40 Jahre Kreisfeuerwehrverband Schaumburg

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KREISFEUERWEHRVERBAND SCHAUMBURG E.V. Eine Sonderverรถffentlichung der Schaumburger Nachrichten, der Schaumburg-Lippischen Landes-Zeitung und der Schaumburger Zeitung Sonnabend, 2. Juni 2018


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SEHR GEEHRTE LESERINNEN UND LESER!

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m Jahr 2018 darf der Landesfeuerwehrverband Niedersachsen – als Spitzenverband aller niedersächsischen Feuerwehren – auf 150 Jahre organisiertes Feuerwehrverbandswesen zurückblicken.

Auf Landesebene hat sich der Verband als unersetzlicher und vor allem als sehr gefragter Partner für alle im Brandschutz- und Hilfeleistungswesen interessierten Beteiligten entwickelt: zum Beispiel für den Landtag, die Landesregierung und die Ministerien sowie für zahlreiche Behörden und Dienststellen. Die Feuerwehren brauchen mehr denn je eine starke Interessenvertretung, die eine konstruktive und zielgerichtete Verbandsarbeit sicherstellt, denn diese ist unerlässlich. So wie auf Landesebene der Landesfeuerwehrverband die Interessen der Feuerwehren vertritt, geschieht dies in unserer Region im

gleichen Maß durch den Kreisfeuerwehrverband Schaumburg. Dieser wurde am 21. Februar 1978 gegründet, so dass wir in diesem Jahr 40-jähriges Bestehen feiern. Der Verband betrachtet sich als Rechtsnachfolger der aufgelösten Kreisfeuerwehrverbände Grafschaft Schaumburg und Schaumburg-Lippe, soweit deren Mitglieder in den Landkreis Schaumburg eingegliedert worden sind. Er setzt die Tradition dieser Verbände fort. Dieser Zusammenschluss der beiden vorher selbstständigen Verbände wurde durch die kommunale Gebietsreform in Niedersachsen nötig, die von 1972 bis 1978 als Kreisreform durchgeführt worden ist. Gewinnbringend ist unsere Verbandsarbeit in erster Linie für die Menschen, die Schutz und Hilfe erwarten, aber auch für alle staatlichen Stellen, die den Bevölkerungsschutz verantworten. Sie profitieren davon, dass Feuerwehrverbände viele Impulse geben und die

Aufgaben durch engagierte Mitglieder mit Leben füllen. Wir freuen uns sehr darüber, dass wir anlässlich dieser beiden Jubiläen in Kooperation mit den Schaumburger Nachrichten die Möglichkeit haben, die Einwohner der Region über die Verbandsarbeit – und somit über die Feuerwehren im Landkreis – zu informieren. Aber auch allgemeine Informationen über das Feuerwehrwesen kommen auf den folgenden Seiten nicht zu kurz. Einiges werden Sie bereits kennen – anderes hingegen haben Sie bislang bestimmt noch nicht gewusst. Ich wünsche Ihnen jedenfalls viel Spaß und eine anregende Lektüre.

Klaus-Peter Grote Kreisbrandmeister und Vorsitzender Kreisfeuerwehrverband Schaumburg e.V.

RETTEN, LÖSCHEN, BERGEN, SCHÜTZEN Worum sich die Feuerwehr so alles kümmert

Die Aufgaben der Feuerwehr regelt jedes Bundesland in einem eigenen Gesetz. Zwischen Küste und Harz gilt demzufolge das Niedersächsische Brandschutzgesetz (NBrandSchG). Die vier bekannten Schlagworte lauten in diesem Zusammenhang Retten, Löschen, Bergen und Schützen.

Löschen

Bergen

Das Löschen ist die älteste Aufgabe der Feuerwehr. Hierbei werden unterschiedliche Brände mit Hilfe spezieller Ausrüstung bekämpft. Im Laufe der Zeit ist jedoch die Zahl der Brandbekämpfungen weltweit zurückgegangen. Aufgrund der zunehmenden Aufgabenvielfalt der Feuerwehr nehmen hingegen die technischen Hilfeleistungen stark zu – so dass sich die Feuerwehr zu einer Hilfeleistungsorganisation entwickelt hat.

Schützen

Dieses Schlagwort bezieht sich sowohl auf die Bergung von Tieren und Gegenständen als auch auf tote Menschen. Letzteres gehört zu den härtesten und emotionalsten Aufgaben von Feuerwehrleuten.

Retten

Vorbeugende Maßnahmen aller Art beinhalten insbesondere Elemente des vorbeugenden Brandschutzes. Diese dienen der Vermeidung von Entstehungsbränden: zum Beispiel durch Brandsicherheitswachen bei öffentlichen Veranstaltungen sowie durch eine konsequente Brandschutzerziehung der Bevölkerung, um auf Gefahren aufmerksam zu machen und auf richtiges Verhalten in Notsituationen hinzuweisen.

Das Retten ist die Abwendung einer Lebensgefahr von Menschen durch Sofortmaßnahmen (Erste Hilfe), die der Erhaltung oder Wiederherstellung von Atmung, Kreislauf oder Herztätigkeit dienen. Aber auch das Befreien von Menschen und Tieren aus einer Zwangslage durch technische Rettungsmaßnahmen gehören zu diesem Bereich – beispielsweise bei Bränden, Überschwemmungen und Verkehrsunfällen.

Darüber hinaus engagiert sich die Feuerwehr auch für den Umweltschutz: zum Beispiel durch das Binden von Ölspuren oder Kfz-Flüssigkeiten nach Verkehrsunfällen beziehungsweise die Eindämmung bei Ölunfällen auf Gewässern. Und auch in puncto ABC-Massnahmen trägt die Feuerwehr ihren Teil zur Sicherheit der Bevölkerung bei – zum Schutz vor atomaren, biologischen und chemischen Gefahren.


