SEIT 20 JAHREN GESCHÜTZT.
DURCH AOP. GRUYERE.COM/AOP
Der Sommer war ausnehmend heiss. Für die Bergbahnen ein guter Deal; viele Hitzegeplagte suchten Abkühlung und neue Inspiration in den Bergen. Überhaupt sehnen sich die Menschen nach etwas Normalität und Unbekümmertheit. Momentan jagt eine Krise die nächste: Ukraine-Krieg, Inflation, Währung, Fachkräftemangel und natürlich Energiemangel. «Nach Corona ist vor dem Blackout».
All diese täglich durch alle Medien portierten Hiobsbotschaften sind Gift für den Tourismus. Und für die Bergbahnen besonders. Darf man Schneekanonen laufen lassen, wenn im ganzen Land die Heizungen herunter gedreht werden? Natürlich ist die Frage falsch gestellt. Natürlich geht es nicht um entweder oder, sondern um sowohl als auch. Darum, sich der «neuen Krise» zu stellen und einen angemessenen (Spar)Beitrag zu leisten. Und auch darum, nicht in Panik zu verfallen und den gesamten Wintertourismus geistig bereits im Sommer abzustellen. Es geht darum, die Kräfte zu bündeln und «den Kopf einzuschalten».
Es geht darum, sich nicht ins Bockshorn jagen zu lassen, sondern Schritt für Schritt die Lage zu analysieren. Wie ist das mit dem Strom genau? Sind die Bergbahnen Energieschleudern, oder haben sie nicht vielmehr das Potenzial dazu, selbst erneuerbare Energie zu produzieren? Sind die Bergbahnen und der Wintertourismus nicht das wirtschaftliche Rückgrat vieler Bergregionen?
Es geht darum, die Bedürfnisse der Menschen zu verstehen. Denn die Sehnsucht nach frischer Luft, nach Bewegung im Freien und nach atemberaubender Aussicht und Weitsicht nimmt immer stärker zu. Und übrigens ist der Skisport nach
Darum geht es…
wie vor sehr präsent und äusserst beliebt, bei den 10-bis 14-Jährigen sogar der beliebteste Sport in der Schweiz.
Es geht auch darum, die Krise aktiv zu nutzen: Wann hat man eine bessere Erklärung für längst fällige (aber vielleicht unbequeme und daher unbeliebte) Veränderungen? Wann ist der Zeitpunkt für klare Strategien und Leadership günstiger als in der Krise?
Ist nicht gerade dies die Ironie des Schicksals, dass eine Krise im Nachhinein betrachtet immer als Chance zu einer besseren Entwicklung gesehen wird? Steht man hingegen davor – ist man wörtlich der «Esel am Berg»; man sieht sich ohnmächtig und ausgeliefert. Im Rückspiegel betrachtet ist man froh und dankbar, über diesen Berg gekommen zu sein.
Der Wintersport wird sich wandeln, der Tourismus wird sich wandeln – wir stellen uns den Herausforderungen. Und gemeinsam suchen und finden wir Lösungen, um den Gästen die Ferienträume in den Bergen zu ermöglichen und deren Sehnsucht zu stillen. Wir werden in Zukunft nicht mehr gleich unterwegs sein wie heute, womöglich mit weniger Diesel, mit weniger Strom, mit weniger Wasser, aber sicherlich mit viel persönlicher Energie. Das Entscheidende dabei ist: Wir bewegen uns vorwärts und aufwärts. Schritt für Schritt; auch in der nächsten Krise.
In dem Sinne wünsche ich allen einen gelungenen Winterstart! •
Termine
21. – 23.9.2023
Herbstkurs 2023
MEIRINGEN-HASLIBERG
23.9.2023
Delegiertenversammlung SSSA MEIRINGEN-HASLIBERG
SNOWSPORTS SWISS
Impressum
SWISS SNOWSPORTS – MAGAZIN www.snowsports.ch
Magazin für Schneesportlehrende Offizielles Organ von Swiss Snowsports 20. Jahrgang, 4 Ausgaben pro Jahr Februar, Mai, September, November
Für Mitglieder des Verbandes Swiss Snowsports im Beitrag inbegriffen.
16. – 19.10.2023
Berufsprüfung
Herausgeberin/Adressänderungen
Swiss Snowsports Hühnerhubelstrasse 95, 3123 Belp Tel. 031 810 41 11 info@snowsports.ch
Projektleitung
Stefanie Gysler, Andy Maschek
Produktion/Druck
Michel Bongard, IMS Marketing AG
Redaktion
Adina Krähenbühl, Swiss Snowsports Mathias Imoberdorf, Swiss Snowsports Andy Maschek, IMS Marketing AG
Übersetzungen Agata Markovic
Layout
Ralf Küffer, IMS Marketing AG
Fotografen
Michael Portmann, Louise Flüeler, Pius Koller, Chantal Stucky, Raphael Wernli, Urban Engel, Romano Salis, Mario Curti, Hans Peter Jost
Anzeigen
IMS Marketing AG Gartenstadtstrasse 17, 3098 Köniz
Sonja Schnider sonja.schnider@ims-marketing.ch
Michel Bongard michel.bongard@ims-marketing.ch
Druck
ims-marketing.ch
Jordi AG Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp www.jordibelp.ch
Druckauflage 13 450 Exemplare Redaktionsschluss 28.11.2022
6/7 SNOWSHOTS
Wettbewerb – #20yearsSSSA
8 ALEX LANGUETIN
Ski alpin, Snowboard, Telemark, Langlauf: Der Waadtländer beherrscht alle vier Disziplinen.
14 YANNICK SCHMID
Der Berner Oberländer wagt einen Ausblick auf die Saison des Swiss Snow Demo Teams.
18 JUBILÄUMSDINNER
Ein gelungener Anlass – die Bilder.
22 STABSÜBERGABE
Heinz Anderegg, neues Vorstandsmitglied von SSSA, und sein Vorgänger Jan Brand im Doppelinterview.
26 AUSBILDUNG
Das sind die 160 neuen Schneesportlehrpersonen.
28 TEAM EDUCATION
Die Mitarbeitenden auf der SSSAGeschäftsstelle in Belp stellen sich vor.
31 SIMONE TSCHOPP
Die Bedeutung der Auftrittskompetenz.
33 INNOVATIONSPREIS
Auszeichnung für drei Skischulen.
Academy goes digital Wettbewerb –#20 years SSSA
Ab sofort findest du alle Ausgaben der ACADEMY online. Informiere dich über aktuelle Themen der Schneesportlehrpersonenausbildung und optimiere so deinen Unterricht.
ACADEMY
Seit zwanzig Jahren setzt sich Swiss Snowsports für die Förderung und Entwicklung des Schneesports in der Schweiz ein. Erzählt eure Geschichten zu diesem Jubiläum!
Zahlreiche Wintersportbegeisterte durften bis heute die Ausbildung zur Schneesportlehrperson erfolgreich abschliessen. Das, und die grosse Zahl treuer Mitglieder, ermöglicht es Swiss Snowsports, mit Zuversicht und Vorfreude die 21. Wintersaison in Angriff zu nehmen. Viele unvergessliche Momente, lehrreiche Stunden und innige Freundschaften sind während dieser Zeit entstanden, welchen Swiss Snowsports ein wenig auf die Spur gehen möchte. Genau solche Momentaufnahmen stehen im Mittelpunkt des grossen Jubiläums-Wettbewerbs. Wer also eine schöne Geschichte zu erzählen, ein spannendes Filmchen, ein atemberaubendes Foto oder eine witzige Anekdote aus der Ausbildung, dem Unterricht oder aus dem Berufsleben einer Schneesportlehrperson in petto hat, kann dies auf Facebook oder Instagram mit #20yearsSSSA posten. Die kreativsten, spannendsten und beliebtesten Beiträge werden prämiert. Ein Tenü für die Piste, ein Tag mit dem Swiss Snow Demo Team, Rabatt auf einen Ausbildungskurs und noch mehr stehen zur Verlosung bereit. Einfach Swiss Snowsports auf Facebook und Instagram folgen und mehr erfahren!
Premiere im Simmental
Im März 2023 wird das legendäre Swiss Snow Happening erstmals zuoberst im Simmental, an der Lenk, stattfinden. Neu werden die Wettkämpfe vom Montag, 20. März bis Donnerstag, 23. März stattfinden. Der Freitag, 24. März ist der Abreisetag.
Nach dem starken Auftritt von Happening-Maskottchen Leo auf der Bettmeralp haben die Organisatoren des Happenings Lenk eine Leonie als Nachfolgerin versprochen. Anlässlich des Älplerfests wurde Leonie zur Miss Lenk 2022 und gleichzeitig als neues Maskottchen des Swiss Snow Happenings gewählt. Sie ist eine reinrassige Simmentaler Kuh und unterstützt das Happening-OK mit ihrem Fachwissen bei den Vorbereitungen auf den Event. So wurden die Wettkampfpisten vergangenen Sommer von Leonie und ihren Kolleginnen abgegrast und mit viel Liebe gepflegt. Damit ist die Basis für ein erfolgreiches Happening Lenk 2023 bereits gelegt. Leonie und das OK-Lenk freuen sich schon heute, euch am schönsten Talabschluss der Alpen begrüssen zu dürfen.
