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DJANGO REINHARDT

Foto: Getty

Der Pate des europäischen Jazz – eine Retrospektive zum 100. Geburtstag

Außerdem: The Rolling Stones – ihr Weg nach Altamont. Ein Foto-Portfolio. Special Service: Die CD-Neuheitenliste für Pop, Rock,Klassik, Jazz & Co.


retrospektive: Django reinhardt

Der große Unbekannte

Er ist ein Mythos des europäischen Jazz: Django Reinhardt – Gitarrist, Lebemann, Melancholiker – wäre 2010 hundert Jahre alt geworden. Eine Retrospektive zum Jubiläumsjahr. Von Ralf Dombrowski

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Elegante Zeiten: Django Reinhardts wiedervereinigter Hot Club de France in seiner Post-Grappelli-Phase mit Josette DaydĂŠ

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„Ich liebe seine Musik. Er ist einer meiner absoluten Favoriten. Er war ein Individualist, jemand Besonderes, und seine Art, das Instrument singen zu lassen – das hat bis heute niemand mehr geschafft!“ (Pat Metheny)

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a war die Sache mit den Zelluloidblumen. Florine „Bella“ Mayer und Django Reinhardt waren seit einigen Monaten verheiratet. Sie lebten zusammen, waren arm und sorgten beide auf ihre Weise für den Unterhalt der jungen Familie. Während der Ehemann mit der Gitarre in Pariser Bars versuchte, mit Musette-Walzern und Tanzmusik über die Runden zu kommen, faltete Bella Kunstblumen aus Papier und Zelluloid, die sie auf Märkten und an Friedhöfen verkaufte. Am frühen Morgen des 2. November 1928 nun kehrte Reinhardt von einem seiner Engagements im Club „La Java“ zurück. Es war noch dunkel, er zündete eine Kerze an, um den Wohnwagen zu beleuchten. Überall standen die leicht entflammbaren Kunstblumen, vorbereitet für den kommenden Tag. Durch einen Zufall löste sich der brennende Docht von dem Kerzenstummel, von einem Moment auf den anderen stand der Wohnwagen in Flammen. Reinhardt, geistesgegenwärtig genug, zog sich eine Decke über den Kopf und eilte zu seiner schwangeren Frau, um sie ins Freie zu bringen. Bella konnte sich mit verbrannten Haaren retten. Ihren Mann hatte es schwerer getroffen. Die linke Hand, mit der er die Decke festgehalten hatte, erlitt schwere Verbrennungen und sah grotesk deformiert aus. Sein Schwiegervater schaffte ihn zur Behandlung ins nahegelegene Hôpital Lariboisière, wo sich herausstellte, dass auch die rechte Körperhälfte vom Knie bis zur Hüfte schwere Verbrennungen erlitten hatte. Der Arzt empfahl die Amputation, Reinhardt weigerte sich, man brachte ihn zurück zu seinem Wagen, dann in ein Sanatorium in der Rue d’Alésia. Das Bein konnte gerettet werden, die Hand blieb verstümmelt.

Gypsy-Jazz-Szene abarbeiten. Hinzu kommt seine komplexe Persönlichkeit, geprägt von einer künstlerischen Eitelkeit, die es nur schwer ertragen konnte, wenn jemand anderer als er selbst auf Plakaten genannt wurde und die ihm vor allem bei seinem Amerikagastspiel Mitte der 40er Jahre manchen Stein in den Weg legte. Auf der anderen Seite war er ein Lebemann, ein Spieler in mehrfacher Hinsicht, ein Melancholiker, der sich immer wieder zum Malen und Angeln aus der Öffentlichkeit zurückzog, letztlich jemand, der kaum einen Menschen nah genug an sich heran ließ, dass er mehr als die Oberfläche seiner Person kennen lernen konnte. Auf diese Weise blieb er der große Unbekannte, umwölkt von einem Nebel aus Meinungen und Gerüchten, der richtig nur in seiner Kunst zu fassen ist. Hagiographische Biographien wie das in den frühen 60ern erschienene Standardwerk von Charles Delaunay, „Django Reinhardt“, schwärmerische Texte von Autoritäten wie Jean Cocteau und ein Trend zur sozialromantischen Verklärung trugen dazu bei, den Mythos vom Genie zu nähren. „Der tote Django, das ist eines jener süßen reißenden Tiere, die im Käfig sterben. Er hat gelebt, wie man vom Leben träumt: in einem Wohnwagen. Und sogar noch als es kein Wohnwagen mehr war, war es doch wieder ein Wohnwagen. Seine Seele war auf steter Wanderschaft und heilig, und seine Rhythmen eigneten ihm als Beispiel der Zeichnung des Tigers und seiner Phosphoreszenz. Sie wohnten seiner Haut ein. Sie machten ihn königlich und unsichtbar für seine Häscher. Aber am Ende erlegen die Häscher doch die süßen reißenden Tiere ... Django verausgabte sich für jedermann mit der den Zigeunern eigenen Generosität. Er warf goldenen Klang durch das Fenster, und dieses Gold war nichts anderes als er selbst.“ (Jean Cocteau)

Ein Leben auf Achse

Manches erscheint in der Retrospektive rosiger als es war. Das Leben von Django Reinhardt jedenfalls fing in ärmlichen Verhältnissen an. Im Winter 1909/10 hatte seine Mutter im belgischen Liberchies ihr Winterquartier aufgeschlagen. Laurence Reinhardt, genannt „Négros“ wegen ihrer dunklen Hautfarbe, gehörte zu einer umherziehenden „Zunächst mal hat er in seiner Phrasierung ein unglaubliches Feuer. Dann verfügt er über unglaubliche Möglichkeiten, die Herzen Gruppe roma-katholischer Komödianten, die sich mit Korbflechten, gefangen zu nehmen mit seiner so seelenreichen Art und Weise, das Schmuckverkaufen und kleinen Sketchen durchbrachten, die sie zur Leben in seinen Melodien zu reflektieren. Seine Musik offenbart mir Unterhaltung auf Jahrmärkten und in Gaststätten vortrugen. Laurence immer wieder ein faszinierendes lebte mit dem Musiker Jean-Eugène Weiss Spektrum sterblicher und himmlischer im Wohnwagen zusammen, der ihnen zuHöhen.“ (Carlos Santana) meist auch als kleine Bühne diente. Sie war fürs Tanzen und Zauberkunststücke „ e i n C h a r m a n t e r Bu rs c h e“ zuständig, er für die Musik. Und sie war Damit beginnt die eigentliche Saga des Wie die Presse Django einst erlebte Django Reinhardt. Denn die Tatsache schwanger. Am 23.Januar 1910 brachte sie Nicht nur die Musik ändert sich mit den Zeiten, sondern auch im nahegelegenen Gasthof „Chez Borsin“ allein, dass ein begabter junger Musiker die Berichterstattung über Musik. Hübscher Beleg hierfür ist erstaunlich Gitarre spielte, macht noch einen Jungen zur Welt, den das Paar am folgende Notiz einer Pariser Zeitung über einen Auftritt Reinkeinen Mythos. Für Spezialisten wie Laien folgenden Tag auf den Namen Jean Reinhardts 1934: „Jungo (sic!) Reinhardt war die Entdeckung des hardt im Geburtsregister eintragen ließ. gleichermaßen faszinierend war jedoch Konzerts. Er ist ein eigenartiger Musiker, dessen Der Gastwirt Adrien Borsin und dessen der Getriebene, der zunächst mit schier Stil an nichts erinnert, was wir kennen – in ihm Schwester wurden Taufpaten, der Vater unglaublicher Disziplin seine Greifhand haben wir endlich einen großartigen Improvisator verschwieg vorsorglich seinen richtigen überhaupt wieder bewegen lernte, in Paris. Außerdem scheint er ein charmanter Namen und trug sich als Jean-Baptiste darüber hinaus aber aus der Not junger Bursche zu sein, der seinem Reinhardt in die Meldepapiere ein. eine Tugend machte und einen Leben die gleiche heitere Fantasie Stil entwickelte, der auf der Basis angedeihen lässt, die auch seine von zwei noch funktionierenden „Den Begriff ‚Zigeuner‘ muss ich an dieser Musik erleuchtet. So beliebt er, in einem Fingern und zwei bestenfalls zum Stelle kurz erklären, denn um ihn ranken Wohnwagen zu wohnen, was es ihm zu viele falsche Geschichten. Er kommt Dämpfen zu verwendenden Stumerlaubt, die Welt zu bereisen, ohne sich nicht, wie vielfach angenommen, von ‚Ziehmeln Klangwelten erschuf, an denen sich von zu Hause entfernen zu müssen.“ Gäuner‘ oder ‚umherziehender bis heute die zahlreichen Nachfolger der »

