SNOWSPORTS SWISS
Brücken bauen durch Austausch und Dialog
Prüfe dein Velo auf Herz und Nieren
Die Schweizer Skischule
Giswil-Mörlialp beschäftigt die Kinder auch nach dem Winter
Brücken bauen durch Austausch und Dialog
Prüfe dein Velo auf Herz und Nieren
Giswil-Mörlialp beschäftigt die Kinder auch nach dem Winter
Care lettrici, cari lettori
thoemus .ch/ jobs
Als «Sonnenstube» wird das Tessin als ideales Reiseziel für die warme Jahreszeit wahrgenommen. Seit einigen Jahren beobachten wir aber ein Umdenken: Herbst und Winter werden vermehrt zu attraktiven Reisemomenten. Die Jahreszeiten – auch touristisch – fliessen ineinander. Ein ganzjähriges, stets wachsendes und vielseitiges Angebot, kulturell, gastronomisch wie sportlich, bezeugt das erwachte Selbstbewusstsein einer Region, die an Vielfalt und Gegensätzen kaum zu überbieten ist: Gletscher und unberührte Alpentäler gehören genauso zum Landschaftsbild wie Palmen und südliche Seen – Alpenzauber trifft auf Dolce Vita.
Im Tessiner Norden, der Leventina, dem Blenio-Tal und der Region Bosco Gurin befinden sich unsere grössten Wintersportgebiete. Obschon von der Grösse her nicht mit den weltbekannten Skigebieten der nördlichen Alpenregion vergleichbar, haben diese dennoch grosse touristische und wirtschaftliche Bedeutung für unseren Kanton. Und wie die «nördlichen Brüder» stehen auch unsere Bergregionen vor zahlreichen Herausforderungen – besonders bezüglich der immer stärker spürbaren klimatischen Veränderungen: Wo im Winter Sonne und warme Südtäler locken, da sind auch die Schneeverhältnisse stets ein Thema.
Unsere Wintersportorte setzen auf ein differenziertes Angebot: Pistenfeste und Folklore, Wellness, Schnee schuhwandern nachts und Schlittelspass bei Fackellicht sind solche Beispiele. Der organisatorische, personelle und finan zielle Effort, der dahintersteckt, ist gross. Ebenso aufwendig ist es, die Saison auszuweiten und ein attraktives Angebot auch in der warmen Jahres zeit aufrechtzuerhalten.
Hier kommt den Schweizer Skischulen und Swiss Snowsports eine Schlüsselrolle zu. Der gesamte «Ausbildungsparcours» zu allen Arten des Schneesports basiert auf hochqualifizierten Instruktorinnen und Instruktoren. Während der tendenziell immer längeren warmen Jahreszeit bietet es sich an, diese Fachkräfte in Aktivitäten besonders rund um das Fahrrad einzubinden. Oftmals haben wir Strukturen und Pisten – man denke an das CST in Tenero oder die Parcours um Airolo oder auf dem Monte Tamaro –, stellen aber fest, dass es an Instruktorinnen und Instruktoren fehlt.
Die Skilehrerinnen und Skilehrer haben profundes sportliches Wissen, kennen die Geografie ihres Gebietes und haben pädagogische Erfahrung im Umgang mit einem breiten, heterogenen Publikum. Die Ausweitung der Aktivitäten auf den Sommer verfolgen wir darum mit grossem Interesse und wirken, wo möglich, unterstützend mit. Diese logischen «Brücken» zwischen Sommer und Winter stehen im Einklang mit unseren Strategien einer «Desaisonalisierung» des Tourismus.
Ticino Turismo ist sich der Verantwortung bewusst und bemüht sich gemeinsam mit den regionalen Tourismusorganisationen und zahlreichen Partnern, die Vielfalt des Angebots aufrechtzuerhalten, ja zu fördern. Wir sehen in den Skischulen und in Ihnen, liebe Instruktorinnen und Instruktoren, einen fundamentalen Schlüssel für die Herausforderungen der Zukunft. Lassen wir uns darauf ein und finden wir gemeinsam Brücken zwischen diesen Gegensätzen! In der Vielfalt und Vielseitigkeit sehen wir im Tessin, diesem kleinen Kosmos der Kontraste, unseren Reichtum und unsere Stärken.
Balancieren auch Sie mit uns zwischen Nord und Süd, zwischen Berg und Palme, zwischen Sport und Dolce Vita,
21. – 23.9.2023
Herbstkurs 2023
MEIRINGEN-HASLIBERG
23.9.2023
Delegiertenversammlung
Swiss Snowsports
MEIRINGEN-HASLIBERG
9. – 12.10.2023
Eidg. Berufsprüfung 2023 NOTTWIL
5.–8.11.2023
Swiss Snowsports Forum 2023 ZERMATT
9.–12.4.2024
Swiss Snow Happening 2024 AROSA
SWISS SNOWSPORTS – MAGAZIN www.snowsports.ch
Magazin für Schneesportlehrende
Offizielles Organ von Swiss Snowsports
20. Jahrgang, 4 Ausgaben pro Jahr Februar, Mai, September, November
Für Mitglieder des Verbandes Swiss Snowsports im Beitrag inbegriffen.
Herausgeberin/Adressänderungen
Swiss Snowsports
Hühnerhubelstrasse 95, 3123 Belp Tel. 031 810 41 11 info@snowsports.ch
Projektleitung
Stefanie Gysler
Produktion/Druck
Michel Bongard, IMS Marketing AG
Redaktion
Adina Krähenbühl, Swiss Snowsports
Mathias Imoberdorf, Swiss Snowsports
Andy Maschek, Viva AG für Kommunikation
Übersetzungen
Agata Markovic
Layout
Ralf Küffer, IMS Marketing AG
Fotografen
Pius Koller, Michael Portmann, Chantal Stucky, Raphael Wernli
Anzeigen
IMS Marketing AG
Gartenstadtstrasse 17, 3098 Köniz
Michel Bongard michel.bongard@ims-marketing.ch
Druck
Jordi AG
Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp www.jordibelp.ch
Druckauflage 13 950 Exemplare
Redaktionsschluss
8. Mai 2023
7 SNOWSHOTS
Deine Meinung ist gefragt – teil uns deine Ideen zur Fachzeitschrift mit.
8 MARCEL FRANGI
Marcel Frangi, Inhaber der Schweizer Skischule Giswil-Mörlialp setzt sich mit seiner Bikeschule nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene ein – sein Ziel lautet: «Biken für Jung und Alt».
15 TIPPS UND TRICKS VON THÖMUS
Grosse Wirkung durch kleine Tricks - Es lohnt sich, ein paar Tipps und Tricks von Thömus rund ums Bike zu beachten, damit auf den Zweirädern alles rund läuft.
