Die Wirtschaft Schaumburg & Region
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„Das Marktpotenzial ist riesig“ Wie ein Stadthäger mit Unterstützung seines Chefs gefährliche Viren aller Art in den Griff kriegen will VON HOLGER BUHRE
AUF TONFÜHLUNG Michèle Liebing und Marietta Bremer haben eine GbR namens MmKeramik gegründet – und wollen jetzt unternehmerisch durchstarten. 3
MIT WEITBLICK Fred Korte ist Baustoffhändler mit Leib und Seele – und gezielt in Marktnischen tätig. Demnächst will er in den Online-Handel einsteigen. 5
FOKUS AUF H2
Wie Wasserstoff im Schaumburger Land zum Gelingen der Energiewende beitragen und fossile Energieträger langfristig ablösen soll. 13
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enn es nach Daniel Tautz ginge, könnte man den Auswirkungen der Corona-Pandemie in kürzester Zeit ein Ende bereiten. Der 33-Jährige aus Stadthagen hat im Dezember 2020 sein Start-Up-Unternehmen „Bluetaction Pro“ gegründet und will dazu beitragen, dass sich Menschen wieder gefahrlos in geschlossenen Räumen treffen können: „Und zwar ohne Mund-Nasen-Bedeckung und ganz unabhängig von Impfung, Erkrankung oder Infektion.“ Möglich macht dies laut Tautz ein sogenannter Plasmagenerator, „der sich zur Entkeimung von Luft und Oberflächen sowie zur Entfernung von Viren, Bakterien, Schimmel und Gerüchen eignet“. Die Technologie dieser Idee basiert auf Patenten der Dehne Entstaubungstechnik AG, dessen Tochterunternehmen Filtertec GmbH & Co. KG im Nienstädter Gewerbegebiet Schnatwinkel ansässig
ist – für das wiederum Tautz seit Kurzem als Wirtschaftsingenieur arbeitet. Zuvor war der 33-Jährige dort bereits drei Jahre lang als Werksstudent tätig. Mit „Bluetaction Pro“ ist er nun nebenberuflich in die Vermarktung der Plasmageneratoren eingestiegen. Sein Chef HansWerner Dehne agiert mit seinen Unternehmen weltweit und möchte nach eigener Aussage „aus Altersgründen kürzertreten“. Zudem fehle ihm angesichts einer Vielzahl anderer Projekte schlichtweg die Zeit. „Hinzu kommt, dass meine beruflichen Schwerpunkte ganz klar auf Forschung und Entwicklung liegen.“
Gleichwohl freut sich der Geschäftsführer, einem seiner Mitarbeiter bei dessen Start-Up unter die Arme greifen zu können, indem er Tautz die Nutzung der entsprechenden Patente in Deutschland erlaubt. „Denn das Marktpotenzial ist riesig“, sind sich beide einig. Rund 30 Geräte hat der Jungunternehmer bereits verkauft: unter anderem an Möbel Hein-
einem anderen GehäuseLieferanten genießt für ihn deshalb aktuell höchste Priorität. „Denn das Innenleben der Geräte baue ich ja höchstpersönlich zusammen“, so der StartUp-Unternehmer.
rich, das DRK Schaumburg und einige Arztpraxen in der Region. Was ihn im Nachgang freut: „Alle sind absolut begeistert.“ Während die Technologie einwandfrei und zuverlässig funktioniere, stehe er jedoch vor Problemen ganz anderer Art, schildert Tautz. „Ich habe leider noch keinen Hersteller gefunden, der mir pünktlich und zuverlässig die benötigten Gehäuse liefert, die für die ordnungsgemäße Funktion des Plasmagenerators erforderlich sind.“
Wegen der Gehäuse-Problematik hat der Existenzgründer bislang nicht nur aufs Freischalten seiner quasi fertigen Internetseite verzichtet, sondern sich für 2021 auch nur ein recht bescheiden klingendes Ziel gesetzt: „Ich möchte in diesem Jahr gerne eine dreistel dreistelverlige Zahl an Geräten ver kaufen“, so Tautz. „Und wenn’s gut läuft, kann ich die Produktion im nächs nächsdeutten Jahr hoffentlich deut lich ausweiten – denn die Themen Corona und vi virenfreie Raumluft werden uns noch lange begleiten.“
In den ersten Monaten habe er mit einer Firma aus Italien zusammengearbeitet: „Doch aus verabredeten drei Wochen Lieferzeit werden dort schnell mal drei Monate“, so Tautz frustriert. Die Suche nach
Mit seinem Start-Up „Bluetaction Pro“ hat Jungunternehmer Daniel Tautz der Corona-Pandemie den Kampf angesagt. Foto: hb
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Mit „Doro“ und „Lemmy“ zum Kunden
Fortsetzung von Seite 1
Junge Metallbau-Firma aus Altenhagen II wirbt auf ungewöhnliche Weise zählen zudem Wartungsarbeiten an Feuerschutztüren, Sicherungssystemen und Schließanlagen sowie Reparaturen nach Unfällen, Sturmschäden oder Einbrüchen.
„Waschmittel für die Raumluft“ So funktioniert der von Daniel Tautz vermarktete Plasmagenerator „Bluetaction Pro“: Die Luft wird durch eine elektronisch geregelte, Hochspannung führende Elektrode aufgeladen, wodurch ein Plasma-Luft-Gemisch erzeugt wird, das eine hohe desinfizierende Wirkung besitzt – in der Luft genauso wie auf Oberflächen und Textilien. „Das System ist wartungsfrei und benötigt keine chemischen Zusatzstoffe“, macht Tautz deutlich. Eine toxikologische Bewertung sowie eine Expertise aus Sicht der Mikrobiologie und Hygiene – jeweils vorgenommen von einem Fachgutachter – bescheinigen der zum Einsatz kommenden Technologie eine hohe Desinfektionswirksamkeit. „Das Gerät stellt eine sinnvolle und wertvolle Ergänzung von Präventions- und Hygienemaßnahmen im allgemeinen Umfeld und speziell im medizinischen Umfeld dar“, heiß es darin unter anderem. „Durch die Anwendung wird die Wahrscheinlichkeit auch von potenziellen SARSC oV-2 -Ü b e r t r ag u nge n deutlich reduziert, wodurch dieses Verfahren als sehr sinnvoll und wertvoll für das Gemeinwohl bezeichnet werden kann und nach gutachterlicher Auffassung eine hohe Systemrelevanz aufweist.“ Aktuell sind die Geräte laut Tautz in drei Größen, Preis- und Leistungsstufen erhältlich. „Man kann sie auf den Tisch legen, aber auch an Wand oder Decke befestigen“, schildert der Jungunternehmer. „Alternativ gibt es auch ein Standgerät für den Fußboden.“ Dem 33-Jährigen zufolge ist die Luft in einem ungefähr 200 Kubikmeter großen Raum bereits 30 Minuten nach Einschalten des leistungsstärksten Plasmagenerators „Bluetaction Pro“ dank des eingebauten Lüfters zu mehr als 99 Prozent desinfiziert. Insofern verwundert es nicht, wenn Tautz das Ganze als „Waschmittel für die Raumluft“ bezeichnet.
VON BERND ALTHAMMER
„Heavy Metall“ unterwegs: Die jungen Unternehmer Dennis Scharpf (von links), Sascha Tegtmeier und Daniel Elpel sind seit Anfang April gemeinschaftlich unternehmerisch tätig.
I
nsgesamt 43 Jahre Berufserfahrung haben drei Handwerker in einem gemeinsamen Unternehmen gebündelt: Heavy Metall Metallbau GmbH heißt das soeben gegründete Unternehmen im Messenkämper Ortsteil Altenhagen II. Ungewöhnlich ist nicht nur die Wortspielerei im Firmennamen, den sich die drei Musikfans ausgedacht haben. Denn zu Kunden fahren sie mit zwei Feuerwehroldtimern namens „Doro“ und „Lemmy“.
Wenn es aber um ihre handwerkliche Arbeit geht, sind Meister Daniel Elpel (31) sowie Sascha Tegtmeier (42) und Dennis Scharpf (33) mit allem Ernst bei der Sache. Sie empfehlen sich für alle Bereiche des Metallbaus. Tore, Türen, Fenster, Geländer und Zäune entstehen nach Kundenwünschen oder eigenen Entwürfen. Das können auch Sonderanfertigungen sein: unter anderem Kunst im Garten oder vor der Haustür. Zur Bandbreite des Unternehmens
In der ehemaligen Stuhlfabrik Sander am Ortsrand von Altenhagen II haben die Jungunternehmer den richtigen Standort für ihre Werkstatt gefunden. „Ein Glücksfall“, betont das Trio, das seinen Entschluss nicht bereut, in CoronaZeiten den Weg in die Selbstständigkeit angetreten zu haben. Im Oktober 2020 fiel die Entscheidung. Am 1. Februar 2021 sollte es losgehen. Doch wegen der Pandemie verzögerten sich die notwendigen behördlichen Genehmigungen um zwei Monate. Obwohl sie bereits gut ausgelastet sind, versprechen sie, auch für kleine Aufträge loszufahren. Ihren Start finanzierten sie ganz ohne öffentliche Förderung. Für Fahrzeuge, Maschinen und andere Aufwendungen haben sie eine höhere fünfstellige Summe investiert. Nicht nur die Musik verbindet die Metall-Experten, für die Tegtmeiers Ehefrau Claudia die Buchführung übernommen
Funkenflug in der Werkstatt: Sascha Tegtmeier bedient den Winkelschleifer. Fotos: nah
hat. Die Liebe zu ihrem Handwerk beflügelte den Schritt in die Selbstständigkeit. Jedes der drei gleichberechtigten Mitglieder der jungen Firma bringt spezielle Kenntnisse mit: Der eine ist versiert im Umgang mit Edelstahl, der nächste bei der Produktion, der dritte bei der Montage. Auch deshalb hat sich das Trio gefunden. „Wir ergänzen uns prima“, sind sie sich einig.
Fachleuten wird mehr Zeit eingeräumt Steuererklärung 2019: Wann Verspätungszuschlag fällig wird
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ür die Steuererklärung gibt es Fristen. Wer die nicht einhält, muss in bestimmten Fällen mit einem Verspätungszuschlag rechnen. Allerdings kann der Zuschlag vermieden werden. Sieben Monate nach Ablauf des jeweiligen Kalenderjahres: Dann endet bei Steuerpflichtigen üblicherweise die Frist zur Abgabe der Einkommensteuererklärung. Das heißt: Die Einkommensteuererklärung 2019 hätte bis zum 31. Juli 2020 abgegeben sein müssen. „Wurde die Frist nicht eingehalten und auch nicht rückwirkend verlängert, kommt es zur Festsetzung eines sogenannten Verspätungszuschlages“, sagt Erich Nöll, Geschäftsführer des Bundesverbands Lohnsteuerhilfevereine (BVL).
Der Verspätungszuschlag beträgt grundsätzlich 0,25 Prozent der noch zu zahlenden Steuer für jeden Verspätungsmonat. Es gibt aber einen Mindestbetrag von 25 Euro pro Monat, sofern sich noch eine Steuerzahlung an das Finanzamt ergibt. Beträgt die Steuernachzahlung beispielsweise 1000 Euro und wird die Steuererklärung zehn Monate zu spät eingereicht, wird ein Verspätungszuschlag von 250 Euro fällig. Verspätungszuschlag kann vermieden werden Für Steuerpflichtige, die ihre Steuererklärung von Profis anfertigen lassen, gilt generell eine längere Abgabefrist. Sie wurde wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie noch zusätzlich verlängert. „Wird die Einkommensteuerer-
1. Oktober 2021“, macht Nöll deutlich. Dies gelte für alle Steuerpflichtigen – unabhängig davon, ob sie ihre Steuererklärung selbst erledigen oder jemanden beauftragen. Der Nachteil: Steuererstattungen 2019 werden auch erst ab diesem Datum verzinst.