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enn Sie einen Notfall haben oder einen beobachten, wählen Sie die europaweit einheitliche Notrufnummer 112. Doch was passiert eigentlich, wenn diese Nummer gewählt wird? Das möchte ich an dieser Stelle kurz erläutern. Wenn Sie den Notruf wählen, wird Ihr Anruf in die für Ihren Standort zuständige Leitstelle geleitet. Bei einem Anruf aus dem Festnetz wird dies über die Vorwahl ermittelt. Aus dem Mobilfunknetz geschieht dies über den Standort der Basisstation, wo das Handy eingebucht ist. Am anderen Ende wird sich ein Disponent mit den Worten „Notruf Feuerwehr und Rettungsdienst, wo genau befindet sich der Notfallort?“ melden. Antworten Sie bitte auf diese Frage, und beginnen Sie am besten mit dem Ort, an dem Sie sich befinden. Der Disponent wird Ihnen im Anschluss weitere Fragen stellen, um genau zu ermitteln, wen und wie viele Kräfte er Ihnen zur Hilfe schicken muss. Die Fragen sind an die aus dem Erste-Hilfe-Kurs bekannten W-Fragen angelehnt. Bei einem Pkw-Brand ist es beispielsweise wichtig, ob das Fahrzeug noch in einer Garage oder an einem Haus steht. Bei einem medizinischen Notfall versucht der Disponent mit seinen Fragen herauszufinden, wie schwer die Erkrankung ist, um zu entscheiden, ob ein Notarzt gebraucht wird oder ein Rettungswagen ausreicht. Da alle Disponenten sowohl eine Ausbildung im Bereich der Feuerwehr als auch eine rettungsdienstliche Ausbildung haben, können Sie bei medizinischen Notfällen beispielsweise auch schon am Telefon Hilfestellung geben. Am besten bekannt ist hier die Hilfe bei einer Reanimation. Der Disponent wird Ihnen dann am Telefon Schritt für Schritt erklären, wie Sie vorgehen müssen, während er parallel die Rettungskräfte auf den Weg zu Ihnen schickt. Er bleibt dann bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes am Telefon und gibt ihnen Hilfestellung.

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NOT RUF

112

WIE GEHT DAS? Was passiert, wenn Sie die Nummer 112 gewählt haben

Die Mitarbeiter der Einsatzleitstelle behalten im Ernstfall die Ruhe und den Überblick – und sorgen dafür, dass den Anrufern schnell geholfen wird, nachdem sie die 112 gewählt haben. Foto: Landkreis SHG Für gehörlose und stumme Mitbürger gibt es die Möglichkeit eines Notrufes per Fax. Hierfür müssen die wichtigen Daten – also unter anderem die Ortsangabe und eine Beschreibung des Notfalls – auf einen Zettel geschrieben werden und per Fax an die Notrufnummer 112 geschickt werden. Die Disponenten können das Fax dann ausdrucken. Sollten Sie mal einen Notfall in einem Wald haben und nicht genau wissen, wo Sie sich befinden, suchen Sie nach Möglichkeit einen Notfall-Treffpunkt (beziehungsweise Rettungspunkt) auf. Diese erkennen Sie an einem weißen Schild mit der Aufschrift SHG für Schaumburg und einer Nummer. Wenn Sie beim Notruf diese Nummer angeben, kennt der Disponent genau Ihren Standort und kann die Rettungskräfte auf dem schnellsten Weg zu Ihnen leiten. Sollten Sie keinen Rettungspunkt erreichen können oder nicht wissen wo Sie sich genau befinden, können

Markus Brandt (48) aus Bad Nenndorf ist als Wagenmeister der DB Cargo AG (Seelze) für technische Untersuchungen sowie die Sicherheit und Verkehrstauglichkeit von Güterzügen verantwortlich. In seiner Freizeit leitet der Brandmeister die Ortsfeuerwehr Helsinghausen/ Kreuzriehe – und weiß hier insbesondere die Kameradschaft und die Zusammenarbeit mit seinem Team zu schätzen, wenn es darum geht, anderen zu helfen.

Ulrike Stanke (28) aus Haste gehört der Freiwilligen Feuerwehr seit dem Jahr 2000 an. Besonders gut gefallen der Hauptfeuerwehrfrau die Kameradschaft und die Gemeinschaft innerhalb der Ortsfeuerwehr. Hauptberuflich ist sie für den Handwerksbetrieb Konrad Becker (Hohnhorst) tätig – sowohl als Elektronikerin der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik als auch als Anlagenmechanikerin im Bereich Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik.

die Disponenten Ihnen eine Handynummer geben. An diese können Sie Ihren Standort per Whatsapp senden. Eine Ortung Ihres Standorts ist den Disponenten sonst nicht möglich und wird in der Regel von der Polizei durchgeführt. Die Gesprächsführung wird bei einem Notruf durch den Disponenten übernommen. Legen Sie deshalb bitte nicht einfach auf, sondern bleiben Sie in der Leitung, bis der Disponent alle nötigen Informationen hat. Sollte sich nach dem Gespräch etwas ändern (etwa wenn der Patient auf einmal bewusstlos wird), scheuen Sie sich nicht, nochmals den Notruf zu wählen und die neue Situation zu schildern. Dadurch kann beispielsweise der Notarzt schon während der Anfahrt des Rettungswagens alarmiert werden. Von Sönke Fischer Mitglied des Teams Presse der Kreisfeuerwehr


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GANZ SCHÖN

MODERN Ausbildung, Kommunikation, Wasserstand und mehr: So digital ist die Feuerwehr Von Lena Nerge

Der technische Fortschritt macht selbstverständlich auch vor der Feuerwehr nicht Halt. So spielt die Klaviatur der sozialen Medien hier inzwischen ebenso eine wichtige Rolle wie die mobile Kommunikation. Und während früher analog alarmiert und gefunkt wurde, geschieht dies mittlerweile längst auf digitalen Wegen. Lena Nerge vom Team Presse der Kreisfeuerwehr schildert an dieser Stelle anhand von acht Beispielen, was sich in den vergangenen Jahren alles geändert hat.

