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COVER WIRD NACHGELIEFERT

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„Mein Style. Mein Smartphone. Meine Flats.“ Perfekter Style! Einfach eines der vielen Smartphones bei BASE aussuchen. Die passenden Flats frei dazubuchen und bei Bedarf kostenlos ändern. Und das Beste: Die Internet Flat ist bei vielen Geräten schon mit drin. Einfacher geht’s nicht.

Fred, 25, Choreograph aus Aachen 2

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E D I T O R I A L

Wie lautet noch mal dieses Sprichwort... ...irgendwie so oder ähnlich: „Man weiß immer erst was man hat, wenn man es verloren hat.“ Tatsächlich glaube ich, dass es sogar exakt so heißt. Und wie ekelhaft rechthaberisch diese steinalten Sprichwörter immer sind! Ich fühle mich fast an den Pranger gestellt. Aber das ist nur das „jugendliche Aufbäumen“, das sich in mir wehrt, immer noch belehrt zu werden und mit gesenktem Blick zuzugeben, dass ich im Unrecht bin! Wie ich das hasse. Aber ich möchte ja nicht völlig beratungsresistent wirken. Deshalb wird dieses Intro eine Liebeserklärung an meine SLEAZELS. Jeder von euch hat einen schweren Schaden. Jeder auf seine ganz eigene Art und Weise. Netter ist es mir nicht möglich, es zu formulieren. Möchte ich auch gar nicht. Ist nur ein Tatsachenbericht. Aber genau das macht euch ja aus. Und jetzt, da ich viele andere komische Menschen treffen musste, die bedeutend schwerere Schäden haben als ihr und ich zusammen, liebe ich euch umso mehr! Wie könnten wir diese Liebeserklärung besser zelebrieren als mit unserem 4. SLEAZEGeburtstag, der zufällig gerade jetzt stattfindet. CoCo-Liebe, Kuchen und Geburtstagskerzen! Eine bezaubernde Kombination, an der wir euch mal wieder mit einem wundervollen Heft teilhaben lassen wollen. Also genießt es und fühlt die Liebe, die meine geliebten, unfassbar verrückten SLEAZELS (aber es gibt verrücktere Menschen) in diesem Heft verarbeitet haben. Zum Abschied gebe ich euch noch eine nicht ganz so alte Regel mit auf euren Lebensweg, die mir schon sehr oft weitergeholfen hat. „So ist es und so bleibt es, in engen Hosen reibt es.“ Nehmt es an und fühlt euch nicht von dieser Redewendung an den Pranger gestellt.

CoCo

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INHALT ab Seite ab Seite ab Seite

ab Seite ab Seite ab Seite

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MAGAZIN

MODE

MEDIEN

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LEBENSKUNST

MUSIK

UNTERWEGS

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„Das hässliche Tier“

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Für ein paar Kilo mehr

10 Shuhting 18

Hässliches Tier goes to Mailand, Paris und New York

25 Comics 26 Kino 30

DVD

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Spielend verwüsten

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Game Previews

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Games Geflüster

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Batman auf der SLEAZE-Couch

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Battlefield 3

46 Bücher 50

London Tattoos

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Der Kampf des Idealisten beginnt im Geiste

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Blooom Award

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Grafikerplatz

62 Fans 66

Stars for the Banned

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Musik

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Howdy amerikanisches Insekt

79 Verlosungsaktion 82 Impressum

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D A S

H Ä S S L I C H E

T I E R

STECKBRIEF

„Warum steckt in „gaffen“ wohl Affen?“

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Nick: Sister Monkeya Name: Schopfmakak / Macaca nigra Geschlecht: weiblich Beruf/Beschäftigung: A PE Movement Wohnort: Sulawesi, Indonesien Größe: 45 cm (aber wer mich kennt, weiß, dass ich größer wirke) Hobbys/Interessen: Gleichstellung von (weiblichen) gegenüber (un-/männschlichen) Tieren Motto: WWF ist das CNN der Tiere! / Females are the monKEYS to Freedom!


Wir haben die Rubrik ins Leben gerufen, weil Ungerechtigkeit herrscht – wieder einmal. Die süßen, niedlichen, ach so knuffigen Tiere werden häufiger erforscht als die Einäugigen, Zweinasigen, Dreibrüstigen, kurz – die Freaks unter uns. Wusstet ihr das? Gut, das muss nichts Schlechtes sein. So landet man auch seltener im Tierlabor. Ungerecht ist es trotzdem. Eher Euthanasie als Darwin. Und außerdem: Frauen dürfen inzwischen auch ganz emanzipiert dumme „männliche“ Sachen machen wie Krieg führen. Also fordern wir endlich auch bei der Forschung Gleichberechtigung. Menschen sollten in Versuchslabors zu gleichen Bedingungen wie Affen zugelassen werden, hässliche Tiere genauso erforscht wie süße. Da das allerdings noch in weiter Ferne liegt, sind die Tiere gefährdet. Wir steuern hiermit entgegen. Mit der ersten Kontaktsuchseite für die VERMEINTLICH HÄSSLICHEN UNTER UNS.

Liebe Makaken, NGO-Angehörige und Geburtstagsgäste, wie Sie alle wissen, findet sich in diesem Heft neben absoluten Nonsens von Anbeginn ein striktes Kämpfen für die Gleichstellung aller Tiere gegenüber den oft arrogant agierenden Menschen. Darum freue ich mich besonders, Ihnen heute eine besonders herausragende Persönlichkeit vorzustellen. Es gibt wenige Lebewesen, die mich mit ihrer Intelligenz, Loyalität und Aufrichtigkeit so beeindruckt haben wie Sister Monkeya. Darum möchte ich auch mit einem der Schlachtrufe ihres großen Vorbilds Sister Souljah schließen: We are at War! danilo Kurz etwas zu meiner Person: Wie es vielleicht bereits durchschien, ich bin eine eher kämpferische Natur. Ich habe Werte und ich weiß, was ich will und was nicht. Und an die Paarungswütenden Männchen unter euch, die bei einem geilen Arsch gleich zum Vergewaltiger werden: Nur, weil mein Gesäß zur Paarungszeit rot anschwillt, bin ich nicht so ein billiges Brünettchen, das den Stolz ihres Geschlechts vergisst. Einige Affen- und Menschennasen mussten das schon erfahren. Wen ich suche: Ganz einfach einen Typ, der genauso viel Arsch in der Hose hat wie ich. Der das diskriminierende herrschende System nicht einfach akzeptiert, aber auch nicht dumpf rassistische Parolen abspult und damit die Unterdrücker imitiert. Dann bin ich auch ganz lieb, wirklich. Nun mal sehen, welchen NichtSchlappschwanz sich jetzt noch meldet, haha!

Bei Interesse kannst du Kontakt aufnehmen unter der Chiffre „Walk ape right“ mit einer Mail an danilo@sleazemag.de.

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m e i n u n g

FÜR EIN PAAR KILO MEHR

Irrtümer der Frauenwelt

Im letzten Heft gab es an dieser Stelle einen Artikel von Coco über den weitverbreiteten Irrtum von Männern, dass es unkomplizierte Frauen wirklich geben kann. Nun, ich bin da anderer Ansicht, aber sowieso auch der Meinung, dass diese Lebenshilfeartikel meist mehr über den Autor oder die Autorin verraten als über das Thema an sich. Jedoch bin ich auch für Gleichberechtigung, darum lasse ich jetzt mal die Hosen runter, sprich ich denke bei diesen Themen irren Frauen ganz gewaltig! Der Unterwäsche-Irrtum O-Ton “Das ist meine BH-Größe, seit ich Teenie bin, und daher passt er mir.”

Gerade bei Unterwäsche begreifen Männer Frauen als unangreifbare Kapazität, schließlich kaufen diese ja gleich Unterwäsche für die ganze Familie ein. Aber was bei anderen so gut funktioniert, muss ja nicht auf einen selbst zutreffen. Wahrscheinlich hätte ich es auch nie bemerkt, wenn die Mutter meiner Freundin nicht

Trägerin kann das nicht sein. Ein weiteres Indiz sind Träger, welche ins Fleisch schneiden, gerne auch auf dem Rücken sichtbar. Ein gut sitzender BH ist tatsächlich kaum zu bemerken, weder von der Trägerin noch vom Betrachter. Er stützt die Brust so, dass man ihn kaum erkennen kann, und die Träger schneiden eben nicht ins Fleisch wie Zahnseide in Schweinefett. Die Mutter meiner Freundin hatte aber noch viel mehr zu erzählen. Z.B. bringen es viele Frauen auch nicht fertig, ihre Unterwäsche richtig zu waschen. In BHs

Gerade bei Unterwäsche begreifen Männer Frauen als unangreifbare Kapazität Verkäuferin in einem Unterwäschegeschäft wäre und aus nächster Nähe berichten könnte. Tatsache ist: Ein Großteil aller Frauen trägt Unterwäsche in der falschen Größe! Da werden dann B-KörbchenBüstenhalter über D-Körbchen-Brüste drüber gezurrt und Schlimmeres. Die Folge der weiblichen Irrtümelei: Man sieht es oft durch T-Shirts und andere Kleidung - kleine Doppelhügel! Im Sinne von: Das Fleisch quillt über den Rand des BHs. Im Englischen nennt man das “Quadraboobs” (frei übersetzt “Vierfachtitten”). Finden Männer irgendwie toll, wenn an dieser Stelle rohe Kräfte walten, aber angenehm für die

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sind zur Formhaltung gerne mal Metallbügel eingearbeitet. Benutzt man keinen Wäschesack (ein kleines Säckchen mit Reißverschluss für “in die Waschtrommel mit rein”), dann kann es sein, dass dieser Bügel rausflutscht und die Waschmaschine beschädigt. Ganz davon abgesehen, dass die meisten meinen, sie müssten alle Unterwäsche als 90°-Kochwäsche behandeln. Man fragt sich da schon, wie schmutzig so eine Brust und damit der BH im Alltag werden kann? Und ja, selbst Blutflecken gehen bei 30° raus. Die Folge der Tortur: Das für teuer Geld erstandene Textilkunstwerk ist nach einer Wäsche schon am

Ende. Und dreist, wie Frau ist, schiebt sie es auf das “billige” Material und will das Zeug zurückgeben. Netter Versuch. Aufklärung ist hier teils dringend notwendig!

Der Abnehm-Irrtum O-Ton “Ich bin auf Diät.”

Es ist nicht schön, welchen Druck unsere Gesellschaft vor allem auf Frauen ausübt, immer jung und schlank aussehen zu müssen, trotzdem müssen wir dieses Thema aufgreifen, denn viele Frauen sind ja irgendwie dauernd auf Diät. Da wird dann schmachvoll zum Salat gegriffen, und weil der ja nach nichts schmeckt, kippt man zwei Döschen Fertigsalatsauce drüber. Bon Appetit und Hallo Kalorienzufuhr. Ein Esslöffel normales Essigöldressing hat übrigens 100 Kalorien. Und dem nicht genug, die Fertigdressings sind gerne auch mit Zucker und Joghurt versetzt, haben also richtig Energieschmackes. Wenn Frauen ständig auf Diät sind, warum wissen sie das dann nicht? Oder kümmert sie das nicht? Was soll der Scheiß überhaupt? Das macht doch nur unglücklich! Eigentlich gibt es bei diesem Thema keine Geheimnisse. Wer abnehmen will, muss seine Ernährung dauerhaft umstellen und zusätzlich Sport machen. Dann kann man ab und an auch mal “sündigen”, ohne dass man


gleich zum Wal wird. Hungern ist übrigens völliger Quatsch, denn durch die Notsituation stellt der Körper natürlich aufs Notprogramm um, d.h., der Stoffwechsel wird effektiver (die Torte setzt also noch mehr an), und bei der nächsten Nahrungsaufnahme wird doppelt gebunkert. Man nimmt durch Hungern also zu – etwas, was schon lange unter dem Namen “Jojo-Effekt” bekannt ist. Trotzdem findet man in fast jeder Frauenzeitschrift eine Anleitung zu einseitigen Fresskuren über mehrere Wochen, bei denen man letzten Endes nur hungert und ganz mies drauf kommt. Danach isst man wieder das, was einen erst so weit gebracht hat und wiegt auf einmal mehr als vor der Diät. Was für ein Aufwand für ein paar Kilo mehr! Aber wenn es nur das wäre, selbst beim Kalorienzählen vertun sich die Abnehmopfer. Klar, Schokolade ist immer eine große Versuchung. Mit geht’s nicht, ohne aber auch nicht, denkt Frau. Also kauft man sich Reiswaffeln. Viel Volumen, wenig Kalorien, das ist ideal. Kauft man dann mit Schokoladenüberzug. Jedoch isst man da schnell mal die ganze Packung, und diese hat wiederum mehr Kalorien als ein einziges Knoppers. Ähnlich wie beim Salat wird sich mal wieder verhaspelt, und am Ende glaubt man dann auch noch ans Übernatürliche, nämlich, dass Ananas so schwer bekömmlich ist, dass man beim Verdauen mehr Kalorien verbraucht, als die Frucht liefert, was natürlich ausgemachter Unsinn ist. Im Endeffekt ist das alles ziemlich traurig und den Stress nicht wert. Ein paar Kilo zu viel bringen niemanden um, sind im Alter eher gesundheitsfördernd, und wenn man unbedingt abnehmen muss - dann bitte richtig und nicht so, dass man seine Psyche mitsamt Körper kaputt macht.

Der Sex-Irrtum

Der Männer-Irrtum

O-Ton “Männer sind triebgesteuert, Frauen nicht.”

O-Ton “Der Typ hat ein paar Macken, aber ich erziehe mir den schon zurecht.”

Das große Mantra. Die Frage aber lautet: Ist dem so? Der Antwort müssen wir uns im Bogen nähern. Was macht Frau am liebsten? Sie geht gerne shoppen. Noch mehr Schuhe, noch mehr Klamotten, eine Handtasche hier, ein Accessoire da, und auch eine Runde in der Kosmetikabteilung darf nicht fehlen, danach vielleicht eine Maniküre/Pediküre und obendrauf ein Frisörbesuch, wenn das Geld noch reicht. Auch

Zugegeben, beim Thema Männer sind Frauen einfach per se größtenteils ahnungslos und greifen öfter in die Scheiße, als Hundehaufen auf Berliner Bürgersteigen liegen, aber da dies den Rahmen sprengen würde, beschäftigen wir uns mit oben genanntem Satz. Man hört diesen Plan von Frauen immer wieder, aber es ist ähnlich wie bei der letzten BrigitteDiät - positive Endergebnisse sind quasi nicht

Selbst beim Kalorienzählen vertun sich die Abnehmopfer befinden sich die meisten Frauen gerade “auf Diät” oder haben es vor. Aber warum macht Frau das? “Für mich” sagen die meisten. Wer’s glaubt. Das ist der reine Trieb. Bei all diesen Dingen, die so unvermeidlich für Frauen sind, geht es darum, gut auszusehen - ja, ich behaupte, es geht sogar darum, sexy auszusehen. Und warum will man sexy aussehen? Um die Menschheit zu retten. Und zwar durch wilden hemmungslosen Sex mit total triebgesteuerten Männern, die den ganzen Tag an nichts anderes denken als an wilden, hemmungslosen Sex. Frauen sind da ganz anders, wie man sieht, denn Schminken, Diät Halten, stundenlang vor dem Schrank Rumtigern, weil man nichts zum Anziehen hat, das alles hat natürlich rein gar nichts mit Sex zu tun. Niemals!

bekannt. Frei nach Konfuzius ist es nämlich so: Menschen ändern sich nur, wenn sie selbst es wollen. Dazu gehört aber auch Selbstreflektion, was dem Großteil der Menschheit eh abgeht. Und darum gilt: Frauen sollten es besser sein lassen. Wenn sie denken, sie könnten “ihren” Mann umerziehen, endet das nur in Tränen, Frust und tausendfachen “Männer sind alle Schweine”-Flüchen. Besser etwas mehr Zeit lassen und auf den richtigen Mann warten (ja, die gibt es!). Wenn Frauen nicht so viel Zeit mit den falschen Männern und ihren Umerziehungsmaßnahmen verschwenden würden, dann könnten sie den Traumtyp zur Abwechslung sogar mal finden (gilt umgekehrt genauso, ist aber ein anderer Artikel).

Sascha PS: ...der nicht nur glaubt, dass es unkomplizierte Frauen gibt, sondern mit so einem Exemplar zusammen ist. PPS: Finger weg!

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S h u h t i n g

Hypnoschuhe

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H채ssliches Tier goes to Mailand, Paris und New York Der aufmerksame SLEAZE-Leser kennt unsere h채sslichen Tiere und deren Suche nach Liebe. Wir wollten den armen Dingern auch eine Alternative zur Liebe bieten. Denn Beziehungen stinken. Oft. Manchmal. Und deshalb wurden aus unseren h채sslichen Losern Starmodels mit Heidi-Klum-Potential. Mindestens.

Fotos: Anna Lederle, Chrissi H체tter

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LEAZ es m a G he r c 端 B e Fi l m DVD cs i Com

25 Comics 26 Kino 30

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Spielend verw端sten

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Games Gefl端ster

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Batman auf der SLEAZE-Couch

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Battlefield 3

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London Tattoos


Fräulein Rühr-mich-nicht-an 3 & 4 von Daniel Wüllner

Statt nur durch die Vorhänge des Pompadour nach draußen zu schauen, wird die Heldin auch in feine Gesellschaft eingeführt.

Da die Veröffentlichungen und die entsprechenden Rezensionen der ersten beiden Bände bereits etwas in der Vergangenheit liegen, kann eine kurze Einführung in die Welt von Fräulein Rühr-mich-nicht-an sicherlich nicht schaden: Wir befinden uns irgendwann in den 1920ern in Paris. Nach dem Mord an ihrer Schwester Agathe hat sich die junge Blanche mit dem Pariser Nachtleben eingelassen, um den Fall aufzuklären. In zwei Bänden entbrennt ein erotischer Krimi, der mit gewitzten Dialogen und raschen Tempowechseln in der Erzählung aufwarten kann. Die stimmungsvolle Atmosphäre hält bis zum Showdown, was vor allem an der kontrastreichen Kolorierung der dunklen, abgründigen Nacht- und Kellerszenen und den hellerleuchteten Zimmern des Nobelbordells Pampadour liegt.

