösse: Gewicht: Spiele Tore 6 3

+/0

04.11.1983 Schweizer Verteidiger Links 181 cm 86 kg

Assists Punkte Strafminuten 0 3 0

MÄRZ ’09

+/-1

XI


Champions Hockey League Ist Zürich am Ende doch das Zentrum der Eishockey-Welt? DIE ZSC LIONS HABEN UNSEREM EISHOCKEY MIT DEM TRIUMPH IN DER CHAMPIONS HOCKEY LEAGUE NICHT NUR EINEN MÄRCHENHAFTEN ERFOLG BESCHERT. DARÜBER HINAUS HABEN SIE MIR DIE AUFREGENDSTE EISHOCKEY-WOCHE IN 25 REPORTERJAHREN UND EINE UNVERGESSLICHE REISE NACH MAGNITOGORSK ERMÖGLICHT. EIN FLUG BIS AN DIE GRENZE ASIENS. UND EINE HEIMKEHR, DIE SOGAR DAS UNBESTÜRZBARE SELBSTVERSTÄNDNIS EINES BERNERS INS WANKEN BRINGT UND EINEN BERNER BEKEHRT. DOCH DAVON SPÄTER. Text: Klaus Zaugg Foto: Pius Koller Sportlich ist noch nie eine Schweizer Mannschaft so hoch geflogen. Und auf dem Weg zu diesem Sieg sind die Zürcher auch noch weiter gereist als je zuvor eine Schweizer Eishockey-Delegation. Der Flug von Kloten nach Magnitogorsk, in die Stadt am südlichen Ende des Urals an den gleichnamigen Fluss, der Europa von Asien trennt, verläuft ruhig. Nur irgendwo östlich von Prag rumpelt es ein bisschen. 122 Plätze hat das Flugzeug. Es ist eine Arche ZSC. Alles, was der ZSC braucht ist an Bord: Trainer, Spieler, das Management, der Finanzchef, die Herolde der Medien, die über die Heldentaten berichten werden und die Fans. Diese Eishockey-Reise ist so einmalig wie die Resultate, die sie bringen wird. Und unter den Fans ist auch Erich Wüthrich, der ehemalige Sportchef der Kloten Flyers. Des Erzrivalen also. Was er denn auf einer ZSC-Fanreise mache, wird er gefragt. Er werde bald 65 sagt er. Und das hier sei wohl die letzte Gelegenheit in seinem Leben, eine Schweizer Mannschaft im Finale der Champions Hockey League zu erleben. Vielleicht ist es ja nicht nur für ihn die einzige Gelegenheit. Vielleicht ist es sogar für diese und die nächste Generation die einzige Möglichkeit. Ganz vorne in der ersten Reihe sitzt Cheftrainer Sean Simpsons. Dann folgen die Spieler, dann die Funktionäre,

#13 Peter Sejna Geburtstag: Nationalität: Position: Schiesst: Grösse: Gewicht: Spiele Tore 8 5

angeführt von Manager Peter Zahner, Sportchef Edgar Salis und Finanzchef Fritz Eichenberger. Dahinter der «Übermittlungs-Zug» – der Medientross – und ab Reihe 20 die 62 Fans. Nach viereinhalb Stunden die Landung in Magnitogorsk – und das Bewusstsein, dass es sich nicht um eine gewöhnliche Reise handelt. Die Uhren zeigen noch 14.00 Uhr. Aber draussen ist es stockdunkel. Woher ist bloss die Nacht gekommen? Die Reise ging eben über vier Zeitzonen. Bei der Landung in Magnitogorsk ist es schon 18.00 Uhr und finstere Nacht. In einer Stunde sind die Spieler durch den Zoll und werden direkt in die Arena gelenkt. Dort ziehen sie sich um, steigen in Schlittschuhen und Ausrüstung wieder in den Bus und werden in fünf Minuten zur Trainingshalle chauffiert. Gegen 22.00 Uhr Ortszeit ist das Training beendet. Die Zeitumstellung hat begonnen. Denn das Spiel findet am Mittwoch um 21.30 Uhr statt. Es liegt in Magnitogorsk Schnee wie in Davos, und es ist kalt. Nicht ganz minus 10 Grad. Das ist fast ein wenig mild. Normalerweise sollte es hier jetzt minus 20 bis 30 Grad sein. Kein Wunder, ist es Magnitogorsk-Manager Genadi Welichkin ein wenig warm ums Herz geworden. Die Arena mit 7800 Plätzen ist für die Partie der ZSC Lions schon ausverkauft. Das ist keineswegs selbstverständlich. Im Spitzenspiel gegen SKA St. Petersburg sind vor ein paar Tagen nicht einmal 4000 gekommen. Die Tickets fürs Spiel

#19 Jean-Guy Trudel Geburtstag: 18.10.1975 Nationalität: Kanadier Position: Stürmer Schiesst: Links Grösse: 185 cm Gewicht: 95 kg

05.10.1979 Slovake Stürmer Links 177 cm 88 kg

Assists Punkte Strafminuten 5 10 0

+/+8

Spiele Tore 8 4

#17 Lukas Grauwiler Geburtstag: 13.04.1984 Nationalität: Schweizer Position: Stürmer Schiesst: Rechts Grösse: 179 cm Gewicht: 72 kg Spiele Tore 6 0

XII

Assists Punkte Strafminuten 0 0 2

MÄRZ ’09

+/0

gegen die ZSC Lions sind nur leicht teurer als jene für gewöhnliche Meisterschaftsspiele. Zwischen drei und fünf Franken. Aber sie waren schwer zu bekommen. Zuerst sind die Mitarbeiter des Stahlwerkes zum Zuge gekommen. Dann die Freunde dieser Mitarbeiter. Dann die Freunde der Freunde. Wie das halt so ist in Russland. Die Menschen in Magnitogorsk haben sowieso andere Sorgen als das Eishockey. 500 000 leben hier, 350 000 arbeiten fürs Stahlwerk. 35 000 sind kürzlich an einem einzigen Tag gefeuert worden. Krise. Die Löhne jener, die den Job behalten durften, wurden um 10 bis 50 Prozent gekürzt. Auch dem Trainer und seinen Mitarbeitern beim Hockeyteam. Nur die Spielerlöhne sind tabu. Etwas mehr als 20 Millionen Franken beträgt das Salärbudget. Im Stahlwerk liegen die Durchschnittslöhne bei 1600 Franken im Monat. Das ist viel für Russland. Zumal die Lebenshaltungskosten niedrig sind. Eine Wohnung ist für 70 Franken im Monat zu haben. Aber wer hier arbeitet, bezahlt mit seiner Gesundheit. Magnitogorsk zählt zu den 15 meistverschmutzten Städten der Welt. Die Menschen hier sind freundlich. In Moskau, so erklärt man mir, sei es nicht einmal mehr möglich, auf der Strasse jemanden nach der Uhrzeit zu fragen. Hier aber werde einem nicht nur die genaue Zeit gesagt. Notfalls werde man zum Uhrenmacher geführt. Sie werden auch nach dem für sie so enttäuschenden Spiel freundlich sein und der Rückflug wird so problemlos sein wie die Hinreise. Aber bei aller Freundlichkeit: Ernst nimmt die ZSC Lions eigentlich hier keiner. Jeder geht davon aus, dass es einen klaren Sieg für Magnitogorsk gibt. Ob das Spiel in der Schweiz auch eine grosse Sache sei, will einer wissen. Ja klar, sage ich. Fürs Rückspiel habe sich sogar Wladimir Putin angemeldet. Putin? Am Spiel von Magnitogorsk in einer Woche Rapperswil? Das glaubt mir keiner. Das mit dem Putin sei wohl nur ein Propaganda-Scherz. Die Skepsis ist berechtigt. Putin wird das Rückspiel tatsächlich nicht sehen. Hingegen gibt es keine Zweifel, dass Magnitogorsk das erste Finalspiel und natürlich die Champions Hockey League gewinnen wird.

Assists Punkte Strafminuten 9 12 2

#39 Mark Bastl Geburtstag: Nationalität: Position: Schiesst: Grösse: Gewicht: Spiele Tore 8 0

+/+1

#43 Jan Alston Geburtstag: Nationalität: Position: Schiesst: Grösse: Gewicht: Spiele Tore 8 5

+/+3

Assists Punkte Strafminuten 4 9 8

+/+5

#51 Ryan Gardner Geburtstag: 18.04.1978 Nationalität: Schweizer Position: Stürmer Schiesst: Rechts Grösse: 198 cm Gewicht: 101 kg

30.11.1980 Schweizer Stürmer Links 188 cm 90 kg

Assists Punkte Strafminuten 2 2 2

14.04.1969 Schweizer Stürmer Rechts 179 cm 85 kg

Spiele Tore 8 6

Assists Punkte Strafminuten 1 7 4

+/+4


ZSC Lions Aber die ZSC Lions schaffen die Sensation. Erst 43 Sekunden vor Schluss gelingt den Russen der Ausgleichstreffer zum 2:2. Wahrscheinlich hat noch nie eine Schweizer Mannschaft so ein Spiel durchgestanden, dem Druck eines so starken Gegners standgehalten und sich durch ein so fanatisches Publikum nicht beirren lassen. Magnitogorsk, eine der offensiv stärksten Mannschaften der Welt, wird von seinen Fans nach vorne gepeitscht. Aber erst 43 Sekunden vor Schluss lässt Ari Sulander den Puck zum 2:2 ins Netz rutschen. Die Dramatik dieser Schlussphase lässt sich fast nicht überbieten. Zuvor haben die Zürcher gleich zweimal die Gelegenheit zum 3:1 und zur Entscheidung verpasst: In der 57. Minute Thibault Monnet alleine vor dem Russischen Keeper Ilja Proskurjakow und nur wenig später scheitert Jan Alston mit einem Penalty. Eine Woche später gewinnen die ZSC Lions in Rapperswil das Rückspiel 5:0 und damit die Champions Hockey League. Sie sind die Nummer eins in Europa. Der grösste Erfolg aller Teamsportarten und aller Zeiten. Wie ist das alles möglich geworden? Magnitogorsk hat sich verspekuliert. Der Versuch, mit dem Einsatz von nur drei Linien die ZSC Lions von allem Anfang an in die Schranken zu weisen, mündet in eine logische Niederlage. Im Schlussdrittel bleibt eine der wuchtigsten Offensivmaschinen des internationalen Hockeys mit leeren Tanks stehen. Der Schweizer Meister, der die Belastung auf vier Linien verteilt, ist am Schluss frischer und besser. In einem Spiel in welchem die ZSC Lions in den Bereichen Intensität, Disziplin, Tempo und Effizienz Weltklasseniveau erreichen: Aus den vier ersten Powerplays machen sie zwei Tore, eine Quote von 50 Prozent – bereits 30 Prozent gelten als erstklassig. Es ist eigentlich nicht ein Spiel. Sondern ein Drama mit wagnerianischen Dimensionen. Denn die Zürcher stehen lange Zeit immer wieder knapp am Abgrund. Wie im Hinspiel wanken sie. Aber sie brechen nicht. Sie halten Ende des zweiten und Anfangs des dritten Drittel (ab 18.58 Min.) beim Stande von 2:0 sogar während 72 Sekunden mit fünf gegen drei Feldspieler der russischen OffensivDampfwalze stand. Im Rückblick zeigt sich, dass die CHL in diesen Sekunden entschieden wird. Die Angriffskraft der Russen erschöpft sich in dieser Powerplay-Situation. Dass es diesmal gelingt – anders als im Hinspiel (2:2) – den 2:0 Vorsprung zu halten und schliesslich komfortabel auszubauen hat auch etwas mit den Fans zu tun. Es hat in den letzten 25 Jahren im internationalen Eishockey nicht

#52 Kevin Gloor Geburtstag: Nationalität: Position: Schiesst: Grösse: Gewicht: Spiele Tore 3 0

#61 Alexej Krutov Geburtstag: Nationalität: Position: Schiesst: Grösse: Gewicht: Spiele Tore 7 0

FOTO : WALDEMAR DA RIN

viele so stimmungsvolle Partien gegeben wie das FinalRückspiel in Rapperswil. Die Arena (6200 Fans) ist von der ersten Sekunde an im guten Sinne ein Hexenkessel. Selbst als Hardcore-Berner muss ich zugeben: So eine Stimmung habe ich in der PostFinance-Arena noch nie erlebt. Sportund Wehrminister Ueli Maurer dürfte schon beim Abspielen der Nationalhymne eine Gänsehaut über den Rücken gekrochen sein. Und es wir ihm gefallen haben, dass die Zürcher unsere Hymne so schön singen können. Das Drehbuch der Partie ähnelt durchaus jenem in Hinspiel. Die ZSC Lions kontrollieren die erste Hälfte des Spiels und geraten dann erst im Laufe des zweiten Drittels immer stärker unter Druck Gegen eine der offensiv stärksten, wuchtigsten Mannschaften der Welt. Aber diesmal befreien sie sich in der Schlussphase wieder und die letzten zehn Minuten werden zum triumphalen Schaulaufen. Damit ist auch angedeutet: Der Triumph der ZSC Lions ist weit mehr ein Triumph der taktischen Intelligenz und der Disziplin als ein Triumph des reinen Talentes. Hinter vorgehaltener Hand hatten die russischen Spieler schon nach dem Hinspiel gemurrt, dass sie vom Coach nicht auf die Eigenheiten des Schweizer Meisters vorbereitet worden

#71 Blaine Down Geburtstag: Nationalität: Position: Schiesst: Grösse: Gewicht:

26.04.1983 Slovake Stürmer Links 184 cm 84 kg

Assists Punkte Strafminuten 0 0 0

+/0

Spiele Tore 7 1

+/0

waren. In ihrer eigenen Meisterschaft treffen sie nicht auf so gut organisierte, aggressive Gegner. Sich nicht um den Gegner zu kümmern und das eigene Spiel durchzusetzen kann ein Zeichen des Selbstvertrauens sein – aber auch der Arroganz. Die besser vorbereitete, besser gecoachte Mannschaft gewann die Champions Hockey League. Dieser europäische Feldzug, den die ZSC Lions ohne Niederlagen in Schweden, Tschechien, Finnland und Russland überstanden haben (nur eine Niederlage nach Penalties im Heimspiel gegen Prag) hat mir zwischen die aufregendste Woche in 25 Jahren Eishockeyberichterstattung beschert. Am Anfang steht der Flug in die russische Nacht und die Überzeugung, das sei ja alles gut und schön – aber werde doch gegen das, was uns der SC Bern zu bieten hat, doch nur Nasenwasser bleiben. Am Ende steht die Autofahrt von Rapperswil heim ins Bernbiet über den Hirzel. Und es bleiben leise Zweifel im Herzen eines Hardcore Berners, ob vielleicht nicht doch Zürich der Nabel der Eishockey-Welt sein könnte. Oder besser: Er weiss jetzt, dass die Zürcher etwas geleistet haben, das die Berner nicht mehr überbieten können. Vielleicht nicht einmal in 100 Jahren. ●

#97 Adrian Wichser Geburtstag: 18.03.1980 Nationalität: Schweizer Position: Stürmer Schiesst: Links Grösse: 180 cm Gewicht: 84 kg

16.07.1982 Kanadier Stürmer Links 174 cm 81 kg

Assists Punkte Strafminuten 1 2 6

+/+1

Spiele Tore 8 1

Assists Punkte Strafminuten 12 13 4

+/+4

#79 Oliver Kamber Geburtstag: XX.XX.19XX Nationalität: Schweizer Position: Stürmer Schiesst: Links Grösse: XXX cm Gewicht: XX kg

01.02.1984 Schweizer Stürmer Links 183 cm 83 kg

Assists Punkte Strafminuten 1 1 2

In kompletter Montur werden die Lions in die 5 Minuten entfernte Trainigshalle chauffiert.

