No. 2
NIKE FREE SB NANO
TR E VO R C O L D E N N I K E .C O M / S K AT E B OA R D I N G
S Q D N
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DENNIS NITSCHE SWITCH FRONTSIDE FLIP SEQ: DA N I E L WAG N E R
S Q V R
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VA L ER I R O S O M A KO PROPELLER SEQ: BIEMER
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I
Während man sich früher mit dem härtesten trick das cover verdienen musste , ist der cover hero mittlerWeile gekillt und man schafft es auch mit einem PoWerslide auf die titelseite
n den 90ern machte man High-Tops mit der Schere einen Kopf kürzer, später wuchsen den Schuhen Luftpolster, die Mitter er 00er Jahre wieder von Vulc-Sohlen abgelöst wurden. Nur eines von vielen Beispielen sich wandelnder Trends im Skateboarding. Sowohl inhaltlich, als auch ästhetisch sprechen uns immer neue Muster an. Nachdem jahrelang der Stufencount zur Ermittlung des Gütegrades eines Tricks unabdingbar war, kehrte sich das irgendwann in ein laissez-faires „Anything-goes“ um – nun galt: je abgedrehter, je besser – Hauptsache Spaß. Die Epigonen der neuen Generation wandten sich gegen die Leistungsgesellschaft ihrer Vorgänger. Es war eine sanfte und sympathische Revolution, weil sie dem Grundgedanken des höher, schneller, weiter Heuschreckenkapitalismus entgegenlief und mit sehr viel Kreativität Brücken über Flüsse baute, die vorher nicht überquerbar schienen bzw. deren Überquerung niemanden gereizt hatte. Beim Filmen für „The Storm“ hätte sich auf dem Weg zum Riesengap wohl keiner aus dem Team auch nur kurz nach den Spots umgedreht, mit denen z.B. Magenta ganze Videos füllt. Das gezeigte Skaten wirkte sich natürlich auf die Wiedergabe in Magazinen aus, deren Erscheinungsbild sich damit ebenfalls wandelte. Am offensichtlichsten geschah dies auf dem Cover. Während man sich früher mit dem krassesten Trick das Titelbild hart erarbeiten musste, ist der Cover Hero mittlerweile gekillt und man kann es auch per Powerslide ganz vorne auf das Heft schaffen. Während manche die atmosphärische Kraft solcher Bilder und die damit einhergehende Egalisierung der Skateboardgemeinde weiterhin schätzen, fängt ein anderer Teil an gelangweilt zu sein und ruft vermehrt nach Bangern. Woher dieser Sinneswandel rührt, ist schwer zu sagen, aber wir kamen in den letzten Wochen aus verschiedensten Richtungen mit der Thematik in Kontakt. Egal ob im persönlichen Gespräch mit Fahrern oder Leuten aus der Industrie, dem Input durch Soziale Medien, im Austausch mit anderen Magazinmachern oder in der Redaktionssitzung, das Thema scheint gerade äußerst präsent. In ihm kollidiert schließlich auch sehr anschaulich die alte Kernfrage: Ist Skateboarding nun Sport oder Kunst? Eine Antwort darauf ist ähnlich schwierig zu geben wie für uns auf die wiederkehrende Frage, was nehmen wir denn diesmal aufs Cover? Das einzig mögliche Entscheidungskriterium: Hauptsache es knallt! Für diese Ausgabe überzeugte uns Pat mit einem schlichten Ollie. Nächstes Mal ist es dann vielleicht ein 30er Handrail. Wer weiß. Skateboarding bleibt auch 2015 in Bewegung und wird damit nie langweilig. Viel Spaß mit Ausgabe #2
No. 2
2/1 GALLERY
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Lückenhafte Skateboardfotografie als Stückwerk, präsentiert von Friedjof Feye
COVER
PATRICK LINDENBERGER
Pat Lindenberger * Ollie Foto: Hendrik Herzmann
…skatet immer weiter und nimmt kein Blatt vor den Mund, denn Heimat ist nicht nur ein Ort, sondern auch Charakterschmiede.
INHALT
THE GREAT SKATEBOARD SWINDLE
Julian Ruhe * 50-50 Foto: Hendrik Herzmann
Das Konzept der Coolness im Skateboarding mit ein paar Klicks ins Wanken gebracht
SKATEBOARDING IM ZEITALTER DES HASHTAGS
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Put it on the gram oder doch lieber Full Length? Ben Chadourne über #pleasecharge
FIVE MIT PABLO & OLSON
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Die beiden Stilikonen flanieren durch Paris und geben ihre Top Five zum Besten
VISUAL TRAVELING BEIM HOLI FESTIVAL Daniel Zvereff, Michael Mackrodt, Vladik Scholz und Patrik Wallner bei ihrem letzten Versuch in Indien zu skaten
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N o . 2 * J U N E 2 015
EDI TOR I N CH I EF Oliver Tielsch [oliver.tielsch@soloskatemag.com] (Verantwortlicher i.S.d. § 55 RStV) EDI TOR Niklas Isenberg [niklas.isenberg@soloskatemag.com] Stefan Schwinghammer [stefan.schwinghammer@soloskatemag.com] ON LI N E EDI TOR Stefan Schwinghammer [stefan.schwinghammer@soloskatemag.com] SEN IOR PHOTOGR A PH ER Hendrik Herzmann [hendrik.herzmann@soloskatemag.com] A RT D I R E C T O R Oliver Klobes [oliver.klobes@soloskatemag.com] G R A P H I C D E PA RT M E N T Julien Schwing [julien.schwing@soloskatemag.com] Stefan Vogtländer [stefan.vogtlaender@soloskatemag.com] Piotr Zapasnik [piotr.zapasnik@soloskatemag.com] A DV E RT I S I N G S A L E S Carsten Bauer [carsten.bauer@soloskatemag.com] INTERN Konstantin Hehl, Lukas Schepers [praktikant@soloskatemag.com] C O N T R I BU T I N G P H O T O G R A P H E R Biemer, Marcel Boer, Friedjof Feye, Thomas Gentsch, Leo Preisinger, Janosch Pugnaghi, Manuel Schenk, Christopher Shaw, Daniel Wagner, Dan Zvereff A BO [abo@soloskatemag.com] SOLO erscheint 6x in 2015 und ist kostenlos im Skateshop in deiner Nähe erhältlich PU BLISH ER Tielsch & Klobes GbR Wissmannstraße 30 50823 Köln +49 221 - 2 83 65 35
S O L O S K AT E M AG .C OM
Solo Skateboard Magazine und alle Inhalte unterliegen dem Urheberrecht der Tielsch & Klobes GbR © 2015. Alle Rechte vorbehalten. Ohne schriftliche Erlaubnis des Herausgebers dürfen keine Inhalte nachgedruckt werden. Tielsch & Klobes GbR übernimmt keine Haftung für unaufgefordert eingesandtes Material. Die Inhalte geben nicht unbedingt die Meinung der Tielsch & Klobes GbR oder ihrer Mitarbeiter wieder.
The Cons One Star Pro
Made by Aaron Herrington
Made by you
Made by you
DIE RICHTuNG D E R O R I E N T I E R u N G S LO S I G K E I T
Liebe Rollbrettdetektive, dieser Tage sprach mich mein siebenjähriger Sohn an und sagte: „Papa – man ist ja entweder jugendlich oder Nazi.“ Ich musste kurz nachdenken – aber zwischen Abwasch und Hausaufgabenkontrolle erschien mir diese, in fundiertem Tonfall vorgetragene, Aussage nichtsdestotrotz völlig sinnlos. „Warum das denn?“, fragte ich den offenbar so falsch gewickelten Junior. „Naja“, antwortete dieser, „Wegen der Jugendverfolgung.“
Jugendverfolgung – ein tolles Wort. Grund genug für mich meine heutige Kolumne diesem Thema zu widmen. Allerdings möchte ich für meine Zwecke lieber von „Jugendbeschattung“ sprechen. Als Skateboard-Company Betreiber in den besten Jahren bin ich ja sozusagen von Berufswegen zur professionellen Jugendbeschattung gezwungen. Ich muss wissen, was abgeht. Ich muss mich auf den einschlägigen Kanälen im Internet tumblern, um ein Gefühl dafür zu bekommen, welcher ästhetische Anstrich in der Szene gerade die meisten Likes generiert. Nur um so ein Gefühl für die Richtung der Orientierungslosigkeit zu bekommen. Yolo. Seit geraumer Zeit schon bin ich nun dazu genötigt, bei meinen Observationen zusätzlich Nachtschichten einzulegen, denn scheinbar hat sich die Anzahl der Target-Group-Verdächtigen Personen in den letzten Jahren vervielfacht. Genügte es vor fünf Jahren noch die szenerelevanten üblichen Verdächtigen im Auge zu haben, so muss man heute neben HellaClips und The Berrics das Augenmerk auch mal verstohlen auf einen sogenannten YouTuber legen und zugucken, wie er Minecraft spielt. Zur Erklärung und meiner Meinung nach – generierte sich bisher der Rollbrettnachwuchs fast ausschließlich über die aktive Skateboardszene – also, unserer betriebsblinden Meinung nach, über „richtiges“ Skateboardfahren – nämlich das mit den Tricks, den
Flips und den Transitions – so fluten seit nunmehr einigen Jahren reichzahlig pubertierende Steifspargel mit ihren übereifrigen Muttereinheiten die Skateshops und die wollen meistens nur noch eins – oder sagen wir zwei: ein Carver-Longboard und einen PlastikCruiser. Wischten szeneorientierte Skateshopbesitzer und Companybetreiber diesen Trend anfangs noch leicht lächerlich als kurzweilige Randerscheinung von der Hardcore-Werkbank, so kommen einige Fachgeschäfte nun nicht mehr umhin, ihr Personal professionell in die technischen Daten des Spartengeschäfts „Longboarding“ einweisen zu lassen. Es geht nicht mehr nur um die Breite des Decks und die Grösse der Rollen. Heute geht es zusätzlich um Shapes, Flex, Drop-Through, Driften und vor allem um die Beschäftigung mit einer Kundschaft, die von „richtigem“ Skateboardfahren keinen blassen Schimmer hat. Diese Klientel weiß nichts von einem „Ollie“ und sie will auch bis auf weiteres gar nichts davon wissen. Es geht den meisten einzig und allein um das Rollen auf dem „richtigen“ Lang- oder Plastikbrett. Das Board, das der YouTuber hat, der Minecraft spielt und zwischendurch auf einem Longboard quer durch Deutschland gepusht ist. Das weiß ich von meinen Kindern. Aber „Is dit (noch) Skateboarding?“ möchte man mit Radio Skateboards fragen. Ja. Nein. Vielleicht. Das ist ein bisschen so, wie in diesem Märchen, dass es glaube ich gar nicht
gibt, wo der Prinz sich, nachdem die schöne und intelligente Tochter des Königs sich echt lange und mit all ihren Reizen an ihn rangeschmissen hat, am Ende dann doch für die hässliche und einfache Schwester als Braut entscheidet. Das findet die offensichtlich als Braut zu favorisierende Prinzessin echt voll daneben. Völlig uncool. Das hässliche dürre Entlein dagegen freut sich einen Ahornast ab – und der König? Was macht eigentlich der König? Er schüttelt ungläubig und verwundert den Kopf über die Entscheidung des Prinzen, beginnt aber dann doch irgendwann, sich ob der zu erwartenden Mitgift, hinter seinem Rücken die goldgelben Hände zu reiben. Das nennt man dann nicht mehr „Skateboarding“, sondern schlicht das „Gesetz des freien Marktes“. Supply and Demand. Bezugnehmend auf die anfangs genannte „Jugendverfolgung“ könnte man an dieser Stelle auch vom sogenannten „Yolocaust“ sprechen. Für den, der Skateboarding nur privatmännisch betreibt, teilt sich der Markt ganz klar in zwei Lager: die „Richtige-“ und die „Opfer“-Skateboardszene. Stiefbrüder, die eine Mutter und zwei Väter teilen. Für mich, als professionell Beteiligten ist die Sache leider nicht ganz so einfach. Ich komme zwar nicht umher, ab und an meinen Kopf über diese Opferrollenden Kinder zu schütteln, aber ich kann sie und ihren Wunsch nach gedroppten Achsen doch nicht vollkommen ignorieren. Straight-EdgeHardcore-Skateboarding hin oder her: Sie wollen Skateboards – zugegebenermaßen meistens besonders lange oder besonders kurze Skateboards – aber eben doch Holzbretter mit Achsen und Rollen dran und genau diese Produkte stelle ich her und lebe vom Verkauf dieser Waren. Aber ich bin nicht nur einfach ein Geschäftsmann,
sondern auch einer, der das Rollbretthandwerk in der alten Schule von der Pieke auf gelernt hat und mit Leidenschaft seit 30 Jahren eng mit dem „richtigen“ Skateboarding verbunden ist. Meine Ideale sind mit dem Lineal gezogen, meine Wurzeln reichen zurück bis zu Powell Peraltas „Future Primitive“ und drum plagt mich die Frage, ob diese langen Bretter vielleicht nur der kurze Weg in die einsame Hölle einer verlorenen Authentizität sind. Doch dann denke ich an den Erdbeerfeldbesitzer, den ich mir gerade ausgedacht habe, der weiß, dass es seiner freizeitpflückenden Kundschaft dieses Jahr sehr an Erdbeeren in Bananenform gelegen ist. Ständig kommen sie an und fragen ihn nach diesen „langen, krummen Erdbeeren“ - „Nein“, antwortet er stets „Echte Erdbeeren sind rot und rundlich.“ So sucht die vergraulte Kundschaft ihr Glück auf dem Feld des Bananerdbeerplantagenbesitzers nebenan, der von der ganzen Materie gar keinen Plan aber den Trend kürzlich als Goldgrube erkannt hat. Wir werden uns mit dem Gedanken anfreunden müssen, dass wir auf der Bank der öffentlichen Wahrnehmung ein Stück beiseite rücken müssen. Longboards und Plastik-Cruiser gehören für das gemeine Volk zum Überbegriff „Skateboarding“, egal wie viel Mühe wir uns geben den besonderen Status unserer eingeschworenen Bruderschaft zu erklären und zu verteidigen. Über kurz oder lang sollten wir uns auf dieser Bank zurücklehnen und unser Ding machen wie bisher – da hat es uns ja auch nie sonderlich interessiert, was die „anderen“ über uns denken. Im Endeffekt sagt hier ein Luftballon zum anderen: „Na, auch Platzangst?“ Lange freundliche kurze Grüße, Cpt.Cracker
product toss 1
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VA NS „ROWLEY SOLO“
E T NIE S „JAMESON VULC“
DC SHOES „COLE LITE 3“
A D IDA S „ADV BOOST“
Preis: 74,90 Euro
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CONVERSE „ONE STAR PRO“
NIK E S B „FREE SB“
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KEVIN TERPENING
HUFWORLDWIDE.COM FOR DEALER INQUIRIES PLEASE CONTACT: MOSAIC-SALES.COM
product toss 2
ELEMENT „DAVIDSON“
SALUT „SPRING BIRD“
POLAR „KEVIN“
HOPPS „CONCRETE“
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SK8DLX „GLOBAL“
MAGENTA „TAVU“
8 Inch Preis: 64,90 Euro
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8.125 Inch Preis: 59,90 Euro
8 Inch Preis: 64,90 Euro
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8.125 Inch Preis: 69,90 Euro
FA „TERPS“
NORTHERN „MOUNTAIN“
GIRL „BALINCOURT“
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CALLME917 „917“
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8.18 Inch Preis: 74,90 Euro
8.25 Inch Preis: 59,90 Euro
8.25 Inch Preis: 64,90 Euro
9.25 Inch Preis: 74,90 Euro
8.5 Inch Preis: 69,90 Euro
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CARHARTT „EMBLEM“
VOLCOM „SYLUTE“
NIXON „SENTRY“
DICKIES „WORKPANTS“
TITUS „BUCKET“
LRG „PALM BUCKET“
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Preis: 14,90 Euro
Preis: 29,90 Euro
#ADIEASE
NESTOR JUDKINS BACKSIDE TAILSLIDE adidas.com/skateboarding
Š 2015 adidas AG. adidas, the trefoil logo and the 3-Stripes mark are registered trademarks of the adidas Group.