17 REGIONALE MEISTERSCHAFTEN
Die Bündner und Ostschweizer Verbände konnten ihre Meisterschaften bei schönstem Sonnenschein und perfekten Pistenverhältnissen austragen. Die weiteren Verbände mussten ihre Meisterschaften infolge schlechter Wetter- und Schneeverhältnissen absagen.
18 SWISS SNOW HAPPENING 2023 LENK
Bei mehrheitlich schönem Winterwetter genossen die Teilnehmenden, Besucher und Besucherinnen einen einzigartigen Anlass am Talschluss des Simmentals.
22 INTERSKI-KONGRESS 2023 LEVI (FINNLAND)
Der Austausch mit den anderen Nationen und der Perspektivenwechsel waren unglaublich wertvoll und werden den einen oder anderen Stein ins Rollen bringen.
24 DIE SOMMERJOBS DER SCHNEESPORTLEHRPERSONEN
Der Sommer kommt, was nun? … Kindergärtnerin, Betriebs- und Bademeisterin, Hüttenwartin, Innendekorateur – sechs Schneesportlehrpersonen zeigen auf, wie sie ihren Sommer verbringen.
Wenn die Tage länger werden und sich die Bevölkerung wieder mehr draussen aufhält, nimmt auch das Littering zu. Deshalb konzentrieren sich die Botschafter-Teams der IG saubere Umwelt (IGSU) besonders auf die warme Jahreszeit und sorgen mit Charme und Humor dafür, dass der Abfall im Kübel und nicht in der Natur landet.
Wenn die Ski, Snowboards und Schlitten im Keller verstaut werden, nehmen die IGSUBotschafterinnen und -Botschafter ihre Recyclingmobile wieder in Betrieb. Denn sobald der Schnee auf dem Rückzug ist, ist das Littering auf dem Vormarsch: Die Menschen verpflegen sich wieder vermehrt im Freien und lassen Essens- und Getränkeverpackungen allzu oft auf dem Boden liegen. Um sie daran zu erinnern, dass der Abfall in den Kübel gehört, sensibilisieren die IGSU-Botschafter-Teams die Bevölkerung vor Ort für die Littering-Problematik. Doch statt mit dem Mahnfinger begegnen sie den Passantinnen und Passanten mit Charme und Humor. «Die meisten Menschen lassen sich gerne auf ein Gespräch über Littering und Recycling ein», weiss Cédric Québatte, Teamleiter der Botschafter. Es sei wichtig, dass die Bevölkerung immer wieder auf verschiedenen Wegen für die Littering-Problematik sensibilisiert werde. Deshalb setzt die IGSU seit 2007 nicht nur auf Inserate und Plakate, sondern auch auf die IGSU-Botschafter-Teams. «Sie erreichen die Menschen vor Ort und in dem Moment, in dem sich ihnen tatsächlich die Frage stellt, was sie mit dem Abfall machen sollen», so Québatte.
Von der Rigi bis zum Monte Lema
So sind die IGSU-Botschafter-Teams auch in Bergregionen unterwegs und sorgen dort dafür, dass in der warmen Jahreszeit kein Abfall liegen bleibt und im Winter unter dem Schnee begraben wird. Sie touren unter anderem über die Rigi oder den Gotthardpass und sensibilisieren in Davos, Arosa, der Lenzerheide oder auf dem Monte Lema. «Besonders beim Wandern oder Biken in den Bergen geraten Inserate oder Zeitungsartikel zum Thema Littering gerne in Vergessenheit», betont Québatte. Vereinzelt besuchen die IGSU-Botschafter-Teams auch im Winter Schneesportgebiete. Die Räder der Recyclingmobile werden dann durch Kufen ersetzt, damit auch an der Piste auf die Littering-Problematik aufmerksam gemacht werden kann.
Littering nimmt ab
Um Kinder und Jugendliche gezielt im Umgang mit Abfall zu schulen, führen die IGSU-Botschafter-Teams auch Workshops, Pausenaktionen und Aufräumaktionen an
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Schulen durch. Zudem sorgt die IGSU mit weiteren Massnahmen für eine saubere Umwelt: Mit dem nationalen IGSU Clean-Up-Day bringt sie beispielsweise seit 10 Jahren Jung und Alt dazu, die Schweiz von Littering zu befreien. Der Clean-Up-Day 2022 hat alle Rekorde geknackt: Schät-
zungsweise 55’000 Helferinnen und Helfer haben sich an rund 750 Aufräumaktionen beteiligt. Auch am nächsten Clean-Up-Day vom 15. und 16. September 2023 nehmen unter anderem viele Bergregionen teil. www.clean-up-day.ch
Zudem unterstützt die IGSU mit der Plattform www.raumpatenschaft.ch interessierte Institutionen bei der Umsetzung von Raumpatenschafts-Projekten und vergibt seit 2017 das No-Littering-Label an Städte, Gemeinden und Schulen. Mit diesem Massnahmenkatalog konnte die IGSU dazu beitragen, dass sich die Littering-Situation in den vergangenen Jahren stetig leicht verbessert hat, wie eine Umfrage der IGSU zeigt. «Trotzdem haben wir noch einen langen Weg vor uns», weiss Cédric Québatte. «Solange der Schnee Abfall unter sich begräbt, werden wir uns für eine saubere Umwelt stark machen.»
Bike ist für immer mehr Skischulen ein zweites Standbein und die Kids Bike League ein probates Mittel für Kundenbindung und Zusatzeinnahmen. Auch die kleine Schweizer Skischule Giswil-Mörlialp engagiert sich in diesem Bereich, aktuell aber noch hauptsächlich aus Idealismus.
Ein Samstagmorgen Ende April. Die nahe Kirchenglocke läutet zehnmal, gleichzeitig fahren 21 Kinder von der Bikeschule und vom Skiclub im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren auf die gemähte, aber vom Regen durchtränkte Wiese, die teilweise einem Sumpf gleicht. Dort werden sie von Marcel Frangi erwartet, der sie herzlich willkom-
men heisst, ein paar Worte an sie richtet und abschliessend sagt: «Das Ziel ist es, dass eure Bikes nach diesem Kurs richtig dreckig sind und ihr sie am Nachmittag putzen müsst.»
