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gratis
Trash mit Substanz
VOR SIC HT!
auf S und eite 8 Ek a lang uf Seit elspin n e wei lige 9 extr en e r Ar tike m l!
SLEAZE einundzwanzig
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SLEAZE einundzwanzig
E D I T O R I A L
Viel Glück im neuen Heim, möge dort immer Sonne sein, und ladet uns mal ein, wir schauen dann mal rein! Neues Jahr, neues Glück. Neues Glück, neues Büro. Neues Büro, neues SLEAZEL.....ach alles neu, Jahr drei. Äääh, vier. Wooohooo, viertes Jahr. Das neue SLEAZEL bin ich. CoCo. Und wer könnte euch besser in das erste Heft im neuen Jahr geleiten als ich! Niemand. Siehste?! Für mich ist natürlich noch mehr neu als für die „alten“ SLEAZELS. Aber etwas ganz besonderes kommt auf alt und neu zu! Wir haben den wilden Berliner Immobilien-Urwald durchforstet, irritierte Hauseigentümer betört und böse DSL-Wesen bezwungen. Und schlussendlich haben sich alle Strapazen gelohnt. Wir haben ein neues Büro. Ein schönes, großes, helles, dachgeschossiges, terassenbestücktes, wunderbares und großartiges Büro. Erstaunlich, dass es möglich war dieses Heft fertig zu stellen. Wir kommen aus den Jubelgesängen kaum noch heraus. Getippt wurde in den letzten Tagen nur noch mit der Siegerfaust. Ausgesprochen zeitaufwendig. Trotzdem haltet ihr ein Exemplar in den Händen. Und wir versprechen, dass sich nicht jeder zweite Satz ums Büro dreht. Das letzte Heft aus den heiligen Hallen und das erste an dem ich mitarbeiten durfte. Vielleicht frage ich, ob SLEAZE ab jetzt CoCo heißen kann. Das wäre doch nur angebracht. Und da ohnehin alles NEU ist....! Schön hier zu sein! Eure Co..äh SLEAZEL!
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INHALT MAGAZIN
6 Kreativ, abgedreht und japanisch 8 „Arachnotorisch romantisch“ 10 Bloodsport meets Licht-„Schwerter“ 12 Wer sind wir eigentlich und warum? 14 Derweze - das Tor zur Hölle
MODE
17 „Wenn du so rausgehst, komm‘ ich nicht mit!“ 26 Mad Hair Day
MEDIEN
37 Action fürs Gehirn 40 Games Geflüster 41 Game Previews 42 Comics 44 Der 3D-T(H)RON 46 Kino 47 DVD
LEBENSKUNST
50 All the small things... 52 Stone Magazine präsentiert... 54 Tattoos aus‘m Schmalz 60 Answer Me!
MUSIK
64 Ausgewütet? 65 Rocken auf Augenhöhe 66 Marterial 68 Coco trifft... 70 Ab geht der Postrock! 72 Musik 75 Pure Reason Revolution live!
REST
76 Von Schmugglern und Boarderlinern 78 Def Jam Rapstar 80 Die unglaubliche SLEAZE-Umzugs-Verlosungsaktion 82 Impressum
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LEAZ n i z a g a M
6 Kreativ, abgedreht und japanisch 8 „Arachnotorisch romantisch“
10 Bloodsport meets Licht-„Schwerter“
12 Wer sind wir eigentlich und warum? 14 Derweze - das Tor zur Hölle
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F r e m d e
k u l t u r e n
Kreativ, abgedreht und 1 Ein Brett, welches jeden zum Karate Kid macht! Die wichtigste Szene in einem jedem Karatefilm ist die, in der irgendjemand einen Stapel Betonklötze oder eben zumindest ein massives Brett mit der bloßen Hand durchschlägt. Ein gekonnter Handkantenschlag hat schon so manches Brett entzweit und Herzen geeint. So ziemlich jede Braut lässt sich damit beeindrucken, versprochen! Nur dauert so ein Training zum Karatemeister einige Zeit. Und einfach eine dünne Spannplatte durchzuhauen, womöglich noch mit einem Hammer, hat nicht denselben respekteinflößenden Effekt. Die Lösung haben wir mit diesem Brett hier parat. Es sieht massiv aus und hat eine schöne Maserung. Zudem ist es praktischerweise vorgebrochen und lässt den schmächtigsten Spargeltarzan wie Bruce Lee erscheinen!
2 Der heiße Draht in der ekligen Variante Wer mag es nicht, das Spiel, bei dem vor allem Alkoholiker auf Entzug und Parkinson-Patienten ganz schlechte Karten haben? Die Rede ist natürlich vom so genannten „heißen Draht“. Der Draht ist dabei meist nicht wirklich „heiß“, sondern eher unter Strom. Man führt also eine Metallschlaufe eine Metallstrecke entlang und sobald man die Strecke berührt, hat man das Spiel verloren. Eigentlich ist es kein wirklich spannendes Spiel – es sei denn, man kann eine Menge Geld gewinnen, wenn man es bis ins Ziel schafft. Die Japaner haben nun jedenfalls einen Weg gefunden, wie man dieses relativ öde Spiel obendrein noch besonders eklig anzusehen machen kann. Dieser kleine Hund hier hat ein Problem: Schleim befindet sich in seinem Maul und in diesem sitzen fiese Bazillen. Diese muss man mit einer Zange entfernen – und zwar ohne, dass man den Schleim berührt, sonst gibt es einen Stromschlag. Wer die meisten einfängt, gewinnt.
3 Die Sargwohnung Wer schon einmal ein Loft bewohnt hat, kennt das Problem von fehlenden Wänden. Eine Möglichkeit wäre es, einfach Wände einzuziehen. Diese sind aber relativ starr und können nur unter größerem Aufwand wieder umgesetzt werden. Andere, womöglich sozial schwächere, Familien haben vielleicht die Situation, dass sie vom Staat nur eine 60-m²-Wohnung spendiert bekommen. Wenn nun das vierte
Kind auf dem Weg ist und der Älteste auch mit 34 noch nicht ausziehen mag, wird es schwer, jedem sein eigenes Zimmer zu ermöglichen. Diese vollklimatisierten Wohnboxen bringen die Lösung! Die „Privatsphäre auf 4 m²“ sollte von Klaustrophobikern jedoch besser gemieden werden.
4 Die fliegende Snooze-Taste Eine der besten Erfindungen der Menschengeschichte bleibt die Snooze-Taste am Wecker. Meistens sind sie schön groß und mittig auf den erbarmungslosen Maschinen platziert. Groß genug, dass man ohne Probleme im Halbschlaf drauf hämmern kann und weitere genussvolle Minuten Schlummern kann. Bis der nächste Alarm zum abermaligen blitzschnellen Drücken der Wundertaste führt. Das geht so lange, bis man wieder einmal komplett verschlafen hat und hoffnungslos zum Bus hetzen muss und sich eine weitere Ausrede für den Chef zurechtlegt. Bei diesem Wecker hier muss man nochmals eine gute Schippe Geschwindigkeit drauflegen, um die Snooze-Taste zu erwischen, bevor diese wegfliegt. Ja, richtig gehört: Sobald der Weckton ertönt, der an einen Torpedo-Alarm auf einem U-Boot erinnert, saust ein Propeller gen Zimmerdecke. An diesem hängt der Stift, der die süße Stille zurückbringt. In den meisten Fällen muss man also erst einmal aufstehen und das verdammte Teil suchen, bevor man den grässlichen Lärm stoppen kann.
5 Emanzipation auf Japanisch Wenn Männer ehrlich sind, ist das Tollste beim Sex mit einer Frau, dass man sein ganzes Können unter Beweis stellen kann, indem man in Rekordzeit die BH-Bügel aufbekommt. Diese wieder zuzumachen, obliegt wiederum meistens der Frau, da der Mann zu diesem Zeitpunkt schon unlängst eingeschlafen ist. Ein wahrliches Dilemma für den aufgeschlossenen Mann von heute, der auch in dieser Disziplin punkten möchte. Nur, wie soll er üben? Bei seiner Schwester oder Mutter könnte so etwas leicht missinterpretiert werden! SO offen ist diese Gesellschaft dann doch noch nicht, respektive nicht mehr. Die Lösung kommt aus Japan: der BH für den modernen Mann! Von nun an können also auch Männer tagtäglich die Kunst des BH-An- und Entkleidens praktizieren. Jetzt müssen wir nur noch auf den ersten MännerWonderbra warten, dann haben unästhetische Hühnerbrüste endlich ein Ende!
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●水平面に設置して下さい。床に凹凸がある場合は販売店にご相談下さい。 ●遮音効果を高めるため、建物の壁からは50mm程度離して設置することが必要です。
本文中にある遮音性能Drの数値は、 すべて当社実験値によるものです。
①設置条件によっては、火災報知機等の取付が必要になる場合があります。取付の際は、別途工事費が必要です。 ②お使いになる楽器と演奏スタイルによっては室内寸法が不足する場合があります。寸法をご確認下さい。 ③設置する部屋の床の材質(畳・クッションフロア等)や表面状態(ワックス粘性等)によっては、解体撤去時に本体の重みによる跡(凹みやはがれ)が残る 場合があります。 ④建物の構造により設置できない場合があります。床荷重強度等についてご確認下さい。 ⑤一部、組立設置できない地域があります。販売店にお問い合わせ下さい。
月∼金
9 :00∼12 :00 13 :00∼17 :00
(祝日および弊社規定休日を除く)
●本カタログに記載の商品の価格はすべてメーカー希望小売価格で税込金額を表示しています。 ●カタログの写真はイメージです。色・形状が実物と異なる場合があります。 ●仕様は予告なく変更することがあります。 ●ご購入時には取扱説明書を必ず受け取り、ご使用になる前によくお読み下さい。
2010年5月作成
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h ä s s l i c h e s
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„Arachnotorisch romantisch“
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Wir haben die Rubrik ins Leben gerufen, weil Ungerechtigkeit herrscht – wieder einmal. Die süßen, niedlichen, ach so knuffigen Tiere werden häufiger erforscht als die Einäugigen, Zweinasigen, Dreibrüstigen, kurz – die Freaks unter uns. Wusstet ihr das? Gut, das muss nichts Schlechtes sein. So landet man auch seltener im Tierlabor. Ungerecht ist es trotzdem. Eher Euthanasie als Darwin. Und außerdem: Frauen dürfen inzwischen auch ganz emanzipiert dumme „männliche“ Sachen machen wie Krieg führen. Also fordern wir endlich auch bei der Forschung Gleichberechtigung. Menschen sollten in Versuchslabors zu gleichen Bedingungen wie Affen zugelassen werden, hässliche Tiere genauso erforscht wie süße. Da das allerdings noch in weiter Ferne liegt, sind die Tiere gefährdet. Wir steuern hiermit entgegen. Mit der ersten Kontaktsuchseite für die VERMEINTLICH HÄSSLICHEN UNTER UNS.
Steckbrief Nick: CT (Camel Toe) Name: Kamelspinne / Galeodes arabs Geschlecht: weiblich Beruf / Beschäftigung: Harfe spielen Wohnort: Gobi Größe: 6 cm (Körpergröße ohne Beine) Hobbys / Interessen: 100-m-Hürdenlauf der Frauen Motto: Liebe geht nicht immer durch den Magen!!!
Liebe Ein- bis 100-beinige, geehrte Arachnophobis und Entspannte, Ich muss gestehen: Als sie das erste Mal mit 15 km/h auf mich zugerannt kam, stockte mir auch leicht der Atem. Aber CT ist eine ganz Liebe, glaubt mir. Sie ist die liebste Spinne, die man sich vorstellen kann. Ok, ganz korrekt ist unsere schnucklige Dame keine „richtige“ Spinne. Aber scheiß auf die Details, sobald ihr, meine werten Herren, ihr großes Herz kennen gelernt habt, ist euch auch egal, ob sie euch auffrisst. Scherz am Rande. Euer Stummelbein danilo
Kurz etwas zu meiner Person: Auch wenn die Männer der Schöpfung das wahrscheinlich schon oft gehört haben: Ich bin keine typische Kamelspinne. Ich fresse euch nicht auf (höchstens vernasche ich euch, hihi). Diese Vorurteile sind auch der Hauptgrund, warum ich noch nie in meinem Leben eine Beziehung hatte. Doch meine Wahrsagerin teilte mir mit, dass mit meinem Sternzeichen Skorpion und dem Aszendent Kreuzspinne die Sterne gerade sehr günstig stehen, einen Mann mit Mumm in seinen acht Beinen zu treffen. Also, trau dich, hihi.
Wen ich suche: Einen richtigen Mann ohne Furcht und Tadel. Der mit mir Zweibeiner erschrickt, romantische Schatten-Wettrennen mitmacht oder mich schlicht mit seinen acht Beinen und Fühlern massiert.
Bei Interesse kannst du Kontakt aufnehmen unter der Chiffre „hin und weg(gerannt)“ mit einer Mail an danilo@sleazemag.de.
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b e s c h e u e r t e
Kämpfen, bis die Lichter ausgehen s p o r t a r t e n
Bloodsport meets Licht-„Schwerter“ Früher war alles viel einfacher! Wir hatten Wrestling. Es war unterhaltsam. Man gab vor, dass es echt sei, aber natürlich war es das nicht. Aber es war unterhaltsam. Und es war amerikanisch. Nun blicken wir immer öfter mal in den Fernen Osten – und was wir dort sehen, ist meist wirklich verrückt und erschreckend „echt“. Wenn sich zwei fette japanische Kerle in einem Ring bekämpfen, denkt man sofort an die vertrauten Sumo Ringer. Wenn diese dann aber plötzlich Leuchtstofflampen auspacken, dann wird es erst so richtig japanisch! Zugegeben, wenn man diese langen Neonlampen, bekannt aus Großraumbüros und Schulen, so anschaut, kommt einem schon mal der Gedanke, irgendwem jetzt eins damit überzubraten. Nicht zuletzt deswegen, weil diese Dinger die Angewohnheit haben, die Lebensdauer einer Eintagsfliege zu besitzen. Da kann man schon mal sauer werden. Was die Japaner aber unter „Recycling“ dieser unzähligen durchgebrannten Leuchtstoffröhren verstehen, geht es einen Tick zu weit! Die Regeln sind denkbar simpel gehalten: Zwei Typen hauen sich gegenseitig so viele Neonlampen auf den Schädel wie nur möglich. Daneben gibt es gewohnte Wrestling-Action im Ring, allerdings fließt aufgrund der unzähligen Splitter ordentlich Blut. Die Gesichter der Kontrahenten sehen gegen Ende eines Kampfes jedenfalls mitunter so aus, als wären sie gerade für den nächsten Saw-Teil gecastet worden. Die Japaner scheinen diese neue Art von Wrestling jedenfalls toll zu finden. Prinzipiell ist das einzig wirklich Abgedrehte daran, dass es als besonderes Sahnehäubchen dieser Fights ausgerechnet so ein absoluter Alltags-Artikel wie eine stinklangweilige ordinäre Leuchtstofflampe sein muss. Im guten alten Amerika würde man schlicht Rasierklingen oder Äxte nehmen, aber Leuchtstofflampen? Wissen diese Idioten denn nicht, dass diese Quecksilber enthalten und einem wirklich übel Schaden können?! Der Letzte macht das Licht aus! Good Fight, Good Night!
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SLEA SLEA SLEA s l e a z e l s
Wer sind wir eigentlich und warum?
Wer sorgt für die monatliche Portion Trash in Deutschland, außer RTL2? Richtig, wir! Damit ihr wisst, wer wofür verantwortlich ist, haben wir diese aussagekräftigen Kurzsteckbriefe erstellt und die besten Sachen aus unseren Lebensläufen kopiert. Einige von uns sind übrigens noch Singles, wer da auch noch Interesse hat, meldet sich einfach bei uns.
danilo
SLEAZE-Gebiet: Master Schlechte Eigenschaften: Ungeduld Oft benutztes Wort: Freiheit Sein schönstes Ferienerlebnis: Taxifahrt in Shanghai Gefühltes Alter: 29 Schönstes Körperteil: Arsch
Yanah
SLEAZE-Gebiet: Hirn Schlechte Eigenschaften: zu chaotisch, um es als liebevolle Macke durchgehen zu lassen. Oft benutztes Wort: Fieber Ihr schönstes Ferienerlebnis: im VW-Bus durch Kroatien Gefühltes Alter: 28 Schönstes Körperteil: Auge
Sascha
SLEAZE-Gebiet: Grafik Oft benutztes Wort: das wäre quasi quasi Sein schönstes Ferienerlebnis: bin mal morgens um fünf in Portugal im nebelbedeckten Meer baden gegangen, das war so strange und schön – unvergesslich Gefühltes Alter: 12 Schönstes Körperteil: Hirn
Juju
SLEAZE-Gebiet: Ich hab hier ein Gebiet? Ich mach doch mal mit allem rum. Schlechte Eigenschaften: Unfassbar schlimme Fingernägel, permanentes Nörgeln. Oft benutztes Wort: Kacke. Ihr schönstes Ferienerlebnis: Betrunkene Hotelangestellte in der Türkei, die uns heiraten und ihrer Familie vorstellen wollten. Gefühltes Alter: 42 mit Kurzhaarfrisur und Ethnoschal. Schönstes Körperteil: Auge und Unterschenkel.
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AZE AZE AZE Anna
SLEAZE-Gebiet: Mode und Lebenskunst Schlechte Eigenschaften: spricht manchmal bevor sie denkt, knirscht mit den Zähnen lauter als jeder Schnarcher, regt sich schlecht wieder ab, wenn erstmal aufgeregt Oft benutztes Wort: geil, extrem, Wurst Ihr schönstes Ferienerlebnis: Mein erstes Loch im Zahn, ein totes Kälbchen, Alkoholvergiftung und mein erstes Mal...ich kann mich nicht entscheiden... Gefühltes Alter: och, von 4 bis 100 ist alles dabei Schönstes Körperteil: meine Grübchen überm Arsch
Matthias
SLEAZE-Gebiet: Lektorat und Ausmerzen von Fehlern, die mitunter gar keine sind. Schlechte Eigenschaften: Sprachliche Kleinkariertheit und Unzufriedenheit. Bei ausnahmslos allem. Oft benutztes Wort: „... , raffse?!“ Sein schönstes Ferienerlebnis: Zuletzt nach Herrenurlaub: unerwartetes allmorgendliches Aufwachen. Gefühltes Alter: variiert, je nach Phase des Korrekturvorganges. In der Regel durchschnittlich etwa 40. Also nur „knapp“ an der Wirklichkeit vorbei. Schönstes Körperteil: Spürnase
CoCo
SLEAZE-Gebiet: ich bin hier für die nötige Portion Mainstream verantwortlich! Schlechte Eigenschaften: lautes Reden Oft benutztes Wort: Knaller Ihr schönstes Ferienerlebnis: Ich habe meine Schwester vor einem paarungswilligen Animateur gerettet. Gefühltes Alter: körperliches 100, geistiges 16 Schönstes Körperteil: linker Oberarm
Rike
SLEAZE-Gebiet: Lebenshilfe. Schlechte Eigenschaften: intolerant, kann nicht zuhören. Oft benutztes Wort: Fickscheiße. Ihr schönstes Ferienerlebnis: immer dann, wenn überhaupt gar nichts passiert. Gefühltes Alter: wächst mit meinen Aufgaben. Schönstes Körperteil: Alles, was Falten hat.