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In etwa so muss man sich den Wohnwagen vorstellen, in dem Jean alias „Django“ Reinhardt seine frühe Jugend verlebte. Musik war leichter zu haben als fließend Wasser Die Gitane im Mundwinkel gehört heute genauso zur Ikono­g raphie Djangos wie die Gitarre und das Halstüchlein Frühe Supergroup – der Hot Club de France in den 30er Jahren mit Stéphane Grappelli, Joseph Reinhardt, Django Reinhardt, Louis Vola und Roger Chaput (v.l.n.r.)

Fotos: AP, Corbis, Getty, Gottlieb, Lebrecht

Es gibt ihn immer noch: der Club „La Java“ in Paris, wo Django in den 20er Jahren als Tanzmusiker mit MusetteWalzern über die Runden zu kommen versuchte

Zwei Legenden der französischen Musik im Gespräch: Edith Piaf inspiziert Djangos versehrte Hand

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Smile, though your heart is breaking: Django mit BigbandBoss Paul Whiteman, Amerika 1946

Eine Begegnung, aus der vielleicht mehr hätte werden können: Django mit Duke Ellington (re.), in dessen Band die Gitarre nie eine große Rolle spielte

So hat ihn die (Jazz-)Welt in Erinnerung behalten: Django in typischer Spielhaltung

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Die letzte Station: Djangos Haus in Samois-surSeine (oben). Die eigenwillige Plastik rechts erinnert in dem Ort an den großen Gitarristen

Fotos: AP, Corbis, Getty, Gottlieb, Lebrecht

Kameradschaft unter Giganten: Django mit Dizzie Gillespie


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Gauner‘ – das ist eine im Nachhinein durchsetzen zu können, experimentiererfolgte Umdeutung des Begriffs von te er mit verschiedenen Materialien wie Leuten, die es gerne so hätten. WissenLöffelstielen und Geldstücken, mit denen schaftlich nachgewiesen kommt ‚Zigeuner‘ er die Saiten anschlug. Schließlich fand er vielmehr vom altgriechischen Wort in einem Walknochensplitter das passende ‚athinganoi‘, womit im neunten JahrhunPlektrum. Django Reinhardt avancierte mit dert die Sekte der Athinganen oder seinem geschmeidigen Spiel zu einer lokaAthinganer bezeichnet wurde. Daraus len Größe: An der Seite des Akkordeonisleiteten die Griechen später das Wort ten Vétese Guérino bekam der Junge Arbeit H ot u n t e r f r e i e m HI m m e l ‚Atsinganoi‘ ab, die Georgier hingegen in umliegenden Cafés, stimmte Walzer und Wo Django Reinhardts ‚adsincani‘. Damit bezeichneten sie Tangos, Chansons und Javas zum Tanz an Musik heute noch live gepflegt wird erstmals Mitte des 12.Jahrhunderts eine und trug, inzwischen mit Genehmigung der Gruppe von Zauberern und Wahrsagern, In den Club- und Konzertprogrammen der meisten euroMutter, zum Familieneinkommen bei. die sich am Hof von Konstantin Mono­ päischen Großstädte spielt Djangos Musik heute trotz der Als 18jähriger machte Django Reinhardt machos aufgehalten hatte, und später Lebendigkeit der Gypsy-Swing-Szene bestenfalls eine erste Aufnahmen, noch im Stil der Musette. dann das Volk der ‚Zigeuner‘, das sich Nebenrolle. Doch es gibt glücklicherweise eine ganze Reihe Er heiratete Bella, eine kleine Karriere bahnauf Wanderung von Indien nach Europa von Festivals (Foto: in Samois-sur-Seine), die sich explizit te sich an, bis der Brand des Wohnwagens befand. Ähnliche Wörter tauchten dem Erbe des großen Gitarristen widmen – oft open air. ihn vorerst aus der Bahn warf. Als klar war, auch im Persischen auf – dort nannten die dass Django Reinhardt die Katastrophe Menschen Musiker ‚ciganch‘, Schmiede http://www.django-reinhardt-festival.de überleben würde, begannen für ihn schreckhingegen ‚asinkan‘. Wörter, die beide mit http://www.djangobirdland.com liche, frustrierende Monate. Er erholte sich demselben deutschen Wort ‚Zigeuner‘ http://www.djangofest.com nur langsam, seine deformierte linke Hand verwandt sind. Unsere Vorfahren waren http://www.django-liberchies.be wurde mehrmals operiert. Der Daumen war sowohl vielseitig aktiv als auch in vielen http://www.festivaldjangoreinhardt.com intakt, Zeige- und Mittelfinger blieben zuLändern unterwegs, weshalb es nicht http://www.djangoreinhardt.it nächst steif, die anderen Finger verkrüppelt, verwundert, dass Bezeichnungen für sie ein Desaster für jeden Gitarristen. Aber der in so vielen Sprachen vorkommen. Gejunge Mann ließ sich nicht unterkriegen, meinsam ist all diesen Namen aller­dings, machte unermüdlich Gymnastik und nahm dass sie niemals als Schimpfwörter gedas Instrument wieder zur Hand. Ein einbraucht wurden – das schafften erst die Deutschen mit ihrer rückwirsames halbes Jahr übte er trotz Schmerzen im Krankenbett und entwikend eingeführten Verballhornung von ‚Zigeuner‘ als ‚Zieh-Gäuner‘, wockelte notgedrungen eine eigene Technik, sich darauf zurecht zu finden. durch sie diesen uralten Namen für mich und viele Sinti und Roma ein Er lernte Harmonien zu reduzieren, Arpeggien horizontal, nicht vertikal für alle Mal unmöglich gemacht haben.“ (Dotschy Reinhardt, „Gypsy“) aufzulösen und Linien in ähnlicher Weise auf dem Griffbrett zu verteilen. Die Hartnäckigkeit zahlte sich aus. Als der 21jährige bei einem FamilienIm Familienkreis wurde Jean bald „Django“ genannt, was so viel hieß fest wieder mit der Gitarre unter dem Arm angehumpelt kam, erntete er wie „Ich erwache“. Das Leben der Reinhardts ging weiter, sie reisten zunächst Verwunderung, dann Begeisterung. Django Reinhardt konnte durch Europa. Der Vater verließ die Familie, als der Junge fünf Jahre wieder spielen, und er klang sogar noch eigenwilliger als zuvor. alt war. Laurence versorgte daraufhin alleinerziehend Django und die jüngeren Geschwister Joseph „Nin-Nin“ und Sara „Tsanga“. Sie pendelten Durchbruch mit dem Hot Club de France zunächst zwischen Italien, Südfrankreich und Paris hin und her, flohen „Sein Stil war eine Mischung aus allem und jedem.“ (Stéphane Grappelli) dann vor den Wirren des Ersten Weltkriegs bis nach Algerien und ließen sich nach dem Krieg in einer Wohnwagensiedlung am Porte de Choisy Django Reinhardt fand wieder Arbeit als Tanzmusiker. Der wäre er in Paris nieder. Es war ein Barackenviertel, genannt „La Zone“ und vielleicht auch geblieben, hätte er nicht Stéphane Grapelli getroffen. Der bewohnt von Besitz- und Heimatlosen. Viele Sinti-Familien machten Geiger und der Gitarrist lernten sich 1934 bei einer Session hinter der dort Station, und auch die Reinhardts blieben während der folgenden Bühne kennen und entdeckten ihre gemeinsame Begeisterung für ameJahre an diesem Ort. Die Kinder wurden zum Arbeiten geschickt, Django rikanischen Swing. Beide standen sich in puncto Begabung und Können sammelte mit seinem Bruder Kohle und Altmetall zum Weiterverkauf. um nichts nach, mit einem wesentlichen Unterschied: Grappelli stammte Ein ärmliches Dasein, aber eines mit Musik. aus gebildeter, gut situierter Pariser Familie. Sein Vater war PhilosophieDenn in „La Zone“ wurde überall Musik gemacht. Der Junge sog professor, er selbst hatte es kurzzeitig als Tänzer versucht, dann au- » die Klänge in sich auf und hatte das außergewöhnliche Talent, sich Melodien präzise und ohne große Hilfsmittel wie etwa Noten merken zu können. Seit seinem zehnten Lebensjahr konnte man ihn dabei beobachten, wie er seinen vielen „Cousins“ lauschte und deren Finger auf dem Griffbrett verfolgte. Er selbst musste warten, bis er zwölf Jahre alt war und eine sechssaitige Banjo-Gitarre geschenkt bekam, um sich am Instrument zu versuchen. Trotz Bedenken seiner Mutter übte er sich die Finger wund und spielte zur Verblüffung der Siedlung bald souveräner, schneller, inspirierter als gestandene Musiker. Und er war einfallsreich. Um sich gegen lautstarke Instrumente wie Bläser oder das Akkordeon

