SOLO #4

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No. 4


ALL CLASSIC. ALL CORY. Get back to where we once belonged with Cory Kennedy and Nike SB’s resurrection of an all-purpose, all-in, all-court classic —the Zoom All Court CK. The newest sneaker in the SB family, Cory has taken the All Court under his wing — plucked

from our vintage inventory, enhanced with a Zoom air bag, and grounded with a classic rubber toe cap and herringbone sole — gently explaining that all these weird skate feelings are perfectly normal for a man his age.


Kickip Wallride NIKESB.COM

Wallows, backyard agreements, kickip wallrides, cold koozies, and bean plants. And now with the CK stamp of approval, the Zoom All Court CK is equally at home pole-vaulting on a nice sunny Wednesday, trading volleys at the local racquet club on Thursday, or lurking squarely in the everlasting Friday of skateboarding and all the lost weekends that follow.

ZOOM ALL COURT CK


VANS AND ANTIHERO TEAM RIDER ANDREW ALLEN

Limited edition Vans X Antihero Pro Classics featuring Durcap Reinforcements and Ultracush HD cushioning plus other fine Vans X Antihero products available now at crustier skate shops worldwide. VANS.COM/SKATE ©2015 Vans, Inc.




S 004

SEQ: MICHAEL L ANG



S 004

SEQ: THOMAS GENTSCH



0 0 4

Untergrund ist das, worauf wir rollen, von Kopfsteinpfl aster bis Asphalt, von Beton bis Granit. Untergrund ist auch das, worauf eine Szene aufbaut. Das Fundament. Der Ort, an dem neue Impulse entstehen. Innovationen brodeln unter der Oberfl äche, der allgemeinen Wahrnehmung. In den Köpfen kreativer Individuen reifen Ideen, die irgendwann in den Mainstream einfl ießen, bis sie schließlich bei H&M auf dem Wühltisch landen. Und auch wenn Skateboarding gelegentlich solch Ausflüge ins Rampenlicht unternimmt, bleibt es doch nach wie vor Untergrund. Einerlei die Diskussionen um Olympia hier oder Big Player dort. Das was Skater täglich auf der Straße veranstalten, was sie an- und umtreibt, was für Projekte sie Rund um das Brett umsetzen – kaum etwas davon wird Otto Normal je zu Gesicht bekommen oder, wenn doch, nicht verstehen. Die Parameter eines Nyjah Huston Part mögen auch dem Jackass DVD-Set besitzendem Bro-Dude verständlich sein, das was Gonz macht dagegen nicht.

Vor allem in Deutschland ist Skateboarding Untergrund. Es gibt keine Topathleten mit Millionenverträgen, die durch TV-Contests jedem Schulkind bekannt sind. Gesponserte Skater unterscheiden sich kaum vom Rest und machen was sie machen zum größten Teil für ein paar Boards und Schuhe. Trotzdem besitzt Skateboarding in Deutschland Potential. Leider wird das viel zu selten sichtbar. Es ist das leidige, alte Thema mit den Benihanas an Contestrampen und Crooked Grinds in Cargo Pants, das an unserer Selbstwahrnehmung klebt wie Kaugummi aus dem Rinnstein. Überhaupt, alles konservativ, muffi g, lederbehost, fachwerkverziert, saumagenschwer bei den Alemannen. Korrekt statt cool. Dabei schreiben wir mittlerweile das Jahr 2015 und Skateboarding hat sich auch hierzulande längst gewandelt. Gerade in besagtem Untergrund existieren viele interessante neue Gesichter und Crews. Der Plan war deshalb mit unserem ersten Videoprojekt Untergrund die Sichtbarkeit und Strahlkraft der heimischen Szene zu erhöhen. Das Ergebnis gibt’s jetzt auf Premierentour bzw. später online zu sehen. Vorab das Heft zum Video. Viel Spaß mit der Untergrund Ausgabe!



Content

no. 4

Cover & Inhalt Tobias Fleischer * 50-50 Foto: Phil Pham

soloists 26 UntergrUnd interviews 34 stephan pรถhlmann 36 Kenny hopf 42 Kilian Zehnder 46 norbert sZombati 54 alex Ullmann 58 glenn michelfelder 64 valeri rosomaKo 72 tobi fleischer 78 translation 86


N o . 4 * S E P T E M B E R 2 015

EDI TOR I N CH I EF Oliver Tielsch [oliver.tielsch@soloskatemag.com] (Verantwortlicher i.S.d. § 55 RStV) EDI TOR Niklas Isenberg [niklas.isenberg@soloskatemag.com] Stefan Schwinghammer [stefan.schwinghammer@soloskatemag.com] ON LI N E EDI TOR Stefan Schwinghammer [stefan.schwinghammer@soloskatemag.com] SEN IOR PHOTOGR A PH ER Hendrik Herzmann [hendrik.herzmann@soloskatemag.com] A RT D I R E C T O R Oliver Klobes [oliver.klobes@soloskatemag.com] G R A P H I C D E PA RT M E N T Julien Schwing [julien.schwing@soloskatemag.com] Piotr Zapasnik [piotr.zapasnik@soloskatemag.com] A DV E RT I S I N G S A L E S Carsten Bauer [carsten.bauer@soloskatemag.com] INTERN Konstantin Hehl, Lukas Schepers [praktikant@soloskatemag.com] C O N T R I BU T I N G P H O T O G R A P H E R Henrik Biemer, Thomas Gentsch, Lintaro Hopf, Michael Lang, Phil Pham, Alex Pires, Leo Preisinger, Leon Schmidt, Dennis Scholz, Christoph Schröder, Max Schwarzmann, Ulrich Sperl, Maxime Verret, Daniel Wagner A BO [abo@soloskatemag.com] SOLO erscheint 6 x in 2015 und ist kostenlos im Skateshop in deiner Nähe erhältlich PU BLISH ER Tielsch & Klobes GbR Wissmannstraße 30 50823 Köln +49 221 - 2 83 65 35

S O L O S K AT E M AG .C OM

Solo Skateboard Magazine und alle Inhalte unterliegen dem Urheberrecht der Tielsch & Klobes GbR © 2015. Alle Rechte vorbehalten. Ohne schriftliche Erlaubnis des Herausgebers dürfen keine Inhalte nachgedruckt werden. Tielsch & Klobes GbR übernimmt keine Haftung für unaufgefordert eingesandtes Material. Die Inhalte geben nicht unbedingt die Meinung der Tielsch & Klobes GbR oder ihrer Mitarbeiter wieder.


MILES SILVAS SWITCH BACKSIDE HEELFLIP adidas.com/skateboarding

© 2015 adidas AG. adidas, the trefoil logo and the 3-Stripes mark are registered trademarks of the adidas Group.



The Cons One Star Pro x Sean Pablo

Made by Sean Pablo

Made by you


den Stränden Kaliforniens aus dem Wasser und robbte sich über Landstraßen und Bürgersteige in die urbanen Siedlungen weltweit.

crackhouse holidays

Es i s t s im p El u n d ko m p l iziEr t

Liebe Zaungäste, um ehrlich gesagt zu sein, spiele ich in letzter Zeit des Öfteren mit dem Gedanken meine Kolumnenarbeit auf diesen Seiten einzustellen. Ich habe das Gefühl, ich habe nichts mehr zu sagen zum Thema „Skateboarding“ bzw. zu der Generation, die sich heute als treibende Kraft hinter Skateboarding darstellt. Der Leser, der User, der Skater – das unbekannte Wesen. Seine Welt langweilt mich zunehmends und ich denke: „Habe ich alles schon gesehen und den Rest sehe ich kommen.“ Es reizt mich nicht mehr. Es schockt mich nicht mehr. Es motiviert mich nicht mehr. Im passenden Klischee würde man sagen: Ich bin schon so lange mit vier Rollen verheiratet, dass aus der amourösen Liebesbeziehung eine routinierte Partnerschaft geworden ist. Man kennt sich, man mag sich und es funktioniert. Dieser Tage saß ich also eines Nachmittags in meinem Sessel – ich hatte auf der Arbeit aufgrund von generellem Unwohlsein Krankheit vorgetäuscht – starrte die Wand an und frug mich: „Warum bist du damals nur so auf dem Skateboard hängengeblieben? Welche Saiten in deiner Persönlichkeit hat dieses Gerät nur so zum schwingen gebracht?“ Die Wand, die passenderweise aus ungehobelten Holzpaneelen bestand, ließ sich einen Moment Zeit, bevor sie sich zu einer Antwort hinriss. „Es ist simpel“, sagte sie. „Ok“, dachte ich und erwartete, dass die

Wand auch diesen Satz noch weiter auszuführen wusste – aber sie war wieder ganz Wand und schwieg. Ja, wie jetzt? Was ist simpel? Das ist doch keine Antwort! So einfach kann es doch nicht sein – oderwartemaljaklardochnatürlichdasistes: Das Skateboard ist simpel. Es ist einfach, unkompliziert und bringt in jedem Menschen einen Urwunsch zur Geltung: den Wunsch nach alternativer Fortbewegung. Alles was Rollen hat kitzelt diesen Urwunsch und das Skateboard ist die Essenz dieses Wunsches. Einfach ein Brett mit Rollen und Achsen. Jedes Kind ist scharf auf alles was sich fortbewegt: Einkaufswagen, Bobby-Car, Dreirad und eben auch Skateboards. Das Skateboard jedoch eröffnet, im Gegensatz zu Einkaufswagen und Bobby-Car, aber auch noch einen weiteren Horizont, der den instinktiven Wunsch nach alternativer Fortbewegung in einen größeren, über die spielerische Auseinandersetzung mit dem „rollen“ hinausgehenden Zusammenhang setzt: Freiheit und Unabhängigkeit. Das wird besonders deutlich, wenn wir uns einen weiteren simplen Gegenstand anschauen, der ebenfalls Urinstinkte in jedem Menschen weckt: der Ball. Der Ball kann getreten und geworfen werden. Mal fest, mal weit. Aber der Ball bleibt auf diese Nutzung beschränkt und wer lange mit einem Ball alleine ist, dem wird schnell langweilig. Für das unterhaltsame Ballspiel ist man von weiteren Personen, die das Spiel

teilen, abhängig. Das Skateboard hingegen ist vollkommen unabhängig – es braucht nur einen Menschen der es tritt – und es ist neben einem Sportgerät mit scheinbar grenzenlosen Übungsmöglichkeiten (aka Tricks), auch ein einfaches Fortbewegungsmittel. Man kann damit machen was man will und mit wem man will. Alleine darauf sitzen, gemeinsam cruisen oder sich von der urbanen Architektur, gemeinsam oder im Alleingang, herausfordern lassen. Es gibt keine Regeln, keine Trainingszeiten und keine Kür. Skateboarding fordert und fördert, ganz im Gegenteil, eher die Fantasie und Kreativität. Ein Skateboard ist darüber hinaus aus technischer Sicht einfach zu verstehen. Man braucht höchstens vier Werkzeuge um es auseinander- oder zusammenzuschrauben. Es ist ausserdem vergleichsweise günstig in der Anschaffung, klein, leicht und relativ handlich. Man kann es überall hin mitnehmen. Aber natürlich gibt es auch für das Skateboard Einschränkungen bzw. bestimmte Nutzungsbedingungen: Man braucht festen Boden unter den Füßen. Die Natur in Form von Wald und Wiese ist am Ende des Tages im Skateboarding nur eine Randerscheinung. Das natürliche Habitat des Skateboarders ist die Stadt. Seine Wiese ist aus Beton, sein Strand aus Marmor und sein Wald die städtische Architektur. Aber auch das ist die Folge einer natürlichen Evolution: Es kroch in den 60er Jahren an

Summa summarum: Es ist simpel. Warum also ist Skateboarding scheinbar nicht mehr imstande in mir eine Leidenschaft über die philosophische Auseinandersetzung hinaus zu wecken? Warum steige ich lieber auf das Fahrrad als auf das Skateboard? Ich analysiere weiter die Wand an. Das Fahrrad. In der Art der alternativen Fortbewegung ist es evolutionstechnisch eine Stufe über dem Skateboard angesiedelt. Man braucht schon ein paar mehr Werkzeuge um ein Fahrrad auseinander- und wieder zusammenzuschrauben – aber es ist ebenfalls voll mechanisch, was seine Funktionen einfach nachvollziehbar macht. Man muss kein Ingenieur sein um zu verstehen, wie die Kette das Laufrad antreibt oder eine Felgenbremse das Rad zum stehen bringt. Auch das Fahrrad bietet, durch verschiedene technische Modifizierungen, ein grosses Aktionsspektrum: vom Zeitfahrwettrenner über Bike-Polo bis hin zu BMX Rad kann man damit rasen, cruisen, spielen oder tricksen. Der große Vorteil des Fahrrads gegenüber dem Skateboard liegt meiner Meinung nach darin, dass man nicht an Asphalt gebunden ist und das man sich mit geringerem Energieaufwand weiter fortbewegen kann. Vielleicht, denke ich, liegt der Hund in der Natur begraben, denn Fahrradfahren im Stadtverkehr finde ich ungefähr so geil wie Skateboardfahren auf dem Schotterparkplatz von Rock-amRing. Vielleicht, denke ich weiter, hast du einfach die Schnauze voll von der Stadt, dem Beton, den Bürgern, den Autos und den Sicherheitsdienstleistern. Vielleicht zieht es dich einfach nur raus und weg von allem Menschgemachten. Aber eben nicht so weit, dass man nicht auch wieder zurückkommen kann. Eine Fahrradtour ist kein Einsiedlerhof in der Sächsischen Schweiz. Vielleicht willst du auch einfach im Moment nichts schaffen wollen, keine Tricks stehen, keinen fiesen Schweinehund überwinden. Es ist doch simpel, denke ich schließlich, du hast im Moment einfach keine Lust auf Skateboarding – denn wie bei jedem Zeitvertreib sollten große Lust und Laune die Grundvoraussetzungen dieser Aktivitäten sein. Kein Bock, kein Board. Das heißt aber nicht, dass ich diesem Lebensstil jetzt den Rücken zukehre – dafür ist es sowieso zu spät. Ich brauche einfach mal ein Wochenende im Grünen zur meditativen Besinnung auf das Wesentliche: dem Leben im Moment ohne Vorschriften, Erwartungen und Pläne. Das hört sich doch an wie ein Plan. Grüße & Gutes, Cracker



product toss 1

C

M

Y

CM

MY

CY

CMY

K

A D IDA S „SUPERSTAR ADV“

VA NS „„SK8 HI“

HUF „ESSEX“

DC SHOES „HEATHROW“

Preis: 84,90 Euro

Preis: 84,90 Euro

Preis: 89,90 Euro

Preis: 74,90 Euro

NIK E S B „ZOOM ALL COURT“

E T NIE S „MARANA X HOOKUPS“

LAKAI „SK8DLX COLAB“

CONVERSE „CTAS ELSESSER“

Preis: 84,90 Euro

Preis: 89,90 Euro

Preis: 89,90 Euro

Preis: 84,90 Euro


PETER RAMONDETTA


product toss 2

TITUS „36 CHAMBERS“

ISLE „JENSEN“

FTC „ROLLIN“

5BORO „AIRLINE“

GROTESQUE „GRÜSS DICH“

QUASI „PROTO“

CLICHÉ „LEM X GONZ“

8.25 Inch Preis: 44,90 Euro

8.5 Inch Preis: 64,90 Euro

8.25 Inch Preis: 64,90 Euro

8.125 Inch Preis: 64,90 Euro

8.5 Inch Preis: 54,90 Euro

8.5 Inch Preis: 69,90 Euro

8 Inch Preis: 64,90 Euro

MAGENTA „JULIEN“

PALACE „GTI“

HOCKEY „JOHN“

TIRED „DUCK“

PIZZA „FAT GIRL“

ELEMENT „GARCIA“

YAMA „LOVE“

8.125 Inch Preis: 64,90 Euro

8.1 Inch Preis: 59,90 Euro

8.5 Inch Preis: 79,90 Euro

9 Inch Preis: 69,90 Euro

8 Inch Preis: 59,90 Euro

8.1 Inch Preis: 64,90 Euro

8.2 Inch Preis: 54,90 Euro

CARHARTT „TONY“

VOLCOM „TONY HAT“

LEVIS „MASON 2“

DICKIES „TORRANCE“

IRIEDAILY „PISSIZEI“

REELL „REFLEX PANT“

Preis: 79,90 Euro

Preis: 32,90 Euro

Preis: 79,90 Euro

Preis: 54,90 Euro

Preis: 32,90 Euro

Preis: 69,90 Euro



frontside 50-50 |

photo: oliver barton


#ETNIESMARANA

TREVOR MCCLUNG - MARANA

etnies.com

|

@etniesskateboarding



lucas puig switch ollie foto: thomas gentsch



erik mĂźller tuckknee foto: leo preisinger


timo meiselbach gap to backside 50-50 foto: hendrik herzmann



justin sommer hardflip foto: dennis scholz


Photography by Atiba Jefferson Rider: Dan Plunkett

SINCE 1922

www.dickies.eu



* Einleitung von Stefan Schwinghammer Fotos von Hendrik Herzmann, Lintaro Hopf

turn up, show us what you got! Vor Ort losziehen lautete die Devise um ein unmittelbares und möglichst vielseitiges Bild der heimischen Szene zu zeichnen. Wir hoffen das Ergebnis

Aktuelles Skateboarding aus dem

macht Bock auf Skaten und ihr

deutschsprachigen Raum zeitgemäß

schaut bei den Premierenter-

darstellen – das war die Idee hinter

minen vorbei. Bis dahin stel-

unserem ersten Video Untergrund.

len wir euch die Protagonisten

Das provinzielle Deutschland in

des Videos schon mal vor und

einen Sehnsuchtsort verwandeln.

sagen Danke an Alle, die an

Keine Palmen im Hintergrund, kein

diesem Projekt beteiligt waren

spanischer Marmor, keine Winter-

– den Skatern, Filmern, Spon-

trips in die Sonne, sondern die Spots

soren und jedem der sonst in

vor der Haustür skaten. Germany

irgendeiner Form geholfen hat.

Stephan p öhlmann Kenny hopf Kilian zehnder norbert Szombati ale x ullmann glenn michelfelder Valeri roSomaKo tobiaS fleiScher


Stephan

DAFÜR, DASS STEPHAN PÖHLMANN IN EINEM DORF NAMENS FEUCHT ZU SKATEN GELERNT HAT, IST ES SCHON EINE BEACHTLICHE LEISTUNG, IM ALTER VON 15 IN EINEM SKATEBOARDMAGAZIN ABGEDRUCKT WORDEN ZU SEIN. EINE LEISTUNG GANZ ANDERER QUALITÄT DAGEGEN IST ES, MIT 2,4 PROMILLE IM BLUT IN EINE AUTOKONTROLLE ZU SCHLIDDERN. SEITDEM HAT SICH FÜR STEPHAN EINIGES GEÄNDERT. FAHRRADTOUREN STATT PARTYS, AUSLANDSAUFENTHALTE STATT DORFKIRMES UND FAST WIE VON ALLEINE NEUE COVERAGE IN MAGAZINEN SAMT PART IM ERSTEN LANDESWEITEN FULLLENGTH-STREIFEN NACH DEM „DONE VIDEO“. FÜR STEPHAN, DER KURZ DAVOR IST, SEINEN BACHELOR-STUDIENGANG ABZUSCHLIESSEN, KÖNNTE ES GERADE NICHT VIEL BESSER LAUFEN. KEIN WUNDER, DASS WIR DEN NÜRNBERGER LOCAL BESTENS GELAUNT ZUM INTERVIEW TRAFEN.


* Interview von Niklas Isenberg Fotos von Hendrik Herzmann, Max Schwarzmann

Du hattest schon relativ früh Coverage, bist dann aber wieder von der Bildfläche verschwunden… ~ Ganz am Anfang war es schwierig, weil ich keine Filmer oder Fotografen kannte, bevor ich die Gruppe um Max Beinhofer kennengelernt habe. Zu dem Zeitpunkt gab es zwei Shops. Einmal TX-Sports und B-Project, da gehörte auch die Skatehalle zu. Ich bin dann irgendwann für die Skatehalle hier gefahren und danach für Morphium. Als ich Karl Knoop von Morphium kennengelernt habe und öfters in Hamburg war, war es dann schon wesentlich einfacher, Filmer und Fotografen am Start zu haben als hier. Das erklärt aber nicht warum du irgendwann abgetaucht bist, oder? ~ Also zwischendrin war ich schon immer am Start eigentlich, aber irgendwann bin ich auch mal ein bisschen weniger geskatet und mehr feiern gewesen und so. Dann habe ich irgendwann auch meinen Führerschein verloren, weil ich betrunken Auto gefahren bin. Das war so mit 20 und dann habe ich erst mal auf die Bremse gedrückt. Ein Jahr lang kein Alkohol getrunken, angefangen Sport zu machen, also Joggen und so was. Ab da habe ich auch wieder Vollgas beim Skaten gegeben und dann hat sich das einfach ergeben. Ich bin dann auch für TX gefahren und Chris Ulsamer war als Filmer am Start und mit dem ist es immer geil. Er filmt mega gut und motiviert einen. Es macht immer Spaß mit ihm loszuziehen.

Bitte erzähl uns mal ein paar Takte von dir. Ich glaube, das ist dein erstes Interview, oder? ~ Stimmt. Also ich komme aus Feucht, das ist ein Kaff bei Nürnberg. Da gibt’s viel Wald und es ist ziemlich entspannt. Früher bin ich auch noch Blades gefahren als mein Bruder und seine Freunde alle schon voll am Skaten waren und irgendwann wollte ich dann auch lieber skaten und habe immer den alten Stuff bekommen. Da war ich ungefähr zehn, also ich fahre jetzt schon ungefähr 15 Jahre. Momentan wohne ich mit meiner Freundin in Nürnberg. Ich hab BWL studiert, war eine Zeit im Ausland, habe gerade ein Praktikum gemacht und muss jetzt meine Bachelorarbeit schreiben.