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s e l t s a m e
Derweze Das Tor zur Hölle
Hereinspaziert, verehrte Damen und Herren! Wir haben dieses Mal buchstäblich das Tor zur Hölle weit aufgestoßen und sorgen für ein gemütliches Lagerfeuer, welches niemals erlöschen wird. Alles, was man dazu tun muss, ist, in ein uriges Dörfchen nach Turkmenistan reisen. Heiße Atmosphäre garantiert. Nur Würstchen, Steaks und sonstiges Grillgut muss jeder selbst mitbringen! Darvaza oder auch Derweze ist der Name eines Dorfes mitten in der Wüste Karakum in Turkmenistan. Dieser bedeutet übersetzt Das Tor. Ein mehr als passender Name, seit 1971 in einem Krater, unmittelbar in der Nähe des Dorfes, bei Bohrungen prompt der Boden unter der Bohrplattform zusammenbrach und Methangas auszuströmen begann. Davon ausgehend, dass das Gas innerhalb weniger Tage aufgebraucht wäre, entzündete man dieses, woraufhin sich eine schöne Flamme bildete – welche bis zum heutigen Tage lodert. Trotz der massiven Fehleinschätzung, was den Vorrat an Gas anging, war die Entscheidung, das Gas abzufackeln dennoch nicht die schlechteste, denn für die Umwelt – insbesondere die Ozonschicht – ist Methangas sehr belastend. Und da beim damaligen Kollaps gleich mal ein Krater von gut 70 Meter Durchmesser entstand, kann man sich leicht vorstellen, dass unter dem turkmenischen Wüstenboden eine Menge Gas lagert – welches nun fortwährend die Flammen nährt. Die Einheimischen gaben dem brennenden Loch den Namen Das Tor zur Hölle. Ein äußerst heißer Eingang, und wenn man nicht gerade der Teufel persönlich ist oder seine Haut aus Asbest gefertigt hat, sollte man lieber den Hintereingang ins Reich der Sünde suchen.
Touristen – ganz besonders für Anhänger Satans oder auch deren bibeltreuen Gegenpart, die in dem Naturschauspiel die Vorboten der Apokalypse sehen. Diese bescheren der Region natürlich beträchtliche Einnahmen – sehr zum Wohlgefallen des turkmenischen Präsidenten. Was ihm allerdings weniger schmeckt, ist die Tatsache, dass Gas auf dem Weltmarkt einen beträchtlichen Wert hat und die Vorräte unter seinem Land wohl wahrlich gigantisch sind. Und solange dieses Feuer brennt und die Quelle aufbraucht, sieht er, Tag für Tag, all die schönen Dollars buchstäblich in Rauch aufgehen. Das Problem ist, dass auch die umliegenden Gasfelder leer gesaugt und von den Flammen verschlungen werden. Bei einem Besuch im letzten April ordnete er somit an, dass das Tor der Hölle die Pforten schließen muss. Dies ist schneller gesagt als getan und so dürfen feuerfeste Leser noch schnell die Koffer packen und eine Reise nach Derweze buchen. Gut möglich, dass pünktlich zum 40-jährigen Jubiläum die Kerzen endgültig ausgepustet werden und man einer der Letzten ist, der todesmutig am Rand posiert und sich die eine oder andere Augenbraue versengt. Unvergessliche Schnappschüsse, mit denen man immer die Schwiegereltern beeindrucken kann. Sonnenmilch, Wasserflaschen und AsbestGrillschürze nicht vergessen!
Natürlich ist der Krater schon unlängst nicht mehr nur interessant für Geologen und Industrielle, sondern auch für
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LEAZE e d o M
17 „Wenn du so rausgehst, komm‘ ich nicht mit!“ 26 Mad Hair Day
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„Wenn du so rausgehst, komm‘ ich nicht mit!“ Fotograf: Christoph Klutsch @ Vermilion - Photo & Text Playground WWW.THISISVERMILION.DE WWW.FACEBOOK.COM/THISISVERMILION Konzeptidee: Yanah Hölig Bildideen: Minu Klein Planung und Organisation: Minu Klein Planungs- und Organisationsassistentin: Anna Lederle Make Up & Hair: Minu Klein, Coco Meurer Makeup von MAC Cosmetics WWW.MACCOSMETICS.COM Wimpern und Haarteile WWW.VERLOCKE.DE Styling Seite 16 und 17: Anna Lederle, Juju Prasse Styling Seiten 18-23: Minu Klein
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Anna: Strickjacke Levi‘s, Leggings Own, Schuhe Own
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Juju: Blazer Bonnie&Kleid Berlin, Top Vans, Hose .Dimitri, Schuhe H&M, Sonnenbrille Diesel, Ohrringe und Armreifen Own, Kette Suparina
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Manuel: Paillettenpullover Vintage, schwarze Strumpfhose Wolford, Schl端ppi Own, Schal Own, Zylinder Bonnie&Kleid Berlin, Schuhe D.H. Pollack, Klob端rste IKEA
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Temper: Musterkleid H&M, Fellm端tze Vintage, Strickjacke Zara, Fellstiefel Own, Brille von Oma, Haarteil Verlocke
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Coco: Overall H&M, schwarze Fransenjacke (Vintage), schwarze Keilabs채tze H&M, Glitter Clutch Bonnie&Kleid Berlin, Brille Diesel, Schmuck: Vintage
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Temper : Jacke Own, Hose Drykorn, Schuhe Vans, Tasche Own, Shirt Converse, Schal, Tasche, Schmuck Own
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Manuel: Jeans Own, Jeanshemd (dunkel) Levi‘s, Jeanshemd (hell) Levi‘s, Schuhe H&M, Brille Diesel, Temper: Blazer Own, Kleid WesC, Bluse Own, Strumpfhose Bonnie&Kleid Berlin, Schuhe Y-3, Brille Diesel
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(v.l.n.r.) Manuel: Overall H&M, Strumpfhose Bonnie&Kleid Berlin, Cap Own, Schuhe: Vans Coco: Lederjacke H&M, Bluse Wrangler, Ledershorts H&M, Spitzenleggings Own, Schuhe Own, Lรถwenmaske Bonnie&Kleid Berlin Temper: Shorts Temper Anthracite, Jacke (Kunstfell) Temper Anthracite, Leggings Own, Schuhe Vintage Anna: Leo_Kleid Dimitri, Mantel Vintage, Strumpfhose Wolford, Stiefel Vintage, Brille von Oma, Leo-Clutch Own, Schmuck Own
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Mad Hair Day 26
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Model: Susan Schuhe: Boxfresh und Nike
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Model: Katarina Schuh: Nike
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Model: Sophie Schuh: DC gesehen bei www.allikestore.com
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Model: Christina Schuh: adidas StarWars gesehen bei www.allikestore.com
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Model: Susan Schuhe: alle Nike
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Model: Lisa Schuhe: FILA
Fotograf: Bernhard Russow www.burns.qualitylovers.com Konzeptidee: Yanah Hรถlig, Bildideen: CoCo Meurer, Anna Lederle Planung und Organisation: Anna Lederle Haare, Makeup und Bastelarbeiten: CoCo Meurer www.cocomeurer.de Makeup von MAC Cosmetics WWW.MACCOSMETICS.COM Wimpern und Haarteile von WWW.VERLOCKE.DE
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Habt ihr es nicht satt,
ständig auf der Suche nach eurem NummerEins-Magazin zu sein? Friseurläden abzuklappern, sich ne neue Frisur machen zu lassen, in der Hoffnung, SLEAZE irgendwo im unsäglich abgegriffenen Zeitschriftenstapel zu erspähen und mit ins traute Heim zu nehmen, wo man es endlich wohlig betten kann, mit ihm reden
und spielen oder einfach nur, um drin zu lesen. Wir machen es euch einfach, auch wenn sich diese Zeilen für Eingefleischte wie ein Déjà-vu lesen mögen. Werdet Abonnenten! Nehmt euch selbst in den Kreis der Sendungsempfänger auf! Jungfräulich werdet ihr in Zukunft euer Blättchen in den Händen halten und die Frische
zwischen den Seiten erschnuppern können. Ehrlich, wer hat das nicht gern, ein ungeknicktes Erzeugnis sein Eigen zu nennen. Keine kryptischen Bemalungen früherer Leser, keine Eselsohren, nur ihr und SLEAZE. Eine Mail an abo@sleazemag.de mit euren Angaben und für nur 10 Euro kommt SLEAZE 6x im Jahr direkt zu euch nach hause .
Fuck off, das is mein Abo!
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LEAZ es m a G he r c ü B e Fi l m DVD cs i Com
37 Action fürs Gehirn 40 Games Geflüster 41 Game Previews 42 Comics 44 Der 3D-T(H)RON 46 Kino 47 DVD
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Scheusalsjahre einer Kaiserin Das bislang unbekannte Doppelleben von Elisabeth von Österreich als schaurig schöne Persiflage.
Außerdem erhältlich:
Die beliebteste aller Kaiserinnen, wie man sie noch nie gesehen hat.
© 2011 Seth Grahame-Smith. All Rights Reserved.
Stolz und Vorurteil und Zombies – Die Graphic Novel 176 Seiten, N 16,95, ISBN 978-3-86201-012-7
4-2 ISBN 978-3-8332-225
Stolz und Vorurteil und Zombies: Aufstieg der lebenden Toten – Die Vorgeschichte zu Stolz und Vorurteil und Zombies Roman, 352 Seiten, N 12,95, ISBN 978-3-8332-2148-4
DIE VAMPIRJÄGERIN Roman von Claudia Kern www.paninicomics.de
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C o m p u t e r s p i e l e
Action fürs Gehirn
Moderne Computerspiele haben ein Budget von mehreren Millionen, sind entweder Renn- oder Actionspiele, werden von einigen Hundert Entwicklern hergestellt und dauern für den Spieler circa acht Stunden. Es geht aber auch anders. Klar ist es entspannend, wenn man den ganzen Tag gearbeitet hat oder aus anderen Gründen mal auf der Couch versinken und sich unterhalten lassen will. Das ist aber nur die eine Art, bei einem Computerspiel zu relaxen. Die andere ist, sein Gehirn in den Overdrive zu schicken. Dabei können Spiele helfen, welche alle Widrigkeiten der Zeit überlebt haben: Man nennt sie (Trommelwirbel) Strategiespiele. Sie werden meist von einer Handvoll Idealisten ohne wirkliches Budget programmiert und basieren ursprünglich auf bekannten Brettspielen, haben sich aber mittlerweile weiterentwickelt. Die Grafik ist zu 99% in klassischem 2D gehal-
verbürgt eingesetzt wurde (U-Boote, Flugzeuge, Schiffe, Panzer und mehr), und natürlich werden sämtliche eingesetzten Soldaten simuliert. Das waren damals ungefähr zwei Millionen. Man befiehlt Kampfflugzeugen nicht einfach das Ziel anzugreifen, nein, man reguliert Steigrate, Geschwindigkeit, Bewaffnung und Gewicht. Damit aber nicht genug, denn jeder Pilot hat zusätzlich individuelle Eigenschaften. Es spielt also eine Rolle, wer zu welchem Flug eingeplant wird. Und natürlich brauchen all diese Menschen und Geräte auch Nachschub. Es versteht sich von selbst, dass man hier nicht mehr in ein paar Stunden durch ist. Vielmehr kann es es Wochen oder sogar Monate dauern. Man merkt also,
Die große Kampagne dauert von 1941 bis 1946. Will man sie ganz durchspielen, ist man über 1400 Spielzüge lang beschäftigt. ten und mit viel Liebe zum Detail gemalt. Das Handbuch bringt es meist auf 200 bis 400 Seiten. Es sind absolute Nischenspiele mit treuen Fans. Es ist allerdings auch eine Nische, die beständig wächst. Die Dickschiffe dieser Szene heißen Paradox Interactive, sesshaft in Schweden, und Matrix Games aus den USA. Alle ihre Spiele können Online bezogen werden, ja, manche Erweiterungen und Veröffentlichungen gibt es sogar ausschließlich online. Aber was ist der Kick dieser im Vergleich zu den Big Budget Produktionen doch recht trocken aussehenden Spiele? Als Beispiel „War in the Pacific” von Matrix Games. Dieses Spiel bildet den Konflikt zwischen den USA und Japan im Zweiten Weltkrieg ab und zwar alles davon! Gespielt wird auf einer mit Hexagonen durchzogenen Karte, die den gesamten pazifischen Raum abbildet. Mit anderen Worten: Das Spielfeld ist gigantisch. Die Zeit ist unterteilt in Runden, wobei eine Runde ein bis drei Tage simuliert. Die große Kampagne dauert von 1941 bis 1946. Will man sie ganz durchspielen, ist man über 1400 Spielzüge lang beschäftigt. Aber es geht noch weiter, denn dieses Spiel hat ein irrsinniges Maß an Detailtreue: Dort, wo andere Spiel abstrahieren, geht man hier in die Vollen. Das heißt, man steuert die Produktion, kontrolliert Basen, die zu Hunderten auf der Karte verteilt sind, steuert jedwedes Fahrzeug, das man sich vorstellen kann und historisch
dass diese Spiele vielleicht grafisch weniger opulent sind. Allerdings machen sie das mit ihrer Komplexität und damit mit ihren Möglichkeiten für den Spieler mehr als wett. Aber es gibt noch mehr: Einer der beliebtesten Titel von Paradox Interactive ist die Reihe „Europa Universalis“. Hier kann man die Kontrolle über einen Staat mitsamt Provinzen übernehmen. Gespielt wird von 1399 bis ins 19. Jahrhundert – in verschiedenen Geschwindigkeitsstufen, welche nach belieben angepasst werden können. Simuliert wird alles, was man sich vorstellen kann. Und schon lernt man auf ganz praktische Weise viel mehr, als im Frontalunterricht in der Schule möglich war. Innerhalb von 50 Jahren kann sich die Landkarte komplett verändern. Dass kleinere Staaten überleben, hängt nicht nur von Geschick ab, sondern auch vom Glück und dem richtigen Bündnis zur richtigen Zeit. Auch Zusammenhänge werden klarer. Wenn man hier Kriege führen will, muss man erst einmal mobilisieren. Das kostet Geld und ist teuer und je länger der Krieg dauert, desto schwieriger wird es, die Bevölkerung zu beruhigen. „Europa Universalis“ verlangt einem konstantes Mitdenken ab. Wer hier nicht weitläufig plant, wird schnell sein blaues Wunder erleben. Denn selbst auf Anhieb unscheinbare Entscheidungen können langfristig das Ende der eigenen Herrschaft bedeuten. Inflation, Berater, Herrschaftssysteme, Steuern, Vasallen, Katastrophen, Religionskriege, Forschung und vieles mehr will beherrscht
werden. Ziele setzt man sich selbst. Und das sollte man auch, da sich die Gemengelage ständig verändert. Denn zum Beispiel gegen 1500 wird die Welt weitläufig erforscht, Kolonien kommen ins Spiel. Man kann also auch versuchen, die ganze Welt zu erobern. Greift man aber ständig andere Staaten an, dann verschlechtert sich der Ruf und der nächste Krieg kann bereits der letzte sein. Denn die halbe Welt wird auf einmal gegen einen kämpfen. Genauso ist es aber auch möglich, die größte Handelsnation zu werden oder die Goldene Horde zu spielen. Das alles macht wirklich Laune, denn das Spiel verkauft einen nicht für dumm und die Künstliche Intelligenz ist knackig. Sicherlich, am Anfang sitzt man vor so einem Spiel und versteht erst mal gar nichts, denn diese Games haben eine steile Lernkurve. Darum ist es ratsam, sich erst mal eine Version mit gedrucktem Handbuch zu besorgen. Hat man aber das Spielprinzip erst einmal verstanden, gibt es eine große Auswahl, da viele Spiele ähnliche Regeln haben. Basierend auf „Europa Universalis“ gibt es z.B. auch noch „Hearts of Iron“ (hier wird der Zweiten Weltkrieg – weltweit – simuliert) oder „Crusader Kings“ (eine Art Spiel der Abstammung, man heiratet und verheiratet, um so einen europaweiten Familienclan im Mittelalter aufzubauen – auf seine Weise ein einzigartiges Spiel). Bei Matrix Games hingegen findet man eine ganze Gulaschkanone an Kriegsspielen aus allen Epochen, die sind mal mehr, mal weniger komplex sind, alle aber ihren Reiz haben, sofern man denn eine gewisse Affinität zu den gebotenen Szenarien hat. Von Runden-basiert bis hin zu komplexen Echtzeitspielen (nein, das hat lange nichts mehr mit „Command and Conquer“ zu tun) finden sich hier echte Herausforderungen für unterforderte Gehirne. Und wer nach dem Studium des Handbuchs immer noch Probleme hat, kann sich so genannte AARs reinziehen (After Action Reports). Das ist eine Art online geführtes, mit Screenshots bebildertes Tagebuch, das beschreibt, wie ein Spieler das Spiel spielt. Einige sind extra für Anfänger geschrieben. Eine wertvolle Informationsquelle und große Hilfe am Anfang. Das ist alles etwas nerdig und am Anfang strange, aber es lohnt sich wirklich mal einen langen Blick zu riskieren. Überwindet man den ersten Frust, stehen einem wahrhaft Welten offen – an Spielvergnügen und Möglichkeiten.
sascha
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S t r a t e g i e s p i e l e
Reviews fürs Gehirn
Gary Grigsby’s War in the East: The German-Soviet War 1941-1945 WWW.MATRIXGAMES.COM
Ende letzten Jahres erschienen und der momentane Platzhirsch, was die Weltkriegsspiele anbelangt (zusammen mit „Hearts of Iron III“, welches aber einen anderen Ansatz verfolgt). Ähnlich wie in „War in the Pazific“ wird hier der Krieg im Osten simuliert und zwar wieder bis zum letzten Mann – allerdings ist es etwas eleganter spielbarer. Die große Kampagne dauert circa 200 Züge. Ein nicht uninteressantes Szenario, denn von 1941 bis ‚42 wurde Russland von den Deutschen wahrhaft überrannt, während in den Jahren ‚44 und ‚45 die Russen die Oberhand zurück gewannen. Das Spiel ist sehr komplex und man wird das Handbuch mehr als einmal lesen müssen. Allerdings ist das Interface sehr logisch und übersichtlich aufgebaut und gespielt werden kann sofort. Man wird lediglich nicht alle Details verstehen, was für die größeren Szenarien aber durchaus ratsam ist. Leider gibt es keine Demo zum Spiel, daher empfehle ich „Decisive Campaigns: The Blitzkrieg from Warsaw to Paris“. Das ist etwas günstiger, noch überschaubarer und macht vielleicht Appetit auf mehr.
Victoria II WWW.PARADOXPLAZA.COM
Ach, ein Spiel, das auf den „Europa Universalis“-Regeln basiert. Es spielt im viktorianischen Zeitalter, wir erleben die Industrialisierung der Welt mit. Wieder kann auf der ganzen Welt einen Staat gewählt werden. Anders ist, dass man tatsächlich Provinzen hat, in denen einzelne Bevölkerungsgruppen leben, also Arme, Mittelschicht und Reiche. Ähnlich wie in der echten Politik, kann man Anreize schaffen und so sein gewähltes Land in verschiedene Richtungen steuern. Sogar Wahlen können abgehalten werden. Und je nach eigenem Beliebtheitsgrad, gibt es auch mal Rebellionen. Auch hier lernt man wieder einiges, denn man kann die Bevölkerungsgruppen auch spezifisch besteuern. Schnell merkt man, dass es wirklich lohnend ist, die Armen auszubeuten. Denn obwohl von denen kaum einer was hat, bringt es doch die höchsten Steuereinnahmen, während man kaum mehr ins Staatssäckel bekommt, indem man die Reichen hart ran nimmt. Von daher ein wahrhaft bewusstseinserweiterndes Spiel, welches sogar nachdenklich macht und einen mal politisches Arschloch sein lässt, ohne dass jemand wirklich leiden muss.
