Mai 2009 • Nr. 8 • Saison 2008/2009 • CHF 7.50
Das Hockey-Magazin der Schweiz
Medienpartner
Schweizer Meister 2008/2009:
Das Ende des «Powerhockey»
Homestory: Sandy Jeannin – NL B-Meister: Lausanne HC
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Face Off
Nur Arno Del Curto dürfen wir abbilden SCL Tigers
Rapperswil-Jona Lakers Im alten Griechenland «100 Prozänt» Hochmut kommt durfte das Standbild eines unplayoffbar! vor dem Fall Sportmeisters (damals waren es die Olympiasieger) erst unter ganz besonderen Bedingungen die echten Gesichtszüge tragen. Ein Bildnis, das den Sporthelden so zeigte, wie er war, durfte erst nach mindestens drei Siegen geschaffen werden. Was damals, als man die Helden in Stein meisselte, ja keine einfache Angelegenheit war. Diese Vorschrift wurlieben. Alle anderen Trainer dürften wir, de erlassen, weil erst nach dem dritten nach den Vorschriften im alten GriechenSieg erwiesen war, dass der Sportheld von land, gar nicht im Bild bringen. den Göttern geliebt wird. Vorher hatten Ich wäre dafür, dass bei der Berichterstatsich die Götter bloss eines Namenlosen tung über Eishockey diese Vorschrift der bedient und Siege durften als Zufälle abalten Griechen auch auf die Verlierer ausgetan werden. zudehnen. Nur wer mindestens dreimal Nach seinem vierten Meistertitel dürfen wir wirklich kläglich scheitert, darf kritisiert also Arno Del Curto und verhöhnt werden. Weil erst nach drei nach Belieben Pleiten klar ist, dass ein Sportheld von den abbilden. Es ist Göttern verlassen worden ist. Vorher, bei erwiesen, dass einer oder zwei Pleiten, war es bloss Pech. ihn die HockeyNach dem dritten Scheitern als QualifikatiGöt ter onssieger im Viertelfinale dürfen wir also beispielsweise SCB-General Marc Lüthi nach Belieben verspotten. Es ist erwiesen, dass ihn die Hockey-Götter nicht mehr lieben. In den Zeiten der alten Griechen legte man sich nur mit jenen an, von denen man sicher sein konnte, dass sie den Beistand der Götter nicht mehr haben. Es wäre schon interessant, wenn wir auf einmal nur noch über die richtigen Helden (jene, die mindestens dreimal Meister waren) und die wahren Versager (jene, die mindestens dreimal gescheitert sind) berichten könnten. Blender und Hochstapler, Glückspilze und Selbstdarsteller und Rock›n›Roller hätten auf einmal keine Medienpräsenz mehr. Das wäre irgendwie schade. Sie finden in diesem Heft auch ein Rückblick auf die soeben abgeschlossene Saison. Und dafür haben wir doch einige Helden abgebildet, die wir nach den Vorschriften der alten Griechen nicht hätten abbilden dürfen. ● Todd Elik, in dEr SaiSon 2008/09 iM drESS dEr SCl TigErS. daS Bild SagT allES. ErSTEnS, daSS diE langnauEr iMMEr noCh glEiCh wEiT Sind wiE vor zEhn JahrEn – auCh daMalS haTTEn SiE Elik alS kulTfigur in dEr MannSChafT gEhaBT. und zwEiTEnS, daSS diE langnauEr daS PuBlikuM wiEdEr EinMal vorTrEffliCh unTErhalTEn haBEn.
Text: Klaus Zaugg Foto: Pius Koller
waS haTTEn wir ErwarTETE? «Die Erarbeitung einer Prognose ist bei den SCL Tigers immer gleich. Wir müssen untersuchen, wer denn hinter den Langnauer klassiert sein könnte. Drei Konkurrenten finden wir sofort: Aufsteiger Biel, die Lakers und Ambri. Aber gibt es ein viertes Team, das die Langnauer hinter sich lassen und damit erstmals in die Playoffs vorstossen können? Wie wir es auch drehen und wenden, so lange wie auch werweisen und hirnen, diese vierte Mannschaft kommt uns einfach nicht in den Sinn. Also bleibt, leider,
waS iST PaSSiErT? Eine Prognose, präzis wie ein Laserstrahl. Zumindest auf dem Papier. In Wirklichkeit boten die Langnauer ein Spektakel, wie es sich die Fans vor der Saison in den kühnsten Träumen nicht hatten vorstellen können und die Playoffs gingen erst in der 50. und letzten Runde verloren. Wer im August 2008 gewettet hätte, die ZSC Lions würden in der gleichen Woche die Champions Hockey League gewinnen in welcher Todd Elik nach Langnau zurückkehrt, wäre Millionär geworden.
Die Heimkehr des Rock’n’Rollers, des Helden der erste NL A-Saison nach dem Wiederaufstieg (1998/99), des Retters in den Playouts von 1999, inzwischen 42-jährig geworden, Wesen und Wirken der Langnauer: illustriert das Spektakel und Medienpräsenz und mit 5788 Fans pro Spiel die absolut höchste Zuschauerzahl der te (seit 1946) – aber letztlich Klubgeschichwar alles ohne sportlichen Wert: Auch mit Elik schafften die Tiger die Playoffs nicht. Warum haben die Langnauer die Playoffs verpasst? Es sind die gleichen drei Hauptgründe wie seit Jahren: Erstens: kein erstklassiger, verlässlicher Goalie. Zweitens: Nicht in allen Spielen vier erstklassige Ausländer. Drittens: Zu wenig Wasserverdrängung.u nd damit eine zu durchlässige Defensive.
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äTTE allES BESSEr koMMEn könnEn? Ja. Es fehlte soooo wenig. Ohne die Verletzungen von Jeff Toms und Janne Niinimaa hätte es erstmals für die Playoffs gereicht.
wird ES näChSTE SaiSon BESSEr? Nein. Die SCL Tigers bleiben «unplayoffbar.» Matthias Schoder steht immer noch Tor. Und die Langnauer haben nach wie vor nur vier Ausländer und es wäre ein Wunder, wenn er erstmals ohne Verletzungen über die 50 Qualifikationsspiele kommen würde. Aber erneut werden die Langnauer die Saison ohne Ersatzausländer beginnen und bei einem Ausfall gehen zu viel Zeit und Spiele verloren, bis ein Ersatz gefunden ist. Biel, Ambri und die Lakers sind wieder die drei Teams, die Langnau wahrscheinlich hinter sich lassen kann. Aber wen noch? Vielleicht Servette. Dann würde es ohne eigene Leistungsteigerung aber dank der Schwäche eines Konkurrenten für die Playoffs reichen. l
STürMEr STEfan hürliMann auf dEn kniEn. Ein Bild, daS diE durCh und durCh MiSSglüCkTE SaiSon dEr lakErS SyMBoliSiErT
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Text: Klaus Zaugg Foto: Pius Koller
Samuelsson nach 23 Runden gehen musste, ging es nur noch darum, den Schaden halten und mit einem geordneten in Grenzen zu waS haTTEn wir ErwarTET? Rückzug den Liga-Erhalt zu sichern. Das «Wie wir es auch drehen gelang dann in der und wenden, die Verersten Playout-Runde. nunft diktiert als Prognose den 11. Platz und einen Trainerwechsel. Womit auch häTTE allES BESSEr koMMEn könnEn hockey gilt nicht als vernünftiges klar ist: Eis? Spiel und so Ein wenig schon. Allerdings schliessen wir einen unvernünftigen wäre mit dieser Mannschaft auch bei einem lauf mit einer Playoff-Qualifikation Saisonverguten Coach und eider Lakers nem flexiblen Management und einer Vertragserfüllung, die Playoffs nicht ja Vertragsverlängemöglich gewesen. Auf allen rung mit Trainer Morgan wichtigen Positionen Samuelsson keineswegs (Torhüter, Center, Ausländer) aus. Der Ligaerhalt ist so oder waren so nicht in Gefahr.» die Lakers zu schwach besetzt. Eine gute und wohlwollende Prognose. Die Lakers kamen in der Qualifikation drei Punkte vor wird ES näChSTE SaiSon BESSEr? Ambri auf den 10. Platz. Trainer Morgan SamuVielleicht. Die Mannschaft elsson wurde bereits nach ist auf dem Pa23 Runden gefeuert pier durch spektakuläre und erst durch Dave Chambers Zuzüge (Michel und später durch Riesen, Thierry Paterlini) Raimo Summanen ersetzt. verstärkt worDer Liga-Erhalt war den. Die entscheidende Frage nie in Gefahr, die Rettung ist gelang schon in der ersten Playoutrunde gegen Ambri.
aber, ob es Manager Reto Klaus eine Leistungskultur aufzubauen. gelingt, wieder Die Lakers sind in den letzten zwei Jahren auch Selbstüberschätzung geworden. ein Opfer ihrer Die langfristigen Verträge mit den neuen Stars (wie Riesen und Paterlini) dürften auch nicht gerade stimulierend wirken. Der neue Trainer Raimo Summanen gehört zu den verrücktesten Hunden der Trainerbranche und selbst in Finnland wagt es kein Klub mehr, ihn auf eine Mannschaft loszulassen. Beste Unterhaltung ist auf jeden Fall garantiert und wahrscheinlich wird der Trainer der Saison 2009/10 ausgewechselt.auch während l
waS iST PaSSiErT? Eine Mischung aus Arroganz und Ignoranz verführte das Management dazu, die Entlassung des völlig überforderten Morgan Samuelsson so lange hinauszuzögern, bis alles in Scherben lag. Als
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Official Timekeeper
* Empfohlener Richtpreis.
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leider, erneut nur ein Platz in den Cäsar sagte einst, es sei besser, Playouts. Julius der König im Dorfe als der Zweite in Rom zu sein. Für die Langnauer gilt: Lieber das beste Teams in den Playouts als der zweite Rang in den Playoffs.» Rang 9 war die Prognose. Rang 9 erreichten die SCL Tigers.
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Klaus Zaugg SLAPSHOT-Autor
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Inhalt SLAPSHOT.CH – Umfragen zur Saison
NL A Meister 2008/2009 Focus
Das Ende des «powerhockeys»
Meister, weil er Die besseren «Der HC Davos wirD sCHweizer flyers.» Die finalprognose DefensivstürMer Hat als DieCHKloten Der . vor Der best-of-seven serieMeHr Des internetportals slapsHot Der Davoser verteiDigungsarbeit beiDen KontraHenten Mass . weil so in zeiten von gewiCHt bei als DeM Klotener sturMlauf werDen. eigentliCH «null toleranz» eisHoCKeyspiele gewonnen Das gegenteil zuM ziel. Hatte Die egelversCHärfung r
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FOCUS Das Ende des «Powerhockeys»
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REPORTAGE Schiedsrichter in der Finalserie Red Bull Crashed Ice 2009 in Lausanne
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INTEAM – NL A VON A BIS Z Kloten Flyers Gute Offensiv- und Defensive-Balance HC Fribourg-Gottéron Bisher praktisch unabsteigbar… EV Zug Shedden und sein (Feld)-Weibel HC Lugano Arrivederci John Slettvoll SC Bern «Schönwetter-Meister!» Genf-Servette HC Vom Glück verlassen ZSC Lions CHL Top – NL A Flop SCL Tigers «100 Prozänt» unplayoffbar Rapperswil-Jona Lakers Hochmut kommt vor dem Fall HC Ambrì-Piotta Kein zweites «Miracle on Ice» EHC Biel Spektakel garantiert 2009 IIHF CHAMPIONSHIP-SPEZIAL Einleitung Kolumne von Thomas Roost: Versus: Dany Heatley vs. Martin Plüss WM-History KOLUMNEN
Klaus Zaugg: Krieg und Frieden
NL B
WIE SIEHT DIE FINAL-PAARUNG AUS? Kl. Flyers – HC Davos 48.00 % FR-Gottéron – EV Zug 13.00 % Kl. Flyers – EV Zug 26.00 % HC Davos – EV Zug 13.00 %
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Lausanne HC: Riesiges Fanpotential Mein Arbeitsplatz
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WER IST AM ABSTIEGSGEFÄHRDENTSTEN? SCL Tigers 22.10 % Rap.-Jona Lakers 3.30 % HC Ambrì-Piotta 29.60 % EHC Biel 19.00 % Niemand, kein NLB-Team packt es 26.00 %
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WER GEWINNT DIE LIGA-QUALIFIKATION? HC Lausanne 38.70 % EHC Biel 54.40 % Ist mir egal 7.00 % Eines ist klar: Die slapshot.ch-Leser sind Experten auf ihrem Fach. 26% der User trauten dem NLB-Team eine Überraschung zu. Bekanntlich ging die Serie zwischen dem EHC Biel und dem HC Lausanne über 7 Spiele. 53,4% sahen sich auch bei der vorletzten Umfrage bestätigt und ahnten es, dass sich der EHC Biel im Oberhaus des
MIT WELCHEM GOALIE SOLL DIE Martin Gerber 45.20 % Leonardo Genoni 16.90 % Ronnie Rüeger 14.40 % Daniel Manzato 5.00 % Lukas Flüeler 2.30 % Marco Bührer 16.20 %
Schweizer Eishockeys wird behaupten können. Ähnlich präsentiert sich die Situation bei der Frage, wer sich im Finale um den Schweizermeister-Titel wird gegenüber stehen. Nahezu die Hälfte aller slapshot.ch-Leser vermutete, dass die Kloten Flyers und der HC Davos den Titel unter sich ausmachen werden. Q UELLE : SLAPSHOT.CH
SCHWEIZ IN DIE WM STEIGEN?
Ebenfalls fachkundig zeigen sich die slapshot.ch-Leser bei der Frage, mit welchem Goalie die Schweiz in die Heim-Weltmeisterschaft in Bern und Zürich-Kloten steigen soll. 45,2% aller User sprachen sich für den Emmentaler NHL-Goalie Martin Gerber aus. «Gerbs», vor kur-
zem von Ralph Krueger als offizielle Nummer 1 bestätigt, wird denn auch am Freitag, 24. April 2009, in der PostFinance-Arena in Bern gegen Frankreich zwischen den Pfosten stehen. QUELLE : SLAPSHOT.CH
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Dr. René Fasel / Präsident IIHF
Dieses Büro ist KoMManDozentrale Des WelteishocKeys. UnD Weil Dr. rené Fasel, Der PräsiDent Des internationalen eishocKeyverBanDes (iihF) Keinen PrUnK Mag UnD so BescheiDen aUFtritt Wie zU Den zeiten, als er noch ein zahnarzt in FriBoUrg UnD ein schieDsrichter War, ist sein Büro geMessen an seiner MachtFülle geraDezU sPartanisch eingerichtet.
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HOMESTORY
Sandy Jeannin: Der Vollblut-Schweizer
NHL
Wohin führt Mark Streit’s Weg? Yannick Weber: Auf den Spuren von Mark Streit
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Titelbild Ein Moment für die Ewigkeit. Captain-Saurier Marc Gianola stemmt in Kloten den Meisterpokal 2008/09 in die Höhe. Eine Selbstverständlichkeit, dass SLAPSHOT bei der Finalserie zwischen den Flyers und dem HCD hautnah dabei war und diesem engen Duell die aktuelle Titelstory widmet. FOTO : PIUS KOLLER
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Dr. René Fasel, IIHF-Präsident
Mai 2009 • Nr. 8 • Saison 2008/2 009 • CHF 7.50
Medienpartne
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MEIN ARBEITSPLATZ
Das Hockey-Mag
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Schweizer Meis
ter 2008/2009:
Das Ende des NL B-Meister: Lausan ne HC
lan als -Spielp Der WM Mega-Poster
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Schickt uns eur e Hockey-Peop le Bilder auf: reto.fiechter@im s-sport .ch
hot hotSHOT des Monats Während Laurianne Badet (r.) die 2009 IIHF Championship-Spiele mit Ihrem Freund Alain Reist gemeinsam Zuhause ansehen kann, muss sich Elsa Ritz mit dem TV-Bild ihres Partner Julien Sprunger begnügen. Sicher freut sie sich auf die langersehnten, gemeinsamen Sommerferien, nach dieser doch sehr langen Saison und den hoffentlich erfolgreichen WM-Spielen. Wir helfen auf jeden Fall die Daumen ● drücken.
SLAPShots Gewinnen Sie ein Eishockey-Training mit Ralph Krueger!
Welches Eishockey-Team würde nicht gerne einmal von Ralph Krueger trainiert werden? Bewerben Sie sich jetzt mit Ihrem Team für diese einmalige Gelegenheit! Alle wichtigen Informationen finden Sie unter www.generali.ch Einsendeschluss ist der 20.05.2009
FOTO : PETER EGGIMANN
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Das WM-Team von SF Sport auf Glatteis…
FOTOS : SF / MARCUS GYGER
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18.3.2009
21:27 Uhr
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Das Schweizer Fernsehen berichtet in den nächsten Wochen so viel über Eishockey wie noch nie: Die Sendungen «sportpanorama» und «sportaktuell» auf SF zwei berichten schon im Vorfeld der WM umfassend und tagesaktuell über die Vorbereitungen zum Event. SF zwei und HD suisse übertragen mindestens 16 WM-Spiele live, darunter alle Partien der Schweizer Nationalmannschaft und die Finalrunden- und Finalspiele. Im Anschluss an die abendlichen Live-Eishockeypartien informiert das Schweizer Fernsehen über die anderen Spiele des Tages, bringt Interviews und Features aus dem WM-Tross. An den übrigen Tagen berichtet das Magazin «WM 2009 aktuell» über die WMStorys des Tages. Für die Produktion stehen während der WM 100 Mitarbei-
tende der SRG SSR idée suisse im Einsatz, davon 25 des Schweizer Fernsehens. Die Partien kommentieren Stefan Bürer und Claude Jaggi. Steffi Buchli und Daniela Schmid führen die Flashinterviews. Die Direktübertragungen moderieren Jann Billeter und Rainer Maria Salzgeber. Mario Rottaris begleitet als SF-Eishockey-Experte die Übertragungen. Zur Eishockey-WM bietet die Website www.sport.sf.tv eine ausführliche Berichterstattung mit Resultaten, Interviews, Hintergrundinformationen und Chats mit Spielern der Schweizer Nationalmannschaft. Zudem können wochentags die Nachmittagsspiele der Schweizer Nationalmannschaft und die Nachmittagspartien der Viertel- und Halbfinalbegegnungen auf der Website als Livestream verfolgt werden. ●
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SLAPShots Was Kinder vom Eishockey lernen können Alle Augen der Eishockeyfans richten sich auf die IIHF Weltmeisterschaft, die vom 23. April bis 10. Mai in der Schweiz stattfindet. Dadurch wird auch das Verhalten der Spieler wieder ins Blickfeld rücken. Vor allem Kinder, die Eishockeyspiele besuchen oder im Fernsehen schauen, werden durch das Verhalten ihrer Idole stark geprägt. Wie also wird Eishockey wahrgenommen? Eine Studie von Henkel gibt darüber Auskunft. Ein Eishockeyspieler flitzt über das Eis, bis ein Gegenspieler ihn unsanft an die Bande checkt. Nach wenigen Minuten aufopferndem Kampf darf der Stürmer zum Durchschnaufen auf die Bank. Dynamik, körperliche Hingabe, Teamgeist – so kennen wir Eishockey. Tatsächlich zeigt eine neue, von der Henkel & Cie. AG in Auftrag gegebene Studie, dass Eishockey in der Schweiz ein gutes Image besitzt. So finden neun von zehn der befragten Personen, dass Eishockey den Teamgeist fördere. Fast 80 Prozent der Befragten halten Eishockey für ein aufregendes Spiel mit klaFF Inserat_D_EVZ_87x133mm.pdf
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Vollgas am SCL Day
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Am 28. März 2009 stieg der alljährliche SCL Day. Spieler, Mitarbeiter und Verwaltungsrat vom SC Langenthal trafen sich auf dem Areal von Pneu Bösiger, einem Banden-Sponsor, um einen «etwas anderen» Sponsorenlauf durchzuführen, wie Angela Kölliker von der Geschäftsstelle des SC Langenthal preis gibt. «Anstatt die Runden auf dem Eis zu absolvieren, dachten wir, den Sponsoren einmal etwas anderes zu bieten und alle Mannschaften, von den Youngsters bis zur 1. Mannschaft, in Tretcars fahren zu lassen.» Dass diese Massnahme aufgrund der müden Beine der NLB-Cracks ins Leben gerufen wurde, verneint Kölliker natürlich vehement, auch wenn sie schmunzelnd zugesteht:«Ermüdungserscheinungen waren bei einigen sicherlich schon auszumachen, aber einzelne Spieler präsentierten sich noch topfit und waren zü-
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ren Regeln. Kein Wunder, ist Eishockey nach Alpinski und Fussball der drittbeliebteste Sport in der Schweiz: Obwohl nur zwei Prozent der Befragten aktiv Eishockey spielen, verfolgen 35 Prozent Eishockeyspiele am Fernsehen oder live. Bei Männern sind es sogar 50 Prozent. Und auch wenn es bei Eishockeyspielen mit vollem Körpereinsatz zur Sache geht, finden mehr als die Hälfte aller Schweizer, Eishockey sei ein fairer Sport. Als offizieller Sponsor der 2009 IIHF Weltmeisterschaft setzt sich Henkel für faire, saubere Eishockeyspiele ein. Um dieses Ziel zu unterstreichen, hat Henkel einen Fairplay Wettbewerb für Kinder organisiert. Die zehn Kinder, die gewonnen haben, werden während der Finalwoche der IIHF Weltmeisterschaft jeweils ein Spiel besuchen und danach drei Spielern die Auszeichnung «The 3 Best Players of each Team Award» überreichen – ein unvergesslicher Moment für die Kinder. ●
gig unterwegs.» Am fleissigsten war Jann Falett. Der 24-jährige Stürmer drehte in acht Minuten 35 Runden. «Was das Sammeln der Sponsorengelder betrifft, war wie immer unser Verwaltungsratspräsident, Stephan Anliker, am effektivsten», sagt Kölliker. Anliker habe für einen zusätzlichen Motivationsschub gesorgt: «Die Summe, die der Verein einfuhr, liess er zuhanden der Nachwuchskasse verdoppeln», zeigt sich die Oberaargauerin zufrieden. Abgerundet wurde der SCL Day mit weiteren temporeichen Attraktionen wie einem Formel 1-Simulator oder einer Bob-Anschiebe-Bahn. ●
SLAPShots Die Schweizer Eishockey Freunde (SEF) unterstützen den Nachwuchs Peter Graf, Präsident der Schweizer Eishockey Freunde (SEF), übergibt einen Check über 15’000 Franken an Peter Lüthi, Director Swiss Ice Hockey Association.
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Die Schweizer Eishockey Freunde (SEF) wurden 1974 auf Initiative des damaligen Nationaltrainers Ruedi Killias und des AltInternationalen Hanggi Boller gegründet. Damals steckte der Eishockey-Sport in der Schweiz in der Amateurstufe und die Spieler waren keine hochbezahlten Eishockeyprofis wie heute. Ziel war es denn auch, diese Spieler während ihrer Abwesenheit am Arbeitsplatz für einen finanziellen Zustupf zu sorgen. Heute, 35 Jahre später, gibt es die Schweizer Eishockey Freunde immer noch. Wir haben uns jedoch der heutigen Zeit angepasst. Dem Ziel den Schweizer EishockeySport zu unterstützen, sind die Eishockey Freunde bis heute treu geblieben. Die Unterstützung erfolgt heute jedoch dort, wo sie für die Zukunft wichtig sein wird – im
Nachwuchsbereich. Den zahlreichen Mitgliedern danken wir an dieser Stelle für ihre Treue und ihre Unterstützung. All denjenigen die den SEF noch nicht oder kaum kennen seien die folgenden Fragen gestellt – wussten Sie dass… • … die Schweizer Eishockey Freunde am 18. April 2007 anlässlich des Länderspiels in Herisau dem Verband einen Check über CHF 12 000 überreichen konnten? Mit diesem Geld wurde die Vorbereitung der U18-Mannschaft für die WM mit dem Ziel Klassenerhalt unterstützt. • … dieses Geld aus Souvenirverkäufen an den A-Länderspielen, Spenden und den Mitgliederbeiträgen stammt? • … die Mitglieder der Schweizer Eishockey Freunde in den vergangenen
zwei Spielzeiten an sämtlichen Länderspielen in der Schweiz vergünstigten Eintritt geniessen konnten? An dieser Stelle sprechen wir unseren Dank an sämtliche Veranstalter aus und freuen uns auch in Zukunft auf eine breite Unterstützung seitens der Veranstalter. • … die Mitglieder drei bis vier Mal jährlich das Mitglieder-Magazin «Overtime» erhalten und sich damit nicht nur über den Verband oder die Resultate der A-Mannschaft der Herren informieren können? Auch die Resultate der Frauen- und der Nachwuchsequipen sind bei uns ein Thema! • … der SEF in der vergangenen Saison die erste Frau mit 200 Länderspielen im Nationaldress ehren konnten? Anlässlich eines Testspiels (Frankreich-
Schweiz in Coursevelle) erreichte Ruth Künzle als erste Eishockey-Spielerin der Schweiz diese magische Marke. • … wir in der vergangenen Saison sieben Eishockeyspieler und Eishockeyspielerinnen für insgesamt 1100 Länderspiele im roten Dress mit dem weissen Kreuz ehren durften? Die Schweizer Eishockey Freunde freuen sich auch im Namen der Nachwuchsmannschaften sowie der Frauen A-Nationalmannschaft über jedes Neumitglied. Denn Sie helfen mit, dass es in der Schweiz auch zukünftig eine starke Junioren Bewegung gibt und sich die Teams in ihrer höchsten Klasse halten können. Sie finden uns auch unter: www.eishockey-freunde.ch wo Sie sich auch direkt anmelden können. ●
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Focus
Das Ende des ÂŤpowerhock
s keys»
NL A Meister 2008/2009
«DER HC DAVOS WIRD SCHWEIZER MEISTER, WEIL ER DIE BESSEREN DEFENSIVSTÜRMER HAT ALS DIE KLOTEN FLYERS.» DIE FINALPROGNOSE DES INTERNETPORTALS SLAPSHOT.CH VOR DER BEST-OF-SEVEN SERIE DER BEIDEN KONTRAHENTEN MASS DER DAVOSER VERTEIDIGUNGSARBEIT MEHR GEWICHT BEI ALS DEM KLOTENER STURMLAUF. WEIL SO IN ZEITEN VON «NULL TOLERANZ» EISHOCKEYSPIELE GEWONNEN WERDEN. EIGENTLICH HATTE DIE REGELVERSCHÄRFUNG DAS GEGENTEIL ZUM ZIEL.