Heißt das, du bist im Nachhinein froh über die MPU? ~ Das ist schwer zu sagen, aber wahrscheinlich würde ich sonst jetzt nicht so gut dastehen. Es hätte dann wahrscheinlich alles nicht so hingehauen, wie ich mir das vorgestellt hatte. Es gibt einem Zeit zum Nachdenken, wenn man mal ein Jahr gar keinen Alkohol trinkt. Man setzt sich viel mehr mit sich selber auseinander und ist natürlich auch fitter. Früher bin ich um zehn oder elf aufgestanden. Jetzt beginne ich den Tag zwischen sechs und acht und geh noch mal joggen, fahre ’ne Runde mit dem Rennrad oder erledige irgendeinen anderen Scheiß. Viel besser, wenn man den ganzen Tag nutzen kann und irgendwas Geiles macht. Du hast bis vor Kurzem ein Praktikum bei Adidas gemacht. Worum ging es da und wie bist du da rangekommen? ~ Im Endeffekt durch Zufall und Connections. Das war ganz lustig, ich war zu der Zeit noch

in Trinidad, wo ich mein Auslandssemester gemacht habe und habe mich während der Zeit für Praxissemester beworben, was nicht geklappt hat. Und dann habe ich über die Freundin eines Freundes von dieser Praktikantenstelle gehört und mich beworben. Ich war da im Global Brand Marketing, was noch mal aufgeteilt ist in PR, Social Communication und Retail. Dafür werden dann auch Shootings gemacht. Ich war bei einem in London dabei, wo die ganze Kollektion geshootet wurde. Das war ziemlich interessant. Kannst du es generell empfehlen, bei so einem großen Unternehmen Praktikum zu machen? ~ Auf jeden Fall. Ist halt geil zu sehen, wie so ein großes Unternehmen funktioniert und wie da alles abläuft. Weil ich davor nur bei kleineren Unternehmen gearbeitet habe, wie bei TX oder hier im Skateshop oder manchmal bei Clepto im Lager, war das die perfekte Ergänzung. Und jetzt schreibst du deine Bachelor-Thesis im Zusammenhang mit TX und Claro Caps, richtig? ~ Ich habe eine Kappe für TX Sports und Claro mit Linus [Petrusch] gemacht und bei der Thesis geht es darum, dass ich eine Kommunikationsstrategie für die Einführung der Kollaboration auf dem Markt entwickle. Also hauptsächlich für Social Media. Verbindungen über Facebook und Instagram und so weiter. Alles, was ich da entwickle, wird dann auch direkt von mir umgesetzt. Es macht Spaß mit Linus [Claro] und Sven [Eckert, TX Sports] zusammenzuarbeiten, weil die einem viel Freiraum lassen und voll engagiert sind. Du warst im Rahmen deines Studiums in Trinidad – erzähl doch mal was darüber. ~ Also Trinidad und Tobago sind die südlichsten Inseln in der Karibik kurz vor Südamerika. Tobago ist mega touristisch mit weißen Sandstränden und so weiter. Trinidad ist ein bisschen rougher, aber auf jeden Fall richtig geil. Ich wollte während meines Studiums auf jeden Fall ins Ausland und mein Nachbar war in Barbados. Als er wieder zurückgekommen ist, hat er dann erzählt, wie geil es war. Ich hatte nur noch zwei Semester zu studieren und habe mir gedacht, wenn ich das jetzt nicht mache, mache ich es nie. Ich wollte erst nach Bali, aber da ist es schon ziemlich überlaufen und ich wollte gerne was machen, wo ich nicht diese ganzen ballermannmäßigen Auslandssemestertypen habe.


„ Skaten macht mir mittlerweile viel mehr Spaß, weil ich mich nicht mehr überfordere.“

* Bluntslide Pop over Foto: Herzmann

Hast du mehr studiert oder geskatet? ~ Ich musste schon recht viel machen. Ich hatte zwar nur zwei Fächer, aber das Studieren da ist stressiger als bei uns. Man ist aber auch auf seine Kosten gekommen. Wir haben so einen Typen von einem lokalen Wanderclub getroffen und die waren sonntags immer unterwegs. Das war voll geil mit ein paar Locals durch den Regenwald zu laufen und zu Wasserfällen im Dschungel und Vulkanen zu wandern. Wie ist das Leben in Trinidad? ~ Ganz anders als hier. Es ist ein Entwicklungsland und die Kriminalität ist ziemlich krass. Aber jeder fährt ein Auto, weil der Liter Diesel nur 20 Cent kostet. Es war teilweise ziemlich verschmutzt, aber es gibt auch mega schöne Seiten. Die Skateboardszene war z.B. richtig cool und interessant. Das Level ist zwar noch ziemlich niedrig, aber alle haben total Bock. Es gibt keinen Skatepark, keinen Shop und nur eine Boardcompany, aber sie bestellen ihren Stuff in den USA über ein Postfach in Washington. Die Spots sind ziemlich rough, aber an der Uni gibt es eine Vierer und eine Achter, wo ein Kickflip schon ein richtiges Highlight war. An einer anderen Schule hat der Direktor sogar erlaubt, dass sie sich ein Curb und ein Flatrail bauen. Die fahren am meisten halt solche Spots, weil sie aufgrund der Infrastruktur und der hohen Kriminalität nicht so gut rumkommen können. Aber es gibt auch richtig krasse Spots, die teilweise rough wie in New York und manchmal perfekt wie in Barcelona sind. Es war richtig interessant die ganze Szene da zu erleben. Die haben z.B. mal einen Best-Trick Contest gemacht, wo sie aus Europaletten Zweierstufen gebaut haben und es hat richtig Spaß gemacht. Konntest du die Skater da ein bisschen inspirieren und zeigen, was alles möglich ist? ~ Für die Kids war das cool jemanden zu sehen, der… naja… auf einem anderen Level skatet. Für die war das echt geil. Als ich das zweite oder dritte Mal an der Schule da war, waren auch immer die Kids da. Die waren gut geflasht und hatten dadurch auch immer mehr Bock zu skaten. Ich habe denen Sticker mitgebracht, und bevor ich geflogen bin, habe ich meinen restlichen Stuff dagelassen. Wir wa-

ren auch mal einen Spot mit einem flachen Achterrail skaten und direkt danach gab’s noch mal das gleiche mit Dreizehnern. Als ich das erste Mal draufgesprungen bin, war einer von den Locals so gehyped, dass er auch direkt drauf ist. Leider wurden wir da zu schnell gekickt, dass er den Trick hätte machen können. Die Leute hängen da aber auch in ihrer Inselmentalität fest. Die sind teilweise ziemlich faul und unzuverlässig. Ich wollte zum Beispiel mit einem Kollegen da nach San Fernando, das ist so das San Francisco von Trinidad auf so einem Hügel mit fetten Downhills und so. Die wollten da aber wenn überhaupt nur am Wochenende hin, weil es für die zu weit weg ist, obwohl es nur 45 Minuten sind und als ich einen überredet hatte, hat der mich drei Stunden warten lassen und ist am Ende nicht gekommen. Ich habe gestern mit Alex [Ullmann] gesprochen und er meinte, dass du voll die Motivation für ihn bist, weil ihr ähnlich tickt und du immer Vollgas gibst und ihn bei Spots und Tricks inspirierst. ~ Was? [lacht] Also eigentlich bin ich von Alex Skaten selber immer so geflasht, weil der aus dem Nichts mit so Sachen wie Crooked pop over to Boardslide ankommt und ich mich frage, wo der das mit so einer Leichtigkeit herhat. Das sind so Sachen, wo ich mir denke, dass der den schon seit Jahren machen muss. Woher ich meine Spot- oder Trickideen habe, weiß ich auch nicht so genau. Ich gucke viele alte Skatevideos. Man Down ist eins meiner Lieblingsvideos, das ich schon rauf- und runtergeschaut habe und mir immer noch gerne angucke. Ich glaube, Alex und ich beeinflussen uns gegenseitig, weil wir wirklich ähnlich ticken beim Skaten. Eigentlich ist es scheißegal, welchen Spot wir skaten, wir haben immer mega viel Spaß. In Barcelona sind wir mal abends zum Einkaufen und haben uns Bier und was zu Essen geholt und auf dem Rückweg haben wir einfach zwei Stunden so einen Randstein geskatet, paar Bier getrunken, abgehangen und den ganzen Abend mit den Einkäufen geskatet. Dann beeinflusst man sich auch gegenseitig und man schaut sich ab und zu mal was voneinander ab. Ist das dein erster Full-Length Part, den du jetzt gefilmt hast? ~ Ne, der Erste war für das Good Times Video hier von einer Local Crew. Und dann gab es noch einen für das Morphium Video, aber da habe ich nicht wirklich gezielt für gefilmt, sondern einfach immer mal wieder etwas eingetütet und das dann einfach abgegeben. Früher war es immer so, dass ich mich gerne in so Sachen reingesteigert habe. Ich wollte immer für mich megakrasse Sachen machen, aber ich glaube, ich konnte mich auch nicht so gut selbst einschätzen. Früher bin ich zu einem Spot gegangen und habe einen Trick probiert, den ich im Flat vielleicht ein paar Mal geschafft habe. Wenn ich mir jetzt einen Trick vornehme, weiß ich, dass der auf jeden Fall klappen wird. Skaten macht mir mittlerweile viel mehr Spaß, weil ich mich nicht mehr überfordere und ich freu mich natürlich, bei dem Video dabei zu sein. Ich finde es total geil, dass es mit Untergrund mal wieder ein geiles deutsches Skatevideo gibt, das kein Localvideo ist.



„ Ich fahre jetzt schon zehn Jahre für Morphium und das ist wie eine Familie. Ich brauche nichts anderes!“

* Kickflip Foto: Schwarzmann

Bringst du deine Eltern mit zur Premiere? Ich habe gehört, dass bei euch in der Familie die Verbindung ziemlich eng ist? ~ Ja, das stimmt schon. Ich bin mit meiner Familie echt cool und mag es, zu meinen Eltern zu kommen, weil das Verhältnis so entspannt ist. Die haben mich jahrelang unterstützt. Wenn ich mal keine Kohle hatte, um irgendwo hinzufahren, haben die mich immer supportet und mir ein bisschen Geld für die Fahrt oder sonst was gegeben. Von daher bin ich echt dankbar. Auf jeden Fall werde ich die mit zur Premiere mitnehmen. Ich weiß noch nicht, ob ich es zu der in Köln schaffe, aber es wird ja auch lokale Premieren geben. Morphium Skateboards ist ja eher was Lokales. Hättest du Bock noch mal für eine größere Boardcompany zu fahren? ~ Ne, eigentlich nicht. Ich fahre jetzt schon zehn Jahre für Morphium und das ist wie eine Familie. Ich bin mega zufrieden und brauche nichts anderes. Danke für das Interview und vor allem für den Part! Stephan fährt für Morphium, HUF, Krux, OJ Wheels, Lousy Livin, Claro Caps und TX Sports



Kenny

EINE GUTE MISCHUNG AUS HANSEATISCHER OFFENHEIT UND JAPANISCHER BESCHEIDENHEIT. KENNY HOPF HAT DIE BALANCE NICHT NUR IN SEINEN WHEELIES GEFUNDEN, SONDERN AUCH IN KULTURELLER HINSICHT. UND OBWOHL ES AUSSIEHT, ALS OB DER JUNGE MANN VON DER STANLEY WE CREW MIT SEINEM BRETT TANZEN WÜRDE, BEVORZUGT ER ES, IN JAPANISCHER DISKRETION, NICHT AUF DEN BRETTERN, DIE DIE WELT BEDEUTEN ZU STEHEN. WIR SIND MIT KENNY IN DIE SKATEBOARDGEFÜHLSWELT FERNAB VON TRICKS ABGETAUCHT UND HABEN UNS EIN UPDATE AUS DEM UNTERGRUND GEBEN LASSEN.


* Interview von Konstantin Hehl Portrait von Lintaro Hopf Sequence von Christoph Schröder

Hi Kenny, du und deine Skateboardfamilie Stanley WE seid viel unterwegs. Wie habt ihr euch gefunden? ~ Hamburg ist zwar schön und man fühlt sich hier zuhause, aber so richtig befreit fühlt man sich erst, wenn man woanders ist. Am besten in einem anderen Land. Wir waren zu zehnt zwei Monate in Thailand unterwegs und sind per TukTuk von Spot zu Spot. Wir sind eigentlich wie eine Familie und alle aus irgendeiner anderen Crew übrig geblieben. Damals bin ich viel mit meinen Brüdern gefahren, aber ich bin der Einzige, der weitergemacht hat. Dann hab ich Benny Vogel, Simon Schulz und die Anderen kennengelernt und hab dann immer mehr mit denen gechillt. Wie lautet deine Definition von Untergrund? ~ Hm, für Untergrund gibt es mehrere Definitionen. Untergrund an sich bedeutet für mich einfach nur unter der Erde. Also schlicht eine U-Bahn oder ein Tunnel. Untergrund im Bezug auf Skateboarding klingt für mich dirty und ein bisschen ghetto. Deine eigentliche Familie kommt aus Japan, wo das Wort Untergrund im Bezug auf Skateboarding ja nicht besser passen könnte. Ist japanisches Skaten ein Einfluss für dich? ~ Ich feier das, aber Einfluss würde ich nicht sagen. In Japan geht man nachts skaten, wenn alle gewöhnlichen Menschen schlafen. Die Skater machen dann die Stadt unsicher. Die treffen sich erst um drei Uhr morgens um chillig was essen zu gehen und dann startet die Nightsession. Ich bin alle zwei Jahren in Japan und besuche meine Familie dort, und auch wenn ich in Deutschland aufgewachsen bin, bin ich sehr japanisch. Ich esse japanisch, rede japanisch und verhalte mich wie ein Japaner. Ich bin einfach ein bisschen so.

Wie verhalten sich Japaner denn aus deiner Sicht? ~ Sehr bescheiden, ein wenig zurückhaltend, höflich, respektvoll. Nicht so aufdringlich und wir mögen es eben nicht im Mittelpunkt zu sein. Ich kann das ja schwer beurteilen, aber das höre ich häufig. Wie sieht sonst dein Alltag in Hamburg aus? ~ Ich mache gerade mein Abitur. Ich bin jetzt schon zwei Jahre dabei und bin deswegen auch ein bisschen in den Untergrund abgetaucht. [lacht] Nebenbei arbeite ich in einem Coffeeshop. Das ist jetzt schon mein Dritter und ich glaube, ich bin für nichts Besseres geschaffen. Sonst gehe ich leider voll selten skaten und wenn, dann ist das meistens ziemlich hektisch. Wir sind dann entweder auf der Rollschuhbahn für ein paar Stunden abschwitzen oder wir gehen am Wochenende filmen. Ich sag mal so: Die letzten zwei Jahre waren für mich echt hart. Das spiegelt sich auch ein bisschen in meinem Part wider, befürchte ich. Wie hätte der Part ausgesehen, hättest du mehr Zeit gehabt? ~ Ich nehme solche Parts schon sehr ernst und ich hab mich dafür ins Zeug gelegt. Ein Videopart ist immer was Schönes. Man bringt immer wieder neuen Style rein und das ist dann ja auch was für die Ewigkeit. Ich bin leider nicht zu 100% zufrieden, aber das ist man ja sowieso nie. Aber ich glaube, ich bin immer zu selbstkritisch. Ich habe es nicht so mit meiner Selbsteinschätzung. [lacht] Das ist jetzt glaub ich mein dritter Part und ich wollte das skaten, was ich am Besten kann. Einfach darauf scheißen, was heutzutage „In“ ist – ich mag Flips, Wheelies und Ledge/Curb Tricks. Das alles darf aber nicht zu anstrengend aussehen. Es soll schon krass sein, aber auch locker und mit einem gewissen Speed und der Trick an sich muss auch cool aussehen. Flinke Füße, Schnelligkeit und Präzision. Aber ich werde immer als Wheelie Skater angesehen, obwohl ich wirklich alles gerne skate... Das ist halt das, was ich gut kann. Während der ganzen Zeit haben mir aber die Banger Sessions mit meinen Homies gefehlt. Das gibt immer zusätzliche Energie. Es war dann immer eine ein oder zwei Mann Mission mit Anton Geismar, der das Ganze gefilmt hat und ein echt guter Freund von mir geworden ist. Es macht immer Spaß mit ihm loszugehen. Wir konnten gut zusammen arbeiten und ich konnte auch beim Filming mitreden, was cool war. Ich finde, Wheelie Skaten sieht, wenn man es denn richtig flüssig macht, auch immer ein bisschen wie ein Tanz aus. ~ Ich höre auch immer wieder von richtig vielen Leuten, die auf einem ganz anderen Level skaten, dass Wheelie Skaten das Schwerste von allem ist. Das hat ja auch nichts mit Trauen zu tun, du traust dich ja immer in den Wheelie reinzuspringen. Die richtige Fußstellung auf dem Board, während du im Wheelie stehst, kommt ja nicht immer, sondern voll selten. Das ist halt immer ein Kampf, der mich aufregt. Ich hab mir auch irgendwann mal geschworen, dass ich nie wieder Wheelies mache. Beim Moshen muss man sich einfach trauen und hinterher springen. Wheelies sind eine

nervliche Herausforderung. Aber das ist eher selten geworden. Der heutige Style ist ja mehr so New York. Dickies mit Schlüsselanhänger, ’ner Beanie und ’nem zu kurzen Tshirt. Aber wie projizieren sich diese Äußerlichkeiten auf das Skaten? ~ Klar, sind das Äußerlichkeiten, aber das spiegelt auch einen gewissen Style auf dem Board wider. Der Typ, der sich so kleidet, der versucht auch diesen Style auf das Board zu bringen. Ich finde das cool, versteh mich nicht falsch. Polegrinds, Wallies, No Complies würde ich auch alles gerne können, aber wenn ich mich da hineinbeiße, dann würde es einfach nicht zu mir passen. Nur weil das gerade cool ist, ist das trotzdem nicht mein Style. Gibt es trotzdem jemanden, der dich beim Skaten beeinflusst oder was sind deine Einflüsse? ~ Natürlich hab ich Lieblingsskater, aber ich bin nicht so ’ne Skaterat, die sich an irgendwelchen Pros orientiert. Das Wichtigste ist sowieso Style. Wenn jemand seinen eigenen Style ausstrahlt, auch wenn er nur Ollies kann oder rumcruist und jede Kante vom Boden mitnimmt, sieht man erst, wie viel Flow und Leidenschaft jemand hat. Es geht für mich eher um das Gefühl und weniger um die Tricks. Aber man muss als gesponserter Skater trotzdem aufpassen, dass man dem heutigen Level irgendwie entspricht. Ich hoffe, dass sich irgendwann die eigene Persönlichkeit und der eigene Style im Skaten mehr durchsetzen. Dieses große Contest-Skaten ist auf der einen Seite cool, aber die Kids heutzutage orientieren sich zu sehr danach. Das Gefühl geht so ein bisschen verloren, weil man immer Swag haben muss. Schade irgendwie. Inwiefern unterscheiden sich Kids, die heute anfangen, von den älteren Skatern? Denkst du, die haben ein anderes Gefühl? ~ Was ich heute sehe, ist, dass sich die Kids anders verhalten. Ich beziehe mich dann immer auf mich und meine Freunde. Wir waren damals ruhig in der Ecke und die Älteren waren für uns unantastbar. Das ist cool, dass die Kids heute viel offener sind. Die kommen direkt auf einen zu und sind schon ziemlich selbstbewusst, obwohl sie gerade erst anfangen. Manchmal kann das natürlich auch nervig sein. Aber generell kommt es immer auf das Individuum an. Es gibt jeden Tag ein neues Video, aber diese Diskussion gibt es ja schon seit Ewigkeiten und jeder sagt irgendwas anderes. Ich finde es auch cool, jeden Tag Skatevideos sehen zu können. Nur der Wert an Skatevideos geht dabei halt leider verloren. Das sind immer nur so Phasen, wo dann nur der eine bestimmte Style cool ist und alles andere ist dann out. Ich finde Skateboarding einfach cool, aber natürlich gibt es so gewisse Kleinigkeiten. Ich kann aber damit leben und will die heutige Generation gar nicht kritisieren. Im Endeffekt sind sie es, die in der Zeit leben und sie müssen auf sich selbst achten, damit sie nicht in etwas reinrutschen, was sie nicht möchten.


„ Es geht für mich eher um das Gefühl und weniger um die Tricks.“ * Nollie Crooked Grind Nose Manual Nollie Flip Seq: Schröder

Was wäre dir denn persönlich lieber? Olympia oder der Untergrund? ~ Natürlich ist mir der Untergrund viel, viel lieber. Skateboarding ist für mich immer noch underground, aber ich finde es cool, dass es so populär ist. Skateboarding an sich ist kein Olympia Sport. Und auch kein Extremsport oder Wettkampf. Das ist ein Lifestyle, den man voll und ganz lebt. Deswegen gehe ich auch nicht auf Contests. Bei größeren Contests bekomme ich einen richtigen Kopffick. Ich will das nicht haten, bin aber froh, dass ich nicht heute aufwachse und schon weiß, was Skateboarding wirklich für mich bedeutet. Obwohl du gerade sagtest, dass du Contests nicht magst, war das erste Mal, dass ich was von dir mitbekommen habe, der Red Bull MannyMania Contest. Vielleicht kommt es auch daher, dass dich jeder als Wheelieskater sieht… Wie war das für dich? ~ [lacht] Ja, stimmt. Liegt wahrscheinlich daran. Aber ich mach ja auch viele Wheelies. So ist das ja nicht. Ich hab das Gefühl, viele finden das einfach nicht cool. Es gibt ja auch die einen Wheelie Skater und die anderen. Naja, das war gerade so die Phase, in der ich übelst gepusht wurde. Da war ich ca. 19 Jahre und habe hier und da Sponsoren bekommen. Damals bin ich für Über Skateboards gefahren und der Teammanager, Thomas Tröger, war für mich wie ein Stiefvater. Er hat mich voll gepusht und das mit Red Bull MannyMania geregelt. Ich habe gemerkt, dass es irgendwie Spaß macht, weil das eben voll mein Terrain war. Natürlich hatte ich auch leuchtende Augen wegen New York. Ich hätte mir nichts Besseres als einen zweiten Platz erhoffen können, als ich Daniel Meiers skaten gesehen habe. Er hat einfach konstant alles zerstört. Auf jeden Fall wollte er nicht nach New York fliegen, weil er Flugangst hat. Dann habe ich einen Anruf von Red Bull bekommen und wurde gefragt, ob ich für ihn einspringen will. Da hab ich natürlich „Ja“ gesagt. Der Contest war schon scheiße, weil übelst viele Leute da waren und ich auch total vercheckt war. Als das Practice anstand, hab ich mich lieber mit meinem Vater getroffen. Am nächsten Tag war direkt der Contest und ich wurde auch noch als Erster gezogen. Naja, die Erfahrung war eh viel geiler als das Ergebnis. Für den Anfang war das alles ein bisschen zu viel für mich. Das ging ziemlich schnell und jetzt würde ich das alles entspannter angehen. Ich war so unerfahren und ein neues Gesicht auf der Skateoberfläche. Kenny fährt für VIA Skateboards, Nike SB, Ezekiel, Lousy Livin, Part Bearings und Mantis Skateshop



Kilian

DIE IDEE HINTER UNTERGRUND WAR ES, SKATER AN DEN SPOTS IHRER HEIMATSTADT ZU ZEIGEN. IN KILIANS FALL ALSO IN ZÜRICH. DOCH KAUM GING ES MIT DEM PROJEKT LOS, WURDE ER ZU EINEM DER EUROPÄISCHEN DURCHSTARTER UND ES HIESS CONTEST HIER, DEMO DA, FILMEN DORT. KILIAN REISTE QUER DURCH DIE WELT UND WAR NUR NOCH SELTEN ZUHAUSE IN DER SCHWEIZ ANZUTREFFEN. DAZU SAMMELTEN SICH IMMER MEHR ANDERE PROJEKTE AUF SEINER TO-DO-LISTE – DOCH KILI BLIEB GELASSEN. EGAL WO MAN SICH GERADE BEI EINEM EVENT ÜBER DEN WEG LIEF, VERSICHERTE ER TIEFENENTSPANNT, DASS DER PART LÄUFT, LÄCHELTE MIT EINER ART, DIE ALLE ZWEIFEL WEGWISCHT, UND GING EINFACH WEITER SKATEN. JUST GO WITH THE FLOW UND ALLES FÜGT SICH.


* Interview von Stefan Schwinghammer Portrait von Florian Hopfensperger Fotos von Daniel Wagner

Hi Kili, wo erreich ich dich? Du bist gerade in Zürich, oder? ~ Ja, genau. Also jetzt wieder bei den Eltern. Für zwei Monate hatte ich mein eigenes Zimmer bei Aitsch-Homies gemietet, was eine gute Möglichkeit war in Zürich etwas Eigenes zu haben. War voll die gute Zeit. Aber es war nur für einen beschränkten Zeitraum, jetzt renovieren sie das Haus. Wahrscheinlich brauchst du in Zürich aber auch keine eigene Wohnung, so selten, wie du da bist. ~ Genau, letzten Sommer hat es sich noch gelohnt. Da war ich noch viel da, aber jetzt bin ich noch bis Montag hier und dann kommen Trips und dann werde ich bis Weihnachten nicht mehr so oft hier sein.