Django sammelte mit seinem Bruder Kohle und Altmetall – ein ärmliches Dasein, aber eines mit Musik 7

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Mitte der 40er Jahre wurde es ruhiger um den Gitarristen, mit Ausnahme einer Amerikatournee im Winter 1946 als Gast des Orchesters von Duke Ellington, mit der er aber nicht glücklich wurde. Denn Reinhardt war mit kleinen Gepäck und ohne Instrument in die Neue Welt gefahren, in der Erwartung, dass ihm dort ähnlich wie in seiner Heimat die Gitarrenbauer die Instrumente hinterherwerfen würden. Es wartete aber keine jubelnde Menge auf ihn, vielmehr war er einer unter vielen enorm versierten Musikern, die wie Charlie Parker und Miles Davis gerade im Begriff waren, die Koordinaten des musikalischen Systems neu zu definieren. Amerika wurde für ihn zum Trauma, trotz gefeierter » todidaktisch Geige gelernt und frühzeitig sein Ohr an Schallplatten Auftritte und guter Kritiken. Zwar stellten ihm nach einigem Verhanvon Louis Armstrong, Bix Beiderbecke und Art Tatum geschult. Er war deln die Firmen Gretsch/Volpe und Gibson doch noch Gitarren zur in vielem ein Antipode zu Django Reinhardt, der mit einem Mal Werte Verfügung, die jedoch nach anderen Vorstellungen gebaut waren als wie Pünktlichkeit und Verlässlichkeit ins Spiel brachte. Er war das, was seine gewohnten Maccaferri-Modelle. Außerdem wurden sie mit Tonder Gitarrist brauchte, und bereits kurz darauf gründeten sie zusammen abnehmern verstärkt, nicht mit Mikrofon abgenommen, was Klang und mit den Rhythmusgitarristen Joseph Reinhardt, Roger Caput und Louis Spielweise erheblich beeinflusste. Für den Traditionalisten Reinhardt Volla am Kontrabass das ‚Quintette du Hot Club de France‘. war das in etwa so, als sollte er statt auf einem Flügel nun auf einer Die Formation entwickelte sich zur ersten Supergroup des euroHammondorgel spielen, kein Alptraum, aber ungewohnt genug, um päischen Jazz. Reinhardts Version des Gassenhauers „Dinah“ wurde die künstlerische Freiheit erheblich zu beschränken. Schon nach wenigen Wochen kehrte Django Reinhardt im Februar ein Hit, der auch die Kollegen der noch jungen Jazzszene in Amerika aufhorchen ließ. Denn Reinhardt spielte anders als Freddie Green 1947 nach Paris zurück. Er hatte sich verändert, experimentierte mit bei Count Basie oder Charlie Christian, der die im Swing noch weBebop-Elementen in seinen Kompositionen, probierte verstärkte Gitarren nig gebräuchliche Gitarre bei Benny Goodman einführte. Er verstand aus und holte Anfang der 50er sogar den Saxofonisten Hubert Fol als neue seine Linienführungen nicht hornartig als Ersatz der Bläser, sondern Klangfarbe in seine Band. Doch die Karriere kommt ins Stocken. Immer melodisch eigenständig in der Tradition der Ornamentierkunst von häufiger trifft man Reinhardt beim Angeln oder Malen. Das Gefühl, den Musette, Walzer und Volksmusik. Man wurde neugierig auf den NewAnschluss verloren zu haben, schien ihn zuweilen zu beschleichen, er comer, Koryphäen wie Coleman Hawkins suchten bei Gastspielen in machte sich rar und schaffte es nur zögerlich, sich mit den neuen Stilen der Alten Welt die Nähe des Gitarristen, und das Quintett tourte bis und Anforderungen etwa an die Elektrifizierung der Musik vertraut zu 1939 ausgiebig durch Europa. Kurz nach dem Ausbruch des Zweiten machen. Eine Einladung Benny Goodmans in die USA schlägt er aus. Das Weltkriegs jedoch trennte sich Stéphane Grappelli vom Hot Club. Der Geld zerrinnt ihm zwischen den Fingern, er verkauft seinen Wohnwagen, Geiger blieb nach einer Konzertreise in zieht ins Hotel und lässt die Gitarre immer öfter im Koffer. London, Reinhardt kehrte nach Paris zurück und gründete neue Ensembles, unImmerhin, das Jahr 1953 startete viel ter anderem eine Big Band, mit der er im versprechend. Django Reinhardt versuchte, g e s pa lt e n, n i c h t g e s ä gt besetzten Paris Erfolge feierte. mit Fols Saxofon neue Akzente zu setzen Django Reinhardts Lieblingsgitarren und schrieb für ihn den cooljazzig inspiTraumatisiert in Amerika Mario Maccaferri aus Bologna war Lehrling des angesehenen rierten Song „Anouman“, den sie im Januar Instrumentenbauers Luigi Mozzani, der den Jungen nicht nur „Wenn ich an Paris denke, fällt mir zuim Studio aufnahmen. Eine Herbsttourin der Kunst der Holzbearbeitung unterwies, sondern auch nächst Django Reinhardt ein, ein sehr nee durch USA, Japan und Europa stand guter Freund und einer, den ich zu den zum Gitarrestudium anregte. Maccaferri lernte in Siena, ins Haus, auch ein Auftritt mit Bebop-Star wenigen wirklich einzigartigen Begazog 1919 nach Paris, konzertierte in Europa mit klassiGillespie gelang mit Bravour, obwohl dem bungen unserer Musik zähle. Ich hatte schem Repertoire, bis er sich 1933 seine rechte Hand Gitarristen beim Spielen eine Saite riss. Im ihn bei mir auf einer Konzerttournee 1946, so verletzte, dass es mit der Bühne vorbei war. Von da Vorfeld der kommenden Konzerte wurde so dass ich ihn nur noch mehr genießen an erinnerte er sich an seinen Lehrberuf und baute sogar Reinhardts erste Platte unter eigekonnte. Auf den Plakaten und in den wieder Instrumente. Maccaferris Gitarren waren etwas nem Namen in den USA veröffentlicht. Es Verträgen erschien er nicht, weil er Besonderes. Äußerlich erkannte man sie an dem bröthätte ein Neuanfang nach einer Phase der erst gebucht worden war, nachdem die chenförmigen Schallloch, der damals noch unüblichen stilistischen Orientierung sein können. Tournee bereits ausverkauft und Korpusaussparung, dem sogenannten Cutaway, und Doch es kam anders. Am 16.Mai 1953 brach die Werbung schon gelaufen war. dem ungewöhnlich langen Steg, der sich auch mit Django Reinhardt beim Teetrinken in seiIch habe immer gesagt, dass Stahlsaiten bespannen ließ. Maccaferri schwor nem Lieblingscafé in Samois-sur-Seine zuDjango ein großer Gläubiger war, auf gespaltene, nicht gesägte Holzböden, sammen und starb noch am selben Tag an weil ein gläubiger Mensch jemand vor allem aber konstruierte er im Inneren des den Folgen eines Schlaganfalls im Alter von ist, der voller Optimismus und Korpus einen zweiten Resonanzkörper, der 43 Jahren. Er hatte schon länger über starmit dem Denken ans Morgen seine Gitarren ungewöhnlich laut und voll­ke Kopfschmerzen geklagt, sich aber aus durch sein Leben geht. Und tönend klingen ließ. Das wiederum begeis­- Angst vor Ärzten nicht untersuchen lassen. einer von Djangos Liebterte Django Reinhardt, der sowohl das Am 23. Mai 1953 wurde Django Reinhardt lingssprüchen war: ,Morgen, Volumen als auch die Kraft der Maccain Samois-sur-Seine, rund 65 Kilometer vielleicht …‘“ ferri-Gitarren schätzte und sie zu seinen von Paris entfernt, im Beisein Hunderter (Duke Ellington) Lieblingsinstrumenten erklärte. Gitarristen und „Cousins“ beigesetzt.

