SLEAZE 18

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#18 TRASH MIT SUBSTANZ

JULI / SEPT



EDITORIAL

ABGEgeSLEAZEt. Als das Thermometer diese Woche die 30° Hürde knackte, fand Yanah es witzig mir mit dem Wassersprüher Pseudoschweißflecken auf den Rücken und unter die Arme zu sprayen. Ich ärgere mich doch immer so schön.

Weiter gings mit ständigen Zwischenrufen á la „Sofie liebt...“, wobei das gesamte Büro mindestens einmal in die Schusslinie kam, denn ich habe viel Sympathie für alle übrig. Und ich ärgere mich immer so schön.

Außerdem ist mein Arbeitsplatz genau zwischen Julia und dem Kühlschrank, womit ich die Trennlinie von etwas bilde, was zusammengehört. Wenn dann ständig Lachscreme, Pumpernickel und Iced Latte Macchiatos über mein MacBook gereicht werden, ärgere ich mich wieder so schön.

Und jetzt wünsch ich euch viel Spaß mit der neuen SLEAZE, in der sich rein gar nichts ums Ärgern dreht. Wohl aber um Festivals, die jetzt Saison haben, obwohl der Sommer zuhause geblieben ist. Was mich übrigens auch maßlos ärgert. Eigentlich wollte ich zelten gehen dieses Wochenende, aber es hat geregnet und war kalt. Und deswegen muss ich an diesem Sonntagmorgen nun das Intro für dieses schöne Heft schreiben.

Eure verärgerte Sofie

SLEAZE Juli bis September 2010

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Inhalt

MAGAZIN 10

„Nur, weil wir vom Aussterben bedroht sind,

werd‘ ich doch nich‘ gleich zur Hete!“

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Sneak-A-Boutique

LEBENSKUNST 45

Ein Platz für Grafiker

48

Stone Magazine: Krave Art

51

Women in Prison

MEDIEN

4

31

Games-Geflüster

32

Comics

34

Gammelfleisch aus deutschen Landen

36

Kino

38

Bücher

40

Game Previews

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DVD

SLEAZE April / Mai 2010


LEA Z

MUSIK 57

Red Bull Music Academy

58

In der Musikbäckerei

60

SLEAZE‘ next Supergroup

62

Die wandernde Wodkarutsche

64

Unbekannte Musiker

68

Live-Looping

70

Die toten Crackhuren im Kofferraum

73

Musik Rezensionen

MODE 19

It‘s not a TV, it‘s SLEAZE

28

The Making of SLEAZE Cover

ETC. 03

Editorial

06

Leserbriefe

42

SLEAZE on Tour

76

SLEAZE on Tour: Marokko

78

Die große SLEAZE-nach-der-WM-ist-vor-der-WM Verlosung

82

Impressum

SLEAZE April/ Mai 2010

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der neue neue neue Kummerkasten Ihr habt es so gefragt! Auch in dieser Ausgabe gibt es aufgrund vielfacher Nachfragen wieder Lebenshilfe von inFemme. Diesmal für Beautyqueens, Zukunftsluder und alle anderen, die gerade Alkopops kaufen waren, als der liebe Gott die Intelligenz verteilt hat. Wir wünschen viel Vergnügen und fröhliches Wundern!

Sehe zu jung aus! HILFE Hy Zusammen! Ich bin fast 30 sehe aber eher aus wie 19/20 und werde auch immer so geschätzt.... Wie seht ihr alle so aus in diesem Alter und was zieht ihr an? Ich bin halt mehr der Jeans/Turnschuhetyp... Oder was könnte ich ändern an meinem Aussehen, um älter auszusehen? Oder andere Kleidung? Anderes Styling? Bitte helft mir doch mal...DANKE! Tschüsschen, -----------------------------------------------------Hallöchen! Das ist echt sooo scheisse, wenn du jünger geschätzt wirst, als du bist. Gerade in Zeiten des heutigen Alterwahns muss es furchtbar sein, gleich für zehn Jahre jünger gehalten zu werden. Aber du bist nicht allein. Hollywood-Stars, die sich Botox spritzen, damit sie sich ihren Text besser merken können, haben auch unter diesen schrecklichen Nebenwirkung zu leiden. Meistens gucken sie dann ganz erschrocken und schimpfen auf ihre guten Gene. Wenn du keine Lust auf anderes Styling hast, dann ist der schnellste Weg, älter auszusehen, Crystal Meth. Bei regelmäßiger Anwendung (du gewöhnst dich schnell dran) siehst du in zwei Wochen so alt aus, wie du bist. Und wenn du dran bleibst, wirst du in spätestens zwei Monaten für deine eigene Oma gehalten, und zwar nicht nur, weil dir alle Zähne fehlen. Happy Aging wünscht dir: ynFemme Ein Luder werden Hallo Mädels wer von Euch hat nicht schon mal den Gedanken gehabt ein Luder zu sein, also wer von Euch hat Bock sich zum Luder werden zu lassen. Nur Mut Euer Skyppy -----------------------------------------Hey Skyppy, einmal hab ich tatsächlich versucht, mich zum Luder werden zu lassen. Da habe ich habe Augen und Mund zugekniffen und von innen ganz doll gepustet, damit meine Titten größer werden. Leider sind mir dabei so viele Adern im Gesicht geplatzt, dass ich jetzt erst auf deckendes Makeup sparen muss, bevor ich mit dem werden lassen weiter machen kann. Aber ich werde auf jeden Fall weitermachen, egal was andere sagen. Voll lieben Dank, dass du mir Mut machst. Ich weiss, dass ich es schaffen kann. inFemme

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Cola als braunungs hilfe? hallo zusammen.. ich hätte da eine ganz komische frage und zwar zum thema braun werden und zwar hab ich mal gehört das coca cola hilft bräuner zu werden meine freundin hat mir letsten sommer erzähld das sie gehört hätte das wenn man cola über den ganzen körper schüttet und so und sich dan in die sonne legt helfen würde bräuner zu werden ehmm naja ist das nun wahr oder einfach nur schwachsin hatt vieleicht jemand erfahrungen damit oder hats jemand schon mal ausprobiert oder so? Nimt mich echt wunder da ich ziemlich bleich bin und euch ziemlich lange brauche bis ich braun werde bin froh um alle möglichen tiiippss LG TIVKA -------------------------------------------------Liebe Tivka, du altes Bleichgesicht! Ist deine Freundin diese ausgeflippte, coole Stylistin, die so lange für Rihanna gearbeitet hat und das Makeup für Mel B und so macht? Es gibt weltweit nämlich nur ganz wenige, die diesen top secret Tipp kennen. Probier es aus. Aber Cola light geht nicht, und koffeinfrei auch nicht. Denn gerade die Mischung von Koffein und Kalorien bräunt. Wenn du keine Cola im Haus hast: Kaffee und Kuchen geht auch, nur kein Karrottenkuchen, dann siehst du so billig orange aus, weisst du, wie Katie Price oder so, da kannst du ja gleich ins Sonnenstudio gehen. Kleiner Geheimtipp von mir: Sorge dafür, dass ein Wespennest oder ein Bienenstock in der Nähe ist, denn wenn die die Poren aufstechen, wirst du nicht nur schneller braun, die Bräune hält auch noch länger. Noch mehr Tipps: Wenn du drei Tage schwere Sachen hebst (z.B. meinen Umzug), kriegst du ganz tolle Locken und wenn du deinen Namen aus Regenwürmern an die Haustür tackerst, kannst du essen, was du willst: alle werden dich für total beknackt halten. Frohes Reiben wünscht: inFemme


text von infemme art von le girard foto von dima gerasimov / photocase.com

Juhuuuuu leuteeee!!! frage... habe bemerkt das mein nasenpiercing noch nai geht..... is des jez total out...... oder wirkt es doooofffff??? -----------------------------------------HUUUUHUUUUUU! Coooooolllllll. nasenpiercing geht nai. Gar net dooofffff. Cooooollllll. Steck nai und Paaaaaartyyyy. CIIAAAOOOOIIII!

Stimmt es bin ich eine ..... ? Ich habe dieses Jahr zum ersten Mal oben ohne an unserem Baggersee gemacht. Und ja ich gebe es zu ich mag es wenn mir die Jungen auf meine Gott sei dank größeren Brüste schauen. An meinem Gym bin ich jetzt unten durch. Nur weil die anderen sich nicht trauen weil sie kleine Tittchen haben? Wie könnt ihr mir helfen ? -----------------------------------------------------Hallo ......! Du brauchst nun wirklich keine Hilfe. Du machst alles richtig. Oder glaubst du im Ernst, Baggersee heisst Baggersee, weil es ein See ist, der mit dem Bagger ausgehoben wurde? Siehste. Das kommt von anbaggern, und du scheinst die einzige auf deinem Gym zu sein, die das verstanden hat. Also, raus mit dem Glocken und bimmeln, bis die Flut kommt. Sollen die frigiden Streberinnen doch zum Titisee fahren. Der ist nämlich für die, die so kleine Tittchen haben, dass man sie nur mit einem T schreiben darf. Kein Witz! Weiter so! inFemme P.S.: Lieber beim Gym untendurch als beim Gyn verschissen. Lasst die Intelligenz bei Frauen mit Kindern nach? Hallo, meine Freundin hat letztens etwas gelesen. In einem Bericht wurde davon gesprochen, dass Frauen mit Kindern etwas von ihrer Intelligenz einbüßen. ich habe zwar noch keine, möchte aber bald eins haben (Natürlich mache ich das nicht abhängig von diesem Bericht!!!). Jetzt habe ich ein bisschen gegoogelt und nichts gefunden. Ist es wirklich wahr, dass wenn man Kinder bekommt sich der Intelligenzquotient der Frau verringert und ich dümmer werde??? Heißt das dann im Umkehrschluss, das Frauen ohne Kinder intelligenter sind bis an ihr Lebensende? Oder habt ihr vielleicht einen Link, wo ich jemanden aus dem Fach schreiben kann? ----------------------------------------------------Hallo. Ich sorge mich. Du schreibst aus dem Fach? In welchem Fach wohnst du denn? Wenn es sehr klein ist, dann würde ich mir das mit den Kindern ohnehin noch mal überlegen, denn wenn sie nach dir kommen, werden sie in der Schule gehänselt, und bei H&M gibt‘s auch nicht so coole Klamotten für so ganz Kleine. Ansonsten ist das, was deine Freundin gelesen hat, natürlich total gelogen. Ich muss es wissen, ich hab nämlich ein Kind und hab mich eben auch gegoogelt und da stand auch, dass ich eins hab. Tschaui! InFemme 7


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LEAZ

n i z a g a M

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„Nur, weil wir vom Aussterben bedroht sind,

werd‘ ich doch nich‘ gleich zur Hete!“

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Sneak-A-Boutique

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Unser vermeintlich hässliches Tier bekommt immer großes Feedback. Als es einmal in Ausgabe 7 aus technischen Gründen (= danilo war mal wieder dumm) nicht erschien, gab es Vermisstenanzeigen und eins aufs dicke Haupt. Wir haben die Rubrik ins Leben gerufen, weil Ungerechtigkeit herrscht – wieder einmal. Die süßen, niedlichen, ach so knuffigen Tiere werden mehr erforscht als die Einäugigen, Zweinasigen, Dreibrüstigen, kurz – die Freaks unter uns. Wusstet ihr das? Gut, das muss nichts Schlechtes sein. So landet man auch seltener im Tierlabor. Ungerecht ist es trotzdem. Eher Euthanasie als Darwin. Und außerdem: Frauen dürfen inzwischen auch ganz emanzipiert dumme „männliche“ Sachen machen wie Krieg führen. Also fordern wir endlich Gleichberechtigung auch bei der Forschung. Menschen sollten in Versuchslabors zu gleichen Bedingungen wie Affen zugelassen, hässliche Tiere genauso erforscht werden wie süße. Da das allerdings noch in weiter Ferne liegt, sind die Tiere gefährdet. Wir steuern hiermit gegen. Mit der ersten Kontaktsuchseite für die VERMEINTLICH HÄSSLICHEN UNTER UNS.

„Nur, weil wir vom Aussterben bedroht sind, „wErd‘ ich doch nich‘ gleich zur Hete!“

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Nick: Punkgay Name: Visayas-Pustelschwein / Sus cebifrons Geschlecht: männlich Beruf / Beschäftigung: Chef-Coiffeur in Manilas angesagtestem Szene-Frisiersalon „Haar-Gayl“ Wohnort: Manila, Philippinen Größe: 51 cm Hobby: Shopping, meine Geranien auf dem Balkon Motto: Eber machen die größeren Sauereien.

Liebe Einsame, Toleranten und Offenherzigen, bekanntlich versuchen wir in dieser Rubrik, charmante Personen mit Charakter ans Männchen beziehungsweise Weibchen zu bekommen. Verkuppilo Kurz etwas zu meiner Person: Also, damit das mal gleich klar ist, ja! Nur weil ich aus Manila komme UND schwul bin, heißt das nicht, dass ich eine traumatische Vergangenheit auf dem Straßenstrich hatte. Obwohl, eine traumatische Vergangenheit hatte ich schon, und Sex gab es auch immer viel… aber das ist eine andere Geschichte. Worauf ich hinaus wollte: Ich bin ein seelisch gayfestigtes Pustelschwein mit reiner Haut und knackigen Hinterläufen. Wen ich suche: Ebenfalls knackige Hinterläufe wären nicht schlecht. Generell wäre es ein Traum, mal einen Typen kennen zu lernen, der mit all seinen vier schnuckligen Haxen auf dem Boden der Tatsachen steht. Die ganzen Burschen mit ihren unrealistischen Träumen können mir echt langsam die Pupe schmatzen. Ansonsten solltest du natürlich schwul sein. Den Stress mit dem Umkehren hatte ich einmal – NIE WIEDER. Aussehen solltest du wie der Politiker Roland Koch – er hat das hübscheste Pustelschwein-Gesicht, das ich je gesehen hab. Aber wenn du auch tickst wie er – erschieß dich, lass dich schlachten, egal – aber SCHREIB MIR NICHT. Das gilt auch für euch anderen Psychos da draußen. Bleibt mir fern. Oh Gott, da wird mir gleich ganz blümerant. Ich geh mir mal ‘n Prosecco holen…

Bei

Interesse

kannst

du

Kontakt

aufnehmen

unter

der

Chiffre „DreamManila“ mit einer Mail an danilo@sleazemag.de.

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SNEAK-A-BOUTIQUE 12

Nach dem Eintreten folgt das Erschlagen. Der Laden ist ein einziges Suchbild. Taschen neben Figuren neben Schuhen ne-

Location: Paul‘s Boutique Oderberger Straße 47 10435 Berlin www.paulsboutiqueberlin.com

ben Jeans neben Technik neben Yoda. Genau genommen nur sein Kopf. Wenn sich das Auge daran gewöhnt hat, erkennt man alte Sneaker: Gazelles, Superstars, Puma Hi-Tops, Jordans, limitierte VANS und Dunks. Willkommen in dem Berliner Second-Hand-Laden „Paul’s Boutique“. Viele Shops nennen sich so (nach dem 1989 erschienenen zweiten Album der Beastie Boys), keiner ist wie dieser. Hier finden sich immer wieder echte (!!!) Sneaker-Raritäten, die das Herz höher schlagen lassen. Der Verkauf läuft nach der simplen GebrauchtladenStrategie, einen Teil des Verkaufspreises zu behalten. Da die Boutique etabliert ist, kommen immer wieder alten Sneakerperlen von allein zu Paul (eigentlich Frank, aber wer seinen Laden so nennt…) gelaufen. Paul‘s Boutique feiert dieses Jahr zehnjähriges Jubiläum. Wir sagen: Herzlichen Glückwunsch!!!

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It‘s not a TV, it‘s SLEAZE

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The Making of SLEAZE Cover

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IT‘S NOT TV, IT‘S SLEAZE.

Videoclips

Ungewöhnliche Eingebungen erfordern ab und an ungewöhnliche Taten. Diese wiederum fordern dann schnelle Umsetzung. Somit resultiert aus Yanahs letztem Karaokeabend die Idee, in der nächsten Modestrecke skurrile Musikvideoszenen nachzustellen. Wir armen Praktikanten! Müssen mitten in der Woche, während der Arbeitszeit, mit coolen Leuten rumhängen und Lachkrämpfe beim Posieren vor der Kamera durchstehen. Könnt ihr euch das bitte vorstellen?! Niemand hat uns auf so viel Spaß bei der Arbeit vorbereitet. Ich will jetzt nicht weiter darüber reden. Seht einfach selbst!

Minu

Fotografie Oliver Aukschun www.ollygraphy.com Mode & Styling / Umsetzung / Haare & Make-up JULIA ROTH / MINU KLEIN / ANNA CZILINSKY Models Arian Iso / CALIDA DEL SOL / Fabian Weller / Hannes Fischer / Ivi Geist / Julia Roth / Julian Rossow Julian Weicht / Minu Klein / NICOLE HELLRUNG / SALLY MARQUARDT / Sofie Belka Special Thanks BAR INDEED

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Jacken, Hemden & Schuhe CONVERSE

Freak the Funk THE PHARCYDE “DROP”

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I’m his favorite Toy JULIETTE & THE LICKS “HOT KISS”

Nicole: Top & Leggins AMERICAN APPAREL, Boots VINTAGE

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She’s futuristic and new NAMALEE & THE NAMAZONS “U GLO GRRRL”

Ivi: Badeanzug IRON FIST, Schmuck SUPARINA, KAUF DICH GLÜCKLICH & self-made 22

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Julian: Jacke & Hose CHEAP MONDAY, Shirt & Schuhe CONVERSE / Ari: Jacke D&G, Hose AMERICAN APPAREL, Pullover CHEAP MONDAY,Schuhe CONVERSE / Fabi: Jacke & Hose VINTAGE, Pullover & Schuhe CONVERSE Julian: Jacke VINTAGE, Hose CHEAP MONDAY, Shirt BLEED ORGANIC, Schuhe CONVERSE

I don’t want to live my life again RAMONES “PET SEMATARY”

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You can’t get enough ROBERT PALMER “ADDICTED TO LOVE”

Hannes: Anzug DRYKORN, Band: Kleider MISS SIXTY, Schuhe IRON FIST, Calida del Sol: VINTAGE

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Calida del Sol: MISS SIXTY, Ivi: Schuhe IRON FIST, Outfit self-made

She’s just in my imagination ROLLING STONES “ANYBODY SEEN MY BABY?”

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I have to celebrate you, Baby FATBOY SLIM “PRAISE YOU”

Sofie: Shirt ARMED ANGELS, Hose CONVERSE, Schuhe NIKE / Ari: Pullover CHEAP MONDAY, Hose CONVERSE, Schuhe ADIDAS / Fabi: Shirt BLEED ORGANIC, Jacke INSIGHT, Hose CONVERSE, Schuhe ADIDAS / Julian: Shirt BLEED ORGANIC, Hose DIESEL / Julian: Shirt NIKE, Hose DIESEL, Schuhe ADIDAS / Minu: Shirt & Leggins INSIGHT, Schuhe REEBOK / Julia: Shirt & Leggins: AMERICAN APPAREL, Jacke ADIDAS, Schuhe NIKE

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Julia: Kleid YUMI

I can give you what you want I can make your heart beat short NEW YOUNG PONY CLUB “ICE CREAM”

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S f o g n i The Mak

r e v o C E L EA Z

Leitung: Julia Roth Fotografin: Svantje Neubohn

Visagistin: Miriam G端nther Models: Ivi und Anni

Location: Bar25 Holzmarktstr.25 10243 Berlin www.bar25.de

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LEAZ

es m a G he r c 端 B e Fi l m DVD cs i Com

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Games-Gefl端ster

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Comics

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Gammelfleisch aus deutschen Landen

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Kino

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B端cher

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Game Previews

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DVD

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Games-Geflüster

von Pascal

Neuigkeiten, Gerüchte und Fundstücke aus der Welt der Videospiele

Sind die jugendlichen Zocker von heute die Kokser von morgen? Der britische Therapeut Steve Pope will herausgefunden haben, dass zwei Stunden videospielen bei Jugendlichen in der Wirkung mit dem Ziehen einer Line Koksgleichzusetzen sind . Bei seiner täglichen Arbeit in einem Suchtzentrum konnte er zumindest viele Parallelen beobachten. Zum Beispiel bestehlen die spielsüchtigen Kids ihre Eltern, um sich noch mehr neue Games kaufen zu können, schwänzen die Schule oder vergessen schlicht zu essen oder zu schlafen, um bis zu zwei Tage non-stop durchzuspielen. Der Versuch der betroffenen Eltern, der Lage Herr zu werden und den Kids das Zocken zu verbieten, endet nicht selten in Wutausbrüchen der Sprösslinge. Der Vergleich ist natürlich stark überspitzt formuliert und hinkt weitestgehend. Allerdings ist Spiele-Sucht eine ebenso ernstzunehmende Abhängigkeit wie Drogensucht und gerade im „World of Warcraft“-Zeitalter nicht zu verharmlosen.