Als wir angefangen haben für das Untergrund-Video zu filmen, da ist es bei dir gerade losgegangen mit dem Rumreisen – wo warst du in den letzten zwei Jahren überall? ~ Ich glaube, da wo es angefangen hat, war ich in Japan, in Okinawa mit Nike SB. Das war im November 2013. Danach Kalifornien, dort habe ich viel Zeit verbracht, vor allem in Long Beach und in San Francisco. Und dann haben wir mit LRG Europe viele Trips durch Lyon, Zürich, Genf und danach Stuttgart gemacht. Dann hatten wir im Sommer den SkandinavienTrip, der war crazy. Das war glaube ich der längste Trip, durch Dänemark, Schweden und Finnland. Danach bin ich nach Hause gekommen und von da aus nach Rotterdam, für eine Woche zum Fotos machen mit Marcel [Veldman] und Fernando [Bramsmark]. Dann war ich wieder Zuhause und dann bin ich für eine Woche zum Filmen nach China und da waren noch ein paar Demos von Nike. Ende August war noch die Letting the Kids Play Tour mit LRG in Deutschland. Da war ich auch das erste Mal in Ostdeutschland, was voll geil war, weil die Leute echt cool drauf sind und eine lockere Stimmung herrscht. Bis auf Afrika und Australien hast du alles durch, oder? ~ Ja genau, ich war auch noch auf zwei Trips mit Official in Südkorea und einem Mexiko-Trip vor ca. zwei Monaten. Ja, schon sehr viel gesehen von der Welt und auch so dankbar dafür. Einfach durch Skateboarding so viele Menschen kennenzulernen, fühlt sich gut an. War das immer schon ein Ziel von dir, viel zu reisen, oder ist das eher eine Begleiterscheinung? ~ Das

war schon immer ein Ziel, so viel, wie geht von der Welt zu sehen, viele verschiedene Kulturen kennenzulernen, Sprachen trainieren oder zu sehen, wie die Leute an anderen Orten ticken. Das ist immer sehr spannend. Wie ist es denn, wenn du unterwegs bist? Das ist ja ein Rhythmus – ständig neue Hotels, leben aus dem Koffer, Abendessen mit Teammanager und Crew im Restaurant – den viele Leute gar nicht kennen oder der vielen auch gar nicht passen würde – wie ist das bei dir? ~ Ich habe immer versucht mich daran zu gewöhnen und habe probiert, mich nicht über kleine Dinge aufzuregen. Ich versuche, mit dem Flow zu gehen und nicht in meiner eigenen Welt festzustecken. Aber was auf Tour ein bisschen schwierig ist, ist die Ernährung, weil ich in letzter Zeit sehr darauf geachtet habe, was ich esse. Aber ich nehme dann oft einfach ein paar Snacks mit und Beutel, mit so Pulver drin und Bio-Früchten. Kein Junkfood also? ~ Junkfood versuche ich eigentlich immer zu umgehen, aber naja… Ist manchmal nicht so einfach. Besonders wenn man nach China geht oder so. In Asien ist es ab und zu schwierig zu essen. Was war das Verrückteste, das du in China gegessen hast? ~ Ich habe einmal einen Löffel von einer Hundefleisch-Suppe probiert. Jemand am Tisch hat das bestellt und mich gefragt, ob ich probieren möchte. Ich hab gedacht: „Fuck it, probierste halt mal“, aber das schmeckt sehr komisch. Die Konsistenz war so… nicht mein Ding.



„ Ich habe einmal einen Löffel von einer Hundefleisch-Suppe probiert…“

* Frontside Feeble Grind Foto: Daniel Wagner

Kann ich verstehen. Wenn du unterwegs bist, gibt es etwas, das du vermisst? ~ Um ehrlich zu sein, vermisse ich nie groß irgendwas. Ich probiere meine Gedanken unter Kontrolle zu halten bzw. in die richtige Richtung zu bringen und die Stadt, in der ich gerade bin, voll zu genießen und einfach glücklich zu sein, dass ich dort bin und nicht soviel an Zuhause zu denken. Klar, Familie und Freunde hätte man immer gerne dabei, aber ansonsten passt alles, was ich dabeihaben will in einen Koffer. Solange ich skaten kann, ist alles gut. Du scheinst auch immer extrem entspannt zu sein, hast stets ein Lächeln auf den Lippen, wenn man dich trifft – gibt’s da ein Geheimnis? ~ Vielleicht viel Früchte essen, viel skaten, sich viel bewegen, viel mit den Homies chillen, die Familie oft sehen… Ich les’ auch ab und zu Bücher über Lebensphilosophie und Glücklichsein und so. Das gefällt mir ganz gut darüber zu lesen und naja… Take it easy. Go with the flow and enjoy life! Einfach wach sein, völlig in seinen eigenen Gedanken abschweifen oder wirklich immer dabei sein mit den Vibes… Wenn du unterwegs bist, ist es ja meist so, dass Fernando dabei ist, Oski dabei ist usw. Beschreib mal eure Crew. ~ Also bei europäischen Events ist eigentlich immer das Nike Europe Team zusammen im Hotel und dann chillen wir auch sehr oft zusammen. Das sind meistens Fernando, Oski, Youness [Amrani] und jetzt in Kopenhagen und Berlin waren auch die anderen Homies dabei. Also Carlos Ribeiro und Yuri Facchini. Der neue Nike Teammanager Vaughan Baker ist auch ein Homie und voll der Skater. Es ist wirklich cool, mit dem abzuhängen. Und sonst, Casper Brooker ist oft dabei oder Denny Pham. Es ist cool, wenn immer die gleichen Leute da sind. Man lernt sich besser kennen und kann die Stories vom letzten Trip aufblühen lassen.


„ Alles was ich dabei haben will, passt in einen Koffer. Solange ich skaten kann, ist alles gut…“

* Gap to Backside Lipslide Foto: Daniel Wagner

Was gibt’s denn für Stories? Was geht partymäßig? ~ Also Berlin und Kopenhagen waren für mich ehrlich gesagt eher so relaxtes Skaten, weil da waren so viele Partys. Das war immer voll witzig. Vor allen Dingen, wenn gute Musik läuft, viel am Tanzen, Spaß haben. Get some Girls. Chillen. Läuft’s mit den Girls? ~ [lacht] Ja, läuft ganz gut. Vor allem Finnland hat echt heiße Ladies. Echt krass in Finnland. Da sind mehr Chicas im Club als Typen und fast alle sind ziemlich heiß und dann schauen sie dich auch an und versuchen dich heiß zu machen. Crazy man. Ein Kumpel hat mir gesagt, die Männer sind da voll introvertiert und die Frauen sehr extrovertiert. Genau umgekehrt, wie es bei uns ist. Ich war mal in Estland bei der Simple Session und da wurde mir gesagt, dass die Frauen aus dem ganzen Land extra hinkommen, um die Skater und BMXer zu treffen. ~ Ich war noch nie auf der Simple Session, aber hab auch immer von vielen Chicks und crazy Partys gehört. Du kriegst es aber trotz Partys auch ganz gut hin mit den Contests. In Barcelona bist du z.B. Zweiter geworden. ~ Meistens ist das auch Okay. Ich hab eigentlich nie die großen Hangover, weil ich versuche immer schon im Club ein paar Wasser zwischenzuschieben. Wenn man sich besser ernährt, viel Früchte und viel Gemüse isst, dann ist das auch viel einfacher für den Körper die Giftstoffe abzubauen. Du hast mir mal erzählt, dass du dein Arbeitsvisum für Amerika bekommen hast und du nach einem Apartment suchst und bald nach San Francisco ziehen willst. ~ Der Plan ist von Ende September bis Weihnachten ein Apartment zu mieten mit Fernando und vielleicht Oski. Einfach in der Bay Area sein, viel skaten gehen mit Karl (Watson), um viel zu filmen für das Organika Video.



„ Echt krass in Finnland. Da sind mehr Chicas im Club als Typen und fast alle sind ziemlich heiß!“

* Slappy Crooked Grind Nollie Heelflip Seq: Daniel Wagner

Willst du nach den drei Monaten noch länger bleiben? Dein Arbeitsvisum geht ja ein paar Jahre. ~ Ja, zehn Jahre, aber nach drei Monaten kommt immer die Zeit, in der ich schon wieder gerne nach Europa möchte. Die Familie und alle sehen und das europäische Leben führen. Was am amerikanischen Leben reicht dir nach drei Monaten oder was am europäischen Leben fehlt dir – abgesehen von Familie und Freunden? ~ Ich finde, in Europa ist das Leben viel einfacher zu handlen, weil alles viel näher beieinander ist. Skaten ist auch irgendwie ganz anders, ich finde, es gibt bessere Spots und in Amerika ist das schon ein bisschen schwierig gesund zu essen. Es ist schwierig, jetzt genau die Sachen herauszusuchen, aber es sind halt drei Monate und man vermisst einfach das Heimatland.

Bist du noch viel mit der Aitsch-Crew unterwegs? ~ Ja sowieso. Voll. Immer, also wenn ich in Zürich bin, jeden Tag. Roll with the homies – Aitsch Gang! Nachdem du angefangen hast für das Video zu filmen, kamen nach und nach der Thrasher Part, der LRG Part und jetzt der Organika Part dazu. Aber jeder, mit dem ich gesprochen habe, hat gesagt: „Der Kilian filmt auch in zwei Wochen einen Part.“ Wie funktioniert es, dass du so produktiv bist? ~ Ich probiere einfach locker zu bleiben, wenn ich filme, und Spaß zu haben. Man muss auch schauen, dass der Filmer Spaß hat. Und man muss einfach sehr viel skaten. In Zürich ist es immer ziemlich easy, weil ich alle Spots kenne und es easy ist herumzukommen. Da fühle ich mich wohl und mit den Homies zu filmen ist halt auch immer das Beste. Dann klappt das eigentlich ganz gut. Welche Videoprojekte musst du jetzt noch abschließen? ~ Momentan ist das Hauptprojekt das Organika Video, aber dann bin ich auch noch an einem Introducing Part für Official dran, aber das wird ein kleinerer Part sein. Den filme ich mit Anthony Claravall und wir waren dafür in Mexiko. In Portugal haben wir auch ein bisschen gefilmt und am Montag gehe ich noch eine Woche nach Luxemburg und Holland. Wann kommt das Organika Video? ~ Es ist für Ende des Jahres geplant und wird Family Trees heißen. Du hast ja in den letzten zwei Jahren viele Sponsoren gesammelt und auch bei Contests gut abgeschnitten – wie geht’s jetzt weiter? Planst du die Skateboardkarriere durchzuziehen, oder wirst du doch studieren? ~ Klar konzentriere ich mich noch ein paar Jahre auf Skateboarding, aber dann, ich glaube so um 25 herum, will ich anfangen zu studieren. Aber bis dahin wirklich skaten und reisen. Good times. Kilian fährt für Nike SB, LRG, Organika, Official, Spitfire, Thunder, Swiss Bones, Centralos Wax und 242 Skateshop



Norbert

DIE DOM-POSSE IST IN KÖLN SEIT 2008 GESCHICHTE. DAFÜR GIBT ES JETZT EINE KAP-GANG, EINE LENTPARK-BANDE, EINE LURK-CREW, EINE NEUE NORTH BRIGADE UND EINEN DOM SKATEBOARDING E.V.. NORBERT SZOMBATI KAM 2010 AUS PFORZHEIM NACH KÖLN UND MISCHT MITTLERWEILE BEI ALLEN GENANNTEN GRUPPIERUNGEN MIT. ER SETZT ALSO DIE TRADITION VON ZUGEZOGENEN FORT, DIE IN KÖLN ALS BINDEGLIED FUNGIEREN UND DIE SKATEBOARDSZENE DER STADT STARK MITGESTALTEN. WIR HABEN IHN IM LENTPARK, SEINEM LIEBLINGSORT IN KÖLN GETROFFEN, UM ÜBER SKATEPARKS, DIE STREETLEAGUE, OLYMPIA UND WACHSTUM IN DER INDUSTRIE ZU SPRECHEN.


* Interview von Niklas Isenberg Portrait von Hendrik Herzmann Foto von Leon Schmidt

Hi Nob, du bist vor einem Jahr Vater geworden, hast vor kurzem geheiratet und bist mittlerweile in einem Fulltime Job – Wie kann man da noch einen Part filmen? ~ Das ist insofern schwierig, dass man nicht mehr spontan rausgehen und skaten oder einen saufen kann. Das geht zwar alles, aber mit dem Unterschied, dass man es im Vorfeld planen muss. Ich komme im Durchschnitt drei Mal die Woche zum Skaten. Das gestaltet sich aber anders als früher, weil meine Arbeitszeit nicht hundertprozentig definiert ist und ich dann nach der Arbeit probiere, mich ein, zwei Stunden lang auszutoben und das geht nun mal am besten im Lentpark oder am Kap. Dann noch ein Bierchen trinken, schön nach Hause gehen und die Kleine ins Bett bringen. So läuft das unter der Woche, und wenn es dann um Streetmissions geht, ist es meistens ein Tag vom Wochenende und der andere ist dann Family-Day. Hättest du mit dem Wissen, was sich bei dir alles verändern wird, trotzdem zugesagt einen Part zu filmen? ~ Also ich finde es immer gut, wenn man ein Projekt hat, auf das man hinarbeiten kann. Von daher hätte ich auf jeden Fall gerne zugesagt, aber ich kann das gar nicht so richtig beantworten. Das Filmen wurde auch schwerer, weil ich irgend-

wann nicht mehr für Converse gefahren bin und mehr arbeiten musste. Und gerade im Sommer brennt bei uns die Hütte. Da haben wir den Go Skateboarding Day, der in drei Städten umgesetzt werden soll und die Berlin Open, was viel Planung im Vorfeld und eine Menge Nachbereitung bedeutet. In der Zeit ist das Wetter am besten, aber da geht bei mir ungefähr gar nichts, da ist auch der Kopf nicht frei. Dann kam noch das Kind dazu und die Hochzeit, was auch ein richtiges Event ist. Passend zur Deadline ziehen wir jetzt auch noch in eine größere Wohnung um. Also im Prinzip alles eher suboptimal, um einen Part zu filmen. Einige sagen ja, dass es in Köln zu wenig Spots gibt. Wie siehst du das? ~ Köln ist einfach im Vergleich zu Städten wie München, Stuttgart oder Berlin ziemlich alt. Hier ist ganz lange Zeit kein großes Bauprojekt mehr gewesen, die ganze Stadt ist ziemlich kompakt gebaut, es gibt keine großen Plätze zum Skaten, und nach außen hin, wo Platz ist, gibt es nur Dörfer. Dazu ist alles ein bisschen rougher, was aber auch seinen Reiz haben kann, aber es ist anders, als in Berlin oder Stuttgart zu skaten, wo man auch perfekte Spots findet und Banger filmen kann. Hier muss man mit dem arbeiten, was man hat und das Beste draus machen. Spaß macht es auf jeden Fall. Was haben die neuen Skateparks, die in Köln entstanden sind, für eine Auswirkung auf die Skater? ~ Das ist ganz klar, dass die dadurch besser geworden sind. Wenn ich Leute sehe wie Marcel [Weber] oder Tim [Hachen], die skaten mega gut und die bekommen auch ihre Streetfootage zusammen, wenn sie motiviert sind und losgehen. Also das Skaten bringt es auf jeden Fall nach vorne, auch wenn dadurch Leute vielleicht weniger streetskaten gehen, die Qualität wird dadurch einfach besser. Du beschäftigst dich auch beruflich mit Skaten. Erklär mal kurz, was du genau machst? ~ Ich arbeite bei Finelines, einer Skateboardagentur und am ehesten würde man meinen Job als Projektmanager bezeichnen oder Conceptioner. Man macht in gewisser Weise alles. Man entwickelt Konzepte für Events, Kampagnen, alles Mögliche. Im weitesten Sinne Marketing und hauptsächlich für Nike SB in Deutschland.

Kannst du aus deiner Erfahrung eigentlich bestätigen, dass Skaten gerade wieder boomt? ~ Boom würde ich jetzt nicht sagen. Mit dem letzten großen Boom, als Tony Hawk’s Pro Skater rauskam, habe ich angefangen zu skaten. Da war es ganz deutlich zu sehen. Es gab jetzt einen Boom mit Longboards, aber der ist auch schon fast wieder vorbei und stagniert gerade eher. Das ist „Skaten“ für eine breitere Masse. Irgendwelche 30-jährigen Leute kommen nicht mehr in einen Skatepark, um Kickflips zu üben, aber die können durchaus Spaß dabei haben durch einen Park zu rollen. Ich verurteile das nicht. Ich fände es auch gut, wenn das tatsächliche Skaten davon profitiert. Ich sage mal, wenn Skatebrands anfangen würden, Longboards zu verkaufen, das fände ich überhaupt nicht schlimm, weil man das Geld, das dadurch reinkommt, auch gut fürs Skaten nutzen kann. Aber zur Frage: Ich glaube schon, dass die Zahl der Skater in Köln gestiegen ist, was mit den Parks zusammenhängen könnte. Was man natürlich nicht sagen kann, ist, ob die davor auch schon da waren und man sie einfach nur nicht gesehen hat. Vielleicht sind auch welche dazugekommen, denen das Longboarden langweilig wurde? ~ Das könnte auch sein. Wenn ich aber Leute aus der Industrie höre, zum Beispiel Boardmarken, dann sagen die eher, dass es gleich gut läuft. Es ist bei Skateboard Hardware kein starker Anstieg zu sehen. Bei Nike gibt es Wachstum, allerdings weiß ich nicht, ob das wirklich von den tatsächlichen Skatern kommt oder durch irgendwelche Leute, die die Schuhe cool finden. Ich denke es entwickelt sich stetig. Das Ansehen von Skaten wächst auf jeden Fall in der Gesellschaft. Wenn man Sachen wie Street League und We are Blood sieht, ist klar, dass investiert wird. Das Interesse großer Firmen ist da. Ob dadurch tatsächlich auch die Anzahl der aktiven Leute noch mal steigt, ist was anderes. Das haben wir an Snowboarding gesehen. Das war medial sehr groß in den letzten Jahren und Firmen haben investiert. Es gab riesen Contests wie Air and Style, es war bei Olympia sogar das Highlight der Winterspiele. Es wird gerne geschaut, aber die Zahl der Leute, die wirklich Snowboard gefahren sind, ist nicht gestiegen. Die Investitionen sind immer größer geworden, aber die Einnahmen durch die Leute, die es wirklich betrieben haben, sind gleich geblieben. Dadurch ist das zusammengebrochen.


„ Man kann auf gar keinen Fall sagen, dass Nike sich das Geld einfach einsteckt und nichts damit macht.“

* Backside Tailslide Foto: Schmidt

Nike ist dann beim Snowboarding wieder ausgestiegen. Welche Auswirkungen hatte das? ~ Nike war im Snowboarding nie so groß wie im Skaten. Für die Skateboardszene hätte es wahrscheinlich größere Auswirkungen. Und zwar? ~ Es würde ein großes Vakuum entstehen, was dann jemand der schlau ist und die Möglichkeiten hat, wieder füllen könnte, wenn er es richtig macht. Es würde aber eine Zeit lang dauern, bis dieses Vakuum gefüllt ist. Nike hat jede Menge Pros unter Vertrag, die stünden dann erst mal da. Eigentlich ist es schlecht darüber zu reden, weil wir es uns auch nicht genau ausmalen können. Ich kann die Frage nicht genau beantworten, was für Auswirkungen das hätte. Ich kann nur sagen, dass ich auf gar keinen Fall davon ausgehe, dass das passiert. Skaten ist im Gegensatz zu Snowboarding alltagstauglich. Du musst auf keinen fucking Berg und brauchst kein Equipment, das tausend Euro kostet. Skateboarding hat also wesentlich mehr Potential für so eine große Marke und die Leute, die daran arbeiten, sind auch ein gutes Team.

Inwiefern profitiert Skateboarding, dass Nike weiter dabei ist? ~ Man kann ja auf gar keinen Fall sagen, dass Nike sich das Geld einfach einsteckt und nichts damit macht. Wie ich schon gesagt habe, sind da auch eine Menge Pros die bezahlt werden. Es wird auf allen Ebenen, die es gibt, irgendwas getan. Auf höchster Ebene bei der Street League, auf nationaler und internationaler Ebene mit den Berlin Open und dem Barcelona AM, auf lokaler und regionaler Ebene gibt’s so was wie den Go Skateboarding Day, wo dieses Jahr in Köln auch Geld gesammelt wurde für einen neuen Spot. Es werden Coreshops mit Events, beim Shopdesign oder durch Einladungen zu Weartests gefördert, über die dann die Teamfahrer unterstützt werden. Alles Mögliche. Es wird da schon sehr viel für getan und ich denke, dass Skaten da stark von profitiert. Warum ist es trotz stetiger Entwicklung und leichtem Wachstum für Print-Magazine schwerer geworden? ~ Weil sich der Medienkonsum und damit auch die Medienlandschaft stark gewandelt hat. Diese ganze digitale Welt mit Instagram und Facebook ist extrem gewachsen und wird immer wichtiger. Vor 15 Jahren war die einzige Option für die Skater, um herauszukommen, Magazine. Es gab kein Facebook und kein Instagram und das Internet war noch in den Kinderschuhen. Heute kann jeder irgendeinen Scheiß auf Instagram machen. Wenn du da die härtesten Tricks raushaust, wirst du dir auch deinen Namen machen, komplett ohne das Magazin. Das wissen auch die Brands und müssen dementsprechend die Budgets shiften. Dementsprechend fällt dann auch das Anzeigenbudget. Du arbeitest durch die Agentur indirekt für Nike, die als Streetleague-Sponsor auftreten und vermutlich auch Interesse daran haben, dass Skateboarding olympisch wird. Kannst du das bestätigen? ~ Ja und nein. Da gibt es Leute, die fänden das super, weil das halt ein Sportartikelhersteller ist. Klar, das ist ein Corporate Brand, aber da arbeiten auch hauptsächlich Skater und da gibt es sicherlich auch welche, die kein Interesse daran haben. Aber es muss ja eine generelle Ausrichtung oder Meinung bei Nike zu dem Thema geben? ~ Dadurch, dass ich da nicht direkt arbeite, kann ich das auch nicht beantworten. Ich denke, dass es auch nicht von Nike abhängig ist, ob Skaten olympisch wird oder nicht. Ist es nicht. Wenn es kommt, richtet man sich halt aus und man bereitet sich quasi darauf vor. Man will halt die Skater oder Athleten, die für Nike fahren, wenn es dann so weit ist, auf dem Treppchen stehen sehen. Bei Olympia ist ja die einzige Möglichkeit irgendwie ein Logo zu platzieren direkt an der Kleidung, sonst ist da nichts mit Sponsoring. Man liest öfter, dass die Streetleague als Vorstufe für ein Skateboardevent bei den Olympischen Spielen fungiert. ~ Das ist auch nicht Nike. Das ist ja wieder was Unabhängiges davon. Das sind auch nur Gerüchte bisher, aber was aktuell passiert ist, ein Wettbewerbssystem zu erstellen, was für Olympia kompatibel ist.