Spiele Tore 4 0

Assists Punkte Strafminuten 0 0 2

+/0

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XIII


Champions Hockey League Die zehn grössten Erfolge des Schweizer Eishockeys DIE ZSC LIONS HABEN DIE ERSTE CHAMPIONS HOCKEY LEAGUE GEWONNEN. WIE IST DIESER ERFOLG HISTORISCH EINZUORDNEN? SEHR HOCH. ES IST DER ZWEITGRÖSSTE INTERNATIONALE ERFOLG ALLER ZEITEN UNSERES EISHOCKEYS. 1. Die Schweiz gewinnt 1926 die Europameisterschaft in Davos. Die Schweizer hatten an WM-, Olympia- und EM-Turnieren seit 1910 nur eines von 15 Spielen gewonnen. Und nun gelingt der Gewinn des EM-Titels. Eine der grössten Eishockey-Sensationen aller Zeiten und der Beginn des Eishockey-Booms in der Schweiz, der bis heute anhält. Coach: Pierce (Ka). 2. Die ZSC Lions gewinnen die Champions Hockey League. Es ist nicht ein einziges heroisches Spiel oder ein Turnier. In einer Serie von acht Spielen über die Zeitspanne von gut drei Monaten verliert der Schweizer Meister nur einmal zu Hause nach Penalties (gegen Prag) und bleibt in Schweden, Tschechien, Finnland und Russland unbesiegt. Es ist der grösste Schweizer Erfolg im Mannschaftsport überhaupt. Erstmals besiegt eine Schweizer Mannschaft im gleichen Wettbewerb Teams aus ALLEN europäischen Spitzennationen (Schweden, Finnland, Tschechien und Russland). Coach: Simpson (Ka). 3. Die Schweiz holt an der WM 1950 in London Platz drei hinter Kanada und den USA und gewinnt den EM-Titel. Es ist die offensiv beste Schweizer Na-

IIHF-EUROPARANKING 2008 (2009 ERSCHEINT IM MÄRZ 2009): Rang 1 – 7 nehmen mit Qualifikationssieger und Landesmeister an der CHL teil: • Russland • Finnland • Tschechien • Schweden • Slowakei • Schweiz • Deutschland Rang 8 – 22 nehmen mit Landesmeister an der CHL teil: • Weissrussland • Lettland • Dänemark • Österreich • Kasachstan • Norwegen • Frankreich • Slowenien • Italien • Ungarn • Polen • Niederlande • Ukraine • Grossbritannien • Rumänien Rang 23 – 30 nehmen nicht an der CHL teil: • Litauen • Kroatien • Serbien • Estland • Bulgarien • Spanien • Türkei • Israel

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MÄRZ ’09

vor der Abstiegsrunde und für die Russen ist es das vorzeitige Ende aller Titelträume. Zum ersten Mal besiegen die Schweizer die Russen in Russland. Coach: Krueger (De/Ka).

tionalmannschaft aller Zeiten (7 spiele, 31 Tore). Nur die Kanadier schiessen noch mehr Tore (41). Coach: Torriani (Sz). 4. Die Schweiz besiegt beim Olympischen Turnier 2006 in Turin Titelverteidiger Kanada 2:0. Zum bisher einzigen und ersten Mal spielt die Schweiz gegen die bestmögliche kanadischen Nationalmannschaft mit den besten NHL-Stars. Und gewinnt 2:0. Der eingebürgerte Kanadier Paul DiPietro erzielt beide Tore, Martin Gerber feiert einen «Shutout». Kein anderer Sieg unserer Nationalmannschaft hat so viel Glamour und für die Kanadier ist es eine der schmachvollsten Niederlagen aller Zeiten. Coach: Krueger (De/Ka). 5. Die Schweiz holt 1935 an der WM in Davos Platz zwei und wird Europameister. Nie stand die Schweiz so nahe an einem WM-Titel wie an diesem Turnier, das damals eine Rekord-WM war (51 Spiele in neun Tagen!). Im alles entscheidenden Spiel unterlagen die Schweizer den Kanadiern lediglich 2:4. Coach: Fasel (Sz). 6. Die Schweiz besiegt an der WM 2000 in St. Petersburg Russland 3:2. Die Schweizer retten sich so

7. Die Schweiz rückt an der WM 1998 in Basel und Zürich bis in den Halbfinal vor und holt Platz 4. Bei diesem Turnier gelingt der erste Sieg an einer WM über Russland (4:2). Es ist das erste WM-Turnier mit Ralph Krueger. Coach: Krueger (De/Ka). 8. Die Schweiz schaffte nach einem 3:1 gegen Deutschland an der WM 1992 in Prag die Halbfinals und Platz 4. An diesem Turnier schaffen die Schweizer den ersten WM-Punkt gegen Russland (2:2) und gegen Kanada (1:1). Coaches: Gilligan (USA) und Slettvoll (Sd). 9. Ambrì-Piotta besiegt 1999 Magnitogorsk im Supercup 2:0 und wird die Nummer 1 in Europa. Ambri darf als Sieger des Contintental Cups gegen den Sieger der damaligen European Hockey League zu Hause um den Supercup spielen. Ein Triumph, der damals von der Öffentlichkeit (fast) nicht zur Kenntnis genommen worden ist. Coach: Huras (Ka). 10. Die Schweiz gewinnt 1928 in St. Moritz Olympiaund WM-Bronze, die erste WM- und Olympiamedaille. Es ist das erste Turnier für Bibi Torriani, einer der besten Spieler ausserhalb der NHL seiner Epoche und der beste Schweizer Spieler aller Zeiten. Coach: Bell (Ka). ●

Die Schweiz neu auf Rang 5? 2009/10 SOLLEN 22 NATIONEN AN DER CHAMPIONS HOCKEY LEAGUE TEILNEHMEN. SIE WERDEN ANHAND DES EUROPA RANKINGS DES IIHF EINGELADEN. NACH ABSCHLUSS ALLER MEISTERSCHAFTSQUALIFIKATIONEN WIRD DER IIHF DIE RANGLISTE DER EUROPÄISCHEN EISHOCKEYNATIONEN NEU ORDNEN. Nach dem Champions Hockey League-Erfolg der ZSC Lions dürfte die Schweiz dabei die Slowakei auf dem fünften Rang ablösen. Die Gegner, die dem Qualifikationssieger – und damit ersten Champions Hockey League Qualifikanten SC Bern –danach zugelost werden, sollen nach diesem Aufstieg aus einem noch schlechter platzierten Land kommen, als das im Falle des Nürnberger Turniers des SCB 2008 der Fall war. Auch wenn der IIHF die Rangliste der europäischen Nationen noch neu mischen wird, das Ranking aus dem Jahre 2008 gibt bereits Aufschluss über die Qualität der neu zustossenden CHL-Nationen. Von Österreich, Kasachstan oder auch Grossbritannien aus werden 15 zusätzliche Landesmeister versuchen, sich gegen Qualifikationssieger aus Deutschland, der Schweiz und der Slowakei in zwei Qualifikationsrunden für die eigentliche Champions Hockey League-Gruppenphase zu qualifizieren. ●

CHL (MIT SCHWEIZER MEISTER) CHL-Gruppenphase 14. Oktober - 9. Dezember 2009 Landesmeister Russland Finnland Tschechische Republik Champions Hockey League Schweden 4 Dreiergruppen mit 4 Siegern Slowakei Schweiz Deutschland fünf Qualifikanten II CHL-Halbfinale 6. / 13. Januar 2010 4 Gruppensieger Halbfinale Hin- und Rückspiel CHL-Finale 20. / 27. Januar 2010 2 Halbfinalsieger Finale Hin- und Rückspiel


SLAPSHOT Das Hockey-Magazin der Schweiz, gratuliert den ZSC Lions zum Gewinn der Champions Hockey League. N채her geht nicht!


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NL B

Kevin nicht me


Kevin Ryan / SC Langenthal DIESMAL SCHEITERT KEVIN RYAN NICHT MEHR IN DER EINSAMKEIT DES AUSSENSEITERS. KEVIN IST NICHT MEHR ALLEIN ZU HAUS. ER BLEIBT TRAINER BEIM SC LANGENTHAL. KOMME WAS WOLLE.

ehr allein MÄRZ ’09

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NL B

Kevin Ryan geniesst die vorbehaltlose Unterstützung von Präsident Stephan Anliker und Sportchef Reto Kläy. Text: Klaus Zaugg Fotos: Peter Eggimann Der SC Langenthal war noch nie ein gewöhnliches Eishockey-Unternehmen. Zu allen Zeiten waren die Langenthaler ein bisschen anders, ein bisschen verrückter, ein bisschen eigenwilliger als die Konkurrenz aus Olten, Langnau und Bern. In der Stadt mit der verrücktesten Fasnacht der protestantischen Schweiz gehört der SCL zur lokalen Unterhaltungskultur. Und gerade deshalb ist es dem SC Langenthal gelungen, im Einzugsgebiet des SC Bern und der SCL Tigers seine eigene Identität zu bewahren. Das war in der 1. Liga so und ist auch in der NLB nicht anders. So war es bereits, als der heutige Berner Regierungsrat Hans-Jürg Käser in den frühen 1980er Jahren noch Präsident war. So blieb es nach dem Abstieg in die 1. Liga nach der Saison 1984/85. Und so ist es seit dem Wiederaufstieg im Frühjahr 2003. Kein Wunder, hat auch Todd Elik, der

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König der Rock’n’Roller, in Langenthal ein Kapitel Eishockey-Geschichte geschrieben.Wie gross die kulturelle und soziale Bedeutung des SC Langenthal ist, zeigt sich auch daran, dass sich der Chefredaktor des «Langenthaler Tagblattes», der auflagestärksten Zeitung der Region, persönlich um die Berichterstattung über den SCL kümmert und die wegweisenden Kommentare verfasst. Von Peter Hartmeier habe ich im «Tages Anzeiger» noch keinen Kommentar über die ZSC Lions oder die Kloten Flyers gelesen und Markus Spillmann äusserst sich in der noblen NZZ nicht über die ZSC Lions.

AUSSPRACHE ZWISCHEN FANS, SPIELER UND DEM TRAINER Als es in Langenthal diese Saison nicht mehr wunschgemäss lief, wurde Trainer Kevin Ryan von einem erbosten Fan an der Bande mit Bier begossen und dann wählte die Klubführung eine in unserem Eishockey einmalige, mutige und bemerkenswerte Form der Krisenbewältigung: Die

Fans wurden in der Eishalle Schoren zu einer Aussprache mit dem Management, den Spielern und dem Trainer eingeladen. Dabei lasen über hundert engagierte Klubanhänger den SCL-Protagonisten gehörig die Leviten. Kann der SC Langenthal auch ein straff geführtes Eishockey-Unternehmen ohne Fasnachts- und Rock’n’RollKutlur sein? Ohne Kommentare vom Chefredaktor? Präsident Stephan Anliker glaubt daran. Der erfolgreiche Architekt kennt den Spitzensport aus eigener Erfahrung als erfolgreicher Leichtathletik-Trainer. Nach einer wilden Zeit und den Eskapaden mit Trainer Mike Posma, mit Todd Elik, mit Manager-Kultfigur Heinz Schlatter (jetzt erfolgreich bei den SCL Tigers) ist er auch ein bisschen müde geworden. Er möchte den SC Langenthal in etwas ruhigere Gewässer führen. Sozusagen Eishockey ohne Rock und ohne Roll. Eishockey, so beschaulich wie Leichtathletik.

KOMPROMISSLOS UND ERFOLGSORIENTIERT Deshalb hat er Trainer Kevin Ryan geholt. «Ich bin, wie zuvor schon in Visp und Lausanne, geholt worden, um aus einem Country-Club ein erfolgsorientiertes Eishockey-


Kevin Ryan / SC Langenthal unternehmen zu machen» hat Ryan einmal gesagt. Und er setzte diese Vorgabe kompromisslos um. «Experiment gescheitert» titelte Walter Ryser, der Chefredaktor des «Langenthaler Tagblattes» im Frontkommentar nach dem frühen Saisonende im Viertelfinale gegen La Chaux-de-Fonds zornig. Der Chef polterte, der SCL habe sechs Ausländer und 42 Spieler eingesetzt und doch nie eine Mannschaft gehabt. Ryser schreibt seit mehr als 25 Jahren über den SCL. Er kennt die SCL-Kultur wie kein Zweiter. Seine Polemik wird ernst genommen und er prophezeit für den SCL ein Ende mit Schrecken der Amtszeit von Kevin Ryan. Kenner schliessen nicht aus, dass Präsident Anliker den mutigen Journalisten irgend wann noch vor Gericht verklagen wird.