Videospiele sind zu teuer! Das sagt wohlgemerkt kein notorisch blanker Daddel-Konsument sondern Olivier Comte, seines Zeichens Vizepräsident bei Publisher Namco. Die Problematik ist simpel: Es drängen immer häufiger zu viele Games zur selben Zeit auf den Markt. Bei einem Preis zwischen 50-70 Euro pro Spiel kann man sich im Bestfall zwei Games im selben Monat leisten – und selbst dafür muss die eine oder andere Mahlzeit auf der Strecke bleiben. Um teure Produktionen nicht gegen zu starke Konkurrenz untergehen zu lassen, verschieben immer mehr Publisher die Veröffentlichungen von den klassischen Weihnachtsmonaten auf das Frühjahr. Aber da diese Idee einige haben, fallen selbst auf diese Weise einige Absatzzahlen enttäuschend aus. Namcos Marketingchef schlägt deswegen Games vor, die zwar in der Basis deutlich kürzer sind, dafür aber auch nur zwischen 20 und 30 Euro kosten. Ist der Spieler an mehreren Missionen interessiert, kann er immer noch kostenpflichtigen Extra Content herunterladen, so der Vorschlag von Herrn Comte.

World of Warcraft ist Malware! (…laut dem Norton Virenscanner) Ein Update für Symantecs PC-Sicherheitssoftware sorgte bei vielen Zockern vorü-

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bergehend für lange Gesichter. Plötzlich wurde World of Warcraft als gefährliche Schadsoftware eingestuft. Damit dürfte Symantec die Zustimmung vieler besorgter Eltern bekommen haben, für die WoW mehr als nur „potentiell gefährlich“ ist. Mittlerweile wurde die fälschliche Einstufung allerdings durch ein weiteres Update (leider) wieder korrigiert und auch NortonUser dürfen wieder Tage und Nächte in der virtuellen Welt verbringen und der endlosen Jagd nach Erfahrungspunkten frönen.

Gebraucht-Games sind schlimmer als Raubkopien? Eine sehr zweifelhafte These, aber Andrew Oliver von den Blitz Games Studios ist der Ansicht, dass der Gebrauchthandel mit Videospielen massivere Umsatzausfälle verursacht als Raubkopien. Die Rechnung ist plausibel: Games, die keinen Spaß mehr machen, weil man sie ausgiebig gezockt hat oder schlicht keine Zeit und Lust mehr auf sie hat, werden einfach weiterverkauft. Das funktioniert in Zeiten des Internets schneller und unkomplizierter denn je. Andrew Oliver rechnet vor, dass ein Spiel auf diese Weise mehr als vier Eigentümer findet. Sprich, die Publisher erhalten weniger als 25 Prozent des potentiellen Umsatzes. EA und die anderen Großen der Branche sehen dies offensichtlich ähnlich und etablieren immer mehr ein System, um auch Gebrauchtkäufer direkt zur Kasse zu bitten. Nur die Erstkäufer erhalten einen Code, der Zugang zu diversem Online-Content ermöglicht. Ist dieser schon verbraucht, bleibt nur die Option eine gewisse Summe zu bezahlen, um auch als Gebrauchtkäufer Zugriff auf die Extrainhalte zu erhalten.

100 Mio. Dollar Entwicklungskosten für Red Dead Redemption? Laut Berichten der britischen Zeitung „Daily Mail“ hat Rockstar Games für das SandboxGame ca. 100 Millionen Dollar hinblättern müssen. Darin sind Kosten für die Programmierung, Synchronsprecher und umfangreiche Promotion enthalten. Eine stolze Summe, welche wohl für jeden anderen Titel Garant dafür wäre, dass einige der Verantwortlichen schlaflose Nächte hätten. Bei der Wild-WestAction-Simulation des GTA-Machers dürfte es jedoch nur eine Frage von wenigen Wochen sein, bis das Geld locker wieder in

die Kassen gespült wird – plus einem satten Überschuss. Die Summe von 100 Millionen Dollar scheint langsam die StandardMarke für Titel aus dem Hause Rockstar zu werden, denn auch die Entwicklung von GTA IV hat diese Summe verschlungen.

Forscher infiziert sich mit Computer-Virus Dr. Mark Gasson, ein englischer IT-Spezialist, hat es tatsächlich geschafft, sich mit einem Computer-Virus zu infizieren. Was zunächst wie ein Scherz klingt, könnte in Zukunft öfter in den Schlagzeilen stehen. Versuchsweise implantierte er sich einen RFID-Chip mit dem er, z.B. Türen im Labor öffnen konnte oder Geräte bedienen – alles allein durch die ausgehenden Funkwellen des Implantats. Diese Chips sollen unter anderem auch im neuen Personalausweis Verwendung finden. Im nächsten Schritt lud er ein ComputerVirus auf seinen Chip, welcher sich dann auch auf die Geräte übertrug, mit denen der Chip über Funk kommunizierte. Dieser Selbstversuch legte die Gefahren offen, die mit den geplanten neuen Ausweisen einhergehen können oder auch konkret mit modernen Implantaten, welche in Zukunft immer öfter zum Einsatz kommen werden, um wichtige Körperfunktionen zu steuern und aufrecht zu erhalten. Da tut sich doch gleich ein neuer Markt für Antiviren-Software auf.

Schließung des Xbox-Live-Services für die Xbox-1-Games verzögert Am 15. April sollte es also so weit sein: Der Xbox-Live-Service für die originale Xbox sollte abgeschaltet werden. Ganz so kampflos wollten die „Halo 2“-Jünger aber nicht das Feld räumen und spielten fleißig weiter in Online-Matches. Ob wahr oder nur ein geschickter PR-Vorwand: Laut Microsoft konnte der Service aber nur dann vom Netz genommen werden, wenn keine Partie mehr aktiv ist. Zwölf Anhänger hielten letztlich über mehrere Wochen durch und spielten ohne Unterbrechung den Shooter-Klassiker. Fast einen Monat nach dem ursprünglich angekündigten Abschaltdatum war immerhin noch ein Spieler standhaft. „Apache N4SIR“ wird damit in die (Videospiel-)Geschichte eingehen: als letzter „Halo 2“- und Xbox-1Onlinezocker. Hut ab vor dieser Ausdauer!

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JAZAM #4 Geschrieben von Sascha Thau

Fanmagazine haben heute einen Umfang von 270 Seiten und werden professionell gedruckt. Zumindest im Comicbereich. Darum ähneln langsam die Szenen beim ComicFachverkäufer denen beim Metzger. Statt „Ein Pfund G‘sicht, bitte“ heißt es dann eben „Ein Kilo Jazam, aber zackig.“ Mit dieser Ansage bekommt man eine Anthologie aus dem deutschen Comic-Underground in den Jutesack gebrettert, welche sich sehen lassen kann. Die Geschichten drehen sich alle um das Stichwort „Nachtleben“ - und das wird recht frei interpretiert. Von Zombies bis zu Party-Erlebnissen (natürlich!), von lustig bis philosophisch ist alles dabei. Anthologien haben ja doch immer das Problem, das nicht allen alles gefällt, aber statt drei oder vier Geschichten bekommt man eben über 40 Stück – da zahlt es sich eben aus, dass man über 270 Seiten zur Verfügung stellt. Ein dickes Ding, das man auch gerne mal verschenken kann. Oder man wemmst es neben die Kloschüssel. Die Besucher werden für die gute Unterhaltung danken. Mehr Infos auf www.jazam.de. erschienen im Eigenverlag, 14 Euro

Comicgate Magazin #5 Geschrieben von Sascha Thau

Einmal pro Jahr verlässt man die Gefilde des World Wide Web und begibt sich in den Druck. Das Comicgate Magazin macht das nun zum fünften Mal in Folge. Zusammen mit dem ICOM Comic!-Jahrbuch wohl das beste Sekundärmagazin in Deutschland. Persönliche Theorie: Gute Magazine holen auch aus dem scheinbar langweiligsten Thema einen spannenden Artikel raus, den man gerne liest. Neben den Knaller-Themen kann man es sich daher auch mal leisten, eine genauere Betrachtung z.B. über Comic-Hintergründe abzudrucken. Und das macht beim Lesen tatsächlich Spaß, so komisch sich das auch anhört. Das Schöne an den Artikeln von Comicgate und im gleichnamigen Magazin ist die Tatsache, dass sie absolut unabhängig sind, denn Comicgate wird als Hobbyseite betrieben. Was zunächst wie ein Manko klingt, ist bei genauerer Betrachtung ein großer Vorteil, denn es gibt weder Deadlines, die eingehalten werden müssen (außer bei der Druckausgabe natürlich), noch wirtschaftliche Zwänge. Jeder Artikel köchelt also so lange, bis er fertig ist. Auch muss bei Schreiben keine Vorsicht an den Tag gelegt werden, dass man sonst die Anzeigenkunden vergraulen könnte. Hauptthema dieses Mal: deutsche Comics im Ausland. Und das kommt zum richtigen Zeitpunkt. Bisher war es eher so, dass man hier ausländische Comics als Lizenz veröffentlicht hat und einen beispielsweise französische Verlagsangestellte seltsam anschauten, wenn man ihnen auch

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mal etwas verkaufen wollte. Das hat sich geändert. Tatsächlich ist es mittlerweile Usus, dass deutsche Verlage nun auch Comics aus eigener Herstellung ins Ausland verkaufen. Und so mancher deutsche Künstler wird sogar eher in der Ferne zuerst verlegt, und kommt erst über Umwege in Deutschland an. Comicgate hat hierzu eine Menge an interessanten Interviews und Artikeln zusammen getragen, die einen Blick lohnen. Dazu gibt es auch kleine Comic-Kurzgeschichten und Rezensionen. Das Magazin ist erhältlich über amazon.de, den Comicfach- oder Buchhandel oder man bestellt direkt über die Seite. erschienen im Eigenverlag, 6,50 Euro

Maria und ich Geschrieben von Benjamin Vogt

Ich muss zugeben, dass mich beim Schreiben dieser Zeilen das schlechte Gewissen plagt. Das liegt vor allem an der Tatsache, dass die Ausübung negativer Kritik an einem sehr persönlichen Buch über ein Familienmitglied des Autors bei mir irgendwie Unbehagen auslöst. In Maria und ich beschreibt Miguel Gallardo in Worten und Bildern die Verbindung zu seiner autistischen Tochter Maria. Vom Gefühl her steht Gallardos Werk damit in einer Reihe mit vergleichbaren Comics wie „Die Heilige Krankheit“ (David B. erzählt von der Epilepsie seines Bruders) oder „Mutter hat Krebs“ von Brian Fies, in denen Künstler ebenfalls die Krankheit eines geliebten Menschen thematisieren. Gallardo skizziert auf über 60 Seiten einen Trip nach Gran Canaria nach, den er mit seiner Tochter unternommen hat. Anders jedoch als beispielsweise bei David B. verbleibt die Erzählstruktur sehr oberflächlich und stützt sich vornehmlich auf aneinandergereihte Fakten. „Maria und ich“ wirkt auch eher wie eine Anleitung für Eltern mit autistischen Kindern oder wie ein Plädoyer für die Einzigartigkeit von Gallardos Tochter, aber leider weniger

in Zusammenarbeit mit

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wie ein strukturierter und stimmiger Comic. Schludrig und schemenhaft sind einzelne Bilder zwischen längere Textpassagen gekritzelt, fast hat es den Anschein, dass man eher in einer Reisereportage blättert, so akribisch wie der Autor die Trivialitäten des Alltags, Beobachtungen im Flugzeug, im Hotel, am Strand, zu vermitteln versucht. Der Bogen zum zentralen Thema – dem Autismus Marias – gelingt Gallardo nur immer wieder mit dem Holzhammer: Äußerst nüchtern kommentiert er alle Eigenarten seiner Tochter, das Zwicken lieb gewonner Menschen, ihre besondere Sprechweise oder ihr erstaunliches Erinnerungsvermögen. Zwischen all der Betonung, wie toll und einzigartig Maria trotz oder gerade wegen ihrer Behinderung doch ist, lässt der spanische Künstler eine konsistente Handlung vermissen. „Maria und ich“ mangelt es zudem schlichtweg an Witz und Pointen. Eine Seite in dem Buch verdeutlicht sehr gut, worauf sich die meisten meiner Kritikpunkte beziehen: Gallardo versucht, Marias Wirkung auf fremde Passanten zu verdeutlichen und zeichnet dazu ein ganzseitiges Bild, auf dem er und Maria als schattierte Umrisse von einer Wolke aus starrenden Augen beobachtet werden. Sicherlich kann man als Leser nachvollziehen, welche unangenehme Aufmerksamkeit hier angedeutet wird, aber zumindest bei mir hat das keine große Emotion ausgelöst. Und so zieht auch der Rest des Buches an mir vorbei, ohne mich besonders anzurühren. Was bleibt, ist ein Projekt, das wohl zum einen Teil als Hommage an Maria Gallardo gedacht war, zum anderen Aufklärung über Autismus betreiben soll. Letzteren Punkt unterstreicht auch der Abdruck von Piktogrammen, an denen sich Betroffene im Alltag visuell orientieren können, und kleinen Bildern, die typische Verhaltensweisen autistischer Menschen grafisch zusammenfassen. Miguel Gallardos Ambitionen, ein Buch über seine Tochter zu fertigen, möchte ich hier nicht schlechtreden und – wie eingangs erwähnt – fällt es mir schwer, einen Comic, der dem Autor persönlich sehr viel bedeuten muss, derart hart anzugehen. Ehrlicherweise muss man jedoch sagen, dass dem Spanier kein überdurchschnittlicher Comic geglückt ist. erschienen bei Reprodukt, 14 Euro

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AB 05.08.

2010

AUF DVD UND BLU-RAY

ist

Kinowelt Home Entertainment – A division of Kinowelt GmbH Karl-Tauchnitz-Str. 10 · D-04107 Leipzig www.kinowelt.de

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GAMMELFLEISCH AUS DEUTSCHEN LANDEN von Sascha

“Was wollen wir eigentlich?”, dachten sich Stefan Dinter und Christopher Tauber eines frühen Morgens rauchend und angetrunken auf einem Balkon. Es ist nicht überliefert, ob sie dabei an den nächsten Tag und den Blick in den Spiegel dachten, aber die Antwort war: Zombies! Zombies in Deutschland. Zombies im Comic, betitelt mit „Die Toten“. Der Grund war denkbar einfach: Die beiden lieben Zombies. SLEAZE deckt auf. Der Zwerchfell Comicverlag, gegründet 1988, ist immer für eine Überraschung gut. Ganz gleich, ob man Dr. Mabuse wieder auferstehen lässt oder Grimms Märchen in der einzig wahren Version verlegt (der Version für Erwachsene), irgendwas kommt immer von links außen angeschossen. Und dabei sind die Comics dankbarer Weise nicht verkopft oder übertrieben elitär. Nein, es sind einfach ganz ehrliche und direkte Comics. Von Herzen und so. Die Pommes rot-weiß der Szene sozusagen. Jetzt also Zombies. Und davon dann die „Guten”. Die langsamen, schwerfälligen, welche einfach da sind, massenhaft auftauchen und nicht weggehen, außer man sprengt sie in die Luft oder mäht sie nieder. So wie sie George A. Romero damals erdacht hat. Mit dem Kniff, dass sich alles in Deutschland abspielt. Die Verlagsgranden Tauber und Dinter sind nämlich nicht nur Herausgeber, sondern auch beide Zeichner und Autoren. Dieses Mal wollten sie allerdings nicht selbst alles umsetzen, sondern nur den Anstoß geben, also wurde ein Leitfaden erarbeitet. Da kommen dann ganz interessante Fragestellungen auf: Wie lange würde das Stromnetz noch funktionieren, wenn ganz Deutschland von dieser Katastrophe betroffen wäre? Wie schnell breitet sich eine Seuche aus? Ganz interessant da mal in die Broschüren des Bundesamtes für Katastrophenschutz zu schauen. Aber das war nur ein Punkt, an dem die Recherche ansetzte. Es kam vieles zusammen, über das man sich im Alltag wenig Gedanken machen muss, weil dafür gesorgt wird, dass alles erhalten bleibt. Zum Beispiel brauchen die Hochhäuser in Frankfurt regelmäßige Wartung, da die Innenräume aufgrund der Bauweise ständig klimatisiert werden müssen. Die sonst entstehende Feuchtigkeit würde die Türme nach kurzer Zeit in sich zusammen fallen lassen. Nachdem man das Zombiehandbuch fertig gestellt hatte, überlegte man, mit welchen Künstlern man zusammen arbeiten wollte. Die Resonanz war zahlreich, und das neue Projekt sprach sich herum. Auch die Ankündigung von „Die Toten“ im Zwerchfell eigenen „Zettgeist“-Podcast sorgte für breiten

Zuspruch aus der Szene (ein Podcast, der sich um Bücher, Filme, Comics und nur ab und zu um Zwerchfell-eigene Comics dreht). Internen Angaben zufolge könnte man genug Material zusammen kriegen, um drei Bände voll zu bekommen. Beruhigend auch für den kleinen Verlag, dass das erste Buch auf der zweijährlich stattfindenden Comicmesse in Erlangen – die größte ihrer Art in Deutschland – wie eine Bombe einschlug und der Bestseller im Verlagsprogramm war. „Am 03.10.2009 brach in Europa die Zombieepidemie aus. Nach dem 06.10.2009 wusste niemand in Deutschland mehr, was im Rest der Welt geschah. Heute können wir berichten, wie sich die Plage ausbreitete. Wer überlebte. Wer starb. Und wer zurückkehrte.“ So lautet der Einleitungstext des ersten Comic-Bandes. Er enthält drei Geschichten aus Baden-Baden, München und Frankfurt. Jede Geschichte hat ihren eigenen Duktus, ihre eigene Erzählweise und dank dem Leitfaden ziehen sie alle an einem Strang. Da der Hintergrund konstant bleibt, kann man sich beim Lesen völlig auf die im Vordergrund handelnden Personen konzentrieren. Am Ende bekommt man eine Art „Bilderbuch Deutschland - jetzt mit Zombies“. Das haut rein und macht Lust auf mehr. „Die Toten“ ist mehr als Reihe denn als Serie konzipiert. Jeder Band wird drei Geschichten enthalten. Keine der Geschichten wird fortgesetzt. Es sind Momentaufnahmen aus der deutschen Zombiekalypse. Die Bände unterscheiden sich lediglich in der Zeit nach der Stunde Null. Diese ist in mehrere Abschnitte unterteilt, dementsprechend unterschiedliche Ausgangslagen haben dann auch die Protagonisten. Sind sie gerade in eine Extremsituation geworfen worden oder organisierter und und und? Da dieses Projekt offen ist, können sich auch immer noch Autoren und Zeichner bewerben. Weiterführende Infos und Hintergründe zu den Zeichnern und mehr wird man beizeiten über den „Die Toten“-Blog mitgeteilt bekommen. http://dietotenblog.blogspot.com http://zettgeist.blogspot.com/

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KINO

Überblick für Juli bis September 2010

Das A-Team Joe Carnahan 12.08.2010

Keiner der Helden aus der eigenen Jugend ist dabei, nicht mal der GMC-Van. Hannibal ist tot, Face zog in das amerikanische Big-Brother-Haus, Murdock synchronisiert Videospiele und bloggt gegen Obama und B. A. Baracus bringt seinen Hitech-Küchengerät im amerikanischen Fernsehen an den Mann und sieht dabei aus wie G. W. Bush. Was für eine Welt! Liam Neeson ist Hannibal und Jessica Biel ersetzt Colonel Decker und man kann sich auf zwei Cameos freuen. Der Rest ist schon jetzt Geschichte.

Daniel

The Doors - When You’re Strange Tom DiCillo 01.07.2010

Filme über Ikonen gibt es zuhauf. Und immer wieder kommt neues Material zum Vorschein, dass in drittklassigen Reportagen verwurstet wird. DiCillo hat, wen wundert es, unveröffentlichtes Material gefunden, gesichtet und daraus einen Dokumentarfilm geschnitten. Zeitlich wird hier die komplette Geschichte von der Gründung der Band bis zum Tod von Jim Morrison im Jahre 1971 beleuchtet. Was den Film sympathisch macht, ist, dass DiCillo auf Interviews verzichtet und den Livemitschnitten die Gelegenheit gibt, ihre eigene Geschichte erzählen lässt. Und die kommt beim Zuschauer als Drama an, nur nicht wie eine Dokumentation. Daniel

The Ultimate Wave Tahiti 3D Stephen Low 26.08.2010

Ein 45 minütiger Dokumentarfilm, in dem die Surfer-Legenden Kelly Slater und der Tahitianer Raimana Van Bastolaer nach der perfekten Welle in Französisch-Polynesien suchen. Aber am Ende findet die Welle dich. Eine optisch herausragende Bilderschlacht.