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UnermĂźdlich frisch ans Ziel. FeldschlĂśsschen gratuliert dem HC Davos zum grossartigen Meistertitel 2009.
NL A Meister 2008/2009 Text: Jürg Federer Fotos: Pius Koller / swiss-images by Andy Mettler Arno Del Curto wurde in der Schweiz bekannt als offensiver Virtuose. Seine Taktik war mitunter auch Marketingstrategie, eigens «Powerhockey» benannt. Sie findet im Sprichwort «Angriff ist die beste Verteidigung» ihre beste Erklärung und führte den Engadiner 2002 und 2005 zum Schweizer Meistertitel.
Seither hatte der Engadiner zwei weitere Male Erfolg. Mit offensivem Minimalismus: Gegen die Kloten Flyers kam Del Curto in sieben Spielen mit 15 erzielten Toren zum Ziel. Weil in Zeiten von «Null Toleranz» jeder Sturmlauf auch zum Gegenstoss einlädt, wies Del Curto seine Stürmer an, künftig nur noch zu zweit in den Angriff zu fahren. Angriff ist nicht mehr die beste Verteidigung. Weil ein Konterstoss nicht mehr «mit Haken und Ösen» unterbunden werden kann. «Das ist nicht unser Hockey», entschuldigte sich Del Curto nach einem 2:1-Sieg gegen die Kloten Flyers. Früher erstürmte er mit seinen «junge Wilden» Meisterschaften und war stolz darauf. Heute verhindern die in der Zwischenzeit erfahrenen HCD-Stürmer in defensiver Laufarbeit den Sturmlauf des Gegners. Und Del Curto schämt sich manchmal dafür. Führt der HC Davos einmal, erinnert das Hockey des Engadiners an Jacques Lemaire. Der achtfache Stanley Cup-Sieger, der 1979 nach 853 NHL-Spielen während zwei Jahren noch als Spielertrainer des HC Sierre engagiert war, ist der weltweit grösste Zeremonienmeister defensiver Spielsysteme. Nach seinem Schweiz-Aufenthalt bei Sierre gewann der Franko-Kanadier noch die Stanley Cups neun, zehn und elf seiner Karriere, zuletzt 1995 mit einer mittelmässigen New Jersey Devils Mannschaft. Sein «Neutral Zone Trap», im Volksmund auch als «Betonhockey» bekannt, war so unattraktiv, erfolgreich und deshalb weit verbreitet, dass die NHL und der Welteishockeyverband vor vier Jahren mit «Null Toleranz» auf die Torarmut in Playofffinalspielen reagierten. Offensive Virtuosen wie Arno Del Curto sollten künftig aufleben und defensive Strategen wie Jacques Lemaire verschwinden. Lemaire ist mittlerweile als NHL-Headcoach zurückgetreten. Doch seine Strategien leben weiter: Arno Del
Mit Mitch Riesen (neu bei den Lakers) verliert Reto von Arx seinen Top Scorer und Kumpel.
MVP: BENJAMIN WINKLER
Es kommt selten vor, dass nach einer Playofffinalserie der Verlierer den Most Valuable Player stellt. Im Falle von Klotens Benjamin Winkler ist das mehr als gerechtfertigt. Winklers Daumenbruch hatte den grössten Einfluss eines Einzelspielers auf den Ausgang einer von Ausgeglichenheit nicht zu übertreffenden Playofffinalserie. Weil die Kloten Flyers «nur» mit Frédéric Rothens Ausfall durch die Saison kamen, war Rang 3 der Lohn für eine gute Qualifikation. Am gesunden Kader der Flyers sollte sich auch bis in den Playofffinal nichts ändern. Im Gegenteil, Frédéric Rothen kam rechtzeitig für den Final zurück. Im sechsten Finalspiel, Kloten gewann es in der Overtime, verliess Verteidiger Benjamin Winkler nach 36 Spielminuten die Partie mit einem mehrfachen Daumenbruch. Es war die zweite, schwere Verletzung der Kloten Flyers-Saison 2008/2009. Und es war die mit der grössten Tragweite. Winkler hatte zu diesem Zeitpunkt drei Scorerpunkte zum Finalergebnis beigetragen und glänzte mit einer persönlichen Plus/Minus-Bilanz von +3. Der beste Wert aller Kloten-Verteidiger. In Spiel 7 konnte Winkler nicht mehr eingesetzt werden. Defensivcoach Felix Hollenstein musste die Abwehrformationen umstellen, der 21-jährige Marc Welti kam zu ungewohnt viel Eiszeit. Welti tat, was er konnte und verliess die alles entscheidende Partie mit einer Plus/Minus-Bilanz von -2. Kloten verlor den Final. Mit Winkler hätten die Flieger die Chance gehabt, Schweizer Eishockeymeister zu werden.
Sein erster Titel in seiner noch jungen Karriere: Dario Bürgler stemmt den Meister-Pokal in die Höhe.
Curtos Powerhockey wurde durch «Null Toleranz» in seiner Existenz gestört. Lemaires «Neutral Zone Trap» hingegen hat zum Stanley Cup geführt und eine Regelverschärfung überlebt. «Neutral Zone Trap» wurde von Jacques Lemaire, dem Zeremonienmeister persönlich bis zu seinem Rücktritt am 11. April dieses Jahres zelebriert. Und wird von offensiven Virtuosen wie Arno Del Curto, die in Zeiten von «Null Toleranz» ein defensives Gewissen entwickeln, in die Zukunft geführt. Jacques Lemaire hat wohl wirklich ein System für die Ewigkeit kreiert. Und Tore, Offensivspektakel und torreiche Spiele sind auch in Zeiten von «Null Toleranz» für die Qualifikationsrunden reserviert. ●
SLAPSHOT-AWARD: ARNO DEL CURTO
Es ist unbestritten: In einer langen Saison mit Champions Hockey League und Meisterschaft braucht ein Team zwei starke Torhüter. Das war bei den ZSC Lions so und das wird – sofern Gott und die Finanzkrise noch eine Champions Hockey League wollen – auch beim HC Davos 2009/2010 so sein. Reto Berra hat bereits vor dem Playofffinal für zwei Jahre beim EHC Biel unterschrieben. Schade, jetzt, nach dem Playofffinal, bräuchte ihn Arno Del Curto mehr denn je. Bis zum Playofffinal war Reto Berra die «unbestrittene» Nummer 2 im Davoser Tor. Bis Arno Del Curto im Playofffinalspiel 3 Berra brachte. Keiner ausser Del Curto hat gespürt, dass Leonardo Genoni eine Pause brauchte. Und keiner ausser Del Curto hat einen zweiten Torhüter in der Rückhand, der beim Gegner (EV Zug, SCL Tigers) bei Laune gehalten wurde, um in einem Playofffinal für sein Stammteam zu brillieren. Del Curto hat’s getan und vor dem finalen Spiel 7 noch einmal überrascht: Er wechselte Reto Berra wieder aus und brachte den ausgeruhten Leonardo Genoni. In der Retrospektive scheint Del Curtos Wahl logisch, er wurde Meister. Doch im Nachhinein ist man immer klüger. Del Curto hingegen war im Vorherein schlau. Seine Torhüterwahl war ein Puzzleteilchen im Meisterbild des HC Davos. Dafür erhält der den SLAPSHOT Award im Playoffinal 2008/2009.
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STARK. STÄRKER. MEISTER.
Auch unser Team besteht aus Menschen, die eigenverantwortlich denken und handeln. Wir fördern grösstmögliche Autonomie und investieren in unseren Nachwuchs. Denn individuelle Stärken ergeben in der Summe ein starkes Team. Wir sind stolz auf die Leistung des HC Davos!
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NL A Meister 2008/2009 DIE «CENTRALE» FRAGE: BLEIBT AMBÜHL? Bei Arno Del Curto ist nichts unmöglich. Elite-Junioren kommen schon fast traditionell in den Playoffs zu ihren ersten Einsätzen und lange kalt gestellte Akteure wie Robin Leblanc übernehmen ab dem Playoffhalbfinale auf einmal tragende Rollen. Seine Linienzusammenstellungen wirbelt der Engadiner durcheinander wie sein «grosser Bruder» Jacques Lemaire aus der NHL (siehe Text). Aber eines ist beim HCD unumstösslich: Die Mittelachse. Fällt die Davoser Centerachse Reto von Arx, Andres Ambühl, Sandro Rizzi, Josef Marha auseinander, gewinnt der HC Davos keine Meisterschaften. Wie letztes Jahr, als Petr Taticek die Rolle als Center übernahm. Deshalb stellt sich im Bezug auf den HC Davos 2009/2010, Champions Hockey League- und Spengler Cup-Teilnehmer, eine im wahrsten Sinne des Wortes centrale Frage: Spielt Andres Ambühl 2009/2010 im Dress des HC Davos? Dass Topscorer Michel Riesen, Playoffjoker Robin Leblanc und mit Florian Blatter, Andreas Furrer und Lukas Gerber gleich drei Verteidiger den Club verlassen, würde bei jedem anderen Meisterteam eine mittelschwere Panik auslösen, ein Wiederaufbau des Teams wäre die Folge und Jahre der Erfolglosigkeit die Konsequenz. Beim HC Davos sind alle diese Abgänge nicht die Rede wert. Andres Ambühl hingegen kann für Kopfzerbrechen im Landwassertal sorgen. Der 25-Jährige spielt mit der Schweiz an der IIHF-Weltmeisterschaft und wird konkret von den Edmonton Oilers, von den Chicago Blackhawks und den Toronto Maple Leafs aus der NHL beobachtet. «Büeli» hat beim HCD eine Ausstiegsklausel für die NHL. Er wird in jedem Falle nur einen NHL-Zweiwegvertrag mit dem entsprechenden Anfangssalär bekommen, sein Marktwert liegt nach Abzug der Steuern vorerst bei rund 400 000 Franken. Durch den Draft muss er nicht mehr. Weil er bereits in einer Profiliga spielt. Für ihn muss also kein Draftrecht weggegeben werden. Das macht ihn für die NHL interessant und es ist durchaus möglich, dass sich noch weitere NHL-Manager melden werden. Die Entscheidung, ob Ambühl einen Vertrag bekommt, wird allerdings kaum vor Ende Juni gefällt. Das ist spät. Denn ohne Ambühl auf der Davoser Mittelachse kann der HCD keine Meisterschaften gewinnen, keinen Spengler Cup und auch keine Champions Hockey League.
HARDEST WORKER: SANDRO RIZZI
Man könnte Rizzi auch zum MVP wählen oder zum Unsung Hero. Rizzi ist der unermüdlichste und verlässlichste Davoser Defensivstürmer. Der 30-Jährige beendete den Playofffinal mit einer persönlichen Plus/Minus-Bilanz von +4 aber nur zwei Scorerpunkten. Rizzis Revier ist nicht der Raum vor dem gegnerischen Tor. Auf der Mittelachse Arno Del Curtos nimmt er vor dem eigenen Tor als Checking Line Center eine im wahrsten Sinn des Wortes «centrale Rolle» ein. Kloten hat in der Playofffinalserie mehr Tore erzielt als Davos. Offensiv wären die Flieger ein würdiger Schweizer Eishockeymeister. Aber die Bündner verhinderten mehr Tore als die Kloten Flyers. Und darin ist Rizzi die «centrale Figur» im Spiel des HC Davos. Kloten hatte die besseren Ausländer, den erfahreneren Torhüter und den besseren Sturm. Aber Davos hatte Sandro Rizzi. Rizzi spielte die letzten zwei Playofffinalspiele mit gebrochenem Finger. Klotens Winkler konnte das nicht. Wurde Davos deshalb Meister? Wir können es vermuten aber werden es nie erfahren. Schade, dass Rizzis gebrochener Finger nicht der Grund ist, dass einer der besten Defensivstürmer der Liga nicht in der Nationalmannschaft spielt.
Bleibt die beka nnteste Zahnlü cke des HC Da im Landwasse vos rtal?
UNSUNG HERO: PETR TATICEK
In der Qualifikation erzielten die beiden KlotenAusländer Kimmo Rintanen und Tommi Santala 2,3 Scorerpunkte pro Spiel. Im Playofffinal waren es dreimal weniger. Weil Arno Del Curto Petr Taticek nicht mehr als Center aufstellte, sondern als Flügelfräse neben Landsmann Josef Marha. Das war schon im Playoffhalbfinal so. Damals trieb Taticek Fribourg-Verteidiger Shawn Heins zur Weissglut. Und in der Finalserie nachm sich Taticek Klotens Stürmer Tommi Santala an. Der Finne war mit zunehmender Finaldauer ein verschwindender Faktor im Spiel der Kloten Flyers. Im finalen Akt 7 brachte Santala keinen Schuss mehr auf das Davoser Gehäuse, so hat ihn Taticek bearbeitet. Und Kimmo Rintanens Pässe landeten wegen Taticeks Störarbeit im Niemandsland. Ein einziger Davoser Spieler liess mit seiner aufopfernden Arbeit die zwei besten Spieler der Finalserie verhungern: Petr Taticek. Er kürzte Rintanens und Santalas Punkteproduktion um 300 Prozent und das ermöglichte den Davoser Meistertitel. Obwohl Kloten die besseren Ausländer hat als der HC Davos.
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Reportage
Der Schiedsric EISHOCKEY-SCHIEDSRICHTER DANNY KURMANN IST IN SÄMTLICHEN FINALSPIELEN ZWISCHEN DEM HC DAVOS UND KLOTEN FLYERS ZUM EINSATZ GEKOMMEN. DASS DER 43-JÄHRIGE DABEI ALS BUHMANN FÜR FANS UND SPIELER HERHALTEN MUSSTE, LIEGT IN DER NATUR DER SACHE.
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Schiedsrichter der Finalserie
chter als Blitzableiter MAI ’09
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Schiedsrichter der Finalserie Text: Freiburger Nachrichten/Michel Spicher Fotos: Pius Koller Danny Kurmann, was macht den Reiz aus, es stetig einer Seite nicht recht machen zu können? Es ist die Herausforderung, sich mit Unvorhersehbarem auseinanderzusetzen. Man muss unpopuläre Entscheidungen verantwortungs- und selbstbewusst treffen. Es ist spannend, konsequent Widerständen zu trotzen, indem man versucht, korrekt zu sein. Kann man denn korrekt sein? Man muss es versuchen. Es ist mein Ziel, immer die richtigen Entscheidungen zu treffen, obschon es gar nicht möglich ist. Ich bin mir vor jedem Spiel bewusst, dass ich Fehler machen werde. Das Ausmass ist aber entscheidend. Fehler dürfen in einem Spiel nicht entscheidend sein. Wenn sich Spieler ungerecht behandelt fühlen, lassen sie ihrem Ärger gerne freien Lauf. Wie gehen Sie mit deren verbalen Attacken um? Ich versuche immer, die Situation zu beruhigen. Dabei hilft auch etwas Humor. Zum Beispiel bekomme ich von Spielern oft zu hören, ich hätte ein Foul an ihnen nicht geahndet. Ist dem so, dann entschuldige ich mich dafür, denn kein Mensch ist fehlerlos. Hat der reklamierende Spieler vorher mal eine dicke Torchance ausgelassen, dann sage ich ihm in dem Moment auch, dass ich an seiner Stelle das Tor aber getroffen hätte, obwohl ich kein guter Schütze sei. Manchmal realisieren die Spieler dadurch, dass auch sie Fehler machen. Wenn alles nichts nützt, spreche ich eine Strafe aus. Logisch sind die Spieler emotional geladen, dennoch müssen Grenzen gesetzt werden, auch im Interesse interessanter Spiele. Musstenn Sie in den Playoffs mehr Strafen verhängen, weil ruppiger gespielt wurde? Nicht unbedingt. Es ging natürlich intensiver zur Sache. Was am deutlichsten zunahm, waren die «Boxkämpfe» auf dem Feld. Aber die sind eigentlich harmlos. Harmlos? Oberstes Gebot ist, dass ich Gewalt von Härte unterscheide. Diese Schlägereien sind lediglich ein harmloses Machogehabe. Fängt ein Spieler an, kann der andere
nicht einfach davonlaufen, da er sonst ein Feigling wäre. Schon oft habe ich beobachtet, dass zwei Streithähne sichtlich froh waren, als sie von den Linienrichtern getrennt wurden. So musste keiner von ihnen aufgeben, es gab aber auch keinen Sieger.
erhalten, in denen meine Familie bedroht wurde. Man wisse wo meine Tochter zur Schule gehe, hiess es da, und falls ich nochmals als Schiedsrichter aufs Eis zurückkehren würde, würde man ihr etwas antun. In solchen Situationen frage ich mich schon, ob ich im richtigen Job bin.
Sollten Sie als Schiedsrichter nicht so eingreifen, dass es gar nicht zur Schlägerei kommt? Als junger Schiedsrichter hatte ich genau diesen Anspruch. Nach ein paar Jahren habe ich gemerkt, dass ein Schlagabtausch auch eine reinigende Wirkung haben kann. Angestaute Aggressionen werden abgebaut und die betroffenen Spieler gehen danach weniger aggressiv zur Sache. Mir sind offene Schläge lieber als versteckte Fouls oder Checks, bei denen der Ellbogen ausgefahren wird.
Ist die Stimmung in den letzten Jahren aggressiver geworden? Die Aggressionen ausserhalb des Stadions nehmen zu. Ich muss schon sagen, dass es im Schweizer Eishockey besorgniserregende Ausmasse angenommen hat. Ich bin überzeugt, dass in naher Zukunft einmal etwas Schlimmes im Zusammenhang mit Schiedsrichtern passieren wird. Etwas, das man in der Schweiz für unmöglich gehalten hätte.
Raufereien zwischen den Spielern sind das eine, die Gewalt auf den Rängen das andere. An die Schmährufe der Fangruppen habe ich mich inzwischen gewöhnt. Auch daran, dass wir ausgepfiffen werden, wenn wir das Stadion betreten, obwohl wir noch keinen Pfiff für das eine oder andere Team abgegeben haben. Hingegen finde ich das Verhalten einiger trauriger. Da beschimpfen Väter uns Schiedsrichter als A… und W…, zeigen uns den Stinkefinger und werfen Dinge durch die Gegend, während ihre Kinder daneben sitzen und alles mitbekommen. Wo bleibt da die Vorbildfunktion? Doch als Schiedsrichter ist man halt eine Art Blitzableiter, den die Zuschauer auch für ihre privaten Probleme brauchen. Mir ist aber lieber, diese Personen lassen ihren Frust an mir aus als zuhause an ihrer Frau oder den Kindern.
Gibt es denn auch einen konstruktiven Austausch zwischen Schiedsrichtern und Fans? Nach dem Spiel kommen oft Fans mit einer negativen Reaktion auf mich zu. Was ich denn für einen Mist gepfiffen hätte, werde ich gefragt. Wenn ich aber ins Detail gehe und wissen will, was ich genau schlecht gemacht habe, geraten die Fans oft in Argumentationsnotstand. Kürzlich hat mich die alte Hooligan-Garde des EV Zug nach einem Spiel angepöbelt. Also habe ich mich zu ihnen gesetzt und ein Bier mitgetrunken. Wir haben lange diskutiert, am Schluss haben wir uns umarmt und verabschiedet. Am nächsten Spiel des EVZ standen diese dann auf der Tribüne, trugen unter ihren Lederjacken ein T-Shirt mit meinem Gesicht darauf und jubelten mir zu. Das war dann auch ein seltsames Gefühl. ●
Haben Sie denn nie Angst? Doch. Es gibt immer wieder Situationen, wo man brenzlige Entscheide fällen muss. Da fragt man sich schon, ob man noch heil aus dem Stadion kommt und ob das eigene Auto nicht schon in Flammen steht. Ich habe auch schon anonyme Briefe
DANNY KURMANN Geburtsdatum 10.01.1966 Zivilstand verheiratet Kinder 1 Beruf Profi-Schiedsrichter Hobbies Windsurfing, Scuba-Diving, Grösse/ Gewicht Sprachen Schiedsrichter seit Laufbahn
Reisen 1.83 m/84 kg D, E 1983 1983/88 Amateurliga / ab 1989 LM NL, ab 1993 Head NL, seit 1997 Profi-SR
Qualifikation
IIHF A-Lizenz
Erfolge
Olympische Spiele Salt Lake City 2002 und Torino 2006, AWeltmeisterschaften 1999, 2000, 2001, 2003, 2004, 2007, 2008 Weltmeisterschaften Junioren A 1999, 2000, 2003, 2007, 2008 und 5 Spengler Cups
BRENT REIBER Geburtsdatum Zivilstand Beruf Hobbies Grösse/ Gewicht Sprachen Schiedsrichter seit Laufbahn Qualifikation Erfolge
31.12.1966 verheiratet Profi-Schiedsrichter Lesen, Kraft-Training, Kochen 1.75 m/80 kg D, E, poco italiano 1980 9 Jahre WHL; Profi-Schiri Japan League 96; seit 1997 SEHV NL A Head IIHF A-Lizenz B-WM 96 Eindhoven, B-WM 04 Oslo, A-WM 05 Spiel um Bronzemedaille, A-WM 06,07,08, CHL Memorial Cup 96 Seattle, SEHV NLA Play-Off Final seit 98
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Kloten Flyers
Gute Offensiv- und Defensive-Balance KIMMO RINTANEN, TOMMI SANTALA UND ROMAN WICK BEJUBELN EINEN WEITEREN TREFFER. DIE KLOTEN FLYERS ERLEBTEN IHRE BESTE SAISON SEIT DEM LETZTEN MEISTERTITEL IM FRÜHJAHR 1996. UND DAS BILD IST AUCH TYPISCH FÜR DEN ERFOLG DER KLOTENER: GUTE AUSLÄNDER UND EIN SPIELER AUS DER EIGENEN NACHWUCHSABTEILUNG. Text: Klaus Zaugg Foto: Pius Koller
WAS HATTEN WIR ERWARTET? «Welcher Teufel reitet uns, nur Rang 7 zu prognostizieren? Die Mannschaft hat doch auf dem Transfermarkt keine Subs-
tanz verloren, das Ausländer-Quartett ist besser als in der vorangegangenen Saison. Der dritte Schlussrang in der Qualifikation 2007/2008 war aber auch ein Geschenk der Hockey-Götter. Der Vorsprung auf Platz 5 (Davos) betrug lediglich drei Punkte. So optimal läuft es in der Regel nicht zweimal hintereinander und der Saisonstart mit einer Serie von acht Auswärtsspielen wegen der Stadion-Renovation kann die Flyers von Anfang an unter Druck bringen. Wir trauen dem Frieden im Dorfe nicht ganz. In der Kathedrale des Hausfriedens könnten sich
Risse zeigen. Deshalb trotz Substanz für Rang 3 die Prognose Platz 7.» Nun, da haben wir uns etwas verhauen. Wir hatten richtig erkannt, dass die Substanz für Rang 3 vorhanden ist und tatsächlich beendeten die Flyers die Qualifikation auf dem 3. Rang. Dann schafften sie das Finale. Der Hausfriede blieb gewahrt und der Machtwechsel von Peter Bossert zu Jürg Bircher wurde in bester Ordnung vollzogen.
