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Rückrunde 2017/2018 | sn-sportbuzzer.de
Von der Landesliga bis zur Kreisliga – Alle Schaumburger Fußball-Teams im Check
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VfL Bückeburg VfR Evesen TuS SW Enzen FC Stadthagen TSV Algesdorf VfL Bückeburg II SV Obernkirchen TSV Eintracht Exten FSG Pollhagen-Nordsehl-Lauenhagen SC Auetal SC Rinteln SV Victoria Lauenau MTV Rehren A/R
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SV Victoria Sachsenhagen SV Engern TSV Steinbergen SC Stadthagen FC Hevesen TSV Krankenhagen TuS Niedernwöhren TuS Lüdersfeld SC Schwalbe Möllenbeck Innenansichten der Kreisligisten SC Deckbergen-Schaumburg | Frauen SG Rodenberg | Frauen TSV Eintracht Bückeberge | Frauen
TSV Hagenburg
Impressum Teamcheck – Ein Magazin der Schaumburger Nachrichten, Vornhäger Straße 44, 31655 Stadthagen Verantwortlich: Marc Fügmann Texte: Uwe Kläfker (uk), Sebastian Blaumann (seb), Jörg
Bressem (jö), Heinz-Gerd Arning (hga) Fotos: Heinz-Gerd Arning, Sebastian Blaumann, Hans-Peter Heidrich, Uwe Kläfker, privat Produktion/Layout: Enrico Lang Anzeigen: Markus Bruns (verantwortlich)
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VfL Bückeburg Landesliga | Ernsthafte Abstiegssorgen sind unbegründet Der ruhmreiche VfL Bückeburg wirkte bis vor einem halben Jahr wie ein Musterknabe. Doch das Flaggschiff des Schaumburger Fußballs ist in schwere See geraten. Die Mannschaft meuterte, der Trainer musste ausgerechnet in dem Augenblick die Brücke räumen, in dem auch die Admiralität wechselte. Kein einfache Situation für den neuen Fußballvorsitzenden Tom Cross, der mit Torben Brandt nach langen Verhandlungen schließlich seinen Wunschkommandanten als neuen Trainer verpflichtete. Bis zu seiner offiziellen Machtübernahme im Sommer wird Brandts alter Mitstreiter Nico Felix weiter am Ruder stehen. Den Treibstoff für derart viel Unruhe lieferte die Landesligatabelle: Der VfL Bückeburg ist nicht etwa im oberen Drittel anzutreffen, wie es der eigene Anspruch sein muss. Nein, er ist nur Tabellenneunter. Vier Siegen stehen fünf Niederlagen gegenüber und es ist kaum auszudenken, wo der VfL Bückeburg ohne die sieben Treffer seines Torjägers Alexander Bremer herumdümpeln würde – womöglich in Abstiegsgefahr. „Der Abstand nach unten ist geringer als nach oben“, bestätigt Felix. „Wir müssen schnell Sicherheit schaffen.“ Mit einer derart kritischen Lage war zu Beginn der Saison kaum zu rechnen. Sie begann unter Heiko Thürnau mit zwei Siegen gegen Eilvese und Steimbke. Bei der 0:1-Niederlage im Nachholspiel in Tündern wurden aber erste Krankheitssymptome spürbar. Als der VfL Bückeburg danach in zwei Heimspielen nur einen Punkt holte, als er im Jahnstadion gegen den OSV und den HSC Hannover verlor, als er sich auch beim Tabellensechsten SV Bavenstedt eine fast schon planmäßige 1:3-Niederlage abholte, da dämmerte auch den eingefleischten Fans, dass ihre Mannschaft in der Landesliga nur noch Mittelmaß darstellt – maximal. Doch wie konnte es dazu nur kommen? Schließlich sammelten viele Spieler unter Timo Nottebrock Oberligaerfahrung, schließlich war Thürnau nach dessen Abschied mit dem Anspruch angetreten, die Mannschaft fußballerisch zu verbessern. Doch irgendetwas lief schief.
Die Mannschaft schien den Plan nicht zu verstehen. Statt eines Fortschrittes kam es zu Qualitätseinbußen. Spieler wie Pascal Könemann, Jonas Abram oder Dennis Peter können mehr. Die Leistungen von anderen wie Benjamin Hartmann, Lennard Heine und Marcel Buchholz schwankten. Neu hinzugekommene Kräfte wie Vincent Geng, Marvin Stahlhut, Til Wartmann oder Alexander Kummert gerieten in eine schwierige Lage. Dass mit Tobias Versick und Bastian Könemann in der Hinrunde zwei wichtige Angreifer verletzt ausfielen, trug entscheidend zur Krise bei. Der VfL Bückeburg kassierte hinten zu viele Gegentore, das Mittelfeld glich einer fußballerischen Steppe und vorne war das Spiel frei von Überraschungen. Julian Talat verwirrte sein Umfeld mit einem Schlingerkurs. Neben ihm verabschiedeten sich zum Winter Lennard Heine und Bennett Heine, die sich Evesen und Rödinghausen andienten. Früher ging es bei ihnen nicht mit Nottebrock, jetzt nicht ohne Thürnau. Mit Spielern wie dem abgeklärten Nils Rinne gab es in der Hinserie nur wenige beständige Leistungslieferanten. Doch ausgerechnet er brach sich das Wadenbein und fällt für die Rückrunde aus. Als sich die Unsicherheit schließlich auch noch auf Torwart Sören Raschke übertrug, taumelte der VfL Bückeburg endgültig in eine ungeahnte sportliche Notlage. Die Frage ist, ob es jetzt wieder aufwärts geht? Rein nominell ist die Landesligatruppe durch die Abgänge sicher nicht stärker geworden. „Mir ist wichtig, dass wir hinten stabiler werden“, sagt Nico Felix, der glaubt, dass sich auf ZuNull-Spielen am schnellsten erfolgreich aufbauen lässt. „Wenn es losgeht, müssen wir auf den Punkt topfit sein“, fordert Felix, denn dann werde innerhalb weniger Wochen sehr viel entschieden. Personell hat sich im Kader der Landesligamannschaft außer den Abgängen nicht viel verändert. Bastian Könemann steht wieder voll zur Verfügung, Jan-Eike Raschke ist im Aufbautraining und mit Steffen Führing (TuS Niedernwöhren) gibt es sogar einen neuen Spieler. Er wird aber wahrscheinlich eher die Zweite
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verstärken. Tobias Versick wird in dieser Saison nicht mehr zum Einsatz kommen. Mit der Verpflichtung von Torben Brandt landete Cross auf jeden Fall einen Volltreffer. Die Mannschaft ist von ihm überzeugt, auch im Umfeld ist ausschließlich Zustimmung zu vernehmen. Brandt führte im Hintergrund bereits viele Gespräche. Auch sein Freund Nico Felix tauscht sich regelmäßig mit ihm aus. „Unsere beiden Mannschaften spielen in der nächsten Saison dort, wo sie jetzt spielen“, ist Brandt überzeugt. Bis dahin vertraue er Jan-Werner Schmitz und neben Felix mit Co-Trainer Björn Schütte einem zweiten Mitstreiter aus Nienstädter Zeiten. Noch ist beim VfL Bückeburg kein Unglück passiert, aber ein Opfer der Saison gibt es schon: Heiko Thürnau. Vor dem Hintergrund seiner riesigen Verdienste für den VfL Bückeburg war Cross bei seiner Entlassung sichtlich bewegt: „Das ist eine große Tragödie.“ jö
Innenansicht mit Jan-Eike Raschke Werden wir den VfL Bückeburg demnächst wieder im oberen Drittel der Landesliga antreffen? Ich gehe davon aus, weil wir zwar Spieler verloren haben, uns aber gut vorbereiteten und es keine unnötigen Nebengeräusche mehr gibt, die von der Aufgabe ablenken. Wir konzentrieren uns auf den Fußball. Auch die Klärung der Trainerfrage ab kommenden Sommer hilft in diesem Zusammenhang weiter, weil alle wissen, wie es weitergeht.
Die Neuen unter der Lupe Pascal Pöhler: Als Sören Raschke plötzlich Fehler machte, war für ihn der Weg frei. Arbeitete in den letzten Monaten an seiner Fitness und war bis zum Winter die Nummer Eins. Ob es dabei bleibt, will der Trainer demnächst entscheiden. Alexander Kummert: Der ehemalige Thünau-Schützling hatte seine Einsätze, muss sich einen festen Stammplatz in der Defensive aber erst noch erarbeiten. Strahlt Ruhe aus und hat eine gute Selbsteinschätzung. Julian Talat: Seine Verpflichtung war ein riesiges Missverständnis. Talat verletzte sich schon im ersten Spiel und fand danach keinen Bezug zur Aufgabenstellung. Dass er ging, weil ihm die Anreise aus Bielefeld zu weit war, jetzt aber beim 1.FC Wunstorf anheuerte, passt ins Bild. Vincent Geng: Der gut ausgebildete junge Neuzugang zog in seinem ersten Herrenjahr voll mit, verletzte sich dann aber und ist jetzt wieder dabei. Wenn nicht alles täuscht, wird der VfL Bückeburg noch viel Freude an ihm haben. Marvin Stahlhut: Ist schnell, hat ein Gespür für den richtigen Laufweg. Braucht aber Zuspiele und ist vorne nur dann wirkungsvoll, wenn er selbstbewusst aufspielt.
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Prognose
Zu ernsten Abstiegsängsten kann es gar nicht kommen. Dazu ist zu viel Qualität im Spiel. Aber die personell gelichtete und vielleicht auch verunsicherte Mannschaft wird es ohne Chefabräumer Nils Rinne schwer haben. Erst mit Torben Brandt entsteht neue Begeisterung.
So lief die Hinrunde Tabellenplatz 9 Punkte 15 | Tore 20:21 Bester Torschütze Alexander Bremer 7 Tore
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VfR Evesen Bezirksliga | Das liebe Heimatland hintertreibt die Beförderung
Das Leben wäre langweiliger ohne den VfR Evesen. Kaum ein an- Hüsnü Sabab im Winter investierte Möse zudem den Mannderer Verein sorgt derart zuverlässig für Gesprächsstoff, Schlag- schaftsteil, der bislang den Qualitätsansprüchen ein wenig hinzeilen und Nachbarschaftsverdruss. Ein Grund ist, dass der Be- terherhinkte – in die Abwehr. Mitschker hofft, mit Sabab taktisch zirksligadritte keine ermüdende „Weiter-So!“-Politik macht, wie variabler zu werden und sah sich beim 8:3-Testspielsieg in Dütes gerade im Trend liegt, sondern den Mut hat, sportliche Ziele zen diesbezüglich bestätigt. zu formulieren. Es geht um den Landesligaufstieg. Was anderNeben dem Hannoveraner muss auch Lennard Heine als norts mit hohlen Worten bis zur Unkenntlichkeit umschrieben Neuzugang gewertet werden, der seit Oktober mittrainiert und würde, wird beim VfR Evesen offen ausgesprochen. „Ja, ganz seit Anfang März spielberechtigt ist. Evesen verlor im Winter klar, wir wollen in die Landesliga“, bestätigen Trainer Steffen Steffen Lesemann (Bad Pyrmont) und Alexander Salwasser (FC Mitschker und Manager Peter Möse. Nun ist ein Aufstieg selten Stadthagen). Stehen sämtliche Akteure zur Verfügung, wird es ein Start-Ziel-Sieg, aber der Motor des VfR Evesen stotterte auch auf der Bank des VfR Evesen aber trotzdem eng. Spieler wie Sein dieser Saison mit fünf Punkten Rückstand zur Spitze. lim Kilinc hatten zuletzt Probleme, in der Mannschaft unterzuNach vier glatten Auftaktsiegen gab es ausgerechnet im be- kommen. Gesetzt sind bei Trainer Steffen Mitschker allerdings nachbarten Jahnstadion beim 1:1 gegen den VfL Bückeburg II nur wenige Akteure. Caglayan Tunc, mit zehn Treffern der erdie erste Enttäuschung, weil Evesen das Tor nicht traf. Die größte folgreichste Torschütze, gehört wahrscheinlich dazu. SpielmaPleite war aber wohl die 1:3-Heimniederlage gegen den SV Ram- cher Burak Buruk wohl auch. Ohne Paskal Fichtner zu spielen, lingen-Ehlershausen II. Wesentlich stabiler zeigte sich Tabellen- der immer mal wieder für eine außergewöhnliche Aktion gut ist führer TSV Stelingen. Er blieb in 14 Spielen ungeschlagen und und sieben Mal traf, wäre ebenfalls ziemlich mutig. schlich sich mit einem sachlichen Fußball bis an die Spitze. Der Dass der VfR Evesen in Schaumburg nicht unumstritten ist, zweite große Eveser Konkurrent heißt in dieser Saison SV Iraklis wird beim Projekt Landesligaaufstieg für ihn zu einer Bürde, weil Hellas. Der griechische Club aus Hannover die heimischen Bezirksligisten besonders spielt vielleicht nicht so hochwertigen Fußmotiviert sind. Das zeigte sich in der Hinball wie die Schaumburger Nummer Zwei, runde besonders in den Spielen gegen den Innenansicht mit verfügt aber mit Nikolaos Zervas über einen FC Stadthagen und den TSV Algesdorf. Man herausragenden Torjäger. Mit dem dramatigönnt sich in Schaumburg halt nichts. Burak Buruk schen 4:3-Sieg gelang dem VfR Evesen zuDer TSV Stelingen und der SV Iraklis Warum klappt es mit dem Aufstieg? letzt ein ganz wichtiger Auswärtssieg beim Hellas leben da in einem vergleichsweise Weil wir stärker geworden sind, in SV Iraklis an der Voltmerstraße. Dass mit entspannten sozialen Umfeld. „Die Derbys dieser Saison viele Spiele gedreht haben Paskal Fichtner (2), Yasin Korkmazyigit und sind für uns in den nächsten Wochen der und auch der Zusammenhalt immer Caglayan Tunc drei Spieler die Tore machSchlüssel zum Erfolg“, meint Mitschker sobesser wird. Wir zeigen gegen die hanten, könnte sich in den anstehenden stressigar, der den Tabellenvierten TuS Davenstedt noverschen Mannschaften den attraktigen Wochen als Pluspunkt herausstellen. ebenfalls noch auf der Rechnung hat. Evesen ist in der Breite mittlerweile Doch was passiert, wenn der VfR Evesen veren Fußball, weil auch die Gegner ihr nämlich richtig gut aufgestellt. Der Kader ist den Aufstieg erneut verpasst? „Gar nichts“, eigenes Spiel machen. Die Derbys sind groß, kaum ein Spieler ist unersetzlich. Eisind sich Mitschker und Möse auch in diezäher. Man kennt sich. Da stellen sich nige entwickelten sich in der Hinrunde gut, sem Punkt völlig einig. „Die Mannschaft die Gegner voll auf uns ein. zum Beispiel Anil Yesil, von dem Mitschker wird zusammenbleiben und wir versuchen fest überzeugt ist. Mit der Verpflichtung von es erneut“, kündigt der Trainer an. jö
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Die Neuen unter der Lupe Nico Stolte Sein Übertritt nach Evesen sorgte im Sommer für Verärgerung, weil man beim VfL Bückeburg mit ihm geplant hatte. Spielt in Evesen seither mit seiner Kopfball- und Zweikampfstärke einen soliden Innenverteidiger. Hassan Ghonaim Hatte zu Beginn seine Einsätze, machte richtig gute Spiele und war dabei, sich einen Stammplatz zu sichern. Verletzte sich dann ausgerechnet
im Spiel gegen den VfL Bückeburg. Julian Knickmeier Bei ihm lief es ähnlich wie bei Ghonaim. Absolvierte beim VfR Evesen eine starke Vorbereitung. Zeigte sich, deutete sein Potenzial an, musste Mitte der Hinserie aber an der Leiste operiert werden. Christoph Stork Ist hinter Jannik Willers die Nummer Zwei im Tor, bekam in den Derbys gegen den VfL Bückeburg und gegen seinen alten Verein SV Obernkirchen aber seine Einsätze.
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Prognose
Die Konkurrenz schläft nicht. Auch der SV Iraklis Hellas verstärkte sich und will ebenfalls unbedingt mal Landesliga erleben. Der VfR Evesen bleibt bis zuletzt ganz oben dran, aber für den Aufstieg braucht es viele Zutaten, auch ein wenig Glück.