Revolution Under Siege WWW.MATRIXGAMES.COM
Im Artikel hatte ich leider keinen Platz mehr, aber AGEOD ist für mich die dritte Macht im Strategiespielsektor. Diese Firma ging gerade mit Paradox Interactive zusammen und firmiert jetzt unter dem Namen Paradoxe France. Die Spiele sind im operativen Maßstab angelegt. Das heißt, man steuert einzelne Verbände. Das erfordert etwas Einarbeitungszeit, wenn man militärische Strukturen nicht so gut kennt. Simuliert werden alle historisch beteiligten Offiziere, was einen hohen Identifikationsgrad schafft. Man leidet wirklich mit, wenn Offizier X mit seiner Armee im Winter fast umkommt, und macht den Schampus auf, wenn sie doch noch rechtzeitig ein Winterlager erreichen. Was besonders gut gefällt, ist, dass AGEOD auch mal Konflikte simuliert, die weniger populär in der Spielergemeinde sind. So wird eben auch mal der Siebenjährige Krieg oder der Russische Bürgerkrieg von 1917 thematisiert, so wie in „Revolution under Siege“. Hier kämpfte die Rote Armee gegen die Weiße Armee. Am Endes dieses Konfliktes entstand die Sowjetunion. Etwas, worüber in unseren Schulen kaum ein Wort verloren wird. Also auch hier wieder ein Game, bei dem man spielerisch etwas lernen kann. Denn der Spielfluss wird immer wieder von historischen Ereignissen beeinflusst, was einen gut auf Trab hält.
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Games Geflüster Neuigkeiten, Gerüchte und Fundstücke aus der Welt der Videospiele von Pascal
Microsoft verkauft über 8 Millionen Kinect-Kameras in nur 2 Monaten Trotz des hierzulande satten Preises von 150 Euro haben die Verkaufszahlen von Kinect sogar Microsofts kühnste Träume bei Weitem übertroffen. Acht Millionen Einheiten in den ersten 60 Tagen nach Launch sind ein deutliches Ausrufezeichen dafür, dass Gamer weltweit auf die nächste Generation der Gestensteuerung abfahren. Die Kinect-Kamera ist ein Zubehörteil für die Xbox 360, mit der man Videospiele durch Körperbewegungen steuert. Controller werden nicht mehr benötigt. Dank der intuitiven Spielweise ist sie besonders interessant für Leute, die normalerweise keine Videospiele zocken. Auch Sony und besonders Pionier Nintendo haben Ähnliches im Angebot. Allerdings benötigt man bei diesen jeweils eine spezielle Fernbedienung in der Hand, um die Spielfigur zu bewegen. Im Allgemeinen ist aber zu beobachten, dass solche so genannten „Casual Games“ ein extrem schnell wachsender Markt sind.
PSP2 so leistungsstark wie eine PlayStation 3? So langsam werden die Videospiel-Fans hungrig auf die nächste Generation von Konsolen. Da Microsoft und Sony für die Heimsysteme gerade Kinect und Move gelauncht haben, wird sich da wohl vor 2012 oder 2013 nichts Neues tun. Anders sieht es allerdings auf dem Handheld-Markt aus. Nintendo kommt schon in wenigen Monaten mit dem 3DS an den Start, welcher eine sehr gute Grafik und vor allem natürlich 3D ohne eine spezielle Brille bieten soll. Nur, was macht Sony? Es gibt hartnäckig Gerüchte um ein PlayStation-Phone, aber es scheint so, als ob da auch eine vollwertige tragbare Konsole in der Mache sei. Laut Berichten könnte die PSP2 schon im diesjährigen Weihnachtsgeschäft mitmischen. Sie soll eine unglaubliche HD-Grafikpracht stemmen können: Auf Augenhöhe mit der PS3 soll sie sein! Wenn dies zutrifft, wäre das wahrlich beeindruckend – besonders aber wäre es dann auch spannend zu sehen, wie lange eine Akkuladung durchhält.
PGR 5: Fortsetzung zur Rennspiel-Legende von den Forza-Machern? Project Gotham Racing, dieser Name treibt so manchem XboxRennspiel-Fan immer noch die eine oder andere Träne in die Augen. Der Racer, der mehr auf Fun getrimmt war, bot eine sehr starke Spielbarkeit und blitzsaubere Optiken. Zudem war PGR 3 einer der Launch-Titel der Xbox 360, die als erste zeigten, wie viel Power in dieser Konsole schlummert. Entwickler Bizzare Creations verließ unmittelbar nach Fertigstellung von PGR 4, im Jahre 2007, die Microsoft Game Studios in Richtung ActivisionBlizzard. Seitdem läuft es nicht nur für Bizzare Creations recht unglücklich (Activision erwägt einen Wiederverkauf des Studios mangels guter Absatzzahlen dessen letzter Games), sondern auch PGR-Anhänger schauen in die Röhre. Nun gibt es zumindest für Letztere womöglich gute News, denn Turn 10, die Macher der famosen Forza-Serie, planen Gerüchten zufolge einen Neustart des Fun-Racers. Bislang gibt es noch keine offizielle Bestätigung, aber ganz so abwegig erscheint dieser Gedanke nicht.
Call of Duty: Black Ops meistverkauftes und meistkopiertes Game 2010! Call of Duty: Black Ops ist ein absoluter Meilenstein für ActivisionBlizzard. Es hat 2010 über eine Milliarde US-Dollar eingespielt. Dafür brauchte es gerade mal sechs Wochen Zeit. Gratulation, so
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schnell hat es noch nie ein Videospiel zuvor geschafft! Das dürfte Activision-Blizzard sehr freuen, denn neben Electronic Arts gibt es wohl keine Firma in der Branche, die SO offensichtlich primär nur an Verkaufszahlen interessiert ist. Bleiben die Umsätze aus, kann es auch renommierten Entwicklern ganz schnell an den Kragen gehen. Genau deswegen dürfte die zweite „Auszeichnung“ den Managern auch gleich weniger schmecken: Mit weit über vier Millionen illegaler Downloads ist Call of Duty auch hier Spitzenreiter 2010. Abermals: Gratulation!
Server mit sensiblen Patientendaten gehackt – um ihn lediglich als Gameserver zu missbrauchen Eine Radiologie-Praxis in New Hampshire, USA wurde Opfer eines Hacker-Angriffs. Die Eindringlinge verschafften sich Zugang zu einem Server, auf dem Patienten-Informationen lagerten. In der heutigen Zeit ist eine solche Neuigkeit alleine leider keinen wirklichen Bericht mehr wert. Das Skurrile daran ist die Situation, dass die Hacker nach ersten Erkenntnissen keineswegs Interesse an dem Fundus an persönlichen Daten hatten, sondern nur einen weiteren Server haben wollten, um „Call of Duty: Black Ops“ zu zocken. Wie eben schon erwähnt, ist der Erfolg des Games beängstigend groß – und zwar dies- und jenseits der Legalität. Der Einbruch fiel einem der Administratoren erst auf, als dieser sich über den enormen Internet-Traffic wunderte.
Bayern wollte Abverkauf Dead Space 2 stoppen – und wurden von USK abgewatscht EA darf jubeln. Bayern, unser Vorzeige-Bundesland an Rückständigkeit, hingegen bekommt eine Watsch‘n. Was war passiert? Dead Space 2, Electronic Arts‘ Weltraum-Horror-Abenteuer, steht in den Startlöchern und sollte – sehr zur Freude erwachsener Zocker – ungeschnitten erscheinen (bis auf eine Mini-Änderung im Multiplayer, in dem es nicht möglich sein wird, seine eigenen Teamkameraden anzugreifen). Die USK hat dem Game einen roten 18er-Stempel aufgedrückt („keine Jugendfreigabe“) und somit durchgewunken. Soweit so gut. Allerdings schmeckte dies unseren bayrischen Landsleuten nicht. Sie erhoben Widerspruch. Die USK prüfte nun abermals und kam erneut zu dem Schluss, dass das Spiel in voller Härte in Deutschland erscheinen darf. Was Bayern allerdings damit erreicht hat, ist, dass deutsche Zocker einige Tage länger auf Release warten durften (bis 03.Februar anstatt 27. Januar 2011). Vielen Dank dafür!
Google verliert Prozess gegen Ehepaar Strafe: ein Dollar Google stand mal wieder wegen seines kontroversen Street-ViewProjekts im Fadenkreuz aufgebrachter Bürger. Dieses Mal ging es aber nicht um das Ablichten von Häuserfronten an sich, sondern um den Weg dorthin. Konkret hat ein Ehepaar aus Pennsylvania, USA Google 2008 verklagt, weil ein „Street-View-Auto“ über ihren Privatweg gefahren ist, obwohl dort groß und deutlich „Privatweg. Zufahrt verboten!“ stand. Das Gericht hat nun endlich in der Sache entschieden und den Internet-Riesen zu einer Strafe verdonnert. Die Höhe: unglaubliche 1,00 Dollar! Es ist nicht bekannt, für welche Investitionen das Paar dieses Geld nutzen will. Nach eigenen Aussagen sind sie aber dennoch zufrieden mit dem „symbolischen Triumph“.
Game Previews
von Pascal
Dragon Age II Rollenspiel | Xbox 360, PlayStation 3, PC | Electronic Arts | März 2011 Wenn man derzeit auf der Suche nach guten Rollenspielen ist, kommt man an BioWare nicht vorbei. Kaum ein anderes Studio versteht es so dermaßen gut, eine spannende Geschichte zu erzählen und dem Spieler das Gefühl zu geben, wirklich darauf Einfluss zu nehmen. Gleichwohl sind die RPG straff und linear strukturiert und bieten jede Menge Action. Auch der zweite Teil von Dragon Age vereint all diese Elemente und versetzt den Spieler in die magische Zeit der Drachen, Dämonen und Zauberei. Wie aus dem ersten Teil bekannt, wählt man zunächst eine Charakterklasse und beginnt eine epische Reise, die stark von euren Entscheidungen abhängt. Im actionreichen Kampf gegen Monster werdet ihr von Mitstreitern unterstützt. Die Sprachausgabe wird laut Ankündigung komplett auf Deutsch und – in ebenso lobenswerter BioWare-Tradition – sehr professionell synchronisiert sein.
Crysis 2 Shooter | Xbox 360, PlayStation 3, PC | Electronic Arts | März 2011 Die Fortsetzung des immer noch amtierenden Top-Grafikkarten-Prüfsteins, Crysis, aus dem Jahre 2007 steht in den Startlöchern. Dieses Mal sollen auch die aktuellen Konsolen aus dem Hause Microsoft und Sony bedient werden, was wohl dafür sorgen dürfte, dass zumindest diese Ableger schlechter aussehen als Crysis 1 auf HighEnd-Rechnern. Ganz im Gegensatz zur Grafik waren die Geschichte und auch Spielmechanik des ersten Teils bestenfalls Mittelmaß. Das Setting um eine von Naturkatastrophen gezeichnete Welt und der erneute Angriff von Aliens klingt da zumindest vielversprechender. Erneut darf man im Kampf gegen die Horden auf diverse Superkräfte seines Nanosuits zurückgreifen und vor allem primär wieder eines: Kugeln sprechen lassen.
Killzone 3 Shooter | PlayStation 3 | Sony Computer Entertainment | Februar 2011 Killzone 2 ist vor allem deswegen legendär, weil es Sony damals nach der ersten bombastischen Präsentation (im Sommer 2005, noch weit vor Erscheinen der PS3), sehr lange als Firma dastehen ließ, die dazu neigt, zu viel zu versprechen und zu wenig zu liefern. Als der Shooter letztlich 2009 erschien, war er beileibe nicht schlecht, blieb aber hinter den Erwartungen zurück und bot neben einer recht schwammigen Steuerung auch Abwechslungsarmut. Zudem war das System, welches einen immer nur eine Hauptwaffe (plus Pistole) tragen ließ, sehr nervig. Gerade weil die Feuergefechte wirklich gut hitzig inszeniert waren und eine tolle Atmosphäre erzeugten. Teil Drei verspricht deutliche Verbesserungen, was Grafik, Abwechslungsreichtum und wohl auch Waffenversorgung angeht. Und auf spannende Feuergefechte gegen eine Helghast-Armee darf man natürlich weiterhin setzen. Zudem soll auch Sonys neuer Move-Controller (optional) unterstützt werden.
Need For Speed: SHIFT 2 Unleashed Rennspiel | Xbox 360, PlayStation 3, PC | Electronic Arts | März 2011 Nanu, schon wieder ein neuer Need-for-Speed-Teil in den Regalen? War da nicht erst „Need for Speed Hot Pursit“, welches im November in die Läden kam?! Ganz genau. Doch im Gegensatz zum Action-orientierten Hot Pursit setzt „Need for Speed: SHIFT 2 Unleashed“ auf Realismus und schlägt damit in die Kerbe von „Gran Turismo“ und „Forza“. Dabei setzt sich Electronic Arts zum Ziel, nicht so steril rüberzukommen, wie es Gran Turismo tut. Ob ihnen das gelingt, bleibt abzuwarten. Bislang macht das gezeigt Material jedenfalls einen guten Eindruck. Und dank der original FIA-Lizenz darf man sogar komplett authentisch mit den Wagen der GT1- und GT3-Serien rasen.
Marvel vs. Capcom 3: Fate of Two Worlds Beat 'em Up | Xbox 360, PlayStation 3 | Capcom | Februar 2011 Prügelspiele waren zu PlayStation-1-Zeiten auf dem Zenit ihrer Beliebtheit. Heute kommen immer noch Titel wie Tekken oder Street Fighter auf die Konsolen. Wirklich Neues haben diese Titel aber kaum noch zu bieten. Was auch leicht nachzuvollziehen ist, wenn man die grundlegende Spielmechanik bedenkt. Und lieber altbewährte Prügelkost in perfekter Spielbarkeit als spielspaß-killende Verschlimmbesserungen! Capcom wartet da momentan mit den besten Vertretern auf. In „Marvel vs. Capcom 3: Fate of Two Worlds“ ist besonders die Kämpferriege interessant. Neben Street Fighter-Veteranen wie Ryu oder Chun-Li werden auch viele beliebte Gesichter aus anderen Capcom-Games wie Resident Evil, Devil May Cry, Bionic Commando oder Mega Man zu sehen und spielbar sein. Aus der Marvel-Ecke kommen viele X-Men vor. Aber auch Hulk, Iron Man oder Captain America verteilen kräftig Handkantenschläge und Fußtritte. Wenn das Ganze ähnlich gut spielbar wie das aktuelle Street Fighter ist, steht uns hier eine der raren Prügel-Perlen ins Haus!
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The Rocketeer
Bonhoeffer
von Benjamin Vogt
von Andreas Völlinger
Als dem abenteuerlustigen Showpiloten Cliff Secord ein experimenteller, alter raketenbetriebener Rucksack in die Hände fällt, erkennt er schnell die Möglichkeiten, als fliegender Mensch Karriere zu machen. Und verkennt dabei die Gefahr, die es mit sich bringt, sich als maskierter Mann durch die Lüfte zu bewegen. Abgesehen davon, dass der gestohlene Rucksack bereits vom Besitzer wie auch von deutschen Spionen gesucht wird. Wir befinden uns im Jahr 1938 und Cliff Secord rast als Rocketeer mit Helm und Pistole über die Köpfe der Leute hinweg.
Bonhoeffer-Cover Bonhoeffer – der Name stieß beim Rezensenten nur auf ein sehr vages Vorwissen. Hatte der nicht irgendwie was zu tun mit dem Dritten Reich? Mit dem Widerstand gegen die Nazis? Oder nein – war er nicht doch eher ein bedeutender Theologe? Letztendlich erwiesen sich sogar beide Gedächtnisbruchstücke als richtig: Bonhoeffer – Dietrich mit Vornamen – war evangelischer Theologe und Pfarrer und innerhalb der protestantischen Kirche einer der Wortführer der Opposition gegen das Hitler-Regime. Nicht gerade die leichteste Kost, die sich Moritz Stetter für sein Lang-Comic-Debüt ausgesucht hat. Thematisch stellt Bonhoeffer gleichsam eine Seltenheit für eine deutsche Comicproduktion dar; scheint doch unter deutschen Comic-Schaffenden auch im 21. Jahrhundert noch immer eine gewisse Scheu zu existieren, sich mit dem Thema ‚Drittes Reich‘ künstlerisch auseinander zu setzen. Abgesehen von Isabel Kreitz‘ „Die Sache mit Sorge“ und der Romanadaption „Der Dritte Frühling“ von Gerlinde Althoff und Christoph Heuer stammen alle Comicwerke über die Nazi-Zeit aus dem Ausland. Man denke nur an die jüngst erschienene Anne-Frank-Biografie von Sid Jacobson und Ernie Colon, Yossel von Joe Kubert, Adolf von Osamu Tezuka, Unter dem Hakenkreuz von Beuriot und Richelle und natürlich Art Spiegelmanns Maus.
The Rocketeer war einer der prägendsten Comics der 1980er Jahre und darüber hinaus eine der ersten richtig erfolgreichen Independent-Serien. 2008 verstarb sein Schöpfer, der US-Amerikaner Dave Stevens, und hinterließ lediglich zwei Geschichten seines Helden. Die erste Geschichte ist eine Einführung, die die Entstehung des Helden nachzeichnet. Die zweite spielt in New York und lässt Secord auf seine alten Schaustellerkollegen treffen. Beide Storys sind in der Gesamtausgabe von Cross Cult enthalten (die zweite Erzählung war in Deutschland bislang noch unveröffentlicht), zusätzlich gibt es Covergalerien, ein Vorwort und einen redaktionellen Begleittext zu Dave Stevens‘ Arbeit. Darin werden für den Leser dankenswerterweise einige wichtige Fakten und Randnotizen zusammengetragen. Wie zum Beispiel die Tatsache, dass Secords sexy Freundin Betty nicht nur eine unverkennbare Referenz an die 50er-Jahre-Pin-Up-Ikone Bettie Page darstellt, sondern Stevens Rocketeer-Comics auch das Interesse an diesem Model Jahrzehnte später neu entfachen konnte. The Rocketeer ist genau die Summe aus all diesem. Vordergründig ein klassischer Abenteuer- oder Superheldencomic der 80er, setzt sich Stevens Werk aus deren zentralen Einflüssen zusammen: Pulp, PinUps und der Retrocharme der 30er Jahre. Trotz des relativ überschaubaren Gesamtstoffs von Stevens‘ Opus Magnum wurde The Rocketeer sogar Anfang der 90er von Disney für einen Kinofilm adaptiert. Nochmals viele Jahre sollten vergehen, bis 2009 beim US-Verlag IDW die erste Komplettausgabe erscheinen sollte. Nicht selbstverständlich. Immerhin begann die Serie als Seitenfüller für eine andere Serie und durchlief dann gleich mehrere Verlagshäuser. Aber auch diese ungewöhnliche Publikationshistorie gehört zu den bemerkenswerten Geschichten dieses Comics. erschienen bei Cross Cult, 29,80 €
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Stetters erzählerische Herangehensweise ist eine altbewährte: Die Geschichte beginnt mit dem bereits von den Nazis inhaftierten Bonhoeffer, der sich an sein Leben erinnert und anlässlich seiner Verhöre Revue passieren lässt, wie er sich innerhalb des letzten Jahrzehnts vom reformwütigen und zuweilen eitlen Theologen zum politischen Widerstandskämpfer wandelte. Die Annäherung an den Menschen Dietrich Bonhoeffer gelingt dabei, zumindest in Teilen. Vor allem durch den beständigen Einbau von Original-Zitaten – oft voller priesterlichem Pathos, doch immer klar verständlich – bekommt der Leser einen gewissen Eindruck von der Gedankenwelt dieses Mannes, der als evangelischer Reformer begann und als Widerstandskämpfer endete. Auf der anderen Seite werden viele interessante Aspekte von Bonhoeffers Geschichte leider nur streiflichtartig angerissen. Wichtige Entwicklungen werden oft nur in kurzen Texten abgehandelt. Die gut 100 gezeichneten Seiten scheinen einfach nicht genug zu sein, um einer komplexen Figur wie Bonhoeffer inmitten einer der größten politischen Tragödien der Geschichte vollends gerecht zu wer-
den. Für andere Figuren, darunter Bonhoeffers Verwandte und Weggefährten, bleibt dementsprechend noch weniger Raum. Oft beschränkt sich ihr Anteil nur auf marginale Kurzauftritte. Auch Bonhoeffers Beziehung mit der 18 Jahre jüngeren Maria von Wedemeyer, mit der er sich wenige Monate vor seiner Verhaftung verlobte, wird nur minimaler Platz eingeräumt.