DIE MELDEEMPFÄNGER Im Jahr 2006 löste die digitale Alarmierung die analoge Alarmierung im Landkreis Schaumburg ab. Bei der analogen Alarmierung wurde die Alarmierung – die sogenannten Fünftonfolgen – der einzelnen Feuerwehren auf dem Einsatzkanal durchgeführt. Die ersten analogen Funkmeldeempfänger (FME) konnten nur wenige programmierte Schleifen auslösen, und die Platinen mussten auf die entsprechende „Schleife“ gelötet werden. Sie verfügten über eine Mithörfunktion. Während einer laufenden Alarmierung durch die Leitstelle konnte kein Sprechfunkverkehr stattfinden. Heutzutage wird die Alarmierung im 70-cm-Band gesendet. Zudem können Digitale Meldeempfänger (DME) bei entsprechender Programmierung den Einsatzkräften im Vorfeld wichtige Daten liefern. So werden beispielsweise folgende Informationen übertragen: Alarm/Einsatz für Feuerwehr XY, die Art des Einsatzes (B2 = Mittelbrand) und der Einsatzort.

Claudia Panske (54) aus Bückeburg gehört der Freiwilligen Feuerwehr ihrer Heimatstadt seit 1979 an. Dort engagiert sich die hauptberufliche Verkäuferin und ehrenamtliche Löschmeisterin unter anderem, „um anderen Menschen zu helfen“.

Mirko Lattwesen (43) aus Lauenau arbeitet als Industriemechaniker bei der K+S Kali GmbH (Bokeloh) und ist 1984 der Jugendfeuerwehr beigetreten. Derzeit engagiert sich der Hauptlöschmeister unter anderem als Zugführer der Feuerwehr Lauenau, wo er seine Erfahrung an seine Kameraden weitergibt und im Ernstfall auch gerne für Mitbürger da ist.


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DIE WASSERSTANDSANZEIGE

DIE MOBILE KOMMUNIKATION

In den wasserführenden Fahrzeugen älterer Baujahre findet man manuelle Wasserstandsanzeigen. Diese sind wichtig für den Mage Alarmie- schinisten. Durch einen „Ball“ wird dem Maschinisten gezeigt, wie viel Wasser sich noch in seinem Tank befindet. In neueren Fahrzeu– die soge- gen wird der Wasserstand hingegen mittels Dioden angezeigt. uf dem Ein-

DIE DROHNE

ten nur ween mussten e verfügten Alarmierung attfinden.

Mit einer Drohne kann sich die Einsatzleitung einen Überblick aus der Vogelperspektive verschaffen. Der Fernmeldezug der Kreisfeuerwehr verfügt seit Anfang 2018 über ein solches Gerät. Damit lässt sich die Lageeinschätzung und -ausbreitung wesentlich besser darstellen – insbesondere in Verbindung mit Wärmebildern.

ndet. Zudem hender Proaten liefern. übertragen: s (B2 = Mit-

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Ein Mobiltelefon darf heutzutage selbstverständlich nicht fehlen – insbesondere bei den Pressesprechern der Kreisfeuerwehr. Neben dem multi-funktionalen Nutzen der Telefonie und der integrierten Kamera sowie der Internetfähigkeit und diverser Apps lassen sich Rückfragen von Pressevertretern schnell beantworten und Informationen verbreiten. Zudem ist bei Bedarf schnell eine Warnung oder Entwarnung per Facebook, Twitter oder BIWAPP (Bürger Info & Warn App) verfasst. Smartphone-Apps können darüber hinaus auch in anderen Bereichen der Feuerwehren hilfreich sein. So können beispielsweise bei einem Gefahrguteinsatz die ersteintreffenden Kräfte Informationen zu Gefahrstoffen herausbekommen und umgehend entsprechende Maßnahmen einleiten.

DIE AUSBILDUNG In der Kreisausbildung stehen viele unterschiedliche Unterrichtsmethoden zur Verfügung. Die Digitalisierung hat bereits vor einigen Jahren Einzug gehalten. Die Unterrichtsräume in der Feuerwehrtechnischen Zentrale (Stadthagen) wurden beispielsweise mit Smartboards und PC-Einheit ausgestattet. Aber auch herkömmliche Methoden stehen nach wie vor zur Verfügung: zum Beispiel Whiteboards, Flipcharts und dergleichen.

DIE „NEUEN MEDIEN“ Eine eigene Internetseite stellte für die Kreisfeuerwehr vor vielen Jahren den ersten Schritt in puncto Öffentlichkeitsarbeit dar. Inzwischen sind weitere „Neue Medien“ hinzugekommen. Dadurch kann man ohne großen Aufwand viele Personen erreichen und über das Thema Feuerwehr berichten. Anlässlich des Hochwassereinsatzes 2013 hat die Kreisfeuerwehr eine Facebook-Seite ins Leben gerufen. Seit 2017 kann man dem Kreisfeuerwehrverband auch auf Twitter folgen. Die beiden Seiten sind miteinander verbunden und erreichen aktuell mehrere tausend „Verfolger“. Auch der eine oder andere neue Feuerwehrmann wurde durch diese Art der Öffentlichkeitsarbeit bereits gefunden.