WAS IST PASSIERT? Es ist den Flyers gelungen, ihr Potenzial von allem Anfang an umzusetzen und zwischenzeitlich lagen sie in der Qualifikation sogar auf Rang eins. Mehrere Spieler – beispielsweise Marcel Jenni, Roman Wick, Marcel Liniger oder Ronnie Rüeger – spielten ihr bestes Eishockey und das Trainerduo Anders Eldebrink/Felix Hollenstein erreichte eine gute Balance zwischen Offensive und Defensive und eine nahezu perfekte Spielorganisation. Der Titel ist erst im 7. Finalspiel verloren worden. HÄTTE ALLES ANDERS KOMMEN KÖNNEN? Ja. Der Erfolg ist keineswegs selbstverständlich und das Resultat der sehr guten Arbeit sowohl des Sportchefs (Roland Habisreutinger) der Trainer (Eldebrink/Hollenstein) und des Klub-Besitzers Peter Bossert, der es im Stile eines Gentlemans verstanden hat, das Szepter an seinen Nachfolger Jürg Bircher zu übergeben. Dass die seine Flyers am Tag des Machtwechsels auf Platz 1 lagen, hat Bossert mehr als verdient. WIRD ES NÄCHSTE SAISON NOCH BESSER?
Warum nicht? Unter dem neuen Präsidenten Peter Bircher ist das Umfeld stabil, die Trainer und der Sportchef verstehen ihr Handwerk, auf dem Transfermarkt ist keine Substanz verloren gegangen. Die Kloten Flyers können, mit etwas Hilfe der HockeyGötter; 2010 Meister werden. Aber die Ausgeglichenheit in der Liga ist inzwischen so gross geworden, dass ein Scheitern im Viertelfinale nie ausgeschlossen werden kann. ●
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HC Fribourg-Gottéron
Bisher praktisch unabsteigbar… GIL MONTANDON BEENDET SEINE KARRIERE. ER WIRD AM 28. APRIL 44 JAHRE ALT – ABER ER HÄTTE SICHERLICH NOCH EIN ODER ZWEI SAISONS ANHÄNGEN KÖNNEN. IN SEINEM 1’070. UND LETZTEN NL A-SPIEL, IN DER 7. PARTIE IM HALBFINALE GEGEN DAVOS, HATTE ER NOCH EINMAL EIN TOR ERZIELT. MIT IHM TRITT DER LETZTE SPIELER VON DER BÜHNE AB, DER SCHON IN DER ERSTEN PLAYOFFSAISON (1985/86) DABEI WAR. Text: Klaus Zaugg Foto: Pius Koller
WAS HATTEN WIR ERWARTET? «Platz 8 und damit die Playoffs ist eine realistisch-optimistische Prognose. Aber weil wir die Geschichte von Gottéron kennen und wenn wir berücksichtigen, wie knapp die Playoff-Qualifikation 2008 war (nach 50 Runden ein einziger Punkt vor Lugano) und welches Potenzial die direkten Konkurrenten (Lugano, SCL Tigers, Ambri, Lakers) haben, wäre es keine Überraschung, wenn die Mannschaft im Frühjahr 2009 zu den Playouts antreten müsste.» Nun, theoretisch eine recht gute Prognose: Gottéron begann die Playoffs auf Platz 7. Aber praktisch war sie nicht ganz so gut: Immerhin kippte Gottéron die ZSC Lions, Gewinner der Champions Hockey League, im Viertelfinale in vier Spielen und verlor das Halbfinale gegen den späteren Meister Davos erst in der 7. Partie. WAS IST PASSIERT?
Gottéron spielte wegen Verletzungspech lange Zeit
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nicht sein bestes Eishockey. Erst in der letzten Phase der Qualifikation setzte Gottéron sein ganzes Potenzial um – und wenn die Mannschaft vollzählig antreten konnte, dann war sie ein Spitzenteam. Weil die wichtigen Positionen (Torhüter, Center, Ausländer) gut besetzt sind.
HÄTTE ES BESSER KOMMEN KÖNNEN? Ja. Gottéron hätte sogar Meister (!) werden können. Eine Finalqualifikation wäre nach der 3:1-Führung nach Siegen im Halbfinale gegen Davos möglich gewesen. Die Defensivorganisation war so gut, dass Gottéron im Finale gegen die Kloten Flyers sogar leicht favorisiert gewesen wäre. WIE WIRD ES NÄCHSTE SAISON? Bisher war Gottéron unabsteigbar. Denn es galt ein ehernes Gesetz: So lange Gil Montandon spielt, steigt Fribourg-Gottéron nicht ab. Nun spielt Montandon nicht mehr. Doch es ist gelungen, die Mannschaft so gut zu verstärken, dass der Ligaerhalt auch nach dem Rücktritt von Montandon nicht in Gefahr ist. Mehr noch: Auf dem Papier ist Gottéron erstmals seit den russischen Flugjahren mit Slawa Bykow und Andrej Chomutow wieder ein Spitzenteam geworden und kann nächste Saison in der Qualifikation unter die ersten fünf kommen. ●
EV Zug
Shedden und sein (Feld)-Weibel TORHÜTER LARS WEIBEL VERKÖRPERT WIE KEIN ANDERER SPIELER DIE SAISON DES EV ZUG. IM HERBST GERIET ER IN DIE VIELLEICHT SCHLIMMSTE KRISE SEINER KARRIERE UND IM NEUEN JAHR SPIELTE ER WIEDER SEIN BESTES EISHOCKEY, HEXTE DIE ZUGER DOCH NOCH IN DIE PLAYOFFS UND ZUM VIERTELFINAL-TRIUMPH ÜBER DEN SC BERN. Text: Klaus Zaugg Foto: Pius Koller
WAS HATTEN WIR ERWARTET? «Zug hat die beste Mannschaft seit dem Titel von 1998. Sean Simpson hinterlässt seinem
Nachfolger Doug Shedden ein funktionierendes Konzept. Wir wären keineswegs überrascht, wenn Zug um den Qualifikationssieg mitspielen und bis ins Playoffinale vordringen würde.» Wir prognostizierten Rang 3. Auf den ersten Blick eine hundsmiserable Einschätzung. Die Zuger
schafften die Playoffs erst im 50. und letzten Qualifikationsspiel auf Kosten der SCL Tigers mit Rang 8. Aber ein wenig gemildert wird unsere Fehlprognose durch den Triumph über Qualifikationssieger Bern im Viertelfinale. Da zeigte sich, welches Potenzial die Mannschaft tatsächlich hatte.
WAS IST PASSIERT? Der charismatische kanadische Feuerkopf Doug Shedden überforderte die Spieler durch sein Wesen und Wirken vom ersten Tag an. Weil er mit einem Zweijahresvertrag plus Option praktisch unentlassbar war – seine Ablösung hätte wohl eine Million gekostet – hielten Präsident Roland Staerkle und Sportchef Patrick Lengwiler am Trainer fest. Auch dann, als die Mannschaft zeitweise auf den letzten Platz zurückgefallen war und der Sturz in die Playouts drohte. Es lohnte sich: Im neuen Jahr fanden Trainer und Spieler zu einer Einheit und der EV Zug war die beste Mannschaft der Qualifikations-Schlussphase. HÄTTE ES BESSER KOMMEN KÖNNEN? Fast nicht. Natürlich: Unter optimalen Voraussetzungen wäre sogar ein Titel möglich gewesen. Aber mit dem begeisternden Schlussspurt und dem Triumph über Qualifikationssieger Bern konnte die Saison gerettet werden – ja, noch selten sind die Fans in Zug so gut unterhalten worden wie in dieser Saison. WIRD ES NÄCHSTE SAISON BESSER? In der Qualifikation auf jeden Fall. Der EV Zug wird mit Jussi Markkanen, der Zuger Antwort auf Ari Sulander, in der Qualifikation ein Spitzenteam sein. Ob es aber in den Playoffs zu mehr als den Halbfinals reicht, ist keineswegs sicher. ●
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HC Lugano
Arrivederci John Slettvoll JOHN SLETTVOLL, EUROPAS ERFOLGREICHSTER KLUBTRAINER DER 1980ER JAHRE (MIT LUGANO MEISTER 1986, 87, 88 UND 90) WIEDER AN DER BANDE DES HC LUGANO. DAS FESTHALTEN AM 65-JÄHRIGEN SCHWEDEN, DER IM FRÜHJAHR 2008 DIE MANNSCHAFT IN DIE PLAYOUTS GECOACHT HATTE, STEHT FÜR DAS KURIOSE MANAGEMENT IN LUGANO. SLETTVOLL ZOG SELBER DIE KONSEQUENZEN, VERLIESS LUGANO AM 7. JANUAR 2009 UND KEHRTE NACH SCHWEDEN ZURÜCK. Text: Klaus Zaugg Foto: Pius Koller
WAS HATTEN WIR ERWARTET?
«Die Mannschaft ist auf dem Papier gut genug, um die Titanen SC Bern und ZSC Lions im Kampf um den Qualifikationssieg herauszufordern. Die teuerste Mannschaft, die je die Playouts bestritten hat, ist massiv verstärkt worden. Mit Stars wie Hnat Domenichelli und Petteri Nummelin, die in jeder Partie die Differenz ausmachen können. Selbst wenn John Slettvoll in seinen finstersten defensiven Wahn zurückfällt, wird es mindestens für Platz 6 reichen. Denn in der Mannschaft stehen genug Spielerpersönlichkeiten, die notfalls Slettvoll ignorieren und selbständig so spielen, dass es für eine sichere Playoff-Qualifiation reicht. Und wenn David Aebischer hält wie vor dem Lockout in der NHL, kann Lugano trotz Sletvoll sogar Meister werden.» Eine gute Prognose. Lugano beendete die Qualifikation auf Rang 5, zwei Punkte vor Servette und verlor im Viertelfinale gegen den späteren Meister Davos im Viertelfinale in sieben Spielen.
WAS IST PASSIERT?
Vielleicht noch nie in unserer Hockeygeschichte ist so viel Geld und so viel Talent so
miserabel gemanagt und gecoacht worden wie in der Saison 2008/09 in Lugano. Lugano hatte eine Mannschaft, um den Titel zu gewinnen. Aber mit einem Trainer von vorgestern (Slettvoll), der schliesslich durch einen Trainer von vorvorgestern (Hannu Virta) ersetzt wurde, gelang es, den Titelgewinn zu verhindern. Virta, ein noch schlimmerer Defensiv-Dämon als Slettvoll, reduzierte seine Team in den Playoffs meistens auf zwei Linien (obwohl er Spieler für vier sehr gute NLABlöcke hatte). Logisch, dass die grosse, schöne Hockeymaschine schliesslich mit leeren Energietanks stehen blieb und im 7. Viertelfinalspiel von Davos mit 7:1 vom Eis und aus den Playoffs gefegt wurde.
HÄTTE ALLES BESSER KOMMEN KÖNNEN? Ja, natürlich. Es war schwieriger, durch Missmanagement den Titel zu verhindern als es gewesen wäre, durch gutes Management das Finale zu erreichen. Mit einem guten Trainer und einem kompetenten Management hätte Lugano sogar den Titel holen können. WIRD ES NÄCHSTE SAISON BESSER? Ja, Lugano wird wieder ein Spitzenteam. Als Trainer kommt die Lugano-Legende Kenta Johansson und er wird Kraft seiner Autorität das Chaos ordnen. Paolo Rossi, der erste Hardcore-Fan, der den Weg aus der Curva Nord in den PräsidentenSessel gegangen ist, wird nicht mehr Präsident sein. Eigentlich schade. Er hat viel zur Unterhaltung beigetragen. Sein Fehler war es, auf inkompetente Mitarbeiter und Berater zu hören. ●
SC Bern
«SchönwetterMeister!» SCB-STAR MARTIN PLÜSS SAMMELT NACH EINER SCHLÄGEREI WÄHREND DER QUALIFIKATION DIE AUSRÜSTUNG VON SCB-LEITWOLF MARTIN GÉLINAS EIN. DIE BERNER RUMPELTEN NUR IN DER QUALIFIKATION. Text: Foto:
Klaus Zaugg Pius Koller
WAS HATTEN WIR ERWARTET? «Der SCB wird die Qualifikation erneut gewinnen. Weil die grösste Fankulisse Europas mit Siegen unterhalten werden muss, geben die Berner wie kein anderes Team schon während der Qualifikation Vollgas. Aber es wird schwieriger als im Vorjahr. Die Konkurrenz ist stärker geworden (ZSC Lions, Zug, Lugano) und mit dem spielerischen Bruttosozialprodukt ist auch das Konfliktpotenzial gestiegen. Platz 1 in der Qualifikation ist programmiert – doch wir raten dringend davon ab, zu wetten, dass John van Boxmeer im März 2009 noch immer an der Bande steht.» Keine schlechte Prognose. Der SCB gewann die Qualifikation zum zweiten Mal hintereinander, aber nicht mehr so überlegen wie im Vorjahr und scheiterte zum zweiten Mal in Serie in den Viertelfinals. John van Boxmeer stand Anfang März noch an der Bande. Aber Ende März nicht mehr.
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WAS IST PASSIERT? Der SC Bern war einmal mehr ein «SchönwetterMeister»: Wenn alles seinen gewohnten Gang ging, waren die Berner nicht zu besiegen. Platz 1 in der Qualifikation. Aber so bald es nur ein wenig bewölkt wurde oder sogar blitzte und donnerte, war die Herrlichkeit zu Ende: Der Qualifikationssieger scheiterte, so bald der Widerstand ein wenig grösser war als im Qualifikations-Alltag und blamierte sich in der Champions Hockey League und in den Playoffs bis auf die Knochen. Die spielerische Substanz verleitete den Coach und die Spieler zu Minimalismus, sie gewöhnten sich bei den vielen leichten Siegen spielerische Unarten an, die unter dem Druck der Playoffs zu entscheidenden Fehlern führten und es kamen nie die Emotionen (die Freude am Spiel) auf, die es einfach braucht, um im Eishockey Erfolg zu haben. Der grantlige Coach John van Boxmeer hatte in seiner dritten Saison den Dingen ihren Lauf gelassen und resigniert. Und die ausländischen Arbeitnehmer waren einmal mehr nicht dazu in der Lage, die Differenz zu machen. Auch nicht die im Laufe der Saison verpflichtete NHL-Legende Martin Gélinas. HÄTTE ALLES BESSER KOMMEN KÖNNEN? Ja. Aber nur, wenn Coach John van Boxmeer schon in der Schlussphase der Qualifikation gefeuert worden wäre. Und da der SCB fast immer auf Platz 1 stand, war das nun wirklich keine Massnahme, die sich das SCB-Management erlauben konnte. Wirtschaftlich war hingegen keine bessere Saison möglich. Mit 16 464 Zuschauern verzeichnete der SCB erneut den höchsten Zuschauerschnitt Europas. WIRD ES NÄCHSTE SAISON BESSER? Ja. Zwar bleibt die Mannschaft im Kern unverändert und nur auf den Ausländerpositionen gibt es wetterwirksame Wechsel. Aber die beiden neuen Coaches Larry Huras und sein Generalstabschef Hans Kossmann werden dafür sorgen, dass es in den Playoffs rockt und rollt. Vielleicht gewinnt der SCB die Qualifikation diesmal nicht. Aber dafür reicht es mindestens für die Halbfinals. ● MAI ’09
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Genf-Servette HC
Vom Glück verlassen BENJAMIN CONZ, DER NEFFE DER YB-LEGENDE JEAN-MARIE CONZ, WIRD AM 13. SEPTEMBER ERST 18 JAHRE ALT – UND LIESS SICH NICHT EINMAL VON QUALIFIKATIONSSIEGER SC BERN EINSCHÜCHTERN. NACH DER VERLETZUNG VON GIAN-LUCA MONA KAM ER ZU SEINEM NL A-DEBUT – UND WURDE ZUM NEULING DER SAISON. EINMAL MEHR HATTE SERVETTES MANAGER UND TRAINER CHRIS MCSORLEY AUF DEM NACHWUCHSWÜHLTISCH EINE ROLEX GEFUNDEN. HÄTTE ES BESSER
Text: Klaus Zaugg Foto: Pius Koller
WAS HATTEN WIR ERWARTET? «Günstige Konstellationen hatten 2008 den Einzug ins Finale ermöglicht. Der Puck war Servettes Weg gegangen. Kein wichtiger Spieler verletzte sich im Laufe der Qualifikation. In den Playoffs genügte die Eliminierung des 7. (Lakers) und 8. der Qualifikation (Fribourg-Gottéron) für die Finalqualifikation. Und doch: Profitieren von einer günstigen Ausgangslage kann nur, wer parat ist. Chris McSorley war bereit, als das Glück an seine Türe klopfte. Aber so viel Glück in der Saison 2007/2008 wird er 2008/2009 nicht mehr haben. Deshalb die Prognose Platz 5.» Eine gute Prognose. Servette beendete die Qualifikation auf dem 6. Platz, nur zwei Punkte hinter Rang 5 und verlor das Viertelfinale gegen den späteren Finalisten Kloten. WAS IST PASSIERT?
Chris McSorley hatte tatsächlich nicht so viel Glück wie in der Saison 2007/2008 und verlor mehrere wichtige Spieler durch Verletzungen. Für Verteidiger Martin Höhener war die Saison nach einem Unfall mit dem Motorroller schon Mitte November zu Ende und Anfang Dezember beendete eine Verletzung auch die Saison von Torhüter Gian-Luca Mona. So wie Servette in der vorangegangenen Saison mit der Finalqualifikation gegen die ZSC Lions über seinen Möglichkeiten gespielt hatte, so blieben die Genfern nun unter dem tatsächlichen sportlichen Wert.
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KOMMEN KÖNNEN? Nur mit viel Glück. Seit Jahren klassiert sich Servette dank einer exzellenten Spielorganisation und schlauem Coaching über dem spielerischen Nominalwert. Alles in allem entsprechen die Resultate der Saison 2008/2009 dem wirtschaftlichen und sportlichen Potenzial der Genfer und in den Playoffs können die Viertelfinals nur gewonnen werden, wenn die Schlüsselspieler während der Qualifikation nicht zu stark belastet werden müssen.
WIRD ES NÄCHSTE SAISON BESSER?
Wahrscheinlich nicht. Chris McSorley hat nicht die Mittel, um die Mannschaft zu verstärken. Ein 5. Platz in der Qualifikation 2009/2010 darf als Erfolg gewertet werden. ●
ZSC Lions
CHL Top – NL A Flop TRAINER SEAN SIMPSON PRÄSENTIERT DIE SIEGERTROPHÄE DER CHAMPIONS HOCKEY LEAGUE. DIE ZSC LIONS GEWANNEN IM FINALE GEGEN MAGNITOGORSK DEN WICHTIGSTEN KLUBWETTBEWERB AUSSERHALB VON NORDAMERIKA. DER GRÖSSTE MANNSCHAFTSSPORTERFOLG ALLER ZEITEN IN DER SCHWEIZ. Text: Klaus Zaugg Foto: Pius Koller
WAS HATTEN WIR ERWARTET? «Die ZSC Lions sind Meister. Und da sie, anders als der SC Bern, nicht während der ganzen Qualifikation Vollgas fräsen müssen und die Kräfte einteilen können, werden sie die Qualifikation nicht gewinnen. Aber die Titelverteidigung ist möglich.» Nun, gar keine so schlechte Prognose. Tatsächlich beendeten die Lions die Qualifikation auf dem zweiten Platz. Und wenn sie die Kräfte hätten einteilen können, wären sie wahrscheinlich nicht in der ersten Playoffrunde so sang und klanglos gegen Fribourg-Gottéron ausgeschieden. Aber sie konnten die Kräfte nicht einteilen: Sie brauchten sie für die Champions Hockey League. WAS IST PASSIERT? Unter normalen Umständen wären die ZSC Lions mindestens ins Playoff-Finale gekommen. Aber was war schon normal? Die Zürcher schafften eine der grössten Sensationen in der Geschichte des internationalen Eishockeys und gewannen die erste Ausgabe der Champions Hockey League. Für diesen Erfolg mussten sie in der Schlussphase der Qualifikation und in den Playoffs büssen. Das «Nachladen» gelang nicht mehr und nach dem grössten Triumph in der Klubgeschichte blieben die Spieler mit leeren Tanks stehen und schieden in den Viertelfinals gegen Fribourg-Gottéron mit vier Niederlagen in Serie aus. HÄTTE ES BESSER KOMMEN KÖNNEN? Ja, ohne den Erfolg in der Champions Hockey Leauge. Nein, nach dem Triumph im europäischen Klubwettbewerb. Fribourg-Gottéron wäre selbst bei vollen Energie- und Motivationstanks für die ZSC Lions ein sehr schwerer Gegner gewesen. Vielleicht wäre es möglich gewesen, im Viertelfinale eine Mannschaft wie Servette zu besiegen – aber allerspätestens im Halbfinale wäre so oder so Schluss gewesen.
WIRD ES NÄCHSTE SAISON BESSER? Was heisst besser? Der Erfolg in der Champions Hockey League wird nicht zu übertreffen sein. Da die ZSC Lions entthront worden sind und die Qualifikation auch nicht gewonnen haben, dürfen sie in der Champions Hockey League nicht mitspielen. Sie können sich hundertprozentig auf die Meisterschaft konzentrieren und werden eine Spitzenmannschaft sein. Aber die Abgänge von Severin Blindenbacher und Beat Forster bleiben nicht ohne Einfluss auf das Leistungsvermögen und Ari Sulander ist am 6. Januar 2009 40 geworden. Die Zürcher haben seit 1961
ohne den finnischen Weltklasse-Goalie nie mehr etwas gewonnen. Vieles spricht dafür, dass die ZSC Lions den Zenit überschritten haben und nicht mehr dazu in der Lage sind, eine ganze Saison zu dominieren. Mit einem Coach wie Sean Simpson können es die Zürcher in den Playoffs aber immer noch bis ins Finale schaffen. ●
SCL Tigers
«100 Prozänt» unplayoffbar! TODD ELIK, IN DER SAISON 2008/09 IM DRESS DER SCL TIGERS. DAS BILD SAGT ALLES. ERSTENS, DASS DIE LANGNAUER IMMER NOCH GLEICH WEIT SIND WIE VOR ZEHN JAHREN – AUCH DAMALS HATTEN SIE ELIK ALS KULTFIGUR IN DER MANNSCHAFT GEHABT. UND ZWEITENS, DASS DIE LANGNAUER DAS PUBLIKUM WIEDER EINMAL VORTREFFLICH UNTERHALTEN HABEN.
Text: Klaus Zaugg Foto: Pius Koller
WAS HATTEN WIR ERWARTETE?
«Die Erarbeitung einer Prognose ist bei den SCL Tigers immer gleich. Wir müssen untersuchen, wer denn hinter den Langnauer klassiert sein könnte. Drei Konkurrenten finden wir sofort: Aufsteiger Biel, die Lakers und Ambri. Aber gibt es ein viertes Team, das die Langnauer hinter sich lassen und damit erstmals in die Playoffs vorstossen können? Wie wir es auch drehen und wenden, so lange wie auch werweisen und hirnen, diese vierte Mannschaft kommt uns einfach nicht in den Sinn. Also bleibt, leider,
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leider, erneut nur ein Platz in den Playouts. Julius Cäsar sagte einst, es sei besser, der König im Dorfe als der Zweite in Rom zu sein. Für die Langnauer gilt: Lieber das beste Teams in den Playouts als der zweite Rang in den Playoffs.» Rang 9 war die Prognose. Rang 9 erreichten die SCL Tigers.
WAS IST PASSIERT?
Eine Prognose, präzis wie ein Laserstrahl. Zumindest auf dem Papier. In Wirklichkeit boten die Langnauer ein Spektakel, wie es sich die Fans vor der Saison in den kühnsten Träumen nicht hatten vorstellen können und die Playoffs gingen erst in der 50. und letzten Runde verloren. Wer im August 2008 gewettet hätte, die ZSC Lions würden in der gleichen Woche die Champions Hockey League gewinnen in welcher Todd Elik nach Langnau zurückkehrt, wäre Millionär geworden.
Die Heimkehr des Rock’n’Rollers, des Helden der erste NL A-Saison nach dem Wiederaufstieg (1998/99), des Retters in den Playouts von 1999, inzwischen 42-jährig geworden, illustriert das Wesen und Wirken der Langnauer: Spektakel und Medienpräsenz und mit 5788 Fans pro Spiel die absolut höchste Zuschauerzahl der Klubgeschichte (seit 1946) – aber letztlich war alles ohne sportlichen Wert: Auch mit Elik schafften die Tiger die Playoffs nicht. Warum haben die Langnauer die Playoffs verpasst? Es sind die gleichen drei Hauptgründe wie seit Jahren: Erstens: kein erstklassiger, verlässlicher Goalie. Zweitens: Nicht in allen Spielen vier erstklassige Ausländer. Drittens: Zu wenig Wasserverdrängung.und damit eine zu durchlässige Defensive.