AUCH NÄCHSTE SAISON AN DER BANDE Steht es so schlimm um den SCL? Nun, sagen wir es so: Anliker wagt mit Kevin Ryan zumindest das interessanteste Experiment in der Geschichte des SC Langenthal. Anders als in Visp (wo Ryan mit grösster Erleichterung trotz eines laufenden Vertrages für Lausanne freigegeben wurde) und in Lausanne (wo er gefeuert wurde) ist der in seiner Konsequenz unerbittliche, aber fachlich unbestrittene kanadische Trainer in Langenthal nicht alleine zu Haus. Er geniesst die vorbehaltlose Unterstützung von Präsident Stephan Anliker und Sportchef Reto Kläy. Und deshalb wird der bis Ende nächster Saison laufende Vertrag eingehalten. Kevin Ryan wird also auch nächste Saison an der Bande stehen. Oder zumindest zu Beginn der Saison. Volkszorn hin, Medien-Polemik her. «Wir hatten eine Klausel im Vertrag, die eine vorzeitige Auflösung im Falle einer Nicht-Qualifikation für die Playoffs möglich gemacht hätte» sagt Sportchef Kläy. «Wir haben die Playoffs erreicht und für uns gibt es keinen Grund, die Zusammenarbeit mit Kevin Ryan zu beenden.» Platz 7 nach der Qualifikation und das Ausscheiden im Viertelfinale entspricht natürlich nicht den Erwartungen des Volkes. Aber Sportchef Kläy ist im Grossen und Ganzen zufrieden. Es sei eine Saison des Neuaufbaus gewesen und man sei auf dem rechten Weg. Für die Langenthaler ist es eben ein steiniger Weg zurück zur Bescheidenheit. Nach dem NLB-Qualifikationssieg im Frühjahr 2007 war unter Manager Heinz Schlatter sogar eine Studie über einen möglichen Aufstieg in die NL A ausgearbeitet und das Ziel NL A formuliert worden. Den Schock des anschliessenden Ausscheidens im Viertelfinale gegen die GCK Lions hat das Unternehmen bis heute nicht verkraftet und eine Neuorientierung notwendig gemacht. Es geht nicht mehr darum, in die höchste Spielklasse aufzusteigen. Sondern um eine Positionierung als NLB-Spitzenteam nach dem Vorbild von Olten, Visp, Ajoie oder La Chaux-de-Fonds. Und das braucht seine Zeit. Diese Neuorientierung ist nicht einfach. Die leidenschaftlichen Fans in der alten Schoren-Halle leben seit jeher nicht vom Resultat alleine. Sie wollen auch Unterhaltung, Emotionen, etwas fürs Gemüt. Das Eishockey des calvinistischen Workaholic Kevin Ryan, das mehr auf Disziplin und Ordnung als auf Improvisation und Spektakel beruht, ist um eine Spur zu steril, um die Zuschauer glücklich zu machen. DIE SPORTLICHE ENTTÄUSCHUNG IST FACHLICH ERKLÄRBAR Kläys Erklärungen für sportlich enttäuschende Saison ist fachlich zutreffend. Viel Pech war im Spiel. Im Sommer musste Stürmer Marco Käser aus gesundheitlichen Gründen den Rücktritt erklären – im Alter von 23 Jahren. Er stammt aus der Region (Walterswil), war vorübergehend erfolgreich beim SC Bern und hatte in Langenthal Kultstatus. In der Qualifikation 2007/08 hatte er in 46 Spielen 50

Punkte gebucht und war der zweitbeste Teamskorer. Es war unmöglich, ihn zu ersetzen. Es stimmt auch, dass die Langenthaler mit den ausländischen Stars kein Glück gehabt haben und deshalb bis Ende Saison sechs Ausländerlizenzen einlösen mussten. NLB-Teams stehen und fallen mit ihren ausländischen Leistungsträgern. Die beiden Langenthaler Gastarbeiter Marco Tuomainen und Mike Maneluk tauchen in der Qualifikations-Skorerliste 2008/09 der NlB-Ausländer erst auf den Positionen 17 und 18 auf. In der so erfolgreichen Saison 2006/07 standen die SCL-Ausländer Eric Lecompte und Steve Larouche auf den Positionen 7 und 12. Gerade in Langenthal stehen die Ausländer seit Anbeginn der Zeiten im Zentrum des Interesses – Kult-Spielertrainer Ted Snell (sein Sohn Wesley verteidigt heute für Fribourg) ist noch heute, 30 Jahre nach seinem Wirken beim SCL, in der Stadt populär. Die Langenthaler stehen heute erst am Anfang des Weges, den Olten, La Chaux-de-Fonds, Visp oder Ajoie so erfolgreich gegangen sind: Den hohen Ambitionen abschwören, sich mit der Existenz in der NLB zufrieden geben, ist ein langer Prozess. Es ist logisch, dass es dem SC Langenthal nicht gelungen ist, in nur einer Saison vom hohen Ross der Aufstiegsambitionen herunterzusteigen und in der Rolle es braven NLB-Klubs glücklich zu werden. Ein Blick zurück zeigt, dass es in Langenthal schon immer schwierig war, mit sportlichem Ruhm umzugehen: In der Saison 1983/84 erreichten der SCL die Auf-/Abstiegsrunde zur NL A und feierten die bisher grössten Siege aller Zeiten: Der grosse SC Bern wurde zu Hause mit 7:2 und auswärts mit 4:3 gebodigt und Walter Ryser, damals noch nicht Chefredaktor, mahnte in einem Leitartikel: «SCL, wie hoch willst du noch hinaus?». Ein Jahr später folgte der Abstieg in die 1. Liga. Diesmal folgte wenigstens nach dem Qualifikationssieg von 2007 nicht gleich die Relegation. Nun denn, es gäbe natürlich eine Möglichkeit, wieder Stimmung in die Schoren-Arena und in die Stadt zu zaubern und die lokalen Medien und das Management in Atem zu halten: Durch eine Rückkehr von Todd Elik, der in der Schlussphase der Qualifikation 2004/05 die NLB mit 26 Punkten in 12 Spielen und dann in den Playoffs mit 15 Punkten in 9 Spielen (und einer Halbfinal-Qualifikation) gehörig aufmischte. Aber sowohl Sportchef Kläy wie Präsident Anliker gehen dieses Wagnis nicht mehr ein – und diese Entscheidung wird auch von Walter Ryser gutgeheissen. Es ist wohl das einzige Eishockey-Sachgeschäft, bei dem sich das Management und der Chefredaktor des «Langenthaler Tagblattes» einig sind. ●

KEVIN RYAN Geburtsdatum: 5.5.1966 Nationalität: Kanada/Deutschland Karriere als Spieler: Ässät Pori (FIN), Varkus (FIN2), Como (ITA2), Olimpija Ljubljana (SLN), Limburg (DEL3), Dynamo Berlin (DEL2), Hannover (DEL2), Limburg (DEL3), Schwenningen (DEL), Adler Mannheim (DEL), Ingolstadt (DEL), Brest (FRA), Ingolstadt (DEL2), Memphis River Kings (CHL) Karriere als Trainer: Limburg (DEL3, als Spielertrainer), Memphis River Kings (CHL, als Assistenztrainer), Frankfurt Lions (DEL, als Assistenztrainer), Martigny (NLB), Visp (NLB), Lausanne (NLB), Langenthal (NLB)

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Mein Arbeitsplatz GIAN GILLI FÜHLT SICH AN SEINEM ARBEITSPLATZ IN ZUG WOHL. «WIR ARBEITEN HIER IN EINEM GROSSRAUM-BÜRO, DAS SCHAFFT EINE ANGENEHME ATMOSPHÄRE», SAGT DER UMTRIEBIGE OK-GENERALSEKRETÄR DER 2009 IIHF WORLD CHAMPIONSHIPS. DER ENGADINER GEWÄHRTE SLAPSHOT EINEN EINBLICK IN SEIN BÜRO UND NIMMT ZU FÜR IHN SPEZIELLEN GEGENSTÄNDEN STELLUNG.

Ich hoffe, ich muss mit diesem «Löffel» nicht die Suppe auslöffeln, die ich mir mit dem Rechner und Kugelschreiber eingebrockt habe. Der Löffel stammt aus meiner Zeit als OK-Präsident der Ski-WM in St. Moritz. Er ist wie mein Glücksbringer, die Ski-WM war eine erfolgreiche Veranstaltung.

Für mich ist das Auto neben dem Zug ein wichtiges Verkehrsmittel. Mein Skoda ist ein guter Kollege, der mich noch nie im Stich liess. Er erinnert mich an unseren Sponsor, zu dem wir gute Beziehungen unterhalten.

Für mich ist es sehr wichtig, dass ich einen ordentlichen Überblick über meine Kontakte und die vielen Visitenkarten habe. In meiner Funktion lernte ich so viele spannende und wichtige Persönlichkeiten kennen, diese will und muss ich auch entsprechend pflegen.

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Gian Gilli / OK-Präsident WM 2009

Dieser Kartenhalter stammt vom SilberhornClub. Dies ist eine Vereinigung, in der einige «Komiker» dabei sind. Das befestigte Bild war das erste, das wir für die Eishockey-WM entworfen haben. Dieser Halter ermahnt mich einerseits an unsere Vision einer gelungenen WM, anderseits soll er mich zwischenzeitlich auch zum Schmunzeln verleiten.

Ich hoffe, diese zwei Utensilien bringen mich nicht ins Gefängnis. Mit dem Kugelschreiber unterzeichnete ich die Verträge, mit dem Rechner kalkulierte ich die Finanzen.


Homestory

«I’m a nice guy!»

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Shawn Heins / Fribourg-Gottéron

SEIN NAME STEHT IN DER STRAFENSTATISTIK GANZ OBEN. SHAWN HEINS GILT SOWOHL BEI GEGENSPIELERN WIE AUCH BEI DEN FANS ALS BAD BOY, WELCHER OHNE RÜCKSICHT AUF VERLUSTE GEWINNEN WILL. DOCH DER STRAFENKÖNIG HAT NEBEN DEM EIS EIN ZWEITES GESICHT: ALS FÜRSORGLICHER EHEMANN UND VATER IST ER RUHIG, SANFT UND EINFACH «A NICE GUY». MÄRZ ’09

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Homestory

wiederholt: «Mami, komm und spiel mit mir Karten.» Kaum sitzt Mama Vanessa beim Kleinen, hat sich dieser bereits etwas anders überlegt: Er möchte mit seinem Vater Hockey spielen. Gesagt, getan. Nicht dass Sie jetzt meinen, die Familie Heins verfüge über eine eigene Eisbahn, die Küche reicht völlig aus. Mit Rollerblades, Stock und Helm bewaffnet, steht der Dreijährige in der rund 6 Quadratmeter grossen Küche bereit. Seine grosse Schwester Preslie hat er ins Tor verbannt, wo sie herumtänzelt, mit dem Schläger jongliert und leise vor sich hin trällert. Einen Schuss aufs Goal versucht sie erst gar nicht abzuwehren. Caeden stört das nicht. Er hat die volle Aufmerksamkeit von seinem Vater und geniesst das Spiel sichtlich.

WIE DER VATER, SO DER SOHN Nicht nur in der Küche, auch ausserhalb des Hauses spielt Bewegung eine wichtige Rolle im Familienleben der Heins! «Caeden spielt Eis- und Rollerhockey, Preslie tanzt und gemeinsam gehen wir Skifahren oder Schlitteln», erklärt Vater Shawn. «Es ist wichtig, dass die Kinder viele verschiedene Sportarten kennen lernen, so können sie später selbst wählen, was ihnen am besten gefällt und werden nicht in eine Disziplin gedrängt.» Sein Vater habe ihn auch nie gedrängt, Eishockey zu spielen. «Ich erkenne mich in meinem Sohn wieder», erklärt der 35-Jährige. Aus der jugendlichen Freude am Eissport arbeitete sich Shawn Heins in die Elite voran. «Ich bin glücklich, dass ich eine Sportart spielen darf, die ich liebe und dafür noch Geld bekomme», schmunzelt der Kanadier und re-

Ruhig und entspannt gibt sich Shawn Heins im SLAPSHOT-Interview.

Text: Luzia Kunz Fotos: Pius Koller «Ich bin zwei verschiedene Personen», erklärt Shawn Heins. «Eine auf dem Eis und eine zu Hause.» Er sei auf dem Spielfeld sehr fokussiert, angespannt und ehrgeizig, zu Hause jedoch komplett anders. «Ausserhalb des Stadions bin ich gelassen, ruhig und entspannt», erklärt er. Dies sei auch gar nicht anders möglich, wenn daheim eine Familie auf einen warte. «Früher konnte ich meine schlechte Laune nach missglückten Spielen nicht vor der Haustüre lassen. Doch seit ich Vater bin, ist es ein Leichtes, das Spiel nicht mit nach Hause zu nehmen», sagt er und erklärt: «Einerlei ob ich gut oder schlecht gespielt habe, den Kindern ist es egal.» Dies veranschaulicht er mit einem Beispiel: «Als ich einmal nach einer Niederlage nach Hause gekommen bin und mich geärgert habe, lief mir meine Tochter Preslie entgegen, umarmte mich und sagte mir, dass sie mich liebe.» Schliesslich sei er für sie nicht ein Eishockeyspieler, welcher seine Leistung nicht erbracht hat, sondern einfach ihr Vater. «Meine Familie steht an erster Stelle. Eishockey ist nicht annähernd so wichtig wie meine Frau und meine Kinder», betont Shawn Heins. So bezeichnet er

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auch die Geburt seiner beiden Kinder als die schönsten Momente in seinem Leben. «Ich dachte immer, dass ich es nicht durchstehen würde, bei einer Geburt dabei zu sein. Doch nun sage ich jedem, der sich nicht traut, dass das der grösste Fehler seines Lebens sei; denn eine Geburt ist einfach unglaublich», berichtet der gebürtige Kanadier.