Eine Einladung Benny Goodmans in die USA schlägt er aus. Das Geld zerrinnt ihm zwischen den Fingern

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Übermütig und selbstbewusst mischt der junge österreichische Gitarrist Diknu Schneeberger (u. li.) die Gypsy-Jazz-Szene auf

Integriert Funk und Rock in Djangos Hinterlassenschaft : Adrien Moignard

Bestens etabliert: der Gitarrist Häns’che Weiss (li.), hier im Duo mit dem Bassisten Vali Mayer

Djangos Erben

Fotos: Jozalius, Vernhet

Django Reinhardt hat keine eigene Schule begründet, doch sein Einfluss durchzieht den gesamten Jazz. Seit den 70er Jahren eifern ihm einige hochbegabte Gitarristen auf ihre jeweils eigene Weise nach.

„Im krassen Widerspruch zur heutigen Ver­klärung steht die Tatsache, dass Django zu seinen Lebzeiten, besonders während der ersten Hälfte seiner leider viel zu kurzen Karriere, nicht sehr beliebt war. Damals hör­ten die Menschen Filmmusik, Operetten, Schlager – dagegen war Django mit seinem puren, instrumentalen Jazz Avantgardist. Er wurde auch von vielen seiner Leute angefeindet, was ihn davon abhielt, sich unters Volk zu mischen.“ (Dotschy Reinhardt, „Gypsy“)

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jango Reinhardt war ein Sonderfall. Er hat keine Schule begründet, auch wenn Gitarristen wie Diz Disley, Pierre Cavalli, später auch Stochelo Rosenberg, Marc Fosset, Häns’che Weiss und Biréli Lagrène klar an den Jazz manouche der frühen Jahre anknüpften. Denn die Spielweise des Ahnherrn war zu individuell, zu intuitiv und letztlich auch zu unakademisch, um sie als System und Lehrstoff an die Nachwelt weiterzugeben. In seinem Personalstil liefen viele Traditionen zusammen: Die Walzerfolklore der Bals Musette traf auf den gedämpften, swingenden Viertelbeat der 30er, eine individuell verstandene Idee von Bebop verband sich mit der gestalterischen Kompetenz ei-

nes motivischen Gedächtnisses, das spontan auf Tausende Melodien zurückgreifen konnte. Tonleitern der Gypsy-Musik, die bis auf indische Raga-Wurzeln zurückreichen, verknüpften sich mit Phrasierungselementen der Flamenco-Rhythmik, mit Ganztonskalen und intensivem Tremolo. Und das Ganze basierte auf einer Spieltechnik, die aufgrund der verformten linken Hand eigene Harmonisierungen, Klangfarben, Stimmführungen kreierte. Strukturell ist Django Reinhardt daher mit Persönlichkeiten wie Charlie Parker, Astor Piazzolla oder auch Paco de Lucia vergleichbar, die jeweils in ihren Sparten die Basis der Form und des Verständnisses veränderten. So gab es nach Django Reinhardts Tod zwar weiterhin eine Vielzahl ausgezeichneter Gitarristen, die im Gypsy-Swing-Idiom wie auch in den folklorehafteren Stilen spielten, aber niemanden, der die Klangwelt Django Reinhardts konsequent weiterführte. Die Wirkung, die von seiner Musik ausging, war hingegen enorm. Sie betraf nicht nur Jazzgitarristen wie Les Paul, John McLaughlin, Philip Catherine, Larry Coryell und Christian Escoudé, die einzelne Elemente vom pointierten Ziehen der Saiten über Oktavierungen bis hin zur chromatischen oder quartenbasierten Linienführung modifizierten. Django Reinhardt wurde darüber hinaus in der Diskussion um die »

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» Eigenständigkeit des frühen europäischen Jazzbewusstseins zum Aushängeschild der Sezessionisten. Amerika hatte Louis Arm­ strong, Duke Ellington, Miles Davis, Europa den Gitarristen, der der improvisierenden Musik einen unabhängigen Weg gewiesen hatte. Stochelo auf dem Traditionalisten-Thron „Ich liebe Djangos Musik, habe mich intensiv damit beschäftigt, und es ist ein unbeschreiblich gutes Gefühl, mit ihm verglichen zu werden. Aber ich glaube, keiner kann wirklich in seine Fußstapfen treten. Django Reinhardt war ein wahres Genie. Er entwickelte seinen eigenen Stil und spielte den schon in den 30er Jahren so gut, wie ich es bis heute nicht mehr gehört habe. Sein Feingefühl für Melodie und Rhythmik, seine Präzision und die Impro­visationen voller Überraschungen sind unerreicht. Er hat eine neue Art von Jazz mit einem ganz eigenen Sound geschaffen. Das sind also wirklich sehr große Fußstapfen!“ (Diknu Schneeberger) In den Jahren nach Django Reinhardts Tod beschleunigte sich die Stilentwicklung in rasantem Tempo. Der Jazz durchschritt die Stadien des Cool, Hardbop und Free Jazz, um sich dann im Soul Jazz, dem Fusion-Sound und verschiedenen Nebenlinien vom Kammerjazz bis hin zu klangethnischen Ausflügen nach Südamerika, der Karibik und Afrika immer weiter zu verästeln. Gleichzeitig wurde die Popmusik