SOLO*2/24 Nils Brauer
Gap to Backside Lipslide
Foto: Friedjof Feye
SOLO*2/26 Danny Sommerfeld
Ollie
Foto: Friedjof Feye
SOLO*2/28 Dennis Laaß
Wallride
Foto: Friedjof Feye
SOLO*2/30
Alex Denkiewicz
Feeble Grind
Foto: Friedjof Feye
Rider: Max Frion Photography by Florian Lanni
SINCE 1922
www.dickies.eu
Als er 1997 von einem Trip aus New York zurückkam, gab es das Angebot sobald wie möglich wiederzukehren, um zu skaten und höchstwahrscheinlich von einer amerikanischen Boardfirma gehooked zu werden. Stattdessen lag er kurz darauf bei einem Contest in Limburg mit einem offenen Schien- und Wadenbeinbruch stumm auf der Erde. Der einzige Ton, den er damals von sich gab, war der Schrei, als sie ihm unter Zug die Knochen wieder zusammenführten. Mit anderen Worten: Pat Lindenberger ist ein harter Hund, der schon viel gesehen hat und über zwanzig Jahre alles für Skateboarding gegeben hat. Mit 37, wenn die Altersgenossen, die das Skateboard ebenfalls als erste Liebe bezeichnen, längst mit anderen Dingen beschäftigt sind, spürt Pat immer noch das Kribbeln im Bauch und führt die Auserwählte Wochenende für Wochenende an die schönsten Plätze der Stadt aus. Wir haben uns gefragt, wie schlimm kann Liebe sein, Pat Lindenberger?
In guten wIe In schlechten ZeIten
Interview von Niklas Isenberg Fotos von Hendrik Herzmann, wenn nicht anders gekennzeichnet
Jo Pat. Ich guck mir grad deinen alten Trap Traces Part an. Skip den mal lieber. ~ Nicht mehr gut? Ich mag meine alten Parts nicht so wirklich. Das war 2005 – brauchst du jetzt nicht mehr gucken. Aber ist okay, war auf jeden Fall eine coole Videopremiere hier in Hamburg. Das war eigentlich die beste Erinnerung daran, weil wir ja nicht so wirklich gefilmt haben. Einfach ein paar Mal mit Ingo los und dann nannte man das einen Videopart. Eigentlich ist ein Videopart ein jahrelanges Projekt, aber in Deutschland ist es eher filmen, zusammenschneiden, zack – Video fertig. Man hat ja auch noch was anderes zu tun außer Skaten und Reisen, und das Trap Team ist riesig und das Budget klein, also haben wir das Beste daraus gemacht. ~ Gibt es was Bestimmtes, das dir an den alten Sachen nicht mehr gefällt? Nee, ich guck’ einfach lieber die Sachen, die ich gestern gefilmt habe. Obwohl, der letzte Trap Part war eigentlich cool. Das hat Jo Peters gut hingekriegt. Das ist ein Part, der Personality hat und für den ich den Song selber ausgewählt habe. Auf Achse von Ingo Bremmes war auch ein cooles Video und eine coole Zeit, aber ich schwelge nicht so gerne in der Vergangenheit, wie andere in meinem Alter, die meinen, „Boah geil, 2003 hab ich hier Kickflip gemacht!“, Ist mir egal, ich war gestern hier und habe einen Ollie gemacht – viel geiler. ~ Ich dachte schon, du seist selbstkritisch. Das spielt natürlich auch eine Rolle. Ich will schon alles richtig machen, weil ich eigentlich weiß, wie es geht. Wenn ich ein Foto mache, will ich, dass das Ergebnis besser ist, als ich es mir vorgestellt habe, das stimmt schon. Ich bin von Natur aus penibel, aber auch ein bisschen mellower geworden und nicht mehr so fies zu mir. Und der beste Part kommt ja hoffentlich noch. ~ Du bist altersmilde geworden. Milde bin ich noch lange nicht, aber ich bin nicht mehr so hart zu mir und der Vergangenheit. Wenn ich mir zum Beispiel No Comply alte Sachen von Ingo angucke, ist das geil, weil es 15 Jahre her ist, und gut, dass es überhaupt Footage gibt. Ich stell mir manchmal vor, wir hätten früher in Worms, als ich angefangen habe zu skaten, Smartphones gehabt. So gut bin ich ja nie wieder gefahren. Aber da gab es so was nicht und von daher gibt es auch keine Footage. Aber das Beste ist die Gegenwart und deswegen hau ich jetzt noch ein bisschen was raus. ~ Gibt es noch mehr Dinge, in denen du lockerer geworden bist? Auf jeden Fall. Früher, wenn ich in einen Skatepark gegangen bin und da drei Scooterkids waren, bin ich nach Hause gefahren. Heute gebe ich denen ein High Five und fahr trotzdem durch den Park. ~ Wann und wo bist du geboren und welchen Ort würdest du als Heimat bezeichnen? 1977 in Worms geboren. Ich bin gekommen, als Elvis gegangen ist. Meine Heimat ist Worms. Da bin ich geboren und aufgewachsen und das hat mich geprägt. Wie ein Kumpel immer sagt: „Du kannst den Jungen aus Worms nehmen, aber Worms nicht aus dem Jungen.“ Das ist in Hamburg auch so geblieben. Ich find es aber richtig gut hier und nutze alle Vorteile, die das hat. ~ Du meintest, dein letzter Trap-Part war der Erste mit Soul. Im Intro sind Aufnahmen, von denen ich mal annehme, dass sie Worms zeigen. Das war das erste Mal, dass Jo mit mir in Worms war, mit mir durch die Straßen gepusht ist, sich alles reingezogen und auch das Intro und ein paar Lines gefilmt hat. Das war richtig cool mit ihm da zu sein. Das war mir ganz wichtig und den Part fand ich auch cool, auch die Trickauswahl. Ein bisschen New York Footage war drin, das hat alles gut zusammengepasst. ~ Wer oder was hat dich in Worms geprägt? In erster Linie hat mich die Stadt selbst geprägt. Es ist eine kleine Stadt mit 80.000 Einwohnern. Eine Arbeiterstadt, die nur eine FH und
Au ch e In ho ch ge lobte r , selbst ernAnnter DIYu n D wAllI e - Kö n I g I s t D e r m A s s e n Au f s e I n ImAge be DAcht, DAs s e s we ht tut, unD hInte n rum benImmt er sIch wIe e In Arschlo ch
keine Uni hat und so bist du dann auch selbst. Vielleicht kann man es als bodenständig beschreiben. Ingo Bremmes ist grade dorthin gezogen und sagt immer, dass Worms etwas anderes ist. Wenn da einer aus dem Auto steigt, dann bleibst du besser sitzen, womit er auch recht hat. Es ist eine ehrliche, aber teilweise etwas fiese Stadt. Wenn du von da kommst, ist das kein Problem, aber wenn du fremd bist, ist es ungewohnt. Ich kenn es nicht anders und deshalb kommt diese Art auch manchmal durch, wenn die Situation es erfordert. Ich finde das aber nicht schlimm, aus so einer Stadt zu kommen. ~ Wieso sollte das schlimm sein? Viele, die gerade in Berlin oder Hamburg wohnen, sagen immer: „Ja, ich bin ja eigentlich Berliner.“ – Nee. Du bist aus einem Dorf bei Stuttgart und bist vor zwei Jahren dorthin gezogen. Du bist kein Berliner und auch kein Hamburger. Du kommst aus einem Kaff bei Pinneberg. Das ist nicht schlimm, aber man sollte dazu stehen. Ich habe eine gewisse Persönlichkeit und ein gewisses Verhalten, das daraus resultiert. Ist doch gut. ~ Wie lange bist du jetzt in Hamburg? Über zwei Jahre. ~ Nur? Das denken alle. Wahrscheinlich, da ich wegen Trap oft hier war, weil ich meinen Laden zugemacht habe, aber da war ich nur zum Skaten oder zum Aushelfen hier. ~ Wie lange hattest du deinen Shop in Worms? ~ 2003 aufgemacht und bis Mai 2011 gehabt. ~ Das ist eine lange Zeit. Wie ist es 7 ½ Jahre einen Skateshop in Worms zu führen. Das ist natürlich anders, als in einer großen Stadt. Alle haben gesagt, dass man in Worms keinen Shop aufmachen kann, weil die Stadt es von der Struktur und dem Kaufverhalten nicht hergibt. Die Innenstadt sieht auch ziemlich traurig aus, weil alles leer steht, aber ich wollte es da machen, weil es natürlich meine Stadt ist, wo ich geskatet und aufgewachsen bin. Dann habe ich es doch so lange durchgehalten und habe nur zugemacht, weil ich den Shop nicht mehr so führen konnte, wie ich es gut finde. Irgendwann war ich nicht mehr glücklich damit. ~ Weil… …weil es immer ein Up and Down ist. Du fängst klein an, dann geht mal was, dann kommt der Winter, dann sind mal ein paar gute Jahre und man zahlt so viele Steuern, dass du dir denkst: „Scheiße, gute Jahre sind doch nicht gut.“ Du kommst von einem guten Jahr in ein schlechtes Jahr und musst trotzdem von dem Guten die Steuern zahlen – ist richtig scheiße. Bei mir kam aber noch dazu, dass ich wegen Markenrechtsangelegenheiten verklagt wurde und das hat mir die Lust genommen. Wenn man einen Skateshop hat, weiß man genau, dass man nicht viel verdient. Man macht es eben aus Leidenschaft. Aber wenn dann solche Tiefschläge kommen, die irgendwann persönlich werden, sitzt man da und hat in seinem eigenen Shop schlechte Laune. Dann muss man aufhören. Außerdem wollte ich Skatestuff verkaufen und nicht alles mit Longboards und Sneakern vollballern, um ein gutes Leben zu führen. Skateshop war
Ich hAbe mIr Alles gut überlegt unD rIchIe gesAgt: „Ich hAb DIch gern, grosser bruDer, Aber Ich muss rAus.“
Backside 360
DIe meIsten fIrmen hAben KeIne berechtIgung, weIl es sIe oft nur gIbt, DAmIt sIe unD Ihre homIes boArDs hAben
Crooked Grind * Foto: Christopher Shaw
geil, 7 ½ Jahre richtig gute Zeit gehabt mit den Jungs, jedes Jahr ne Party und coole Contests gemacht, hatte die beste Crew ever und dann dachte ich so, „Guck mal, das war ein guter Lauf. Die haben immer gedacht, dass ich ein halbes Jahr durchhalte und jetzt geh ich sauber raus, ohne mich in Schulden zu schmeißen und mach einfach was anderes.“ ~ Wer hat dich denn verklagt? Es gibt in Deutschland eine Boutique, die den Namen Zero von Jamie Thomas eingeklagt hat, weshalb seine Klamotten nicht mehr mit dem Namen drauf in Deutschland verkauft werden dürfen. Das wusste ich auch, allerdings darf man auch den Namen Zero nicht mehr auf Rechnungen verwenden, wenn man online ein Produkt anbietet. Aber Unwissenheit schützt vor gar nichts und das Internet ist ein Abmahn-Business, wo irgendwelche Anwälte, die in der Schule gehänselt wurden, vor ihren Computern sitzen und das Internet durchsuchen. So ein Heini hat mir so ein Ding hingeballert. Später hat mich noch Zalando erpresst. [lacht] Die haben ein Logo von meiner Webseite genommen und daraus ein anderes gebastelt. Und da ich die eh nicht gut finde, habe ich denen geschrieben. Die haben dann eine Probebestellung bei mir gemacht, nen Fehler in den AGBs gefunden und mich erpresst, damit ich die Anzeige fallen lasse. ~ Insofern bist du gebrandmarkt, was große Unternehmen angeht. I’ve Backside 50-50 Ollie out seen it all. Überleg mal, du sitzt in Worms in einem Skateshop. Der letzte Trottel, weil du einen gut bezahlten Job als Chemikant aufgibst, um einen Skateshop aufzumachen und als Dank kriegst du erst mal gar nichts, sondern es kommen herzlose Großunternehmen, die dir den Arsch aufreißen. Ich hatte natürlich auch einen Onlineshop mit recht guter Präsenz und klar, die wollen ja ihren Marktanteil behaupten. Das waren dann die Sachen, die zusammenkamen. Zurückgehende Wirtschaft, Klage hier, Klage da, das hat keinen Spaß mehr gemacht und ich lasse mir von nichts und niemandem die Lust am Skaten nehmen. Aber ich bereue nichts, im Gegenteil. Fuck the catwalks, shred the sidewalks for life. ~ Dann bist du nach Hamburg gegangen, um für die Firma zu arbeiten, für die du eh schon geskatet bist? Ich habe irgendwann angefangen, Richie [Löffler] mit seinem Business zu helfen und vorher noch ein Jahr in einer Bar gearbeitet. ~ Warum fährst und arbeitest du nicht mehr für Trap? Naja, ich arbeite nicht mehr direkt für Trap und fahr auch nicht mehr dafür, aber ich arbeite noch für den Vertrieb von Richie – ich bin trotz allem gut mit ihm. ~ Was heißt trotz allem? Es war Folgendes: Steve Forstner ist ein Homie von mir und kam über mich und Julian Dykmans auf Trap. Er hat richtig Bock gehabt und frischen Wind in die Sache gebracht. Dann kam die Mission Tour, die wir ganz gut abrasiert haben. Steve und ich waren die Teamältesten und hatten was Management, Marketing und so was angeht, ein gutes Feeling zusammen. Das fanden wir cool und die anderen glaube ich auch und unsere Idee war, dass es so weiter geht. Aber irgendwann ist die Zeit ins Land gegangen und es gab Unstimmigkeiten zwischen Richie und Steve. Steve hat natürlich gleich seine Sachen gepackt und ist gegangen. Das fand ich richtig scheiße, weil ich a) den Steve als Mensch gerne mag und er b) jemand ist, mit dem ich richtig gut skaten kann, der mich richtig pusht. Ich war abgefuckt, auch weil wir uns so viel vorgenommen hatten. Wir wollten noch mal richtig Gas geben und die Kids mitreißen. Das hat sich nicht ergeben und ich habe mich mit Richie und Michi [v. Fintel] hingehockt und gesagt, dass das Feeling stimmen muss und es nicht sein kann, dass ein Katalog rauskommt und ich mir denke: „Da zieh ich doch nichts von an!“ Man muss das machen, was man gut findet. Das merken auch die Leute und dann verkauft es sich auch. Die Brands sind heute so klein, da kann