Marcel Frangi strotzt vor Energie und ist seit Jahren dem Schneesport und dem Skischulwesen verbunden. Er war 13 Jahre Skilehrer in Parpan, leitete drei
Jahre die Schweizer Skischule Leukerbad, packte vor zwölf Jahren die Gelegenheit und kaufte die Schweizer Skischule Giswil-Mörlialp. Es ist beeindruckend, was er seither aufgebaut hat. Rund 700'000 Franken hat er in die Infrastruktur investiert, einen Shop eröffnet, Mietmaterial angeschafft, das er auch selbst unterhält; ein Angebot aus einer Hand also, das möglichst unkompliziert zu reservieren und zu einem fairen Preis erhältlich sein soll. Dies alles mit dem Ziel, so viele Menschen wie möglich ins überschaubare Skigebiet im Kanton Obwalden zu lotsen. Erste Erfolge haben sich eingestellt, das Angebot kommt bei Lagern oder
auch den Sunrise Snow Days bestens an. «Im nächsten Jahr führen wir in der Zwischensaison zwölf Sunrise Snow Days durch und haben damit 1200 Kinder bei uns. So verdienen die Skilifte, die Gastronomie, die Vermietung und die Skischule etwas.»
Lenzerheide als Inspiration
Es ist ein kurzer Ausblick in die Zukunft, nachdem Marcel Frangi mit seiner Skischule den zweitbesten Winter in seinen zwölf Jahren abgeschlossen hat. Die Gegenwart gehört seiner zweiten Leidenschaft, dem Biken. Er sagt: «Ich hatte schon länger die Idee im Hinterkopf, eine Bikeschule zu lancieren, aber mir fehlte die Manpower, um dies auf die Beine zu stellen. Dann kam Swiss Snowsports auf die Schweizer Skischulen zu, erklärte das Produkt, das die Schweizer Skischule Lenzerheide mit der Bikeschule und der anhand der Swiss Snow League adaptierten Kids
Bike League lanciert hat – und für mich war schon nach zwei Minuten klar: Das mache ich, jetzt ist der Zeitpunkt da.» Bikeschulen sind nicht nur auf der Lenzerheide ein Mittel, um sich für den so oft erwähnten Klimawandel zu wappnen, das Sommergeschäft zu stärken, die Gäste während des ganzen Jahres an sich zu binden und den Lehrpersonen im Idealfall eine Ganzjahresbeschäftigung zu bieten. Es ist ein Businessmo-
versehen ist. Er besorgte Zelte und Fahnen und rüstete sich und das Team mit der passenden Bekleidung aus.
«Es war viel Arbeit, da haben meine Sekretärin und gute Seele der Skischule, Susanne Furger, und ich viele Stunden in der Garage verbracht», sagt er rückblickend und fügt dann an: «Wir haben Vollgas gegeben, denn mein Motto ist: Wenn ich etwas mache, dann mache ich es richtig.»
dell, das generell immer beliebter wird. Auch Marcel Frangi engagiert sich nun in diesem Bereich. Seine Ziele hat er zwar tiefer gesteckt als grössere Schulen, doch sein Einsatz und Enthusiasmus sind riesig.
Im April 2022 war für ihn klar, dass er als Ergänzung zur Skischule eine Bikeschule gründet – es war der Startschuss in eine intensive Zeit. Er liess durch die Firma Von Rotz & Wiedemar in Kerns für die verschiedenen Elemente, die er im Bikeunterricht braucht, Eisengestelle bauen, für das nötige Holz und die Beschichtung sorgte er dann später selber. Er kaufte einen Anhänger für das Material, der passend auf der einen Seite mit Werbung für die Ski- und auf der anderen Seite für die Bikeschule
Es hat sich gelohnt, wie dieser Morgen zeigt. Die Kinder sind mit viel Spass am Werk. Überwinden spielerisch die Hindernisse. Nehmen die Tipps der Lehrpersonen an. Die anfängliche Unsicherheit weicht dem immer grösser werdenden Selbstbewusstsein und auch die fahrerischen Fähigkeiten steigen. Stürze? Kommen nur selten vor, auch Tränen fliessen keine. Marcel Frangi sind der Stolz und das Glücksgefühl anzusehen, wenn er bei verschiedenen Gruppen – sie heissen in der Kids Bike League Murmeltier, Gämse, Steinbock, Steinbock Pro Trail, Steinbock Pro Bikepark und Steinbock Pro Pumptrack –vorbeischaut. Gleichzeitig gehen ein paar Frauen auf eine Ausfahrt. Es sind die Teilnehmerinnen am so genannten Ladies Bike Kurs, an dem die Mütter der Bike-Kids sich ebenfalls sportlich betätigen können, statt nur am Rand zu stehen und ihrem Nachwuchs zuzuschauen.
Vollgas gegeben, denn mein Motto ist:
Wenn ich etwas mache, dann mache ich es richtig.
Marcel Frangi
Mangel an Bikeguides
An diesem Samstag finden die ersten Kurse des Jahres statt. Die Resonanz ist gut, er habe auch im ersten Jahr nichts Negatives gehört, «doch das sagt einem ja niemand direkt ins Gesicht», erklärt Marcel Frangi lachend. Bis Mitte September sind Kurse an zehn Samstagen geplant, mehr ist aktuell ebenso utopisch, wie dass er von der Ski- und der Bikeschule leben kann. Sechs bis sieben Monate im Jahr widmet sich Frangi voll der Skischule, in der restlichen Zeit ist er als Freelance-Vorarbeiter im Strassenbau tätig. Es ist das finanziell nötige zweite Standbein für den Familienvater, der sich mit viel Leidenschaft und Herzblut dem Schnee- und Bikesport widmet. Er würde gerne noch mehr Kurse anbieten, doch aktuell ist dies auch nicht möglich, weil er nicht genügend Guides findet. Er sagt: «Die Jungen wollen diese Möglichkeit nicht packen, haben andere Pläne. Es kommen viel eher jene ab 35 Jahren, das stimmt mich schon ein wenig nachdenklich. Der Nachwuchs fehlt an vielen Orten, da sind wir stark auf Idealisten angewiesen.» Idealisten, wie er einer ist. In die Bikeschule hat Frangi bereits 35'000 Franken investiert, eine Summe, die in zehn Jahren nicht amortisiert sein wird. Dessen sei er sich bewusst, sagt er, um dann anzufügen: «Aber wenn wir die Kinder von den Bildschirmen weg kriegen wollen, müssen wir etwas anbieten können, egal wie hoch die Hürden oder Kosten sind.»
Auch wenn die Perspektiven zumindest finanziell nicht ideal sind, so gehen dem Bündner die Ideen und Ziele nicht aus. Im vergangenen Winter liess er sich die Anschaffung von 40 Bikes in verschiedenen Grössen offerieren, um in schneearmen Zeiten den Gästen allenfalls eine
Alternative bieten zu können. «Die hätte ich dann vermietet. Die Gäste kommen im Winter nicht mit dem Bike, also muss ich ihnen etwas bieten», so Frangi.
