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Ein Sonderprodukt Ihrer Tageszeitung | Ausgabe 26 | Sonnabend, 19. November 2011
Neonazi-Mordspur nach Lauenau
Elektropop neu kombiniert
Landkreis (r). Das Elektropop-Duo „Goldkint“ düst im Sauseschritt über die Bühnen Deutschlands, und das mit Musik, die die Neue Deutsche Welle, Synthie-Pop und die Kultserien der siebziger und achtziger Jahre verbindet. Zu ihrem Konzert am Freitag, 25. November, in der „Großen Welt“ in Hannover, Weidendamm 8, bringen Sängerin Jana Kint und Soundtüftler Lübke ihr Debütalbum „Kopfkino“ mit. Los geht es um 21 Uhr (Einlass ab 20 Uhr). „Hallo Schaumburg“-Leser können mit etwas Glück kostenlos dabei sein, denn wir verlosen 1x2 Karten für das Konzert. Einfach heute, Sonnabend, die GewinnHotline (01 37) 8 88 31 31 anrufen und dort Name, Anschrift und Telefonnummer hinterlassen. Ein Anruf aus dem deutschen Festnetz kosFoto: dapd tet 50 Cent, Mobilfunkkosten können abweichen. Viel gestellt. Etwa, warum die Glück! Rechtsextremen, die schon 1998 in Jena als Bombenbauer auffielen und unter Beobachtung standen, danach so lange unbehelligt schwerste Straftaten verüben konnten. Mit dem Fall wird sich das Kontrollgremium des Bundestages Landkreis (r). Seit seinem lefür die Geheimdienste befas- gendären Sieg beim britischen sen. Niedersachsens Innenmi- „Supertalent“-Pendant 2007 nister Uwe Schünemann hat Paul Potts eine Karriere (CDU) spricht von einer „be- gemacht, die ihresgleichen sonders brutalen Form von sucht. Mit seinem dritten AlRechtsterrorismus“. Kanzlerin bum, „Cinema Paradiso“, auf Angela Merkel (CDU) ist dem große Klassiker der Filmebenfalls besorgt. Die Vor- musik zu hören sind, kommt gänge ließen Strukturen er- er am Mittwoch, 23. Nokennen, „die wir uns so nicht vember, in den Kuppelsaal vorgestellt haben“. Es sei „be- nach Hannover. Beginn ist um schämend, dass so etwas in 20 Uhr (Einlass ab 19 Uhr). unserem Land passiert“. „Hallo Schaumburg“ verDie Antifa-Gruppe „We- lost 3x2 Karten für das Konser/Deister/Leine“ hat inzwi- zert. Einfach heute, Sonnschen weitere Aktionen gegen abend, die Gewinn-Hotline die Neonazis angekündigt. (01 37) 8 88 13 14 anrufen Schon vor einer Woche hat- und Name, Anschrift, und ten etwa 40 Antifaschisten in Telefonnummer hinterlassen. Barsinghausen mit einer De- Ein Anruf aus dem deutschen monstration vor verstärkten Festnetz kostet 50 Cent, MoAktivitäten Rechtsradikaler bilfunkkosten können abweigewarnt. chen. Viel Glück!