erfunden, katapultierte die Gitarre mit Koryphäen wie Jimi Hendrix, Carlos Santana und Ritchie Blackmore in neue Gefilde und hatte nach der vergleichsweise ruhigen ersten Jahrhunderthälfte mit einem Mal haufenweise Stars zu bieten. Django Reinhardt wurde damit ein Fall für die Annalen, abgespeichert als Phänomen aus grauer Swing-Vorzeit. Erst mit den Retro-Bewegungen der 70er kehrte er in das Bewusstsein außerhalb der Spezialistenzirkel und Gypsy-Cliquen zurück. Der vielleicht versierteste Epigone neben Reinhardts ebenfalls Gitarre spielendem Sohn Babik ist der Holländer Stochelo Rosenberg. Geboren 1968, lernte er sein Instrument, indem er versuchte, die Aufnahmen seines Vorbilds möglichst genau nachzuspielen. Erste Preise gewann er als Zwölfjähriger, und es dauerte nicht lange, bis er als einer der besten Kopisten des Originals galt. Seitdem hat Rosenberg, der zusammen mit seinem Bruder Nonnie und seinem Vetter Nous’che das Rosenberg Trio leitet, den Traditionalisten-Thron eindrucksvoll und spieltechnisch virtuos verteidigt. Sein Antipode stammt aus Saverne im Elsass, ist zwei Jahre älter und heißt Biréli Lagrène. Spross einer musikbegeisterten SintiFamilie, bekam er vom vierten Lebensjahr an Unterricht bei seinem Vater und spielte mit acht erste Konzerte. Er galt Ende der 70er als Wunderkind der Szene, gewann einen Wettbewerb nach dem anderen und war schon als Teenager an der Seite der gitarristischen Weltelite von Paco de Lucia bis John McLaughlin

zu erleben. Während sein Debütalbum 1980 noch „Routes To Django“ hieß, entfernte er sich bald schon von der reinen Lehre und integrierte Rockiges, Jazziges, Südamerikanisches in sein Spiel. Inzwischen ist Biréli Lagrène schlicht einer der besten Gitarristen der Welt, dem kaum jemand das Wasser reichen kann und der bewiesen hat, dass die Motivwelt des Gypsy-Swings sich jenseits von Django Reinhardt und zugleich in dessen Geiste sinnvoll modernisieren lässt. Unter den jungen Musikern fallen derzeit zwei Talente aus dem Rahmen. Da ist auf der einen Seite Diknu Schneeberger. Vor zwei Jahren stieg der Österreicher höher ein als die meisten Konkurrenten. Sein Debüt „Rubina“ war ein Füllhorn des Schaffensdrangs, das übermütig und selbstbewusst ohne große stilistische Vorbehalte einen potentiellen Gypsy-Jazz-Star offenbarte. Adrien Moignard hingegen stammt aus Paris, ist Mitte 20 und steht bereits in der Tradition von Lagrène. Sein Blick ist über den Tellerrand des Genres hinaus gerichtet und integriert in Reinhardt’sche Stimmungen funkige, rockige Elemente. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Musikanten und Virtuosen, die wie Angelo Debarre, Harri Stojka, Jimmy Rosenberg, Wawau Adler und die Gitarristen der Schmitt-Familie (Tchavolo, Dorado und Samson) das traditionelle Spiel pflegen oder wie Sylvain Luc, Boulou Ferré, Ferenc Snétberger, Denis Chang, Jon Larsen und Karl Ratzer sich davon beeinflussen ließen. Die Szene ist in Bewegung.

Der Holländer Stochelo Rosenberg knüpft mit seinem Trio an Djangos Arbeit an (li.), spielte aber auch schon mit Herman van Veen

Fotos: Jozalius, Vernhet

Weltklasse: der Elsässer Biréli Lagrène streunt gern auch mal jenseits der „Routes To Django“ virtuos durch den Jazz

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Hörstoff zum DjangoReinhardt-Jahr Ralf Dombrowski sichtet das CD-Angebot zum Jubiläum und stellt relevante Neueinspielungen und Wiederveröffentlichungen vor.

„Blöd ist nur, dass das Publikum immer dasselbe will: dieses Retromäßige, Gefühlige, das die meisten Leute mit Zigeunermusik verbinden. Was soll das sein, ‚Zigeunerjazz‘? Man sagt doch auch nicht ‚Franzosenjazz‘ oder ‚Deutschenjazz‘!“ (Zipflo Reinhardt in „Gypsy“)

Originalaufnahmen Die jüngsten Aufnahmen von Django Reinhardt stammen noch aus seinem Todesjahr 1953. Damit ist er einer der Künstler, deren Musik nach mehr als einem halben Jahrhundert weitgehend rechtefrei verramscht werden kann, weil die entsprechenden Schutzfristen ausgelaufen sind. Wer aufmerksam die Regale verschiedener Discounter durchforstet, kann daher allerlei Schnäppchen machen, von handelsüblichen Billig-Kopplungen bis hin zu mp3-Dumping-CDs, die Hunderte von Stücken im datenreduzierten Format zu Schleuderpreisen unter die Leute bringen. Das mag attraktiv für die studentische Geldbörse sein, hat aber den Nachteil, dass in der Regel jede Form von zusätzlichen Informationen fehlt. Das Gegenstück zu solchen Wühltischangeboten ist die in zwei Teilen in der Édition du Centenaire erschienene Werkausgabe der Aufnahmen des Gitarristen. In zwei sorgfältig gestalteten Boxen à jeweils 14 CDs mit dem Titel „Intégrale Django

Reinhardt Saison 1 (1928-38)/ Saison 2 (1939-47)“ sind die wesentlichen Jahre seiner Karriere erschöpfend erfasst, mit 280-seitigem Booklet profund dokumentiert und erläutert. Wem das zu umfangreich ist, der kann sich mit der „Rétrospective – Django Reinhardt 1934-53“ auf das Wesentliche beschränken. Diese aus Anlass des Jubiläums neu gestaltete und mit ausführlichem Booklet versehene Drei-CD-Box hat von „Dinah“

über „Minor Swing“ bis „Nuages“ alles Wichtige, was man hören sollte, wenn man in den Kosmos des Meisters eintauchen will. Außerdem ist Django Reinhardt mit einem kurzen Filmausschnitt von 1939 auf einer Bonus-DVD sogar zu sehen, ein Zuckerl mit hohem Nostalgiefaktor. Ebenfalls sorgfältig betreut sind die Zusammenstellungen der Reihe „Jazz in Paris/Gitanes Jazz“, die unter dem Titel „Nuages“ bzw. „Nuits de Saint-Germain-des Pres“ vor allem spätere Aufnahmen versammeln. Mit „Souvenirs“ schließlich hat der unlängst verstorbene französische Plattenmogul und Gypsy-Jazz-Förderer Francis Dreyfus Lieder von 1937 bis 1951 auf einer CD versammelt, der inhaltlich kompaktesten der Compilations, die allerdings ohne die ganz großen Hits auskommt.