DIE DOKUMENTATION Die Feuerwehren – insbesondere die Besatzungen der Einsatzleitwagen – führen bei Einsätzen und Übungen unter anderem eine Lagekarte oder ein Einsatztagebuch. Nachgeforderten Kräften erleichtert dies das Finden und Erreichen des Einsatzortes. Das Ganze kann auf altbewährte Art mit Hilfe eines sogenannten Dienstbehelfs geschehen (Zettel und Stift). Zur Verfügung stehen inzwischen aber auch Nachrichtenvordrucke, in der diverse Felder zur Dokumentation ausgefüllt werden. Diese Formulare gibt es sowohl in ausgedruckter als auch in digitaler Form.

Damit nicht genug, denn mittlerweile gibt es auch eine Smartphone App namens „KFV SHG News“, die ebenfalls mit der Facebook-Seite verknüpft ist. Sämtliche soziale Netzwerke sowie die Homepage der Kreisfeuerwehr beziehungsweise des Kreisfeuerwehrverbandes werden durch das Team Presse betreut.

DER FUNK Bis vor wenigen Jahren erfolgte der Analogfunk im Landkreis Schaumburg im 4-Meter-Band-Frequenzbereich. Darüber kommunizierte die Leitstelle mit den Einsatzkräften aus Rettungsdienst, Feuerwehr und anderen Hilfsorganisationen. Auch die Kommunikation der Einheiten untereinander wurde so abgewickelt. Heute gibt es den Digitalfunk, der unter anderem Nebengeräusche filtert und abhörsicher sein soll. Zugleich ist der alte 2-Meter-Band-Frequenzbereich nach und nach durch den Einsatzstellenfunk abgelöst worden. Ein Vorteil der Digitalfunkgeräte ist, dass sie in beiden Bereichen eingesetzt werden können. Brauchte man für den 2- und 4-Meter-Band-Frequenzbereich früher zwei unterschiedliche Geräte, so ist dies prinzipiell heutzutage mit einem möglich. Jedoch wird nur der Frequenzbereich empfangen, in dem das Gerät aktiv ist. Die zu alarmierenden Rufgruppen sind in einer Ordnerstruktur angelegt und können entsprechend ausgewählt werden.

Wir gratulieren dem Kreisfeuerwehrverband Schaumburg e.V. zum 40-jährigem Jubiläum. • • • •

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Die Ev.-Luth. Landeskirche Schaumburg-Lippe gratuliert dem Kreisfeuerwehrverband Schaumburg e.V. herzlich zum 40-jährigen Bestehen.

Wir wünschen den Feuerwehrkameradinnen und -kameraden für ihren wertvollen Dienst zum Wohl der Schaumburger Bevölkerung Gottes Segen.

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VON DER

ALARMIERU BIS ZUM

EINSATZEN

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Feuerwehr hautnah: Eine Dokumentation in Bildern

Der Meldeempfänger – umgangssprachlich auch „Pieper“ genannt – meldet sich immer dann, wenn Andreas Rosow und seine Kameraden zum Einsatz gerufen werden. Auf dem Display wird ihnen der Grund für die Alarmierung angezeigt – „B2“ steht zum Beispiel für einen Haus- oder Wohnungsbrand, „BMA“ für Brandmeldeanlage.

Was genau passiert eigentlich, nachdem die Feue

worden ist? Bei der Großübung der Kreisfeuerw Nord Mitte April haben die SN-Fotografen dem

erwehrmann Andreas Rosow von der Feuerwehr

über die Schulter schauen dürfen. Der Ablauf ste

2 So schnell wie möglich geht es zum Feuerwehrgerätehaus und hinein in die Einsatzkleidung. Die Hose steckt vorbereitet in den Stiefeln und kann in Sekundenschnelle angezogen werden – die Jacke normalerweise aber erst im Auto, um Zeit zu sparen.

3 Wenn die Mannschaft vollzählig ist, geht es los zum Einsatzort. Im Staffellöschfahrzeug gibt es eine feste Sitzordnung: Vorne sitzen immer Gruppenführer und Maschinist. Andreas Rosow nimmt hinten im Fahrzeug Platz.

für einen typischen Einsatzablauf. Im Ernstfall sähe

anders aus – bis auf die Tatsache, dass eine Begleit Pressefotografen dann nicht möglich wäre.

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Sitzt die Ausrüstung? Fun zwei außerordentlich wich

Am Einsatzort angekommen, verschafft sich der Gruppenführer zunächst einen Überblick über die Situation und gibt Befehle. Die nächstgelegene Wasserentnahmestelle wird geöffnet und darin ein Standrohr gesetzt. Dann muss die Leitung – manchmal unter vollem Körpereinsatz – kurz gespült werden, da die Feuerwehr beim Löschen direkt auf die Trinkwasserleitung zugreift.

6 Hier regelt Andreas Rosow kurzzeitig die Löschwasserzufuhr.

5 Vor dem eigentlichen Löschangriff werden Schläuche gelegt und Verteiler gesetzt. Bei manchen Tätigkeiten arbeiten die Kameraden mindestens zu zweit im Team, um sich gegenseitig unterstützen zu können.

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Bei der Großübung auf d zentrums der Abfallwirtsc (AWS) in Sachsenhagen g bekämpfung, sondern auc klusive einer sogenannten


V.

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DER

ERUNG

UM

ZENDE

tnah: in Bildern

Beim Löschen gehen innerhalb weniger Minuten hunderte Liter Wasser auf den Brandherd nieder.

hdem die Feuerwehr alarmiert

er Kreisfeuerwehrbereitschaft

10

ografen dem freiwilligen Feu-

er Feuerwehr Waltringhausen

Der Ablauf steht exemplarisch Ernstfall sähe das Ganze kaum

ss eine Begleitung durch einen

h wäre.