Diese grafische Dialogizität spiegelt sich auch in zweideutigen Unterhaltungen wider. Blanche, das unschuldige Mädchen vom Lande, muss sich nur nicht nur verbal mit unzüchtigen Hostessen schlagen, sondern auch mit dem versnobten Freunden von Antoine und seiner Familie. Obgleich der junge Mann Blanche seine Liebe gesteht, lebt der dritte Band von Fräulein Rühr-mich-nicht-an von eben diesem gewissen Gefühl der Ungewissheit. Man will unbedingt wissen, was das Problem mit Antoine ist.

Fräulein Rühr-mich-nicht-an 3: Der Märchenprinz Zu Beginn der zweiten Storyline von Fräulein Rührmich-nicht-an gelingt Autor Hubert mit der Einführung des „Märchenprinzen“ eine erzählerische Auffrischung. Auch das Zeichnerteam Kerascoët erfindet das Paris der 1920er noch einmal neu, indem es ein helles Paris durch die schweren Vorhänge des Pompadour schimmern lässt. Eigentlich hätte die Geschichte nach dem zweiten Band enden können. Die Mörder von Agathe wurden bestraft, somit scheint die Handlung abgeschlossen. Da Blanches Schulden im Edelbordell sich aber nicht so einfach in Luft auflösen, muss die schüchterne Vorzeigedomina gegen ihren Willen bleiben. Doch Autor Hubert hat sich eine sinnvolle Weiterleitung der Handlung ausgedacht und lässt Blanche nicht lang allein. Sie bekommt Besuch vom jungen Antoine, der nicht an ihren exklusiven Dienstleistungen interessiert ist, sondern lieber das Tanzbein mit Fräulein Rühr-mich-nicht-an schwingen möchte. Während alle Interna des Pompadour in den ersten beiden Teilen ausgereizt wurden, dringt nun das Außen ein. Auch grafisch finden sich diese Grenzüberschreitungen wieder. Für das Bordell verwendet das Zeichnerteam Kerascoët wieder schillernde Rot- und Purpurtöne. Doch diesmal wechselt sich diese bunte Pracht nicht mit dem Dunkel der Unterwelt, sondern mit den scheinbar freundlichen Pastelltönen der Außenwelt ab.

Zum fulminanten Abschluss des dritten Band wird ein Ball im Bordell gefeiert, eine drogentrunkene Walpurgisnacht. Der Ball soll dem Plot noch eine letzte unerwartete Wendung geben, doch das Gegenteil ist der Fall: Es ist das Ende vom Anfang des Endes.

Fräulein-Rühr-mich-nicht-an 4: Bis dass der Tod uns scheidet Bedeutungsschwanger kommt der Untertitel des vierten und letzten Bandes daher: „Bis dass der Tod uns scheidet“. Von einem vorzeitigen Ableben kann aber nicht die Rede sein, eher von einer schmerzhaften Trennung: Fräulein-Rührmich-nicht-an und das spannende Leseerlebnis gehen von nun an getrennter Wege. Es ist der Morgen nach der großen Feier und allmählich kommt die Erinnerung zurück: Hat Blanche nicht in den ersten drei Teilen von Fräulein Rühr-mich-nicht-an im Pariser Rotlichtmilieu den Mörder ihrer Schwester zur Strecke gebracht und die lang ersehnte Liebe gefunden? Obwohl all das kein Traum war, erwacht die junge Heldin zu Beginn des vierten Bandes in Fetzen gehüllt in irgendeiner Gasse von Paris. Während sie einen letzten Blick hinter die Kulissen des Pompadour wirft, setzt eine schmerzende Ernüchterung ein. Das Finale kleidet sich zwar erzählerisch wie der Rest der Serie, doch sieht alles so fremd aus. An der Arbeit des Zeichnerduos Kerascoët kann es nicht liegen. Sie lassen die Heldin wie gewohnt vor jeder Gefahr zunächst hochachtungsvoll die Augenbrauen hochziehen, nur um sie dann

behände in Aktion treten zu lassen. Es ist derselbe eingängliche Stil, der die Alben von Trondheim und Manu Larcenet bevölkert. Frei von allen Zwängen der École Marcinelle oder der Ligne Claire verleihen die Zeichner dem Strich eine Lebendigkeit, die gerade der ungestümen Heldin gut zu Gesicht steht. Nur die Hintergründe heute die bevorstehende Ernüchterung an: Immer weniger Details sind in den Panels zu sehen. Das Setting, welches dem erotischen Krimi bisher seine würzige Note verliehen hat, scheint für Blanche für immer verschlossen zu sein. In „Bis dass der Tod uns scheidet“ steht sie vor der Tür des Nobelbordells Pompadour. Sie ist aber nicht mehr länger Teil des Etablissements. Gerade in dem Wechselspiel zwischen Edelprostituierter und unschuldiger Landmaus lag der Reiz der ersten drei Bände. Das interessante Nachtleben ist im vierten Band vollends dem langweiligen Alltag von Paris gewichen. Vorbei sind die nächtlichen Eskapaden im Pompadour, die humoresken Sexeinlagen und die dicken roten Vorhänge, hinter denen so manches Geheimnis steckt. Das letzte Geheimnis dreht sich auch gar nicht mehr um Blanche, sondern nur noch um ihren Märchenprinz, um Antoine. Die Abenteuer, die Blanche bestehen muss, wirken auch nicht mehr spannend, sondern sind absehbar. Direkt und zielstrebig lüftet sie ein Geheimnis nach dem anderen. Doch ihr naiver Charakter zerbricht an der letzten entscheidenden Frage. Was hinter ihrer braven Fassade zum Vorschein kommt, ist eine engstirnige konservative Haltung, die den Leser der ersten drei Bänden erschrecken lassen muss. An die Stelle ihres verständnisvollen Blickes ist die selbstsüchtige Fratze eines kleinen Mädchens getreten, das ihr Spielzeug nicht bekommt. Wie ein Soufflé sackt das große Finale von Fräulein Rühr-mich-nicht-an in sich zusammen. Natürlich kann man sich nicht erwehren, den Abschluss dieser Reihe zu suchen, doch liest sich Band vier eher wie ein überflüssiger Epilog denn wie ein spannendes Finale. Fräulein Rühr-mich-nicht-an, Band 3: Der Märchenprinz und Band 4: Bis dass der Tod uns scheidet, erschienen bei Reprodukt, je 12,- Euro in Zusammenarbeit mit

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Kino

Urban Explorer Horror 20.10.2011 Andy Fetscher

Unter jeder Großstadt, gibt es eine zweite unterirdische Stadt, die dem 0815-Touristen meist verborgen bleibt. Nicht so für vier junge Abenteurer, die sich übers Internet kennen gelernt haben und sich in Berlin treffen, um gemeinsam mit einem lokalen Führer die Berliner Unterwelt zu erforschen. Die vier Urban Explorer sind gemeinsam auf der Suche nach einem versiegelten Bunker, in dem noch verbotene Nazigemälde rumliegen. Im Grunde genommen ein netter Abenteuerurlaub. Das ändert sich schlagartig, als der Anführer sich ein Bein bricht. Die Gruppe muss sich teilen. Zwei Frauen machen sich auf die Suche nach Hilfe und das Paar mit dem Amerikaner und seiner lateinamerikanischen Freundin bleiben bei dem Verletzten. Dann taucht Armin auf. Er ist anscheinend ein Wächter der Unterwelt und sehr redselig. Na klar scheint er hilfsbereit und erklärt den dreien, dass er sie zu seinem Unterschlupf mitbringt, wo für alles gesorgt sein wird und er ihnen erstmal eine Suppe macht. Nicht.

Footloose Drama, Musik, Romantik 20.10.2011 Craig Brewer

Footloose ist das Remake des gleichnamigen Tanzfilmes aus den 80ern. Wer bereits den ersten

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Film geguckt hat, braucht nicht weiter zu lesen, denn die Geschichte ist zu 90% vom Original übernommen worden. Der Reverend Shaw Moore hat einen striktes Tanz- und Ausgehverbot ausgesprochen, nachdem einige Jugendliche aus dem Dorf Bomont nach einer durchfeierten Nacht verunglücken. Unter ihnen war auch der Sohn des Reverends. So bleibt ihm nur noch seine Tochter Ariel, die er übervorsichtig aufzieht. Irgendwann zieht Ren McCormack nach Bomont. Natürlich findet er schnell Freunde und bändelt mit der Reverendstochter an. Obwohl alles rund für Ren läuft, merkt er, dass irgendwas merkwürdig ist. Da er nicht auf den Kopf gefallen ist, weiß er, es liegt am fehlenden Spaß der Bewohner Bomonts. Als großer Rock‘n‘Roll-Fan ist die Lösung für Ren natürlich naheliegend. Eine Tanzveranstaltung muss her.

Paranormal Activity 3 Horror 3.11.2011 Henry Joost, Ariel Schulman

Kristi möchte gerne dem Bösen auf die Spur kommen. Vorallem dem Bösen, das sich irgendwann in das Leben von ihr und ihrer großen Schwester Katie eingenistet hat. Also durchforstet Kristi altes Filmmaterial und stellt fest, dass sie eine ziemlich normale und glückliche Kindheit hatte. Auf alle Fälle bis die beiden Geschwister in ein scheinbar lächerliches Ritual verstrickt werden. Ein alberner Streich der beiden viel zu blassen Kinder lockt anscheinend einen Dämon an, der

schon bald auf schreckliche Art und Weise das unbeschwerte Leben der beiden ungeheuerlich verändert.

Contagion Thriller 20.10.2011 Steven Soderbergh

Nach einer Auslandsreise stirbt eine Frau an einem mysteriösen Virus. Sie ist nicht die einzige, die an diesem Virus stirbt. Alle Beteiligten erkennen natürlich sofort, dass eine Epidemie ausgebrochen ist. So werden um diese außergewöhnliche Notlage, die verschiedenen Erzählstränge des Films aufgebaut. Ein Vater, der unbedingt seine Tochter vor einer Infektion schützen will und nebenbei auch noch mit dem Tod seiner Frau fertig werden muss. Eine Ärztin, die von der Weltgesundheitsbehörde in Genf nach Hong Kong fliegt, um den Ursprung der Krankheit zu untersuchen. Währenddessen versuchen zwei Wissenschaftler des amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention mehr über den Virus heraus zu finden. Hinzu kommt, dass ein Blogger weltweit Panik macht. Mit Jude Law als Blogger, Gwyneth Paltrow in der Rolle der sterbenden Frau und Matt Damon als fürsorglicher Vater ist „Contagion“ ein Film mit ziemlich fettem Staraufgebot, über einen ziemlich krassen Virus.


Real Steel Action, Drama, Sci-Fi 3.11.2011 Shawn Levy

Charlie Kenton war mal einer der besten Boxer. Aber dann veränderte sich alles. Roboter übernahmen den Ring und Roboterboxen wurde zum neuen hippen Ding der Zukunft. Verlierer dieser Veränderung war definitiv Charlie, der mit illegalen Boxkämpfen mit veralteten Robotern sein Geld verdient. Jedenfalls war er schon lange nicht mehr auf der Überholspur, als er endlich seinen Sohn im Teeniealter kennen lernt. Der zeigt ihm aber, dass man den Glauben nicht verlieren darf, auch ein Roboter vom Schrottplatz manchmal ganz gut Boxen kann und man nie seine Träume vergessen sollte. Natürlich geht es irgendwann nicht nur ums Boxen, sondern auch um die Vater-SohnBeziehung zwischen Charlie und Max, die durch den Roboter aus Schutt klar einen Aufschwung erlebt.

Another Earth Drama, Sci-Fi 10.11.2011 Mike Cahill

Was wäre, wenn es neben unserer Welt, noch eine zweite geben würde, die komplett gleich ist wie unsere? „Another Earth“ geht genau dieser Frage auf den Grund. Erde 1 und Erde 2 scheinen nicht nur im Aussehen identisch zu sein, sondern auch in Bezug auf deren Bewohner. Sie sehen genau

gleich aus und haben die selben Biografien. In dieser Science Fiction Aufmachung wird die Geschichte der jungen Frau Rhoda erzählt. Sie hat vor meheren Jahren betrunken einen Unfall verursacht, bei dem Mutter und Sohn einer dreiköpfigen Familie starben. Nach abgesessener Haft kommt Rhoda als Haushaltshilfe bei dem hinterbliebenen Familienvater unter. Der weiß zunächst nicht, wer das Mädchen ist. Für Rhoda hingegen war es genau das Ziel, zu eben jenem Familienvater zu kommen. Denn sie versucht so Buße für ihre Tat zu tun. Permanent fragt sie sich, ob ihr Doppelgänger auf Erde 2, genau die gleichen Fehler gemacht hat und wenn ja, wie sie mit ihrer Schuld auf Erde 2 umgeht.

The Thing Horror 17.11.2011 Matthijs van Heijningen

Eine norwegische Forschungsgruppe findet während einer Expedition ein UFO mit einem leblosen Ausserirdischen. Die Paläontologin Kate Lloyd ist sofort Feuer und Flamme und will die Kreatur zusammen mit ihren Assistenten genauer erforschen. Das wäre auch alles ganz entspannt, wenn nicht bei einem Experiment die ganze Sache schief laufen würde. Das unbekannte Ding erwacht zum Leben und befreit sich aus seiner Eishülle. Schon während dieses Prozesses sterben unzählige Menschen. Also beschliessen Kate Lloyd und ihre Assistenten, sich einem Hubschrauberpiloten anzuschliessen

und zu fliehen. Fatal an der ganzen Sache ist, dass das Alien ein ziemlich hinterhältiger Parasit ist. Er kann nämlich jede Gestalt annehmen, die er berührt hat. Obwohl sich Kate Lloyd nicht mehr darauf verlassen kann, wem sie noch trauen kann und wem nicht, muss sie mit ihren Assistenten und dem Hubschrauberpilot einen Plan entwickeln, wie sie die Kreatur von der Zivilisation fern halten.

Krieg der Götter Abenteuer, Action 11.11.2011 Tarsem Singh

3D Filme sind nach wie vor „the next big thing“ und der Hype um sie klingt nicht ab. Auch Krieg der Götter ist so einer von den Filmen, die man mit Brille in einem überteuerten Kino gucken kann. Da Krieg und Götter häufig in der griechischen Mythologie zu finden ist, bat es sich wohl auch bei diesem Film an, sich an diese anzulehnen. Der Gott Hyperion, stammt vom Geschlecht der Titanen ab, hat den Menschen den Krieg erklärt. Nur ein tapferer Krieger, nämlich Theseus kann da noch helfen. An der Seite von Göttern führt er die Menschheit in den Krieg gegen die Titanen, die mit Hyperion anscheinend komplett durchgedreht sind. Ein Film mit vielen Actionszenen, pathetischen Ansprachen und bedeutungsvollen Dialogen. Für alle „300“-Fans ist Krieg der Götter bestimmt eine reine Freude, für alle anderen vielleicht nicht unbedingt.

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DvD The Walking Dead Staffel 1

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von Frankie


The Walking Dead Staffel 1 WVG Medien GmbH Oktober 2011

Eine Comicverfilmung über Zombies - das ist die Serie The Walking Dead. Kann man ja eigentlich auch schon dem Namen entnehmen. Rick, ein ehemaliger Polizist, wacht aus einem Koma auf und muss feststellen, dass sich die Welt ziemlich verändert hat. Zombies haben ganz Amerika überrannt und fast alle Menschen getötet. Es gibt nur noch wenige Überlebende, mit denen sich Rick auf die Suche nach einem Ort zum Leben macht. Zombies erschiessen ist dabei unumgänglich, da nur ein Schuss ins Gehirn die Untoten tatsächlich umbringt, köpft man sie, beißen die Köpfe trotzdem noch weiter. Deshalb heissen in gewissen Regionen Zombies auch einfach nur Beißer. Ausserdem sollte man dringend die Gliedmassen amputieren, sobald ein Zombie zugebissen hat, da sonst das Gehirn infiziert ist und man selbst mutiert. Der Fachausdruck für diesen Prozess nennt sich Zombiefizierung und dauert von Person zu Person unterschiedlich lang von wenigen Minuten bis hin zu mehreren Stunden. Es ist eben wichtiges Allgemeinwissen, dass diese Serie gekonnt vermittelt. Auf der DVD ist ebenfalls der Pilotfilm in voller Länge, was die erste Folge um circa zwanzig Minuten verlängert. Die zweite und fünfte Folge sind dafür um circa zwanzig Sekunden geschnitten. Was den Plot zwar nicht beeinflusst, aber Zyniker schimpfen, dass dies ein Trick des Labels ist, um zu einem späteren Zeitpunkt noch das Uncut-Material auf DVD zu bringen und so noch mehr Geld zu verdienen. Was ziemlich uncool von dem Label wäre.

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The Big Bang Theory 3. Staffel Warner Home Video - DVD Oktober 2011

Oft entscheidet die dritte Staffel, ob Serien gut sind oder abgesetzt werden sollten. Nach den ersten beiden sind die meisten Konflikte durchgekaut, der Zuschauer kennt die Charaktere schon und lässt sich nur schwer beeindrucken. Meistens versuchen die Drehbuchautoren noch dramatischere Wendungen, Beziehungsproblem und Zickenkriege einzubauen, so dass viele Serien ihre Glaubwürdigkeit verlieren. Bei The Big Bang Theory verzichten die Schreiber auf viel trarara um nichts. Es würde eh niemand den beiden Nerds Leonard und Sheldon aus der 2er Weg ein krasses Drogenproblem abnehmen. Die Serie lebt von den witzigen und absurden Dialogen, die Leonard, Sheldon, Raj, Howard und Penny führen. Gleich zu Beginn der Staffel werden Leonard und Penny ein Paar. Dadurch entdeckt Leonard eine Welt die ihm bisher in seinem Labor verborgen geblieben ist. Das stellt für Sheldon ein großes Problem dar, da er als pedantischer Neurotiker Veränderungen so gar nicht ab kann. Dadurch entstehen immer wieder Wortgefechte zwischen Sheldon und Penny, die ziemlich amüsierend sind. Obwohl ich nicht jeden Tag mit so ausgesprochen verrückten Nerds zu tun habe, ist The Big Bang Theory viel mehr am Alltag dran und dadurch wirken die Charaktere sehr sympathisch. Weil eben nicht jede Woche jemand kommt, der sich als meine verschollene Mutter ausgibt und von meinem reichen Stiefvater das Geld abzocken will und danach trotzdem nicht meine Mutter, sondern meine Großmutter ist.