EIN GANZ NORMALER FAMILIENALLTAG Welchen Stellenwert ihr Vater hat, zeigt die bald sechsjährige Preslie auch während des Interviews für SLAPSHOT. Eifrig umgarnt sie ihren Vater, klettert ihm auf den Schoss und versucht mit feinem Antippen seine Aufmerksamkeit zu erhaschen. Shawn Heins lässt sich ohne weiteres von seiner Grossen unterbrechen, hört ihr kurz zu und erklärt ihr dann, dass er ein Interview zu geben habe und sie doch spielen gehen solle. Preslie klettert etwas enttäuscht vom Sofa, um eine Sekunde später fröhlich auf ihren kleinen Bruder Caeden einzureden. Dieser verlangt bereits seit einiger Zeit nach seiner Mutter, indem er mehrere Male


Shawn Heins / Fribourg-Gottéron

lativiert: «Jedoch werde ich nicht ewig spielen können. Der Sport ist ein Spiel, doch meine Familie ist das wahre Leben.» Nach seiner erfolgreichen Zeit in Kanada und Amerika, machte er sich vor rund sechs Jahren auf Richtung Europa, wo er als Verstärkung eine Mannschaft unterstützen wollte. «Es ist nicht einfach, in der Schweiz Eishockey zu spielen, die Anforderungen an einen Ausländer sind hoch und man muss sich durchkämpfen. Ich spüre einen gewissen Druck, der mich vorwärts pusht und mich in Bewegung hält», sagt der Kanadier. Der Aufstieg von den Play-Outs in die Play-Offs mit Fribourg Gotteron macht ihn stolz. «Es ist schön, ein Teil eines solchen Teams zu sein», erzählt er und ergänzt: «Ich freue mich, dass ich mit 35 Jahren immer noch auf einem hohen Niveau spielen kann, obwohl ich der Meinung bin, dass viele Menschen das Alter nur vorschieben um eine gute Entschuldigung zu haben. Schliesslich ist das Alter auch nur eine Nummer.» Ans Aufhören will er erst gar nicht denken: «Ich liebe Eishockey und kann ich einmal nicht mehr spielen, werde ich es vermissen», schliesst er.

EIN LEBEN IN ZWEI LÄNDERN

Am Anfang hätten sie in der Schweiz einen Kulturschock erlebt. «Das erste Jahr war nicht einfach, ein neues Land,

Spielen zu Hause mit den

Kinder, Shawn Heins kan

eine neue Sprache, neue Leute», erklärt Mutter Vanessa. Doch nun lieben sie es, im Winter in der Schweiz zu leben. «Wir fühlen uns in unserem Haus sehr wohl und vermissen nun weniger von Amerika als wir in Amerika von der Schweiz vermissen», erklärt Shawn Heins. Obwohl die vierköpfige Familie erst seit einem Monat im neuen Heim wohnt, ist die heimelige Stimmung fühlbar. «Hinter dem Haus gibt es einen Waldweg und viel Land, wo die Kinder ohne Gefahren spielen können», meint der Familienvater. Zudem wohnt die Familie hier näher an der Schule der Kinder. «Preslie besucht die Englische Schule und Caeden ist seit Anfang Februar in einer Halbtagsschule», erklärt Shawn Heins und seine Frau Vanessa ergänzt: «Nun werde ich wieder den Morgen für mich haben. Da freue ich mich darauf.» Doch man merkt, dass es ihr auch schwer fällt, die beiden aus den Augen zu lassen. Vanessa ist mit Leib und Seele Mama. «Ich und Shawn ergänzen uns zu Hause aber gut. Er hilft mir, wenn er Zeit hat und räumt auch schon mal den Tisch ab», sagt sie mit einem Schmunzeln Richtung Ehemann. Haustiere sind im Hause Heins nicht anzutreffen. «Vor der Familiengründung hatten wir zwei Katzen. Nach der Geburt von Preslie wurden sie jedoch so eifersüchtig, dass wir sie weggeben mussten», erklärt er.

eden der Küche, Ca Rollhockey in Vater em in se t n jetz versucht scho . nach zu eifern

n Privat und Sport sehr

gut trennen.


Personality Preslie ruft derweil von hinten, dass sie später gerne einen Hund hätte. Eine ganz normale Familie – könnte man meinen. Doch ist die Eishockeysaison vorbei, machen sich die vier nach Florida auf. «Meine Frau ist zwar Texanerin, doch haben wir in Florida unsere zweite Heimat gefunden», schwärmt er. Auf die Frage, ob er später lieber in der Schweiz oder in Amerika leben möchte, erklärt er kurz: «Die Kinder und Vanessa haben den amerikanischen Pass. Drei gegen eins gewinnen, deshalb werden wir später nach Florida ziehen.»

WENN ER EIN TIER WÄRE:

Löwe

LEKTÜRE: Hockey news (keine Leseratte)

DER GEBORENE GEWINNER

«Meine Freizeit gehört eigentlich ganz meiner Familie, da bleiben nicht viele Momente für mich», erklärt Shawn Heins. Zudem hat der Kanadier auch regen Kontakt zu seinen Eltern. «Wir telefonieren oft und sie haben mich auch schon in der Schweiz besucht. Leider hat mein Vater momentan Rückenprobleme und darf den langen Flug in die Schweiz nicht antreten, dabei hätte er mich gerne spielen sehen», meint er etwas traurig. Wenn er mal alleine Zeit verbringt, dann spielt er am liebsten Golf, geht Fischen oder geht mit seinen Freunden aus. «Ich will Spass haben und meine Zeit geniessen; denn die schöne Zeit kann dir so schnell weggenommen werden», sinniert er und denkt dabei an seinen kleinen Jungen, der bereits einige Male beim Eishockey auf den Kopf gefallen ist und schon einmal einen Anflug von Epilepsie aufzeigte. Wie alle Eltern machen sich Shawn und Vanessa Sorgen um ihren Kleinen. Doch wenn Caeden wirklich so stark seinem Vater ähnelt, dann ist er nicht so schnell klein zu kriegen, denn: «Ich bin grundsätzlich ein Gewinner und ein Führer», sagt Shawn Heins. «Ich kann mich und andere Leute motivieren und erwarte viel von mir – und oft auch viel von anderen.» Dennoch fühlt er sich nicht übermächtig, sondern weiss, dass er nicht alles selbst bestimmen kann. Daher dreht sich der grösste Wunsch des kanadischen Eishockeyprofis auch um sein Leben: «Ich wünsche mir eine glückliche und gesunde Familie», erklärt er und ergänzt: «Und ich möchte immer ein guter Mensch bleiben.» Eben a nice guy. ●

SHAWN HEINS Geburtsdatum: Geburtsort: Nationalität: Grösse: Gewicht: Beruf:

LIEBLINGSESSEN: Sushi

ERSTE AKTION NACH DEM AUFWACHEN: Computer an, Hockeyresultate checken

DAS LETZTE VOR DEM ZUBETTGEHEN:

PERSÖNLICH

Mit Vanessa TV schauen wenn die Kleinen im Bett sind.

24.12.1973 Eganville, Ontario (CAN) Kanada 190 cm 97 kg Eishockeyprofi bei Fribourg-Gottéron Hobbies: Fischen, Golf, mit Freunden ausgehen Bisherige Clubs: Peterborough Petes (OHA), Windsor Spitfires (OHL), Mobile Mysticks (ECHL), Cape Breton Oilers (AHL), Kansas City Blades (IHL), San Jose Sharks (NHL), Kentucky Thoroughblades (AHL), Team Canada, San Jose Sharks (NHL), Pittsburgh Penguins (NHL), Atlanta Thrashers (NHL), Chicago Wolves (AHL), Eisbären Berlin (DEL), Hannover Scorpions (DEL), EHC Basel (NL A), HC Fribourg-Gottéron (NL A). wag_2009.qxp:wag Kopie

8.1.2009

11:13 Uhr

WICHTIG: I’m a nice guy

LIEBLINGSMUSIK: Country

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Kolumne von Klaus Zaugg

Die populärsten Verlierer Europas DIE SCL TIGERS HABEN EIN EHERNES GESETZ DES SPORTES AUSSER KRAFT GESETZT: ES GIBT AUCH SPORTLICHEN UND WIRTSCHAFTLICHEN ERFOLG OHNE SIEGE. Wer scheitert, geht unter. So wollen es die Gesetze des Sportes. Die Buffalo Bills haben in den 1990er Jahren als einzige Mannschaft der Geschichte viermal in Serie das Endspiel der Football-Meisterschaft («Super Bowl») erreicht. Sie verloren viermal und versanken in der Bedeutungslosigkeit. Fribourg-Gottéron verlor mit Slawa Bykow und Andrej Chomutow dreimal in Serie das Finale und bangte kurz darauf um seine sportliche und wirtschaftliche Existenz. Zu viele Niederlagen zermürben ein Sportunternehmen. Siege sind der Sauerstoff des Sportgeschäftes. Nur für ein Unternehmen gilt diese Regel nicht. Für die SCL Tigers. Sie sind seit dem Wiederaufstieg im Frühjahr 1998 nun elfmal hintereinander im Kampf um die Playoffs gescheitert. Sie sind Verlierer. Das Publikum und die Investoren und die Medien wenden sich auf der ganzen Welt von den Verlierern ab. Aber nicht in Langnau. Die Tigers begannen ihre erste Saison nach der Rückkehr in die höchste Spielklasse (1998/99) mit einem Schnitt von 4038 Fans. Soeben haben sie die Qualifikation mit einem neuen Zuschauerrekord beendet – 5788 Fans pro Spiel. In einem Dorf mit rund 10’000 Einwohnern. In einem 33jährigen hölzigen Stadion. Selbst die Kloten Flyers, mit einem Einzugsgebiet von mehr als einer Million und einer schmucken Arena mit WM-Tauglichkeit, haben heuer in einer sehr guten Qualifikation (3. Platz) diese Zuschauerzahl bei weitem nicht erreicht (4772). Das Erfolgsgeheimnis der Langnauer liegt in dieser ewigen Jagd nach dem verlorenen Schatz der Playoffs. Kein Hockeyunternehmen kann elf Jahre lang die Hoffnung auf einen Meistertitel finanzieren. Irgendeinmal stirbt diese Hoffnung und die Geldgeber und das Publikum wenden sich ab. Immer Meister werden zu wollen, das auch in die Welt hinauszuposaunen und dieses Ziel doch meistens nicht zu erreichen - das kann sich in der Eishockeywelt nur der SC

DER AUTOR UND DIE RUBRIK : Klaus Zaugg (50) leitete zuletzt zwölf Jahre lang als Chefreporter die Eishockeyredaktion von «Blick» und «SonntagsBlick». Er arbeitet heute als freier Publizist für in- und ausländische Medien und gilt in Fachkreisen zu Recht als der wohl einflussreichste Eishockeyjournalist der Schweiz.

Bern leisten. Manager Marc Lüthi ist es gelungen, Eishockeyfestspiele auf wagnerianische Art und Weise so pompös zu inszenieren, dass das Resultat nicht mehr der entscheidende Faktor ist. Der SC Bern hat eine wagnerianische Kultur der Arroganz und Masslosigkeit geschaffen, die das Publikum fasziniert. Geld ist genug da, um

möglich sein. Auch in einem neuen Stadion nicht. Aber die SCL Tigers haben das Geld für eine Mannschaft, die in die Playoffs kommen kann. Eine Playoff-Qualifikation ist langweilig und lässt sich nicht vermarkten. Sogar Basel und die Lakers waren schon in den Playoffs. Wenn die Fans im Emmental erst einmal eine Playoff-Serie

«DIE PLAYOFFS HABEN FÜR DIE LANGNAUER NUR SO LANGE EINE MAGISCHE AUSSTRAHLUNG WIE SIE KEINE PLAYOFFS ERLEBT HABEN.» nach jedem Scheitern eine Mannschaft zusammenzustellen, die so gut ist, dass sich jeder sagt: Aber jetzt wird es gelingen. Die Langnauer betreiben auf ihre eigene Art und Weise das Eishockeygeschäft nach den gleichen Grundregeln wie Marc Lüthi in Bern. Jeder Emmentaler, der noch bei Sinnen ist, wird sich gegen eine solche Feststellung wehren wie der Teufel gegen das geweihte Wasser. Und doch ist es so: Die SCL Tigers sind heute dem SC Bern ähnlicher als je zuvor in ihrer Geschichte. Das Unternehmen SCL Tigers kann keine Mannschaft finanzieren, die Hoffnungen auf einen Meistertitel weckt. Das wird nie

erlebt haben, werden sie enttäuscht sein wie nach einer Liebesnacht mit schlechtem Sex. Die Langnauer plangen so sehr auf die ersten Playoffs. Und wissen gar nicht, dass es für einen Aussenseiter nichts öderes gibt, als in den Viertelfinals gegen einen Titanen sang- und klanglos unterzugehen. Die Playoffs haben für die Langnauer nur so lange eine magische Ausstrahlung wie sie keine Playoffs erlebt haben. Aufregend ist das Hoffen und Bangen um eine Playoffqualifikation. Der Weg ist das Ziel und das Big Business. Ich weiss: Die Langnauer haben auch diesmal die Playoffs nicht absichtlich ver-

passt. Aber „Gottseilobundank“ haben sie es wieder nicht geschafft. Dieses ständige Scheitern, das im Sommer abgelöst wird durch neue Hoffnung, ist das genialste Marketingkonzept des Schweizer Sportes. So viel Zirkus, so viel Spektakel, so viel Polemik, so viel Unterhaltung für so wenig Geld. Zudem müssen keine Playoff-Prämien bezahlt werden und die Möglichkeit besteht, die Saison in den Playouts oder in der Liga-Qualifikation mit einem Sieg im letzten Spiel zu beenden - wie der Meister. Der Erfolg der SCL Tigers ist auch so durchschlagend, weil die Mannschaft einen offensiven, naiven Schmetterlingsstil pflegt, der jede Partie, auch eine verlorene, zu Eishockeyfestspielen macht. Die SCL Tigers sind DAS Spektakelteam der Liga und darüber hinaus die populärsten Verlierer des europäischen Eishockeys. Und dieser viel zu offensive Stil garantiert erst noch, dass die entscheidenden Partien immer verloren gehen. Dass die Hoffnung auf die Playoffs ewig unerfüllt bleibt. PS: Sie können jede Wette eingehen, dass die SCL Tigers auch nächste Saison die Playoffs nicht erreichen werden. Sie leben als Verlierer so gut, dass sie gute Verlierer geworden sind. Gute Verlierer sind echte Verlierer und bleiben Verlierer. ●

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A life with Bry Vor sieben Jahren holte Bryan Murray Martin Gerber in die NHL.

IN DREI JAHREN OTTAWA DURCHLEBTE MARTIN GERBER MANCHES HOCH UND MANCHES TIEF. ZULETZT WECHSELTEN DIE GEMÜTER TÄGLICH. NUR 100 NHL-SPIELE IN DREI JAHREN, EIN STANLEY CUP-FINAL ALS BACKUP-TORHÜTER UND ÜBER ELF MILLIONEN DOLLAR SALÄR BEZOGEN. DIE GERBER-BILANZ BEI DEN OTTAWA SENATORS IST VERNICHTEND UND BRINGT SOGAR GERBERS CHEF BRYAN MURRAY ARG IN KRITIK. DIE ERRUNGENSCHAFTEN DER BEIDEN GERATEN IN DER ENTTÄUSCHUNG DES WOHL LETZTEN KAPITELS IHRER NHL-SAGA IN VERGESSENHEIT. DABEI WAR SCHON GERBERS ERSTER TEILEINSATZ IN DER NHL, AM 11. OKTOBER 2002 IN DALLAS, EINE CINDERELLA-STORY, DIE NUR MURRAY ODER HOLLYWOOD ERFINDEN KONNTE.