Die Steuererklärung für 2019 muss eigentlich schon eingereicht worden sein – es sei denn man hat Hilfe von Steuerberaterin und Co.
klärung 2019 vom steuerlichen Berater bis zum 31. August 2021 abgegeben, ist dies fristgerecht“, erläutert Nöll.
einer Nachzahlung rechnen. Beauftragt man nun Fachleute, lässt sich zumindest der Verspätungszuschlag vermeiden.
Profis beauftragen, kann auch in einem anderen Fall schlau sein: Nämlich wenn Steuerpflichtige trotz Verpflichtung ihre Einkommenssteuererklärung für 2019 noch nicht abgegeben haben und jetzt schon mit
Keine Zinsen auf Nachzahlung „Zinsen auf die Steuernachzahlung 2019 sind noch nicht zu befürchten, denn der Zinslauf beginnt ausnahmsweise erst am
Für die Einkommensteuererklärung 2020 gelten wieder die alten Fristen: Nicht beratende Steuerpflichtige müssen ihre Einkommensteuererklärung grundsätzlich bis zum 31. Juli des Folgejahres abgeben. Wenn der steuerliche Vertreter dies erledigt, ist der 28. Februar des übernächsten Jahres der Stichtag. Die Verzinsung für Steuererstattungen und -nachzahlungen für die Einkommensteuererklärung 2020 beginnt folglich am 1. April 2022.
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Ganzheitliche Betreuung von Unternehmerfamilien
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Sind wegen der Corona-Pandemie etwas im Verborgenen gestartet: Michèle Liebing (links) und Marietta Bremer. Foto: nah
Markus Meyer
Auf Tonfühlung
Regionaldirektor Private Banking Betreuer burkhard.knoop@vbhs.de Tel.: 05721 781-60011
Bernd Heumann
Gaby Hansel
Lauenauer Jungunternehmen MmKeramik nutzt Pandemie für Startvorbereitungen VON BERND ALTHAMMER
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ie Buchstaben M und K haben es ihnen angetan. Der eine wegen der Vornamen – der andere, weil Keramik, Kaltgetränke und „Kafé“ den gleichen Anfang haben. Solche Wortspiele lieben Michèle Liebing und Marietta Bremer. Nicht nur hierbei zeigt sich ihre Kreativität. Auch in ihrer jungen Firma namens MmKeramik – der sie im Lauenauer Kesselhaus ein ganz uriges Ambiente gaben – haben sie bis ins Detail ihre persönliche Weltanschauung in die Tat umgesetzt: „Unser Prinzip ist Nachhaltigkeit“, macht das Duo deutlich. Deshalb stellen sie Gebrauchskeramik her: Essgeschirr, Tabletts, Vasen, Becher und Tassen.
All das kann man bei ihnen fertig kaufen. Wer will, kann aber auch für wenig Geld einen Tonklumpen erwerben und macht an einer kleinen Räderes gelte htigen – , ob sie ng selbst manden Nachteil: 2019 b diesem
mensteugelten Fristen: Steuerhre Einklärung zum 31. es abgeuerliche digt, ist es überer Stichung für und für die rerkläfolglich
Burkhard Knoop
Regionaldirektor Private Banking Betreuer markus.meyer@vbhs.de Tel.: 05721 781-20119
scheibe selbst ein Gefäß formen. Dieses „offene Töpfern“ ist an zwei Nachmittagen vorgesehen. Zwei weitere Nachmittage bleiben Kinderkursen unter dem Motto „Ton-Klub-Kids“ vorbehalten. Erwachsene können ein ganzes Wochenendseminar buchen. Nebenbei wird „Kafé“ eingeschenkt. So ist der Plan. Doch erst einmal müssen die Corona-bedingten Beschränkungen vorbei sein. „Eigentlich war die Pandemie unser Glück“, ist sich das Duo einig: „So hatten wir viel Zeit für die Vorbereitungen, damit wir später richtig starten können.“ Vor drei Jahren fanden sich die beiden „M’s“ zum ersten Mal: in Mariettas Hobbykeller. Im Februar 2020 ließen sie ihre Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) eintragen. Dann fand sich der geeignete Raum im Kesselhaus. Weil beide hauptberuflich als Pädagoginnen tätig
sind, entstand durch die Firmengründung keine finanzielle Abhängigkeit. „Deshalb haben wir bewusst auf Fördergeld verzichtet, sondern alles selbst finanziert“, schildert Bremer. Oder – weil sie ja auf Nachhaltigkeit bestehen – sich vorwiegend gebrauchtes Mobiliar besorgt. Im November 2020 begann dann mitten in der Corona-Zwangspause der Verkauf: über Instagram und im Internet, nach Vorbestellung oder an jedem Freitagnachmittag am offenen Schaufenster. „Das hat sich im Nu herumgesprochen“, freut sich Liebing. Ihren Angaben zufolge ziehen viele junge Leute das Töpferunikat dem industriell erstellten Porzellan vor. Nun warten die beiden Ju ng u nter neh mer i nnen, dass bald ein Corona-freier Alltag beginnt: „Dann“, so sagen sie voller Eifer, „wollen wir richtig ,auf Tonfühlung‘ gehen.“
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Es geht schließlich um den Gesundheitsschutz der Mitarbeiter Gute Frage: Bekomme ich für meine Impfung frei?
Immer mehr Beschäftigte haben in den kommenden Wochen und Monaten Termine für ihre Corona-Schutzimpfung im Kalender stehen. Aber wie vereinbaren sie das am besten mit ihrer Arbeitszeit? Bekommen sie von ihrem Arbeitgeber dafür frei? Diese Frage sei rechtlich und gerichtlich noch nicht geklärt, erläutert Swen Walentowski vom Deutschen Anwaltverein (DAV). „Das ist noch umstritten.“ Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber dürfen dem Anwalt zufolge aber großzügig sein: „Es geht schließlich um den Gesundheitsschutz der Mitarbeiter.“ Gebe ein Arbeitgeber seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern frei, gelte das nur für den Termin, nicht aber für den ganzen Tag.
Wer sich an einem Tag impfen lässt, an dem er oder sie ohnehin Urlaub hat, kann sich das nicht auf die Arbeitszeit anrechnen lassen. „Dann ist das ja sozusagen schon bezahlt freigestellt, zählt also als ganz normaler Urlaubstag.“ Anders sehe die Sache aus, wenn Geimpfte Nebenwirkungen haben und sich nach der Impfung für einige Tage krank fühlen. „Dann kann man sich ganz normal krankmelden“, so Walentowski. „Und dann erhält man auch den Urlaubstag wieder gutgeschrieben – wie normalerweise immer, wenn man in den Ferien erkrankt.“
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„Spagat zwischen
Torsten Richter vom Autohaus Becker-Tiemann. Foto: hb
Wie sind Ihre Erwartungen für das weitere Geschäftsjahr? Lässt sich der zwangsläufig entstandene Umsatzrückgang bis zum Jahresende wieder aufholen? Der Verlauf des Geschäftsjahres hängt ganz stark von den politischen Entscheidungen ab. Wir müssen den Spagat zwischen Wirtschaft und Gesundheit hinbekommen. Ich befürchte, wir werden den Umsatzrückgang nicht mehr aufholen können.
Welchen Anteil hat das ServiceGeschäft am Gesamtumsatz Ihrer beiden Schaumburger Filialen? Das ist eine interessante Frage. In unserer Branche zählt leider nicht der Umsatz, sondern der Ertrag. Wie wahrscheinlich allen bekannt ist, kann man aufgrund der immens hohen Rabatte mit dem Fahrzeughandel kein Geld verdienen. Obwohl die Umsätze gerade bei einer Marke wie BMW sehr hoch sind, bleibt für den einzelnen Händler nicht einmal ein Prozent Deckungsbeitrag übrig. Von diesem Erlös müssen dann noch alle Nebenkosten getragen werden. Das Service-Geschäft inklusive Ersatzteilverkauf hat einen Anteil von ungefähr 20 Prozent.
Während des ersten Lockdowns im vergangenen Frühjahr gab es massive Kritik an der Kfz-Zulassungsstelle des Landkreises, die zeitweilig schlecht oder gar nicht erreichbar war. Wie hat sich diese Situation seitdem verändert? Wir vom Autohaus Becker-Tiemann haben das überhaupt nicht so empfunden. Sicherlich gab es längere Wartezeiten und komplizierte Vorgehensweisen. Aber ich bin der Meinung, dass die anwesenden Mitarbeiter der Kfz-Zulassungsstelle in Stadthagen und Rinteln sehr kooperativ, freundlich und zielorientiert gearbeitet haben. Wir haben aber schon seinerzeit die Beschwerden einiger Kollegen nicht verstehen können.
Wirtschaft und Gesundheit“ Interview mit Torsten Richter vom Autohaus Becker-Tiemann
S
ervice ja, Handel nein: Auf diese einfache Formel lässt sich die Situation der Autohäuser während des Corona-Lockdowns bringen. Sie mussten nicht gänzlich schließen wie die meisten Einzelhändler, durften aber auch nicht vollumfänglich für ihre Kunden da sein wie die Lebensmittelgeschäfte. Doch wie geht man damit um, wenn man quasi zwischen Baum und Borke sitzt? Welche Auswirkungen hat dieser Zustand auf den Betrieb? Und was machen die Mitarbeiter in dieser Zeit? Zu diesen Fragen äußert sich Torsten Richter, der die beiden Filialen des BMW-Autohauses Becker-Tiemann in Bückeburg und Stadthagen leitet. Die Fragen stellte SN-Mitarbeiter Holger Buhre. Herr Richter, welchen Einfluss hatte der Lockdown auf das Autohaus Becker-Tiemann? Konnten bezie-
hungsweise durften Sie in dieser Phase überhaupt Autos verkaufen? Der Lockdown hatte natürlich sehr großen Einfluss auf unser Haus. Die Verkaufsräume waren lange Zeit quasi geschlossen. Wir haben versucht, per E-Mail und Telefon weiterhin unsere Kunden zu betreuen. Kontaktlose Probefahrten waren und sind möglich. Im Service lief und läuft mithilfe unseres Hygienekonzepts alles relativ normal. Trotzdem bedeutet es für unser gesamtes Team einen erheblichen Mehraufwand an Arbeitsleistung. Wie groß sind die durch den Lockdown entstandenen Umsatzeinbußen für Ihr Autohaus? Die gesamten Umsatzeinbußen sind zum Glück nicht so groß, da wir durch rechtzeitiges Gegensteuern mit entsprechenden Maßnahmen das Schlimmste verhindern konnten.
Mussten Sie für einen Teil Ihrer Belegschaft Kurzarbeit anmelden? Leider mussten auch wir Kurzarbeit anmelden – und zwar für nahezu alle unserer rund 40 Mitarbeiter in den beiden Filialen in Bückeburg und Stadthagen. Allerdings nicht für den gesamten Zeitraum und auch nicht zu 100 Prozent. In einigen Abteilungen konnte in verminderter Stundenzahl weitergearbeitet werden. Wie groß war die Freude, dass Sie zumindest den Werkstatt-Bereich in Bückeburg und Stadthagen offen halten durften? Die Freude war riesengroß. Wäre dies nicht möglich gewesen, wäre die Zukunft unserer Standorte ungewiss. Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich noch mal ganz herzlich bei meinem gesamten Werkstatt-Team bedanken, das nach wie vor eine tolle Leistung in dieser schwierigen Zeit erbringt.