Stetter eine anschauliche und leicht zugängliche Auseinandersetzung mit einer interessanten und wichtigen Figur der jüngeren deutschen Geschichte abgeliefert. Für die erstmalige Beschäftigung mit den Themen Bonhoeffer und Widerstand gegen die Nazis innerhalb der protestantischen Kirche ist diese Comicbiografie annähernd perfekt geeignet.
Andererseits muss ausdrücklich gelobt werden, wie gekonnt Stetter eine Fülle an Ereignissen und geschichtlichen Wendepunkten in der Geschichte verarbeitet, um dem Leser die nicht einfach zu erfassende Persönlichkeit Dietrich Bonhoeffers zugleich etwas näher zu bringen. In Sachen grafischer Umsetzung ist Bonhoeffer vor allem eins: abwechslungsreich. Immer wieder wird das klassische, routiniert angelegte Seitenlayout abgelöst von ganzseitigen Portrait-Bildern oder abstrakten Bildkompositionen über ein bis zwei Seiten, mit denen der Künstler die schwer fassbaren Verbrechen der Nationalsozialisten, den Schrecken des Krieges und Bonhoeffers Gefühle darstellt. Gerade letztere Seiten sorgen immer wieder für die nötigen emotionalen Höhepunkte der Erzählung. Im direkten Vergleich mit den semi-realistischen Portraits und kunstvollen Seite aus Bonhoeffer düster-abstrakten Einschüben fällt der eher einfach gehaltene ‚Hauptzeichenstil‘ jedoch merklich ab. Es ist dabei gar nicht die relative Schlichtheit des Strichs, die stört – haben doch KünstlerInnen wie Marjanne Satrapi eindrucksvoll bewiesen, dass einfach gehaltene Zeichnungen und ernste, geschichtlich-politische Themen kein Widerspruch sein müssen –, sondern die immer wieder durchbrechende, unübersehbare stilistische Nähe zu Cartoons/Funnies. Hinzu kommt, dass die Qualität der Zeichnungen immer wieder schwankt. In guten Momenten erinnern die Figuren an Joe Saccos Arbeit, in schlechten an klobig gezeichnete Cartoon-Helden. Die oft eingesetzten groben Raster erzeugen zudem wiederholt eine unpassende Pop-Art-Atmosphäre.
Darüber hinaus machen die gelungenen Aspekte der Comicerzählung aber auch gespannt auf Stetters nächsten Comic, in dem laut BegleitBlog zum Bonhoeffer-Projekt „viel Sonne […] und Rock‘n‘Roll, und Freiheit, und Lust am Leben“ stecken sollen. Ich erlaube mir die Vermutung, dass in diesem Fall Inhalt und Zeichenstil noch eine ganze Spur besser harmonieren werden. erschienen bei Gütersloher Verlagshaus, 14,99 €
Daneben wäre es begrüßenswert gewesen, wenn der Verlag dem Comic ein angemessenes Lettering spendiert hätte. So bleibt es bei einem Schrifttyp von der Stange – den Stetter aber immerhin an passenden Stellen mit nachgemachter Hand- und Schreibmaschinenschrift auflockert. Aller Kritik zum Trotz – zwei Dinge sind mit Bonhoeffer auf jeden Fall gelungen. Zum einen hat
Oh, diese Mädchen! von Jons Marek Schiemann
Auf den ersten Blick wirkt die Story nicht gerade sensationell. Es handelt sich bei Leila, Chloé und Agnés um drei Mädchen, die trotz aller Unterschiede – seien es Stand, Herkunft, soziale Umstände oder Ethnie – eine Freundschaft eingehen und sich im Laufe der Jahre nie aus den Augen verlieren. Das klingt verdächtig nach erbaulicher Jugendlektüre im Sinne von Hanni und Nanni und Konsorten. Weit gefehlt! Hier ist nichts von Romantik, Pferderücken und Mädchenklischees zu spüren. Eher geht es um ernstere Themen wie Tod, Rassismus, Vernachlässigung, Alleinerziehung, Patchworkfamilien und und und. Im Grunde wird geschildert, wie drei Mädchen in der urbanen Welt von Paris im 20. Jahrhundert aufwachsen. Daraus entsteht nicht nur ein kleines Sittengemälde, sondern – durch die verschiedenen Hintergründe der drei Mädchen mit unterschiedlichen Charakteren – auch ein Querschnitt der Gesellschaft. Da haben wir das verwöhnte, aber vernachlässigte Mädchen der Oberschicht, da eines aus der Mittelschicht mit einer alleinerziehenden Mutter und dort ein Immigrantenkind, welches sich nicht nur mit Rassismus, sondern auch mit zwei sehr unterschiedlichen Kulturen auseinandersetzen muss. Eines wird dabei sehr deutlich: Einige der besten Geschichten schreibt das Leben selbst. Und dieser Band ist ein Meisterwerk. Das Leben ist ein Abenteuer, das mit jedem Tag neu bestanden werden muss. Kindheit in ihren unterschiedli-
chen Perioden und Konstellationen hat ihre ganz eigene Herausforderung. Die Autoren sind immer nah dran. Sehr sensibel wird die Geschichte erzählt, ohne jemals in Extreme zu verfallen. Das tut dem Band nur gut. Niemals gerät er ins Kitschige oder Pathetische und lässt die Kinder auch nicht in bösartige Gefilde wie etwa Drogenkonsum treiben. So ergeben sich wunderschöne, rührende, traurige und witzige Szenen. Selten hat es ein Zeichner so gut verstanden wie Emmanuel Lepage, wichtige Akzente so verdichtet in seinen Zeichnungen zu setzen. Wie er es schafft, die ganze Konsequenz, Einsamkeit und Verzweiflung nach einer Entjungferung auf gerade mal zwei Bilder zu verdichten, ist, schreiben wir es ruhig: genial. Eine andere starke Szene kommt mit wenigen Worten aus (wie eigentlich alle der beeindruckendsten Stellen): eine Leiche wird nach traditionell arabischer Art und Weise gewaschen. Nur das letzte Panel auf der Seite zeigt frontal ein Mädchengesicht, das den Leser direkt anspricht mit den Worten: „Ich verstehe nicht.“ Den Tod einer Familienangehörigen mit all dem Schock, der Trauer, Verzweiflung und Hilfslosigkeit wird in dieser Kombination in drei Wörter gepresst. Ich wiederhole mich: genial. Eine andere Stelle sei noch explizit erwähnt: Eines der Mädchen steht an einer Ampel, die fortwährend grün zeigt. Viele gehen an ihr vorbei über die Straße. Eine Frau bleibt stehen und fragt das Mädchen, ob es sich verirrt habe. Dieses sieht erstaunt die Frau an und sagt: „Nein“, mit einem sehr traurigen Gesichtsausdruck. Denn wie kann man sich physisch verirren, wenn man ansonsten verloren ist? Die realistischen Zeichnungen ergänzen sich hervorragend und sogar beispielhaft mit dem Text. Sie brauchen den Text auch nicht immer, weil allein durch die vielen guten graphischen Einfälle, von denen ein paar oben erwähnt wurden, zentrale und wichtige Stellen verdichtet werden. Die Farbgebung gibt auch die jeweilige Stimmung perfekt wieder. Mit diesen Mädchen möchte man gerne sehr viel mehr Zeit verbringen. Und auch wenn Splitter die Geschichte in seiner „Books“-Reihe als dickes Buch auf den Markt bringt, hat der Band einen einzigen Nachteil: Er ist viel zu kurz. Von ganzem Herzen bekommt er die volle Punktzahl. erschienen bei Splitter, 19,80 €
in Zusammenarbeit mit
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K I N O
Der 3D-T(H)RON Der Sci-Fi-Film TRON hat damals Maßstäbe gesetzt. Nach 28 Jahren wird er fortgesetzt. Ob das clever ist? Ich habe die Erstveröffentlichung 1982 leider nicht mitbekommen, da ich zu sehr in meine Grundschulkarriere vertieft war. Die TRON-Story wurde als teilweise unlogisch kritisiert, aber andererseits auch durch eine der ersten – äußerst anspruchsvollen – PC-Animationen (an denen der junge Tim Burton mitfrickelte) zum Meilenstein. Spannender als der Inhalt sind die durch den Film entstandenen Entwicklungen. So soll es noch einen weiteren kompletten Soundtrack geben – von einer bereits in den 80er Jahren angedachten Film-Fortsetzung. Sagt das Internet. Der ein oder andere gepostete Link funktionierte jedoch nie. Mysteriös, mysteriös. Vielleicht gibt es den Soundtrack gar nicht, weil es sich möglicherweise nur eine total ausgeklügelte MarketingKampagne für einen angedachten Nachfolger handelt. Vielleicht aber wartet irgendwo auch noch der Film, der aus rechtlichen oder sonstigen Motiven in die ewigen Filmgründe gejagt wurde. Viel Spaß beim Suchen. Nichts mit dem Film zu tun hat ein Todesfall eines Berliner Hackers in den späten 90ern. Abgesehen davon, dass er sich TRON nannte und ebenfalls übermäßig talentiert war im Programmieren. Vielleicht hat er sich also gar nicht erhängt, sondern hängt nur in einer digitalen Parallelwelt rum. Wie auch immer. Im Januar 2011 kommt nun TRON: LEGACY in die Kinos. Mit einer eleganten Mischung aus Star Wars, Matrix
und Apple-Ästhetik versucht Walt Disney an den alten TRONErfolg anzuknüpfen. Ein Teil der alten Besetzung, wieder eine, naja, nennen wir sie unwichtige Story – und wieder eine erstklassige Optik. Das Gleiche gilt für den Soundtrack, der schon damals dank der inzwischen überall als „Synthie-Pionierin“ genannten Wendy Carlos für einen Oscar nominiert wurde. Disney hat auch diesmal die richtige Besetzung gewählt – als Sound-Arrangeure für Film und Soundtrack wurden verpflichtet: Daft Punk. Konsequenterweise dürfen sie im Film selbst nicht fehlen und haben eine kleine, aber sehr witzig-charmante Rolle. Natürlich als DJs. Inhaltlich ist der Film wie erwähnt nicht so anspruchsvoll wie Daft Punks Musik. Es gibt eine klassische Vater-Sohn-Story. Der angehimmelte Vater Kevin Flynn (wieder Jeff Bridges) lässt Sohn Sam (Garrett Hedlund) allein zurück, 20 Jahre später kämpfen sie gemeinsam gegen das Böse. Nun ja … nicht ganz so visionär wie visuell. Ich hätte mir mehr eine Geschichte so anspruchsvoll wie der erste Matrix-Teil gewünscht – dann wäre der Film perfekt. Aber auch mit diesem Manko ist der Film überaus sehenswert. Insbesondere dank der 3D-und Sound-Effekte entsteht ein komplexer Mix für Auge und Ohr.
danilo WWW.DISNEY.DE/TRON
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Kino
von Pascal
.. „Selten sah man nervige Teenies so schon sterben wie hier! Zum Schreien komisch!” Fantasy Filmfest 2010
Tucker & Dale vs. Evil Eli Craig Dieser Splatter-Movie vereint alle klassischen Elemente: eine Gruppe Teenager im Sommerurlaub, Party, Drogen, Brüste und zwei vermeintlich psychopathische Rednecks. Bis zu diesem Punkt klingt alles nur zu gut vertraut und öde. Allerdings sind Tucker und sein Kumpel Dale alles andere als gewalttätig oder gar blutrünstig. Die Kids haben schlicht zu viele eben dieser altbekannten Teenager-SchlachterStreifen gesehen und beginnen alsbald mit der „Selbstverteidigung“. Dabei stellen sie sich nicht besonders geschickt an und einer nach dem anderen kommt blutig in Unfällen ums Leben. Und Tucker und Dale sind plötzlich unfreiwillig mittendrin in der Schlachtplatte.
The Green Wave Ali Samadi Ahadi Wahlen sind immer ein Dorn im Auge von Machthabenden. Leider einer notwendiges Übel, um die Masse ruhig und das Gefühl von Freiheit aufrecht zu halten. Der Iran ist da ein Beispiel, welches aktuell sehr präsent ist. 2009 waren dort mal wieder Wahlen und es sah nicht besonders gut aus für den amtierenden Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad. Kandidat Mir Hossein Mussawi, der für einen offeneren, demokratischeren Flügel steht, hatte die Farbe Grün als sein Erkennungszeichen auserkoren – und fand unzählige Anhänger. Völlig überraschend gewann der ultrakonservative Ahmadinedschad die Wahl – und das sehr deutlich. Einen Tick zu deutlich, nach derart schlechten Prognosen. Der Schrei nach Wahlbetrug war laut und klingt immer noch nach in dieser Doku, die die Enttäuschung der Massen, aber auch das brutale Vorgehen staatlicher Milizen gegen Demonstranten festhält.
Ich bin Nummer Vier D. J. Caruso Der Planet Erde muss mal wieder als Asylantenheim herhalten. Eine außerirdische Spezies wurde von einer anderen, feindseligeren nahezu komplett vernichtet. Eine letzte kleine Gruppe konnte sich auf die Erde retten und dort als Teenager getarnt ein neues Leben beginnen. Doch mit dieser Idylle ist nun Schluss, denn die bösen Aliens haben sie ausfindig gemacht und kommen, um ihr Werk zu Ende zu bringen. Drei haben sie schon liquidiert, nun ist Nummer Vier an der Reihe, John Smith. John befindet sich fortan auf einer endlosen Flucht und ist ständig in Bewegung, bis ein Mädchen seinen Weg kreuzt, das alles kompliziert und gleichzeitig so schön macht. Frisch verliebt sucht er einen Weg, die
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Spirale zu durchbrechen und seine Verfolger zu vernichten. Doch dazu muss er Kontakt zu den anderen seiner Spezies aufnehmen.
Gekaufte Wahrheit - Gentechnik im Magnetfeld des Geldes Bertram Verhaag
Wie heißt es so schön: Trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast! Dieser Satz trifft auch auf wissenschaftliche Studien zu. Zunächst einmal ist es wichtig, festzulegen, was man belegen will. Danach kann man die Mittel und Wege wählen, um exakt dies zu beweisen. „Genmanipulation“ ist eine gigantische Industrie, hinter der Unternehmen stecken, die Milliarden verdienen. Unternehmen wie Monsanto. Das Unternehmen scheute schon in den 80ern nicht davor zurück, den kalorienfreien, natürlichen Zuckerersatzstoff Steviapulver für den deutschen Markt verbieten zu lassen. Belegt wurde dies mit Studien, die aussagten, dass das Pulver krebserregend sei. Vor allen Dingen ist es aber eines: nicht zu patentieren. Und damit ein potentieller Umsatzkiller. Stattdessen versorgt uns die Industrie mit genmanipulierter Nahrung – natürlich mit unzähligen parallel lancierten Studien, die deren Unbedenklichkeit belegen. Bertram Verhaag durchleuchtet die Industrie und deckt die Wahrheit hinter der „Wahrheit“ auf.
True Grit Joel und Ethan Coen Ein klassischer Western mal wieder im Kino? Lange her, aber wenn dieser aus der berühmten Coen-Schmiede stammt, dann ist das Ergebnis immer einen Blick wert. Mit 14 Jahren muss die Mattie Ross miterleben, wie ihr Vater stirbt. Kaltblütig wird er von Tom Chaney ermordet. Sie sinnt auf Rache, aber findet keine Hilfe bei den lokalen Behörden. Mattie bezahlt deswegen den U.S. Marshal Rooster Cogburn, um ihr bei ihrer Jagd zu helfen. Cogburn nimmt es mit dem Gesetz nicht allzu genau und akzeptiert die 100 Dollar. Ihre gemeinsame Verfolgung führt sie quer durch die Weiten der Prärie. Und plötzlich taucht da noch jemand auf, der den flüchtigen Mörder zur Strecke bringen will: Der Texas Ranger LaBoeuf will sich ein ausgesetztes Kopfgeld sichern. Das ungleiche Team jagt fortan gemeinsam weiter.
DvD
von Yanah
Black Death D | GB 2010 Dem britischen Imperium mangelt es im 14. Jahrhundert vor allem an Manpower. Wenn die Pest wütet und die Menschen zuhauf dahinrafft, geht man öfter in die Kirche. Es gilt, sich an etwas festhalten zu können, um den Lebenswillen in dieser harten Zeit nicht zu verlieren. Also glaubt man fester und brutaler an Gott und bekämpft alles und jeden, der nicht auch mit dem entsprechenden Elan mitmacht. Ein Dorf soll es geben, das nicht vom schwarzen Tod heimgesucht wird. Also wird Ulrich, ein kreuzzug-erfahrener Mitarbeiter des Bischofs geschickt, um die Sache als Hexerei zu entlarven und diesen hellen Fleck auf der schwarzen Landkarte auszumerzen. Der Kampf um Glauben und Leben beginnt.
Piranha USA | 2010 Ein Erdbeben irgendwo in den Staaten öffnet eine Erdspalte und prähistorische fleischfressende Fische strömen in einen schön gelegenen Binnensee. Dort nehmen sie sich die halbnackten Spring-Break-Studenten vor. Schon fast zu viel Text für diese dünne Story. Interessant ist, was in dem Remake des 1978 schon mit Augenzwinkern gedrehten Streifens alles verwurstet wird. Und ob nun die Koksgelage des Pornoproduzenten oder das Komasaufen der jungen Studentenschaft – die Strafe folgt auf dem nassen Fuße. Der Film könnte auch auch als Anschauungsmaterial im Kreise der Katholen zum Thema „Der Zorn Gottes“ herhalten.