mIlDe bIn Ich noch lAnge nIcht, Aber Ich bIn nIcht mehr so hArt Zu mIr unD Der VergAngenheIt
man eh nicht von leben. Man muss nicht unbedingt ein grünes T-Shirt machen, um was zu verkaufen. Ich habe gesagt, dass wir das wieder mit mehr Herz machen müssen. Mit geilem Team, alle involvieren und nur die Graphics nehmen, die wir gut finden. Ich hatte richtig Bock skaten zu gehen und was dafür zu machen, aber dann ist nichts passiert und ich habe mir alles gut überlegt und Richie gesagt: „Ich hab dich gern, großer Bruder, aber ich muss da raus.“ Genauso wie beim Skateshop hat mir das Drumherum die Lust genommen. Ich bin einfach in einem Alter, da will man entweder mitmachen und voll dahinterstehen, oder ich geh einfach skaten und kaufe mir meine Boards und freue mich über die Jungs, die das Ding weitermachen. Die Entscheidung war natürlich nicht so einfach nach 15 Jahren, aber es hat richtig gut getan. Wir sind immer noch Freunde und ich war immer stolz darauf für Trap zu skaten, vor allem in der Zeit, wo es nichts gab und wir auf dem Boden schliefen. Das hat für immer zusammengeschweißt, und bleibt mir für immer als gute Erinnerung. Danke Richie! ~ Geht ihr denn noch zusammen skaten? Nein. Das liegt aber auch an seinem Zeitplan. Ich würde jetzt schon wieder mit Richie skaten gehen, aber er geht skaten, wenn ich arbeiten muss. ~ Mit wem gehst du denn skaten? Eigentlich besteht meine tägliche Crew aus Max Geisinger und Nino Schöneweihs aka. The Noname-Crew, dazu kommt oft noch Ninos großer Bruder, der Fabio. Es ist schön anzusehen, wie die Jungs sich entwickeln, gute Jungs! Und ich brauch eine Crew, mit der ich mich wohlfühle und nicht nur Leute, die gut skaten können. Das Trap Team, heißt zwar Team, aber das sind viele Leute, die verstreut sind. Mit Steve hatte ich dieses Crewfeeling, das ich lange vermisst habe und auf einmal wieder da war. Das ist für mich das Wichtigste an einem Brand, dass die Leute sich gegenseitig pushen, wie zum Beispiel bei Antiz. Ich gehe lieber mit einem Mongopusher skaten, der Benihanas macht, mit dem ich mich wohlfühle, als mit einem krassen Skater, der nicht auf meiner Welle ist. ~ Gibt es in Deutschland eine Firma, für die du gerne fahren würdest, so fern es eine Connection gäbe? Puh, finde ich ganz schwierig, vor allem da die meisten nur lokal funktionieren. Ich mag die Jungs vom Hessenmob, aber da würde ich nicht reinpassen, und das ist auch gut so. Der Rest juckt mich nicht wirklich und ist auch zu 90% irrelevant… aber ey – whatever floats your boat. ~ Wieso gibt es keine deutsche, im Ausland relevante Firma, wie Passport, Sweet, Magenta, Isle, Palace, Polar oder Cliché? Weil es keine internationalen Rider auf deutschen Firmen gibt und wie gesagt, alles eher lokal ist. Außerdem lassen sich die deutschen Shops von Schrottfirmen zumüllen, anstatt die richtigen Brands zu supporten. In England ist das anders, die supporten ihre Jungs. Die von dir erwähnten Brands sind international aufgestellt, und deren Style
sKAten sollte wIeDer mehr AntI seIn, f端r loser, nIcht nur f端r neureIche spAcKen
Backside 5-0
ist auch zeitgemäß und sympathisch. Unser Ansehen im Ausland ist etwas problematisch. Das merkt man, wenn man mal mit Euro-Fahren oder in Barcelona unterwegs ist, und sich über unsere COS Winner und deren Sponsoren lustig gemacht wird. Da kommt oft nur dieses Bild an, und nicht das von Skatern mit Streetcredibility, die es ja gibt. Mir fällt da Mark Frölich ein – Jesus, wie gut der ist. Aber da beißt sich die Katze in den Schwanz – vielleicht bräuchte es einfach eine zeitgemäße, stylishe, deutsche Company, die solchen Leuten eine Plattform gibt – womit wir wieder bei deiner Frage wären. ~ Und warum keine eigene Firma machen? Zwei Fahrer hättest du ja schon mal… Diese Idee hatte ich kurz, da ich ja an der Quelle sitze, aber wie Steve schon meinte, „Who needs another fuckin company?“. Recht hat er. Die meisten Firmen jucken nicht und haben auch keine Berechtigung, weil es sie oft nur gibt, damit sie und ihre Homies Boards haben. Ich verstehe ja, dass man ein Crewfeeling haben will, aber warum gleich eine Boardcompany gründen, wenn sie nicht besser oder spezieller ist als der Rest? Die meisten, die solche Firmen machen, sind ja nicht mal Skater. Ihr nehmt nur den richtigen Firmen den Markt weg. Was ist falsch daran, sich sein Board zu kaufen und richtige Companies zu supporten, die dann auch mal ein cooles Video machen? ~ Welche Companies supportest du? Die ganzen Deluxe Brands, wie Krooked z.B. oder sowas wie Witchcraft. Homies die zusammen eine Company machen, und ihr Herz reinstecken, das fand ich schon immer gut. Und somit kaufe ich auch genau das Zeug, was ich gut finde, ohne Kompromisse. ~ Warum bist du eigentlich so kritisch? Weil es mittlerweile einfach Dinge im Skaten gibt, die nicht gut für unsere Kultur sind. Ich glaube, es gibt unterschiedliche Skatertypen. Die einen sind kritisch und verhalten sich auch so, andere sind kritisch und halten lieber die Fresse, was ich übrigens typisch deutsch finde, und wieder andere sind komplett unkritisch und nehmen die Dinge einfach hin, ohne sie zu hinterfragen. Ich schaue mir die Sachen vielleicht ein bisschen genauer an und denk mir halt: „Ey, was hast du denn eigentlich so ne spackige Getränke-Müllsponsor-Mütze auf dem Kopf?“ Das hat mit Skaten nichts zu tun und ich wäre mir zu stolz dafür. Ist wahrscheinlich meine Art. Ich stecke, glaube ich, trotzdem mehr Energie in die guten Dinge als ins Haten. Positive Sachen feier’ ich dann auch richtig. ~ Wie siehst du den Status quo der Skateszene und die dazugehörige Industrie? Skaten ist gerade in einem Aufbruch, was gut ist – so wird mal wieder durchgefegt, und es kommen neue, interessante Companies hinzu, die Spaß machen. Andererseits war Skaten lange so hip, dass es einen Markt gibt, der für große Unternehmen attraktiv ist. Unter diesem Gesichtspunkt hat Tony Hawk mit seinem Videospiel, das Millionen zum Skaten gebracht hat, der Kultur, aus der er kommt, eigentlich keinen Gefallen getan, auch wenn viele davon profitiert haben. Viele Companies im Schuh-Business kämpfen ums Überleben und wegen der Mailorder gibt es wenige Shops, gerade in kleineren Städten, die für eine Szene wie unsere wichtig sind – das tut mir natürlich weh. Skaten sollte wieder mehr anti sein, für Loser, nicht nur für neureiche Spacken. Früher war es ein Auffangbecken für Kids ohne Regeln, das fand ich gut. Und ich bin auch zuversichtlich, dass der ganze Corporate-Schrott weniger wird, und die Leute wieder mehr auf die richtigen Skatefirmen gehen. Aber das Wort Skate-Business sagt leider schon alles. Es ist ein Geschäft und darum geht es den meisten Menschen am Ende des Tages – um die Dollars. Es kommen die ganz Großen und bluten die Scheiße aus unserer Kultur und verpissen sich dann wieder. Danke vielmals. Aber stimmt ja, die geben ja soviel zurück. Genau! Ein bisschen was als Werbekosten braucht ja jeder zum Abschreiben. Die geben einen Scheiß um dich oder mich oder um das Kid, das nichts mehr möchte als ein Board und skaten, die sehen nur Zahlen und geiern nach Kohle. Ein Becken voller Haie, die sich geil vorkommen mit der Kohle, weil sie andere ausgenutzt haben. Ein Mensch mit
meIn mAnn mIKe V. sAgte eInst: „sKAteboArDIng wAs mY fIrst loVe, AnD I Am stIll hopeless DeVoteD.“ Ich fInDe, DAs pAsst gAnZ gut
ein bisschen Stolz würde sich niemals so verhalten, ich könnte mein Gesicht nicht eine Sekunde im Spiegel ansehen. Und dann die Sprüche, „das Brot muss auf den Teller, wenn ich das nicht mache, macht es ein anderer…“, so eine gequirlte Scheiße. Auch ein hochgelobter, selbsternannter DIY und Wallie-König ist dermaßen auf sein Image bedacht, dass es wehtut, und hinten rum benimmt er sich wie ein Arschloch. Ja, genau der, tut mir leid, dass ich euch enttäuschen muss. It’s all about the money, für ihn und die koksenden Vertreter, die sich auch ’ne goldene Nase verdienen, und sich auf der Messe abfeiern. … Und was ist mit den Kids los, deren Ziel es ist, gesponsert zu werden? Glaubt mal, wenn ihr soweit seid, werdet ihr Stuff bekommen, in diesem Mikrokosmos, wird doch keiner übersehen. Aber nur wer einen Scherenkickflip kann, braucht doch keinen Sponsor, auch wenn eure 1000 Instafreunde das anders sehen. Es gibt Kids, die hauen Sponsor-Me-Tapes als Verteiler an zig Companies raus – wer anbeißt, war denen scheißegal – Hauptsache einer haut was raus. Geht skaten und habt Spaß, der Rest kommt von alleine! Jetzt könnt ihr gern sagen: „Das ist doch nur ein verbitterter alter Skater, der sauer ist, weil er es nicht geschafft hat.“ Aber falsch gedacht, ich bin null verbittert. Ich ging noch nie so gerne skaten und bin mit allem gut, denn Skateboardfahren hat mir soviel gegeben und mich zu dem Menschen gemacht, der ich bin. Auch mit allen Verletzungen und Niederschlägen und den schmerzenden Knochen sonntagabends, ich würde es nicht anders wollen. Und ich habe immer noch die Hoffnung, dass sich das Blatt wieder wendet, weil es immer noch den coolen Vertreter, den guten Shop und den Typ im Vertrieb gibt, der mir ein Board schenkt, obwohl er weiß, dass ich es zahlen würde. Leute die Hefte machen, gute und ehrliche Companies, den coolen Pro, der down to Earth ist, wie Chris Pfanner zum Beispiel. Leute, die gute Skateparks bauen, sich um Kids kümmern und die Kids selbst, die skaten, und das feiern wie nix Anderes! Ich bin guter Dinge… ~ Was motiviert dich eigentlich noch so richtig zu skaten und für ein Interview loszugehen? Das Skaten an sich, das Feeling, wenn ich auf mein Board steige, flashed mich nach wie vor. Deswegen will ich auch noch gewisse Spots skaten und Tricks machen. Mein Mann Mike V sagte einst: „Skateboarding was my first love, and I am still hopeless devoted.“ Ich finde, das passt ganz gut. ~ Ist das dein letztes Interview? Nun ja, es könnte immer das Letzte sein, und es war ein Wunder, dass ich überhaupt eins hatte. Für dieses bin ich sehr dankbar, denn diese Seiten sind kostbar, und es gibt viele Skater mit Majorsponsoren, die auch hier die Ads kaufen. Dass ich trotzdem hier ein Interview habe, freut mich sehr, danke Jungs. Pat fährt für Huf, Spitfire, Independent, Shemonster
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oder:
TR ÄUMTE SICH VOR EIN PA AR JAHREN NOCH JEDES S K A T E K I D Z U M E I N S C H L A F E N A N D I E W E S T C O A S T, WURDE DIESER TRAUM MIT TLERWEILE VON EINEM N E U E N S E H N S U C H T S O R T A B G E L Ö S T: N E W Y O R K I S N U M B E R O N E T O D AY I N T H E H O U S E ! W E N N D O W N T O W N M A N H A T T A N I M H I N T E R G R U N D A U F T A U C H T, W IR K T DIE L INE GL E ICH D OP P E LT S O F R E SH. A BE R WAS T UN, WENN EIN T RIP IN DEN BIG APPL E DAS B U D G E T S P R E N G T ? E IN PA A R KÖ L NE R S K AT E R H AB E N E I N E K R E AT I V E L Ö S U N G G E F U N D E N U N D W E R F E N DAMIT GANZ NEBENBEI GLEICH Z WEI FR AGEN AUF: W I E S E H R B E S T I M M T D E R O R T D I E G Ü T E D E S O U TP U T S U N D D A R F M A N S K AT E B O A R D IN G FA K E N ?