Advertorial
„Damit Sie nachts gut schlafen können“ BCS weiß, wie sich Unternehmen – und auch Privatleute – vor Cyber-Angriffen schützen können Frithjof Bartels weiß, wie man IT-Systeme bestmöglich gegen CyberAttacken schützt. Foto: rg
VON FRITHJOF BARTELS
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ie Anzahl der Attacken auf IT-Systeme hat sich in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt. Laut Bundeskriminalamt (BKA) gab es 2020 mehr als 108.000 bekannt gewordene Straftaten auf diesem Gebiet – also „Straftaten, die sich gegen das Internet, informationstechnische Systeme oder deren Daten richten“. Die größte Bedrohung für deutsche Unternehmen und öffentliche Einrichtungen geht nach Einschätzung der Polizei von sogenannten Ransomware-Angriffen aus, bei denen mit einer Schadsoftware Datenbestände verschlüsselt werden. Prominente Opfer waren zuletzt beispielsweise die Funke Mediengruppe aus Essen (Dezember 2020) und die Madsack Mediengruppe aus Hannover (April 2021) sowie die Betreibergesellschaft der größte Öl-Pipeline der USA (Mai 2021). Mit den richtigen Maßnahmen können Sie Ihre IT-Umgebung jedoch bestmöglich gegen digitale Angriffe schützen und Ihre Firmen- und Kundendaten vor einem unbefugten Zugriff sichern. Ganz
wichtig hierbei ist eine Strategie für den Notfall, die unter anderem die Datensicherung umfasst. Die Anzahl von Meldungen über Erpressungstrojaner ist in der Vergangenheit enorm angestiegen. Die eigene IT lässt sich aber sichern, indem Sie eine Fachfirma mit der Überwachung Ihres Netzwerks (Firewall) beauftragen. Dadurch ist ein nahezu 100-prozentiger Schutz gegen Angriffe von außen gewährleistet. Egal, ob im Home-Office, zwischen Unternehmensstandorten oder bei Außendienstmitarbeitern: Sogenannte VPN-Anbindungen (Virtual Private Network) sind heutzutage ein essenzieller Bestandteil des Geschäftsalltags. Genau aus diesem Grund ist es so wichtig, dass der gesamte Datenverkehr durch einen verschlüsselten virtuellen Tunnel geleitet wird. Noch sicherer wird ein VPN, wenn man die sogenannte Zwei-FaktorAuthentifizierung nutzt. Hierbei benötigt man für den NetzwerkZugriff nicht nur seinen Benutzernamen samt Passwort, sondern ein weiteres Zugangsmerkmal: zum Beispiel ein automatisch generiertes und zeitlich befristetes EinmalPasswort, dass dem Mitarbeiter
per SMS oder Push-Nachricht aufs Smartphone gesendet wird. Homeoffice und mobiles Arbeiten werden auf diese Weise noch sicherer. Sollte nämlich ein Angreifer tatsächlich an die Anmeldedaten eines Mitarbeiters gelangt sein, reicht die Kenntnis über Benutzername und Passwort nicht aus, um Zugriff aufs Unternehmensnetzwerk zu erhalten. Dies würde nur gelingen, wenn der Angreifer zusätzlich auch das Smartphone des Mitarbeiters besitzt. Ebenfalls unabdingbar ist ein Cloud-basierter Antivirenschutz – sowohl für Ihre Workstation als auch für Server und Notebooks. Eine solche Software prüft und kontrolliert erst alle Gefahren, die sie in einem System erkennt und eliminiert diese anschließend, sofern sie auf der Verbotsliste aufgeführt sind. Ein solcher Virenschutz geht erfolgreich gegen StandardAngriffe vor. Weil ein Antiviren-Programm aber nur auf bereits bekannte SchadSoftware reagiert, ist zusätzlich eine Weiterentwicklung der Sicherheitslösungen erforderlich, damit der Schutz sensibler Daten weiterhin gewährleistet ist. Hier kommt Endpoint Detection & Re-
sponse (EDR) ins Spiel. Dadurch werden auch fortschrittliche Bedrohungen identifiziert, auf die dann sofort mit einer passenden Antwort reagiert werden kann. Eine ausgezeichnete EDR-Lösung bietet Panda Adaptive Defense 360. Dieses Programm ist gleichermaßen für Endpoints innerhalb und außerhalb des Unternehmensnetzwerks geeignet und schützt somit auch die Rechner im Homeoffice. Unbekannte Malware, Ransomware, Trojaner und Phishing-Angriffen werden schnell erkannt, analysiert und blockiert – was das Sicherheitsmanagement deutlich vereinfacht. Nicht zu vernachlässigen ist eine Client-basierte und automatisierte Applikationskontrolle, die sich direkt an die bestehende Anti-VirusLösung anbindet. Hierbei werden die Programme überwacht und klassifiziert – und nur jene freigegeben, die auf einer Liste erlaubter Anwendungen stehen. Damit werden Datenverluste verhindert und Datendiebe ausfindig gemacht, die ansonsten unentdeckt bleiben würden. Immer auf dem Laufenden sein sollte man bei den von den Softwareherstellern zur Verfügung
gestellten Updates. Mit solchen Software-Paketen nehmen sie nachträglich Korrekteren an Programmen vor. Mit Blick auf die Datensicherheit dienen die enthaltenen Patches („Flicken“) dazu, bereits installierte Programme zu verbessern und Sicherheitslücken zu schließen, ohne dass eine Neuinstallation erforderlich ist. Es ist ratsam, die zur Verfügung stehenden Patches immer so zeitnah wie möglich zu installieren, um die Gefahr eines Angriffs auf die bestehenden Sicherheitslücken zu minimieren. Haben Sie Fragen zu einzelnen Punkten oder möchten Sie nähere Informationen? Kein Problem: Kontaktieren Sie uns einfach. Unsere maßgeschneiderten IT-SecurityLösungen sorgen dafür, dass Sie nachts ruhig schlafen können. Da können Sie sicher sein. • Der Autor ist Geschäftsführer der in Stadthagen ansässigen BCS Bartels Computer Systeme GmbH (Telefon: 05721 / 80220). Er fungiert seit fast 30 Jahren als professioneller Partner zahlreicher Betriebe und sorgt dafür, dass seine Kunden sich digital auf sicherem Terrain bewegen. ■ www.bcs-shg.de
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„Vorsichtig konservativ“
Auf seinem Firmengelände in Lüdersfeld hat der Baustoffhändler stets mehr als 20.000 Artikel auf Lager: Nicht nur Baustoffe für Haus und Garten, sondern auch Teichtechnik, Strandkörbe und Gartenmöbel. Fotos: rg
Wie Fred Korte seinen Baustoffhandel für die Zukunft aufstellt VON HOLGER BUHRE
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ehn Mitarbeiter, drei unternehmerische Standbeine, rund drei Millionen Euro Jahresumsatz und die Erschließung neuer Geschäftsfelder bereits vor Augen: Wenn Fred Korte über seinen Baustoffhandel spricht, macht er einen gleichermaßen gelassenen wie optimistischen Eindruck. „Denn die Auswirkungen der Corona-Pandemie spielen bei uns bislang nur eine untergeordnete Rolle“, sagt der Inhaber des in Lüdersfeld ansässigen Unternehmens, das längst weitaus mehr bietet als „nur“ Rohstoffe und Zubehör für Hoch- und Tiefbau, Bedachungen und Innenausbau. Denn auch Bauelemente, Gartenbaustoffe in allen Facetten („unsere Spezialität“) sowie Teich-
technik, Strandkörbe und Gartenmöbel gehören zum umfangreichen Portfolio für gewerbliche und private Kunden. „Damit bewegen wir uns ganz bewusst in Marktnischen“, erläutert der Geschäftsmann, der nicht zuletzt wegen entsprechender Wünsche und Nachfragen einiger Kunden diese für einen Baustoffhändler eher ungewöhnlichen Produkte ins Sortiment aufgenommen hat, „die zu unserem kontinuierlichen Umsatzplus beitragen“. Genau dies soll künftig auch der neue Online-Shop des Unternehmens tun, der demnächst „scharf geschaltet“ wird. „Bislang konnte man sich auf unserer Internetseite lediglich ausgewählte Artikel anschauen und diese dann telefonisch oder per E-Mail
bestellen“, erläutert der 52-Jährige. „Demnächst funktioniert das ganz einfach per ,click and collect‘, wobei die Kunden zwischen Abholung und Lieferung wählen können.“ Zu Beginn sollen in Kortes Online-Shop rund 12.000 der insgesamt mehr als 20.000 Artikel verfügbar sein. „Das Ganze läuft erstmal nebenbei, um zu sehen, wie sich die Sache entwickelt“, schildert Korte, der seinen Einstieg in den Internethandel als „vorsichtig konservativ“ bezeichnet. In den vergangenen Monaten hat der Unternehmer zudem nach eigener Aussage rund 200.000 Euro in seinen Firmenstandort in Lüdersfeld investiert. Ein Großteil des Geldes floss in die Sanierung des bislang aus Asbestzement-
Fred Korte stieg 2001 als Geschäftsführer in den Familienbetrieb ein. Seit 2014 leitet er das Unternehmen als alleiniger Inhaber.
Wellplatten bestehenden Daches und den Austausch aller 54 Fenster des Hauptgebäudes, um dessen Energiebilanz zu verbessern. Zudem freuen sich die Mitarbeiter nun über modernisierte Arbeitsplätze. Zudem gibt es nun eine zweite Kassenzone. Weitere Pläne hat Korte bereits in der Schublade: „Innerhalb der nächsten
zwölf Monate wollen wir unser Teich-Segment weiter ausbauen“, blickt der Unternehmer voraus. „Zum einen mit Wasserpflanzen aller Art, zum anderen mit Kois.“ Für diese speziellen Karpfen ist ein großes Becken im Keller des Hauptgebäudes vorgesehen. Damit werde das das hochwertige Fachhandelssortiment gezielt ergänzt.
Bei der Frage nach seinem unternehmerischen Erfolgsrezept muss der 52-Jährige nicht lange überlegen: „Wir verfügen über eine große Kundennähe und eine hohe Beratungskompetenz – und wir können jederzeit schnell und flexibel auf neue Trends und Entwicklungen reagieren.“ Außerdem stehe er als Chef den Kunden generell an sechs Tagen pro Woche als Ansprechpartner bei Fragen, Wünschen und Problemen zur Verfügung. „Das sorgt für gegenseitiges Vertrauen“, sagt Korte, der 2001 als Geschäftsführer in den Familienbetrieb einstieg und die Firma seit 2014 als alleiniger Inhaber leitet. „Denn wenn man sich persönlich kennt, ist auch die Geschäftsbeziehung viel enger und persönlicher.“
Weil’s um mehr als Geld geht.
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Existenzgründer Christoph Meier blickt zufrieden auf die ersten elf Wochen in seinem Elithera Gesundheitszentrum zurück. Foto(s): hb
Sechsstelligen Betrag investiert
Patientin Sarah Finke trainiert ihre Oberkörper- und Beinmuskulatur.