Informationen zum Event und Unterkünften gibt’s auf der Event-App: https://swiss-snow-happening.lineupr.com/lenk/
Der Gleitsport ist meine Leidenschaft
Ski, Snowboard, Telemark und Langlauf: Der Waadtländer Alex Languetin (55) beherrscht alle Disziplinen, hat auf allen vier Geräten unterrichtet und war lange Zeit im Swiss Snow Demo Team. Heute arbeitet er in einem Sportgeschäft, doch die Leidenschaft für den Schneesport ist geblieben.
TEXT: ANDY MASCHEK, FOTOS: PIUS KOLLER, ZVGEin Dienstag Mitte November. Die Gemeinde Leysin befindet sich in der Zwischensaison. Noch sind die umliegenden Berggipfel in den Waadtländer Alpen grün und auf den Strassen tummeln sich nur wenige Menschen. Handwerker verrichten ihre Arbeiten, damit die Destination für die Wintersaison gerüstet ist, die in rund einem Monat beginnt. Im Sportgeschäft Hefti Sports in Leysin herrscht ein emsiges Treiben. Die Angestellten packen Kartonschachteln aus und füllen die Regale mit den neusten Kleidern, Helmen und Schuhen. Mittendrin befindet sich Alex Languetin, der seit vielen Jahren hier arbeitet. Einst mal mehr oder weniger neben dem Job in der Skischule, mittlerweile zu 100 Prozent. «Leysin ist sehr klein, aber international. Wir haben vier Internate und allein rund 200 japanische Kinder und Jugendliche im Alter von 13 bis 16 Jahren. Während der Saison ist dann sehr viel los», erklärt Languetin, bevor das Gespräch über seine jahrelange Vergangenheit im Skischulwesen beginnt.
Wann und wie sind Sie einst zum Skifahren gekommen?
Ich bin im Tal in Corsier-sur-Vevey aufgewachsen und stand erstmals überhaupt in Schönried auf den Skiern, da war ich etwa zweieinhalb Jahre alt. Mit drei Jahren sind wird dann mit der Familie nach Leysin gekommen und seither war ich bis auf Abstecher nach Aigle oder Vevey eigentlich immer hier. Leysin ist meine Heimat und hier war ich schon
früh im Skiklub, habe JO-Rennen bestritten, doch am Ende war ich nicht gut genug.
Das heisst?
Ich hatte immer Freude am Skifahren, war gut im Riesenslalom, sprang aber auch gerne, fuhr Buckelpisten oder Pulverschnee. Ich war vielleicht zu wenig auf einen Bereich fokussiert. Ich absolvierte dann eine Lehre als Automechaniker in Aigle, danach ging ich direkt in die Skischule und begann mit der Ausbildung. Meine erste volle Saison war 1987/88, zuvor hatte ich jeweils in den Ferien in der Skischule gearbeitet. Ich habe auch immer im Skiklub geholfen. Von 1989 bis vor drei Jahren habe ich meistens vom Skiunterricht gelebt. Aber nebenbei habe ich immer hier im Sportgeschäft gearbeitet, mal mehr, mal weniger. Und nach der Skischule kam ich immer ins Geschäft. Das war super.
Haben Sie als Kind auch selber die Skischule besucht?
Meine Mutter hat mir erzählt, dass ich zuerst eine Woche in der Skischule war, dann eine zweite, weil ich noch nicht in die Schule musste. Und dann habe ich nicht verstanden, weshalb ich nicht den ganzen Winter jeden Tag in die Skischule gehen konnte, da es mir so grossen Spass machte.
In den 1980er haben Sie auch mit der Skilehrer-Ausbildung begonnen?
Ja, das war damals noch das Waadtländer Patent. Wir Waadtländer bestritten immer mit den Bernern zusammen das Langlaufrennen, den Riesenslalom und den Unterricht in der zweiten Sprache. Das erfolgte abwechslungsweise ein Jahr in Bern und ein Jahr im Waadtland.
Auf welchem Gerät absolvierten Sie die Ausbildung?
Die fand damals auf Alpin-Skiern statt. Und das Langlaufen ergab eine technische Note, dazu kam ein 5-KilometerRennen in der klassischen Technik. Skating kannte man in jener Zeit ja noch nicht. Ich habe eine Prüfung im Langlauf absolviert, aber nie eine spezielle Ausbildung. In Leysin habe ich später auch Langlaufunterricht gegeben, da ich Freude daran hatte. Aber die Nachfrage wurde bei uns dann immer geringer und mit Ski und Snowboard hatte ich ja auch genügend Arbeit. Telemark war bei uns dagegen nie sehr stark gefragt.
Zuerst haben Sie die Ausbildung im Ski und Langlauf absolviert. Wann
kamen denn Snowboard und Telemark dazu?
Mit Snowboard habe ich 1984 angefangen, und mein erstes Jahr in der Skischule absolvierte ich 1987. Da war ich der einzige Lehrer, der Snowboard fahren konnte. Deshalb hatte ich ziemlich viele Kunden, denn die Schüler der American School in Leysin wollten unbedingt Snowboard fahren. Das ergab dann eine Klasse von fünf, sechs Personen. In Neuseeland war ich später Experte. Dort gab es keine Ausbildung im Snowboard, und die Kiwi fragten mich, ob ich ihnen helfen würde, eine Prüfung zu installieren. So wurde ich schliesslich Experte ohne Prüfung. Ende der 1990er Jahre habe ich dann in der Schweiz den IK Stufe 2 absolviert. Die Telemark-Prüfung habe ich 1993 oder 1994 abgelegt. Ich wurde Telemarklehrer, indem ich eine Woche mit Prüfung in Engelberg war.
Sie haben Neuseeland angesprochen. Wie oft waren Sie da?
Acht Saisons, jeweils in unserem Sommer. Es waren schöne Erfahrungen, es ist eine ganz andere Welt. Es gibt nicht so viele Skigebiete und in diesen existiert kein «richtiges» Leben. Man wohnt im Tal und fährt mit dem Auto ins SkiField, wo es das Skischulbüro, die Vermietung und ein Restaurant gibt. Aber niemand lebt da. Bei uns ist Skifahren eine normale Angelegenheit, dort ist es sehr viel teurer. Und während in der Schweiz viel mehr Kinder die Skischule besuchen als Erwachsene, ist das in Neuseeland umgekehrt, es gibt wenig Kinder in den Skischulen.
Sie beherrschen alle Disziplinen.
Wurde es irgendwann eine Art Sucht?
Der Skisport, der Gleitsport ist meine Leidenschaft. Snowboard habe ich zum ersten Mal in einem Film bemerkt. In Frankreich und der Westschweiz gab es die Serie «Nuit de la Glisse», und da sah ich erstmals einen Snowboarder. Da war für mich sofort klar: Das will ich probieren. Im Sportgeschäft hatten wir dann plötzlich ein Snowboard, weil unser Chef, Herr André Hefti, irgendwo Jake Burton traf und dann das Snowboarden nach Europa bringen wollte. Er hatte ein Brett zum Probieren und ich bekam so die Gelegenheit, bereits 1984 ein Snowboard zu testen. Herr Hefti sagte zu mir: Wenn du nichts kaputt machst, kannst du es brauchen, wenn etwas kaputt geht, musst du es bezahlen. Es war ganz neu, ich wurde auf der Piste immer wieder gefragt: Was ist das für ein Mono-Ski? Denn damals war bei uns der Mono-Ski noch ziemlich bedeutend.
Sie waren also ein SnowboardPionier?
Es gab in der Schweiz schon noch ein paar andere, doch ich war sicher bei den ersten. Man musste damals beweisen, dass man mit einem Skilift fahren kann, denn die Bahnbetreiber dachten, dass man als Snowboarder den Bügellift kaputt macht. So musste ich mit dem Chef der Bergbahnen einmal den Lift hochfahren, um ihn zu überzeugen, dass dies mit einem Snowboard möglich ist. Leysin war dann eines der ersten snowboardfreundlichen Gebiete, das auch Snowboardrennen durchführte.
Welches Gerät macht am meisten Spass?
In erster Linie bin ich Skifahrer, mein Herz ist beim Skifahren. Während ein paar Jahren war ich sehr oft auf dem Snowboard, aber ich habe nie mit Skifahren aufgehört. Den Expertenkurs absolvierte ich auf Ski, aber plötzlich rief mich Helga Oles an und fragte, ob ich mit dem Snowboard ans Forum komme, da es zu wenig Klassenlehrer gab. So war ich dann drei, vier Jahre am Forum Snowboard-Klassenlehrer. Ich hatte jeweils aber auch die Skier dabei, weil ich das Ski-Programm ebenfalls mitmachen wollte. Das war dann doch ziemlich viel.
Wie wichtig sind die Sprachen?
Die sind sehr wichtig, zumal ich oftmals in gemischten Gruppen von Westschweizern und Tessinern war und in vielen Kursen auch Deutsch brauchte. In Neuseeland habe ich während zwei Jahren für eine japanische Institution am Nachmittag Alpin-Snowboard-Unterricht gegeben und musste zweimal pro Woche in der Schule ein Referat über Dinge wie Wachs oder Snowboard-Präparation halten. Da habe ich am Anfang mehr Japanisch gelernt als die Schüler Englisch.