Martin Gerber / Ottawa Senators

yan

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Martin Gerber / Ottawa Senators Text: Jürg Federer Fotos: Peter Eggimann

Der Aufstieg 1993: BEZAHLT UM EISHOCKEY ZU SPIELEN Im Alter von 17 Jahren bezahlte Martin Gerber dem SC Signau in der 2. Schweizer Amateurliga Geld, um Eishockey spielen zu dürfen. Drei Jahre später verpflichtete der SC Langnau den 20-Jährigen nach dem Aufstieg als Backup-Torhüter für die NLB. Vier Jahre später stieg der SC Langnau in die NL A auf. Gerber war zwischenzeitlich die unbestrittene Nummer 1 im Tor der Emmentaler. Nach drei NL A-Jahren nimmt Langnau-Coach Bengt-Ake Gustafsson seinen Schlussmann mit nach Karlstad zu Färjestads BK. Gerber rettete ihm zuvor mit sensationellen NL APlayouts die Haut, wurde zum NL A-Torhüter des Jahres gewählt und im Alter von 27 Jahren von den Anaheim Ducks gedraftet. General Manager der Kalifornier ist Bryan Murray. 2003: ZU GUT FÜR GIGUERE Mittlerweile ist Gerber Nationaltorhüter, in Salt Lake City gibt er eine erste Olympische Duftnote ab und beendet das Turnier mit einem Gegentordurchschnitt von lediglich 1.52 Toren. Gerber wird mit Färjestads BK und Bengt-Ake Gustafsson auf Anhieb schwedischer Meister.

Am 11. Oktober 2002 spielt Gerber erstmals für die Anaheim Ducks, General Manager Bryan Murray hat seinen Draftpick zuvor als Backup von Jean-Sébastien Giguere verpflichtet. In Gerbers erster NHL-Saison als Backup-Goalie dringen die damaligen Anaheim Mighty Ducks bis in den Stanley Cup-Final vor. Ein Jahr später ist Gerber der statistisch beste NHL-Torhüter des Jahres 2003. Bryan Murray transferiert ihn nach Carolina, weil er hinter dem Kanadier Jean-Sébastien Giguere zu gross aufspielt, um weiter die zweite Geige zu spielen. Der NHL-Lockout verunmöglicht es Gerber, in Carolina anzutreten. Also spielt er zuerst für Langnau und dann für Färjestads BK, wo er bis in den schwedischen Playoffinal vorstösst.

2006: DIE HASEK-VERLETZUNG Der Lockout dauert eine ganze Saison und Gerbers Zweijahresvertrag beschränkt sich auf eine Spielzeit mit Carolina. Der Schweizer gewinnt in 60 Anläufen 38 Spiele und hievt die Hurricanes völlig überraschend an die Spitze der Liga. Sein bis heute bestes Spiel absolviert er am 24. Oktober 2005 gegen die Ottawa Senators. Gerber stoppt 45 Pucks und gewinnt 3:2 gegen seinen zukünftigen Arbeitgeber. Am Olympischen Turnier in Turin gewinnt Gerber gegen die mit NHL-Stars gespickten Tschechen. Deren Nationaltorhüter Dominik Hasek hatte sich zuvor beim Olympiastart verletzt. Damals weiss Gerber noch nicht, dass diese HasekVerletzung sein Leben verändern wird. Seine Form bestätigt Gerber mit einem 2:0-Shutout gegen Kanada. Am Ende der

Saison gewinnt Gerber mit Carolina den Stanley Cup. Im Schatten einer Grippeerkrankung von Gerber spielt Backup Cam Ward gross auf, der Kanadier steht bei der finalen Entscheidung gegen die Edmonton Oilers im Tor. Doch sogar die wenig eishockeyerprobten Modefans in Raleigh, North Carolina, wissen, wer sie in den Stanley Cup-Final hexte: «Martin Goerber».

2006: DER BLOCKBUSTER-DEAL Bryan Murray ist mittlerweile Headcoach in Ottawa. Eine viel versprechende Saison beendet er enttäuschend, nachdem sich sein Startorhüter Dominik Hasek am Olympiaturnier verletzt hat. Backup-Torhüter Ray Emery kann Hasek nicht ersetzen und Headcoach Bryan Murray verlangt von General Manager John Muckler, dass er Martin Gerber verpflichtet – koste es, was es wolle. Murrays Wunsch in General Manager John Mucklers Ohr, wechselt Gerber für gut elf Millionen Dollar und drei Jahre nach Ottawa. Damals war das der lukrativste Vertrag eines Schweizer Eishockeyprofis. Gerber verdiente ihn sich mit einer ausgeprägt konstanten Höchstleistung und einem unbändigen Arbeitswillen. Auf Verteidiger Zdeno Chara muss das Franchise für Gerber verzichten. Ihn weiter zu verpflichten wäre neben Gerbers Salär zu teuer. Wade Redden wird zum Verteidigungsminister. Das verändert das Gesicht der Ottawa Senators.

Der Fall 2007: PUBLIC EMERY NUMBER ONE Die Ottawa Senators starten miserabel in die Saison. Die Cash-Line mit Alfredsson, Heatley und Spezza vereint eine tiefrote Plus/Minus-Statistik. Headcoach Bryan Murray gibt Martin Gerber einige Tage frei und mit Backup Ray Emery finden die Senators zurück zum Erfolg. Emery steigt in Ottawa zum Star auf und in der NHL zum Feindbild. In Buffalo, wo Ottawa den Einzug in die Stanley Cup-Finals erreicht, titelt die Tageszeitung: «Public Emery Number One» und malt ein Fadenkreuz über sein Portrait. Der Jungstar prügelt sich in der Gesellschaft von Verteidigungsminister Wade Redden durchs Nachtleben, der Er-

MARTIN GERBER Geburtsdatum: 3.9.1974 Geburtsort: Burgdorf Nationalität: Schweiz Zivilstand: ledig (Freundin Bettina) Grösse: 178 cm Gewicht: 81 kg Hobbies: Reisen, Lesen, Musik Bisherige Clubs: SC Signau (2. Liga), EHC Thun (1. Liga), Langnau (Elite Junioren/NLB/NL A) Färjestad (Elitserien Schweden), Anaheim Ducks (NHL), SCL Tigers (NLA), Färjrstad (Elitserien Schweden), Carolina Hurricanes (NHL), Ottawa Senators (NHL), Binghampton Senators (AHL) Grösste Erfolge: Aufstieg in die NLA mit Langnau (1998) 1999/00 Torhüter des Jahres in der Schweiz 2000/01 Gedraftet von Anaheim (NHL) 2001/02 Schwedischer Meister mit Färjestad BK. 2002/03 Vertragsunterzeichnung bei Anaheim 2005/06 Gewinn des Stanley Cups mit den Carolina Hurricanes

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NHL History Senators schlussendlich am glücklichsten, Gerber ersetzt ihn in der AHL.

Geld allein macht nicht glücklich. Martin Gerber hat im Dress der Ottawa Senators trotz gutem Salär die sportliche Erfüllung nicht gefunden. folg gibt den beiden recht. Den Stanley Cup-Final verlieren sie gegen Anaheim.

2008: DAS BESTE JAHR – ABER NUR FÜR GERBER Die Ottawa Senators entlassen General Manager John Muckler und ernennen Bryan Murray ins Amt . Martin Gerber verlangt von Murray, transferiert zu werden, doch kein Team will den zweijährigen Millionenvertrag übernehmen. Headcoach wird John Paddock, als Goalietrainer wird Emerys Kumpel Eli Wilson engagiert. Emery wird schon vor Saisonstart zum täglichen Gast in den Zeitungskolumnen – zunehmend unter Vorfälle und Verbrechen. Coach Paddock und Eli Wilson stützen Emery trotz zunehmender Verwahrlosung seiner Beziehung zum Team. Im Februar wird der Coach entlassen, Wilson bleibt Goalietrainer. Bryan Murray kehrt an die Bande zurück und ernennt Martin Gerber zur Nummer eins Ottawas. Schlussendlich spielt Gerber in 57 von 82 Spielen und wird 21 Mal für die «Star of the Game»-Wahlen berücksichtigt. Mehr als alle anderen NHL-Spieler. Gerber ist jetzt wieder auf der Höhe seiner Leistung angelangt. Die Ottawa Senators hingegen haben zwischenzeitlich ihre Cash-Line mit Alfredsson, Heatley und Spezza mit teuren Verträgen vergoldet und Bryan Murray fehlt das Geld, um dem Kader auf dem Transfermarkt Tiefe zu geben. Jetzt wo Gerber gross aufspielt, ist sein Team in vier Playoffspielen der ersten Runde gegen die Pittsburgh Penguins chancenlos. 2009: DER ABSTURZ Ray Emery wird aus seinem Vertrag ausgekauft und Wade Redden wird kein Vertrag mehr angeboten. Martin Gerber wird zur Nummer 1 in Ottawas Tor ernannt, mit Alex Auld wird ihm ein erfahrener Backup zur Seite gestellt. Das Team soll umgebaut werden, doch weil Alfredsson, Spezza und Heatley zu viel Geld verdienen, kann Murray erneut nicht zulegen auf dem Transfermarkt. Die Senators stürzen in den Tabellenkeller und kein Torhüter stoppt den freien Fall. Jetzt ist auch Martin Gerber auf Talfahrt. Drei Jahre in einem Team mit Spitzenstürmern, die oft nur die Hälfte des Eisfel-

des befahren, dafür aber einen Drittel der gesamten Lohnliste beanspruchen, haben Gerber verunsichert. Der unerfahrene Torhüter Brian Elliott aus Binghamton macht die

2010: DIE WEGE TRENNEN SICH Bryan Murray hat Martin Gerber in die NHL gedraftet, er gab ihm den ersten NHL-Vertrag, er transferierte Gerber zu einem Stanley Cup-Contender und holte ihn für ein zweistelliges Millionensalär dort wieder ab. Murray hat 1139 NHL-Spiele absolviert und gilt als einer der erfahrensten NHL-Funktionäre. Was Murray sagt, hat in der NHL Gewicht. In Ottawa hat sich Murray mit teuren Spielerverträgen in die eigene Handlungsunfähigkeit manövriert. Der Gerber-Transfer wird ihm heute als Fehler vorgeworfen. Man erinnert sich, dass ein gewisser Zdeno Chara für Gerber gehen musste und ein farbloser Wade Redden übrigblieb. Mit Gerber hat das eigentlich gar nichts zu tun. Gerne würden die Sens-Fans das Rad der Zeit drei Jahre zurückdrehen. Martin Gerber wahrscheinlich auch. Martin Gerber hat in den vergangenen drei NHL-Jahren nur sporadisch für elf Millionen Dollar Eishockey gespielt. Dass er es gekonnt hätte, hat er gezeigt. Aber 100 NHLSpiele für dieses Salär, das ist zu wenig. Mit Glück, beharrlicher Arbeit und Bryan Murray hat es Gerber viel weiter gebracht als es sich Hollywood hätte erträumen lassen. Gerbers Aufstieg vom Co-Torhüter des SC Signau zum Stanley Cup-Sieger ist einzigartig. Am 1. Juli 2009 wird Gerber «free agent». Seine physische Jugendlichkeit lassen ihn noch Jahre in jeder Profiliga der Welt spielen. Und wenn der enttäuschende Abschluss eines faszinierenden NHL-Aufstiegs etwas in den Hintergrund rückt, bleibt die Erkenntnis, dass Martin Gerber in nur sechs NHL-Jahren dreimal den Stanley Cup-Final erreicht hat – eine Traumquote. Der NHL-Veteran Doug Weight (1272 NHL-Spiele) musste 35 Jahre alt werden, bis er als «Mietobjekt» der Carolina Hurricanes auf die Playoffs 2006 hin zum Team stiess und mit Gerber den Stanley Cup gewinnen durfte. ●

Martin Gerber geniesst im milden Herbst an der Rideaustreet von Ottawa ein Sashimi.

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Streit’s Erben

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Denis Hollenstein / Guelph Storm OHL

Young Star DER 19-JÄHRIGE FLÜGELSTÜRMER DENIS HOLLENSTEIN HAT IN DIESEM HERBST SEINE ZWEITE SAISON BEI GUELPH STORM IN DER ONTARIO HOCKEY LEAGUE (OHL), MIT DER WHL UND DER QMJHL DIE BESTE JUNIORENLIGA NORDAMERIKAS, BEGONNEN. DER SOHN DER KLOTENENER LEGENDE FELIX HOLLENSTEIN VERPASSTE LETZTE SAISON AUFGRUND EINER LANGWIERIGEN SCHULTERVERLETZUNG MEHR ALS DIE HÄLFTE ALLER SPIELE SEINES TEAMS – UND WURDE TROTZ GUTER AUSSICHTEN IM NHL-DRAFT NICHT BERÜCKSICHTIGT. Text: Peter Leuenberger/Jürg Federer Fotos: Peter Eggimann Nun hat Hollenstein seit Saisonbeginn Zeit, sich in der OHL durchzusetzen und im Sommer ein Thema im NHLDraft zu werden. Den Grundstein hat er schon im vergangenen Sommer in der Schweiz gelegt. «Die Verantwortlichen geben jeweils jedem Spieler ein Trainingsprogramm für die spielfreie Zeit mit nach hause. Nach diesem muss dann Jeder in Eigenverantwortung arbeiten, um die Leistungswerte, welche dann vor der neuen Saison getestet werden, zu erreichen.» Zusätzlich zu seinem privaten Trainingsprogramm ackerte der Flügelstürmer mit den Kloten Flyers im Sommertraining von Vater Felix. «In der OHL wird mindestens so gut gespielt wie in der Schweizer NLB.» Denis Hollenstein ist in Kanadas TopJuniorenliga weltbester Konkurrenz ausgesetzt. «Auch das Interesse bei den Fans ist sehr gross. 6000 Zuschauer besuchen unsere Heimspiele im Sleeman Centre und das ist in der Liga nur Durchschnitt», erklärt einmal das Essen serviert. «Solche Abwechslung macht mir Spass», schmunzelt Hollenstein.