Nach getaner Arbeit wird die gesamte Ausrüstung wieder zusammengepackt und im Fahrzeug verstaut, ehe es zurück zum Feuerwehrhaus geht.

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t die Ausrüstung? Funktioniert die Technik? Dies sind i außerordentlich wichtige Fragen bei einem Einsatz.

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der Großübung auf dem Gelände des Entsorgungstrums der Abfallwirtschaftsgesellschaft Schaumburg WS) in Sachsenhagen geht es nicht nur um eine Brandämpfung, sondern auch um eine Menschenrettung inive einer sogenannten Höhenrettung.

11 Nach dem Ende des Einsatzes kommen die Kameraden wieder zur Ruhe – und können sich auf den nächsten Einsatz vorbereiten.


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Funkgerät

Feuerwehrhelm mit Nackenschutz Fluchthaube zur Personenrettung

Alles andere als leicht Was alles zur persönlichen Schutzausrüstung eines Atemschutzgeräteträgers gehört • Feuerwehrhelm mit Nackenschutz • Flammschutzhaube • Feuerwehrüberjacke • Feuerwehrüberhose • Feuerwehrsicherheitsstiefel • Feuerwehrschutzhandschuhe • Atemmaske • Atemschutzgerät mit Pressluftflasche • Totmannmelder • Funkgerät • Lampe (Helmlampe oder Handscheinwerfer) • Markierungssatz, Keile, Messer

Lampe

Totmannmelder

Zusätzliche Ausrüstung (abhängig vom Einsatzauftrag):

Löschgerät

• Hohlstrahlrohr mit Schlauchleitung • Kleinlöschgerät • mobiler Rauchverschluss • Wärmebildkamera • Verletztentrage/Bergetuch • Feuerwehrleine • Brechwerkzeug (zum Beispiel Halligan-Tool) • Fluchthaube

Brechwerkzeug (zum Beispiel Halligan-Tool)

DAS DARF LÄNGST NICHT JEDER Wie Feuerwehrleute zu Atemschutzgeräteträgern werden Der Einsatz unter Atemschutz zählt zu den gefährlichsten Aufgaben von Feuerwehrleuten und setzt deshalb wichtige Sicherheitsvorkehrungen sowie eine gute Aus- und Fortbildung voraus – und selbstverständlich auch eine entsprechende Einsatzausrüstung. Diese soll verhindern, dass reizende oder gar giftige Stoffe in die Augen oder Atemwege und somit in den Blutkreislauf gelangen. Nicht jeder Feuerwehrmann wird jedoch automatisch zum Atemschutzgeräteträger. Um in dieser Funktion bei Einsätzen zur Verfügung stehen zu können und zu dürfen, müssen diese Personen sowohl medizinisch als auch ausbildungsmäßig in der Lage sein, im Ernstfall ein Atemschutzgerät zu tragen. Erforderlich sind neben der eigenen Volljährigkeit unter anderem eine arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung (nach dem berufsgenossenschaftlichen Grundsatz G 26.3) sowie erfolgreich abgeschlossene Lehrgänge als Truppmann und als Sprechfunker. Zudem muss jährlich eine Belastungsübung bestanden werden.


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Es liegt ihnen offenbar im Blut: Volker Scheibe und Ehefrau Jasmin sowie Vater Helmut Scheibe können sich ein Leben ohne eigenes Feuerwehr-Engagement ebenso wenig vorstellen wie die Kinder Lisa (von links) und Leoni, die Zwillinge Lukas und Luis sowie Nesthäkchen Levi.

Wir gratulieren ... herzlich zum 40-jährigen Bestehen!

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EINE FAMILIE MIT FAIBLE FÜR DIE FEUERWEHR Von Generation zu Generation: Die Scheibes aus Wiedensahl Von Holger Buhre

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enn Lukas und Luis zu den „Feuerdrachen“ gehen, ist Levi glücklich und traurig zugleich: Aus Altersgründen darf der Dreijährige im Gegensatz zu seinen beiden siebenjährigen Zwillingsbrüdern noch nicht selbst mitwirken. „Aber dafür ist er quasi das Maskottchen unserer Kinderfeuerwehr“, sagt ihr Vater Volker Scheibe. Der 41-Jährige Wiedensahler leitet die aus derzeit 13 Mädchen und Jungen bestehende Nachwuchsgruppe in seinem Wohnort. Bei den regelmäßigen Treffen im Zweiwochenrhythmus will er den Sechs- bis Zehnjährigen mit viel Spaß an der Sache typische Grundlagen vermitteln. „Es geht darum, den Kindern spielerisch und lachend zu zeigen, was die Feuerwehr alles zu bieten hat.“ Hierbei steht dann längst nicht nur das eigene Einsatzfahrzeug im Mittelpunkt: Für dieses Jahr plant Scheibe beispielsweise noch Besuche der Integrierten Regionalleitstelle Schaumburg/ Nienburg im Stadthäger Kreishaus sowie einen Abstecher zur Flughafen-Feuerwehr nach Achum. Und zwischendurch wird immer mal wieder für den „Schaumburger Flori“ geübt – ein Drei-Stufen-Konzept, das die Mädchen und Jungen auf ihrem Weg von der Kinder- zur Jugendfeuerwehr begleiten und motivieren soll. Bei Tochter Leoni (10) hat das ebenso gut geklappt wie bei deren älterer Schwester Lisa (12): Beide gehören der Wiedensahler Jugendfeuerwehr an und die älteste Tochter Lena (21) versieht mittlerweile ihren aktiven Dienst in der Ortsfeuerwehr. „Das Feuerwehr-Gen liegt bei uns wohl in der Familie“, sagt Volker Scheibe schmunzelnd. Er selbst hält dieser Gemeinschaft schon seit mehr als 30 Jahren die Treue und ist zusätzlich