Was hat Ihnen in diesen Jahrzehnten im Skischulwesen am meisten Spass gemacht?
Der Austausch mit Menschen, ihnen etwas beizubringen und dabei direkt sehen zu können, ob man einen guten Job macht oder nicht. Die Leistung des Kunden ist das schnellste Feedback.
Als Automechaniker bekommt man ein
Das Material hat sich unglaublich stark verändert, und es war für mich eine Chance, den Wechsel vom Old Style zum Carving so mitzumachen.
solches Feedback nie. Und auch das Reisen war sehr schön, dank dem Skifahren war ich in Ländern wie Neuseeland, Japan oder Korea.
Sie waren auch im Swiss Snow Demo Team…
…ja, während 13 Jahren im Ski-Team. Am Interski-Kongress 2007 in Pyeongchang sprang ich zudem im Telemark ein, weil sich ein Mitglied verletzt hatte. Die Schuhe waren drei Nummern zu gross, ich musste sie mit Papier stopfen, aber es ging. Und 1999 in Beitostølen fuhr ich Ski und Snowboard, da es günstiger war, als eine weitere Person nach Norwegen mitzunehmen.
Sind Sie heute noch in der Skischule tätig?
Ich arbeite zu 100 Prozent im Sportgeschäft. Aber ich habe immer noch eigene Kunden und auch zwei, drei Lehrer, die jedes Jahr zu mir in die Ausbildung kommen, um sich fortzubilden, eine Art persönlichen FK zu absolvieren. Ich fahre auch viel selber oder mit Freunden. Für die Skischule reicht mir die Zeit aber nicht mehr. Lange war ich viel unterwegs für die Skischule, die Ausbildung, doch dann sagte mir der Chef, dass er mich zu 100 Prozent im Geschäft brauche. Das hat für mich auch gepasst. Ich hatte eine super Zeit in der Skischule, im Education Pool, aber es war auch Zeit, Platz zu machen für junge Leute. Demnächst besuche ich erstmals einen FK als Schüler, das wird dann sicher seltsam.
Fehlt Ihnen das Skischulgeben nicht? Manchmal schon. Aber wenn am Mittwochnachmittag jemand im Skiklub fehlt, springe ich ein. Ich helfe regelmässig aus.
Und mit welchem Gerät sind Sie privat unterwegs?
Hauptsächlich Ski, dazu noch ein wenig Snowboard, dabei mache ich alles gerne, vom Riesenslalom bis zum Freeriden. Aber es fehlt schlicht die Zeit für alle Geräte. Zudem bauen wir jedes Jahr eine Buckelpiste, was viel Arbeit mit sich bringt. Meine Leidenschaft für den Ski- und Schneesport ist riesig. Im Winter stehe ich jeden freien Tag auf den Skiern. Besonders gerne bin ich auch mit den Skiern in der Halfpipe. Mein Traum wäre, Profi-Skifahrer zu sein, meinen Lohn einfach fürs Fahren zu erhalten. Zudem habe ich geplant, einen Schnupperkurs im Skispringen zu besuchen. Dieses Jahr war es leider nicht
möglich, weil ich mich bei einem Unfall mit dem Mountainbike an der Schulter verletzt habe.
Haben sich der Beruf und die Anforderungen in diesen vielen Jahren stark geändert? Ich hatte eine super Chance. Ich kam vom klassischen Ski, dem PommesFrites-Ski, den ich mehr als zwei Meter lang gefahren bin, und hatte in Kursen später zum Spass 1,52 Meter lange Skier. Das Material hat sich unglaublich stark verändert, und es war für mich eine Chance, den Wechsel vom Old Style zum Carving so mitzumachen.
Diese Erfahrung war sehr spannend, zumal ich während dieser Zeit im Education Pool im Demo-Team war. Es war fast eine neue Sportart, teilweise auch ein Kampf. Und es ist ja auch heute noch so, dass sich das Skifahren und der Beruf stetig weiterentwickeln. Wir hatten früher beim IK in zwölf Disziplinen Prüfungen, heute sind es noch acht, dafür hat man mehr Zeit für die Ausbildung, was super ist. Es muss sich immer verändern. Und manchmal denke ich, dass ich blöd bin, dass ich selber den Carving-Ski nicht erfunden habe. Die Voraussetzungen wären vom Snowboard her gegeben gewesen. •
Eine Familiensache
Die Leidenschaft für den Schneesport und das Skischulwesen liegt bei der Familie Languetin ganz offensichtlich im Blut und wird weitergegeben. Als Alex Languetin in Neuseeland als Skilehrer arbeitete, wurde er während Jahren auch von seiner Frau Kim begleitet, die dort Kinder unterrichtete. Sie ist Australierin, kennengelernt haben sie sich einst in der Schweiz, als sie hier arbeitete, mittlerweile sind sie seit 30 Jahren verheiratet. Auch Sohn Liam trägt das Skischul-Gen in sich. Der 22-Jährige hat bereits den Aspirantenkurs absolviert, geht nun für ein Jahr ins Militär und will 2024 die Berufsprüfung absolvieren. Vater und Sohn gehen oft gemeinsam mit den Skiern oder dem Snowboard auf den Schnee, und Liam, der auch im Freestlye über grosse Qualitäten verfügt, sagt: «Mein Vater ist mein Coach und mein Mentor.» Einzig Tochter Larissa schert ein wenig aus. Sie besucht in Lausanne das Gymnasium, lebt während der Woche dort und hat das Tanzen als Leidenschaft – was ihr von Mama Kim in die Wiege gelegt wurde, die vor 15 Jahren in Leysin eine Tanzschule gegründet hat.
Die eigentliche Innovation findet im Perspektivenwechsel statt. Das Augenmerk liegt dabei vor allem auf der Biomechanik im Schneesport. Wir haben die physikalischen Gesetze und Prinzipien genommen und versuchen, diese bewusster zu spüren und gewinnbringend einzusetzen.
Innovation durch Perspektivenwechsel
Der lang ersehnte Saisonstart steht vor der Tür. Während die meisten mit Vorfreude darauf warten, hat Yannick Schmid, technischer Leiter der Skischule Adelboden und Demo TeamMitglied, bereits viel Arbeit für eine erfolgreiche Wintersaison geleistet. Er erklärt, worauf bei Swiss Snowsports zur Zeit der Fokus gelegt wird und wie diese Inhalte in der Schweiz und international vermittelt werden.
TEXT: MATHIAS IMOBERDORF, FOTOS: MICHAEL PORTMANNVor zehn Jahren hat Yannick Schmid das erste Mal die rote Uniform angezogen und sich in den Dienst der Schweizer Skischulen gestellt. Als Skilehrer hat der Frutiger die Ausbildung von Swiss Snowsports durchlaufen, wurde Experte und nimmt nun die zweite Saison als Mitglied des Demo-Teams in Angriff. Seit dem ersten Auftritt Yannicks in der roten Uniform hat sich in der Skischulwelt viel getan. Einen grossen Einfluss darauf hat das Swiss Snow Demo Team. Es widmet sich der Entwicklung des Schneesports, der Ausbildung und des gesamten Skischulkonstrukts. Gemeinsam mit der Abteilung Education bereiten sie die theoretischen Inhalte auf und finden Methoden, diese praktisch umzusetzen. Dabei gefällt Yannick an seiner Aufgabe, dass er diese Philosophie vorleben und neue Ansätze ausprobieren kann.
Perspektivenwechsel
Anfang November ging das Swiss Snowsports Forum in Zermatt über die Bühne. Das neue Fortbildungsthema «Innovieren und Umfeld pflegen im Schneesport» wurde unter die Lupe genommen und vermittelt. Aus Yannicks Sicht war das Forum ein voller Erfolg. Das Wetter hat gestimmt, die Expert:innen waren top motiviert und die Inhalte waren sehr lehrreich, auch für ihn selber. Auf die Frage, was im Schneesport noch innoviert werden kann, antwortet er: «Bei der Technik und
beim Material gibt es nicht mehr viel zu innovieren. Das Material hat sich in den letzten 20 Jahren nur geringfügig verändert und skigefahren wird auch immer noch ähnlich. Die eigentliche Innovation findet im Perspektivenwechsel statt. Das Augenmerk liegt dabei vor allem auf der Biomechanik im Schneesport. Wir haben die physikalischen Gesetze und Prinzipien genommen und versuchen, diese bewusster zu spüren und gewinnbringend einzusetzen. Man muss den
Gesamtablauf betrachten. Während einer Kurve herrschen Kräfte, die sich ständig verändern. Wir wollen zeigen, dass man den Bewegungsablauf diesen Kräften anpassen kann. Kennt man diese Kräfte, merkt man, dass es im Schneesport immer die gleichen Bewegungsformen sind, egal ob Einsteiger oder Könner. Im Unterricht heisst das, dass dieselben wechselbeinigen Bewegungen gelehrt werden, egal ob man im Pflug die ersten Kurven zieht oder schwungvoll einen Hang hinuntercarvt.» In einem zweiten Teil geht es darum, sich selbst zu innovieren. Auftrittskompetenzen, zwischenmenschliche Fähigkeiten und der Umgang mit anderen Menschen sind dabei die Kernpunkte. Sei es im Unterricht oder beim Leiten von Kursen, mit einem guten Auftritt, und Gespür für die Teilnehmenden, kann man sehr viel erreichen. Man dringt besser durch und Gesagtes bleibt viel besser hängen.