Hollenstein. Es gebe sogar Teams mit einem Zuschauerschnitt gegen 10 000. Die OHL operiert fernab von NHL-Metropolen, bringt aber weltweit die meisten NHL-Drafts hervor. OHL-Clubs werden genauso professionell geführt wie NL A-Clubs. Die Spieler werden behandelt wie Stars und im Fanshop gibt es Spielertrikots und andere Souvenirs von ihnen zu kaufen. In Guelph, einer Stadt mit 120 000 Einwohnern, ist das Team von Hollenstein die sportliche Nummer 1, die Spiele werden live am TV übertragen, Hollenstein werden die Ehren einer lokalen Grösse entgegengebracht. Bei einem Spaziergang durch die Stadt begegnet er immer wieder Autogrammwünschen von Fans. An einem Sponsorenanlass habe er sogar schon

In der OHL spielen 20 Teams, 17 davon im kanadischen Ontario, drei weitere in den USA. Die Meisterschaft wird analog zur NHL in Divisionen und Konferenzen ausgetragen, um am Schluss zum Finale in einem Turnier mit den WHL- und QMJHL-Siegern um den Memorial Cup zu spielen. Trainiert wird täglich, zwei bis drei Spiele stehen wöchentlich auf dem Programm. Trotz regionaler Meisterschaft, Hollensteins Team sitzt für Auswärtsspiele oft acht Stunden im Bus. «Das ist recht anstrengend», fügt er an, ohne sich zu beklagen. Höchstens noch zwei Saisons kann Denis Hollenstein in der OHL spielen, dann ist er zu alt. In diesen zwei Saisons kann er versuchen zu zeigen, dass er reif für höhere Aufgaben in Nordamerika ist. Und klappt es im ersten Anlauf nicht mit einer NHL-Karriere, stehen dem Flügelstürmer in Kloten Tür und Tor offen. Schon Mark Streit musste fast 30 Jahre alt werden, bis er den Durchbruch in der härtesten Liga der Welt schaffte. ●

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TELECLUB LIVE NATIONAL LEAGUE A KALENDER DONNERSTAG 12.03.

SAMSTAG 14.03.

DIENSTAG 17.03.

DONNERSTAG 19.03.

VIERTELFINALE RUNDE 7

HALBFINALE RUNDE 1

HALBFINALE RUNDE 2

HALBFINALE RUNDE 3

19.30 Sendebeginn mit Studio 19.40 Sendebeginn Einzelspiele und Konferenz (Anspielzeit 19.45)

19.30 Sendebeginn mit Studio 19.40 Sendebeginn Einzelspiele und Konferenz (Anspielzeit 19.45)

19.30 Sendebeginn mit Studio 19.40 Sendebeginn Einzelspiele und Konferenz (Anspielzeit 19.45)

19.30 Sendebeginn mit Studio 19.40 Sendebeginn Einzelspiele und Konferenz (Anspielzeit 19.45)

SAMSTAG 21.03.

DIENSTAG 24.03.

DONNERSTAG 26.03.

SAMSTAG 28.03.

HALBFINALE RUNDE 4

HALBFINALE RUNDE 5

HALBFINALE RUNDE 6

HALBFINALE RUNDE 7

19.30 Sendebeginn mit Studio 19.40 Sendebeginn Einzelspiele und Konferenz (Anspielzeit 19.45)

19.30 Sendebeginn mit Studio 19.40 Sendebeginn Einzelspiele und Konferenz (Anspielzeit 19.45)

19.30 Sendebeginn mit Studio 19.40 Sendebeginn Einzelspiele und Konferenz (Anspielzeit 19.45)

19.30 Sendebeginn mit Studio 19.40 Sendebeginn Einzelspiele und Konferenz (Anspielzeit 19.45)

DIENSTAG 31.03.

DONNERSTAG 02.04.

SAMSTAG 04.04.

DIENSTAG 07.04.

FINALE RUNDE 1

FINALE RUNDE 2

FINALE RUNDE 3

FINALE RUNDE 4

19.30 Sendebeginn mit Studio (Anspielzeit 19.45)

19.30 Sendebeginn mit Studio (Anspielzeit 19.45)

20.00 Sendebeginn mit Studio (Anspielzeit 20.15)

20.00 Sendebeginn mit Studio (Anspielzeit 20.15)

DONNERSTAG 09.04.

SAMSTAG 11.04.

MONTAG 13.04.

FINALE RUNDE 5

FINALE RUNDE 6

FINALE RUNDE 7

20.00 Sendebeginn mit Studio (Anspielzeit 20.15)

20.00 Sendebeginn mit Studio (Anspielzeit 20.15)

16.45 Sendebeginn mit Studio (Anspielzeit 17.00)

Bis zu 4 Partien pro Spielrunde live: – Über Kabel ausgewählte Partien – Über Bluewin TV alle Spiele 4 Partien pro Spielrunde in der Wiederholung.

Hinweis: Allfällige Änderungen hinsichtlich den genauen Sendezeiten, Anzahl der Spiele sowie die gewählten Sport-Events auf Teleclub Sport 1–3 über Kabel und Teleclub Sport 1–14 über Bluewin TV entnehmen Sie bitte dem EPG/TV Guide oder unter www.teleclub.ch


Play-Offs auf Teleclub So spannend waren die PlayOffs noch nie: Teleclub präsentiert auch diese Saison Eishockey total. Die Viertelfinals können auch in diesem Jahr exklusiv als Konferenz empfangen werden und zudem zeigt das neue Eishockey-Studio alle Tore, Analysen, Interviews und vieles mehr. Wer die Play-Offs auf Teleclub verfolgt, wird bestens unterhalten und ist top informiert. Auch in diesem Jahr wird die Teleclub-Moderadtionscrew von Ex-Profi Vjeran Ivankovic (33) als Experte unterstützt. Ivankovic, der 625 NLASpiele bestritten hat, war während der Regular-Season regelmässig als Co-Kommentator zu hören und analysiert die Play-Offs auch in diesem Jahr wieder kompetent. Teleclub: Vjeran, auch dieses Jahr wirst Du als Experte im Teleclub Studio mitwirken. Was bedeutet Dir dieses Engagement? Vjeran: Ich freue mich sehr auch dieses Jahr wieder als Experte im Teleclub Studio mitwirken zu dürfen. Es bereitet mir sehr viel Spass ein Teil des Teams zu sein. Ich habe selbst während 14 Jahren Profi-Eishockey gespielt und mit diesem Engagement kann ich die Nähe zum Spitzeneishockey wahren. Ich bin überzeugt, dass wir unseren Kunden einen grossen Mehrwert bieten können, in dem wir Zusatz- und Hintergrundinformationen weitergeben.

Teleclub: Wie sehen Deine Vorbereitungen nun als TV-Mann auf die Play-Offs aus? Vjeran: Seit Saisonstart verfolge ich die Meisterschaft intensiv. Bei ausgewählten Spielen agiere ich auch als Co-Kommentator, so dass ich mich stets wieder neu mit den entsprechenden Mannschaften auseinandersetze. Eine wichtige Vorbereitung ist unter anderem auch die Analyse der verschiedenen Spiel-Systeme der diversen Mannschaften. Wer spielt welche Angriffsauslösung am Effizientesten; kann eine Mannschaft rasch von Defensiv auf Offensiv „umschalten“? Weiter lese ich regelmässig Zeitungsartikel, Berichte und Statistiken. Viel Schlaf, gesunde Ernährung und viel Trinken (Wasser) spielen auch eine evidente Rolle in meinen Vorbereitungen. Teleclub: Wer ist Deiner Meinung nach die stärkste Mannschaft und wer der stärkste Spieler der Liga? Warum? Vjeran: Meiner Meinung nach ist Lugano auf dem Papier die stärkste Mannschaft. Da sich der HC Lugano aber nicht durch ein kompakte Mannschaft und mit zu vielen Top-Einzelspielern auszeichnet, ist der SC Bern oder die ZSC Lions die stärksten Mannschaften auf dem Eis. Der SC Bern spielt einen enorm hohen Rhythmus und regelmässig mit 4 Linien. Dieser Vorteil wird sich hoffentlich auch in den Play-Offs aus-

Teleclub ist digital empfangbar im Kabelnetz und über Bluewin TV. Jetzt abonnieren und live mitfiebern: 044 947 87 87 www.teleclub.ch oder im Handel

zahlen. Dennoch bin ich gespannt, ob der SCB dieses Jahr seine Kräfte besser einteilen kann, und ob der Mannschaftszusammenhalt bis Ende Play-Offs anhalten wird. Teleclub: Welche Mannschaft wird diese Saison den Schweizermeister Titel holen? Vjeran: Das ist eine schwierige Frage. Ich denke, dass der SC Bern, die ZSC Lions wie auch der HC Davos ein Potential haben. Als Überraschung könnte ich mir aber durch aus auch Fribourg-Gottéron vorstellen. Wir denken an die Sensation letzte Saison, als Fribourg-Gottéron den SC Bern im Viertelfinal besiegte. Teleclub: Du hast den Weg ins Trainer Business gewählt – wann können wir mit Dir an der Bande eines Nationalliga A Vereins rechnen und welche Diplome brauchst Du noch? Vjeran: Im Moment ist es noch viel zu früh sich darüber Gedanken zu machen. Ich bin in meinem 2. Trainerjahr im Juniorenbereich und mein Ziel ist es momentan im Juniorenbereich noch einiges bewegen zu können. Ich möchte mir auch Zeit lassen, denn ich muss mir noch mehr Kenntnisse aneignen, um überhaupt einen NLA Verein erfolgreich coachen zu können. Im Bereich der Diplome habe ich bereits das A-Diplom und den 1. Teil des J&S-Experten-Kurses absolviert.

Das Swiss Olympique Trainer-Diplom ist mein nächstes Ziel. Teleclub: Was würde der Trainer Ivankovic heute seinem Spieler Ivankovic von damals raten oder auf den Weg geben, um besser zu werden und einen Schritt weiter zu kommen? Vjeran: Disziplin – Tag für Tag! Jeder Spieler muss sich bewusst werden, dass man jeden Tag hart an sich arbeiten muss, um weiter zu kommen. Der Trainer spielt darin eine grosse Rolle. Gegenseitiges Vertrauen ist die Basis für ein gutes Einvernehmen zwischen jedem einzelnen Spieler und dem Trainer. Die Spieler sollten auch die Möglichkeit erhalten, ihrem Trainer Input geben zu können, ohne dass dabei ein schlechtes Gefühl entsteht.

Ab dem Final ist dann das TeleclubStudio wie letzte Saison live vor Ort und damit noch näher am Geschehen. Das Studio steht in unmittelbarer Nähe des Eisfeldes, und so ist garantiert, dass der Zuschauer die spektakulärsten Einblicke bekommt. Einen umfassenderen Play-Off-Service am TV gab es noch nie!


Weltmeisterlicher VIP-Service DIE HOSPITALITY PACKAGES DER 2009 IIHF WELTMEISTERSCHAFT BIETEN HERAUSRAGENDE VIP-ANGEBOTE IN EINEM EINZIGARTIGEN AMBIENTE UND SIND FÜR DIE UNTERNEHMEN EINE GUTE NETWORKING-PLATTFORM. AUS DER «POLE POSITION» KÖNNEN DIE PACKENDEN SPIELE DER WELTMEISTERSCHAFT GENOSSEN WERDEN. Text: Simon Laager Fotos: zvg Spannende Spiele auf höchstem Niveau, Sitzplätze der Kategorien I und II und kulinarische Highlights in einem gediegenen Rahmen: Die Hospitality Packages richten sich in erster Linie an Unternehmen, die ihren Kunden etwas Aussergewöhnliches bieten und die Kundenbeziehungen in einem speziellen Rahmen pflegen wollen. Vor und nach dem Spiel sowie während den Drittelspausen warten in der Platinum- und Gold Hospitality Area kulinarische Erlebnisse, ein vorzüglicher Service und eine stilvolle Atmosphäre auf die Gäste. «Die Pakete können schon ab CHF 2’850 gekauft werden. So können bis zu zehn Personen ein WMSpiel besuchen und ein erstklassiges Catering geniessen», erklärt Jolanda Brülisauer, Marketing Assistant beim WMOK. Die Palette sei sehr umfassend und biete für jeden Geschmack das passende Angebot. In den nächsten Wochen sollen diese Pakete noch intensivier beworben werden: «Wir wollen den Verkauf der Hospitality Packages aktiv forcieren, nebst einzelnen Vorrundenspielen der Schweizer Nationalmannschaft haben wir auch noch für alle Qualifikationsrundenspiele interessante Packages im Angebot. Ein nächster grosser Meilenstein wird der Versand der Hospi-

tality Welcome Kits sein, die jeder Gast erhält», blickt Brülisauer voraus. Auch im personellen Bereich stünden noch einige Arbeiten an: «In verschiedenen Bereichen müssen die Hostessen rekrutiert und geschult werden, um einen reibungslosen Ablauf gewährleisten zu können.» Die anhaltende Wirtschaftskrise hat sich natürlich auch auf den Absatz ausgewirkt: «Die grösste Herausforderung ist es momentan, die Unternehmen trotz der Wirtschaftskrise für unsere Angebote zu gewinnen und sie zu überzeugen, dass es umso wichtiger ist, auch in schwierigen Zeiten Investitionen in die Kundenbindung zu tätigen», erklärt Brülisauer. Jene Unternehmen, die ihren Kunden etwas besonders Exklusives bieten möchten, können eine der gediegenen Skyboxen mieten. Brülisauer: «Darin können die Gäste im privaten Rahmen nicht nur eine erstklassige Aussicht auf das Spielfeld geniessen, sondern haben auch eine eigene Hostess, die während den Pausen für das leibliche Wohl sorgt.» ●

PLATINIUM HOSPITALITY Tagespackages 2 Sp. Vorrundentag Qualifikationstag Viertelfinal Halbfinaltag

Anz. Tickets Kat. 1 20 CHF 8’750 20 CHF 9’000 20 CHF 12’000 20 CHF 15’000

Einzelspielpackages 1 Spiel Vorrunde Nachmittag 10 Vorrunde Abend 10 Qualifikation Nachmittag 10 Qualifikation Abend 10 Viertelfinal Nachmittag 10 Viertelfinal Abend 10 Halbfinal Nachmittag 10 Halbfinal Abend 10 Spiel um Bronze 10

CHF CHF CHF CHF CHF CHF CHF CHF CHF

4’150 4’800 4’275 4’950 6’000 6’600 7’500 8’250 6’000

GOLD HOSPITALITY Tagespackages 2 Sp. Vorrundentag Qualifikationstag

Anz. Tickets Kat. 2 20 CHF 6’000 20 CHF 6’250

Einzelspielpackages 1 Spiel Vorrunde Nachmittag 10 Vorrunde Abend 10 Qualifikation Nachmittag 10 Qualifikation Abend 10

CHF CHF CHF CHF

2’850 3’300 2’950 3’450

In der Platinum- und Gold Hospitality Area können die Gäste die einzigartige VIP-Atmosphäre geniessen.