So lief die Hinrunde VfR Evesen | Tabellenplatz 3 | Punkte 19 | Tore 34:15 Bester Torschütze: Caglayan Tunc 10 Tore
TuS SW Enzen Bezirksliga | Dem Kunstwerk fehlt die Dreistigkeit Manchmal ist das Leben zu schön, um wahr zu sein. Ob in der frischen Liebe oder im einzigartigen Traumurlaub – wir ahnen, dass es so wunderbar nicht bleiben wird. So ähnlich geht es dem TuS SW Enzen. Nach der souveränen Kreismeisterschaft kam die Mannschaft von Trainer Fabian Stapel auch in der Bezirksliga bestens klar und mit dem Triumpf im Hallenmasters wurden die großen sportlichen Erfolge des letzten Jahres publikumswirksam gekrönt. Enzen war plötzlich Spitze, das war wahrlich nicht immer so und das täuscht auch ein wenig darüber hinweg, dass die Leistungen in der bisherigen Bezirksligasaison nicht so stabil waren, wie es der erfreuliche siebte Tabellenplatz vermuten
lassen könnte. Die Bezirksligabilanz des Aufsteigers ist restlos ausgeglichen: Vier Siege, vier Unentschieden, vier Niederlagen. „Wir sind natürlich zufrieden“, erklärt Trainer Fabian Stapel. „Wenn es bei dieser Platzierung bliebe, wäre alles in Ordnung“. Der Weg in das gute Mittelfeld der Bezirksliga war für Enzen allerdings von heftigen Kursausschlägen geprägt. Es gab schöne Erfolge wie den verdienten 2:1-Auswärtssieg beim Mitaufsteiger TuS Harenberg, den glatten 4:1-Erfolg bei Borussia Hannover oder auch den 3:2-Sieg gegen den TuS Garbsen. Aufschlussreicher für das tatsächliche Leistungsvermögen waren aber vielleicht die Misserfolge. Der VfR Evesen zeigte dem
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Neuling bei seinem 3:0-Sieg in Enzen drastisch die Grenzen auf. Auch das Spiel beim Tabellenzweiten SV Iraklis Hellas ging mit 1:4 deutlich verloren. Die 0:2-Heimniederlage gegen Vorjahresaufsteiger TSV Algesdorf war ebenfalls keine Ruhmestat. Der amtierende Schaumburger Kreismeister kam mehrfach an sein Limit. Stapels Rezept, mit spielerischen Mitteln zum Erfolg zu kommen, griff gegen wirklich starke oder kämpferische Mannschaften nicht mehr. „Wir lernen noch und wir waren teilweise noch zu grün“, erklärt der Trainer, der andererseits aber davon ausgehen darf, dass der Erfolg wahrscheinlich dauerhafter ist als der des Vorgängers Algesdorf, der mehr über den Kampf kommt, was sich naturgemäß schneller verbraucht. Ein weiteres großes Plus ist die Ausgeglichenheit des Neulings. Fabian Stapel bastelte eine Truppe zusammen, in der wenig Spieler herausragen. Enzen hat ein ausgeglichenes Gesamtkunstwerk, wenngleich Leon Horstmann mit Lennart Faul mit je fünf Treffern für den messbaren Erfolg nicht unwichtig sind. Auch der gereifte Kevin Wöbbeking ist als zentrale Figur aus der Mannschaft kaum wegzudenken. Ansonsten ist beim TuS SW Enzen mit Spielern wie den schnellen Verteidigern Bennett Blume und Tim Schwarze Qualität auf hohem Ni-
Innenansicht mit Bennett Blume Kann sich SW Enzen tatsächlich noch um zwei, drei Plätze verbessern? Wenn alles perfekt läuft, wenn wir unsere Konzentration über 90 Minuten hinweg halten, dann können wir uns hinter den vier führenden Mannschaften der Bezirksliga einordnen. Fußballerisch funktioniert das, aber manchmal fehlt uns vielleicht noch die Erfahrung und vielleicht auch die Frechheit.
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Prognose
Der TuS SW Enzen bereichert die Bezirksliga, kann sich aber in der Tabelle maximal noch um ein, zwei Plätze verbessern, weil die Leistungen an die Spitzengruppe definitiv nicht heranreichen. Um oben anzuklopfen, müsste die Mannschaft frecher und ausgefuchster werden.
veau anzutreffen. Auch im Tor stehen mit Bjarne Mücke und Florian Schaper gleich zwei bezirksligataugliche Schussmänner zur Auswahl. „Eine Nummer Eins hat sich noch nicht gezeigt“, sagt Stapel. Dass Tim-Luca Serinek im Winter wieder zum TSV
Die Neuen unter der Lupe Kevin Gottwald: Weil er sich schon im ersten Spiel böse verletzte, kam er nur auf fünf Einsätze. Spielte gegen Ende der Hinserie aber wieder und wird im Mittefeld wichtig für den Aufsteiger. Tim-Luca Serinek: Die sechs Einsätze, auf die er kam, reichten dem „Last-Minute-Transfer“ offensichtlich nicht. Er ging zurück zum TSV Bückeberge, wo er mit seinen alten Freunden zusammenspielt.
Bückeberge zurückkehrte, ist schade, angesichts des Personalangebotes aber zu verschmerzen. Neu hinzu kam Nico Körtner, einer junger Mann, der nach Helpsen zog, zuletzt ein Jahr Fußballpause machte, früher aber mal bei Arminia Bielefeld bestens ausgebildet wurde. Auch ein Spieler wie Julius Buhr muss als Neuzugang gewertet werden. Er konnte im letzten Jahr wegen des Berufes nicht trainieren, spielte nur in der Zweiten, zeigte aber in der Halle, was in ihm steckt. Stapel freut sich, dass er wieder voll dabei ist. Die neue Stärke des TuS SW Enzen hat auch einen kooperativen Hintergrund. Die Mannschaft kommt entspannt daher, hat eine intensive Bindung zu Verein und Zuschauern. Der partnerschaftliche Führungsstil von Fabian Stapel passt perfekt ins System. Er treibt nicht an, er überzeugt und lenkt. Eine überkommende Tonlage wie auf dem Kasernenhof ist in Enzen unbekannt, würde auch nicht der frischen Mannschaft mit ihrem jungen Trainer entsprechen. Bei allen Leistungsansprüchen geht es locker zu auf der Sportanlage in Enzen. Was der freundlichen Mannschaft noch fehlt, ist ein gesundes Maß an Dreistigkeit, dem widerspricht Fabian Stapel nicht. „Wenn wir zu nett sind, wenn wir alles nur spielerisch lösen wollen, kommen wir an unsere Grenzen“, bestätigt er. jö
Lukas Zechel: Ist ebenfalls ein Flüchtling des TSV Eintracht Bückeberge und arbeitet daran, die Leistungskluft zur Bezirksliga zu überbrücken. Hatte aber seine Einsätze und ist auf einem guten Weg. Marius Zeckel: Der ehemalige Spieler aus der A-Jugend der JSG Niedenwöhren/Enzen schaffte es bislang noch nicht zum Stammspieler, war aber auch mehrfach im Einsatz. Renke Mücke: Spielt nur, wenn er auf Heimaturlaub ist und kam dabei zu Teilzeiteinsätzen.
So lief die Hinrunde
TuS Schwarz Weiß Enzen | Tabellenplatz 7 | Punkte 16 | Tore 20:22 Bester Torschütze: Lennart Faul & Leon Horstmann je 5 Tore
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FC Stadthagen Bezirksliga | Gelichtet wie nach Sturm „Friederike“ Ein neunter Platz hört sich nicht schlecht an. Das Problem ist nur, dass es so schön aller Voraussicht nach nicht bleiben wird. Der FC Stadthagen leidet nämlich unter Personalschwund, und zwar in einem Umfang, der Sorgen bereiten muss. Trainer Oliver Nerge wird Mühe haben, in den so wichtigen nächsten Wochen eine schlagkräftige Truppe auf die Beine zu stellen. „Unser Blick kann sich nur nach unten richten“, bestätigt Nerge. „Wir müssen irgendwie die Klasse halten.“ Seine im Sommer gut besetzte Mannschaft gleicht derzeit einem Waldstück, in dem Sturmtief Friederike gewütet hat. Gesunde Stämme blieben zurück, aber es ging kernige Substanz verloren. Lichtungen und Schneisen, wohin man schaut. Torjäger Eric Naroska wohnt jetzt in Lüneburg und Dennis Wist wegen seines Sportstudiums in Köln. Er kommt allenfalls sporadisch zum Einsatz. Jan Thies ist nicht mehr da und Fabian Golombek für einige Monate in Neuseeland. Als wäre das nicht schon genug, überlegten sich drei junge Stadthäger Spieler im Winter, dass die zweite Kreisklasse vielleicht doch die besseren Perspektiven bietet. Nils Engelhardt, Paul-Otto Langner und Leon Roy beglücken den TSV Bückeberge, allerdings nur mit ihrer Anwesenheit. Denn spielberechtigt werden sie dort erst im Mai sein – ein sinnfreier Wechsel. Besonders ärgerlich ist der Verlust von Engelhardt, der mit seiner körperlichen Präsenz in der Abwehr auf Anhieb ein Stammspieler war und der ähnlich wie Timo Kuhnert schon in einigen Jahren zum Führungsspieler hätte werden können. Nerge verweigert zu den Übertritten jeglichen Kommentar. „Ich kann sowas nicht erklären“, sagt er. Beim FC Stadthagen ist nichts mehr so wie zu Beginn der Saison. „Es ist klar, dass wir unsere sportlichen Ziele vor dem Hintergrund dieser Verluste korrigieren müssen“, stellt Nerge klar. Er wird sich nun auch auf altbewährte Kräfte wie den 37-jährigen Christos Christou und Ylli Syla stützen müssen, der im Winter aus Apelern zurückkehrte. Neu hinzu kamen Cengizhan Su (VfL Bückeburg II) und Alexander Salwasser (VfR Evesen), die in ihren bisherigen Vereinen Ergänzungsspieler waren und von denen der FC Stadthagen keine Wunderdinge erwarten kann. Keine schöne
Entwicklung, zumal der FC Stadthagen unter Oliver Nerge bislang keineswegs enttäuschte und insgesamt sehr ordentlich spielte. Es zeugte von Selbstbewusstsein, dass man nicht nervös wurde, als nach den ersten drei Spielen nur ein Punkt auf dem Konto stand. Danach belegten die Blauhemden mehrfach, was sie zu leisten imstande ist. Sie schickten den SV Ramlingen-Ehlershausen II mit 4:0 auf die Heimreise nach Burgdorf, sie fertigten den TSV Algesdorf mit einem glatten 3:0 ab und sie schossen den SV Türkay Sport am Garbsener Planetenring mit einem 7:1-Sieg in die Umlaufbahn. Naroska erzielte in diesem Spiel drei seiner vier Saisontreffer. Negative Erlebnisse gab es aber auch. So war die Abwehr bei der 0:3-Heimniederlage gegen den TuS Davenstedt seltsam desinteressiert. Auch beim 1:5-Untergang in Hannover beim SV Iraklis Hellas zeigte der FC Stadthagen, dass er richtig schlecht sein kann, wenn er will. Doch wie geht es weiter? Der größte Verlust ist wahrscheinlich Golombek, der nicht zufällig die meisten Einsatzminuten hatte. „Auf ihn ist hundertprozentig Verlass“, berichtet Nerge. Golombek wird nach seiner Rückkehr Ende Mai vielleicht nochmal ins Geschehen eingreifen. Der Abstand des FC Stadthagen bis zur Abstiegszone beträgt drei Punkte, die innerhalb von zwei Wochen aufgezehrt sind, wenn es mit den verbliebenen Mannen nicht wie gewünscht laufen sollte. Allerdings sieht es aufgrund der Mini-Hinrunde bei fast zwei Drittel aller Mannschaften nicht viel anders aus. Wer im Frühjahr über zwei, drei Wochen hinweg einen schlechten Lauf hat, rauscht unten hinein. Den Verantwortlichen des FC Stadthagen ist bewusst, dass es kritisch werden könnte. Der 52-jährige Nerge selbst steht wahrscheinlich vor dem schwersten Halbjahr seiner Trainerlaufbahn und hofft, dass hochveranlagte Spieler wie Nico Gutzeit und auch Jan Carganico erkannt haben, wie sehr sie jetzt gefordert sind. Seinen Vertrag beim FC Stadthagen hat der unkomplizierte Nerge bereits verlängert, bastelt mit dem neuen Sportlichen Leiter Ciro Miotti am Kader für die neue Saison. „Ich hätte mir auch vorstellen können, aufzuhören“, sagt Nerge, der „hammerharte Wochen“ vor sich und seinem Team sieht. jö
So lief die Hinrunde
FC Stadthagen | Tabellenplatz 9 | Punkte 13 | Tore 24:25 Bester Torschütze: Jan Köpper 10 Tore
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Die Neuen unter der Lupe Jan Köpper: War natürlich auch beim FC Stadthagen mit zehn Treffern der mit Abstand erfolgreichste Torjäger. Könnte noch erfolgreicher sein, wenn das Spiel wie früher beim SV Obernkirchen mehr auf ihn zugeschnitten würde. Nils Engelhardt, Paul-Otto Langner und Leon Roy: Wechselten allesamt von der JSG Niedernwöhren/Enzen zum FC Stadthagen und zogen schon nach einem halben Jahr weiter. Nico Gutzeit: Hatte spürbar Probleme, sich nach der Zeit beim SV Victoria Sachsenhagen wieder an die Anforderungen der Bezirksliga zu gewöhnen. Zeigte zuletzt in einer starken Hallenrunde, wie wichtig er sein kann. Christopher-William Hope: Der „Schotte“ spult auch beim FC Stadthagen sein Programm zuverlässig und gradlinig ab. Ist flexibel, war wegen seines Bundeswehrdienstes aber bisweilen verhindert. Dennis-Andreas Wist: Brachte auch beim FC Stadthagen Ordnung in die Aktionen, stach aber nicht so heraus wie früher in Obernkirchen. Nisret Sardas: Der ehemalige Torwart der JSG Niedernwöhren/ Enzen vertrat Niclas Herbold und Ciro Miotti dreimal. Erledigte das ordentlich, muss aber seine Athletik verbessern, um sich in der Bezirksliga zu etablieren. Saif Hussain: Der als Oberliganeugang eingeordnete ehemalige Wunstorfer tauchte bislang noch nicht auf, laborierte an seinen Verletzungen und verlor den Anschluss.
Innenansicht mit Joscha Obst Warum schafft der dezimierte FC Stadthagen den Klassenerhalt? Weil wir immer noch mehr individuelle Qualität in der Mannschaft haben als die meisten Mannschaften, die unter uns stehen, wenn ich nur an Spieler wie Timo Kuhnert oder Tanis Niemeier denke. Aber die Situation ist schwierig, weil wir natürlich wertvolle Spieler verloren haben. Am wichtigsten ist, dass alle füreinander kämpfen und wir jetzt zusammenrücken.
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Prognose
Spätestens jetzt dürfte Oliver Nerge klargeworden sein, wie speziell ein Trainerjob beim vermeintlich renommierten FC Stadthagen ist. Ohne eigenes Verschulden lichteten sich die Reihen, auch qualitativ. Trotzdem wird Nerge mit seinem grenzenlosen Optimismus die Bezirksliga für die Kreisstadt erhalten.
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TSV Algesdorf Bezirksliga | Mit einem Schritt nach vorne auf der Stelle trampeln Der TSV Algesdorf als drittbeste Mannschaft Schaumburgs und auf dem sechsten Platz in der Bezirksliga – es war klar, dass es sowas nicht mehr geben wird. Trainer Timo Nottebrock schätzte das im Sommer schon ganz richtig ein. „Unser Ziel heißt weiter Klassenerhalt“, sagte er, weil er wusste, dass die zweite Saison nach einem Aufstieg häufig die schwerere ist, dass die Euphorie irgendwann verfliegt, sich der Stil herumspricht und dass eine Mannschaft auf Dauer nicht über sich hinauswachsen kann. Der Alltag hat den TSV Algesdorf eingeholt. Erst ist er Tabellenvierzehnter, dann Drittletzter und überwintert auf einem Abstiegsplatz. Ein derart nüchternes Tabellenbild ist auch für Realo Nottebrock schwer zu akzeptieren, aber für die Lage gibt es handfeste Gründe. „Es fehlten ständig vier bis fünf wichtige Spieler, ich hatte nie meine Wunschelf auf dem Platz“, erklärt er. Die Situation sei teilweise absurd. Die Mannschaft habe einen Schritt nach vorne gemacht, sie spiele meistens sogar besser als in der letzten Saison. Aber Nottebrock sagt auch: „Neun Punkte aus elf Spielen – diese Quote reicht nicht“. Passiert ist aber noch gar nichts. Die Mannschaft ist weiterhin mit Leidenschaft bei der Sache und der Zusammenhalt – das große Plus des Vorjahresaufsteigers – ist ungebrochen. Die freche Dorftruppe selbst und auch ihr enthusiastischen Umfeld sind absolut funktionstüchtig, das bewies der TSV Algesdorf nicht zuletzt in der Endrunde des Hallenmasters in Obernkirchen. Und doch hat sich gegenüber der Aufstiegssaison etwas geändert, das wurde schon in den ersten Spielen deutlich, als der TSV Algesdorf bis zum siebten Spieltag auf seinen ersten Sieg warten musste. Da gewann er mit einem befreienden 4:0 gegen den SV Obernkirchen. Bis dahin hatte sich der TSV Algesdorf gegen eher durchschnittliche Gegner mehr schlecht als recht durchgewurstelt, ließ viele Punkte und Chancen liegen, verlor dreimal und holte dreimal nur einen Punkt. Mit dem Erfolg gegen Obernkirchen war Algesdorf aber noch
nicht über den Berg. Timo Nottebrocks Truppe verlor beim aktuellen Tabellenführer TSV Stelingen und unterlag auch dem VfR Evesen trotz großen Kampfes mit 2:3. Ein Jahr zuvor wäre Algesdorf nach einer derart starken Leistung als Sieger aus dem Spiel hervorgegangen. Der schönste Erfolg im bisherigen Saisonverlauf war der 2:0-Auswärtssieg beim Aufstiegsnachfolger TuS SW Enzen. Da hatte Nottebrock ausnahmsweise mal keine großen personellen Probleme und da zeigte sich, dass der TSV Algesdorf in den nächsten Wochen seine Quote zügig verbessern kann. Derzeit hat der Trainer nämlich keine Verletzten auf dem Zettel. Eigentlich hat sich gegenüber der letzten Saison beim TSV Algesdorf nicht viel geändert. Sebastian Eiselt macht immer noch die meisten Tore. Fünf waren es bislang. Dahinter aber wird es dünn. Tim Harmening, Florian Strumpel und Eike-Malte Herbold trafen je zweimal. Was dem TSV Algesdorf deutlich fehlt, ist ein zweiter treffsicherer Stürmer. Julian Meyer, der vor einem Jahr aus Rehren A/R kam, konnte diese Rolle noch nicht ausfüllen. Auch der junge Kai Pfingsten nicht, der in der A-Jugend alles kurz und klein schoss. Von David Glawion, der ebenfalls lange verletzt war, ist in Sachen Tore noch was zu erwarten, von Steffen Sölter ebenso. „Es gab wenige Spiele, in denen wir nicht mindestens fünf Torchancen hatten“, erinnert sich Nottebrock an die bisherigen Spiele. „Aber wir waren nicht selbstbewusst genug, daraus was zu machen.“ Ansonsten leidet der TSV Algesdorf mit seinem spärlichen Angebot an Spielflächen ganz besonders unter den vielen Spielausfällen und dem einmalig schrägen Saisonverlauf. Im November wurde durchtrainiert, weil es möglich gewesen wäre, dass doch noch Spiele stattfinden. Derzeit sieht es ähnlich aus. Der TSV Algesdorf ist seit über vier Wochen im Training. Das letzte Punktspiel ging Anfang November letzten Jahres über die Bühne. Seitdem wird tapfer trainiert. jö
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Die Neuen unter der Lupe Jan-Luca Kunze: Der ehemalige A-Jugendspieler des 1. FC Wunstorf war beruflich häufig verhindert, was schade ist, weil er eine gute Veranlagung mitbringt und sich gut vorbereitete. Simon Ulbrich: Der Rückkehrer musste sich in Algesdorf an ein intensiveres Training gewöhnen und plagte sich in der Hinrunde mit Verletzungen herum. Lukas Willan: Ist ein talentierter Stürmer, der sich im Sommer aber einen Kreuzbandriss zuzog und erst jetzt wieder einstieg. Kai Pfingsten: Bringt viel Talent mit, ist aber noch im Umstellungsprozess von der Kreisliga-A-Jugend zur Herren-Bezirksliga. Ist trainingsfleißig, schaffte es aber wegen der Konkurrenz noch nicht zur Stammkraft.