Dass man sich quasi dafür qualifizieren kann, egal wo man herkommt. Das ist für die Olympischen Spiele ganz entscheidend und das wird aktuell aufgebaut. Das merkst du daran, dass auf einmal Tampa auch mit der Streetleague verbunden ist, als Qualifikation quasi. Und mit Tampa ist dann die Damn AM-Serie verbunden, wo man sich für Tampa qualifizieren kann. Deshalb ist das im Prinzip die Vorstufe davon, weil sich eben dieses internationale Wettbewerbssystem aufbaut. Und ein Wettbewerb oder Contest, ist ein Teil vom Skaten. Was viele Leute kritisch sehen oder sich fragen, ist, wie so ein Contest aussieht. Contests gab es schon immer, aber die sahen früher ganz anders aus als heute. Auch Tampa sah vor 15 Jahren komplett anders aus als heute. ~ Ja? Wenn du mich fragst, ist es immer noch das gleiche System. Es ist immer noch auf Holz. Aber die Art und Weise, wie alles abgelaufen ist, wie Runs gefahren wurden und die Stimmung dabei, war eine andere. Es scheint heute mehr auf Leistung ausgerichtet zu sein, was bei den Preisgeldern ja auch nur logisch ist. Wie bist du denn demgegenüber eingestellt, dass Skateboarding bald olympisch wird? ~ Ich denke, dass Skaten nur davon profitieren kann. Man kann die Entwicklung jetzt nicht aufhalten und ich denke, dass dadurch ein sehr großes öffentliches Interesse entsteht, das für Skaten nur förderlich sein kann. Dadurch wird vor allem eine Sache passieren und zwar werden mehr Skateparks gebaut, weil Bernd X aus dem Sportamt in Stadt Y das bei Olympia sieht und sich fragt: „Okay, wieso haben wir noch kein Trainingslager?“, dementsprechend werden Städte mehr Geld zur Verfügung stellen, um da so was zu bauen, wie z.B. die Northbrigade, dat jute Trainingszentrum. Wenn es so was häufiger gibt, fangen auch mehr Leute wieder an zu skaten, dadurch wird die Industrie gefördert und es kommt positiv zurück. Siehst du in der Entwicklung hin zu Olympia und zu mehr Skateparks nur positive oder auch negative Aspekte? ~ Die Art und Weise wie Skateboarding von der breiten Masse betrieben wird, wird sich durchaus verändern. Gut möglich, dass sich die Szene noch mehr in zwei Lager spaltet. Als ich angefangen habe galt, je länger der Trick desto besser bzw. besser wenn du mit Kickflip reingehst. Das gilt auch heute noch, nur dass es jetzt auch parallel eine Art Gegenbewegung gibt, die lieber No-Comply, Wallies und Slappies machen und das ganze etwas lockerer und weniger sportlich angehen. Allerdings heißt das nicht, dass diejenigen, die es sportlich angehen kein Spaß dabei haben, das ist ja kein Widerspruch. Jeder skatet wie er will und wie er Spaß hat und ich finde, dass jeder Aspekt von Skaten auch seine Anerkennung verdient hat. Ich glaube nicht, dass die hohen Preisgelder, die Streatlegue oder Olympia den Kern von Skateboarding bedrohen und verstehe diese Angst und den Wunsch, dass alles so ist wie früher bei vielen nicht. Nob wird unterstützt von Emillion



Alex

ÜBER ALEX ULLMANN SAGTE MAL EINER, ER SOLLTE SICH EINEN SPITZNAMEN ZULEGEN UND NUR NOCH IN ROTEN HOSEN SKATEN, DA ER SONST EWIG UNTER DEM RADAR BLEIBEN WÜRDE. HARTE WORTE, DIE NOCH DAZU NICHT GANZ STIMMEN – DENN NEBEN SEINEN SPONSOREN IST ALEX JA AUCH UNS IRGENDWIE AUFGEFALLEN. GANZ OHNE KOSTÜM ODER KÜNSTLERNAMEN UND SEINER ETWAS ZURÜCKHALTENDEN PERSÖNLICHKEIT ZUM TROTZ. BLOSS DURCH SEINE ART SKATEBOARD ZU FAHREN. UND WÄREN WIR NICHT IN DEUTSCHLAND, WO JA DIE VERNUNFT OBERSTE INSTANZ IST, WÜRDE ALEX VIELLEICHT SOGAR ZU DENJENIGEN GEHÖREN, DIE FÜRS HERUMREISEN

UND

BRETTSCHUBSEN

BEZAHLT WERDEN. ABER WO SOLL DAS AM ENDE NUR HINFÜHREN?! EINE ANGST EINFLÖSSENDE FRAGE, DIE SICH SCHON SO MANCHER GESTELLT HAT. ALEX MACHT JEDENFALLS ERST MAL SEINE AUSBILDUNG ZU ENDE, WIE ES WAHRSCHEINLICH AM BESTEN IST, WÄHREND ANDERE DAS NÄCHSTE FLUGZEUG RICHTUNG SOMMER BESTEIGEN. BRAVER DEUTSCHER, DIESER ALEX ULLMANN.


* Interview von Niklas Isenberg Portrait von Adrian Schade Fotos von Thomas Gentsch, Hendrik Herzmann

[Telefon klingelt] „Mosaic Skateshop. Hallo.“ Hi, hier ist Niklas, kann ich Alex sprechen? ~ „Ja, Sekunde. Ich reich weiter. Bis denne.“ [Alex kommt ans Telefon] Ich hab keine Zeit! Hi, ich wollte mal fragen, ob man Rabatt auf Huf-Socken kriegt, wenn man alle kauft. ~ [lacht] Du kannst ’nen Aufschlag von 90% haben. O.K., dann nicht. War heute schon jemand da, der Kappen mit Schirm nach hinten oder Gürtel, die wie Schnürsenkel aussehen haben wollte? ~ Nee, von den Experten war heute noch gar keiner da. Wenn ich darüber

nachdenke, musste ich schon ziemlich lange keine Frage mehr beantworten, die weh tut. Wieso darfst du eigentlich eine Ausbildung bei Mosaic machen? Hast du die Jungs nicht mal hängen lassen, als du Praktikum machen solltest? ~ [lacht] Ja, da war mal was… Aber diesmal mache ich ernst. Ich habe sogar von mir aus vorher noch drei Wochen Praktikum gemacht, um dem Philipp [Schmidt] zu zeigen, dass ich es ernst meine. Ich brauchte unbedingt ’ne Veränderung, weil mein alter Job in der Lebensgemeinschaft mir zu emotional wurde und der ganze Ort Echzell mich gelangweilt hat. Jeden Tag drei Kilometer mit dem Fahrrad zur Arbeit, immer die gleichen Leute und Abends dann immer in den gleichen scheiß Skatepark. Gießen ist zwar auch keine Weltstadt, aber es ist schon mal ein Schritt nach vorne. Außerdem, was gibt es besseres als ein Chef der skatet, bei dem man sich auch mal frei nehmen kann, wenn gutes Wetter ist? Ich hätte das schon viel früher machen sollen, aber ich habe halt die ganze Zeit gehofft, dass meine Freunde aus der Ecke mitziehen, die sind dann aber nach und nach in andere Richtungen gegangen wegen Ausbildung oder Studium. Wie sieht deine Arbeit bei Mosaic aus? ~ Um 09:00 Uhr morgens klappe ich meinen Laptop auf und checke erst mal meine Mails. Je nachdem wie viel mein Postfach ausspuckt, wird das erst mal erledigt. Danach checke ich mit Philipp, Jascha, Oli oder Vanessa was sonst noch so ansteht. In der Regel gehe ich zwei, drei Mal die Woche ins Lager und packe neue Ware aus, checke Kunden- und Shopbestellungen und kümmere mich um den Versand. Meine Mittagspause verbringe ich dann häufiger mit Papa Crack bei einem Kaffee und ein bisschen Smalltalk da wir unser Lager im selben Gebäude haben. Wenn ich im Laden eingeteilt bin, beginnt der Tag um elf und ich arbeite dann bis sieben. Boards begrippen, Kunden betreuen und beraten, abkassieren, den Laden ordentlich halten – was man halt so in ’nem Skateshop macht. Warum bist du von Salut auf Mob Bretter umgestiegen ? ~ Bei Salut war eigentlich alles cool. Ich habe immer Boards bekommen, wenn ich welche brauchte & an Marc’s Support hing es jedenfalls nicht. Danke Marc! Das gesamte Team von Salut ist ziemlich verstreut in Deutschland und da wurde es schwer alle mal zusammen zu bekommen. Mir ist es wichtig mit den

Teamhomies skaten zu gehen. Mit Iwan, Danny, oder Denkie war ich weitaus mehr skaten und auf Mob hatte ich schon immer Bock! Du warst mit dem Mob jetzt in Alicante. Wie ist Cracker eigentlich drauf, wenn er besoffen ist? ~ Ja, der wird dann immer sehr redselig und spricht noch weisere Worte als sonst schon. Es ist immer lustig mit ihm und der Bande. Kerem, Denki, Danny, das sind gute Jungs, die immer witzig drauf sind. Es war das erste Mal, dass der Mob geflogen ist und meine erste Tour mit dem Mob überhaupt. Cracker wollte glaube ich ein bisschen Pfiff in die Sache bringen, weil es sonst meisten mit dem Auto nach Polen oder Holland ging. Gutes Timing würde ich sagen. Wir haben jetzt zwar nicht Tonnen von Coverage produziert, aber dafür um so mehr Spaß beim Skaten gehabt. Wie haben dir eigentlich die Tipps von Danny in deinem Portrait damals gefallen, um deine Skatekarriere zu pushen – von wegen Spitznamen und rote Hosen zulegen, damit du auf dem Radar auftauchst? ~ Ach, ehrlich gesagt ist mir das egal, ob ich irgendwo Coverage und Interviews habe oder nicht. Und ich denke, dass der Cracker auch sieht, dass ich ohnehin motiviert bin zu filmen und Fotos zu machen, nicht wegen Mob oder Huf, sondern weil ich einfach Bock drauf habe. Ich hab mich damals schon ein bisschen gewundert, als ich das gelesen habe und war ein wenig vor den Kopf gestoßen. Aber böse war ich ihm deshalb nicht. Vielleicht hat der Danny sich da auch ein bisschen getäuscht – hoffe ich jedenfalls. Wer braucht schon rote Hosen und einen Spitznamen? Bist du mit deinem Part im Video zufrieden? ~ Ganz zufrieden bin ich leider nie, aber irgendwann muss man auch mal einen Schlussstrich ziehen und die Footage dann für einen anderen Part aufheben. Aber das ist ja auch blöd, weil die Footage dann alt wird. Da Janosch [Pugnaghi] meinte, dass die Premiere noch mal um einen Monat verschoben werden musste, versuche ich auf jeden Fall noch ein paar knackige Lines zu filmen, da habe ich bisher auf jeden Fall zu wenig. Ich habe halt recht hohe Ansprüche an mich selbst und will möglichst abwechslungsreich skaten, aber ich hab irgendwie trotzdem das Gefühl, dass es dann doch wieder auf Nollie Crooks in einer Line am Curb hinausläuft. Ich gehe schon viel filmen, aber ich habe das Gefühl, dass ich zu faul bin, um neue Sachen auszuprobieren.


„ Wer braucht schon rote Hosen und einen Spitznamen?“

* Nosepick Foto: Gentsch

Ich habe genau das Gegenteil über dich gehört und zwar, dass du neue Tricks im Handumdrehen lernst. ~ Ok, neue Tricks lerne ich eigentlich schon. Vielleicht fehlen mir die neuen Spots in Gießen, die mich herausfordern, um das zu zeigen… Gießen hat zwar ein paar coole, aber ich habe mich daran satt gesehen. Obwohl ich eigentlich erst gerade hergezogen bin, bin ich der Stadt schon etwas überdrüssig. Deswegen habe ich manchmal auch gar kein Bock hier skaten zu gehen, mache es natürlich trotzdem und bin dann abgefuckt. Und jetzt in der Ausbildung bremst mich das natürlich. Ich hab von neun bis fünf zu tun und ich muss mich auch noch um die Schule kümmern, die ich in letzter Zeit hab schleifen lassen. Auch wenn der Philipp mir ab und zu einen Flug spendiert, wofür ich mega dankbar bin, kommt man mit einem Azubi-Gehalt natürlich nicht groß durch die Welt. Und dann ist die Frage, wer Bock hat mit mir in Gießen skaten zu gehen und das sind manchmal nicht so viele Leute, die ich da motiviert bekomme und alleine filmen zu gehen ist schwer. Eine schöne Session zu viert oder fünft ist natürlich was ganz anderes, man motiviert sich gegenseitig und da kommt dann natürlich viel mehr rum. Das zieht mich gerade alles ein bisschen runter. Mit Pöhlmann zu skaten ist dafür wie im Himmel. Er macht immer neue Tricks und ist wie ’ne Raupe Nimmersatt, die erst aufhört zu skaten, wenn die Beine anfangen zu krampfen. Die Situation in Gießen scheint dich ziemlich zu stressen… ~ Ja, was soll ich sagen… So richtig chillen kann ich hier auf jeden Fall nicht. Ich arbeite hier, wohne hier, bin viele Jahre hier geskatet. Die Ausbildung geht noch zwei Jahre und dementsprechend fühle ich mich hier quasi 24/7 gefangen. Aber auf der anderen Seite denke ich mir, dass ich nach den zwei Jahren was in der Hand habe, was andere nicht haben, die nur Skateboard gefahren sind. Ich bin dem Philipp auf jeden Fall dankbar, dass er mir diese Chance gibt und die Ausbildung hier ist ja auch eine gute. Und trotzdem ist man neidisch auf die anderen Jungs und fragt sich manchmal was möglich gewesen wäre, wenn.




„ Instagram kann eine frustrierende Angelegenheit sein…“

* Backside Flip Foto: Herzmann

Hast du bei deinem Portrait in der Monster nicht gesagt, dass die Skatekarriere nicht so wichtig für dich ist? ~ Ja, das stimmt. Da habe ich noch den Busenitz zitiert, der meinte „Wenn’s passiert, passiert’s und wenn nicht, ist auch nicht schlimm“, aber ich hätte einfach mal Bock in dieses Tourlife reinzuschnuppern und mit guten Skatern gemeinsam zu neuen Spots zu kommen. Ich weiß einfach, wie sehr mich neue Spots motivieren und ich will einfach mal wissen, was da noch bei mir drin ist. Jetzt geht es leider nicht, weil ich an die Zukunft denken muss, und ich hoffe, dass ich nach meiner Ausbildung noch mal die Chance dazu bekomme und es dann nicht zu spät ist. Instagram kann eine frustrierende Angelegenheit sein, wenn man sieht, wer gerade wieder irgendwohin auf Tour fliegt und so weiter. Das macht einen dann natürlich neidisch. Vielleicht sollte ich mal kürzer treten, was die sozialen Netzwerke angeht. Was hast du gedacht, als Stefan dich gefragt hat, ob du einen Part für uns filmen möchtest? ~ Ich habe mich natürlich gefreut. Das war das erste Mal, dass mich jemand gefragt hat, ob ich einen Part filmen möchte. Ich habe natürlich schon Welcome-Clips für Huf, Mosaic oder Mob gefilmt, aber so ein richtiges Projekt mit Teamtreffen und Deadline hatte ich bis jetzt nicht. Das ist noch mal was anderes, weil man ein Ziel hat, auf das man hinarbeitet und jedes Mal, wenn man einen Banger gefilmt hat, denkt man sich „cool, der Part wächst langsam und ich gleich mit“. Ich habe ja eine Zeitlang relativ schnell Footage und Fotos rausgehauen und das ist in letzter Zeit etwas abgeflacht, weil das SOLO Video für mich auf jeden Fall an erster Stelle stand. Ich freue mich auf jeden Fall auf das Interview und die Premiere. Alex fährt für Mob Skateboards, Huf, Dickies, Polster, Mosaic


Glenn

DAVID LUTHER HAT MAL ÜBER GLENN GESAGT, DASS ER DAS KID IST, DESSEN SPONSORENLISTE LÄNGER IST, ALS ER SELBST. MITTLERWEILE IST DER STUTTGARTER SCHON WEIT ÜBER SEINE SPONSOREN HINAUSGEWACHSEN UND HAT SICH SELBST DIE WOHL BESTE PRIORITÄT GESETZT, DIE MAN ALS SKATEBOARDER HABEN KANN – MIT SEINEN HOMIES RAUSGEHEN UND SPASS HABEN. GLENN HAT LANGE NICHTS MEHR VON SICH HÖREN LASSEN. DAS SCHLIESST NATÜRLICH NICHT AUS, DASS ER JEDE FREIE MINUTE AUF DEM BOARD VERBRACHT HAT UND SEIN VON ANFANG AN UNBESTREITBARES TALENT AUSGEBAUT HAT. IHM IST ES WICHTIG, INVOLVIERT ZU SEIN. DAS ERREICHT ER NICHT NUR DURCH SEINE MAGAN FAMILY, SONDERN AUCH DURCH OWN SKATEBOARDS. ES IST IM PRINZIP FALSCH, DIE BEIDEN ALS SEINE SPONSOREN ZU BEZEICHNEN, DENN ER IST SELBST EIN TEIL DES GANZEN UND FÜHLT SICH DAMIT WOHLER ALS JEMALS ZUVOR.


* Interview von Lukas Schepers Fotos von Daniel Wagner

Hey Glenn, warst du heute skaten? ~ Ne, ich bin aber auch gerade verletzt. Ich habe mir den Fuß überdehnt, als ich einen Trick am Rail probiert hab. Ich bin gelandet und dann irgendwie auf dem Board umgeknickt. Seitdem habe ich da ein paar Probleme an der Sehne. Du bist auch letztens ganz schön hart auf dein Gesicht geflogen, oder? ~ Ja, ab und zu habe ich schon mal ein Wehweh’chen, das passiert halt einfach. Eigentlich war das überhaupt nicht schlimm. Ich habe beim Warmfahren 50-50 so eine neue Ledge hochprobiert, bin weggerutscht und dann Klappmesser auf den Boden geknallt. Ich war einfach unkonzentriert, wie das meistens ist, wenn so was passiert. Nase angebrochen oder gebrochen und halt überall Schrammen im Gesicht. Bist du nicht zum Arzt gegangen? ~ Ne, ich habe auf meinen Vater gewartet. Der kam abends nach dem Essen und hat sie dann kurz geklebt. Das hat dann auch gepasst.

Nicht schlecht. Was mir beim Research direkt aufgefallen ist, war, dass du schon unglaublich viele Parts gefilmt hast. Kannst du dich noch an alle erinnern? ~ Puh, da muss ich erst mal überlegen. Am Anfang war der Movie Mag Part, dann der Being Popular Part. Dann kam By The Way, da war ich glaube ich 14 oder so… Der Place Part war der Vierte und dann kam das zweite Video von Hall Eleven, This is for real. Dann kam lange nichts Richtiges, nur ein paar Welcome Clips, bis jetzt zum Untergrund Part. Was meinst du, woran das lag, dass länger nichts von dir gekommen ist und dass du auch keine Coverage mehr in den Mags hattest? ~ Früher war das schon immer ganz geil eine Limited oder Monster aufzuschlagen und ein Foto von sich darin zu sehen, aber ich glaube, es ist mir heute einfach nicht mehr so wichtig. Ist dir ein Part besonders in Erinnerung geblieben, der besonders viel Spaß gemacht hat zu filmen? ~ Schwere Frage… An sich finde ich es eigentlich ganz geil, wie es mit dem Own Part läuft. Das wird auch der Aktuellste sein und kommt irgendwann nach Untergrund. Ein reiner VX-Part, wie alle Videos von Own. Das ist einfach deren Welt. Gerade mit Hein und seinen Edits. Jetzt kommst du direkt wieder mit zwei Parts raus – gab es da Überschneidungen? ~ Ich war mit Untergrund ja schon recht früh fertig und hab trotzdem immer ab und zu was Neues gefilmt, weil die alte Footage einem nicht mehr gefällt. Aber Überschneidungen gab es da überhaupt nicht. Ich habe jetzt drei Monate für den Own Part gefilmt und mir kam eigentlich nur ab und zu der Gedanke, dass ich nicht die gleichen Tricks in den Parts haben will. Aber mein Gott, ich geh jeden Tag skaten, im schlimmsten Fall mache ich einen Trick auch mal doppelt.

Man hat bei den Own Clips sowieso das Gefühl, dass ihr einfach raus geht und loszieht, wie man das früher gemacht hat, und nicht mit so viel Stress auf Mission geht. ~ Genau das ist das Ding. Es ist einfach so gechillt mit den Jungs. Die Situation ist im Moment echt so, dass wir fast jeden Tag irgendwelche Spots auschecken. Auch nicht die ganzen Stanni-Spots, sondern wir fahren auch mal nach außerhalb und schauen uns da mal um. Wenn man mit Robin [Wulf] und den Jungs unterwegs ist und die einfach jeden Spot skaten, dann willst du den auch skaten. Das ergibt sich einfach alles und deswegen konnte auch so schnell genug Footage zusammenkommen, weil das Umfeld so perfekt war. Du warst ja recht lange auf Emillion, wie kam denn der Wechsel zu Own? ~ Emillion war immer hammer. Die Jungs waren immer die Geilsten und das war eine Top Sache, aber man ist halt nie wirklich miteinander geskatet. Ich bin ja auch von Habitat zu Emillion gewechselt, weil ich wieder mehr Bezug zu einer Firma haben wollte und damit ich etwas mitgestalten konnte. Das ist bei Own das Nonplusultra, weil ich auch in der Werkstatt bin und mit dem Philip [Günther] selber die Bretter presse. Ich wurde quasi direkt eingearbeitet; die Sheets zusammenkleben, ausschneiden, lackieren. Eigentlich ist Own eher eine Manufaktur, als eine Boardcompany. Andi Welther war ja schon mit dir auf Popular, dann auf Emillion und jetzt auf Own – war das früher so, dass er für dich so was wie ein Mentor war? ~ Früher auf jeden Fall. Andi hat mich stark in meinem Skaten geprägt, gerade weil er so ein guter Skater ist. [Lacht] Jetzt pass mal auf, als ich zwölf war, hat Andi mich nämlich noch von Own weggeholt [Anm. d. Red. Own gibt es seit 2003] und auf Popular gebracht und jetzt von Emillion wieder zurück auf Own. Deswegen wusste ich auch einfach, dass das mit Own passen wird.