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Mit Bier, ohne Schnee VIELE REISEDIENSTLEISTER HABEN IM VORFELD DER EISHOCKEY-WM IN BERN UND ZÜRICH-KLOTEN WM-TICKETS UND REISE-PACKAGES IM ANGEBOT. SLAPSHOT UNTERHIELT SICH MIT EINEM SKANDINAVISCHEN UND EINEM KANADISCHEN ANBIETER ÜBER DIE ANGEBOTE, DIE WIRTSCHAFTSKRISE UND IHRE WERBE-SLOGANS. Text: Simon Laager Foto: zvg Björk & Boström gilt als eine der führenden TicketingAgenturen in Skandinavien. Seit 1981 organisiert das Unternehmen Sportreisen an die meisten grösseren Events, meist umrahmt von einem Package inklusive Flug und Hotel. Der Sportreise-Spezialist gilt seit 21 Jahren als einer der namhaftesten Ticketing-Partner der Eishockey Weltmeisterschaften. Neben dem Eishockey bearbeitet das schwedische Unternehmen auch den Fussballmarkt (Serie A, Premier League, Champions League) und verkauft Tickets für Formel 1-Rennen. Für die kommende Weltmeisterschaft in Bern und ZürichKloten hat Björk & Boström rund 10 000 Tickets im Angebot. «Für das Finalspiel vom 11. Mai 2009 können wir 750 Tickets verkaufen», erklärt Johan Björk. Seine Kunden kommen vorwiegend aus den skandinavischen und baltischen Ländern. Insbesondere im Baltikum ist die aktuelle Wirtschaftskrise besonders spürbar. Das merkt natürlich auch Johan Björk: «Aus Ländern wie Estland oder Lettland kommen nur sehr wenig Bestellungen.» Aber auch in Russland, wo die Wirtschaft aufgrund der rückläufigen Rohstoffpreise und der überproportional starken Verluste an den Aktienmärkten besonders leidet, sei die Nachfrage «spürbar zurückgegangen». Johan Björk will sich, auch wenn der starke Schweizer Franken die Preise verteuerte, nicht beschweren. «Mit dem bisherigen Verkauf sind wir zufrieden, die meisten Tickets konnten wir auch ausserhalb unseres Heimmarktes, in Finnland, Kanada, Deutschland und Tschechien, absetzen. Ich erwarte Mitte März nochmals eine Welle an Ticket-Anfragen.» Selbstverständlich hat auch er seine Stammkunden. Schmunzelnd erwähnt Johan Björk die Gruppe von Anwälten aus dem kalifornischen Reno, die «seit vielen Jahren stets vier WM-Packages bucht.» Gross war auch die Nachfrage nach dem Package, das die Flüge Stockholm-Basel-retour, alle Transfers, drei Übernachtungen in einem Mittelklasshotel in Bern sowie vier Spiele der ersten Kategorie beinhaltet. 176 Fans haben dieses Package für 1400 Euro gebucht. Björk & Boström war bereits an den Weltmeisterschaften 1990 in Bern und 1998 in Zürich offizieller Tour-Operator. Ähnlich tönt es in Nordamerika, wo der Reisedienstleister «Destinytours» den kanadischen Eishockey-Fans die

Johan Björk spürt im Gegensatz zur kanadischen Konkurrenz die Wirtschafstskrise «nicht allzu stark».

«HOCKEY-REISEN IN DIE SCHWEIZ» Endrunden-Spiele näher bringen will und pro Spiel 50 Tickets im Angebot hat, wovon laut der Geschäftsführerin «rund die Hälfte verkauft ist.» In ihrem Unterton ist eine deutliche Enttäuschung spürbar. Für Destinytours ist es die erste Eishockey-Weltmeisterschaft, bisher war das Unternehmen an den Junioren-Weltmeisterschaften präsent. Im Herbst 2008, als die Verkaufskampagne gestartet wurde, hatte sich die Geschäftsführerin zweifelsfrei mehr erhofft: «Die Wirtschaftskrise machte mir einen Strich durch die Rechnung», gibt sie in breitem amerikanischen Slang bekannt. Die Werbekampagne an sich ist charmant: «Gibt es etwas Schöneres, als den Schweizer Frühling zu geniessen und Kanada zu unterstützen?», fragt Destinytours auf ihrer Website, um die Antwort sogleich nachzuliefern: «Ok, vielleicht fehlt noch ein Bier zum perfekten Glück, das können wir Ihnen leider nicht bieten». Dafür sei es in der Schweiz wunderschön, und: «…there is NO SNOW», steht weiter in grossen Lettern geschrieben. Das Package mit Flug von Kanada nach Zürich, sieben Nächten in einem «Deluxe Hotel» in Basel, acht Tickets der Kategorie 2 und weiteren Side-Services wie Transfers, City-Tours etc. kostet knapp 5000 Franken. ●

Der kanadische Reisedienstleister «Destiny tours» hat eine achttägige Eishockeyreise im Angebot: • Flug ab Toronto, Calgary oder Vancouver nach Zürich-Kloten • 7 Nächte in einem Doppelzimmer in einer «Deluxe Hotel» in Basel • Transfers Basel-Bern-retour • Kategorie 2-Tickets für 8 Spiele inkl. Final • Andere Services wie Stadtrundfahrten etc. USD 4‘475 p.P. (ab Toronto)

Björk&Boström aus Schweden hat drei Packages im Angebot (ohne Flüge): • 1. bis 3. Mai 2009: 2 Nächte in einem 3-Stern-Hotel und 2 Tickets: 515 Euro p.P. • 6. bis 11. Mai 2009: 5 Nächte in einem 3-Stern-Hotel und 8 Tickets (inkl. Final): 1475 Euro p.P. • 8. bis 11. Mai 2009: 3 Nächte in einem 3-Stern-Hotel und 4 Tickets (inkl. Final): 898 Euro p.P.

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«Jeder Spieler glaubt an das Halbfinale» MIT DER BEVORSTEHENDEN HEIM-WM IN BERN UND ZÜRICH-KLOTEN SOWIE DEN OLYMPISCHEN SPIELEN 2010 STEHT RALPH KRUEGER EIN EREIGNISREICHES UND WEGWEISENDES JAHR BEVOR. SLAPSHOT SPRACH MIT DEM NATI-TRAINER ÜBER DIE NÄCHSTEN WOCHEN, SEINE ZIELE UND ANSPRÜCHE AN EINEN NATI-SPIELER, DAS SELEKTIONSVERFAHREN SOWIE ÜBER DAS AKTUELLE WM-STIMMUNGSBAROMETER IN DER SCHWEIZ. Text: Simon Laager Fotos: Pius Koller Ralph Krueger, Wie beurteilen Sie den momentanen Formstand der Schweizer Nationalmannschaft? Wir sind sehr zufrieden. Aus den letzten zehn Spielen resultierten acht Siege. Wir spüren, dass die Einstellung der Spieler stimmt, es herrscht ein gesunder Konkurrenzkampf, welcher sich in den nächsten Wochen noch zuspitzen wird. Wichtig wird sein, am 24. April 2009 auch mental bereit zu sein. Wie nutzen Sie die noch verbleibenden Wochen bis zum WM-Auftaktspiel gegen Frankreich, um mental bereit zu sein und einen gesunden Konkurrenzkampf aufrechterhalten zu können? Uns steht ein unheimlich spannender Prozess bevor. Das Team wird sich spürbar weiterentwickeln und gezwunge-

nermassen natürlich auch verkleinern. Der Konkurrenzkampf wird belebt, jetzt geht es um die Plätze. Jedes Jahr gibt es Überraschungen. Spieler schaffen es an die WM, mit denen wenige Monate vorher noch niemand gerechnet hat, genau das macht diesen Prozess so spannend. Für uns ist es die schönste Jahreszeit. Wir wissen nicht, wer sich noch verletzen wird und wieviele Spieler aus Nordamerika zum Team stossen könnten. Fakt ist, dass bei uns die IST-Form zählt. Worauf legen Sie im Selektionsverfahren nebst dieser IST-Form den Fokus? Das wichtigste ist, dass wir Spieler in unseren Reihen haben, die unser Leistungsprinzip verstehen. Wir wollen eine professionelle Einstellung und eine hohe Konzentrationsund Leistungsbereitschaft spüren. Diesen Team-Gedanken zu haben, die Freude und den Stolz, Teil der Nationalmannschaft zu sein, sind Komponenten, die ein Bestand-

teil dieser Nationalmannschaft geworden sind. Nur wer das mitbringt, schafft es an die WM. Wo müssen Sie noch den Hebel ansetzen? Die Herausforderung liegt darin, dass wir unsere gute Arbeitskultur beibehalten können. Ebenfalls zentral wird sein, dass unsere jungen Spieler, die in ihren NL A-Teams in den letzten zwei bis drei Jahren zu Leistungsträgern gereift sind, auch in der Nationalmannschaft eine dominante Rolle einnehmen können. Diese Niveausteigerung wollen wir auch in der Nationalmannschaft spüren. Nach den letzten Olympischen Spielen erarbeiteten wir einen langfristig ausgelegten Plan, zwei Monate später waren elf neue, junge Gesichter an der Weltmeisterschaft in Riga. Wir gingen damals ein grosses Risiko ein. Wie sorgen Sie dafür, dass diese Arbeitskultur auch nach schwierigen Selektionsentscheiden oder bei Rückkehr der «Ausland-Schweizer» noch intakt ist? Indem ich dem Spieler offen und ehrlich kommuniziere, wieso es knapp nicht reicht für die WM. Es ist nicht relevant und auch dem Spieler egal, ob er seinen Platz an einen Auslandschweizer oder einen NL A-Spieler verliert. Wichtig für ihn ist das «Warum». Es gibt natürlich Spieler, die ein Kern der Nationalmannschaft sind, wie Hiller, Streit oder Gerber, bei allen anderen Schweizern, die noch im Ausland spielen, müssen wir schauen, wie sich die konkrete Situation präsentiert, wenn sie verfügbar wären. Der Faktor Zeit ist entscheidend. Wir würden die Situation spontan analysieren. Besonders zum Tragen kommen könnte diese Situation bei den Torhütern. Wie beurteilen Sie Ihr «Luxusproblem» zum jetzigen Zeitpunkt? Ich würde nicht von einem Luxusproblem sprechen. Fakt ist, dass wir auf dieser Position sehr gut besetzt sind. Überlegungen rund um dieses Thema sind jedoch hypothetisch. Wir rechnen nicht mit den Schweizern, die im Ausland spielen. Es könnte auch sein, dass niemand aus Nordamerika kommt. An der WM dabei ist, wer die beste IST-Form hat und unsere Philosophie lebt, Freude am Eishockey zeigt und ins Team passt. Sie sprechen damit auch die Werte an. Welche sind Ihnen besonders wichtig? Der Spieler muss das Eishockey lieben und eine sehr starke Teamfähigkeit und eine damit verbundene Charakterstärke haben. Auch eine unheimlich gesunde Einstellung zur Arbeit und zu herausfordernden Aufgaben muss vorhanden sein. Die Nationalmannschaft ist eine schwierige Aufgabe und kann zeitweise auch unangenehm sein. Die Bereitschaft, diese Schwierigkeiten anzunehmen, hart zu arbeiten und Unangenehmes zu akzeptieren, muss mit Freude angenommen und auch «gelebt» werden können.

Ralph Krueger im Gespräch mit SLAPSHOT-Redaktor Simon Laager.

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Verfügen Sie heute über mehr solche Spielertypen, als vor zehn Jahren? Erstmals steht Ihnen nach zwölf


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Dienstjahren als Nati-Coach eine gesamte Generation, welche in der Nationalmannschaft bereits unter Ihnen debütierte, zur Verfügung. Mit Bestimmtheit. Wir verfügen heute über eine ganze Generation, welche in dieser Kultur gross geworden ist, angetrieben von Führungspersonen wie Sandy Jeannin oder Mark Streit, die genau diese Kultur vorleben. Sind all diese Tatsachen mit ein Grund, dass Sie sich vorstellen können, Ihren Vertrag, der nach den Olympischen Spielen 2010 auslaufen wird, zu verlängern? Diese Frage stellt sich für mich erst unmittelbar nach den nächsten Olympischen Spielen. Die Arbeit mit der Nationalmannschaft fasziniert mich nach wie vor ungemein – der Verband und ich haben aber vereinbart, dass wir erst nach den Olympischen Spielen miteinander über die Zukunft diskutieren und uns in Ruhe auf die beiden Grossevents vorbereiten. Philippe Gaydoul wurde als neuer Verbandspräsident vorgeschlagen. Lernten Sie Ihren zukünftigen Boss schon kennen? Nein, ich weilte in Amerika und konnte mich noch nicht mit ihm unterhalten. Allerdings ist es so, dass mein Hauptkontakt zum Verband über Peter Lüthi läuft. In sieben Wochen steigt das Eröffnungsspiel gegen Frankreich. Wie würden Sie in der Schweiz die derzeitige Fieberkurve auf einer Skala von 1 bis 10 einstufen? Auf einer guten 6. Momentan sind die Playoffs noch das grosse Thema. Ich weiss nur, dass es in der Eishockeywelt niemanden gibt, der nicht von der WM spricht. Wo sehen Sie die Gründe für den schleppenden Absatz der WM-Tickets und Hospitality-Packages? Ich verfolge diesen Prozess nicht im Detail, zentral ist für mich persönlich, am 24. April 2009 ein starkes Team zu haben. Ich bin überzeugt, dass die Schweiz eine unglaubliche Eishockeykultur hat. Verglichen mit den Einwohnerzahlen unserer Städte haben wir sensationelle Zuschauerzahlen. Welche Teams zählen Sie zu den Favoriten auf WMGold? Die Top-8 der Welt können alle Gold gewinnen. Somit auch die Schweiz? Ich will mich nicht auf den 8. Platz fokussieren. Wir wären 1998 nicht 4. geworden, wenn wir nicht vom Halbfinal gesprochen hätten. Ohne diese Vision hätten wir diesen Effort womöglich nicht geschafft. Ich bin überzeugt, dass jeder einzelne Spieler überzeugt ist, dass der Halbfinal erreicht werden kann. Noch vor fünf Jahren hätte dies nicht jeder geglaubt. Wir werden erneut hart arbeiten müssen, um die Viertelfinals zu erreichen. Ich sehe eine Mannschaft, die einfach und solide auftreten und unser Eishockey hundertprozentig an der WM widerspiegeln wird. Man kann eine kampfstarke, ehrliche Leistung erwarten. ●