Innenansicht mit Andre Riechers Wird der TSV Algesdorf in der Rückrunde ähnlich stark sein wie in der letzten Saison? Rein faktisch spricht nichts dagegen. Die verletzten Spieler sind wieder da und wir haben uns gut vorbereitet, trotz des fehlenden B-Platzes. Spielerisch waren wir in der Hinrunde nicht schlechter als vor einem Jahr. Die einzige Kleinigkeit, die plötzlich fehlte, waren die Tore.
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Prognose
Zusammenhalt, Einsatz und auch die spielerischen Fähigkeiten sind unverändert. Es gibt keinen einzigen Grund, warum sich der intakte TSV Algesdorf nicht bekrabbeln sollte und sich die Bezirksliga erhält.
So lief die Hinrunde
TSV Algesdorf | Tabellenplatz 14 | Punkte 9 | Tore 19:25 Bester Torschütze: Sebastian Eiselt 5 Tore
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VfL Bückeburg II Bezirksliga | VfL-Zweite ist ein Opfer der Terminanarchie Einen Titel hat der VfL Bückeburg II in dieser Saison bereits errungen. Es gibt keine Mannschaft, an der deutlicher wurde, dass die Terminplanung im Fußballbezirk krachend gescheitert ist. Englische Wochen im September, Saisonverlängerung in den Juni, Reduzierung der Mannschaften in den Staffeln – jeder nur denkbare Vorschlag wurde als unrealistisch abgelehnt. Die VfL-Zweite muss in der Bezirksliga diese Lethargie jetzt ausbaden. Sie startet in das Frühjahr und hat bislang lächerliche neun Spiele ausgetragen, muss über zwei Drittel der Saison innerhalb weniger Wochen absolvieren. Da reichen keine englischen Wochen mehr. Es wurden bereits schottische Wochen terminiert mit Spielen am Dienstag, Freitag und Sonntag. Nur so kann das Mammutprogramm bis zum Saisonfinale über die Bühne gebracht werden. „Eine Katastrophe“, sagt Jan-Werner Schmitz. „Wer Studenten oder Schichtarbeiter in der Mannschaft hat, wer abends weite Auswärtsfahrten hat, ist klar benachteiligt.“ Für die Bückeburger U 23 hat die Saison eigentlich noch gar nicht richtig begonnen. Den neun ausgetragenen Spielen stehen elf Spielausfälle gegenüber. Vier wurden vom VfL Bückeburg selbst, sieben bei Auswärtsspielen abgesagt. Es kann also keine Rede davon sein, dass die Mannschaft von Trainer Jan-Werner Schmitz selbst die Schuld an ihrer Lage als Vorletzter trägt. Dass es eine derart schräge und problematische Saison wird, war zu Beginn nicht vorhersehbar. Die VfL-Zweite startete mit einem Heimsieg und holte in Stadthagen und Stelingen akzeptable Unentschieden. Die Mannschaft schien konkurrenzfähig zu sein. Dazwischen lag mit der 1:2-Heimniederlage gegen den SV Obernkirchen aber die erste Peinlichkeit. Obwohl die VfL-Zweite erst 9 Pünktchen und 8 Törchen auf dem Konto hat, spielte sie bislang nie ganz schlecht. Sie trotzte dem Nachbarn VfR Evesen ein 1:1 ab und gewann gegen den TuS Garbsen. „Wir spielten meistens auf Augenhöhe mit“, stellte Schmitz fest. Richtig schwach war die Mannschaft eigentlich nur bei der schmerzhaften 0:3-Heimniederlage gegen den SV Türkay Sport
Garbsen, einem direkten Konkurrenten bei der Vermeidung des Abstieges. Jan-Werner Schmitz hatte es in seiner neuen Aufgabe nicht leicht. Wenn mal gespielt wurde, musste er sich mit ausgedehnten Personalfluktuationen herumschlagen. Zu Beginn der Saison tauchten allerlei Namen aus dem Landesligakader in seiner Mannschaft auf. Mit sieben Spielern war die Bank damals noch bestens bestückt. Als die Sonne tiefer stand und sich auch in der ersten Herrenmannschaft des VfL Bückeburg Probleme auftaten, entwickelte sich das ganz anders. Da bastelte Schmitz mit Mühe eine schlagkräftige Riege zusammen. Im eigenen Personalstamm gab es zudem viel Verletzungspech. Lennart Versick hatte seine fünfte Knieoperation, ist erst jetzt wieder im Training. Nico Schneckener, im Normalfall ebenfalls ein Leistungsträger, zog sich sogar einen Kreuzbandriss zu. Timo Gaßmann wohnt nicht mehr hier und Cengizhan Su versucht es zukünftig beim FC Stadthagen. Gut, dass wenigstens ein Spieler wie Aboubacar Fofana ständig zur Verfügung stand, der in der VfL-Freizeitligatruppe entdeckt wurde, sich immer besser entwickelt und eines Tages wahrscheinlich in der Landesliga Tore schießen wird. Der VfL Bückeburg II stockte im Winter seinen Kader mit dem Rückkehrer Simon Häberli und mit Patrick Benecke auf, die von der FT Dützen kamen. Man darf davon ausgehen, dass Bückeburger zukünftiger Cheftrainer Torben Brandt sie zum Wechsel ermunterte. „Wir beide stehen ständig im Kontakt“, berichtet Schmitz, der gemeinsam mit Brandt im Nachwuchs des VfL Bückeburg spielte. Mit Christian Spilker und dem nach Rinteln zugezogenen Check Badri Kone, der früher beim SV Linden 07 spielte, hat die VfL-Zweite zwei weitere Neuzugänge an Land gezogen. Am Ende wird aber wahrscheinlich wieder viel davon abhängen, ob die VfL-Reserve den einen oder anderen Spieler aus dem Landesligakader als Verstärkung abgeordnet bekommt. Schmitz macht den Job als Trainer seit dem Sommer und bereits festgestellt, dass die Aufgabe sehr speziell ist. „Es ist spannender als ich dachte“, sagt er. jö
So lief die Hinrunde
VfL Bückeburg II | Tabellenplatz 15 | Punkte 9 | Tore 8:14 Bester Torschütze: Mohamed A. M. Nasef 10 Tore
teamcheck
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Innenansicht mit Lennart Versick
Die Neuen unter der Lupe Fabian Dankowski: Kam aus Petershagen-Ovenstädt, machte einige Spiele, steht aber studienbedingt zukünftig kaum noch zur Verfügung. Patrick Spilker ist im Tor die eindeutige Nummer Eins des VfL Bückeburg II. Cengizhan Su: Kommt aus der A-Jugend und war zu selten da, um einen Stammplatz zu beanspruchen. Lennart Versick: Ist mit seiner erneuten Verletzung der große Pechvogel der Hinserie. Weil er im Normalfall aber ein Leistungsträger ist, weil er wieder voll dabei ist und die Hoffnung nicht aufgibt, kann Schmitz in der Rückrunde mit ihm planen. Aboubacar Fofona und Sari Alfaki: Waren vorher vereinslos, gehören jetzt aber fest zum Stamm der Mannschaft. Fofana kann mit seinen Toren wichtig werden. Niklas Siepe: Kam aus der A-Jugend, studiert in Paderborn, steht Freitags zum Training oder zum Spiel und am Sonntag zur Verfügung. Bringt fußballerische Qualität mit.
Warum schafft der VfL Bückeburg II den Klassenerhalt auch diesmal wieder? Weil wir alle davon überzeugt sich und wir auch Kampfkraft in die Waagschale werfen werden. Außerdem ist wichtig, dass es das erklärte Ziel des Vereins ist, dass wir auch zukünftig in der Bezirksliga spielen. Deshalb hoffe ich, dass uns der eine oder andere Landesligaspieler, der sich zum Beispiel nach einer Verletzung wieder heranarbeiten will, verstärkt.
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Prognose
Schmitz wird in den nächsten Wochen eher als Improvisationskünstler und Projektleiter mit wechselndem Personal statt als Trainer gefordert sein. Ruhige Arbeit sieht anders aus. Ob das riskante Vorhaben glückt, wird vor allem in der Landesliga entschieden.
SV Obernkirchen Bezirksliga | Zu brav für Brandschatzungen Der SV Obernkirchen hat Probleme mit Regel 10 der Fußballbestimmungen. „Das Team, das mehr Tore erzielt, hat gewonnen“, heißt es darin lapidar. Der Tabellenletzte schoss nur acht Stück. Das reicht natürlich nicht. Würde ein Fußballspiel aber Noten für Motivation, Einsatz und Aufopferungswillen entschieden, dann wäre der SV Obernkirchen ganz oben. Noch nie war ein Schlusslicht moralisch intakter als der SV Obernkirchen. Weil es aber die Regel 10 gibt, ist die Mannschaft von Trainer Martin Prange nun mal ganz unten. Dabei soll es aber nicht bleiben. „Unsere Rasselbande ist hungrig. Wir alle glauben fest daran, dass wir die Kurve kriegen“, verrät Co-Trainer Giuseppe Inserra. Allerdings fällt es aufgrund der Faktenlage schwer, Aspekte herauszuarbeiten, die ein wenig Hoffnung machen könnten. Zwei
gibt es aber tatsächlich. Da ist zunächst die Abwehr. 28 Gegentore sind keine Katastrophe. Direkte Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt wie der SV Türkay Sport Garbsen, Borussia Hannover oder auch die SG Letter 05 waren da wesentlich großzügiger. Außerdem zeigt ein Blick auf die Tabelle, dass der SV Obernkirchen trotz seiner dürftigen 7-Punkte-Ausbeute noch längst nicht verloren ist. Das rettende Ufer ist immer noch greifbar nahe. Ein guter Start in die Rückrunde würde reichen, um wieder fett ins Geschäft zu kommen. Vor einem Jahr verfolgte der damalige Trainer Oliver Nerge den Plan eines Blitzstarts auf schwierigen Bodenverhältnissen – mit Erfolg. Während die Konkurrenz die Sonntage noch auf dem Sofa verbrachte, sackte der SV Obernkirchen die entscheidenden Punkte ein. Auch diesmal ist der SV Obernkirchen
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mit vier bis fünf Einheiten in der Woche bestens vorbereitet. Die Frage ist nur, mit welchen Methoden der Regel 10 genügt werden kann. Denn während der SVO in der letzten Saison noch über Spieler verfügte, die das Tor trafen, ist davon weit und breit keiner in Sicht. Vielleicht kann Oguzhan Gök helfen, der in der Vorbereitung dabei ist. Auch Torben Wehmeyer stieg nach seinem Bänderriss im Sommer wieder ins Training ein. Außerdem stieß Marlo Niemann zum SV Obernkirchen, den Prange in der Zweiten des VfL Bückeburg schon mal trainierte. Eine große Schwächung ist hingegen, dass Abwehrchef Patrick Mittmann in der Rückrunde wegen eines Auslandssemesters in Mailand nicht zur Verfügung steht. Richtig abgeschossen wurde der Tabellenletzte eigentlich nie. Niederlagen wie das 1:4 gegen Tabellenführer TSV Stelingen waren zu verschmerzen. Aber in Pleiten wie dem 0:4 in Algesdorf, dem 1:3 gegen Neuling TuS Harenberg auf eigenem Platz und dem 1:6-Untergang in Davenstedt wurden die Defizite des SV Obernkirchen offenkundig. Auch die 0:1-Heimniederlage gegen Türkay Sport Garbsen war ärgerlich. Die einzige Feier fand mit dem Sieg beim VfL Bückeburg II ausgerechnet bei der alten Mannschaft von Prange und Inserra statt. Die zwei Treffer von Maik Rethmeier und Fynn Marzinowski waren für Obernkirchener Verhältnisse ausschweifend. Dass mit Spielern wie dem willensstarken Mittmann, mit Philipp Gräber, Timon Paasch und Fynn Marzinowski die einzig bezirksligaerfahrenen Kräfte in der Defensive spielen,
Die Neuen unter der Lupe Moritz Leberke, Dogan Kartalkus, Till Gödecke und Maurice Matz: Waren Stammkräfte und haben allesamt das Potenzial, um eines Tages in der Bezirksliga bestens klar zu kommen. Der stressige Abstiegskampf ist dafür allerdings eine schlechte Bühne. Hüseyin Özel: Entwickelte sich gegenüber seiner Zeit beim VfL Bückeburg positiv und hat derzeit gegenüber Florian Hartmann als Torwart die Nase vorne. Nazar Adsiz: War im erweiterten Kader und hatte seine Einsätze. Jeremy Baraczewski: Ist gegenüber früher kaum wiederzuerkennen und ist ehrgeizig geworden. Dass er mit zwei Treffern bislang der erfolgreichste Torschütze ist, sagt alles über die Harmlosigkeit in der Offensive. Fynn Marzinowski: War Stammkraft in der Zweiten des VfL Bückeburg und brauchte als Abwehrspieler handfeste Bezirksligaerfahrung mit. Bildete mit Mittmann eine starke Innenverteidigung. Timon Paasch: Nach seiner langen Verletzung in Diensten des VfR Evesen spielte er sich beim SV Obernkirchen langsam in die Mannschaft. Ist aber noch wieder auf altem Niveau. Oguzhan Gök: Spielte zuletzt beim SC Rinteln, war dann verletzt und will jetzt versuchen, nochmal heranzukommen. Giuseppe und Daniele Battaglia: Der flinke Giuseppe hatte Einsätze in der Bezirksligatruppe.
ist zu spüren. Auch die Torleute Hüseyin Özel und Florian Hartmann haben Qualität. Die Schwierigkeiten liegen weiter vorne und es wäre zu einfach, die schwache Torausbeute allein auf Schwächen im Abschluss zurückzuführen. Der SV Obernkirchen entwickelt insgesamt zu wenig Druck. Das Spiel des Tabellenletzten war trotz aller Motivation, trotz des spürbaren Willens, häufig zu belanglos. Junge Spieler wie Moritz Leberke, Dogan Kartalkus oder Maurice Matz konnten noch keine Brandschatzungen inszenieren. Es mangelte häufig noch an Zweikampfhärte. Yannik Brandhorst hat vorne als einziger Erfahrung, ist aber nicht in Top-Verfassung. Das Obernkirchener Spiel gleicht einer Rakete, die elegant abhebt, vor der Umlaufbahn aber verhungert. Die Besatzung ist willig, aber der letzte Booster zündet nicht. Dabei wäre es traurig, wenn der SV Obernkirchen tatsächlich absteigen müsste. Rund um die Mannschaft ist auf dem Ochsenbruch eigentlich alles in bester Ordnung. Die Zuschauer halten der Mannschaft die Treue, obwohl sie sich beim schwer erkämpften 1:1 gegen das Spitzenteam des SV Iraklis Hellas erst über einen einzigen Punkt freuen durften. Junge Spieler haben Potenzial und das Trainergespann mit Martin Prange und Giuseppe Inserra macht einen guten Job, hat 18 Mann bei den Übungseinheiten. Auch von einem Betreuerstab mit Andreas „Longi“ Haller und Michael Scherf können viele Bezirksligisten zu träumen. „Aber keine Angst, irgendwie schaffen wir das noch“, verspricht Inserra. jö
Hannes Franke: Kam aus der A-Jugend des VfL Bückeburg, ist offensiv ausgerichtet und kam nach seiner langen Verletzung erst jetzt in der Halle erstmals wieder zum Zug. Daniel Kultau: Nach jahrelanger Fußballpause konnte er nicht mehr als seine historischen Leistungen aus Bückeburger Zeiten anknüpfen.