HÄTTE ALLES BESSER KOMMEN KÖNNEN? Ja. Es fehlte soooo wenig. Ohne die Verletzungen von Jeff Toms und Janne Niinimaa hätte es erstmals für die Playoffs gereicht. WIRD ES NÄCHSTE SAISON BESSER? Nein. Die SCL Tigers bleiben «unplayoffbar.» Matthias Schoder steht immer noch Tor. Und die Langnauer haben nach wie vor nur vier Ausländer und es wäre ein Wunder, wenn er erstmals ohne Verletzungen über die 50 Qualifikationsspiele kommen würde. Aber erneut werden die Langnauer die Saison ohne Ersatzausländer beginnen und bei einem Ausfall gehen zu viel Zeit und Spiele verloren, bis ein Ersatz gefunden ist. Biel, Ambri und die Lakers sind wieder die drei Teams, die Langnau wahrscheinlich hinter sich lassen kann. Aber wen noch? Vielleicht Servette. Dann würde es ohne eigene Leistungsteigerung aber dank der Schwäche eines Konkurrenten für die Playoffs reichen. ●
Rapperswil-Jona Lakers
Hochmut kommt vor dem Fall STÜRMER STEFAN HÜRLIMANN AUF DEN KNIEN. EIN BILD, DAS DIE DURCH UND DURCH MISSGLÜCKTE SAISON DER LAKERS SYMBOLISIERT. Text: Klaus Zaugg Foto: Pius Koller
WAS HATTEN WIR ERWARTET? «Wie wir es auch drehen und wenden, die Vernunft diktiert als Prognose den 11. Platz und einen Trainerwechsel. Womit auch klar ist: Eishockey gilt nicht als vernünftiges Spiel und so schliessen wir einen unvernünftigen Saisonverlauf mit einer Playoff-Qualifikation der Lakers und einer Vertragserfüllung, ja Vertragsverlängerung mit Trainer Morgan Samuelsson keineswegs aus. Der Ligaerhalt ist so oder so nicht in Gefahr.» Eine gute und wohlwollende Prognose. Die Lakers kamen in der Qualifikation drei Punkte vor Ambri auf den 10. Platz. Trainer Morgan Samuelsson wurde bereits nach 23 Runden gefeuert und erst durch Dave Chambers und später durch Raimo Summanen ersetzt. Der Liga-Erhalt war nie in Gefahr, die Rettung gelang schon in der ersten Playoutrunde gegen Ambri.
Samuelsson nach 23 Runden gehen musste, ging es nur noch darum, den Schaden in Grenzen zu halten und mit einem geordneten Rückzug den Liga-Erhalt zu sichern. Das gelang dann in der ersten Playout-Runde.
HÄTTE ALLES BESSER KOMMEN KÖNNEN? Ein wenig schon. Allerdings wäre mit dieser Mannschaft auch bei einem guten Coach und einem flexiblen Management die Playoffs nicht möglich gewesen. Auf allen wichtigen Positionen (Torhüter, Center, Ausländer) waren die Lakers zu schwach besetzt.
aber, ob es Manager Reto Klaus gelingt, wieder eine Leistungskultur aufzubauen. Die Lakers sind in den letzten zwei Jahren auch ein Opfer ihrer Selbstüberschätzung geworden. Die langfristigen Verträge mit den neuen Stars (wie Riesen und Paterlini) dürften auch nicht gerade stimulierend wirken. Der neue Trainer Raimo Summanen gehört zu den verrücktesten Hunden der Trainerbranche und selbst in Finnland wagt es kein Klub mehr, ihn auf eine Mannschaft loszulassen. Beste Unterhaltung ist auf jeden Fall garantiert und wahrscheinlich wird der Trainer auch während der Saison 2009/10 ausgewechselt. ●
WIRD ES NÄCHSTE SAISON BESSER? Vielleicht. Die Mannschaft ist auf dem Papier durch spektakuläre Zuzüge (Michel Riesen, Thierry Paterlini) verstärkt worden. Die entscheidende Frage ist
WAS IST PASSIERT? Eine Mischung aus Arroganz und Ignoranz verführte das Management dazu, die Entlassung des völlig überforderten Morgan Samuelsson so lange hinauszuzögern, bis alles in Scherben lag. Als
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HC Ambrì-Piotta
Kein zweites «Miracle on Ice» Text: Klaus Zaugg Foto: Pius Koller
TRAINER JOHN HARRINGTON, ALS SPIELER 1980 OLYMPIASIEGER MIT DEN USA («MIRACLE ON ICE»), FEUERT AMBRÌ ERFOLGLOS AN. ES GAB FÜR IHN KEIN ZWEITES EISHOCKEY-WUNDER. ER WURDE GEFEUERT UND AMBRÌ VERPASSTE DIE PLAYOFFS.
WAS HATTEN WIR ERWARTET? «Das Potenzial für eine Überraschung steckt durchaus in dieser Mannschaft, der neue Trainer wird das Spiel dynamisieren und es ist durchaus möglich, dass Ambrì bis zur letzten Runde auf eine Playoff-Qualifikation hoffen darf. Aber dann müsste alles für Ambrì und gegen die Konkurrenten in Reichweite laufen. Wir lassen uns von der Prognose von der Vernunft leiten und tippen auf Platz 10.» Keine schlechte Prognose. Ambrì schaffte Rang 11 und verpasste Platz 10 nur um drei Punkte. WAS IST PASSIERT? Am 31. Oktober 2008 erlitt Torhüter Thomas Bäumle im Spiel gegen die Lakers in der 14. Minute ohne gegnerische Einwirkung eine Knieverletzung, die seine Saison beendete. Damit war für Ambri alles vorbei. Denn ein zweiter Goalie mit dem Leistungsniveau von Bäumle stand nicht zur Verfügung. Erst am 24. Dezember 2008, viel zu spät, holte Sportchef Peter Jaks mit dem slowakischen Nationaltorhüter Karol Krizan einen Bäumle-Ersatz. Aber da war die Saison schon gelaufen, Trainer John Harrington hatte bereits am 18. Dezember 2008 seinen Job verloren. Rostislav Cada rettete die Mannschaft dann im Playout-Finale gegen Biel immerhin vor dem Abstieg. Nach der Saison wurde auch Sportchef Peter Jaks aus dem noch bis 2010 laufenden Vertrag gefeuert. HÄTTE ES BESSER KOMMEN KÖNNEN? Ja. Pech und Unvermögen führten zur enttäuschenden Saison. Pech, weil sich Thomas Bäumle verletzte, Unvermögen, weil vom Management so lange mit dem Engagement eines konkurrenzfähigen neuen Goalies zugewartet wurde. Mit Bäumle im Tor hätte Ambrì bis zur letzten Runde um die Playoffs gespielt. WIRD ES NÄCHSTE SAISON BESSER? Das ist noch nicht sicher. Ein neuer Präsident (Filippo Lombardi), ein neuer Trainer und ein neuer Sportchef (Benoît Laporte übernimmt beide Jobs) wecken neue Hoffnung. Aber die Mannschaft ist auf dem Papier nicht viel besser geworden, dass jetzt die Playoffs problemlos erreicht werden könnten. Wenn alles stimmt, wenn die Hockeygötter mit Ambrì sind (das wäre ja wieder einmal an der Zeit), dann wird es möglich sein, um die Playoffs zu spielen. Wahrscheinlicher ist die Fortsetzung des Kampfes um die Existenz. ●
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EHC Biel
Spektakel garantiert BIELS VERTEIDIGUNGSMINISTER SEAN HILL OBEN UND LUGANOS NATIONALSTÜRMER RAFFAELE SANNITZ UNTEN. EIN BILD, DAS DURCHAUS ZUR SAISON DES NL A-AUFSTEIGERS PASST.
Text: Klaus Zaugg Foto: Pius Koller
WAS HATTEN WIR ERWARTET? «Wie wir es auch drehen und wenden – die Bieler werden am Schluss der Qualifikation auf dem 12. und letzten Platz landen. Doch das muss kein Unglück sein. Wenn es Sportchef Kevin Schläpfer und Trainer Heinz Ehlers gelingt, die Mannschaft intakt durch die 50 Qualifikationsrunden zu bringen und eine sportliche Verelendung und Verwahrlosung zu vermeiden, dann stehen die Chancen sehr gut, spätestens in der Liga-Qualifikation den Klassenerhalt zu sichern.» Eine gute Prognose, das wollen wir hier in aller Bescheidenheit sagen: Biel beendete die Qualifikation auf dem 12. und letzten Platz und rettete sich im 7. Spiel der Liga-Qualifikation gegen Lausanne. WAS IST PASSIERT? Es war die perfekte Saison für den Aufsteiger. Perfekt, weil es während der Qualifikation nie langweilig wurde und die Dramatik im
wag_2009.qxp:wag Kopie
8.1.2009
11:13 Uhr
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Abstiegskampf maximal war, ja in einem Hollywood-Finale gipfelte, als Kevin Schläpfer nach dem 0:2-Rückstand in der Ligaqualifikation selber das Traineramt übernahm und die Bieler rettete. Das Bild mit Sean Hill oben und Sannitz unten symbolisiert nicht nur das Happy-End. Es steht auch für die vielen spektakulären Auftritte der Bieler während der Qualifikation. Sie erteilten so manchem grossen Favoriten eine Lektion. Unter anderem wurde der SC Bern zweimal auf eigenem Eis mit 6:1 vom Eis gefegt. Es war bei den Heimspielen (fast) nie langweilig. Das Derby gegen die SCL Tigers vom 10. Oktober 2008 ist sogar legendär. Nach 59:09 kassierte Biel ins leere Gehäuse das 2:4. 59:25 erzielte Rico Fata das 3:4, 59:45 glich Eric Himelfarb zum 4:4 aus und in der Verlängerung markierte Thomas Nüssli den Siegestreffer. Kein Wunder, mobilisierte der Neuling im Schnitt 5 015 Zuschauer pro Spiel – mehr als die Lakers, den Finalisten Kloten, Zug, der Meister Davos, Lugano und Ambrì.
HÄTTE ALLES BESSER KOMMEN KÖNNEN? Nein. Die Bieler haben ein Maximum aus ihrem Potenzial herausgeholt. Gewiss: Die Rettung wäre mit etwas Glück schon in der ersten Playout-Runde gegen die SCL Tigers möglich gewesen und auch gegen Ambri hätte es eigentlich nach einer 2:0-Führung im Playout-Finale reichen müssen. Doch im Rückblick wäre es eigentlich schade gewesen, wenn die Rettung schon vor der Liga-Qualifikation gelungen wäre. WIRD ES NÄCHSTE SAISON BESSER? Nein. Die zweite Saison wird für den Aufsteiger noch schwieriger. Zwar ist mit der Verpflichtung von HCD-Meistergoalie Reto Berra das Torhüterproblem gelöst. Aber die Bieler müssen auf dem Weg zum Machtfaktor in der NL A wohl noch einmal mit einem letzten oder zweitletzten Platz in der Qualifikation und den Playouts rechnen. ●
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Republica
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Spielplan PostFinance-Arena Bern Gruppe B
Arena Zürich-Kloten Gruppe C
Gruppe A
Gruppe D
Russland
Schweden
Kanada
Finnland
Schweiz
USA
Slowakei
Tschechien
Deutschland
Lettland
Weissrussland
Norwegen
Frankreich
Österreich
Ungarn
Dänemark
Vorrunde in Bern
Vorrunde in Zürich-Kloten
24. April 2009, 16:15 Uhr Deutschland – Russland 24. April 2009, 20:15 Uhr Schweiz – Frankreich
25. April 2009, 16:15 Uhr USA – Lettland 25. April 2009, 20:15 Uhr Schweden – Österreich
24. April 2009, 16:15 Uhr Weissrussland – Kanada 24. April 2009, 20:15 Uhr Slowakei – Ungarn
25. April 2009, 16:15 Uhr Norwegen – Finnland 25. April 2009, 20:15 Uhr Tschechien – Dänemark
26. April 2009, 16:15 Uhr Schweiz – Deutschland 26. April 2009, 20:15 Uhr Russland – Frankreich
27. April 2009, 16:15 Uhr USA – Österreich 27. April 2009, 20:15 Uhr Lettland – Schweden
26. April 2009, 16:15 Uhr Slowakei – Weissrussland 26. April 2009, 20:15 Uhr Kanada – Ungarn
27. April 2009, 16:15 Uhr Tschechien – Norwegen 27. April 2009, 20:15 Uhr Finnland – Dänemark
28. April 2009, 16:15 Uhr Russland – Schweiz 28. April 2009, 20:15 Uhr Frankreich – Deutschland
29. April 2009, 16:15 Uhr Österreich – Lettland 29. April 2009, 20:15 Uhr Schweden – USA
28. April 2009, 16:15 Uhr Ungarn – Weissrussland 28. April 2009, 20:15 Uhr Kanada – Slowakei
29. April 2009, 16:15 Uhr Dänemark – Norwegen 29. April 2009, 20:15 Uhr Finnland – Tschechien
Zwischenrunde/Relegationsrunde in Bern 30. April 2009, 16:15 Uhr 1B – 2C 30. April 2009, 20:15 Uhr 2B – 3C 1. Mai 2009, 16:15 Uhr 4B – 4D 1. Mai 2009, 20:15 Uhr 1C – 3B 2. Mai 2009, 16:15 Uhr 3B – 3C 2. Mai 2009, 20:15 Uhr 1B – 1C
3. Mai 2009, 12:15 Uhr 4B – 4C 3. Mai 2009, 20:15 Uhr 2B – 2C 3. Mai 2009, 16:15 Uhr 1B – 3C 4. Mai 2009, 12:15 Uhr 4A – 4B 4. Mai 2009, 16:15 Uhr 2C – 3B 4. Mai 2009 20:15 Uhr 1C – 2B
1/4-Finals in Bern 6. Mai 2009, 16:15 Uhr QF1 6. Mai 2009, 20:15 Uhr QF2
7. Mai 2009, 16:15 Uhr QF3 7. Mai 2009, 20:15 Uhr QF4
Halbfinals in Bern 8. Mai 2009, 16:15 Uhr SF1
Zwischenrunde/Relegationsrunde in Zürich-Kloten 30. April 2009, 16:15 Uhr 2A – 3D 30. April 2009, 20:15 Uhr 1A – 2D 1. May 2009, 16:15 Uhr 4C – 4A 1. May 2009, 20:15 Uhr 1D – 3A 2. May 2009, 16:15 Uhr 2D – 3A 2. May 2009, 20:15 Uhr 1D – 2A
3. May 2009, 12:15 Uhr 4A – 4D 3. May 2009, 20:15 Uhr 3D – 1A 3. May 2009, 16:15 Uhr 2A – 2D 4. May 2009, 12:15 Uhr 4D – 4C 4. May 2009, 16:15 Uhr 3A – 3D 4. May 2009, 20:15 Uhr 1A – 1D
Finaltag Spiel um den 3. Platz in Bern 10. Mai 2009, 16:00 Uhr
Final in Bern 8. May 2009, 20:15 Uhr SF2
10. Mai 2009, 20:30 Uhr
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Spielort Bern – PostFinance-Arena EINFÜHRUNG IN DIE GRUPPE B
EINFÜHRUNG IN DIE GRUPPE C
Wahrscheinlich die ausgeglichenste Gruppe. Russland (Weltranglisten-Nr. 2), Deutschland (10.), die Schweiz (7.) und Frankreich (18.) liegen recht nahe zusammen. Die Schweiz hat Russland an der WM bereits zweimal besiegt: am 7. Mai 1998 in Basel 4:2 und am 3. Mai 2000 in St. Petersburg 3:2. Dazu kommen zwei Remis vom 28. April 1992 (2:2) in Bratislava und vom 6. Mai 2005 (3:3) in Wien. Die Schweizer haben seit dem legendären WM-Viertelfinal vom 7. Mai 1992 (3:1) gegen Deutschland zwar mehrere entscheidende WM-Partien gewonnen. So beendeten sie am 2. Mai 2004 in der Zwischenrunde in Prag mit einem 1:0 (und Heldentaten von Torhüter Martin Gerber) die Ära von Hans Zach und wiesen am 5. Mai 2005 mit einem 5:1 den Deutschen in Wien den Weg in den Abstieg. Aber am 28. April 2001 verloren die favorisierten Schweizer gegen die Deutschen das WM-Eröffnungsspiel in Köln 1:3 (ebenfalls mit Gerber im Tor). Und selbst Frankreich hat die Schweiz schon an WM-Turnieren besiegt – zuletzt am 1. Mai 2000 (4:2) in St. Petersburg. Sicher ist: Russland wird seinen Rekordsieg von 1957 (22:0 gegen Österreich) nicht wiederholen und eine Rekordpleite (bisher 2:7 gegen die CSSR an der WM 1974) ist nicht zu befürchten. Im Normalfall: 1. Russland, 2. Schweiz, 3. Deutschland, 4. Frankreich. Mögliche Sensationen: Deutschland besiegt die Schweiz, die Schweiz oder Deutschland holen gegen Russland Punkte, Frankreich ergattert einen Punkt gegen Deutschland.
Schweden (Weltranglisten-Nr. 3), die USA (6.), Lettland (11.) und Österreich (16.) liegen näher zusammen, als es die Weltranglisten-Klassierungen vermuten liessen. Rekordniederlagen und -siege wird es sicher nicht geben. Bei der WM 1947 gewann Schweden gegen Belgien 24:1 und beim WM-Turnier 1924 setzte es gegen Kanada eine 0:22-Pleite ab. Und auch die Rekordsiege (1948 31:1 gegen Italien) und Rekordpleiten (je ein 2:17 1963 gegen Schweden und 1969 gegen die UdSSR) der USA werden für die Ewigkeit bestehen bleiben. Aber die Schweden sind auch nach dem 3:4 im Olympia-Viertelfinal von 2002 gegen Weissrussland nicht ganz sensationsresistent geworden. Sie haben an der letzten WM in Québec gegen die Schweiz in den Gruppenspielen 2:4 verloren, der Gruppensieg ging ebenfalls an die Schweiz. Auch die Amerikaner hat es hin und wieder an einer WM erwischt: 1998 gab es in Zürich und Basel beispielsweise Pleiten gegen Frankreich (1:3), Italien (0:4) und Lettland (2:3). 2003 mussten die Amerikaner nach einem 2:5 gegen Dänemark erneut in die Relegationsrunde. Die Klassierung im Normalfall: 1. Schweden, 2. USA, 3. Lettland, 4. Österreich. Mögliche Sensationen: Punktgewinne von Lettland gegen die USA und von Österreich gegen Lettland.
FOTO : RETO FIECHTER
FOTO : PIUS KOLLER
Spielort Kloten – Arena Zürich/Kloten EINFÜHRUNG IN DIE GRUPPE A Auf den ersten Blick sind die Verhältnisse in dieser Gruppe klar: Kanada (WeltranglistenNr. 1) sollte mit der Slowakei (8.), Weissrussland (9.) und Ungarn (20.) keine Probleme haben. Einerseits wird den Kanadiern eine Wiederholung des höchsten WM-Sieges (47:0 am 12. Februar 1949) auch gegen Aufsteiger Ungarn nicht gelingen und eine Rekordpleite (1:11 am 24. April 1977 gegen die UdSSR) ist erst recht nicht zu befürchten. Andererseits ist eine Sensation eben nie ganz auszuschliessen. Kanada verlor immerhin am 1. Mai 2000 in Deutschland gegen Norwegen 3:4 und kam an der WM 1992 in Bratislava gegen die Schweiz nicht über ein 1:1 hinaus. Unvergessen bleibt die Niederlage der kandischen NHLProfis beim olympischen Turnier von Turin gegen die Schweiz (0:2). Und die Slowakei musste an der letzten WM in Kanada nach einer Niederlage gegen Deutschland (2:4) in die Relegationsrunde. Trotzdem: Weissrussland und Ungarn werden wohl in der Direktbegegnung ausmachen, wer in die Relegationsrunde muss und wer zusammen mit Kanada und der Slowakei in die Zwischenrunde vorrücken darf. Im Normalfall: 1. Kanada, 2. Slowakei, 3. Weissrussland, 4. Ungarn. Mögliche Sensationen: Weissrussland besiegt die Slowakei oder holt einen Punkt gegen Kanada.
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EINFÜHRUNG IN DIE GRUPPE D Finnland (4. der Weltrangliste) und Tschechien (5.) sind zwar gegen Norwegen (12.) und Dänemark (13.) favorisiert – aber es könnte knapper werden, als es auf dem Papier scheint. Dänemark hat durch eine 3:5-Niederlage gegen Norwegen im Qualifikationsturnier die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2010 verpasst. Bereits bei der WM 2006 schaffte Norwegen die WM-Zwischenrunde durch ein 6:3 gegen Dänemark. Doch die Entscheidung, wer in die Zwischenrunde darf, muss nicht zwingend im Derby zwischen Norwegen und Dänemark fallen. Eine Überraschung ist nie auszuschliessen. 2003 gelang Dänemark beispielsweise ein 5:2 gegen die USA und in der Zwischenrunde ein 2:2 gegen Kanada. Am 1. Mai 2000 besiegte Norwegen an der WM 2000 in Deutschland die Kanadier in den Gruppenspielen 4:3 und schon am 22. April 1990 erreichten die Norweger bei der WM in der Schweiz gegen Finnland ein 3:3. Sicher ist nur: Weder die Tschechen noch die Finnen werden ihre Rekordmarken erreichen. Tschechiens höchster Sieg: ein 25:1 gegen Belgien (1947). Tschechiens höchste Niederlage: ein 0:30 gegen Kanada (1924). Die Finnen siegten 1960 19:2 gegen Australien und verloren 1954 0:24 gegen Kanada. Im Normalfall: 1. Finnland, 2. Tschechien, 3. Dänemark,4. Norwegen. Mögliche Sensationen: Dänemark oder Norwegen besiegen Finnland oder Tschechien.