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Daniel

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Mary & Max oder Schrumpfen Schafe wenn es regnet? Adam Elliot 26.08.2010

Mary ist einsam. Sie wohnt in einer Kleinstadt in Australien, ihre Mutter ist ein Wermutbruder, der Vater tackert am Fließband diese kleinen Etiketten an Teebeutel und übt sich in seiner Freizeit als Tierpräparator für tote Vögel. Max wohnt in New York und kompensiert das für ihn unverständliche Verhalten seiner Mitmenschen mit dem übermäßigem Konsum von Schokolade. Beide haben keine echten Freunde. Wie kommen die beiden nun zusammen? Mary entscheidet sich per Zufallsprinzip für den Großstadtneurotiker, indem sie im Telefonbuch seinen Namen wählt und ihm einen Brief schreibt. Sie will wissen, woher die Kinder in Amerika kommen und wie sie den Hänseleien in ihrer Schule entkommen kann. Max erweist sich herausragender Brieffreund und so werden eine Menge ihrer Fragen beantwortet. Der Anfang für diese fast unmögliche Geschichte ist nun gemacht, der Rest sind überzeichnete Charaktere und traurig aussehende Tiere in diesem Animationsfilm, der auf den ersten Blick an ein Märchen in der Machart von Wallace und Gromit erinnert. Aber dahinter steckt mehr als nur eine erheiternde Knetmasse, der abendfüllende Film ist vollgepackt mit Glücksmomenten und Melancholie. Daniel

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BÜCHER

von Yanah

R. KLANTEN, N. BOURQUIN, S. EHMANN, T. TISSOT

Data Flow 2 Verlag: Die Gestalten / VÖ: 30.03.2010 / Gebundene Ausgabe: 272 Seiten In Data Flow 2 werden langweilige Kuchendiagramme und stumpfe Statistiken mal anders visualisiert. Kreative Köpfe stellen vor, wie man anspruchsvolle Informationsgrafiken verständlich, aber unterhaltsam darstellen kann. Den Statistikern und Nerds unter uns wird gezeigt, dass man ein U-Bahnliniennetz auch mal in Herzchenform machen kann und der menschliche Verdauungstrakt wird mit bunter Pappe nachgebaut. Ist wie ein Wirtschaftskurs der im Kunstraum stattfindet, also muss man unbedingt mal reingeschaut haben.

ROBERT KLANTEN / HENNI HELLIGE

Impressive Verlag: Die Gestalten / VÖ: 30.04.2010 / Gebundene Ausgabe: 240 Seiten Weg vom Computer und ab geht’s mit Schere, Klebe, Papier, Stempeln und Holzschnitten. Impressive stellt Gestalter vor, die mit konventionellen Techniken modernes Design produzieren. Da werden auf Visitenkarten Muster gestanzt, lustige Sprüche gestempelt und das Papier mit Stanzungen veredelt. Typografisch und illustrativ werden aufwändig gestaltete und produzierte Poster, Karten und Einladungen vorgestellt. Die gesammelten Arbeiten in diesem Buch belegen, wie relevant und spannend der moderne Umgang mit traditionellen Gestaltungsformen sein kann und wie sehr er zukünftige Bildsprache inspiriert.

Illusive: Contemporary Illustration and its Context (Edition 2010) Die Gestalten Verlag / VÖ: schon erschienen

Illustrationen unterlaufen heutzutage einer Wiedergeburt! Fotografie hat jahrzehntelang die visuelle Kultur beherrscht, aber jetzt breitet sich die Illustration in verschiedenen Farben und Formen unter uns aus. In diesem Bildband sind viele verschiedene zeitgenössische Illustrationen in unterschiedlichsten Stilrichtungen abgebildet. Es beinhaltet persönliche Entwürfe, Modeillustrationen und auch Arbeiten für Werbezwecke: eine Vielfalt die zeigt, wie das Medium der Illustration auch unabhängig von Trends funktionieren kann. Ein absolut tolles Buch für Illustrationsbegeisterte.

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The Upset: Young Contemporary Art Die Gestalten Verlag / VÖ: schon erschienen

Eine neue junge Generation von Künstlern feiert die Wiedererkennung ihres Kunstschaffens, beinflusst von der visuellen Subkultur. The Upset zeigt die neuen Künstler in der Bewegung, dessen Arbeit alte Techniken oft mit neuen kombiniert. Beispielsweise wird Graffiti angewendet und Farben auf Stoff. Das Band führt unter anderem auch Portraits von Künstlern und Interviews der ausgewählten Aussteller auf. Ein supermodernes Buch für experimentierfreudige Kunstfans.

R. KLANTEN / M. HÜBNER

Urban Interventions Verlag: Die Gestalten / VÖ: 12.04.2010 / Gebundene Ausgabe: 256 Seiten

Urban Interventions präsentiert alternative Kunst der breiten Masse. Im urbanen Raum werden Plakataktionen, Installationen, Graffiti und andere witzige Sachen aus der ganzen Welt vorgestellt. Fotostrecken von einer übergroßen Kaugummiblase, die Gehwege blockiert und später als zerkauter Kaugummi über 2 m2 auf der Straße chillt, bringt einen zum Schmunzeln. Pflanzengestrüpp wird hier auch gerne mal zu Buchstaben umgewurstet. So findet ihr vielleicht beim nächsten Waldspaziergang bald mal die ein oder andere scary Nachricht im Unterholz. Nachdem man genug Inspiration getankt hat, kann man sich dann auf den eigenen Straßen austoben.

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Games-Überblick für Juli bis September 2010

Game PREVIEWS

von Pascal

Mafia II Sandbox | Xbox 360, PlayStation 3, PC | 2K Games | August 2010

Der Vorgänger zählt bei Fans zu den besten Sandbox-Games aller Zeiten und ist in einem Atemzug mit GTA zu nennen. Parallelen zur derzeit beliebtesten Videospielreihe gibt es einige: viele Fahrzeuge, Knarren und natürlich eine riesige, frei erkundbare Stadt. Im Gegensatz zu GTA spielt sich Mafia aber deutlich linearer. Dies kommt vielen Spielern entgegen, die einen GTA-Titel meist nie zu Ende spielen, sondern bei jeder Zock-Session einfach nur ziellos umher cruisen. Mafia 2 spielt 1945, kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs. Als Kriegsveteran Vito nimmt man Jobs für einen Mafia-Boss an und steigt nach und nach in dessen Gunst. Grafik, Deckungs- und Zielsystem und eine lebendige Stadt machen bislang einen guten Eindruck.

Kane & Lynch 2: Dog Days Action | Xbox 360, PlayStation 3, PC | Eidos | August 2010

noch kein Bild freigegeben

Der erste Auftritt des ungleichen Paars hinterließ einen zwiespältigen Eindruck. Die Story und Atmosphäre waren zwar deutlich härter und erwachsenenorientierter als vieles auf dem Markt, die Technik des Third-Person-Shooters war allerdings bestenfalls Mittelmaß. Der Nachfolger will da einiges besser machen. Die erste Änderung ist, dass man die Hauptstory diesmal in der Haut von Lynch erlebt. Zudem agieren Kane und die anderen Mitstreiter diesmal voll automatisch – wie gut dabei die KI arbeitet, bleibt abzuwarten. Außerdem soll endlich ein Online-Co-Op-Modus möglich sein. Ansonsten bleibt vieles beim Alten, und so ballert man sich erneutvon Mission zu Mission durch Horden von Gegnern.

Crackdown 2 Sandbox | Xbox 360 | Microsoft Game Studios | Juli 2010

noch kein Bild freigegeben

Der Vorgänger schaffte es nie offiziell nach Deutschland. Allerdings kamen auch hierzulande viele importfreudige Zocker in den Genuss des innovativen Sandbox-Titels, welcher gekonnt „GTA“ mit Superhelden-Flair kreuzte. Auch im zweiten Teil springt man meterhoch und -weit über Häuserschluchten und vermöbelt jede Menge böser Buben. Diese haben mittlerweile aber gleichgezogen und können euch auch mit Mutanten-Kräften zusetzen. Neben jeder Menge Fahrzeugen, warten auch ein großes Waffenarsenal, eine noch größere Stadt und natürlich darf auch ein Co-Op-Modus nicht fehlen – diesmal sogar für bis zu vier Spieler. Ebenso neu hinzugekommen ist ein Multiplayer-Modus für bis zu 16 Spieler gegeneinander.

Dragon Quest IX: Beschützer des Himmels Rollenspiel | DS | Square Enix | Juli 2010

Nachdem Final Fantasy XIII nicht vollends überzeugen konnte, kommt im Sommer die zweite große Japano-Rollenspiel-Serie, Dragon Quest, mit einem neuen Ableger für den Nintendo DS auch nach Deutschland. Dragon Quest IX setzt dabei mehr auf die klassischen RPG-Zutaten: rundenbasierte Kämpfe, jede Menge Magie und eine epische Story, angesiedelt in einer riesigen Fantasy-Welt. In der typisch japanisch-abgedrehten Geschichte steuert man einen gefallenen Schutzengel auf dem Weg zurück ins Himmelreich. Das Ticket dorthin löst man natürlich durch gute Taten und mutige Abenteuer. Fans dürfen sich auf mindestens 50 Stunden Rollenspielspaß, schöne Cel-Shading-Grafiken und einen 4-Spieler-Co-Op-Modus freuen.

StarCraft II: Wings of Liberty Strategie | PC, Mac | Activision Blizzard | Juli 2010

Zwölf Jahre nach dem genialen Vorgänger erlöst Activision Blizzard die Fangemeinde endlich und bringt StarCraft II in die Läden. Das Echtzeit-Strategie-Spiel bietet opulente Schlachten zwischen den drei Rassen Terraner, Zerg und Protoss – an Schauplätzen überall im Weltall verteilt. Die Rassen spielen sich grundverschieden und bieten eigene Forschungs- und Spezialisierungsrichtungen. Ein besonderes Augenmerk hat Blizzard auf eine spannende StoryEntwicklung in der Hauptkampagne gelegt. Des Weiteren wird der Multiplayer-Modus wohl Garant für viele Extrastunden Onlinespaß werden. Technisch sieht das Game bisher sehr gut aus und die aktuellen Betatests lassen darauf hoffen, dass es dem Hype gerecht werden kann.

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Überblick für Juli bis September 2010

DVD

von Yanah

Daybreakers Australien / USA | 2010 Veröffentlichung: 27.08.2010 [Kauf-DVD]

2019 herrschen Vampire auf der Erde. Die letzen Menschen werden nur als lebendige Blutkonserve genutzt. Großes Problem: Die Vampire haben fast alle Menschen ausgelutscht und ohne menschliches Blut mutieren die Vampire zu wilden Monstern. Lösung: Die Heilung vom Vampirdasein. Doch nicht jeder Vampir will wieder ein Mensch werden. Endlich wieder ein Vampirfilm ohne Romantik und leidenschaftlichen Blicken, aber mit spritzendem Blut. Hurra.

A Dangerous Man USA | 2009 Veröffentlichung: 05.08.2010 [Kauf-DVD]

Ich sage nur Steven Seagal, dann müsste jedem klar sein, worum es in dem Film geht. Der Quasibruder von Chuck Norris vermuscht jeden, der sich zwischen ihm und das Filmende stellt. Diesmal sind es Böslinge, die einem Mädchen und einer Tasche voller Geld an den Kragen wollen. Perfekter Videoabend mit Popcorn und Bier ist garantiert. Und wahre Männer erkennt man nur an ihrer Prügeltechnik.

Kommissar Beck - Box 1 Veröffentlichung: 04.06.2010 [Kauf-DVD] Vertrieb: Al!ve AG

Wem Wallander zu trübselig ist, sollte Kommissar Beck eine Chance geben. Er ist ein mürrischer Zeitgenosse, der trotzdem sehr sympathisch wirkt. Während andere Krimis in simple Erzählungen abdriften, bleibt Kommissar Beck bis zum Schluss spannend. Wer also gleich am Anfang wissen will, wer der Täter ist, hat es hier schwer. Wichtig: Achtet darauf, die Filme wirklich chronologisch zu sehen, denn sonst ist die private Entwicklung der Personen nicht mehr nachvollziehbar.

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Sleaze on Tour

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nst u k s n Lebe

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Ein Platz f端r Grafiker

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Stone Magazine: Krave Art

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Women in Prison

LEAZ

S N E B E L T S N KU nskunst Lebe

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er Ein Platz für Grafik

d Partyohnungs-, Auto- un W ge bi le rz ku d un afiken und t verändert sich bei hochwertigen Gr Die Medienlandschaf es t eh si rs de An . ab dem s flexiblere Internet chts ändern. Bis zu ni on si dates wandern in da er -V et bl Ta st Apples hen Spielwird – vorerst – selb aterial) der technisc M Layouts aus. Daran s da r ga so t ich le viel sich die Haptik (und n angewiesen, um Zeitpunkt, an dem auf analoge Fläche r ke afi Gr nd si , en n Inhalt anpass zeuge dem jeweilige sen zu präsentieren. ihre Kunst angemes seite auf dem r Wahl eine Doppel re se un r tle ns Kü m ne in jeder Ausgabe ei wie z. B. Wir stellen deshalb ne Einschränkungen ei kl f au s Bi g. un üg rf nnen Grafiker-Platz zur Ve frei. Bei Interesse kö g lli vö r tle ns Kü r kundungen ist de fnehmen. rechte Dummheitsbe mit uns Kontakt au rn ge e .d ag m ze er danilo@slea weitere Künstler üb

HIER KÖNNTE

DEIN

NAME STEHEN!

SLEAZE Mai Juli/bis Juni September 2010 2010

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fzschiedrich@yahoo.com www.myspace.com/mehryeah SLEAZE Juli bis September 2010

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Habt ihr es nicht satt,

ständig auf der Suche nach eurem NummerEins-Magazin zu sein? Friseurläden abzuklappern, sich

ne neue Frisur machen zu lassen, in der Hoffnung, SLEAZE irgendwo im unsäglich abgegriffenen Zeitschriftenstapel zu erspähen und mit ins traute Heim zu nehmen, wo man es endlich wohlig betten kann, mit ihm reden

und spielen oder einfach nur, um drin zu lesen. Wir machen es euch einfach, auch wenn sich

diese Zeilen für Eingefleischte wie ein Déjà-vu lesen mögen. Werdet Abonnenten! Nehmt euch selbst in den Kreis der Sendungsempfänger auf! Jungfräulich werdet ihr in Zukunft euer Blättchen in den Händen halten und die Frische

zwischen den Seiten erschnuppern können. Ehrlich, wer hat das nicht gern, ein ungeknicktes Erzeugnis sein Eigen zu nennen. Keine kryptischen Bemalungen früherer Leser, keine Eselsohren, nur ihr und SLEAZE. Eine Mail an abo@sleazemag.de mit euren Angaben und für nur 10 Euro kommt SLEAZE 6x im Jahr direkt zu euch nach hause .

Fuck off, das is mein Abo!

Traut euch! 50

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WOMEN IN PRISON Mit den Frauenknastfilmen berichten wir nun über das dritte Sub-Genre, die in den frühen 1950ern startenden ExploitationFilme. So langsam scheint mir, als wolle man mit skurrilen Ideen einfach nur legitimieren, pornografische Filme zu drehen. Denn anders als bei den bisherigen Frauen-Hinter-Gittern-Filmen geht es hier nicht um die Vermittlung moralischer Werte, der Vorteile von Gesetzestreue oder des harten Gefängnisalltags, das wäre zu pathetisch. Eher kann ein Regisseur seiner Fantasie ungeniert freien Lauf lassen. Kleine heiße

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Mädels, die selbstverständlich unschuldig hinter Gitter geraten, werden vergewaltigt, haben (gleichgeschlechtlichen) Sex, machen SM-Bondage-Spielchen oder werden einfach brutal verhauen. Und auch wenn ich den Gedanken nicht loswerde, dass alle Knastbräute aussehen wie Katy Karrenbauer, lohnt es, sich von den trashigen Filmen eines Besseren belehren zu lassen. Freut euch auf einen Kampf zwischen Wärtern und Brüsten, koketten Banden-Anführerinnen und das Gute, das wie immer siegt.

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Dass der Regisseur Jonathan Demme vor Erfolgsfilmen wie „Das Schweigen der Lämmer“ und „Philadelphia“ seine Karriere im Exploitation-Genre begann, ist wohl eine Laufbahn, die im Filmbusiness gang und gäbe zu sein scheint. Erinnert ein wenig an den Lebenslauf von Peter Jackson, dessen Sprung vom Splatter-Movie „Bad Taste“ zur weltweit erfolgreichen „Herr der Ringe“-Trilogie kaum größer sein könnte. Bei „Caged Heat“ handelt es sich um den wohl erfolgreichsten Streifen im Women-in-Prison-Genre. Die im Rollstuhl sitzende, verbitterte Gefängnisdirektorin

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McQueen und der hauseigene Arzt Dr. Randolph haben das Zuchthaus in eine Folterkammer verwandelt. Somit sind abartig brutale Übergriffe auf die Inhaftierten an der Tagesordnung. Maggie und ihre Freundin Wilson wollen diesen Höllenqualen entfliehen und brechen erfolgreich aus, kehren jedoch zurück, um eine Freundin vor der Zwangslobotomie zu retten und Rache zu üben. Der 1974 entstandene Klassiker endet in einer blutigen Massenschießerei auf dem Gefängnishof. Ein Top-Debüt von Demme.

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Da wird man nach langen qualvollen Tagen im Gefängnis endlich entlassen und was fällt unseren vier weiblichen Protagonisten zuerst ein? Logisch: einen Bus voll mit Tennisspielerinnen zu überfallen und die Rasselbande in einer Villa eines reichen Richters gefangen zu halten. So ungefähr lässt sich der Plot in „Escape from Womens Prison“ zusammenfassen. Man hätte auch eine spannendes Actionspektakel mit einem Hauch von Erotik daraus machen können. Stattdessen wurde die Story wohl eher als Tarnung für einen Lesbensexfilm genutzt. Alle

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fünf Minuten hat irgendjemand (vorzugsweise Frauen) Sex, oder es wird nach dem Verkehr geduscht. N‘ bisschen Vergewaltigung ist auch dabei. Die Kamera schwenkt aber nicht verlegen aus dem Bild, wenn es zur Sache geht, wie wir es vielleicht bei einem Streifen von 1978 erwartet hätten. Nein. Brüste, Vaginen, Hintern, ein paar Penisse - alles bekommt einen Full-Shot. Die Bilder und Lichteffekte sind im Endeffekt genau so überflüssig wie die Geschichte an sich, aber lustig anzuschauen genauso ist es trotzdem.

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Die Junge Dee ist das beste Beispiel für zurfalschen-Zeit-am-falschen-Ort-sein. Unterdrückt von ihrem kriminellen Freund, arbeitet sie als Barfrau. Das Geld reicht vorne und hinten nicht, so überfällt ihr Geliebter ein Likörgeschäft und wird infolgedessen nicht nur wegen Raub, sondern auch wegen versuchten Mordes verurteilt - und die arme Dee wird wegen Beihilfe eingelocht.

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LEAZ

K I S U

M

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Red Bull Music Academy

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In der Musikbäckerei

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SLEAZE‘ next Supergroup

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Die wandernde Wodkarutsche

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Unbekannte Musiker

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Live-Looping

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Die toten Crackhuren im Kofferraum

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Musik Rezensionen

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Foto: ©Acadamy@Festivals

Red Bull Music Academy

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Jule

Foto: ©Acadamy@Festivals

Um das SPLASH! immer wieder zu etwas Besonderem zu machen, überlegen sich die Veranstalter jedes Jahr aufs Neue verschiedene Events, die die Hip-Hop-Kultur in all ihren Elementen fördern sollen – sei es, dass die Festivalbesucher sich, neben ZeltplatzPartys und natürlich Konzerten, bei Graffitikontests oder Freestylebattles ausleben können. Dieses Jahr wird es in Zusammenarbeit mit Red Bull für junge Raptalente die Möglichkeit geben, sich von Künstlern wie unter anderem Hudson Mohawke (nebenbei bemerkt auch ein Ex-Teilnehmer) in einem Workshop zu beweisen und dazuzulernen. Die Jungtalente werden von einer ausgewählten fachkundigen Jury bewertet. Das Projekt läuft unter dem Namen „Red Bull Music Academy“ und wird jeden Festivaltag in Verbindung mit Auftritten von Szenegrößen wie Dorian Concept, Goldielocks, swede:art, L-Vis 1990, Joker, Wiley, Boy Better Slew, Foreign Beggars, Shy fx, Anti-Pop Consortium und den Sick Girls stattfinden. Und das nicht etwa vor einem kleinen Publikum, der Contest und natürlich auch die Liveacts könnt ihr täglich auf der Granada Stage vor Ort bewundern. Wir als Medienpartner freuen uns auf die Teilnehmenden und ihre Skillz, vielleicht wird auch das ein ohne andere Wunderkind entdeckt.

Foto: ©Burke Thomas

Ort: SPLASH!, Ferropolis in Gräfenhainichen, Date: 23.-25. Juli 2010

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IN DER MUSIKBÄCKEREI „Ja, ich nehm eins“, hört man den experimentierfreudigen Musikfanatiker sagen. „Was soll denn drin sein?“, fragt der DJ. „Ach, von allem etwas. Vielleicht ein bisschen Achtziger, eine aktuelle Pop-Nummer und irgendwie auch ein deutscher Künstler, ich mag die Beats.“ Kurz durchrühren, auf dem Laptop durchbacken und den feinen MashupDuft über wummernde Lautsprecher auf die Meute loslassen. Die Szene wächst, breitet sich auf dem Globus aus. In Deutschland sind die „Bootleg“- oder Mashup Parties längst angekommen. Mit regelmäßigen Events in Berlin, München, Hamburg oder Frankfurt/M. werden jedes Wochenende hunderte Lieder in ihre Einzelteile zerlegt und neu miteinander verschmolzen, heraus kommen sogenannte Mashups. Die Szene feiert, die Musikindustrie wirft ein Auge drauf – komplett legal ist das nicht. SLEAZE sprach mit dem bekanntesten Mashup DJ Deutschlands, BEN STILLLER aka. MASHUP GERMANY. Wie passend.