Tributes Die befürchtete Flut der Tributes, wie man sie bei anderen Jubiläen zuweilen erleben kann, ist im Fall Hübsch gestaltet, sorgsam editiert: die Box „Rétro­s pective Django Reinhardt 1934-53“

von Django Reinhardt ausgeblieben. Zwar sind einige Alben erschienen, wirklich bemerkenswert davon war aber nur etwa eine Handvoll. Persönlich hat beispielsweise der österreichische Newcomer Diknu Schneeberger dem Meister gratuliert. Mit „The Spirit Of Django“ gönnt er sich im Trio nach dem faszinierenden Debüt „Rubina“ einen Ausflug ins Revier der Traditionalisten, faszinierend präsent und von betörender Musikalität in den Linienführungen beseelt. Schon fast unverschämt virtuos präsentiert sich das Gipfeltreffen des Szenefürsten Biréli Lagrène mit den Traditionshütern vom Rosenberg Trio. Anlässlich des bevorstehenden Jubeljahres hatten sie sich im vergangenen Herbst in einem holländischen Studio getroffen und die Fest­ platten mit Gypsy-Swing gefüllt. Heraus kam „Djangologists“, ein Programm gitarristischer Superlative, das den Standard des spieltechnisch derzeit Möglichen setzt. Mit 18 überwiegend selten gespielten Songs aus dem Fundus des Ahnherrn und dessen Zeit und sogar einem Ausflug in funky Grooves mit Lagrène am E-Bass wird ein Genre mit viel Energie und Überzeugungs- »

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» kraft gefeiert, ergänzt um ein Amateurvideo, das während der Studiotage gedreht wurde. „Das Schnellspielen wird leider überbewertet. Musikalischer Ausdruck, Phrasing, melodischer und rhythmischer Einfallsreichtum – darauf kommt es wirklich an!“ (Diknu Schneeberger) Gleichzeitig mit „Djangologists“ erschien außerdem Florin Niculescus „Django Tunes“, das aus der Grappelli-Perspektive des rumänischen Geigers ein wenig Hot Club mit Cool und einer Prise Modern Jazz fusioniert. Auch hier sind zwei Gitarrenkoryphäen mit von der Partie, der DjangoEnkel David Reinhardt und Samson Schmitt, die gemeinsam mit dem behänden Bandleader in der Haltung und solistisch an die Vergangenheit anknüpfen, während die Rhythmusgruppe den Rückgriff auf das Laid-Back-Gefühl der amerikanischen 50er pflegt. Das ist Schmalz mit Charme, allerdings ohne den Schmiss der Djangologists. Die Zusammenstellung „Django’s Spirit“ spannt den Bogen vom Meister persönlich über Lagrène & Co und die Klangwelt des Balkans bis zu japanischem Revuesound und DJ-Projekten. Erstaunlich dabei die Behutsamkeit, mit der das Material und die Tradition noch immer behandelt werden. Das erinnert vom Ansatz an die frühen Experimente der Tango-Revoluzzer vor einem Jahrzehnt, die sich auch erst vorsichtig an die Überlieferung herantasteten, um sie im Anschluss daran sorgfältig zu zerlegen. Das ist dem Gyspy-Jazz bislang erspart geblieben, auch „Django’s Spirit“ ist vor allem eine Verbeugung vor dem Genius.

Epigonales Noch ein paar Anmerkungen zu den Epigonen. Wer versucht, sich auf YouTube eine Gypsy-Gitarrenstunde geben zu lassen, stößt schnell auf den Kanadier Denis Chang. Er gehört seit 2004 zu den

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viel frequentierten Pädagogen in Quebec und hat sich mit „Deeper Than You Think“ zu Gehör gemeldet. Das Quartett-Album mit Geige erweist sich aber als mau, denn Chang fehlt der Mut, beispielsweise die zu Beginn formulierte Idee, Gypsy-Linien auch einmal angezerrt zu spielen, wirklich konsequent umzusetzen. Die Musik bleibt konventionell, obwohl man spürt, dass Wang & Co gerne irgendwie revoluzzern würden. Weit mehr gelingt das dem Pariser Adrien Moignard. Er konnte Stochelo Rosenberg bei drei Stücken seines Albums „All The Way“ für die Zweitgitarre gewinnen und leistet sich neben üblicher Griffbrettartistik Lichtblicke, wenn er etwa die Stilgrenze zum Funk überschreitet. Da bekommt der Überschwang des Gypsy-Swings ein wenig herbe Erdung verordnet, durchaus eine Perspektive. Konsequenter grenzüberschreitend ist schließlich der norwegische Maler, Gitarrist, Produzent und Gründer des Hot Club de Norvège Jon Larsen. Er spielt auf „A Portrait“ nicht nur ausgezeichnet sein Instrument, sondern verknüpft die GypsyLäufe und Stimmungen souverän und wie selbstverständlich mit Blues und Brasilien, Streichquartett, Cool Jazz und etwas Songwriting. Eine kleine Entdeckung am Rande des Genres, gespielt und gestaltet von einem Fan Django Reinhardts, der die Ideen des Vorbilds weiterdenkt. Man möchte meinen, zum Geburtstagsjahr hätte sich jemand die Mühe gemacht und endlich die schon lange ausstehende grundlegende Biographie geschrieben, die mit den vielen Vorurteilen der Charles-Delaunay-Ära aufräumt. Fehlanzeige, der große Wurf im deutschsprachigen Raum steht noch aus. Dotschy Reinhardts „Gypsy“ jedenfalls befasst sich hauptsächlich mit der gesamten Reinhardt-Familie. Das derzeit umfassendste Buch zum Thema ist daher aus dem Jahr 2004, stammt von dem Musikhistoriker Michael Dregni

und ist unter dem Titel „Django Reinhardt. The Life and Music of a Gypsy Legend“ bei Oxford University Press erschienen. Ähnliches gilt auch für einschlägige Internetseiten. Da gibt es reichlich Kommerzielles, aber keinen überzeugenden Web-Auftritt, der sich über chronologische Abrisse hinaus mit dem Phänomen Django Reinhardt beschäftigt.

Django Reinhardt „Intégrale Django Reinhardt Saison 1 (1928-38)“ (Fremeaux & Associes/ Édition du Centenaire B002PNFIQG) „Intégrale Django Reinhardt Saison 2 (1939-47)“ (Fremeaux & Associes/Édition du Centenaire B00328G4UW) „Retrospektive 1934-53“ (3 CDs plus Bonus-DVD, Saga/Universal 532 081-2) „Souvenirs“ (Dreyfus/Edel Kultur FDM36744-2) „Nuages“ (Gitanes Jazz/Universal 018428-2) „Nuits de Saint-Germain-des Pres“ (Gitanes Jazz/Universal 018427-2) Tributes & Epigonen V.A. „Django’s Spirit – A Tribute To Django Reinhardt“ (Trikont/Indigo 804052) The Rosenberg Trio with Bireli Lagrène „Djangologists“ (Enja/Edel Kultur ENJ-9558 2) Florin Niculescu „Django Tunes“ (Enja/Edel Kultur, ENJ-9559 2), Diknu Schneeberger Trio „Rubina“ (City Park CIPA 3022-2) Diknu Schneeberger Trio „The Spirit Of Django“ (City Park CIPA 3027-2) Denis Chang „Deeper Than You Think“ (Hot Club Records HCRCD 203) Adrien Moignard „All The Way“ (Dreyfus/Edel Kultur FDM 46050 369572) Jon Larsen „A Portrait Of Jon Larsen“ (Hot Club Records HCRCD 224)


Neuheiten Pop & rock CD-Veröffentlichungsübersichten aus Pop & Rock, Jazz, World & Co. und Klassik finden Sie wöchentlich aktualisiert ab 15. September unter sonomagazin.de !!! „Strange Weather, Isn’t It?“ (14.8.) 1000 Robota „Ufo“ (28.8.)

Casiokids „Topp Stemning Pa Lokal Bar“ (21.8.)