Text von Paul Weisser, Stefan Schwinghammer Fotos von Janosch Pugnaghi NYC Skyline von Marcel Boer Photoshop von Marcel Sygula, Janosch Pugnaghi
Skateboarding stammt aus Kalifornien und back in the days musste man deshalb auch im Rollbrett-Epizentrum wohnhaft sein, um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Kamen namhafte Pros früher zu Spots in Europa und hörten von einem ABD eines Locals, hieß es: „It doesn’t matter, it was just some euro guy.“ Amerika war in jeder Hinsicht das Maß aller Dinge. Wer dagegen spießige Fachwerkhäuser in seiner Footage rumstehen hatte, konnte wenig punkten. Neben dem Was und dem Wie, spielte also auch schon immer das Wo eine Rolle in der Pro-Karriere. Doch mit der Zeit kam Bewegung in dieses Wo. Als nämlich auch das letzte Highschool-Rail geskatestopt war und die ABD-Listen unübersichtlich wurden, zogen die großen Namen in die Ferne. Europa war plötzlich angesagt. Die US-Teams begannen scharenweise nach Barcelona zu reisen, die neu entdeckte weltbeste Stadt für Skateboarding, und schlugen ihre Zirkuszelte am Macba auf, um ihren Videos die entsprechende Leinwand zu bieten, auf der die Tricks gemalt werden konnten. Aber irgendwann setzte der Barca-Overkill ein und nachdem man genug im Manolos gefeiert und sich an Sants-Lines sattgesehen hatte, hieß es einsteigen in die Maschine Richtung China. Fortan wurde das bis dato unentdeckte, kommunistische Marmorspot-Himmelreich geskatet, bis auch Papa the Driver seinen letzten Spot verraten hatte. Nach soviel Curb-Perfektion lechzte man schließlich nach „Realness“, es ging zurück in die USA, diesmal jedoch an die East Coast. 2015 kommt das angesagte Skaten aus NYC. Static, Lurk, Quartersnacks, Supreme, thats whats up! Die Rough ness und das mystische Großstadtklima, das Urbane, das Verruchte, Dreckige, Dunkle – das Weltstädtische rief. Take a walk on the wild side. Coke aus der Dose, Freiheitsstatue, Brooklyn Bridge, Jersey Barriers, Courthouse, LES, Golden Hour in Manhattan, Fashion Week Models, Tauben, Cellar Doors – Jeder will da sein Stück vom Pizzaslice abhaben. Ein 15er Kickfl ip im 500-Seelen-Dörfchen wirkt eben bei weitem nicht so cool, wie ein No Comply am Astor Place (R.I.P.). Krisselige Nightfootage, höchstens bestrahlt von ein paar Watt LED, viel Blech und rauer Boden als akustische Begleitung und dazu fl inke Füße in bunten Socken, Chucks und Hochwasserhosen – there you go. Doch was tun, wenn man keine Kohle für ein Ticket über den großen Teich hat?
WAS WIR HIER MACHEN, MACHT EXTREM VIEL SPASS UND WENN DU BIST WIE WIR, BIST DU VERDAMMT COOL!
Ein paar Kölner Skater dachten sich ganz pragmatisch, warum nicht einfach die entsprechende Kulisse per Photoshop einarbeiten und die Domstadt so an den Hudson River verpfl anzen? Kaum war die Idee geboren, machten sie sich mit großer Freude und Liebe zum Detail an das Verwirrspiel. Und verwirrend ist es in der Tat, denn es stellt sich die Frage nach der Legitimität dieser Aktion. Der Trick bleibt immerhin unverändert, nur ein paar Häuser mehr sind im Bild zu sehen. Und in anderen Bereichen ist man da auch nicht so streng. Der weltweit erfolgreiche Fotokünstler Andreas Gursky z.B. shoppt sich seine Bilder ja auch zurecht. Aber ist es wirklich so einfach mit der Unwirklichkeit? Schließlich dreht sich Skateboarding doch schon immer um keeping it real! Die Tricks in Magazinen müssen selbstverständlich gestanden sein. Die Brands müssen authentisch, sprich skater owned sein und auch von den Skatern selbst wird verlangt, dass sie echt sind, was auch immer das bedeuten mag. Dabei ist Authentizität alleine noch lange kein verlässlicher Gradmesser. Denn wie die Band Kettcar richtig anmerkte: „Authentisch war schon Hitler.“ Es geht bei dem Verlangen nach Realness auch vielmehr darum, den „richtigen“ Lifestyle authentisch zu vermitteln. Rodney Mullen mag ein wissenschaftliches Superbrain sein, er hat uns mehr als einmal mit seinen Tricks verblüfft und modernes Streetskaten quasi alleine Zuhause in seiner Garage erfunden, trotzdem gibt es kaum ein Kid, das sein wollte wie er: ein bisschen nerdy, ein bisschen schüchtern und nicht der Typ, um den sich auf einer Party alles scharrt. Die tonangebenden Skater dagegen lieferten im Subtext auch stets gleich die entsprechende Lifestyle-Verheißung mit, die da lautet: Was wir hier machen, macht extrem viel Spaß und wenn du bist wie wir, bist du verdammt cool! Egal ob die Z-Boys, Christian Hosoi, die Shorty’s Crew um Chad Muska, die Pissdrunx bzw. Baker oder heutzutage die Supreme Kids, man war schon immer nicht nur vom Skaten gestoked, man wollte vielmehr gänzlich sein wie seine Idole und eignete sich die entsprechenden Klamotten, die Redewendungen und Verhaltensweisen an. Natürlich hat es nichts mit Skaten zu tun, welche Hose man dabei trägt und oftmals wird solchen Nebensächlichkeiten auch zu viel Wichtigkeit beigemessen, aber es gehört eben untrennbar dazu. Und zieht man sich abgesehen davon mal aus der Diskussion um fake und real und wer am coresten ist, raus, kann ein wenig Schwindelei doch ganz spannend sein.
Linke Seite: Paul Weisser * No Comply
Diese Seite: Willow * 50-50
„I’d rather be lied than be bored“, lässt sich etwa der Ex-Pro Scott Bourne sinngemäß zitieren und ist es nicht so? Niemand käme auf die Idee sich bei den Gebrüdern Grimm zu beschweren, dass Hänsel und Gretel nicht existierten. Keiner mag Spießer, die beim Blockbuster-Action-Movie anmerken, dass das jetzt nicht realistisch sei. Und ist bei der Story von der letzten Partynacht nicht egal, ob man zehn oder zwanzig Bier getrunken hat, Hauptsache sie bleibt in guter Erinnerung? Ihr kennt die Grafi k: Skateboarding = 10% Skating, 90% Talking Shit. Skateboarder lieben Geschichten und das Slap Forum bietet oftmals mehr Tratsch als die neueste Ausgabe der Gala. Wir verehren unsere Helden und die Mythen, die sich um sie ranken. Wir erzählen ihre Geschichten und zementieren damit ihren Status. Wir haben Freude am fabulieren und pochen trotzdem verbissen auf Realness, dass man sich fragen muss, ist es nicht Zeit diese Dissonanz abzubauen und dem Märchenhaften im Skaten mehr Raum zu gewähren? Es könnte der Wiedergabe von Skateboarding interessanten Input verleihen. Man erinnere sich nur an die rausretuschierten Rampen in „Yeah Right!“ oder an die Mockumentary „This Ain’t California“. Als Tim Hachen, David Wollmann, Willow, Hesh, Paul Weisser und Janosch Pugnaghi (der zusammen mit Marcel Sygula auch schon hinter dem Triple-Kickfl ip-Backtail Video stand) sich auf eine angebliche New York Reise begaben, ließen sie ihr komplettes Umfeld in dem Glauben, sie wären tatsächlich in NYC. Es war vor allem die Freude am Schabernack, die sie zu der Aktion motivierte, die ganz nebenher die hier angesprochenen Fragen aufriss. Antworten darauf gibt es allerdings keine. Jeder muss sie für sich selbst fi nden. Von uns nur so viel: New York ist eine beeindruckende Stadt und wir sind selbst liebend gerne dort zu Besuch, aber eine Flat Line wird nicht zwangsweise dadurch besser, dass sie am Tompkins Square gefi lmt wurde. Und klar soll man sich auch weiterhin den Arsch aufreißen wie Sheckler, um dem angekündigten El Toro Backside Kickfl ip irgendwann Taten folgen zu lassen, doch etwas mehr kreative Freiheit in der Darstellung von Skateboarding kann frischen Wind bringen. Wir sind jedenfalls schwer davon begeistert, wie mit ein paar Mausklicks das Konzept der Coolness in Skateboarding ausgehebelt wurde. Und fi ndet ihr die dadurch entstandenen Bilder und das Video zum Artikel auf unserer Webseite etwa nicht unterhaltsam?
S TAT IC , LURK, QUARTERSNACKS, SUPREME, T H AT ’S W H AT ’S UP !
Linke Seite: Willow * 180
Diese Seite: David Wollmann * Backside Flip
EIN 15ER KICKFLIP IM 500 SEELEN DÖRFCHEN WIRKT EBEN BEI WEITEM NICHT SO COOL, WIE EIN N O C O M P LY A M ASTOR PLACE
Tim Hachen * Wallie
Photo: Jenna Selby
BLUE TOMATO SHOPS ÖSTERREICH: Wien Zentrum Wien Neubaugasse SCS Vösendorf Innsbruck
Salzburg Graz Schladming Villach
Lienz Linz Obertauern
SHOPS DEUTSCHLAND: Stuttgart München Outlet München Berlin
blue-tomato.com/shops
/bluetomato
Bremen Hamburg Köln Trier
Bonn Rosenheim Oberhausen Essen
Sk ateboa r dFilming in Zeiten deS H a SHtagS
Wahrscheinlich habt ihr es schon mitbekommen, das Converse Euroteam filmt an einem Video. Unter dem Hasthag #pleascharge konnte man in den letzten Wochen quasi im Liveticker verfolgen wie die Jungs von Bilbao bis Berlin unterwegs waren. Hauptverantwortlicher f체r den Video-Output im Stakkato ist Filmer Ben Chadourne, der damit zeigt, wie Skateboarding im Zeitalter der Digital Natives pr채sentiert wird. Keine zwei Wochen vor Deadline und kurz vor einem letzten Trip nach Amsterdam haben wir ihn per Skype kontaktiert.