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Die Schweizer WM-Geschichte

Zwischenstation a zur Bronze-Sensat 1998 SORGTEN DIE SCHWEIZER U20-JUNIOREN AN DER A-WM IN FINNLAND MIT DEM GEWINN DER BRONZEMEDAILLE FÜR EINE SENSATION. DIE ERFOLGSGESCHICHTE BEGANN 1996 IN BOSTON (USA) MIT EINEM 9. RANG UND DEM KLASSENERHALT UND WURDE EIN JAHR SPÄTER IN GENF UND MORGES MIT PLATZ 7 UNTER ZEHN NATIONEN FORTGESETZT. Text: Werner Haller sen. Bilder: Privatarchiv Jürg Wymann Headcoach der Schweizer Junioren an der Heim-WM 1997 in der Romandie war Ueli Schwarz. Der Langnauer räumt dem Turnier noch heute, zwölf Jahre danach, einen überdurchschnittlich hohen Stellenwert ein: «Es war so etwas wie eine Zwischenstation auf dem Weg zur Bronzemedaille, die an der darauffolgenden WM in Helsinki gewonnen

wurde.» 1996 begann eine Generation junger Schweizer unter der Führung von Cheftrainer Arno Del Curto an sich zu glauben. Talente wie Mark Streit, Martin Plüss, Michel Riesen, Reto von Arx, Sandy Jeannin, Mathias Seger, Sandro Rizzi, Mattia Baldi und Laurent Müller forderten in Boston beispielsweise den nachmaligen Weltmeister Kanada (1:2) oder Gastgeber USA (3:4) voll heraus. Ein Jahr später konnten Ueli Schwarz und Assistent Alfred Bohren rund zwei Blöcke des WM-Kaders von Boston überneh-

men. Neu hinzu kamen David Aebischer, Björn Christen, Michel Mouther und andere. Praktisch das Gleiche geschah 1998 als Ueli Schwarz SCB-Headcoach wurde und den Posten des U20-Trainers abgeben musste. Bill Gilligan konnte mit Bohren den Kern der WM-Mannschaft von 1997 übernehmen und krönte die Kontinuität mit dem 3. Schlussrang.

EINEN TRAUM VERWIRKLICHT Was die Schweizer Junioren an ihrer Heim-WM tatsächlich leisteten, wird vor allem bei einem Blick in die Vergangenheit klar. 66 Spiele und nur zehn Punkte – das war die deutlich negative Bilanz von zehn WM-A-Turnieren vor 1997. In Genf und Morges erkämpften sich die Schweizer in sechs Spielen allein sieben Punkte. Sie blieben gegen sämtliche europäischen Gegner wie Tschechien (1:1), Schweden (6:2), Deutschland (6:2) und Polen (6:1) ungeschlagen und verloren nur gerade gegen die beiden Erstklassierten Kanada und USA. Ueli Schwarz staunt noch heute, «über den unglaublich starken Willen dieser Mannschaft, etwas Aussergewöhnliches zu zeigen. Meinem Assistenten Alfred Bohren und mir wurde es schon beim ersten Trainingscamp im Sommer Angst und Bange. Die Spieler stellten höchste Anforderungen an sich selbst, sprachen von einem Medaillengewinn und in unserem Teambuch formulierten sie die Zielsetzung für die WM in Genf und Morges mit den Worten: Egal gegen wen wir spielen, wir wollen nur eines – gewinnen. Dieses Team hatte einen Traum und liess ihn auch Wirklichkeit werden.» ●

Headcoach Ueli Schwarz und Mark Streit, eines seiner Zugpferde an der U20-A-WM 1997.

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U20-Junioren-WM 1997 in Genf und Morges

auf dem Weg tion

DIE SERIE: Eishockeyarchivar Werner Haller senior veröffentlicht im Vorfeld der IIHF-Weltmeisterschaft in der Schweiz im SLAPSHOT acht Schweizer WM-Geschichten.

Von Genf und Morges zum NHL-Supertstar Das grosse Rendezvous der weltbesten Junioren 1997 in Genf und Morges war die bisher einzige U20-A-WM in der Schweiz. Einige der damaligen Talente haben sich in der Zwischenzeit zu Superstars und Grossverdienern in der NHL entwickelt. Vom kanadischen Weltmeisterteam beispielsweise die Stürmer Daniel Brière (heute Philadelphia; Jahressalär 8,0 Millionen Dollar) und Joe Thornton (San Jose/7,2), der Verteidiger Chris Phillips (Ottawa/3,5), Torhüter Marc Biron (Philadelphia/3,5) und Headcoach Mike Babcock, 2004 mit Kanada auch Weltmeister bei den Aktiven und vier Jahre später Stanleycupsieger mit Detroit. Oder der Russe Andrei Markow, der heute als Offensivverteidiger der Montreal Canadiens 5,75 Millionen verdient. Sogar noch zwei Millionen mehr kassiert der slowakische Stürmer Marian Hossa bei Detroit. Sein Landsmann Michal Handzus bringt es bei Los Angeles auf 4,0 Millionen, genau gleichviel wie der finnische Torhüter Vesa Toskala bei Toronto. Der höchst bezahlte Finne in der NHL ist momentan jedoch der Stürmer Olli Jokinen mit 5,25 Millionen bei Phoenix. Der Deutsche Jochen Hecht (Buffalo 3,8) wird mittlerweile von einem Schweizer übertroffen – Mark Streit, der bei den New York Islanders auf ein Jahresgehalt von 4,1 Millionen kommt.

Kanadas WM-Topskorer in Genf und Morges waren mit je vier Toren und drei Assists Christian Dubé (1999 bis 2002 Lugano; seither SCB) und Brad Isbister (diese Saison bei Zug). In der NHL-Lockoutsaison 2004/05 stürmte Dubé mit Brière für den SCB und Joe Thornton wurde mit Davos Schweizer Meister.

Platz: Finnland – Slowakei 6:4. – Klassement der Abstiegsrunde: 1. (7. im Schlussklassement) Schweiz 6 Punkte. 2. (8.) Schweden 4. 3. (9.) Deutschland 2. 4. (10.) Polen 0 (Absteiger). Die Resultate der Schweizer: Deutschland 6:2 (aus der Vorrunde), Polen 6:1, Schweden 6:2.

U20-JUNIOREN-WM 1997… … in Genf und Morges (26. Dezember 1996 bis 4. Januar 1997). Schlussklassement: 1. Kanada. 2. USA. 3. Russland. 4. Tschechien. 5. Finnland. 6. Slowakei. 7. Schweiz. 8. Schweden. 9. Deutschland. 10. Polen (Absteiger). – Stand nach der Vorrunde. Gruppe A (je 4 Spiele): 1. USA 7 Punkte. 2. Kanada 6. 3. Tschechien 4. 4. Schweiz 3. 5. Deutschland 0. Die Resultate der Schweizer: USA 0:4, Tschechien 1:1, Deutschland 6:2, Kanada 1:4. – Gruppe B (je 4 Spiele): 1. Russland 7. 2. Finnland 6. 3. Slowakei 4. 4. Schweden 3. 5. Polen 0. – Finalrunde. Zwei Viertelfinals mit den Gruppenzweiten und – dritten: Kanada – Slowakei 7:2. Finnland – Tschechien 2:3. – Halbfinals: Russland – Kanada 2:3. USA – Tschechien 5:2. – Final 1./2. Platz: Kanada – USA 2:0. – Final 3./4. Platz: Russland – Tschechien 4:1. – Final 5./6.

• Topskorer (alle je 6 Spiele): 1. Michael York (USA) 5 Tore/5 Assists/10 Punkte. 2. Tommi Kallio (Fi) 5/4/9. 3. Erik Rasmussen (USA) 4/5/9. 4. Rastislav Pavlikovsky (Slk) 2/7/9. 5. Alexei Morosow (Russ) 5/3/8. – Topskorer der Schweizer (alle je 6 Spiele): 1. Michel Riesen 4/1/5. 2. Martin Plüss 3/1/4. 3. Laurent Müller und Sandro Rizzi je 1/3/4. 5. Mattia Baldi 2/1/3. • Torhüter mit höchsten Abwehrquoten: 1. Brian Boucher (USA) 94,2 Prozent. 2. Marc Denis (Ka) 93,2. 3. David Aebischer (Sz) 91,7. 4. Adam Svoboda (Tsch) 89,0. – Torhüter mit niedrigsten Gegentordurchschnitten: 1. Boucher 1,51 pro Spiel. 2. Denis 1,86. 3. Aebischer 2,00. 4. Svoboda 2,66. • Das WM-Allstarteam: Torhüter: Brian Boucher (USA). – Verteidiger: Mark Streit (Sz), Chris Phillips (Ka). – Stürmer: Michael York (USA), Christian Dubé (Ka), Sergei Samsonow (Russ). – Allstars der Schweizer: Mark Streit, Mathias Seger, Laurent Müller. • Die Mannschaft der Schweizer. Torhüter: David Aebischer (Fribourg-Gottéron), Paolo Della Bella (Ambri). – Verteidiger: Mark Streit, Jan von Arx (beide Davos), Mathias Seger (Rapperswil), Stefan Grauwiler (Zug), Benjamin Winkler (Thurgau/NLB), Michel Fäh (Grasshoppers/NLB), Patrick Fischer (Chur/NLB), Philipp Portner (Olten/NLB). – Stürmer: Björn Christen, Laurent Müller, Michel Mouther (alle SC Bern), Martin Plüss (Kloten), Mario Schocher (Davos), Mattia Baldi (Ambri), Sascha Schneider (Fribourg-Gottéron), Michel Riesen (Biel/NLB), Rolf Badertscher (SC Langnau/NLB), André Baumann (Grasshoppers/NLB), René Stüssi (Thurgau/ NLB) und Sandro Rizzi (St. Moritz/1. Liga). – Headcoach: Ueli Schwarz; Assistenzcoach: Alfred Bohren; Torhütercoach: Andy Jorns.

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Impressum Das Hockey-Magazin der Schweiz

Over Time

Zum 11. mal Playout…

23. Jahrgang, 2008 / 2009 Herausgeber: IMS Sport AG SLAPSHOT-Magazin: IMS Sport AG Gartenstadtstrasse 17, Postfach 683 3098 Köniz Telefon: 031 978 20 20 Telefax: 031 978 20 25 ims@ims-sport.ch Verlagsleitung / Verlagsadministration: Michel Bongard Telefon: 031 978 20 31 michel.bongard@ims-sport.ch Anzeigenleitung: Michel Bongard Telefon: 031 978 20 31 michel.bongard@ims-sport.ch Weitere Textmitarbeiter: Thomas Roost, Klaus Zaugg, Jürg Federer, Werner Haller sen., Luzia Kunz, Simon Laager, Reto Fiechter Fotos: Pius Koller, Peter Eggimann, fotonet, Jürg Wymanns Privatarchiv, Marcel Bieri Reto Fiechter Vorstufe: IMS Sport AG Gartenstadtstrasse 17, 3098 Köniz Layout/Litho: Reto Fiechter, Ralf Küffer, Kevin Ryser Druck: Weber Benteli AG Industrie Nord, Bernstrasse 10 CH-2555 Brügg Telefon: 032 374 3636 © Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auch auszugsweise oder in Ausschnitten, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Für unverlangte Zusendungen wird von der Redaktion und dem Verlag jede Haftung abgelehnt. Auflage: ø 18 000 Exemplare, bei zusätzlichen saisonalen Mehrauflagen 27 000 Exemplare Abonnement: Abonnementspreis Inland Fr. 75.– Abonnementspreis Ausland Fr. 95.– 10 Ausgaben September bis Juni inkl. Hockey Guide (gilt als Ausgaben-Nr. 1) Abonnementsbestellungen / Adressänderungen: SLAPSHOT, Industriestrasse 37, 3178 Bösingen Telefon: 031 740 97 67 Telefax: 031 740 97 76 abo@slapshot.ch Einzelverkauf: SLAPSHOT ist an über 1000 Verkaufsstellen der KIOSK AG für Fr. 7.50 auf jeweils Ende des Monats erhältlich.

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MÄRZ ’09

Sehen so Sieger aus? Ja. Die SCL Tigers haben das letzte Quali-Spiel in Lugano 5:2 gewonnen – und die Playoffs trotzdem verpasst. Die Enttäuschung nach dem Sieg in Lugano, festgehalten von Fotograf Peter Eggimann: CoAssistent Nick Hess (grosses Bild), Verteidiger Christian Moser und Todd Elik, Torhüter Matthias Schoder beim Interview mit Radio-Kultreporter, Polizist und Fan-Anheizer

Peter «Pesche» Minder, Assistent Paul Berri und Claudio Moggi sowie Christian Moser, Sandro Gmür, Sven Helfenstein und Martin Stettler (Bilder von oben nach unten). Zum elften mal nicht in den Playoffs. Na und? Dafür haben die Tigers die Möglichkeit, zum elften Mal in Serie die Saison mit einem Sieg zu beenden. Das hat noch nicht einmal der SC Bern geschafft. ●

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erleben auch sie die 2009 iihf weltmeisterschaft vom 24. april bis 10. mai in der schweiz


Der Gewinner ist der Nachwuchs. Wir unterstützen mit dem PostFinance Top Scorer die Nachwuchsmannschaften der Clubs und der Nationalmannschaft – in diesem Jahr mit insgesamt 400 400 Franken. Denn wir sind überzeugt, dass die nachhaltige Förderung junger Sportlerinnen und Sportler wichtig ist.

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