„ Mein Gott, ich geh jeden Tag skaten, im schlimmsten Fall mache ich einen Trick auch mal doppelt…“

* Frontside Boardslide Pop out Foto: Daniel Wagner

Du bist durch Skateboarding ja früh verhältnismäßig viel gereist. Welcher Trip hat dir am besten gefallen? ~ Mein erster Trip nach Athen mit Popular war schon geil. Direkt mit den Großen auf Tour, also mit Holger von Krosigk, Lennie Burmeister, Andi [Welther] nach Griechenland, ich war so gehyped. Die sind alle so abgegangen und das waren schon meine Heroes. Wie bist du denn überhaupt so schnell so gut geworden? ~ Ich war halt viel skaten und gerade durch meinen Bruder habe ich viel gelernt. Der war mein Vorbild und war schon steezy unterwegs, hatte schon Fliptricks, auch Nollie und Switch und der hat von Anfang an darauf geachtet, mir viel beizubringen. Der hat gesagt: „Ey, probier mal ’n Switchflip. Probier mal Nollieflip und wenn du jetzt keinen Nollie Heelflip schaffst, dann musst du Kehrwoche machen.“ Du hattest ja früher auch eine Menge Sponsoren, woran glaubst du, lag es, dass du nicht noch tiefer in die Business-Welt abgetaucht bist? ~ Ich habe mir schon mal diese Gedanken gemacht. Vom Skaten zu leben und da vielleicht was draufzusetzen hat mich schon gereizt. Aber ich bin mal bei einem Contest in Amsterdam mit Tim Zom zusammengestoßen und habe später im Hotel dann Blut gepisst, weil ich auch nur mit einer Niere geboren wurde und die geprellt war. Da hatte ich gerade meine mittlere Reife und habe noch zu meiner Mom gesagt, dass ich ein Jahr lang skaten gehen und richtig Gas geben will. Die hat mich auch total unterstützt. Dann kam halt der Bail und irgendwie ist mir an dem Tag bewusst geworden, wie unberechenbar Skateboarding ist. Da muss nur eine blöde Kleinigkeit passieren, ein Umknicker, ein falscher Deal, ein dummes Statement und du bist weg vom Fenster. Mir ist einfach klar geworden, dass es vielleicht realistischer ist, mehr auf die Schule zu schauen und nach meinem Realschulabschluss direkt aufs Wirtschaftsgymnasium zu gehen und danach mein Wirtschaftsstudium anzuschließen. Das habe ich auch im Februar 2014 beendet.




„ Wenn du jetzt keinen Nollie Heelflip schaffst, dann musst du Kehrwoche machen!“ * Ollie Body Varial Seq: Daniel Wagner



„ Früher war ich 1,50 m, jetzt bin ich 1,80 m und dann ist es für die meisten Leute nicht mehr so leicht einen Spruch rauszuhauen.“

* Lipslide Foto: Daniel Wagner

Holt dich deine Vergangenheit als Sponsor-Kid eigentlich heute noch ein? ~ Ne, Gott sei dank nicht mehr. Ich bin ja auch gewachsen. Früher war ich 1,50, jetzt bin ich 1,80 und dann ist es für die meisten Leute nicht mehr so leicht einen Spruch rauszuhauen. Was hast du jetzt für die Zukunft geplant? ~ Also im Moment nicht viel, der Fokus liegt eigentlich größtenteils auf Skaten, auf den Kollegen und auch ein bisschen auf Magan. Was bedeutet Magan überhaupt? ~ Das ist eine Bezeichnung für das Omangebiet. Da haben Michi Layer, ich und Denis Nitsche uns kennengelernt. Und das ist die Weiterführung der Fruits Family? ~ Genau. Mit der Fruits Family wäre es ein bisschen schwierig gewesen das auf den Markt zu bringen, weil Fruits im Englischen ziemlich homosexuell besetzt ist. Wir wollten auch nicht die Früchtchen-Armee sein. Aber jetzt hier in der WG mit Michi und Dennis ist das wieder wie eine Familie und wir haben irgendwann gedacht: „Lass uns doch mal einen Start machen á la Fruits, nur mit Magan.“ Aber das ist jetzt auch keine richtige Firma mit Gewinnmaximierung, sondern dahinter steht wirklich eher so der Familien-Gedanke. Hört sich nach dem richtigen Weg an. Abschließende Frage: Hast du noch irgendeinen Trick, den du unbedingt mal am Wassergap in Stuttgart machen willst? ~ Am Wassergap? Nee… Ich beschäftige mich gar nicht mit dem Thema. Obwohl, doch! Ollie hoch, aber da breche ich mir glaube ich die Schienbeine. Das ist eher Utopie. Glenn fährt für die Magan Family, Own Skateboards, LRG und Jefferson Dist.


Valeri

„ICH PROBIERE MICH EINFACH VON STANDARDS UND TRENDS FREIZUMACHEN, UND IN ALLE RICHTUNGEN ZU GUCKEN.“ BEI DER FRAGE, WELCHE SKATER MAN DENN FÜR EIN VIDEO AUSWÄHLEN SOLLTE, WAREN WIR UNS SCHNELL EINIG, DASS VALLE ALS VERTRETER DER HAUPTSTADT AUF JEDEN FALL DABEI SEIN MUSS. DER LEICHTFÜSSIGE WIZARD AUS KREUZBERG STEHT SEIT JAHREN FÜR INNOVATIVES STREETSKATEN, GEPAART MIT EINER ÄUSSERST SOLIDEN TRICKHÄRTE. UND ZWAR OBWOHL ER SICH SEIT LANGEM QUARTERSNACKS MERKSATZ „IF YOU CAN’T OLLIE UP IT, DON’T OLLIE DOWN IT“ IN SEIN IMAGINÄRES FORMELHEFT GESCHRIEBEN HAT. BESTE VORAUSSETZUNGEN ALSO, UM MAL WIEDER HERRLICH TIEFSCHÜRFEND ÜBER SKATEBOARDING ZU PHILOSOPHIEREN, BIS DIE AUGEN BLUTEN.

Valle, du warst dieses Jahr mit Sergej [Vutuc], Francisco [Saco] und ein paar Freunden in Israel. Wie kam es dazu? ~ Die Überlegung war, mit verschiedenen Leuten aus verschiedenen Ländern an einen Ort zu fahren, an dem man noch nicht gewesen ist, das war Sergej wichtig. Sam Partaix aus Frankreich, der zu der Zeit in Berlin gewohnt hat, Laurence Keefe, der eigentlich aus England kommt, aber die letzten Jahre in Tokyo lebt, Nich Kunz, ein Skater aus San Francisco, ich, aus Deutschland und als Mediateam Francisco [zu der Zeit ebenfalls Berliner; Anm. d. Red.] aus Costa Rica und Sergej, der zwar schon lange in Deutschland lebt, aber ursprünglich vom Balkan kommt, waren dabei – also eine sehr bunte Truppe, die Sergej zusammengestellt hat. Außer Sam, Francisco und Sergej kannte ich eigentlich niemanden, und obwohl die meisten sich vorher nie gesehen hatten, war das Klima super. Wir haben schnell festgestellt, dass wir alle sehr eigene Vorstellungen von Skateboarding haben und zusammen eigentlich „a bunch of weirdos“ sind – deswegen stand die Tour auch von Anfang an unter dem Banner „Weirdo Tour“. Wenn die Locals uns zu irgendwelchen perfekten Curb-Plazas gebracht haben, meinten wir dann immer, „ok let’s skate it, but the next spot has to be weird“, und so sahen dann auch die meisten Spots aus, die wir ab da geskatet sind.


* Interview von Niklas Isenberg Fotos von Alex Pires

Inwiefern haben sich eure eigenen, vielleicht etwas ausgefallenen Vorstellungen untereinander geglichen oder unterschieden? ~ Ich glaube, es gab einen gemeinsamen Nenner, der darauf beruhte, ausgefallene Sachen zu skaten, aber trotzdem war jeder in seiner Art zu skaten ganz unterschiedlich. Sam zum Beispiel fährt gerne Bowls und Trannies, Nich ist eher der schnelle und präzise Streetskater, der in San Francisco groß geworden ist und mit seinen Downhillskills einfach alles gebombt ist und Laurence war der Reise-Guru unter uns, der eh schon überall gewesen ist und jeden Schrott zu skaten weiß, da habe ich dann auch gerne mitgemacht. Was macht für dich einen interessanten Spot aus? ~ Naja, dass es einen besonderen Anspruch gibt, ihn zu fahren. Für eine der abgefahrensten Sessions sind wir zum Beispiel in eine andere Stadt gefahren und auf dem Weg meinten die Locals, dass es direkt an der Autobahn eine skatebare Skulptur gibt. Wir haben dann das Auto direkt auf dem Standstreifen abgestellt und sind erst mal eine Stunde so ’ne abgefahrene Blech-Trannie-Skulptur gefahren. Das heißt, in dem Fall war das ZumSpot-gelangen schon etwas Besonderes. ~ Genau. Außerdem stand das Teil auf einem Podest, man musste durch Büsche anrennen und kurz vorher aufs Board springen und ’ne steile Trannie hochfahren. Und trotzdem hatte da jeder Spaß und niemand hat irgendwem die Tricks weggenommen, weil alle ganz anders an das Teil herangegangen sind. Ich glaube, wenn man mit einer Gruppe, die ähnliche Skills hat, zu einem perfekten Rail kommt und einer davon macht irgendeinen krassen Trick, der die anderen in den Schatten stellt, dann setzen sich einige eher hin und gucken zu.

Dein letztes großes Feature in einem Magazin ist ja schon was länger her. Wie hast du dich in der Zwischenzeit als Skater verändert? ~ Früher meinte man noch bestimmte Sachen machen zu müssen, was zum Beispiel die Härte der Tricks anbelangt. Mittlerweile probiere ich mich einfach von Standards und Trends freizumachen und in alle Richtungen zu gucken und mein Skaten zu pushen, wie es mir Spaß macht. Es gab z.B. eine Zeit, wo alle Slappy Noseslides abgefeiert haben und ich habe es natürlich auch probiert. Aber die Bewegung steckt nicht in mir drin, deshalb habe ich damit aufgehört. Wenn sich die Bewegung gut angefühlt hätte, wäre ich dabei geblieben und hätte auch Slapy Crookeds versucht. Es ist nämlich immer noch so, dass ich immer neue Tricks lernen möchte. Schon als Kid habe ich selten Tricks perfektioniert, sondern schnell neue Sachen versucht und heute ist es sogar oft so, dass ich Tricks beim Filmen zum ersten Mal stehe. Manchmal passieren mir beim Filmen „Unfälle“, sodass sich das Board komisch flipt und je nachdem was man gerade für einen Trick probiert, fühlt sich der Trick, der gerade beinahe passiert wäre besser an und dann mach ich da weiter. Gerade Dan [Filmer] hat es jetzt oft mitgekriegt, dass ich einen Trick probiere und den dann irgendwann aufgebe und stattdessen was ganz Anderes mache. Ich glaube, das ist dann besser als sich zu verbeißen und auch für Filmer oder Fotografen spannender. Man hat plötzlich eine komplett neue Situation. Das meine ich u.a. auch mit Freimachen von Standards. Das ist nicht immer nur von Vorteil, weil man manchmal sein Vorhaben zurückschraubt und was Einfacheres probiert, aber manchmal passieren auch spannende Sachen, weil man der Kreativität den Raum gelassen hat. Das sieht man deinem Part definitiv an. Geht es dir eigentlich mittlerweile mehr um die Spots als um die Tricks? Und würdest du so weit gehen, dass es weniger Sinn macht, einen Spot mehrmals zu fahren, weil es unterm Strich darauf ankommt, den Raum, den die Stadt bietet, der sich immer wieder verändert, so gut es geht als Ganzes zu skaten? ~ Also es geht schon zu einem großen Teil um die Art der Spots und ständig neue zu skaten und zum anderen geben die Spots mittlerweile auch stärker die Tricks vor. Sie inspirieren einen stärker. Ein perfekter Curb Plaza pusht mich weniger, als wenn ich mit Freunden in irgendeiner Seitenstraße einen neuen Spot finde, der sich einzigartiger anfühlt und meistens auch besser auf Foto oder Video aussieht. In dem Jahr als wir angefangen haben für Untergrund zu filmen, kam gerade das Video von Jo [Peters, Propeller Island; Anm. d. Red.] raus und trotzdem oder gerade deswegen war es mir wichtig, für euer Video noch mal neue Spots zu finden, weil es mich wahrscheinlich gelangweilt hätte, an denselben Spots noch mal andere oder bessere Tricks zu versuchen. Ich habe auch nicht mehr oft die Geduld oder manchmal auch nicht die Zeit einen bestimmten Trick stundenlang zu probieren. Es macht mir mehr Spaß einen einfacheren Trick schön schnell zu machen, weil es sich besser anfühlt. Aber ich würde nicht so weit gehen, es komplett auszuschließen bestimmte Spots mehrmals zu skaten. Wenn ein Spot cool ist und mir Spaß macht, dann gehe ich da auch gerne noch mal hin und probiere einen neuen Trick oder den Spot auf eine andere Art und Weise zu skaten. Das ist ja auch ein interessanter Prozess. Es macht für mich keinen Sinn nur neue Spots zu fahren, obwohl die eigentlich viel schlechter zu skaten sind. Bei Sergejs Spotideen steht man manchmal mit einem riesen Fragezeichen im Kopf davor, obwohl er da irgendeine Vorstellung hat, und man denkt sich, das

Ganze ist einfach mit viel zu viel Aufwand verbunden. Da kommt dann eher der Künstler und weniger der Skatefotograf bei Sergej zum Vorschein und man erkennt seine puristische Denkweise. Wie kam es denn zu der Propeller-Sequenz an der Baustelle in SOLO #3? Fährst du noch oft an diesem Local-Spot? ~ Die Baustelle ist tatsächlich einer der wenigen Spots, die ich noch gerne regelmäßig skate. Die Propeller-Sequenz hat sich eigentlich dadurch ergeben, dass wir in Israel viel mit Sergej geskatet sind, weil er an jedem Spot mit uns eine Session hatte, bevor er Fotos gemacht hat. Er hat viele dieser verrückten One-Foot-Tricks gemacht und so kam es, dass ich den Propeller in einer anderen Variation schon in Israel gemacht habe. Witzig, dass du das sagst. Ich wollte nämlich fragen, ob Sergej dich beeinflusst hat, seitdem er in Berlin ist? ~ Ich glaube, diese spielerische Herangehensweise an Spots habe ich bei ihm ganz gut gesehen. Wie schon gesagt, fand ich es auf Tour mit ihm cool, weil nie irgendjemand direkt einen harten Trick versucht hat. Alle sind einfach zusammen geskatet und während der Session hat sich dann bei irgendwem eine Idee für einen coolen Trick entwickelt und erst dann hat Sergej seine Kamera genommen und ein Foto gemacht. Das waren also ganz natürliche Prozesse, wie die Fotos entstanden sind. Bei anderen Fotografen ist es ja meistens so, dass man vorher schon sagen soll, wo man welchen Trick machen möchte, weil viele Fotografen natürlich wissen müssen, ob sich der Aufwand lohnt. Man steigt aus dem Auto aus und dann werden die Blitze aufgebaut – das finde ich nicht so gut. Und genau dieses Freimachen von Abhängigkeiten, Normen und Maßstäben bei Sergej hat mich beeinflusst. Das gilt nicht nur fürs Skaten – auch wie er auf fremde Leute zugeht, wie er Kontakt mit Menschen kriegt, durch die sich dann coole Sachen ergeben, hat uns als Gruppe inspiriert. Wir sind da hingekommen, ohne Schlafplatz und ohne jemanden zu kennen und durch Sergej haben wir direkt die coolste Crew kennengelernt. Die waren dann zwei Wochen mit uns unterwegs, sind mit uns in andere Städte gefahren, haben uns dort wieder neue Leute vorgestellt und sind diesen Sommer nach Berlin gekommen und wir haben dann hier mit ihnen das Gleiche gemacht. So hat man sich gegenseitig etwas geschenkt. Wie hat sich Berlin deiner Meinung nach als Skateboardstadt in den letzten zehn Jahren verändert? ~ Früher, als es noch die ganzen Spots rund um das Kulturforum gab, wurde eigentlich auch nur dort geskatet und alles war eins. Mittlerweile hat sich Skaten ja generell in verschiedenen Richtungen weiterentwickelt. Dadurch und den großen Zuzug nach Berlin haben sich über die Jahre verschiedene Crews mit verschiedenen (Local-) Spotvorlieben entwickelt und so gibt es nun nicht mehr ein oder zwei große, sondern ganz viele kleinere Crews, die sich über die ganze Stadt verteilen, aber sich gegenseitig respektieren. Eine andere Entwicklung ist, dass in den letzten Jahren immer mehr Plätze bzw. Parks zum Skaten entstanden sind, was man sowohl positiv als auch negativ sehen kann. Mit dem Park auf dem Tempelhofer Feld, der Hasenheide, dem Maybachufer, dem Wassertorplatz, dem Böcklerpark und dem Projekt von Adidas am Dogshit-Spot gibt es so viele in der Bevölkerung anerkannte Skatespots, dass man von Bewohnern immer öfter an solche Plätze verwiesen wird. Das macht Streetskaten ein klein wenig schwieriger, ganz abgesehen von der Bequemlichkeit der Skater, die sich bei so



„ Es geht zu einem großen Teil um die Art der Spots und ständig neue zu skaten. Spots inspirieren mich mittlerweile stärker!“ * Gap to 5-0 Foto: Pires

vielen guten Möglichkeiten schnell einstellt. Manchmal kommt es mir schon fast wie ein kleines Kopenhagen vor, wo man an jeder Ecke irgendeinen Skatepark hat. Natürlich verleitet einen das, länger im Park abzuhängen, aber ich glaube, die meisten sind am Ende doch so motiviert, dass sie lieber streetskaten gehen. Zumindest für uns ist es auf jeden Fall interessanter, weil du jedes Mal mindestens eine coole Story mit nach Hause bringst, egal ob dich irgendein Opi anschnauzt oder jemand, der überhaupt kein Deutsch spricht, dich in ein Gespräch verwickelt und es auch mal ausprobieren will, weil er skaten feiert. Ich würde schon sagen, dass der Großteil der Leute eher tolerant eingestellt ist. Wie wirken sich die neuen Möglichkeiten auf DIY Aktivitäten in Berlin aus? ~ Wir waren jetzt nie die großen DIY Kings, aber da wir viele Brachgelände hatten, haben wir versucht, das mit möglichst wenig Aufwand zu nutzen. Mittlerweile werden aber immer mehr Brachen abgezäunt oder DIY Spots abgerissen und es geht eher in die Richtung, dass die Stadt Plätze wie den Dogshit Spot zur Verfügung stellt, um Skater dort was Legales bauen zu lassen, was ich cool finde. Meine DIY Aktivitäten bestehen aber eher daraus, dass ich versuche bestehende Spots mit wenigen Handgriffen umzufunktionieren und so neue Möglichkeiten zu erschaffen. Z.B. indem man irgendwo ‘ne Holzplatte anbringt oder ein Roadgap mit ’nem Pole oder improvisierten Curb versieht. Und da muss ich auch sagen, empfinde ich die Passanten und die Polizei in Berlin als ziemlich tolerant, weil sie sehen, dass man nicht irgendwas kaputtmachen, sondern nur Spaß haben will. Gab es eine bestimmte Herangehensweise, als du und Dan angefangen haben deinen Part zu filmen? ~ Also erst mal muss ich sagen, dass ich es superwichtig finde, dass die Personen, die sich so einem Projekt widmen auch befreundet sind. Die meisten Parts, die ich bisher gefilmt habe, waren ja mit Jo [Peters], den ich schon lange kenne. Und jetzt mit Dan war es genauso natürlich und einfach, weil er auch jemand ist, der für allen möglichen Quatsch offen ist und nicht sagt, „der Spot ist zu klein oder zu schlecht“. Meine Überlegung



„ Skateboarding als Trendsport ist vielleicht nicht mehr besonders „underground“, aber Skateboarding selbst schon!“ * Crooked Grind Tailgrab Foto: Pires

für den Part war, dass ich viele Spots in meiner Umgebung, also in Kreuzberg, skaten wollte. Und da der Name Untergrund ja doppeldeutig ist, also irgendwie sowohl auf dieses Verruchte im Skaten als auch den Bodenbelag anspielt, wollten wir auch viele roughe Spots skaten und so unseren Teil zu dem Flair des Videos oder des Titels beitragen. Wie untergrund ist Skaten im Jahr 2015 eigentlich noch? ~ Skateboarding als Trendsport ist vielleicht nicht mehr besonders „underground“, aber Skateboarding selbst schon, weil es für Skater normal ist, neue Tricks zu lernen und neue Spots skaten zu wollen und dazu muss man immer herumstreunen und gelangt an verborgene, schmutzige Orte. In den 90ern und um das Millennium waren die Leute eher auf der Suche nach perfekten Spots oder Plazas, um ihre technischen, komplizierten Tricks zu machen. Fast wie auf einem Sportplatz. Danach waren es riesige Rails und Gaps, die dem Bild von Extremsport gerecht wurden. Aber in den letzten Jahren gab es bei vielen eine Art Rückbesinnung zu Tricks, die man an allen möglichen Spots machen kann und die gerade an rougheren Spots besser aussehen und herausfordernder und interessanter sind. Einige Leute wollen alles skaten, was ihnen vor die Füße kommt und japanische WeirdoVideos mit Slappy to Slappy Grind an einer Zweierstufe werden gefeiert, was früher vielleicht belächelt worden wäre und das steht ja irgendwie im Gegensatz zu dem Extremsportcharakter mit den riesigen Rails und Gaps, den Skaten vor ein paar Jahren noch stärker hatte. Ich hab das Gefühl, dass es wieder mehr um Spaß und Kreativität geht. Außerdem scheint es auch in der Industrie eine Art Gegenbewegung zur letzten Kommerzialisierungswelle im Skaten zu geben, die, gerade von den Skatern, die schon länger dabei sind, positiv gesehen wird. Insofern ist Skaten, auch wenn es gerade wieder sehr populär ist, immer noch eine Untergrundbewegung und bleibt auch 2015 interessant. Valeri fährt für Radio Skateboards, Adidas, Irie Daily, Search and Destroy, Claro Caps und Ashes


Tobias

ENDE MAI. WHATSAPP NACHRICHT VON TOBI FLEISCHER. ER IST DABEI SEINEN ENDER ZU FILMEN, SCHREIBT ER UND FÜGT AN: „SCHICK DIR GRAD ’NEN BAIL DAZU.“ DAS KURZ DARAUF EINTRUDELNDE VIDEO VERSCHLÄGT DIE SPRACHE. ES SIEHT AUS, ALS WÜRDE ER PER 50-50 DIREKT IN DEN SCHLUND DER HÖLLE GRINDEN. UNTER EINEM FUSSGÄNGERÜBERGANG FÜHRT EIN SO ELEND LANGES RAIL HINDURCH, DASS MAN DIE BACKSTEINSTUFEN AUF DEM HANDYDISPLAY BIS NACH OBEN HIN GAR NICHT ZÄHLEN KANN. DAS PROBLEM. AM ENDE DES RAILS BEFINDEN SICH WEITERE DREI STUFEN, IN DIE MAN BEI DER AUSFAHRT GENAU HINEINSCHIESST. SPÄTESTENS DA IST FEIERABEND. MITTLERWEILE HABEN WIR AUGUST. TOBI WAR DREI MAL BEI DEM RAIL UND HAT DREI MAL KASSIERT. EINMAL WILL ER NOCH, DOCH DIE DEADLINE DRÜCKT UND DAS MONSTERGELÄNDER ZEHRT AN DEN NERVEN. EINE WOCHE NACH DEM INTERVIEW DANN EINE WEITERE NACHRICHT VON TOBI. DOCH LESEN WIR ZUERST, WAS VORHER GESCHAH.


* Interview von Stefan Schwinghammer Portrait von Leo Preisinger Fotos von Hendrik Herzmann, Leo Preisinger, Ulrich Sperl

Hi Tobi, du kommst gerade von Mission, wie war’s? ~ Ich war mit dem Leo [Preisinger] in der Messestadt skaten und hab mir ein Kinkrail angeschaut, das aus der Entfernung übelst gut aussah. Aber wie es so ist, man kommt hin und dann war’s halt wieder Alu. Ich hab’s gewachst und so weiter, aber das ist wieder so eine miese Sau. Einen möchte ich aber am Wochenende noch machen. Irgendwas muss noch passieren. Du hast dich in den letzten Wochen noch mal mit ein paar fiesen Dingern angelegt, oder? ~ Ich habe mich noch mit einigen angelegt und möchte mindestens noch einen Kampf gewinnen, weil ich schon noch einen dicken Trick haben will. So ist der Part zwar ganz geil, aber ich bin nicht voll zufrieden.