Bau einer Bikeanlage geplant
Es ist nun ebenso ein Plan für die Zukunft wie der Bau einer festen Bikeanlage in Giswil; aktuell befindet er sich mit der Gemeinde im Gespräch, die ihm ein Grundstück neben dem Fussballplatz anbietet. Der Bau einer festen Bike-
anlage würde etwa 200’000 Franken kosten, die er via Crowdfunding beschaffen würde, wobei ihm vom Kanton 20'000 Franken zugesagt wurden und sich allenfalls auch die Gemeinde und eine lokale Kooperation engagieren würden. Das Zusammenspiel verschiedener Leistungsträger in einer Destination scheint also zu klappen, und dennoch fehlen aufgrund der Gegebenheiten die Perspektiven, wie sie bei grossen Skischulen vorhanden sind. «Es wird nie der
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Fall sein, dass wir hier während des ganzen Jahres eine Ski- oder Bikeschule betreiben können. Dafür sind der Frühling und der Herbst zu schwach, stimmen Angebot und Nachfrage nicht», erklärt Marcel Frangi. Giswil und die Mörlialp seien keine Bikedestination wie Lenzerheide, dafür fehle nur schon die Bergbahn, welche die Bikes transportiert, damit die Gäste sich auf der Downhill-Fahrt vergnügen können. So sieht er sein Engagement im Bike-Bereich als einen «zugegeben teuren, aber auch guten Versuch, um zu schauen, ob
dieses Angebot bei unserer Bevölkerung ankommt». Der nächste Schritt wäre dann das Prüfen von Zusammenarbeiten mit den Campingplätzen um den See oder den regionalen Bikeclubs. So sind die Ski- und die Bikeschule für Marcel Frangi immer noch mehr Herzblutangelegenheit und ein finanzielles Risiko statt eines Businessmodells oder unternehmerischen Kalküls. Doch der Bündner zeigt, wie kreativ Skischulen in der Bewältigung von Herausforderungen sein können. Er engagiere sich für die Kinder und bereue keinen Tag: «Wenn
wir ihnen nichts anbieten, werden sie sich auch nicht bewegen, und für mich ist klar: Wir müssen unsere Kinder bewegen!»
In Giswil klappt dies an diesem Samstag wie gewünscht. Die morastige Unterlage ist für die teilnehmenden Kinder eine kräftezehrende Herausforderung, die in den 90 Kursminuten ihre Spuren hinterlässt und für eine gesunde Müdigkeit sorgt. Gleichzeitig wird auch Marcel Frangis Ziel erreicht: An diesem Nachmittag muss jedes Bike geputzt werden. •
Die Schweizer Regionalairline Helvetic Airways bietet mit ihrem «Ski & Fly»- Programm Skilehrerinnen- und lehrern sowie Saisonangestellten in den Sommermonaten ein attraktives Arbeitsmodell als Flight Attendant.Die Skisaison ist vorbei, nun liegt der Fokus vielerorts wieder auf dem Biken. Es lohnt sich, ein paar Tipps von Thömus rund ums Bike zu beachten, damit auf den Zweirädern alles rund läuft.
TEXT/FOTOS: THÖMUS AG
Gutes Material ist nur so gut, wie es gepflegt wird
Die Velosaison hat mit dem Frühling auch für Hobbysportler:innen wieder begonnen. Um böse Überraschungen zu vermeiden, tun auch der Alltagsfahrer und die Alltagsfahrerin gut daran, das Velo auf Herz und Nieren zu prüfen, nachdem es aus dem Keller geholt worden ist und es, wenn nicht bereits
Reinigen des ganzen Rades und dem Ölen der Kette die Kontrolle der möglichen «Problemzonen». Dazu gehören die Kontrolle und das Einstellen des Reifenund Bremsdrucks, das Einstellen der Schaltung, das Kontrollieren der Bremsbeläge und Schrauben und das Prüfen der Speichenspannung. Beim Fully kommt zudem das Prüfen und Einstellen von Gabel- und Dämpferdruck dazu.
wenn sie sofort erledigt wird. Regelmässig und direkt nach der Fahrt, bevor der Dreck eingetrocknet und verkrustet ist. Dazu reicht ein Gartenschlauch mit wenig Druck für die Grobreinigung, bevor der Antrieb mit dem speziellen Putzmittel behandelt wird. Mit heissem Seifenwasser, einer Bürste für Kette und Kassette, einem Schwamm und ganz viel Liebe wird das Bike dann fertig geputzt. Nach der Reinigung sollten einige scharfe Bremsungen gemacht werden, damit sich allfällige Putzmittelreste auf den Scheiben/Belägen direkt wieder verflüchtigen. Als Abschluss wird die Kette mit Kettenöl frisch geschmiert, damit sich kein Flugrost bilden kann. Achtung: Der
erledigt, in den Service zu geben. Es macht ganz einfach mehr Spass, wenn alles rund läuft und man seine Zeit auf statt neben dem Rad verbringt.
Was sollten Bikerinnen und Biker vor dem Saisonstart unbedingt am Rad checken?
Abhängig vom Zustand des Bikes und wie es vor der Winterpause in den Keller gestellt wurde, unterscheiden sich die Notwendigkeiten im Frühling. Als Minimum-Check empfiehlt sich neben dem
Kleine Tricks und Tabus für eine schnelle Reinigung
So banal es auch klingt: Am meisten Zeit lässt sich bei der Reinigung einsparen,
Einsatz eines Hochdruckreinigers sollte unbedingt vermieden werden, ausser der Druck ist runtergeregelt und die entsprechende Düse vorhanden. •
Ab der 1. Übernachtung sind im Sommer und Herbst die Bergbahnen* und das PostAuto im Saastal inklusive.
*exklusiv Standseilbahn Metro Alpin
Als Gesundheitspartner von Swiss Snowsports unterstützen wir dich aktiv beim Gesundwerden, Gesundbleiben und beim Leben mit einer Krankheit.
Dank der Partnerschaft profitieren alle Verbandsmitglieder und deren Familienangehörige von attraktiven Prämienrabatten auf ausgewählte Zusatzversicherungen und weiteren Vorteilen.
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Perfekt organisiert und mit tollen Pistenverhältnissen, durften wir dieses Jahr am 4. März 2023 die Bündnermeisterschaften in Savognin austragen. An der Bergstation Somtgant stach ein toller Slopestyle-Parcours ins Auge und das Spektakel war garantiert. Auch die Riesenslalom-Strecke gleich daneben präsentierte sich von der besten Seite und so konnten faire Wettkämpfe ausgetragen werden. Eines der Highlights war das Formationsfahren. Dabei fuhren rund 25 Teams in den Kategorien Women und Men/Mixed um den Titel. Bei den Damen triumphierten die einheimischen Savogniner Frauenpow(d)er vor den Davos Women und den Arosa Damen. In der Mixed-Kategorie verteidigte das Synchro Ski Team aus der
Surselva den Titel souverän. Zweite wurden die Davos Rookies und als Dritte überzeugten die einheimischen Savognin Demo Team in der Mixed-Kategorie.