Innenansicht mit Phillip Gräber Was braucht der SVO, um Bezirksligist zu bleiben? Vor allem Tore, denn hinten waren wir nicht schlecht. Aber ich bin zuversichtlich. Unsere jungen Stürmer haben ein halben Jahr Bezirksliga erlebt und sind gereift. Ich glaube, wie haben in der Rückserie etwas von ihnen zu erwarten. Wenn es nicht klappt, fangen wir das mit der gesamten Mannschaft ab.
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Prognose
Außer des zu 100 Prozent intakten Umfeldes gibt es wenig Argumente für eine positive Prognose. Wenn der Angriff nicht plötzlich durch einen Blitzeinschlag elektrisiert wird, ist ein Jahr Kreisliga für die jungen Spieler möglicherweise das fruchtbarere fußballerische Entwicklungsfeld.
So lief die Hinrunde
SV Obernkirchen | Tabellenplatz 16 | Punkte 7 | Tore 8:28 Bester Torschütze: Jeremy Baraczewski 2 Tore
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TSV Eintracht Exten
Kreisliga | Das Trainer-Hickhack tut dem Team nicht gut Der TSV Eintracht Exten ist Wintermeister. Eigentlich müsste bei dem Kreisliga-Tabellenführer Friede, Freude, Eierkuchen herrschen. Doch es gibt erste Risse in der heilen Welt der Eintracht. Die Blauhemden sind zwar Erster, aber der Platz an der Sonne resultiert nur dadurch, weil der TSV vier Spiele mehr auf dem Konto hat als die Verfolger. Und außerdem schwirrt seit Wochen der Name Steffen Führing über dem Eintracht-Sportplatz. Der A-Lizenzinhaber soll im Sommer Trainer Ruzmir Mehic ablösen. Der Sportliche Leiter Ralf Kaufmann konnte bislang noch keinen Vollzug melden: „Es sieht gut aus, aber es ist noch nichts unterschrieben.“ Für Außenstehende stellt sich natürlich die Frage, warum der Vertrag eines Trainer eines Spitzenreiters im Sommer nicht verlängert wird. Kaufmann nennt zwei Gründe. Zum einen sei Mehic mit seiner Firma in Europa viel unterwegs und könne deshalb nicht regelmäßig die Trainingsabende leiten und zum anderen solle ein richtiger Fußballfachmann als Coach fungieren. „Wir können nicht mit den Geldscheinen wedeln, wir müssen den Spielern andere Reize bieten. Und Training bei einem A-Lizenz-Trainer wird sicherlich viele junge Spieler ansprechen“, erläutert Kaufmann. Der aktuelle Coach nimmt die Entscheidung des Sportlichen Leiters nicht Übel. Mehic ist ein Extener Urgestein und kann Kaufmann auch verstehen. „Ich bin wirklich viel unterwegs, aber das wird sich auch wieder ändern“, räumt der TSV-Coach ein. „Das Ver-
einswohl steht im Vordergrund, alles ist in Absprache zwischen mir und Ralf Kaufmann gelaufen“, stellt der TSVCoach klar. Er würde sich voll auf die zweite Saisonhälfte konzentrieren. Die Bilanz der Hinrunde ist zufriedenstellend. „Wir hatten einen ganz schlechten Auftakt in Engern und auch die letzten drei Spiele mit drei Niederlagen und 1:15 Toren waren eines Tabellenführers unwürdig“, nimmt Mehic kein Blatt vor dem Mund. Aber diese Pleiten hatten Gründe, wichtige Stammkräfte fehlten. Zudem verlasse man sich zu sehr auf die individuelle Klasse einiger Spieler. Es fehle die Lauffreude, so Mehic. Aber die guten Spiele überwiegen. „Wir haben sehr clever gespielt, die Jungs haben sich an die taktischen Vorgaben gehalten“, freut sich Mehic. Er sehe die Eintracht als eines der besten Teams der Liga. Felix Kaufmann sei ein überragender Kicker. „Wenn er im Strafraum frei zum Schuss kommt, dann sitzen neun von zehn Versuchen“, lobt der TSV-Trainer den zwölffachen Torschützen. Mit Christian Krohn spiele der beste Torwart der Kreisliga in Exten. „Er ist ein super Kapitän, ist immer positiv eingestellt“, so Mehic. Es sei sowieso wichtig, nicht immer alles schlecht zu reden. „Wir sprechen nur positiv, so funktioniert der Fußball“, weiß der Extener Trainer. In der Winterpause gab es einige Veränderungen im Kader des TSV. Phil Wehling und Benjamin Deppe zog es zurück zum TSV Eintracht Bückeberge, Sebastian Schmidt wechselte zum TSV Krankenhagen und Volkmar Vöge mel-
dete sich ab. „Er prangerte die schlechte Trainingsbeteiligung an und zog seine Konsequenzen“, erklärt Mehic. Dass der pfeilschnelle Angreifer in der Rückrunde nicht mehr zur Verfügung steht, ist eine erhebliche Schwächung des Spitzenreiters. Neu dabei sind Moritz und Lucas Zum Felde. Das Duo ist in der Vorbereitung eifrig dabei und hat Potenzial. Auch steht Michael Krohn nach der Winterpause wieder zur Verfügung. Die mangelhafte Trainingsmoral bringt den Eintracht-Coach in der Wintervorbereitung allerdings auf die Palme. „Das ist eine Katastrophe, einige Spieler habe ich noch gar nicht gesehen“, moniert Mehic. Das Hin und Her um seine Person habe sich auf die Trainingsbeteiligung ausgeschlagen. Die Einstellung stimme nicht mehr. „Ich werde mein Bestes geben, aber ich weiß nicht, ob alle Spieler noch so mitziehen wie in der Hinrunde“, orakelt der TSV-Coach. Deshalb könne er auch keine Platzierung als Saisonziel ausgeben. Die Mannschaft solle sich in der Rückrunde für den Verein zerreißen. „Wir werden den ersten Platz mit Sicherheit nicht verteidigen können, aber ich hoffe, wir spielen bis zum letzten Spieltag oben mit“, wünscht sich Mehic eine gute zweite Saisonhälfte. Der Neuling im Trainergeschäft hat in seiner ersten Saison als Verantwortlicher viel gelernt und würde gerne im Trainergeschäft bleiben. „Ich kann mir gut vorstellen, im Sommer eine neue Aufgabe bei einem anderen Verein zu übernehmen“, ist Mehic offen für Offerten. seb
So lief die Hinrunde TSV Eintracht Exten 1. Tabellenplatz | 31 Punkte Tore 36:31 Bester Torschütze Felix Kaufmann 12 Tore Prognose Das Trainer-Hickhack wird sich auf die Leistung der Eintracht-Spieler auswirken. Es wird rasant bergab gehen und nach dem 30. Spieltag steht der TSV Exten auf Platz sieben.
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FSG Pollhagen-Nordsehl-Lauenhagen Kreisliga | Die FSG spielt um den Aufstieg
Für die FSG Pollhagen-Nordsehl-Lauenhagen ist die Saison bislang gut gelaufen. Das Team von Trainer Michael Treichel hat auf dem zweiten Tabellenplatz überwintert, steht in der Fairness-Wertung sogar an der Spitze. In der Kreisliga ist nur TSV Eintracht Exten besser, aber die Südkreisler haben mit 17 Spielen bereits vier mehr absolviert als die FSG. „Zwei Niederlagen in 13 Spielen, da kann man nicht viel meckern“, sagt Treichel, dessen Team trotz des zerrissenen Spielplans fast als Tabellenführer in die Winterpause gegangen wäre. Aber im letzten Spiel gegen den SV Victoria Lauenau gab es eine schmerzhafte 1:4-Niederlage, die auch die Konkurrenten im Kampf um die Meisterschaft wieder ein Stück näher gebracht hat. Aber wer gewinnt den begehrten Titel? Treichel hat den SC Auetal, den SC Rinteln, den TSV Hagenburg sowie die Lauenauer als auch den MTV Rehren auf dem Zettel und dazu eine eigene Theorie entwickelt: „Es wird sich die Mannschaft durchsetzen, die den längsten Atem hat und über einen breiten Kader verfügt. Und das wird nicht der fußballerisch Beste sein.“ Wegen der zahlreichen Spielausfälle im Herbst warten zahlreiche englische Wochen auf die Kreisligisten. „Da wird jeden dritten Tag gespielt, die beste Kombination setzt sich durch“, weiß Treichel und befürchtet, dass seine Mannschaft Probleme
bekommen könnte: „Wir sind in der Breite nicht so gut aufgestellt wie andere, könnten hintenraus Probleme bekommen.“ Die fangen bereits an, mit Moritz Wilharm und Robin Rösemeier-Scheumann sind zwei Stammspieler verletzt. Vor allem Rösemeier-Scheumann habe im ersten Herrenjahr überzeugt, sei als Außenverteidiger der Gewinner der Hinserie, erklärt der Hülshäger. Im Kader der FSG hat sich nichts verändert: „Alles wie gehabt.“ In der Rückrunde gilt es, die Meriten zu verteidigen. „Bislang bin ich voll zufrieden, der Fahrplan ist aufgegangen“, sagt Treichel, der zahlreiche Spieler bereits als Jugendspieler kennt und auch um die Schwächen weiß: „Wir neigen zu schnell zur Selbstzufriedenheit.“ Dennoch habe man in der laufenden Serie die ersehnte Konstanz an den Tag gelegt, könne aber noch zulegen. „Ich weiß, wann ich eingreifen muss“, sagt der 50-Jährige. Es bleibt die Hoffnung auf eine weitgehend verletzungsfreie Rückrunde, denn dann ist der Fusionsklub ein ernsthafter Titelkandidat. Der Qualitätsverlust zu Saisonbeginn, mit Thimo Krebs, Kevin Gottwald und Tim Schöller verließen drei Leistungsträger den Verein, wurde durch die A-Junioren kompensiert. „Man rückt enger zusammen, das setzt Kräfte frei“, sagte Treichel. Kräfte, die die FSG im Titelkampf gut gebrauchen kann. uk
So lief die Hinrunde
FSG Poll.-Nords.-Lauenh. | Tabellenplatz 2 | Punkte 29 | Tore 42:15 Bester Torschütze: Alexander Wellschmidt 13 Tore Prognose Die FSG wird auch in der Rückrunde oben mitmischen und mindestens den Relegationsrang erreichen.
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SC Auetal Kreisliga | Mehr Konstanz und ein Aufstieg ist möglich Der SC Auetal strebt in der Kreisliga einen Imagewandel an. Das Team von Trainer Marco Gregor will den Makel des ewigen Zweiten endlich ablegen. Die Auetaler wollen ihren Briefkopf neu gestalten, dafür wäre die Meisterschaft oder zumindest der Pokalsieg erforderlich. Die Ausgangslage ist perfekt: Der SCA überwinterte in der Liga auf Platz drei mit Tuchfühlung zur Spitze, steht im Pokalviertelfinale und muss auch keine Langzeitverletzten beklagen. In den nächsten drei Monaten kann etwas Großes entstehen, aber es kann auch alles beim Alten bleiben und der SC Auetal die Rolle des Zweiten beibehalten. Der letztjährige Vizemeister ist sehr durchwachsen in die Saison gestartet, begann mit drei Unentschieden in Folge. „Da haben wir schon reichlich Punkte verschenkt“, weiß Trainer Marco Gregor. Bei optimalem Saisonverlauf wäre der SCA mit vier, fünf Punkten Vorsprung Tabellenführer, ist sich Gregor sicher. Die Defensive stand in der Hinrunde recht sicher. 14 Gegentore in 13 Spielen ist der Topwert der Liga. „Das geht nur mit mannschaftlicher Geschlossenheit“, freut sich der erfahrene Coach. Das Manko sei, dass man zu schnell den Kopf verliere. „Geraten wir in Rückstand verlassen wir zu oft unseren Plan. Dann haben wir zu viele Häuptlinge auf dem Feld, die das Ruder umreißen wollen und wir laufen ins Verderben“, hat Gregor genau analysiert. Das sei gut gemeint, aber sich an die taktische Marschroute über 90 Minuten halten, sei besser, so Gregor. „Die Effektivität vor dem Tor hat auch zu wünschen übrig gelassen. Wir verballern zu viele Großchancen“, bemängelt der SCA-Trainer.
So lief die Hinrunde SC Auetal | Tabellenplatz 3 Punkte 21 | Tore 35:14 Bester Torschütze Samer Mahmo 15 Tore Prognose Die Auetaler holen den Pokal. In der Meisterfrage sieht es nach einem Dreikampf zwischen dem SC Auetal, der FSG Pollhagen-Nordsehl-Lauenhagen und dem TSV Hagenburg aus. Wer mehr Konstanz an den Tag legt, wird in die Bezirksliga aufsteigen.
Die Mischung in der Mannschaft stimmt. Die erfahrenen Spieler wie Ercan Adsiz, Samer Mahmo, Alexander Enzi oder Tobias Feldmann führen die Youngster um Tim Neermann und Co. Bis auf zwei, drei Ausnahmen spielen nur Auetaler Jungs beim Tabellendritten. „Es war gut und richtig vor eineinhalb Jahren auf diese Karte zu setzen“, freut sich Gregor über den starken Zusammenhalt des Teams. Das Auftreten der Mannschaft auf und neben dem Platz hat sich verbessert. „Wir sind ruhiger geworden, auch von draußen“, glaubt Gregor. Es habe sich eine echte Truppe entwickelt, aber der Lernprozess sei noch lange nicht abgeschlossen. In der Rückserie will der SC Auetal endlich den Fluch besiegen. Nach oben sei alles offen. „Ich hätte gegen die Meisterschaft oder den Pokalsieg nichts einzuwenden“, stellt Gregor klar. Doch dafür müsse sein Team ein paar Sachen abstellen. „Wir müssen vor dem gegnerischen Tor kühler werden. Was wir in der Hinrunde an Hundertprozentigen liegen gelassen haben, passt auf keine Kuhhaut“, fordert der Coach eine bessere Chancenverwertung. Auch liefe sein Team zu oft gegen tief stehende Gegner in die Falle. „Wir müssen ein Spiel nicht in den ersten Minuten entscheiden“, weiß der Auetaler Coach. Bis auf den 3:0-Erfolg gegen den SC Rinteln hat der Titelaspirant auch kein Top-Spiel gewonnen. „Da fehlt es uns an der Cleverness, lassen uns von den kleinen Schweinereien des Gegners zu schnell beeinflussen“, meint Gregor, der aber in der Rückrunde diese Schweinespiele gewinnen möchte. Der Auetaler Coach sieht auf dem
Weg zur Meisterschaft einen Fünfkampf. Die FSG Pollhagen-Nordsehl-Lauenhagen, der TSV Hagenburg, der SV Victoria Lauenau und der SC Rinteln sind die Konkurrenten. „Die FSG ist sehr konterstark, hat in der Hinrunde aber über ihre Verhältnisse gespielt und auch viel Glück gehabt. Auch den SCR darf man nie abschreiben, die Hagenburger und Lauenauer verfügen über eine Top-Elf“, glaubt Gregor. Die Vorbereitung des Tabellendritten war weder Fisch noch Fleisch. „Ich kann das nur schwer einschätzen“, sagt Gregor, der die Rahmenbedingungen im Auetal anprangert. „Wir haben drei Plätze und können auf keinem trainieren. Da ist die Politik gefordert, es müsste doch möglich sein, uns in den Wintermonaten zumindest einen Platz für Trainingszwecke herzurichten“, richtet Gregor klare Worte an die Gemeinde. Man habe noch nicht eine Einheit auf dem Platz machen können. Und der Container an der Poststraße fiele bald in sich zusammen. „Ich bin ein akribischer Arbeiter, deshalb trainieren wir in der Halle, besuchen Fitnesskurse, machen Testspiele auf Kunstrasen, aber Straßenläufe gibt es bei mir nicht“, gibt Gregor Einblick in seine Trainingsmethoden. Einen tollen Eindruck in der Vorbereitung hinterließ Tim Neermann. „Er gibt richtig Gas, das gefällt mir“, lobt der Auetaler Coach seinen Flügelflitzer. Gregor rechne also mit einem Kaltstart. „Aber anderen Vereinen ergeht es auch nicht besser“, glaubt der Trainerfuchs, der seinen Vertrag beim SCA noch nicht verlängert hat. „Wir warten mal den Start ab“, sagt Gregor gelassen. seb
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SC Rinteln Kreisliga | Dem Tafelsilber eine Zukunft bieten Die Pessimisten sahen den SC Rinteln nach dem historischen Abstieg aus der Bezirksliga vor dem Zerfall stehen, doch könnte sich die Kreisliga für die Elf von Trainer Uwe Oberländer auch als Glücksfall entpuppen. Manchmal ist ein Schritt zurück sehr wichtig, um zwei Schritte nach vorne zu kommen. Die vielen jungen Spieler können im Kreisoberhaus besser reifen als im beinharten Abstiegskampf auf Bezirksebene. Als Tabellenvierter haben die Kicker vom Steinanger eine gute Ausgangslage, um in der Rückrunde in der Meisterfrage noch realistische Chancen zu haben. Oberländer ist mit der Hinrunde der Rintelner nicht zufrieden. „Wir hätten ein paar Punkte mehr haben müssen, ich habe uns schon mehr zugetraut.“ Allerdings fehlten in den wichtigen Duellen bei der FSG Pollhagen-Nordsehl-Lauenhagen (0:1) und dem SC Auetal (0:3) wichtige Säulen. Auch bei den Niederlagen gegen den TSV Steinbergen (0:2) und gegen den TuS Niedernwöhren (1:3) wurde deutlich, dass die Rintelner weit entfernt sind, eine Übermannschaft zu sein. Beim SCR muss alles passen, damit die Spiele gewonnen werden. Manchmal lahmt das Offensivspiel, fehlen die zündenden Ideen, zudem sind die Spieler in der Abwehrkette nicht die schnellsten. Es geht aber auch anders, wie der 10:1-Erfolg gegen den SC Schwalbe Möllenbeck oder der 4:0-Erfolg beim TSV Eintracht Exten zeigen. Der Trainer hatte vor der Saison den Mut, blutjunge Spieler in die Startelf zu werfen. Sinan Boga, Qendrim Krasniqi, Noshkar Sharo und Gohoreallan Kouebi sind aus dem Team kaum wegzudenken, obwohl sie noch A-Junioren spielen können. „Die Integration hat wunderbar geklappt“, freut sich Oberländer. Da wogen die Ausfälle von Philipp Bergmann, Artur Kalis oder André Kuhlmann nicht ganz so schwer. Boga war mit seiner Ballsicherheit und gutem Auge eine Bereicherung in der Defensive. Latif Kiki ist als zentraler Spieler immer vorangegangen und macht an einem guten Tag den Unterschied aus. „Beide haben eine starke Hinserie gespielt“, lobt Oberländer. Der Kader der Rintelner ist groß, der Konkurrenzkampf ist da. „Jeder gibt Gas, jeder will einen Platz im Kader haben“, weiß der Coach. Aber Oberländer hat in der Hinrunde viele Mängel erkannt. „Wir müssen reifer werden. Das Umschaltspiel gefällt mir nicht, die Balance zwischen Offensive und Defensive stimmt nicht immer. Auch verhalten wir uns im taktischen Bereich oft zu undiszipliniert. Wir haben für die Rückrunde noch große Reserven“, glaubt der Rintelner Trainer. Die Zielsetzung beim Club von der Weser ist klar: Der Traditionsverein strebt Platz eins oder zwei an. „Wir wollen noch einmal angreifen“, kündigt Oberländer an. Die besten Karten habe die FSG Pollhagen-Nordsehl-Lauenhagen, auch der SC Auetal und der TSV Hagenburg verfügen über große Klasse. Zudem seien die Spiele gegen den Nachbarn vom TSV Eintracht Ex-
ten, SV Engern, TSV Steinbergen, SC Schwalbe Möllenbeck und TSV Krankenhagen von großer Rivalität geprägt. „Das ist das Spiel des Jahres für dieses Quintett, da bekommen wir nichts geschenkt“, weiß Oberländer. Der Rintelner Kader hat sich im Winter ein wenig verändert. André Kuhlmann schloss sich dem RSV Barntrup an. Der Verlust des Flügelflitzers ist ein herber Verlust. Vom SC Möllenbeck heuerten Meakel Andraws und Bunyamin Fazioglu beim SCR an. „Meakel ist ein ähnlicher Spielertyp wie Kuhlmann und hat im Training einen guten Eindruck hinterlassen. Bunyamin muss im körperlichen Bereich viel arbeiten und wird zunächst in der Reserve eingesetzt“, erklärt der SCRCoach. Mit dem Kroaten Zoran Topic ist ein starker Mittelfeldspieler den Weserstädtern zugelaufen. „Er ist fußballerisch sehr gut ausgebildet, eine Bereicherung für unser Spiel“, freut sich Oberländer. Zudem ergänzen Elias und Allan Miro vom TSC Fischbeck den Kader. Die Brüder werden auch erst in der Reserve Spielpraxis sammeln. Zudem konnten mit Alexander Rogowski und Altmeister Tomas Muzik zwei wertvolle Spieler die Vorbereitung komplett durchziehen. Oberländer hat mit seiner guten Mischung aus Jung und Alt viel Spaß am Trainerjob, deshalb hat er auch seinen Vertrag um eine weitere Saison verlängert. „Das soll auch ein Zeichen sein. Hier entsteht wieder etwas. Wir wollen unser Tafelsilber langfristig an den Verein binden, deshalb führen wir derzeit viele Gespräche mit unseren Spielern“, hofft Oberländer auf eine gute Zukunft des SC Rinteln. seb
So lief die Hinrunde
SC Rinteln | Tabellenplatz 4 | Punkte 26 | Tore 44:18 Bester Torschütze: Serdar Akgün 16 Tore Prognose Der SC Rinteln ist ein Titelkandidat, wenn die Mannschaft an einem Strang zieht und in jedem Spiel bis an die Leistungsgrenze geht.