Ringo Starr „Live At The Greek Theatre 2008“ (14.8.)

Cheikh Lo „Jamm“ (21.8.)

Robert Francis „One By One“ (14.8.)

Christophe Maé „On Trace La Route“ (28.8.)

Rooney „Eureka“ (14.8.) Roots „Manuva Meets Wrongtom Duppy Writer“ (28.8.)

Culture Club „Greatest Hits“ (14.8.)

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David Rotheray „The Life Of Birds“ (14.8.)

Accept „Blood Of The Nations“ (14.8.)

Diane Birch „Bible Belt“ (21.8.)

Aerosmith „Live On Air“ (14.8.)

Disturbed „Asylum“ (21.8.)

Alin Coen Band „Wer bist du?“ (21.8.)

Donn T „Kaleidos­ copic“ (28.8.)

Andreya Triana „Lost Where I Belong“ (21.8.)

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s Gestatten: Brian Wilson, einst Beach Boy, heute Gershwin-Bearbeiter

Jamaica „No Problem“ (14.8.)

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Joao Bosco „Senho­r as Do Amazonas“ (21.8.)

Marc Cohn „Listening Booth: 1970“ (14.8.) Marco Mendoza „Casa Mendoza“ (14.8.)

Oceansize „Self Preserved While The Bodies Float Up“ (28.8.)

Annuals „Count The Rings“ (14.8.)

Earl Greyhound „Suspicious Package“ (14.8.)

Apocalyptica „7th Symphony“ (14.8.)

Eels „Tomorrow Morning“ (14.8.)

John Mellencamp „No Better Than This“ (21.8.)

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Joshua Radin „Simple Times“ (28.8.)

Bad Boys Blue „25“ (21.8.)

Ghinzu „Mirror Mirror“ (14.8.)

Bantaba „From The Ground Up“ (14.8.)

Gonzales „Ivory Tower“ (14.8.)

JP, Chrissie & The Fairground Boys „Fidelity!“ (21.8.)

Best Coast „Crazy For You“ (14.8.)

Goo Goo Dolls „Something For The Rest Of Us“ (28.8.)

Blackmore’s Night „Autumn Sky“ (28.8.) Blind Passenger „Next Flight To Planet Earth“ (21.8.) Blu „Her Favorite Colo(u)r“ (14.8.) Boundzound „Roothouse“ (21.8.) Breaching „Vista Breaking The View“ (21.8.) Brian Wilson „Brian Wilson Reimagines Gershwin“ (28.8.) Budos Band „III“ (14.8.) Bye Bye „Bicycle „Compass“ (21.8.)

h Heart „Red Velvet Car“ (21.8.) Hellsongs „Minor Misdemeanors“ (21.8.) Herrenmagazin „Das wird alles einmal dir gehören“ (28.8.) Hurts „Happiness“ (21.8.)

i Isobel Campbell & Mark Lanegan „Hawk“ (14.8.) Iyaz „Replay“ (21.8.)

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Carpark North „Lost“ (28.8.)

Jacoustix „Crossroads“ (28.8.)

k Kad Achouri „Lettre A Marianne“ (14.8.) Kamelot „Poetry For The Poisoned“ (04.9.) Katy Perry „Teenage Dream“ (21.8.) Kid Cudi „Dat Kid From Cleveland“ (14.8.) Kim Wilde „Come Out And Play“ (21.8.) Klaxons „Surfing The Void“ (14.8.)

l Lightnin’ Hopkins „Texas Blues Giant“ (14.8.) Lil Wayne „Return Of The Leak“ (21.8.) Linkin Park „A Thousand Suns“ (04.9.)

Margaret Cho „Cho Dependent“ (21.8.) Mark Bender „Irgendjemand“ (21.8.)

Oliver Koletzki & Fran „Lovestoned“ (28.8.)

p Parachute „Losing Sleep“ (14.8.)

Mark Chadwick „All The Pieces“ (04.9.)

Peter Schilling „Neu & Live 2010“ (21.8.)

Marteria „Zum Glück in die Zukunft“ (14.8.)

Philip Selway „Familial“ (21.8.) Philipp Poisel „Bis nach Toulouse“ (21.8.)

Serj Tankian „Imperfect Harmonies“ (28.8.) Seth Lakeman „Hearts & Minds“ (21.8.) Skunk Anansie „Wonderlustre“ (04.9.) Smooth „The Parade“ (21.8.) Somersault „The Solitude & Me“ (28.8.) Spoek „Mathambo Mshini Wam“ (21.8.) Stella „Fukui“ (14.8.) Stone Sour „Audio Secrecy“ (28.8.)

t Ten Kens „For Posterity“ (28.8.) The Crayonettes „Playing Out – Songs For Children & Robots“ (28.8.)

Matteo Capreoli „Ein Stück Weg“ (28.8.)

Pieter Nooten „Here Is Why“ (28.8.)

Meg Pfeiffer „Bullrider“ (14.8.)

Pink Turns Blue „Storm“ (04.9.)

Melvin Van Peebles „Brer Soul“ (14.8.)

Pontiak „Living“ (28.8.)

This Is The Arrival „This Is The Arrival“ (14.8.)

Psychopunch „The Last Goodbye“ (14.8.)

Tweak Bird „Tweak Bird“ (21.8.)

Minus The Bear „Omni“ (21.8.) Mogwai „Special Moves/Burning“ (14.8.) Mono Inc. „Comedown“ (21.8.)

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Raul Paz „Havanization“ (21.8.)

r Reamonn „Eleven“ (21.8.)

Nikka Costa „Prowhoa“ (28.8.)

Red Light Green Light „Everything Has Gone Wrong“ (21.8.)

NoFX „The Longest EP“ (14.8.)

Richard Thompson „Dream Attic“ (28.8.)

The Flaming Lips „The Dark Side Of The Moon“ (21.8.)

w Whirlwind „Dangerous“ (14.8.) Wir sind Helden „Bring mich nach Hause“ (21.8.)

z Zola Jesus „Stridulum II“ (14.8.)

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Auf einer Hügelkuppe unweit des Sunset Boulevard in L.A. hatten die Stones für die Dauer der Tour ihr „Basislager“ (u.)

Die Stille vor dem Gig – auch ein Mick Jagger hat gelegentlich meditative Momente – oder träumt er von einem Leben ohne Keith?

Die Glimmer Twins Jagger & Richards halten Hof: Backstage bekamen die Stones reichlich Besuch. Vom streng geregelten Touralltag der Gegenwart war man 1969 noch weit entfernt.

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MIck Jagger, Charlie Watts und Keith Richards In Aktion – rein musikalisch war die „Let It Bleed“-Tour eine ihrer besten

Tanz ins Desaster

Ein neuer Bildband zeigt die Tournee, die die Rolling Stones im Herbst und Winter 1969 nach Altamont führte.