auch noch an seinem vorherigen Wohnort in Wendthagen-Ehlen aktiv. Vater Helmut Scheibe hat sich jahrelang in der Ortsfeuerwehr Röcke engagiert, ehe er aus Altersgründen in die Ehrenabteilung wechselte. „Und auch mein Vater Willi war im Feuerwehrwesen aktiv“, erinnert sich der 69-Jährige. „Doch so feuerwehrverrückt im positiven Sinne wie Volker war und ist kein anderer in unserer Familie“, sagt der Senior über seinen Sohn, der den Wiedensahler Blauröcken erst seit 2013 angehört und dort nicht nur die jüngsten Mitglieder betreut, sondern seit rund zwei Jahren auch als Pressewart fungiert. „Ich bin halt immer gerne bereit, neue Aufgaben zu übernehmen“, sagt der sechsfache Familienvater, der hauptberuflich als Landschaftsgärtner arbeitet. Möglich mache all das aber auch seine Frau Jasmin, „die mich immer tatkräftig unterstützt und mir zeitlich den Rücken freihält“, so der 41-Jährige. Zuletzt war dies der Fall im Vorfeld der Wiedensahler Doppelfeierlichkeiten Anfang Mai: Im Mittelpunkt stand sowohl das zehnjährige Bestehen der Kinderfeuerwehr als auch das 20-jährige Bestehen der Jugendfeuerwehr. Unter anderem haben die Organisatoren aus diesem Anlass eine Tombola mit mehr als 300 Gewinnen auf die Beine gestellt.

Volker Scheibe (41) aus Wiedensahl arbeitet als Landschaftsgärtner bei der Landgärtnerei Lehnert (Meerbeck). Er ist 1987 in die Jugendfeuerwehr eingetreten und versieht derzeit als Hauptfeuerwehrmann und Gerätewart seinen Dienst. Zugleich leitet er die Wiedensahler Kinderfeuerwehr. Über sein ehrenamtliches Feuerwehr-Engagement sagt er: „Es macht mir Spaß, anderen zu helfen.“

Dass Volker Scheibe den zeitlichen Aufwand für sein ehrenamtliches Feuerwehr-Engagement lediglich auf „rund sechs Stunden pro Woche“ beziffert, mutet deutlich untertrieben an. „Aber wenn etwas Spaß macht, guckt man ja auch nicht auf die Uhr“, meint Scheibe und lächelt zufrieden.

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Wir sind für Sie da Partner der Region

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Wir gratulieren zum Jubiläum und setzen auch in Zukunft auf eine gute Zusammenarbeit. Stadtwerke Rinteln GmbH Bahnhofsweg 6, 31737 Rinteln Fon: 05751 700-0 Fax: 05751 700-50 info@stadtwerke-rinteln.de www.stadtwerke-rinteln.de


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UNGEWÖHNLICHE

EINSÄTZE Wenn das Haus wackelt… „Ein Haus droht einzustürzen“: Mit dieser Meldung wurden an einem Augustmorgen im Jahr 2014 alle Feuerwehren der Samtgemeinde Sachsenhagen nach Wiedenbrügge alarmiert. Was sich zunächst sehr spektakulär anhörte und Schlimmes vermuten ließ, entpuppte sich jedoch glücklicherweise als harmlos. Der Bewohner des Hauses hatte alkoholbedingt „zu tief ins Glas geschaut“ und war dann nachts aufgewacht – weil „das Haus wackelte“, wie er seinem Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung aufgeregt mitteilte, nachdem er den Notruf gewählt hatte.

Kleinkind aus geschlossenem Auto befreit Der 15 Jahre alte „Milo“ musste von der Feuerwehr Rodenberg aus der Kanalisation gerettet werden. Foto: pr.

Odyssee „unter Tage“ endet glimpflich Seinen unbedachten Ausflug ins Rodenberger Kanalsystem hat ein 15 Jahre alter Jack-Russell-Terrier im Oktober 2014 unbeschadet überstanden. Ein Passant rief bei der Feuerwehr Rodenberg an, weil er an der Suntalstraße Hundegebell und -gejaule aus einem Regenwasserkanal gehört hatte. Einer der Feuerwehrleute stieg daraufhin per Trittleiter in die Rodenberger Unterwelt hinab, wo der völlig erschöpfte und durchnässte „Milo“ sich bereitwillig aus seiner misslichen Lage befreien ließ. Einige Stunden später – nach einem wärmenden Bad und ein paar Leberwurstbroten – ging es dem Vierbeiner dann schon wieder viel besser.

Sven Geist (42) aus Hagenburg engagiert sich seit 1992 in der Freiwilligen Feuerwehr und ist in Bergkirchen aktiv. Zugleich fungiert er als Pressesprecher der Kreisfeuerwehr Schaumburg und übt diese Funktion auch auf Samtgemeindeebene in Sachsenhagen aus: „Zum einen, weil es mir einfach großen Spaß macht, und zum anderen wegen der tollen Kameradschaft“, so der Hauptlöschmeister, der hauptberuflich als Chemikant bei der Honeywell Specialty Chemicals Seelze GmbH tätig ist.