Hat mehr zufriedene Kunden als andere auf Facebook Freunde.

Authorised Reseller 30

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u n c h a r t e d

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d r a k e ‘ s

d e c e p t i o n

Spielend verwüsten Wo sind die Draufgänger unter euch? Rasieren mit einer leeren Büchse Rösttermiten, zum Mittag etwas Wurzelsuppe und zwischendurch ein paar Meilen mit der Machete durch den Urwald (ohne natürlich aussterbende Pflanzen und Tiere zu töten).

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u n c h a r t e d

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d e c e p t i o n

Jawoll, es ist soweit. PlayStation bringt den dritten Teil der Uncharted-Serie in die Läden. Ein Spiel, gemacht für den Schlag Mensch, der Indiana Jones cool findet, sogar Quatermain Respekt zollt und begeistert Mike Horn und seiner Pangaea folgt – zumindest vor dem Bildschirm. Der Vergleich von Nathan Drake, dem fiktiven Hauptdarsteller der PlayStation-Spielserie Uncharted und Indie, dem Dschungel-James-Bond mit Doktorhut, ist natürlich nicht neu. Aber das ist das Handling des neuen Uncharted-Teils auch nicht und eigentlich auch egal, weil bei manchen Dingen Gutes immer wieder funktioniert, sei es nun ein Spiel, ein Auto oder Songs einer Band. Selbst, wenn sie so wunderbar unrealistisch sind. Film- und Genre-getreu gibt es denn auch wieder Physik-Phänomene wie Flugzeuge, die einfach ganz normal weiterfliegen, wenn aus ihrem Laderaum meterweise LKW an einem dünnen Seil hängen. Doch zunächst schicken die Entwickler von Naughty Dog Nathan erstmal in die Wüste. Man erkennt deutlich die

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grafische Anlehnung an die Wüste Rub al-Chali – wo er die einstige Stadt Iram sucht – und die vom Wind zerfurchten Kalkstein- und Granitwände von Wadi Rum, dem größten (temporär) ausgetrockneten Flussbett Jordaniens. In letzterem fand auch die Präsentation von Drake’s Deception statt – inklusive eines (leider mit viel zu einfachen Aufgaben gespickten) Wettkampfes, bei dem männliche und weibliche „Nathans“ aus 20 Ländern antraten und Südeuropa mit Italien, Portugal und Spanien die ersten Plätze belegte. Wir bezweifeln allerdings, dass das die Rating-Agenturen umstimmen kann.

Schauspieler als Spiele-Promoter? Spannender als der Wettkampf waren die geladenen Gäste. Unter ihnen Nathan-Mime Nolan North und Emily Rose, die auch in diesem Teil als Elena Fisher dem Hauptprotagonisten – wenn auch manchmal widerwillig – zur Seite steht. Sie machten deutlich, wie viel Einfluss die Schauspieler auf Mimik, Haltung und die Persönlichkeit der Figuren nehmen.


Und so real die Charaktere auch werden, für die Nachrichtenverbreitung eignen sich immer noch am besten Menschen. Deshalb werden Spiele-Entwickler, Prominente oder eben die Schauspieler der Charaktere zu Promotionzwecken eingesetzt. Je mehr sich die echte und die virtuelle Welt annähern, desto mehr Schauspieler wird man für ein authentisches Gameplay nutzen. Die Entwicklung begann Mitte der 90er, als für Spiele wie „Wing Commander“ die ersten Schauspieler eingesetzt wurden. Mit der zunehmenden Komplexität der Spiele wandelte sich der Fokus. Wurden früher lediglich Bücher verfilmt, sind es heute auch Computerspiele oder wie bei Mrs. Tomb Raider ihr gesamter fiktiver Lebenslauf. Dass viele Adaptionen schlecht umgesetzt werden, kennt man aus der Welt der Bücher, ändert aber nichts an der Entwicklung. In ein paar Jahren gibt es das alles in 3D, noch ein paar Jahre später kann man in Filme und Spiele ganz selbstverständlich eingreifen oder sogar selbst mitspielen und vielleicht Nathans nächster Best Buddy werden. Facebook hat es vorgemacht, wie man den virtuellen

zwischenmenschlichen Kontakt optimiert. Karrieren von Hardcore-Fans, die bei einem „Uncharted 12 – Drake’s Son“ mitspielen und dann selber Interviews geben, sind nicht so weit hergeholt.

2012 oder 2013 kommt Uncharted in die Kinos Bevor wir die große Schauspiel-Karriere starten können, müssen noch ein paar Uncharted-Teile durchspielt werden. Ein kleiner Trost ist vielleicht der angekündigte Uncharted Spielfilm, bei dem schon Gerüchte umgehen, dass Robert de Niro an der Rolle des Nathan Dranke interessiert sei. Wie immer bei Uncharted – es bleibt spannend und unterhaltsam.

danilo

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Game Previews

von Pascal

Battlefield 3 Shooter | Xbox 360, PlayStation 3, PC | Electronic Arts | Oktober 2011

EA versucht mit Battlefield erneut die Vorherrschaft von Call of Duty zu brechen. Und Battlefield 3 hat echt gute Chancen, in diesem Jahr Activision ein paar Käufer abzuluchsen. Wie von EA gewohnt, gab es im Vorfeld einige sehr stimmungsvolle Trailer zum Ego-Shooter, die vor allem eine äußerst hübsche Optik versprechen. Im Gegensatz zu den Vorgängern soll Battlefield 3 darüber hinaus eine realistischere Atmosphäre bekommen. Vorbei die Zeiten, in denen die Protagonisten immer einen coolen Spruch auf den Lippen hatten, EA setzt nun wie Call of Duty auf ein authentisches Kriegs-Feeling. Wobei der Fokus allerdings klar auf unterhaltsame Action liegt und das Ganze nicht über-realistisch ist. Neben einer Singleplayer-Kampagne, die uns in unterschiedliche Rollen schlüpfen und uns an Schauplätzen weltweit kämpfen lässt, liegt das Hauptaugenmerk natürlich auf dem Online-Multiplayer-Modus, der von Koop-Missionen bis Massenschlachten alles abdeckt.

Forza Motorsport 4 Rennspiel | Xbox 360 | Microsoft Game Studio | Oktober 2011

Der unangefochtene Primus unter den Realismus-Rennspielen geht in die vierte Auflage. Zumindest unangefochten, was die Microsoft-Konsole angeht, denn natürlich gibt es im Sony-Lager seit PlayStation-Urzeiten Gran Turismo. Welches der ultimative Racer ist, daran scheiden sich seit vielen Jahren die Geister. Allerdings deutet vieles darauf hin, dass Forza zumindest vorerst am Sony-Konkurrenten vorbeizieht. Ganz besonders in puncto Grafik lässt Forza 4 ordentlich die Muskeln spielen. Akkuratere und detailreichere Automodelle haben wir bislang in keinem Videospiel gesehen – unabhängig für welche Konsole. Ein weiteres Highlight und offensichtlichste Neuerung soll die Kinect-Unterstützung werden. Habt ihr die Kamera angeschlossen und dreht euren Kopf nach links oder rechts, schwenkt auch die Ansicht im Spiel in diese Richtung. So könnt ihr euch einen Überblick über die Positionen eurer Konkurrenten verschaffen.

Halo Combat Evolved Anniversary Shooter | Xbox 360 | Microsoft Game Studios | November 2011

Kein Titel ist so eng mit der Xbox verbunden wie Halo. Vor 10 Jahren erschien der erste Teil für die Xbox 1 und bereitete den Weg für eins der umsatzstärksten Videospiele-Franchise aller Zeiten. Pünktlich zum Geburtstag wird der erste Teil der Halo-Saga für die Xbox 360 neu aufgelegt. Zeitgemäß in schicker HD-Grafik dürfen nun auch Zocker den Ursprung des Masterchiefs erleben, die den Anfang damals verpasst haben. Aber auch für Kenner des Originals bietet der neue Vier-Spieler-Koop-Modus die Gelegenheit, die Geschichte nochmals zusammen mit Freunden im Team zu erleben. Und natürlich darf auch ein Multiplayer-Modus gegen andere Spieler nicht fehlen, ein weiteres Markenzeichen der Halo-Serie. Das Remake der Baller-Orgie dürfte auf jeden Fall einen leckeren Happen darstellen, bis im nächsten Jahr endlich die Geschichte des Masterchiefs in Halo 4 fortgeführt wird.

Call of Duty: Modern Warfare 3 Shooter | Xbox 360, PlayStation 3, PC | Activision Blizzard | November 2011

Selbstverständlich darf auch diesen Winter ein neuer Titel der Call-of-Duty-Serie nicht fehlen. Der letztjährige Ableger Call of Duty: Black Ops war immerhin mit bis dato 23 Millionen verkauften Exemplaren extrem erfolgreich. Man darf gespannt sein, ob Modern Warfare 3 da nochmals eine Schippe drauflegen kann, besonders in Anbetracht des starken Konkurrenten Battlefield 3. Wie aus den Vorgängern gewohnt, dürfte der Shooter aber durch eine sehr gute Spielbarkeit glänzen. Des Weiteren hoffen wir auf eine serientypische packende Inszenierung, die uns wieder einmal an verschiedenen Orten der Welt präsentiert wird. In Modern Warfare 3 soll uns unsere Kriegsreise unter anderem auch nach Berlin führen. Für den nötigen Langzeit-Spielspaß sorgt dann wiederum der Multiplayer-Part, in dem wir uns in verschiedenen Modi mit anderen Zockern messen können.

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Uncharted 3: Drake‘s Deception Action-Adventure | PlayStation 3 | Sony Computer Entertainment | November 2011

Nathan Drake, der legitime Nachfolger von Indiana Jones, setzt zum dritten PlayStation-3-Abenteuer an. Unter den vielen zugkräftigen Exklusiv-Reihen, die Sony hat, ist Uncharted sicherlich die unterhaltsamste. Kein anderer Titel verkörpert derart perfekt einen spielbaren Kinofilm. Das Dauer-Actionfeuerwerk brilliert durch ein extrem hohes Tempo, Abwechslungsreichtum und eine spannende Abenteuer-Geschichte voller sympathischer Charaktere. Besonders der Wortwitz der Protagonisten lässt so manchen Hollywood-Film alt aussehen. Auch spielerisch beschreitet Uncharted moderne Wege: Die Steuerung geht stets einfach und intuitiv von der Hand. Nathan klettert wie Lara Croft zu ihren besten Zeiten, und in den hitzigen Feuergefechten hechten wir ohne Probleme hinter Mauern in Deckung und nehmen die Gegner à la Gears of War aufs Korn. Im dritten Teil müssen wir uns zudem so manches Mal ins Wasser begeben und unsere Schwimmqualitäten unter Beweis stellen.

Assassin‘s Creed Revelations Action-Adventure | Xbox 360, PlayStation 3, PC | Ubisoft | November 2011

Zum vierten Mal schlüpfen wir in die Haut eines agilen Meuchelmörders. Die Story von Assassin’s Creed war dabei von Beginn an sehr komplex. Im ersten Teil sogar ein wenig zu verworren, fast schon krude. Dazu kam ein zwar spannend aussehendes, aber auf Dauer sehr monotones Gameplay. Ubisoft besserte sich aber zum Glück sehr und hat spätestens mit dem zweiten Teil eine neue Videospieleserie erfolgreich am Markt etabliert. Der eingeschlagene Erfolgskurs soll in Revelations fortgesetzt werden. Allem voran sollen endlich die Story-Fäden der verschiedenen Protagonisten zusammenlaufen. Das bedeutet, dass wir sowohl den (ehemals) unsympathischen Helden aus dem ersten Teil, Altaïr Ibn La-Ahad, spielen als auch den coolen Ezio Auditore da Firenze. Des Weiteren ist auch Desmond Miles wieder mit dabei. Unsere Helden leben zwar zu unterschiedlichen Zeiten, sind aber durch das Assassinen-Blut in ihren Adern verbunden. Eine weitere Gemeinsamkeit ist natürlich der fortwährende Kampf der Assassinen gegen die Templer. Der spannende Gameplay-Mix aus schleichen, kämpfen und grazil auf alle möglichen Gebäude klettern dürfte uns im November ins Haus stehen.

Batman: Arkham City Action-Adventure | Xbox 360, PlayStation 3, PC | Warner Bros. Interactive Entertainment | Oktober 2011

Analog zu dem geglückten Relaunch des schwarzen Ritters im Kino (vorrangig dank des derzeitigen „RegieWunderkinds“ Christopher Nolan) ist auch der digitale Batman so gut wie nie zuvor. Und das, obwohl die aktuellen Batman-Games nichts mit den Kinofilmen zu tun haben. Wie auch im Vorgänger aus 2009, Batman: Arkham Asylum, landen wir als Batman wieder mal im Knast für Superverbrecher. Natürlich nicht, weil wir selbst jemanden um die Ecke gebracht haben, sondern vielmehr, um unsere besondere Freundin Catwoman zu retten. Die wurde nämlich von Two-Face entführt und in das brandneue Gefängnis Arkham City gebracht, einem kompletten Stadtteil, in dem es von Superschurken nur so wimmelt. Ein wundervoller Spielplatz für uns! Hier können wir uns durch die Gassen schleichen, auf Häuserdächer klettern, uns mit bis zu dreißig Feinden gleichzeitig prügeln und unsere coolen High-Tech-Gadgets testen.

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Games Geflüster Neuigkeiten, Gerüchte und Fundstücke aus der Welt der Videospiele von Pascal

Super Mario Portal – Open-Source-Projekt kreuzt zwei Klssiker Lange her, dass wir den dicken Klempner in 2D gesehen haben. Also: echtes 2D. In dem Titel Mari0 (man beachte die „0“ anstelle des „O“ im Namen) hüpfen wir wie damals vor 20 Jahren auf die Köpfe von laufenden Pilzen und retten Prinzessinnen vor einer stacheligen Schildkröte. So weit, so oldschool. Ist das also wieder eines der unzähligen Remakes aus dem Hause Nintendo? Irgendwelche „Extra-Features“ wie neue Farbpalette, 3D-Feature oder eine zeitgemäße Mütze für Mario? Nein! Zumindest nicht ganz: Das Game ist nicht von Nintendo, sondern stellt vielmehr ein Projekt zweier Programmierer aus Köln dar, und das „Extra-Feature“ heißt Portal-Gun. Richtig gehört, Mario kann in dem Open-Source-Projekt zwei Portale an beliebigen Oberflächen öffnen und hindurchschreiten. Exakt wie in dem Puzzle-Shooter-Hit von Electronic Arts, Portal. Bisher gezeigtes Material sieht sehr spannend aus, und die Symbiose dieser beiden Videospiele-Klassiker scheint prima zu funktionieren. Die Beta-Version von Mari0 soll bis Ende des Jahres fertiggestellt sein. RTL kann’s nicht lassen – Sender punktet erneut mit Negativ-PR Der Aufschrei war groß in der Zocker-Gemeinde, als RTL in seiner Boulevard-Sendung Explosiv von der diesjährigen Gamescom berichtete und für Videospieler nicht allzu nette Worte übrig hatte. Tja, offensichtlich haben die reaktionären Dinosaurier von RTL die Entwicklung der letzten zehn Jahre verpasst, denn Videogames fristen schon lange kein Nischendasein mehr. Und des Zockers Freund ist das Internet: Es brauchte nicht lange, bis auch der letzte Gamer von der explosiven ExplosivSendung Wind bekam. Kurz darauf hagelte es heftige Kritik für Explosiv und vor allem für RTL selbst. Oder, um im modernen, digitalen Zeitalter zu bleiben: Es brach ein Shitstorm über RTL herein. Die Wirkung blieb nicht aus: RTL entschuldigte sich vielmals. Danach flachte die Welle langsam wieder ab. Zumindest fast, denn der Betreiber von fernsehkritik.tv bekam von den Anwälten des Senders eine Abmahnung serviert, weil er T-Shirts mit modifiziertem Original-RTL-Logo und dem Titel „Scheiß RTL“ vertrieb. Der wirklich pikante Part an dem Brief ist aber der Hinweis, dass er das Schreiben nicht veröffentlichen darf, weder im Ganzen noch in Auszügen. Selbstverständlich war das eine versteckte Aufforderung, den Text auf jeden Fall zu publizieren, was fernsehkritik.tv auch prompt tat. Chapeau RTL! Clevere Strategie, um im Gespräch zu bleiben. YouTube-Musikvideo-Ärger – Hackergruppe nimmt die GEMA aufs Korn YouTube und die GEMA liegen schon länger im Clinch. Wir bekommen Veränderungen in dieser Auseinandersetzung nur durch aktualisierte Texte, Farben und neues Design der