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FACTS & FIGURES ZUR 2009 IIHF WELTMEISTERSCHAFT 600’000’000 31’127’342
Zuschauer haben die WM 2008 in Kanada am TV verfolgt CHF ist das Budget, das dem OK für die Umsetzung der WM zur Verfügung steht. Relevant für die Umsetzung etlicher Massnahmen ist der Ticketverkauf. Daher plant das OK mit verschiedenen Konzepten und wird diese je nach Ertragssituation auslösen oder eben nicht 446’440 Tickets stehen für den Verkauf zur Verfügung 303’000 Verkaufte Tickets budgetiert das OK. Das entspricht einer Auslastung der beiden Stadien von 67% 240’000 Tickets per 7. April 2009 verkauft 100’000 Übernachtungen werden dank der WM in und um Bern und ZürichKloten gebucht 17’000 Früchte wie Äpfel, Bananen, Birnen etc. werden von den Teams in den Garderoben und in den Hotels verzehrt 15’000 Akkreditierte werden in verschiedenen Funktionen ihren Beitrag zur WM leisten (rund 1’000 akkreditierte Medienleute, inkl. Techniker). Akkreditierungsanträge für Medien gibt es seit 13. Oktober als Download auf www.iihfworlds2009.com. Deadline war der 16. Januar 2009 11’421 Plätze beherbergt die WM taugliche PostFinance Arena in Bern. Grund fürdiese Kapazitätsminderung gegenüber dem Ligabetrieb (17’000 Zuschauer) sind die temporären Umbauten und die Änderung der Sitzplatzkapazität. 9’857 sind verkaufbare WM-Tickets 10’000 Schulkinder und Eishockey-Nachwuchsathleten haben sich für die Aktion «Schulen und Clubs an die WM» registriert. Die Kapazität für dieses Projekt liegt bei 12’000 Plätzen 6’851 Plätze beherbergt die WM taugliche Arena in Zürich-Kloten. Grund für die Kapazitätsminderung gegenüber dem Ligabetrieb (7’624 Zuschauer) sind die temporären Umbauten im Stadion. 5’409 sind verkaufbare WM-Tickets 4’000 Eishockeystöcke werden für die 56 Spiele von insgesamt 400 Spielern eingesetzt 2’000 Pucks stehen für die 56 Spiele sowie alle Trainings zur Verfügung 1’800 Diensttage stellt die Schweizer Armee dem OK zur Verfügung (Aufbau, Abbau, Transporte, Material, Verkehr, Sanität). Auch die kantonalen Zivilschutzorganisationen stellen Diensttage (920 Kant. Bern, 750 Kant. Zürich) 1’400 Verkaufsstellen bieten WM-Tickets an. Zusätzlich stehen die Website des OKs www.iihfworlds2009.com und diejenige von Ticketcorner www.ticketcorner.com sowie das Call Center von Ticketcorner zur Verfügung 1’100 Volunteers (inklusive Armee- und Zivilschutz-Angehörige) werden dem OK zur Verfügung stehen. Am 8. April 2009 findet in Olten das offizielle Kickoff-Meeting für Volunteers statt (Einkleidung, Instruktionen, Motivation, Matchbesuch Schweiz – Finnland) 96 Fahrzeuge stehen im Einsatz. 50 Skoda-PWs, 10 Kleinbusse, 16 Teambusse und 20 LKWs 80 Kernteammitglieder führen diese 1’000 Volunteers. Am 8. April 2009 findet das Kickoff-Meeting für die Volunteers mit der gesamten Führungsequipe des Organisationskomitees statt 75 TV-Partner zeigten Bilder der WM 2008 in über 100 Ländern 19 – 329 Franken ist die Preisspanne der Ticketkosten 08.09.08 08:09 h Ticketverkaufsstart an 1’400 Verkaufsstellen und über www.iihfworlds2009.com oder www.ticketcorner.ch
WM-COMPILATION Die Schweizer Kult-Band «Krokus» rockt den offiziellen Song der 2009 IIHF Weltmeisterschaft. «Live for the action» ist der erste Song, den Krokus seit über 20 Jahren in der Originalformation produziert haben. Er wird von der Band vor dem Eröffnungsspiel in Bern am 24. April 2009 live performt und ist über die nummerierte Compilation-CD der WM in den Handel gelangt. Das Cover der WM-Compilation «Rhythm of Ice Hockey». Mit über einer Million verkauften Tonträgern alleine in ihrer Heimat sind Krokus die erfolgreichste Band der Schweizer Rockgeschichte. Weltweit haben die Alben der Band mehr als 13 Millionen Käufer gefunden. Ihre ungebrochene Popularität demonstrierte die Band am 2. August des vergangenen Jahres: 10‘000 euphorische Fans bereiteten Krokus im Berner Stade De Suisse bei
ihrem Reunion-Konzert einen triumphalen Empfang. Seither planen die Schweizer Rocker ein Comeback. OK-Chef Gian Gilli ist begeistert von Krokus und deren offiziellem WM-Song: «Die KultBand rockt gewaltig und passt perfekt zum Eishockeysport. Dank dem angekündigten Comeback ist Krokus wieder in aller Munde und der Song ‹Live for the action› dürfte schweizweit zum Ohrwurm werden.» Den WM-Song gibt’s exklusiv über das Organisationskomitee der 2009 IIHF Weltmeisterschaft auf einer auf 2009 Stück nummerierten Compilation-CD zu haben. Neben Krokus sind darauf acht weitere Bands zu hören, die im Rahmen einer Ausschreibung ihre eigenen WM-Songs veröffentlichen dürfen: Bestellung: Die Compilation-CD kostet 19 Franken plus 3 Franken Versand- und Verpackungsspesen pro CD. Sie kann unter Angabe von Namen und vollständiger Adresse sowie Anzahl der CD-Exemplare über folgende E-Mail-Adresse bestellt werden: marketing@iihfworlds2009.com. Song-Download: Ein Ausschnitt des offiziellen Songs der 2009 IIHF Weltmeisterschaft kann unter folgendem Link als mp3-Datei heruntergeladen werden: Download «Live for the action». Die CD beinhaltet 9 Songs: Mophisto (Deutschland) mit «Don’t you ever give up»; Charing Cross (Schweiz) mit «Shout it out»; NEWLAND & friends (Schweiz) mit «Set the ice on fire»; Sinplus (Schweiz) mit «Shoot»; The Bunkertunes (Schweiz) mit «Rock Patrol»; WillyTell & sini Buebä (Schweiz) mit «Stand up for Hockey»; Altor DJ (Schweiz) mit «Ultra Groove»; Tripping mit «Standing Tall»
SONDERMARKE FÜR DIE 2009 IIHF WELTMEISTERSCHAFT An der 2009 IIHF Weltmeisterschaft spielen diesen Frühling sechzehn Nationen in Bern und Zürich-Kloten um den Eishockey-Weltmeistertitel. Für die Schweiz ist das der Sport-Event des Jahres – und deshalb für die Schweizerische Post auch eine Sondermarke wert. Verkauf:
Von 21.02.2009 bis 31.03.2010 oder solange Vorrat Gültigkeit: Unbegrenzt ab 05.03.2009 Designer: Susanne Krieg, Basel
SKODA ROOMSTER «COOLY»- GEHEIMTIPP FÜR DIE 2009 IIHF WELTMEISTERSCHAFT
Zu diesem Anlass lanciert Skoda – zum 17. Mal in Serie Hauptsponsor dieses sportlichen Eishockey Gross-Events – das Sondermodell Roomster «Cooly». Der Name «Cooly» ist eine Anlehnung ans sympathische Maskottchen der Weltmeisterschaft. Flexibel, vielfältig, zuverlässig und überall einsetzbar: das sind die Eigenschaften, die nicht nur im Eishockey Sieger-Typen ausmachen sondern auch das Sondermodell «Cooly» auszeichnen. Und dies alles gepaart mit einem Kundenpreisvorteil von über CHF 2’000.–! Zur umfangreichen Serienausstattung des Roomster «Cooly» gehören Sportsitze, ein 3-Speichen-Lederlenkrad, Kopfairbags, ESP, Halogen-Projektionsscheinwerfer mit Schwenkmodul und «Corner-Funktion», Mittelarmlehne, Radio Dance mit CD-Spieler und Audio-Anschluss in der Mittelkonsole, Maxi-DOT (grosse Multifunktionsanzeige), Sitzheizung, Climatronic mit klimatisiertem Handschuhfach, Dachreling sowie Leichtmetallfelgen «Atria» 6,5Jx16“ und natürlich Fussmatten mit dem offiziellen WM-Logo. Die Nettopreise für das limitierte Sondermodell Roomster «Cooly» 1.6 16V Benziner (105 PS) betragen CHF 24’250.–, respektive CHF 25’850.– für die Automatikversion. Den drehmomentstarken und sehr sparsamen 1.9 TDI (105 PS) mit Dieselpartikelfilter gibt es für netto CHF 27’450.–.
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Kolumne von Thomas Roost
Die WM-Zeit ist immer Zeit der Polemik Die Journalisten verstehen nicht, wieso der oder jener im oder nicht im WM-Aufgebot steht, die Fans erst recht nicht und die Scouts haben wiederum eine andere Sichtweise. Und wer glaubt, dass sich die Coaches einig sind, der irrt. Dies ist bei uns in der Schweiz nicht anders als anderswo. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass die Coaches radikal nur das Resultat interessiert. Die Journalisten sind oft regional gefärbt mit einer latenten Clubbrille, die Scouts bevorzugen junge Spiele im Aufgebot, möchten Spieler mit so genannten Spezialfähigkeiten sehen und die Fans wollen die spektakulären Spieler, die Topscorer – aber nur so lange ihr Team gewinnt. Spätestens nach der WM interessiert die Fans vor allem das Resultat. Aus der Adlerperspektive interessieren vor allem Spieler, welche die Zuschauer ins Stadion locken, so genannte «Ticketseller». Eishockey ist Sport und Sport ist Unterhaltung und gute Unterhaltung ist das was die Zuschauer ins Theater, vor den Fernseher, ins Kino, in den Konzertsaal und ins Stadion lockt. Ich schätze Ralph Krueger sehr, die Resultate die er mit dem Nationalteam erreicht sind in aller Regel das Optimum was mit unserem Spielermaterial herausgeholt werden kann. Trotzdem mache ich in dieser Kolumne bewusst auf Po-
lemik, denn auch Polemik ist Unterhaltung und somit im «Big Picture» gesehen dem Eishockeysport förderlich. Meine Polemik ist aus Sicht des Scouts und aus Sicht der Adlerperspektive zu verstehen. Unsere Schweizer Nationalmannschaft weist vom Spielsystem und von der individuellen Klasse der Spieler her gesehen den Unterhaltungswert eines Gottesdienstes von Bischof Haas auf. Kaum ein neutraler Zuschauer ist bereit, auch nur einen einzigen Dollar in die Hand zu nehmen, um unser Nationalteam spielen zu sehen. Dies war einmal und stimmt heute nur noch bedingt. Bedingt weil wir mittlerweile mit Roman Wick einen Spieler im Team haben, der spektakuläre Stocktechnik und Körpertäuschungen aufs Eis zaubert. Endlich mal ein Spieler bei dem man hoffen kann, dass er ein Spiel mit einer Einzelaktion entscheiden kann und dies auf höchstem Niveau. Reicht ein Roman Wick, um Tickets zu verkaufen? Nein, das reicht noch nicht, wir erzeugen mit seiner Nomination zwar Aufmerksamkeit aber noch keine «Kaufprovokation». Es gibt aber einen zweiten «Ticketseller» mit Schweizer Pass: Peter Guggisberg. Der «Speed» von Guggisberg ist unglaublich attraktiv, er gleitet übers Eis wie von ei-
nem Joystick gesteuert. Sein Speed – seine Beschleunigung vom zweiten in den dritten Gang – ist derart ausgeprägt, dass er mit dieser Waffe selbst gute NHL-Verteidiger in Verlegenheit bringen kann. Auch aus Scout-Sicht ist die Nichtnomination von Peter Guggisberg bedauerlich. Ich meine, Guggisberg ist ein seltenes «Asset» auf das man nicht verzichten darf. Guggisberg hat die Fähigkeit, aus dem Nichts eine Torchance zu kreieren. Wenn die Gegner unsere Offensive kontrollieren – was sie meistens tun – wenn im Kreativbereich nichts zusammenpasst, wenn die genialen Game-Plans von Ralph Krueger für einmal nicht aufzugehen scheinen und die Offensivbemühungen im eigenen System ersticken, was dann? Peter Guggisberg ist meine Antwort. Auch wenn nichts zusammenpasst nimmt er im offenen Eis die Scheibe und kreiert mit seinem unglaublichen Speed eine Torchance aus dem Nichts, ohne System, ohne «Momentum», einfach so. Guggisberg ist eine unberechenbare und darum reizvolle Waffe für Spielsituationen in denen nichts mehr zusammenpasst und man ein Tor so dringend notwendig hätte. Peter Guggisberg ist zudem ein echter «Ticketseller», seine Rushes und seine Pässe aus dem «Top-Speed» sind schlicht spektakulär und reissen die
ZUM AUTOR UND ZUR RUBRIK : Thomas Roost ist seit zehn Jahren als NHL-Scout tätig und ein profunder Kenner der europäischen Spielermärkte. Bei Central Scouting Europe ist er alleinverantwortlich für die Spielerrankings in der Schweiz und Deutschland sowie mitverantwortlich für die gesamteuropäischen Rankings. Hauptberuflich ist Roost Head Human Resources und Mitglied der Konzernleitung in der Touristikbranche. Roost schreibt während der gesamten Saison 2008/09 monatlich eine Kolumne im SLAPSHOT. Roosts persönliche Meinung kann, muss sich aber nicht unbedingt mit derjenigen der SLAP SHOT-Redaktion decken. Lesermeinungen zu den Kolumnen-Beiträgen nehmen wir gerne via slapshot@mails.ch entgegen. Sie können Ihr Feedback dem Autor auch direkt zukommen lassen: thomasroost@hotmail.com
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Zuschauer von den Sitzen. Die Scouts kennen seine Schwächen im Spiel entlang der Bande, in den Ecken und im Spiel ohne Scheibe, gar keine Frage, aber seine Stärken sind derart herausragend, dass sie nicht negiert werden dürfen. Die Nichtnomination von Peter Guggisberg ist auch aus der Adlerperspektive ein Verbrechen am Eishockey. Ich werde ihn vermissen und noch immer wird kein neutraler Zuschauer einen Dollar für ein Schweizer Spiel aufwerfen! Keine Frage, unsere aktuelle Nationalmannschaft ist die stärkste die wir vermutlich je hatten. Die Jahrgänge die bei den Junioren seinerzeit den Anschluss an die Weltspitze geschafft haben stehen jetzt auf dem Höhepunkt ihres Leistungsvermögens, in der sogenannten «Prime» ihrer Karriere. Wie geht es weiter? Leider habe ich schlechte Nachrichten. Ernüchtert bin ich Mitte April von der U18-WM aus Fargo/Moorhead zurückgekehrt. Noch nie in den 12 Jahren meiner Scouting-Tätigkeit war der individuelle Unterschied zwischen den Schweizer Spielern und den Weltbesten derart gross. Wir müssen wieder Angst haben vor zweistelligen Niederlagen gegen die ganz grossen Nationen und das läuferische, stock- und schusstechnische Niveau unserer Junioren-Auswahlspieler ist beängstigend im Weltklassevergleich, Ausnahme: Der Davoser Nino Niederreiter, seine Schusstechnik genügt höchsten Ansprüchen. Um so bedauerlicher, dass wenn wir endlich einmal einen Spieler mit einzelnen Weltklassefähigkeiten wie Peter Guggisberg haben, ihn dem internationalen Schaufenster vorenthalten. Trotzdem freue ich mich auf die WM. Es gibt speziell bei den US-Amerikanern ein Wiedersehen mit vielen jungen Spieler die noch vor sehr kurzer Zeit in meinem Scoutingblickfeld gestanden haben. Ich erinnere mich an ein gut besetztes Juniorenturnier in Schweden; Ryan Suter und Roman Wick waren die besten Spieler in diesem Turnier. Werden sie es auch in Kloten und Bern? ●
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ister 2008/2009
Sandy Jeannin
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Einer wird Weltmeister. Darauf kannst Du wetten! LIEBE EISHOCKEYFANS, WIR GEBEN ZU, WIR SIND SCHON ZIEMLICH NERVÖS. BALD SCHON KOMMEN WIR ERNEUT IN DEN GENUSS EINES SPORTLICHEN ANLASSES DER ABSOLUTEN EXTRAGÜTE. WIR KÖNNEN UNS, NACH DEM SENSATIONELLEN ERFOLG DER ZSC LIONS UND DEN SPANNENDEN PLAYOFFS MIT VIELEN ÜBERRASCHUNGEN SOGAR NOCHMALS AUF EINE STEIGERUNG FREUEN: DIE AKTUELL 16 BESTEN NATIONALMANNSCHAFTEN DER WELT KOMMEN IN DIE SCHWEIZ UND WERDEN UNS AB DEM 24. APRIL 2009 FÜR ZWEI WOCHEN MIT EISHOCKEY VOM FEINSTEN VERZAUBERN. EISHOCKEYHERZ, WAHRLICH, WAS BEGEHRST DU MEHR?! Die Vorzeichen auf ein grosses und fröhliches Eishockeyfest in unserem Land sind also bestens gegeben. Und dazu will auf jeden Fall auch Sporttip etwas beitragen und bietet täglich ein buntes Feuerwerk an originellen und attraktiven Wetten an. Genau das Richtige für Eishockeyexperten/Innen mit guten Scorerqualitäten für die richtige Quote. Gute Übersicht und entschlossenes Handeln führt auch bei Sporttip zum Gewinn. Die Palette an Wetten ist vielfältig. Sporttip set bietet täglich die beliebten Single-Wetten an: Sie tippen einfach auf Sieg (= Tipp 1), Unentschieden (= Tipp X) oder Niederlage (= Tipp 2) einer Partie – mehr ist nicht nötig, um zu gewin-
nen. Wer auf das genaue Resultat, die Anzahl Tore pro Spieltag oder andere Ereignisse eines Eishockey-Spiels wetten möchte, findet bei Sporttip one die entsprechenden Wetten. Die Königsdisziplin der richtigen Prognoseerstellung ist bei einer Weltmeisterschaft natürlich gegeben: Wer wird Weltmeister? Auf den Weltmeister zu tippen, ist besonders verdienstvoll. Und: je früher man den Tipp im Verlauf des Turniers abgibt, umso gewinnbringender kann er sein. Die Quoten für die Aussenseiter sind anfangs Turnier am höchsten. An welche Mannschaft glauben Sie? Etwa wieder die Russen, die genetische Ähnlichkeiten mit den In Kooperation mit:
Brasilianern im Fussball zu haben scheinen, wenn sie ihr Kombinationsspiel aufziehen. Oder doch die Kanadier, die durch ihren unbändigen Willen und Kampfeskraft an Fussball-Deutschland erinnern? Weitere Anwärter für den Titel sind natürlich die Schweden, die mit ihrer perfekten (Defensiv-) Organisation ergänzt durch exzellente Stürmer als halbe Eishockey spielende Italiener auftreten. Wohingegen die Tschechen eher eine erfolgreiche Mischung aus brasilianischen und deutschen Fussball-Tugenden darstellen. Gefühlsmässig leicht geringer erscheinen die Chancen der Finnen, der US-Boys und diejenige der Slowaken. Aber Vorsicht: Wer weiss, welche Spieler plötzlich aus Übersee noch zu diesen Mannschaften stossen. Wagt jemand sogar einen Tipp auf die Schweiz? Mit der Startquote von 40.00 liessen sich unglaublich attraktive Gewinne erzielen. Die Resultate der letzten Weltmeisterschaften zeigen, dass, wenn alle Faktoren passen, die Schweiz die grossen Eishockeynationen hart fordern kann. Und wo können die Spieler mehr Mut für Exploits tanken, als im vollbesetzten Hexenkessel in der PostFinance Arena in Bern. Solch eine frenetische Kulisse sind auch gestandene Eishockeycracks nicht immer gewöhnt. Zwei Wochen mit grossartigem Sport und erfolgreichen Prognosen wünscht Ihnen von Herzen Sporttip. Alle aktuellen Wetten gibt es auf: www.sporttip.ch.
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Dany Heatley vs. Ma DIE WM VERLANGT NACH EINEM «VS» ZWISCHEN EINEM DER BESTEN SCHWEIZER SPIELER UND EINEM «POSTERBOY» DER KANADIER. EIN UNFAIRER VERGLEICH DENN ZWISCHEN HEATLEY UND PLÜSS BESTEHT EIN KLASSENUNTERSCHIED UND DIES OBWOHL MARTIN PLÜSS ZWEIFELSOHNE EINER DER HERAUSRAGENDEN SCHWEIZER STÜRMER IST. Text: Thomas Roost Fotos: Daniel Wenger Dany Heatley war nach Joe Thornton der zweite NHL-Superstar, der in der Schweiz in der NHL-Lockout-Saison zu sehen war. Heatley ist in Deutschland geboren (sein Vater war ein vergleichsweise zweitklassiger Hockeyprofi mit mehrjähriger Station in Freiburg i.Br.). Später ist die Familie Heatley nach Calgary umgezogen und dort hat Dany Heatley als Junior für die ersten Schlagzeilen gesorgt. Die beste Waffe des zweimaligen 50-Goalscorers aus der NHL sind seine aussergewöhnlichen offensiven Instinkte. Als ich ihn das erste Mal spielen gesehen habe, hat er in fast jedem Einsatz Gefahr kreiert, er produzierte wohl mehr Torchancen in diesem einen Spiel als andere Spieler in ihrer gesamten Karriere zusammen... Heatley hat aussergewöhnlich gute, schnelle und weiche Hände. Zudem ist «Heater» gross und stark. Heatley ist ein kompetitiver Spieler und ehrgeizig. Seine sehr schnellen Hände, sein Instinkt und sein sehr stabiler Körper machen ihn zu einem extrem effizienten Spieler im «Slot» und ganz generell im engen Raum mit viel Verkehr. Er ist nicht leicht berechenbar, er kreiert Torchancen und markiert seine Tore auf ver-
DANY HEATLEY Geburtsdatum: Grösse: Gewicht: Position: Stock: Aktueller Verein: Länderspiele: Stats:
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21.01.1981 190 cm 98 kg Flügelstürmer links Ottawa Senators 68 (WM’s und Olympische Spiele) 39 Tore, 27 Assists, 66 Punkte
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schiedene Weise. «Heater» ist ein offensiver Zauberer, einer der 10 offensiv besten NHL-Spieler der Gegenwart. Als Vorbereiter glänzt er durch Kreativität und gute Spielübersicht, im Abschluss besticht er durch Präzision wie kein anderer. Und wenn es das Spiel erfordert, dann schlüpft er in die Rolle des klassischen Power-Stürmers. Heatley kennt im offensiven Bereich immer auf fast alles eine Antwort. Grenzt es an Arroganz, bei Heatley Schwächen orten zu wollen? Nein, denn es ist klar, dass sämtliche Schwächen bei Heatley wie auch bei Plüss auf sehr hohem Niveau angesiedelt sind, d.h. das ist Kritik auf hohem Niveau. Das Schlittschuhlaufen gehört nicht zu den Stärken von Dany Heatley, aber es ist doch immerhin NHL-Durchschnitt. Sein Skating ist kraftvoll und stabil, aber er hat nicht die schnellsten Füsse. Sehr schnelle Richtungsänderungen und Explosivität aus dem Nichts gehören damit nicht zu Heatleys Spezialitäten. Immerhin: Sein Skating führt ihn meistens dorthin wo er will und wann er will. Das Defensivverhalten ist durchschnittlich, nicht aber so schwach, als dass er damit das eigene Team in Gefahr gefährden würde. Es gibt Spiele, in denen es einem in guter Form spielenden Checkline-Forward gelingt, Dany Heatley aus dem Spiel zu nehmen, d.h. Heatley ist ein Starspieler aber nicht immer ein Superstar. Der Schatten über Dany Heatley: Dany Heatley war in eine sehr traurige und belastende Geschichte involviert, die sein Leben verändert hat. Vor einigen Jahren fuhr Heatley seinen Ferrari zu Schrott, leider mit der katastrophalen Folge, dass der Beifahrer, Dan Snyder, Stürmer der Atlanta Thrashers, an den Unfallfolgen verstorben ist. Dan Snyder war ein echter Freund von Dany Heatley – es ist schwierig vor-
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artin Plüss stellbar, wie Dany Heatley dieses schreckliche Erlebnis verarbeiten konnte. Der Wechsel von Atlanta nach Ottawa hat vermutlich geholfen. Was dürfen wir von Dany Heatley an der WM erwarten? Tore! Was dürfen wir von Martin Plüss an der WM erwarten? Leadership und harte, aufopfernde Arbeit auf dem Eis. Martin Plüss ist gebaut wie eine französische Bulldogge, er hat kräftige aber leider zu kurze Beine und allgemein einen sehr muskulösen Körper mit einem tiefen Schwerpunkt. Dieser tiefe Schwerpunkt führt gepaart mit seinem breiten
Staktingstil dazu, dass er sehr stabil auf den Schlittschuhen steht und kaum aus dem Gleichgewicht gebracht werden kann. Martin Plüss ist ein guter Bully-Spieler. Dies ist ein immer wichtiger werdendes «Asset» bei Centern und die Schweizer werden an der WM wohl manche kritische Situation mit einem Bullygewinn von Martin Plüss entschärfen müssen und können. Allgemein ist Martin Plüss für schweizerische Verhältnisse sehr talentiert. Zudem läuft er gut, ist explosiv, ziemlich wendig und wie gesagt gesegnet mit einer guten Balance. All diese Qualitäten führten ihn bis in die schwedische Elite-Liga zu Västra Frölunda. Er hat sich zu einem gut angesehenen Spieler in dieser Liga entwickelt. Einzig in den Playoff hat er die Erwartungen nie ganz erfüllt. «Where is Plüss?» erinnere ich mich an gemeinsame Abende mit schwedischen Scouts vor dem Fernseher in Halmstad im Frühjahr 2006. Mit 174 cm ist Plüss zu klein, um je ernsthaft für die NHL in Frage gekommen zu sein, d.h. wenn er in Schweden mit diesem Nachteil mehr als einen Scorerpunkt pro Saison erzielt hätte dann wären vermutlich ernsthafte Angebote gekom-
men. Diese Marke hat Martin Plüss aber regelmässig verpasst, zum Glück für Västra Frölunda und neuerdings zum Glück für den SC Bern. Insgesamt darf die Hockeyschweiz stolz sein auf unseren schwedischen «Exportartikel». Spielerisch stark, eine gute Uebersicht und unschweizerischen «Grit» kann Martin Plüss in die Waagschale werfen. «Grit» ist eine nordamerikanische Tugend und bedeutet so viel wie «dem Gegner unter die Haut gehen», den Gegner immer am Rande des Fouls traktieren, ohne aber in der Regel die Grenze zum Foulspiel zu überschreiten. «Grit» bedeutet auch, mutig und furchtlos zu sein, «Courage» zu zeigen und dies trifft alles auf Martin Plüss zu. Martin Plüss ist einer der wenigen Nationalspieler der noch aus der alten Generation übriggeblieben ist, dies auch dank seiner Leaderrolle die er übernehmen kann und soll. Martin Plüss war neben Petteri Nummelin der spektakulärste Transfer im Schweizer Eishockey für die abgelaufene Saison. Leider hat ihn eine hartnäckige Verletzung am Saisonaufbau gehindert, so dass er erst gegen Ende der Saison auf Touren gekommen ist. Ist Plüss darum noch frischer als andere? Die Resultate werden es zeigen. Wenn er eine gute WM zeigt dann findet man das Argument in der vermeintlichen Frische, falls nicht wird das fehlende Basistraining im Sommer als Begründung herhalten müssen. Die Gründe für Erfolg oder Misserfolg sind aber meistens deutlich komplexer und oft nicht durchschaubar. Exakt darum gehen wir ins Stadion. Wir wissen immer sehr genau wer das Spiel gewinnen sollte, wer die bessere Mannschaft ist und wer die besseren Spieler hat, gewinnen tun dann aber mitunter die anderen. Vielleicht sogar die Schweizer unter Mithilfe eines in begnadeter Form aufspielenden Martin Plüss? Ich wünsche es uns allen! ●
MARTIN PLÜSS Geburtsdatum: Grösse: Gewicht: Position: Stock: Aktueller Verein: Länderspiele: Stats:
05.04.1977 174 cm 80 kg Center links SC Bern 178 43 Tore, 48 Assists, 91 Punkte
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Schweizer als «Schmu träume mit bloss 5 Pun
Mit dem 4. Schlussrang wurden die Erwartungen bei weitem übertroffen.