Es geht auch darum, Diskrepanzen zwischen Selbst- und Fremdbild zu erkennen. Jede:r nimmt sich selbst wahr, wird aber auch von anderen von aussen wahrgenommen. Diese beiden Bilder stimmen aber meistens nicht überein. Durch Betrachten von Videoaufnahmen entsteht ein Perspektivenwechsel und man kann sehen, wie man von anderen wahrgenommen wird. «Es ist speziell sich selbst zu sehen, wenn man vor einer Klasse steht. Wie wirke ich auf die Leute und wie ist mein Auftreten? Innen- und Aussensicht zu vergleichen ist sehr
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spannend. Man entdeckt Dinge, die nicht übereinstimmen und man fängt an, die Selbstwahrnehmung anzupassen.»
Kompetenzen zusammenlegen «Umfeld pflegen» ist der andere zentrale Leitsatz. Der Kontakt zu allen Beteiligten, seien es Gäste, Eltern, Teammitglieder, Skilehrpersonen der eigenen oder einer anderen Skischule muss gepflegt werden. Es wird das Bewusstsein geschaffen, dass der Einfluss und die Möglichkeiten wachsen, wenn das Umfeld stimmt und die richtigen Kompetenzen zusammengelegt werden. Konflikten kann vorgebeugt, Fragen können beantwortet und Hilfestellungen geleistet werden. Wenn man die Kompetenzen zusammenlegt, kann sehr viel mehr erreicht werden. Und genau deswegen empfindet Yannick die Arbeit im und mit dem Demo-Team als bereichernd. Jedes Mitglied hat Erfahrungen, Kenntnisse und Stärken, die er oder sie in eine bunt zusammengewürfelte Truppe einbringt. Yannick sieht sich selbst auch als Wegbereiter. Die Inhalte fürs Forum, welche im Sommer entwickelt werden, müssen verständlich und nachvollziehbar sein. Ebenso ist es ein Ziel, eine Ausbildung auf Augenhöhe und eine solide Erwachsenenbildung anzubieten. Der gesamte Swiss Snowsports Education Pool ist
dabei das Fundament, dass die Inhalte, über die Expert:innen und Kantonsverantwortlichen, zu den Ausbildungsleitenden, bis zu den Schneesportlehrpersonen und in den Schneesportunterricht durchdringen und umgesetzt werden.
Interski in Levi als Highlight Was auf nationaler Ebene das Swiss Snowsports Forum ist, ist auf internationaler Ebene der Interski-Kongress. In Intervallen von vier Jahren treffen sich Schneesportverbände aus aller Welt und pflegen einen innovativen Austausch zur Förderung des Schneesports und der Schneesportausbildung. Die nächste Durchführung findet im März 2023 in Levi statt. Für Yannick ist es das Highlight dieser Saison, zumal er erstmals teilnimmt. Neben der Showfahrt freut er sich vor allem auf den Austausch mit den anderen Nationen und erhofft sich, neue und spannende Inputs aufzunehmen und in die Schweizer Skischullandschaft einzupflegen. Er selbst wird auf dem Schnee im Einsatz sein und die entwickelten Inhalte den internationalen Workshopteilnehmenden weitergeben.
«Dort wollen wir die Progression in den Schwungformen vorstellen, die Idee des Skifahrens in der Schweiz. Über die wechselseitige Beinarbeit, beim Kurven Fahren, sollten die Bewegungen mög-
lichst beibehalten werden, egal auf welchem Niveau. Es geht darum, früh die richtigen Bewegungen zu lernen und nicht jede Form mit einem anderen Bewegungsablauf zu schulen. Die Idee ist es, aus gelernten Bewegungen, Automatismen entstehen zu lassen, die auf allen Stufen angewendet werden können.»
«The experience throughout the year is everything» ist ein weiterer Denkanstoss, welchen das Demo Team nach Levi trägt. Es geht darum, den Beruf Schneesportlehrperson und das Business der Skischulen auf das ganze Jahr auszudehnen und den gesamten Apparat auch im Sommer in Bewegung zu halten. Bikeunterricht ist nur eine Möglichkeit. Es geht darum, das Netzwerk zu nutzen, Vorteile daraus zu ziehen, die Angestellten das ganze Jahr zu beschäftigen und dadurch Stabilität zu schaffen. Es geht also auch hier darum, das Umfeld zu pflegen, und der Kreis des Fortbildungsthemas schliesst sich wieder. Bis zum Interski-Kongress in Levi dauert es noch etwas und für Yannick stehen noch andere Punkte auf dem Programm: Die Pflichtfigur fürs Swiss Snow Happening muss trainiert und gefilmt werden, der Ablauf der Showfahrt in Levi wird perfektioniert, diverse Kurse stehen an und beim Happening will er sich im Riesenslalom und Skicross mit den anderen messen.
«Ein strenger, aber spannender Winter», sagt Yannick abschliessend.
Während einer Kurve herrschen Kräfte, die sich ständig verändern. Wir wollen zeigen, dass man den Bewegungsablauf diesen Kräften anpassen kann.
Das Dinner als Startschuss der Jubiläumssaison
Swiss Snowsports feiert sein 20-jähriges Bestehen. Der Startschuss in die Feierlichkeiten war das Jubiläumsdinner am diesjährigen Herbstkurs in Saas-Fee. Dresscode für alle: «Trage dein bestes Schneeoutfit der letzten 20 Jahre». Die Ehrungen für langjährige Arbeit in den Schweizer Skischulen und das Jubiläumsquiz waren die Highlights des Abends. Die Quizfragen regten zu spannenden Gesprächen an, liessen die Anwesenden in Erinnerungen schwelgen und die vergangenen 20 Jahre Revue passieren. TEXT: SSSA, FOTOS: SSSA
Snow Safety:
Die Web-App für sicheres Verhalten auf der Piste
Die Web-App «Snow Safety steht allen zur Verfügung, die sich für sicheres Verhalten im Schneesport interessieren.
Üble Stürze sind beim Ski- oder Snowboardfahren möglich, einander in die Quere kommen auch. Das Thema Sicherheit ist deshalb unerlässlich. Die korrekte Ausrüstung ist dabei nur ein Aspekt unter vielen. Ebenso geht es darum, anderen Personen genügend Raum zu lassen und die eigenen Grenzen zu kennen.
Die Web-App «Snow Safety» der BFU bietet viel Content für Ausbildnerinnen und Ausbildner – sowie für die Teilnehmenden: Kurze Videos, Übungsideen und ein Quiz für alle, die sich beim Ski- oder Snowboardfahren noch sicherer verhalten möchten. Auf snowsafety.ch gehen und zusätzlichen Input holen.
Ehrungen für langjähriges Engagement
Für ihre Arbeit in den Schweizer Skischulen wurden auch dieses Jahr wieder 25 Skischulleitende geehrt. Swiss Snowsports bedankt sich herzlich für das Engagement und die geleistete Arbeit in den vergangenen Jahren.
5
25 Jahre: Bovard Etienne/La Dôle
30 Jahre: Duc Marc-Henri/Villars, Hangl Martin/Samnaun, Mariéthoz Frédéric/Neige Aventure Nendaz, Paris Marcel/Bellwald
35 Jahre: Riva Angelo/La Tzoumaz
Am Ende arbeiten wir alle für den Gast
An der letzten Delegiertenversammlung wurde Heinz Anderegg als Nachfolger von Jan Brand in den Vorstand von Swiss Snowsports gewählt. Im Doppelinterview sprechen sie unter anderem über Erwartungen und Herausforderungen.
genommen habe, gibt es keine Ressortverteilung, sondern sind strategische Themen auf dem Tisch und man versucht, gemeinsam Lösungen zu finden und für eine Weiterentwicklung zu sorgen. Aber klar, jeder nimmt aus seinen Spezialgebieten seine Stärken mit.
Hat die Stabsübergabe schon stattgefunden?
Heinz Anderegg: Das war eine fliessende Übergabe, der Wechsel hat sich ja schon längere Zeit abgezeichnet. Wir waren auch zusammen im Vorstand des BSSV.
Jan Brand: Ich weiss nicht, ob man das Stabsübergabe nennen kann. Es ist ja nicht so, dass nun jemand an meine Stelle kommt, der absolut keine Kenntnis davon hat, was es zu tun gibt. Heinz ist in dieser Branche extrem erfahren und so gesehen bin ich fort und er nun da.
Ist Heinz ein Eins-zu-Eins-Ersatz?
JB: Nein, in diesem Sinn nicht. Mein Spezialgebiet im Vorstand war der Bereich Ausbildung, weil ich selber Experte und Mitglied im Swiss Snow Demo Team war. Was das Spezialgebiet von Heinz ist, kann er gleich selber sagen.