TexT vo n STefa n S chwing ha mmer foToS von hendrik her z ma nn
ist ja klar, könnte man sagen, dass ein interview zum Thema instagram videos über Skype stattfindet und nicht persönlich oder per Telefon, aber man sollte in diese Tatsache nichts ideologisches hineininterpretieren. es ist einfach komfortabler und vor allem kostenlos, damit über Landesgrenzen hinweg zu kommunizieren. es ist schlicht eine neue kommunikationsform, die, genau wie instagram, distanz reduziert. „du kommst leicht mit Leuten in kontakt und kannst dich über das informieren,
a a r on he r r i ngTon * 5 0 -5 0
was du willst. ich persönlich dokumentiere auf meinem instagram account was ich tue und die Leute können sich das ansehen. es zeigt was ich mache, mit wem ich rumhänge, wie ich drauf bin“, erklärt Ben und fügt an, „es ist eine galerie, um sich selbst auszustellen. ein neuer Teil unseres Selbst. du hast dein echtes Leben und dein virtuelles. es ist irgendwo strange, aber es vereinfacht auch die kontaktaufnahme. alles geht eben immer schneller und schneller.“ Trotz aller direktheit ist die dargebotene wirklichkeit auf instagram, nicht nur wegen der filter, natürlich eine hyperrealität, die durch Selektion und verkürzung eine aufhübschung des eigenen Selbst bzw. des eigenen daseins betreibt. Ben ist das bewusst, groß einen kopf macht er sich darüber nicht. er ist ein kind seiner zeit und geht ganz selbstverständlich mit den gebotenen möglichkeiten um. So war es etwa nicht die marketingabteilung bei converse, es waren die Skater selbst, die sich den hashtag ausgedacht haben. „anfangs gab es keinen Titel für das video. nach dem zweiten Trip hat mein freund Paul (grund) die „please charge it“ Batteriewarnungsansage einer Boombox für eines sei-
inStagr a m iSt eine ga ler ie um SicH SelbSt auSZuStellen. ein neuer teil unSer eS SelbSt. du H a St dein ecHteS leben und dein v irtuelleS
W ir beFinden unS in einer Zeit, in der ner instagram-videos benutzt. ich mochte das und hab es ebenfalls benutzt und uns hat der Titel gefallen. wir können mit dem hashtag auch gut den filming-Prozess dokumentieren.“ das fand natürlich auch außerhalb der Peergroup zuspruch. „für uns war es nicht das ziel eine kampagne zu starten. ich hab einfach mit der #pleasecharge Sache begonnen und den Leuten bei con-
W ir durcH unSer e Sm a rt pHoneS leben
r e m y Tave i r a * Bac kS i d e L i P S L i d e
verse hat das gefallen, also haben wir weitergemacht und auch Sticker produziert. So ist das heutzutage. wir befinden uns in einer zeit in der wir durch unsere Smartphones leben. die kommunikation ändert sich, es gibt immer weniger Printmagazine, alles verlagert sich auf Bildschirme. es war nicht geplant, aber wir haben dadurch sicherlich viele menschen auf das video aufmerksam gemacht.“ früher wartete man geduldig, bis ein neues full Length video rauskam und hörte oft jahrelang nichts von seinem Lieblingspro. vielleicht hin und wieder Tricks in magazinen, das war’s bis zum nächsten videopart. irgendwann kam das 411 videomagazine und bot monatlich aktuelle footage. Schon damals fand das nicht bei Jedem anklang. Und heute? Brandon Biebel erarbeitet sich gerade alleine durch instagram relevanz zurück, guy mariano und Lucas Puig haben ihr instagram game so on lock, dass quasi täglich Tricks gepostet werden, die auch als ender in einem Part hätten landen können und sogar Pops schafft es, übers Telefon Lebenszeichen zu geben. Ben nimmt diesen inflationären output gelassen. „naja, sie haben halt tausende an followern und wenn sie so mit ihnen in kontakt treten wollen, dann ist das eben so. es ist anders als früher. full Length und insta sind zwei verschiedene Paar Schuhe, aber es ist gut für die Skater. Sie
können sich unterschiedlich ausdrücken.“ es ist wohl tatsächlich eine generationenfrage. heutzutage ist man es gewohnt immer und überall live dabei zu sein und zu wissen, wer gerade was mit wem macht – egal ob im freundeskreis oder bei Pros, die man noch nie persönlich getroffen hat. dabei stellt sich allerdings die frage, ob nicht die magie, das quasi Sakrale, verloren geht, wenn man schon vor veröffentlichung eines videos weiß, welche fahrer an welchen Spots Tricks haben werden. das arthouse-Porno-Publikum postuliert schließlich auch immer, erotik sei, was man
a ar on he rri ngTon * wa LLride g r a B o UT
mit inStagr a m
können dinge
da nny S om m e r f e Ld * Bac kS i d e Tai LSL i d e
ScHnell
obSolet W er den
nicht sieht. „klar, da muss man aufpassen. wir haben schon relativ viel gezeigt. manchmal haben wir uns im nachhinein auch gedacht, das hätten wir jetzt nicht posten sollen. aber man muss damit spielen. es geht darum wie du kommunizierst. manchmal muss ich den Skatern auch sagen, bestimmte Sachen nicht auf instagram zu laden. weil es das nicht wert ist, sondern mehr wert hat, wenn es im video landet. mit instagram können dinge schnell obsolet werden.“ gepostet, gesehen, im feed nach unten gerutscht – das ist der ablauf des digitalen verdauungsprozesses, der den Stoffwechsel der Bilder so sehr beschleunigt, dass schon kurz nach der visuellen nahrungsaufnahme wieder heißhunger auf den nächsten happen herrscht. da droht Sodbrennen. „vielleicht werden wir auch bald gelangweilt sein von all den kurzen clips. ich denke, die full Length videos werden bald wieder mehr wertgeschätzt, weil es auf instagram immer das gleiche ist. die #pleasecharge clips kommen zwar gut an, aber ich bin sicher, dass die Leute auf das video warten. es sind zwei unterschiedliche dinge: einerseits die Sachen zu denen jeder zugang hat und dann eben das, was nur richtige filmer machen können.“ den abbau einer zugangsschwelle, den vereinfachte Schnitttechnik und billiger werdendes kameraequipment, am augenscheinlichsten fusioniert im Smartphone, herbeigeführt haben, ist begrüßenswert. kids wird dadurch der einstieg erleichtert und crews aus aller welt erfreuen uns plötzlich mit clips, die wir sonst so nie zu ge-
ha rry LinTeLL * 50-50
sicht bekommen hätten. einzelpersonen, die in einer von companies und Teams regierten welt, nie die chance gehabt hätten aufmerksamkeit auf sich zu lenken, stehen plötzlich im rampenlicht. aber was reizt einen filmer daran, seine hd kamera gegen ein Telefon zu tauschen und sich auf ein quadratisches format mit vorgegebener Länge von 15 Sekunden zu beschränken? kann solch ein maulkorb am ende gar die kreativität fördern, gleich poetischen reimschemen? „ich finde man wird kreativer durch die 15 Sekunden, weil du die informationen in dieser kurzen zeit übermitteln musst. das ist eine herausforderung. manchmal zoom ich rein und raus, mache farbkorrektur, spiele rum. ich versuche mit meinem Schnitt on point zu sein und es macht mir Spaß. wegen des zeitlimits hab
icH Finde m a n W ir d
k r e ati v er durcH
die 15 Sekunden,
W eil du die
inFor m ationen in
dieSer kur Zen Zeit
über mitteln muSSt
ich versucht, viele informationen in die kurzen clips zu packen, aber normalerweise steh ich nicht auf kurze Schnitte. das video wird nicht so sein. vielleicht an manchen Stellen, aber ansonsten entspannter.“ Ästhetisch gibt es also eine klare Trennung, zwischen insta und full Length, aber wie ist das am Spot? was kommt auf insta, was ins video? „ich hab mein iPhone immer dabei und wenn was Lustiges passiert, halte ich drauf, meistens wenn sich die Jungs aufwärmen. mit dem Smartphone bist du einfach auch viel schneller als mit einer kamera. außerdem ist es okay manche dinge damit zu filmen, die es mit der richtigen kamera nicht wert wäre festzuhal-
du k a nnSt ein Super v ideo mit einem ipHone Filmen oder aucH ein beScHiSSeneS v ideo mit einer r ed ca m
a ar on he rri ngTon * B oa rdS Lide
ten.“ man kennt das von familienfesten. alle albern frei von der Leber rum, aber sobald vattern die Spiegelreflex zückt, steht plötzlich jeder steif und mit gequältem gesichtsausdruck vor der kamera. „es ist viel spontaner und man erwischt damit Sachen, die man sonst versäumt hätte. auch außerhalb von Skateboarding findet man auf instagram die heftigsten dinge, einfach weil man damit so spontan draufhalten kann.“ denkt man diese idee der dokumentation via Smartphone konsequent weiter, würden nicht nur magazine und videos sondern auch fotografen oder filmer überflüssig. die Skater könnten sich während der Session selbst ablichten und alles direkt hochladen, mehrere Smartphone clipformate existieren ja bereits. vielleicht wird es demnächst ein video geben, das aus 15 Sekunden Parts besteht oder alles wird noch direkter und Skateboarding wird per Livestream vom Spot serviert. vielleicht geistert der nächste #pleasecharge hashtag dann durch die neue Periscope app. Ben ist allem gegenüber aufgeschlossen: „es geht nicht um Pixel oder full hd. du kannst ein super video mit einem iPhone filmen oder auch ein beschissenes video mit einer red cam, es geht nur darum wie du alles benutzt. wie du filmst, wie du schneidest.“
harry L i n Te LL * f r onTSide BLUn TS L ide
Fotos von Manuel Schenck
Betrachtet man die Dinge, die Skateboarding in letzter Zeit maßgeblich beeinflussen, sind die Herren Olson und Pablo selten weit entfernt. Im Zuge eines Paris-Abstechers der Familie Strobeck haben wir die Möglichkeit nicht verstreichen lassen, nachzuhaken, was die illustren Herrschafften für schöne Dinge bevorzugen, wenn sie fünf davon nennen dürfen.
New one of the Blobys Scott Oster Logan Lara Chris Milic Zack Carlson
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Skateboarder
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Videos
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Tricks
Ollie Backside Tailslides Kickflip Backside Powerslides 360s
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Bohannon - Let’s Start A Dance All Marvin Gaye from the 70s Love Committee - Law & Order New York Edits 2 - Side B Rub N Tug - Scanners
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Gerichte
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Städte
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lebensnotwendige Dinge
Eier mit Kartoffeln Penne Pasta Sushi Soba Nudeln Tartar New York Paris LA London Portland Musik Essen Kaffee Klamotten Bücher
5 Sachen, die man vorm Sterben gemacht haben sollte
Ein Album Ein Haus kaufen In Paris leben Klavier spielen lernen Spanisch und Französisch sprechen
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Brot Zucker Frauen Geld Gier
Übel
Jason Lee Jason Dill AVE Alex Olson Gonz
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Mind Field Video Days Krooked Gnar Gnar Stereo Visual Sound Sight Unseen
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Backside Smithgrind Backside 360 Frontside Flip Nollie Flip Double Kickflip
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Salem - Finna Earl Sweatshirt - Inside Brian Eno - Here Come The Warm Jets Daniel Johnston - Devil Town Lou Reed - Make Up
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Burger Steak mit Pommes Salat Erdnussbutter Marmeladen Sandwich Austern
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5 Sachen, die man vorm Sterben gemacht haben sollte
Mit Atemgerät tauchen Zum Mond fliegen Switch 360 Flips on lock In Paris leben Pro werden
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Rauchen Trinken Nicht skaten Schule Polizei
Übel
Farid Ulrich Bac ks i d e 360 Foto: Biemer
Niklas speer voN cappelN 5 - 0 Foto: Herzmann
paco elles Ove r c r O O ks Foto: Gentsch
valeNtiN c a F U k O llie Foto: Herzmann
Auf e
der l
e
Suche f
A
n
nAch t
e
und
n ruhe
A l s PAt rik WA l l ner Mich A el M Ack rodt er z 채 hlt e, dA s s er b e i M h o l i F e s t i v A l i n J A i P u r b u n t e e l e F A n t e n F i l M e n W o lle,
verdr채ngte
der
Alle
schlechten
erFAhrungen,
die
er in indien beiM sk At en geM Ach t h At t e, und erinner t e sich lieber An Alles Positive, dAs er Mit indien verbAnd. schliesslich WAr Michi noch nie iM nordWesten und bei ihreM letzten geMeinsAMen triP durch ArAbien verletzt geWesen.
Mit
einer
kleinen
belAstbAren
gruPPe
(dAni-
el zvereFF und vlAdik scholz) W체rde es schon nicht zu stressig und sie WAren sich einig: Wieder
MAl
geMeinsAM
F체r
es WAr An der zeit
visuAlt r Avel ing
zu
FilMen.
Text von Niklas Isenberg Fotos von Daniel Zvereff
ein
Gefühl
für
oder Gibt
diStAnz PrivAtSPhäre
eS
b
ei seinem ersten Besuch in Indien, vor acht Jahren, kam Michi mit einer schäbigen Maschine von Aeroflot aus Moskau und der Flughafen in Neu Delhi glich eher einem Auffanglager. Ziemlich marode, winzig klein, einer Hauptstadt unwürdig. Links wie rechts neben den Landebahnen lagen die Flugzeugmechaniker, die die Flugzeuge wahrscheinlich mit Sekundenkleber reparierten, im Schatten und ruhten sich aus. Dieses Bild hat sich mittlerweile komplett gewandelt und entspricht dem modernen Standard. Außerhalb des Gebäudes ist alles andere gleich geblieben. In den Städten, gerade in der noch stärker bevölkerten nördlichen Landeshälfte, herrscht zur Rushhour das Chaos und jeder Neuankömmling wird erst einmal von Menschenmassen, wahnsinnigem Verkehr, Lärm und Gerüchen, die im einen Moment das Wasser im Mund zusammenlaufen und im nächsten den Ekel hochsteigen lassen, erschlagen. Für Michael Mackrodt ist es schon das dritte Mal, doch es geht los wie immer. Einer wird krank. Wenn es nicht das Essen oder die Hygiene ist, sind es die klimatischen Bedingungen. Sechs Stunden im Taxi, hinten rechts auf der Sonnenseite am offenen Fenster nach Jaipur, reichen locker, um sich zu erkälten und einen Sonnenstich zu bekommen. Die ersten Tage der Reise bewegt sich Michi also, überwiegend auf Ibuprofen und Antibiotika, angeschlagen durch die Straßen und Gassen, um das Holi Festival zum ersten Mal zu erleben. Beim heiligen Fest, das in Jaipur besonders gefeiert wird, wird das Kastensystem einmal im Jahr auf den Kopf gestellt und die arme Bevölkerung kann sich an der reichen Kaste rächen, jeden mit Farbe beschmieren und es generell mal richtig krachen lassen. Das bringt Glück. Während am zweiten Tag fast nur noch feiernde Männer auf den Straßen sind, dürfen am Vorabend auch die Frauen am bunten Treiben teilhaben. Patrik und Dan versuchen, mit ihren in Plastiktüten geschützten Kameras Aufnahmen zu machen, und Michi bewegt sich verschwitzt, fiebrig und farbbeschmiert an der Seite von Vladi durch die Massen. Wegen der Lockenpracht wird er immer wieder umzingelt und Ziel von Streichelattacken, denn ein Gefühl für Distanz oder Privatsphäre gibt es nicht. Wie anstrengend all das auf Dauer ist, wusste er, doch hatte es verdrängt. Neu für die Truppe ist allerdings das unauffällige Grabschen von jungen Männern ans Gemächt. Dass es in Indien, wo es traditionellerweise keinen vorehelichen Sex zwischen Männern und Frauen gibt, bei manchen ein leichter Hang zur Homoerotik besteht, ist bekannt, aber dass die unübersichtliche Situation beim Festival von Einigen so krass ausgenutzt wird, überrascht sogar die Erfahrenen. Die Jungs sind jetzt mittendrin, doch wo sind die bunten Elefanten, für die Jaipur so bekannt ist? Da Patrik und Michi vorher auf anderen Trips waren, hatten beide keine Zeit sich zu informieren. Sonst hätten sie gewusst, dass es das Tauziehen zwischen Elefanten und den dazugehörigen Dorfschönheiten kaum noch gibt, seitdem vor drei Jahren Tierschützer eingeschritten sind. Enttäuschung macht sich breit. Patrik ist aber wegen den bunten Tieren da und die Bilder, die Michi, Vladik und Dan gesehen hatten, bringen die Gruppe dazu, solange zu suchen, bis sie in einem Dorf wenigstens ein paar Dickhäuter mit den Resten ihrer Verzierung finden. Den Rest des Tages ruhen sich alle aus. Zeit für die nächste Mission – schließlich wollten die beiden Drahtzieher des Trips auch noch Skaten filmen. Kein leichtes Unterfangen in einer Stadt wie Jaipur, aber irgendwann haben sie es geschafft inmitten von Rajasthans Hauptstadt mehrere kleine Spots zu finden. Die bloße Anwesenheit der hellhäutigen Reisegruppe erregt jedoch schnell Aufmerksamkeit. Jedes Mal dauert es keine Minute, schon finden sich Dutzende Schaulustige am Spot zusammen, um das Spektakel zu begutachten und lauthals zu kommentieren. Anstrengend, wenn man sich bei 35°C mit den räudigen Skatespots, dem Verkehr, den Kühen und ihren verteilten Fladen am Straßenrand beschäftigt. Dass sie ihr Equipment unmöglich die ganze Zeit im Auge behalten werden können,
nicht
spielt zum Glück keine Rolle – in Indien wird so gut wie nicht geklaut. Doch jedes Mal wenn Patrik und Dan die Kameras auspacken, rücken die ersten Männer blitzartig näher und Michi erinnert sich wieder an die Strapazen, die das Skaten in Indien bedeutet. Er weiß was gleich passiert, wenn Vladik und er ihre Boards absetzen und am belebten Spot losfahren. Er pusht zwei Mal an, direkt auf das Treppenset mit der zerbröckelten Mauer daneben zu, denn mit der Zeit wird es nicht besser. Innerhalb von wenigen Sekunden wimmelt es vor Menschen. Nicht zehn oder 20 Männer versammeln sich, es sind bald so viele, dass man die Zahl nur noch schätzen kann. Vielleicht 100. In einer Viertelstunde wird also die Polizei da sein und den Versuch etwas zu filmen beenden. Nicht etwa weil Skaten hier verboten ist – es geht schlicht darum, das entstandene Verkehrschaos auf ein normales Niveau zurückzuschrauben. Und obwohl der ganze Stress abends wieder verflogen sein wird, wenn sich alle die Footage angucken, die nach entspannten Sessions mit Publikum aussieht, ist sich die Gruppe nach dem dritten Versuch sicher: „Nie wieder zum Skaten nach Indien!“ Dann doch lieber als gewöhnlicher Tourist das visuell atemberaubende Land mit der spannenden Kultur bereisen; die blaue und die rote Stadt mit der in die Jahre gekommenen Kolonialarchitektur genießen, Tempel fotografieren und raus aus der Stadt – wo etwas weniger Menschen und mehr Elefanten leben.