Bündner Meister:in im Riesenslalom wurde bei den Damen Marina Morelli von der Skischule St. Moritz. Bei den Herren ging der Titel ebenfalls nach St. Moritz –an Vorjahressieger Sebastien Fiol.
Weiter dürfen sich folgende Personen
Bündner Meister:in in den verschieden
Disziplinen nennen:
Snowboard Slopestyle: Bettina Marti, Klosters & Ciril Spescha, Brigels.
Slopestyle Ski: Sabrina Langenegger, Klosters & Yannik Zeller, Lenzerheide.
Telemark: Nicole Tschenett, Scuol-Ftan & Georg Erny, Scuol-Ftan
Beste Mannschaft: Team St. Moritz.
Nach einer gebührenden Feier der Sieger:innen kam das Après-Ski im Restaurant Tigignas nicht zu kurz und dieser würdige Abschluss bleibt vielen in bester Erinnerung. Ein grosses «grazia fitg» an allen Teilnehmer:innen, Organisator:innen und die Skischule Savognin für ihren grossartigen Einsatz! •
Die regionalen Meisterschaften der AESSSO sollten am Freitag, 3. März 2023 in Jaun stattfinden.
Leider waren die Schneeverhältnisse in der Region ab Ende Februar sehr schwierig, ein Teil der Bergbahnen musste bereits geschlossen werden, und diese Situation demotivierte die Skilehrerinnen und Skilehrer. Die Direktor:innen der verschiedenen Schweizer Skischulen haben versucht, ihre Truppen zu motivieren, aber ohne Erfolg, so dass die Entscheidung getroffen werden musste, diese Meisterschaften abzusagen.
SNOWSPORTS SWISS
Mit über 70 Schneesportlehrpersonen aus der Ostschweiz war in Elm auffallend viel rot auf den Pisten unterwegs. Die jährlich stattfindenden Meisterschaften des Verbands Ostschweizer Skischulen (VOSS) wurden heuer durch die Schweizer Ski- und Snowboardschule Elm durchgeführt. In zwölf Kategorien absolvierten die Schneesportlehrpersonen am Vormittag einen Riesenslalom auf den Geräten Ski, Telemark oder Snowboard. Nicht wenige der Lerhrerinnen und Lehrer bestritten das Rennen in mehreren Kategorien, also auf zwei oder sogar allen drei Geräten. Aus Wildhaus, Amden, Bad Ragaz Wangs Pizol, Braunwald, Chäserrugg oder Flumserberg waren die Berufskolleginnen und -kollegen zu den Elmern gereist. Der Plauschevent am Nachmittag beinhaltete das Kennenlernen des Schneesportgebietes, der Skischule Elm aber auch der umliegenden Bergwelt. Wie es sich für die gesellige Berufsgattung gehört, wurden diese Informationsposten mit einem guten Schluck (Bergluft) abgeschlossen. Beim anschliessenden Rangverlesen trumpfte bei der Teamwertung
Chäserrugg mit Alex Singenbergers Tagesbestzeit von 26,16 und bei den Frauen Jana Rüdlinger mit 27,13 auf. Mit Marco Huser (27,05) und Michelle Elmer (31,68) dominierten zudem die Gastgeber in weiteren Kategorien. Der gelungene Event bei bestem Wetter und sehr guten Pistenverhältnissen zeichnete sich auch durch die gelebte Geselligkeit unter den Schneesportlehrpersonen aus. •
Die AESSSO stellt auch fest, dass die Tendenz zu Last-Minute-Anmeldungen immer stärker wird, was die Organisation solcher Veranstaltungen erschwert, da die Kosten anfallen, bevor man weiss, ob die Veranstaltung überhaupt stattfinden kann.
Auf jeden Fall bedanken wir uns bei Freiburg Snowsports für die Organisation und freuen uns auf ein winterliches Wiedersehen im nächsten Jahr!» •
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Das Swiss Snow Happening, der grosse, traditionelle Saisonabschluss der Schneesportfamilie, fand dieses Jahr vom 20. bis 24. März an der Lenk statt. Bei mehrheitlich schönem Winterwetter genossen die Teilnehmenden, Besucher und Besucherinnen einen einzigartigen Anlass am Talabschluss des Simmentals.
Die Organisation
Das 14-köpfige OK-Happening Lenk hat während knapp einem Jahr in den verschiedenen Ressorts keine Mühen gescheut, einen erfolgreichen Anlass auf die Beine zu stellen. Es wurden fleissig Sponsoren gesucht, Festzelte und Infrastruktur organisiert, Helfende gesucht und Unterkünfte zur Verfügung gestellt. Viele produktive Sitzungen und unzählige Arbeitsstunden später können wir auf ein erfolgreiches Swiss Snow Happening 2023 an der Lenk zurückschauen und sind stolz auf das Geleistete. Ein grosses Dankeschön geht an alle Teilnehmenden, Besucher und Besu-
cherinnen, Helfenden und auch an das OK-Bettmeralp, welches uns während der Vorbereitungen jederzeit mit wertvollem Rat unterstützt hat. Der Einsatz hat sich gelohnt!
Der «Winter»
Rechtzeitig zum Winterbeginn konnte an der Lenk dank der technischen Beschneiung die Basis für die Saison und das Swiss Snow Happening gelegt werden. Die warmen Temperaturen zum Jahreswechsel und der relativ milde Februar nagten jedoch an den Schneereserven. An den OK-Sitzungen war die Anspannung zu spüren, die Durchfüh-
rung wurde aber nie in Frage gestellt. Mit den tieferen Temperaturen in den Wochen vor dem Happening stellte sich Erleichterung ein und die Anspannung wich der Vorfreude auf den Event. Die Rennstrecken, der Park und der Demohang hielten dem Frühlingswetter stand und die Wettkämpfe konnten wie geplant durchgeführt werden.
Rekordzahlen bei den Teilnehmenden Nach dem offiziellen Anmeldeschluss für die Wettkämpfe am 6. März war klar, dass es am Happening nicht an Teilnehmenden mangeln wird. Am Montagabend blieb nichts anderes übrig, als die Nach-
meldungen zu schliessen. 110 Nachmeldungen sind am ersten Tag eingegangen; weitere Teilnehmende starten zu lassen, hätte nicht nur den zeitlichen Rahmen gesprengt, sondern auch die Zeitmessungen überlastet. Insgesamt waren 822 Schneesportlehrpersonen angemeldet und es konnten 1687 Einzelstarts in neun Disziplinen und im Formationsfahren registriert werden. Das OK und Swiss Snowsports sind sehr erfreut über diese absoluten Rekordzahlen!