Die etwas anderen Cops USA | 2010 Zwei Cops in New York. Terry Hoitz wurde strafversetzt, Allen Gamble will nur Innendienst schieben und trägt eine Holzattrappe im Holster. Zwei andere Cops führen sich auf wie Cowboys. Wo sie auftreten, hinterlassen sie verbrannte Erde. Eindeutig das coolere Team. Dumm nur, dass sie im Anflug eines Superhelden-Egos zu Beginn des Filmes sterben. Hoitz versucht nun, seinen Partner auf die Straße zu treiben. Im Laufe der Geschichte sind sie an einem dicken Fisch dran, dessen Fang die beiden fast das Leben kostet. Einfache Unterhaltung, gesalzen mit diversen Cameos und der unglaublichen Eva Mendes als Ehefrau des Antihelden Allen Gamble.
Der letzte Exorzismus USA 2010 Cotton Marcus ist ein sympathischer Prediger. Er ist gut in dem, was er tut. Sogar die Dämonenaustreiberei gelang ihm das eine oder andere Mal. Doch nachdem ein Kind bei einem Exorzismus zu Tode kommt, reicht es ihm. Er will der Welt zeigen, dass diese Praxis Unsinn ist und nur der großen Show der katholischen Kirche dient. Er nimmt sich ein Kamerateam und fährt ins tiefste Louisiana. Von dort erreichte ihn ein Hilferuf eines Vaters, der denkt, dass seine Tochter besessen ist. Marcus freut sich ob der passenden Gelegenheit, nun der Welt die Augen öffnen zu können. Dumm nur, dass Nell, ein zartes Mädchen aus der Provinz, tatsächlich der Schalk im Nacken sitzt. Ein wenig dokumentarisch, interessante kurze Blicke in dunkle Räume, zufällig wahrgenommene Bewegungen, beängstigende Bilder von der Länge eines Wimpernschlages. Und ein Ende, das den Zuschauer nicht im Dunkeln lässt. Leider.
Trash Humpers Großbritannien | USA | 2009 Kranker Scheiß! Menschen, die geschminkt sind wie alte Menschen und den Betrachter stark an Aphex Twins „Johnny“ erinnern, fahren Bonanza-Rad und ziehen Kuscheltiere an der Leine hinter sich her. Die kommen scheinbar von einem anderen Stern. Sie nuscheln unverständliches Zeug, tanzen auf der Straße und sind wie ein Unfall. Man ist trotzdem gezwungen, hinzusehen. Experimentelles Theater auf Zelluloid. Schöne Website zum Film unter trashhumpers.com.
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unst k s n Lebe
50 All the small things... 52 Stone Magazine 54 Tattoos aus‘m Schmalz 60 Answer Me! PROUDLY PRESENTS
LEAZ
S N E B E L NST KU st n u k s Leben
more ‘s work, the if see of Timba The more we e let us know So Timba, pleas else would we love it. what an artist – I do you weren’t Snowboarder. But ly a professional I you do? Probab to a pro level) but you know what art not make (well, ly I‘d probab that anyway a Pro Snowboarder . mean. And if I was the same dish really.. decided to on the side so it‘s you mber, when computer Do you reme and I used a Mac n? It was 2000 same start to desig I had opened an art gallery this for time. for the very first how to make flyers learn to needed I just didn‘t seem year and I decided drawing 1000 flyers how Hand learn ions. to course the exhibit And so I did a mini to break the darn not feasible at the time! how and e softwar to use all the creative s? computer! your inspiration This do you get shit! And where the past. I love old but mostly from lots of old All over the place old shit. I collect the same as the things. new shit just ain‘t the cameras and retro books, magazines, to inspire you first artists artists Mel Who were the e you? Pinup inspir still off most? Do they And yep, they still blow my head Aslan. Ramos and Alain at their work. you go to any everytime I look did ? background all by yourWhat’s your or did you learn ss. I just went for (art) school goodne art school, thank way to self? I evaded the way. The best of mistakes along it, making plenty eeeep! waste of paper! style? learn! But a huge d you call your woul what And of retro!!! ’s going About ten shades what ing, paint When you are it mind? Fuuuuuck!!!! I fucked through your Don‘t fuck this up! it‘s…. Don‘t fuck this up! again. Shall we? But sometimes start that up! up! Oh well, let‘s believe I didn‘t fuck t art? Oh my god, I can‘t opinion of stree it with some about book So what’s your a I decided to make Art in LOVE IT! So much The place of Street Street / Studio: le at all good booksto friends. It‘s called Dooper! Availab of all your Melbourne. It‘s Sooper and be the envy Get yours today res for only $60. diobook.com you friends! www.streetstu interview. At last, if the body for you some Thank outs to some shout it now. want to give you can do something or simply say >.< in a magazine! Hi Mum! Look, I‘m Timba More about s.com www.timbasmit
KUSCHELECKE FÜR MISANTHROPEN, NIHILISTEN UND SONSTIGE WELTVERÄCHTER
Ihr fühlt euch allein mit Eurem Hass gegen die Menschheit, die Welt und das Leben? Das muss nicht sein. SLEAZE hat für Euch ein ganz besonderes Stückchen Verachtung ausgegraben, um Eure tiefschwarzen, vergifteten Herzen schneller schlagen zu lassen. In den 90ern von den Universal-Hassern Jim und Debbie Goad als Untergrundmagazin ins Leben gerufen, wurde das Answer Me! Magazin aufgrund seiner gewaltverherrlichenden, obszönen und moralisch verwerflichen Inhalte auf den Index gesetzt und nicht mehr gedruckt. Trotzdem finden sich ganz selten einzelne Drucke und eine Sammelausgabe... und genau die haben wir hier! Also lehnt Euch zurück und lasst Euch von einer kleinen aber feinen Auswahl aus dem Answer Me! Magazin ins Land der Aggressionen, der Menschenverachtung und der Widerwärtigkeiten entführen. ...wer mehr will ...Pech gehabt, und sowieso, FICKT EUCH ALLE!!! HASS IST DIE EINZIGE ANTWORT!!! BILDER: Answer Me! Magazin | GRAFIK:
Sofie Belka
Anna Motz
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All the small things ... Street-Art ist toll! So toll, dass es mittlerweile jeder Idiot cool finden kann, ohne gleich als asoziales Subjekt zu gelten. Ganz im Gegenteil, der Street-Art-Lover ist ästhetisch totally up to date. Fresh, funky, voll im Trend eben. So genannte Stars der Szene geben vor, was die Masse morgen bejubelt ...Wie im normalen Kunstbetrieb (wenn nicht sogar schlimmer) wird hitzig über Kriterien gestritten, die die „guten“ Bilder, oder auch die „Kunst“ von den „schlechten“ Bildern, die die Stadt „zumüllen“, unterscheiden. Banksy is THE SHIT, aber Tags sind kacke … und diese ganzen Sticker, die den GUTEN Street-Artists den benötigten Platz wegnehmen … FURCHTBAR! Schon seit einiger Zeit werden die Diskussionen rund um Street-Art von arrogantem Elitarismus und herablassenden „Experten“-Urteilen vergiftet. Geliebt und beklatscht werden die „schönen“, aufwendig im Heimarbeit gefertigten, großformatigen Gefälligkeiten, die auch jede noch so stumpfe Brotspinne ansprechen. Gelästert wird über die handwerklich simplen, meist spontanen Kleinigkeiten, die handwerklich nix können und von Toys fabriziert werden.
SCHLUSS MIT DIESEM FASCHISTOIDEN GEDANKENGUT!!!! Stoppt die Ignoranz gegenüber dem Kleinen, dem Hässlichen und dem Unscheinbaren auf der Straße!!! Wer zu doof ist um mit offenen Augen durch die Straßen zu laufen, sollte eh besser die Klappe halten. Und wer sich beschwert, dass sich die eigene „Kunst“ von dem ganzen Kleinmist gestört fühlt, sollte sich mal fragen, ob er nicht besser in einer Galerie das Ego geleckt bekommt.
Was ist geworden aus dem Credo: „Die Straße ist für alle da“? Versteht mich nicht falsch, ich liebe Street-Art. Auch die aufwendigen Paste-Ups und die riesigen, hochkomplexen Stencils. Vielleicht liegt es an meinem simplen, naiven Geist … aber noch viel mehr liebe ich die spontanen, simplen und unaufgeregten Kleinigkeiten. Dinge, die mich zum Schmunzeln bringen und deren Wirkung keinerlei weiteren Schmackofatz braucht als Farbe und Straße. Und weil die kleinen Leckerbissen so oft verhöhnt werden und SLEAZE ein Herz für Missachtetes und Verpöntes hat, erhalten die Asseln der Straßenkunst hier einen eigenen Platz. Einen Platz der, Ihnen schon lange gebührt ...
anna Mal ganz was Simples: SMPLSTRT.NET WWW.STARNOCITY.COM WWW.EASTERIC.NET
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PROUDLY PRESENTS
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ore work, the m ‘s a b im T f w if e see o The more w e let us kno s a le p , a b So Tim uld we love it. hat else wo w – t s ti r a an But I do you weren’t al Snowboarder. on si es of pr a ly I ab t you know what you do? Prob bu l) ve le o pr a l, not to ake art that anyway (wel r I‘d probably m de ar bo ow Sn o as a Pr mean. And if I w ally... the same dish re ed to on the side so it‘s n you decid e h w r, e b puter m e I used a Mac com d Do you rem an 0 0 0 2 as w ign? It is same start to des an art gallery th ed en op ad h I time. yers for for the very first n how to make fl ar le to d de ee n I d didn‘t seem year and I decide 1000 flyers just g in aw dr d how an H i course to learn the exhibitions. in m a d di I so d me! An the darn feasible at the ti how not to break d an e ar w ft so tive to use all the crea spirations? in computer! r u o y t e g do you shit! This And where e past. I love old th om fr y tl os m e but collect lots of old I . it sh All over the plac d ol e th ‘t the same as things. new shit just ain meras and retro the ca , es in az ag m inspire you books, to ts s ti r a t e firs tists Mel Who were th till inspire you? Pinup ar s f ey blow my head of ill st most? Do th ey th p, ye Aslan. And Ramos and Alain at their work. to any everytime I look did you go ? d n u ro g r back ourWhat’s you arn all by y le u o y id d or s. I just went for es n (art) school od go k an th to art school, way. The best way e self? I evaded th g on al s ke ta of mis it, making plenty eeeep! waste of paper! ge u h ? a t u B ! n ar le ll your style ca u o y ld u o And what w of retro!!! going About ten shades ting, what’s in a p re a u When yo it r mind? uuuck!!!! I fucked u Fu through you p! u is th ck ‘s…. p! Don‘t fu But sometimes it Don‘t fuck this u e? w l al Sh . n ai s start ag up! up! Oh well, let‘ I didn‘t fuck that ve lie be ‘t n ca I Oh my god, f street art? o n io in p o r some ou ok about it with bo So what’s y a e ak m to d I decide rt in place of Street A LOVE IT! So much e Th o: di u St / d Street bookstofriends. It‘s calle ailable at all good Av r! pe oo D er ur op the envy of all yo Melbourne. It‘s So be d an y da to . Get yours res for only $60 m you eetstudiobook.co friends! www.str w. At last, if ie v r te in e r th omebody Thank you fo ut outs to s o h s e m w. o s e can do it no u want to giv o y g in th y some or simply sa >.< in a magazine! m I‘ , ok Lo ! m u M Hi Timba More about smits.com www.timba
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Tattoos aus‘m Schmalz „Oh mein Gott, du siehst ja aus wie ein Knasti“ durfte sich eine Freundin unlängst von ihrer Mutter sagen lassen. Der Grund für die charmante Bezeichnung: Ihr Tattoo im Innenarm, bestehend aus einem geschnörkelten Schriftzug und einer lila-pinken Blümchenranke. Eigentlich eine schwer vorstellbare Situation in Zeiten, in denen der Coolness-Grad des Tätowierten exponentiell zur farbigen Masse steigt und selbst die hässlichsten Uschis auf Titelblätter kommen, nur weil sie großflächig getintet sind. Aber jeder von uns der älter als 22 ist wird wissen, dass dem nicht immer so war. Schon in den Jahren vor dem Novemberprogrom 1938, bei dem nahezu der gesamte Bestand deutscher Tätowierliteratur in Rauch aufging, waren Tätowierungen plötzlich nicht mehr Privileg des Adels. Sie wurden zum Stigma der Gesetzlosen, des Untergrund, der Kriminellen. Entsprechend waren die Reaktionen auf Träger und Motive. Weniger „Boah geil, darf ich mal gucken... Wer hat denn das gestochen?“, mehr, „Oh, bevor der Assi mich überfällt, wechsle ich mal lieber die Straßenseite“. Das Gefängnis-Tätowierungen nur wenig mit dem heutigen Lifestyle-Tattoo gemein haben wird besonders deutlich, wenn man die fotografische Arbeit „Fürs Leben gezeichnet.
Gefängnistätowierungen und ihre Träger“ von Klaus Pichler betrachtet. Statt junger Hipsters, deren sauber gestochenen Hautbildchen suggerieren „Guck her, was für ‚ne harte Sau ich bin“ zeigt er, von wem der Großteil der Tattoos die letzten 50 Jahre tatsächlich getragen wurde: von den WIRKLICH harten Säuen. Dreckige, verwaschene Motive mit Bedeutung, statt Hochglanztattoos mit Rockstar-Attitude, deren einzige Symbolik die Coolness sein soll, die aus Ihnen erwächst. Sieben Jahre hat sich der Fotograf auf die Suche nach Menschen gemacht, deren Hautbilder Geschichten über ein Leben hinter Gittern erzählen. Neben Fotos finden sich in seinem Buch auch Hintergrundinfos zur Thematik und Auszüge aus den Gesprächen, die Klaus Pichler mit den ehemaligen Insassen geführt hat. Besser als jedes Tattoomagazin, garantiert.
anna WWW.KPIC.AT
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„Man hat früher als hart gegolten, wenn man tätowiert war, da war man bei den Harten dabei. Als ich jung war, 16 war ich damals, wollte ich da auch dazugehören, deswegen habe ich mir auch eine Tätowierung machen lassen. Meine Freunde im Gefängnis hatten auch alle Tätowierungen. Damals waren die Tätowierungen noch ein Zeichen der Unterwelt und ich wollte auch ein Unterweltler sein. Außerdem hat es mir natürlich gefallen, sonst hätte ich es mir nicht machen lassen.“ Herr S., 51 „Das Tätowieren hatte viele Funktionen, es war zur Unterhaltung, es war Kunst und Kultur, es war aus Langeweile oder Neugierde und so weiter. Dadurch, dass das Tätowieren verboten war und man bestraft wurde, wenn man dabei erwischt wurde, war der Reiz des Verbotenen sicher auch ein Motiv. Es ging um den Kick, den man dabei verspürt, wenn man etwas Verbotenes tut, wenn man schon sonst unterdrückt ist, das war sicher auch ein Teil des Hintergrundes der Tätowierungen im Gefängnis. Dass man versucht, sich eine gewisse Form von Freiraum herauszuschummeln. Die, die es sich machen ließen, haben das ganz bewusst gemacht.“ Herr A., 57
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„Das Tätowieren im Gefängnis ließ sich absolut nicht unterbinden, nicht einmal, wenn es keine Farben und keine Nadeln gab. Dann machte man sich die Sachen einfach selbst. Zum Beispiel die Farbe, die war oft Ruß, Schuhpasta oder Zigarettenasche. Die rote Farbe wurde aus Ziegelstaub gemacht, den man aus den Gefängniswänden herausholte, und dann mit Wasser oder auch Haarshampoo anrührte. Irgendetwas musste man halt dazugeben, damit man den Staub binden kann. Und die Nadeln waren oft angespitzte Büroklammern, Drahtstücke oder Gitarrensaiten.“ Herr G., 34 „Wenn man beim Tätowieren erwischt wurde, dann wurde man teilweise streng bestraft. Das kam immer ganz auf den Beamten an, der eine sagte nur `Geh, gebts das weg´, der andere nahm einen mit in den Keller. Tätowieren war ja immer verboten. Im Gesetz steht drinnen, dass Tätowierung nach § 27 eine Selbstbeschädigung ist, und Selbstbeschädigung war verboten und wurde mit Korrektionshaft bestraft. Derjenige, der tätowierte, beging § 82, also eine Körperverletzung und wurde ebenfalls bestraft. Also jemanden zu tätowieren und jemanden zu verprügeln war im Grunde genommen der gleiche Tatbestand.“ Herr J., 55 „Auf der Hand, zwischen Daumen und Zeigefinger, habe ich drei Punkte, die sind das klassische Knasttattoo schlechthin. Als ich sie mir machen lassen habe, wollte ich damit ausdrücken, dass ich aus dem Gefängnis komme und auch dazu stehe. Die drei Punkte sind die drei Affen, also `nichts sehen, nichts hören, nichts sagen´, und das will die Polizei nicht haben, da ist man dann als Steher bekannt, der nichts preisgibt. In meinem Akt steht auch `Steher` drinnen, da haben sie gewusst, dass sie aus mir nichts herausbekommen werden.“ Herr S., 51
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„Früher war das Tätowieren hauptsächlich innerhalb der Subkultur verbreitet; Leute, die durch widrige Umstände in Haft kamen, ohne milieugeschädigt zu sein, die ließen sich fast nie tätowieren. Früher gab es ja den klassischen Kriminellen, zum Beispiel Einbrecher, der an normaler Arbeit gar nicht interessiert war. Der wurde entlassen und ist gleich wieder einbrechen gegangen. Der war in so einem Kreislauf drinnen, dass er andere Sorgen hatte, als dass er sich bei einer Arbeitstelle vorstellen geht, wo die Tätowierungen ein Problem sind. Das geht lange so, aber mit den Jahren wird die Angst vor dem Gefängnis zu groß und irgendwann liegt der dann am Bahnhof, ganz alleine, und weiß nicht mehr weiter. Und wenn er dann beschließt, solid zu werden und in die `normale´ Gesellschaft zurückzufinden, dann werden die Tätowierungen zu einem Problem.“ Herr T., 54 „Als ich in Stein gesessen bin, habe ich einmal 14 Tage Dunkelhaft, also Einzelhaft ohne Licht, bekommen. Da wurde das Licht nur zum Frühstück, Mittagessen und Abendessen aufgedreht, den Rest des Tages war es finster in der Zelle. Sie haben gedacht, dass sie mich damit klein kriegen können, aber ich habe mir etwas überlegt, wie die Zeit schneller vorbeigeht. Ich habe mir vom Hemd einen Knopf abgerissen und ihn in ein Eck geworfen. Dann bin ich auf dem Boden herumgekrochen und habe den Knopf gesucht. Weil es so finster war, musste ich den Knopf immer lange suchen. Und wenn ich ihn gefunden habe, dann war es ein Erfolgserlebnis. Den Knopf habe ich so lange weggeworfen und gesucht, bis das Essen kam und das Licht für 20 Minuten aufgedreht wurde, dann war es wieder dunkel. Und das 14 Tage lang.“ Herr W., 57
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„Die ganzen Frauenmotive, das war das Verlangen, das man drinnen hatte. Ich meine, was gibt es drinnen? Essen, auch wenn es schlecht ist, Kleidung auch, aber was man nie gehabt hat, das waren Frauen. Und durch diese Sehnsucht wurden sehr viele Frauen tätowiert, in allen Posen, nackt oder mit Peitschen, jede Fantasie wurde da umgesetzt. Aber das ist klar, wenn man zwei oder drei Jahre eingesperrt ist, dann geht die Fantasie durch mit einem. Da hörte man immer, wenn es irgendeine neue Zeitung gab, `Oh, das ist eine fesche Katz, die lass ich mir pecken´. Das war teilweise eine Prestigesache und ein Wettstreit, wer die feschere Frau tätowiert gehabt hat. Und dann womöglich noch den Namen von seiner Freundin darunter, was oft schmeichelhaft war, aber meistens nicht ganz gestimmt hat.“ Herr E., 57
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KUSCHELECKE FÜR MISANTHROPEN, NIHILISTEN UND SONSTIGE WELTVERÄCHTER Ihr fühlt euch allein mit Eurem Hass gegen die Menschheit, die Welt und das Leben? Das muss nicht sein. SLEAZE hat für Euch ein ganz besonderes Stückchen Verachtung ausgegraben, um Eure tiefschwarzen, vergifteten Herzen schneller schlagen zu lassen. In den 90ern von den Universal-Hassern Jim und Debbie Goad als Untergrundmagazin ins Leben gerufen, wurde das Answer Me! Magazin aufgrund seiner gewaltverherrlichenden, obszönen und moralisch verwerflichen Inhalte auf den Index gesetzt und nicht mehr gedruckt. Trotzdem finden sich ganz selten einzelne Drucke und eine Sammelausgabe... und genau die haben wir hier! Also lehnt Euch zurück und lasst Euch von einer kleinen aber feinen Auswahl aus dem Answer Me! Magazin ins Land der Aggressionen, der Menschenverachtung und der Widerwärtigkeiten entführen. ...wer mehr will ...Pech gehabt, und sowieso, FICKT EUCH ALLE!!! HASS IST DIE EINZIGE ANTWORT!!! BILDER: Answer Me! Magazin | GRAFIK: 60
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Sofie Belka
Anna Motz
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www.facebook.com/sleazemag.de
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Trash mit Substanz
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SLEAZE
LEAZ K I S U
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A S I A N
D U B
F O U N D A T I O N
Ausgewütet?