Wie bist du eigentlich darauf gekommen, dich mit so großen Rails zu beschäftigen? ~ Gute Frage… Railfahren liegt mir einfach. Ich habe irgendwann mit kleinen Rails angefangen, dann wurde ich immer sicherer und die Rails sind größer geworden. Es macht mir einfach Spaß, weil ich immer relativ safe drinsteh. Ich kann das gut einschätzen und das ist irgendwie mein Ding. Stufen springen oder so… Ich mein, ich bin auch nicht der Leichteste und dann geht das ganz schön aufs Kreuz und die Gelenke. Wenn ich mich 15 Mal Stufen runter hau, dann ist Ende im Gelände für den Tag. Beim Rail ist das irgendwie anders, irgendwie angenehmer. Wobei du auch ordentlich eingesteckt hast. Du bist gesackt und dann war da noch das Doublekink in Berlin… ~ Das ist mir 13 Jahre lang nicht passiert, dass ich mir so oft an Rails wehgetan hab. Keine Ahnung, was da los war. In Berlin war das auch nicht gerade das beste Rail, aber ich bin auch einfach unglücklich gefallen. Da habe ich mir die Hand schön aufgerissen und mein Handgelenk tut immer noch weh, vielleicht habe ich mir da irgendwas angeknackst, keine Ahnung. Und ja, bei dem ganz langen Rail bin ich drei Mal gesackt in drei Wochen. Drei Mal dort gewesen, drei Mal fett auf die Eier gefallen. Ist mir davor noch nie passiert. Ich hab’s sogar kaputtgesackt. Da ist die Schweißnaht gerissen. Das heißt, ich musste ein Loch reinbohren mit Gewinde und dann eine Schraube rein, damit das Rail wieder fahrbar ist, weil das sonst hochgestanden hätte und ich hängen geblieben wäre. Du hast das Rail beim sacken abrasiert? ~ Ja, ich bin voll aufs Steißbein gefallen und hab’ damit die Schweißnaht zerrissen. Ich konnte ungefähr eine Woche lang nicht sitzen auf der Arbeit. Autsch! Hast du denn Angst, wenn du weißt, dass du am nächsten Tag auf ein großes Rail springst? ~ Eine gewisse Portion Respekt braucht das schon, aber

sobald du Angst hast, kannst du es gleich lassen. Gut, beim dritten Mal, als ich bei dem langen Rail war, konnte ich mir am Anfang überhaupt nicht mehr vorstellen, da draufzugehen. Ich bin beim ersten Versuch direkt gesackt und stand danach noch eine Stunde davor und konnte nicht mal mehr richtig runterschauen, weil ich so Schiss hatte. Dann kannst du es auch gleich lassen. Beim ersten Besuch an dem Rail warst du auch ein paar Stunden da, oder? ~ Ja, das braucht einfach Zeit, weil jeder Versuch sitzen muss und wenn der nicht sitzt, dann sackst du halt oder fliegst noch härter auf die Fresse. Ich war da mit den Eich Zwillingen und die haben auch mal probiert das Rail zu droppen, draufgestellt und gleich dermaßen auf die Fresse gefallen. Wenn man sich nicht sicher fühlt, dann muss man es lassen. Aber jetzt zum vierten Mal hingehen ist echt hart. Da bin ich schon aufgeregt. Hast du eine bestimmte Routine, wie du so ein Rail angehst? ~ Normalerweise ist mein Standardtrick Frontboard. Dann weiß ich, wie sich das Rail anfühlt, und kann entscheiden, was ich noch mache. Bei so fetten Rails ist das was Anderes. Da stehe ich schon mal eine Viertelstunde und bereite mich geistig drauf vor und dann springe ich irgendwann einfach drauf, aber halt möglichst perfekt, weil bei solchen Rails möchtest du immer irgendwie runterkommen – egal wie. Hauptsache nicht in die Stufen, oder absteigen, oder nicht draufkommen. Ich muss mir ganz sicher sein, dass ich durchgrinde. Sobald die Möglichkeit besteht, dass ich abrutsche, lasse ich es. Gibt es einen Moment, an dem du merkst, dass es soweit ist? ~ Irgendwann macht es Klick und dann kannst du reinspringen. Aber solange ich den Trick nicht von Anfang bis Ende durchgedacht habe und mir vorstellen kann, wie ich draufspringe, grinde und ausfahre, geht eigentlich gar nichts.



„ Ich bin voll aufs Steißbein gefallen und hab damit die Schweißnaht zerrissen. Ich konnte ungefähr eine Woche lang nicht sitzen…“

* Frontside Crooked Grind Foto: Herzmann

Hast du irgendwelche speziellen Konzentrationstechniken? ~ Ich krieg halt irgendwann Tunnelblick. Was mich stresst, ist, wenn Leute vorbeilaufen und stehen bleiben, um zu gucken. Da dreh’ ich manchmal durch und kann nicht mehr. Wenn Wind geht, ist unchillig, wenn viele Leute da sind, ist unchillig, viele Autos sind scheiße, wenn immer einer schauen muss, ob es jetzt klargeht ist’s scheiße… Aber ansonsten geh’ ich drauf, sobald der Tunnelblick da ist. Ich konzentriere mich nur auf den Trick und probiere alles andere auszublenden. Gehst du richtig auf die Suche nach großen Rails? ~ Die letzten Wochen war das schon so. Sonst bin ich nicht die ganze Zeit auf der Suche, aber wenn ich mal zufällig eins sehe oder mir jemand eins sagt, dann fahr ich hin und guck mir das an. Wenn plötzlich ein neues Riesenrail auftaucht, ist es dann so, dass du das nicht einfach stehen lassen kannst, dass das an dir nagt, es zu bezwingen? ~ Ja, schon. Mich zerfrisst gerade auch immer noch dieser scheiß 50-50, weil ich mir denke: „Ey, das gibt’s doch nicht.“ Ich bin eigentlich schon ausgefahren, aber diese drei Stufen da unten… Ich bin zehn Mal gelandet und mir hat es jedes Mal wieder die Füße verrissen, weil ich genau im Disaster in den Stufen aufkomme. Du kannst nicht drüberspringen, du kannst nicht davor runtergehen, du kannst auch keinen Firecracker machen, weil dich der Kink genau Disaster auf die Stufe draufstellt und dann verreißt es dir die Füße, das geht einfach nicht und das ärgert mich, weil ich ihn eigentlich schon hatte. Deswegen möchte ich den irgendwann einfach stehen. Das ist etwas, das mich nicht loslässt.


„ Ich geh’ drauf, sobald der Tunnelblick da ist!“ * Backside Smithgrind Foto: Preisinger


* Frontside Bluntslide Foto: Sperl



„ Das ist, als würdest du dem Tod von der Schippe springen und das fühlt sich ganz geil an!“

Ich hoffe das nächste Mal, wenn du an dieses Rail kommst, hast du mehr Glück. ~ Ich hab gesagt, dass ich mir eine Snowboard-Protectorhose unter die Jeans anziehe, falls ich wirklich nochmal sacken sollte. Ich hab keinen Bock die Scheiße noch mal zu haben. Das ist echt kein Spaß. Bei dem einen Mal bin ich frontal nach vorne gefallen, ich hatte drei Tage lang einen roten Strich von der linken Schulter bis zur rechten Hüfte, wo das Rail eingeschlagen ist. Hast du das mit der Snowboardhose schon mal gemacht? ~ Ne, noch nie. Ich halte da eigentlich auch nichts von, so bin ich eigentlich nicht. Aber ich bin auch noch nie in drei Wochen drei Mal gesackt. Das hat mich ein bisschen zerstört im Kopf, aber keinem sagen, falls ich ihn damit machen sollte. [lacht] [Anm. d. Red.: Tobi hat’s ohne geschafft]

* Nosegrind Foto: Preisinger

Wie fühlt sich das denn an, wenn man so ein Riesenrail runter schießt? ~ Das ist, als würdest du dem Tod von der Schippe springen und das fühlt sich ganz geil an. Es gibt einfach den übelsten Kick. Auf dem Cover finde ich das auch schöner anzuschauen. Wenn du jetzt einen No-Comply zehn Stufen runter machst, fuck, find ich unglaublich hart, aber nicht so schön, wie wenn du ein richtig fettes Rail siehst. Da ist immer im Hinterkopf: „Da kannst du bei sterben.“ Bei einem No-Comply Zehner kannst du besser abspringen oder wegkicken. Das heißt nicht, dass man sich dabei nicht krass wehtun kann, aber es ist einfach schmerzhafter, wenn du mit der Brust oder dem Bauch aufs Rail knallst, oder mit dem Steißbein die Schweißnaht zerreißt. Da freut man sich, wenn man das überwunden hat, und kann auch stolz drauf sein. Vereinsamt man eigentlich, wenn man solche Rails skatet, weil einem jeder den Vogel zeigt, wenn man fragt, ober er zum 25er-Rail fahren mitkommt? ~ Da bin ich froh, dass ich die Eich-Zwillinge hab, die genau so denken wie ich und auch ähnliche Sachen fahren. Eigentlich bin ich fast nur mit denen unterwegs. Ohne die würde ich vielleicht ein bisschen allein dastehen, bei solchen Sachen. Aber bei dem fetten 50-50 z.B. ist der Peter eiskalt in einen Boardslide reingesprungen und hat ihn bis zum Ende durchgezogen. Er hat den zwar nicht gestanden, aber er ist komplett durchgeslidet und das war echt das Härteste, was ich je gesehen hab! An diesem Rail!? ~ An diesem gigantisch langen Rail mit dem Kink und den Dreierstufen unten. Ich hab nichts mehr geglaubt! Aus dem Nichts ist der einfach draufgesprungen, aber den hat’s auch unten in den Stufen zerlegt.

Bei dem Feeble in Bremen hast du ja Griptape unter das Brett geklebt, um die Reibung zu erhöhen. Gibt es noch andere Tricks, die man anwenden kann, um solche Rails zu fahren? ~ Das war das erste und einzige Mal, dass ich Griptape drunter gemacht habe. Sonst habe ich nie irgendwelche Hilfsmittel benutzt, Handschuhe oder so. Hätte ich vielleicht öfter mal anziehen sollen, in Berlin zum Beispiel, aber das passt einfach nicht. Das Risiko muss dabei sein, damit es richtig zählt? ~ Genau so ist es. Wenn ich jetzt mit Ganzkörper-Polsterung auf ein Rail spring, ist das zwar immer noch hart, aber für mich nicht mehr so viel wert, weil du nicht dabei sterben kannst. Letztendlich ist das auch nicht so der Kick, weil du dich die ganze Zeit sicher fühlen kannst. Das macht den Reiz einfach aus. Wenn es wehtut, dann tut es gleich eine Woche weh. Wie lange hält der Kick an, wenn alles gut gegangen ist? ~ Dann checkst du eigentlich noch gar nicht, was du gerade abgeliefert hast. Das kommt erst, wenn alles veröffentlicht ist und die Leute sagen: „Was bist du denn für ’ne kranke Sau?“ Dann checkt man, was man gemacht hat und dass das nicht jeder nachmachen kann. Und keine Ahnung, der Kick, wie lange hält der? Ein paar Tage. Und dann sind die Gedanken wieder beim nächsten Rail? ~ Ne, das nicht. Dann denk ich erst mal: „Alter, okay jetzt hast du einen fetten Trick gemacht, jetzt darfst du auch mal chillen, bis sich etwas Neues auftut.“ Ich hab seit dem 33er Rail in Bremen auch keine riesigen Dinger mehr gemacht. Muss man auch nicht jeden Tag machen. Bei so einem fetten Ding bin ich erst mal froh, dass ich es überhaupt geschafft habe, ohne mich großartig zu verletzten. Dann hoffe ich, dass noch alles klappt mit dem Biest. ~ Danke, den Kampf muss ich noch gewinnen, selbst, wenn ich draufgehe dabei. [lacht] [Anm. d. Red.: 18. August, WhatsApp von Tobi: „Hab ihn.“] Tobi fährt für Vans, Blue Tomato, Muckefuck Urethan sowie Toy Machine und Theeve Trucks über 24/7


SOLO * September 2015

Translation * No. 4

TRANSLATION

Untergrund p. 034

No. 4

Editorial p. 017

Untergrund (is german for underground, also means surface) is what we roll on, from cobblestone to asphalt, from concrete to granite. The underground is also the foundation of a scene. The place where new impulses arise. Innovations seethe under the surface of the public perception. Ideas grow in the minds of creative individuals till they spead into the mainstream eventually and end up in the dump bin of H&M. Sure, skateboarding once in a while moves into the limelight like this, but it always stays underground. Forget all the discussions about Olympic Games or big players. John Doe will hardly ever see nor understand what skaters do in the streets everyday, what stimulates them or which projects they create on the side. The paramater of what Nyjah Huston does may be comprehensible to any bro with a Jackass-DVD-Set in his shelf, but not what Gonz is all about. Particularly in Germany skateboarding is underground. There are no top-level-athletes with million dollar contracts that can be seen on tv. Sponsored skaters are quite similar to the rest and do what they do in most cases for a few boards and shoes. Nevertheless German skateboarding has potential. Unfortunately you rarely get to see it. It’s the tiresome old issue with the benihanas on contest-ramps and crooked grinds in cargo pants that sticks to our introsp ection like chewing gum out of the gutter. Generally, everything seems to be conservative, mouldy, full of lederhosen and half-timber houses in good ol’ Tschörmäny. Correct but not cool. But it’s 2015 and the face of skateboarding even over here has changed a while ago. There’s countless new kids and interesting crews here in said underground. Our plan was to boost the visibility and the shine of the local scene. See the result on the premiere tour and online later on, but for now here’s the mag to the video. Enjoy the Untergrund issue!

To cover the current state of skateboarding in the german-speaking area was the idea behind our first video Untergrund. Turn the parochial Germany into a place of desire. No palmtrees in the background, no spanish marble, no winter trips into the sun, only spots right in front of your doorstep. Germany turn up, show us what you got! Skate your hometown is the name oft he game to get a straight and versatile picture of the local scene. Hope the result gets you hyped to skate and to come to one of our premiere parties. For now we proudly present the protagonists of the video and say thanks to everybody involved into this project – the skaters, filmers, sponsors and everybody else who helped in any way.

Stephan Pöhlmann p. 036

You gained coverage pretty early, but then you vanished from the scene… ~ Well, in between I’ve been around every once in a while actually, but some day I skated a little less and partied some more. Then I lost my driving licence, due to drunk driving. I was 20 back then and had to slow down a bit after that. I didn’t drink for a year, started doing sports, jogging and stuff. And I started skating more again und so things developed. I rode for TX and with Chris Ulsamer as the filmer around it was always rad! He’s very good at filming and always motivates me. It’s always fun to hit the streets with him. Does it mean, you’re glad about the MPA? ~ That’s hard to say, but most probably I wouldn’t be where i am now. You get time to reflect, when you stop drinking for a year. You deal with yourself way more intense and you feel fitter. Back then, I stood up at 10 or 11, today I get up between 6 and 8, go jogging, take a ride with my bicycle or take care of other shit. Way better to use the whole day! You passed in internship at adidas lately. What was it all about and how did you manage to get that? ~ In the end it was by chance and through connections. It was funny as I still was in Trinidad, where I did my semester abroad. During that time I applied for a practical semester but they didn’t accept it. And then the girlfriend of a friend told me about that internship and so I applied for that. I worked in global brand marketing, which was again devided into public relations, social communication, and retail. Among other things photo shootings needed to be made, so I was in London, e.g., where the whole collection was shot. Can you recommend to make an internship in a big company like this? ~ Absolutely. It’s cool to see how a big company works, all the processes and stages… Because before, I just worked at smaller businesses like TX, in a skateshop or at the Cleptomanicx warehouse.

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Tell us about Trinidad. ~ Well, Trinidad and Tobago are the most southern islands of the Caribbeans off shore South America. Togabo ist very touristic with white beaches and all that. Trinidad is a bit rougher, but still very cool! I desperately wanted to go abroad for my studies and my neighbour was in Barbabos. When he came back he told me how rad it was. I had just two semesters left to go so I thought: „Now or never.“ Considering that Stephan Pöhlmann first put his feet on a skateboard in a village called Feucht („wet“), it is quite a feat that he appeared in a skateboard magazine at the age of 15. An exeptional performance of a way different level was that he managed to slither into a roadside breath test with 2,4 per mille. Since then a lot of things have changed for Stephan. Cycling tours instead of parties, visits abroad and lots of coverage in several skatemags including a part in this first german full length in a while. For Stephan, who is about to pass his Bachelor soon, it couldn’t work better by now. No surprise, that we met the Nuremberg local good-humored for this interview. Please tell us a little about you. I think, this is your first interview, right? ~ True. Well, I’m from Feucht, that’s a hicktown near Nuremberg. There’s a lot of forest around and it’s pretty relaxed. Back then I still skated Rollerblades when my brother and his peers were all fully into skateboarding already. Some day I also rather wanted to skateboard and got all the old stuff from the guys. I was 10, so I skate for roughly 15 years now. In the moment I live at my girlfriends place in Nuremberg. I studied business economics, have been abroad for a while, just started an internship and have to work on my Bachelor thesis.

Did you study or skate more? ~ I had to do and learn quite a lot of things actually. It were just two subjects, but studying there is more stressful than over here. But I had a great time. We met this guy from a wandereres club and went hiking any Sunday. We were trekking though the rain forest to waterfalls and volcanos with the locals which was awesome. How is life in Trinidad? ~ Completely different than it is here. It’s a developing country and crime is pretty extreme. Everybody has a car as a liter of Diesel is just 20 cents. Partly it was very dirty, but obviously there were very beautiful sights, too. The skate scene is pretty cool and interesting. The level is kind of low, but everyone is fully into it. There is no skate park, no skate shop and just one board company. But they all order their stuff from the US via a mailbox in Washington. The spots are pretty rough, but at the universaty there’s a 4-stair-, and an 8-stair-set, where a kickflip already was a real highlight. At another school the principal even gave permission to build a curb and a flatrail. They mostly skate these things, as they are not able travel around due to the bad infrastructure and the crime scene everywhere. Though there are also spots that are rough like those in New York, or perfect like those in Barcelona. It was very intersting to witness

K



SOLO * September 2015

that scene over there. They held a best trick contest on a 2-stair-set they built out of paletts, that was pretty fun! Could you inspire the skaters over there by showing them what’s possible? ~ For the kids it was cool to see someone, who.., well.., skates on a different level. For them it was rad. There were always the same kids at that school where I skated. They were pretty hyped and were inspired to skate. I had stickers for them and before I made it home I left the rest of my stuff there. Then we’ve been to that low 8-stair-rail, and also to a similar one of 13. When I jumped onto it for the first time, one of the locals was so hyped, that he tried it as well. We got kicked out pretty quickly though, so that we weren’t be able to make it. Sadly the people are a bit stuck in their island mentality, partly pretty lazy and unreliable. I wanted to go to San Fernando, the SF of Trinidad, so to say, with fat downhills. But the guys just wanted, if at all, go on the weekends, since it was too far away in their perception. But it was only a 45-minutes ride and when I had convinced one of them, he let me wait for three hours so I went on my own. I just talked to Alex [Ullmann] yesterday and he said, that you are a strong motivation for him, as you were similar type and always pedal to the metal, also regarding inspiration when it comes to spots and tricks. ~ Really? [laughs] Well, actually I’m always stoked by Alex’ skating myself, as he’s always down for things like Crooked Pop Over Boardslide from out of nowhere and I ask myself, where he is taking that from especially with such ease. There are moments where I think, that he actually must have had this trick for years already. I don’t know really where I’m taking my spot- and trick-ideas from. I watch a lot of skate videos. Man Down is one of my favorites, which I still watch back and forth until today. I think Alex and I interact pretty well, as we really share similar things when it comes to skateboarding. Actually it doesn’t matter what kind of spot we skate, we always have a lot of fun. In Barcelona we once went out at night to buy some beer and something to eat. On our way back we started skating an ordinary curb for two hours, had some beers, hung out. In moments like this you begin to interact and inspire each other for tricks and stuff. Morphium Skateboards is rather a local thing. Would you like to skate for a bigger board company? ~ No, actually not. I’m skating for Morphium for ten years now and it’s like a family. I’m very satisfied and really don’t need anything else. Stephan, thanks for the interview and your video part Sponsors: Morphium, HUF, Krux, OJ Wheels, Lousy Livin, Claro Caps, and TX Sports

Kenny Hopf p. 042

Translation * No. 4

A nice mixture of hanseatic frankness and japanese humbleness. Kenny Hopf found his balance not only in his manual combinations but also in cultural aspects. Although it may look like this young guy from the Stanley WE crew dances with his board, he prefers in japanese discretion, not to be in the limelight. We submerged together with Kenny into the skateboarding world of feelings far away from trick names and he gave us an update from the underground.

Hi Kenny, you and your skateboarding family Stanley WE are on the road a lot. How did you find yourselves ? ~ Even though Hamburg is a beautiful city and it feels like home, me and the others only feel really free when we’re somewhere else. Preferably in another country. Ten of us went to Thailand together for two months and we travelled by TukTuk from spot to spot. Actually we’re like a family. Before that I skated a lot with my brothers but I’m the only one who carried on skating. Then I met Benny Vogel, Simon Schulz and the others and started to chill more and more with them. Your actual family comes from Japan where underground concerning skateboarding couldn’t match better. Is Japanese skateboarding an influence for you? ~ I’m stoked on that but I wouldn’t say it’s an influence. In Japan you go out skating at night when all the ordinary people are asleep. The skaters paint the town red. They don’t meet up until three in the morning to eat something together and then the nightsession begins. I’m in Japan every two years and visit my family there. Even if I grew up in Germany I feel very japanese. I eat japanese, talk japnease und behave a lot like a Japanese. I’m just a bit like that. What does your everyday life in Hamburg look like? ~ At the moment I’m doing my high school graduation. That has been going on for two years and that’s why I went underground a bit [laughs]. On the side I work at a coffeshop. It’s already my third coffeshop and I guess I’m not made for something better. Apart from that I unfortunately don’t get to skate as much as i wish and when I’m skating it’s mostly really hectic. Either we sweat off at he Rollschuhbahn for a few hours or we go filming on the weekends. Let me put it like that: The last two years were really hard for me. I fear that this reflects also in my part a bit. In what way? Do you think that your part would look differently if you had more time on your hands? ~ I take such parts really seriously and I buckled down for it. A videopart is always something nice. You always bring a new style in and it’s something meant to last. Unfortunately I’m not 100% happy with it but that’s normal anyway. I think I’m always too self-critical. I don’t really have it with my self-assessment [laughs]. That’s my third part now and I wanted to skate what I can do best. Simply don’t give a fuck what’s trendy nowadays. I like flips, manuals and ledge tricks. But that shouldn’t look too hard. It should be gnarly and look easy at the same time. With an certain speed and the trick by itself should look cool as well. Fast feet, quickness and precision. I always get coined as a manual skater even though I really like to skate everything...but that’s just what I’m good at. During the whole time I missed the banger sessions with my homies. That always gives additional energy. It always been a one or two people mission together with Anton Geismar, who filmed the whole thing. He became a really good friend of mine and it’s always fun to go out with him. We worked togehter really well and I had the chance to make some decisions on the filming which was cool.