Formationsfahren
Auch beim Formationsfahren gingen mehr Teams an den Start als je zuvor.
Die 73 angemeldeten Equipen konnten sich auf einem perfekt präparierten Demohang miteinander messen. Bereits am Wochenende vor dem Happening reisten einige Demoteams an die Lenk an, um den Hang zu besichtigen und am Metsch die letzten Trainingsfahrten zu absolvieren. Nachdem am 20. März das offizielle Training des Formationsfahrens absolviert wurde, strahlte die Sonne an den zwei Qualifikationstagen mit den Teilnehmenden um die Wette. Die einwandfreien Pistenverhältnisse sorgten für faire Bedingungen. Die Teams zeigten spektakuläre Fahrten auf einer knackig harten Piste. Wegen der Rekordzahl an Teams wurde die Anzahl der Finalisten von 16 auf 18 bei den Mixed/Men erhöht. Bei den Damen blieben es die üblichen sechs Teams. Die Finalläufe boten ein absolutes Spektakel. Das hohe Niveau der Formationen sorgte bei zahlreichen Zuschauer:innen im Zielgelände für Staunen und Begeisterung. Nach den beiden Finalläufen standen die Siegerteams fest. Das Team Toggenburg konnte seinen Titel aus dem letzten Jahr erfolgreich verteidigen und ist Schweizermeister in der Kategorie Mixed/Men. Bei den Damen überzeugte das Team Horuschnitte aus Zermatt die Jury und feierte erstmals den Schweizermeistertitel. Die Siegerteams wurden im Rahmen der Abschlussfeier gebührend gefeiert.
Einzelwettkämpfe
Riesenslalom, Ski- und Snowboardcross, Telemark Sprint, Slopestyle, Big Air und Nordic Cross sind die Disziplinen, in denen um die Schweizermeistertitel und schlussendlich um die Auszeichnung als King und Queen der Schneesportlehrpersonen gekämpft wird. Spektakuläre Sprünge und Tricks, rasante Abfahrten, spannende Duelle und freundschaftliche Konkurrenzkämpfe
Facts zum
Happening Lenk
Helferstunden:
• Schneesportlehrpersonen 2778 Std.
• Vereine 1248 Std
• Stunden OK 2819 Std.
Anzahl Helfende 292 Pers. Verkaufte Essen 7101 Stk.
prägten die Woche an der Lenk. Auch neben den Rennpisten oder dem Park war die Stimmung ausgelassen, die Wettkämpfe sind schliesslich auch ein Spektakel für die Zuschauenden.
Ein absolutes Highlight und der Schlusspunkt der Wettkampfwoche war der Nordic Cross. Die Szenen, die sich auch dieses Jahr boten, kann man als Fasnacht der Schneesportfamilie umschreiben.
TEXT: OK LENK UND SSSA, FOTOS: SSSAKÖNIGLICH DRUCKEN
Stürze, Kopf-an-Kopf-Duelle mit mehr oder weniger Ellbogeneinsatz, rasantes Tempo und kreative Kostüme sorgten am Donnerstag für ausgelassene Stimmung und Gelächter, aber auch Spannung.
Après-Ski im «DAS ZELT» und der Tipi Bar
KÖNIGLICHER SERVICE
SCHWEIZER QUALITÄT
NACHHALTIGE PRODUKTION
Als Partylocation und für die Rangverkündigungen konnte etwas ganz spezielles organisiert werden. Weil im Februar das grösste Schweizer Tourneetheater «DAS ZELT» an der Lenk zu Gast war, konnten die Zelte stehen bleiben und in Kombination mit der Tipi Bar Lenk für die Festlichkeiten des Swiss Snow Happenings genutzt werden. In den verschiedenen Zelten konnten gleich-
zeitig rauschende Après-Ski-Partys gefeiert, leckere Abendessen und stimmige Konzerte genossen werden. Kleiner Fun-Fact zur Festwirtschaft: Es wurden während dem Happening rund 8000 Liter Bier getrunken, prost!
Königin Celine Julen und König Björn Brand
Die höchsten und sehr begehrten Auszeichnungen «King» und «Queen» gehen an die polysportivsten Schneesportlehrpersonen, die mit drei Geräten (Ski, Telemark, Langlaufski oder Snowboard) an drei verschiedenen Wettkämpfen die besten Resultate erzielen. Den begehrten goldenen GIRO-Helm und dieses Jahr auch einen Gutschein für Sommer-
Die Schweizermeisterinnen und -meister 2023 im Überblick
Disziplin Name und Vorname Skischule
Beste Schneesportlehrerin (Queen) Julen Celine St. Moritz
Bester Schneesportlehrer (King) Brand Björn Gstaad
Riesenslalom Ski Women Oberson Marine Zermatt
Riesenslalom Ski Men Oehrli Joel Gstaad
Skicross Women Anesini Noemi Davos
Skicross Men Taugwalder Alexander Hoch-Ybrig
Snowboardcross Women Galli Jennifer Chanele Obersaxen
Snowboardcross Men Gave Samuel Verbier
Ski Slopestyle Women Schaub Nora Stoked Zermatt
Ski Slopestyle Men Matti Till Zweisimmen
Snowboard Slopestyle Women Weber Isabelle PluSport
Snowboard Slopestyle Men Baccaglio Kevin St. Moritz
Big Air Contest Ski/TM Women Schaub Nora Stoked Zermatt
Big Air Contest Ski/TM Men Schmidhalter Jona Crans-Montana
Big Air Contest Snowboard Women Chudoba Svenja Aviva Lenzerheide
Big Air Contest Snowboard Men Hager Robin Davos
Nordic Cross Women Fichter Annika St. Moritz
Nordic Cross Men Malär Curdin Lenzerheide
Telemark Sprint Classic Women Julen Celine St. Moritz
Telemark Sprint Classic Men Mettler Linus Suvretta
Formationsfahren Women Team Horuschnitte Zermatt
Formationsfahren Mixed/Men Team Toggenburg Chäserrugg
Mannschaftswertung Suvretta
ferien an der Lenk, gesponsort vom Hotel Simmenhof und dem Berghotel Hahnenmoos, gewannen Celine Julen von der Schweizer Skischule St. Moritz und Björn Brand von der Schweizer Skischule Gstaad.
Helfer und Chrampfer im Hintergrund Die total 292 fleissigen Helfenden, welche diesen Anlass überhaupt ermöglicht haben, leisteten vor, während und nach dem Swiss Snow Happening Grosses. Von früh bis spät waren sie unermüdlich im Einsatz, teilweise mit wenig Schlaf, aber trotzdem immer gut gelaunt. Jede helfende Hand war Gold wert, so waren auch die Nachbarskischulen Adelboden, Zweisimmen und Diemtigtal täglich unterstützend im Einsatz.