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traurig aussehenden Smileys mit, die uns an der Stelle erwarten, wo eigentlich das Musikvideo unseres Lieblingskünstlers sein sollte. Die Situation nervt, und es ist klar, wer unseren Hass verdient: die raffgierigen Säcke von der GEMA! Die Hackergruppierung Anonymous, die sich in den letzten Monaten verschiedene große Unternehmen vorgeknöpft hat, war offensichtlich auch von der YouTube-Problematik genervt und schenkte jetzt der GEMA mal mehr Beachtung. Ergebnis waren 500 GB an gestohlenen Daten, offline gelegte Drucker (inklusive geändertem Passwort für den Zugriff ) und eine neue Botschaft auf der GEMA-Homepage: „Leider ist diese Seite (nicht nur) in Deutschland nicht verfügbar, da sie auf ein Unternehmen verweisen könnte, für das Anonymous die erforderlichen Freiheitsrechte nicht eingeräumt hat. Das tut uns leid. Nicht!“ – und natürlich durfte auch der traurige YouTube-Smiley nicht fehlen. Aldi Bot – Malware zum selber basteln und zu Discounter-Preisen Klingt die Vorstellung, der Urheber des nächsten ÜberComputervirus zu sein, nicht verlockend? Der ganze Ruhm könnte der eure sein, wenn ihr nur ein wenig besser im EDVUnterricht aufgepasst hättet! Aber ihr könnt immer noch groß rauskommen, und euren persönlichen Virus erschaffen, denn es gibt nun endlich einen Baukasten für Möchtegern-Hacker zum absoluten Schnäppchen-Preis: Für nur zehn Euro dürft ihr bald selbst Daten klauen und DDoS-Angriffe auf Webseiten eurer Wahl starten. Das klingt nach einem echten DiscountPreis und dementsprechend heißt der Malware-Creator auch „Aldi Bot“. Durch regelmäßige Updates soll gewährleistet werden, dass nur wenige Antivirenprogramme eure Schädlinge allzu schnell entdecken. Und wem 10 Euro immer noch zu teuer sind, der kann auch noch ein wenig warten: Später soll der Aldi Bot sogar nur noch unglaubliche fünf Euro kosten! Blöd, wer da nicht zuschlägt. Fluchtwagen-Fahrer via Facebook Internet-Dates liegen voll im Trend, immer mehr Pärchen haben sich online kennengelernt. Selbst wenn es mit der großen Liebe nichts wird, ist zumindest stets ein interessantes erstes RealDate garantiert. Manchmal überrascht uns das Gegenüber mit offensichtlichen Abweichungen vom Online-Profil (falsche Angaben zu Alter, Aussehen und Anzahl der intakten Zähne). Manchmal offenbaren sich im Laufe des Gesprächs neue Informationen (verheiratet, vier Kinder). Aber genau wegen des Überraschungseffekts sind Internet-Bekanntschaften immer spannend. Im Falle eines Facebook-Dates einer jungen Britin wurde es sogar richtig aufregend. Sofort nach dem ersten Hallo sagen bat der vermeintliche Romeo darum, noch


So haben Sie STAR WARS noch nie gehört …

Syndicate wird wiederbelebt – EA veröffentlicht das düstere Cyberpunk-RPG nächstes Frühjahr Deus Ex: Human Revolution hat wohl eine kleine Welle losgetreten, denn mit Syndicate feiert bald ein weiterer Action-RPG-Klassiker sein Comeback. Genau wie in Deus Ex, war an Syndicate das Setting das Besondere. Angesiedelt in einer düsteren Science-Fiction-Vision à la Blade Runner, dreht sich in beiden Spielereihen alles um die neuen Möglichkeiten von körperlichen Upgrades. High-Tech-Prothesen ermöglichen es den Menschen, schneller, stärker und widerstandsfähiger zu werden. Syndicate war wohlgemerkt lange vor Deus Ex da und bereitete dem Cyberpunk-Genre schon 1993 den Weg – zumindest, was Videospiele angeht. Nachdem Entwickler Bullfrog Productions von Electronic Arts gekauft wurde und viele der Mitarbeiter das Unternehmen verließen (allen voran Mastermind Peter Molyneux), schienen alle Bullfrog-Klassiker dem Tode geweiht. EA lässt nun zumindest Syndicate wieder auferstehen, schon im nächsten Frühjahr dürfen sich Zocker auf eine zeitgemäße Fassung freuen. Die Entwicklung des Games übernimmt übrigens Starbreeze Studios, da die Reste von Bullfrog Productions schon vor Jahren von EA geschlossen wurden. Aber vielleicht nutzt EA ja auch noch die anderen großen Lizenzen aus dem Nachlass des Studios wie Populous oder Dungeon Keeper.

Die Soundeffekte von STAR WARS 304 S., Hardcover mit Soundkonsole € 59,– (D) 256 STA ISBN 978-3-8332-2250-4 Origina R WARSlge aus alle räusche n se Kinofilm chs en

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Star Wars © 2011 Lucasfilm, Ltd & TM. All Rights Reserved.

kurz zu einem Freund gefahren zu werden, es sei dringend und würde nicht lange dauern. Eine ungewöhnlich forsche Art der Begrüßung, aber zumindest bewies er ihr damit, dass er keine Berührungsängste hat. Sie half ihm gerne aus und fuhr ihn direkt vor ein Wettbüro. Unser PseudoRomeo verschwand schnell darin, und er hatte nicht gelogen: Sehr kurz darauf eilte er schon wieder zurück ins Auto – um einen größeren Betrag an britischen Pfund reicher. Er befahl ihr, Gas zu geben, und sie tat es. Klingt nach einer modernen Version von Bonnie und Clyde, doch daraus wurde nichts. Wie so viele Internet-Beziehungen, hielt auch diese Romanze nur eine Nacht im Real Life – im Gefängnis, denn „Bonnie“ war nicht schnell genug, ihr Kennzeichen wurde aufgeschrieben. Außerdem konnte sie glaubhaft belegen, unfreiwillig in den Raub hineingeraten zu sein. Manchmal kann es also auch nützlich sein, dass Facebook ALLES über einen dokumentiert.

Stimmen, Dialoge, Effekte, Geräusche

www.paninicomics.de

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g a m e

p r e v i e w

Batman auf der SLEAZE-Couch

Am 21. Oktober 2011 begibt sich die Fledermaus mit der tiefen Stimme wieder ins Gefängnis. Freiwillig! Allein DAS sollte ausreichen, Batman mal ordentlich von einem Seelenklempner durchchecken zu lassen. Dazu kommen seine traumatischen Kindheitserlebnisse. Überraschenderweise war er für eine kurzfristige Sitzung sogar sehr offen. Für die Leitung der Untersuchung konnten wir Dr. Riddler gewinnen, einen sehr talentierten, ähm, Fragensteller. Hier ein exklusiver Einblick in seine Aufzeichnungen. Protokoll des leitenden Arztes Der Patient, der sich als Batman ausgibt, aber mit bürgerlichen Namen Bruce Wayne heißt, hat eine Vorliebe für schwarze Kleidung und Masken. Das könnte auf etwaige sexuelle Praktiken schließen lassen, allerdings lässt sich diese Vermutung erst nach einer gemeinsamen Sitzung zusammen mit seiner Freundin Selina Kyle klären. Selina Kyle mag – genau wie Bruce Wayne – Rollenspiele und hat sich ein Alter Ego namens Catwoman erschaffen. Sollten meine Vermutungen korrekt sein und das ganze Verkleiden und sich in Gefahrensituationen begeben rein der sexuellen Stimulation dienen, würde das weitere Fragen aufwerfen, zum Beispiel wie der Geschlechtsverkehr zwischen Katzen und Fledermäusen vonstattengehen könnte und wie die Kinder aus dieser Kreuzung aussehen würden. Zur Klärung dieser Fragen würde ich meine Kollegin Pamela Isely alias Poison Ivy (welch kitschiger Künstlername!)

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zu Rate ziehen. Ihr Spezialgebiet ist zwar eher die Botanik, aber dort finden sich schließlich die wildesten Kreuzungsversuche zwischen unterschiedlichen Gattungen. Interessante Denkansätze, die ich für den Moment nicht weiter ausführen kann, da Bruce Wayne gerade in der Praxis eingetroffen ist. Dr.: Guten Tag, Herr Wayne, ich bin Dok… Batman: Sie scheinen mich zu verwechseln, ich bin Batman! Dr.: Sie leugnen also, dass Sie Bruce Wayne sind? Batman: Bruce Wayne ist ein verwöhnter Milliardärssohn. Ein Frauenheld und Schnösel. Er hat unzählige teure Anzüge im Schrank. Ich wiederum habe nur diesen hautengen schwarzen Anzug.

Dr.: Der aber dennoch sehr hochwertig verarbeitet scheint. War sicherlich nicht billig. Batman: Maßanfertigung. Größtenteils selbst entworfen. Habe lange dran gesessen, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war. Er schützt meine wichtigsten Organe, lässt mich meine filigranen Kampftechniken präzise ausführen und hält trotzdem alles schön eng zusammen. Ich mag es nicht, wenn etwas hängt. Ich will straffe, klare Linien. Genauso straight wie mein Leben eben. Dr.: Oder das Leben von Bruce Wayne… Batman: Hören Sie, Doc, ich bin nicht Bruce Wayne. Ich habe eine viel tiefere Stimme als Bruce Wayne, das müsste Ihnen doch aufgefallen sein! Ich bin nicht er, und was noch viel wichtiger ist: Bruce Wayne ist nicht Batman! Wäre er es, hätte er sicherlich nicht versagt, als seine Eltern ermordet wurden.


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Batman: Arkham City erscheint am 21. Oktober 2011 für Xbox 360, PlayStation 3 und PC / Publisher: Warner Bros. Interactive Entertainment

Die Fortsetzung des Überraschungshits Batman: Arkham Asylum aus 2009 lässt euch erneut in die Haut des dunklen Ritters schlüpfen. Die Spielmechanik des Action-Adventures bietet euch ebenso Detektivarbeit wie actionreiche Kämpfe. Ein wesentlicher Unterschied zum Vorgänger ist die Größe der Spielwelt. Gab es in Arkham Asylum ein überschaubares Gelände und wenige Gebäude, sorgt ihr jetzt in einem ganzen Stadtteil für Ordnung. Durch die größeren Areale ergeben sich auch immer wieder Fights, in denen euch gleich eine Gruppe von Feinden gegenübersteht. Dank eurer Nahkampfausbildung könnt ihr es zum Glück locker mit mehreren Gegnern gleichzeitig aufnehmen. Trotzdem solltet ihr solche Situationen vermeiden und lieber auf die vielen Gadgets von Batman zurückgreifen, mit denen ihr die bösen Buben auch lautlos und unbemerkt ausschalten könnt.

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Dr.: Wann hatten Sie das letzte Mal Sex, Batman? Batman: Eine sehr indiskrete Frage, Doc. In letzter Zeit hatte ich jedenfalls keinen mehr. Dr.: Aber Sie pflegen doch eine Liebesbeziehung zu einer gewissen Catwoman, oder? Batman: Wir haben eine sehr lose Liaison, ja. Allerdings ist genau DAS das Problem! Sie ist seit Kurzem verschwunden. Es gibt Hinweise darauf, dass sie in Arkham City festgehalten wird. Dr.: Arkham City, das neue Super-Gefängnis für Schwerverbrecher. Ein kompletter Stadtteil zum Gefängnis umfunktioniert. Brillant, nicht wahr? Eine bessere Verwendung hätte man für die Slums von Gotham City doch kaum finden können. Batman: Nur solange, bis man die Kontrolle über so viel gebündelte kriminelle Energie verliert. Genau das scheint sich in diesem Moment gerade abzuzeichnen. Aber auch ohne Revolte ist das sicherlich kein freundlicher Ort. Vor allem nicht für mich, da die meisten der Insassen dort dank mir hinter Gittern sind. Aber ich habe keine Wahl! Wenn Two-Face sie in seiner Gewalt hat, muss ich da rein. Alles, was ich dazu noch brauche, ist ihre Genehmigung, Doc. Das heißt, ich bräuchte sie eigentlich nicht, aber ich habe Commissioner Gordon versprochen, mir zuvor grünes Licht von

einem Arzt zu holen. Ich kam im Arkham Asylum ziemlich oft in Kontakt mit Scarecrows Nervengas. Gordon macht sich Sorgen, dass das negative Auswirkungen auf meine Psyche gehabt haben könnte. Wenn Sie mich fragen: Ich fühle mich fitter als je zuvor. Die Sitzung hier ist eigentlich eine Verschwendung von Zeit. Zeit, die ich nicht habe. Und die vor allem Catwoman nicht hat!

Dr.: So viel zum Thema Selbstgerechtigkeit. Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass Sie sich in kaum einen Punkt vom Joker, Two-Face oder Mr. Freeze unterscheiden? Batman: Sie haben recht, Doc. Ich bin ebenso fanatisch und besessen, wie all diese Superschurken. Kann niemals abschalten, fühle mich immerzu getrieben. Nur kämpfe ICH für die richtige Sache.

Dr.: Ah, Two-Face! Ein Mann mit einer ebenso zerrütteten Persönlichkeit wie Sie. Allerdings ist seine Spaltung offensichtlicher. Lange her, dass ich mit ihm reden konnte.

Dr.: Richtig und falsch liegen stets im Auge des Betrachters. Aber was die Einreise nach Arkham City angeht: Ich habe nichts dagegen. Ich denke, das ist der richtige Ort für Sie. Ein guter Platz für Ihren Kampf für Gerechtigkeit. Retten Sie ihre Freundin Catwoman – auch wenn das Ihre Eltern nicht wieder lebendig macht. Batman: Zum letzten Mal, Doc. Ich bin nicht…

Batman: Nun, Catwoman muss sich seine selbstgerechten Monologe im Moment sicher ununterbrochen anhören. Also wäre es schön, wenn wir zum Abschluss kämen, Doc. Geben Sie mir die Freigabe, nach Arkham City zu reisen? Dr.: Na ja, Batman, als Sie das letzte Mal in die ehemalige Gefängnisanstalt gereist sind, ging es ganz schön turbulent zu. Es gab unzählige Verletzte und Chaos. Batman: In Arkham Asylum hatte der Joker seine Finger im Spiel. Wo der Joker ist, ist das Chaos nicht weit. Ich habe nur wieder für Ordnung gesorgt.

Dr.: Schon gut, schon gut. Lassen wir das fürs Erste! Nur noch eine abschließende Frage: Glauben Sie wirklich, dass Fledermäuse und Katzen hübsche Babys zeugen können? Batman: Auf was wollen Sie damit hinaus, Doc??? Dr.: Ähm, nichts! Viel Erfolg bei Ihrer Mission!

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Battlefield 3

Die größten Kriegsduelle aller Zeiten (reale und fiktive) Mit Battlefield 3 will Electronic Arts endlich Call of Duty und Activision Blizzard in die Schranken verweisen. Diese „Kriegserklärung“ findet alljährlich statt, allerdings hat EA in Battlefield 3 deutlich aufgerüstet, sodass man dem scheinbar übermächtigen Konkurrenten diesmal wirklich wehtun könnte. Am 27. Oktober 2011 lässt EA die runderneuerten Panzer aus der Garage rollen. Ein klarer Erstschlag gegen Activision, die erst am 08. November 2011 das Feuer eröffnen wollen. Schauen wir uns zur Einstimmung auf den bombenreichen Herbst drei andere große Kriegsduelle an: ein echtes, ein wahrscheinliches und ein erträumtes (welches welches ist, lösen wir in der nächsten Ausgabe auf!) USA vs. Sowjetunion Die beiden ehemaligen Schwergewichte der Welt waren noch nie wirklich im Krieg, zumindest in keinem heißen Krieg. Dafür haben die beiden über viele Jahrzehnte hinweg ordentlich mit den Säbeln gerasselt und die Welt bei Weitem länger auf Trab gehalten als die beiden Weltkriege zusammen. Mittlerweile gibt es die Sowjetunion nicht mehr, und Mütterchen Russland kämpft vorerst wieder im Team der USA – wenn auch oft widerwillig und nach eigenen Regeln.

USA vs. Nordkorea (plus China?) Keine Frage, die USA sind der große Player auf dem Kriegsmarktplatz. Trotz einer Wirtschaft vor dem Kollaps bleiben die Investitionen ins Militär üppig. Daran wird sich auch in absehbarer Zukunft nichts ändern. Es sei denn, irgendjemand tritt Uncle Sam mal gehörig in den Arsch. Nordkorea würde das sicherlich gerne übernehmen. Nur, so vollmundig und bedrohlich die Reden des kleinen Landes auch klingen, es bleibt immer noch ein kleines Land. Aber zum Glück haben die Nordkoreaner einen sehr muskulösen Kumpel namens China im Freundeskreis. Das ist so ähnlich wie damals auf dem Schulhof: Ein kleines Großmaul aus der fünften Klasse besorgt sich Rückdeckung eines riesigen Kerls aus der achten,

der schon viermal sitzen geblieben ist. Plötzlich fällt es dem kleinen Burschen viel leichter, alle anderen zu provozieren. Zumindest solange, bis er dieselbe Frau scharf findet, in die auch der Hüne heimlich verliebt ist.

Italien vs. Malta Italien gilt schon lange nicht mehr als Volk mit großen Kriegskompetenzen. Zu lange hat man sich auf den Lorbeeren der römischen Vorfahren ausgeruht und sich verstärkt den angenehmen Dingen des Lebens gewidmet (Frauen, Fußball, Autos, Videogames). Die größenwahnsinigen, aber rundum grandios gescheiterten Expansionsträume des faschistischen Italien als Juniorpartner der Nazis illustrieren diese Tatsache. Folgerichtig würde der Erstschlag vonseiten Maltas aus erfolgen. Über Nacht wäre Sizilien eingenommen, und die maltesischen Horden (bestehend aus ca. 1800 Soldaten) würden von Süden her, Region für Region Italiens einnehmen. Unterdessen flieht die italienische Armee immer weiter nach Norden. Der Triumphzug würde sich solange fortsetzen, bis der nächste Fußballspieltag der Seria A ansteht und die Partien wegen der Besetzung nicht stattfinden können. Daraufhin mobilisieren sich die berüchtigten italienischen Hooligans und vertreiben die garstigen Malteser.

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Battlefield 3 erscheint am 27. Oktober 2011 für Xbox 360, PlayStation 3 und PC / Publisher: Electronic Arts

Der Action-Shooter lässt euch tief in eine vom Terror gezeichnete Welt eintauchen. In eurem Kampf gegen die Terror-Organisation PLR schlüpft ihr in unterschiedliche Rollen an abwechslungsreichen Schauplätzen. Die Kampagne führt euch zum Beispiel nach New York oder Paris, lässt euch aber auch in der Wüste Teherans kämpfen. EA legt dieses Mal großen Wert darauf, dass ihr euch mit den verschiedenen Protagonisten identifiziert. Ihr sollt mit ihnen mitfühlen. Aus diesem Grund ist der bekannte ironische Tenor aus den Vorgängern einem ernsteren Grundton gewichen. Battlefield 3 soll authentische Kriegsatmosphäre anstelle witziger Sprüche der Helden bieten. Gleich geblieben ist der hohe Abwechslungsreichtum der Reihe. Ihr greift nicht nur zu unterschiedlichen Waffentypen, sondern könnt auch in Flugzeuge klettern, Schiffe steuern oder Panzer fahren. Die volle Packung Krieg gibt es zudem auch im Multiplayer-Modus – sowohl im Koop, als Team gegen den Computer als auch in Massenschlachten gegen andere Zocker.