Diese Doppelseite: Michi Mackrodt * Backside Nosegrind Nächste Doppelseite: Michi Mackrodt * Nosegrind Pop out Michi Mackrodt * Boneless
Übernächste Doppelseite: Vladik Scholz * Backside Nosebluntslide
SOLO * June 2015
Translation * No. 2
No. 1
TRANSLATION
Editorial p. 011
In the 90’s you had to cut off your high-tops, then your shoes grew weird airpads and in mid 2000 those were displaced by the vulc sole. Only one of countless examples of trends in skateboarding. We constantly adapt to new patterns. After years of counting stairs as the ultimate rating tool for trick-
quality, things changed into a laissez-faire „anything goes“ attitude: the weirder the better – and most of all it has to be fun! The epigones of the new generation turned against the meritocracy of their predecessors. It was a smooth and pleasant revolution, cause it denied the basic ideas of the higher, better, faster, more capitalism and creatively built bridges over rivers nobody was even thinking of crossing. While filming for „The Storm“, on a way to the next gap, nobody from the team would have even turned his head for spots that Magenta videos are full of these days. This new approach of skating for sure also changed how it is displayed in magazines, which changed their appearance too. Most evidently you can see that on the cover. When in the good old days you had to work your ass of for the hardest trick, meanwhile the cover hero has been killed and you can get on the frontpage even with a powerslide, if its captured in a nice way. Some appreciate the atmospheric power of those pictures and the equalization of the skateboard community, that goes hand in hand, others start to be bored and
would prefer bangers. We don’t really know where that change of heart comes from, but we did get in touch with this discussion about cover design and trick level on different occasions over the past few weeks. Let it be in a chat with fellow skaters or industry heads, feedback from social media channels, discussions with other editors or in our own editorial meeting, the topic is a hot one right now. Maybe because the core of this discussion goes down the big old question: Is skateboarding a sport or is it an artform? The answer to this is nearly as hard for us as the returning question: What do we put on the cover this month? What represents skateboarding in the best possible way? What has to be on the cover of a skateboard magazine? It has to blow minds! For this issue Pat Lindenberger convinced us with a plain and simple ollie. Next time it may be a 30 stair handrail. You never know. Skateboarding keeps moving and thereby never gets boring. Have fun with issue #2
Crackhouse Holidays * The direction of disorientation p. 018
Dear woodpushing detectives, these days my seven year old son came up to me and said: “Dad – you are either a youth or a Nazi.” I had to think for a second – but in between dishwashing and homework-checking, this, in that kind of established intonation declaimed statement, was nonetheless pointless. “How come?”, I asked Junior, who apparently was on the wrong track. “Well”, he answered “because of the persecution of the youth.” Persecution of the youth – a great phrase. Reason enough for me to dedicate my column to this topic. However I’d rather want to speak about “the observation of the youth”. As a skateboard-company owner in his best years I’m prett y much forced to be a professional youth observer to earn my living. I have to know, what’s going on. I have to tumblr through the relevant channels of the internet to get an idea which aesthetic coloring is generating the most likes in the scene. Just to get a feel for the direction of disorientation. Yolo.
For a considerable time I am compelled to throw additional night shifts for my observations, because apparently the number of target-group-suspects multiplied in the last years. While five years ago it was enough to have an eye on the scene-relevant usual suspects, nowadays, amongst HellaClips and The Berrics, you have to direct your attention furtively to a so called YouTuber, to see how he plays Minecraft. To clear things up: In my mind the up-and-coming have always been generated from “real” skateboarding – I mean the thing with the tricks, the flips and the transitions – but for a couple of years now, pubescent knuckleheads with their overconscientious mothers flood the skateshops and they only want one thing – or let’s say two: a carver-longboard and a plastic cruiser. Scene oriented skate shop owners and company leaders were wiping it of off their hardcore-workbench as a ridiculous and shorttermed side issue, but nowadays a couple of specialized shops can’t avoid to school their workers in the technical data of the longboard business. It’s not just about the size of the decks and wheels anymore. These days it’s additionally about shapes, flex, drop-through, drifting and most of all the contact to the customers, which don’t have no clue about “real” skateboarding. That clientele doesn’t know anything about an “Ollie” and it doesn’t even want to. For most of them, it’s all about rolling around on the “right” long- or plastic board. The board, that the YouTuber that plays Minecraft pushed on across Germany. I know that from my kids. But: “is dis (still) skateboarding?”, you want to ask with Radio Skateboards backing you up. Yes. No. Maybe. It’s kind of like the fairytale, that I don’t think even exists, where the prince, after being tortured with
all the feminine charms of the beautiful, intelligent daughter of the king, decides to marry her ugly and boring sister. The ugly duck is splitting his sides with laughter – and the king? What does the king do after all? He shakes his head in disbelieve, because he can’t understand the prince’s decision, but after all he starts to rub his hands, because he knows about the golden gift that this marriage brings with it. You don’t call that “skateboarding” anymore, but solely the “law of free markets”. Supply and demand. In regard of the, at the beginning mentioned “persecution of the youth” you might see the connection to the so called “Yolocaust”. For the one who only skates for his private joy, the market divides itself into two camps: the “real-” and the “wack”skateboardscene. Stepbrothers, that share one mother and two dads. For me, as a professional participant, the thing is not as simple. I can’t avoid shaking my head over those wacky-rolling kids, but I can’t ignore their wish for drop-through trucks completely. Straigh-Edge-Hardcore-Skateboarding or not: they want skateboards – admittedly mostly really long or short skateboards – but they are still wooden boards with trucks and wheels and I manufacture exactly those products and live from their selling. But I’m not just a businessman, but someone that has learned the skateboard-craftsmanship from the old school and I am, for 30 years, tight and with passion connected to “real” skateboarding. My ideals are drawn with linear lines and my roots reach back to Powell Peraltas “Future Primitive” and that’s why the question, whether those long boards are just a shortcut to lonesome hell of lost authenticity, haunts me. But then I think about the strawberry field owner that I just made up and he knows, that his freetimepicking customers really like strawberries in bananaform this season. All the time they come up to him and ask for these “long and crooked strawberries” - “No”, he answers all the time “real strawberries are red and round.” So the put off customers go and try their luck at the Strawnana field owner next door, that does not know a single thing about the subject matter, but soon realized, that this trend is a goldmine. We have to accept the idea, that in the future, we have to scoot over on the bench of public perception. Longboards and plastic cruisers belong to the hypernym “skateboarding” for the ordinary people, no matter how much we try to keep and defend our special status as sworn brotherhood. Sooner or later we should lay back on that bench and do our thing like we did before – there it never really mattered, what the “others” thought about us. A friendly greeting, your Cpt. Cracker
Pat Lindenberger * In good times as in bad p. 032
When coming back from an NYC-trip in 1997, there was this proposal to go back as soon as
possible to skate and to most probably getting hooked up by a US board company prett y soon. Instead, he shortly after laid down dumb on the ground of a skate contest in Limburg with a broken shinbone and fibula. The only scream he uttered was, when his bones were re-connected by a pull. In other words: Pat Lindenberger is a tough bastard, who already witnessed a lot and has given everything to skateboarding since more than 20 years. At the age of 37, when contemporaries already deal with way different things, he still feels the itch and still leads his number one girl to the most exiting spots. How bad can love actually be, Pat?
Yo Pat, I just take a look at your former TracesTrap-part. You might rather skip that. ~ Not good anymore? I don’t like my former parts that much. That was in 2005 – you don’t need to watch that anymore. But it’s okay, damn sure it was a cool video premiere here in Hamburg back then. That’s the best memory of it, actually, because in fact, that we weren’t filming for it that much. I just went skating with Ingo (Bremmes) a few times and afterwards we had, what you called a video part. Actually, a video part is a project for years. But in Germany, it is filming, editing, and wham! – finished. Because there’s some more stuff to take care of rather than just skating and traveling, and the Trap-team is so big and the budget so small, so we made the best out of it. ~ Is there anything in particular that you don’t like anymore? No, I just like to watch stuff, that I’ve filmed just yesterday. Even though, the latest Trappart was acutually cool. Jo Peters got that done. That’s a part that has personality and for which I chose a song myslef. ‚Auf Achse’ by Ingo Bremmes was also a cool video and a cool time, but I don’t like to wallow in the past so much, like other people of my age, who think: „Whoa, cool, in 2003 I did a Kickflip here!“ I don’t care. I’ve been here yesterday and did an Ollie – mucher better. ~ I already guessed you were self-critical. That obviously plays a role as well. I want to get things done correctly, because I actually know how to do them right. When I shoot a photo, I want the result to be better, than I imagined before, that’s true. I’m fussy by nature, but I became a little more mellow, I’m not that mean to me anymore. And the best part is hopefully still to come. ~ Did you become more calm as a result of your age? I’m still not calm at all, but I’m not that harsh to myself like in i used to be. When I look at older stuff from Ingo, that’s rad as was 15 years ago and I’m glad there’s any footage at all. I sometimes wonder how it would have been if we had smartphones back then in Worms when I started skating. Because I never skated better than in those days. But there wasn’t anything like that and therefore, there’s no footage from that time. But the present is the best and so I’ll keep putting out some stuff now. ~ Are there other things, where you became more laid back? For sure. In the past, when I went to a skatepark and there were three scooter kids, I left back home. Today, I give them a high five and skate anyway. ~ When and where were you been born and what is the place you call home? I was born in Worms in 1977. I came, when Elvis left. My home is Worms. I grew up there and that’s what stamped me. Like one of my peers always says: „You can take the guy out of Worms, but not Worms out of the guy.“ And that still remains living in Hamburg now. I like it prett y much here, though, and take all advantages that are provided. ~ You said, your latest Trap-part was the first one with soul. There are scenes in the intro that look like Worms. That was the first time, that Jo
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visited me in Worms, pushed with me through the streets, and also filmed the intro and some lines. That was really cool. It was important to me and the part was also quite cool, also due to the choice of tricks. A little NYC-footage was also in there, so everything fitted quite well. ~ Who or what shaped you in Worms? The city itself essentially. It’s a small city with 80.000 people. A worker’s town with just a small college and a small university. You are shaped by your hometown. I’d call it down-to-earth. Ingo Bremmes just moved there and says, that Worms is quite different. When someone gets out of his car, you better stay seated. And he’s right. It’s an honest, but sometimes quite mean city. When you’re a native, you won’t have any problems, but when you’re a stranger, it’s odd. I don’t know it any other way, and that’s why this type sometimes gets by when the situation demands it. But I don’t think it’s bad to come from a city like this. ~ Why should it be bad, at all? A lot of people, especially those who are from Berlin or Hamburg, always say: „Yes, I’m actually from Berlin.“ – No, you come from a village near Stuttgart and moved there two years ago. You’re not from Berlin, you’re not from Hamburg. You come from a hicktown near Pinneberg. Which is not bad, but you should stick with it. I have a certain personality and a certain behaviour, that results from where you’re come from. And that’s fine. ~ For how long have you been living in Hamburg now? More than two years. ~ Only? That’s what many people think. Probably, because I’ve been here so often because of Trap, when I closed my shop, but I was only here to skate and to support Trap. ~ How long did you run your shop in Worms? I opened it in 2003 and closed it in May 2011. ~ That’s a long time. How is it running a shop 7 ½ years in a small town like that? Obviously it’s different than in a big city. Everybody said, that there’s no way to open a shop in Worms, as the city didn’t supply the structure and buying behavior. And the city center is, in deed, prett y sad looking, as a lot of places are vacant. But I wanted to do it there, because it was my city. It was where I skated, where I grew up. I actually ran it a prett y long time and actually only closed it, because I couldn’t run it anymore the way I wanted to. At a certain point, I wasn’t happy with it anymore. ~ Because? Because there were too much ups-and-downs. You start small and it becomes a little bigger. Then there’s winter, then some good years and then you have to pay so much taxes and you think: „Shit, those good years are not really that good, actually.“ Than you have a bad year again and have to pay taxes for the good year – that sucks. Additionally I was robbed by some assholes and sued because of brand name affairs and that was what killed my pleasure. When you run a skate shop you are aware of the fact, that you won’t earn a lot. You do it for the passion. But when you need to take punches like these, you gonna skip it one day. I wanted to sell hardware, not sneakers and longboards, to make a living. The shop was cool, 7 ½ prett y good years with my homies, each year a party and a cool contest, the best crew ever and I thought: „Look, that was a good run. Everybody thought I wouldn’t last for half a year. And now I make a clean exit, without any debts and go for something else.“ ~ Who did sue you? There is a boutique chain in Germany called Zero. They sued Zero Skateboards and Jamie Thomas back then, so you weren’t allowed to sell any products with the name Zero on it in Germany anymore. I knew that obviously. What I didn’t know was, that you weren’t even allowed to use the name Zero on bills (Pat’s shop was namend „Ground Zero“), when you offer and sell a product online. My nescience obviously didn’t protect me and the internet is a tough busi-
Translation * No. 2