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SV Victoria Lauenau Kreisliga | Saisonziel zur Halbzeit wurde erreicht Der SV Victoria Lauenau wartet entspannt auf den Beginn der Rückrund in der Kreisliga. Zur Halbzeit wurde das Saisonziel einstelliger Tabellenplatz schon mal erreicht. Nach 15 Spielen stehen 25 Punkte und damit der fünfte Tabellenplatz zu Buche. Der bisherige Saisonverlauf weist eine Zickzack-Linie auf, der größte Ausschlag führte Lauenau hinunter auf Platz zehn. Acht Siegen stehen sechs Niederlagen und 1 Unentschieden gegenüber. Vor Saisonbeginn stand der einstellige Tabellenplatz im Vordergrund, Coach Lars Glashagen wollte die Mannschaft in der vorderen Gruppe etablieren. „Wir sind da, wo wir sein wollen“, erklärt Glashagen zufrieden. Der Saisonstart verlief allerdings mit einem ziemlichen Rumpeln, nach der guten Rückrunde in der Vorsaison hatte das Umfeld eine hohe Erwartungshaltung. Eine Verletztenmisere brachte den Kreisligisten in Schwierigkeiten. Mit Marvin Paetz und Hendrik Dargel fielen zwei der besten Angreifer der Kreisliga zeitweise aus. Gleiches galt für den Mittelfeld-Strategen Tore Hachfeld, es traf auch den für die Defensive wichtigen Mahsum Bayrak. „Wir haben in der Defensive kaum so etwas wie eine Stammformation gehabt“, erinnert sich Glashagen. Bis zum Jahresende zog mehr Sicherheit in das Spiel des
Tabellenfünften ein, die personelle Lage entspannte sich. Zum Ende der Hinrunde hin gelangen vier Siege in Folge, darunter ein 4:1-Auswärtssieg bei der FSG Pollhagen-Nordsehl-Lauenhagen. „Eins unserer stärksten Spiele“, sagt Glashagen. Allerdings hat der Coach auch einen Kritikpunkt, der ihn vor der Rückrunde umtreibt. Das betrifft die Trainingsbeteiligung in der Vorbereitung. „Das muss besser werden, wenn jeder einzelne seine Intensität steigern kann, sehe ich das Potential für Platz eins bis fünf“, sagt Glashagen, der möchte, dass jeder so gut er kann am Training teilnimmt. „Das formt die Einheit so, wie man es in der Saison braucht“, mahnt er eine besserte Trainingsbeteiligung an. Mit dem 41-jährigen Daniel Burk stieß ein überaus erfahrener Spieler zum Kader. Burk kam vom Bezirksligisten TuS Harenberg, unterstützt Glashagen als Co-Trainer. Ein weiterer Spieler kehrte in den Kader zurück: Tim Bräunig, ein torgefährlicher Angreifer, steht nach langer Verletzungspause und so fast gänzlich verpasster Hinrunde wieder zur Verfügung. Glashagen selbst hat mit dem Verein noch keine entscheidenden Gespräche über seine Zukunft geführt. „Ich bin generell nicht abgeneigt“, bekundet er aber das Interesse, weiter mit der Mannschaft zu arbeiten. hga
So lief die Hinrunde
SV Victoria Lauenau | Tabellenplatz 5 | Punkte 25 | Tore 39:26 Bester Torschütze: Hendrik Dargel 19 Tore Prognose Der SV Victoria Lauenau hat sich in der Winterpause gezielt verstärkt und wird im Kampf um den Relegationsplatz noch ein Wörtchen mitreden können.
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MTV Rehren A/R Kreisliga | Der Umbruch trägt langsam Früchte Der MTV Rehren A/R ging zu Saisonbeginn das Thema Umbruch an, stellte dafür einen großen erweiterten Kader zusammen. Es hakte erwartungsgemäß hier und da, aber das Ziel blieb unverändert. Der Saisonverlauf verzeichnet nach einem mittelprächtigem Start einen Absturz auf den zwölften Rang. Kurz vor Jahresschluss ging es noch einmal hinunter auf Platz zehn, ehe das Jahr 2017 mit dem sechsten Platz beschlossen wurde. Mit 14 absolvierten Spielen weist der Kreisligist nur zwei Spiele Rückstand auf. 24 Punkte stehen auf dem Konto, sieben mal verließ der MTV als Sieger den Platz, viermal als Verlierer. Dreimal wurden die Punkte mit dem Gegner geteilt. Coach Sandy Röhrbein resümierte eine sehr durchwachsene Hinrunde. Die Aufgabe Umbruch sollte mit jungen Spielern erfolgen, allein sechs Spieler wechselten aus der A-Jugend des JFV 2011 Nenndorf zum MTV. Und ausgerechnet die Jugend störte die geplante Weiterentwicklung der Mannschaft mit einem nicht nur beim MTV auftretenden bekannten Verhalten. „Am meisten ärgert mich, dass junge Spieler unzuverlässig sind, das war früher anders“, sagt Röhrbein. So könne man nicht wirklich richtig planen. Es gibt aber auch den einen oder anderen, der zum Fußball zurückkommt. „Manchmal kommen sie wieder wenn sie merken, dass Fußball und Freundin durchaus vereinbar sind“, meint Röhrbein. In der Hinrunde zeigte Rehren wie beim 5:1 gegen den TuS Niedernwöhren teilweise eine gute Mentalität und Charakter. Aber nur teilweise, wie das 0:2 beim SC Stadthagen zeigte. Die Ausrede „wir sind noch jung und lernen“ könne man keine zehn Jahre mehr bringen. Röhrbein sieht eine konstante Leistung als Ziel an, wozu auch „schmutzige“
1:0-Siege gehören. „Da müssen wir hinkommen“, fordert Röhrbein seine Mannschaft. Die Anzahl der schlechten Spiele soll in der Rückrunde deutlich weniger werden. Dazu gehören auch Spiele wie das 1:1 beim SV Engern, als der MTV zunächst führte, den Ausgleich bekam und nichts mehr entgegenzusetzen hatte. Es wurde viel miteinander gesprochen. Die Möglichkeiten für mehr seien für jeden da, jeder müsse sich selbst hinterfragen. „Da müssen wir mehr für tun“, erklärt Röhrbein. Personell verzeichnete der MTV einige Veränderungen. Andre Görtz verließ den Verein in Richtung TuS Kolenfeld. Von dort kam Jannik Mahn, Philipp Weinberg wechselte vom TuS Germania Apelern zum MTV. Mit Stefan Trepte kehrte ein bestens bekannter Spieler nach einem halbjährigen Engagement beim TSV Hagenburg zurück. Für sich selbst sieht Röhrbein, Geschäftsführer beim TV Jahn Walsrode, eine hohe Wahrscheinlichkeit für ein weiteres Jahr als Coach des MTV. hga
So lief die Hinrunde MTV Rehren A/R | Tabellenplatz 6 | Punkte 24 | Tore 39:28 Bester Torschütze: Malte Grittner 7 Tore Prognose Wenn der Teamgeist stimmt und die jungen Spieler zuverlässiger werden, könnte der MTV noch oben angreifen.
Fotos: PR
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TSV Hagenburg Kreisliga | TSV hat noch alle Chancen, in den Titelkampf einzugreifen Der Kreisligist TSV Hagenburg hat sich nach dem Abstieg aus der Bezirksliga stabilisiert und trotz dreier Niederlagen aus den ersten vier Saisonspielen noch gute Optionen, in den Kampf um die Aufstiegsplätze einzugreifen. Der Tabellenführer aus Exten hat sieben Punkte mehr auf dem Konto, aber auch vier Spiele mehr absolviert. Der Tabellenzweite aus Pollhagen ist fünf Punkte weg, aber noch in Sichtweite. In Sachen Aufstieg schweigt TSV-Trainer Felix Dyck allerdings beharrlich. „Von mir wird es keine Parolen geben“, wiederholt der Spielertrainer gebetsmühlenartig, macht aber aus seiner Meinung keinen Hehl und stellte der Schaumburger Kreisliga kein gutes Zeugnis aus: „Aus meiner Sicht macht es für keine Mannschaft Sinn, aufzusteigen. Es sei denn, man verstärkt sich drastisch.“ Zudem werde es angesichts der zahlreichen Nachholspiele für alle Mannschaften eine schwere Rückrunde. „Das ist der komplette Wahnsinn. Der Konstanteste wird es schaffen. Man muss sein Personal an Bord und dazu einen langen Atem haben“, weiß Dyck. Einen wird es erwischen, warum nicht die Hagenburger, die sich im Winter noch mit dem Flügelflitzer Dimitri Salakin vom Oberligisten 1. FC Wunstorf verstärkt haben? Mit Philipp Böttcher (TSV Mesmerode) und dem zugezogenen Keeper Niklas Grote gab es weiteren personellen Zuwachs. „Wir haben eine Menge Potenzial, müssen aber noch viel lernen und uns an den Herrenbereich gewöhnen“, hält Dyck den Ball flach. Mit Stefan Trepte (MTV Rehren), Sebastian
Walter (SC Steinhude) und Ali Louati (Ziel unbekannt) haben drei Spieler den Verein im Winter verlassen. Beim überraschend frühen Einbruch der Winterpause Ende Oktober waren die Seeprovinzler gerade richtig warm geworden, gewannen vier Spiele in Folge. „Angesichts dessen, dass wir eine total junge Mannschaft haben, bin ich grundsätzlich schon zufrieden“, sagt Dyck, der aber den Punkten aus der 0:1-Niederlage gegen den SV Victoria Sachsenhagen nachtrauert. „Da haben wir den Sieg verschenkt, das war total unnötig.“ Es entwickele sich ansonsten hervorragend, „wir haben auch Ruhe im Verein.“ Man wolle eine gute Rückrunde spielen und mit dem mal sehen, was sich im oberen Drittel der Tabelle so tut. „Es wächst etwas zusammen, deshalb will ich auch keine Spieler hervorheben“, sagt der ehemalige Oberliga-Akteur, der sich in der Hinrunde nur selten selbst aufgestellt hat: „Ich gehöre zum 20er-Kader. Es bleibt eine Option, vielleicht ein Ass im Ärmel.“ Der neutrale Betrachter wird das Gefühl nicht los, dass die Seeprovinzler in der Rückrunde noch eine starke Rolle spielen werden. Die Fakten sprechen dafür: Neben den Siegen zum Ende der Hinrunde spielte der TSV auch in der Halle eine gute Rolle, hinterließ einen guten Eindruck. Der routinierte Torjäger Michael Huntemann (13 Saisontreffer) wird von einem Nebenmann wie Salakin profitieren. „Egal, ich will immer jedes Spiel gewinnen“, sagt Dyck und lässt sich doch noch etwas entlocken. uk
So lief die Hinrunde TSV Hagenburg | Tabellenplatz 7 | Punkte 24 | Tore 27:17 Bester Torschütze: Michael Huntemann 13 Tore Prognose Der TSV Hagenburg wird noch in den Titelkampf eingreifen, weil die Mannschaft zusammenwächst und im Verlauf der Saison stabiler geworden ist. Zudem ist Angreifer Dimitri Salakin für die Kreisliga eine wichtige Verstärkung.
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SV Victoria Sachsenhagen Kreisliga | Der SVS hat mit seiner Unbeständigkeit zu kämpfen Der Traum vom Kreispokalfinale „auf der eigenen Wiese“ ist ausgeträumt. „Mit dem schlechtesten Elfmeterschießen, das ich je gesehen habe“, formuliert Dennis Strauß, Trainer des Kreisligisten SV Victoria Sachsenhagen das kollektive Versagen gegen den SV Engern. „Das war bitter. Natürlich ist man dann enttäuscht, aber da war der Druck im entscheidenden Moment wohl zu groß.“ Man habe den Sieg aber bereits zuvor in den 90 Minuten vergeben, so Strauß. Ansonsten ist der Coach des Tabellenachten mit der Hinrunde durchaus einverstanden gewesen. Die Gelb-Schwarzen leisteten sich aber wieder Höhen und Tiefen. Nach Siegen gegen die Spitzenteams aus Hagenburg und Pollhagen setzte es eine überraschende wie unnötige 1:2-Pleite gegen den TSV Krankenhagen. „Und das mit gefühlten 100:1 Torchancen“, ärgert sich Strauß. Es habe in dieser Phase Unruhe gegeben, dazu hätten Verletzungen von wichtigen Spielern wie Richard Barrios Klinner oder Christopher Alder die Situation noch verschärft. Aus fünf Spielen holte der SVS nur einen Punkt. „Wir haben einige Spiele gebraucht, um wieder in die Spur zu kommen“, sagt Strauß. Personell hat es nach dem beruflich bedingten Abgang von Kevin Sieg einen Engpass im Angriff gegeben. „Wir haben aber
so um die 20 Spieler, die sich durchgesetzt haben, das reicht aus“, meint der Coach, der mit Angreifer Marcel Schubert einen lange verletzten Angreifer neu im Kader begrüßen durfte. „Ein echter Sachsenhäger Junge“, freut sich Strauß. Zudem hat sich in der Winterpause mit Thomas Bartels vom TSV Bokeloh ein erfahrener Defensivspieler dem SVS angeschlossen. „Zwei Spieler mehr, das entzerrt die Lage“, sagt der Trainer, der sein Team für die Rückrunde gut aufgestellt sieht: „Wir haben uns trotz der personellen Probleme gefestigt.“ Das Ziel lautete vor der Saison, den sechsten Tabellenplatz anzupeilen. Davon sind die Kanal-Kicker nicht weit entfernt, haben sich mit vier Siegen in Folge wieder in Reichweite geschossen. „Wir denken von Spiel zu Spiel und behalten unser Grundziel im Auge – würden uns aber nicht gegen eine bessere Platzierung wehren“, sagt Strauß, der sich auch nach der Winterpause auf seine Achse um Tim Hensel, Marcel Richter und Alder verlassen will. „Sie haben die größte Erfahrung und auch die gewünschte Leistung erbracht“, weiß der Trainer, der das Kreispokalfinale mit der Victoria im nächsten Jahr in Angriff nehmen. „Wir haben uns auf eine Verlängerung geeinigt“, freut sich der Trainer, der dann im zweiten Jahr auf der Bank der Gelb-Schwarzen sitzen wird. „Ich bin auch guter Dinge, dass alle Spieler bleiben werden.“ uk
So lief die Hinrunde SV Victoria Sachsenhagen | Tabellenplatz 8 | Punkte 24 | Tore 33:28 Bester Torschütze: Tim Hensel 10 Tore Prognose Die größte Schwäche des SVS ist die Unbeständigkeit. Deshalb wird es auch in dieser Serie nichts mit einer Platzierung in den Top 5 der Kreisliga-Tabelle.