Fazit des OK-Präsidenten Reto Rieder Super, unglaublich, genial, bombastisch – nur so sind so viele Teilnehmerrekorde zu beschreiben! OK-Präsident Reto Rieder zitiert Adolf Ogi: «Freude herrscht! Wenn ich sehe, wie sich die Teilnehmenden auf die Events gefreut haben und im Anschluss nur lobende Worte fanden für das, was «die Lengger» auf die Beine gestellt haben, trifft dieses Zitat voll zu! Alle, die das Swiss Snow Happening Lenk 2023 in irgendeiner Weise unterstützt haben, haben an einem Strang gezogen! Da merkt man: Schneesport wird gelebt!»
Das Swiss Snow Happening war ein sehr grosser Anlass für die Lenk, welcher die Involvierten forderte. Am Schluss hat sich der Einsatz aber definitiv gelohnt, wenn man die lachenden Gesichter und die friedliche Feststimmung am Berg und im Tal erleben konnte. •
Die Schweizer Delegation ist vom Interski-Kongress 2023 in Finnland zurückgekehrt und hat wertvolle Erfahrungen gesammelt. Der Austausch mit den anderen Nationen und der Perspektivenwechsel waren unglaublich wertvoll und werden den einen oder anderen Stein ins Rollen bringen.
Eine Reise in die Schönheit und Gastfreundschaft Finnlands
Finnland, das Land der unglaublichen Landschaften, der Nordlichter und Heimat der Rentiere. Levi, Finnlands grösstes Skigebiet hoch im Norden des Landes, hatte zum Interski-Kongress geladen – und sie kamen: Ausbildungsverbände aus Südamerika, den USA, Asien und allen Teilen Europas trafen sich zum internationalen Treffen der Schneesportlehrpersonen. Das Thema des Kongresses: The (Guest) Experience is Everything! Und wir wurden nicht enttäuscht. Vom Flugzeug direkt in den Schnee, so kann man sich die Bedingungen und die Dienstleistungskette vor Ort vorstellen. Mit seiner wunderschönen verschneiten Landschaft befand sich Levi Ende März immer noch im tiefsten Winter und bot so die perfekte Kulisse für den internationalen Austausch auf dem Schnee. Dass das Organisationskomitee das Thema des Kongresses verstanden hatte, zeigte sich nicht nur in der perfekten Organisation der Veranstaltung. Wir wurden mit offenen Armen und einem
Schnaps in der Hand empfangen und konnten von den erfahrenen Ski-RessortBetreibern und der perfekten Infrastruktur profitieren. Die kurzen Wege in Levi zwischen Hotel, Pisten, Loipeneinstieg und Freestyle-Park sind nur eines der Attribute, die der Ort zu bieten hat.
Der Service- und Dienstleistungsgedanke zieht sich von der Talstation, wo Mietcenter, Ticketverkauf, Café und Shopping vereint sind, bis zum Mittagsbuffet auf dem Berg und dem Saunabesuch nach dem Skifahren durch.
Der Gast im Fokus
Das Hauptthema «Gästeerlebnisse» war nicht nur das Motto des Organisators,
Kiitos paljon! – Danke für dieses unvergessliche Erlebnis!
sondern beschäftigte auch die Ausbildner:innen aus aller Welt. In zahlreichen Vorträgen und Workshops wurde diskutiert, was unsere Branche so besonders macht und was es ist, das unsere Gäste anzieht. Die Antwort ist so einfach wie genial: Emotionen. Der Kauf von physischen Produkten ist selten mit «magic moments» verbunden. Magische Momente resultieren fast immer daraus, dass der Gast etwas Aussergewöhnliches geleistet hat, eine faszinierende Interaktion mit anderen Menschen hatte oder die Faszination Natur erlebt hat. Etwas Aussergewöhnliches für den Gast zu tun, muss nichts Grosses sein. Aber wenn der Gast noch lange davon erzählt, kann der Output enorm sein. Das hat auch damit zu tun, dass der Verkauf von Dienstleistungen mit Emotionen verbunden sein sollte. Der Gast erinnert sich langfristig an das Gefühl, das er oder sie in diesem Moment erlebt hat. Es liegt an uns Schneesportlehrpersonen, den Gästen dieses Gefühl und die «magic moments» zu vermitteln. Was wir verkaufen, sind nicht nur Technikinputs auf dem Schnee, sondern das Gefühl, etwas geleistet oder gelernt zu haben –gepaart mit einem persönlichen Erfolgserlebnis und dem sensationellen Gefühl, sich in einer unglaublichen Kulisse zu befinden. Der internationale Vergleich hat gezeigt, welche Möglichkeiten es
gibt, diese Erlebnisse auch technisch umzusetzen. Beispielsweise kann man die Gäste durch gezieltes Coaching selbst wählen lassen, welche Unterrichtsform sie erleben und welche Ziele sie erreichen möchten. Der Austausch und die Beziehung zwischen Lehrperson und Gast spielen dabei eine entscheidende Rolle. Dass der Gast im Mittelpunkt steht, ist Voraussetzung und entscheidet darüber, ob der Gast die Unterrichtsstunde mit einem positiven Erlebnis verbindet. Dies bedeutet auch, dass die Lehrperson ihren Unterricht den äusseren Umständen wie Wetter, Schneebeschaffenheit etc. anpassen muss.
Wege zu einer inklusiveren Schneesportfamilie
Ein weiterer wichtiger Aspekt, der von der gesamten Schneesportfamilie sehr ernst genommen und in vielen Ländern thematisiert wird, ist die Gleichstellung der Geschlechter. Viele Ausbildungsverbände ergreifen verschiedene Massnahmen, um speziell Frauen im Schneesport zu fördern. Gerade in der Expert:innenelite der Ausbildungsverbände ist die grosse Mehrheit immer noch männlich. Verschiedene Verbände stellen sich seit Jahren die Frage, warum dies so ist und wie dies geändert werden kann. Auffällig ist die Geschlechterverteilung vor allem in den höheren Ausbildungsstufen. Je höher die Ausbildung, desto weniger Frauen absolvieren sie. Alle Ausbildungsverbände sind sich einig, dass dies geändert werden muss, aber was kann man konkret dafür tun? Skischulen können beispielsweise die genaue Arbeitsaufteilung verfolgen und so evaluieren, wie viele weibliche Lehrpersonen auch anspruchsvolle Lektionen unterrichten. Sie können zudem
Ziele mit den Lehrpersonen vereinbaren, um sie zu fördern. Wichtig ist auch das Managen der Gästewünsche. Wenn sich ein Gast eine weibliche Lehrperson wünscht, sollte dies auch umgesetzt werden können.