HA: Ich war Klassenlehrer, aber nie Experte wie Jan. Ich habe in Engelberg und am Hasliberg zwei grössere Skischulen geleitet und bringe meine Erfahrungen in der Thematik, was die Schulen brauchen, was ihnen für die Weiterentwicklung in der Zukunft wichtig ist, mit. Ich hoffe, dass ich diesbezüglich im Vorstand Inputs geben kann. So wie ich es an meiner ersten Sitzung wahr-
JB: Schön ist, dass in diesem Vorstand sehr erfahrene Leute tätig sind, bis auf den Vertreter von Swiss-Ski erfahrene Skischulleiter, die das Geschäft sehr gut kennen. Und wohl auch deshalb gibt es nicht die explizite Rollenverteilung und erfolgt die Amtsübernahme in einem rollenden Prozess.
Jan, was hast du in deinen vier Jahren im Vorstand gelernt und was hat dir besonders Spass gemacht?
JB: In dieser Zeit ist soviel passiert, wie wohl zuvor noch nie in diesem Verband und hoffentlich in Zukunft nicht. Ich habe drei Geschäftsführer erlebt. Zuerst Riet R. Campell, die alte Koryphäe, die dann in die Pension ging. Dann Davide Codoni, der nur knapp ein Jahr hier war. Und jetzt Stéphane Cattin, den aktuellen Geschäftsführer. Ich hoffe, er bleibt etwas länger. Es war extrem herausfordernd und führte zu sehr viel Arbeit für den gesamten Vorstand. Es gab gar einen Moment, in dem wir die operative Führung gewährleisten mussten und ich als eines von zwei Vorstandsmitgliedern auf der Geschäftsstelle in Belp einspringen musste. Die vier Jahre waren sehr herausfordernd, arbeitsintensiv, und es gab schwierige Momente. Ich habe gerne Herausforderungen, doch es hätte auch etwas weniger sein dürfen.
Du, Heinz, warst in dieser Zeit als Präsident des BSSV in Kommissionen tätig. Wie hast du das erlebt?
HA: Als Regionalpräsidenten haben wir natürlich wahrgenommen, dass nicht alles wunschgemäss verlief. Wegen der
Voraussetzungen und der vielen Wechsel, durch die Wissen verloren ging, was den Start für neue Mitarbeitende erschwerte. Die Regionalpräsidenten arbeiten eng mit Belp und den Angestellten zusammen, man tauscht sich mit den Vorstandmitgliedern aus, kennt die Problematik. Generell wurde der Vorstand in den letzten Jahren verjüngt und so sind viele neue Ideen entstanden, das haben wir gespürt und war nötig. Man darf mich nicht falsch verstehen: Natürlich haben Riet R. Campell und Karl Eggen mit ihrem Team eine sehr gute Basis hinterlassen. Durch die personellen Wechsel und während der Pandemie wurde aber deutlich ersichtlich, dass in verschieden Bereichen wie beispielsweise Digitalisierung, Ausbildung und Marketing Veränderungen nötig sind. Gerade für die jüngere Schulleiter-Generation war es wichtig, dass der Verband noch flexibler und zukunftsorientierter arbeitet.
Was war die Motivation zum Schritt in den Vorstand?
HA: Jan hat bei uns im BSSV früh kommuniziert, dass er sich nach seiner Amtsperiode aufgrund seiner Veränderung im Beruf nicht mehr zur Wahl stellen wird. Wir machten uns Gedanken und hatten als drittgrösster Regionalverband den Anspruch, jemanden zur Wahl zu stellen. Wir führten eine interne Strategiesitzung durch, waren der
Jan Brand
Meinung, dass eine Frau ideal wäre, führten Gespräche, doch unsere Kandidatin war nicht bereit für diesen Schritt. So kam meine Kandidatur zustande.
Was macht Heinz zum richtigen Mann?
HA: Meine Erfahrung ist sicher ein Vorteil. Ich war lange als Skilehrer unterwegs, auch als Trainer aktiv, sechs Saisons in Engelberg als Geschäftsführer der Skischule angestellt und nehme nun den achten Winter in Hasliberg in Angriff. Es sind betreffend Organisation und Gästesegment sehr unterschiedliche Schulen, von der
Grösse her aber sehr ähnlich. Da ist ein gewisses Wissen vorhanden, das mir hilft.
JB: Ich glaube, es gibt schweizweit nicht viele Personen, welche dieses Business so gut kennen wie er. Heinz ist auf allen Stufen lange dabei, zudem hat er zwei verschiedene Schulen geführt. Und er hat lange in verschiedenen Gremien von Swiss Snowsports gearbeitet, verfügt über ein enorm breites Wissen und kennt das Geschäft von verschiedensten Seiten. Als aktiver Skischulleiter hat er gute Kenntnisse der Ausbildung und weiss genau, was der Gast aktuell wünscht, so dass er weiss, in welche Richtung sich der Verband entwickeln sollte. Er ist für mich aus dem Kanton Bern die perfekte Person für diese Aufgabe.
Gstaad ist eine mondäne Tourismusdestination, Meiringen-Hasliberg eher ein kleines Familienskigebiet. Führt das zu verschiedenen Sichtweisen? HA: Natürlich haben die Destinationen verschiedene Voraussetzungen und
TEXT: ANDY MASCHEK, FOTOS: SSSA, ZVGHeinz ist für mich aus dem Kanton Bern die perfekte Person für diese Aufgabe.
Gegebenheiten. Aber am Ende arbeiten wir alle für den Gast, und egal ob er in Gstaad oder am Hasliberg Ferien macht, hat er wohl dieselben Ansprüche an eine Schweizer Skischule. In Gstaad will ein Gast die Lehrperson vielleicht eher mal als Guiding und weniger für die Ausbildung. Aber auch da wollen sehr viele Gäste das Skifahren lernen. Und das ist unser Job, egal in welcher Destination. Der Anspruch, den ich als Skischulleiter habe, mit der Dienstleistung, die wir anbieten, verändert sich nicht gross. Diese soll möglichst perfekt sein, egal ob für ein Kind oder eine Prinzessin.
JB: Das ist das Kerngeschäft von jedem Skischulleiter. Man versucht, den besten Match zwischen Gast und Lehrperson zu finden. Wenn man das gut beherrscht, ist man erfolgreich. Das Grundprinzip ist überall dasselbe. Und im Vorstand werden die rund 160 Skischulen vertreten. Wichtig ist, dass der Verband so aufgestellt ist, dass alle Skischulen einen Vorteil daraus ziehen können und die Rahmenbedingungen möglichst optimal sind.
Heinz du warst vorher Präsident des BSSV. Bringt dir diese Vergangenheit etwas?
HA: Es ist nicht sicher, ob ich für den Vorstand von Swiss Snowsports kandidiert hätte, wenn ich nicht BSSV-Präsident gewesen wäre. Zudem habe ich in den letzten Jahren in den Kommissionen Erfahrungen gesammelt, die mir auf strategischer Ebene helfen werden. Das Verständnis für die an der Basis wichtige Thematik hilft sicher.
Jan, du hast auch als Skischulleiter in Gstaad aufgehört. Wie geht es bei dir weiter?
JB: In meiner Haupttätigkeit bin ich Leiter Infrastrukturen und Projekte bei Gstaad Saanenland Tourismus und seit August zudem Verwaltungsratspräsident von den Bergbahnen Destination Gstaad. Beide Positionen haben mich so sehr gereizt, dass ich mich etwas von der Skilehrerwelt verabschiedet habe. Ich bin aber weiterhin im Tourismus tätig, es ist sehr spannend und auch herausfordernd.
Ist es nach vielen Jahren im Skischulwesen ein Abschied mit Wehmut?
JB: Ein wenig schon, vor allem auch wegen all den Freundschaften und
Kontakten, die entstanden sind. Dieses Kapitel, aus dem ich sehr viel für mein Leben mitnehmen konnte, ist nun geschlossen und ein neues, spannendes Kapitel offen. Ich bin ein Typ, der in die Zukunft schaut und sich nicht überlegt, was er nicht mehr hat.
Du bleibst dem Schneesport ja auch verbunden…
JB: Absolut. Ich bleibe in der Genossenschaft Skischule Gstaad, bin also weiterhin Mitbesitzer der Skischule Gstaad. So habe ich nach wie vor den Draht zur Organisation.
Worauf freust du dich bei deiner Tätigkeit für Swiss Snowsports am meisten, Heinz?
HA: Es wurde eine Phase eingeläutet, in welcher der Verband in eine neue Richtung geht. Da geht es beispielsweise um eine zeitgemässe Ausbildung in hoher Qualität, die nicht zu lange dauern und nicht zu teuer sein sollte. Auch das Marketing verändert sich. Der Umbruch wurde eingeläutet und geht mit Stéphane Cattin in jene Richtung, die man sich als Skischulleiterin oder -leiter wünscht. Da möchte ich mich einbringen.
Gibt es auch Respekt vor der neuen Aufgabe?
HA: Natürlich, es ist nicht einfach, die Bedürfnisse der Skischulen unter ein Dach zu bringen, und als Vorstand die richtige Strategie zu wählen, ist eine grosse Herausforderung, man will ja die Mitglieder halten können. Vor diesem Spagat habe ich Respekt.