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SV Engern Kreisliga | Keine Abschiedstournee für Coach Wilhelm Sieker
Es wird doch keine Abschiedstournee von Trainer Wilhelm Sieker. Der SV Engern hat den Vertrag mit dem erfolgreichen Coach um eine weitere Saison verlängert. Diese Nachricht hinterlässt nur freudige Gesichter. Der Vorstand ist froh, die Mannschaft ist froh und der Trainer ist auch froh. „Mir macht die Arbeit mit den Jungs großen Spaß und ich habe weiterhin das Gefühl, dass ich die Spieler erreiche. Zudem steht der Vorstand hinter mir, deshalb gehe ich im Sommer in die siebte Saison beim SV Engern“, erklärt Sieker. Sportlich gesehen ist die Hinrunde für die Gänsedörfler nicht befriedigend verlaufen. Der SVE liegt auf Rang neun - mit 23 Punkten aus 14 Spielen und einem Torverhältnis von 30. „Wir sind viel zu unbeständig, das ist unser altes Problem“, bemängelt der Trainer. Dieses Auf und Ab bestätigte schon der Saisonstart. Nach dem furiosen Auftakt und einem 4:0-Erfolg gegen den Spitzenreiter TSV Eintracht Exten folgte eine peinliche 2:3-Niederlage in Lüdersfeld. „Wir können jeden Gegner schlagen, aber auch gegen jeden verlieren. Wir müssen immer einhundert Prozent geben, Leidenschaft zeigen, sonst gibt es keine Punkte“, hat der 57-Jährige erkannt.
Auf die Defensive war Verlass. 20 Gegentore sind ein Top-Wert. Keeper Fredrik Meier gehört auf seiner Position zu den Besten in der Kreisliga. Auch die Innenverteidiger Mario Cimino und Nino Kirasic wussten zu überzeugen. Das Manko ist und bleibt die Abschlussschwäche. 30 geschossene Tore sind im Vergleich zu den Spitzenteams zu wenig. „Wir hinken um die zehn Tore hinterher“, sagt Sieker. Dass mit Patrick Ruhe ein wichtiger Stürmer lange Zeit verletzungsbedingt ausfiel und sich Denis Stapel mit Leistenproblemen durch die Hinrunde quälte, lässt Sieker nicht als Ausrede gelten. „Wir haben trotzdem genügend Chancen, machen die Dinger nur nicht rein. Sogar in der Halle geizten wir mit Toren“, ärgert sich der Coach. Einziger Lichtblick im Angriff war Benedikt Eckel. Sieker beorderte den Mittelfeldspieler in den Sturm und Eckel ist mit sieben Treffern der beste Torschütze des SVE. „Benedikt ist läuferisch präsent, reißt Löcher und hat auch einige Tore gemacht“, lobt Sieker. Für die Rückrunde sind die Ziele im Liga-Alltag klar gesteckt. „Wir wollen mehr Konstanz in unsere Leistungen bekommen, das Team weiter
entwickeln“, verrät Sieker. Der Coach denkt auch über eine offensivere Grundausrichtung nach. „Ich möchte früher draufgehen, Gegenpressing nach Ballverlust spielen. Wir können einiges ausprobieren“, so Sieker. Doch die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte ist beim SVE alles andere als gut verlaufen. Schichtdienst und gesundheitliche Probleme ließen die Trainingsbeteiligung nach unten schnellen. „Das ist eine Katastrophe.“ Der SV Engern hat aber noch ein heißes Eisen im Feuer. Man kann die Gänsedörfler mit einem Pokerspieler vergleichen. Die Chips sind so gut wie alle weg, aber man hat ein gutes Blatt auf der Hand und geht All-in. Der Höhepunkt des Tabellenneunten ist das Pokal-Viertelfinalspiel am 10. April auf dem Rintelner Steinanger gegen den SCR. „Das Spiel wollen wir gewinnen – egal wie“, versichert der SVE-Coach. Man sei nur noch zwei Siege vom Pokalfinale in Sachsenhagen entfernt. „Wir konzentrieren uns voll und ganz auf diesen Wettbewerb. Wir wollen ins Endspiel“, erklärt Sieker. Es bleibt nur zu hoffen, dass das Blatt des SV Engern gut genug ist. seb
So lief die Hinrunde SV Engern | Tabellenplatz 9 | Punkte 23 | Tore 30:20 Bester Torschütze: Benedikt Eckel 7 Tore Prognose Mit einem fitten Torjäger Patrick Ruhe klettert der SV Engern noch auf Platz sieben und kann im Pokal für Furore sorgen, wenn er nicht auf einen Bluff der Gegner hereinfällt.
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TSV Steinbergen Kreisliga | Der Aufsteiger ist auf einem guten Weg Auf das Bauchgefühl von Manager Bernd Reichelt ist Verlass. Nach dem überraschenden Rückzug von Sven Mingram auf der Kommandobrücke des TSV Steinbergen zauberte der emsige Fußballobmann des TSV mit Helmut Maier und Mario Erxleben eine interne Lösung auf die Trainerbank des Fußball-Kreisligisten. Der Mut wurde belohnt: Der TSV legte einen Traumstart hin, war zwischenzeitlich Tabellenführer, überwinterte auf dem 10. Tabellenplatz, aber nur deshalb, weil die Konkurrenz mehr Spiele absolvierte. „Gefühlt stehen wir in der Spitzengruppe“, sagt Maier. Aus den ersten fünf Spielen holten die Rot-Weißen 13 Punkte. Höhepunkt war der 2:0-Erfolg gegen den Rivalen SC Rinteln. „Die Basis für Erfolg ist eine disziplinierte Defensive“, ist Maier hochzufrieden. Der schmale Kader wirkte sich nicht negativ aus, weil das Team von langwierigen Verletzungen verschont blieb. Dass es in die Winterpause aber nur als Zehnter ging, lag an der schlechten Chancenverwertung. „Da haben wir einige Punkte liegen gelassen. Aber manchmal sind wir vor dem Tor noch zu grün, zu überhastet. Das müssen wir in der Rückrunde abstellen“, fordert Maier größere Kaltschnäuzigkeit. In der Winterpause hat der TSV noch zwei gute Spieler dazu geholt. Tim Radtke verstärkt die Außenbahn, Peter Braun ist eine Alternative zu Stammkeeper Florian Mehrens. „Wir hatten im Tor Bedarf, da Florian sich mit Knieproblemen herumplagt. Peter ist ein starker Rück-
halt, wenn beide fit sind, kann ich mir ein Wechselspiel gut vorstellen“, kündigt Maier eine Rotation im Tor an. Radtke solle das Flügelspiel beleben, doch sei der Linksfuß sehr verletzungsanfällig. „Ihn hat es auch schon wieder erwischt, er macht gerade eine Reha und ich hoffe, er stößt Mitte März wieder zur Mannschaft“, verrät Maier. Abwehrchef Thomas Missal plagt sich seit Monaten immer wieder mit Verletzungen herum, sodass der Defensivstratege wohl seine Karriere beenden wird. In der Restsaison verfolgt das Trainerduo Maier und Erxleben ehrgeizige Ziele. Der TSV strebt eine Platzierung um Platz fünf an. „Für ganz oben wird es für uns nicht reichen. Unser Kader ist zu klein. Da sehe ich die FSG Pollhagen-Nordsehl-Lauenhagen und den TSV Hagenburg in der Favoritenrolle. Der SC Auetal hat gute Außenseiterchancen“, meint Maier. Ein weiteres Highlight ist der Kreispokal. „Das Erreichen des Finales wäre eine tolle Sache“, verrät Maier. Die Trainerfrage für die neue Saison ist noch nicht entschieden. Manager Reichelt würde gerne in dieser Konstellation weitermachen, doch das wird nicht funktionieren. Erxleben hat aus beruflichen Gründen seinen Abschied am Saisonende angekündigt. Und da Maier im Schichtdienst beschäftigt ist, braucht er einen Kotrainer. „Ich habe noch keine Kontakte zu Alternativen geknüpft. Ich spreche alles mit Helmut ab. Vielleicht finde ich noch einen geeigneten Co-Trainer für ihn. seb
So lief die Hinrunde TSV Steinbergen | Tabellenplatz 10 | Punkte 23 | Tore 27:17 Bester Torschütze: Michael Mantik 9 Tore Prognose Der TSV Steinbergen wird auch in der Rückrunde einige Höhepunkte setzen, aber es bleibt bei einem Platz im Niemandsland der Tabelle. Der TSV wird Siebter. Mit Losglück ist das Erreichen des Pokalfinales möglich.
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SC Stadthagen Kreisliga | Fokus liegt auf dem Klassenerhalt Die Verantwortlichen des Kreisligisten SC Stadthagen sind mit der Hinrunde nicht zufrieden. Die Regelabstiegsplätze sind zwar acht Punkte entfernt, aber wenn bei zwei Schaumburger Absteigern aus der Bezirksliga die gleitende Skala zum Einsatz kommt, sind die Kreisstädter mitten im Getümmel im Kampf um den Klassenerhalt. Die Hinrunde verlief sehr holprig, aus den ersten fünf Spielen holte das Team von Trainer Ismael Topcu nur einen Punkt. Es folgten zwei Pflichtsiege gegen die Kellerkinder SC Möllenbeck und TuS Lüdersfeld, die der Mannschaft etwas Luft verschafften. Insgesamt war die zweite Hälfte der ohnehin kurzen Hinrunde besser, es gab einen leichten Aufwärtstrend zu verzeichnen. Auch im Kreispokal ist der Klub noch dabei. Dass der SC Stadthagen so weit unten in der Tabelle zu finden ist, war vor der Serie nicht erwartet worden. Der Kader ist mit erfahrenen Spielern bestückt, viele Kicker haben bereits Erfahrungen im Bezirk gesammelt. Wie auch in den vergangenen Jahren hat die Schichtarbeit die Trainingsarbeit negativ beeinflusst. Zudem waren die Plätze am Stadthäger Jahnstadion schon früh in der Saison kaum noch zu nutzen. Als Hauptmanko sieht Topcu aber einen anderen Grund: „Es fehlt an Einstellung und Motivati-
on, zum Training zu gehen. Mal ist es zu kalt, mal sind es andere Gründe. Deshalb bin ich total unzufrieden und in der Vorbereitung auf die Rückrunde hat sich bislang nicht viel geändert“, moniert Topcu. Grünen Rasen habe seine Mannschaft noch nicht gesehen, man sei Schwimmen gewesen oder habe unterm Hallendach trainiert. Zeit zum Träumen bleibt da nicht, die englischen Wochen im Frühjahr werden den SC Stadthagen hart treffen. „Uns fehlt die Fitness. Es ist total schade, denn das Potenzial ist ja da“, weiß der Coach. Das Hauptaugenmerk müsse ganz klar auf dem Ziel Klassenerhalt liegen, so der Spielertrainer, der rechnet: „Wir benötigen mindestens noch fünfzehn Punkte.“ Der Kader ist im Winter geschrumpft, Abwehrstratege Bekir Duran fällt nach einem Unfall lange aus und Bujar Ademi hat sich dem TuS Niedernwöhren angeschlossen. „Notfalls müssen wir auf Spieler aus der zweiten Mannschaft zurückgreifen, aber die Jungs spielen in der 3. Kreisklasse“, weiß Topcu, der noch nich nicht für die neue Serie verlängert hat. „Wir warten ab, wie sich die Mannschaft entscheidet. Wir wollen abwarten, wer bleibt oder geht. Für mich hat der SC aber Priorität“, verrät Topcu seine Überlegungen. uk
So lief die Hinrunde
SC Stadthagen | Tabellenplatz 11 | Punkte 14 | Tore 19:27 Bester Torschütze: Murat Demirci 5 Tore Prognose Wenn der SC Stadthagen die richtige Einstellung und Motivation schnell genug wiederfindet, kann es für den Klassenerhalt reichen.
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FC Hevesen Kreisliga | Der Aufsteiger ist auf einem guten Weg Der FC Hevesen ist in Schaumburg eine Rarität. Der Verein von der Achumer Wiese verfügt über drei Herrenmannschaften und hat im Jugendbereich von den G- bis zu den A-Junioren alle Altersklassen mit Mannschaften besetzt. Das ist eine Seltenheit auf der Schaumburger Fußballlandkarte. Der FC Hevesen setzt auf die eigene Jugend. Nach dem Wiederaufstieg in die Kreisliga rangiert der Klub nach der ersten Saisonhälfte auf einem Nichtabstiegsplatz. Das Team von Trainer Bernd Riesner ist Zwölfter und hat auf die beiden Regelabsteiger acht Zähler Vorsprung. Doch das ist kein Ruhekissen, denn es drohen aus der Bezirksliga zwei Schaumburger Absteiger, dann könnte auch der Drittletzte der Kreisliga noch absteigen. Und auf diesen Platz beträgt der Vorsprung des Neulings nur drei Punkte. „Wir hängen drei, vier Zähler hinter meinen Erwartungen zurück“, analysiert der FCH-Coach. In einigen Spielen wäre mehr drin gewesen. „Aber wir scheiterten an unserer schlechten Chancenverwertung.“ Die Last liegt auf den Schultern von Dennis Kleiber. Der Stürmer ist mit elf Treffern der torgefährlichste Angreifer des FCH. „Viele Youngster haben den Sprung in den Herrenbereich geschafft, und einige haben gleich bewiesen, dass sie über Kreisliganiveau verfügen“, freut sich Riesner. Einer dieser Rohdiamanten im Kader des FCH ist Philipp Pöhler. Das Talent spielt im zen-
tralen Mittelfeld. „Er hat einen riesigen Schritt nach vorne gemacht“, lobt Riesner seinen Schützling. Der Kader des Tabellenzwölften ist im Winter fast gleich geblieben. Marlo Niemann zog es zum SV Obernkirchen, Patrice Kuhlmann muss aus Studiengründen kürzer treten und Tobias Reese steht mit einer Knöchelverletzung in der Rückrunde nicht zur Verfügung. Der Heveser Trainer möchte sich mit Platz zehn verabschieden. Im Sommer wird sich der FC Hevesen im Trainerbereich neu aufstellen. Nicht nur der Vertrag von Riesner wird nicht verlängert, auch Reservecoach Erik Kleiber muss gehen. Die Trainer der Dritten, Matthias Wenzel, Christopher Gerstenberg und Dirk Gerull, bleiben. Torwarttrainer Ralf Büscher kümmert sich weiterhin um die Torhüter im Herren- und Jugendbereich. Der Sportliche Leiter, Lars Deppe, führte in den letzten Wochen viele Gespräche mit potenziellen Trainerkandidaten. „Es ist noch völlig offen, ob wir auf eine interne oder externe Trainerlösung setzen“, sagt Deppe. Beim FCH herrsche eine geringe Spielerfluktuation. „Bei uns geht es sehr familiär zu, die Spieler fühlen sich wohl“, weiß der Sportliche Leiter. So bleibt die Truppe auch in der nächsten Saison fast komplett zusammen. „Es stehen nur hinter zwei Spielern noch Fragezeichen“, erklärt Deppe. seb
So lief die Hinrunde FC Hevesen | Tabellenplatz 12 | Punkte 14 | Tore 24:36 Bester Torschütze: Dennis Kleiber 11 Tore Prognose Der FC Hevesen schafft den Klassenerhalt. Die Umbesetzung der Trainerposten könnte zu Unruhen führen, deshalb ist es fraglich, ob Trainer Bernd Riesner das Saisonende auf der Trainerbank des FCH noch erlebt. Eine Pleitenserie darf er sich nicht erlauben.