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Bücher

von Frankie

Neukölln, mon amour Uli Hannemann Verlag: Ullstein Taschenbuch VÖ: Oktober 2011

Die Einen schimpfen auf den „Problemkiez“ und die hohe Kriminalität, die Anderen schwärmen von „Kreuzkölln“ und dem multikulturellen Vibe. Auf alle Fälle passieren immer wieder absurde Geschichten in Neukölln, ob in Eckkneipen, in der Hasenheide oder auf den Straßen. Wer nicht selbst zu den Kleinkriminellen, Hundehaltern und zugezogenen Yuppies aus dem Bezirk gehört, kann das alles selbst nach lesen.

Zwiegespräche mit Gott Ahne Verlag: Ullstein Taschenbuch VÖ: November 2011

Wer wusste es nicht, Gott wohnt in der Choriner Str. 61. Anscheinend kann man sich ganz wunderbar mit ihm über GEZ und Staubsaugen unterhalten. Natürlich erklärt dir Gott nebenbei, was passiert, wenn man stirbt und warum es das Böse gibt. Darüber wollen wir natürlich auch alles wissen und fahren auf alle Fälle vorbei und bringen sogar einen Wein vom Lidl unten mit.

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Ich bin ein Leboswski, du bist ein Lebowski Bill Green, Ben Peskoe, Will Russell, Scott Shuffit Verlag: Heyne Verlag VÖ: Oktober 2011

Der Dude ist nicht nur in der SLEAZE-Redaktion eine Kultfigur. Mittlerweile gibt es sogar Festivals, die dem Big Lebowski huldigen. Für die vier „Founding Dudes of Lebowski Fest“ war das aber nicht genug. Denn es gab noch kein Buch, in dem alles steht, was es über den Dude zu wissen gibt, inklusive Interviews mit Darstellern und Hintergrundberichten. Hört sich ein bisschen wie ein stinknormales Fanbuch an, ist es wohl auch. Aber eben über den gechilltesten Charakter, den das Kino je hervorgebracht hat.

Stadt der Toten Brian Keene Verlag: Heyne Verlag VÖ: November 2011

New York nach der Apokalypse - mal wieder. Ein ehemaliger Milliardär hat sich mit ein paar Leuten in einem Wolkenkratzer verschanzt. Ihr Ziel: Am Leben zu bleiben und die Menschheit zu erhalten. Mehrere seelenlose Kreaturen rennen noch in den Straßen der amerikanischen Stadt rum und rüsten auf, um eine letzte Schlacht zu führen und so die Menschheit auszurotten. Somit ist ein Interessenkonflikt vorprogrammiert.

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Nackte Frauen sind gut fürs Gehirn Claus-Eckart Schmidt Verlag: Heyne Verlag VÖ: November 2011

Claus-Eckart Schmidt hat einige wichtige Fakten über Frauen, Männer und Sex gesammelt. Endlich werden Fragen beantwortet, die uns schon immer quälen und auf die Dr. Sommer nie eine Antwort hatte. Machen Kondome depressiv? Fördert Hüftspeck die Intelligenz? Und was um Gottes Willen hat der Eisprung mit den Ohren zu tun?

Simons Katze – Kätzchenchaos Simon Tofield Verlag: Goldmann Verlag VÖ: Oktober 2011

Die gesamte SLEAZE-Redaktion ist seit einigen Jahren Fan von Simons Katze. Jetzt bekommt das Viech eine kleinere Version von sich vor die Nase gesetzt und muss sehen, wie es damit fertig wird. Alle Katzenbesitzer werden aus leidvoller Erfahrung wissen, dass eine unzufriedene Katze schlimmer als ein stinkender Fisch hinter der Heizung ist. Und Simons ältere Katze ist nicht wirklich glücklich über den Nachwuchs.

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Starwars Kochbuch Robin Davis, Fankie Frankeny, Wesley Martin Verlag: Panini Books VÖ: September 2011

Es kann nicht genug Star Wars-Artikel auf der Welt geben. Kochbücher auch nicht. Die beiden Sachen zu verbinden ist natürlich ein genialer Zapfenstreich. So freuen bestimmt nicht nur wir uns, wenn wir bald in unseren Küchen Hoth Chocolate und Sith Schorle zu unseren Wookie Cookies trinken.

Fragen Sie Dr. Ozzy Ozzy Osbourne, Chris Ayres Verlag: Heyne Verlag VÖ: November 2011

Spätestens seit „Die Osbournes“ weiß die Welt, dass Ozzy nicht nur verdammt viel von Hundehaltung versteht, sondern auch, wie man Drogenexzesse und Motorradunfälle überlebt. Für die Sunday Times spielt er deshalb seit einem Jahr den Kummerkastenonkel, dem die Leser vertrauen. Nun also die gesammelten Weisheiten des Black Sabbath-Sängers gebündelt in einem Buch.

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London Tattoos

B U C H

Bildbände über Tätowierungen sind in etwa so innovativ und neu wie Jeans und Feinripphemd. Das ist aber vollkommen egal, wenn das Buch so gut funktioniert wie die eben genannte Textilkombi. Manchmal muss es gar nicht neu sein, nur stimmig und gut durchdacht. Ein solch gelungenes Projekt ist dem Briten Alex MacNaughton mit seinem Bildband „London Tattoos“ geglückt, der im Prestel Verlag erschienen ist. Das Konzept ist simpel. MacNaughton suchte tätowierte Londoner, um sie zu fotografieren und sie um ein Statement zu ihren Tattoos zu bitten. Das Ganze funktioniert, im Gegensatz zu so vielen anderen TattooFoto-Projekten, aus dreierlei Gründen. Erstens: die Auswahl der Modelle. Vom 21-jährigen Hardcore-Boy, der bereits 90% seines Körpers inklusive fast abgeschlossenem Gesichtstattoo vollgetintet hat, über die 35-jährige Buisness-Kostümträgerin bis hin zum promovierten

Kunsthistoriker, an Facettenreichtum fehlt es nicht. Zweitens überzeugen die selbstverfassten Texte der Tattooträger. Ohne den üblichen DMAX-Schmalz á la „weil ich endlich meinen Fußpilz überwunden habe, lasse ich mir Hibiskusblüten mit Schnörkeln tätowieren“, erfährt man, was für ein Verhältnis die Träger zu ihren Hautbildern haben. Der letzte Grund, warum dieses Buch eine wahre Bereicherung für das Bücherregal ist, sind die Fotos. Ganzkörperporträts und viele ergänzende Nahaufnahmen zeichnen ein rundes Bild der Porträtierten.

Anna Motz Alex MacNaughton, LONDON TATTOOS Sprache: Englisch, Paperback, 304 Seiten, 13x19, 527 farbige Abbildungen Verlag: Prestel, Preis 19,95

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unst k s n Lebe

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S N E B E L NST KU st n u k s Leben

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Der Kampf des Idealisten beginnt im Geiste

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Blooom Award

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Grafikerplatz

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b u c h

Der Kampf des Idealisten beginnt im Geiste

Die Welt ist ein egomanes, kapitalistisches, schwarzes Loch! Ich, ich, ich, Geld, Geld, Geld. Vor lauter Ellenbogen, Profitgier und schnellem Massenkonsum bleibt einem zartbesaiteten (und ja, wahrscheinlich sehr verklärten und naiven) Geist wie mir nichts, als sich ungezügelt in die Wellen der Misanthropie, des Pessismus und der Resignation zu werfen und laut zu schreien: Lasst mich bloß in Ruhe! Um mich dann zu Tode betrübt schlafen zu legen... Bis mich jemand leise weckt, um mir etwas zu zeigen. Genervt verdrehe ich die Augen und will mich wieder meinem melancholischen Bett zuwenden, da springt es mir aus dem Augenwinkel entgegen.

I-D-E-A-L-I-S-T Kann es wahr sein? Gibt es in dieser moral- und prinzipienfreien Welt doch noch einen Hoffnungsschimmer? Genug geschwofelt, kommen wir zur Sache. Ich habe Martin Lewicki getroffen. Einen Menschen, der mit seinem Projekt „Idealist“ tatsächlich so etwas wie einen kleinen Hoffnungsschimmer in der durchaus brutalen und gnadenlosen Welt der zeitgenössischen Kunst darstellt. Was „Idealist“ ist, was das Ganze soll, und wie auch du ein Idealist werden kannst, erfährst du jetzt hier.

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Um mal trocken und direkt einzusteigen: Was hast du vor diesem Projekt gemacht? Was hast du gelernt, was hast du gearbeitet? Ich habe Soziologie und Psychologie studiert mit den Schwerpunkten Kunst und Medien. Anschließend habe ich ein Redaktionsvolontariat absolviert und als Printund Onlineredakteur gearbeitet. Zuletzt habe ich das Lifestylemagazin Mate fünf Jahre lang als Chefredakteur geleitet. www.mate-magazine.com Woher kommt dein Interesse für Kunst? Kunst war schon immer eine Leidenschaft von mir. Vor allem zeitgenössische Kunst fasziniert mich. Ich liebe die Experimentierfreude und Neugier junger Künstler, die sich noch positionieren müssen und dabei an ihre persönlichen Grenzen gehen. Für mich muss Kunst aufrütteln und zum


Nachdenken animieren, den eigenen Horizont erweitern und mir neue, ungewohnte Perspektiven aufzeigen. Ich lasse mich gerne begeistern. Was ist „Idealist“? Wie kam es zu dieser Idee? Du und Bimal Saha arbeitet als Team, du bist Verleger und er Kurator. Wie darf man sich eure Zusammenarbeit vorstellen? Der Idealist ist eine gedruckte Galerie. Wir zeigen Kunst, die speziell für unser Projekt zu einem vorgegebenen Thema produziert wurde. Die Herausforderung für die Künstler ist es, zu einem vorgegebenen Thema Arbeiten anzufertigen, die für das zweidimensionale Medium Buch konzipiert wurden. Dabei können die Künstler auch über die Papiersorte und den Seitenumfang ihrer Arbeit bestimmen. Ziel ist es, ein einzigartiges Kunsterlebnis zu schaffen, bei maximaler Schaffensfreiheit für den einzelnen Künstler. Jede Ausgabe wird kuratiert von Bimal Saha, der etwa 15 internationale Talente auswählt nach verschiedenen Kriterien und das Thema der jeweiligen Ausgabe bestimmt. Ich bin hauptsächlich für die Umsetzung und Projektleitung zuständig. Warum keine Galerie, warum ein Buch? Eine Galerie ist zumeist statisch und ortsgebunden, die

Ausstellungen sind terminiert. Der Idealist hingegen wird international vertrieben. Das heißt, unseren Ausstellungsraum kann man sich überall in der Welt nach Hause liefern lassen und genießen, ohne zeitliches Ablaufdatum. Es ist Kunst zum Mitnehmen und Sammeln. Der Name „Idealist“ macht ja in seiner Bedeutung ein ganz schön großes Fass auf. Was macht dich zu einem Idealisten, und was macht das Projekt idealistisch? Findet sich darin etwa der philosophische Gedanke, dass die Idee das eigentlich Wirkliche ist? Das Projekt ist einfach idealistisch geprägt. Es geht in erster Linie darum, Nachwuchskünstler zu fördern und ihnen eine Marketingplattform zu geben, wo sie ihre Arbeiten einem internationalen Publikum präsentieren können. Außerdem ist der Idealist ein autonomes Projekt, frei von Einflüssen, Interessen und Geldern Dritter. Es ist ein ehrliches und authentisches Produkt, das für künstlerische Freiheit, Selbstverwirklichung, Diversität und kulturellen Austausch steht. Klar, es klingt sehr hochtrabend, aber deswegen ist es eben idealistisch. Das Thema der ersten Ausgabe ist „Kampfgeist“. Glaubst du, wir leben in Zeiten, in denen wir wieder Kampfgeist benötigen?

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Was macht Kampfgeist für dich aus und welche Bedeutung hat er für dich in Kunst und Gesellschaft? Für jede große Herausforderung braucht es viel Kampfgeist und Durchhaltevermögen. Deswegen ist es auch ein elementares Thema für unser Projekt, das gegen viele Widerstände ankämpfen muss. Aber auch die Künstler, die wir vorstellen, beweisen unglaublichen Kampfgeist, indem sie seit Jahren um Anerkennung und Beachtung ihrer Arbeit kämpfen. Einige Leben am Existenzminimum oder schlagen sich mit Nebenjobs durch, weil sie ihre Kunst und ihre Ideale nicht aufgeben wollen. Das ist wahre Leidenschaft, und wir wollen diese idealistischen Kämpfernaturen fördern.

Das stimmt, besonders spannend ist es, die Arbeiten von Performance und Installationskünstlern auf Papier zu bringen. Wir wollen keine Abbildungen zeigen, sondern die Arbeiten selbst sollen eine Performance oder Installation darstellen. So hat zum Beispiel der brasilianische Künstler Gian Spina für uns seine Lichtinstallationen zum ersten Mal in ein zweidimensionales Medium transferiert, indem er Fotografie, Lichtkunst und Selbstinszenierung miteinander eindrucksvoll kombinierte. Der deutsche Performancekünstler Andreas Sell hat in seiner Arbeit aus jedem der 5.000 fertigen Bücher zwei Seiten herausgerissen. Eine Woche lang hat er zehn Tonnen Bücher bearbeitet und so jedes Exemplar zum Unikat gemacht.

Wie komme ich als Künstler in eins eurer Bücher? Habt ihr miteinander über Ideen gesprochen, oder haben die Künstler einfach drauflos gearbeitet, und ihr habt am Ende lauter Überraschungseier bekommen? Es können sich Nachwuchskünstler bei uns jederzeit bewerben. Die Auswahl trifft Bimal als Kurator. Er ist aber auch selbst aktiv auf der Recherche nach Künstlern. Wir laden dann die ausgewählten Künstler zum Gespräch ein, stellen Ihnen das Thema der nächsten Ausgabe vor und bitten um ein Konzept zu dem Thema. Erst wenn wir das Konzept freigegeben haben, können sie drauflos arbeiten.

Gab es Arbeiten, die dich besonders berührt, fasziniert, geekelt oder zum Lachen gebracht haben? Besonders fasziniert haben mich die Arbeiten von Künstlern, die normalerweise nicht im zweidimensionalen Raum arbeiten, denn für sie war es eine besonders große Herausforderung. So zum Beispiel für den amerikanisch-philippinischen Konzeptkünstler Rommelo Yu, der sich mit schwulem FetischSex auseinandergesetzt hat und geniale Schnittmuster zum Selbstbasteln entwickelte.

Im Buch findet man ein Panorama der zeitgenössischen Kunstrichtungen. Besonders interessant: Installationen und Performances, Ausdrucksformen, die nicht nur drei- sondern auch vierdimensional arbeiten. War es eine besondere Herausforderung, diese Arbeiten angemessen auf Papier zu bringen?

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Was hat es mit dem Papier auf sich? Mich persönlich hat es ja total begeistert, da der haptische Eindruck so viel zum Erleben beiträgt. Wie du schon sagst, es geht um den haptischen Eindruck. Der Betrachter soll in die jeweilige Welt des Künstlers eintauchen und ein bestmögliches sinnliches Kunsterlebnis erfahren. Das Papier soll dabei die Individualität der Arbeit unterstreichen


und es von den anderen Arbeiten abheben. Somit wird das Papier zu jeder Arbeit auf Wunsch des Künstlers angepasst, speziell veredelt oder behandelt. Um das leidige Thema auch angeschnitten zu haben. Sind die gezeigten Arbeiten zu kaufen? Und wie hast du das mit den Künstlern geregelt? Das Projekt lässt sich ja quasi als Galerie für das Bücherregal bezeichnen. In Galerien bekommen Künstler meistens 30% des Verkaufpreises, die Galerie die restlichen 70%. Wie sieht das in eurem Fall aus? Selbstverständlich können alle gezeigten Arbeiten als Original direkt vom Künstler gekauft werden. Deswegen werden zu jeder Arbeit die Credits und die Kontaktdaten zum Künstler genannt. Und weil wir Idealisten sind, erhalten die Künstler bei uns 100 Prozent des Verkaufspreises. Wir dienen lediglich als Vermittler und Werber. Wann erscheint die nächste Ausgabe von Idealist? Und welches Thema wird es geben? Die nächste Ausgabe erscheint Anfang 2012. Das Thema bleibt wie immer bis zum Erscheinen geheim! Dann Psssssssssst und bis zum nächsten Mal!

Anna Motz www.idealist-art.com

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w e t t b e w e r b

Blooom Award Wir verlosen 10x2 Karten für die Vernissage und 5x2 Karten für die BLOOOM unter geschenke@sleazemag.de, Betreff: BLOOOMerant Einsendeschluß : 20.10.2011

Erst vor Kurzem haben wir euch aufgerufen, ganz tief in die Kreativkiste eurer Künstlerherzen zu greifen und euch für den BLOOOM Award by WARSTEINER zu bewerben. Es winkte die Möglichkeit, die eigenen Arbeiten vor den mehr als 30.000 BLOOOM-Besuchern zu präsentieren, ein einjähriges Mentorentraining, ein einmaliges Coaching und eine Reise zur Art Basel Miami Beach oder zur Art Paris. Also Preise, die jedem jungen Kunstschaffenden die Tränen in die Augen treiben. Unserem und dem Aufruf vieler anderer sind in Deutschland über 450 Bewerber gefolgt und haben gemalt, fotografiert, installiert, animiert, geschweißt und gefilmt, was das Zeug hielt. Zehn Glückliche haben es mit ihren Arbeiten ins Finale geschafft, wer auf das Siegertreppchen darf, wird am 28.10., pünktlich zur Eröffnung der BLOOOM am 29.10., enthüllt. Soviel vorweg: die Jury musste, ganz zu ihrer Freude, aus jeder Menge Neuem, Frischem und Innovativem auswählen. Die innovativsten, ausdruckstärksten und handwerklich überzeugendsten Arbeiten haben es letztlich unter die besten zehn geschafft. Dieses Jahr zum ersten Mal mit von der Partie ist der „Dutch Winner“. Denn diesmal hatten auch Künstler mit Wohnsitz in den Niederlanden die Chance zu zeigen, was sie können. Und tatsächlich ließen sich Unterschiede zwischen deutschen und niederländischen Einreichungen feststellen. Yasha Young, Direktorin und Mitbegründerin der BLOOOM, hält fest, dass die deutschen Arbeiten einen starken Fokus auf Videoarbeiten haben - in einem Land, in dem bisher die Malerei mit das gängigste Medium sei. Zudem, ergänzt Edo

Dijksterhuis, Jurymitglied und Direktor der Art Amsterdam, sei auffällig gewesen, dass die niederländischen Bewerbungen wesentlich konzeptueller gestaltet gewesen seien als die deutschen.

