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Japan
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SCHWER AUSRECHENBAR
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Auf vielen Schultern verteilen die Japaner die Verantwortung innerhalb des Teams. Chancenlos sind sie mit ihren vielen Legionären nicht
Penibel achtete Japans Nationaltrainer Hajime Moriyasu bei der Vorbereitung auf die stark besetzte WM-Gruppe darauf, sein Team mit einer angepassten Spielweise auf den Ernstfall vorzubereiten. Tief stehen, auf Fehler lauern und blitzschnell umschalten – so lautet die Devise der „Blue Samurai“.
Die Rolle des Außenseiters in der deutschen Gruppe ist nicht zu bestreiten. Hoffnungslos unterlegen sehen sich die Japaner trotz der prominenten Gegner aber nicht. „Die Gewinnchancen sind nie null“, sagte etwa Kapitän Maya Yoshida von Schalke 04 gegenüber der japanischen Tageszeitung „Yomiuri Shimbun“. Der Leader des Teams ist einer von vielen Bundesliga-Legionären im Moriyasu-Aufgebot. So gehören auch Dachi Kamada (Eintracht Frankfurt) und Wataru Endo (VfB Stuttgart) zum ausgeglichenen Kader, in dem zudem Takumi Minamino (AS Monaco) und Takehiro Tomiyasu (Arsenal) über Erfahrung in der Champions League verfügen. Dass das Gewicht innerhalb des Ensembles auf viele Schultern verteilt wird, macht das Team umso schwerer auszurechnen – und so auch für die vermeintlichen Favoriten zu einem ungemütlichen Widersacher.
Der Star
Maya Yoshida
SCHNELLCHECK
Größte Erfolge
Bislang sechs WM-Teilnahmen: dreimal Achtelfinale (2002, 2010, 2018), dreimal Vorrunde (1998, 2006, 2014); Asienmeister 1992, 2000, 2004, 2011; Zweiter ConfedCup 2001
Fotos: IMAGO/ANP, Laci Perenyi
Der Trainer
Hajime Moriyasu
(54) fungiert seit 2017 als Nationaltrainer, zudem war er beim Verband auch schon Coach mehrerer Nachwuchsteams. In seiner Vita als Vereinstrainer stehen drei japanische Meistertitel mit Sanfrecce Hiroshima (2012, 2013, 2015). Er selbst bestritt 35 Länderspiele.
Der Kader
Nr. Spielername
1 Eiji Kawashima 12 Shuichi Gonda 23 Daniel Schmidt
2 Miki Yamane 3 Shogo Taniguchi 4 Ko Itakura 5 Yuto Nagatomo 16 Takehiro Tomiyasu 19 Hiroki Sakai 22 Maya Yoshida 26 Hiroki Ito
6 Wataru Endo 7 Gaku Shibasaki
Alter Länderspiele
39 95 33 33 30 11
Verein
RC Straßburg Alsace Shimizu S-Pulse VV St. Truiden
28 14 Kawasaki Frontale
31 13
Kawasaki Frontale 25 12 Borussia Mönchengladbach 36 137 24 29 FC Tokyo FC Arsenal 32 71 Urawa Red Diamonds 34 121 23 5 FC Schalke 04 VfB Stuttgart
29 43 30 59 VfB Stuttgart CD Leganés
Nr. Spielername
13 Hidemasa Morita 15 Daichi Kamada 17 Ao Tanaka
8 Ritsu Doan 9 Kaoru Mitoma 10 Takumi Minamino 11 Takefusa Kubo 14 Junya Ito 18 Takuma Asano 20 Shuto Machino 21 Ayase Ueda 24 Yuki Soma 25 Daizen Maeda
Tor Abwehr Mittelfeld Angriff
Alter Länderspiele
27 17 26 21 24 14
Verein
Sporting Lissabon Eintracht Frankfurt Fortuna Düsseldorf
24 28
SC Freiburg 25 9 Brighton & Hove Albion 27 43 AS Monaco 21 19 Real Sociedad San Sebastián 29 38 28 36 Stade Reims VfL Bochum
23 4 24 10 25 7 25 8 Shonan Bellmare Cercle Brügge Nagoya Grampus Celtic Glasgow
WM-Geschichte(n)
Erstmals findet im Jahr 2002 eine WMEndrunde nicht nur parallel in zwei Ländern, sondern zudem auf dem asiatischen Kontinent statt. Südkorea und Japan, die sich getrennt um die Austragung beworben haben, teilen sich die Gastgeberrolle und hegen große Hoffnungen, aus der Begeisterung der heimischen Fans sportlich Profit schlagen zu können. Gegen die favorisierten Belgier um Torjäger Marc Wilmots gelingt den Japanern im Auftaktspiel gar die zwischenzeitliche Führung, am Ende reicht es für die Hausherren immerhin zu einem 2:2. Russland entpuppt sich unterdessen als machbare Aufgabe für den Co-Gastgeber und seinen französischen Nationaltrainer Philippe Troussier. Der spätere Eintracht-Frankfurt-Profi Junichi Inamoto erzielt das Tor des Tages beim 1:0 über die Russen, während der deutsche Schiedsrichter Markus Merk sechs Gelbe Karten zückt. Gegen Tunesien tun sich die Gastgeber im dritten Vorrundenspiel zunächst schwer, doch die japanischen Fans peitschen ihr Team im zweiten Abschnitt zum 2:0Sieg und ungeschlagen zum Einzug in die Finalrunde.
Neben Japan erreicht auch der zweite Gastgeber Südkorea als Gruppensieger das Achtelfinale. Somit bleibt der WMNimbus (bis 2010) gewahrt, wonach noch nie ein Gastgeber in der Vorrunde ausgeschieden ist.
Doch in der K.-o.-Runde wartet mit den Türken um Torjäger Hakan Sükür ein echter Brocken. Schiedsrichterikone Pierluigi Collina hat mit der fairen Partie keine Probleme, sehr wohl allerdings die Gastgeber. Diese laufen seit der zwölften Minute dem Führungstreffer des späteren Bremers Ümit Davala hinterher und scheiden nach dem 0:1 gegen den späteren WM-Dritten schon im Achtelfinale der Heim-WM aus.
Von den Fans nach vorne gepeitscht: Japans Hidetoshi Nakata erzielt das 2:0 beim Vorrundensieg gegen Außenseiter Tunesien. Foto: IMAGO/Aflosport