ness, where loads of lawyers who always got shit in school when they were young, surf the internet to find situations like mine. One of those nerds found and fucked me. A little later, I was blackmailed by Zalando (laughs) They took a logo from my website and slightly re-designed it. As I don’t like them that much anyway, I contacted them via a lawyer. They then made an order at my shop, found a mistake in my business conditions and afterwards blackmailed me, to stop the lawsuit. ~ So you’re stigmatized, when it comes to dealing with the big ones? I’ve seen it all. Think about sitting in a skateshop in Worms. You’re the last jerk, as you quit a good paid job as a chemist, to run a skate shop. And as a gift you get nothing but a heartless corporate fuckers, that kick your ass. I had a quite good running online shop and those people wanted my share. A decreasing economy, sueing here, sueing there, and then I didn’t want to take it anymore. I didn’t want them to take me away my pleasure for skateboarding. But I don’t regret a thing, on the contrary. Fuck the catwalks, shred the sidewalks for life. ~ And then you went to Hamburg to work for the company you skated for a long time already anyway? I started to help Richie (Löffler) in his business and worked in a bar before for a year. ~ Why don’t you work and skate for Trap anymore? Well, I don’t work for Trap directly anymore and I also don’t skate for them anymore. Though I still work in Richie’s distribution – despite we’re fine. ~ Despite what? It was like this: Steve Forstner is a homie of mine and was hooked up on Trap via me and Julian Dykmans. He was really enthusiastic and brought new inspiration. Then the Mission-Tour came, which we mastered prett y well! Steve and me were the oldest guys on the team and a good couple regarding management, marketing and all that stuff. We thought, everything was going in a good way and that we should keep on going like that. But then several disagreements between Steve and Richie occured. So Steve grabbed his stuff and left. That pissed me off prett y much, because a.) I like Steve as a person, and b.) as someone I really love to skate with as he pushes me very much. I was fucked, also because we had so much plans in mind. We wanted to give it all once again and thrill the kids, which didn’t happen. I sat down with Richie and Michi (von Fintel) and said, that the feeling needed to be right and that there’s no way that there’s a catalogue coming out with no single piece I would like to wear. You need to like what you do. People notice and then it will sell. The brands are all so small today, that you can’t make a living from it anyway. You don’t necessarily need to produce a green shirt to sell something. I said that we needed to act more from the heart again. A rad team, getting everybody involved and taking just those graphics that we personally like. I was so keen on skating and pushing things forward, but then nothing really happened. So I thought about it and told Richie: „I love you my big brother, but I need to quit.“ As with the shop the pleasure was taken away from me. I’m at an age, where you want to support and live it. Otherwise I simply go skate, buy the boards myself and be happy for the kids, who continue doing it. Obviously the decision wasn’t easy at all after 15 years. But it felt prett y good. We’re still friends and I was always proud to skate for Trap. Especially during the period when there was nothing at all and we slept on the floor. That tied us together and will always be a good memory for me. Thank you, Richie! ~ Do you still skate together? No. But that’s due to our schedule. I’d go skating with him, but when he goes skating, I go to work. ~ With whom do you skate then? Actually my daily crew consists of Max Geisinger and Nino Schöneweihs, aka the Noname-Crew. Often, there’s also Nino’s
bigger brother, Fabio. It’s nice to see how the guys develop. Good guys! I need a crew where I feel good and not just people, who skate well. The Trap-team may be namend a team, but the people live everywhere. I had the crew feeling with Steve, that I missed for a long time and was there again, all of a sudden. The most important thing to me about a brand is, that the people push each other, like for example at Antiz. I’d rather go skating with a mongopusher doing Benihanas, than with the gnarliest skater, who isn’t my type. ~ Is there a german company you’d like to skate for if there was a connection? Uh, that’s hard to say. Especially because most of them just function locally. I like the guys from Hessenmob, but I wouldn’t fit in, and that’s okay. The rest just doesn’t touch me and is nonrelevant for the most part. But hey – whatever floats your boat. ~ Why is there no German company that is relevant abroad like Passport, Sweet, Magenta, Isle, Palace, Polar, or Cliché? Because there are no international riders on german companies. And as I said, everything is prett y local. Plus, german skate shops get spoiled by rubbish brands, instead of supporting the right ones. In England it’s different, they support their guys. The brands you mentioned are internationally orientated. Their st yle is contemporary and sympathetic. Our image abroad is a bit difficult. You get that when you are around euro skaters in, e.g. Barcelona and they are making jokes about our COS-winners and their sponsors. That are often the only images people have, not those of skaters with street credibility, who are there, too. Take Mark Frölich – Jesus, how good he skates! But we are moving in circles – probably there needed to be a contemporary, st ylish German company, that provice people like Mark an adequate platform. What leads us back to your question, again. ~ And why not launching your own company? I shortly had this idea, but like Steve already said: „Who needs another fuckin company?“ And he’s right. Most companies simply don’t have any impact and no eligibility, as they are just there for the fact that homies need boards for free. I understand that people want to have this crew feeling. But why founding a board company for it, if they are not better or more special than the rest ? Most of them, who run those brands, are not even skaters. They steal the real companies share. What’s wrong with buying a board yourself and support the right company with it, that will come up with a cool video one day? ~ Who do you support? All the Deluxe-brands like Krooked e.g.. or stuff like Witchcraft. Homies, who run a company together with all their heart. That’s what I have always liked. So I buy exactly that stuff. No compromise. ~ Why have you always been that critical anyway? Because there are so many things in skateboarding, that are not good for our culture. I think, there are different type of skaters. Some are critical and act like that. Some are, but rather keep their months shut. What I believe is typically german, by the way. And others again are completey non-critical and take things, as they are without questioning anything. I might take a look at things a little closer than others and think: „Ey, what a lousy drink-sponsor-cap are you wearing there?“ That has nothing to do with skateboarding. I’d be too proud for things like that. But that’s most probably my type. Still, I believe I put more energy into good things rather than in hating. When things are positive, I really celebrate them big time. ~ Where do you see the status quo of the skateboard scene and with it the industry? Skateboarding is in a crack, which is good – the sweeper is going through the secene and new, interesting companies popped up recently. On the other hand skateboarding was so hip over a long period of time, that it
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became attractive to major companies. Reflecting this aspect, Tony Hawk didn’t do skateboarding a favor with his video games for the culture, he comes from, despite the fact, that a lot of people made a profit from it. A lot of shoe companies struggle very hard and due to the online retailers there are only a few skateshops left. Especially in smaller cities, who are very important for a scene like ours, does this hurt prett y much. Skateboarding should be more anti again. Something for losers, not for new-rich idiots. Back in the days it was a melting pot for kids without rules. I liked that. And I’m positive that all this corporate bullshit will disappear prett y soon, and the people will focus on the reals skate brands again. But the expresssion ‚skate business’ says it all. It’s a business and that’s what it’s all about at the end of the day for most of the people – it’s about dollars. The big ones show up and bleed the shit out of our culture und piss off, when there’s nothing left to milk. Thanks a lot. “But ey, they also give back a lot.“ Yeah right! A little bit of marketing costs is what any major needs for writing off. Those companies give a shit about you or me or the kid, that wants nothing else than a board and skate. They just see the numbers and money. It’s a minefield, greddy people who love to exploite others – A human being with a little pride would never act like that. I couldn’t take a look in the mirror for a single second. And then those phrases: „I need to get paid. If I won’t do it, someone else would.“ Bullshit. Even a highly acclaimed, self-appointed DIY- and Wallie-king is focused on his image so much, that it hurts. And behind your back, he behaves like an asshole. Yes, exactly that guy. Sorry to disappoint you. It’s all about the money, for him, and his cocain-sniffing sales reps who want their shares and celebrate themselves at trade shows. … And what about the kids who try so hard to get sponsored? Believe me, you’ll get your stuff for free. In this micro cosmos, nobody will stay unseen. But just a Yo-Flip deserves no sponsor, even though 1.000 Instra-friends think, he does. There are kids, who send out sponsor-me-tapes to any company, no matter who. The main thing is, someone sends a package. Go out skating and have fun doing it. The rest will come to you, or not. You may say now: „This guy is an embittered, old skater, who is pissed, because he didnt’t make it.“ Wrong, I’m fine. I never loved skateboarding that much as I do today, I’m fine with everyone, because skateboarding has given me so much und made me that person, that I am today. All those injuries and knock downs and hurting bones on a Sunday evening. I wouldn’t want it any other way. And I’ve still hope, that the tide will turn, because there’s still the cool sales rep, the good skate shop and the guy at the distribution, who gives me a board for free, although he knows, that I’d actually pay for it. Guys who do mags, good and honest companies, the cool pro who’s down-to-earth, like Chris Pfanner for example. People, who build good skate parks, take care of kids, and the kids themselves, who skate, and celebrate it like nothing else! I have a good feeling about it. ~ What actually motivates you to still go out and skate like hell for another interview? The skating itself, the feeling when I hop on my board, is still flashing me. That’s why I still want to skate certain spots or do certain tricks. My man Mike V. once said: „Skateboarding was my first love, and I am still hopeless devoted.“ I think, that fits quite well. ~ Is this your last interview? Well, it could always be the last one. Actually it’s a miracle that I have one at all. For this one I’m very greatful, as these pages are precious. There are many skaters with major sponsors, that book ads here. That I got this interview anyway pleases me a lot. Thanks guys. ~ Pat skates for Huf, Spitfire, Independent, Shemonster
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The great skateboarding swindle or: I have never been to New York p. 046
While some years ago any skatekid fell asleep dreaming of the West Coast, it was bit by bit replaced by a new Shangri-La: New York City. When Downtown Manhattan pops up in the background, the line appears to be twice as fresh. But what is to be done, when a trip into the Big Apple would blow your budget? A bunch Cologne skaters came up with a creative solution and simultaneously brought up two questions: In how far does a place determine the quality of the output? And: Is it okay to fake skateboarding?
Skateboarding originated from California. Back in the days, you had to be located in the epicenter to gain recognition. Where as in the past well-known pros visited spots in Europe and were told about the ABD´s by the locals the response was: „It doesn’t matter, it was just some euro guy.“ America was the measure of all things in every sense. Those who had half timbered houses in the background, couldn’t really score out there. Besides the what and how, it was always also the where, that played a significant role within a pro career. But as time passed by there became motion into the where. Namely as also the very last high school rail had been skate-stopped and the ABD-lists became more and more confusing, the big dogs were exploring the outland. Suddenly Europe was hot! US-teams started to travel to Barcelona in droves, the new discovered worldbest city for skateboarding. They pitched their tents at MACBA to have the appropriate canvas for their videos, on which the tricks could be drawn. But eventually the Barca-Overkill set in and after enough had been partied in Manolos and too many lines at Sants had been witnessed, the circus kept moving towards the east. China-bound. Henceforth the untouched, communistic marble-kingdom was skated till even Papa the Driver revealed his last spot. After all that curb-perfection people were finally craving for „realness“ and headed back to the USA, this time however, to the East Coast. In 2015 the hip skating comes out of NYC. Static, Lurk, Quatersnacks, Supreme, that’s whats up! The roughness and the mystical big city vibes, the urban, the wicked, dirty, dark – the metropolitan was calling. Take a walk on the wild side. Coke out of cans, Statue of Liberty, Brooklyn Bridge, jersey barriers, courthouse, LES, golden hour in Manhattan, Fashion Week models, doves, cellar doors – everybody wants a piece of that pizza slice. Kickflipping down a 15 in a village on the cuntryside does not sound half as cool as a no comply at Astor Place (R.I.P.). Gritt y nightfootage, ultimately lightened by a few watts of LED, a lot of metal pavement and rough ground as acoustic company supplemented by quick feet in colored socks, Chucks and slacks – there you go. But what is to be done, if you don‘t have the cash for
a ticket across the great pond? A few Cologne locals chose a very pragmatic approach, why not add the adequate backdrop in Photoshop and plant the cathedral city next to the Hudson River? The idea has barely been born when they started the deliberated confusion with great enthusiasm and love for detail. And confusing it is indeed since everybody is questioning the legitimacy of this action. The trick remains untouched, there are just a couple more houses added to the picture. And in other areas, they are not as strict either. For example the worldwide known photographer Andreas Gursky shops his pictures as well. But is it really that easy with the unreality? After all skateboarding has always been about keeping it real! Tricks in the magazine have to be landed of course. The brands have to be authentic, thus skater owned, and also the skaters themselves have to be real, whatever that means. Thereby authenticity is by far no reliable indicator. A German band Kettcar already remarked: „Even Hitler was authentic.“ The desire of realness is far more concerned with living the „right“ lifestyle in an authentic way. Rodney Mullen may be an academic super brain, impressed us more than once with his tricks and effectively invented modern streetskating home alone in his garage, yet there is barely any kid, wanting to be like him: a bit nerdy, a bit shy and not the guy, that everybody crowds around at a party. The predominant skaters in contrast always delivered the subtextual lifestyle-promise, that goes a little something like that: What we do here, is extremely fun and if you are like us, you are damn cool! It doesn’t matter if the Z-Boys, Christian Hosoi, the Shorty’s crew around Chad Muska, the Pissdrunks respectively Bakerboys, or nowadays the Supreme Kids, you were never solely stoked by the skating, you rather wanted to be utterly the same as your idols and acquired the appropriate clothes, phrases and manners. Of course it has nothing to do with skating what pants you wear doing it and most of the time we attach too much importance to those irrelevancies, but it’s an inseparable part of it. And if you pull yourself out of the discussion about if it’s fake or real or who is more core, a little swindle can be exciting. „I’d rather be lied to than be bored“, is a quote by ex-pro Scott Bourne and isn’t it so? No one would think of complaining about the brothers Grimm, because Hänsel and Gretel are not real. No one likes the stiffs that note midst blockbuster-action-movie that the things you see are really unrealistic. And does it really matter if you had ten or twenty beers on the last night out as long as it stays in good memory? You know the figures: Skateboarding = 10% skating, 90% shit talking. Skateboarders love stories and the Slap forum provides more gossip most of the time than the newest issue of In Touch. We worship our heroes and the myths surrounding them. We tell their stories and therefore cement their status. We enjoy fabulating and still insist eagerly on realness. You got to ask yourself if it’s time to dismantle this dissonance and make some room for the fabulous in skateboarding. It could add interesting input to the playback of skateboarding. One might remember the removed ramps in „Yeah Right!“ or the mockumentary „This Ain’t California“. When Tim Hachen, David Wollmann, Willow, Hesh, Paul Weisser and Janosch Pugnaghi (who, together with Marcel Sygula, was the mind behind the triplekickflip-backtail video a while ago) alledgedly made their way New York, they tricked everyone around them into thinking they really were in NYC. The joy of the hoax was the motivation behind the action, which incidental brought up the discussed questions. Certainly there are no answers. Everybody has to find them on their own. From us you get as much as this: New York is an im-
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SOLO * June 2015
pressive city and we ourselves love to be there, but a flatground line will not necessarily be better, just because it was filmed at Tompkins Square Park. Of course people should work their ass off like Sheckler to turn the announced backsideflip down El Toro into action, but a bit more creative freedom in the portrayal of skateboarding can breathe new life into it. We however are really impressed by how a few mouse clicks can turn the whole concept of coolness in skateboarding upside down. And don’t you think that the resulted pictures and the video to the article on our website are entertaining?