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SLEAZE: Zu allererst, warum dieses zuckersüß-klebrige „Mashup Germany“Logo, sieht doch ein bisschen aus wie so ein Einspieler bei SuperRTL oder? BEN STILLLER: Dieses „zuckersüßklebrige“ Logo, wie du es nennst, transportiert auf einfache Weise das Konzept von Mashup-Germany. In Anlehnung an Zuckerwatte & Co., soll es einfach Appetit auf Mashups machen. SLEAZE: Dein Künstlername neben MashupGermany, Ben Stilller, setzt sich zusammen aus dem Vornamen deines Großvaters aus den Staaten, dem Roman „Stiller“ von Max Frisch und eben als Anlehnung an den Schauspieler. Gab‘s gerade auf letzteren bezogen schon Verwechslungen oder Anekdoten, die dich haben Schmunzeln lassen? BEN STILLLER: Verwechslungen gab‘s wirklich schon viele. Ich bekomme oft Nachrichten von verwunderten Leuten aus den Staaten, die fragen, wann ich begonnen habe, neben der Schauspielerei auch Musik zu machen. Außerdem – und das finde ich besonders cool – weiß der Schauspieler Ben Stiller von meiner Existenz. Ein befreundeter amerikanischer DJ war mal mit Ben Stiller auf einer Party und hat ihn dort auf mich angesprochen. Er kannte mich tatsächlich von YouTube! SLEAZE: Du kommst ursprünglich aus Köln, bist seit deinem 14. Lebensjahr DJ und spielst diverse Instrumente. Beschreib doch den musikalischen Weg, der aus dem kleinen Kölner Jung den deutschlandweit bekanntesten Mashup-DJ gemacht hat. Musikalische Leichen im Keller, Jugendsünden… BEN STILLLER: Ich bin in einer musikalischen Familie aufgewachsen. Nach jahrelangem Schlagzeug-Unterricht habe ich dann neben der obligatorischen Schulband mit meinem

Bruder eine eigene Band gegründet. „Rock ‚n‘ Brot” hat es zwar nie zu Weltruhm gebracht, mir aber neben meiner DJ-Tätigkeit den Weg zum Thema Mashup geebnet. Nachdem ich ca. 2001 mein erstes Bootleg gehört habe, bin ich von dem Thema nicht mehr los gekommen. Als ich dann auf die ersten deutschen Mashups gestoßen bin, stand meine Entscheidung schnell fest: Das mach ich auch, aber ich versuche mal, einen neuen Weg zu gehen. SLEAZE: Du wirst oft als Bindeglied zwischen deutscher und englischsprachiger Musik beschrieben, bist selbst Deutsch-Amerikaner, packst meist deutsche und eben internationale Künstler in den Topf. Zieht das auch in den Staaten? Im Gegensatz zu uns hier, verwöhnt von mehr oder weniger allen Hits, kennt man doch dort Künstler wie Deichkind, Peter Fox oder Die Absoluten Beginner eher nicht? BEN STILLLER: Ich bekomme täglich Nachrichten aus den Staaten. Die Leute bedanken sich für meine Arbeit und dafür, dass sie durch mich deutsche Bands wie Deichkind oder Peter Fox kennen gelernt haben. Im Ausland entsteht momentan ein komplett neues Interesse an deutscher Musik jenseits von Rammstein und den Scorpions. Ich glaube, dass dies inzwischen viele deutsche Künstler erkannt haben und versuchen werden, neue Märkte für ihre (deutsche) Musik im Ausland zu erschließen. Wenn meine Mashups dabei ein wenig helfen, freut mich das natürlich sehr. SLEAZE: Ist dein Repertoire im Ausland das gleiche oder weißt du schon, okay, allzu viele deutsche Mashups muss ich hier nicht spielen? BEN STILLLER: In den Staaten werde ich zum ersten Mal so richtig diesen Herbst auflegen, insofern kann ich in Bezug auf die USA nichts sagen. Bei Gigs in Irland, England oder Frankreich habe ich jedoch festgestellt, dass gewisse deutsche Mashups trotz der SLEAZE Juli bis September 2010


Sprachbarrieren funktionieren. Ich spiele dort aber auch gern deutsche Instrumentals gemixt mit Vocals einer jeweils nationalen Band. Das funktioniert perfekt. SLEAZE: Du machst jetzt seit ein paar Jahren die Mashup-Szene unsicher, man hat so ein bisschen das Gefühl, die Sache kommt ins Rollen, du hast deine eigene PartyReihe in Frankfurt, spielst Gastauftritte bei BOOTIEBerlin und BOOTIEMunich, kannst du mittlerweile vom DJ-Traum leben? BEN STILLLER: Auch wenn ich jetzt eine Illusion zerstöre, aber für mich ist und war es nie ein Traum, DJ zu sein. Natürlich ist es ein Job mit großen Vorteilen. Er ist gut bezahlt, man lernt die aufregendsten Menschen und besten Clubs aus allen Teilen der Welt kennen. Aber neben dem Spaßfaktor und der Leidenschaft für Musik, die man auf diese Weise ausleben kann, bedeutet DJ sein vor allem reisen, warten, reisen, warten, arbeiten, wenn andere schlafen oder feiern, wieder reisen, warten usw. Dadurch bleibt wenig Zeit für private Termine, von einem Schlafrhythmus ganz zu schweigen und man muss gewaltig aufpassen, sich nicht in der Oberflächlichkeit der Clubszene zu verlieren. Wie so vieles im Leben, hat auch das Dasein als DJ zwei Seiten und für eine gewisse Zeit werde ich das DJing auch mit Elan und Enthusiasmus fortführen, aber irgendwann wird Schluss damit sein. Das Leben hat noch so viel mehr zu bieten. SLEAZE: Was macht Mashups aus, im Gegensatz zu beispielsweise Remixen, wie es sie schon seit Jahren gibt? BEN STILLLER: EEin Remix nimmt ein bestehendes Musikstück oder Musikthema, „rekombiniert“ die Einzelelemente des Songs oder Künstlers und fügt eventuell noch neue Elemente wie etwa einen neuen Beat hinzu. Ein Mashup macht eigentlich das gleiche, allerdings SLEAZE Juli bis September 2010

mit einem entscheidenden Unterschied: Es nimmt nicht die Einzelelemente eines Songs, sondern von mindestens zwei Songs. Das heißt, ein Remix kann die Identität eines Songs verändern oder erweitern. Aber ein gutes Mashup hat das Potential, die Identitäten verschiedener Songs so zu verschmelzen, dass daraus ein eigenständiges Werk mit komplett neuer musikalischer Identität entstehen kann. Das kann kein Remix der Welt. SLEAZE: Spielst du diese Saison Festivals oder Open-Airs? BEN STILLLER: Ja, ich werde am 21. Juni bei der Fête de la Musique in Berlin auflegen, außerdem im September beim Berlin Festival auf dem Flughafen Tempelhof. Dann habe ich noch zwei Open-Air Gigs als Vorband von Nas & Damian Marley, worauf ich mich ganz besonders freue und im nächsten Jahr stehen dann die ersten großen Festivals auf dem Programm. SLEAZE: Zu guter Letzt: Hand aufs Herz, der schlechteste Anmachspruch, den du dir hinter den Turntables anhören musstest? BEN STILLLER: Vielleicht nicht der schlechteste, aber der lustigste Spruch, der mir in Erinnerung geblieben ist. Vor einigen Monaten kam mal ein Mann zu mir und meinte: „Hi, ich weiß, du bist nicht schwul. Wenn du es dir aber doch anders überlegen solltest, sag mir bitte Bescheid. Ich bin dann auch die Frau...“

Kostenloser Download des frisch gebackenen Mashup Germany Albums

“Recycling Revolution“ nur unter www.mashup-germany.com

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SLEAZE‘ NEXT SUPERGroup

DER lustige MUSIKBANDGENERATOR Wer hat nicht in seiner Jugend so manche Nacht Musik hörend im Bett gelegen und sich vorgestellt, wie toll es wohl wäre, wenn z.B. Madonna, Kurt Cobain und Slash eine Band gründen würden? Welche wohl die perfekte Band wäre? Wir haben jedenfalls sehr oft solche Gedankenspiele gespielt und tun es jetzt wieder – nur mit dem Unterschied, dass wir diese jetzt im großen Stil publizieren und euch aufdrängen können. Mit der folgenden Besetzung sollte sich sicherlich der eine oder andere Grammy mitnehmen lassen: Gitarre: Zakk Wylde Der Knabe hat nicht nur den passenden Namen und sieht exakt so aus, wie man sich einen Heavy-Metal-Papst vorstellt, sondern lässt auch noch genauso filigran die Finger über die Saiten fliegen! Seine aktuelle Band trägt den prägnanten Namen Black Label Society. Aber schon vor über 20 Jahren hat Ozzy Osbourne ein Näschen dafür gehabt, dass Zakk die perfekte Besetzung an der Klampfe ist. 23 Jahre professionelle Musikerkarriere sind jedenfalls genug Erfahrung, um auch für die SLEAZE-Band halsbrecherische Soli in ausverkauften Stadien zum Besten zu geben. Bass: Les Claypool Bassisten werden zwar meist belächelt, aber zusammen mit den Drummern sind eigentlich sie diejenigen, die einen Song tragen. Deswegen besetzen wir für unsere Supergroup diese Position mit einem äußerst schrägen, aber ebenso kreativen Bassisten unserer Zeit: Les Claypool. Der Frontmann der Band Primus hat eine sehr eigenwillige Art den Bass zu zupfen und auch sein Gesang ist sehr „speziell“ – weswegen er bei uns primär nur für groovende Klangteppiche zuständig ist. Dass er diese

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gekonnt kreieren kann, hat er des Öfteren bewiesen. Neben Primus auch in diversen Soloprojekten, wie z.B. mit seiner „Frog Brigade“. Ja, wir sagten doch, der Mann IST schräg! Schlagzeug: Danny Carey Mindestens ebenso berauschend wie Gitarren-Soli ist ein gutes Drum-Solo. Es gibt eine Menge guter Schlagzeuger da draußen, und einige der besten sind leider schon tot. Man denke nur an den virtuosen Buddy Rich. Nimmt man als Auswahlkriterium neben Technik auch noch eine leidenschaftliche Performance, bleibt man zwangsläufig bei dem Namen Danny Carey hängen. Der Schlagzeuger von Pigmy Love Circus, „VOLTO!“ und besonders bekannt mit ProgRock-Band TOOL, besitzt neben Tempo und Präzision auch das nötige Maß an Verrücktheit. So ist sein Equipment z.B. mit Hexagrammen übersät und auch sein Spiel selbst soll vielmehr eine rituelle okkulte Beschwörungszeremonie sein (laut eigener Aussage). Der Mann hat zum Glück auch Humor. Backup-Schlagzeug: Dave Grohl Was ist noch besser als ein Drum-Solo? Ganz klar, ein Drum-Battle! Aufgrund seiner Entertainer-Qualitäten kommt als zweiter Schlagzeug-Mann natürlich nur Dave Grohl in Frage. War er früher bei Nirvana nur der klischeehafte Drummer und der sprichwörtliche „Typ, der mit der Band (= Kurt Cobain) rumhängt“, hat er sich nach deren Ende mehr als nur emanzipiert. Als Kopf der Foo Fighters ist er heute auch in vielen anderen Supergroups gern gesehener Gast – etwa den Queens of the Stone Age oder aktuell bei den Them Crooked Vultures. Selbstverständlich wollen wir da nicht nachstehen und holen Dave gerne mit auf die Bühne. Denn selbst wenn er einfach nur dabeisteht und seine Faxen macht, bringt er die Hütte zum Kochen! Keyboard: Kevin Moore Wir können keine Supergroup aus dem Boden stampfen, ohne nicht zumindest eine Position mit einem (Ex-)Dream Theater-Mitglied zu besetzen. Die Wahl fällt in puncto Keyboard aber auch sehr einfach, denn Kevin Moore ist wirklich ein Genie an den Tasten. Ob nun zu seinen Zeiten bei Dream Theater oder auch mit seinen Projekten Chroma Key und aktuell besonders OSI, seine Sounds sind immer perfekt platziert und ohrenschmeichelnd. Seine Kunst dabei ist, die Keyboard-Sound-Decke behutsam um den Hörer zu legen. Erst bei näherem Hinhören fallen einem diese kleinen Klangspielereien, -effekte und -melodien auf, die einem die ganze Zeit schon unbewusst in den Ohren widerhallen und gefallen. Gesang: Dave Gahan

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Als Frontmann und Aushängeschild braucht man einen Sänger, der die Menge noch vor den ersten Tönen mitreißt. Wer schon einmal auf einem Depeche-Mode-Konzert war und die geradezu fanatischen Fans erlebt hat, weiß, dass Dave Gahan der perfekte Mann dafür ist. Seit unglaublichen 30 Jahren singt er für die Synth-Rock-Band und hat von seinem Beliebtheitsstatus nichts eingebüßt. Im Gegenteil, die Band füllt auch heute noch die Stadien in aller Welt, und Frauen jeden Alters fallen immer noch regelmäßig in Ohnmacht, wenn sie Daves sehr markantem Gesang lauschen. Er ist vielleicht nicht der beste Sänger der Welt, aber sicherlich einer der einprägsamsten! Dazu ist er die perfekte „Rampensau“ und springt auf der Bühne immer noch so wild umher, wie es mancher Fünfzehnjährige auf Speed nicht schafft. Background-Gesang: Lena Meyer-Landrut Damit wir auch wirklich noch den letzten Fan mobilisieren können, packen wir auch noch „Unsere Lena“ mit ein und geben ihr den Posten als Background-Sängerin – wobei sie auch ruhig gerne mal nach vorne kommen darf und den Massen auf ihre unbekümmerte Art zuwinken darf. Ihren merkwürdigen englischen Akzent darf sie bei uns auf jeden Fall behalten – auch falls wir für sie nur als Roadie oder Promoterin Verwendung finden sollten. Und für den Fall, dass sie uns absagt, weil sie einfach keine Zeit mehr hat nach ihrer baldigen Krönung zur Präsidentin der Welt, nominieren wir einfach Martina Topley-Bird nach. Background-Gesang-Ersatz: Martina Topley-Bird Dass sie als Co-Sängerin sehr gut mit einem männlichen Partner harmoniert, hat Martina schon mit Trip-Hop-Pionier Tricky bewiesen. Seitdem die Beziehung zu diesem, privat wie geschäftlich, in die Brüche ging, versucht sie sich alleine. Und das sehr gekonnt! Eine Stimme, die weit davon entfernt ist, zu schrill und nervig zu klingen. Eine Stimme, die einen voller Wärme einhüllt und noch lange begleitet, nachdem die Musik aus ist. Zerbrechlich und gleichwohl voller Kraft. Martina hat jede Menge Soul in der Stimme und ist somit also genau die Richtige für unsere SLEAZE-Band! Pascal

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Die wandernde Wodkarutsche

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Gogol

Bordello,

der

verrückte

Wanderzirkus, der mobile Melting Pot aus New York, das Punk Phänomen das in keiner Russendiso fehlen darf - an der Speerspitze der unglaubliche Frontmann Eugene Hütz, der Madonna schon um den Finger gewickelt haben soll. Bevor sie eine fulminante Show ablieferten stand der baumgroße Basspieler Tommy T Rede und Antwort. Und wahrscheinlich war es gut, dass das Interview nicht nach der Show stattfand, denn da wären weder Tommy noch die Interviewerin in der Lage gewesen, so brav über Musik zu reden. Aber wir bleiben dem Las Vegas Motto treu und sagen: Whatever happens Backstage, stays Back-

sie großartig. Ich meinte zu meinem Kumpel, wann auch immer die ein Vorspielen haben, ich bin dabei. Als sie von der Tour zurück kamen riefen sie mich an, ich sollte ein Stunde mit ihnen jammen. Na und aus der Stunde wurden direkt mal sieben Stunden! - und danach bin ich nie mehr gegangen. Wusstest Du auf was Du Dich da einlässt, ich meine, Gogol sind schon seit Jahren 365 Tage on Tour... Musik ist mein Lebensinhalt, auch wenn ich nicht auf Tour bin, beschäftige ich mich 24 Stunden mit Musik. Es ist für mich wichtig mit Leuten zusammen zuarbeiten die sich total auf die Musik einlassen. Und als ich dazu gestossen bin brauchten die mich genauso wie ich sie, es war klar, wir hatten uns gesucht und gefunden! Gogol Bordello haben in den letzten Jahren unglaublich an Popularität gewonnen. Wie hat sich die Band dadurch verändert? Natürlich ist es erstmal der normale Weg: Du spielst dann wirst Du im Radio gespielt, dann kommt das erste Video. Was aber eigentlich das wichtigste ist, ist vor Fans zu spielen. Das ist der Grund warum wir Musik machen um sie mit anderen zu teilen. Und wenn wir dadurch ein grösseres Publikum gewinnen ist das grossartig. Welchen Unterschied hat der Erfolg für dich persönlich gemacht? Ich kann nur soviel sagen: Bei meiner ersten Show mit Gogol hat es mir total den Schalter rausgehauen. Jeder Livemitschnitt kann Dich nicht darauf vorbereiten wie es ist die ganze Energie der Leute in dein Gesicht geblasen zu bekommen.

stage. Nur soviel: es waren Unmengen von russischem Schampus, ein Eugene Akustik Set auf der besten Bühne der Welt, dem Tisch, und ziemlich viele hübsche Frauen involviert. Aber Shhhhh....

Wie fandest Du die Band oder besser gesagt: Wie fand die Band Dich? Also es war so, ein guter Freund von mir, der Produzent von den Spin Doctors, hatte gehört, dass Gogol Bordello einen neuen Bassplayer suchen. Kanntest Du Gogol? Also ganz ehrlich: Ich kannte den Namen aber wirklich gehört hatte ich nichts von ihnen. Also hab ich sie abgecheckt und fand

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Welche Chancen haben sich für Dich selber ergeben? Ich habe es nie aus dem Grund gemacht aber Fakt ist, ich komme ja aus Äthiopien, und ich glaube viele Menschen haben noch nie Musik aus Äthiopien gehört. Durch Gogol habe ich natürlich schon die Möglichkeit diese Musik an eine breitere Masse heranzutragen. Ich mache ein Sideprojekt und das ist eine immense Gelegenheit diese Musik zu präsentieren. Diese Band ist ein offenes Buch, ein Buch mit vielen Kapiteln und jedes Kapitel hat eine andere Nationalität. Jeder von uns wird irgendwann seine eigene Geschichte und Herkunft hinzubringen. Ich wusste zum Beispiel nie dass Äthiopische Musik von 70s Jazz sehr beeinflusst ist... Die Leute wissen viel zu wenig von Äthiopien und das Land hat wahnsinnig viel zu bieten und Du wirst es nicht glauben aber viele Leute ziehen momentan dort hin. Auch

viele Deutsche. Meine Schwester ist auch mit ‘nem Deutschen verheiratet! Ich finde wir sollten dort mal ein Konzert spielen. Es war ja einer der Grundsteine von Gogol Musik aus den verschiedenen Ländern überregional präsentieren zu können... Ja und wenn Du Dir das neue Album anhörst ist da auch genug Äthiopien mit drin. Dafür habe ich gesorgt. Aber da ist auch viel Brasilien mit drin und natürlich die ganzen osteuropäischen Einflüsse. Welche Musik würdest Du wählen wenn Du amerikanischen Sound wiederum nach Äthiopien bringen würdest? Das haben ja soviele Leute schon gemacht, für mich persönlich ist es natürlich Jazz, das ist amerikanische Musik, und es ist meine Leidenschaft ist. Aber wer weiß vielleicht ist es beim nächsten Mal HipHop. Und HipHop hat wiederum seine Wurzeln auch wieder in Afrika. Country Musik wiederum ist super populär in Afrika. Auch Elvis, die lieben Elvis! Gogol Bordello ist sowas wie eine riesige Familie. Gibt es eine Rollenverteilung. Unsere Mamas und Papis sind definitiv die Tourmanager, die schaffen es dass alles so einfach aussieht. Wir sind wie Babies! Eugene ist natürlich unserer Leitwolf, auch was Songwriting angeht. Abgesehen davon sind alle gleich. Wie ist die Arbeit mit Eugene? Er ist wie ein Bruder, er schafft es für seine Ideen zu inspirieren und uns für seine Ideen zu motivieren und an Bord zu holen. Hört sich alles sehr harmonisch an... Ja, aber es gibt auch genug Drama! Das kannst Du mir glauben. Ohne Drama wär es ziemlich langweilig, oder? Wer will immer alles smooth! Und wenn wir Tage frei haben hängen wir dann doch wieder alle zusammen ab. Leider erfährt man die wirklichen Dramen oder crazy Geschichten die auf der Tour passieren eh sehr selten in Interviews... Na was willst Du denn wissen?! Strange Sachen gibt es ohne Ende aber...Also das ist jetzt nichts schlimmes aber es war recht witzig: Ich war desletzt auf der Bühne und Leute schmeissen ja immer irgendeinen Shit auf die Bühne. Nicht um uns zu zeigen, dass es nicht gut ist, sondern als Zeichen der Anerkennung. Na ich stand auf der Bühne und irgendwas hat mich getroffen und ich schau runter und hab ein fast volles Glas Bier genau zwischen meinem Arm und dem Bass gefangen! Ohne etwas zu verschütten! Mann und jetzt stand ich da und ich musste ja spielen und hab mir nur gedacht: Scheiße ich hab Durst, aber ich komm nicht ran!