Kannst du, Jan, Heinz Tipps mit auf den Weg geben?
JB: Die Regionalpräsidenten sind sehr nahe am Vorstand und so kannte er die Problempunkte schon vor Amtsantritt. Er weiss, was ansteht und bei seiner Erfahrung masse ich mir nicht an, ihm Tipps zu geben. Wichtig ist, die Schulen gut anzuhören, ihre Bedürfnisse zu kennen, sie zu unterstützen und bei Problemen Lösungen zu finden. Das ist essenziell.
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Der Umbruch wurde eingeläutet, geht mit Stéphane Cattin in jene Richtung, die man sich als Skischulleiterin oder -leiter wünscht. Da möchte ich mich einbringen.Heinz Anderegg
Alle
Swiss Snowsports gratuliert
Die Berufsprüfung zur Schneesportlehrperson mit eidg. Fachausweis fand dieses Jahr vom 17. bis 21. Oktober in Sursee statt. Wie bereits im Vorjahr waren die Teilnehmendenzahlen sehr erfreulich.
Beinahe ein Drittel mehr Schneesportlehrpersonen als es im Durchschnitt der letzten zehn Jahre der Fall war, haben die Ausbildung bis zur obersten Stufe abgeschlossen. An der knapp 40-minütigen mündlichen Prüfung wurden 167 Kandidat:innen zu Themen aus ihrer Facharbeit und zur Berufskunde befragt. Von den Prüfungsteilnehmenden bestanden 160 Teilnehmende die Prüfung. Die Verteilung der einzelnen Disziplinen ist wie folgt: Ski 128, (122 davon bestan-
Theorie und wertvoller Austausch
Der diesjährige Schulleiterkandidatenkurs/Vorbereitungsmodul 1 Höherer Fachprüfung (HFP) fand vom 10. bis 14. Oktober 2022 zum ersten Mal in der Curlinghalle in Bern statt. Dabei erhielten die Teilnehmenden spannende erste Eindrücke, was in der kommenden Saison auf sie als Schulleitende zukommen wird. Neben den theoretischen Inputs wurden auch der soziale Aspekt und der Wissensaustausch gefördert.
Dieses Jahr nahmen insgesamt 13 angehende Schulleitende aus der gesamten Schweiz am zweisprachigen Weiterbildungskurs von Swiss Snowsports und sportartenlehrer.ch teil, wobei neben Schulleitenden aus dem Schneesport auch der Bikesport vertreten war. Während des Kurses wurde den Teilnehmenden alles Wichtige über Themen wie Finanzen, Personal, Marketing und Sozialversicherungen weitergegeben. Dabei erhielten sie die Möglichkeit, sich mit den erfahrenen und fachkundigen Referent:innen auszutauschen. Die dadurch entstandenen Gespräche und Diskussionen haben dazu beigetragen, dass die Teilnehmenden viel Wissen aus dem Kurs mitnehmen konnten und dieses nun in ihrer neuen Tätigkeit als Schulleitende anwenden können.
Auf dem Schulleiterkandidatenkurs/ Vorbereitungsmodul 1 HFP aufbauend findet vom 27. bis 29. April 2023 das Vorbereitungsmodul 2 HFP statt. Dabei werden die im Vorbereitungsmodul 1 gelernten Inhalte ergänzt und mittels eines Planspiels vertieft. Zudem werden die Teilnehmenden gezielt auf die Höhere Fachprüfung zur Erlangung des staatlich geschützten Titels «Sportartenschulleiter/in mit eidg. Diplom» vorbereitet.
den), Snowboard SSSA 27, davon (26 bestanden), Snowboard SSBS 2, (alle haben bestanden) Langlauf 7 (alle haben bestanden) und Telemark 3 (alle haben bestanden ).
Der Frauenanteil lag mit 50 Absolventinnen bei 29,9 Prozent. Die Aufteilung in Landessprachen: Deutsch 110 Teilnehmende, Französisch 48 Teilnehmende und Italienisch 9 Teilnehmende. Die Durchschnittsnote liegt bei 4,8. Dies entspricht dem Rahmen der letzten Jahre und widerspiegelt die konstante Leistung aller Teilnehmenden.
Dank der Arbeit aller Expertinnen und Experten, der Organisatoren und dem Veranstaltungsort, gingen alle Prüfungen reibungslos über die Bühne. 36 Expertinnen und Experten bewerteten fünf Tage lang die Facharbeiten der Teilnehmenden und prüften ihr Wissen zur Berufskunde im Schneesport auf Herz und Nieren. Bestandteil der Prüfung ist zudem eine fünfminütige Präsentation, über die von den Kandidat:innen geschriebene Einzelfacharbeit. Die Endnote der Berufsprüfung ergibt sich zu gleichwertigen Teilen aus Präsentation, Beantwortung der Expert:innen-Fragen und der schriftlichen Einzelfacharbeit, sowie der Fragen zur Berufskunde. Swiss Snowsports gratuliert den Kandidatinnen und Kandidaten der Fachprüfung zum erfolgreichen Abschluss als Schneesportlehrperson mit eidg. Fachausweis und wünscht allen einen erfolgreichen Winter 2022/2023.
Zu den Bildern der Kandidat:innen:
erfolgreichen Absolvent:innen der Berufsprüfung zur Schneesportlehrperson
Albrecht David Riederalp
Amiet Kevin Veysonnaz
Anderegg Cedric Bettmeralp
Andereggen Nicole Fiesch
Anklin Florian Arosa
Bangerter Urs Grindelwald
Banterle Roman Hoch-Ybrig
Bär Alain Werrens
Baracchi Fabio Suvretta
Barandun Janina Savognin
Baumann Marcel Andermatt
Bayard Elena Saas-Grund
Bearth Marc Val Lumnezia
Bellini Dino Savognin
Berger Patrick Diemtigtal GmbH
Bigler Jürg Suvretta
Biner Sebastian Norbert Zermatt
Biner Sebastien ESI Morgins
Binswanger Tabea Lenzerheide
Blaser Benjamin LAAX
Blin Thibaut Crans-Montana
Bolliger Chris Arosa
Borgeot Nicolas Zermatt
Bösch Jonas Chäserrugg Sports AG
Brantschen Rahel Blanca Grächen
Buchbauer Michael Zermatt
Burger Pascal Saas-Fee
Bütikofer Anna Kathatina Klosters
Cajochen-Kleger Sarah Davos
Cardinaux Damien NiceSpirit
Casanova Silvia Obersaxen
Cavigelli Melanie Laax School
Cevey Gaëlle Villars
Chable Charlotte Villars
Chevallay Mikiel ESI Arc en Ciel, Siviez
Collomb Jeremie Villars ski school
Colombo Alessandro St. Moritz
Dabbadie Jim Crans-Montana
Demierre Fabrice Crans-Montana
Deplano Gabriella Verbier
Descloux Florian Nendaz
Di Bennardo Paolo La Tzoumaz - Savoleyres
Di Lanzo Jonas Davos
Dirksen Michael Lenzerheide
Dosch Gian Andri Savognin
Drobac Sveto Bettmeralp
Dubosson Anja Crans-Montana
Eilinger August Alois Parpan
Etter Kevin Zermatt
Fahlmann Felix Zermatt
Feller Nicolas Hoch-Ybrig
Fenk Simone Davos
Ferrari Mattia Crans-Montana
Fetzer Aline Riederalp
Feuerstein Flavio Klosters
Fiol Sebastien St. Moritz
Fischediek Tillmann Savognin
Fliri Madlaina Bergün
Flütsch Bianca LAAX SCHOOL
Fontana Elisa Champéry
Frigerio Mattia European Snowsport Schule Verbier
Froidevaux Marion Zermatt
Furer Nicola Adelboden
Geiser Luca Leysin
Genevard Léa Torgon
Gruber Enya Wengen
Guerini Valentina St. Moritz
Guntersweiler Nicolas Klosters
Hediger Samuel Grindelwald
Hellrung Jonathan Riederalp
Henggeler Mauro Klosters
Hollbach Yannick Kleine Scheidegg
Holzner Jindrich Zermatt
Hoppeler Tess Mürren-Schilthorn AG
Hummel Joris Zermatt
Huser Ramon Laax School
Immer Adrian Suvretta
Induni Christian Skischule
Janett Gian Andri St. Moritz
Jerkunica Julia Antonia Zaira Suvretta
Jones Lawrence Saas-Fee
Julen Kevin Zermatt
Kalt Florian Disentis
Keller Angela Saanen-Schönried
Kelso Oliver Scott Scuol-Ftan
Kern Stefan Andermatt
Kieffer Siriann St. Moritz Privat Skiverein
Kohler Fabrice St. Moritz
Köhler Christian Zermatt
Koller Thomas Chäserrugg Sports AG
Konzelmann Vincent Anzère
Koopman Jelle Lötschental
Kunz Florence Chiara Snowsport School Stoked Zermatt
Lamprecht Patrick Suvretta
Lanfranchi Luca Francesco Davide St. Moritz
Lang Mateo Laax School
Latorre Rodrigue Nendaz
Lebreton Tom ESI ARC-EN-CIEL NENDAZ
Lehmann Debora Gstaad
Lohner Dario Lenzerheide
Looser Marius Suvretta
Marchesseau Mathilde swiss mountain sport
Martig Gauthier Neige aventure, Nendaz
Martin Daniel ESI ARC-EN-CIEL NENDAZ
Meier Tatjana St. Moritz
Meyer Thomas Brigels
Mignone Valentin Lausanne (Zweigniederlassung von Villars)