Elithera Gesundheitszentrum Stadthagen will Patienten in Bewegung bringen VON HOLGER BUHRE
C
hristoph Meier hat sich kürzlich einen langgehegten Traum erfüllt. Der 44-Jährige ist seit Anfang März sein eigener Chef: als Inhaber des Elithera Gesundheitszentrums Stadthagen (Am Helweg). Auf mehr als 400 Quadratmetern bietet der erfahrene Physiotherapeut, der zudem die Zusatzqualifikation zum sektoralen Heilpraktiker besitzt, die gesamte Bandbreite individueller Therapieund Trainingsmöglichkeiten. „Von der klassischen Krankengymnas-
tik über freies Gerätetraining bis zu Kursen ist alles dabei“, sagt der Jungunternehmer, der zuvor viele Jahre freiberuflich und als Angestellter in anderen Praxen tätig war. Vor zwei Jahren habe er dann den Entschluss gefasst sich beruflich weiterzuentwickeln. „Und das geht nun einmal am besten in und mit einer eigenen Praxis“, sagt er über seine Motivation, beruflich neue Wege zu gehen und quasi „bei null“ – also gänzlich ohne Kunden und Patienten – zu starten. Trotz Investition in sechsstelliger Höhe sei das berufliche und ge-
PLUS
UNSER
schäftliche Risiko überschaubar: „Aus Erfahrung weiß ich, dass neue Patienten in anderen Praxen bisweilen sechs bis acht Wochen auf einen Termin warten müssen“, schildert der 44-Jährige. „Unser Konzept ist sehr gut – und der Bedarf in puncto Physiotherapie absolut vorhanden.“ Diesen deckt Meier als ElitheraPartner ab: „Hierbei handelt es sich um ein großes Netzwerk aus Physiotherapiepraxen – mit knapp 100 Standorten in Deutschland und Österreich“, erläutert er. An diesem Franchise-System gefalle ihm insbesondere, dass es wie ein helfendes Netzwerk angelegt sei
FÜR
und es zum Beispiel bei der Gestaltung der Räumlichkeiten keinerlei Vorschriften gebe. „Deshalb konnte mein Vermieter Bastian Mengkowski genau nach meinen Vorstellungen bauen – und hat das auch getan.“ Mitten in der Corona-Zeit entstanden so unter anderem sechs Einzelbehandlungszimmer, ein umfangreich und hochwertig ausgestatteter Gruppenraum sowie ein separater Raum zur Krankengymnastik am Gerät. Unterstützung erhält der Existenzgründer von Mitarbeiterin Jessica Wesner, die ebenfalls ausgebildete Physiotherapeutin ist und eine Leiden-
schaft für pädiatrische Behandlungen hat. Weil die ersten elf Wochen gut liefen, sucht Meier bereits Verstärkung für sein Team. Aktuell darf er wegen der Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie nur „mit ärztlichem Rezept“ und im Bereich RehaSport tätig werden. „Aber sobald wieder erlaubt, werden wir auch Kurse für Gruppen und Selbstzahler anbieten“, sagt der 44-Jährige. „Und dabei kommen stets die neuesten und sichersten Verfahren zum Einsatz, um gemeinsam die jeweils individuellen Gesundheitsziele zu erreichen“, verspricht der Inhaber.
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Die Wirtschaft | Schaumburg & Region
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In kürzester Zeit von 11 auf 1000 Dank Kurzarbeit sieht es auf dem Schaumburger Arbeitsmarkt noch vergleichsweise gut aus VON CORNELIA KURTH
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ie Schaumburger Wirtschaft blickt auf ein bewegtes Jahr unter Einfluss der Corona-Pandemie zurück. Auch in der hiesigen Agentur für Arbeit ist in den vergangenen zwölf Monaten wenig gewesen wie zuvor. Kurzarbeit als Brücke über das Corona-bedingt tiefe wirtschaftliche Tal hat vielen Betrieben im Schaumburger Land die Existenz gesichert – und vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern den Arbeitsplatz. Durch Kurzarbeit ist und bleibt es den Schaumburger Unternehmen möglich, ihr eingearbeitetes Personal zu halten und bei Bedarf flexibel einzusetzen. Die Möglichkeit der Kurzarbeit hat so den Arbeitsmarkt in Schaumburg, im Weserbergland und bundesweit stabilisiert. Oberstes Ziel bleibt weiterhin, unter Sicherstellung des Gesundheitsschutzes für alle Beteiligten den Betroffenen
zuverlässig und schnellstmöglich ihre Leistungen auszuzahlen. Dafür sind in den hiesigen Geschäftsstellen der Agentur für Arbeit in Rinteln und Stadthagen alle Hebel in Bewegung gesetzt und viele Strukturen in den Arbeitsabläufen angepasst worden. So wurden beispielsweise Mitarbeitende der Berufsberatung kurzfristig zu Sachbearbeitern für Kurzarbeitergeld. Kolleginnen und Kollegen aus dem Empfangsbereich werden für eine eigens eingerichtete Hotline eingesetzt, damit die telefonische Erreichbarkeit der Agentur für Arbeit Schaumburg für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gewährleistet ist. Für die lokalen Betriebe sind Beschäftigte des Arbeitgeberservice im Bereich Schaumburg telefonisch flexibel erreichbar. Sie beraten und stellen bei Bedarf im Rahmen der Netzwerkarbeit Kontakt zu weiteren Institutionen her.
Viele Arbeitgeber sind durch die Pandemie zum ersten Mal gezwungen worden, Kurzarbeit einzusetzen. Dadurch gab es viele Fragen, die geklärt werden mussten. Wir haben uns durch die Erhöhung unserer Anrufkapazitäten hierauf eingestellt. Außerdem unterstützen wir die Unternehmen vermehrt auch auf virtuellen Wegen.
Im Internet (arbeitsagentur.de) gibt es zahlreiche Erklär-Videos und Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Thema Kurzarbeit.
Mittlerweile gibt es auch zum Thema Kurzarbeit ein breites Angebot an digitalen Unterstützungsmöglich-
keiten. So gibt es im Internet (www.arbeitsagentur.de) beispielsweise zahlreiche Erklär-Videos und Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Thema Kurzarbeit. Zum Anzeigen und für das monatliche Beantragen des Kurzarbeitergeldes existiert ein Chatbot namens „U:DO“, der durch den gesamten Prozess der Antragstellung begleitet (www. kurzarbeit-einfach.de). Daneben ist in allen App-Stores eine Kurzarbeitergeld-App der Arbeitsagentur erhältlich, mit der schnell, komfortabel und datenschutzkonform die Antragsunterlagen fürs Kurzarbeitergeld hochgeladen werden können. Ein abschließender Blick gilt exemplarisch einigen Zahlen aus der Statistik der Agentur für Arbeit: Ende April dieses Jahres waren im Landkreis Schaumburg 4682 Menschen (5,7 Prozent) arbeitslos gemeldet – 37 mehr als im April 2020 (5,6 Prozent),
aber 113 Arbeitslose weniger als im März 2021. Vor dem Hintergrund des andauernden Lockdowns und der bestehenden Kontakteinschränkungen ist diese Stagnation im Vergleich zum Vorjahr und verbunden mit dem Rückgang der Zahlen zum Vormonat als positives Signal zu werten. Zum Vergleich: Im April 2019 lag die Zahl der Arbeitslosen hier im Landkreis bei 4370 Personen (5,3 Prozent). Daneben haben im April 2020 im Schaumburger Land in mehr als 1000 Betrieben knapp 7000 Menschen Kurzarbeitergeld erhalten. Im April 2019 waren es lediglich elf Betriebe mit nicht einmal 200 Mitarbeitenden. Aktuell liegen diesbezüglich die Zahlen für November 2020 vor. Vor einem halben Jahr befanden sich 553 Betriebe mit 2957 Mitarbeitenden in Kurzarbeit. Fazit: Im Schaumburger Raum verhundertfachte sich im April 2020 zunächst die Anzahl der Betriebe, die
Kurzarbeit anzeigen mussten, während die Zahlen anschließend kontinuierlich zurückgingen. Seit November 2020 ist jedoch wieder ein Anstieg der Kurzarbeit festzustellen – allerdings immer noch deutlich unter dem Höchstwert im April des Vorjahres. Das alles zeigt auf, vor welcher strukturellen Herausforderung die Arbeitsverwaltung stand. Vor allem aber bedeutet diese enorme Anzahl an Kurzarbeitern im Umkehrschluss, dass fast 7000 Menschen bei ihrem Arbeitgeber verbleiben konnten und nicht den Weg in die Arbeitslosigkeit gehen mussten. Fazit: Der lokale Arbeitsmarkt ist bisher mit einem dunkelblauen Auge durch die Corona-bedingte Krisenzeit gekommen. ■ www.arbeitsagentur.de • Die Autorin ist Geschäftsstellenleiterin der Agentur für Arbeit in Stadthagen.
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Bargeldlos bezahlen liegt im Trend – auch bei der Volksbank in Schaumburg Corona führt zu stärkerer Nutzung digitaler Möglichkeiten aber auch Taxis, Nahverkehr und Friseurgeschäfte, also eine ganze Reihe alltäglicher Bedarfssituationen. „Wir stehen dem regionalen Einzelhandel gerne bei Fragen rund um die Schaffung entsprechender Möglichkeiten zur Verfügung, sagt Marco Pietsch.
VON MARCO PIETSCH
Die Volksbank in Schaumburg stellt alle ihre girocards sowie die von ihr ausgegebenen Kreditkarten mit Kontaktlos-Funktion zur Verfügung. Zudem besteht die Möglichkeit, das Smartphone für bargeldloses Bezahlen zu nutzen. „Durch die neuen Herausforderungen der Corona-Pandemie sehen wir uns in unserem Kurs bestätigt, als genossenschaftlicher Finanzdienstleister mit unserer girocard oder unserer App den Kunden moderne Wege für die Abwicklung
FERRAN TRAITE, Getty Images
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ie Hälfte der Deutschen würde grundsätzlich noch häufiger mit Karte oder Smartphone bezahlen als bislang. Das bestätigen aktuelle Ergebnisse einer bundesweiten repräsentativen YouGov-Umfrage*, die im Auftrag der Volksbanken und Raiffeisenbanken im Genossenschaftsverband – Verband der Regionen durchgeführt wurde.
ihrer alltäglichen Geldgeschäfte anzubieten“, sagt Marco Pietsch, Leiter Vertriebsmanagement. „Damit können Bezahlvorgänge an der Ladenkasse schnell und bequem abgewickelt werden. Der Verzicht auf Bargeld empfiehlt sich zudem unter Pandemie-Bedingungen auch aus Gründen der Hygiene und des Gesundheitsschutzes.“ Das zeigt sich gerade auch beim kontaktlosen Bezah-
len, das mit dem Smartphone oder der girocard erfolgen kann. Die Daten werden verschlüsselt mit dem Terminal an der Kasse ausgetauscht, wenn die Karte oder das Smartphone vor das Lesegerät gehalten wird. Bei Beträgen bis 50 Euro muss auch keine Geheimnummer (PIN) eingegeben werden. In Supermärkten, Discountern und allen größeren Einzelhandelsgeschäften ist dies laut der YouGov-Umfrage nach
Beobachtung der Deutschen fast überall möglich. Bei der Online-Umfrage mit 2.028 Teilnehmern nennen größere Anteile der Befragten auch Situationen, bei denen das Bezahlen mit Karte oder Smartphone ihrer Erfahrung nach nicht geht: An der Spitze dieses Rankings liegen Bäckereien, Metzgereien und Kioske,
Die Umfrage zeigt insgesamt eine große Offenheit gegenüber persönlichen Service- und Beratungsleistungen, die nicht in Präsenz stattfi nden. Einem telefonischen Angebot für einfache Serviceleistungen wie Freistellungs- oder Daueraufträge stimmen 55 Prozent zu,. Auch für Beratungen zu Geldanlagen, Vorsorge oder Finanzierungen auf digitalem Weg besteht eine hohe Akzeptanz: Immerhin 49 Prozent würden solche Angebote per Video-Chat, Online-Chat, geteilMarco Pietsch ist Leiter Vertriebsmanagement der Volksbank in Schaumburg.
tem Bildschirm etc. befürworten, nur ein Drittel sieht das anders. Für telefonische Beratungen lautet das entsprechende Verhältnis 44 Prozent gegenüber 39 Prozent. „Immer mehr Kunden nutzen situativ die verfügbaren Kanäle und stellen einen hohen Anspruch an deren Vernetzung. Diese Vernetzung stellt zunehmend den eigentlichen Mehrwert für sie dar“, glaubt Marco Pietsch. Die Volksbank in Schaumburg sieht es als ihre Aufgabe, Brücken für die Menschen zu bauen zwischen digitaler Welt und der Beratung vor Ort. „Letztendlich entscheidet immer der Kunde, auf welchem Weg er mit uns in Kontakt treten möchte“, berichtet Marco Pietsch. * Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2.028 Personen zwischen dem 26. und 29.03.2021 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.