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Unbekannte Musiker

Was schlummert in Deutschlands Soundunterwelt? Gucken wir uns einfach mal die Charts an: Gewisse Defizite dürften jedem von uns schon einmal aufgefallen sein, schließlich sind Männer und/ oder Frauen wie Lady Gaga an der Spitze nicht wohlverdient und auch wenn eine Lena-MayerLandruth gut singen kann, ist es schon ärgerlich, wenn man jahrelang vom Ruhm träumt, schuftet, ackert und verdammt nochmal gut ist, aber nichts passiert. Wir haben es uns diesmal zur Aufgabe gemacht, das Augenmerk auf jene verkannten Talente zu lenken, die Einiges zu bieten haben. Ob Blues, Techno oder Hip Hop, folgende Künstler berichten über ihr Streben nach Erfolg und, natürlich, ihre Musik.

Deci-Déla Zwei Mädels aus Paris sind wahre Rampensäue und wissen den Mob zu begeistern. Keine Ahnung wie ich ihre Musik beschreiben sollte, vielleicht sphärisch abgedrehter Techno mir ordentlich Trash, Gequietsche und Tanzbarkeit. Diese explosive Mischung scheint Erfolg zu haben. http://www.myspace.com/atibavitez

Seit wann macht ihr Musik? Seit zwei Jahren Aus welcher Ambition entstand das Musikmachen (Geld / Leidenschaft)? Aus Leidenschaft! Aber wir haben das Glück gehabt, dass unsere Musik den Leuten gefällt und jetzt verdienen wir gutes Geld, dank Konzerten in ganz Europa. Ist es zum Minusgeschäft gewor-

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den oder könnt ihr davon auch die eine oder andere Rechnungen begleichen? Mittlerweile können wir damit sogar in den Urlaub fahren. Was macht eure Musik eurer Meinung nach anspruchsvoll? (bzw. findet ihr euch anspruchsvoll?) Wir setzen uns nicht unter Druck was die Musik angeht. Das Leben ist schn stressig genug !! Wir wollen einfach die Leute zum Tanzen bringen, sie sollen eine gute Zeit mit unserer Musik verbrbingen. In einer Band hat jeder seine klar definierte Aufgabe (Schlagzeug, Gitarre, Singen), wie läuft das bei euch? Wir singen beiden wenn wir on Stage sind und machen wirklich eine Show. Wir tanzen und spielen Keyboard zu der Musik, die wir selber komponiert haben. Setzt das Kompromissbereit-

schaft voraus oder hackt ihr euch die Köpfe ein ab und zu? Wir haben unsere eigenen Stil und leben in unserer eigenen Welt, aber wir sind immer für Neuen Ideen offen, ohne Kompromisse geht das allerdings auch nicht! Unternehmt ihr etwas um berühmt zu werden oder lasst ihr laufen? Wir lassen es laufen und wollen einfach Konzerte machen! Wir leben die Liveshow. Habt ihr national/ international größere Projekte geplant? Wir haben schon in Tokyo und Paris gespielt und das war wirklich eine tolle Erfahrung ! Das sind 2 verschiedene und interessante Städte aber es kommt nichts an den Berliner Sommer heran! Generell in Planung ist grad nichts, wie gesagt, wir lassen laufen.

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Boo Boo Die Chilenerin nennt derzeit Berlin ihre Heimat und ist dort ein gut und gern gehörter Name in der Soulszene – mit einer soften Mischung aus Blues, Jazz, Rock und Singer-Songwriter-Manier. www.myspace.com/booboochile

Wie lang machst du schon Musik? Wir hatten ‘ne Gitarre zuhause, mein Vater hat ‘n bisschen gespielt mit ca. sechs jahren hab ich angefangen damit angefangen. Ich hab eine Zeit lang probiert, wieder aufgehört und so richtig mit Band ging es los als ich auf eine Schule kam, die eine Schulband mit einem außergewöhnlich engagierten Musiklehrer hatte, Herr Russmeier. Danke dafür Deine Musik klingt sehr 60er/ Janis Joplin/ Led Zepplin-lastig, daran musste ich zumindest beim

Kid Atari Gebürtig aus Eisenhüttenstadt lebt auch dieses Talent hauptsächlich in Berlin Grob könnte man seinen Stil der elektronischen Tanzmusik zuordnen, jedoch die Einbindung von „echten“ Instrumenten, ständige Rythmuswechsel und der loungige Sound machen seine Musik zu etwas Besonderem und schaffen neue Klangwelten, fast schon melancholisch. http://www.myspace.com/kid-atari

Seit wann machst du Musik? Seit ca.zehn Jahren .Aus welcher Ambition entstand das Musikmachen (Geld / Leidenschaft)? Es war wohl mehr eine gesunde Mischung aus Leidenschaft und Wahnsinn. Der pure Konsum des Mediums Musik und die Zeichnerei (ich habe damals sehr viel gezeichnet) wahren nicht mehr genug. Ich brauchte noch ein anderes Ventil um meinen kreativen Wahn zu kompensieren. Und da bot sich nach ein wenig Probiererei, das Musizieren an.

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ersten hören denken. Hat der Musikgeschmack beziehungsweise die Ära deiner Eltern dich musikalisch geprägt? Ja, als Kind hab ich es geliebt mit meinem Vater zusammen Oldieradio zu hören. Viele Songs die dort liefen, höre ich immer noch gerne, bei anderen Künstlern aus der Zeit liegt unser Geschmack allerdings nicht so nah beieinander, wo genau nun die Vorliebe herkommt keine Ahnung. Bestreitest du mit der Musik deinen Lebensunterhalt? Ja. Hätte es überhaupt einen Reiz für dich berühmt zu werden oder würdest du, wenn du die Wahl hättest, eine gewisse Popularität nicht überschreiten wollen? Ich habe eine Wahl und die liegt darin die Musik zu machen, die ich machen will und die mich glücklich macht – und das so gut wie

ich kann oder eben nicht. Wenn das einigen Menschen gefällt ist das wunderbar, wenn es sehr vielen Mensche glücklich macht, ist das natürlich noch besser. Ich lebe nicht für meinen Ruhm. Was war dein schönster Livegig Moment? Da gibt‘s so Einige, die kann ich nicht mit einander vergleichen, alle sehr verschieden und jeder auf seine Weise sehr schön . Was war deine größte musikalische Enttäuschung? Die Musik hat mich nie enttäuscht und ich wüsste auch nicht wie. Aber manchmal versteh ich die Einstellung der Leute, die mit Musik zu tun haben, die mit ihr arbeiten beziehungsweise für sie arbeiten null, manchmal eben sehr herzlos Wie würdest du deine Musik selbst beschreiben? Universal Freedom Jam

Ist es zum Minusgeschäft geworden oder kannst Du davon auch die eine oder andere Rechnungen begleichen? Auf finanzieller Ebene kann man schon die eine oder andere Rechnung begleichen. Wesentlich wertvoller ist die Selbstverwirklichung. Was macht deine Musik deiner Meinung nach anspruchsvoll? „Die richtige Antwort lautet wie immer 42“ Unternimmst du etwas um berühmt zu werden oder lässt du es laufen? Eigentlich mache ich nur wenig, was die Werbung angeht. Da mein Hauptantrieb eher das musikalische Schaffen ist. Ich bin kein Marketingfachman oder Promoter. Vielmehr denke ich, dass die Musik, die man macht, die beste und vor allem ehrlichere Werbung ist. Hast du national/ international größere Projekte geplant? Die Weltherrschaft...Spaß bei Seite...Ja es ist einiges geplant! Was war die Inspiration für Kid Atari, solch experimentelle Musik zu machen? Einerseits waren es Impressionen

aus dem alltäglichen Leben, andererseits auch die Einflüsse anderer Künstler wie zum Beispiel Autechre, Amon Tobin, Boards of Canada oder Jimi Hendrix und Jefferson Airplane. Mich selber faszinieren abstrakte Audioarchitekturen, ich liebe es immer wieder neue Details bei einem Track zu entdecken, selbst wenn ich ihn schon zum hundertsten Male gehört hab. Die technischen Möglichkeiten machen es leicht auch ohne die Fähigkeiten Noten zu lesen oder ein Instrument zu spielen, Musik zu machen. Greifst du auch manchmal auf klassische Instrumente zurück oder nur auf deren elektronische Klangnachbildung? Ja zum Beispiel eine Gitarre, Klangschalen, Bambusxylophon. Im Endeffekt geht Beides Hand in Hand.

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Strike 9 Chirs ist wahrlich ein OstberlinerPlattenbauoriginal. In Berlin-Lichtenberg aufgewachsen, hat der junge Rapper viel zu erzählen, jedoch jenseits von Ghettoromantik, wie man vielleicht zuerst denken mag. Mit seiner rauhen und aggressiv wirkenden Stimme, schafft er es, tiefsinnig zu sein wie Maeckes ohne dabei den Battlecharacter, der Hip Hop ohne Frage ausmacht, außer Acht zu lassen. Seine künftig erscheinende Sampler „Vom Block zum Block“ soll dies beweisen.

Menschen auch gefällt umso besser. Natürlich wäre es ein Traum von der Musik leben zu können, nur ist das in Zeiten von „Heute gibt es mehr Rapper als Fans“ etwas schwierig. Viel mehr verarbeite ich mit meiner Musik eigene Probleme, Aggressionen und Geschichten.

Was hebt dich von den gängigen Deutschrappern (auch unter den Newcomern) ab? Ich denke einer der größten Unterschiede zu den meisten Künstlern und mir liegt darin, dass ich schon www.myspace.com/strike9corner mal nicht grundsätzlich der „Krasseste“ bin. Wie bist du zum Hip Hop gekom- Wenn ich hier jedoch sage, dass men? meine Texte voller Wahrheit und Das war in der sechsten Klasse. Ne- unverblümter Lebensdarstellung ben der Grundschule gab es einen sind, bin ich wiederum auch kein Jugendclub (Lichtenberg – Linse) Stück anders, in den ich eher zufällig mal hinein- also lassen wir das. gestolpert bin. Dort haben gerade Ich versuche nicht krampfhaft eteinige Leute für einen Auftritt ge- was Neues zu machen oder eine probt und seit dem gab es für mich völlig neue Künstlerfigur mit aufnichts Anderes mehr. gesetztem Image darzustellen. Mehr oder weniger angesteckt von meinem Freundeskreis fing bei mir Hat dir die Mentalität der Szene alles mit Graffiti an. Wir waren auf Steine in den Weg gelegt bei der vielen Jams, in erster Linie wegen Verwirklichung von musikalider Graffitiaction, jedoch kam man schen Projekten, oder generell bei dort nicht an den Freestylesessions der angestrebten Karriere? vorbei, an denen ich letztlich aus Nicht wirklich…das einzig TrauriSpaß auch mitmachte und mit der ge, was halt ich immer wieder festZeit auch den einen oder anderen stellen muss, ist die grenzenlose Battle gewann. Geldsucht. Zu viele versuchen sich in irgendeiner Form, ob notwendig Was hast du bis jetzt alles dafür oder auch nicht, in die Szene mit getan berühmt zu werden? War einzubringen um daraus Kapital zu das generell deine Ambition (also schlagen, wobei die Musik, um die der Ruhm)? es eigentlich gehen sollte, in den Gute Frage…direkt habe ich nichts Hintergrund gerät. dafür getan. In erster Linie geht es mir darum, dass mir meine Mu- Mit wem würdest du gerne zusamsik selber gefällt, an zweiter Stelle menarbeiten? kommen Freunde und Bekannte, Also wenn ich die freie Auswahl wenn es darüber hinaus anderen hätte würde ich nur zu gern einmal

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mit Jay Z oder DMX arbeiten. Nicht zuletzt weil ich wohl kaum von jemand anderem so oft die Sachen im Player habe. Was die Deutsche Rapszene angeht und somit wohl auch etwas naheliegender ist, feier ich Snaga, Kobra und Vega. Denkst du, deine Herkunft aus den Plattenbau könnte zum Problem werden, da du schließlich kein Geheimnis draus machst, sondern sie auch plakativ zum Aufhänger deines Samplers machst (schließlich bist du nicht der Erste)? Nein. Ich bin nun mal in Lichtenberg aufgewachsen und groß geworden, was mich sicherlich auch in vielerlei Hinsicht geprägt hat, jedoch sehe ich keinen Grund meine Herkunft zu verschweigen. Viel mehr reflektiere ich in meinen Texten die Sachen die mich umgeben und mit denen ich zu tun habe. Es stimmt natürlich, dass ich nicht der Erste bin, dennoch gibt es sehr viel zu sehen und immer wieder neue Geschichten über die man schreiben kann, schließlich gibt es hier mehr als Hooligans und Technopartys. Letztlich wäre ich auch nicht der erste der aus Neukölln, der Einfamilienhaussiedlung oder aus der Vorstadt kommt. Im Endeffekt konnte ich nicht selbst entscheiden, wo ich groß werde und wie mein soziales Umfeld situiert ist.

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Tricus& Vitéz Ian Tricus und Atiba Vitéz, zwei Berliner Jungs die Techno machen. allerdings, wie manch einer bei dem mittlerweile recht vorbelasteten Begriff denken könnte, fernab von H.P. Baxter oder Marusha. Mit wiedererkennbarer Elektronischer Tanzmusik, schaffen es die beiden sich vom verkoksten House-Hype abzuheben. www.myspace.com/atibavitez

Seit wann machst du/ ihr Musik? Als Duo knapp zwei Jahre. Wir hatten vor Tricus&Vitéz noch ein anderes Projekt am laufen, was aber wegen musikalischer Weiterentwicklung dann aussetzen musste. Ian Tricus ist seit etwa 14 Jahre schon im Musikgeschäft tätig. Ich ( Atiba Vitéz ) bin da noch ein Jüngling, 4 Jahre. Habe vorher schon viel elektronische Musik gehört, aber hatte leider nie das Geld und die Ambitionen selber Musik zu machen, was sich später dann änderte. Wir haben beide eine lange Selbstfindungsphase gehabt, die über mehrere musikalische Richtungen lief, bis wir dann bei unserem jetzigen Projekt landeten, was sich in Richtung Techno/ House bewegt. Aus welcher Ambition entstand das Musikmachen. Geld oder Leidenschaft? Ganz klar die Leidenschaft. Selber Musik machen ist mit viel Spaß und Anstrengungen verbunden, aber es gibt nix besseres als Leute in Ekstase zu versetzen und gemeinsam Spaß zu haben. Klar der Faktor „Geld“ spielt momentan auch eine Rolle, da wir unser Equipment aus unseren Gigs finanzieren, aber uns geht es weniger um Geldmache-

rei sondern wie schon gesagt, um Bei uns gibt es während des Spaß, neue Leute kennenlernen Musikmachen‘s so gut wie keine und und und.. unterschiedlichen Aufgaben. Wir spielen unsere Tracks immer nach Ist es zum Minusgeschäft gewor- Gefühl. Was passt jetzt, was spiel den oder könnt ihr davon auch ich nach dem Song des anderen die Ein-oder Andere Rechnungen oder was mix‘‘q ich jetzt. begleichen? Das ist immer unser eigenes DenIch weiß noch wie wir im Sound ken. Klar ab und an sagt einer dem & Drumland Berlin vor der Kas- anderen was er spielen könne, das se standen, um uns eine externe wird entweder bejaht oder beneint Soundkarte zu kaufen. Wir haben und gut ist. glaube ich noch nie zuvor so tief Wenn wir aber produzieren, dann in unseren Hosentaschen wühlen fließen viele Ideen von Ian ein, er müssen – Geld beisammen und ist da immer bisschen „eigen“. Ich einen Rabatt bekommen und ab kümmer‘ mich viel ums Booking, ging die Post. Um es auf den Punkt Presse, etc. zu bringen: Schwerreich sind wir Zusammen fusionieren ist bei so nicht, aber ab und an kann man einem Projekt sehr wichtig. Sonst schon mal was kleines abbezahlen. geht man ganz schnell seine eigenen Wege. Was macht eure Musik eurer Meinung nach anspruchsvoll, bezie- Unternehmt ihr etwas um berühmt hungsweise findet ihr euch an- zu werden oder lasst ihr laufen? spruchsvoll? Nein. Berühmt werden kann schon Anspruchsvoll, klar jeder stellt schön sein, aber das ist nicht Sinn Ansprüche. Songs können Low und Zweck dieser Geschichte. Soll Budget produziert sein und dich alles laufen, wir freuen uns natürdennoch vom Hocker reißen. Wir lich immer gepusht zu werden. Wir versuchen immer Qualität in un- arbeiten momentan sehr eng mit sere Tracks zu packen, aber es geht Riotvan aus Leipzig zusammen, immer noch ein bisschen besser. die das „Don‘t Believe The Hype“ So kann es vorkommen, dass wir ei- Festival betreuen, was jedes Jahr nen Song basteln, ihn super finden Leipzig in einen musikalischen Suund nach zwei Tagen beim wieder pergau verwandelt. Zudem haben anhören feststellen: „is ja doch nich Riotvan Künstler unter ihrer Fittiso dufte.“ che wie „Gregor“ und „Good Guy Dennoch stellen wir an uns hohe Mikesh &Filburt“ die in Zukunft Ansprüche, um unsere Freunde‘/ auch noch ordentlich von sich höFans/ Gäste nicht zu enttäuschen. ren lassen werden. Neben unseren Freunden aus In einer Band hat jeder eine klar Leipzig gibt es noch großen Supdefinierte Aufgabe sei es am port von unserer Booking Agentur Schlagzeug, Gitarreoder der Ge- „AWESOME AGENCY“ aus Berlin. Ich sang wie läuft das bei euch? Setzt denke, dass wir mit viel Ehrgeiz und das Kompromissbereitschaft vor- Spaß noch einiges bringen werden. aus oder hackt ihr euch die Köpfe Man darf also gespannt sein. ein ab und zu? Jule

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Live-Looping

Das muss man erlebt haben! Musik, die ausschließlich live überzeugen kann, hat einen schweren Stand. Wahrscheinlich der Grund, warum LiveLooping noch immer in den – wenn auch schwer still stehenden – Kinderschuhen steckt. Zeit, dass wir das ändern. Es begann mit einem „Deeeng“. Es folgte eine „Plong“. Weitere Töne aus Instrument und Mund komplettierten die Palette, mit der nach und nach ein Lied entstand. Fasziniert schaute ich Konrad Kuechenmeister im Mai auf der Berliner Gastromesse barzone zu, wie er live ein Lied entstehen ließ. So fasziniert bin ich auch jedes Mal, wenn ich die Sendung des BBC-Malers Bob Ross‘ sehe: Aus dem Nichts entsteht in erstaunlichem Tempo etwas Zeitloses. Bei den Live-Loopern ist es genauso. Dank der Loopmaschine, mit der man die einzelnen Töne speichert und in einer beliebigen Schnelligkeit wiederholt, addieren die Künstler immer neue Töne, bis das Lied sitzt. Theoretisch kann jeder Ton – von verschiedenen Instrumenten (die Konrad sehr oft nutzt) bis Blähungen (die er zum Glück nie nutzt) – verwendet werden. Das Ganze hat eine unglaubliche Energie, weil es durchgehend grooven muss. Es muss also von Anfang an ein gewisses Tempo als Basis vorgegeben werden. Ein SchmuseLive-Loop-Lied ist deshalb wahrscheinlich auch ein Oxymoron. Dank der inzwischen sehr vielfältigen Loopmaschinen kann ein talentierter Solokünstler äußerst komplexe Klangteppiche knüpfen – innerhalb von Minuten. Delay- und Halleffekte, Doppeln, Overdubben usw. bieten eine große Spielwiese, die einzelnen Plings und Plongs angemessen in Stimmung zu bringen. Vor dem barzone-Auftritt kannte ich nur Rico Loop, wohl der Bekannteste und Einzige neben Konrad Kuechenmeister, der in Deutschland hauptberuflich live loopt. Aber auch Rico hatte ich noch nie in Action gesehen, obwohl Rico genau wie Konrad als in meiner Heimatstadt Berlin als Straßenmusiker begannen (und beide in Dresden geboren sind). Solltet ihr demnächst Gelegenheit haben, einen der beiden live zu sehen, schnappt euch die schrägsten Gegenstände, die Töne fabrizieren können, und drückt sie einen der beiden in die Hand. Ich verspreche, es wird ein Fest. danilo

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SLEAZE traf sich mit Konrad Kuechenmeister in Berlin-Friedrichshain in seinem Lieblingscafé und fragte ganz unrhythmisch Dinge.