Monard Nathan Zermatt
Morelli Marina St. Moritz
Nauer Alexander Hoch-Ybrig
Noto Ciril Ecole de ski de Villars
Obrecht Cyril Arosa
Oehrli Joel Gstaad Snow Academy Saanenland
Paton Thomas William Ski School Nendaz Neige Adventure
Perren Marc Zermatt
Perren Robin Zermatt
Perren Sereina Zermatt
Pointon Stuart Zermatt
Pollet-Villard John-André Genève
Praz Romain La Dôle
Ragettli Christina LAAX School
Ramseier Christoph Bettmeralp
Rellstab Sina Arosa
Reutimann Dalin Obersaxen
Reutzel Annette
Richert Jérémy Crans-Montana
Ruckstuhl Jonas LAAX School
Ruga Francesco St. Moritz
Salamin Florent Grimentz-Zinal
Salzgeber Ladina Colani Nordic Academy La Punt Chamues
Santschi Rita Kleine Scheidegg
Schärer Nathanael Davos
Schärer Tim Olivier Mürren-Schilthorn AG
Scheidegger Ulrich Schneestärn.ch
Schläppi Fiona Meiringen-Hasliberg
Schmid Nadja Davos
Schneeberger Apolline Zermatt
Smit Maarten Stoked Snowsports School
Stalder Katrin Grindelwald
Stegmaier Florian Obersaxen
Steulet Jules Enjoy the Ride
Summermatter Noah Zermatt
Sutter Romana LAAX-School
Tineev Alexander Suvretta
Trummer Simon Saas-Fee
Ulugöl Sinan Wengen
Underwood Jonas Villars
Vailly Laure La Fantastique Verbier
Vautravers Simon Neige Aventure, Haute Nendaz
Venant Sophie Crans-Montana
Vicini Pascal Arosa
von Flüe Michèle Zermatt
Wellig Michelle Blatten-Belalp
Wild Samira Flumserberg
Zahno Aimeric Leysin Swiss Ski School
Zemp Joelle Stoked Zermatt
Zogg Tim Flumserberg
Zooler Bryan Le Brassus
Zoons Wouter Morgins
Zurbriggen Laura Zermatt
Das Team Education stellt sich vor
Sie ziehen die Strippen hinter den Kulissen und sorgen für reibungslose Ausbildungskurse. Sie halten den Kursleiterinnen und Kursleitern im Büro den Rücken frei, damit diese sich auf die Durchführung der Ausbildungskurse konzentrieren können. Angeleitet vom Leiter Ausbildung, Rafael Ratti, bilden sie das Backoffice der Ausbildungsabteilung. Daiana, Matthias, Chiara, Joe, Lionel und Arsène stellen sich vor und geben einen Einblick ins Team Education von Swiss Snowsports.
Daiana arbeitet mit dem Hut eines Doppelmandats und gab bereits im Rahmen der Vorstellung des Teams zentrale Dienste einen Einblick in ihre Tätigkeiten als HR-Sachbearbeiterin. In der Abteilung Education war sie jahrelang zuständig für die Organisation der Kids Instructor-Kurse in der Disziplin Ski. Diesen grossen Aufgabenbereich teilt sie sich kommende Saison mit Lionel, um sich mehr um den Personalbereich kümmern zu können. Sie wird dem Team Education aber erhalten bleiben und die Hoheit über die Organisation aller Backcountrykurse haben. Zusätzlich organisiert sie das jährliche Swiss Snowsports Forum, das jeweils anfangs Saison durchgeführt wird. Daiana ist die Dienstälteste im Team Education und eine wichtige Stütze für den Ausbildungsleiter sowie
die anderen Teammitglieder. Sie steht allen mit Rat und Tat zur Seite und lässt das ganze Team von ihrer Erfahrung profitieren.
Neben Daiana ist auch Matthias schon länger bei Swiss Snowsports tätig –wenn auch in verschiedenen Etappen und Funktionen. Matthias hat 2018 sein kaufmännisches Praktikum bei Swiss Snowsports absolviert. Nachdem dieser Einsatz nur befristet war, hat es ihn wieder nach Belp zurückgezogen. Seit 2020 ist er eine feste Grösse im Team Education und kümmert sich um die Organisation der Snowboard-Ausbildungskurse sowie um den Unterhalt der Website. Nebenbei studiert er an der Fachhochschule Graubünden im Bachelor of Science Sportmanagement
und kann so seine Arbeit und sein Studium ideal verknüpfen. Die Antwort auf die Frage, was ihm an der Arbeit bei Swiss Snowsports am besten gefällt, fällt ihm leicht: «Die Arbeit mit dem Swiss Snow Education Pool Snowboard und dass ich so einen Beitrag zu meiner persönlichen Leidenschaft, dem Snowboardsport, leisten kann». So oft es geht, ist er im Winter auf dem Brett anzutreffen. Im Sommer tauscht er sein Snowboard gegen sein Mountainbike. So oder so, wenn Matthias nicht die Schulbank drückt oder für Swiss Snowsports arbeitet, ist er meistens draussen anzutreffen.
Unterstützt werden Matthias und Daiana unteranderem von Chiara. Die Walliserin übernimmt seit dem Sommer 2022 die Administration der eidgenössischen Berufsprüfung sowie die Kursadministration der Disziplinen Nordic und Telemark. Zudem ist sie für die Einstufung internationaler Ausbildungen bei Swiss Snowsports verantwortlich. An ihrer Arbeit gefallen ihr besonders die Vielfältigkeit und die abwechslungsreichen Aufgaben, «es wird mir nie langweilig», meint sie. Als gebürtige Gommerin hat Chiara Langlaufen im Blut. Schon ziemlich früh hat sie jedoch die langen Latten gegen Fussballschuhe getauscht. Wie ihre Arbeitskollegin Daiana spielt Chiara
in ihrer Freizeit leidenschaftlich Fussball. Es kam zudem bereits zu einem Direktduell der beiden Arbeitskolleginnen, das Chiara für sich entscheiden konnte. In der Fussballwinterpause ist sie dennoch oft in den Bergen anzutreffen, entweder auf den Langlaufski oder auf den alpinen Skiern.
Komplettiert wird das Team Education von Joe. Er bestreitet bereits die zweite Saison für Swiss Snowsports, betreut die Disziplin Ski und koordiniert die Fortbildungskurse aller uns angeschlossenen Verbände und Institutionen. Die Disziplin Ski ist diejenige mit den meisten Ausbildungskursen, weshalb Joe besonders im Winter gefordert ist. Der Austausch mit allen Expert:innen, den Teilnehmenden und dem Disziplinenchef hilft ihm dabei, auch die anspruchsvolle Zeit zu meistern. «Die Materie, die einen grossen Teil meiner Arbeit ausmacht, gefällt mir natürlich», sagt er. Mit das Wichtigste ist für ihn jedoch die gute Zusammenarbeit im Team Education. Das Team Education teilt sich ein grosses Büro, weshalb von dort meist auch die lautesten Lacher herausdringen. Der gelernte Landschaftsgärtner ist Outdoor-Sportler durch und durch. Im Sommer erscheint er meist mit dem Rennvelo im Büro, mit dem er früh morgens von Thun nach Belp fährt. Er
ist zudem leidenschaftlicher Kletterer und verbringt seine Freizeit am liebsten draussen in der Natur. Auch die kalten Temperaturen im Winter halten ihn nicht davon ab, draussen Spass zu haben. «Ich bin eine Spassperson, egal bei welchem Wetter», sagt er. Ob auf dem Snowboard oder den Tourenski, Joe ist auf jeden Fall irgendwo in der Natur anzutreffen.
Lionel ist das neuste Mitglied im Team Education. Er unterstützt das Team während der Saison 2022/23 im Bereich der Kids Instructor Kurse. Lionel hat sein Studium in Sportwissenschaften im Sommer 2022 abgeschlossen und ist auf der Suche nach einer Tätigkeit im Sportbereich auf Swiss Snowsports gestossen. Der Fribourger ist bilingue aufgewachsen und ergänzt das Team mit perfekten Französischkenntnissen. In seiner Freizeit spielt Lionel Basketball. Wenn er keine Körbe wirft, ist er im Winter auf den Skiern im Greyerzerland anzutreffen. Dabei liebt er besonders «die Berge und die Atmosphäre in den Skigebieten». Während seiner begrenzten Zeit bei Swiss Snowsports freut er sich vor allem darauf, Praxiserfahrung zu sammeln. Die administrative Erfahrung sei ein Pluspunkt im Lebenslauf eines Wissenschaftlers, zudem hofft er, einige Kontakte im Schneesport knüpfen zu
können. Auch nach einer kurzen Einarbeitungszeit kann er jetzt schon sagen, «dass das Team super und die Stimmung genial ist und alle einander helfen».