In den Halbfinalspielen
gegen Schweden verlies
DIE SCHWEIZER NÜTZTEN AN DER HEIM-WM 1998 IN ZÜRICH UND BASEL DIE GUNST DER STUNDE WIE SELTEN ZUVOR. MIT BLOSS FÜNF PUNKTEN AUS SECHS GRUPPEN- UND ZWISCHENRUNDENSPIELEN UND EINEM NEGATIVEN TORVERHÄLTNIS VON 15:16 «SCHMUGGELTEN» SIE SICH ALS RIESENÜBERRASCHUNG BIS IN DIE HALBFINALS UND DURFTEN DAMIT SOGAR VON EINEM MEDAILLENGEWINN TRÄUMEN. Text: Werner Haller sen. Bilder: Privatarchiv Jürg Wymann Gegen Turnierende waren die Batterien der Schweizer jedoch mehr oder weniger leer. In den Halbfinals gegen den nachmaligen Weltmeister Schweden (1:4, 2:7) und im Spiel um die Bronzemedaille gegen Olympiasieger Tschechien (0:4) waren sie chancenlos. Mit dem vierten Schlussrang wurden die Erwartungen dennoch bei weitem übertroffen. Zusammen mit dem vierten Platz 1992 in Prag war es die beste Klassierung seit dem Gewinn der bronzenen Auszeichnung 1953 bei einer vorherigen Heim-WM, die ebenfalls in Zürich und Basel ausgetragen worden war…
UNSCHWEIZERISCHE QUALITÄT Die erstmals von Headcoach Ralph Krueger trainierten Schweizer «schmuggelten» sich zwar unter die letzten Vier, doch «gestohlen» hatten sie die Halbfinalqualifikation
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nicht. Im Gegenteil. Sie trumpften mit einer geradezu unschweizerischen Qualität auf: In den wichtigsten Momenten gewannen sie die wichtigsten Punkte und qualifizierten sich bei Punktgleichheit sowohl nach der Vor- als auch nach der Zwischenrunde für den nächsten Durchgang. Beispiel 1: Nach Niederlagen in den zwei ersten Gruppenspielen gegen die USA (2:5) und Schweden (2:4) mussten die Schweizer die letzte Vorrundenpartie gegen Frankreich mit mindestens vier Toren Unterschied gewinnen und taten dies mit 5:1 auch. Matchwinner war Marcel Jenni mit dem vierten Treffer in der 57. Minute und einem Schuss ins leere Tor wenige Sekunden vor Schluss. Beispiel 2: Die Zwischenrunde begann mit einer Sensation: 4:2 gegen Russland – der erste WM-Sieg gegen eine der erfolgsreichsten Eishockeynationen aller Zeiten. Nach einer 1:3-Niederlage gegen Tschechien folgte ein 1:1 gegen die Slowakei. Die Russen kamen gegen Tschechien nicht über ein 2:2 hinaus und schieden aus. Ausschlagge-
sen den Schweizern die
Kräfte.
bend bei Punktgleichheit mit den Schweizern war die Niederlage in der direkten Begegnung.
MUT ZUM GENERATIONENWECHSEL Der vierte Schlussrang der Schweizer wird durch die Situation vor der WM zusätzlich aufgewertet. 1996 und 1997 spielten sie noch in der B-Gruppe, schafften aber den Aufstieg nicht. Dank der Aufstockung der A-Gruppe auf 16 Nationen und der Organisation der WM kehrten sie aber in die Eliteklasse zurück. Nationalcoach Ralph Krueger hatte ausserdem den Mut, mit seinem Aufgebot einen Generationenwechsel einzuleiten. Mit Torhüter David Aebischer (20-jährig), den Verteidigern Mark Streit (21) und Mathias Seger (21) sowie den Stürmern Martin Plüss (21), Michel Riesen (20) und Mattia Baldi (21) selektionierte er einen ganzen Block von WMNeulingen, die nur ein Jahr zuvor an der U20-Junioren-WM in Genf und Morges positiv aufgefallen waren. Das WM-Kader 1998 war sowieso eines der talentiertesten und hochkarätigsten der Neuzeit. In ihm figurierten nicht weniger als sieben Spieler, die sich später in Weltklasseligen durchsetzten oder es wenigstens versuchten: David Aebischer, Mark Streit, Michel Riesen, Reto von Arx und Patrick Fischer spielten mehr oder weniger lang und erfolgreich in der NHL, Marcel Jenni und Martin Plüss wurden mit Färjestad und Frölunda Göteborg schwedischer Meister. Und unter den Zuschauern in Zürich und Basel sass ein Torhüter, dessen Aufstieg mit dem Aufstieg des SC Langnau ebenfalls erst begonnen hatte: Martin Gerber. ●
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uggler»: Medaillennkten DIE SERIE:
Eishockeyarchivar Werner Haller senior veröffentlicht im Vorfeld der IIHF-Weltmeisterschaft in der Schweiz im SLAPSHOT acht Schweizer WM-Geschichten.
Die grosse Schmach der Kanadier Die erfolgsverwöhnten und stolzen Kanadier werden nicht gerne an das Jahr 1998 erinnert. Für sie war es ein einziger Albtraum. Drei internationale Rendezvous und erstmals in ihrer glorreichen Eishockeygeschichte gewannen sie keine einzige Medaille. Es begann mit den von Topskorer Josh Holden (Fribourg-Gottéron, SCL Tigers, Zug) angeführten U20-Junioren. Sie blamierten sich als Titelverteidiger mit Niederlagen gegen Finnland (2:3), Schweden (0:4), Russland (1:2 n.V.) und dann noch im Spiel um den 7./8. Platz gegen Kasachstan (3:6). Wenige Wochen später ging an den Olympischen Spielen in Nagano (Jap) mit der erstmaligen Teilnahme der NHL-Stars aus allen Nationen ein Traum in Erfüllung. Doch die favorisierten Kanadier, angeführt von Ausnahmekönner Wayne Gretzky, verloren den Halbfinal gegen Tschechien mit 1:2 nach Penaltyschiessen und dann auch noch das Bronzespiel gegen Finnland mit einem überragenden Ari Sulander im Tor mit 2:3. Die WM in Zürich und Basel vervollständigte dann nur noch die grosse Schmach der Kanadier. Nach drei Erfolgen gegen «Kleine» (Österreich 5:1, Italien 5:2, Weissrussland 6:2) blieb der Titelverteidiger gegen die «Grossen» (Finnland 3:3, Schweden 1:7, Slowakei 2:2) sieglos und musste sich mit dem ungewohnten 6. Schlussrang begnügen.
1998 A-WM IN ZÜRICH UND BASEL Schlussklassement: 1. Schweden. 2. Finnland. 3. Tschechien. 4. Schweiz. 5. Russland. 6. Kanada. 7. Slowakei. 8. Weissrussland. 9. Lettland. 10. Italien. 11. Deutschland. 12. USA. 13. Frankreich. 14. Japan. 15. Österreich. 16. Kasachstan. – Zwischenrunde Gruppe E (je 3 Spiele): 1. Schweden 6 Punkte. 2. Finnland 3. 3. Kanada 3. 4. Weissrussland 0. – Gruppe F (je 3 Spiele): 1. Tschechien 5. 2. Schweiz 3. 3. Russland 3. 4. Slowakei 1. – Halbfinals: Schweden – Schweiz 4:1, 7:2. Finnland – Tschechien4:1,2:2.– Finals. 1./2. Platz: Schweden – Finnland 1:0, 0:0. 3./4. Platz: Tschechien – Schweiz 4:0. Die Resultate der Schweizer. Gruppenspiele: USA 2:5; Schweden 2:4; Frankreich 5:1. Klassement (je 3 Spiele): 1. Schweden 6. 2. Schweiz 2 (9:10
Tore). 3. USA 2 (7:11). 4. Frankreich 2 (5:12). – Zwischenrunde: Russland 4:2; Tschechien 1:3; Slowakei 1:1. Klassement (je 3 Spiele): 1. Tschechien 5. 2. Schweiz 3. 3. Russland 3. 4. Slowakei 1. – Halbfinals: Schweden 1:4, 2:7. Final 3./4. Platz: Tschechien 0:4.
DIE MANNSCHAFT DER SCHWEIZER: Torhüter: David Aebischer (Wheeling Nailers/East Coast Hockey League), Reto Pavoni (Kloten). – Verteidiger: Martin Rauch, Martin Steinegger (beide SC Bern), Dino Kessler, Patrick Sutter (beide Zug), Edgar Salis (Ambri), Mathias Seger (Rapperswil), Mark Streit (Davos), Olivier Keller (Fribourg). – Stürmer: GianMarco Crameri, Patrick Fischer, Marcel Jenni (alle Lugano), Claudio Micheli, Michel Zeiter (alle ZSC Lions), Sandy Jeannin, Reto von Arx, Ivo Rüthemann, Michel Riesen (alle Davos), Misko Antisin, Franz Steffen (beide Zug), Peter Jaks, Mattia Baldi (beide Ambri), Martin Plüss (Kloten). – Headcoach: Ralph Krueger; Assistenten: Köbi Kölliker und Bengt-Ake Gustafsson.
Ralph Krueger leitete mit seinem Nati-Aufgebot den erfolgreichen Generationswechsel ein.
DAS ALLSTAR-TEAM: Torhüter: Tommy Salo (SWE) Verteidiger: Jere Karalahti (FIN), Frantisek Kucera (CZE). Stürmer: Peter Forsberg (SWE), Mats Sundin (SWE), Ville Peltonen (FIN). Ins 2. Allstar-Team wurden u.a. Ari Sulander (FIN) und Marcel Jenni (SUI) gewählt.
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SLAPSHOT w체nscht der Schweizer Nationalmannschaft viel Erfolg f체r die 2009 IIHF Weltmeisterschaft. N채her geht nicht!
Kolumne von Klaus Zaugg
Krieg und Frieden VERGLICHEN MIT DER LIGA-QUALIFIKATION WAR DIE FINALSERIE ZWISCHEN DEN KLOTEN FLYERS UND DAVOS EIN KINDER-GEBURTSTAG. WENN ES UM DIE EXISTENZ GEHT, IST EISHOCKEY NICHT MEHR BLOSS EIN SPIEL. DER AUTOR UND DIE RUBRIK : Klaus Zaugg (50) leitete zuletzt zwölf Jahre lang als Chefreporter die Eishockeyredaktion von «Blick» und «SonntagsBlick». Er arbeitet heute als freier Publizist für in- und ausländische Medien und gilt in Fachkreisen zu Recht als der wohl einflussreichste Eishockeyjournalist der Schweiz.
Ich gebe es zu: Kanadas Dichterfürst Al Purdy (1918 – 2000) gefällt mir. Weil er Eishockey knackig wie sonst niemand definiert hat: Als Mischung aus Ballett und Mord. Charles Bukowsky, auch kein Puritaner, hat einmal über ihn gesagt: «Ich kenne keinen guten Poeten. Ausser einen Hurensohn namens Al Purdy oben in Kanada.» Gewiss: Purdys Definition des Eishockeys ist eine Übertreibung. Und doch im Kern wahr. Selten haben wir diese beiden Gegensätze bei uns so intensiv erlebt wie im Frühjahr 2009.
besseren Gegner zu besiegen. Höhepunkt, auf Schweizer Eis im Playoff-Zeitalter (seit 1985/86) nie gesehen, war Lausannes Versuch im 7. und alles entscheidenden Spiel durch eine Schlägerei vor dem Anpfiff Biels Top Scorer Thomas Nüssli aus dem Spiel zu nehmen. Es funktionierte. Nüssli fiel auf die Provokation von Thomas Rüfenacht herein und verprügelte ihn vaterländisch. Beide mussten unter die
«EIN SPIELER DARF IM GEGNERISCHEN STADION NUR PROVOZIEREN, WENN ER EINE SCHLÄGEREI AUCH GEWINNEN KANN. BEKOMMT ER PRÜGEL, HAT ES EMOTIONAL DIE GLEICHE WIRKUNG AUF SEINE MITSPIELER WIE EINE KALTE DUSCHE.»
Die Finalserie zwischen Kloten und Davos war Eishockey wie Ballett. Ohne Arbeit für Einzelrichter Reto Steinmann. Geprägt von taktischer Disziplin und Intelligenz, von Präzision, Tempo und Eleganz. Schönes, faires, dynamisches und jugendfreies Eishockey. Auch Kinder unter 8 Jahren konnten bedenkenlos zum Spiel mitgenommen werden.
Dusche, Biel begann die Schicksalspartie um den Klassenerhalt ohne seinen besten Spieler.
Biel gegen Lausanne hatte hingegen jene Elemente der archaischen Gewalt in sich, die Purdy als «Mord» bezeichnet. Biel gegen Lausanne war zeitweise Krieg auf dem Eis und nicht geeignet für Zuschauer unter 16 Jahren. Der Versuch, mit bösen, zerstörerischen Mitteln den spielerisch
Der Feldherr hinter dieser «Kriegsführung» war Lausannes Assistent Hans Kossmann, ab der neuen Saison Chefstratege (oder Generalstabschef) von SCBTrainer Larry Huras. Es wird, darauf dürfen wir uns freuen, beim SCB künftig wieder ordentlich rumpeln.
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18.3.2009
Wären solche Strategien erfolgreich, wäre es das Ende des Eishockeys. Aber Biel gewann als spielerisch bessere Mannschaft auch ohne Nüssli klar 5:1 und sicherte sich den Ligaerhalt. Wer im Eishockey mit dem Feuer spielt, muss aufpassen. Sonst verbrennt er sich die Finger. Wer im gegnerischen Stadion Hochöfen der Emotionen aufheizt, riskiert, vom Eis gefegt zu werden. Die Rechnung von Hans Kossmann
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ging aus zwei Gründen nicht auf. Erstens darf nur ein Spieler im gegnerischen Stadion provozieren, der eine Schlägerei auch gewinnen kann. Bekommt er Prügel, hat es emotional die gleiche Wirkung auf seine Mitspieler wie eine kalte Dusche. Rüfenacht verlor den angezettelten Boxkampf gegen Nüssli jämmerlich. Zweitens geht die Strategie des Bösen nur dann auf, wenn eine Mannschaft defensiv stark genug ist, um einen aufgeputschten Gegner
im Schach zu halten. Und das konnte Lausanne mit seinem Operetten-Goalie und der Operetten-Verteidigung nicht. Wir haben also im Frühjahr 2009 beides gesehen. Das schöne, flotte und das böse, gewalttätige Eishockey. Vielleicht war unsere Eishockey-Kultur in den letzten 60 Jahren nie so vielfältig, so erfolgreich und auf einem so hohem Niveau wie heute. Die Nationalmannschaft steht in der Weltrangliste auf Platz 7. Mark Streit ist als erster Schweizer für das Allstar-Spiel der NHL aufgeboten worden. Die Liga ist ausgeglichen wie nie zuvor. Der Meister musste für den Titel so lange arbeiten (50 Qualifikationsspiele plus 21 Playoffpartien für Davos) wie keiner seiner Vorgänger. Die ZSC Lions gewannen die Champions Hockey League, den wichtigsten Klubwettbewerb neben dem Stanley Cup, und wurden anschliessend von FribourgGottéron im Viertelfinale mit vier Niederlagen in Serie gedemütigt. Es ist heute einfacher, die Nummer eins in Europa als die Nummer eins in der Schweiz zu sein. Wenn das kein Kompliment für unser Eishockey ist. ●
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NL B Meister
Riesiges Fanpotenzial
HC Lausanne
LAUSANNE IST DER SC BERN DER ROMANDIE. DIE AUSGANGSLAGE DES UNTERNEHMENS HC LAUSANNE IST VERGLEICHBAR MIT JENER DES SC BERN NACH DER MACHTÜBERNAHME VON KULTMANAGER MARC LÜTHI IM SOMMER 1998.
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Text: Klaus Zaugg Fotos: Pius Koller Der SCB stand 1998 nach der der Sanierung (Nachlasstundung) allerdings noch in der NLA. Lausanne bleibt nach der Neuordnung unter Manager Gérard Scheidegger aber vorerst (noch) in der zweithöchsten Liga. Der Aufstieg in die NL A ging im letztmöglichen Moment verloren – nach einer Niederlage im 7. Spiel der Liga-Qualifikation gegen Biel. Gewiss, sportlich ist Lausanne für die NL A noch nicht bereit. Der Gewinn der NLB-Meisterschaft und die Reise bis ins letzte Spiel der Liga-Qualifikation zeigt aber, welch enorme Energien in diesem erstaunlichen Hockey-Unternehmen stecken. Lausanne ist nach Montreal die zweitwichtigste francophone Hockeystadt der Welt. Gewiss, Genf hat ein NL A-Team – aber die Hockeybegeisterung in Genf ist im Vergleich zu jener in Lausanne nur ein laues Lüftchen. Lausanne mobilisierte in den NLB-Playoffs im Schnitt 6366 Fans – mehr als Servette (6350), Davos (6001) und Lugano (5374). Wie in Bern ist diese Hockeybegeisterung in Lausanne Fluch und Segen zugleich. Ein Segen, weil sie diese Hockeykultur «unzerstörbar» macht. Ein Fluch, weil sie Missmanagement ermöglichte. Die Manager mochten noch so grosse Kalbereien machen – der HC Lausanne ging nicht unter. Legendär sind die Zeiten, als der Präsident auf der Rückseite von Menukarten skizzierte Spielerverträge einhalten musste. In Bern hatte die Hockeybegeisterung ebenfalls eine jahrelange Misswirtschaft überdeckt, die schliesslich in der Nachlasstundung von 1998 gipfelte. Die Wende brachte in Bern eine wirtschaftliche Neuorganisation. Der Erwerb der Gastronomierechte in der Arena machte es Marc Lüthi möglich, die vielen Zuschauer auch zu «bewirtschaften.» Das gleiche ist jetzt auch in Lausanne der Fall. Manager Gérard Scheidegger geht davon aus, dass für den Falle eine Promotion in die NL A ein Budget von gut und gerne 10 Millionen Franken möglich ist. Lausanne ist damit wirtschaftlich stärker als Ambri, Langnau, Servette oder Biel und auf Augenhöhe mit Zug, Kloten und Fribourg. Das Problem: Der Aufstieg in die NL A ist selbst für ein gut geführtes und finanzkräftiges NLB-Unternehmen extrem schwierig geworden. Weil es (fast) nicht mehr möglich ist, auf dem Transfermarkt gute Spieler einzukaufen –
die zwölf NL A-Teams haben den Spielermarkt leergefegt. In den letzten zwölf Jahren haben nur zwei Klubs den Aufstieg und die Etablierung in die NL A geschafft: 1998 die SCL Tigers und 2001 Servette. Langnau setzte sich primär dank Torhüter Martin Gerber in einer Auf/Abstiegsrunde gegen die beiden NLA-Teams La Chaux-de-Fonds und Herisau durch und rettete sich ein Jahr später in der LigaQualifikation im 7. Spiel gegen Chur (in diesem Frühjahr in die 2. Liga abgestiegen). Servette verdrängte schliesslich Chur aus der NLA. Und Biel schaffte im letzten Frühjahr die Rückkehr in die NL A auf Kosten eines EHC Basels, der das Opfer von groteskem Missmanagement wurde. Oder anders gesagt: In der Liga-Qualifikation ist noch kein sportlich und wirtschaftlich intaktes NL A-Unternehmen einem NLB-Klub zum Opfer gefallen – Chur, Herisau und La Chaux-de-Fonds und auch Lausanne, dass gegen Basel 2005 die Zugehörigkeit zur NL A verloren hatte, waren allesamt sportliche Sanierungsfälle.
Wie also kann Lausanne in die NL A zurückkehren? Diese Frage stellen sich auch die Manager in der Deutschschweiz. Denn Lausanne hat einen hohen Sympathiebonus und die ganze Liga hat ein grosses Interesse daran, das enorme Zuschauerpotenzial der Olympischen Hauptstadt am Stromkreis der NL A anzuschliessen. Ein neues Basel (das im Frühjahr 2008 gegen Biel den Klassenerhalt verspielte) ist in den nächsten Jahren nicht in Sicht. Und damit zeichnet sich ab, dass Lausanne bei den aktuellen Strukturen den Aufstieg (fast) nicht schaffen kann. Wird deshalb die Liga im Laufe der nächsten zwei oder drei Jahre auf 14 Teams aufgestockt? Durchaus möglich. Denn neben Lausanne ist auch dem HC La Chaux-de-Fonds die wirtschaftliche und sportliche Erneuerung gelungen. Die Neuenburger haben gegen Lausanne den NLB-Final bestritten. ●
Alain Miéville (links) und Alexandre Tremblay verpassten mit Lausanne nur knapp den Aufstieg.
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Mein Arbeitsplatz DIESES BÜRO IST KOMMANDOZENTRALE DES WELTEISHOCKEYS. UND WEIL DR. RENÉ FASEL, DER PRÄSIDENT DES INTERNATIONALEN EISHOCKEYVERBANDES (IIHF) KEINEN PRUNK MAG UND SO BESCHEIDEN AUFTRITT WIE ZU DEN ZEITEN, ALS ER NOCH EIN ZAHNARZT IN FRIBOURG UND EIN SCHIEDSRICHTER WAR, IST SEIN BÜRO GEMESSEN AN SEINER MACHTFÜLLE GERADEZU SPARTANISCH EINGERICHTET.
Für mich ist das Auto neben dem Zug ein wichtiges Verkehrsmittel. Mein Skoda ist ein guter Kollege, der mich noch nie im Stich liess. Er erinnert mich an unseren Sponsor, zu dem wir gute Beziehungen unterhalten.
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Dr. René Fasel / Präsident IIHF Dr. René Fasel ist auch Mitglied des IOC, Präsident der Olympischen Wintersportverbände und Schirmherr der Olympischen Spiele von Vancouver. Er muss in diesen Funktionen auch viel rechnen. Deshalb hat er auf seinem Schreibtisch einen ganz einfachen Taschenrechner. So verrechnet er sich nie. Auch nicht politisch.
Er wird oft Napoléon genannt. Aber anders der Feldherr muss er sich mit der modernen Kommunikations-Technik herumschlagen. Obwohl er sich flink auf den Tasten seines Laptops zu schreiben versteht, ist zu spüren, dass er lieber Augenkontakt als E-Mail-Kontakt mit seinen Freunden und Gegenspielern hat.
Diese Steinfiguren sind die Maskottchen von Vancouver 2010. Es sind sog. «Inukshuks». Männchen, die von den Inuit (Eskimos) aus Steinen als wetterfeste Wegweiser gebaut wurden. Heute stehen sie als Symbol für Hoffnung, Freundschaft und Gastfreundschaft.
Dr. René Fasel, am 6. Februar 59 Jahre alt geworden, achtet seit einiger Zeit sehr auf seine Gesundheit. Seine Zwischenverpflegung im Büro richtet sich nach den gut gemeinten Ratschlägen seiner Ärzte, zum Herzen Sorge zu tragen: Ein Glas Wasser, Früchte und ein Energieriegel. Kein Champagner, keine Lachsbrötchen. Und – vor allem – keine Zigaretten mehr.
Als Vielflieger nützt er die Zeit zum Lesen. Drei Bücher liegen auf dem Schreibtisch: «Was wäre gewesen. Wenn?», eine Analyse wie grosse Ereignisse der Geschichte auch anders hätten herauskommen können. Die Geschichte der Montreal Canadiens für die er eine besondere Affinität hat und eine Fachzeitschrift für Zahnmedizin.