Einer der Hauptvorteile beim Looping: Man muss nur die Loop-Maschine bedienen können und nicht alle Instrumente, die eingesetzt werden. Schafft man es, Gitarre, Berimbau, Didgeridoo und Großmutter einen Ton zu entlocken, reicht das eventuell schon für einen anständigen Beat. Und Freunde und Familie haben ab sofort immer ein Geschenk, was sie von Reisen mitbringen können. So gute Argumente, jetzt fehlt nur noch die Loopmaschine? Gut, dass SLEAZE mit den Loopmaschinen-Experten von ROLAND (www.rolandmusik.de) eins der cleveren Geräte namens BOSS RC-20XL verlost. Der Weg zum wiederholten Glück geht über eine Mail, Betreff „mit ROLAND ins LOOPLAND“, an geschenke@sleazemag.de.

Deine Musik macht einen Vergleich zu Rico Loop naheliegend. Ein Vorbild? Mit Rico versteh ich mich, wir waren auch schon Kaffee trinken. So richtig habe ich keine Vorbilder, werde aber inspiriert von allem möglichen wie Straßenmusikern zum Beispiel. Sonstige musikalische Einflüsse? Mein Vater war Musiker, da konnte ich viel probieren. Ansonsten hörte ich lange Zeit Rockiges wie Rage against the Machine, Limp Bizkit, Korn, Sepultura und Pantera, gefolgt von einer Hip-Hop-Phase mit Beastie Boys, Busta Rhymes, Eminem usw. Inzwischen höre ich alles irgendwie, was mir gefällt – von der harten Punk-Band über die underground Reggae-Band, Ska, Dub, Dancehall, Balkan Beats, Breaks, Funk bis hin zur guten, ruhigen Jazz-Band und viel Klassik. Wie lang machst du Live-Looping schon professionell? Seit März 2008 kann ich davon leben. Ich habe in Berlin begonnen, hier ist Straßenkultur anerkannt. In Dresden oder kleineren Städten wie Göttingen hat man eher den Bettelstatus. Du hast als Straßenmusiker in Berlin angefangen. Wo war dein erster Standort? Am Brandenburger Tor, Spätsommer 2006. Aber nicht lang. Radio Fritz kam nach eineinhalb Monaten und fragte, ob ich im November in der Sendung von Ken Jebsen auftrete. Kannst du alle Instrumente, die du loopst, wie Bass, Djembé, Didgeridoo, auch spielen? Gitarre, Klavier, Schlagzeug, kubanische und afrikanische Percussion. Ich versuche gerade, mir die brasilianische Percussion beizubringen. Aber die ist sauschwierig. Den Rest kann ich soweit spielen, wie ich es für meine Zwecke brauche. Wählst du die Instrumente für deine Live-Auftritte nach Publikum aus? Gab es zum Beispiel ein China-lastiges Musik-Set in Shanghai? Nein, das nicht. Aber ich suche schon in den jeweiligen Ländern nach neuen Instrumenten. Zum Beispiel habe ich mir in Brasilien eine Pifano mitgenommen. Kannst du noch normal durch die Stadt laufen – oder hörst du überall nur noch Loops? Ja, kann ich. Seit ich meinen Proberaum habe, kann ich das noch besser trennen. Die meisten Ideen fallen mir eh beim Autofahren ein. Könntest du dir vorstellen, ein Lied ohne Looping in diesem Sinne zu produzieren? Ja, viele wissen gar nicht, dass ich auch Klavier spiele. Ich überleg mir grad, wie ich das ein- und umsetze. Du bist einer der wenigen, die das hierzulande professionell machen. Hast du mal überlegt, dich sponsorn zu lassen? Roland Boss, von denen ich fast alles habe, habe ich vor ein paar Jahren mal angefragt. Die meinten, sie hätten schon einen Künstler in der Richtung – Rico Loop. Hast du je versucht, beruflich in eine andere Richtung zu gehen? Etwas „Sicheres“ wie Bankkaufmann? Ich habe verkürzte Ausbildung zum Krankenpfleger. Gibt es ein „Lebensziel“? Ich habe mein Hobby Musik zum Beruf gemacht. Das möchte ich solange es geht einigermaßen stressfrei weiter machen, Am liebsten verbunden mit vielen Reisen. Was hältst du von dem Social-Media-Hype? Ich kenn mich mit Computern überhaupt nicht aus. Meine erste Seite war MySpace, die betreue ich auch heute noch persönlich, einmal die Woche. Ich war noch nie selber auf einer Facebook-Seite – bis jetzt. Ich habe mit 21 meine erste Email geschrieben – und ich bin jetzt 28. danilo

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The toten Crackhuren im Kofferraum Schon der zauberhafte Bandname lässt mich frohlockend an diesem Tag zum Universalgebäude in Berlin hüpfen, voll Vorfreude auf zwei, fünf oder acht irre Mädchen. Letztendlich sollen es drei sein, die mir Rede und Tratsch stehen: die Sängerin und zwei Tänzerinnen – lustiger Weise weiß niemand wie sie heißen. Die Mädels sind bekannt für ihre sehr unterhaltsame aber eigentlich recht sinnfreie Musik (berühmtester Track: „Ich und mein Pony“)Im Folgenden lernt ihr, wie man aus Scheiße Geld macht und auch noch kostenlos Bier bekommt, Prost!

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Ich hab gestern zum ersten Mal euer neues Album gehört, aktuell kannte ich euch als Vorband von KIZ. Die Frage ob ihr euch auf Grund der Liebe zur Musik zusammengeschlossen habt, kann ich mir sparen, denn ihr habt euch selbst gecastet. Man konnte auch lesen, dass ihr euch als Gegenstück zu einer anderen gleichaltrigen Jungsband gegründet habt um mit denen zu konkurrieren, war das wirklich so? Nee, wir haben uns eigentlich nur gegründet um sagen zu können: „Wir sind ne Band und können Bier schnorren.“ Das ging vorher, als wir einzeln Musik gemacht haben, irgendwie nicht so gut, lief nicht so erfolgreich wie wir uns das erhofft haben. Was habt ihr gemacht, als ihr noch keine Band wart? Wir haben uns verkleidet und getanzt. Das klappt bei Mädchen auch immer besser als bei Jungs. Wie soll man das verstehen, dass ihr euch selbst gecastet habt? Habt ihr in der Schulaula vorgesungen? Nee, also es gab erst zwei Leute und wir wollten irgendwie auch Tänzerinnen haben. So wie wir eben früher für andere Bands getanzt haben. Und da haben wir jedes, wirklich jedes Mädchen in unserem Freundeskreis durchprobiert und irgendwann sind dann wir übrig geblieben. Aber ihr habt keine Mädchen im Club angequatscht, die ganz gut aussahen, wie Tänzerinnen? Am Anfang waren wir nicht so wählerisch und haben alles weggecastet was ging und irgendwie Lust hatte umsonst zu saufen. Seid ihr im Endeffekt also die Drei, die immer dabei sind? Ja. Eure Mitgliederzahl variiert doch immer

zwischen vier und acht Leuten? Wovon hängt das ab? Naja, wer eben gerade Zeit hat. Aber jetzt gerade haben wir unseren Kern, drei Sängerinnen, fünf Tänzerinnen und dann eben noch unsere drei Jungs. Wie halten die drei Jungs das aus? Das ist ganz easy, die bringen auch oft Ruhe rein. Wir Mädchen alleine sind schon echt nen bisschen ätzend, da wird dann auch voll rumgekeift über Kleinigkeiten und bei denen reißen sich eben alle zusammen. Haben die Jungs was zu sagen? Ob die was zu sagen haben? Doch eigentlich schon. Sind schon sehr dominant und hauen auf den Tisch wenn es mal sein muss. Sie spielen die Instrumente - einer muss ja was Sinnvolles machen. Die Jungs werden mit der Zeit auch immer hübscher, reden über Schminke und wie sie sich die Haare machen, das bleibt nicht aus bei acht Mädels. Das geht dann so in etwa: „Nee ich hätt lieber nicht den Kajal, ich find‘ Eyeliner besser.“ Oder: „Guck mal, das Haarspray ist besser für meine Haare.“ Habt ihr schon Kritik von Musikern erhalten, die sich seit Kindesalter mit Musik beschäftigen, Noten lesen können und ein mehr oder weniger großes musikalisches Wissen haben – also der Gegensatz zu euch sind? Sehr oft. Mein Ex-Freund ist ein gutes Beispiel. Der fand das auch nicht so geil. Es war ja ehrlicherweise auch erst ein Quatschprojekt, da fand er das noch lustig: „Guck mal meine Freundin was die so macht.“ Irgendwann hatte ich dann aber mehr Erfolg als er, obwohl er musikalisch vielleicht mehr kann – und das fand er nicht toll. Aber genau deswegen ist er ja auch mein Exfreund (lacht). Aber zur Frage, ja, wir kriegen oft zu hören, dass das Quatsch ist, was wir machen. SLEAZE Juli bis September 2010


Generell kommt in dem Album durch, dass ihr größtenteils alles scheiße findet, was nicht schlecht ist, wenn man erst mal gegen alles ist. Aber was ist eure Botschaft dabei? Echt haben wir so viele Lieder die gegen etwas sind? Na eine unbedingt freundliche Band seid ihr nicht! Ja gut das stimmt, aber eigentlich schon (betrenes Schweigen). Es geht ja nicht um den Sympathiefaktor, ich meinte eher auf die Texte bezogen. Ich denke so eine richtige Botschaft schwingt da gar nicht mit. Vielleicht: „Fuck off Girlgroups, wir können‘s besser. Wir sind die Pussycat Dolls aus Weißensee“, so! [Laber Laber Laber über Weißensee und Prolls, Pankow und Ghettos. Röhrenjeans. Es wird besser. Die Aussicht nach Neukölln zu ziehen. The Message: Weißensee wird besser!] SLEAZE Juli bis September 2010

Dadurch dass ihr relativ zufällig zueinandergekommen seid und das ganze am Anfang eher so ein spontanes Spaßprojekt „Wir gründen ‘ne Band“ ist, ist euch die ganze Sache trotzdem ans Herz gewachsen? Auf jeden Fall, also ich habe da schon viel gelernt. Wir sind ja auch wie eine Fam…naja Familie ist übertrieben. Wir machen auch in der Freizeit viel zusammen, wir wohnen zusammen. Ich hab auch keinen großen anderen Freundeskreis außer meinen Mädels. Wir drei gehen dann eben auch nur mit uns weg. Oder eben wirklich alle zusammen zu irgendwelchen Konzerten und gröhlen, es ist…ja doch, wie eine riesengroße Familie. Was meinst du mit, ich habe etwas gelernt? Ich bin jetzt nicht so der musikalischste Typ. Früher beim Vorsingen habe ich mich immer geweigert weil ich übelst Schiss hatte. Und jetzt musste ich ja mehr oder weniger singen, musste mich mit Musik

beschäftigen und jetzt macht es mir Spaß. Also meinst du das mehr auf musikalischer Ebene oder eben auch menschlich? Musikalisch, aber menschlich natürlich auch. Man kommt rum und lernt viele Leute kennen. Wer war der Berühmteste? Ich vergess da immer so viele. Ähm…Prinz Pi zum Beispiel. Ihr habt sogar ein Video mit Prinz Pi gemacht, oder? Ja ich mag den auch ganz gern. So ein Süßer. Wie seid ihr zu K.I.Z. gekommen? War das eine praktisch-logische Verbindung vom Management – schließlich habt ihr dasselbe Label – oder habt ihr euch zufällig kennengelernt und angefangen zusammen Musik zu machen? Unser alter gemeinsamer Manager hat mal ein Treffen arrangiert und Niko meinte halt sofort „Ja geil, die nehmen wir mit!“ KIZ haben das schöne Bühnenritual, 71


mit dem riesengroßen, aufblasbaren Penis die Show zu rocken und das Publikum darf damit Spaß haben. Ja, da haben wir auch schon mal mit ihm drüber geredet. Es ist Wahnsinn was es im Sexshop alles zum aufblasen gibt. Also ALLES, auch ganz ganz blöde Scheiße. Es wär auch geil, wenn wir eine Bühne hätten dekoriert mit aufblasbaren Penissen. Ich hab mal eine penisförmige Mikrofonhülse geschenkt bekommen, aber die roch ganz unangenehm nach irgendwas chemischem. Worauf ich vor der Penissache hinaus wollte: habt auch ihr vor, beim Publikum so ein kleines Ritual einzuführen beziehungsweise habt ihr schon eins? So ein richtiges Ritual haben wir eigentlich noch nicht. Klar haben wir auch so festgelegte Choreos die eigentlich fast in jeder Show vorkommen, Cheerleaderpuschel, Leuchtstäbe, Konfetti, Wasserpistolen und so Schilder wo wahre Sprüche draufstehen. Was für Wahrheiten? „Küssen macht schwanger“ oder „Onanieren macht blind.“ Nehmen wir mal an, ihr würdet einen großen Musikpreis wie den ECHO gewinnen. Wie würde eure Dankesrede aussehen? Ich würde wahrscheinlich einfach nur heulen und gar nicht reden können. Ich würde vermutlich Gott danken und den Jonas Brothers. Wir würden es erst mal verplanen auf die Bühne zu gehen weil wir den Weg nicht finden oder so. Ich wär einfach nur fertig und würd gar nicht reden können, so: „ähähähäähähähähäähähähähähh“. Also ihr würdet nicht eurem KrawallImage nachgehen? Naja, besoffen wäre ich wahrscheinlich schon, weil ich so aufgeregt wär‘. Außerdem, ach Krawall… Ich mag keinen Krawall, dafür bin ich viel zu faul (lacht). Wahrscheinlich würd‘ ich lieber Oliver Pocher dissen. Der hat so einen Plattarsch ey, ich hab den mal im Musicstore gesehen. Der ist so klein und quabbelig. Ich find den gar nicht so unsympatisch. Ich find so eine kleine arrogante Sau ist schon witzig. Seine Oberlippe macht mich so über aggressiv. Ich mag den nicht. Ja, bei mir ist das Lindsay Lohan. Miley Cyrus macht mich auch aggressiv. Die sieht aus wie jedes andere 16-jährige Mädchen. Die sieht immer aus wie ein Hase auf zwei Beinen, das ist ganz widerlich. Die hat übergroße Augen und dann diese riesigen Zähne! [LABER LABER LABER und Meinungsverschiedenheiten über die Größe von Miley Cyrus Zähnen, die Menge ihres Zahnfleisches im Verhältnis zu ihren Zähnen, ihren Mund, böses Gelächter und weiterhin viel Zähne. Theaterkassen. Schlechte alte Musiker. Konzerte zum Auslachen und Glotzen. 14-jährige Mädchen in Berliner Clubs in den Sommerferien. 72

Zurück zum Echo. Oder zum Grammy.] Ihr habt auf dem Album zwei oder drei Tracks in denen es ein wenig sarkastisch über die Ostdorf-Jugend geht. Wollt ihr auch irgendwann mal eine andere Schublade aufziehen und reinhauen, über blöde Medienfuzzies zum Beispiel? Ach ich weiß nicht, das war jetzt einfach am ehesten das, was wir kannten. Einige von uns kommen auch vom Dorf, die halbe Band nahezu. Wir kennen das Dorf eben. Wenn wir jetzt die blöden Medienfuzzies kennenlernen, dann schreiben wir über die. Wir waren früher die kleinen Dorfmädchen, da war es das geilste, mit einen Typ mit ‘nem Auto an der Tanke zu chilln‘, betrunken, am besten ein gepimpter Opel. Das ist in der Stadt doch ähnlich, hier chillen die Jugendlichen auf Spielplätzen oder so. Auch getrunken? Das gibt’s ja nicht. Das hört sich ja fast ein bisschen hart an. Habt ihr auch die Rutsche runtergepisst? Nee, nur im Balllparadies Burger King oder McDonalds gespielt... Ich hab mal in solchen Dingern geschlafen. Zurück, also aus welchen Dörfern kommt ihr denn? Welche in Brandenburg? Ja, am Rand Berlins. Schöneiche bei Erkner, ich glaub das sollte noch Berlin sein. Muss man da durch den Wald laufen? Si Si. [LABER LABER LABER über den halbstündigen Weg nach Berlin, Nazis.] Jeder der ein bisschen Selbstbewusstsein entwickelt, will irgendwann mit 18 nach Berlin. Du willst doch da auf dem Dorf nicht versauern. Da willst du nicht drei Kinder und einen 25-jährigen Türsteher als Freund. Das ist bei uns Standard gewesen. Da willst du irgendwann weg und was Neues erleben. Eine von uns kommt aus Leipzig, sie wollte auch nur raus aus der Stadt und etwas Neues machen, Berlin ist nicht so weit weg, größer, aufregender und seit ich hier bin, will ich nirgendwo anders leben. Andersrum ist das immer schwierig. Wenn man als Berliner nach Frankfurt/Main fährt, hat man erst mal die Schnauze voll – oder Bremen: hier hast du eben fünf Kieze, da hast du einen rund um den Hauptbahnhof. Ja, ich hab mal eine Zeit lang in Köln gewohnt, das war auch nicht so geil wie hier. Die ganzen Nicht-Berliner finden es ja auch krass, dass alle Clubs hier so lang geöffnet haben. Da sitzt du ab drei in der Kneipe. [LABER LABER LABER über den Kölner Dialekt, den Kölner Schlagzeuger der Band, Kölnerplatte Witze und generell Köln als Stadt.] Könnt ihr euch vorstellen, dass euer Team wirklich komplett aus Profis besteht: Musiker, Produzenten, und so weiter? Oder wäre das generell gegen eure Prinzipien? Es wäre auch mal mit solchen Leuten zusammenzuarbeiten, ginge schon, aber ich hätte

schon Angst, dass das die Musik ein bisschen glattbügelt klingen würde. Es würde wahrscheinlich einen falschen Eindruck von uns vermitteln, im Gegensatz zu den Liveshows. Habt ihr jemanden mit dem ihr wirklich gern zusammenarbeiten würdet? Pharrel Williams! Er macht schöne Sachen… …und er sieht gut aus. Was hört ihr privat? Ich mein KIZ, Prinz Pi, Pharrell klingt schon sehr Hip Hop-lästig. Und das kann ich mir gar nicht so komplett vorstellen bei euch. Ich stehe auch erst auf Hip Hop seit ich K.I.Z. kenne und hab mich vorher gar nicht damit beschäftigt. Zurzeit hör ich ganz viel Jonas Brothers, wirklich, und so amerikanisches Hippie-Zeug. Indie? Nein, nicht so richtig Indie. Eher so Naturmusik: Fleet Foxes, Local Natives. Das klingt halt so als wenn du durch den Wald laufen würdest und den Indianern beim Zeltbauen zuguckst, sowas höre ich viel. Kommt ihr irgendwann auf Tour? Yeah. Im September. Seid ihr vorher auf irgendwelchen Festivals vertreten? Nur auf einem (lacht). Auf dem Rocko del Schlacko in Köln. Das Festival gegen Rassismus in Köln ist leider abgesagt. Aber auf dem Rocko del Schlacko spielen The Hives, das ist gut für unseren Lebenslauf. Ist euer Album eigentlich ohne Jugendfreigabe zu kaufen? Ja klar. Ich überlege grad was wir so singen, aber ich glaube „Fick dich“ ist schon mit das Härteste. Wir haben jetzt nochmal eine zweite Version von „Ronny“ aufgenommen, wegen dem Satz „Du bist doch schon so ‘n bisschen rechts“. Das wäre vielleicht kritisch geworden, aber auf dem Album ist die alte Version drauf. [LABER LABER LABER über die SLEAZE, Weißensee mal wieder, die neue IN-Kneipe in Weißensee. SIDO, Kumpels die Freunde von Freunden kennen und Kumpels. Tarek ist unnahbar. „Panne-lustig“. SPLASH!. Alte Praktikanten. Weibergewäsch. Mädelgetrasch. Zickengedusel.] In welcher Stadt seid ihr am häufigsten? Berlin definitiv! Duisburg und Neubrandenburg auch, da freuen die sich über alles was dahin kommt und spielt. Die nehmen jeden Scheiß mit, da hatten wir die besten Konzerte. Ist BOYSNOIZE KID ALEX? Nö. Naja einer von denen. Und tschüß!

Jule

SLEAZE Juli bis September 2010


m u s i k

Nu Metal

Electronic / Avantgarde

Hip Hop / Folk / Afro

Alternative / Punk

Korn III

PVT

SMOD

The Gaslight Anthem

Remember who you are

Church with no Magic

Smod

American Slang

VÖ: 09.07.

V: 06.08. / Warp Records

V: 27.08. / Because Music / Alive)

V: 18.06. / Side One Dummy / Cargo Punkrock

Mit „Korn III-Remember who you are“ veröffentlicht die Band ihr neuntes Studioalbum. An die größten LP Erfolge „Follow the Leader“ und „Issues“, wird anzuknüpfen versucht - vergebens, denn eine Weiterentwicklung bleibt aus. „Remeber who you are“ lässt Korn als Band klar erkennen. Wie gewohnt haben wir einen Wechsel zwischen Rhythmus und Stimmung, von soften Basslines zu harten Gitarrenriffs, auch Jonathan Davis Stimme hält mit. Psychotisch geistig abwesende Gesänge – ja wir lieben sie – bis zum Schreien ausgedehnt, ergeben ein breites Vokalspektrum, manchmal auch grunzend. Das sind die Markenzeichen sind, die Korn so einzigartig in einer mainstreamgeprägten Musikrichtung machen, doch das reicht allmählich nicht mehr.. Auch textlich gibt es keine Überraschungen, mit Konflikten zwischen sich und dem eigenen Ich, Konflikten anderer mit der eigenen Person und der Lebensweise, Drogen, Selbstmord, etc. Die Sounds werden klar an die Textthematiken geknüpft, wie bei den Song „Lead the parade“, der von einer Marschtrommel eingeleitet wird. Die LP bildet ein solides Werk, mit wenig Prägnanz, welches nicht lang auf dem Player verweilt.