So frei die Kunst also sein mag, bestimmten Trends und nationalen Traditionen kann sie sich dennoch nicht entziehen. Der „Dutch Winner“ steht bereits fest. Glücklicher Gewinner darf sich Alex Winters aus Amsterdam nennen. Mit seiner Arbeit „Ride the Drawing Utensil“, einem Fahrrad mit Graphitreifen, hat er die Jury überzeugen können. Die Reifen des Rads wurden durch eine einfache Veränderung zu einem Mal- oder Zeichenwerkzeug, beziehungsweise das gesamte Rad wird von einem Fortbewegungsmittel in etwas transformiert, dass malen, zeichnen, Spuren hinterlassen kann. Eine Vorgehensweise, die auf andere Arten nicht nur in der zeitgenössischen Kunst immer wieder Spannendes und Neues hervorgebracht hat, sondern die seit einigen Jahren sehr ähnlich von

Street-Artists wie Zevs praktiziert wird. Das Rad hat er somit nicht neu erfunden, allerdings hat die klare und reduzierte Umsetzung von einem Nutzgegenstand zu einem Zeicheninstrument nur durch eine kleine Intervention Alex Winter schlussendlich den Sieg gebracht. Wir finden zu Recht und hoffen, heimlich auf der BLOOOM eine kleine Runde drehen zu dürfen. Wer auch einen Blick auf diese grandiose oder auch auf die vielen anderen genialen Arbeiten werfen möchte, macht sich zwischen dem 29.10. und dem 1.11.2011 auf zur BLOOOM – creative industries art show in Köln oder kommt gleich zur Award-Verleihung des BLOOOM Award by WARSTEINER. Dort warten nicht bloß zeichnende Fahrräder, sondern auch raumgreifende Installationen, Skulpturen, Videoclips, Performances und Malereien auf das kunstbegeisterte Herz. Wir wünschen viel Spaß und drücken nochmal allen 10 deutschen Finalisten die Daumen! Möge der Kreativste gewinnen!

Anna Motz www.blooom.de www.blooomaward.de

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Grafikerplatz Die Medienlandschaft verändert sich und kurzlebige Wohnungs-, Auto- und Party-Dates wandern in das flexiblere Internet ab. Anders sieht es bei hochwertigen Grafiken und Layouts aus. Daran wird – vorerst – selbst Apples Tablet-Version nichts ändern. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem sich die Haptik (und vielleicht sogar das Material) der technischen Spielzeuge dem jeweiligen Inhalt anpassen, sind Grafiker auf analoge Flächen angewiesen, um ihre Kunst angemessen zu präsentieren. Wir stellen deshalb immer wieder einem Künstler unserer Wahl eine Doppelseite auf dem Grafiker-Platz zur Verfügung. Bis auf kleine Einschränkungen wie z. B. rechte Dummheitsbekundungen ist der Künstler völlig frei. Bei Interesse können weitere Künstler über danilo@sleazemag.de gern mit uns Kontakt aufnehmen.

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Habt ihr es nicht satt,

ständig auf der Suche nach eurem NummerEins-Magazin zu sein? Friseurläden abzuklappern, sich ne

neue Frisur machen zu lassen, in der Hoffnung, SLEAZE irgendwo im unsäglich abgegriffenen Zeitschriftenstapel zu erspähen und mit ins traute Heim zu nehmen, wo man es endlich wohlig betten kann, mit ihm reden und

spielen oder einfach nur, um drin zu lesen. Wir machen es euch einfach, auch wenn sich diese Zeilen für Eingefleischte wie ein Déjà-vu lesen mögen. Werdet Abonnenten! Nehmt euch selbst in den Kreis der Sen-

dungsempfänger auf! Jungfräulich werdet ihr in Zukunft euer Blättchen in den Händen halten und die Frische zwischen den Seiten erschnuppern können. Ehrlich, wer hat das nicht gern, ein ungeknicktes Erzeugnis sein Eigen zu nennen. Keine kryptischen Bemalungen früherer Leser, keine Eselsohren, nur ihr und SLEAZE. Eine Mail an abo@sleazemag.de mit euren Angaben und für nur 15 Euro kommt SLEAZE 8x im Jahr direkt zu euch nach hause .

Fuck off, das is mein Abo!

Traut euch! 60

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LEAZ K I S U

M

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Stars for the Banned

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Musik

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M u s i k T i p p s

Fan [fεn], Pl.: Fans [fεns]

Starverehrer; begeisterter Anhänger von etwas oder jemandem 62

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Jan, 32, Zweiradmechaniker & Misfits-Fan Erweckungserlebnis: „Ich hab Jackass 1 geguckt, und am Schluss kam ‚Hybrid Moments‘ von den Misfits. Das hat mich so geflasht, dass ich mir paar Tage später alle CDs geholt habe. Und dann gab‘s kein Halten mehr, das war wie ein Virus.“ Die reine Lehre: „Es gibt zwei verschiedene Misfits. Einmal die von ‚77 bis ‚83 mit Glenn Danzig. Die haben sich ‚83 getrennt. In den ‚90ern gab es die Reunion, allerdings nur mit dem Bassisten Jerry Only, der hat seine eigenen Misfits gemacht. Die hören sich komplett anders an. Für mich sind die Misfits ‚83 gestorben.“ Reliquien: „Ich war mal backstage bei einem Konzert. Ich wollte unbedingt Jerry Onlys Spike-Handschuhe haben, und er meinte: ‚Die brauch ich noch, aber ich schreib dir meine Nummer auf – ruf einfach an.‘ Hab ich dann nicht gemacht. Aber dafür hab ich jetzt ein Poster, wo auf der Rückseite die Privatnummer von Jerry Only draufsteht!“ Zeichen der Erleuchtung: „Ich habe meine Lieblingstextzeile – ‚Candy Apples and Razorblades‘ tätowiert, und das Misfits-Logo, den ‚Crimson Ghost‘. Der ist wirklich eine Marke und ein Stempel, den jeder kennt, und überall gibt es Verweise darauf, wenn man die Augen aufmacht. Der ‚Crimson Ghost‘ und Lieder von den Misfits kommen in allen möglichen Filmen vor.“

Pascal, 30, Redakteur & Tool-Fan Erweckungserlebnis: „Auf Viva 2 lief 2001 das Video zu ‚Schism‘. Die Bilder waren verstörend und faszinierend, diese Mischwesen aus Mensch und Alien. Und dazu diese Basslines! Das war mein Einstieg. Ein paar Tage später kam es zufällig nochmal, und danach musste ich sofort zum nächsten Musikladen. Im Auto hab ich die CD direkt eingelegt und konnte gar nicht losfahren, weil sie mich so gefangengenommen hat.“ Pilgerreise: „Das erste Mal habe ich Tool live in der Columbiahalle gesehen. Das war auch mein erstes Mal in Berlin. Die Stadt war geil, das Konzert war der Hammer. Mittlerweile lebe ich in Berlin. Tool in Berlin, das war für mich zwei große Lieben auf einmal.“ Die Gemeinde: „Tool ist schon ein bisschen eine Nerd-Band. Weibliche Fans gibt es leider zu wenige, sonst wäre ich längst fest liiert!“ Die Ungläubigen: „Wer Tool scheiße findet, kann wohl mit tiefgehender Musik nichts anfangen. Eine enge Freundschaft oder Partnerschaft mit jemandem, der Tool nicht mag, kann ich mir nicht gut vorstellen.“

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Sofie, 25, Grafikerin & Madonna-Fan Erweckungserlebnis: „Madonna habe ich mit 12 zum ersten Mal wissentlich gehört, da lief auf VIVA das ‚Frozen‘-Video, das mich sehr fasziniert hat. Später fand ich heraus, dass viele meiner damaligen Lieblingssongs, z.B. ‚Holiday‘, auch von Madonna sind.“ Die reine Lehre: „Das musikalisch beste Album ist ‚Ray of Light‘. Es ist die erste Platte, die die bis dahin hauptsächlich als Sexsymbol bekannte Madonna von einer ganz anderen Seite zeigt. Meine Lieblingsphase ist die Frühzeit, in der sie noch jung und frech war, ihren eigenen Stil hatte und sich von nix und niemandem etwas sagen ließ.“ Fehlbarkeit: „Die Kollaboration mit Britney Spears fand ich so wie jeder... schrecklich! Das Projekt sollte wohl damals helfen, beide aus der Versenkung zu holen. Für Fans beider war es sicher die Kirsche aufm Cocktail, aber ich kann Britney Spears‘ Stimme einfach nicht ertragen.“ Das Leid des Paria: „Nachdem ich sagte, dass ich Madonna Fan bin, hat mir wirklich mal jemand gesagt: ‚Britney Spears magst du dann auch oder?‘ Das fand ich schon sehr ignorant. Aber in der Tat stößt das oft auf Unverständnis, oder ich höre Sätze wie: ‚Das hätte ich von DIR gar nicht gedacht!‘“

Sebastian, 23, Groß- und Handelskaufmann & Turbostaat-Superfan Erweckung und Pilgerfahrt: „Vor anderthalb Jahren bin ich auf einem TurbostaatKonzert in Magdeburg gewesen. Von da aus bin ich denen dann hinterhergereist. Und dann – zack! – 58-mal gesehen. Dank Turbostaat lerne ich die Welt kennen. Ich wäre sonst nie so weit rumgekommen. “ Zölibat und Askese: „Irgendwann kam Peter (Peter Carstens, Schlagzeuger) mal vor einem Konzert zu mir und fragte mich: ‚Wie bezahlst du das eigentlich?‘ Und ich sag: ‚Keine Frau, kein Rauchen, kein Trinken, da bleibt viel Geld übrig.‘ Und der Friese, der gehört auch dazu, macht den Merch und so, mit dem kam ich dann auch ins Gespräch. Die haben mir dann angeboten, dass ich auf die Gästelisten kann. Dadurch kann ich‘s jetzt besser finanzieren.“ Reliquien: „Ich hab ein kaputtes Fell von einer Trommel, auf dem alle unterschrieben haben. Das ist das Wertvollste. Außerdem Setlisten, Plektren, Drumsticks – und Erinnerungsbilder.“ Der zweite Kreis des Punk: „Ich war nie so ein richtiger Punk, hatte nie einen Iro oder so. Die Texte – viele denken auch nicht, dass das Punk ist. Für mich sind das auch eher Gedichte, die die singen. Bei Punk denkt man immer gleich: Ficken, Saufen und so. Turbostaat ist ‚höherer Punk‘.“ Die Bruderschaft: „Bei einer Punkband steht man ja auf einer Ebene mit der Band. Turbostaat sind auf dem Teppich geblieben. Vorm Konzert hören die sich die Vorband an, und man kann mit ihnen reden. Die stehen einfach bei den Leuten. Als ob‘s deine Nachbarn oder Kumpels sind. Ich dufte sogar mal mit ihnen im Hotel schlafen!“ Gehorsam: „Friese hat mir mal verboten, auf ein Konzert zu kommen, wegen dem Wetter. Es war Winter und Glatteis auf der Autobahn. Meine Mutter hatte es mir auch verboten, aber ich wäre trotzdem gefahren. Aber auf Friese hör ich!“ Gezeichnet fürs Leben: „Das Tattoo habe ich, damit das, was ich mit Turbostaat alles erlebt habe, immer bei mir bleibt. Ein Symbol für das erlebte Miteinander – für die guten und die schlechten Zeiten.“

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André, 32, Sänger & U2-Fan Erweckungserlebnis: „Mein Onkel hat bei der Sicherheitsfirma gearbeitet, die auch für das U2-Konzert in Frankfurt im Rahmen der „Zoo Station-Tour“ zuständig war. Er konnte mich backstage einschleusen. So kam es, dass ich während des Intros, als die Band schon anfing, neben dem wartenden Bono in kompletter „the Fly“Kluft stand. Gemeinsam mit dem anschließenden akustisch-visuellen Overkill hinterließ dieser Abend in mir den Eindruck, hier höchst energetische Künstler gesehen zu haben, die ihre Vision durchziehen und mich komplett eingefangen haben...“ Die Vision: „Das Besondere an U2 ist die Verbindung von Größenwahn, Breitenwirkung und, vor allem in meiner Lieblingsphase zur „Achtung Baby“-Zeit, künstlerischer Konsequenz, das Bauen eines in sich stimmigen Universums.“ Der Sonnenbrillen-Messias: „Kritik an Bonos Weltenretter-Gestus finde ich meist kleinkariert. Scheiss drauf, ob‘s peinlich ist oder nicht. Die Ergebnisse sprechen für sich, und wenn der Preis dafür das sich-darin-Gefallen-ist: So what? Das PreisLeistungs-Verhältnis stimmt doch offensichtlich...“

Sören, 27, Theaterwissenschaftler & Radiohead-Fan Erweckungserlebnis: „2001 habe ich durch Zufall die Liveübertragung des Radiohead-Auftritts bei Rock am Ring gesehen. Bis dahin habe ich nur Metal gehört. Gegen meinen Willen haben mich Radiohead zum Weinen gebracht. Das hat mein Leben verändert.“ Die Auserwählten: „Ich sags mal in offener Arroganz: Man braucht einen ordentlichen IQ und hohe emotionale Kapazitäten, um mit Radiohead was anfangen zu können. Ist nicht für jeden, und das ist gut so!“ SEINE Worte: „Das Großartige an Thom Yorkes Texten ist, dass sie bei jedem Hören etwas Anderes bedeuten können. Radiohead-Songs sind wie Portale ins eigene Unterbewusstsein – hör die ‚Kid A‘ durch, danach weißt du, wer du bist.“ Die Bürde: „Radiohead-Fans haben es im Leben schon schwerer. Wir sind sensibel und empfänglich für alles um uns herum – man muss aufpassen, nicht an der Welt zu zerbrechen. Es ist Gabe und Fluch zugleich.“

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I n t e r v i e w

Einzelgänger im Minus

Robert Guenther alias „Stars For The Banned“ hat mit seinem selbstbetitelten Debütalbum unsere komplette Redaktion verzaubert. Seine magische Mischung aus Singer-Songwriter-Gefühl und vertrackten, schwelgerischen Alternativeund Elektrosounds klingt nicht nach Erstlingswerk, sondern nach gereiftem Künstler auf dem Zenit seines Schaffens. Dennoch steht er gerade erst am Anfang – und eventuell auch auf der Kippe. Robert sprach mit uns über musikalisches Einsiedlertum, die therapeutische Wirkung von Musik und die prekäre Lage junger Künstler am Existenzminimum. Ein Interview mit einem Menschen, der die Musik wortwörtlich zum Atmen braucht. Erstmal die Standardfrage bei neuen Künstlern: Was bedeutet der Bandname „Stars for the Banned“? Bandnamen finde ich immer schwierig. In den 15 Jahren, in denen ich jetzt Musik mache, hatte ich eigentlich immer doofe Bandnamen. Ich habe in Wien eine Weile mein eigenes Ding gemacht, um diese anstrengenden Banddemokratien mal auszuklammern. Dabei bin ich zufällig an einen Support-Gig für „Get Well Soon“ gekommen. Da war es dann Zeit, einen Namen für das Projekt zu finden. „Stars For The Banned“ war eigentlich ein work-in-progress-Titel für ein Lied. Es geht um dieses Gefühl: Je länger man sich einsperrt, um sein Ding mit Herzblut zu machen, desto ausgeklammerter kommt man sich vor. Daher der Name: Sterne für die Verbannten. Das ist eine Metapher fürs Eigenbrötlertum. Du verbringst wieder einen Monat vorm Rechner und kriegst den Song nicht da hin, wo du ihn haben willst, erlaubst dir aber auch nicht, rauszugehen. Da verbannt man sich ein bisschen selbst und macht sich mit was verrückt, das einem eigentlich Seelenfrieden geben soll. Und dann wird der persönliche Himmel schnell dunkel. Ich sehe meine Lieder als die Sterne, die da ein bisschen Licht reinbringen sollen. Der Verbannte bin erstmal ich, aber dann auch hoffentlich die Hörer irgendwann, wenn sie sich mitverbannen lassen und das gemeinsam zelebrieren wollen. „Stars For The Banned“ ist ein Soloprojekt. Ist es nicht extrem hart, als Newcomer ohne schützendes Kollektiv alleine für deine Musik einzustehen?

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Ja. Man macht sich nackig. Es ist eine harte Situation, nicht zu wissen, was mit dem Album passiert. Nimmt sich jemand die Zeit und fühlt sich da rein, oder macht der nach 15 Sekunden wieder aus, so von wegen: „Wasn das fürn Scheiß?“ Darf ja auch polarisieren, aber das ist von der eigenen Positionierung her unheimlich schwierig. Da muss man aufpassen, dass es einen nicht permanent in die Krise haut, weil man für das, was man ist, voll in die Fresse kritisiert wird. Aber ich wollte das so. Die Bands, in denen ich war, sind in diesem demokratischen Prozess immer in die härtere Richtung gedriftet, so mit NuMetal und so – finde ich fürchterlich. Ich wollte da weg. Bist du auch auf der Bühne alleine, oder hast du eine Liveband? Anfangs stand ich ganz alleine da, mit Gitarre, Mikro und einem Fußcontroller, um die Samples im Rechner anzusteuern. War ziemlich stressig! Die Feuertaufe war der Support-Gig für „Get Well Soon“. Aber nach und nach sind Leute dazugekommen, und wir haben Schritt für Schritt meine digitalen Sachen wieder „vermenschlicht“. Schlagzeuger, Pianistin, Bass und so weiter. Ist nicht ganz einfach, weil die Band in Europa verstreut lebt – Wien, Klagenfurt, Prag. Aber das Feine ist dieser Modulargedanke: Ich kann, wenn ich will, ganz allein performen. Und wer Zeit hat, kommt dazu.