Die Wirtschaft | Schaumburg & Region
Endlich erfolgreich bewerben Mit einem AVGS-Gutschein erhalten Jobsuchende ein Gratis-Coaching Mit einem Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein (AVGS) ist ein professionelles Coaching kostenlos. Foto:dpa
VON NICOLE EHLERT
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er sich beruflich verändern will oder muss, erlebt oft frustrierende Rückschläge. Profis können den Prozess enorm erleichtern – die Arbeitsagentur vermittelt solche Berater. Fast 70 Bewerbungen, aber kein Job: Das war die Bilanz von Melanie Rosenbaums Versuch, eine neue Position zu finden, nachdem sie ihren befristeten Vertrag als stellvertretende Bereichsleiterin Office Management im klinischen Umfeld nicht verlängern wollte. „In dieser Branche sah ich mich nicht mehr, wusste aber nicht, wohin die Reise gehen soll“, erzählt die 52-Jährige aus Lüneburg.
Entsprechend breit gefächert war die Palette der Positionen, auf die sie sich bewarb: vom Projektmanagement über Führungspositionen bis hin zur Unternehmensberatung. „Wofür stehe ich?“, fragte sie sich – und kam zu dem sarkastischen Schluss: „Ich könnte ja auch mal Mohrrüben anbauen.“ Kein konkretes berufliches Ziel zu haben, sei zeitweise schon irritierend gewesen. Auf einem wackeligen beruflichen Fundament – oder gar vor dem Nichts – zu stehen, ist für viele Betroffene besorgniserregend. Manche lähmt es, andere reagieren wie Rosenbaum und verschicken mannigfaltige Bewerbungen. „Doch das Viel-hilft-
viel-Prinzip funktioniert hier nicht“, sagt die Karriereberaterin Annemette ter Horst (econnects.de). Sie hat in 20 Jahren als Coach mehreren Tausend Jobsuchenden zu einer neuen – besser passenden – Position verholfen. Viele von ihnen kommen über die Arbeitsagentur oder das Jobcenter zu ihr. Auch Rosenbaums Arbeitsagentur-Beraterin empfahl eine Coaching-Maßnahme und stellte dafür einen Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein (AVGS) aus. Damit konnte die Kundin das Coaching ohne eigene Kosten in Anspruch nehmen. „Von dieser Möglichkeit wissen viele Jobsuchende nichts“, weiß ter Horst. „Sie
Seit 120 Jahren hier zuhause.
fühlen sich mit dem Bewerbungsprozess überfordert und wünschen sich professionelle Hilfe, aber scheuen die Kosten.“ Dabei gehören AVGS-Maßnahmen in Arbeitsagenturen und Jobcentern längst zum täglichen Geschäft. „Ziel ist es, Ausbildungs- und Arbeitsuchende schnell und nachhaltig in den Arbeitsmarkt (wieder)einzugliedern“, erklärt Stefanie Lenk von der Arbeitsagentur Hameln. „Um das zu erreichen, werden die Kundinnen und Kunden dabei unterstützt, ihre Potenziale zu entdecken und Kenntnisse – beispielsweise im Bewerbungsverfahren – auszubauen.“ Das Feedback sei „durchweg positiv“.
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Tatsächlich brachte für Rosenbaum das Einzelcoaching bei ter Horst wieder Licht ins Dunkel. „Ihr Lebenslauf zeigte zwar eine top ausgebildete, vielseitige Persönlichkeit“, erinnert sich die Karriereberaterin. „Doch gerade die Bandbreite von Hotellerie bis Bildung mit vielfältigen Aufgabenbereichen und Führungspositionen war vermutlich der Grund, warum die Bewerbungen erfolglos blieben.“ Personaler hätten nicht erkennen könne, wofür diese Kandidatin konkret stehe.
So funktioniert der Aktivierungsund Vermittlungsgutschein (AVGS)
Genau das wurde in den Sitzungen erarbeitet. Worin war sie am besten? Welche Fähigkeiten führten zu ihren Erfolgen? Und wofür brennt sie wirklich? „Ich hatte viele Schlüsselerlebnisse und wusste endlich wieder, was ich kann und was ich will“, sagt Rosenbaum heute. Am Ende des Prozesses stand ein neuer Job als Reha- und Integrationsmanagerin bei einer Einrichtung für Berufsförderung. „Diese Stelle hätte ich vorher gar nicht wahrgenommen“, sagt sie. „Ohne das Coaching hätte ich nicht so fokussiert meine neue Bewerbungsstrategie verfolgt und dementsprechend das Ziel erreicht.“
• Den zertifizierten Träger, der die Maßnahme durchführt, dürfen sich die Teilnehmer selbst aussuchen. Viele bieten ihre Leistung standortunabhängig virtuell an.
• Arbeitsagenturen und Jobcenter dürfen Gutscheine für AVGSCoaching-Maßnahmen vergeben. • Förderfähig sind Ausbildungs- und Arbeitsuchende, die von Arbeitslosigkeit bedroht sind, sowie Arbeitslose.
• Ist eine selbstständige Tätigkeit das Ziel, kann auch ein Gründercoaching finanziert werden. • AVGS ist eine Ermessensleistung, auf die kein Rechtsanspruch besteht. Deshalb kommt es auch auf gute Argumente an.
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Die Wirtschaft | Schaumburg & Region
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Trotz Corona stabil? Ein klares „Jein“! Schaumburger Handwerk sehr unterschiedlich von Lockdown-Maßnahmen betroffen VON FRITZ PAPE
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islang mit einem blauen Auge davongekommen: So lässt sich zusa m men fassend die konjunkturelle Lage der Innungsbetriebe der Kreishandwerkerschaft Schaumburg im abgelaufenen Jahr interpretieren. Erneut getragen von den Bauhaupt- und Ausbaugewerken kann das Ergebnis insgesamt als durchaus befriedigend bewertet werden – angesichts der weiter andauernden Corona-Pandemie sicher ein Wert, mit dem es sich (noch) leben lässt. Deutlich wird dies anhand unserer jüngsten Mitgliederumfrage, an der sich diesmal 130 Betriebe aus unterschiedlichen Gewerken beteiligt haben. Bei den einzelnen Fragestellungen ging es im Wesentlichen darum, wie die Handwerksbetriebe das zurückliegende Jahr zusammenfassen und wie sie die künftige Entwicklung einschätzen. Wie beurteilen Sie die derzeitige Geschäftslage? Die Handwerksbetriebe in der Gesamtheit aller Gewerke vermelden uns hier momentan ein gutes Ergebnis. 64 Prozent der Betriebe beurteilen die aktuelle Auftragslage als gut oder sehr gut. 27 Prozent bezeichnen die Situation als befriedigend. Jedoch soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden, dass neun Prozent der Betriebe ihre Geschäftslage als „sehr angespannt“ bezeichnen. Wie hat sich das Jahr 2020 auf die Beschäftigtensituation ausgewirkt? Die Mehrheit aller Betriebe (55 Prozent) hat ihren Mitarbeiterstamm gehalten. 22 Prozent vermelden einen Mitarbeiterzuwachs. 23 Prozent der Betriebe haben jedoch weniger Mitarbeiter beschäftigt als im Jahr zuvor. Hierbei ist jedoch erwähnenswert, dass einige Betriebe die Karte Kurzarbeit gezogen haben, um ihre Fachkräfte auf diesem Weg halten zu können.
Die Friseure litten ab Mitte Dezember monatelang unter den verordneten Salon-Schließungen. Die Einnahmen gingen in dieser Zeit auf null zurück.
Ausbildungsplätze auch 2021 zur Verfügung stellen?
Wie schätzen die Betriebe die künftige wirtschaftliche Entwicklung ein? Bei dieser Frage sind die Antworten erstaunlich. Der weitaus größte Teil der Betriebe (63 Prozent) geht davon aus, dass die wirtschaftliche Situation sich nicht verändert. Ausgehend von der eingangs erwähnten Lage im regionalen Handwerk bewerten wir diese Aussage als positiv – denn zum Zeitpunkt unserer Umfrage war bereits erkennbar, dass momentan noch nicht komplett mit einer allgemeinen Entspannung der momentanen Lage zu rechnen ist. Allerdings schätzen 26 Prozent der Betriebe die künftige Lage pessimistischer ein. Diese Aussage erhielten wir von jenen Betrieben, die momentan mit den Auswirkungen der Pandemie zu kämpfen haben. Wie wirken sich die wirtschaftlichen Erwartungen auf den Mitarbeiterbestand im Handwerk aus? Auch hier zeigt sich, dass das Instrument Kurzarbeit erfolgreich hilft, um auch nach dem Ende der Pandemie auf die dringend benötigten Fachkräfte zurückgreifen zu können. Der weitaus größte Teil der Betriebe (73 Prozent) rechnet damit, den Mitarbeiterstamm halten zu können. Was hat das Jahr 2020 auf dem handwerklichen Ausbildungsmarkt gebracht? Kann das heimische Handwerk die Anzahl der
Die Anzahl der Ausbildungsverträge hat das hohe Vorjahresniveau (rund 220 Ausbildungsverträge) nicht halten können. Stattdessen gibt es ein Minus von rund sechs Prozent. Bei der Frage, woran das liegt, ist man natürlich schnell bei der Corona-Pandemie. Es gibt aber noch weitere Gründe. Ging es in den vergangenen Jahren darum, möglichst viele Betriebe für eine betriebliche Ausbildung als Ausbilder gewinnen zu können, so hat sich dies jetzt umgekehrt. „Wir bewerben uns bei euch“, lautet nunmehr die Botschaft vieler Betriebe an ausbildungswillige und -fähige junge Menschen. Es müssen weiterhin viele Anstrengungen unternommen werden, um die handwerkliche Ausbildung interessant zu gestalten. Denn das Handwerk bietet – insbesondere oder wegen der momentanen Lage – jede Menge Perspektiven für junge Menschen. Wir dürfen nicht nachlassen, die Botschaft täglich neu zu senden – zumal knapp die Hälfte aller Befragten auch in diesem Jahr wieder (mindestens) einen Ausbildungsplatz zur Verfügung stellen wird. Wie sieht es mit dem sogenannten Fachkräftemangel aus? Diesbezüglich bliebt festzustellen, dass tatsächlich knapp die Hälfte aller Betriebe bereit wäre, aktuell einen Arbeitsplatz für eine Fach-
Das Bauhaupt- und -nebengewerbe verzeichnet wegen der CoronaPandemie bislang so gut wie keine wirtschaftlichen Einbußen. Fotos: dpa
kraft zur Verfügung zu stellen. Wenn, ja wenn sich denn jemand bewerben würde. Insbesondere der Kfz-Bereich sowie das Bauhaupt- und -nebengewerbe – und hier speziell die Bereiche Elektro und Sanitär, Heizung, Klima – benötigen und suchen ausgebildete Fachkräfte. Wie ist das Handwerk konkret von der Pandemie betroffen? Aktuell ist jeder zehnte Betrieb nach eigener Darstellung von der momentanen Lage stark negativ betroffen. Jeder zweite Betrieb ist demnach weniger stark betroffen. Bekannt ist, dass die Betriebe des Friseur-Handwerks ihre Salons erneut schließen mussten. Auch der Kfz-Handel musste seine Verkaufsräume schließen. Und leiden müssen auch Betriebe aus dem Bereich des Nahrungsmittel-Handwerks (Bäcker, Fleischer), die sich im Bereich Partyservice erfolgreich ein zweiten Standbein aufgebaut haben: Ihre Dienstleistung dürfen sie nicht anbieten. Immerhin 40 Prozent weiterer Betriebe sind den Angaben zufolge bislang nicht von der Pandemie betroffen. Dies betrifft – wie eingangs beschrieben – vor allem das Bauhaupt- und -nebengewerbe. Welche persönlichen Einschätzungen der künftigen Entwicklung gibt es im Schaumburger Handwerk? Die hiesigen Handwerksbetriebe sind ganz überwiegend regional
tätig. Das bedeutet: Die Frage nach einer positiven Geschäftsentwicklung ist immer im Zusammenhang zu sehen mit den vorhandenen Aufträgen, die regional zu vergeben sind. Das fängt beim Tresen des Bäckers, des Fleischers oder des Friseurs an und hört bei der Errichtung eines Dachstuhls beim Zimmermann auf. Wurden zur Einschätzung der künftigen wirtschaftlichen Entwicklung im regionalen Handwerk bislang hauptsächlich die politische Weltlage oder die Stabilität des Euro-Raums (Stichwort „Brexit“) herangezogen, so hat unsere Gesellschaft – und damit auch die regionale Handwerkswirtschaft – unter dem Stichwort „Corona“ eine schwer absehbare Herausforderung zu meistern, die Anfang 2020 so nicht erkennbar war. Bremsspuren sind klar zu erkennen. Und die staatlichen Eingriffe (zum Beispiel Kurzarbeitergeld und Überbrückungshilfe) haben bei vielen Betrieben wie ein ABS-System funktioniert. Auf diesen Bausteinen jedoch eine verlässliche Prognose zu erstellen, erscheint zunehmend schwierig – wenn nicht sogar unmöglich. Im Jahr 2021 wird vieles davon abhängen, wie Politik und Gesellschaft die Situation in den Griff bekommen. Auf alle Fälle ist Hoffnung auf bessere Zeiten angesagt. • Der Autor ist Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Schaumburg.