In Deutschland noch ein Geheimtipp, ist die experimentierfreudige Band in ihrer Heimat Australien schon bekannter. Allerdings auch dort (noch) nicht unter den Namen „PVT“. Bislang nannten sich die drei Musiker „Pivot“, ein Bandname, den auch eine amerikanische Progressive-Metal-Band für sich reklamiert. Diese bemühten einen Rechtsstreit und die australischen Pivot gaben sicherheitshalber nach und heißen ab sofort PVT. Geld, Zeit und Energie steckte man lieber in ein neues Album. Herausgekommen ist eine farbenfrohe Platte, welche Rockklänge mit starken elektronischen Effekten zu einem spannenden Soundteppich verknüpft. Man fühlt sich an alte „Depeche Mode“-Alben erinnert, nur noch experimenteller und mit einem guten Schuss „Pink Floyd“ und „Nine Inch Nails“. „Church with no Magic“ beweist eindrucksvoll, dass kreative Musik keinen wohlklingenden Bandnamen benötigt! Pascal

Schon nach den ersten Klängen wird klar: Hier mischt Manu Chao mit. Das ist aus Marketing-Gründen gut – andererseits dominiert die Handschrift des Meisters das Album – und nimmt SMOD einen Teil des eigenen Charakters. Gemeinsame melodiöse Gesänge, unterbrochen von genauso harmonisch, fast soft klingenden Raps, dazu reduzierte Instrumentals, bei der eine einzelne Gitarre den Ton angibt. Klingt alles schön, klingt alles vertraut. Ich mochte den Manu-Chao-Stil sehr, kann ihn aber langsam nicht mehr hören. Dabei haben die drei Malesen genug selbst zu bieten. Seit zehn Jahren gibt es SMOD. Sam, Anführer der Truppe und Sohn von Amadou & Mariam, profitiert von den Jahrzehnten an Musikerfahrung in der Familie. Wohl auch ein Grund, warum sie 2004 als erste Rap-Gruppe Malis für einen Song Gold erhielten. Diese Qualität merkt man auch dem neuen Album an. Und das macht das Album sympathisch, es hat Ohrwurm-Potential. Und tröstet einen auch über einen Tick zu viel Manu Chao hinweg.

Vor drei Jahren erschienen Sie mit „Sink or Swim“ zum ersten Mal auf dem Radar der weltweiten Musikpresse. Mit dem 2008er Album „The 59`Sound“ setzten sie sich in Ohr und Feuilleton fest. In diesem Jahr avancieren sie mit der neusten Platte aus der Feder von Sänger Brian Fallon zur nächsten Stadionrockband. Und das kann man sagen, ohne faden Beigeschmack, ohne Wehmut an eine bessere musikalische Vergangenheit, ohne die peinliche Rührung, die einem entgegenschlägt, wenn man gleiches über Placebo oder The Killers sagt. The Gaslight Anthem sind angekommen, am Etappenziel, auf der ersten Stufe von vielen. Ja, das neue Album ist melodiöser, die Nummern eingängiger, vielleicht glatter. Aber dennoch finden sich auf „American Slang“ zehn PunkPerlen allererster Güteklasse. Vielseitig, tiefsinnig, tanzbar und mit Potenzial zu den ganz großen Hymnen des Sommers. Schon jetzt ein Lieblingsalbum, live noch besser als gepresst, was nicht zuletzt auch an der einmaligen Stimme von Fallon liegt. So stellen wir uns Punkrock vor.

danilo

Julian

Jule

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m u s i k

Punk

Punk-Pop

Piano-Elektro

HipHop

Stakeout

Betty and the Werewolves

Chilly Gonzales

Eminem –

Geschenke an die Welt

Teatime Favourites

Ivory Tower

Recovery

V: 30.07. / Volksmusike

VÖ: 02.07./ Damaged Goods Records (UK)

V: 20.08. / Phantasy Records

VÖ: 21.6. / Universal

„Was willst du mir erzählen kleiner Wurm, ich laufe nicht, ich schwebe. Ich bin ein Geschenk an die Welt, sei dankbar, dass ich lebe.“ Stakeout, Punk aus Berlin. Ich lege die Platte zum ersten Mal ein. Klingt nach einem Mix aus den Ärzten („Alle anderen außer mir“), einer härteren Version von Virgina Jetzt! („Ich, Trottel“), Mutabor („Du bist nicht lustig“) und der neuen deutschen Rockszene („Eisberg 1, Titanic 0“). Ganz nett, ich mach mal wieder aus. Tage später. Anlage an. Ein bisschen lauter als beim ersten Mal. Die Texte sind eingängig, wirken aber im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Möchtegernrockern á la Revolverheld & CO. nicht platt und verkrampft. Die Ironie der Texte sowie der bitterböse Humor paaren sich mit klassischem Punk, Pogo und Bläsermelodien. Teilweise sozialkritisch und anklagend („Märchenwelt A.D.“), mal rein unterhaltend („Leider Nein, Sabrina“). Drittes Mal einlegen. Die Texte sind gespickt mit Zitaten aus der hiesigen Popkultur das hat mehr Tiefgang als angenommen, das gefällt mehr als gedacht, das ist besser als die derzeitige Konkurrenz. Die Platte will ich live hören, noch lauter.

Es ist Zeit für Tee. Der steht dampfend auf dem Tisch. Zucker und Milch warten gespannt. Und dann kommt Betty und setzt uns mit ihren Werwölfen 14 kleine Leckereien vor. So lässt es sich beschreiben, wenn man die Platte einschmeißt und laut aufdreht. Das ist manchmal ein bisschen mehr Pop als Punk, insgesamt aber überraschend beflügelnd für Tanzbein und Kehle. Schnelle Rhythmuswechsel, gitarrenlastige Soli und stakkatoartiger Gesang sind das Punkaushängeschild der Band, die klaren Stimmen von Laura McMahon, Helen Short und Emily Bennet wissen allerdings auch, die ein oder andere Ballade ins Mikrofon zu hauchen. Das Album wirkt für einen Erstling erstaunlicherweise sehr durchdacht und komplett, wartet nur darauf mal live von der Bühne geschmettert zu werden. Gigs in Deutschland stehen noch nicht fest, sollte es dazu kommen, seien euch Betty and the Werewolves wärmstens an Herz gelegt. Zu guter Letzt, um der Gleichberechtigung der Bandmitglieder nachzukommen, Drummer und einziges männliches Bandmitglied ist Doug McFarlane. Sozusagen, das Alpha-Männchen im Rudel.

Jason Charles Beck, besser bekannt als (Chilly) Gonzales ist aus der Indiemusik seit Jahren nicht wegzudenken. In den Neunzigern als Sänger der Band Son, in den letzten Jahren als Mitstreiter in Projekten von Feist, Peaches oder Jamie Lidell, als virtuoser Pianist oder Teil der Berliner-Hip HopKombo Puppetmastaz. Auf eigenen Pfaden wandelt er von Zeit zu Zeit als Gonzales: klavierlastig, funkig, der Traum eines jeden Barbesitzers mit einem Hang zu elektronischen Beats gepaart mit loungefähigem Gesang. Fein macht er das, allerdings auf einem dünnen Grad. Nicht ganz so viel Funk wie Jamiroquai, viel weniger Swing als Jamie Cullum. Elektro wird großgeschrieben, ist aber nicht alles. Trotzdem treibende Beats, angenehme Gesangseinlagen und eine Artenvielfalt an Melodien wie man sie selten findet. Als Anspieltipp sollte neben „You Can Dance“ auch „Smothered Mate“ dem geneigten Zuhörer einen ordentlichen Eindruck vermitteln. Nicht der ganz große Wurf, aber zumindest ein langer Pass genau in die Arme der hungrigen Gonzales-Verliebten. „Barkeeper! Zwei Mojito und die Anlage laut!“

Julian

Julian

Mit „Recovery“ erscheint im Juni 2010 Eminem‘s siebtes Studioalbum, ein Jahr nach dem schon so hoch gelobten „Relapse“. Allerdings werden auf der neuen Scheibe ganz andere Töne angeschlagen. Anstatt wie geplant eine Fortsetzung des letzten Releases aufzunehmen, hält „Recovery“ was der Name verspricht und zeigt textlich, sowie musikalisch einen enormen Aufschwung in der Qualität. Der Erfolg der ersten Auskopplung „Not Afraid“ spricht für sich: sofort nach der Veröffentlichung gelangte sie auf Platz eins der Billboard Charts. Gewohnt harte und melodische Beats lassen Slim Shady wie ein Phoenix aus der Asche aufsteigen, nicht zuletzt dank der gelungen gewagten Featureliste: (Pop)Superstars Lil‘ Wayne, Rihanna und Pink fügen sich perfekt in das Gesamtbild ein. Gleiches beweist die Produzentenwahl, die diesmal auf DJ Khalil, Just Blaze, Jim Jonsin und Boi-1onda fällt. Zudem finden sich mit „Haddaway-What is Love“ und „Kelly ft Ozzy Osbourne-Changes“ zwei interessante Samples, die diesen grottenschlechten Songs tatsächlich eine angenehme Hülle im Shady-Style geben. Da fällt es auch nicht auf, dass inhaltlich Eminem’s Disswellen gegen Möchtegern-It-Girls oder die Exfrau ausbleiben. Der Räpper scheint erholt und befreit, schön zu hören!

Julian

Jule

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m u s i k

Singer-Songwriter

Disco

Folk-Pop

Elektro-Punk

Ernie Halter

GRUM

Juniper Leaf

Kap Bambino

Franklin & Vermont

Heartbeats

Broom, Briars, Blacklist Torches From The Fire

V: 29.06. / Rock Ridge Music

VÖ: 27.7. / We Play / Sony

VÖ: 23.07. / Universal / Snowhite

VÖ: 18.06. / Because Music

Locken, Hemd, Weste, ausgewaschene Jeans und eine schicke Mütze. Das ist Ernie Halter aus LA. Auf der Bühne mit Akustikgitarre, ab und an mit Band. Die Musik klingt nach Singer-Songwriter Pop. Und dabei bleibt es leider auch. Der Junge mit dem verschmitzten Lächeln bewegt sich sowohl textlich als auch musikalisch zwischen Jack Johnson, Daniel Powter, Jamie Cullum und Maroon 5. Da helfen auch alle Klaviere und Balladen und Liebesbeweise dieser Welt nicht die Frage auszuräumen, ob dieses Album nicht doch ein wenig mutlos daher kommt. Ohne Zweifel sind einige gute Tracks auf der Platte, welche sich auf einem Mixtape für Muttern oder die Freundin zu Recht finden würden. Die Coverversion von Coldplays „In my Place“ hätte erfrischender und individueller umgesetzt werden können, klingt einfach nur als würde es vom 14-jährigen Chris Martin gesungen werden. Nette Musik für den Betreiber einer Strandbar, um die Leute nach ihrem verdienten Feierabend zu berieseln, der Anspruch fehlt.

Ein Großteil der sogenannten Laptop-Produzenten, die uns seit einigen Jahren via MP3-Blogs mit ihren Eigenkreationen und Remixen zuschmeißen, verschwindet nach kürzester Zeit wieder in der Versenkung. Nur über wenige Namen stolpert man immer wieder. GRUM aka Graeme Shepherd aus Leeds ist einer dieser Wenigen und für einen, der im Frühjahr 2008 seinen ersten Track produziert hat, schon ziemlich weit gekommen. Die konstante Präsenz ist inzwischen zu messbarem Erfolg geworden und nach Remixarbeiten für u.a. Goldfrapp, Kings of Leon, Lady Gaga und vier eigenen Singles steht nun der Longplayer „Heartbeats“ in den Läden. Musikalisch wird hier ein exzellentes Potpourri aus Italo-Disco, Disco-House und Future Funk geboten. Giorgio Moroder, Chic, Cut Copy, Zapp und Daft Punk können als Referenzpunkte genannt werden. Großartige Tanzplatte!

Die Liste der Nebenprojekte von gestanden Musikern ist lang. Man könnte meinen es gehört zum guten Ton, seiner Kreativität auch in Zweit-und Drittprojekten gehörig Luft zu verschaffen. Bei Juniper Leaf gilt das für Rupert Browne, dem geneigten Chikinki-Hörer als Frontmann der Band ein Begriff. Ins Boot geholt hat er Bandkollege Boris Ming, sowie Vanessa Marlowe und George Bradley. Beim ersten Hören ist, natürlich wegen Browne’s eingängiger Stimme, eine klare Parallele zu Chikinki nicht abzustreiten. Das Album als Gesamtwerk wirkt jedoch vielschichtiger, romantischer und mit einem riesigen Schritt in Richtung Indie-Folk. Der Opener des Albums „Witch’s Book“ ist eine feine, beatgetragene Perle, die klar die Richtung der Platte vorgibt. Wie der Titel vermuten lässt, erzählt jedes Lied eine an ein Märchen erinnernde Geschichte- düster und romantisch in mittelalterlicher Folklore. Paradebeispiel dafür ist ohne Zweifel der letzte Track „King William’s Lady“, ein Stück Musik, wie es von Barden und Troubadouren auf der Geige im Festsaal gespielt worden sein könnte. Trotz allem ist „Broom,Briars, Torches from the Fire“ kein MittelalterEpos, sondern ein feines Stück Folk. Hört, hört.

Sieht man die blonde, zierliche Französin Caroline Martial und ihren Bandkollegen Bouvier Orion auf der Straße, passen sie wohl oder übel klar in die Indie-Schublade: Martial mit Hornbrille, keck zurechtgemachtem Haar und allerlei Ketten, Orion mit Oberlippenschnäuzer, Schlafzimmerblick und Karo-Hemd. Aber halt, so Indie sind die gar nicht. Auf der Bühne brauchen sie einen Stromstecker für Orions Laptop und ein Mikro für Martial, das war’s. Keine Gitarren, keine Folk-Streicher, keine Indie-Band im Hintergrund. Orions hervorgezauberter Beat ist drückend, sanft, melodisch, unglaublich verzerrt, dumpf und klar, voll wie eine Wand oder dem Zerbrechen nah. Martials Stimme, meist bis ins unermessliche hochgeschraubt, quietscht, schreit und kreischt uns auf zwölf treibenden Tracks entgegen. Verschnauft wird da kaum, erinnert mich (aus welchem Grund auch immer) an Daft Punk gemixt mit absurdem japanischen Manga. Vor allem live sollte diese Scheibe den beiden Franzosen den nötigen Rückhalt geben, dem Publikum den Schweiß aus jeder Pore zu treiben, denn, wer sie schon live gesehen hat weiß, Martial macht als Frontsau auch vor Blutergüssen und Platzwunden nicht halt.

Julian

Julian

Julian

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Jero

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SLEAZE on tour: MAROKKO Schwelende Kamele, bettelnde Cops und günstiges Haschisch

Ein Reisebericht (ersetzt nicht den käuflich zu erwerbenden Reiseführer)

Marokko, kein ausgefallenes Ziel, zugegeben. Aber das Königreich ist es wert, erwähnt zu werden. Ziel war die West-Sahara, Startpunkt die Hafenstadt Tanger an der Straße von Gibraltar. Fortbewegt wurde sich mit einem mittleren LKW. Die Fähre Wer sich nicht zu fein ist, Zeit und Sprit und genug Koffein dabei hat, sollte sich die Überfahrt von Tarifa gönnen. Zwei Tage Fähre können nerven, nicht nur, dass es dort kein Casino oder andere westliche Vergnügungseinrichtungen gibt. Die Einfahrt in den Bauch des Schiffes allein ist schon ein Erlebnis. Es wird gequetscht und gedrängt und wenn man nicht aufpasst, kommt man nicht mehr an seine Sachen, weil die Karre komplett zugestellt ist. Defekte Toiletten auf der Kabine, die Klimaanlage liefert die gasförmige Vorfreude auf die nächste Mahlzeit, es war ein lustiges Ratespiel. Kabine gab es von XS bis M. Ich will gar nicht wissen, wie es in der Holzklasse aussah. Duty Free, juhu. Aber den Stoff kann man sich erst kurz vor Ende der Fahrt abholen. Die Hotelbar will schließlich auch verdienen. Dort gibt es Alkohol! Der Wodka schmeckte nach Gin und von sauberen Gläsern habe ich mich längst verabschiedet. Was bleibt einem denn noch! Trinken, Rauchen und arabisches TV. Und zwischendurch völlig sinnfreie Evakuierungsübung. Die Mannschaft trug Westen und die Sirene pfiff ihr lustiges Lied, der Rest schaute dumm und trank weiter. Der Zoll Stundenlanges Warten im Hafen von Tanger, scheinbar willkürliches Absuchen von Fahrzeugen nach Schmuggelgut, Formulare stempeln und ausfüllen lassen und weiter auf den hoffentlich wohlge-

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sonnen Zollbeamten warten. Und überall Menschen, die dort scheinbar arbeiten, dir erzählen, dass irgendwas mit deinen Papieren nicht stimmt und die Hand aufhalten. Nicht darauf einlassen!

Frühstück ist Standard: Weißbrot, Butter und Marmelade und Kaffee vom zweiten Aufguss. Auf die Straße, diesmal zu Fuß. Meine Begleitung will sich den Kopf scheren lassen, also ab zu „l’estetique“ in der Rue Colbert Was sollte man nach Marokko 16. Er kriegt eine Maniküre dazu schmuggeln wollen? Haschisch? und meinen Hohn obendrauf. Ich Haha. Na gut, zu viel Zigaretten begnüge mich mit einer Gesichtsund Schnaps, aber irgendwie muss rasur, die mir das Gefühl gibt, als man ja überleben. Nach drei Stun- hätte ich aus dem Jungbrunnen den in der Innenstadt, nichts wie getrunken. Nehme mir vor, zuhauraus. se das Rasieren mit dem Messer zu lernen. Die Fahrt Essen gegenüber, gegrilltes Huhn, da macht man nichts falsch. EtSupermarkt an der Stadtgrenze, was Kino nebenbei, die Sécurité Wasser, genug für ein Planschbe- nationale (Zivilpolizei) führt einen cken, Tonic für den Schnaps. Nah- Bettler ab, er stand wohl an der falrungsmittel als Alibi. schen Stelle. Übernachten unter dem Auto? Nee, ich penn im Führerhaus. Böser Feh- Aufsitzen! Wir haben Zuwachs beler, Ganzkörperschmerzen in allen kommen, jeder hat nun einen eiGelenken und Organen, die es gibt genen Untersatz. Bedenken gegen und zukünftig geben wird. Sekundenschlaf für den Trip gehen Vorher Gasgrill auf der nicht unter, keine Schlafattacke auf insschlecht ausgerüsteten Raste an gesamt 5000 km! der Autobahn Richtung Casablanca ausgepackt, den ergatterten Tankstellen gibt es genug, sogar Duty-Free-Schnaps gegönnt. für unsere durstigen Gespanne. Benzin beläuft sich auf ca. einen Casablanca, ein Moloch mit Dunst- Euro pro Liter, Diesel auf 75 Cent. glocke. Die Marokkaner fahren Am Ende der Fahrt hatten wir sonach unseren Maßstäben schlecht gar nur 50 Cent für den Liter Diebis MPU-verdächtig Auto und sel. Die Autobahn ist irgendwann scheinen zu denken, dass die Hupe zu Ende, schlechte Landstraßen das Fahrzeug schneller macht. Hier entlang des Atlantiks führen uns unbedingt Nerven behalten, Au- weiter ans Ziel. Sehenswürdigkeigen überall und nicht nachgeben. ten gibt’s keine mehr, Marrakesch Zebrastreifen sind nur dazu da, um wird rechts liegengelassen, Agadir das Grau des Straßenbelags optisch knapp geschnitten, Westsahara, zu durchbrechen. Polizisten pfeifen wir kommen! auf den Kreisverkehr, die Zustände der Autos entsprechen in der Regel Das kleine Atlasgebirge eröffnet den Fahrkünsten ihrer Besitzer. tolle Optiken, aber aufgrund der Hotel, ein echtes Klo (Standard ist Straßenverhältnisse und der entdas Loch im Boden!), eine Dusche, gegenkommenden Vierzigtonner eine BAR! Ein befreundeter Taxi- bleibt für ein „Ah“ oder „Oh“ keine fahrer (Danke Rudi!) macht uns die Zeit. Haarige Situationen, abgerisTour durch die Nacht. Durchschnitt sene Leitplanken an Abgründen, ist 100 km/h und zwei Drinks je Bar glühende Bremsen der Brummis oder Club. und nervendes Aufblenden der Wann haben wir eigentlich das Entgegenkommenden. Das ist ein letzte Mal was gegessen? Hm, ok, Mittel, um in der Nacht sicherzuholen wir morgen nach. stellen, dass der Andere noch wach

ist. Dumm nur, dass ich den Schalter für das Fernlicht nicht gefunden habe und bei meinem Vorausfahrenden gab es nur das Flutlicht, dass dann abgeklebt wurde, um den Eindruck einer normalen Beleuchtung zu erwecken. Wir entschließen uns, die Nacht vorbeiziehen zu lassen und suchen uns ein Stück Wüste im Flachland und ziehen die Isomatten unters Auto. Kurz vor Ende Die Zivilisation dünnt merklich aus, die Straßen haben weniger Kurven und das Land verliert an Höhenunterschieden. Man ist allein mit dem Auto, dem Gegenverkehr und einigen Kamelen. Vor allem aber mit sich selbst. Defragmentierung und Systemfehlerbeseitigung ist angesagt. Dazu Wasser, Wasser und Kippen. Irgendwann freut man sich, dass der Tank wieder leer ist, dann ist es auch Zeit für die einzige Mahlzeit des Tages. Es gab Omelette oder Tajine, Huhn oder Lamm mit Gemüse, in einem geschlossenen Tontopf über offener Flamme gegart. Dazu süßen Tee. Der hilft dir über jeden Berg. Polizeiposten vor und manchmal auch hinter jeder Stadt, an jeder großen Kreuzung auf dem Land. Pass zeigen, wo will man hin, wo kommt man her, was ist der Beruf. Schwache Versuche, einem die Kohle aus der Tasche zu ziehen oder dich dazu zu bringen, denen die Sonnenbrille zu schenken. Ein Tipp: An den Kontrollen nicht auffallen, Musik aus, Brille vom Kopf nehmen, ernsthaft bleiben. Das hilft, schneller wieder weg zu kommen. Ankommen Nach 16 Stunden im Auto, weggelassenen Mahlzeiten und Rückenschmerzen morgens um zwei Uhr Ankunft im Camp. Begrüßung mit kaltem Dosenbier, Marke „STORK“.