Gibt es Leute, die du beim Komponieren und Aufnehmen miteinbeziehst, oder ist das wirklich ein reines Eremiten-Album? Komplett alleine. Ich sperre mich richtig ein. Demokratische Bands bedeuten für mich zu viele Diskussionen und Kompromisse. Es ist oft nicht songdienlich, wenn die Bedürfnisse aller Musiker berücksichtigt werden müssen. In so eine Herzensangelegenheit möchte ich mir nicht reinreden lassen. Natürlich musste ich viel mit mir selbst diskutieren – das ist alles fürchterlich schizophren. Das Problem war vor allem der Perfektionismus. Bis das Ding so war, wie ich es wollte, hab ich ein Jahr drangesessen. Ein weiteres Problem am alleine Arbeiten ist die Organisation: Wenn es keine Bandproben gibt, muss man mit sich selbst Termine vereinbaren, an denen man am Material arbeitet. Und das ist hart, Kreativität auf Kommando. „Ich will jetzt, ich muss jetzt, weil ich jetzt Zeit hab“. Das funktioniert bei mir nur sehr schwer. Es ist eher so, dass mich das heimsucht, wenn ich schlecht drauf bin oder was Blödes passiert ist. Da spürt man schon: „Wenn du dich jetzt hinsetzt, kommt was Brauchbares daher“. Diese Unvorhersehbarkeit lässt sich schwer mit Alltag vereinbaren. Du komponierst also vor allem, wenn es dir nicht so gut geht - das merkt man auch an deinen Texten, die relativ düster sind. Auf mich wirkst du eigentlich nicht wie ein finsterer, in sich gekehrter Mensch.


Das sind einfach zwei Seiten. Ich denke, dass ich schon kommunikativ bin, ich habe gerne nette und viele Freunde. Aber man hat natürlich das Eine oder Andere durchgemacht. Ich habe schon eine melancholische, depressivere Komponente. Das hat viel mit meinem Aufwachsen zu tun, das zwar bürgerlich-sicher war, aber doch auch viele Probleme mit sich brachte, auf die ich jetzt nicht näher eingehen will. Diese Probleme haben sich nicht einfach mit dem Erwachsenwerden gelöst, sondern haben sich bei mir in Panik und Beklemmungen manifestiert. Mit Anfang zwanzig ist es bei mir losgegangen, dass ich immer wieder Atemnot hatte und das Gefühl, dass mir der Hals zuschwillt. Da hat mein Körper mir zu sagen begonnen: „Okay, da sind einige Dinge, die du verdrängt hast. Beschäftige dich damit, oder ich wehre mich!“ Musik ist also eine Art Therapieversuch für dich? Total! Wirklich, dadurch geht es mir immer besser. Es ist halt dieses klassische Ventil. Auf der Bühne spürst du nichts von deinen Ängsten, sondern du teilst das ganze Paket, das man sich bis dato im Leben aufgehalst hat, mit Leuten, die das vielleicht ein bisschen nachvollziehen können. Bei deinen Texten fand ich es relativ schwierig, zu sagen, worum es in den einzelnen Liedern konkret geht. Es bleibt sehr lyrisch-abstrakt. Kannst du sagen, wovon die jeweiligen Lieder handeln?

Ich hab meine Bedeutungen, klar! Aber ich fände es anmaßend, die Leute direkt mit meinen Problemen zu belästigen. Ich finde es schöner, wenn man eine Metapher hat, aus der jeder, der sich damit auseinandersetzt, seine eigene, persönliche Deutung ziehen kann. Natürlich verwehre ich mir damit aber auch die Möglichkeit, dass es leicht hängenbleibt. Es ist klar, dass man so keine großen Hymnen schreibt, die alle im

verkauft... Ich habe bisher gut Geld verpfeffert für die Musik. Jetzt hab ich keins mehr. Immer ein bisschen im Minus. Jetzt muss ich mir entweder einen Job suchen, oder ich schaffe es, auf einem bescheidenen Level von der Musik zu leben. Eine kleine Fanbase, ein paar Konzerte pro Monat, bisschen CDs und Merchandising verkaufen - das wäre mein Traum. Mein Anliegen war, das ganze Ding so weit zu treiben, dass ich mir nicht mehr

Auf der Bühne spürst du nichts von deinen Ängsten, sondern du teilst das ganze Paket, das man sich bis dato im Leben aufgehalst hat, mit Leuten, die das vielleicht ein bisschen nachvollziehen können. Stadion mitsingen. Aber meine Hoffnung ist es, mit diesem Debütalbum mit etwas Glück den Anfang eines Weges zu nehmen. Also geht es bei dir mit dieser Platte gerade so richtig um Top oder Flop? Genau. Jetzt geht es ganz aktuell darum, ob ich noch intensiver in die Musik einsteigen kann, oder ob ich Kompromisse machen muss. Wovor ich mich sträube, aber wenn es nicht anders geht, werde ich es müssen. Dach überm Kopf und eine warme Mahlzeit am Tag ist schon was Gutes... Ich hab mich bisher durchgejobbt, um Equipment zu kaufen und Pressung und Promotion bezahlen zu können. Regale eingeräumt, Brot und Software

vorwerfen kann, dass ich nicht alles versucht habe. Es ist mir bewusst, dass es Nischenmusik ist, mit der man sich beschäftigen muss. Aber ich wollte was Gutes machen, wo ich denke, ich hätte es nicht besser machen können. Wenn das funktioniert und sich weiterentwickelt, per Mundpropaganda oder sonst wie, dann kann ich das quasi „richtig“ machen. Und wenn nicht, dann geht es nicht mehr anders, als dass ich mich nach einer Alternative zum Musikmachen umsehe.

Daniel S.

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Seit 50 Jahren leiSten Gewöhnliche MenSchen auSSerGewöhnlicheS. WERDE TEIL DER GRÖSSTEN MENSCHENRECHTSBEWEGUNG DER WELT UND KÄMPFE MIT UNS GEGEN UNTERDRÜCKUNG UND GEWALT. SEI DABEI. MIT DEINER UNTERSCHRIFT. DEINER SPENDE. DEINEM EINSATz. AMNESTY.DE/50JAHRE

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Musik

Electronic Soul TILL VON SEIN Ltd Suol / Rough Trade VÖ: 28.10.‘11

Elektro/Alternative APPARAT The Devil‘s Walk Label: Mute VÖ: 23.09.‘11

Classic Rock ALICE COOPER Welcome 2 My Nightmare Label: Universal VÖ: 16.09.‘11

Klingt wie: Rodriguez Jr., Ralph Myerz, Tigerskin

Klingt wie: Sigur Ros, Radiohead, The Cure

Klingt wie: Alice Cooper

Till von Sein hat schon lange eine musikalische DaSeinsberechtigung. (Nicht nur) Im elektronischen Berliner Partyleben gehört der Produzent zu einer festen Größe. Nun endlich erscheint das erste Album auf dem Nicht-mehrso-Geheimtipp-Label Suol. TvS folgt mit „Ltd“ einer Richtung, die mir sehr zusagt: Einen breiter gefassten Musikstil-Mix weg vom runtergehungerten, seelenlosen Techno-Rums-Rums. Auf die Zeiten, in denen die Boyznoizes dieser Welt dominierten, können gern eine Zeit lang Produzenten und DJs wie Till folgen. Ein wunderschönes Saxophon von Jon Hester (welches das erstklassige „Out of Love“ noch besser macht) und undefinierbare, aber gut ergänzende Vocals („Sumthin Good“) geben Vielfalt. Ok, die Fritz-Kalkbrenner-Vocals auf „Blueprint“ erinnern etwas an einen Miami-House-Mix von Dennis Ferrer und das von Catz’n’Dogz mit produzierte „Neptune“ klingt schon sehr von Massive Attack abgekupfert. Aber das Gesamtkonzept stimmt. Wie bei Ralph Myerz tut der Hip-Hop-Hintergrund der Produktion gut. Er belebt sie, bringt eine Prise Soul und Jazz in das Ganze, ohne den eigenen elektronischen Charakter zu zerstören. Insgesamt also eine Scheibe, die es drauf hat.

Vom Elektro-Guru zum CarpetCrawler in zwei Alben: Sascha Ring alias Apparat hat sich bereits mit seinem letzten Album, dem Meisterwerk „Walls“ [2007] von seinen rein elektronischen, cluborientierten Ursprüngen entfernt und eigene, trippige und sinnliche Klangwelten entwickelt. Auf eine Art ist „The Devil‘s Walk“ die konsequente Fortsetzung dieser Entwicklung. Es kommen noch mehr „echte“ Instrumente und klassische Songstrukturen vor, und das Endergebnis ist noch weniger klar als Elektro einzuordnen – der Klang erinnert eher an Radiohead und The Cure. Allerdings ist das Energielevel dieser Platte derart niedrig, dass ich beim Hören echt aufpassen musste, dass mir nicht die Augen zufallen. Und ich hatte eigentlich gut geschlafen. Warme, dichte Flächen, harmonisches Klavier, gehauchter Gesang, niedriges Tempo, Monotonie, Sphärenklang... GebärmutterFeeling... *Dämmer*... Fühlt sich an, wie nach einer Flasche Wein in einem heißen Bad mit gedimmten Licht und stickiger Luft zu liegen. Intelligente, außergewöhnliche Musik, aber kann für die nächste Platte jemand dem armen Sascha mal ne Palette Energydrinks sponsern?

Alice Cooper beschert seit den 70ern seinen Hörern wohligen Grusel. Das gelingt ihm auch mit dem jüngsten Release, zunächst aber etwas anders als erwartet: Nach den ersten Klavierklängen ertönt des Coops Stimme – und sie klingt wie bei einem R‘n‘B-Star! Wer auch immer die Entscheidung getroffen hat, den Gesang des Openers „I Am Made Of You“ mit dem sogenannten „T. Payne“- oder „Cher-Effekt“ zu, äh, verschönern, hat entweder einen kruden Sinn für Humor oder ein ernsthaftes Geschmacksproblem... Jedenfalls hab ich mich ordentlich erschreckt. Aber keine Angst, der Rest der Platte klingt, wie Alice Cooper halt klingt: angeglamter Classic Rock mit jeder Menge Gitarrengniedelei und ironischen Grusel-Texten. Die Single „Bite Your Face Of“ ist hüftschwingender AC/DC-Rock, „Last Man On Earth“ überrascht mit Banjo und Marschblaserei. In „Disco Bloodbath Boogie Fever“ versucht man sich an einer Persiflage des zeitgemäßen Clubsounds, die dann erlösend in... naja, Gitarrengegniedel kippt. Respekt: Cooper in entspannt-selbstironisch! Es hätte peinlicher werden können. Für Fans aus alten Tagen, schätze ich...

Daniel S. Daniel S.

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SLEAZE

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Experimentelle Pianosongs TONIA REEH Boykiller Label: Clouds Hill Ltd. VÖ: 23.09.‘11

Alternative/ Singer-Songwriter STARS FOR THE BANNED Stars For The Banned Label: Labelship VÖ: 30.09.‘11

Singer/Songwriter SÄKERT Säkert pa engelska Label: Razzia Records VÖ: 16.09.‘11

Progressive/Post-Rock NIHILING Egophagus Label: Abandon Records VÖ: 07.10.‘11

Klingt wie: Patti Smith, PJ Harvey, Yoko Ono

Klingt wie: Radiohead, Muse, Portishead

Klingt wie: Agnes Obel, Coeur de pirate, Keren Ann

Klingt wie: Tool, Porcupine Tree, Blue October

Tonia Reeh trat bisher als „Monotekktoni“ im Berliner Elektro-Underground auf. Ihr Stil zeichnet sich durch eine ansprechende Sperrigkeit aus: emotionaler Gesang, anspruchsvolle Texte, Electronica-Beats und extravagante Kostüme machen ihre Perfomances zu intensiven Erlebnissen. Ihr Trademark ist ein spendabler Umgang mit Verzerrung – kaum ein Signal bleibt clean. Jetzt veröffentlicht sie unter ihrem bürgerlichen Namen ein Album, das sich weitab der elektronischen Musik bewegt: Auf „Boykiller“ stehen Reehs Stimme und ihr phantastisches Klavierspiel im Mittelpunkt, stellenweise von akustischen Drums begleitet. Wer sich jetzt plätschernde Sanftheit und Easy-Listening vorstellt, könnte aber kaum falscher liegen. Der Hang zur Verzerrung ist geblieben, und die Platte ist auf ihre Art genau so sperrig, drastisch und inspiriert wie die elektronischen Vorgänger. Hätte mir jemand erzählt, dass es sich hier um lange verschollene Aufnahmen einer Kollaboration zwischen Patti Smith, Yoko Ono und einem aggressionsgestörten russischen Pianisten handelt, ich hätte es geglaubt. Nix für YogaSeminare, aber extrem eigen und spannend!

In diesem Album habe ich mich irgendwie sofort zu Hause gefühlt. Als hätte der Wiener Robert Guenther für sein Debüt meine all-time-faves verschmolzen und entschlackt: Radiohead ohne die verschwurbelte Unzugänglichkeit, Muse ohne den übertriebenen OpernPomp, Portisheads „Trip“ ohne den „Hop“. Abgefahren. Die Grundstimmung ist düster, aber wunderschön. Akustische und elektronische Instrumente greifen perfekt ineinander, und der Gesang ist über jeden Zweifel erhaben, ausdrucksstark und geschmackvoll. Die Platte ist ein intimer, aber extrem kraftvoller Dauertrip, der einen erschöpft, aber glücklich und gereinigt hinterlässt. Vielen Menschen wird die Musik zu emotional sein – wer Radiohead „weinerlich“ und Muse „schwul“ findet, wird mit Stars For The Banned sicher auch nicht warm (no pun intended). Aber diesen Menschen ist sowieso nicht zu helfen. Ich für meinen Teil denke darüber nach, nach Wien zu fahren, Robert Guenther zu töten und seine Identität anzunehmen. Solche Musik will man selbst gemacht haben. Neid!

Wenn es auf den Herbst zugeht, überfällt mich regelmäßig eine Art allgemeiner Weltschmerz. An so etwas leiden ja vor allem Menschen, denen es eigentlich wunderbar geht. Weil das aber auf Dauer auch öde ist, brauchen sie gelegentlich ein wenig bittersüße Melancholie, der sie sich gefahrlos hingeben können. Annika Norlin, Frontfrau von Säkert, scheint es ähnlich zu gehen. Das neue Album der sieben Schweden aus Umea klingt mit seinen ruhigen Songs und seiner unaufgeregten instrumentellen Begleitung jedenfalls sehr danach. Verträumt perlt Norlins Stimme durch die 11 Lieder, im Opener „November“ nur begleitet von leisen KlavierAkkorden, später dürfen sich dann auch Norlins Bandkollegen mit ihrem Instrumenten austoben. Die Texte sind nicht übermäßig tiefgründig, die Bandbreite der Themen reicht dafür vom Liebeskummer, wenn die große Liebe eine andere heiratet, bis zu ebenjenem unbestimmten Weltschmerz. Das Album erschien streng genommen schon 2009, damals allerdings noch auf Schwedisch. Was eine empörte Briefflut von Fans weltweit auslöste, die die zuweilen skurrilen Übersetzungsvorschläge des Google-Translators nur bedingt zufriedenstellten. Deshalb nun also auf Englisch. Der Qualität des Albums schadet das zum Glück keineswegs. Im Gegenteil: Die Songs klingen nun weicher und verspielter, als die konsonantenreiche schwedische Sprache es zulässt.

Auch wenn die Hamburger Band auf ihrer Facebook-Seite die eigene Musik als „PostrockFake“ bezeichnet: Das hier ist der echte Shit. Verbastelte Gitarren zwischen melodisch und heavy, schwurbelnde Synths und psychedelische Soundscapes sowie eine beachtliche harmonische wie rhythmische Komplexität und Tiefe zeichnen „Egophagus“ aus. Im Vergleich mit anderen Vertretern des Genres ist die Musik von Nihiling eher introvertiert und meditativ als brachial-frickelig – für mich ein klares Plus, so bleibt einem die Mars-Volta-Migräne erspart. Die Texte sind mindestens so verschachtelt wie die Musik: Gleich drei lyrische Protagonisten – „The Unnamed“, „The Impulse“ und „Ichfresser“ (lat.: Egophagus) – schildern hier ihre traumartigen Innenansichten. Dass die Band keine Angst vor poppigen Momenten hat, macht das Gesamtwerk um so vielseitiger und auf eine Art eigenständiger – hier geht es nicht um sklavische Genreeinhaltung, sondern um Emotion. Beeindruckendes Album. Leider kann die Produktion mit dem Niveau der Songs nicht ganz mithalten – es klingt allzu trocken und live, der Musik hätte mehr Tiefe, Wärme und Einbettung besser getan.

Daniel S.

Daniel S.

Katharina N.

* = nich‘ so supi * * * * *= super supi **,***,****=dazwischen 70

SLEAZE

Daniel S.


Postrock MAYBESHEWILL I Was Here For A Moment, Then I Was Gone Label: Function Records VÖ: 23.09.‘11

NDW-Postpunk/Indie LOVE-A Eigentlich Label: Rookie Records VÖ: 14.10.‘11

Folkrock LIONS OF NEBRASKA Tofino Label: Coast Rock Records VÖ: 23.09.‘11

Nordischer Politrock HONNINGBARNA Honningbarna Label: Karmakosmetix VÖ: 11.11.‘11

Klingt wie: dEUS, 65daysofstatic, Mogwai

Klingt wie: The Cure, Die Ärzte, Whitest Boy Alive

Klingt wie: Gaslight Anthem, Bruce Springsteen, Jaya the Cat

Klingt wie: Die Toten Hosen, Sex Pistols, The Hellacopters

Es ist mal wieder Zeit für einen ordentlichen Katastrophenfilm im Kino. Mit Weltuntergang und Liebesgeschichte, mit Helden, die einen letzten Blick auf die zerstörte Welt werfen, bevor sie mit tapferer Miene einer ungewissen Zukunft entgegenschreiten. Einen Soundtrack, der perfekt zu diesem Film passen würde, liefern die vier Briten von Maybeshewill mit ihrem dritten StudioalbumMit leisem Glockenspielgeklimper startet „I Was Here For A Moment, Then I Was Gone“, schmelzende Violinen und sphärische Gesänge mischen sich dazu, wiegen uns in trügerischer Heile-WeltSicherheit - bis die Musik plötzlich abbricht und nach einem kurzen Luftholen mit ungeheurer Wucht die Gitarren einsetzen. Dieser Kontrast zwischen herzzerreißend schön und erschreckend brutal zieht sich durch alle zehn Tracks. Dem Hörer drängt sich zwangsläufig das Gefühl großer Emotionen und schwerer Entscheidungen auf. Etwas weniger Bedeutungsschwere hätte „I Was Here For A Moment, Then I Was Gone“ sicher gut getan, so wirkt das Album stellenweise heillos überfrachtet mit Klängen und Melodien. Hoffen wir also darauf, dass bald ein Filmproduzent das Potential von Maybeshewill erkennt und ein paar mitreißende Kamerabilder zum Album liefert. Nur die Musik ist eine Dreiviertelstunde lang doch ein bisschen zu schwere Kost.