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TSV Krankenhagen Kreisliga | Aufsteiger muss Kondition und Defensivverhalten verbessern Es ist so gekommen wie vorausgesagt: Nach dem Durchmarsch aus der 2. Kreisklasse in die Kreisliga muss der TSV Krankenhagen kleinere Brötchen backen. Nach dem Sommertheater und dem Verlust der Stammkräfte Simon Druffel, Yannik Dreier, Leon Dresenkamp und Marek Hellmig war der Substanzverlust zu groß, um im Kreisoberhaus eine sorgenfreie Serie hinzulegen. Das Team von Trainer Dean Rusch zeigte zwar gute Ansätze, aber die Schwächen blieben. Mit 50 Gegentoren stellt der TSV die zweitschlechteste Defensive und beendet die Hinrunde mit 13 Punkten aus 15 Spielen auf dem 13. Tabellenplatz. Das würde zum Klassenerhalt reichen, diesen Rang gilt es für den Aufsteiger in der Rückserie zu verteidigen. Einen Platz dahinter steht der TuS Niedernwöhren, der nur zwei Punkte zurück ist, aber vier Spiele weniger ausgetragen hat. „Die Niedernwöhrener werden sich schnell aus dem Tabellenkeller verabschieden“, ist sich Rusch sicher. Er sehe da den FC Hevesen und den SC Stadthagen eher in Reichweite. Der punktlose SC Schwalbe Möllenbeck sei abgeschlagen, den TuS Lüdersfeld dürfe man aber noch nicht abschreiben. „Wir müssen drei Vereine hinter uns lassen, da ich da-
von ausgehe, dass aus dem Bezirk zwei Schaumburger Vereine absteigen werden und der Kreisliga-Vizemeister nicht aufsteigt. Dann müssen drei Vereine aus der Kreisliga runter“, rechnet Rusch vor. Der TSV-Coach trauert einigen Punkten hinterher. „Wir hätten sechs, sieben Punkte mehr haben können, dann sehe die Welt für uns klar besser aus“, weiß Rusch. Sein Team habe sich gut an die körperliche Robustheit und das Tempo gewöhnt. „Die Aufstiege hatten wir mit minimalen Aufwand erzielt“, meint der Krankenhäger Trainer. Vor zwei Dritteln der Mannschaften brauche man sich nicht zu verstecken. Der Teamspirit ist geblieben, aber die Defensivschwäche auch. „Wir müssen unser Defensivverhalten verbessern. Ich bin ein Freund vom direkten Gegenpressing nach Ballverlust, doch dafür fehlt uns die Ausdauer“, prangert Rusch das Umschaltverhalten seiner Elf an. Sein Team müsse noch konzentrierter arbeiten, noch kompakter stehen, nur so könne die Gegentorflut eingedämmt werden. Ein weiteres Manko des Tabellenviertletzten ist die Heimschwäche. Früher reisten die Vereine mit zittrigen Knien an, denn auf dem kleinen Platz gab es für die Gäste nicht viel zu holen. Das ist mittlerweile anders: Der TSV gewann
nur einmal in acht Spielen zu Hause, dagegen dreimal in der Fremde. „Unser Platz ist zu gut. Er ist fast wie ein Teppich, da finden sich die spielerisch besseren Teams gut zurecht“, weiß Rusch. Mit Karsten Struckmann verfügt der TSV Krankenhagen über einen erstklassigen Torwart. „An ihm liegt es nicht“, meint der Trainer. Dominik Melcher ist der absolute Leader im Team und auch Arbeitstier Max Stegner ist im defensiven Mittelfeld eine Bank. „Max kämpft um jeden Ball“, lobt Rusch. Als Linksverteidiger hat sich Layee Keita etabliert und in der Hinserie viele gute Spiele gemacht. Der Kader wurde in der Winterpause mit Sebastian Schmidt (vom TSV Eintracht Exten) und Maurizio Erkel (TV Stuhr) verstärkt. Erkel kehrt aus Bremen zum TSV zurück und kann die Rolle eines Außenverteidigers bekleiden. Doch bereitet dem Coach die Verletzung von Anführer Melcher Kopfschmerzen. „Er ist in der Halle gegen die Wand geprallt und hat nun Probleme beim Laufen. Er ist nicht zu ersetzen“, erklärt der Coach. Egal, wie die Saison ausgeht, Rusch wird weiter das Traineramt beim TSV Krankenhagen ausüben: „Der Verein war dafür, die Mannschaft auch, also bleibe ich in der Verantwortung.“ seb
So lief die Hinrunde TSV Krankenhagen | Tabellenplatz 13 | Punkte 13 | Tore 18:50 Bester Torschütze: Dominik Melcher 4 Tore Prognose Krankenhagen wird Drittletzter. Mehr wird es nicht, da die Abwehr des TSV einfach zu löchrig ist. Aber es könnte reichen, wenn es bei zwei Regelabsteigern in der Kreisliga bliebe.
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TuS Niedernwöhren Kreisliga | In der Rückrunde gilt es, den Abwärtstrend zu stoppen Der TuS Niedernwöhren hat mittelfristig das Ziel, in die Bezirksliga aufzusteigen. In der Hinrunde der laufenden Saison erfuhren Coach und Mannschaft, dass der Weg dorthin ziemlich steinig sein kann. Nur elf Spiele absolvierte der TuS bis Weihnachten, die Bilanz war wenig berauschend. Platz 14, Drittletzter mit nur elf Punkten, dass hat mit dem eigenen Anspruch nicht viel zu tun. Drei Siegen stehen zwei Remis und sechs Niederlagen gegenüber. „Ein Punkt pro Spiel ist zu wenig“, räumt Coach Dirk Sölter unumwunden ein. Der Trainer trägt im dritten Jahr die Verantwortung auf der Bank des Kreisligisten. Jetzt gilt es den Abwärtstrend zu stoppen. Am zweiten Spieltag hatte der TuS noch den zweiten Platz inne, trat dann die Talfahrt an. Die Verletzungen von Nico Rüffer, Slavica Popadic und Marcel Kasseck und die damit verbundenen Ausfälle der drei erfahrenen Stammspieler wogen schwer. Dazu kamen weitere Verletzte, die Sölters Aufgabe nicht leichter machten. Allerdings kennt der Coach den Grund für die aktuell schlechte Platzierung: „Wir haben zu große Leistungsschwankungen“. So spielte der TuS bei der FSG Pollhagen-Nord-
sehl-Lauenhagen beim 1:1 großartig auf, lieferte eine Woche später beim 1:2 gegen den TSV Krankenhagen die schwächste Saisonleistung ab. Jetzt setzt Sölter auf die Rückrunde und die abnehmende Verletztenliste. Vor der Rückrunde sei der Kader wieder auf dem gewünschten Stand, so Sölter. „Wir müssen möglichst schnell viele Punkte holen“, sagt der Coach. Rechnerisch weiß er, wo es hingehen muss. Mindesten 35 Punkte sind für den Klassenerhalt nötig, so die Rechnung. „Wir müssen acht oder neun Spiele gewinnen“, meint Sölter mit vorsichtigem Blick auf die vielen Nachholspiele. In der Winterpause kamen Mike Rückert (TuS Lüdersfeld) und Bujar Ademi (SC Stadthagen) zum TuS. „Wir sollten jetzt stärker drauf sein als vor Saisonbeginn“, gibt sich Sölter optimistisch. Von den Neuzugängen hat sich der körperlich robuste Janes Brzezinski gut entwickelt. Seine Zukunft hat Sölter noch nicht geklärt. „Wir haben noch nicht darüber gesprochen“, sagt er zur Saison 2018/19. Aber das Projekt, mit jungen Spielern zu arbeiten, interessiert ihn, er möchte schon gern in das vierte Jahr als Trainer gehen. hga
So lief die Hinrunde
TuS Niedernwöhren | Tabellenplatz 14 | Punkte 11 | Tore 17:25 Bester Torschütze: Khalil Milagne Messanba Fofana 8 Tore Prognose Startet der TuS Niedernwöhren mit ein paar Erfolgserlebnissen in die Rückrunde, wird das Team nichts mit dem Abstieg zu tun haben.
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TuS Lüdersfeld Kreisliga | Der Kampf um den Klassenerhalt wird zur Herkulesaufgabe Zuerst hat man kein Glück und dann kommt auch noch Pech dazu: Der berühmte Spruch von Jürgen Wegmann, Ex-Profi des FC Bayern München, trifft die Leiden des Kreisligisten TuS Lüdersfeld auf den Punkt. Allein der im Sommer als Torjäger geholte ehemalige Oberliga-Spieler Emran Kilic traf in der Hinrunde neunmal Pfosten oder Latte, das Tor dagegen nur einmal. Allerdings sind nur sechs Punkte aus 14 Spielen auch kein Ruhmesblatt, das kann nicht nur Pech gewesen sein. Die Zähler sammelte der TuS zu Saisonbeginn, nach dem irren 14:13-Erfolg im Kreispokal nach Elfmeterschießen gegen den TuS Niedernwöhren, war es wie abgerissen. So sieht es auch der Lüdersfelder Trainer Ingo Poschlod, der mit dem Verlauf der Hinrunde überhaupt nicht einverstanden ist: „Anfangs sah es noch gut aus, aber die Tabelle lügt nicht, da hat einiges gefehlt. Die Balance im Spiel der Grün-Weißen habe nicht gestimmt. Die Angreifer hätten zu wenig für die Defensive getan, sodass der TuS mangels Gegenpressing oft in Konter gelaufen ist. „Da wurde sich vorne zu oft ausgeruht“, erklärt der ehemalige Sachsenhäger. Andererseits hätten die Stürmer auch zu wenig Unterstützung bekommen, so der Coach. „Das lief alles nicht optimal.“ Daran arbeiten sie in Lüdersfeld, die Vorbereitung sei gut angelaufen. „Wir waren immer 15 bis 20 Mann beim Training – auch bei den Läufen am Sonntag um 11 Uhr.“ Man will sich nichts vorwerfen lassen und mit guter Fitness die Rückrunde angehen. Aufgegeben hat sich der Tabellenvorletzte noch nicht. „Wir müssen zum Beispiel noch je zweimal gegen Krankenhagen und gegen den SC Möllenbeck spielen. Auch der FC Heves-
en kommt noch zu uns“, erklärt Poschlod. Man müsse in diesen Duellen punkten, um noch eine kleine Chance zu haben. Sollte allerdings nach der gleitenden Skala wegen zu vieler Absteiger aus der Bezirksliga auch der Tabellenelfte noch den Gang in die 1. Kreisklasse antreten müssen, „wird es extrem knifflig.“ In der Hinrunde sind viele Spiele knapp verloren gegangen, oder man habe sich in der Schlussphase noch Konter gefangen. „Die Mannschaft hat die Qualität, die Klasse zu halten“, ist sich Poschlod sicher. Der Kader sei auch ausreichend bestückt. Mit Mike Rückert (TuS Niedernwöhren) hat es einen Abgang gegeben, Mike Brandes kam im Winter vom SVD Auhagen. Ali Toure, Tizian Hainke und auch Keeper Bjarne Krause hätten bislang am ehesten überzeugt. Routinier Jens Fahlbusch, mit vier Toren bester Torschütze, fehlte einige Spiele wegen Verletzung, Angreifer Dustin Philip Schönen musste acht Spiele nach einer Roten Karte aussetzen. „Fahle ist halt der Kopf der Mannschaft. Wenn er nicht da ist, macht sich das bemerkbar.“ Zum Start bekommen es die Lüdersfelder gleich mit einem dicken Brocken zu tun. Der Tabellenzweite FSG Pollhagen-Nordsehl-Lauenhagen hat im Kampf um die Meisterschaft nichts zu verschenken. „Aber gegen die FSG ist etwas drin“, weiß der Coach, der im Hinspiel höchstpersönlich die dicke Chance zum 3:2 vergeben hatte: „Dann wären sie tot gewesen.“ So verlor der TuS – sinnbildlich für die Hinrunde noch mit 2:5. Aber da ist ja noch Emran Kilic, der seine Torjägerqualitäten in einem Testspiel gegen die TuSG Wiedensahl wiederentdeckte und beim 5:4-Erfolg vier Treffer beisteuerte. „Vielleicht ist der Knoten bei ihm geplatzt“, hofft der Coach. uk
So lief die Hinrunde TuS Lüdersfeld | Tabellenplatz 15 | Punkte 6 | Tore 19:49 Bester Torschütze: Jens Fahlbusch 4 Tore Prognose Der TuS Lüdersfeld wird in der Rückrunde mehr als sechs Punkte sammeln, der Abstieg in die 1. Kreisklasse ist aber nicht mehr zu verhindern.
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SC Schwalbe Möllenbeck Kreisliga | Abstieg ist wohl nicht zu vermeiden
In Möllenbeck steht ein Kloster und in Köln ein Dom. Der SC Schwalbe spielt in der Kreisliga, der 1. FC in der Bundesliga, aber trotzdem gibt es Parallelen. Beide Vereine erlebten einen beispiellosen Absturz: Vor einem Jahr überwinterte der SC Schwalbe Möllenbeck sensationell auf dem zweiten Tabellenplatz in der Kreisliga. Nur 365 Tage später herrscht im Klosterdorf große Tristesse. Das Team vom Trainerduo Kamuran Özkan und Ferhat Gür hat ohne Punkte die Rote Laterne inne, in 13 Spielen gab es 13 Pleiten. Der Kader der Schwalben war schon immer klein, aber fein. Doch in diesem Jahr war der Substanzverlust einfach zu groß. 13 Spiele, 13 Niederlagen: Das Team ist in der Kreisliga nicht mehr zu retten. Der SC Schwalbe Möllenbeck hat im Sommer viel Substanz verloren. Die Abgänge von Florim Mustafa, Marvin Deerberg, Christopher Marth und André Korff konnte der letztjährige Tabellensiebte nicht auffangen. Während der Saison verabschiedeten sich auch noch Meakel Andraws, Bunyamin Fazioglu und Hassan Al Fahad. Dazu gesellten sich noch einige Verletzte wie Kapitän Marcel Nottmeier. „Da war das Kind in den Brunnen gefallen“, weiß Trainer Kamuran Özkan. Die Neuzugänge Turgay Avcioglu und Tolga Altunsöz konnten den Sub-
stanzverlust nicht auffangen. Ein weiterer Grund für die Möllenbecker Talfahrt ist die mangelhafte Trainingsmoral. „Es gibt einige Abende, da stehen das Trainerteam und zwei, drei Spieler auf dem Trainingsplatz, sogar Testspiele mussten wir mangels Masse absagen, so ist natürlich kein Blumentopf zu gewinnen“, kennt Özkan die Gründe für die Pleitenserie. Es gebe Spieler, die trainieren wollen, aber nicht können, und es gebe Spieler, die trainieren können, aber nicht wollen. Der SC lebte von seiner individuellen Klasse. In den letzten sechs Jahren in der Kreisliga gab es zweimal einen einstelligen Tabellenplatz. Besserung ist nicht in Sicht: Zwar liefen dem Tabellenletzten mit Michal Wietrzycki und André Voll zwei Spieler in der Winterpause zu, aber den Trainingseifer hat die Mannschaft weiter noch nicht für sich entdeckt. „Michal kehrte vom ETSV Haste zu uns zurück und André spielte bei der SG Ronnenberg. Sie sind immer da und erweitern unseren Kader“, freut sich Özkan über den Zuwachs. Das ist auch bitter nötig, denn mit einem 15-Mann-Kader und fünf Schichtarbeitern könnte es bei den Nachholspielen unter der Woche zu Engpässen kommen. Doch das Möllenbecker Trainergespann stellt klar: „Wir wollen die Serie anständig zu Ende bringen.“ Der Spaßfaktor hält sich bei Özkan und Gür natürlich arg in Grenzen. Wie die Zukunft des Trainerduos aussieht, wird sich in den nächsten Wochen entscheiden. „Es macht nur Sinn, wenn wir für die 1. Kreisklasse eine spielfähige und trainingseifrige Mannschaft zur Verfügung hätten“, stellt Özkan klar, der seit sechs Jahren im Klosterdorf kickt. Der Verein sei ihm ans Herz gewachsen, deshalb habe er auch noch nicht hingeschmissen. Es stellt sich die Frage, ob die Schwalben noch eine Zukunft haben? Zwei Szenarien werden im Moment durchgespielt. Nach dem Abstieg könnte die erste Mannschaft in der 1. Kreisklasse weiterkicken. Das macht aber nur Sinn, wenn der Kader zwischen 18 und 20 Mann stark ist und die Spieler auch bereitwillig zum Training gehen. „Wir müssten in neue Spieler investieren, aber das wird es beim SC Möllenbeck nicht mehr geben“, stellt Fußball-Obmann Karsten Schröder klar. Die zweite Überlegung ist, aus zwei Mannschaften eine zu machen. Aktuell spielt die Reserve in der 4. Kreisklasse. „Wenn nach dem Abstieg uns einige Spieler verlassen würden, dann wäre es fast unmöglich, zwei Mannschaften zu melden. Dann könnte ich mir vorstellen, dass wir dann nur ein Team haben, das dann in der 4. Kreisklasse spielt“, meint Schröder. seb
So lief die Hinrunde
SC Schwalbe Möllenbeck | Tabellenplatz 16 | Punkte 0 | Tore 9:57 Bester Torschütze: Meakel Goreg Andraws 5 Tore Prognose Das Ende eines Traditionsvereins naht: Der SC Möllenbeck wird aus der Kreisliga absteigen und dann mit nur einer Mannschaft in der 4. Kreisklasse einen Neustart wagen. Aber Hut ab, wenn die Schwalben zu jedem Spiel antreten würden.
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SC Auetal | Der 28-jährige Alexander Enzi spielt bei seinem Herzensverein in der Abwehr. Der SC Auetal gilt als ewiger Zweiter und verpasste in den letzten Jahren immer den Aufstieg in die Bezirksliga. Warum klappt es diesmal und warum ist der SCA dann kein Kanonenfutter?
Wir haben aus der Vorsaison viel gelernt und Erfahrungen gesammelt. Für viele Spieler war es die erste Relegation, das erste Pokalendspiel. Diesmal werden einige Situationen nicht neu für uns sein, dann treffen wir die richtigen Entscheidungen und werden deshalb auch Meister. Ob wir in der Bezirksliga bestehen können, darüber reden wir am besten, wenn es so weit ist.