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Da sein

konnte, erwies sich nun als angekohltes und ausgehöhltes Kamel. Acht Tage in der Lagune. Sand, der, Ich schau auf die Straße und denk vom Wind getragen, deine Waden an was Schönes. permanent sandstrahlt. Der Horizont trennt die Aussicht exakt in der Aufgrund der Pannen verpasHälfte, das Wasser schreit in sämtli- sen wir die Fähre, also zwei Tage chen Blautönen, sonst schreit kei- Zwangspause in Tanger. Ab in den ner. Das Wasser in der Unterkunft Souk, die Altstadt. Tinnef für Toustinkt nach faulen Eiern, es stammt risten, gefälschte Schuhe für moaus einer Schwefelquelle ganz in debewusste Touristen, für uns Café der Nähe. Mehr gibt es nicht zu er- au lait auf der Straße und herrliches zählen. Fahrt doch selbst dahin! Kino. Touristengruppen mit Führer verstopfen die engen Gassen und Abfahren ziehen kometenschweifartig fliegende Händler hinter sich her. InteAlle anderen sitzen im Flieger und ressant zu sehen, wie die Gäste des sind längst daheim, wenn wir noch Landes versuchen, die lästigen Annicht mal gestartet sind. Die Fahrt gebote möglichst professionell abist das Ziel, versuche ich mir einzu- zulehnen oder zu ignorieren. Mich reden. nerven nur die Haschischhändler unten auf der Promenade. Der Rückweg geht leichter von der Hervorragendes Essen im Zoco ChiHand, nur macht mein Untersatz co auf dem Souk Dakhel. Ein kurzes Probleme, Korrosion der Elektronik Shopping, man will ja nicht mit leeführt zu einem Pannenstopp bei ren Händen nach Hause kommen. 45 Grad in der Wüste und der Motor leidet unter Leistungsabfall. Die Fährsituation ist der der HinMan quält sich nach Laâyoune, fahrt nicht unähnlich, nur ist das der größten Stadt der Westsaha- Schiff unterbelegt. Man will seine ra, und checkt in einem Hotel ein. Ruhe, Rückzug in die Kabine mit Der Parkplatz ist umringt von Po- unglaublich süßer Coke, Chips und lizei, Militär und Hotel-Security. Es Filme von Festplatte. Sackstand, scheint die komplette UN für Afrika keine Lust auf Mief und Enge. hier zu wohnen! Zweimal schlafen und man ist zum Begegnung mit einem alten UN- Frühstück wieder in der EU. Funktionär in der Hotelbar, be- Der Zoll winkt uns durch, es gibt trunken und schimpfend über die scheinbar nichts zu beanstanden. Stelle, die er seit zehn Jahren ein- Ich schnappe Schlagzeilen auf: „Die nimmt und den Job, den er seit 36 deutsche Politiklandschaft bröJahren hat. Ich habe das dringende ckelt.“, „Köhler kann keiner mehr Bedürfnis, Frischs „Homo Faber“ zu leiden.“ Endlich wieder echte Prolesen – oder selbst einige Kurzge- bleme. schichten zu verfassen. Daniel

Auf dem Weg in die Zivilisation begegne ich einem umgekippten Eselskarren im Straßengraben, der Esel ist noch dran und macht sein finales Nickerchen. Der Aufenthalt an den Polizeiposten ist erstaunlich kurz, man sieht bekannte Gesichter, hält an, grüßt ab und fährt weiter. Eine seltsame Erscheinung, die ich auf der Hinfahrt nicht einordnen

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Mehr Infos unter www.visitmorocco.com Wer dazu noch bequemer reisen möchte, es gibt genug Auswahl zu günstigen Konditionen: Air Berlin www.airberlin.com Condor www.condor.de Tuifly www.tuifly.com 77


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IHR WOLLT GEWINNEN?

Das ist verständlich. Wer ist schon gern ein Verlierer? Einfach eine Mail mit Stichwort und eventuellen Auswahlkriterien an geschenke@sleazemag.de schicken und darauf warten, dass SLEAZE / Fortuna eure feuchte Hand schütteln will.

Weiß ist das neue Schick? Weit gefehlt. Wissen auch die Macher von Malibu Rum. Und da sich unter dem Modebegriff „Schick“ sowieso jeder etwas anderes vorstellt, kam ihnen die Idee, selbst ein wenig Farbe zu sparen, in Form von Stiften beizupacken und allen Liebhabern und Kennern von Malibu die Chance zu geben, die gekaufte Flasche in Eigenregie zu gestalten. Lasst eurer Kreativität an der „Malibu by U“-Edition freien Lauf und genießt danach einen Malibu-Longdrink, z. B. gemischt mit Cranberrysaft. Der Sommer ist gerettet. Auch wenn ihr ihn vielleicht nicht an den weißen Sandstränden von Barbados verbringen werdet, so könnt ihr euch ein Stück Karibik nach euren Vorstelllungen auf den Balkon holen. Wir verlosen 5x1 „Malibu by U“-Flaschen für alle mit Lust auf ein wenig Farbe und Rausch. Mehr Infos unter www.machdichkaribisch.de, an uns eine bunte Mail mit dem Betreff „Rummalen“ an geschenke@sleazemag.de.

Wer abschleppen will, muss auch beeindrucken können. Auf einem Zeltplatz wird das zur Herausforderung. 1.Level: Objekt der Begierde unbeschadet durch den vermüllten Vorgarten geleiten. 2 Level: vor den gierigen, pöbelnden Nachbarn verbergen. 3 Level: Posen! So, dass begehrtes Objekt beim Blick ins Liebeszelt urplötzlich wieder nüchtern genug wird, aber unanständig bleibt. Ein Designerstück von www.Kultschlafsack.de garantiert auf jeden Fall, den Endgegner erfolgreich auf die Isomatte zu befördern. Wer mitspielen will, schickt eine Mail an geschenke@sleazemag.de, Kennwort: Endgegner.

Electronic Beats! Alles dreht sich um die Szene, und Europa bietet davon so einige. Um sich in jenen zurechtzufinden, hat Electronic Beats, das internationale Musik&LifestyleProgramm der Telekom, eine neue Auflage seiner City Guides auf den Markt gebracht. Die Pocketbooks informieren über fünf der beliebtesten Städte: London, Amsterdam, Wien, Berlin und Prag. Empfohlen werden Restaurants, Shops, Bars etc. von Locals und Szenekennern, meist aktiv in Kunst und Kultur. Für das perfekte Outfit bei dem Städtetrip gibt’s pro Buchpaket ein Shirt aus der EB Collection zu gewinnen und, last but not least, einen 15€-Gutschein für den EB-Downloadstore. Schickt eine Mail mit dem Betreff „EB“ an geschenke@sleazemag.de und mit ein bisschen Glück gehört euch eins von den fünf Reisepaketen.

Soundstation ZiiSound D5 Sound is out(door). Und das ohne Abstriche. Mit dem ZiiSound D5 von Creative (www.creative.com) hört ihr, egal wo ihr geht und steht, feinste Klänge und treibende Bässe. Das Flaggschiff der mobilen Lautsprecher-Systeme besticht durch grandiose Qualität und ausgezeichnetes Design. Wer auch an Spree/ Weser/ Donau/ Elbe/ Rhein oder Isar nicht auf Klangqualität verzichten will, schreibt uns eine Mail mit dem Betreff „Flussmusik“ an geschenke@sleazemag.de.

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Filme und Freunde. Sommer. Alles drängt sich in die Freiluftkinos, was dementsprechende Gemütlichkeit verspricht. Aber ob nun im Kinosaal oder Open Air, wär es nicht mal was, deine Lieblingsblockbuster nur mit Leuten zu genießen, denen du nicht alle zwanzig Sekunden Popcorn in die versaute Frisur werfen willst? Videoload, Deutschlands größte Onlinevideothek, macht‘s möglich und verlost einen Beamer für den heimischen Kinospaß nur mit Freunden. Alles, was du dazu benötigst, ist ein Internetanschluss und vorzugsweise eine große weiße Wand. Damit der erste Abend perfekt wird, gibt es mit ganz viel Glück noch eine Ration Wassereis dazu! Hm, und was gucken? Auch das sollte kein Problem sein. Du kannst Videoload zu deiner persönlichen Online-Videothek machen, ohne Öffnungszeiten und Rückgabefristen. 365 Tage im Jahr rund um die Uhr aus mehr als 8.000 Inhalten wählen, darunter aktuelle Blockbuster, Film-Klassiker, Serien und Dokumentationen – viele auch in HD-Qualität. Mehr Infos unter www.videoload.de. Na, schon in Gedanken auf der Couch vor der Leinwand? Schick einfach eine Mail mit dem Betreff „Moviestar“ an geschenke@sleazemag.de und du bist dem Vergnügen ein Stück näher.

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Du stehst draußen. Auf der Wiese. Am Strand. In den Bergen. Auf dem Festival. Auf dem Open Air. Mit deiner Digital-Kamera in der Hand. Dein Problem: In welcher Richtung willst du diesen großartigen Moment einfangen? Die tobende Meute hinter dir, die Bergkuppe vor dir, der Sonnenuntergang links oder lieber die Band rechts? Mit der Spinner 360° von Lomographic stellen sich diese Fragen nicht mehr. Die analoge 360°-Kamera im feinsten Retrolook zaubert dir Rundum-Bilder auf einen herkömmlichen 35mm-Film, die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Das Endprodukt: ein wunderbarer Blick auf alles was dich umgibt, im Retro-Filmstreifen-Design. Und weil das so gut klingt, verlosen wir nicht eine, nicht zwei, sondern drei von diesen Meisterstücken der experimentellen Kamerakunst. Für weitere Informationen zu Cam und Lomographic surft ihr sommerlich auf www.lomography.com. Ist euer 360°-Rundum-Interesse geweckt? Schickt eine Mail an geschenke@sleazemag.de mit dem Betreff „Rundumschlag“ und mit ein bisschen Glück gehört dieses analoge Fotokunstwerk bald euch.

SLEAZE und Sony Ericsson Field schicken euch zum Highfield Ein Hoch auf die Festivalsaison und großartige Bands wie Placebo, Wir sind Helden, Blink 182 oder Fettes Brot – jene werden uns nämlich auf dem Highfield Festival beehren, dieses Jahr zum ersten Mal am neuen Standort am Störmthaler See bei Leipzig. Wie die Überschrift schon verrät, schicken dich SLEAZE und Sony Ericsson zum Kultfestival – und das sogar mit Begleitung. Zudem bietet euch Sony Ericsson die Möglichkeit, eure Freunde zu Hause vor Neid erblassen zu lassen, indem ihr ihnen ein HD Video sendet, aufgenommen mit eurem neuen Sony Ericsson Vivaz. Für einen Gewinner gibt es jenes nämlich zu den Festivaltix dazu! Das Vivaz präsentiert sich zudem als Smartphone und ist ein Web 2.0. Profi, Social Networking im Konzertnirvana ist also auch garantiert. Sendet eine Mail mit dem Betreff „Sony Ericsson“ an geschenke@sleazemag.de und vielleicht gewinnt ihr eins der drei Doppeltickets für drei Tage Ausnahmezustand. Der 16. Einsender erhält obendrauf das Ausnahmehandy Vivaz.

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3D Web 2.0 Mit einer der neuen 3D-Webcams von Minoru lässt sich das Internet und die Kommunikation darüber auf einer ganz neuen Ebene erleben. So kann man das Gesprächsgegenüber jetzt in 3D bewundern, natürlich nicht ohne passende Brille. Besonders praktisch für Fernbeziehungen: ist, als wäre der Partner im Raum, nur eben ohne anfassen. Theoretisch könnte man auch seinen eigenen Horrorfilm improvisieren oder Heimpornos auf eine sehr interessante Ebene heben – kurzum, es geht so Einiges mit der Cam. Schickt eine Mail mit dem Betreff „Webcam 3D“ und vielleicht habt ihr schon bald neben Facebook eine andere Social-Networking-Sucht.

SonneMondSterne-Fans wissen Bescheid. Allen anderen sei hier die bibopHouse-Gemeinschaft ans Herz gelegt. Zusammen mit bibop verlosen wir 1x2 Freikarten für diesen exklusiven Wohnplatz inmitten der Campingarea vom SMS. Mathias Kaden, bekannt als DJ und Produzent („Freude am Tanzen“) wird euch und 38 weitere ElektroFanatiker in der House-Gemeinschaft ordentlich einheizen. Jeder, der sich nun angesprochen fühlt und dieses Spektakel vom 06. - 08.08. nicht verpassen will, sendet uns eine möglichst einfallsreiche Mail mit dem Betreff „HouseHaus“ an geschenke@sleazemag.de.

Leichtgewicht! Das ist DJ-Kultur auf höchstem Niveau. Traktor Scratch Pro ist die wohl meist genutzte Kreation aus dem Berliner Hause Native Instruments. Das Programm ermöglicht es den Auflegern, ganz in alter Vinyl-Manier aufzulegen – und zum Beispiel mit MP3s zu scratchen. Übersetzt heißt das: Keine Tragen mehr von vielen Vinyl-Kilos. Und da Deutschlands Großstädte, allen voran Berlin, nur aus DJs in spe und unausgelasteten Grafikern bestehen, sollten mindestens 50 % jener Bevölkerung nach diesem Gewinn eifern. Um den Scratch Pro zu gewinnen, schickt einfach eine Email mit dem Betreff „Schleppen war gestern“.

Kodak Playsport Pocket Video Camera Auf die höchsten Berge, in die tiefsten Wälder, auf die besten Festivals, in die reißendsten Flüsse. Egal wo es euch in diesem Sommer hinzieht, Kodak schenkt euch die Möglichkeit, eure hoch-abenteuerlichen Erfahrungen hochauflösend festzuhalten. Die Kodak Playsport Pocket HD Cam ist mit ihrem robusten Design und der Wasserdichte bis drei Meter der perfekte Begleiter für jedes Abenteuer. Abenteurer schicken eine Mail mit dem Betreff „wtf is Indy Jones“ an geschenke@ sleazemag.de.

Novation Dicer Du bist Digital-DJ? Du möchtest direkt vom Laptop, deinem Schallplattenspieler, CD-Player oder Mixer feine Loops auf die Tanzfläche zaubern? Da haben wir was für dich. Wir verlosen zusammen mit Novation Dicer ein hintergrundbeleuchtetes „Dice“-Pad für deinen DJ-Bedarf. Weitere Infos zu diesem Schatz findet ihr unter www.novationmusic.de. Die Adresse, um das „Dice“-Pad in den Händen zu halten, liefern wir euch. Schreibt eine Mail mit dem Betreff „ichbinderbesteDJderWelt“ an geschenke@sleazemag.de.

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CDeejay Mit dem CDM-3200 bringt Gemini 2010 eine Neuheit auf den Markt. Die Mixstation spielt zwei CDs / CDR’s gleichzeitig ab und ermöglicht somit komfortables Looping von deinen Lieblingstracks, und das sogar in verschiedenen Modi. So kannst du auch mal ohne umfangreiche Plattensammlung zuhause so tun, als wärst du DJ Kool Herc. Technische Finessen wie Pitch Blend oder die Faderstart-Funktion machen die Arbeit professionell. Um den Heim-Dj-Spaß direkt zu dir nach Hause zu bekommen, schicke eine Mail mit dem Betreff „Zwilling“ an geschenke@sleazemag.de.

Was ist guter Sound, gepaart mit Qualität und jahrelanger Erfahrung auf höchstem Niveau, einem großen Speicherplatz und stylishem Design? Richtig, der Phillips GoGear Ariaz mit einem 16GB-Speicher und großem Display. Perfekt, um all deine Lieblingsmusik auch außerhalb deiner vier Wände zu genießen. Wir verlosen dieses Sahnebonbon zusammen mit Phillips und wollen dir damit den Outdoor-Sommer versüßen. Das Beste an diesem Zuckerstück: Der Zahnarzt wird euch davon nicht abraten. Appetit? Dann schick eine Mail mit dem Stichwort „ZuckerZound“ an geschenke@sleazemag.de.

Be a BMX Master! Vom 16. bis zum 18. Juli ist es wieder soweit: Erneut finden die BMX Masters in Köln statt und vereinen die besten nationalen und internationalen Fahrer der 20-Zoller. Im Kölner Jugendpark wird drei Tage lang gefeiert und gefahren. In insgesamt vier Disziplinen (Dirt, Park, Flatland und Super Ramp) mit über 400 Teilnehmern. Desweiteren dürfen die Mädels in zwei Disziplinen gegeneinander antreten. Und allen Oldschool-Anhängern sei gesagt, dass es auch für sie in diesem Jahr wieder eine deftige Überraschung geben wird! Für euren ultimativen BMX-Masters-Besuch verlost SLEAZE ein erstklassiges BMX von Vault, dazu den passenden Rockstar Energy Teamhelm und, für die Fahrpausen, ein Paar Kopfhörer von Skullcandy. Schickt einfach eine Email mit dem Betreff „BMX“ an geschenke@sleazemag.de, um das Extremsportpaket zu gewinnen.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Das ist zwar Blödsinn, weil so ein kleiner Satz nicht unser gutes Rechtssystem aushebelt. Aber wir könnten sonst belangt werden, weil wir keinen Notar eingesetzt haben. Den können wir uns nicht leisten – ebenso wie eine schicke Gerichtsverhandlung. In diesem Sinne: Immer schön links bleiben.

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Impressum

LEAZ

Sitz der Redaktion / editorial office: SLEAZE magazin Mainzer Str. 25 ~ 10247 Berlin-Germany Telefon: +49 / 30 / 325 34 730 Fax: +49 / 30 / 325 34 731

SLEAZE #19 erscheint

im oktober

Herausgeber / publisher: danilo Opitz / danilo@sleazemag.de Chefredakteur / chief editor: Yanah „Borste“ Hölig (V. i. S. d. P.) yanah@sleazemag.de stellv. Chefredakteur: danilo „alte Heule“ Opitz Layout und Grafik: Sascha „Muddi“ Thau / grafik@bfs-verlag.de Sofie Belka Redaktion / editorial staff: Pascal „Wo ist nochmal der Schnaps?“ Scheib Daniel „Turban“ Boy Matthias „Chefin, bist du da?“ Nemack Jero „Hammerüberragend“ Kuck Jule „Bandendopfer“ Haug Birk „Wo bleibt mein Heft“ Grüling Sofie „Ich bin kein Nerd“ Belka Rike „Africanus“ Drust Julian „Schreibtischunterlage“ Weicht Sascha „Vaddi“ Thau Julia „Von 1 bis 10“ Roth Minu „Putzi“ Klein Andrew „Promis“ Triebe Frank „Ach man“ Jaenicke-RöSSler Sven „Okesen“ Abraham David „Kennt den wer?“ Jank Redaktionshund Lena „Korb, Kohorb“ Hölig Boy Marketing / Anzeigen / advertising: danilo Opitz / danilo@sleazemag.de Anselm Beyer Cover: Fotografin: Swantje Neubohn Models: Ivi und Anni H&M: Miriam Günther Location: Bar 25 Druck: DROGOWIEC-PL Spolka z o. o. ul. J. N. Jezioranskiego 35A 25-432 Kielce, Polen SLEAZE erscheint im bfs. Verlag. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in Online-Dienste und Internet und Vervielfältigung auf Datenträgern dürfen nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung des Verlags erfolgen. Der Verlag haftet nicht für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos. www.sleazemag.de www.sleazemag.de/issuu www.sleazemag.de/facebook www.sleazemag.de/twitter www.sleazemag.de/myspace


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