#pleasecharge * skateboard filming in times of the hashtag p. 054
Probably you already heard about it: the Converse european team is working on a video. The boys kept you entertained through the hashtag #pleasecharge over the last few month, so you could track them down on their trips from Bilbao to Berlin. Mainly responsible for the video output is filmer Ben Chadourne, who shows how skateboarding gets presented in the digital age. We contacted him via Skype just before a last trip to Amsterdam and two weeks before the deadline.
It seems reasonable that an interview about the topic Instagram videos takes place via Skype instead of doing it personally or via phone. But you shouldn’t interpret something ideological in this fact. It’s just comfortable and for free to talk over boarders with that. It’s simply a new way to communicate which, same as Instagram, reduces distances. „You’re able to connect easily with people and you can inform yourself about what you really want. I like to use my Instagram to document what I do and people can follow me and see that. It delivers a kind of identity of myself by showing what I’ve done and with who I’m hanging with.”, explains Ben and adds, „It’s a gallery to exhibit yourself. It’s a new part of ourselves. You have your real life and your virtual one. It’s kind of strange but it simplifies to get in touch with people. Everything gets faster and faster.“ Despite all directness is the shown reality on Instagram, not only because of the filters, a hyperreality which through selection and contraction beautifies your own identity or your own existence. Ben knows that but he doesn’t think about it too much. He is a child of one’s time and handles the offered possibilities naturally. It wasn’t the marketing department of Converse who came up with the hashtag to the video, it were the skaters themselves. „In the beginning we had no name for the video. On the second trip my friend Paul (Grund) used the battery warning saying „please charge it“ of his boombox for one of his Instagram videos. I really liked it and reused it for my Instagram and then we thought it would be a really good name for the video. With the hashtag we can also document the filming process.“ Needless to
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say that this was also very well received besides the peer group. „It wasn’t really the goal to do a campaign with Instagram. We made it because everybody in the skateboarding world uses Instagram, so it’s just a good way to express ourselves. That’s it. I just started to use #pleasecharge and the people from Converse were really stoked about it, so we started to communicate on Instagram with this and made stickers and all that. That’s just how things go nowadays. We are living in a time where we live through our smartphones. The communication changes, there are less and less paper magazines and everything shifts on the screens. Big and small screens, laptop, smartphone, iPad and everything. It really came like that, we didn’t plan an Instagram campaign but now I think that more people are waiting for the video than if we didn’t do that.“ In the past you used to wait patiently till a new full length video came out and didn’t hear anything from your favourite pro for years. Occasionally you would see some tricks in magazines but that was it till the next video part. At some point came the 411 video magazine and provided monthly the latest footage. Even then it didn’t find everyones approval. And nowadays? Brandon Biebel recently acquires his pertinence only through Instagram, Guy Mariano and Lucas Puig got their Instagram Game so on lock that they basically post every day tricks which also could be used as enders in any part. And even Pops handles it to give a sign of life throughout his phone. Ben takes this inflationary output relaxed. „Well, they got like thousands of followers and that’s their way to communicate with them. It’s different nowadays than before. Full length and Insta are two pair of shoes, but it’s good for skateboarders because they really can express themselves.’“ It seems to be a generational question. Nowadays you’re used to be always living around and you know who does what with who – no matter if it’s your own social clique or some pros, you’ve never met before. Thereby comes the question up if the magic, the so to say sacred, gets lost when you already know which skater did something on which spot before the release of the actual video. Even arthouse-porn-audience postulate always that erotic is what you can’t see. „Yeah sure, you have to be careful that you don’t show too much and I think we gave a lot already. Sometimes we thought afterwards that we shouldn’t have posted this because of course it is killing the magic. But you also have to play with it. It’s the way how you communicate with it. Sometimes, not really often but sometimes, I have to tell the skaters that they shouldn’t load some certain things up on Instagram because it’s not worth it and it’s really better to keep it for the real video and for the final piece. With Instagram things can get obsolete real fast.’“ Posted, seen and scrolled down in the feed – that’s the procedure of the digital digestive process which catalyzes the metabolism of the pictures in such an intense way that your hunger for the next bite comes back shortly after the visual ingestion. A high risk of heartburn. „Maybe we’re gonna get bored soon by all those short clips, so people gonna love to see full length videos. Its always the same with those clips on Instagram so you could get bored with the time. The #pleasecharge clips were well received by the most but I’m sure that they are really keen on seeing the real full length. It’s two different things: On the one hand what everybody can express, show and see and on the other hand what real videographer can do.“ The reduction of an access threshold, the simplified cutting technique and camera equipment became cheaper by and by, obviously merged in a smartphone, is a good thing. The entry for kids is made easier and crews all around the world please
us suddenly with clips we wouldn’t had seen otherwise. Individuals who didn’t have a chance to direct the attention to them, in a world ruled by companies and teams, are standing all of sudden in the limelight. But what teases a filmer to swap his HD camera into a phone and limit himself into a square format with a preset time of 15 seconds? Could such a muzzle benefit the creativity, like poetic rhyme scheme, at the end? „I think that you get more creative through the fact that it is only 15 seconds because you have to give the information in this short time. That’s a challenge. Sometimes I’m zooming in or zooming out, adding colour corrections and I’m really playing with it. I try to keep my editing game on point and I’m having fun. I try to give as much information in the 15 seconds limit but I’m normally not really into quick cuts. The video is not gonna be like that. It’s gonna be more mellow but maybe at some parts like that.“ So there is a clear separation between Full Length and Insta esthetically but how is it on the spot? What comes up on Insta and what comes in the video? „I always have my phone in my pocket so when something is happening I’m filming prett y much everything. And most of the time it is when the guys are warming up or maybe we find something funny. Using your phone is really fast and it’s not like taking the big camera. Besides that it’s also more legit sometimes with the iPhone what wouldn’t be worth to film with the big camera.“ You probably know it from family celebrations. Everybody is freely fooling around but when daddy brings out the SLR the whole family suddenly stands stiff with tormented glance in front of the camera. „It’s really impulsive and more spontaneous and you get things you wouldn’t see if you didn’t have an iPhone. But that’s the same in other things than skateboarding. On the network you can see really crazy things because its so spontaneous and using your phone is really easy. Everybody can film with their iPhone.“ If you think this idea of documentation via smartphone ahead, not just magazines and videos but also photographers and filmers would get redundant. The skaters could film themselves during the sessions and directly upload it to one of the already existing numerous smartphone formats. Maybe there will be a video which will only contains 15 seconds parts or everything gets even more direct and skateboarding will be provided via live stream from the spot. Maybe the next #pleasecharge hashtag will wander around through the new Periscope app. Ben is prett y open minded to everything: „It’s not about the pixels or Full HD. You can do a super dope video with an iPhone and you can also do a really shitt y video with a RED camera, it’s just the way you use it. Just the way you film it and cut it.“
Five with Alex Olson & Sean Pablo p. 066
If you take a closer look at what has been influencing skateboarding the most lately, Alex Ol-
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SOLO * June 2015
son and Sean Pablo would be on top of that list. During their stay in Paris with Mr. Strobeck we had the honor to ask these two fine men about the beautiful things in life. And these are their answers – five for every keyword…
Translation * No. 2
In search for elephants and peace p. 078
Alex Olson 5 skateboarders New one of the Bloby’s; Scott Oster; Logan Lara; Chris Millic; Zack Carlson 5 videos -/5 tricks Ollie; Back Tails; Kickflip; Backside Powerslides; 360’s 5 songs Bohannon – Let’s Start A Dance; All Marvin Gaye from the 70’s; Love Committe – Law and Order; New York Edits 2 – Side B; Rub N Tug – Scanners
When Patrick Wallner told Michi, that he wanted to capture colorful ornated elephants in India, he blocked out all the bad experiences he had made when skating there, and rather remembered all the positive feelings that you can witness on the sub-continent. Ultimately, he´d never been to the northwest in Rajasthan and was additionally injured on their last trip through Arabia. So Patrick and Michi agreed: it was time for Visual Traveling again.
5 meals Eggs and potatos; penne pasta; sushi; soba; tartar 5 towns New York; Paris; LA; London; Portland 5 essentials Music; food; coffee; clothes; books 5 things to do before diying Make an album; buy a house; live in Paris; learn piano; speak spanish and french 5 “evils” Bread; sugar; women; money; greed
On his first visit to India 8 years ago, Michi flew in from Moscow in a shoody airplane from Aeroflot and the airport in New Dehli looked like a refugee camp – prett y ramshakle, tiny and not suitable for a capital city. Aeroplane mechanics were lying left and right of the runway, resting in the shadows. This image has completely changed in the meantime. The airport was modernized and appeared like a real airport now. Outside the building everything remained the same, though. In the cities, especially in the stronger populated northern part of the country, there´s chaos at least during the rushhour. As a newcomer you´ll be overwhelmed by the massive amount of traffic, the noise and the smell, that waters your mounth in a minute, but will disgust you in the next.
Sean Pablo 5 skateboarders Jason Lee; Jason Dill; AVE; Alex Olson; Gonz 5 videos Mind Field; Video Days; Krooked Gnar Gnar; Stereo Visual Sound; Sight Unseen 5 tricks Backsmith; Back 3; Frontside Flip; Nollie Flip; Double Kickflip 5 songs Finna – Salem; Inside – Earl Sweatshirt; Here Come The Warm Jets – Brian Eno; Devil Town – Daniel Johnston; Make Up - Lou reed 5 meals Burger; steak frites; salad; pb & j; oysters 5 towns LA; NYC; Paris; Chicago; Malibu 5 essentials Camera; phone; cigs; beer; headphones 5 things to do before diying Scuba dive; go to the moon; switch tre on lock; live in Paris; go pro 5 “evils” Smoking; drinking; not skating; school; police
For Michael Mackrodt it is the third time in India, and it starts as always. Someone gets sick. If it´s not the food or the hygiene, it´s the climatic conditions. Six hours to Jaipur inside a cab on the sunny side with an open window will easily do it, to get a cold and/ or a sunstroke. On the first days of the trip, Michi is mostly on Ibuprofen to be able to make it to the Holi Festival for the first time. This festival, which is especially celebrated in Jaipur, turns the caste system upside down once a year and the poor population „can take revenge“ on the richer ones, by smudging everyone with color und generally let their hair down. That brings luck. While there are only men celebrating in the streets on the second day, in the eve there are also women taking part. Patrick and Dan try to protect their cams with plastic bags while filming and taking pictures, and Michi moves through the masses, shivery sweating and covered with color all over. Due to his head of curls he´s again and again surrounded and an object of tender loving care. A feeling for distance or privacy doesn’t exist, but Michi had experienced that on his former visits already. What´s new for the widely traveled group though is the inconspicuous grabbing of the manhood by young men. It is quite known that in India, where there´s traditionally no sex before marriage, there is a slight disposedness to homo erotic tendencies. But that some take advantage of the confusing situation of the festival so shamelessly surprises the guys after all. Anyway. Where are the colored ornated elephants, for which Jaipur is so well known? If Patrick
and Dan had researched before, they´d know, that the tug of war on elephants with belles of the villages on top rarely takes place anymore, as animalrights activists were able to abandon these rituals for the most part. But Patrick exclusively came for the colored ornated animals, so he convinced his peers to search as long as they finally found, at least, some of those ornated pachyderms in a smaller village nearby. The rest of the day gave them a chance to rest. After that, it was time for the next mission, because after all they also came to skate. Easier said than done, in a city like Jaipur, but finally they found a few smaller spots in Rajasthans capital. The sheer presence of a light-skinned bunch of people gains much attraction in a minute. Its tough, dealing with 35 degrees, mangy spots, the traffic and cows their dung on the spots. It seems impossible to keep an eye on all the equipment, but this doesn’t matter as in India you won´t be robbed. When Patrick and Dan unpack their cameras the first inhabitants come closer and Michi knows what happens next, when he steps on his board and starts to skate. Before he is even able to pull an Ollie there will be dozens who want to watch. He pushes twice, directly in direction to the staircase with the crumbling wall aside, because he knows, the situation won´t become any better. In contrary. Within seconds the place is packed with people. Not ten, or twenty, a crowd so huge that it´s even hard to guess how many. Probably hundred? In some minutes the police will show up and stop the session. But not because skateboarding would be prohibited here. Simply because of the fact to normalize the traffic chaos that resulted from the massive crowd. And even though all the stress flew by when checking the footage by night time, everyone involved agrees: Never go skate in India again! Rather coming as a normal tourist to enjoy the blue or red city with their outdated colonial architecture or to shoot photos of the temples and of course to visit the countryside – where there are less people and more elephants and peace.
6 issues of SOLO will be released in 2015 To subscribe visit soloskatemag.com/subscription To inquire about stockists, get in touch at hello@soloskatemag.com To inquire about advertising, get in touch at carsten.bauer@soloskatemag.com All other inquiries hello@soloskatemag.com SOLO Skateboard Magazine Tielsch & Klobes GbR Wissmannstr. 30 50823 Cologne Germany
solo #3 juli 2015 Michi Heindl * Ollie * Foto: Leo Preisinger
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