Als Ausbildungsverband ist es unsere Aufgabe, Vorbilder für Frauen im Schneesport zu schaffen. Für die Förderung von Frauen im Schneesport braucht es aber auch Mentor:innen und Menschen, die sich dafür einsetzen und das kann jede:r sein. Frauen zu ermutigen, weiterzumachen und Frauen in dem, was sie tun zu unterstützen, ist extrem wertvoll. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht. Die persönliche Entwicklung zu fördern, ist dabei genauso wichtig. Der Aufbau von Peer-Groups kann sehr förderlich sein. Aber es bringt nichts, wenn eine Frau in einer Frauengruppe mitfährt, für die sie technisch zu weit fortgeschritten ist. Neben der Förderung der Frauen als Ganzes, muss immer auch die individuelle Entwicklung möglich sein.
Brücken bauen durch Austausch und Dialog
Von den genannten und vielen weiteren Inputs konnte die Schweizer Delegation sowohl on- wie auch off-snow von den anderen Nationen lernen und profitieren.
Die eine oder andere interessante Message von anderen Nationen wird sicher in nächster Zeit weiterverfolgt.
Die wichtigste Take-Home-Message des Kongresses lautet jedoch: Dialog! Ob mit anderen Ausbildungsverbänden, den Bergbahnen oder dem regionalen Hotelier: Das Ziel muss sein, sich auszutauschen und das gemeinsame Ziel zu stärken. Synergien sind da und wollen genutzt werden. Einen ersten Schritt in diese Richtung haben wir mit der TheorieLecture in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Skilehrerverband gemacht. Ziel der Lecture war es, die Ausbildungsstrukturen der Schweiz und Deutschlands den anderen Nationen näher zu bringen und zu vergleichen. Das Ergebnis war eine differenzierte Betrachtung unserer Ausbildungsstruktur, viele neue Erkenntnisse sowie die Festigung der freundschaftlichen Beziehung und die Absicht, auch in Zukunft eng zusammenzuarbeiten.
Academy 40
In der Academy 40 findest du alle Informationen rund um die Themen der Schweizer Delegation am Interski 2023.
TEXT/FOTOS: SSSAWenn die Pisten schmelzen und die Skilifte in die Sommerpause gehen, müssen sich auch die Schneesportlehrpersonen neu orientieren. Hier ein paar Beispiele, wie abwechslungsreich das Berufsleben mit saisonalen Anstellungen sein kann.
Ein Leben in den Bergen, das grösste Glück auf Erden. Im Winter das Ausüben und Vermitteln meiner Leidenschaft auf verschiedenen Schneesportgeräten in der Skischule in Amden und im Sommer das Eintauchen in die Welt der Schweizer Berghütten im Alpenraum. Als angehende Hüttenwartin schätze ich die wertvollen Begegnungen mit Berggängern – und für deren Wohlbefinden zu sorgen.
Neben der Skischule arbeite ich im Kindergarten. Wenn dann für die Kinder die Sommerferien beginnen, heisst es für mich: vorbereiten für das neue Schuljahr. Den Kindergarten anders einrichten oder auch Farbenspitzen, so dass alles bereit ist für das neue Schuljahr. Sicher habe ich auch einige Tage frei, an denen ich schöne Wanderungen in den Bergen oder Reisen in fremde Länder oder Städte unternehme.
Im Winter die Berge als Snowboardlehrerin geniessen und im Sommer auf dem Bike oder beim Wandern: Das ist das Leben auf der Lenzerheide. Als Sportmanagementstudentin und Teilzeitmitarbeiterin im Hotel Schweizerhof Lenzerheide bietet der Ort auch im Sommer perfekte Bedingungen für die Ausübung verschiedenster Sportarten wie Tennis, Fussball, etc., um vom Schul- bzw. Berufsalltag abzuschalten. Einzig das Meer zum Surfen fehlt, was ich im Sommer ebenfalls leidenschaftlich ausübe.
Wenn die Wintersaison zu Ende geht, packe ich meine Sachen und verlasse Davos und meine Jobs als technische Leiterin Snowboard, als Mitglied im Demo Team und im Education Pool, bis der Schnee wieder fällt. Seit mehreren Jahren verbringe ich die Sommersaison in Bundoran, Irland. Gemeinsam mit meinem Partner habe ich die Surfschule «We Surf» gegründet. Dort kann ich meine gelernten Kompetenzen als Surf Instructor einsetzen und meine zweite Leidenschaft, das Surfen, zum Beruf machen.
Und was machst du eigentlich im Sommer? In meiner über 20-jährigen Tätigkeit als Schneesportlehrer wird mir diese Frage immer noch sehr oft gestellt. Wenn die Wintersaison zu Ende ist, arbeite ich jeweils wieder als Innendekorateur und Fachmann für Polsterei- und Sattlerarbeiten in einer Möbelfirma in der Nähe von Fribourg. Eine grosse Leidenschaft ist seit vielen Jahren das Fliegen. Mit dem Gleitschirm bin ich oft unterwegs, häufig auch mit Passagieren am Tandemschirm.»
Im Winter leite ich die beiden Skischulen Rigi und Ibergeregg. Diesen Sommer übernehme ich als Betriebs- und Bademeisterin die Verantwortung im Regionalschwimmbad mittleres Wynental. In beiden Tätigkeiten bin ich für die Sicherheit, aber auch für das Wohlbefinden der Gäste und Angestellten verantwortlich. Ich schätze es sehr, mit und für andere Menschen zu arbeiten.
Unsere Lehrpersonen widmen sich im Sommer verschiedenen Aktivitäten, wodurch sie die Berge in all ihren Facetten kennen lernen und ihren Beruf abwechslungsreicher gestalten können. Die Schweizer Skischule Verbier hat mehrere bedeutende Projekte ins Leben gerufen, wie den Seilpark, den Freizeitpark mit drei Tennisplätzen, Paddle-Tennis, einer Kletterwand, Minigolf und Trampolin, die Snowli Camps, mit fünf Wochen voller Sommeraktivitäten oder die Kids Bike League und E-Bike-Angebote. Dank diesen Sommeraktivitäten bieten wir rund 20 Lehrpersonen eine Beschäftigungsmöglichkeit ausserhalb der Wintersaison, was zur Stabilität in der beruflichen Karriere beiträgt. Diese Diversifizierung unseres Angebots ermöglicht es uns nicht nur, den Besuchern während der Sommersaison attraktive Aktivitäten anzubieten, sondern auch das ganze Jahr über Beschäftigungsmöglichkeiten für unser Personal zu schaffen und gleichzeitig zur Attraktivität unserer Destination beizutragen.» Schweizer Skischule Verbier
TEXTE: ZVG, FOTOS: ZVG