I think that manual skating, when it’s done fluently, always looks a bit like dancing to me. ~ I always hear that from a lot of people who even skate on a complete different level, that manual skating is the hardest of all. That has nothing to do with trust. You always dare to jump into the wheelie. The right foot position on the board during the wheelie comes not in every try but rather very rarely. That’s always a battle which annoys me. At some point I swear to myself that I will never do a manual again. When you mosh down some stairs you just need to have the courage to do it and try to land on the board. Manuals are a nervous challenge. But you see them less frequently. The st yle nowadays is more like New York. Some Dickies pants with a keychain, a beanie and an undersized shirt. But how does these outer appearances influence the skating? ~ Surely that are just externals but that also reflects a particular stlye on the board. The guy, who dresses like that, also tries to bring this style on the board. I think that’s cool, don’t get me wrong. I would love to be able to do Polegrinds, Wallies and No Complies but it wouldn’t fit me. Just because that’s cool at the moment it’s still not my style anyway. In what way the kids who start skating nowadays distinguish from those who started earlier? ~ What I see is that the Kids act differently. I’m always referring then to myself and my friends. We’ve been quietly sitting in the corner and the older guys were untouchable for us. It’s cool that the kids are more open-minded these days. They come up to you and are already prett y self-confident even though they just started skating. Of course that can be annoying sometimes. But generally spoken it always depends on the individual person. There is a new video every day but this discussion is present since forever and everybody says something else. I also think it’s cool being able to see skatevideos everyday. But sadly the value of skatevideos gets lost a bit. It’s always just phases where only this certain st yle is cool and everything else is out. I simply love skateboarding but of course there are some trifles. But I can live with it and don’t want to criticize todays generation. In the end they are the ones who live in this time and the need to care for themselves so they don’t slip into something they don’t want. What would you prefer personally? The Olympic Games or the Underground? ~ I surely surely prefer the underground. Skateboarding is still underground to me but I think it’s cool that it gets so popular. Skateboarding by itself is no Olypmic sport and neither an extreme sport or a competition. It’s a lifest yle which you wholeheartedly live to the fullest. I don’t go to contests for that reason. Although you just said, that you don’t like contests, I witnessed you the first time at the MannyMania contest . Maybe that’s the reason why everybody sees you as a Manual skater...How was that for you? ~ [laughs] Yeah, right! Maybe that’s the reason. But I also do a lot of manuals. So it’s not like that. I just have the feeling that a lot of people don’t like it. But there are also these kind of manual skaters and the other kind of. Anyway, this was the time when I was pushed really hard. I was about 19 years old and got sponsored here and there. I was on Über Skateboards at that time and the team manager Thomas Tröger was like a stepfather to me. He really supported me and managed the whole Manny Mania thing with Red Bull. I realised that it is fun somehow because it really was my terrain. Of course I also had shining eyes beacause of New York. I couldn’t


expect something better for myself than a second place when I saw Daniel Meier skating. He constantly destroyed everything. Anyway he didn’t want to fly to New York because he was afraid of flying. So I got a phone call from Red Bull and got asked if I want to step in for him. Of course I said „Yes“ then. The contest itself was shitt y for me because there were so many people. I also was really confused. When the practice was due I rather wanted to meet up with my father. The contest was at the next day und I was unlucky enough to get picked first. Well, the experience was more awesome than the result anyway. It was all a bit too much for me for the beginning. It all went prett y fast and I would approach everything a bit more relaxed now. I was so unexperienced and a new face on the skateboarding surface. Sponsors: VIA Skateboards, Mantis Skateshop, Nike SB, Ezekiel, Lousy Livin, Part Bearings and Stanley WE

Kilian Zehnder p. 046

The idea behind Untergrund was to present the skaterboarders in their hometown environment. In Kilians case that would be Zurich. But as soon as the project started, he turned into an up-and-coming euro guy and went to contests here, demos there, filming anywhere. Kilian traveled the globe and you rarely met him at home in Switzerland. In addition to that, many more projects started to pile up on his to-do-list – but Kili kept calm. No matter where one crossed his path on any kind of event, he always assured you with ease that the part is taking shape, smiled with a manner that wiped out any doubt and just went to skate on. Just go with the flow and everything works out fine.

Hi Kili, where are you right now? Zurich, right? ~ Yes, exactly. Right now I’m living with my parents again. For two month I had rented my own room at the Aitsch homies but it was only for a certain timespan, because they are now renewing the house. Probably you don’t even need a place in Zurich, since you are barely there. ~ Exactly, last summer it was worth it though. I was here a lot back then, but now I’m only here till monday and then trips start again and I won’t be here too much till christmas. When we started filming for the Untergrund video you just started to travel a lot – where have you been in the last two years? ~ I think I was in Japan when it started, in Okinawa with Nike SB. That was November 2013. Afterwards i went to California and spent quite some time there, especially in Long Beach and in San Francisco. And then we were doing a lot of trips with LRG Europe. One trip was

through Lyon, Zurich, Geneva and finally Stuttgart. Then we had a Scandinavia trip during summer, that one was crazy. I think that was the longest trip too, through Denmark, Sweden and Finland. After that I came home and from there to Rotterdam for a week of shooting photos with Marcel (Veldman) and Fernando (Bramsmark). Then I was home again and went to China to film for one week, and there were also some Nike demos. At the end of August I went on the Letting the Kids Play Tour with LRG in Germany. I went to East Germany for the first time, which was really sick, because the people are just really cool and the atmosphere was easy. You almost got everything but Africa and Australia, right? ~ Yeah exactly, I also went on two trips to South Korea with Official and a Mexico trip which was like two month ago. Yes, seen a lot of the world already and I’m really thankful for that. To meet so many people through skateboarding just feels good. What is it to be on the road like that? I mean it‘s some kind of rhythm – always new hotels, live out of the suitcase, dinner with the team manger and the crew in a restaurant – that many people just don’t know or they maybe wouldn’t like – how do you manage it? ~ I have always tried to get used to it and also not to get mad over small and unimportant things. I try to go with the flow and not to be stuck in my own little world. But what I perceive as quite difficult is the food, because I have been looking at what I eat a lot lately. But I just pack some snacks and those bags of this powder stuff and biological fruits. What was the craziest thing you have eaten in China? ~ I tried one spoon of dog meat soup once. Someone ordered it and asked me if I’d want to try. I thought: „Fuck it, just try it once”, but it tasted really weird. The texture and stuff… Wasn’t really my thing. I can understand that. If you are on the road, is there anything that you miss? ~ To be honest I barely miss anything a lot. I try to control my thoughts, or maybe bring them in the right direction to enjoy the city I am in at the moment to the fullest and just be happy to be there and not to think so much about home. Of course I’d love to have family and friends with me, but besides that everything I need with me fits into my suitcase. As long as I’m able to skate, everything is fine. You always seem extremely relaxed anyways, with a smile anytime we meet – is there a secret to that? ~ Maybe eat a lot of fruits, skate a lot, be in shape, chill with the homies, see the family a lot. I try to read books about the philosophy of life and being happy and stuff like that. I like to read about stuff like that and well…You just have to take it easy. Go with the flow and enjoy life! Just be awake and conscious, drift away in your own thoughts or be at it with your own vibes… If you are on the road, most of the times Fernando and Oski are with you as well. Describe your crew. ~ Well at European events it’s usually the Nike Europe team in a hotel and we chill together a lot. That’s most of the time Fernando, Oski, Youness (Amrani) and recently in Copenhagen and Berlin there were a lot of other homies there too. Also Carlos Ribeiro and Yuri Facchini. The new Nike team manager Vaughan Baker is just a homie as well and a rad skater. He is really cool to hang out with. Also Casper Brooker is there a lot and of course Denny Pham. It’s always cool, when the same people are around. You get to

know each other a lot better and can relive the stories from past trips. What stories are there? What is going on partywise? ~ Well, to be honest, Berlin and Copenhagen were prett y much relaxed skating for me, because there were so many parties. It was so funny all the time. Especially if there is good music, dance a lot, have fun. Get some girls. Chillin’. Everything cool with the girls? ~ [laughs] Yes, everything is going good. Especially Finland has some hot ladies. So sick in Finland. There you have more chicks in the club than guys and they are all prett y hot and look at you and try to turn you on. Crazy man. A buddy told me that men there are really introverted and girls are very extroverted. It’s the other way around here. I once went to Estonia for the Simple Session and someone told me that women from all over the country go there, just to meet the skateboarders and BMX guys. ~ I never went to a Simple Session, but I heard of the chicks and the crazy parties there as well. Despite of the parties you seem to manage your contests prett y well. In Barcelona for example you scored second place. ~ Most of the time it’s alright. I barely have bad hangovers, because I always try to slip in a water or two when I’m in the club. Also if you eat healthy, a lot of fruits and vegetables, then it is easier for your body to detox. You told me once that you got your green card for the US and try to find an appartment in San Francisco. ~ The plan is to rent an apartment from the end of September till Christmas with Fernando and maybe Oski. Just be in the Bay Area and skate a lot with Karl (Watson) to film for the Organika video. Do you want to stay any longer after those three month? The green card will be valid for some years. ~ Yes, ten years, but after three month there usually comes the time where I like to return to Europe. See the family and everybody else, just living the European life. What are you tired of after three months in America, or what do you miss about Europe – aside from family and friends? ~ I think life in Europe is a lot easier to handle, because everything is just so much closer. Skating is also somewhat different here, I think there are better spots here and in America it is also kind of difficult to eat healthy. It is hard to pick things that I get tired of, but it’s still three month and Zurich is just my hometown. After you started filming for Untergrund there came the Thrasher part, the LRG part and now also the Organika part is coming up. But everyone that I have talked to told me: „Kilian could film a sick part in two weeks.” How does it work to be so productive? ~ I just try to be chill when I film and to have fun. You also have to look out for the filmer to have fun. And you just have to skate a lot. That is always prett y easy in Zurich, because I know the spots and it is easy to get around. I feel comfortable here and to film with your homies is always the best anyways. Then it always works out prett y well. Which video projects do you have to finish now? ~ At the moment the main project is the Organika video, but I’m also trying to get an introducing part for official done, but that will just be a smaller one. I’m


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filming that one with Anthony Claravall and we went to Mexico for that. In Portugal we also filmed some stuff for that and on Monday I will go to Luxemburg and Holland for one more week to film. When will the Organika video drop? ~ It is planned to come out at the end of the year and will be called „Family Trees“. You have gained quite some sponsors in the last two years and also did prett y good at contests – what’s next for you? Do you plan on pursuing a skateboard carrier, or do you want to go to university? ~ Of course I will focus on my skating for a couple of more years, but then, when I’m around 25 or something like that, I want to start studying. But till then I want to skate and travel for sure. Good times. Sponsors: Nike, LRG, Organika, Official, Spitfire, Thunder, 242 Skateshop, Swiss Bones, Centralos Wax

Norbert Szombati p. 054

Since 2008 the posse around the Dom plaza in Cologne belongs to the history books. Instead of them there are now a Kap-Gang, a Lentpark band, a Lurk crew, a new North Brigade and the Dom Skateboarding association. Norbert Szombati has moved to Cologne in 2010 from Pforzheim. He since then interferes in all named groups and continues by that the tradition of consulted skaters who act as a linking point in Cologne and who shape the skateboarding scene of the city. We’ve met him in the Lentpark, his favourite sp ot in Cologne, to talk about skateparks, the streetleague, the Olympic Games and the growth of the industry.

Hi Nob, your baby was born a year ago, you just got married and meanwhile work in a full time job – how can you still be able to film a part? ~ It is hard insofar that I can’t just go out to skate or get drunk or whatever sp ontaneously. I’m still able to do all that, but with the difference that you have to plan it in advance. I’m usually able to skate three times a week. It’s just different in comparison to how it used to be, because I have a tight work schedule and try to rage myself out for one or two hours at the Lentpark oder the Kap after work. Have a beer afterwards and go home to the baby to bring her to bed. That’s how it is during the week and when it comes to street missions, that prett y much only works on one day of the weekend and the other one is family day. Would’ve you said yes to this part with the knowledge how everything would change? ~ Well I always like when you have a project that is

Translation * No. 4

going in a certain direction. Therefore I would‘ve liked to say yes for sure, but I can’t really answer it. Filming got harder too, because I just stopped riding for Converse at some point and had to work more. And esp ecially during the summertime we have so much to do. We have the Go Skateboarding Day that takes place in three different cities and the Berlin Open, which needs a lot of planning in advance and also post processing. During those months the weather is the best, but I prett y much can’t do anything, also my head is just not free enough. Then there also came the baby and the wedding, which is a huge event too. In addition we are moving into a bigger apartment parallel to the deadline. Prett y much suboptimal to film a part. You also work in skateboarding. Can you maybe sum up what you are doing? ~ I work at Finelines, a skateboard agency and I would call my job something like project manager or conceptioner. You prett y much do everything. Develop concepts for events, campaigns, all kinds of stuff. In the broadest sense it’s marketing, mostly for Nike SB in Germany. Can you tell from your experience that skateboarding is booming again? ~ I wouldn’t call it boom. With the last boom when Tony Hawk’s Pro Skater came out, I started to skate. There you saw it significantly. Now you have a boom with longboards, but that one is declining again already. There it is skating for the masses. Some 30-year-old people don’t go to a skatepark to try to learn kickflips, but they can have fun rolling through a park. I don’t judge it. I think it would be good if skateboarding could profit from that. Lets say when skatebrands would start selling longboards, I wouldn’t think that’s bad at all, because you could put the money in real skateboarding again. But back to the question: I think that the number of skaters in Cologne is rising, what could be related to the parks. What you can’t say is, if they might just existed before, but you just didn’t see them. Or people switched, because longboarding got boring. ~ That could be. When I hear other people from the industry talk, for example board companies, then they tend to say that everything stayed the same. There is no significant increase in skateboard hardware sale. There is an increase at Nike, but you don’t know if that happens due to actual skaters or just some people who like the shoes. I think it’s a constant development. The image that people have of skaters is definitely growing in society. If you look at stuff like Street League or We are Blood, it’s obvious that people are investing money in it. The interest of big companies is there. The actual number of people who start skating actively is a different stories. We saw that in snowboarding. It was very big in the media and in the last years companies invested. There were huge contests like Air and Style, it went to the Olympics and even was a highlight of the Winter Olympics. People liked to watch it, but the number of people who really snowboard didn’t rise at all. The investments got bigger and bigger, but the incomes through the people that really did it stayed the same. That’s why it collapsed. Nike quit it’s snowboard line. What impact did that have? ~ Nike never was as big in snowboarding as it is in skating. For the skateboardscene it probably would have had a much bigger impact. That would be? ~ There would be a big vacuum,

that someone who’s smart and has the possibilities, could fill, if he does it right. It would take it’s time fore sure though. Nike has a bunch of pros under contract, who would be kind of lost. I don’t know it’s kinda bad to talk about it, because I can’t really imagine it. I can’t answer the question exactly, what the effects would be. I can say though, that I don’t think this will happen any time soon. Skateboarding is also much more suitable for daily use. To snowboard you have to get on a fucking mountain and need equipment that costs thousands of euros. Skateboarding has a much higher potential for a brand of that size and the people that work there together are a good team. In how far does skateboarding profi t from Nike st aying in the game? ~ You can’t say at all that Nike just cashes in and doesn’t do anything with the money. As I said, they pay a bunch of pros. There is some stuff done on every level that exist. On the highes level you have the Street League, on the national or international level you have stuff like the Berlin Open and Barcelona AM, on local and regional levels you have stuff like the Go Skateboarding Day, where there was money collected this year in Cologne to build a new sp ot. Coreshops are supported through events, with the shop-design or invitations to wear-tests, and also their team is supported. All kinds of stuff. There is a lot of things done for it and I think that skating profits from it a lot. You work indirect ly for Nike through the agency that also act s as sp onsor for Street League and probably have interest in bringing skateboarding to the Olympics. Can you confirm that? ~ Yes and no. There are people there that would probably like that, because it’s simply a sp orting goods manufacturer. Of course, it’s a corporate brand, but there are mostly skateboarders working there and I bet there is a bunch among them, that don’t have an interest in seeing that. But there has to be a common direct ion or opinion on that topic at Nike? ~ Because I don’t work for Nike directly, I can’t really tell you. I don’t think it’s really up to Nike alone, whether skateboarding is becoming olympic or not. It’s not. If it’s coming, people adapt to it and they are prett y much preparing for it. You know people want to have the best skaters or athletes riding for Nike when they win medals. With Olympia the only way to place a logo is directly on the athletes apparel, there is no sp onsoring otherwise. You read more and more that Street League is supposed to be a a pre-st age Olympics. ~ That’s t from Nike though. It’s something completely independent. That’s only a rumor, but what is happening right now is that they start to create a competition system that is suitable for the Olympics. A way to qualify for it no matter where you live. That is really important for the Olympic Games and is being established recently. You see that in how Tampa is connected with Street League now, as qualification so to sp eak. And for Tampa the Damn AM-series is the qualification. That’s why it kind of is the prestage, because that way this international competition system is build up. And still a competition or a contest is a part from skateboarding. What many people criticize or worry about is, how a contest like this looks like. There have always been contest s, but they looked totally different than today. How is your view on skateboarding becoming olympic? ~ I think that skate-



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boarding can only profit from it. You can’t stop the development anyways and I think that through that there will be a huge public interest, that can only be beneficial for skating. Esp ecially one thing would happen and that is, that they will build more skateparks, because Guy X at the sp orts office of city XY sees it at Olympia and asks himself: „Okay, why do we not have a training facility?“, accordingly the cities will provide more money to build stuff like for example the Northbrigade. If that is more common, more people start to skate, the industry is being pushed and everything returns in a positive way. Do you only see positive asp ects in this development towards the Olympic Games and towards more skateparks or are there also any negative asp ect s? ~ The manner how the mainstream conducts skateboarding will definitely change. Quite possibly that the scene splits even more in two opposing camps. When I started skating it counted the longer the trick the better or even better when you’re doing a Kickflip into it. That still counts today but parallel to that there is a sort of countermovement who prefers to do No Complies, Wallies and Slappies and approaches the whole thing a bit more relaxed and less sp orty. Nevertheless that doesn’t mean that those who approach it in a sp orty way have no fun with it. That’s no opposition. Everybody skates how he wants to and how he has fun with it and I personally think that every asp ect of skateboarding deserves his credit. I don’t think that the high prize money, the Streetleague or the Olympic Games threaten the heart of skateboarding and I don’t understand the fear and the wish of many that everything should be like back in the days. Sponsors: Emillion

Alex Ullmann p. 058

Someone once said, that he should get a nickname and only skate with red pants on, because anyways, he would stay under the radar. Tough words, that in addition don’t even meet reality, since we are not the only ones aware of Alex Ullmann, but his sponsors are too. Even without costume or artist name and in contrast to his admittedly shy personality – solely through the way he skates. We are actually prett y sure: If we weren’t in Germany, where the things have to be nice and neat, Alex could be one of the skateboarders who are paid to travel around. Could have, would have, should have! Since we are a german and not an american magazine, Alex has to finish his apprenticeship and bites his tongue while not following the guys on Instagram who are boarding their plane for a trip to the next spot-paradise. Good boy, that Alex Ullmann.

Translation * No. 4

[Phone ringing] Mosaic skateshop. Hello. Hi, Niklas here, can I talk to Alex? ~ Yea, one sec. I’m passing the phone. See ya. [Alex takes the phone] I got no time! Hi, I just wanted to ask if I get a discount when I buy every hufsock? ~ [laughs] You need to pay 90% more. O.K., then rather not. Was someone there today already that wanted a cap with the brim backwards or a belt that looks like a shoelace? ~ Nah, none of those experts were here today. When I think about it I really didn’t have to answer questions that hurt in a really long time. Why are you even allowed to do your apprenticeship at Mosaic? Didn’t you let those guys down, when you were supposed to do an internship? ~ [laughs] Yea, something happened there… But this time I’m not joking. I even did a three week internship voluntarily to show Philipp [Schmidt] that I’m serious. I need a change for sure, because my old job as a care assistant got too emotional and the whole place where I come from bored me. Day by day three kilometers by bike to work, always the same people and later always the same shitt y skatepark. Gießen is not a metropole either, but it is a step in the right direction. Also there is nothing better than to have a boss who skates, where you can take a day off if the weather is nice. I should have done this way earlier but I was hoping constantly that some local friends would move with me, they all went to many different places then due to apprenticeships or college. Why did you switch from Salut Skateboards to the Mob? ~ At Salut everything was cool. I always got boards when I needed some, and the support from Marc [Stevens] was always good. Thank you, guys! The Salut team is prett y spread over Germany and it’s difficult to get the team together. For me it’s important to skate with the homies from my team and with Iwan, Danny or Denkie I skated anyway. Plus I always liked the Mob. How did you like the tips that Danny gave you to push your skateboard carreer in your last portrait – talking about nicknames and red pants to appear on the radar? ~ To be honest I don’t even care if I get coverage or have interviews anywhere. And I think that Cracker sees without that stuff that I’m motivated when it comes to filming or taking photos, not because of HUF or Mob, but because I just enjoy doing it. I was kinda surprised when I read it back then and felt kinda snubbed. But I wasn’t mad at him or anything. Maybe Danny was a little wrong back then – at least I hope so. Who needs red pants and nicknames anyway? Are you satisfied with your part? ~ I’m never wholly satisfied, but there is the point where I just have to stop and save the footage for another part. But that also sucks because the footage gets old. Since Janosch [Pugnaghi] said, that the premiere will be put back a month, I will still try some snappy lines, I don’t have enough of those yet. I have fairly high demands for myself and want to skate as diverse as possible. But somehow I still have the feeling, that it all adds up to another nollie crooks at the end of a line. I go out to film a lot, but I still feel like I’m too lazy to try new things. I heard the exact opposite of what you just told

me, which was, that new tricks come really easy for you. ~ Alright, I learn new tricks from time to time. Maybe I’m lacking new sp ots here in Gießen that challenge me to show that… Gießen has some cool sp ots, but I’m kinda over it. Even when I just moved here, I’m already kind of tired of the city. That’s why I sometimes don’t even want to go skate here, still go anyway and get mad about it later. And now during the apprenticeship that holds me back for sure. I have to work from nine to fi ve and also take care of school, which I slacked lately. Even when Philipp pays for one or the other flight, which I’m really thankful for, you can’t really see much of the world with the payment for being an apprentice. Even regularly going to Frankfurt is tough. And then there’s the question who’s down to skate with me in Gießen and there’s not too many that I can motivate and to film alone is also tough. A nice session with four or fi ve guys is something totally different. You motivate each other and you are way more productive. All this just pulls me down a bit lately. Skating with Pöhlmann is heaven in comparison. He always does new tricks and never gets enough. He doesn’t even stop skating when his legs start cramping up. The situation in Gießen seems to stress you out a lot… ~ What can I say… I can’t really chill here for sure. I’m working here, I’m living here, skated here for many years. The apprenticeship is going to be two more years and therefore I prett y much feel trapped in here 24/7. But on the other hand I think, that in two years time I achieved something, which others don’t that only skateboarded. I really have to thank Philipp for giving me this chance and the apprenticeship here is a good one too. And still you’re envious when you see what the other guys are doing and sometimes ask yourself, if I could have done the same. Didn’t you say in the portrait in the Monster that your skate career isn’t that important to you? ~ Yea that’s right. I cited Busenitz back then who said „If it happens, then it happens, if it doesn’t, it doesn’t”, but I would really like to live the tourlife as well and go to sick spots with good skateboarders. I just know how good spots can motivate me and I want to know how much I can get out of myself. That just doesn’t work right now, because I have to think about the future and I hope that I get the chance for it after I finished my apprenticeship and that it’s not too late then. Instagram can be a frustrating thing when you see who’s going on which tour wherever and stuff like that. That makes you envious. Maybe I should cut short on social networks. Sponsors: Mob Skateboards, Huf, Dickies, Polster, Mosaic