Anfang Oktober 2016 ist die Ortsfeuerwehr Meerbeck-Niedernwöhren alarmiert worden, um ein Kleinkind aus einem Auto zu retten. Das Kind war samt Fahrzeugschlüssel im Auto eingeschlossen, die Eltern quasi ausgesperrt. Die Feuerwehr lockte das Kind mit einer Taschenlampe auf den Beifahrersitz und schlug dann die Heckscheibe des Fahrzeugs ein, um das Kind nicht durch Glassplitter zu gefährden. Zugleich konnte der Schaden am Fahrzeug gering gehalten und das Kind anschließend durch diese Öffnung aus dem Auto befreit werden. Nach dem rund 30-minütigen Einsatz lagen sich die besorgten Eltern und ihr Nachwuchs erleichtert in den Armen. Beteiligt waren insgesamt 25 Feuerwehrfrauen und -männer.

Auf dem Logo der Niedernwöhrener Samtgemeindefeuerwehr sind das Wappen der Samtgemeinde Niedernwöhren und das Feuerwehrsignet des Deutschen Feuerwehrverbandes vereint. Grafik: Michael Jedamzik

Torsten Richter (48) aus Meerbeck ist gelernter Kfz-Meister und leitet die Filialen Bückeburg und Stadthagen des Autohauses Becker-Tiemann Schaumburg GmbH & Co. KG. Bei der Freiwilligen Feuerwehr MeerbeckNiedernwöhren versieht der Hauptfeuerwehrmann seinen Dienst als Atemschutzgeräteträger unter anderem deshalb, „weil ich finde, dass man sich in Notlagen gegenseitig helfen muss“.


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HIER HAT HUNGER KEINE CHANCE Warum das Küchenteam der Kreisfeuerwehr bei Einsätzen so wichtig ist

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ie haben mit Retten, Bergen, Löschen und Schützen zwar nicht direkt zu tun, spielen aber dennoch eine sehr wichtige Rolle im Kreise der Freiwilligen Feuerwehr. Ohne die Mitglieder der Küchencrew könnten viele Einsätze und sonstige Veranstaltungen gar nicht in der gewohnten und bewährten Weise durchgeführt werden: zum Beispiel Wettbewerbe und Tagungen sowie Jugend- und Kinderfeuerwehrzeltlager auf Kreisebene.

Die Küchencrew wird von den Mitgliedern der Feuerwehr Antendorf gestellt. Unterstützung gibt es bei Bedarf von einer sogenannten Logistikkomponente. Ganz schön viel drin

Darüber hinaus hat sich das Küchenteam um Katrin Biesterfeld und Wolfgang Ulbrich auch schon um die Verpflegung der Helfer bei Hochwassereinsätzen in Hildesheim, Magdeburg und Alfeld gekümmert. An der Leine sorgten sie beispielsweise täglich für drei Mahlzeiten für jeweils rund 150 Feuerwehrleute. Um diese Aufgabe sicherzustellen, verfügt das Küchenteam – das organisatorisch bei der Kreisfeuerwehr angegliedert ist – seit 2017 über ein eigenes Fahrzeug, das ganz auf die Bedürfnisse der Küchencrew umgebaut wurde. In diesem Jahr wird als ergänzende Ausstattung noch ein Kühlwagen hinzukommen. Der „Gerätewagen Küche“ beinhaltet sämtliche erforderlichen Kochutensilien und Gerätschaften – inklusive Küchenzelt für den Ersteinsatz am Einsatzort. Zur umfangreichen Ausstattung gehören zudem eine fahrbare Feldküche (Fabrikat „Kärcher“), zwei Hockerkochgeräte sowie zwei Brat- und Grillgeräte. Damit ist das Team im Alarmfall in der Lage, innerhalb kurzer Zeit eine vollumfängliche Verpflegungsleistung für die Einsatzkräfte vor Ort zu organisieren.

Für die Übung der Kreisfeuerwehrbereitschaft Nord im April in Sachsenhagen hat das an diesem Abend aus 18 Leuten bestehende Küchenteam sich um die Getränke gekümmert sowie eine deftige Erbsensuppe zubereitet.

Verarbeitet wurden hierfür: 15 kg Erbsen 15 kg Kartoffeln 3 kg Sellerie 3 kg Zwiebeln 5 kg Möhren 15 kg gepökeltes Bauchfleisch 4 kg Bauchspeck 165 Rauchenden ca. 90 l Wasser 200 g gekörnte Rinderbrühe weitere Gewürze

In der fahrbaren Feldküche lassen sich unter anderem Erbsen- und Gulaschsuppe zubereiten. Die Küchencrew wird von den Mitgliedern der Feuerwehr Antendorf gestellt. Hinzu kommen für den Bereich der Kreisfeuerwehrbereitschaft Nord – als sogenannte Logistikkomponente – die Feuerwehren Apelern und Lyhren. Im

Bereich der Kreisfeuerwehrbereitschaft Süd übernehmen die Feuerwehren Bergdorf und Engern diese Aufgabe. Das kulinarische Spektrum der Küchencrew ist vielfältig. Das

Team bereitet alles zu, was das Herz der Feuerwehrleute begehrt: unter anderem Erbsen- und Gulaschsuppe, Nudeln mit Hackfleischsoße, Schnitzel mit Kartoffeln und Gemüse sowie Gyros mit Tomatenreis.

Dieses gebrauchte Fahrzeug wurde ganz nach den Bedürfnissen der Küchencrew umgebaut.

Pierre Bergmann (29) aus Sachsenhagen arbeitet als Betriebsraumführer bei der frischli Milchwerke GmbH (Rehburg). Über sein 1997 begonnenes ehrenamtliches Engagement bei der Feuerwehr sagt der derzeitige Gruppenführer, stellvertretende Kinderfeuerwehrwart und Gemeindejugendwart: „Gegenseitige Hilfsbereitschaft ist in einer Gesellschaft sehr wichtig – ebenso wie die Jugendarbeit, die mir sehr am Herzen liegt.“

ALDI GmbH & Co. KG Rinteln gratuliert dem Kreisfeuerwehrverband Schaumburg e.V. zum 40-jährigen Jubiläum.