Lange vor Genua, Seattle und Attac gab es ein musikalisches Pendant, einen akustisch -ziviler Ungehorsam namens Asian Dub Foundation. 1993 gegründet von einem Musiklehrer, einem seiner Schüler und einem Sozialarbeiter, entwickelten sie eine aggressive Weltmusik-Version aus Dub, D’n’B, Punkrock sowie indischen Trommeln und Percussion, die auch heute funktioniert, 18 Jahre, neun Alben und viele Bandumstellungen später. Das (für manche schwer verdauliche) Sahnehäubchen bilden die politischen Texte, ganz im Sinne von Chuck D.s „schwarzem CNN“-Hip-Hop. In deutlichen Worten werden Themen wie Rassismus-Ignoranz, die Machenschaften der Ölwirtschaft oder ignorantes Verhalten der politischen Klasse über die wütenden Instrumentals gefeuert. Das brachte ihnen schon vor ihrem Debütalbum „Facts and Fiction“ im Jahr 1995 internationale Bookings in dem gerade an Fahrt gewinnenden NGO-Umfeld. Die größte Fangemeinde bildete sich in Frankreich. Wie auch beim erfolgreich adaptierten Hip Hop sahen wohl viele in ADF ein gut formulierendes Sprachrohr ihrer eigenen Probleme. Trotz anfänglicher Ignoranz in Großbritannien kam auch da der Erfolg. Konzert-Tourneen mit den Beastie Boys und Rage Against The Machine zeigen das Niveau und die Vielseitigkeit der Foundation.
Nun sind sie bei Album 9 angelangt und es drängt sich das Gefühl auf, dass die neue Formation der Agit-Rocker nicht mehr so wütend ist. Bereits der Vorgänger „Punkara“ enttäuschte leicht, wenn man ihr Topalbum „Tank“ als Maßstab nimmt. Das im Februar erscheinende „A History Of Now“ ist nun noch eine Spur freundlicher. Auf der Welt gibt es immer noch genug Missstände zum Pöbeln. Weil wir die Asian Dub Foundation sehr mögen (trotz ihres unfreundlichen Interviews, was sie mir vor Jahren gegeben haben), hoffen wir einfach, dass sie ihre Wut sammeln für den Jubiläumsrelease in zwei Jahren. Da wird ADF 20 und es wäre das zehnte Album. Das schreit nach Veröffentlichung, Best of usw. Wir drücken die Daumen.
danilo www.asiandubfoundation.com
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Rocken auf Augenhöhe Früher gab es ein „wir hier unten“ und ein „die da oben“. Band trat auf, wir warfen unsere Schlüpfer auf die Bühne, Band performte, Band sammelte Unterwäsche für später ein, wir jubelten (eventuell) und Band verschwand. Jetzt gibt es nur noch ein „wir“. Die Jägermeister Wirtshaus Tour 2011 sorgt dafür, dass wir (ja, ihr seid auch wir) endlich mal mit „denen da oben“ ein Herrengedeck genießen können. Zuerst wird lauschig zusammengesessen und Dart gespielt oder Karten geworfen, Flaschen gedreht oder Billard gestoßen. Danach schwingen sich die Bands auf die kleinen Bühnen und geben intime Konzerte. Peaches soll bei einem Testkonzert aber auch durchs Publikum gelaufen sein und sich hier und da mal einen Shot mit dem restlichen „wir“ genehmigt haben. Das klingt für uns alles sehr sympathisch und wir freuen uns deshalb sehr auf den 17. Februar. Da startet nämlich die Jägermeister Wirtshaus
Tour in Berlin-Friedrichshain. Das ist nicht nur der kleinste Bezirk Berlins, sondern auch der Kreativspielplatz von SLEAZE. Der Abend findet in der Jägerklause statt, wo wir schon mal ein Fotoshooting hatten – und wir können voller Überzeugung sagen, dass es wirklich keinen besseren Start-Platz für diese Tour gibt. Zuerst wird das DJ-Team Trashpop für gemütliche Wirtshausatmosphäre sorgen, danach stürmen We Have Band und Yuksek die Bühne. Unser Fazit: Wer immer schon einmal „wir“ sein wollte, sollte unbedingt teilnehmen an dem absolut nachahmenswerten Konzept von unserem Lieblingskräuterling Jägermeister.
Mehr auf: facebook.com/daswirtshausde Tickets gibt es hier: www.das-wirtshaus.de 17.02. 2011 Beginn 22 Uhr Jägerklause Berlin Friedrichshain
We Have Band Yuksek DJ-Team Trashpop
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Marterial Wir treffen Marteria an einem Freitagnachmittag bei Minusgraden in einem kleinen Café in Berlin Kreuzberg, in dem der Cafébesitzer zauberhafte Herzchen aus Kakaopulver auf den Chai Latte zaubert. Ja, wir trinken Chai Latte, weil Marteria es auch tut. Und der weiß, was gut ist. Das hat uns das Multitalent einmal mehr mit seinem phantastischen Album „Zum Glück in die Zukunft“ bewiesen. Der Erfolg gibt ihm Recht. Ob nun als Fast-Profifußballer, als Model für Boss und Valentino, als Schauspieler oder Musiker. Was dieser Mann berührt, wird zu Gold. Wir plaudern mit ihm über Familie, Musik , Zukunfstpläne und Lieblingsfarben. Dein Vater ist Seemann ... … gewesen!
Tu es trotzdem. Haha, nein … das geht echt nicht.
Wie hat dich das in deinem Leben beeinflusst? Hattet ihr trotzdem ein enges Verhältnis? Nein, nicht so ganz. Er war ja nur ein- oder oder zweimal im Jahr da, aber dafür hatte man immer Bananen und so. (lacht) Gab‘s ja nicht so oft damals. Also es war schon irgendwie ein schönes Verhältnis, aber man sah sich halt extrem wenig.
Okay. Du hast einen Track namens „Amy‘s Winehouse“ auf deinem Album. Wer ist Amy? Da geht‘s natürlich in erster Linie um das Wortspiel. Amy ist keine reale Person. Es geht vielmehr um das Haus, das dieser Frau gehört.
Hast du Geschwister? Ja. Zwei richtige und zwei Halbgeschwister. Sleaze: Du bist ja selbst Vater geworden vor drei Jahren und mit der Mutter deines Kindes nicht mehr zusammen. Wie fühlt es sich jetzt für dich an bezogen auf die Vaterfigur, die du hattest? Du bist ja ähnlich wie ein Seemann immer lange unterwegs. Nee. Ich bin schon öfter da. Hast du selbst das Gefühl, alles sei okay, so wie es ist? Entspricht das deinen Vorstellungen oder hattes du ganz andere Träume? Ich hab mir das natürlich nicht so vorgestellt, sonst hätte ich damals nicht gesagt: Komm, lass uns ein Kind kriegen. Ich hatte definitiv andere Vorstellungen davon, wie das so läuft mit einem Kind. Gerade weil ich es so kenne, immer getrennt zu sein und seine Eltern nicht beide zu haben und das nicht sehr schön ist. Wenn ich frei habe, bin ich halt da und das ist so alle zwei bis drei Wochen für fünf/ sechs Tage. Deswegen haben wir ein ganz anderes Verhältnis. Du warst gerade mit deinem Album „Zum Glück in die Zukunft“ auf Tour und auch im Vorprogramm der Fantastischen 4. Was tust du persönlich, um dir das Tourleben angenehmer zu gestalten? Auf meiner eigenen Tour war ich jeden Tag joggen in einem Naturgebiet. Auf der Fanta 4-Tour haben wir sehr viel gegessen, weil das Catering sehr gut war und viel geschrieben. Ich hab zumindestens sehr oft da Texte geschrieben. Und gesoffen haben wir. Ja, jeden Tag total besoffen waren wir auch. (grinst) Gab es ein herausstechendes Erlebnis, von dem du uns erzählen kannst? Oh, nee. Das darf ich leider hier nicht sagen.
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Handelt es sich bei dem Haus um ein Freudenhaus? Es ist ein Puff. Alles klar. Das wollten einige Leute ganz genau wissen. Du hast ja praktisch schon vier Leben gelebt. Du warst auf dem besten Wege Profifußballer zu werden und hast für Boss und Valentino gemodelt, weil du auf der Straße in den USA entdeckt worden bist. Was hat dich immer wieder zur Musik zurückgetrieben? Das weiss ich selbst nicht. Ich glaube irgendwie an Gründe und dass alles Sinn macht. Ich glaube, das ist die eine Sache, die mich am meisten
alles Millionäre, weil sie doof wie Stulle sind und einem Ball hinterherlaufen. So ging es mir eine Zeitlang, aber das ist eigentlich normal, wenn man über sein Leben nachdenkt und nicht weiss, wo das alles hinführt. In dem Moment wird Marten sein Chai Latte gebracht und er freut sich über das Kakaoherz. Wir haben direkt klar gestellt, dass er sich nichts darauf einzubilden braucht, weil jeder, der einen Chai Latte bestellt, ein solches Herz bekommt. Er lacht. Womit kann man bei dir zukünftig rechnen? Kommst du übermorgen an und bist plötzlich Maler oder Fotograf? Kannst du dir vorstellen, nochmal komplett umzuswitchen und in eine völlig andere Richtung zu gehen? Ehm … ja! Also nicht jetzt, aber später sicherlich. Ich bin nicht so der Typ, der sich vorstellen kann, mit 45 oder so noch auf der Bühne zu stehen. Da sehe ich mich dann schon irgendwie woanders.
Handelt es sich bei dem Haus um ein Freudenhaus? Es ist ein Puff. erfüllt. Ich habe Spaß dran, Texte zu schreiben und in diesem Umfeld zu sein und einfach Musik zu machen, frei zu sein und nicht die ganze Zeit nur an Geld denken müssen, sondern wirklich frei zu leben. Wenn man Musik macht, kann man extrem schön leben, wenn es funktioniert. Selbst wenn es nicht funktioniert: Ich sage immer, man muss keine 100.000 Platten verkaufen. Man kann trotzdem irgendwie leben, zum Beispiel durch Jazzclub-Auftritte vor 50 Leuten. Ein Musiker muss nicht wahnsinnig reich sein oder so. Und ich glaube einfach, dieses Gefühl zu haben, schweißt Leute, die auch Musik machen, zusammen. Dieses ganze Lebensgefühl ist wirklich schön.
Und wo siehst du dich da so ungefähr? Beim Koikarpfenzüchten.
Denkst ab und zu drüber nach, wie es gewesen wäre, hättest du mit dem Fußballspielen nicht aufgehört? Hab ich lange gemacht, aber ich bin glücklich. Deswegen denke ich mir einfach: Was soll das? Mit 23, 24 hatte man öfter so Gedanken von wegen: Oh Gott, warum hast du nur damals aufgehört? Deine früheren Kumpels sind jetzt
Sehr schön. Du bist ja auch quasi ein so genannter Neu-Berliner. Ich lebe mittlerweile seit neun Jahren hier.
Koikarpfenzüchten? Ja, ich hab schon extrem mit dem Gedanken gespielt. Naja, damit kann man sicherlich eine Menge Geld machen. Ich hab auch schon einen Plan. Zur Eröffnungsfeier der Züchterei gibt es dann „Koipirinhas“ für alle. Die ganz Harten bekommen „Koipiranhas“ und das Logo ist ein Hip Hop-Koi mit einer Art Wu-Tang-Zeichen. Also der Plan steht da schon.
Trotzdem würde man dich als Zugezogenen bezeichnen. Was denkst du über diese Welle des Zugezogenen-Hasses? Bei mir ist es ja so, dass meine ganze Familie
aus Berlin stammt. Meine Mutter, mein Vater, meine Geschwister. Ich bin der Einzige, der nicht in Berlin geboren ist, weil meine Eltern sich ins Meer verliebt haben. Ich habe meine Familie und meine ganzen Verwandten hier und es war für mich immer schon klar, irgendwann hier zu sein. Daher war ich nie so ein „zugezogener Berliner“. Ich bin aber trotzdem ein ganz stolzer Rostocker … quasi ein Beach Boy! Ich fand es auf jeden Fall toll, am Meer aufzuwachsen. Ich finde auch, dass es total wichtig ist, für eine große Stadt wie Berlin, viele Zugezogene zu haben. Guck dir doch mal New York an, guck dir L.A. an oder London. Die Berliner hassen Zugezogene? Das ist doch totaler Schwachsinn, weil nur dadurch diese besondere Vielfalt auch existiert. Gäbe es keine Chinesen, gäbe es auch kein Chinatown. Dann gäbe es die Hälfte von Manhattan nicht. Also stehst du diesem Trend auch eher skeptisch gegenüber bzw. empfindest ihn als überflüssig. Jeder Türke, jeder Araber … das sind auch alles Zugezogene, auch wenn sie hier geboren sind. Es sind die Generationen davor, die irgendwann mal zugezogen sein müssen. Das ist ein reiner Kreislauf. Die Leute, die dann sagen (er imitiert den „Türkenslang“): „Scheiß Zugezogene, altah. Isch komm hier her!“, kommen auch nicht hier her. Also wurdest du noch nie damit aufgezogen. Ich hab zum Glück Freunde aus Berlin, die echte
Berliner sind und mich akzeptiert haben für das, was ich menschlich bin. Sehr freundlich. (lacht) Ja, wirklich sehr freundlich. Casper ist ja auch nach Berlin gezogen. Meinst du, der wird eher mal gemobbt? Oh nö. das kann ich mir nicht vorstellen. Der hat‘s noch leichter als ich wahrscheinlich. Man munkelt, dein nächstes Projekt sei ein Album mit Casper. Was ist dran an den Gerüchten? Das ist noch nicht spruchreif, weil er erst mal sein Album fertig machen muss. Ich hab eins vorgelegt, und er ist jetzt in den Endzügen seiner Platte und dann wird man sehen, wann er es rausbringt. Und wenn man dann Zeit hat und ich nicht wieder mit einer neuen Platte anfange, dann vielleicht. Vielleicht auch nicht. Wie könnte man sich diese theoretische Kombination soundtechnisch vorstellen? Hm. Man müsste die beiden Welten verbinden. Könnte spannend werden auf jeden Fall. Und nun zur wichtigsten Frage für deine weiblichen Fans. Gibt es bereits ein Marteria Girl? Nein. Also können die Frauen sich noch auf dich stürzen.
Auf jeden Fall! Zu guter Letzt eine Frage privater Natur. Meine Chefin würde gern wissen, was die Lieblingsfarbe von Dendemann ist und sie hätte gern ein Doppeldate mit Dende und Clueso. Meinst du, das wäre machbar oder würden sich die beiden um sie zanken? Hmmm … also zanken würden die sich nicht. Ich bin gut befreundet mit Dende. Clueso kenne ich gar nicht, aber der ist glaub ich nett. Würden die zwei sich streiten? Nein, denke ich nicht. Und was ist Dendes Lieblingsfarbe? Keine Ahnung. Ich sage einfach mal Rot. Er trug neulich einen roten Pullover, ein rotes Basecap und rote Schuhe. Es muss einfach Rot sein. Rot also. Die Farbe der Liebe. Na, wenn das mal kein Zeichen ist. Deine Lieblingsfarbe ist offensichtlich Blau. Ocean heisst die Farbe. Ein Mix aus blau und grün. Vielen Dank für das Gespräch. Marten Laciny ist eben durch und durch ein Beachboy, der absolut bodenständig und sympathisch ist. Wir sagen: weiter so.
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A B B Y
Coco trifft… Es gibt zwei Möglichkeiten! 1. Du kannst die Lieder der Band ABBY hören und dich darüber freuen. 2. Du kannst die Lieder hören, dich freuen und die Geschichte dahinter verstehen. Beides geht, beides ist Musik mit Herz. Mein Unwort des vergangenen Jahres 2010 ist Authentizität. Und ich habe mir selbst das Indianerehrenwort gegeben, das ich dieses Wort nicht sagen oder schreiben werde. Aber verflixt nochmal, ich muss alles über den Haufen werfen. ABBY ist authentisch. CoCo von Sleaze hat ABBY zum Interview gebeten. Natürlich nicht in die Heiligen Hallen der Redaktion. Wir sind schließlich im Umzugsstress aka Umzugschaos. Deshalb haben wir uns zu Speis und Trank in einer netten kleinen Gaststätte getroffen, wie sich das für anständige Journalisten und angehende Musikstars gehört. ABBY ist neu am Markt. Erst am 14. Januar 2011 erschien die neueste Scheibe mit dem Titel „Welcome Home“. Jetzt könnten wir die harten Fakten der noch jungen Band runterrattern. Genre, Tour Daten. Wer, wieso, weshalb und warum. Machen wir ein paar Zeilen später sicher auch. Deshalb haben wir uns ja schließlich mit den Jungs getroffen. Aber zuerst müssen wir euch erklären, was das Außergewöhnliche an Filou, Henne, Lorenzo, David und Philipp ist. Wir interviewen schließlich nicht jede x-beliebige Band.