FC Hevesen | Timo Engwer ist 31 Jahre alt und ist nach zwei schweren Verletzungen wieder in Tritt gekommen. Die Trainer der Ersten und Zweiten müssen im Sommer gehen. Könnte das zu Irrungen oder Wirrungen führen auf dem Weg zum Klassenerhalt?
Das ist schade, wir hatten ein gutes Verhältnis, aber in unserem Team gibt es einige alte Haudegen, da sehe ich keinerlei Gefahren. Sowohl Bernd Riesner als auch Erik Kleiber sind engagiert, haben uns gut auf die Rückrunde vorbereitet. Wir wollen sie mit einer guten Rückrunde gebührend verabschieden.
TSV Steinbergen | Der 25-jährige Lukas Kasseck ist rechter Verteidiger beim TSV. Der TSV Steinbergen war Tabellenführer, überwintert aber nur auf dem 10. Tabellenplatz. Liegen die Gründe dafür an der schlechten Chancenverwertung oder gibt es beim TSV keine Trainingsweltmeister?
TSV Eintracht Exten | Christian Krohn ist 33 Jahre und spielt seit 28 Jahren für den TSV Eintracht Exten im Tor. Der TSV Eintracht Exten ist Wintermeister, trotzdem steht im Sommer die Ablösung von Trainer Ruzmir Mehic im Raum. Wird die Mannschaft davon in der Vorbereitung zur Rückrunde beeinflusst?
Wir haben vier Spiele mehr als die Verfolger absolviert, deshalb liegen wir auf Platz eins. Der Trainer ist beruflich sehr stark eingespannt, deshalb ist es logisch, dass sich der Verein um eine neue Lösung bemüht. Wir geben auch in der Rückrunde Gas und wollen einen Platz in den Top- Fünf erreichen.
Der Hauptgrund ist, dass die Konkurrenz zwei bis drei Spiele mehr absolviert hat als wir. Die Niederlagen waren unnötig, da wurden wir für unsere Abschlussschwäche bestraft. Obwohl wir viele Studenten haben, ist die Trainingsbeteiligung in Ordnung. Schwierig ist unsere Platzsituation. Wir trainieren nur auf dem schmalen Streifen hinter dem Tor. Das ist nicht optimal.
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TSV Krankenhagen | Der 32-jährige Max Stegner ist das Arbeitstier im Mittelfeld des TSV Krankenhagen. Eigentlich ist der TSV Krankenhagen für seine Heimstärke bekannt, doch in der Hinrunde gelang nur ein Heimsieg. Woran hat es gelegen?
Das ist mir auch ein Rätsel. Wenn es scheiße läuft, läuft es scheiße. Wir nehmen uns viel vor, verkrampfen dann, wenn wir in Rückstand geraten, und verlieren die Spiele. Der Platz ist ein Teppich, unser Teamgeist ist vorbildlich, ich hoffe, dass der Knoten in der Rückrunde platzt und wir dann mit Heimsiegen und einigen Auswärtspunkten dazu den Klassenerhalt eintüten.
SV Engern | Ivo Kirasic ist 27 Jahre und spielt beim SV Engern als linker Verteidiger. Für den SV Engern geht es in der Kreisliga-Rückrunde nur noch um die Goldene Ananas. Aber im Pokal ist der SVE dabei und tritt im Viertelfinale beim SC Rinteln an. Warum gewinnt der SVE dieses Spiel?
Das Spiel ist Anfang April, da ist der Platz matschig, das Flutlicht ist an, da können wir nur gewinnen. Die Rintelner sind spielerisch besser, aber wir sind der SV Engern und richtige Kampfschweine. Ich freue mich auf das Duell, ich mag die SCR-Kicker, aber in diesem Match ruhen die Freundschaften.
SC Rinteln | Der 30-jährige Kastriot Hasani überlegt, nach dieser Saison etwas kürzerzutreten. Der SC Rinteln träumte vor einigen Jahren von der Landesliga, nun spielt er in der Kreisliga und ist Tabellenvierter. Muss sich der Verein auf einen längeren Aufenthalt im Kreisoberhaus einstellen?
Wir wollen natürlich den direkten Wiederaufstieg schaffen. Die Mischung zwischen Jung und Alt stimmt, viele gute Youngster kommen nach, der Zusammenhalt in der Truppe war noch nie so gut. Wenn wir dieses Jahr nicht aufsteigen, dann im nächsten Jahr.
SC Möllenbeck| Nach acht Jahren Pause steht DJ und Musikproduzent Turgay Avcioglu wieder im Tor. Wie groß ist der Frust bei Ihnen, dass sie nach so langer Pause in der Schießbude der Liga stehen?
Es ist ein Freundschaftsdienst für Kamuram Özkan gewesen. Der SC hatte im Sommer keinen Torwart und ich hatte beruflich ein wenig Luft, sodass ich meine Zusage gab. Aber die vielen Pleiten nagen schon an einem. Der Zehnerpack von meinem Ex-Verein SC Rinteln war richtig bitter. Aber ich bin einer, der zu seinem Wort steht, deshalb ziehe ich die Saison auch durch. Aber natürlich ist der Spaßfaktor gering, wenn keiner zum Training kommt und wir nur verlieren.
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So lief die Hinrunde SC Deckbergen-Schaumburg | Tabellenplatz 4 Punkte 17 | Tore 17:17 Bester Torschützin Teresa Rovelli 6 Tore
SC Deckbergen-Schaumburg Landesliga Frauen | Mit Akribie zu einer Top-Adresse Es dauerte bis zum 26. November, dann kassierten die Fußballerinnen des SC Deckbergen-Schaumburg in der Landesliga ihre erste Niederlage. Aber das 0:6 gegen die verlustpunktfreie Übermannschaft von Hannover 96 tat Trainer Florian Schuba nicht weh. Denn bis dahin spielten die „jungen Wilden“ des SC eine tadellose Saison und blieben in sieben Spielen zuvor ungeschlagen. Die SC-Frauen überwinterten auf dem 4. Tabellenplatz. Die Vizemeisterschaft ist keine Utopie, denn der Tabellenzweite liegt nur zwei Punkte davor, hat aber auch schon zwei Spiele mehr auf dem Buckel. Beim SC kann etwas Großes entstehen. Trainer Florian Schuba zieht ein positives Fazit: „17 Punkte aus acht Partien ist in dieser starken Liga eine hervorragende
Sasse bei Deckbergen
Leistung.“ Der Teamgedanke sei überragend, jede Spielerin sei bereit, sich zu quälen, lobt der SC-Coach. Die etablierten Kräfte wie Laila Lüttke und Teresa Rovelli gehen vorneweg und führen das Team. Die Mannschaft zeigt Charakter, gibt nie einen Ball oder ein Spiel verloren. „Wir haben einen Plan, unbändigen Siegeswillen und dreimal schon ein Spiel nach Rückstand gewonnen“, erklärt Schuba den Erfolg des Tabellenvierten. Seine Elf habe Bock auf Fußball, verstehe sich prima. „So etwas kann Berge versetzen“, weiß der SC-Trainer. Basis ist eine stabile Defensive, die Last ist auf mehrere Schultern verteilt, die Schnelligkeit im Angriff stimmt. „Die Mädels drücken immer aufs Gaspedal“, freut sich Schuba. Aber natürlich gab es in der Hinserie auch Schwächen: „Dass die jungen Spielerinnen Schwankungen unterliegen, war mir klar. Aber diese wurden vom Rest gut kompensiert. Die Mädels, die in ein Leistungstief fielen, wurden sofort aufgefangen und gepuscht. Das zeigt mir, dass die Chemie im Kader stimmt“, hat Schuba erkannt. Auch die Standardsituationen des Gegners könne man besser verteidigen. Die Kommunikation auf dem Platz muss besser werden. „Torfrau Vanessa Schake muss lautstarker von hinten dirigieren“, fordert der SC-Coach. Die Chancenverwertung liege im befriedigenden Bereich. „Da sehe ich
immer zwei Seiten. Wir erspielen uns viele Chancen, lassen aber auch viele ungenutzt. Da wünsche ich mir für die Rückserie, dass wir mal die erste reinmachen, damit unser Spiel noch sicherer wird“, meint Schuba. Den guten Teamgeist der Mannschaft unterstreicht auch die Tatsache, dass Spielerinnen aus dem zweiten Glied immer unterstützend wirken. „Obwohl Julia Remmers und Hatixhe Beciri wenig spielen, machen sie einen fantastischen Job und sind wichtige Säulen“, lobt Schuba das Duo. Der SC-Kader ist in der Winterpause noch größer geworden. Annika Ebbighausen kam von der FSG Lauenhagen-Pollhagen-Nordsehl und auch Sunja Wilhelm kehrte nach nur einem halben Jahr vom SV Hastenbeck zurück. Zudem ist Julia Danziger nach zehnmonatiger Verletzungspause wieder ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. „Annika ist eine echte Bereicherung auf und neben dem Platz und hatte keinerlei Anpassungsprobleme. Sunja ist ein Top-Talent, hat eine erstklassige Technik und großes Spielverständnis, wird aber aufgrund von schulischen Verpflichtungen zunächst in der Reserve kicken“, verrät Schuba. Der SC will in der Rückrunde weiter für Furore sorgen. Es werde aber schwieriger, denn die Konkurrenz würde das Team nicht mehr unterschätzen, glaubt Schuba. Der SC Deckbergen
-Schaumburg kann einer rosigen Zukunft entgegenblicken. Die Basis ist gelegt, die Mischung in der Landesligatruppe stimmt und in den nächsten Jahren rücken weitere talentierte Mädels aus der eigenen Jugend nach. „Wir haben den Umbruch sehr gut vorbereitet. Der jetzige Kader ist noch sehr jung, steht noch am Anfang seines Weges. Nur zwei Spielerinnen sind älter als 26 Jahre“, sieht Schuba der Zukunft optimistisch entgegen. Aber natürlich bräuchte ein intaktes Team immer wieder neue Reize, Ideen und auch Veränderungen. „Es darf keine Abnutzungen geben, die Spielerinnen müssen sich immer wieder neu beweisen“, verrät der SC-Coach sein Erfolgsrezept. Schuba ist in seiner achten Saison beim SC und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht. „Es macht tierisch viel Spaß, mit den Mädels zu arbeiten. Sie sind wissbegierig, zuverlässig, motiviert und setzen meine Vorgaben bestmöglich um“, sieht der SC-Trainer keine Abnutzungserscheinungen. Die Arbeit, die beim SC in den letzten Jahren im Mädchen- und Frauenbereich geleistet wurde, ist gar nicht hoch genug anzuerkennen. „Mit kleinen Mitteln und Akribie haben wir uns zu einer guten Adresse im Bezirk Hannover gemausert und liegen mit den Top-Teams aus dem hannoverschen Raum auf Augenhöhe“, freut sich Schuba über die positive Entwicklung. seb
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SG Rodenberg Landesliga | Vom Nahziel Frauen-Oberliga ist das Team weit entfernt Die SG Rodenberg hatte nach zwei Aufstiegen in Folge viel vor, wollte auch in der Frauenfußball-Landesliga für Furore sorgen. Das Nahziel hieß Oberliga und wurde heftig wie selten verfehlt. Platz eins bis vier war angestrebt, die spielerischen Fähigkeiten der Mannschaft sollten für den Erfolg sorgen. „Davon sind wir Lichtjahre entfernt“, fasst Coach Andreas Schrader den Stand der Dinge zusammen. Mit großem Selbstbewusstsein gingen Trainer und Mannschaft die Aufgabe Landesliga an. Bekannt war die Größe Spielphilosophie mit den dem Inhalt schnelles, temporeiches Angriffsspiel. Doch es gab noch eine unbekannte Variable: Die körperliche Spielweise der Gegner, die zwar nicht unbedingt die spielerische Idee der SGR teilten, dafür aber den Siegeswillen in kämpferischen und körperlichen Einsatz ummünzten. Als Konsequenz aus der fehlgeschlagenen Rechnung landete die SGR zum Jahresende 2017 auf dem zehnten, dem Platz der Abstiegsrelegation. Sieben von 30 in zehn Spielen möglichen Punkten waren eindeutig nicht das gewünschte Resultat. Häufig stand der Aufsteiger mit leeren Händen da, weil die Gegner körperlich überlegen waren. „Das haben meine Mädchen schmerzlich kennen gelernt“, sagt Schrader. Dazu kam eine Erfahrung, welche lange Zeit nicht zum
fußballerischen Leben der SGR gehörte. Die Mannschaft musste sich mit dem Verlieren auseinandersetzen. „Das wurde unterschätzt, auch von mir räumt Schrader ein. Somit ergibt sich für die Rückrunde eine klare Agenda. „Da muss das körperliche mehr mit rein“, beschreibt Schrader eine wichtige Komponente für die Rückrunde. Dazu gehört auch ein weitere s Thema, das für eine erfolgreiche Rückserie in die Köpfe der Spielerinnen muss: Abstiegskampf. Es erfordert eine gänzlich andere Einstellung zu Spiel und Gegner, die Bereitschaft Zweikämpfe anzunehmen und mit hohem körperlichen Einsatz zu gewinnen. „Wir müssen vorgelegtes behaupten, nicht nachlassen und Konstanz bekommen“, erläutert Schrader seine Vorstellungen. Mit Nele Korte kehrte eine technisch gute, schnell und körperbetont spielende Akteurin vom SV Werder Bremen nach Rodenberg zurück. Die 17-jährige hatte Kurzeinsätze in der Bundesliga, setzte sich aber nicht wirklich durch, wird die SGR sicher verstärken. Aus der B-Juniorinnen Niedersachsenliga kommen Marie-Lena Marwedel und Maya Zeugner. Schrader macht die Zusammenarbeit mit dem Team Axel Depping/Denis Hillmann Spaß und so geht er von einer Fortführung seines Engagements bei der SGR aus. hga
So lief die Hinrunde
SG Rodenberg | Tabellenplatz 10 | Punkte 7 | Tore 21:28 Beste Torschützin: Maike Wittekindt 7 Tore
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TSV Eintracht Bückeberge Landesliga Frauen | Zu Beginn der Rückrunde soll die Reset-Taste gedrückt werden „Es war eine Hinrunde zum Vergessen“, sagt Michael Meyer, Trainer des Frauen-Landesligisten TSV Eintracht Bückeberge über den bisherigen Saisonverlauf. Widersprechen möchte man dem Deckberger nicht. Die Eintracht, über viele Jahre das Aushängeschild im Schaumburger Frauenfußball, ist in Not geraten. Vier magere Punkte stehen auf der Habenseite, das ist ein Desaster. Abgemildert wird die Situation dadurch, dass die Wendthägerinnen erst acht Spiele ausgetragen haben und noch reichlich Punkte einzusammeln sind. Dafür muss sich aber einiges ändern: Vor allem im Kopf. „Wir haben teilweise gut gespielt, aber dennoch verloren“, weiß Meyer. Bereits der Saisonstart gegen den Aufsteiger aus Rodenberg ging komplett in die Hose. Torhüterin Laura Danziger verletzte sich im Derby früh, dann brachen beim 1:7 alle Dämme. Davon hat sich die Eintracht nicht erholt. Angeschlagene Spielerinnen wie Spielmacherin Meike Stapel schleppten sich durch die Hinrunde. „Wir können nicht auf Meike verzichten. Andere haben versucht, in die Bresche zu springen, gelungen ist es nicht“, weiß der Coach. Man sei in einen negativen Lauf gekommen. Mit Pia Gellermann, die vor der Saison zum Regionalligisten TSV Limmer wechselte, ist dem Team eine ganz wichtige Spielerin abhanden gekommen. „Das hat eine große Rolle gespielt. Ihre Erfahrung, das Stellungsspiel und
die Klasse bei Standards waren bislang nicht zu ersetzen“, erklärt Meyer. Nina Baade wurde vom Angriff in die Defensive beordert, um durch ihre Schnelligkeit gegnerische Angriffe zu unterbinden. „Nina hat einen großen Sprung nach vorne gemacht, sich gut entwickelt“, lobt Meyer seine Allzweckwaffe. Dennoch scheint die ganze Statik im Spiel der Eintracht durcheinander gekommen zu sein. Der vor der Saison angekündigte Umbruch wurde nur in Ansätzen vollzogen, weil die den B-Juniorinnen entwachsenen Talente nicht wie erhofft mitgezogen haben. Eine der Ausnahmen ist Mareike Bartels, die in ihrer ersten Saison im Frauenbereich bereits gute Spiele gemacht hat. „Sie wurde ins kalte Wasser geworfen, hat das aber gut gemacht. Sie hat die nötige Klasse“, freut sich Meyer. In der Rückrunde soll die Reset-Taste gedrückt werden. „Wir haben noch knackige sechs bis sieben Wochen vor uns“, ahnt der Coach, es dürfe nichts mehr passieren. „Wir wollen über dem Strich landen, auf welchem Platz ist dabei völlig egal.“ Aus der zweiten Mannschaft soll es in Zukunft mehr Unterstützung geben. Dazu steht Ardiana Syla nach längerer Pause wieder zur Verfügung und auch die erfahrene Stephanie Busche will wieder mehr Zeit investieren. „An Abstieg denkt bei uns keiner“, sagt Meyer, der mit seinem Team 14 Endspiele vor sich hat. uk
So lief die Hinrunde
TSV Eintracht Bückeberge | Tabellenplatz 12 | Punkte 4 | Tore 14:27 Beste Torschützin: Meike Stapel 5 Tore
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