Homestory
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Sandy Jeannin / Fribourg-Gottéron
Der VollblutSchweizer
EINE NEUBAUSIEDLUNG AM RANDE EINES KLEINEN DORFES IN UNMITTELBARER NÄHE ZU FELD, WALD UND WIESE. ZWEI SPIELENDE KINDER IM GARTEN, DIE GLÜCKLICHEN ELTERN ZUSAMMEN MIT DEN GROSSELTERN IM GESPRÄCH AM TISCH UND EIN KLEINER HUND SCHLAFEND IN DER SONNE. DAS TRAUMBILD VIELER SCHWEIZER – DAS FAMILIENLEBEN VON SANDY JEANNIN. DER NEUENBURGER IST NICHT NUR GEGEN AUSSEN HIN DER PERFEKTE SCHWEIZER, AUCH IM HERZEN IST ER EIN RICHTIGER PATRIOT. MAI ’09
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Homestory «Der schönste Moment in meinem Leben war, als ich bei der Geburt dabei sein und einmal sogar die Nabelschnur durchschneiden durfte. Das war einfach unglaublich», schwärmt er weiter. Sein grösster Wunsch ist daher auch, dass seine Familie weiterhin gesund bleibt und das Leben geniessen kann. Eine Zeit lang war er sogar Hausmann. Seine Frau Cindy arbeitete noch als Krankenschwester, während er sich – zwischen Training und Spiel – zu Hause um die Kinder kümmerte. «Windeln wechseln, baden, kochen und waschen. Das war zwar eine anstrengende, doch wunderschöne Zeit. «Jeder Mann sollte eine Weile Papa sein dürfen», meint der Schweizer «Natispieler». Für ihn war das keineswegs ein Müssen; im Gegenteil: «Es ist einmalig, wenn man seine Kinder aufwachsen sieht. Ich war und bin oft weg und hatte so die Gelegenheit, intensiv Zeit mit ihnen zu verbringen», sinniert er und ergänzt: «Meine Freizeit gehört der Familie. Ich brauche nichts anderes.» Auch heute weckt der 32-jährige jeden Tag seine Kinder, macht ihnen Frühstück und bringt sie zur Schule. Zudem kümmert er sich um den Garten und flickt die Fahrräder der Kinder selbst. Nebenher unterstützt er seine Frau in der Küche, wäscht ab oder backt einen Kuchen. Hat er mal Zeit für sich, spielt er Golf oder Tennis, fährt Fahrrad oder geht ins
Sandy Jeannin mit seinen beiden Kindern: «Erin und Loane haben nun die Möglichkeit, draussen zu spielen und die Natur zu geniessen».
Text: Luzia Kunz Fotos: Pius Koller Seit Januar dieses Jahres lebt Sandy Jeannin mit seiner Familie in einem kleinen Dorf in der Nähe von Freiburg. Um den Neubau herum hat es noch unbepflanzte Erde und an der Schaukeleinrichtung fehlt die Schaukel. Aber alles zu seiner Zeit. «Ich weiss noch nicht so recht, wo ich mich im neuen Haus am wohlsten fühle», erklärt der Zugezogene. Er habe sich noch nicht ganz eingelebt. In einer Wohnung wollte er mit der ganzen Familie nicht mehr leben, das habe er oft genug getan. «Als mein Wechsel von Lugano nach Freiburg Tatsache war, entschieden ich und meine Frau Cindy, am neuen Ort ein Haus zu bauen», erklärt der gebürtige Neuenburger. In erster Linie tat der Stürmer dies wegen seiner Kinder. «Wir wohnen im letzten Haus der Siedlung, gleich neben dem Feld und nahe dem Wald. Erin und Loane haben so die Möglichkeit, wann immer sie wollen, draussen zu spielen und die Natur zu geniessen», sagt Sandy Jeannin. Doch auch die Rückkehr in eine westschweizer Mannschaft sowie die Nähe zu seinen Eltern und seinem Geburtstort Fleurier waren Gründe
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für den Umzug in die Romandie und die Verpflichtung bei Fribourg Gotteron. «Meine Eltern und diejenigen meiner Frau haben nun die Gelegenheit, die Kinder öfters zu besuchen und etwas mit ihnen zu unternehmen», erklärt der Papa. Zudem seien seine Eltern in dieser Saison an jedem Heimspiel dabei gewesen. Das gab es schon lange nicht mehr.
EINE BILDERBUCHFAMILIE Bereits als Kinder kannten sich Sandy und seine Frau Cindy. Erst nach etlichen Jahren Freundschaft, entwickelte sich die Liebe, welche zu einer Beziehung und im 2003 schliesslich zur Hochzeit führte. Im selben Jahr kam die kleine Erin zur Familie dazu, 2005 Loane und 2009 machte der Hund Denver die glückliche Familie komplett. Mit den nun zahlreichen Besuche der Grosseltern, ist das Bild einer typischen Schweizer Familie perfekt. «Meine Kinder sind mein Ein und Alles», erklärt Sandy Jeannin. Mit ihnen verbringt er seine Freizeit, geht schwimmen, Rad fahren oder Eislaufen.
Sandy Jeannin / Fribourg-Gottéron Kino. «Früher fuhr ich auch Motorrad. Doch seit meine Kinder auf der Welt sind, will ich mich dem Risiko nicht mehr aussetzen», erklärt der Vorbild-Papa.
ERINNERUNGEN AN DIE EIGENE KINDHEIT Sandy Jeannin wuchs im beschaulichen Fleurier auf. Zusammen mit seinen beiden Brüdern Jerôme und Alain spielte er schon als kleiner Knirps Eishockey: Nebst Fussball seine liebste Freizeitbeschäftigung. «Nach der Schule gingen alle zusammen spielen. Es herrschte eine enge Bindung zwischen den Gleichaltrigen; es war eben ein kleines Dorf», erklärt der Neuenburger. Die Familie Jeannin war schon immer eishockeyverrückt. Genau wie der Vater, spielte der Nachwuchs im CP Fleurier. «Es war eine schöne Zeit, als wir mit einem kleinen Bus an die Auswärtsspiele gefahren wurden und ab und an eine Dummheit angestellt haben», schmunzelt der Nationalligaspieler. Einmal habe er sich das Mofa eines Freundes ausgeliehen – obwohl er keinen Ausweis dafür hatte. «Ich fuhr mit dem frisierten Gefährt natürlich zu schnell und wurde auch prompt von der Polizei geschnappt», erzählt er. Noch heute ist ihm der Ausflug peinlich, da sich sein Vergehen im kleinen Dorf wie ein Lauffeuer verbreitet hatte. Durch die Eishockeybegeisterung der ganzen Familie erhielt der Teenager damals auch die volle Unterstützung der Eltern. Dennoch drängte sein Vater ihn, einen «seriösen» Beruf zu erlernen. Die Lehre als Sanitär-Installateur gefiel Sandy zwar nicht, doch habe er viel davon mitgenommen. «Es war sehr anstrengend. Dank einem verständnisvollen Patron durfte ich aber am Nachmittag trai-
nieren gehen, was mich weiter vorwärts brachte», erklärt er. Er sei auch sehr stolz auf sich, dass er die Lehre abgeschlossen habe, da ihm der Kopf in diesem Alter viel mehr nach Eishockey stand. Seine Brüder schlugen derweil eine andere Richtung ein. Nur der eine spielt weiterhin bei La Chaux-de-Fonds in der National League B.
DAS HOBBY ZUM BERUF GEMACHT Mit 17 Jahren zog er des Eishockeys wegen von zu Hause aus. «Alleine in einer Wohnung, weg von meinen Eltern und meinen Freunden fühlte ich mich erst sehr einsam», erklärt Sandy Jeannin. Dennoch verfolgte er sein Ziel – vom Eishockey leben zu können – weiter, spielte nach seinem Engagement beim HC La Chaux-de-Fonds bei den ZSC Lions, dem HC Davos und bis vorletzte Saison beim HC Lugano. «Eine Saison wie diejenige im Tessin möchte ich jedoch nie wieder erleben», sagt er nachdenklich. Der Wechsel nach Fribourg war daher überaus positiv. «Mit Gotteron so weit zu kommen, war eindrücklich. Nur schade, dass wir so knapp im Halbfinale gescheitert sind», meint der Stürmer. «Es hat viel Kraft gekostet und ich war froh, dass ich nach der Meisterschaft eine Woche für mich hatte, bevor die Nationalliga-Zusammenzüge und die Testspiele begannen», sagt er. Er hat das Ausscheiden in den Halbfinals auch deshalb so gut verarbeitet, weil er sehr dankbar ist, Eishockey spielen zu dürfen. «Ich habe grosses Glück, dass ich mein Hobby zum Beruf machen konnte», erklärt er und denkt dabei wohl an seinen jüngeren Bruder, der wegen Hüftproblemen mit dem EishockeySport aufhören musste. So konnte er die Niederlage verdauen, sich entspannen und neue Kraft für die WM im
Sandy Jeannin war auch schon Hausmann: «Jeder Mann sollte eine Weile auch Papa sein dürfen».
Eigenheim, Familie und das Eishockey. Sandy Jeannin weiss, dass er «ein Traumleben» führen darf.
SF am Puck Die Eishockey-WM 2009 live im Schweizer Fernsehen ab Freitag, 24. April um 20.00 Uhr auf SF zwei und HD suisse.
Š SF/Marcus Gyger
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Personality SANDY JEANNIN PERSÖNLICH Geburtsdatum: 28.02.1976 Geburtsort: Les Bayards (NE) Nationalität: Schweiz Grösse: 180 cm Gewicht: 83 kg Beruf: Eishockeyprofi bei Fribourg-Gottéron Hobbies: Malen Bisherige Clubs: CP Fleurier, HC La Chaux-deFonds, ZSC, HC Davos, HC Lugano, HC FribourgGottéron
eigenen Land sammeln. «Die Weltmeisterschaft ist unheimlich wichtig», erklärt der ehemalige Nati-Captain und ergänzt: «Ich bin sehr motiviert, freue mich darauf und bin überzeugt, dass wir eine gute Leistung bringen werden.» Als Schlüsselfigur könnte der ruhige Eidgenosse das Schweizer Team weit bringen.
DER PATRIOT Sandy Jeannin ist ein stolzer Schweizer. «Es ist für mich eine Ehre, mit meinem bescheidenen Einsatz in der Nationalmannschaft die Eidgenossenschaft vertreten zu dürfen», erklärt er. Seine Verbundenheit zum Heimatland erkennt man nicht nur auf dem Eis und in seinem Haus am Waldrand, er hatte auch nie das Bedürfnis, im Ausland zu spielen oder seinen Lebensmittelpunkt ausserhalb der Schweizer Grenze zu setzen. «Natürlich würde ich auch gerne auf Reisen gehen. Australien ist sicherlich der Kontinent, den ich mit meiner Familie mal bereisen werde», erklärt der 32-jährige. Doch er ist mit seinem Leben in der Schweiz rundum glücklich. Auf die Frage, mit welchem Tier er sich vergleichen würde, antwortete er kurz: «Mit einer Kuh.» Das sei ein Tier, das zur Schweiz gehöre, draussen lebe und gemütlich sei. «Die Schweiz gefällt mir halt einfach», meint er mit einem Schulterzucken. Einzig fände er es schade, dass die vier verschiedenen Sprachregionen und deren Bewohner sich gegenseitig immer in Schubladen stecken würden. «Oft sind wir uns nicht einig und wollen die anderen nicht verstehen», meint Sandy Jeannin. «Dabei ist unsere kulturelle Vielfalt auf so kleinem Raum einzigartig!» Diese Vielfalt wird sich an der Weltmeisterschaft einmal mehr vereinen. Da wird sich die Schweiz einig sein und die Nationalmannschaft anfeuern und bejubeln, egal ob ein Tessiner, ein Rätoromane, ein Deutsch- oder ein Westschweizer das Tor erzielt. Mit Patriot Sandy Jeannin in der ersten Linie, kann für die Schweizer Nationalmannschaft an der WM im eigenen Land nichts mehr schief gehen. ●
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18.3.2009
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ER WEISS: Ich habe ein Traumleben
LIEBLINGSFARBE: Grau
LIEBLINGSMUSIK: Rock (Rap findet er unmöglich)
GRÖSSTER WUNSCH: das Beste für die Kinder
LETZTER FILM: Slumdog Millionär. Disney-Filme mit den Kindern
MACKE: Hasst es zu verlieren. Verlangt von sich sehr viel. Von anderen auch MOTTO: Jede Sekunde geniessen
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runde gestand eine der Teilnehmenden schmunzelnd: «Ich wollte unbedingt diesen Preis gewinnen und habe deshalb am Spengler Cup beim Parcour diesem Wettbewerb meine vollste Konzentration gewidmet. Das erste Mal habe ich präzis gezielt und nicht getroffen, beim zweiten Versuch – ohne zu zielen – war ich erfolgreicher.» Bald einmal fiel auf, wie Ralph Krueger auf die Teilnehmenden einging und sie bereits mit ihrem Namen ansprach. «Wie ich jetzt hier vor euch stehe, präsentiere ich mich je-
weils auch bei den Team-Meetings. Ich muss immer alle Spieler im Sichtbereich haben und achte auf die Details. Ich will die Spieler regelrecht spüren», erklärte der charismatische Deutsch-Kanadier. Das dominante Thema waren denn auch die Motivationskünste des Nationaltrainers. Ralph Krueger nutzte dabei die Gelegenheit, um oftmals eine Brücke zu den Teilnehmenden und zu ihrem Berufsleben zu schlagen. «Meine Motivationsgrundsätze sind nicht nur im Eishockey, sondern auch im Berufs- und Privatleben anwendbar», erklärte er einleitend, um anschliessend die Gruppe direkt anzusprechen: «Der Schlüssel zur Motivation liegt darin, dass ihr euch nach dem Aufstehen stets Tagesziele setzt und etwas Neues erreichen wollt – ganz egal, wie alt ihr seid.» Die Frage, ob der Gewinn der Champions Hockey League eines Schweizer Teams für die Motivation seiner Spieler förderlich sein könnte, verneinte Krueger vehement. «Wir müssen zwischen der Champions Hockey League und der Eishockey-WM klar differenzieren. Blindenbacher und Seger werden an der WM im Spiel gegen die Russen nicht gegen Spieler von Magnitogorsk verteidigen, sondern gegen russische NHL-Stars.» Was die Nationalmannschaft jedoch aus diesem Erfolg mitnehmen könne, sei das «wie». «Die Lions haben diesen Erfolg auch dank ihrer mentalen Stärke und dem intakten Team-Spirit
Ralph Krueger hautnah GENERALI IN KÜRZE Die Muttergesellschaft der GENERALI, Assicurazioni Generali S.p.A., hat ihren Sitz in Triest (Italien). Die Versicherungsgruppe gehört zu den Marktführern in der europäischen Versicherungs- und Finanzdienstleistungsbranche. GENERALI wurde 1831 in Triest gegründet, ist weltweit mit 300 Gesellschaften in 40 Ländern präsent und beschäftigt rund 66›000 Personen. In der Schweiz sind über 2›000 Mitarbeitende für das Unternehmen tätig. Im Bereich der fondsgebundenen Lebensversicherungen ist GENERALI der führende Anbieter in der Schweiz. Das Agenturnetz umfasst 70 Verkaufsstellen in allen Regionen. erreicht. Diese Komponente können wir uns zum Vorbild nehmen», führte Krueger aus. Die beiden Emmentaler Toni und Remo Fankhauser wollten vom Nati-Trainer wissen, wie er die Playout-Situation in Langnau beurteile. «Die Langnauer tun mir leid, ich bin überzeugt, dass es ihnen die ganze Schweiz gegönnt hätte, wenn sie die erste PlayoffTeilnahme ihrer Geschichte geschafft hätten», erwiderte Krueger. Die beiden Fans der SCL Tigers zeigten sich erfreut, dass der Nati-Trainer das wegweisende Spiel gegen den EV Zug persönlich besucht hat. «Es freut mich, dass er auch Spiele der unteren Tabellenhälfte besucht, wir Langnauer haben manchmal ein bisschen das Gefühl, dass wir nicht immer wahrgenommen werden», sagte Toni Rindlisbacher mit einem Augenzwinkern. Anschliessend wurde die 20-köpfige Gewinnergruppe von der Küche des «Carlton» mit einem Apéro und einem Nachtessen kulinarisch verwöhnt. Ralph Krueger genoss das Diner «zirkulierend» und wechselte zwischen den jeweiligen Gängen die Tische, um mit allen Teilnehmenden anstossen zu können. Wenige Monate nach dem letztjährigen Spengler Cup lanciert GENERALI bereits den nächsten Wettbewerb. Zu gewinnen gibt es ein Training mit Ralph Krueger. Teilnehmen können alle Teams bis und mit 1. Liga, inkl. Junioren- und Senioren-Teams sowie Plauschmannschaften. Mehr Infos finden Sie unter www.generali.ch ●
«EIN UNVERGESSLICHER ABEND» «Ich fand es spannend, wie der Abend aufgebaut war. Es war sehr eindrücklich, den Nati-Trainer einmal so persönlich zu erleben», schwärmte der GENERALI-Gewinner Remo Fankhauser (15). Auch sein Götti Toni Fankhauser war begeistert: «Die Vorfreude bei uns war riesig. Wir wussten nicht, was wir erwarten konnten. Ralph Krueger hat unglaublich Power. Mich hat fasziniert, wie schnell er die Leute eingeordnet hat. Seine Kommunikationsart ist sehr offen und persönlich, das ist faszinierend. Ich bin überzeugt, dass er auch Tage später noch weiss, dass ich ein Fan der SCL Tigers bin.»
Mit gemeinsamen Werten zum Erfolg IM ZÜRCHER IN-RESTAURANT «CARLTON» TRAFEN SICH IM VORFELD DES REFERATES VON RALPH KRUEGER VERTRETER VON GENERALI UND TEAMLIFE, UM ÜBER IHRE ERFOLGREICHE UND ZUKUNFTSGERICHTETE ZUSAMMENARBEIT ZU DISKUTIEREN. NEBEN RALPH KRUEGER, TRAINER DER SCHWEIZERISCHEN EISHOCKEYNATIONALMANNSCHAFT UND INHABER VON TEAMLIFE, ROGER STIEGER, LEITER MARKETING & COMMUNICATION BEI GENERALI UND CLAUDIA KLAUSER-OERTLE, LEITERIN EVENTS & SPONSORING BEI GENERALI, WAR AUCH SLAPSHOT DABEI UND ERHIELT EINEN INTERESSANTEN EINBLICK IN EIN SPANNENDES JOINT-VENTURE AUS WIRTSCHAFT UND SPORT.
SLAPSHOT: Was war ausschlaggebend für die Zusammenarbeit zwischen TEAMLIFE und GENERALI? Ralph Krueger: Zwischen GENERALI und TEAMLIFE bestehen viele Gemeinsamkeiten. Die Prinzipien, die GENERALI mit ihren Mitarbeitenden verfolgt und die Werte, die sie als Arbeitgeberin vermittelt, sprachen mich an. Damit kann ich mich hundertprozentig identifizieren, sie waren in den letzten Jahren in meinem Leben zentral. Was ich bei meinen Referaten leidenschaftlich vortrage, lebt GENERALI auf vielen Ebenen eindrücklich vor. Wie TEAMLIFE und die Schweizerische Eishockeynationalmannschaft will sich auch GENERALI immer verbessern, wir suchen gemeinsam Wege für den Erfolg. Gerade in diesen schwierigen Zeiten sind die Werte noch wichtiger geworden. Roger Stieger: Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, dass wir zufriedene Ansprechpartner rund um uns haben wollen. Wenn Kunden, Mitarbeitende oder Vertriebspartner glücklich sind, hält der Erfolg automatisch Einzug. Wir bewegen uns stets auf einer Gratwanderung zwischen Rationalem und Emotionalem. Wie es Ralph Krueger richtig sagt, verfolgen GENERALI und TEAMLIFE die selben Werte. Eines unserer Hauptziele ist, dass die Mitarbeitenden gerne bei GENERALI arbeiten, weil dort das beste Klima herrscht. Auch wenn unsere Mitarbeitenden im Gegensatz zu den Nationalspielern nicht im Rampenlicht stehen, funktioniert der Mechanismus ähnlich. Wenn bei uns die Zusammenarbeit stimmt, haben wir ebenso Erfolg, wie eine homogene Nationalmannschaft stark spielt. Es ist zwar eine ungleiche Leistung, am Ende müssen aber sowohl GENERALI als auch die Nationalmannschaft auf ihren Ebenen Topleistung bringen. SLAPSHOT: Die Werte als Hauptgemeinsamkeit zwischen TEAMLIFE und GENERALI – was kann man sich konkret darunter vorstellen? Ralph Krueger: An erster Stelle steht der gegenseitige Respekt. Der menschliche Komponent ist der Wichtigste,
hier beginnt alles. Auch eine zielstrebige Disziplin und eine positive Einstellung zu haben – gerade in diesen Zeiten – ist für uns zentral. Die Gewinner der Wirtschaftskrise werden Menschen sein, welche die Ärmel hochkrempeln, hart arbeiten und vorausschauend planen. Bei GENERALI will ich meinen Teil dazu beitragen, dass es als Unternehmen ihre Mitarbeitenden und Partner auf die Erfolgstrasse führt. Claudia Klauser-Oertle: Wie wichtig ist die Motivation aus Sicht der Führung? Ralph Krueger: Sehr wichtig. Die Führung und die Motivation entscheiden die Grundstimmung in einem Unternehmen. Die Führungskräfte geben vor, welche Werte ihren Kunden und Mitarbeitenden vermittelt werden. Eine ehrliche und offene Kultur herrscht, wenn die Führung kritische Fragen und Diskussionen zulässt. Gute Führungspersonen können aus durchschnittlichen Personen souveräne Leader machen, gute Trainer aus schlechten Teams erfolgreiche Meistermannschaften. Führungspersonen lernt man erst in schwierigen Zeiten kennen. Roger Stieger: Wie wird die Nationalmannschaft an der Heim-WM auftreten? Ralph Krueger: Unsere Spieler werden die Angst ablegen müssen. Genau so, wie die Mitarbeitenden von GENERALI momentan keine Angst vor der Wirtschaftskrise haben dürfen. Meine grösste Herausforderung wird sein, ihnen diese Angst zu nehmen und dafür zu sorgen, dass sie die WM mit Freude in Angriff nehmen. Ich sehe eine Mannschaft, die einfach und solide auftreten und unser Eishockey hundertprozentig widerspiegeln wird. Man kann eine kampfstarke, ehrliche Leistung unserer Mannschaft erwarten. Wir werden uns nicht auf den 8. Platz fokussieren. Wir hätten 1998 nicht den 4. Platz erreicht, wenn wir nicht daran geglaubt hätten. Ohne eine ambitionierte Vision sind keine Meisterleistungen möglich. ●
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Ein hochwertiger Schlittschuh besteht aus sehr vielen Einzelteilen. Dementsprechend aufwendig ist die Produktion. Vom Ausstanzen über das Nähen, das Zwicken, das Aufkleben der Sohle bis hin zur Montage der Kufen wird der Schlittschuh in maschineller Handarbeit gefertigt. Nur durch gezielte Investitionen in Spezialmaschinen kann eine derart arbeits- und materialintensive Produktion zu marktgerechten Preisen hergestellt werden.
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NHL
Wohin führt Streit’s W VANCOUVER CANUCKS
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Mark Streit / New York Islanders
Mark Weg? TORONTO MAPLE LEAFS
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MARK STREIT BEENDETE SEINE NHL-SAISON MIT EINEM ASSISTPUNKT GEGEN DIE BOSTON BRUINS. WAR ES DAS LETZTE SPIEL UND DER LETZTE SCORERPUNKT DES SCHWEIZER NATIONALVERTEIDIGERS IM TRIKOT DER NEW YORK ISLANDERS? MAI ’09
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NHL Text: Jürg Federer Photos: Peter Eggimann Am Montag, den 20. April 2009, vier Tage bevor das Schweizer Nationalteam in Bern mit dem Abendspiel die Heim-WM eröffnen wird, wird Mark Streit im Nationalteam erwartet. Acht Tage zuvor bestritt er das 74. NHL-Spiel mit den New York Islanders. Im Heimspiel gegen die Boston Bruins beendete er das erste von fünf Vertragsjahren. Es könnte bereits das letzte Jahr von Streit in New York gewesen sein. Vor einem Jahr unterzeichnete Mark Streit einen 20,5 Mio. Dollar Kontrakt. Ein «Blockbuster-Deal», den ihm sein Agent Pat Brisson herausgehandelt hat. Streit hätte Monate zuvor auch einen Vertrag über zwei Millionen Dollar bei den Montreal Canadiens unterzeichnet. Doch das Team wollte nicht. Heute bezahlt Montreal für drei Verteidiger (Markov, Schneider, Hamrlik) nahezu 17 Millionen US-Dollar, General Manager Bob Gainey würde wohl zu gern nur einen davon gegen Streit eintauschen. Doch Streit ist für Gainey unerschwinglich. Im «Free Agent»-Sommer, wie der bunte Spielerbazar, der auch dieses Jahr am 1. Juli starten wird, genannt wird, profitierte Streit von einem ausgetrockneten Markt einer ganz speziellen Spezies, der der «Puck Moving Defenceman», in der Schweiz gerne als Offensivverteidiger bezeichnet. Mit Brian Campbell (7,14 Millionen bei Chicago), Wade Redden (6,5 Mio. Bei den New York Rangers) und Mark Streit (4,1 Mio. bei den New York Islanders) sind die drei Namen genannt, die den nahezu 30 interessierten Teams zur Verfügung standen. Für Streit führte das zu einer Lohnerhöhung um 683 Prozent.