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Wir kamen auf die unfassbar heiße Information, als wir die ödeste Fragen aller Fragen stellten, die man einer Band nur stellen kann. „Was bedeutet eigentlich ABBY?“ Applaus. Eine journalistische Meisterleistung. Trotzdem führte sie zum Ziel. ABBY ist eine Freundin der Jungs. Eine Frau, die im Freundeskreis existiert. Sie ist quasi der Grundstein des BandKonzepts. Oh mein Gott, wie geschmeichelt muss sich diese Frau fühlen. Unsere Sleaze-Mädels können sich vorstellen, ebenfalls Namensgeberinnen einer Band zu sein. Schlicht und ergreifend weil wir, genau wie Abby, faszinierende Frauen sind. Danilo auch. Bei Bedarf bitte melden. Abby ist also eine Person, die einen faszinierenden Freundeskreis hat, ein interessantes Leben lebt und genug Inspiration bietet, um daraus ein komplettes Band-Konzept zu erstellen, Lieder darüber zu schreiben und die eigene Band nach ihr zu benennen. Es soll ja Menschen geben, die hören Musik, ohne dabei auf den Text oder den Inhalt des Liedes zu achten. „Auch nicht weiter schlimm“, findet Filou der Sänger von ABBY. „Das kann schließlich jeder machen, wie er möchte.“ Doch hinhören lohnt
18.03.2011 Ludwigshafen @ Das Haus 19.03.2011 Stuttgart @ 1210 21.03.2011 Hamburg @ Astra Stube 24.03.2011 Chur (CH) @ Werkstatt 26.03.2011 Wiesbaden @ Alter Schlachthof @ Phono Pop Club 21.05.2011 Mannheim @ Maifeld Derby (u.a. mit Get Well Soon, Slut, Wallis Bird, David Lemaitre)
sich. Die Lieder erzählen nämlich die Geschichte der gemeinsamen Freundin und Namenspatin. Alle Lieder ergeben ein Mosaik. Bleibt dir das Mosaik verborgen, bleibt es immer noch gute Musik. Wir sind begeistert von dieser Idee und sind der Meinung, dass es nun an der Zeit ist, euch in die harten Fakten einzuweihen und diese runterzurattern. Selbstverständlich betten wir das Ganze in nicht weniger interessante Details ein. Die Jungs haben viel vor in diesem Jahr. Nach der Veröffentlichung der EP „Welcome Home“ ist die Vorbereitungsphase für das kommende Album in den letzten Zügen. Im April geht’s dann zur Sache und das Album wird aufgenommen. Ganz nebenbei spielen sie auch ein paar Konzerte. Wann ihr die Band wo sehen und natürlich hören könnt, findet ihr selbstverständlich auf allen gängigen sozialen Netzwerkanbietern und der hauseigenen Homepage www. searchingforabby.com. Und bei uns.
hören, lesen oder sehen möchten. Ganz im Gegenteil eher wegen des Mottos: „Alles kann, nichts muss.“ Dieses Sprüchlein habe wir schon in ganz anderen Zusammenhängen gehört, … wenn ihr wisst, was wir meinen. Doch hier meinen wir es so, wie es da steht. Nichts, aber auch wirklich NICHTS, wirkt gezwungen bei den Fünf. Weder Google, YouTube noch andere Seiten verraten viel über ABBY. Du wirst auch nicht von lästigen Newslettern zugespamt oder mit permanenten Facebook-Posts ungewollt auf dem Laufenden gehalten. Wer Infos möchte, bekommt sie. Sogar von den Protagonisten selbst. „Bei uns ist noch alles Eigenarbeit. Keine E-Mail bleibt unbeantwortet. Und du kannst sicher sein, dass wir es sind, die dir antworten.“ Das waren die harten Fakten für euch. Jetzt hilft nur noch, sich von der Couch hochzuhieven und sich die Jungs live anzuschauen. Denn obwohl die EP ruhig anmutet, könnt ihr sicher sein, dass bei den Konzerten geschwitzt wird. Nicht nur auf der Bühne.
Damit hört die Internetpräsenz aber auch schon auf. Und das ist auch gut so. Gar nicht weil wir nicht noch mehr von ihnen
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L O N G
D I S T A N C E
C A L L I N G
Ab geht der Postrock! Long Distance Calling ist eine der Bands, die belegen, dass in Deutschland durchaus kreative Musiker hausen. Stilistisch sind die fünf Jungs in der Schublade „Postrock“ am ehesten aufgehoben. Wobei sie es in kürzester Zeit zu einem sehr eigenständigen, unverwechselbaren Sound geschaffen haben. Die neue Scheibe mit dem überraschenden Titel „Long Distance Calling“ liegt frisch in den Regalen, eine ausgiebige Tournee steht unmittelbar bevor, doch wir konnten Basser Jan Hoffmann dennoch ein paar Antworten auf einige Fragen entlocken. Zunächst einmal Gratulation zu einem wirklich geilen Album! Ein mehr als würdiger Auftakt in ein hoffentlich starkes Musikjahr. Natürlich brennen mir als bekennendem Fan eurer Platten auch einige Fragen unter den Nägeln. Ich lege einfach mal los. Wie denkt ihr über die derzeitige deutsche Musikszene? Immer noch dominiert von belanglosem Pop oder drängen verstärkt anspruchsvolle Bands auf den Markt? Jan: Hallo erst mal und danke für die Blumen vorweg! Mittlerweile wandelt sich die Musiklandschaft einfach wieder und man merkt, dass die Leute wieder verstärkt Bock auf echte
die uns ausmachen. Aber eigentlich auch jeder Song vom neuen Album. Das ist genau die Platte geworden, die wir machen wollten. Und sie zeigt uns genau so, wie wir sind. Habt ihr Groupies? Und falls ja, ist das eine willkommene Möglichkeit. kostengünstig und unkompliziert „Entspannung“ zu finden oder eher anstrengend? Jan: Haha, nein! Für Groupies sind wir viel zu hässlich … Nein, im Ernst. Das spielt bei uns und für uns keine Rolle. Die neue Platte trägt schlicht den Bandnamen als Titel. Da es nicht euer Debüt ist, ein eher
Mittlerweile wandelt sich die Musiklandschaft einfach wieder und man merkt, dass die Leute wieder verstärkt Bock auf echte Musik haben. Es gibt in Deutschland wirklich viele gute Bands, man muss dafür nicht immer in UK oder den USA suchen. Musik haben. Es gibt in Deutschland wirklich viele gute Bands, man muss dafür nicht immer in UK oder den USA suchen. Gibt es in diesem Kontext Newcomer, die euch besonders beeindruckt haben? Jan: Ich kann nur für mich sprechen aber Bands wie Get Well Soon, Abby, Knowskools, Nihiling, Dioramic, Bersarin Quartett etc. sind wirklich gute neue Bands aus sehr verschiedenen Genres. Welcher Song aus eurem gesamten Repertoire ist am besten geeignet, wenn man „Long Distance Calling“ jemanden vorstellen möchte, der euch noch nicht kennt? Jan: „Metulsky Curse Revisited“ von der Split EP mit Leech. Ich denke, dieser Song spiegelt uns perfekt wider und enthält alle „Trademarks“,
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ungewöhnlicher Schritt. Steckt eine besondere Bedeutung hinter der Wahl, wie z. B. dass ihr euch mit der Scheibe nochmals komplett neu definieren wolltet? Oder hattet ihr einfach keine Lust auf besonders (pseudo-)kreative Namen? Jan: Die Idee, dem dritten Album den Bandnamen zu geben, liegt ja in gewisser Weise auf der Hand. Wir hatten viele Titelvorschläge abseits der frühen Idee, das Album einfach „Long Distance Calling“ zu nennen. Das neue Album setzt sich musikalisch mit dem Thema Raum, Zeit, Weite, etc. auseinander. Da passt der Name natürlich einfach perfekt. Außerdem soll auf dieser Platte nicht von der Musik an sich ablenken, wir haben ja nicht mal den Bandnamen auf dem Cover. Ich hatte den Eindruck, dass das neue Album „rauer“ und „direkter“ klingt als die Vorgänger. Der kernigere Sound wirkt erfrischend und ihr
tappt nicht in die beliebte Falle, euch endlos selbst zu zitieren. Gleichwohl erkennt man unzweifelhaft eure „Handschrift“. War es schwierig, diesen Balanceakt hinzubekommen? Welcher umso erstaunlicher ist, da ihr ja nicht allzu lange gebraucht habt, das neue Album fertigzubekommen. Jan: Ja, da hast du Recht. Das Songwriting für diese Platte fiel uns sehr leicht. Es passierte einfach und ungezwungen. Wir haben das Glück, irgendetwas in unserem Sound und unserem Songwriting zu haben, woran man erkennt, dass wir das sind. Egal wo und mit wem wir aufnehmen, die Platte klingt auf jeden Fall am meisten nach uns und ist organisch, luftig und echt. Dabei aber gleichzeitig sehr fett und mächtig. Das war das einzige Ziel, das wir uns gesteckt hatten. Mit Superball Music seid ihr ja bei einem Label, welches sich immer mehr zu einem Sammelbecken für wirklich außergewöhnlich starke Rockbands entwickelt. Pure Reason Revolution, Dredg, … AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD, Oceansize, The Butterfly Effect und nicht zuletzt ihr. Besteht reger Kontakt zu all den anderen talentierten Musikern in eurem „Hause“ oder ist dies eher eine verklärte Wunschvorstellung von Fans? Jan: Das ist auf jeden Fall eine verklärte Wunschvorstellung! Mit Dredg waren wir ja schon auf Tour, aber das war, bevor beide Bands auf Superball waren. Mit Trail Of Dead haben wir aber 2009 ein paar Shows gespielt und das war sehr cool mit den Jungs. Was genau macht Superball Music so besser als andere, dass SO viele coole Bands dorthin wollen? Jan: Superball haben einfach ein sehr gutes Gefühl für wirklich gute und besondere Bands. Das unterscheidet sie auf jeden Fall von den meisten anderen Labels. Mit welcher Band müsst ihr unbedingt noch zusammen performen, bevor ihr tot umfallt? Jan: Ach, da gibt es einige. Auf jeden Fall wären Bands wie Porcupine Tree, Tool, Down, Muse etc. super. Aber dafür braucht man eine Menge Glück und vor allem Vitamin B.
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Was sind eure Pläne für die unmittelbare Zukunft – abgesehen vom ausgiebigen Touren und Promoten eures neuen Babys, natürlich? In einem ähnlichen Tempo sofort an der nächsten Scheibe werkeln oder erst einmal eine wohlverdiente Erholungspause einlegen? Jan: Also an Erholung ist wegen der vielen Shows im nächsten Jahr nicht zu denken, aber wir haben da keinen Plan. Wir werden nicht absichtlich nach Plan anfangen, neue Songs zu schreiben. Wenn es automatisch passiert, dass unser kreativer Flow uns quasi dazu zwingt – okay. Aber wenn nicht, ist das ebenso okay.
Das Songwriting für diese Platte fiel uns sehr leicht. Es passierte einfach und ungezwungen. Wir haben das Glück, irgendetwas in unserem Sound und unserem Songwriting zu haben, woran man erkennt, dass wir das sind.
Wir wollen jetzt erst mal die neue Platte zum Leben erwecken und damit so viel herumkommen, wie es nur geht. An das Album danach denken wir jetzt noch gar nicht. Wir setzen uns da nicht unter Druck. Der Spaß an der Musik und der Band ist das Wichtigste, alles andere kommt erst danach. Vielen Dank für eure Zeit und noch viel mehr für all die tollen Tracks, die mich beim Schreiben von so manchem Artikel begleiteten. Wir sehen uns garantiert auf euren Konzerten! Jan: Wir danken dir! Wir sehen uns auf der Release-Tour im Februar!
pascal
Postrock / Instrumental Rock
Long Distance Calling
Long Distance Calling Superball Music V: 21.02.
Long Distance Calling agieren seit 2006 auf der professionellen Musikbühne. In dieser Zeit hat die Band mit zwei LPs und einer EP (plus einer Demo-Platte) gezeigt, dass aus Deutschland sehr starker instrumentaler Rock der Marke Isis kommen kann. Sehr eigenständiger Rock wohlgemerkt! Die neue Platte mit dem schlichten Self-Title „Long Distance Calling“ schlägt in die erhoffte Kerbe des Instrumental Rocks, den man von den Vorgängern kennt. Der Sound klingt vertraut, allerdings legen die Jungs noch eine Schippe drauf. Die Songs klingen deutlich kerniger und „gezielter auf den Punkt kommend“ als dies bei „Avoid the Light“ und „Satellite Bay“ der Fall war, deren Tracks eher behutsam den Spannungsbogen anhoben. Die aktuelle Platte ist roher und damit „rockiger“, was perfekt für den Start ins Rock-Jahr 2011 passt!
Long Distance Calling live erleben: 18.02.2011 – Münster, Metropolis Club 19.02.2011 – Köln, Underground 20.02.2011 – Hamburg, Knust 21.02.2011 – Dresden, Beatpol 22.02.2011 – München, Hansa 39
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Jazz / Electronic
D&B / Punkrock / Weltmusik
House
Rock / Surf / Country
Arthur’s Landing
Asian Dub Foundation
Chaim
Helldorado
Strut / Alive VÖ: 04.02.
Cooking Vinyl / Indigo VÖ: 11.02.
BPitch Control / Rough Trade / Finetunes VÖ: 11.02.
Checkpoint Charlie Audio Prod. / Indie Distribution VÖ: 11.02.
Ob Arthur nun endgültig gelandet ist, kann ich schwer beurteilen. Auf jeden Fall scheint Arthur Russell immer besser anzukommen. Der werte Herr ist bereits 1992 verstorben, seine Karriere lebte aber erst danach mehr und mehr auf. Nun gibt es ein Kollektiv von ehemaligen Kollegen, die alles Mögliche von ihm neu arrangiert haben. Ehrlich gesagt kenn ich die alten Sachen nicht, aber das vorliegende Album ist sehr schön geworden und weckt das Interesse an den Originalen. Aber auch hier liegt echte, ehrliche Musik vor, weit weg von dieser „modernen“ LaptopMusik. Hier regieren Trompete, Klarinette, Gitarre und Posaune, wahrscheinlich ganz im Sinne des verstorbenen Komponisten und Cellisten Arthur. Dazu gibt es passend soul-jazzige Vocals. Mehr braucht man nicht zum Entspannen.
Ich liebe indische Trommeln und Percussion. Tablas, Dholaks, Kanjiras und wie sie alle heißen. Von der deutschen PR geografisch interessant formuliert als indische UND asiatische Einflüsse, schaffen ADF auch beim neunten Album die Verbindung zwischen Elektronik, Weltmusik und Wut. Letztere scheint nicht mehr ganz so ausgeprägt wie zu früheren Zeiten, was am Music und Braindrain von zwei der drei Gründungsmitglieder liegen kann. Auch der Punkrock-Einfluss stört mich diesmal. Insgesamt kann sich das Gesamtkonzept aber auch im 18. Jahr der Band hören lassen. „London To Shanghai“ hat das Zeug, in meine ewige Lieblingsliste aufgenommen zu werden, „In Another Life“ spielt mit den indischen Instrumenten, womit man mich meist kriegt – und die Texte beinhalten wieder Dinge, die sich nicht jeder traut zu singen. Fazit: Ein ordentliches Album, aber kein Highlight.
Gleich vorneweg: „Alive“ ist das beste House-Album, was ich seit Langem gehört habe. Relaxt schmiegt sich ein Song an den anderen, angenehme Vocals wie der von Maital de Razon lockern das Ganze auf, ohne in peinlichen Ibiza-Sing-Sang abzudriften. Nie ist auch nur der Ansatz der meist großen Gefahr bei House-CDs, irgendwann monoton zu werden – oder im Gegensatz total überladene Tracks zu liefern, die wie in ersten Powerpoint-Präsentationen einfach mit jedem Special Effect versehen werden. Das Beste: Man merkt Chaim Avital seine DJ-Erfahrung an. Das Album ist konsequent auf Durchhören aufgebaut. Am Anfang etwas Schönes zum Reinkommen, zur Mitte hin clubbiger, um am Ende ruhig und glücklich erschöpft auszuklingen. Fehlt nur noch der Übergang zu Lied eins, um sich endlos „Alive“ fühlen zu können.
Arthur’s Landing
A History Of Now
David
Alive
Sinful Soul
Die Norweger haben sich auch auf ihrem vierten Album konsequent dem Sound der SpaghettiWestern und Tarantino-Streifen verschrieben. Man kann nicht anders als an das legendäre Titty Twister denken, je länger man der Band zuhört. Das Konzept geht auf, die dunkle Harmonie von „Sinful Soul“ fängt einen. Zumindest am Anfang. Mit der Zeit verliert das Album durch zu wenig Abwechslung. Es ist immer alles gleich dramatisch, düster, geheimnisvoll. Das nutzt sich ab mit der Zeit. Zudem ist Sänger Dag Vagle nicht sehr überzeugend. Wirkt die zerrockte Stimme bei Johnny Cash immer authentisch, klingt Dag Vagle öfter einfach nur schwach auf der Brust. Wie schade. Die Vampir-Sexatmosphäre bröckelt und der Whiskey-getrübte Blick klart sich auf. Und es bleibt: Ein durchschnittliches Album, das weit mehr können könnte. Wenn man denn nur gewollt hätte.
David danilo
danilo
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Electronic
Hip Hop
Soul / Latin / Funk / Afro
Soul
Malachai
Prinz Pi
Shareholder Tom
Slakah the Beatchild
Domino Records VÖ: 25.02.
Keine Liebe Records VÖ: 28.01.
Büro.9 Music / Groove Attack VÖ: 04.02.
BBE / Alive VÖ: 24.02.
Malachai, die sich anfänglich noch Malakai nannten, hatten 2009 ihren ersten Erfolg mit dem Album The ugly side of Love. Das neueste Album nennt sich Return to the ugly side of Life. Wir haben es also nicht mit einer Band zu tun, die von bunten Blumenwiesen singen und von Schmetterlingen begleitet über die selbige hüpfen. Das Album hat genau wie sein Vorgänger 14 Songs die uns 35 Minuten auf die dunkle Seite ziehen. Blendet man gedanklich die Stimme des Frontmanns Gee aus, wäre jedes einzelne Lied perfekt als Filmmusik geeignet. Einflüsse der Band aus Westengland ist der britische 60s-Psych-Pop, vermischt mit Dub und Soul, Tripund Hip-Hop-Elementen, ganz in der Tradition ihres Herkunftsorts Bristol. Ideal, um sich bei Liebeskummer noch mehr in das schwarze Loch der Verzweiflung zu manövrieren.
Echte Männer weinen nicht. Echte Männer reden nicht über ihre Gefühle. Echte Männer oder auch echt harte Jungs reden nicht über Liebe. Und wer kennt noch härtere Jungs als Hip Hopper?! Niemand. Konnte sich doch einer der echten Männer überwinden das Thema anzugehen, war das Risiko hoch, auf ewig den Stempel des Softies weg zu haben. Prinz P geht das Risiko ein und zeigt mit seiner bevorstehenden Albumveröffentlichung „Rebell ohne Grund“, das die, die über Liebe reden, die wahren Männer sind. Prinz Pi, ehemals Prinz Porno, hatte noch nie Lust auf den Titel des derbsten Rappers aus Deutschland. Er bevorzugt die Reime auf gesellschaftliche Verhaltensweisen und zielt auf Verschwörungstheorien bzw. politische Missstände ab. Da bietet es sich doch förmlich an, Liebe aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln zu betrachten und darüber zu rappen. Liebe tut weh, Liebe als der ewige Antrieb und Liebe in ihrer Alltäglichkeit. Eine sichere Bank, dieser Prinz Pi. Auch bei einem unsicheren Thema!