Last but not least einer der wichtigsten Akteure von Swiss Snowsports: Arsène ist als Disziplinenchef Ski und Kids Ski der einzige Disziplinenchef, der auch im Büro in Belp arbeitet. Dadurch ist er für alle Teammitglieder eine grosse Bereicherung und unterstützt mit seinem Wissen und seiner langjährigen Erfahrung auch abteilungsübergreifend. Er stellt sich oft scherzhaft als «Arsène Page, Praktikant Schneesport Schweiz» vor, aber ist im Team Education eine unverzichtbare Grösse. Der Schneesport ist seine grosse Leidenschaft, der er sich komplett verschrieben hat. So reist er in seiner freien Zeit oft durch die ganze Schweiz, von einem Ausbildungskurs zum nächsten, und unterstützt seine Leute auf dem Feld, wo es geht. Arsène ist nicht nur inhaltlich eine Bereicherung für das Team, er ist auch die gute Fee von Belp. So hat er schon manchem Teammitglied das Velo geflickt oder sein Büssli für einen Umzug ausgeliehen. Diese Tatsachen bringen den Teamspirit im Team Education ziemlich genau auf den Punkt. Man hilft einander, wo man kann. •
TEXT: ADINA KRÄHENBÜHL, SSSA FOTOS: PIUS KOLLER, SSSA Daiana Calce Matthias Kennel Lionel Castella Arsène Page Chiara BiderbostTHE RACETIGER
LEGEND FOR GENERATIONS
Auftrittskompetenz als Schlagwort des diesjährigen FK-Themas
Simone Tschopp ist Psychologin lic. phil., Coach und Auftrittstrainerin und referierte am Swiss Snowsports Forum in Zermatt zum Thema Auftrittskompetenz. Dabei stand das innere Auftrittsteam im Fokus, eine Methode, die sie entwickelt hat, um das eigene Auftreten in verschiedenen Situationen zu verbessern.
TEXT: ADINA KRÄHENBÜHL, SSSA FOTO: GUY PERRENOUDWie ist es zu deinem Referat am Swiss Snowsports Forum gekommen?
Im Mai fand das Trainer-Forum von Swiss-Ski statt und dort ging es um Kommunikationsleitlinien, zu welchen ich referiert habe. Isa Jud ist danach auf mich zugekommen und hat gefragt, ob ich Interesse hätte, am Swiss Snowsports Forum ein Inputreferat zu machen.
Kannst du dich und deine Arbeit kurz vorstellen?
Ich habe ursprünglich Psychologie studiert und mich zweispurig in den Bereichen Coaching und Therapie sowie Management weitergebildet. Vor zwölf Jahren habe ich dann meine eigene Firma gegründet, in der ich jetzt als Psychologin, Coach und Auftrittstrainerin unterwegs bin. Seit August 2022 bin ich zusätzlich noch in der Trainerbildung Schweiz in Magglingen tätig.
Gibt es eine Technik bei Auftritten, die immer funktioniert und immer Wirkung bei Menschen erzielt? Sehr präsent sein ist eine wichtige Voraussetzung. Wenn man gestresst ist, stellt unser Hirn in den Angstmodus um, der dazu verleitet, entweder zu flüchten, zu kämpfen oder sich totzustellen. Wenn das Hirn in einer Angstreaktion steckt, ist es schwierig, in dieser Präsenz und in echtem Kontakt mit dem Publikum zu sein. Das andere ist, dass man davon überzeugt ist, eine wichtige Botschaft zu präsentieren. Man muss sicher sein, dass das «Produkt», welches man dabei hat, auch passend für die Situation ist.
Welchen Hintergrund hat die Methodik zum «inneren Team», die du erarbeitet hast?
Der Ansatz des inneren Teams stammt vom Kommunikationsexperten Friedemann Schulz von Thun. Zudem gibt es im therapeutischen Bereich das Modell «Ego-State», das sich mit verschiedenen Persönlichkeitsanteilen befasst. Da ich mit Auftritten arbeite, habe ich daraus das innere Auftrittsteam kreiert. Das bedeutet, dass du auf verschiedene Seiten von dir selbst zurückgreifen kannst, wenn du auf der Bühne stehst. Beim Beispiel der Nervosität ist es häufig so, dass die nervöse Seite sagt «hey, ich mache dieses Referat». Dabei ist es hilfreicher, wenn man ihr antwortet «es ist schön, dass du dabei bist, aber vielleicht hältst du dich eher im Hintergrund». Das heisst man kann lernen, die verschiedenen Seiten zu steuern und diese sind meistens sehr kooperativ.
Welche Situation könnte eine Schneesportlehrperson antreffen, die Auftrittskompetenzen erfordert?
Wenn du jemanden neu kennenlernst, prägt das Auftreten immer das Bild, welches du von ihm oder ihr hast. Mein Skilehrer beispielsweise war wirklich der Clown, der ist mir auch so in Erinnerung geblieben. Dabei hilft es, sich zu überlegen, welchen Eindruck ich hinterlassen will. Ich denke da zum Beispiel an kleine Kinder und deren Eltern. Das eine ist, wie ich mit den Kindern umgehe und das andere ist, wie die Eltern mich wahrnehmen. Sprich, zeige ich nur den Clown oder zeige ich auch den Sicherheitsvermittler? Da ist es sicher hilfreich, wenn ich verschiedene Qualitäten von mir zeige.
Das heisst, beim Vater des Kindes greife ich nicht auf die gleiche Person meines Auftrittsteams zurück wie beim Kind selbst?
Genau, absolut.
Wie kann man das auf den Alltag erweitern?
Man kann das in vielen Situationen brauchen. Beispielsweise auch in einer Beziehung. Man kennt das, wenn in der Beziehung beide immer gleich reagieren und es auch mal kracht. Dann kann man sagen: Okay, mein Partner oder meine Partnerin hat verschiedene Seiten und wenn diese eine Seite zum Vorschein kommt, reagiere ich meistens mit dieser Seite. Wenn man dieses Denken verinnerlicht, kann man einige Situationen besser verstehen und steuern.
Was ist die Quintessenz?
Wichtig ist, dass man einerseits seine Player kennt aber sich andererseits auch dessen bewusst ist, dass man die Player selbst managt. Dem Menschen gibt es eine gewisse Entspannung, wenn er weiss, dass er die Dinge steuern oder sogar kontrollieren kann. Man hat den Auftritt mehr in der Hand als man denkt, das ist der Schlüssel daran. •
VOM "RENNTIGER" ZUM "RACETIGER"! VON EINER GENERATION ZUR NÄCHSTEN GENERATION. SEIT 1970 STEHT RACETIGER FÜR PURE RENNSPORT-DNA KOMBINIERT MIT WELTCUP-ERFAHRUNGERLEBE KÖNIGLICHEN DRUCKSERVICE MIT PRINTZESSIN.CH
WO SICH JEMAND UM DRUCK SCHERT.
Auszeichnung für innovative Skischulen
Die Verleihung des Innovationspreises fand dieses Jahr ausserordentlich statt. Swiss Snowsports durfte drei innovative Skischulen auszeichnen.
Alle zwei Jahre verleiht Swiss Snowsports den Innovationspreis.
Hierfür können Mitglieder der Kat. A. ein Projekt einreichen. Es werden Innovationen für die angeschlossenen Schulen in den Bereichen touristische Leistungen, neue Angebote, Veranstaltungen, Management und Marketing, Qualitätsmanagement, Struktur und Kooperationen sowie Aus- und Weiterbildung gesucht.
Letztes Jahr wurden zu wenige Projekte eingereicht, weshalb wir dieses Jahr in Saas-Fee den Preis ausserordentlich vergeben durften. Wir haben sieben
verschiedene Projekte erhalten und diese in einer offiziellen Jury bewertet und drei Auszeichnungen vergeben.
Auf dem dritten Platz ist die Skischule Wengen mit dem Bilderbuch «Winterzauber in der Skischule Wengen», das zweitbeste Projekt – die «ALL IN ONE»Skischul-App – wurde von der Skischule Engelberg eingereicht. Der diesjährige Sieger ist die Skischule Lenk mit dem Kinderland auf dem Stoos am Betelberg.
In Zusammenarbeit mit den Bergbahnen wurde das Gelände angepasst und neugestaltet, der Unterhalt der FunAngebote wird gemeinsam getragen.
Wir gratulieren herzlich zu diesen Auszeichnungen.
Weitere spannende Projekte haben wir erhalten von der SSS Kleine Scheidegg: «Skiclub RAKS»; ESS Sion: «Smart Parallel»; ESS Les Paccots & ESS Genf: «Partnerschaft der Skischulen» und von der SSS Hoch-Ybrig mit dem Projekt «Hoch-Ybrig bewegt».
Swiss Snowsports möchte sich bei allen Skischulen für das Einreichen der Projekte bedanken und ist begeistert, dass trotz der Hürden in den letzten Jahren Zeit gefunden wurde, um innovativ zu denken und an diesen Projekten zu arbeiten.
Swiss Snowsports wird nächstes Jahr den Innovationspreis im Zweijahresturnus weiterführen. Über viele spannende Projekte freuen wir uns bereits heute und möchten alle Skischulen motivieren, ihre Projekte anzugehen. •