ALDI GmbH & Co. KG Rinteln Am Stumpfen Turm 33 31737 Rinteln www.aldi-nord.de


40

12

JAHRE

KREISFEUERWEHRVERBAND SCHAUMBURG E.V.

Der Blaulichttag soll dazu dienen, die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr, Polizei, des Rettungswesens und Katastrophenschutzes sowie deren Zusammenwirken bei Gefahrenlagen öffentlichkeitswirksam darzustellen.

GROSSER BLAULICHTTAG AM 2. JUNI IN RINTELN Retter bieten Einblicke in ihre Arbeit / Musik, Aktionen und Vorführungen von 11 bis 18 Uhr

W

enn am heutigen Sonnabend in Rinteln der erste Schaumburger Blaulichttag steigt, ist selbstverständlich auch der Kreisfeuerwehrverband des Landkreises mit von der Partie. Von 11 bis 18 Uhr werden die Blauröcke am Weseranger ebenso wie viele weitere Hilfsorganisationen einen seltenen Blick hinter die Kulissen ihrer täglichen Arbeit geben. Das Motto dieser ungewöhnlichen Veranstaltungs-Premiere lautet „Einsatz für Schaumburg“. Moderiert wird der Aktionstag von Christoph Recker (radio ffn).

Die Besucher können sich auf eine Show-Arena freuen, in der die beteiligten Hilfsorganisationen ihr Können zeigen werden. Geplant sind unter anderem Vorführungen der Höhenretter vom Technischen Hilfswerk und der Feuerwehren, die zum Beispiel zeigen, wie eine technische Hilfeleistung abläuft. Auch Einsatzhunde und -pferde der Polizei sind in Aktion zu erleben. Der Arbeiter-Samariter-Bund beteiligt sich mit einem „Massenanfall von Verletzten“. Auf der Bühne werden das Blasorchester Krainhagen, das Landespolizeiorchester und die Schaumburger Big Band „Route 65“ aufspielen. Für Kinder gibt es unter anderem eine Hüpfburg und eine Rallye.

Jede Menge los am Weseranger Auf der Bühne Ab 11.00 Uhr: Blasorchester Krainhagen Ab 14.30 Uhr: Polizeiorchester Niedersachsen Ab 16.30 Uhr: BigBand „Route 65“ In der Show-Arena 11.30 Uhr: Große Eröffnungsübung 12.30 Uhr: Polizeihunde im Einsatz 13.15 Uhr: Massenanfall von Verletzten 14 .00 Uhr: Einsatztraining 14.45 Uhr: Verkehrsunfall 15.45 Uhr: Polizeipferde im Einsatz 16.30 Uhr: Große Abschlussübung. Sonstiges Reanimationstraining Erste Hilfe am Hund Viele Mitmach-Aktionen Große Ausstellung von Einsatzfahrzeugen

Der Blaulichttag soll nach Angaben von Landrat Jörg Farr dazu dienen, die Leistungsfähigkeit aller hiesigen Organisationen aus dem Bereich Feuerwehr, Polizei, Rettungswesen und Katastrophenschutz sowie deren Zusammenwirken bei Gefahrenlagen öffentlichkeitswirksam darzustellen. Der Rintelner Weseranger wurde als Schauplatz gewählt, weil dort der Fluss und die Weserbrücke mit Blick auf Wasserund Höhenrettung einbezogen werden können.

Nicht zuletzt hegt der Landrat aber auch die Hoffnung, „dass sich einige junge Leute für den Nachwuchs der Hilfsorganisationen gewinnen lassen“.

Zugleich möchte der Landkreis mit dieser Veranstaltung laut Farr „unsere Wertschätzung für die Hilfsorganisationen ausdrücken und eine umfassende Information der Bevölkerung über das breite Leistungsspektrum bieten“.

Anfahrt und Parken Wer mit dem Auto zum Blaulichttag möchte, sollte unbedingt den gebührenfreien Großraumparkplatz im Industriegebiet Süd (Heisterbreite 1) ansteuern. Von dort bringt ein kostenloser Shuttle-Service die Besucher ab 10.30 Uhr regelmäßig zum Veranstaltungsgelände Weseranger und wieder zurück. Die letzte Rückfahrt startet um 18.15 Uhr am Weseranger.

(Kurzfristige Änderungen möglich.)

Torsten Hartmann (19) aus Bergkirchen gehört der Freiwilligen Feuerwehr seit 2008 an. Er arbeitet als Landschaftsgärtner bei der Garten & Ideen Frerk Schwier GmbH (Nienburg). Der Oberfeuerwehrmann fungiert unter anderem als Atemschutzgeräteträger und nennt die Feuerwehr „mein Leben, weil ich von klein auf damit aufgewachsen bin“.

Olaf Staepel (42) aus Lauenau ist als Maschineneinrichter bei der Bahlsen GmbH & Co. KG (Hannover) tätig. In der Ortsfeuerwehr seines Wohnorts engagiert er sich seit Dezember 2014 – unter anderem als Maschinist und Atemschutzgeräteträger, „weil es mir Spaß macht und wir eine tolle Gemeinschaft haben“.

Während des gesamten Blaulichttages stehen den Besuchern in Rinteln ausreichend öffentliche Parkplätze zur Verfügung. Nicht geparkt werden kann jedoch direkt am Weseranger – schließlich wird diese Fläche für die zahlreichen Aktionen dieser Veranstaltungs-Premiere benötigt.


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