Return To The Ugly Side Of Life
Coco
Rebell ohne Grund
Coco
Havana – Asmara, via Colonia
„Sky’s the limit“ klingt einfach zu abgedroschen – auch wenn das Gleiche mit dem Albumtitel „Havanna – Asmara, via Colonia“ gemeint ist. Warum sich selber Grenzen setzen? Gibt ja schließlich genug, die einem von außen gesetzt werden. Wenn man nun z.B. Musik veröffentlichen will, kann man wie Thomas Berghaus alias Shareholder Tom ein eigenes Label gründen. Warum auf die Majors warten, Qualität setzt sich auch so durch. Warum nur in einem Genre fischen, wenn sich einem so viele Musikmöglichkeiten bieten? Und so bietet auch das zweite Album des – Achtung Wortspiel – Aktionärs eine bunte Mischung von CopacabanaSounds zu Cockney-Raps. Eritrea ist musikalisch genauso vertreten wie die Kölsche Heimat des Shareholders. Jeder darf mit jedem und sich immer auf ihn verlassen. Wie ein Dirigent harmonisiert er das gesamte Album ohne diese krampfhafte Multikulti-Attitüde, die mich bei Bands wie Culcha Candela immer so nervt. Ein erstklassiges Album, das jede Menge Aufmerksamkeit verdient.
Something Forever – Special Edition
Soul, souliger, am souligsten. Und wir setzen noch ein drauf, Slakah the Beatchild mit seiner neusten Scheibe. Unter dem Label BBE erscheint nun die Special Edition mit vier extra Bonustracks. This Beautiful Feeling ft. Ebrahim, The Cure, D.A.N.C.E., War Within ft. Ebrahim & Tingsek sind die neuen Tracks, die die EP zu einer CD erheben. Eine Reaktion des Labels auf Grund des hohen Interesses, was wir völlig nachvollziehen können, hätten wir nicht anders gemacht. Der Kanadier kann ohne Bedenken in einem Atemzug mit Aloe Blacc, India Arie und Bilal genannt werden. „We came here to have a good time“ ist die erste Zeile des Refrains in seinem bisher bekanntesten Song „B-Boy Beef“. Also, Tür zu, Welt aussperren und mal ganz soulig durch die Wohnung grooven. Coco
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Electronic
Rock
Electronic
Electronic
V.A.
Kakkmaddafakka
Round Table Knights
siriusmo
BPitch. / Rough Trade VÖ: 28.01.
Bubbles Records VÖ: 25.02.
Made To Play / Rough Trade VÖ: 28.02.
Monkeytown Records VÖ: 25.02.
Bei KakkMaddaFakka darf Jeder mal ran. Der eigentliche Frontmann Axel gibt auf dem internationalen Debütalbum der norwegischen Band jedem seiner Kollegen mal das Mic. Warum auch nicht so wird die Sache nie langweilig. Mit Gitarre, Cello, Schlagzeug, Piano und Brass Section veranstalten die 5 jungen Musiker ordentlich Rabatz. Chillen ist da nicht. Trash meets 60s, Pop meets Punk und sogar Ska und Reggae verfeinern den Sound. Auf dem Melt Festival 2009 gingen sie ordentlich mit The whitest boy alive ab. Eine Tour ist für Frühjahr 2011 in Planung. Nicht böse sein, wenn wir euch die Füße platt treten beim Abgehen denn wir werden abgehen!
Laut Pressemitteilung haben Round Table Knights als ScratchKollektiv begonnen. Auf dem Album hört man allerdings keinen einzigen Scratch. Aber genauso wie gute Turntablists jedes Geräusch verwursten können, wird auf diesem Album alles an guter Musik, was nur irgendwie greifbar ist, verwendet, kombiniert, veredelt. Forderndes Gebläse bei „Stomper“, „Cat Power“ mit Anleihen aus der James-Brown-Ära, das beschwingte „Cut To The Top“ mit seinem Klarinetten-Sound – überall lässt sich was recyclen und optimieren. Man könnte das fast ein „grünes“ Album nennen. Auch nach mehrmaligem Hören und peinlich genauem Suchen nach schlechtem Material konnte ich nichts finden. Sogar, dass sie ihren Hit „Calypso“, der sie überhaupt erst bekannt gemacht hat, ans Ende setzen, find ich sympathisch. Besser geht nicht.
Das Cover sagt alles, der Titel unterstützt fleißig. Hier wird’s bunt, durchgeknallt, vielfältig. Siriusmo traut sich wieder mal was. Es knarrt, kratzt, scharrt, klingelt und klackt an allen Ecken und Kanten. Das Ganze dennoch harmonisch zu halten, klingt nicht einfach. Aber gut! Auch wenn es der erste AlbumRelease auf dem Label ist, Siriusmo taucht durch seine vielen Remixe für Scissors Sisters, Boys Noize, Gossip und Simian Mobile Disco seit vielen überall auf. Allein diese Auswahl zeigt seine Vielseitigkeit, eine stete Konstante im Leben des Moritz Friedrichs. Was gibt es nun auszusetzen an dem Album? Nicht viel. Die Dauerbefeuerung von Millionen Sounds in so kurzer Zeit kann das Nervenkostüm beeinträchtigen, ansonsten ist es schlicht ein geil durchgeknalltes und abwechslungsreiches Album.
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Werkschau
Hest
BPitch hat das Dutzend voll, aber die Schnauze wohl lange noch nicht. Darum findet man in den 17 Tracks auf dem Album nicht einfach bisherige Hits, sondern – man ist nicht umsonst Avantgarde-Label – nur unveröffentlichte Tracks. Von alten Wegbegleitern und solchen, die auf dem Weg sind, welche zu werden. Das heißt übersetzt: Paul Kalkbrenner und Sascha Funke finden sich neben Chaim (dessen grandioses Debüt wir hier auch gerade rezensierten) und den einzigen NichtElektronikern Jahcoozi. Größter Ohrwurm der Compilation und deshalb auch Anspieltipp ist „Aiming For Destruction“ von Dillon & Coma. Der seicht-poppige Refrain von Dillon hat mich erst abgeschreckt, dann habe ich mich dagegen gewehrt, es gut zu finden – aber letztendlich fängt der Song einen doch. Das geht mir bei BPitch-Tracks öfter so – und hoffentlich auch noch viele weitere Jahre. danilo
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Say What?!
DANCE! Coco
Mosaik
Pure Reason Revolution live! Die Musik-Genre-Revoluzzer touren durch Deutschland Letzten November wurden ja einige Liveauftritte von Pure Reason Revolution in letzter Minute noch verschoben und deutsche Fans schauten größtenteils traurig in die Röhre. Aber: Aufgeschoben ist ja bekanntlich nicht aufgehoben! Weswegen die Prog-Rocker aus UK nun endlich einen angemessenen Zwischenstopp bei uns machen. Pure Reason Revolution, das sind Chloe Alper, Jamie Willcox, Jon Courtney und Paul Glover. Vier junge Menschen, die die Leidenschaft für experimentellen Rock teilen. Die Band weicht seit 2003 starre Genre-Grenzen auf und verschreibt sich einzig und allein einem abwechslungsreichen, spannenden Sound. Dabei entstehen filigrane Rock-Arrangements mit ausufernden Klangteppichen, ebenso wie stampfende Industrial-Nummern mit hohem DanceAnspruch. Depeche Mode zählen ebenso zu ihren Vorbildern wie Pink Floyd, Nine Inch Nails oder die Beach Boys. Kaum eine zweite Band versteht es derzeit besser, all diese bekannten Zutaten zu Anzeige01_224_149
11.10.2006
14:08 Uhr
etwas Neuem und Eigenständigem zu verweben. Ihre aktuelle Platte „Hammer and Anvil“ steht seit letztem Oktober in den Läden und war ohne Zweifel eine der besten Scheiben 2010. Daneben umfasst die Diskografie noch die LPs „The Dark Third“ aus 2006 und „Amor Vincit Omnia“, erschienen im Jahr 2009. Während das Debüt noch relativ straighten Progressive Rock bietet, wurde die Truppe in den beiden Folgealben mutiger und experimentierfreudiger, und es kamen verstärkt
Elektro- und Synthie-Klänge zum Tragen. Wie dieser experimentelle Cocktail live klingt, kann sich jeder hierzulande sehr bald in folgenden Städten anhören: 16.02.2011 - Hamburg, Knust 17.02.2011 - Düsseldorf, Zakk 18.02.2011 - Berlin, Postbahnhof 19.02.2011 - München, 59:1 Und weil wir so viele Leser wie möglich dazu animieren möchten, sich das Klangspektakel live reinzufahren, verlosen wir 2 Fanpackages bestehend aus je 1x2 Gästelistenplätze + CD für die Berlin-Show am 18. Februar 2011! Schickt dazu einfach eine E-Mail bis zum 15. Februar 2011 an folgende Adresse: geschenke@sleazemag.de. Stichwort: Genre-Revolution Viel Glück und Vive la Révolution!
pascal
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www.fair-feels-good.de
Ich will´s anders! Fairer Handel – Konsum gegen Armut
„Ich steh auf fair gehandelte Produkte, denn ich finde es klasse, dass ich genießen und zugleich die Welt ein wenig verbessern kann.“ Olivia Jones Entertainerin
SLEAZE einundzwanzig
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Von Schmugglern und Boarderlinern s c h w e i z
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g r a u b ü n d e n
Ich war die letzten Jahre immer wieder in Laax zum Snowboarden. Nun bot sich die Gelegenheit, den Kanton Graubünden und seine Berge genauer kennen zu lernen. Und überraschenderweise sagte ich nicht nein. Das Erste, was ich höre, wenn ich in die Schweiz zum Brettern fahre ist, dass es voll teuer ist. Und dann sind dieselben Leute im Österreichischen Ischgl, was sich bereits 2004 mit dem Schweizer Samnaun zu einem Skigebiet zusammengeschlossen hat, sich von den Preisen also nichts nimmt. Nur die schlechtere Musik ist lauter. Abgesehen von der Musik ist das Skigebiet ein Traum. Das ehemalige Schmugglerparadies Samnaun hat sich gewandelt und ist heute ein charmanter kleiner Ort mit einer üppigen SkiSpielwiese vor der Haustür. Knapp 240 Kilometer und 41 Anlagen sorgen auf ordentlich präparierten Pisten für schnellen Aufstieg, breite Auswahl und lange Abfahrten. Die Vorteile der einzigen zollfreien Zone der Schweiz konnte ich dank des teuren Euro nicht richtig genießen, dafür Temperaturen bis minus 20 Grad – bei blauem Himmel. Hat man Bock auf ordentliche Snowparks, überquert man die Grenze zu Österreich über die Bergspitzen. Ist euer Zeitmanagement allerdings ähnlich wie meins, solltet ihr gut die Uhr im Auge behalten – sonst heißt es zwei Stunden über Landeck um den Berg rum, um wieder in die Schweiz zu kommen. Also nicht, dass ich das etwa gemacht hätte…ähm doch. Aber war ok. Verpasst ihr allerdings auch den letzten Bus, wird es mit ca. 150,- Euro fürs Taxi auch gut teuer. Dann sollte man vielleicht doch die Nacht lieber ein Zimmer in Ischgl nehmen – wenn noch etwas frei ist.
Superlative im Nirgendwo Bevor ich mir in dem WEF-Dorf Davos bei der O’Neill Evolution wieder ein paar physikalische Unmöglichkeiten der Snowboard-Elite gebe, habe ich am südlichen Rand der Schweiz, kurz vor Italien und nicht weit weg von der nächsten Zollfreizone Livigno, einen Zwischenstopp in Val Müstair. Das Münstertal ist ein klassisches Mini-Dorf, welches hauptsächlich aus wenigen Häusern an der Hauptstraße besteht. Um sich wenigstens etwas abzuheben, trumpft es mit zwei Unesco-Weltkulturerben und – ACHTUNG!
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SLEAZE einundzwanzig
– der kleinsten Whisky-Bar der Welt auf. So steht es zumindest im Guinessbuch. Das wahre Highlight aber verdankt das Tal der Hausstaubmilbe. Auf der Flucht vor ihrem Allergie erzeugenden Kot verschlug es den Alkoholbrenner Luciano Beretta in die weltweit am höchsten gelegene Lohn- und Spezialitätenbrennerei. 2009 übernahm er das 1792 gegründete und jetzt unter dem Namen Antica Distilleria Beretta bekannte Haus. Luciano ist ein schräger und witziger Kauz, den man kaum versteht, wenn er einem seine vielen Bauarbeiten und Basteleien erklärt, die sich allesamt um die Brennerei drehen. Er hat sich sogar Fräsmaschinen zugelegt, um die Holzgestelle für die Flaschen selbst herzustellen. Ja, sowas Schräges gefällt den Sleazels.
Samnaun Tourismus Chasa Riva CH-7563 Samnaun Dorf Tel. +41 (0)81 868 58 58 www.samnaun.ch www.distilleriaberetta.ch
Finally in Davos. Endlich wieder eine richtige Stadt. Irgendwie fehlt mir was, wenn kein anständiger Supermarkt in der Nähe ist. Nichts lässt ahnen, dass Ende Januar hier die globale Wirtschaftselite aufschlägt. Die übrigens – für ihre Verhältnisse – einiges über sich ergehen lassen muss. Das World Economic Forum verteilt nämlich sämtliche Hotelzimmer für die Akkreditierten. Das bedeutet, dass Milliardär XY schon mal in einem gediegenen 3-Sterne-Hotel unterkommt. Wird er sich freuen, oder? Etwas, was die Reichen an den Tagen wohl weniger interessiert, mich aber umso mehr: Es gibt voll wenig Pisten um das Jakobshorn. Dazu hat mir der Verleih ein Board ein 100-Kilo-Board gegeben, dass ich immer brav den Berg hoch in mein Hotel schleppen darf. Den Fehler, mein geliebtes Nitro-Board zuhause zu lassen, mache ich nicht
noch mal. Umtauschen machte nach Aussage des „Swissrent a sport“-Mitarbeiters keinen Sinn, die seien alle gleich schwer. Aha, interessante Logik. Hat wahrscheinlich schon öfter mal eins der 100-Kilo-Babys auf den Kopf bekommen. Ein Glück bin ich wegen des O’Neill Evolution Contests hier. Am Vorabend der Semi-Finals gab es für Rider, Eventer und Journalisten eine exklusive Stärkung. In der dunklen Gondel ging es auf den Berg, um dort in der Gastro Raclett zu essen. Es sollen ca.150 Gäste sein. Nicht schlecht. Im Gegensatz zum Essen. Das schmeckte eher nach Mensa. Am Folgetag beginnen die Semis. Für den Contest wurden diesmal die Regeln etwas geändert, um wieder mehr Action zu bieten. Man muss jetzt flüssiger fahren und kann sich nicht mehr so leicht auf dem ersten Top-Sprung ausruhen. Das scheint zu funktionieren. Wer noch nicht bei so einem Contest dabei war, aber Snowboard-begeistert ist, sollte sich das unbedingt mal geben. Gerade bei einem 6-Sterne-TTR-Event, also einer der EliteVeranstaltungen dieser Contest-Serie, wird was geboten. Für 125.000 Dollar Preisgeld muss auch was getan werden. Das zeigte am deutlichsten der 17jährige Kanadier Mark McMorris, der nach seinem brutalen Sturz einen Sprung hinlegte, der ihn – zumindest kurzzeitig – auf den ersten Platz beförderte. Trotzdem: Nach der 6. 3,5fachen Umdrehung verliert bei mir auch das an Wow. Gerade bei empfindlichen Minus-Temperaturen. Insgesamt aber ist es ein Spektakel, was Bock macht. Vielleicht sehen wir uns ja in Oslo.
Destination Davos Klosters Talstrasse 41 CH-7270 Davos Platz www.davos.ch www.oneill.com/evolution
danilo
Der Pfad mit dem gewissen Etwas.
Die Ă&#x153;bersetzung muss wohl mal dringend (einen Sprachkurs machen).
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P a r t y
Def Jam Rapstar Das Rap Game hat nun endlich ein Rap-Game. Im November 2010 wurde mit Def Jam Rapstar das unserer Meinung nach wichtigste Hip-Hop-Spiel der Konsolenwelt veröffentlicht. In Anlehnung an den Karaoke-Übererfolg SingStar können nun endlich auch RapAnhänger ihre Lieblingssongs in den eigenen vier Wänden sprechgesingen. So ein Spiel muss natürlich auch in der Öffentlichkeit anständig zelebriert werden. SLEAZE hat deshalb initiiert, zum Spiel-Release eine anständige Party zu schmeißen. Am 7.12. war es soweit, die Berliner Tastemaker Party von DEF JAM RAPSTAR. Hier nun noch ein paar späte Eindrücke für alle, die nicht dabei sein konnten. WORD! www.defjamrapstar.de
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Die unglaubliche SLEAZE-UmzugsVerlosungsaktion E-Mails an geschenke@sleazemag.de Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen, das reine Glück entscheidet.
Tollie e s e r P
Freiheit in Norwegen Eines der vielen schönen Dinge am Snowboarden ist, dass nur das Wetter stimmen muss, um ES zu tun. Man muss keine Termine einhalten, man kann es allein tun, man ist jederzeit frei. Auch die meisten Profis starten so frei und erhalten sich diese Freiheit soweit es geht. Der Erste von den Großen Freien ist der norwegische Snowboard-Pro Terje Haakonsen. Er boykottierte die Olympischen Winterspiele anstatt als Snowboard-Pro mitzufahren. Er ging noch weiter und gründete 1999 The Artic Challenge (TAC), einen eigenen Event, bei dem die Fahrer sogar ein Mitspracherecht haben sollen. Soviel Leidenschaft beeindruckt uns und unterstützen wir. Mit dem Sponsor Oakley zusammen bringt Terje seit Jahren Kollektionen heraus, erkennbar an den Logos von Terje und dem TAC, dem Helm und dem Schwert. Passend zur nächsten TAC (www.t-a-c.no) am 18. / 19. Februar verlosen wir ein Signature-Set aus Cap, Shirt und Hoody in Größe L. Mail an geschenke@sleazemag.de mit dem Betreff „TAC free“. Freiwillige vor.
Frühlingsgefühle Es wird wärmer, die Knospen sprießen und die Hormone drehen durch. Schmetterlinge im Bauch, die große Liebe oder einfach nur zusammen abgestürzt...im Frühling geht’s bekanntlich heiß her. Damit Frau bei ihrem nächsten Beutezug getrost die Hüllen fallen lassen kann, verschenken wir dreimal ein Unterwäsche-Set von Björn Borg in S, M und L. Wem das niedliche Punktemuster auf grünem Grund gefällt, der meldet sich bei uns unter geschenke@sleazemag.de mit dem Stichwort „Reste-punkt-punkt-punkt“ und teilt uns die gewünschte Größe mit.
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COVER: Bernhard Russow www.burns.qualitylovers.com MODEL: Lisa SLEAZE erscheint im bfs. Verlag. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in Online-Dienste und Internet und Vervielfältigung auf Datenträgern dürfen nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung des Verlags erfolgen. Der Verlag haftet nicht für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos.
Heft #22 erscheint im
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Inside outlaw. Just because you’re at the top of the game doesn’t mean you got there the same way everyone else did. Only Shaun White has a front row seat to the future, because he alone stands at the precipice of what’s possible. But his hunger will never fade. He’s well aware that it’s all of his to gain and also all of his
to lose. And that keeps his head in check. Although his star is meteoric, his feet are firmly grounded. It’s that same balance of phenomenal talent and determined attitude that permeates from the culture here at Oakley. Nobody knows just how far we can go, but we all know what it takes to get there.
Shaun White in Holbrook™
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