Impressum Die Wirtschaft – Schaumburg & Region Eine Sonderveröffentlichung der Schaumburger Nachrichten Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Vornhäger Straße 44, 31655 Stadthagen Redaktion: Marc Fügmann (verantwortlich), Holger Buhre Redaktionelle Mitarbeit: Bernd Althammer, Nicole Ehlert Fotos: Roger Grabowski, Holger Buhre, Bernd Althammer, SN-Archiv, privat, Agenturen (dpa) Grafik und Produktion: Vera Elze Anzeigen: Jann Backer (verantwortlich)
Die Wirtschaft | Schaumburg & Region
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Heye International – eine Erfolgsgeschichte Heye International liefert Maschinen und Technologien in die ganze Welt
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eye International ist einer der weltweit führenden Anbieter von Technologien und Dienstleistungen im Bereich der Beh ä lte rgl a s i ndu s t r ie. Die Maschinenbaufirma mit Hauptsitz in Obernkirchen und weiteren Standorten in Stadthagen und Nienburg gehört seit 2003 zum global agierenden irischen Verpackungsunternehmen Ardagh Group. Heye entwickelt und baut Maschinen und Anlagen für die Produktion von Flaschen. Dabei umfasst das Produktportfolio zum einen Produktionsmaschinen im sogenannten Heißen Ende einer Glashütte. Weiterhin bietet Heye Inspektionssysteme bzw. Prüfmaschinen für die Qualitätssicherung im Kalten Ende der Produktionskette an. Die Ansprüche der Kunden sind unterschiedlich. Sei es der Bau kompletter Glashütten, die Modernisierung bestehender Anlagen oder der Einbau neuester Ausstattung. Hinzu kommen Dienstleistungen wie technische Beratung, Produktionsoptimierung, Schulungen und „After Sales Service”, also Wartung und Reparatur. Digitale Technologien: Von Heye in die ganze Welt Das Obernkirchener Maschinenbauunternehmen entwickelt mit Leidenschaft und Engagement Industrie 4.0 basierte Lösun-
gen für die smarte Glashütte. Industrie 4.0, auch als 4. Industrielle Revolution bezeichnet, beschreibt eine umfassende Digitalisierung der Produktion. Intelligente und digital vernetzte Systeme und Technologien ermöglichen eine zunehmend effiziente und automatisierte Produktion. Gesteigerte Anforderungen an Qualität und Produktsicherheit können optimal umgesetzt werden. „Die Bedürfnisse des Endverbrauchers stehen an oberster Stelle und diese können mit digitalen Technologiekonzepten bestmöglich gewährleistet werden,“ so Marketingmanager Peter Witthus. „Glasflaschen und –behälter stehen gerade bei den heutigen Umweltdiskussionen hoch im Kurs: Sie sind nachhaltig und gesundheitlich völlig unbedenklich – ganz im Gegensatz zu Plastikverpackungen.“ Die Entwicklung digitaler Verfahren und Technologien trage zudem zu einer nennenswert verbesserten Umweltbilanz bei: „Die Energieeffizienz kann durch den Einsatz digitaler Produktionsverfahren eindeutig gesteigert werden.“ so Witthus weiter. Außerdem führe die zunehmende Digitalisierung der Glashütten dazu, dass die Standards für Arbeitssicherheit immer weiter verbessert werden können. Heye International hat hier mit seinen Expertenteams aus der Entwicklungsabteilung ganze Arbeit geleistet. Gerade in Zeiten von Covid-19 haben die digitalen Technologien an Bedeutung ge-
wonnen. Der persönliche Kontakt ist sehr wichtig – im Privaten, aber auch wenn es um so grundlegende Dinge wie Angebote, technische Beratung oder Kundensupport geht. Was aber, wenn die persönlichen Kontakte wie zurzeit eingeschränkt werden müssen? Auf einmal stellen sich Fragen, die nur Experten zu beantworten wissen. Um den Kunden wie bisher den gewohnten Service bieten zu können, hat Heye zusätzliche Kanäle geschaffen. Neben dem „normalen“ Austausch per Telefon und E-Mail tritt das Obernkirchener Unternehmen per Webkonferenz mit den Kunden in Kontakt. Müssen neue Einstellungen an den Produktionsmaschinen der Kunden vorgenommen werden, können die Mitarbeiter von Heye diese per Remote-Zugriff aus dem Büro vornehmen. In Zusammenarbeit mit lokalen Partnern vor Ort ist es sogar gelungen, eine komplette Maschinenstraße in Betrieb zu nehmen. Die Fachleute von Heye standen dem Kunden hierbei von Obernkirchen aus rund um die Uhr zur Verfügung. Heyes weltweiter Kundenstamm wächst kontinuierlich und wer möchte, kann internationale Erfahrungen sammeln. Heye sucht stets engagierte Mitarbeiter, die ihre Fähigkeiten in den unterschiedlichen Unternehmensbereichen einbringen wollen: „Wir freuen uns immer über neue Kolleginnen und Kollegen, die die Zukunft bei Heye International und seinen Kunden mitgestalten möchten!“
Die Wirtschaft | Schaumburg & Region
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DIE CORONA-KRISE: EINE BILANZ FÜR UNSERE WIRTSCHAFT
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mmer noch sehen wir uns mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie konfrontiert. Seit März 2020 hält der corona-bedingte Ausnahmezustand an – mit erheblichen Einschränkungen im Bereich der Wirtschaft sowie für das gesamte soziale und gesellschaftliche Leben.
Bei den Förderungen hat sich das Kurzarbeitergeld als wichtigstes Instrument erwiesen, um die Folgen am Arbeitsmarkt abzufedern. Derzeit liegt die Arbeitslosenquote in Schaumburg bei 5,7 Prozent und bleibt damit sogar unter dem Niveau von vor drei Jahren (April 2018: 6,2 Prozent).
Bei bisherigen Krisen – zum Beispiel bei der Finanz- und Wirtschaftskrise – gab es einen Schock mit einer Konjunkturdelle, aus der man sich langsamer oder schneller wieder herausarbeiten konnte. Diese Krise hat eine andere Qualität.
Es ist sehr erfreulich, wie stabil der Arbeitsmarkt geblieben ist. Dennoch leiden insbesondere viele Einzelhändler sowie Hotellerie und Gastronomie erheblich unter den bisherigen Betriebsschließungen.
Das Verbraucherverhalten hat sich zugunsten des Internethandels deutlich gewandelt. Mittlerweile drei Corona-Wellen wirken auf viele Menschen zermürbend. Gleichwohl ist noch Geduld gefragt, um den Schutz der Bevölkerung sicherzustellen und eine Überlastung der Krankenhäuser zu vermeiden.
Der Bund und das Land Niedersachsen legen derzeit Regeln für Öffnungen fest. Danach dürfen Betriebe bei einer dauerhaften Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 in Niedersachsen wieder unter Auflagen öffnen. Eine zuverlässige Prognose, ob und wie schnell sich die Wirtschaft und der Arbeitsmarkt erholen werden, kann aber dennoch nicht abgegeben werden.
Als Landkreis haben wir das Corona-Impfzentrum eingerichtet. Hausärzte impfen ebenfalls, und Betriebsärzte sollen ab dem 7. Juni einbezogen werden. Immerhin haben bis zum 10. Mai mehr als 34 Prozent der hiesigen Einwohner die Erstimpfung erhalten. 9,5 Prozent sind bereits zweimal geimpft. Es bleibt zu hoffen, dass demnächst noch mehr Impfstoff zur Verfügung steht, um dadurch die Pandemie zurückzudrängen. Zur Stabilisierung der wirtschaftlichen Entwicklung und zum Erhalt oder zur Schaffung von Arbeitsplätzen setzt der Landkreis auf zukunftsträchtige Projekte im Bereich Wasserstoff. Zudem haben wir früh den Breitbandausbau vorangetrieben. Ferner unterstützen wir vor allem kleine und mittlere Unternehmen mit bewährten Wirtschaftsförderinstrumenten: zum Bei-
Jörg Farr ist Landrat des Landkreises Schaumburg.
spiel der Gründungsberatung, dem Technologietransfer und unserem kreiseigenen Investitionsförderprogramm „pro-Invest“. Mehr dazu lesen Sie auf der folgenden Seite. JÖRG FARR
„Hin zum WIR in der Region“ Das „Unternehmensnetzwerk Familie + Wirtschaft“ setzt sich im Weserbergland für Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienarbeit ein
VON MONIKA WIEBKE
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Das Ziel ist die gemeinsame Entwicklung von Maßnahmen, die die beruflichen Rahmenbedingungen im Einklang mit der Familie verbessern – um so Fachkräfte zu gewinnen und zu binden. Denn gut ausgebildete Frauen und Männer entscheiden sich heutzutage für Unternehmen, die Rahmenbedingungen bieten, die die Vereinbarkeit von Arbeit und Verantwortung für Kinder, kranke Angehörige und pflegebedürftige Eltern ermöglichen.
er wirtschaftliche Fortschritt im ländlichen Raum wird durch den Fachkräftemangel und den demografischen Wandel erschwert. Unternehmen sind derweil für Fachkräfte attraktiv, wenn sie es ermöglichen, Karriere und Familie gleichermaßen zu verwirklichen. Und zufriedene Beschäftigte tragen zum Unternehmenserfolg bei.
Betriebe mit Netzwerkmitgliedschaft genießen folgende Vorteile:
Um eine attraktive und familienfreundliche Region zu fördern, wird in der Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft im Weserbergland der Aufbau des „Unternehmensnetzwerkes Familie + Wirtschaft“ vorangetrieben. Hierbei handelt es sich um einen Zusammenschluss von Arbeitgeber*innen aus den Landkreisen Holzminden, Hameln-Pyrmont und Schaumburg, die sich unter dem Motto „Hin zum WIR in der Region“ für eine familienorientierte Unternehmenskultur starkmachen.
• Wirtschafts- und gesellschaftspolitische Informationen und Veranstaltungen • Beratung und fachlicher Austausch zur familienfreundlichen und z u k u n f t s or ie nt ie r te n Personalpolitik sowie Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienarbeit • Kontakte zu qualifizierten Frauen, die neue Mitarbeiterinnen werden können • Öffentlichkeitsarbeit für familienorientierte Unternehmenskultur.