„Meine Narbarn ham das Radio an - den ganzen Tag! Und ob ihr‘s glaubt oder nicht, sie hörn den ganzen Tag – KETTCAR! There‘s no escape from my neighborhood except for: ICH ZÜND SIE AN! No escape from my neighborhood except from: SELBSTMORD!“ Jahaaaa! Endlich mal einer, der mich versteht in meinem Hass auf diese unerträglich kumpeligselbstgefälligen „Ich bin mit Mitte 30 noch stolz auf meinen Kater“-Spacken von Kettcar! Danke! Auch sonst pöbeln Love-A sehr lustig und geistreich in die Runde. Die Musik dazu ist eine schillernde Mischung aus Postpunk, Neuer Deutscher Welle, Hamburger Schule und Indie. Auffällig ist der Verzicht auf Verzerrer: Die Gitarre klingt so clean und drahtig wie bei Whitest Boy Alive, was dem Album einen sehr charmanten, eigenen Klang gibt. Die Stimme ist, offengesagt, sehr nervig, aber ich glaube, das gehört zum Konzept. Passt auf jeden Fall hervorragend zum Gepöbel. Bunter Mix, der trotzdem in sich sehr stimmig und spaßig rüberkommt. Energetische, knackige Musik für Menschen, die gerne mal intelligent und augenzwinkernd abhassen!

Die Mischung aus FolkElementen und energetischen Gitarren-Sounds ist, das haben die vergangenen Monate eindrucksvoll bewiesen, derzeit ein Garant für Erfolge. Auch die Kieler Herren, die als Lions of Nebraska mit „Tofino“ Ende September 2011 ihr offizielles Album-Debüt vorlegen, haben sich diesem Mix verschrieben. Allerdings kann insofern Entwarnung gegeben werden, als man den 13 Stücken ein ordentliches Maß an Eigenständigkeit attestieren darf. Das liegt einerseits an den hörenswerten mehrstimmigen Gesängen, die auch mal einen Schritt weitergehen als die mutmaßlichen Vorbilder. Außerdem wagen sich die Lions of Nebraska eben auch im richtigen Moment, den bekannten Pfad zu verlassen. Das beweist nicht zuletzt der Song „Two“, der leider ein bisschen zu spät kommt, um uns den viel zu kurzen Sommer zu versüßen. Dass Band und Label den Song „Lonely Friend“ zur Single auserkoren haben, überrascht doch ein wenig. Denn mit „Clocks of Dali“ hätte man es angesichts der Beliebtheit von Bands wie Gaslight Anthem mit Blick auf die Charts wohl leichter gehabt. Aber vielleicht wollte man genau dies ja umgehen.

Daniel S.

Matthias

Reaktion auf die ersten paar Sekunden: Was ist DAS denn?? Die Antwort ist einfach – es ist Norwegisch. Man denkt erstmal, da singt einer Deutsch und man versteht kein Wort. Der Google-Übersetzer hilft (ein bisschen): Honningbarna heißt „Honigkinder“, aber wer jetzt an Astrid Lindgren denkt, könnte falscher nicht liegen. Die Band schreit ungezügelten linkspolitischen Zorn in die Welt heraus: Freude über WikiLeaks-Enthüllungen, Kritik an Islamophobie als den neuen Antikommunismus, Abhassen auf Rechte, Pflastersteine gegen Fremdenfeindlichkeit und alte Männer hinter Aktenbergen. Das mag jetzt nicht die reflektierteste und durchdachteste Message sein – wer sich schon mal tiefer im linken Milieu der Bundesrepublik bewegt hat, kann derlei Slogans wahrscheinlich nicht mehr hören. Aber ich freue mich! Endlich mal frische politische Musik mit Schub, die sich nicht im intellektuellen PC-Gehabe verzettelt. Für Relativismen kann man ja zum Ausgleich Phoenix gucken und Politologie studieren. Die Musik ist dabei kein oldschool-Punk oder Hardcore, sondern harter, schneller Rock mit extrem knackigem Sound und skandinavischem Touch. Und Norwegisch klingt echt geil zackig, wenn es geschrien wird! Daniel S.

Katharina N.

SLEAZE

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Howdy amerikanisches Insekt

Oder warum Detroit meine große Liebe ist

Als Als wir wir uns uns endgültig endgültig für für Detroit Detroit als als finales finales Reiseziel Reiseziel entschieden, entschieden, war war die die Aufregung Aufregung groß. groß. Drei Drei Tage Tage wollten wollten wir wir dem dem neuen Geburtsstätte SUV und das für neuen Mini Mini Coupé Geburtsstätte vieler SUVdas undUrlaubsziel das Urlaubsziel Urlaubsziel für jedes jedes unternehmungslustige unternehmungslustige Coupé Detroit Detroit zeigen, zeigen, die die Autostadt der vieler USA und für jedes unternehmungslustige Auto. Auto. Da eine der Kriminalitätsraten der USA hat, waren uns sicher, wir einige Auto. Da Detroit Detroit eine der höchsten höchsten Kriminalitätsraten derhat, USA hat, wir waren wir uns dass sicher, dass wirAbenteuer einige Abenteuer Abenteuer Da Detroit eine der höchsten Kriminalitätsraten der USA waren unswir sicher, wirdass einige erleben erleben werden. Und wir wurden nicht enttäuscht, Detroit hat dafür gesorgt, dass wir jeden Tag etwas Neues erleben wir wurden nicht enttäuscht, dafür gesorgt, jedeneine Taggroßartige etwas Neues erlebt werden. werden. Und wirUnd wurden nicht enttäuscht, denn wirDetroit hatten hat in Detroit mit demdass MINIwir Coupé Zeit.erlebt haben. haben.

Eindeutige Eindeutige Botschaft Botschaft

Eindrücke

Als Als wir wir auf auf dem dem Flughafen Flughafen ankamen, ankamen, durften durften wir wir nicht nicht direkt direkt ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten – weil ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten – weil danilo danilo eine eine Banane Banane bei bei sich sich trug. trug. Man Man warf warf uns uns strenge strenge Blicke Blicke zu. zu. Dann Dann wurde wurde uns uns das das gelbe gelbe Ärgernis Ärgernis entwendet. entwendet. Erst, Erst, nachnachdem dem wir wir treudoof treudoof versicherten, versicherten, dass dass wir wir kein kein weiteres weiteres Obst, Obst, Nacktschnecken oder diverse Erden ins Land Nacktschnecken oder diverse Erden ins Land schmuggeln schmuggeln wollten, wollten, durften durften wir wir gehen. gehen. Erster Erster Eindruck Eindruck von von Detroit: Detroit: Wo Wo zur zur Hölle Hölle sind sind die die Menschen? Menschen? Ich vermutete, dass es Menschen geben musste, Ich vermutete, dass es Menschen geben musste, denn denn die die Parkplätze Parkplätze der der diversen diversen Shoppingcenter Shoppingcenter und und Restaurants Restaurants waren waren voll. voll.

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Zweiter Zweiter Eindruck Eindruck von von Detroit: Detroit: Was Was zur zur Hölle Hölle liegt liegt hier hier überall überall auf den Straßen? Überall lagen zerfetzte Autoreifen auf den Straßen? Überall lagen zerfetzte Autoreifen herum. herum. Anscheinend Anscheinend verlieren verlieren die die Autos Autos stündlich stündlich ihre ihre Reifen Reifen mitten mitten auf auf den den Highways. Highways. Dass Dass hier hier noch noch kein kein Rechtsanwalt Rechtsanwalt die die große große Klage Klage erhob. erhob. Dritter DritterEindruck Eindruckvon vonDetroit: Detroit:Wenn Wennes eshier hierso sowenig wenigMenschen Menschen gibt gibt und und sämtliche sämtliche Autos Autos keine keine Reifen Reifen mehr mehr haben, haben, warum warum zur zur Hölle Hölle fahren fahren trotzdem trotzdem gefühlte gefühlte zwei zwei Billionen Billionen Autos Autos auf auf den den Straßen? Straßen?


Wenn’s nicht mehr läuft…wird das Rad halt einbetoniert

Detroiter Version von Hausbesetzer-Optik

Wenn niemand mehr da ist, dem man sie spenden kann…

Projekt „Alice im Detroitland“

Ganz wie in Heidelberg

Das Heidelberg Projekt

www.heidelberg.org

Im berüchtigten Detroiter Bezirk McDougal-Hunt findet man neben Armut, Kriminalität, Drogen und Toten ein Kunstprojekt, das seinesgleichen sucht. Es zieht sich über mehrere Straßenzüge und ist einfach wunderschön und skurril und seltsam und unglaublich bunt. Ein wunderbarer wirrer Farbklecks in dieser grauen Stadt. Die Häuser sollen in dieser Gegend nicht mehr als 200 Dollar wert sein und werden durch das „Project in den Projects“ wieder neu belebt.

Das Heidelberg Projekt befindet sich in jedem Reiseführer über Detroit. 275.000 Besucher schauen sich jährlich dieses beeindruckende Freilichtmuseum an.

Der Künstler Tyree Guyton wuchs in diesem Viertel auf und versucht auf ungewöhnlichem Weg, seiner Heimatstadt zu helfen: mit Kunst. Und das funktioniert.

Die Auswirkungen der künstlerischen Anarchie sorgten in diesen Straßen dafür, dass sich die Drogendealer zurückzogen und die Anwohner wenigstens teilweise wieder sicherer leben.

Es gibt Häuser mit einer Fassade aus Kuscheltieren, riesige Uhren an Bäumen, bunte Kreise auf den Straßen, vergrabene Surfbretter, gigantische Schuhhaufen in Vorgärten, Küchengeräte mit Armen auf den Gehwegen.

SLEAZE

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Einige Infos zum dem neuen schicken Gefährt, was uns schnell und sicher durch Detroit gebracht hat und der jetzt gerade auf den Asphalt kommt: MINI John Cooper Works Coupé Motor: 155 kW / 211 PS Fassungsvermögen von Kofferraum: 280 Liter Preis: ab 31.150,- Euro www.mini.de

Menschenleere Straßenschlucht 74

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Michigan Central Station

Leer stehendes Geschäft Nr. 472

Street-Art-Ziel, Nr. 823

Architektur und Abenteuer

Aufmerksame SLEAZE-Leser werden schon bemerkt haben, dass wir große Riesenfans von alten Gebäuden sind. Und Detroit hat in dieser Hinsicht mehr als genug zu bieten. Hier steht einfach alles leer. Riesige Fabriken, kleine Wohnhäuser, Krankenhäuser, Büros und Restaurants. Und das größte Riesenschmuckstück ist der Michigan Central Station Bahnhof. Ein riesiges Bahnhofsgebäude, welches Ende der 80er Jahre nicht mehr gebraucht wurde. Jetzt wohnen dort Junkies und Obdachlose. Was genau mit dem Bahnhof

passieren soll, weiß keiner. Er steht unter Denkmalschutz, soll aber angeblich doch abgerissen werden. In dieser Stadt weiß keiner, was der andere tut, woher soll es also SLEAZE wissen? Wenn man ordentlich sucht, findet man auch immer wieder kleine und große Graffitis, die u.a. die aktuelle Situation in Detroit ansprechen. Unserer Meinung nach ist es noch nicht bunt genug, aber vielleicht ist das ja die Zukunft dieser Stadt? Künstler machen aus Detroit ein großes, urbanes Kunstprojekt. Vielleicht…

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Viel Stauraum im MINI Coupé

Ausgewerkstattet

Detroit Fakten:

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Ein Sturm versucht hilflos, Detroit zu säubern

83 Prozent der Einwohner sind Afroamerikaner. Der Anteil weißhäutiger Einwohner liegt mit 7,8 Prozent nur noch knapp vor demjenigen der hispanischen Bevölkerungsgruppe, die bei 6,8 Prozent liegt. Durch die boomende Wirtschaft wuchs der Anteil der Schwarzen zwischen 1940 und 1960 auf ein Drittel der Einwohnerschaft. Die weißen Mittelschichten, voller Abneigung gegen die schwarzen Unterschichten, flohen aus der Stadt und siedelten sich in den Vororten an.

Ein paar Fakten für die Tränendrüse:

Durch Outsourcing und andere BWL-Weisheiten verlagerten sich vor allem die Niedriglohn-Jobs. Nun stehen ungefähr 100.000 Häuser leer. Zu Halloween werden in Detroit jedes Jahr leere Häuser und Autos in Brand gesteckt. Das nennt sich dann die Devil’s Night Detroit und ist ein Mix aus Protest und Erlebnistourismus, vergleichbar mit dem 1. Mai in Berlin. Nur, dass sie hier etwas authentischer klagen dürfen.

SLEAZE

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Detroit steht mit 300 Millionen Dollar Defizit am Rand des Bankrotts. Ein Drittel der Gesamtfläche von Detroit liegt brach. Jeder dritte Einwohner hat keinen Job. Die Zahl der Gewaltverbrechen steigt jährlich und hat Detroit schon öfter zur gefährlichsten Stadt der USA gemacht. 1988 wurde der Hauptbahnhof geschlossen. Wer mit der Bahn fahren will, muss mit dem Bus zu einem Bahnhof außerhalb der Stadt. Das desolate Schulsystem steht unter Zwangsverwaltung des Staates Michigan. Staatliche Dienstleistungen wie Polizei und Müllabfuhr funktionieren nur beschränkt.


Fotografin: Yanah Hölig WWW.YANAH.DE Auto: MINI Mini Cooper John Cooper Works Coupé

Busbahnhof von Detroit

Detroit Fazit:

Ihr sucht eine Stadt zum Shoppen und Ausgehen? Dann ist Detroit nichts für euch. Falls ihr aber eine Ihr sucht eine Stadt zum Shoppen und Ausgehen? Dann ist Detroit nichts für euch. Falls ihr aber eine Stadt mit Charakter und einer postatomaren Ausstrahlung erleben wollt, dann ist Detroit perfekt. Diese Stadt Stadt verdient verdient auch auch in in ihrem ihrem jetzigen jetzigen Zustand Zustand viel viel mehr mehr Aufmerksamkeit Aufmerksamkeit und und gehört gehört für für uns uns Diese ganz eindeutig zu unseren Lieblingsreisezielen in den USA. Übrigens, nicht jeder Schwarze in abgeganz eindeutig zu unseren Lieblingsreisezielen in den USA. Übrigens, nicht jeder Schwarze in abgewetzter Kleidung will euch töten, vielleicht will er nur kurz zum Supermarkt und Klopapier kaufen. wetzter Kleidung will euch töten, vielleicht will er nur kurz zum Supermarkt und Klopapier kaufen.

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R E D

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auf www.sleazemag.de

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Die riesengroße SLEAZE-wir heißen den Herbst herzlich willkommenVerlosungsaktion E-Mails an geschenke@sleazemag.de Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen, das reine Glück entscheidet.

Tolle Prei se

Willkommen im Jetzt All deine Freunde haben schon ein Smartphone. Außer dir. Wenn du für dein altes Modell, das vor zehn Jahren mal neu war, spöttisch angeguckt wirst, antwortest du trotzig: „Dafür geht es nicht kaputt und hält jedes durchfeierte Wochenende aus.“ Aber eigentlich bist du traurig. Traurig, dass du mit deinen coolen Freunden nicht mithalten kannst. Das neue Motorola DEFY+ würde alles ändern. Es sieht nicht nur gut aus, sondern ist auch noch wassergeschützt, staubdicht und kratzfest. Hält also mindestens so lange wie dein jetziges Modell. Außerdem hast du natürlich auch permanent Zugriff auf Facebook und kannst mit der krassen Kamera von allem Fotos machen. So kann auch jede noch so wilde Nacht rekonstruiert werden. Nie wieder betretenes Schweigen auf die Frage, was da denn passiert ist. Kurz gesagt, mit dem Motorola DEFY+ gehörst du endlich zu den coolen Kids. Willst auch du in den Kreis der Smartphonebesitzer aufgenommen werden, schicke eine Mail mit dem Kennwort „Cool Kid“ an uns.

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Möge die Macht mit euch sein! Das jedenfalls wünschen wir den meisten, die wir kennen, wenn wir an deren Kochkünste denken. Um die eigenen Hardskills aufzupolieren und sich ganz nebenbei noch wie in BIG BANG THEORY zu fühlen, solltet ihr dieses Kochbuch haben und es auch nutzen. Yoda-Soda, Wookiee-Cookies oder Wampa-Schnee… alles ein Kinderspiel für euch, wenn, ja wenn ihr dieses Kochbuch euer Eigen nennt. Schickt eine Email an geschenke@sleazemag.de, Kennwort: „Dein Va(d)der is deine Mu(d)der“ und gewinnt eins von drei Exemplaren von Das STAR WARS Kochbuch: Wookiee Cookies und andere galaktische Rezepte.

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Genau das Richtige für Muddis Schwitzer Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

Es gibt immer wieder Situationen, in denen man(n) einfach nicht duschen kann – aus Zeitgründen natürlich und nicht, weil man zu faul dafür ist! Termine, Termine, Termine. Ein typisches Beispiel: Man erhält (mal wieder) nur 48 Stunden, das Lösegeld für die gekidnappte Ehefrau zu besorgen. So etwas kann einem ohnehin schon die Laune vermiesen. Der Tag endet aber im völligen Fiasko, wenn man bei der Übergabe stinkend und mit tellergroßen Schweißflecken unter den Achseln ankommt und die Frau naserümpfend zurück unter die wohlriechende Achsel des Wifenappers schlüpft. Damit euch die kommenden zwölf Monate so etwas nicht passiert – und ihr vielleicht sogar eine loyalere Frau abbekommt – verlosen wir ein Jahrespaket Rexona men Sport. Das ist letztens

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SLEAZE erscheint im bfs. Verlag.

Heft #28 erscheint im DEZEMBER SLEAZE

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