Glenn Michelfelder p. 064


David Luther once called Glenn the kid, whose list of sponsors is larger than himself. By now he is the guy from Stuttgart, who outgrew his sponsors by length and set himself the best possible priority that one can have as a skateboarder – going out with the homies and just having fun. Glenn kept quite for the last couple of years. That doesn’t mean that he didn’t spend every free minute on his board and expanded his undeniable talent that he had from the beginning on. It is important for him to be involved. He achieves that through the Magan Family and Own Skateboards. Basically it is wrong to call them his sponsors, since he is a part of the bigger picture and feels more comfortable than he ever did before. Glenn, what I realized immediately when I did the research was, that you already came out with so many different parts over the year. Can you still remember all of them? ~ Oh man, I have to think for a second. At the beginning I filmed the Movie Mag Part, then the Being Popular part came. After that came By The Way. I was 14 by that time I think. The Place Part was the fourth and after that there came the second Hall Eleven video, This is for real. Then there was nothing for quite some time but a few welcome clips, up till now to the Untergrund part. What’s the reason for you not putting out any more parts for some time and also not getting coverage in mags? ~ Back in the days I thought it was prett y amazing to open up a Limited or a Monster and to see a photo of yourself in there, but I think it’s just not that important to me anymore. Do you have one certain part in mind, that stuck to you in good memory, that was a lot of fun to do? ~ Tough question. Actually I like how it is going with the part I’m filming for right now. That will also be the latest one and will drop sometime close after Untergrund. A pure VX-part, like every clip from Own. It’s just their world. Especially with Hein and his edits. So you are dropping two parts almost at once – any overlapping? ~ I was done with Untergrund prett y quickly and still filmed some new stuff, because I didn’t like some of the old footage anymore. But there was no real overlapping. I have filmed for three months for the Own part and I just had the thought, that I don’t want the same tricks in both parts. But my god, I’m skating every day, in the worst case I do the same trick twice. With the Own clips you have the feeling that you just go out and get it like you did back in the days when there wasn’t that much stress and business involved. ~ Exactly that’s the thing. It’s just so chill with the boys. The situation at the moment is just like: we go out every day and check out random spots. Not the standard spots that everybody goes to, but rather we go out of our way to look for stuff in different cities. If you are skating with Robin [Wulf] and the other guys, and they skate every single spot, you just want to skate every single spot, as well. It just happens and that’s why I was able to get so much footage in this short period of time, because the conditions were perfect. You have been on Emillion for a prett y long time, how did the change to Own come about? ~ Emillion was always amazing. The guys were the coolest and it was a great thing, but we never really skated together. I switched from Habitat to Emillion, because I wanted to be able to relate to a company and

to be part of something. That’s the ultimate thing with Own, because I’m in the workshop pressing the boards with Philip [Günther]. I was prett y much incorporated right away; gluing the sheets together, cutting them out, paint them. Actually, Own is more a manufactory rather than a board company.

english. We didn’t want to be the fruits army either. Now I share the apartment with Michi and Denis and it’s like a family again. We just thought: „Let’s start something like Fruits, but just with Magan.” It’s not like a brand that is out for big profits, but there is a family-thought behind it.

Andi Welther has been on Popular with you, than on Emillion and now on Own – was he somewhat like a mentor for you back in the days? ~ Back in the days for sure. Andi had a big influence on my skating, especially because he is an amazing skateboarder [laughs]. Actually it’s even more tricky. When I was twelve Andi got me from Own [editors note: own was founded in 2003], onto Popular and now from Emillion back to Own. Thats why I knew from the beginning that it would be a perfect fit.

Sounds like you are on the right path. Final question: Do you have any trick, that you would really like to do on the watergap in Stuttgart? ~ At the watergap? Naaah… I don’t really think about that topic. But, actually yes! Ollie up, but I’ll fuck up my shins on that one. It’s rather utopian.

Due to skateboarding you were traveling prett y early. Which trip did you like the most ? ~ My first trip to Athens with Popular was so sick. Right away on tour to Greek with the big guys Holger von Krosigk, Lennie Burmeister, Andi [Welther]. They were all ripping so hard and kind of were my heroes back then. How did you get so good in that short timespan anyways? ~ I just went skating a lot and especially through my brother I learned a lot. He was a role model and already skating all steezy and stuff. He had fliptricks, even nollie and switch and he tried to watch out right away to teach me as much as possible. He said: „Dude, just try a switchflip. Try a nollieflip and if you don‘t land your nollie heelflip, you have to take out the trash this week.” You had a bunch of sponsors really quick. What do you think is the reason for you not sleeping deeper and deeper into the business world of skateboarding? ~ I have thought about that before. Being able to live off of skating and maybe putting more effort in it was really attractive to me. But I crashed into Tim Zom at this contest in Amsterdam once and pissed blood in the hotel afterwards, because I was born with one kidney only that was bruised prett y badly. I just had my O-level and told my mom I would want to skate for one year and just go for it. She was supportive for sure. Then the bail came around and somehow that day I realized, how unpredictable skateboarding is. There just has to be one little thing, one rolled ankle, one wrong deal, one stupid statement and you’re gone. I just realized that it might be more realistic to look at what I’m doing in school and go to a commercial high school after secondary school and to add my economic studies afterwards. I finished my bachelor in February 2014. Does your past as the sponsor-kid ever haunt you again? ~ No, thank god not anymore. I grew a lot. Back then I was five feet tall, now it’s six feet and than most people don’t have the balls to speak up like that anymore. Do you have any plans for the future? ~ Not too much. The focus is prett y much on skating, friends and a bit on Magan as well. What does Magan mean anyway? ~ That is another term for the Oman-region. That’s where Michi [Layer], me and Denis [Nitsche] met. And that’s the continuation of the Fruits Family? ~ Exactly. With the Fruits Family it would have been kind of tough to put it on the market, because fruits has a somewhat homosexual connotation in

Sponsors: Magan Family, Own Skateboards, LRG, Jefferson Dist.

Valeri Rosomako p. 072

„I just try to stay out of all the trendy and standard stuff and look in all other directions.“ When it came to the decision who to pick for the video it was prett y obvious for us to choose Valle as the representative of our capital. The light-footed wizard straight outta Kreuzberg has been holding up the flag of innovative street skating for years, paired with his solid radness. Although he has been following the Quatersnacks phrase „If you can’t ollie up it, don’t ollie down it“, for a while now. That means best preconditions for a superb profound philosophy on skateboarding, till the eyes bleed.

Valle, you went to Israel this year with Sergej [Vutuc], Francisco [Sacco] and some other friends. How did you come up with the idea? ~ The thought was to get different people from different countries together in one place, where none of them had been before, that was really important to Sergej. Sam Partaix from France, who has lived in Berlin at the time, Laurence Keefe, who actually is from England but has been living in Tokyo for the past years, Nick Kunz, a skater from San Francisco, me from Germany and as media team Francisco [at the moment residing in Berlin as well, editors note] who is from Costa Rica and Sergej who has been living in Germany for quite some time, but has his roots in the Balkan region, they all went with us – a prett y mixed up group that Sergej put together. Aside from Sam, Francisco and Sergej I didn’t know anyone of the guys and even if most of them have never seen each other before the climate was super good. We realized quickly that we all had the same idea of skateboarding and prett y much just are „a bunch of weirdos“ – that’s why the tour was kind of a „weirdo tour“ right from the start. When the locals brought us to some perfect ledge plaza we were always like „ok let’s skate it, but the next spot has to be weird“, and that’s how most of the spots were for the rest of the trip.


SOLO * September 2015

What makes a spot interesting for you? ~ Well, maybe that it has some special demand to ride it. For the craziest session we went to a different city and the locals told us that there will be skateable sculptures right at the highway. We just parked the car on the emergency lane and rode this rad metaltranny-sculpture for an hour. Your last big feature in a magazine is a while back. How did you change as a skater in the meantime? ~ Back then I kind of thought that I had to do some specific stuff when it came to the radness of tricks or something like that. By now I just try to stay out of all the trendy and standard stuff and look in all other directions and to push my skating how it seems to have the most fun to me. There was this time for example where everybody started to do slappy noseslides and I have done them myself of course, but this movement is not part of me, that’s why I stopped doing it. If that movement would have felt right, I probably would have continued to do it and probably tried to do slappy crookeds as well. It is still like I want to learn new tricks. Already as a kid I rarely tried to make my tricks look as perfect as possible, but rather I wanted to learn new tricks and actually today in fact it happens often that I land a trick for the first time ever when we film it. Sometimes „accidents“ happen when we are out filming, like when the board flips in a strange way and depending on what trick I’m trying maybe that other one felt better and then I rather try the other one. Especially Dan [Filmer] has witnessed that I changed my tricks quite often recently. I think that it’s better than sticking to one trick and eventually give up on it completely. I rather try something different. I guess that’s just better than being stubborn and also it’s more relaxed for the filmer or photographer. You just have a completely new situation. That’s one thing I relate to, also when it comes to relieving yourself from standards. This is not always an advantage, because you sometimes do something that is easier, but still, exciting things happen sometimes because you have room for creativity. You can definitely see that in your part. Is it really like spots matter more than tricks to you nowadays? And would you go so far that it makes no sense to skate the same spot twice, because the bottom line is to use the space, that is provided by the city and always changes as well, as a whole? ~ Well, a big part of it is, of course, the kind of spot that you are at and to skate new stuff all the time and on the other hand the spots kind of determine the tricks nowadays. They inspire much stronger. A perfect curb plaza pushes me less than when I’m out with friends in some side alley and we find a new spot that feels unique and most of the time looks better on photos and videos. In the year we started filming for „Untergrund“ Jo Peters Video „Propeller Island“ just came out and still or maybe especially because of that it was important to me, to find new spots again for your video, because it would’ve gotten boring to skate the same spots again and just try to do a better trick. I also don‘t have the patience or even sometimes the time to just try a certain trick for hours. It’s way more fun to me to do an easier one quickly, because it feels better. But I wouldn’t go so far to exclude skating a spot twice. If you have a cool spot which is fun, I go there multiple times for sure and try to do new tricks or to skate the spot in a different way. That is also an interesting process. It makes no sense to me to solely skate new spots when they are shitt y to skate. With Sergejs spot ideas you just stand in front of this thing with a big question mark hovering over your head, even if he has a certain

Translation * No. 4

thing for it ready in his imagination and you realize, that you have to put a whole lot of effort into it in order to make it work. There you have the artist rather than the skate photographer coming out of Sergej and his puristic thoughts.

that, no matter if some grandpa yells at you or someone, who does not speak any german tries to talk to you and wants to skate with your board because he thinks skateboarding is amazing. I would say most of the people are rather tolerant.

How did the propeller sequence in SOLO #3 come about? Do you still skate that local-sp ot regularly? ~ The Kulturforum is actually one of the few that I skate regularly. The propeller sequence basically came from skating in Israel with Sergei, because he had a session with us at every spot before taking photos. He did many of those crazy one-foot-tricks and so it happened that I did the propeller in a different variation than I have already done in Israel.

How do those new possibilities effect the DIY activities in Berlin? ~ We never were the big DIY kings, but we have a bunch of wastelands that we tried to use without too much effort. Meanwhile many of those areas are surrounded by fences or the spots are torn down and it takes a direction where the city allocates places like the dogshit-spot to let skaters build legal stuff there, which I think is really cool. My DIY activities consist of me trying to alter the function of a spot in a few hand grips to create new possibilities by for example setting up a piece of wood or something or prepare a roadgap with a pole or improvised ledge. And I have to say I feel like the pedestrians and the police in Berlin are fairly tolerant, because they see that we don’t break anything, but just have fun.

Funny that you say that, because I wanted to ask if Sergej had a big influence on you ever since he came to Berlin? ~ I think that playful approach to spots I was able to observe really well with Sergej. As I said I thought it was really cool to be on tour with him, because no one directly tried to do some insanely hard stuff. Everybody just skated together and during the session somehow, someone developed an idea for some cool trick and just then Sergej went to get the camera and shoot a photo. Those were natural processes how the photos originated. With most photographers it’s always like you have to tell them what trick you want to try first, because they need to know if the effort is worth it. You get out of the car and the flashes are set up – I don’t really like that. And that exact relieve of dependencies, norms and benchmarks impressed me with Sergej. That’s not exclusively for skating – also how Sergej approaches strangers, how he gets in contact with people, through which cool things develop, inspired us as a group. We arrived there with no place to sleep and without knowing anyone and through Sergej we meet the coolest crew. They were on the road with us for two weeks, drove to different cities with us, introduced us two new people there once more and they also came to Berlin this summer and we did the same thing with them here. So it’s like a gift for both sides. How did Berlin as a skateboard-city change over the last ten years in your opinion? ~ Back then, when there were all the different spots around the Kulturforum, basically all the skating was going on over there and everything was compressed into this one area. Nowadays skating developed in so many different ways. Through that and through all the people moving to Berlin recently, different crews developed over the last years, with their individual (local-) spot preferences and that’s why there is not one or two big, but rather many more smaller crews that spread out over the whole city but respect each other. Another development is, that there are many places to skate or skate parks appearing everywhere, which you can see positively or negatively. With the park at the Tempelhofer Field, Hasenheide, the Maybachufer, the Wassertorplatz, the Böcklerpark and the project from adidas at the dogshit-spot many residents expel you to those places. That makes street skating a little bit harder, aside from the convenience that most skaters share, which is reinforced through those places. Sometimes it even reminds me of a somewhat smaller Copenhagen, where you have a skatepark around every corner. Of course that tempts people to chill in the park for days, but I think most of them are in the end motivated enough to go street skating instead. At least for us that’s way more interesting, because you can bring home at least one cool story every time you do

Was there also a certain approach when Dan and you started to film your part? ~ Well, first of all I have to say that I think that it’s super important that the people who try to realize a project like that are friends. The most parts that I have filmed till now a here with Jo [Peters], whom I have known for a long time. And now with Dan it was the exact same thing; natural and easy, because he is just someone that is open for all kind of silliness and doesn’t say: „This spot is too small or too bad“. My thought for the part was, that I wanted to skate many spots in my surrounding, which is Kreuzbeg. And because the name „Untergrund“ is ambiguous, referring to the loathsomeness of skateboarding as well as to the ground itself, we wanted to skate as many rough spots as we could and contribute to the flair of the video or at least of the title. How underground is skateboarding really in the year 2015? ~ Skateboarding as a trend sport is not really underground anymore, but skateboarding itself is, because it is normal for every skater to learn new tricks and discover new spots and for that you have to wander around and go to hidden, dirty places. In the 90’s and around the millennium the people were on the search for perfect spots or plazas to be able to do their technical highly complicated tricks. Almost like they are on an athletic field. After that this turned in to huge rails and gaps that were suitable for the image of extreme sports. But in the last few years there was a return to old school tricks that you could do at every spot and that look a lot better on rougher spots as well and also challenge you and seem more interesting. Some people just want to skate everything that they see and celebrate the weirdo videos from Japan with slappy to slappy grinds on two stairs, which people would have made fun of back then. And this now stands in contrast to the extreme sport character, skateboarding has gotten over the years with big rails and gaps. I have the feeling that it’s more about fun and creativity again. Also the industry seems to generate some sort of counter-movement against the waves of commercialization within skateboarding that most skaters, especially the ones who have been in the business for a long time, consider as positive. Insofar skating is, even if it’s really popular right now again, still an underground movement and stays interesting even in 2015. Sopnsors: Radio Skateboards, Adidas, Irie Daily, Search and Destroy, Claro Caps, Ashes


Tobias Fleischer p. 078

doubt. But when you’re scared, you better leave it right away. To be honest I first couldn’t image to go on that rail again, when I went there the third time. I directly sacked at my first try that day and stood there for an hour not being able to really look down, because I was so damn scarred. Then you should rather leave it. When you went to the rail the first time. you also stayed for hours, didn’t you? ~ Yes, it simply takes time as any attempt needs to be solid. If not, you gonna sack or fail even harder. I’ve been there with the Eich-twins and they both just tried to drop that rail and slammed pretty bad. If you don’t feel confident, you shouldn’t try it. But going for the fourth time now is hard. I’m already pretty upset.

End of May. WhatsApp message from Tobi Fleischer. He’s about to film his ender, he writes and adds: „I’ll send you a bail of it.“ The incoming flick leaves me speechless. It seemed as if he had 50-50’d straight into hell. Under a ped crossing there’s this ridiculously long kinked rail and there’s no way to count all the stair. The problem are three further stairs you’ll land straight into when getting off he rail. Meanwhile it’s August. Tobi went to the rail three times already and took three big slams. But he wants to go for a final one. Deadline is coming closer and that monstrous handrail wrecks everybodys nerves. One week after this interview was done, another message from Tobi came in. But first things first.

Hi Tobi, you’re right back from a mission. How was it? ~ I’ve been to Messestadt (trade fair town, Munich) with Leo (Preisinger) taking a look at a kinkrail, which looked damn good from a distance. But when we came closer we recognized it’s aluminium. I waxed it but it remained a mean beast. I want to nail a final one this weekend. Something still needs to happen. You have messed around with some serious rails lately, didn’t you? ~ Yeah, there were indeed some and I want to win one of these fights at least. I want this last hammer to be done. My part is alright, as it is now, but I’m not fully satisfied yet. How did you come to deal with all those big rails anyway? ~ Skating rails is kinda in me. I started with small rails, became more and more confident so the rails got bigger. It kicks me, cause I can manage to always lock in relatively save. I can judge it pretty well actually, that’s my thing. Where as jumping stairs isn’t for me since i’m not the lightest. When I throw myself down a staircase 15 times I’m done for that day. It’s different with rails, it’s more comfortable to me. Even though you took some serious slams. You sacked and then there was this doublekink in Berlin. ~ In 13 years I didn’t hurt myself that much on a rail. I have no clue what happened there. The rail in Berlin wasn’t the best, but I slammed miserably. I ruptured my hand and my wrist still hurts today. Probably it’s a bit broken. And yes I sacked three times in three weeks. Been there three times, three times I slammed on my nuts. I never experienced something like that before. I even sacked so hard that the rail broke. I had to drill a hole in it and fix it with a screw to make it skatable again. Otherwise I’d have hung up.

Do you have any certain techniques to gain focus? ~ At a certain point I get that tunnel vision. What stresses me out is when people pass by and stop to watch. Then I sometimes get nuts and can’t take it anymore. Or when there’s wind, too many people around, too many cars, situations where someone always has to check if anything’s fine and clear – not cool. Apart from that I go for it when I get the tunnel vision. I concentrate only on the trick and try to blank out anything around me. Do you go on the hunt for big rails? ~ In recent weeks that’s been the case. But generally not all the time. But when I spot one by accident, or someone tells me about one, I go there and take a look. When such a monster rail suddenly pops up somewhere, can’t you help to not being able to ignore it? Don’t you feel a strong urge to master it? ~ Well, yes. This fucking 50-50 is just eating me up, cause I think: „Hey, are you kidding me?!“ I’ve actually rolled away already, but those three stairs at the bottom… I landed it ten times and every time it ripped off my feet, because I hit the edge to disatser. You can’t jump over it, you can’t go down any earlier, you can’t even do a firecracker, as the kink makes you land straight to disaster on the edge. That all simply doesn’t work and that makes me mad. That doesn’t let me go. How does it feel to shoot down a giant rail like this? ~ It’s like cheating death and that feels pretty cool. You simply get the gnarliest kick. And it looks better on a cover, e.g. When you do a no comply down 10, fuck, that’s incredibly hard, but to me, it doesn’t look as good as when you see a big rail. It’s always in the back of your head: „I can die trying.“ When you do a no comply, it’s easier to step off or to kick away your board. That doesn’t mean that you can’t seriously hurt yourself, but it’s simply more painful when you hit the rail with your chest or your stomach, or crack the splice with your tailbone. You’re happy when you overcome all this and you can really be proud of it afterwards.

You crushed that rail? ~ Yeah, I slammed straight on my tail bone so the splice tore apart. I couldn’t sit for a week afterwards.

Don’t you actually grow lonely skating those rails as everybody thinks you’re a lunatic, when you ask them to join you to skate a 25-stair-rail? ~ That’s why I’m glad to have the Eich-twins, as they think the same way and skate similar things I like to skate. Actually, I’m on the road almost just with them. Without these guys I’d probably stand there all alone regarding those things. But at this big 50-50, Peter jumped stonecold into a boardslide and went through with it until the end. He didn’t make it though, but he slided that rail completely which was one of the hardest things I’ve ever seen!

Ouch! Aren’t you scared to jump on another rail the next day? ~ You need a good amount of respect, no

At that rail we are talking about? ~ At this monstrous long rail with the kink and the three stairs at the but-

tom. I couldn’t believe it! He jumped onto that thing from out of nowhere, but got slaughtered in the landing. I hope you’ve more success when you check the rail the next time! ~ I said, that I’d wear a snowboard crashpant under my denim, if I sack again. I don’t need to take the same shit once more. That’s no fun. One time I fell head first and then had a red scratch from my left shoulder to my right hip, where I got the impact of the rail for three days. Have you ever tried a crashpant before? ~ No, not yet. And actually that’s not my style, that’s not what I am. On the other hand I never sacked three times in three weeks. That destroyed my mind a little, but don’t tell anyone, if I did it with a crashpant. [laughs] (Editor’s note: Tobi did it without) At this Feeble in Bremen you put griptape under your board, in order to increase the friction. Are there any other tricks you can apply to skate rails like this? ~ That was the first and only time, that I used griptape. I’ve never used anything, not even gloves. I probably should have worn some sometimes though, in Berlin, e.g., but that actually doesn’t fit. You need to take the risk to make it count? ~ Exactly. If I’d jump on a rail with a whole-body cushion suit, it still might be hard, but it has less value, as you won’t be in danger to die anymore. At the end there won’t be the kick, if you felt save the whole time. That simply creates the allure. When it hurts, it hurts for a whole week. How long does a kick last, when you made a trick like this? ~ Actually you don’t really get it as a whole, when you have just delivered. That happens later when the move was published and everybody approaches you, saying: „Man, you are such a fucking daredevil!“ Then you get it and realize, that not everybody is able to do that. No clue, how long the kick lasts, though. Some days probably. Then I hope that you’ll make that beast finally. ~ Thank you. I have to win the fight, even if I die trying. [laughs] (Editor’s note: August, 18th, WhatsApp message from Tobi: „Made it.“) Sponsors: Vans, Blue Tomato, Muckefuck Urethan and Toy Machine & Theeve Trucks through 24/7 Distribution

6 issues of SOLO will be released in 2015 To subscribe visit soloskatemag.com/subscription To inquire about stockists, get in touch with hello@soloskatemag.com To inquire about advertising, get in touch with carsten.bauer@soloskatemag.com All other inquiries hello@soloskatemag.com SOLO Skateboard Magazine Tielsch & Klobes GbR Wissmannstr. 30 50823 Cologne Germany



Remy Taveira Backside Kickflip Foto: Maxime Verret


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