Wenn Sie als Unternehmer*in Teil des regionalen Netzwerks sein möchten, nehmen Sie gern Kontakt mit der in Rinteln (Klosterstr. 26) ansässigen Koordinierungsstelle auf: entweder telefonisch (05721 / 703-7436) oder per E-Mail (kostelle-weserbergland@schaumburg.de).
■ www.frau-wirtschaftweserbergland.de • Die Autorin leitet die Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft im Weserbergland.
Das neue „Unternehmensnetzwerk Familie + Wirtschaft“ will im Weserbergland Ressourcen bündeln, Fachkräfte binden und Wirtschaftlichkeit in Unternehmen steigern. Foto: dpa
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Auf dem Weg zur
Vertraulichkeit ist garantiert
Wasserstoffregion H2 ist der Hebel zum Gelingen der Energiewende VON HORST ROCH
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eit rund 200 Jahren nutzt die Menschheit sehr intensiv die fossilen Energieträger Kohle, Öl und Gas. Der dadurch erhöhte CO2-Anteil in der Erdatmosphäre hat zu einem stetigen Anstieg der Temperatur auf der Erde beigetragen. Alternative Energiequellen wie Sonne und Wind stehen nicht zuverlässig und dauerhaft zur Verfügung. Hinzu kommt: Zum Ausgleich von Überschuss und Mangel fehlen vielfach Speicher- und Transportmöglichkeiten. Hier kommt Wasserstoff ins Spiel. Mittels Energieeinsatz
lässt sich Wasserstoff erzeugen und speichern. Als Energieträger kann er bei Bedarf zur Strom- und Wärmeerzeugung, aber auch für mobile und andere Zwecke eingesetzt werden. Was vor einigen Jahren für viele nur schwer vorstellbar war, scheint plötzlich nicht mehr unmöglich zu sein: die Ablösung der fossilen Energieträger durch erneuerbare Energien. Wasserstoff könnte also der noch notwendige Hebel zum Gelingen der Energiewende sein. Der Landkreis Schaumburg hat als eine der ersten Wasserstoffregionen im Förderprogramm „HyStarter“ des Bundesministeriums für Verkehr und
digitale Infrastruktur (BMVI) sein Konzept vorgestellt. In einem Zeitraum von rund einem Jahr wurde analysiert, ob sich der Landkreis für den Aufbau und den Einstieg in eine Wasserstoffwirtschaft eignet und ob es in der Region genügend Potenziale und ausreichend Akteure für eine Umsetzung gibt. Das Ergebnis war erfreulich positiv und vielfältig. Es entstand ein Handlungsansatz, der alle Stufen von der Wasserstofferzeugung über Speicherung und Transport bis zum Nutzen in verschiedenen Anwendungsbereichen aufzeigt. Die Ergebnisse – eingeteilt in Themenclustern (siehe Schaubild) – zeigen, wie sich eine Wasserstoff-
wirtschaft in der Region bis zum Jahr 2030 entwickeln und wie sie aussehen könnte. Die Zeit bis 2030 soll genutzt werden, um die Potenziale der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie in unterschiedlichen Projekten und an mehreren Standorten im Schaumburger Land darzustellen und genauer zu ermitteln. Dieses Jahrzehnt bildet also eine wichtige Epoche auf dem Weg zur Wasserstoffregion Schaumburg. ■ www.klimaschutz-schaumburg. de/downloads • Der Autor ist Klimaschutzmanager des Landkreises Schaumburg.
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Koordind Wirtland. Das Schaubild zeigt, wie die Wasserstoffproduktion und -nutzung in Zukunft aussehen könnte.
Schaubild: BMVI
Förderung bis 2023 gesichert Das Programm „pro-Invest“ dient aktuell zur Stabilisierung der wirtschaftlichen Entwicklung Seit vielen Jahren hat sich das Förderprogramm pro-Invest bewährt. In der Zeit von 2015 bis 2020 wurden im Landkreis Schaumburg 56 Unternehmen mit einer Gesamtsumme von rund 1,37 Millionen Euro unterstützt. Inzwischen gibt es eine neue Richtlinie – und die Mittelausstattung wurde aufgestockt. Damit können Unternehmen auch in den Jahren 2021 bis 2023 gefördert werden. „pro-Invest“ ist eine Investitionsförderung für kleine und mittlere Unternehmen aus den Bereichen Handel, Dienstleistung oder produzierendes Gewerbe sowie für Freiberufler. Für die Errichtung beziehungsweise Erweiterung einer Betriebsstätte können bis zu 15
Prozent der förderfähigen Investitionskosten (maximal 50.000 Euro) als Investitionszuschuss gewährt werden. Grundsätzlich ist die Förderung von der Schaffung eines Dauerarbeitsplatzes abhängig. Bei Diversifizierungsmaßnahmen ist eine Arbeitsplatzsicherung ausreichend. Neben den genannten investiven Maßnahmen können auch Beratungsleistungen gefördert werden. Hier stehen die Prozessoptimierung und die Innovationskraft des Betriebs im Fokus. Bei Beratungsleistungen werden 50 Prozent der förderfähigen Kosten (maximal 5000 Euro) gefördert. In der aktuellen Lage ist es das Ziel mit diesem Förderprogramm zu einer sta-
bilen wirtschaftlichen Entwicklung beizutragen sowie Arbeitsplätze zu erhalten oder sogar zu schaffen. Neben dem Förderprogramm „proInvest“ bietet die Wirtschaftsförderung auch Unterstützung für viele weitere Vorhaben der Wirtschaft. Bei der Suche nach Fördermitteln recherchiert und berät die Wirtschaftsförderung. Für jene, die sich in der Gründungsphase befinden, wird eine Gründungsberatung angeboten. Auch die Innovationsförderung ist Dienstleistungsbestandteil der Wirtschaftsförderung. Gerne können Sie telefonisch/ persönlich Kontakt zu uns aufnehmen. Wir freuen uns, Sie kennenzulernen.
Dr. Ludwig Schätzl leitet das Amt für Wirtschaftsförderung beim Landkreis Schaumburg.
Ansprechpartner sind: Dr. Ludwig Schätzl, Tel. (05721) 703-1222 Heike Kalinowsky, Tel. (05721) 703-1189 Eryk Löbner, Tel. (05721) 703-1353 ■ www.schaumburg.de
Nächster NBankBeratungssprechtag am 8. Juni in der „iKantine“ Stadthagen Auch das Jahr 2021 steht bislang ganz im Zeichen der Bekämpfung der Corona-Pandemie. Um die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie einzudämmen, liefern die Bundes- und die Landesregierung mit Kredit-und Bürgschaf tsprogrammen sowie mit Zuschussprogrammen einen wichtigen Beitrag zur Liquiditätsversorgung. Fö rd e r s c hwe r p u n k te bestehen hinsichtlich der Digitalisierung und auch im Bereich der Energiewende. Gemeinsam mit der Investitions- und Förderbank Niedersachsen (NBank) veranstaltet der Landkreis Schaumburg regelmäßig Beratungssprechtage und informiert Unternehmen aus Niedersachsen über neue und bestehende öffentliche Finanzierungshilfen. Für diejenigen, die ein Unternehmen gründen möchten beziehungsweise Investitionen oder innovative Projekte planen, bietet der kommende Sprechtag eine ideale Gelegenheit, um über geplante Vorhaben persönlich und mit einem Vertreter der NBank ein vertrauliches Gespräch zu führen. Der Beratungssprechtag – übrigens der erste in diesem Jahr – findet corona-konform am Dienstag, 8. Juni, in der „iKantine“ in Stadthagen statt (Gubener Straße 1 / Halle 3 / Obergeschoss). Wichtig: Interessenten müssen sich vorab bei Eryk Löbner vom Amt für Wirtschaftsförderung des Landkreises anmelden: entweder telefonisch (05721 / 703-1353) oder per E-Mail (wirtschaftsfoerderung@schaumburg.de).
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Die Chance, sich neu zu orientieren tert an. Doch: Ein Umsteigen ist die Chance, sich neu zu orientieren und Möglichkeiten außerhalb der akademischen Laufbahn zu entdecken.
Was tun, wenn das Studium nicht passt? Umsteigen statt Aussteigen!
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u ku n f t sä ngste, Motivations- und Fi nanzier u ngsdefizite im gewählten Studium: Davon können viele Studierende ein Lied singen. Oft fehlt die Idee für eine passende Alternative. Eine berufliche Ausbildung steht erfahrungsgemäß nur in den seltensten Fällen im Fokus von Ü25-Betroffenen mit meist fehlender Praxiserfahrung. Die Gründe dafür sind so vielfältig wie individuell – und damit auch die Lösungswege. Die individuelle, ergebnisoffene und vertrauliche Beratung des Teams von „Umsteigen statt
Didier Kana hat nach seinem Studienabbruch eine handwerkliche Ausbildung begonnen – und nunmehr jede Menge Freude in seinem Job. Foto: Jens Niemann (Ing. Peter Behrens GmbH)
Aussteigen“ hilft, die wesentlichen Ziele sowie die eigenen Stärken und Interessen zu fokussieren. Seit 2015 haben mehr als 580 Ratsuchende diese Be-
ratung in Anspruch genommen: Viele geraten in eine Schockstarre, die von Entscheidungsängsten geprägt ist. Sie empfinden große Enttäuschung und Scham und sehen sich als geschei-
Wir verstehen uns als eine erste Anlaufstelle für Studienzweifler/innen und können an weitaus mehr als 300 Arbeitgeber verweisen, die solche Quereinsteiger/ innen explizit suchen. 25 von ihnen kommen aus dem Landkreis Schaumburg. „Da Umsteigen statt Aussteigen betrieblichen Nachwuchssorgen in der ländlichen Region entgegenwirkt, unterstützen wir das Projekt – und freuen uns, den Auszubildendenkreis mittels der zielgruppenspezifischen Ansprache und Begleitung zu erweitern“, so Dr. Ludwig Schätzl, Wirtschaftsförderer im Landkreis Schaumburg. Ein Beispiel aus der Praxis Ein Freund empfahl Didier Kana den Kontakt: „Das Studium bot zu viel Theorie im Gegensatz zur Praxis“, schildert der 30-Jährige. „Ich konnte dies zwar umsetzen, jedoch war es besser für mich einen Weg dorthin
„Umsteigen statt Aussteigen“ ist ein Projekt des Fachkräftebündnisses Leine-Weser und der Region Hannover. Gefördert wird es mit Geld aus dem Europäischen Sozialfonds.
zu finden, wo ich praktisch arbeite und der mir auch Spaß macht.“ So entschied er sich für die Ausbildung zum Anlagenmechaniker im Bereich Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Letztlich hat Kana aus dem Um steigen-Ver weisnet zwerk der Handwerkskammer die Firma Ing. Peter Behrens GmbH als potenziellen Arbeitgeber kennengelernt. Der dortige Ausbilder Jens Niemann sagt: „Ich höre immer wieder, dass viele, die ein Studium zu Ende gebracht haben, dann noch eine Ausbildung gemacht haben und darin viel glücklicher sind, weil der Praxisbezug höher ist.“ Für den Betrieb haben Studienabbrecher/innen laut Niemann aufgrund ihres Alters und ihrer Erfahrungen den Vorteil, dass sie meist eine
höhere Sozialkompetenz aufweisen sowie insgesamt loyale und zielgerichtete Mitarbeiter/innen sind. • Interessierte Studierende können sich an Bettina Ladwig von der Region Hannover wenden: entweder unter der Nummer (05 11 / 6 16 - 2 32 34) oder per E-Mail (umsteigen@ region-hannover.de). Schaumburger Unternehmen, die vom Projekt „Umsteigen statt Aussteigen“ profitieren möchten, wenden sich am besten direkt an Ludwig Schätzl von der Wirtschaftsförderung des Landkreises Schaumburg: Telefon 0 57 21 / 7 03-12 22 (E-Mail: wirtschaftsfoerderung@ schaumburg.de). ■ www.wirtschaftsfoerderung-hannover.de/ umsteigen
Zusammen mehr erreichen Stadthäger Coworking-Space „iKantine“ bietet viel mehr als „nur“ Arbeitsplätze in moderner Atmosphäre VON NINA MERSMANN
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er CoworkingSpace „iKantine“ ist seit Juni 2020 fester Bestandteil der Stadthäger Gesellschaft. Aufgrund der Corona-Pandemie gewinnt das Modell mehr und mehr an Fahrtwind. Ein Gegensatz? Nein! Die Pandemie trägt zu einer Reflexion des bisherigen Arbeitsalltags bei und fördert digitale Prozesse. Neue Modelle finden Anklang. Dazu gehört auch das Konzept eines Coworking-Spaces. Als solcher bietet die „iKantine“ im IPS Schaumburg (Gubener Straße 1) viel mehr als nur Arbeitsplätze in moderner Atmosphäre, Drucker und schnelles Internet oder hervorragenden Kaffee. Es geht um eine neue Philosophie von Arbeit – und um die Erkenntnis, dass man zusammen mehr erreichen kann.