Lauenau: Mutmaßlicher Komplize verhaftet / Bundesinnenminister spricht von Rechtsterrorismus VON KLAUS WALLBAUM UND STEFAN KRUSE Lauenau/Berlin. Nach der deutschlandweiten Mordserie an neun Zuwanderern aus der Türkei und aus Griechenland führt eine Spur nach Lauenau im Kreis Schaumburg. Ermittler des Landeskriminalamtes nahmen dort gestern einen mutmaßlichen Komplizen der Neonazi-Gruppe fest, die für die „Döner-Morde“ sowie die Ermordung einer Polizistin in Heilbronn verantwortlich sein soll. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) warnt erstmals vor einer „neuen Form des rechtsextremistischen Terrorismus“. Die Gruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ soll die Verbrechen in den Jahren 2000 bis 2007 verübt haben. Zwei Mitglieder haben sich erschossen, die Verdächtige Beate Z. sitzt in Untersuchungshaft und will angeblich nur aussagen, wenn ihr als Kronzeugin Strafmilderung zugesichert wird. Holger G. aus Lauenau könnte das vierte Mitglied sein. Der 37-Jährige, der zuvor in Langenhagen gewohnt haben soll, hat der Bundesanwaltschaft zufolge der Neonazi-Gruppe 2007
In diesem Haus in Lauenau wohnte der mutmaßliche Neonazi Holger G. bis zu seiner Verhaftung. seinen Führerschein und vor vier Monaten seinen Reisepass überlassen. Damit habe er es den Komplizen ermöglicht, „verborgen zu agieren“, erläutert Bundesanwalt Rainer Griesbaum. Zudem habe er Wohnmobile angemietet. Eines dieser Fahrzeuge soll bei dem Polizistenmord benutzt worden sein. Auch eine mögliche Tatbeteiligung des Be-
schuldigten an den Morden werde untersucht, heißt es. In dem vorige Woche abgebrannten Wohnhaus der Gruppe in Zwickau fanden die Ermittler nicht nur die Pistole, mit denen die Döner-Morde verübt wurden, sondern auch DVDs. Darauf bekennen sich die beiden mittlerweile toten Männer laut „Spiegel“ zu den Morden und zu einem
Nagelbombenanschlag 2004 in Köln. Nun wird untersucht, ob hinter den Tatverdächtigen ein ganzes Neonazi-Netzwerk steht. Ungeklärte Verbrechen an Ausländern und Migranten seit 1998 werden auf Verbindungen zu den Verdächtigen geprüft. Dem Verfassungsschutz und der Polizei werden kritische Fragen nach ihrer Rolle
Holger G. – ein Aussteiger aus der rechten Szene? Hannover/Lauenau (haz). Der 37-jährige mutmaßliche Terrorhelfer Holger G. soll, so hat er es gegenüber der Bundesanwaltschaft erklärt, bereits vor einigen Jahren aus der rechten Szene ausgestiegen sein. Das zumindest sagt sein hannoverscher Anwalt Stefan Hachmeister. G.s Aussage deckt sich auch mit Einträgen von Bekannten des 37-Jährigen im Internet. Holger G., heißt es da, habe unter anderem wegen seiner
Spielsucht seit Langem den Kontakt zu seinen NeonaziFreunden abgebrochen. Die Verbindung zu den Zwickauer Terroristen soll der Verdächtige jedoch im Gespräch mit den Ermittlern bestätigt haben. Auch dass er ihnen vor Jahren seinen Führerschein und noch in diesem Jahr den Reisepass zur Verfügung gestellt hatte, leugnet er nicht. „Mein Mandant ist dabei allerdings davon ausgegan-
gen, dass sich die drei ebenfalls von der Szene gelöst hatten, so jedenfalls haben sie ihm das mitgeteilt“, erklärt der Jurist. Holger G. will zu keinem Zeitpunkt Wohnmobile für die drei Bekannten aus dem Osten angemietet haben. Auch die 20 000 Euro, die er für seine Dienste kassiert haben soll, stammen angeblich nicht von den Neonazis. „Die Summe ist als Abfindung eines ehemaligen Arbeitgebers
an meinen Mandanten geflossen“, teilte Hachmeister mit. Holger G. sei entsetzt über die Taten seiner Bekannten, er habe sich zu keinem Zeitpunkt vorstellen können, dass sie zu derartigen Verbrechen fähig sein könnten. „Mein Mandant setzt deswegen alles daran, die gegen ihn erhobenen Vorwürfe auszuräumen und hat sich aus diesem Grund von Anfang an gegenüber den Ermittlern eingelassen“, sagt Hachmeister.
Paul Potts im Kuppelsaal