NEUES JAHR, GLEICHES PROBLEM Dieses Jahr ist der Verteidigermarkt nicht reicher besetzt: Mattias Ohlund (Vancouver), Jaroslav Spacek (Buffalo) und Jay Bouwmeester (Florida) dürften die Profiteure des «Free Agent Sommers» 2009 heissen. Die Liste der Teams, die um sie buhlen, ist lang. Unter ihnen Stanley Cup-Contenders wie die Pittsburgh Penguins und Teams, die von Grund auf neu anfangen wollen, wie die Toronto Maple Leafs. Die Taschen von Ohlund, Spacek und Bouwmeester werden in diesem Sommer gefüllt. Das ist sicher. Und es wird Teams geben, die ein zweites Jahr in Folge leer ausgehen werden. Auch das ist sicher. Will das ein General Manager nicht akzeptieren, wird ihm der Name Mark Streit in die Augen stechen.Streit verdient MARK STREIT Geburtsdatum: 11.12.1977 Geburtsort: Englisberg BE Zivilstand: ledig Grösse: 182 cm Gewicht: 91 kg Hobbies: Golf, Tennis, Fischen Lieblingsessen: Hummer, italienische Küche Lieblingsgetränk:Cola Light Lieblingsmusik: U2, Eminem, Limp Bizkit Bisherige Clubs: SC Bern Junioren Fribourg-Gottéron HC Davos Tallahassee Tiger Sharks (ECHL) Springfield Falcons (AHL) Utah Grizzlies (IHL) ZSC Lions Montreal Canadiens (NHL) New York Islanders (NHL) Grösster Erfolg: Teilnahme als erster Schweizer am NHL-All-Star-Game 2009
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NHL Thema MARK STREITS NHL-SAISON 2008/2009 Spiele 74 Tore 16 Assists 40 Punkte 56 Plus/Minus-Bilanz +6 Strafminuten 62 Powerplay-Tore 10 Shorthander 1 Game Winning Goals 1 Schüsse Total 150 Eiszeit im Durchschnitt 25:13 Min. Einsätze im Durchschnitt 27,2 Mark Streit war der statistisch beste Spieler der New York Islanders.
mit 4,1 Millionen US-Dollar weniger Geld als 33 weitere NHL-Verteidiger. Aber nur sechs von ihnen produzieren mehr Scorerpunkte als Streit. Sind Ohlund, Spacek und Bouwmeester einmal vom Markt, das wird am 1. Juli innert weniger Minuten geschehen, beginnt deshalb die Jagd auf Mark Streit. Ein Jahr, nachdem Streit einen «Blockbuster-Deal» unterzeichnete, ist der Schweizer so gut, dass man mit ihm «BlockbusterTrades» machen kann. Denn Streit ist der Weltklasseverteidiger der NHL mit dem günstigsten Preisschild und daran wird sich die nächsten vier Jahre nichts ändern. Er ist ein Schnäppchen.
SERIÖS – ODER AUCH NICHT! New Yorks General Manager Garth Snow wird noch am 1. Juli Anrufe von seinen Kollegen erhalten. Sie werden ihm seriöse und weniger seriöse Transfers um Mark Streit vorschlagen. Snow wird seinen Kollegen erklären, Streit sei ein zentraler Spieler der Organisation, er sei untransferierbar und auf keinen Fall erhältlich. Doch ein General Manager wie Garth Snow, dessen «Puck Moving Defenceman» mitunter auch mit Abstand der beste Scorer des Teams ist, hat weitaus grössere Probleme als einen Spieler wie Streit zu schützen. Snow braucht Offensive und zwar solche, die aus dem Sturm kommt und nicht nur aus der Verteidigung. Kurzum: Snow braucht Stürmer, die das Tor treffen. GESUCHT IST OFFENSIVPOWER Und ruft ihn zum Beispiel unter Anderen auch ein Ray Shero aus Pittsburgh an, der mit Sidney Crosby, Evgeni Malkin, Chris Kunitz, Jordan Staal und Petr Sykora geradezu an Offensivpower überladen ist, wird Garth Snow ganz gut zuhören. Snow wird vorerst ablehnen, dann wird er abwägen und vielleicht wird er, weil Mark Streit eigentlich untransferierbar ist, einen Super-Deal herausholen: Jordan Staal und Chris Kunitz für Mark Streit, einen weiteren Spieler und einen frühen Draft. Oder – in der transferverrückten NHL darf man auch einmal etwas spinnen – Sidney Crosby für Mark Streit und Kyle Okposo. Vielleicht spielte Mark Streit mit seinem 74. Einsatz der Saison ja wirklich bereits die letzte Partie für die New York wag_banner.qxp:wag_banner 18.3.2009 21:27 Uhr Islanders. ●
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Streit’s Erben
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Yannick Weber / Montreal Canadiens
Auf den Spuren von Mark Streit YANNICK WEBER STEHT AUF RALPH KRUEGERS WUNSCHLISTE FÜR DIE WM-ZWISCHENRUNDE. DER MORGER JUNIORENINTERNATIONALE IST NACH AUSSAGE DES NATIONALTRAINERS «AUF DEN SPUREN VON MARK STREIT.» LUCA SBISA, DER IN DIESER SAISON UNERWARTET DEN NHL-DURCHBRUCH GESCHAFFT HAT, WIRD HINGEGEN SO ODER SO NICHT ZUR WM REISEN. EIN ERKLÄRUNGSVERSUCH: Text: Jürg Federer Fotos: Peter Eggimann, Pius Koller Es gibt in der NHL Eishockeyspieler, die würden in der Schweiz unter der Wolldecke sitzen. Nordamerika ist voll von «Role Players», auf Deutsch «Rollenspielern», die es verstehen, einen einzigen simplen Auftrag fürs Team zu erledigen. Den Gegner checken, die Scheibe aus dem Verteidigungsdrittel herausspielen, einen Gegenspieler neutralisieren. In der Schweiz baut jeder Trainer auch auf solche Rollenspieler. SCB-Stürmer/Verteidiger Thomas Ziegler ist so einer. Oder der Davoser Sandro Rizzi und Zürichs Kevin Gloor. Alle drei könnten sie in einer dritten oder vierten Formation eines NHL-Teams spielen. Aber weil Nordamerika ein schier unerschöpfliches Reservoir an Rollenspielern hat, ist die NHL für Ziegler, Rizzi und Gloor weiter entfernt als ein Weltmeistertitel mit der Schweizer Nationalmannschaft. Der – aus anderen Gründen – auch nur Thomas Ziegler angehört. Aus Europa importiert die NHL vorallem Talent. Ausnahmekönner wie Alexander Ovechkin oder Alleskönner wie Pavel Datsyuk. Offensivkünstler wie Henrik Zetterberg oder Defensivstrategen wie Thomas Holmström. Die Wasserträger, die den talentier-
ten Europäern ihr Spiel erleichtern, kommen in den meisten Fällen aus Nordamerika. Das Nordamerikanische Eishockey ist in seinen Grundzügen schon ein erfolgreiches kombinieren von Wasserträgern. Deshalb ist Eishockey auch, wenn am Schluss Kanada gewinnt. Weil Kanada für das Ahornblatt auf der Brust spielt und nicht für den Namen auf dem Rücken. Einzelspieler sind sekundär. Wer bisher von der Schweiz aus die NHL erobert hat, war auf seiner Position talentiert: David Aebischer, Martin Gerber und Mark Streit. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Yannick Weber wird die NHL erobern, weil er ein ausserordentlich talentierter Offensivverteidiger ist. Ein europäischer Verteidiger eben. Davon gibt es in Kanada nur wenige. Bezeichnend, dass von den drei teuren Montreal-Verteidigern Roman Hamrlik, Andrei Markov und Mathieu Schneider, die Weber noch vor der NHL-Sonne stehen, gerade mal einer Nordamerikaner ist. Hamrlik (Tschechien) und Markov (Russland) sind Europäer. Sie werden von Yannick Weber gefordert werden. Der Junioren-Internationale ist gemäss Aussage von Nationaltrainer Ralph Krueger «auf den Spuren von Mark Streit» und soll, sofern Montreal und Hamilton ihre Playoffeinsätze nicht erfolgreich
gestalten, nach einem allfälligen Saisonende sofort zur Schweizer Nationalmannschaft stossen. Luca Sbisa hingegen ist, obwohl der Zuger diese Saison um die 40 NHL-Spiele absolviert hat, für Krueger (noch) kein Thema. Weil Sbisa die Ausnahme ist, die die Regel bestätigt. Anders als Weber ist Sbisa mässig talentiert. Er ist überall gut aber nirgends herausragend. Sbisa ist unglaublich gut darin, eine ihm auferlegte Rolle während 60 Minuten konsequent zu verfolgen. Sbisa ist aufnahmefähig und lernfähig wie kein Anderer. Deshalb konnte er, als wäre es das einfachste auf der Welt, einfach von der Juniorenliga WHL in die NHL wechseln und auf zweifach höherem Niveau spielen. Aber Sbisa ist nicht kreativ und Sbisa ist auch nicht einzigartig. Es gäbe hundert Nordamerikaner, die Sbisas Job in der Verteidigung der Philadelphia Flyers spielen könnten. Weil Philadelphia aber keinen von ihnen unter Vertrag hatte, kam der Schweizer zum Handkuss. Dass es 39 Spiele dauerte, bis Sbisa sein erstes Tor auf Profiniveau erzielte, untermauert, dass der Zuger kein Ausnahmekönner ist. Sein Gegenüber Yannick Weber brauchte dafür wenige Spiele. Und deshalb ist Weber auch bereits ein Thema für die Nationalmannschaft. Weil er talentierter ist als Sbisa. Sbisa hat einfach eine unglaubliche Auffassungsgabe. Wo er hinkommt, versteht er seine Rolle und setzt sie in Perfektion um. Er identifiziert sich mit seinem Coach, egal ob Leo Schumacher in Zug oder John Stevens in Philadelphia. Ein Team, wo Sbisa spielt, kann darauf zählen, einen Krieger in seinen Reihen zu haben, der auf und neben dem Eis alles für das Team tut. Eigentlich ein klassischer KruegerSpieler dieser Luca Sbisa. Er gehört eben doch in die Nationalmannschaft. Auch wenn Sbisa nicht «auf den Spuren von Mark Streit» ist. Erklärungsversuch missglückt. ●
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die spiele der höchsten italienischen Fussball-liga. Fans des italienischen Calcio kommen im Teleclub voll auf ihre Kosten. Erleben Sie Stars aus der italienischen Liga wie Buffon, Del Piero, Totti und Zanetti jede Woche live und exklusiv in der Schweiz – auch mit italienischem Originalkommentar. Darüber hinaus erhalten Sie nur mit Teleclub den exklusiven TV-Saisonpass zu den besten internationalen Live-FussballEvents: Die komplette Bundesliga, alle Matches der UEFA Champions League sowie die Topspiele aus Spanien und England. All das und noch viel mehr Sport erhalten Sie bequem im Monatsabo – und um die Pausen zwischen den Spielrunden zu überbrücken, ist das exklusive Filmangebot von Teleclub bereits darin enthalten. Digital empfangbar im Kabelnetz und über Bluewin TV. Jetzt anmelden und live mitfiebern: 044 947 87 87 www.teleclub.ch oder im Handel
Live-Powerplay auf Teleclub Nach dem Ausklang der dritten National League A-Saison mit Teleclub gilt es ein Fazit zu ziehen. Teleclub Sport hat in der Meisterschaft 2008/2009 insgesamt rund 250 National League A-Spiele live übertragen und damit der Eishockey-Fangemeinde eine noch nie dagewesene Nähe zu ihrem geliebten Sport ermöglicht. Alle Live-Spiele wurden von Teleclub in mindestens zwei Sprachen kommentiert. Teleclub hat der Eishockey-Community in den Playoffs alle Spiele präsentiert und zusätzlich das bewährte Play-OffStudio lanciert, welches Dreh- und Angelpunkt für alle Schaltungen in die Schweizer Stadien darstellte. Moderiert wurden die Play-OffStudios durch Adrian Fetscherin und Stefan Eggli unterstützt von Eishockey-Experte Vjeran Ivanko-
vic. Damit aber auch die sprichwörtliche «Banden-Nähe» vorhanden blieb, produzierte Teleclub das Studio in den letzten Finalrunden in den Stadien selbst. Erstmalig kooperierte Telelcub mit der Produktionsfirma «Avedia» - und dies mit grossem Erfolg. Dank dem AvediaTeam konnten wir die kompetente Berichterstattung und die geniale Stadion-Atmosphäre hautnah ins Wohnzimmer übertragen. Während der ganzen National League Saison wurden alle Spielabende in einer Eishockey-Konferenz zusammengefasst, welche von Teleclub vor zwei Jahren als Europapremiere ins Leben gerufen wurde. Neben dem Fussball hat sich einmal mehr gezeigt, dass das Eishockey und seine National League A ein Premium Sport-Produkt in der Schweiz darstellt, welches in allen
teleclub ist digital empfangbar im kabelnetz und über Bluewin tv. Jetzt abonnieren und live mitfiebern: 044 947 87 87 www.teleclub.ch oder im Handel
Regionen vertreten ist und entsprechend landesweite Resonanz und Bedeutung zeigt. Auch für Teleclub, welcher seit nunmehr drei Jahren als schweizweiter Sender agiert, bedeutet das Eishockey viel. Teleclub wird entsprechend auch in der kommenden Saison seine Berichterstattung und LiveÜbertragungen noch weiter ausbauen. Dies inklusive der Kurzzusammenfassungen der Spiele und Tore auf unserem Sportportal www.teleclubsport.ch. Auch Mobile-Kunden von Swisscom werden in der nächsten Saison auf ihre Kosten kommen: Mit einem DVBH Handy kann der Kunde exklusiv die Eishockey-Konferenzen empfangen und ist somit auch unterwegs live am Geschehen dabei. Für Telelcub war die vergangene Eishockey-Saison eine Erfolgs-
geschichte und das ganze Sportteam freut sich jetzt schon auf den Neustart. Der Erfolg gibt auch den Teleclub-Sponsoren – Postfinance, Škoda, Sporttip und Vaillant – recht, welche als bewährte Partner mit uns bereits in die Saison 2009/2010 blicken. Das Fazit fällt aus diesem Grund sehr positiv aus und wir versprechen unseren Kunden auch in der nächsten Saison «Live-Powerplay auf Teleclub».
Herzlichst, Ihr Roger Feiner, Sportchef Teleclub
Red Bull Crashed Ice
40 000 sahen Red Bull Cras
n shed Ice
Lausanne 2009
ADRENALINGELADENEN SPORT ERLEBTEN 40’000 ZUSCHAUER AM SAMSTAG, 14. MÄRZ 2009 BEIM RED BULL CRASHED ICE IN LAUSANNE. AUF EINEM 400 METER LANGEN KUNSTEIS-PARCOURS KÄMPFTEN 64 FINALISTEN MANN GEGEN MANN UM DEN SIEG. SCHNELLSTER EISCROSSER WAR DER SCHWEDISCHE ROUTINIER JASPER FELDER. ALS BESTPLATZIERTER SCHWEIZER WURDE ANDREAS RÜEGGE AUS BASEL (5. RANG) GEFEIERT.
Kilian Braun, der zweitbeste Schweizer Ice-Crasher in Action.
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Red Bull Crashed Ice Text: Red Bull AG Fotos: zvg Red Bull AG/Reto Fiechter 64 Starter auf scharfen Kufen, eingepackt in eine volle Eishockey-Montur. Inmitten der Olympiastadt am Genfersee, vor dem Palais de Rumine, galt es in Vierer-Gruppen einen 400 Meter langen Downhill-Kurs – gespickt mit Schikanen, Jumps und Wellen – zu bewältigen. Zwei Schweizer mischten im Spitzenfeld mit und sorgten unter den Eidgenossen für Jubelstimmung. Andreas Rüegge (5. Rang/Basel) und Kilian Braun (6. Rang/ Rothrist) entschieden das kleine Finale für sich. Cracks aus neun Nationen qualifizierten sich für den sportlichen Showdown. «Der Sprung vor der Zielgeraden ging an die NeunMeter-Marke. Ein Fehler, und man knallte unkontrolliert mit 60 km/h in die Bande», erklärte der nun siebenfache Red Bull Crashed Ice Triumphator Jasper Felder (39), der bereits 2001 das erste Rennen in Stockholm (SWE) gewann, im Ziel. «Im Infight um den Sieg hatten für viele Cracks die Hoffnungen kopfüber ein jähes Ende gefunden. Steil, schnell, Sprünge und das alles auf engstem Raum. Der Titel ist der absolute Wahnsinn», jubelte Felder nach dem finalen Ritt über den technisch anspruchvollen Kurs. 40’000 Menschen säumten den Parcours am Samstag, schon die Qualifikation am Freitag zog 10’000 Zuseher an. In den letzten 7 Jahren hat das Red Bull Crashed Ice von Stockholm über Moskau und Prag bis in die USA für adrenalinreiche Action gesorgt. 2008 jubelten in Davos rund 10’000 Zuschauer dem Finnen Miikka Jouhkimainen bei seinem Schweiz-Sieg zu. Heuer stand der spektakuläre Cocktail auch in Québec – vor 90’000 Fans und Prag auf der Karte. ●
RED BULL CRASHED ICE, LAUSANNE 1. Jasper Felder (SWE) 2. Arttu Pihlainen (FIN) 3. Lari Joutsenlahti (FIN) 4. Miikka Jouhkimainen (FIN) 5. Andreas Rüegge (SUI/Basel) 6. Kilian Braun (SUI/Rothrist) 7. Matias Schantz (FIN) 8. Lukas Fiala (CZE)
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Lausanne 2009 «Ja, ich bin ein Adrenalin-Junkie!» DIES SIND DIE WORTE DES 21-JÄHRIGEN OLIVER GURTNER, AKTIVER EISHOCKEYSPIELER UND EHEMALIGER JUNIOR VON ROT-BLAU BERN UND DEM SC BERN AUS BÖSINGEN, DER BEREITS DAS ZWEITE MAL AM RED BULL CRASHED ICE-EVENT TEILGENOMMEN HAT. SLAPSHOT KONNTE SICH MIT IHM ÜBER DEN EINZIGARTIGEN EVENT UNTERHALTEN. SLAPSHOT: Oli, was macht die Faszination von Red Bull Crashed Ice aus? Oliver Gurtner: Da ich ja nun bereits das zweite Mal dabei war (nach 2008 in Davos, Anmerkung der Red.), sind es für mich drei Elemente, die den Event speziell machen: Es herrscht immer eine geile Atmosphäre vor Ort, das Treffen mit den Jungs – mittlerweile sind wir wie «eine schrecklich nette Familie» – und natürlich die Qualifikations- und Finalläufe. Man muss ja schon verrückt sein, um diese Pipe im Infight mit weiteren drei Läufern und vor allem mit den Hindernissen und den horrenden Tempi herunter zu donnern, oder? Ja, das kann man wohl sagen. Für mich ist es jedes Mal Adrenalin pur. Da wir ja keine Profis sind und keine Trainingsanlagen in der Schweiz haben, konnten wir auch nicht für diesen Event trainieren. Es ist schon eindrücklich wie wir mit Tempi von ca. 60 km/h und teils mit Sprüngen von einer Höhe von über einem Meter und einer Weite von 5 – 8 Metern in die Tiefe stürzen.
Wo und wie konntest du dich für den 2. Red Bull Crashed Ice-Event qualifizieren? Im Januar 2009 konnte man sich schweizweit an diversen Orten für den Final in Lausanne qualifizieren. Das Qualifikationsverfahren dieses Jahr war jedoch um einiges schwieriger als letztes Jahr. Bereits in den Qualifikationsläufen musste man sich gegen drei weitere Ice-Crasher durchsetzen. Dies bedeutete, dass man sich nur mit vollem Einsatz für den Finaltag qualifizieren konnte. Bereits während den Quali-Läufen fanden einige heisse «Duelle» statt, denn es galt eigentlich nur eine Devise: Kein Vortritt den Konkurrenten! Was war deine Devise für die Final-Runs in Lausanne? Für mich gab es nur eine Devise: Der Sieg steht und stand immer im Vordergrund. Mein Ziel ist und war es, immer schneller als die Konkurrenten zu sein. Dies jedoch immer mit normalem Ehrgeiz und mit fairen Mitteln. (Anmerkung der Red.: Oli musste sich lediglich mit dem 10. Gesamtrang begnügen. Immerhin konnte er sich als drittbester Schweizer, nach Rüegge und Braun, in das Gesamt-Ranking einreihen.) Wiederum konnten sich die ausländischen Pro’s gegenüber den Schweizer Ice-Crashern durchsetzen. Was machte der Unterschied aus? Wo siehst Du die Hauptgründe? Ja, wobei wir Schweizer Ice-Crasher dieses Jahr näher an die ausländischen Pro’s gelangt sind. Es sind kleine Dinge, welche die Differenz ausmachten. Die Pro’s hatten bereits zwei Events (in Quebec und Prag, Anmerkung der Red.) mitgemacht und konnten somit mehr Eiszeit aufweisen. Im Weiteren können sie auf besseres Material zurückgreifen und können auf eine grössere Erfahrung zurückblicken. Hast Du noch eine spezielle Erinnerung an den 2. Red Bull Crashed Ice-Event? Ja, da werden mir drei Dinge in spezieller Erinnerung bleiben. Als erstes hat uns der Schweizer Neo-Formel 1-Star Sébastien Buemi am Start im «Fahrerlager» besucht und mit uns über die Runs diskutiert. Zweitens konnte ich von einem speziellen Taxi-Service profitieren – ich wurde nach einem Run mit einem Renntöff an den Start gefahren (Anmerkung der Red.: Normalerweise wurden die Ice-Crasher jeweils mit einem Shuttle-Bus an den Start gefahren). Und drittens werde ich die imposante und geile Atmosphäre in Lausanne mit den vielen Zuschauer stets in Erinnerung halten. Falls ein 3. Red Bull Crashed Ice-Event in der Schweiz lanciert wird, wirst du daran teilnehmen? Ja, klar! Einmal dabei, immer dabei, falls ich mich natürlich für das Finale qualifizieren würde. Herzlichen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei einer allfälligen dritten Teilnahme. ●
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Impressum Das Hockey-Magazin der Schweiz
Over Time
Der Emmentaler aus Davos
23. Jahrgang, 2008 / 2009 Herausgeber: IMS Sport AG SLAPSHOT-Magazin: IMS Sport AG Gartenstadtstrasse 17, Postfach 683 3098 Köniz Telefon: 031 978 20 20 Telefax: 031 978 20 25 ims@ims-sport.ch Verlagsleitung / Verlagsadministration: Michel Bongard Telefon: 031 978 20 31 michel.bongard@ims-sport.ch Anzeigenleitung: Michel Bongard Telefon: 031 978 20 31 michel.bongard@ims-sport.ch Weitere Textmitarbeiter: Thomas Roost, Klaus Zaugg, Jürg Federer, Werner Haller sen., Luzia Kunz, Simon Laager, Reto Fiechter, Red Bull AG Fotos: Pius Koller, Peter Eggimann, Red Bull AG, Jürg Wymanns Privatarchiv, Reto Fiechter, swiss-images by Andy Mettler Vorstufe: IMS Sport AG Gartenstadtstrasse 17, 3098 Köniz Layout/Litho: Reto Fiechter, Ralf Küffer Druck: Weber Benteli AG Industrie Nord, Bernstrasse 10 CH-2555 Brügg Telefon: 032 374 3636 © Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auch auszugsweise oder in Ausschnitten, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Für unverlangte Zusendungen wird von der Redaktion und dem Verlag jede Haftung abgelehnt. Auflage: ø 18 000 Exemplare, bei zusätzlichen saisonalen Mehrauflagen 27 000 Exemplare Abonnement: Abonnementspreis Inland Fr. 75.– Abonnementspreis Ausland Fr. 95.– 10 Ausgaben September bis Juni inkl. Hockey Guide (gilt als Ausgaben-Nr. 1) Abonnementsbestellungen / Adressänderungen: SLAPSHOT, Industriestrasse 37, 3178 Bösingen Telefon: 031 740 97 67 Telefax: 031 740 97 76 abo@slapshot.ch Einzelverkauf: SLAPSHOT ist an über 1000 Verkaufsstellen der KIOSK AG für Fr. 7.50 auf jeweils Ende des Monats erhältlich.
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HCD-Leitwolf Reto von Arx (32) präsentiert nach 2002, 2005 und 2007 zum vierten Mal in acht Jahren seinen Fans die Meistertrophäe. Der Emmentaler ist der «Eishockey-König» von Davos. Der Denker und Lenker der erfolgreichsten Schweizer Mannschaft aller Zeiten (29 Titel). Der erfolgreichste Schweizer Stürmer des 21. Jahrhunderts. Der Playoff-Top Scorer 2009. Der dominanteste,
kompletteste und beste Schweizer Stürmer seit Einführung der Playoffs (1985/1986). Deshalb ist er nicht Nationalspieler. Wie das? Nun, Reto von Arx ist auch die stärkste Spielerpersönlichkeit der Gegenwart. Er hat also Charakter. Wie zeigt sich das? Die alten Emmentaler sagen, Charakter sei die Fähigkeit und der Mut, sich selbst im Weg zu stehen. ●
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