Hier trifft man auf andere Menschen, die an ganz eigenen Projekten arbeiten. Wer möchte, vernetzt sich miteinander. Die Kommunikation vor Ort fördert bisweilen gemeinsame Problemlösungen und Kooperationen. Synergien können auf Arbeitsebene in ungezwungener Umgebung genutzt werden. Ein Arbeitsplatz in der „iKantine“ lässt sich für einen Tag, eine Woche oder einen Monat mieten. Es ist auch möglich, an sieben Tagen pro Woche rund um die Uhr tätig zu sein. Was als Experiment begann, ist mittlerweile fest in Stadthagen integriert. Die vergangenen Monate wurden intensiv zum Aufbau eines Start-Up-Ökosystem genutzt. Hier hat sich ein agiles Netzwerk unterschiedlicher Kooperationspartner entwickelt, die eine Geschäftsidee von der Ent-
stehung bis zur Marktreife begleiten und intensiv unterstützen.
daraus resultierende Maßnahmen und Ziele abstecken.
Dass dieses Konzept bereits greift und den Standtort Stadthagen nachhaltig beleben kann, zeigen die ersten erfolgreichen Ansiedlungen und Beteiligungen. Ferner haben wir bewiesen, dass die immer wieder geforderte Digitalisierung der Gesellschaft durch diesen Ansatz nachhaltig vorangetrieben wird, ohne dass neue Beratungsstrukturen erforderlich wären.
Neben dem CoworkingSpace bietet die „iKantine“ mit ihren modernen und einladenden Räumlichkeiten genügend Platz und individuelle Möglichkeiten, um die Fläche für Veranstaltungen zu nutzen. Sowohl
Das Stadthäger Modell macht längst überregional Furore. Die Frage „Wie haben Sie’s gemacht?“ wird uns immer häufiger gestellt. Visiten von Interessierten häufen sich. So besuchte uns im April der CDU-Bundestagsabgeordnete Maik Beermann. In diesem Gespräch konnten wir aktuelle Entwicklungen – getrieben durch die Pandemie – und
Als Coworking-Space bietet die Stadthäger „iKantine“ Angestellten, Selbstständigen und Studierenden hervorragende Arbeitsmöglichkeiten sowie Platz für Veranstaltungen.
der Konferenzraum (zehn Plätze) als auch der Coworking-Space (60 Plätze) können für jegliche Veranstaltungsform gebucht werden. Egal, ob Sie nach dem passenden Speaker, einer Moderation, Catering oder technische Ausstattung suchen: Wir unterstützen Sie gerne bei der Planung Ihrer Veranstaltung.
Wir haben noch viel vor. Bleiben Sie auf dem Laufenden, und abonnieren Sie uns in den sozialen Medien. Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. ■ www.ikantine.com • Die Autorin leitet das Projekt „iKantine“ in Stadthagen.
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Gleichstellung sichtbar machen Vereinbarkeit von Pflege, Familie und Beruf: Landkreis Schaumburg als Modellregion Vätern, zwischen Arbeitgebern und Beschäftigten, zwischen Politik und Wirtschaft.
VON ZDRAVKA BUETTNER
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Gefragt sind familienfreundliche Arbeitszeitmodelle
as Amt für Gleichstellung des Landkreises Schaumburg nimmt als eine von fünf Modellregionen am niedersächsischen Projekt „Gleichstellung sichtbar machen – CEDAW in Niedersachsen“ teil und ist hieran mit dem Schwerpunkt Vereinbarkeit Pflege, Familie und Beruf beteiligt. „CEDAW“ wird vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung gefördert und in Trägerschaft des Vereins „Gleichberechtigung und Vernetzung“ (Hannover) durchgeführt. Die Auftaktveranstaltung erfolgte im Mai 2019. Dabei wurden Schwerpunktthemen herausgearbeitet. Ein Fokus lag darauf, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie von Vätern zu fördern. Es folgte ein Workshop, der speziell für Väter angeboten wurde. Thematisiert wurden dabei die Rolle als Vater, der Umgang von Männern mit dem Thema „Gesundheit“ sowie Angebote zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Ein weiteres Schwerwar die viel vor.punktthema m Lau-Pflege von Familienaneren Siegehörigen. In einer geMedien.meinsamen Informationsn stehenveranstaltung mit dem r Verfü-Senioren- und Pflegestützpunkt des Landkreises Schaumburg im Februar 2020 wurden unter anderem die Rechte von Anges Projekt hörigen in akuten Pflegesien. tuationen thematisiert. Rückfall in alte Rollenmuster Das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie hat mit Beginn der CoronaPandemie eine besondere Relevanz erlangt. Herausfordernd war die Zeit des ersten Lockdowns samt kurzzeitigem Stillstand. Die vorhandene Infrastruktur konnte nicht mehr greifen – Schließungen von Schulen, Kitas und Betrieben waren die Folge. Diese Maßnahmen verschärfen jedoch die Belastungen für Familien.
In der Pandemie ist es deutlich geworden, die Themen Digitalisierung und Homeoffice für eine familienbewusste Personalpolitik zu berücksichtigen. Darüber hinaus ist es wichtig, neue Arbeitszeitmodelle zu entwickeln, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Der Landkreis Schaumburg geht seit Jahren mit einem guten Beispiel voran und ist seit Dezember 2018 als familienfreundlicher Arbeitgeber durch die audit berufundfamilie GmbH zertifiziert.
Beim CEDAW-Auftakt im Mai 2019 ging es unter anderem um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie von Vätern. Foto: pr.
Wer hat die zusätzlich erforderliche Betreuungs-, Lehrkräfte- und Sorgearbeit für Kinder leisten müssen, wenn Schulen und Betreuungseinrichtungen noch wochenlang nicht öffnen konnten? Die gleiche Frage stellt sich auch für die Pflege von Familienangehörigen, wenn Tageseinrichtungen für ältere Menschen über einen längeren Zeitraum geschlossen waren. Nun forderte die Corona-Krise einen deutlichen zeitlichen Zuwachs an familiärer Sorgearbeit. Viele Familien verfielen in alte Rollenmuster. Und es wurde deutlich, dass in den meisten Fällen Mütter und Frauen die Kinderbetreuung, die Pflege und die Hausarbeit übernahmen. Die traditionelle familiäre Arbeitsteilung führt für Frauen seit jeher zu erheblichen Nachteilen: Teilzeitarbeit, geringe Einkommen, oftmals keine eigenständige Existenzsicherung, niedrige Renten sowie Armut im Alter sind die Folgen. Pandemie trifft Frauen besonders hart Nach Ansicht des Weltwirtschaftsforums (WEF)
hat das Corona-Jahr 2020 die Gleichberechtigung der Frauen um Jahrzehnte zurückgeworfen. Bereits 2019 rechnete das WEF hoch, dass es bei gleichbleibenden Trends bis zur vollen Gleichstellung der Geschlechter nahezu 95 Jahre dauern würde. Nach den Entwicklungen des Corona-Jahres sind es nun 135 Jahre. Laut der Studie hat die Pandemie besonders hart die Frauen getroffen, weil sie überdurchschnittlich in Branchen tätig sind, die von Einschränkungen betroffen sind. Zudem sind Haushalt sowie Kinder- und Seniorenbetreuung überproportional an Frauen hängengeblieben. Deutschland kommt in Sachen Lohngleichheit besonders schlecht weg und belegt Platz 97 (von 156 Ländern). Das durchschnittliche Einkommen von Frauen in Deutschland ist rund 18 Prozent niedriger als das von Männern. Daher besteht die Notwendigkeit der schnellen Reduzierung der Gehaltsund Einkommenslücke. Auch eine längere Elternzeit für Väter würde zur
desministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wenden Frauen aktuell pro Tag im Durchschnitt 52 Prozent mehr Zeit für unbezahlte Sorgearbeit auf als Männer. Dieser Unterschied wird als „Gender Care Gap“ bezeichnet.
„Eine längere Elternzeit für Väter würde zur Geschlechtergerechtigkeit beitragen“, erläutert Zdravka Buettner. „Dies hätte den Effekt, dass Sorgearbeit nicht mehr nur zulasten der Frauen fällt.“ Foto: rg
Geschlechtergerechtigkeit beitragen. Dies hätte den Effekt, dass Sorgearbeit nicht mehr nur zu Lasten der Frauen fällt. Vereinbarkeit partnerschaftlich aushandeln Laut dem zweiten Gleichstellungsbericht des Bun-
Die Konsequenz bedeutet, dass Frauen aufgrund Ihrer Care-Arbeit häufiger einer Teilzeitbeschäftigung nachgehen (im Jahr 2019 laut Statistischem Bundesamt fast 78 Prozent der erwerbstätigen Frauen). Dies bringt wiederum wirtschaftliche Nachteile mit sich: zum Beispiel weniger Geld aufgrund kürzerer Arbeitszeiten – und im Alter somit niedrigere eigenständige Alterssicherungsansprüche. Rückblickend auf die Corona-Krise muss auch eine Lehre für eine familienbewusste Arbeitswelt der Zukunft gezogen werden. Bundesfamilienministern Franziska Giffey hat hierzu einen Appell an die Unternehmen in Deutschland ausgerufen – nämlich die Vereinbarkeit partnerschaftlich auszuhandeln: zwischen Müttern und
Der Landkreis Schaumburg befindet sich derzeit in der Re-Auditierung, die für die erneute Zertifizierung notwendig ist. Beim erwähnten Audit handelt es sich um ein strategisches Management-Instrument, das die Effekte des demografischen Wandels, eine stringente Organisationsentwicklung, eine gelebte Führungskultur, das Familien- und Lebensphasenbewusstsein, die Work-Life-Balance und Diversity forciert. Der Landkreis Schaumburg ist somit in einem stetigen Prozess zur Optimierung der Vereinbarkeitsbedingungen für die Beschäftigten der Kreisverwaltung. Darüber hinaus plant das Amt für Gleichstellung in diesem Jahr im Rahmen des CEDAW-Projekts weitere Veranstaltungen im Online-Format. Es geht hierbei um die Vereinbarkeit von Pflege, Familie und Beruf. Diese werden zu gegebener Zeit in den Tageszeitungen angekündigt. Weitere Informationen gibt es direkt beim Amt für Gleichstellung: entweder telefonisch (05721 / 703-1285) oder per E-Mail (gleichstellung@ schaumburg.de). ■ www.schaumburg.de/ Kreisverwaltung/ Gleichstellung • Die Autorin ist Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Schaumburg.