Es war der Tag, der für viele im Nachhinein das Ende der Swinging Sixties markiert: Als am 6. Dezember auf dem Altamont Speedway bei San Francisco während eines Auftritts der Rolling Stones direkt vor der Bühne der Farbige Meredith Hunter von Hells Angels getötet wurde, zerplatzten die Flower-Power-Träume einer ganzen Generation. Die bittere Ironie dabei: Das als „Desaster von Altamont“ in die Rock-Annalen eingegangene Konzert war der dunkle Kulminationspunkt einer Tournee, die die musikalisch wohl besten Stones zeigte, die es live je zu erleben gab. Eine Band auf der Höhe ihrer zwielichtigen

Faszination, aber auch Zauberlehrlinge, die der Auswirkungen ihres „dämonischen“ Images nicht mehr Herr wurden. Der Regisseur und Fotograf Ethan Russell war auf jener Konzertreise dabei und durfte mit seiner Kamera auch hinter die Kulissen blicken. Sein Buch vermittelt einen spannenden Eindruck von der Stones-Welt und dem Rock’n’Roll-Zirkus jener Jahre. (CST) Ethan A. Russell „Let It Bleed – Die Rolling Stones, Altamont und das Ende der 60er“ 240 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag, Format 24,5 × 28 cm, € 39,90

Altamont Speedway 6. Dezember 1969. Die Sekunden vor der Katastrophe (rechts): Meredith Hunter, der Mann mit dem weißen Hut, hat nur noch einen Augenblick zu leben

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Neuheiten Klassik, Jazz & world Albéniz/Granados „Granada/Asturias/ Mallorca/Cordoba“ John Williams (Sony Classical) Bach „Brandenburgische Konzerte“ Ludwig Güttler/Virtuosi Saxoniae (Berlin Classics) Bach „Brandenburgische Konzerte Nr. 4-6“ Richard Kapp (Sony Classical) Bach „Geistliche Chorwerke“ Helmuth Rilling (Sony Classical) Bach „Partiten Nr. 1-6“ Francesco Corti (Berlin Classics) Bach/Barber/ Copland „Diverse“ Barbara Hendricks (EMI Classics)

Brahms „Sinfonien Nr. 3 und 4“ Günter Wand (Sony Classical) Brahms/Liszt u. a. „Ungarische Tänze Nr. 5 & 6/Les Préludes“ Leonard Bernstein (Sony Classical) Bruckner „Sinfonie Nr. 8 c-Moll“ Mozarteum Orchester Salzburg (Oehms Classics) Cage „Daughters of the Lonesome Isle“ Margaret Leng Tan (New Albion) Cherubini „Messen/ Ouvertüren/Motetten“ Riccardo Muti/ Neville Marriner (EMI Classics) Chopin „Klavierkonzert Nr. 1“ Eldar Nebolsin (Naxos)

Beethoven „Variationen für Klavier“ Ian Yungwook Yoo (Naxos)

Chopin „Rubinstein Plays Chopin“ Arthur Rubinstein (Sony Classical)

Beethoven „Glenn Gould Plays Beethoven - Sonatas & Concertos“ Glenn Gould (Sony Classical)

Diverse „The Aristocrat of Cellists (Icon Box)“ Pierre Fournier (EMI Classics)

Beethoven „Klaviersonaten Op. 57 & 27,2 & 53“ Vladimir Horowitz (Sony Classical) Beethoven „Simon Rattle Edition: Beethoven (Box Set)“ Sir Simon Rattle (EMI Classics) Beethoven „Sinfonien Nr. 1-9/Ouvertüren/Violinkonzert“ Leonard Bernstein (Sony Classical) Beethoven „Sinfonie Nr. 3/Leonoren-Ouvertüre“ Günter Wand (Sony Classical) Beethoven „Violinkonzert“ Anne-Sophie Mutter (Deutsche Grammophon) Boulez „Song of the Night“ Boulez, Wiener Philharmoniker (DG) Brahms „HändelVariationen/Walzer/ Rhapsodien“ Ragna Schirmer (Berlin Classics)

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Diverse „Complete EMI Recordings (Icon Box)“ Emil Gilels (EMI Classics)

Haydn „Mariazellermesse/Paukenmesse“ Trinity Choir/Rebel Baroque Orchestra (Naxos)

Ravel/Boulez „The Piano Concertos - Miroirs“ Pierre-Laurent Aimard (Deutsche Grammophon)

Rosalind Bevan New Albion

Haydn „Cellokonzerte Nr. 1 und 2/Sinfonie Nr. 13“ Steven Isserlis (Sony Classical)

Ravi Shankar „The Very Best of“ Ravi Shankar (EMI Classics)

Mahler „Des Knaben Wunderhorn“ Pierre Boulez/Magdalena Kozena (DG)

Schmidt „Das Buch mit sieben Siegeln“ Dmitri Mitropoulos (Sony Classical)

Strauss „Great Strauss Scences“ Donald Runnicles & The Atlanta Symphony Orchestra (Telarc)

Markevitch „Complete Orchestral Works 6“ Lucy Stelton/Arnheim Philharmonic Orchestra (Naxos)

Strauss „Oboenkonzert“ Francois Leleux (Sony Classical)

Schubert „Sinfonie Nr. 9“ Daniel Barenboim (Sony Classical)

Strauss „Diverse“ Fritz Reiner (Sony Classical)

Schubert „Die schöne Müllerin Op. 25“ Fritz Wunderlich (Sony Classical)

Telemann „Spirituosa“ Concerto Melante (Harmonia mundi)

Monteverdi „L’ Incoronazione di Poppea“ Diverse (Harmonia mundi) Monteverdi „L’ Orfeo, favola in musica“ Concerto Vocale, René Jacobs (Harmonia mundi) Montsalvatge „Piano Music 2“ Jordi Masó (Naxos) Mozart „Sinfonie Nr. 40 und 41“ Rafael Kubelik (Sony Classical) Mozart „Violinkonzerte Nr. 4 und 5“ Pinchas Zukerman (Sony Classical)

Diverse „Rudolf Kempe (Icon Box)“ Rudolf Kempe (EMI Classics)

Mozart „Die Zauberflöte (Highlights)“ James Levine (Sony Classical)

Diverse „A Poet among Tenors (Icon Box)“ Fritz Wunderlich (EMI Classics)

Mozart/Brahms „Klarinettenquintette“ Carmina Quartet (Sony Classical)

Diverse „Deutsche Volkslieder - Wenn ich ein Vöglein wär“ Diverse (Sony Classical)

Mozart/Haydn „Krönungsmesse/Paukenmesse“ Hans Peter Blochwitz (Deutsche Grammophon)

Diverse „Best of Lang Lang“ (Deutsche Grammophon) Diverse „Anniversary“ Seiji Ozawa (Deutsche Grammophon) Diverse „Simon Rattle Edition: Zweite Wiener Schule (Box Set)“ Simon Rattle (EMI Classics) Grieg/Sibelius „Peer Gynt/Finlandia“ EsaPekka Salonen (Sony Classical)

Schumann „Carnaval Op. 9/Davidsbündlertänze Op. 6“ Alessandra Ammara (Arts) Schumann „Die vier Sinfonien“ James Levine (Sony Classical) Sibelius „Violinkonzert“ Frank Peter Zimmermann/Helsinki Philharmonic Orchestra (Ondine) Smetana „Mein Vaterland“ Vaclav Neumann (Berlin Classics) Stockhausen „Mantra“ Yvar Mikhashoff &

Stockhausen „Directions in Music“ Pierre Boulez (Cherry Red)

Tschaikowsky „Concert Fantasy in G Major, Op. 56/Piano Concerto No. 2 in G Major, Op. 44“ Idil Biret (Naxos) Verdi „Il Trovatore“ Orchester und Chor des Teatro alla Scala Milano (Preiser) Wagner/Strauss „Live in Berlin 1952“ Kirsten Flagstad (Audite) Witt „Symphony in C Jena/Flute Concerto in G“ Patrick Gallois/ Sinfonia Finlandia (Naxos)

Anat Fort „And If“ (14.8.) Benjamin Schaefer „Beneath The Surface“ (21.8.) Brian Culbertson „XII“ (14.8.) C. W. Stoneking „Jungle Blues“ (21.8.) Danilo Rea „Piano Works X: Danilo Rea At Schloss Elmau - A Tribute To Fabrizio De André“ (21.8.) Florian Ross „Mechanism“ (14.8.) Gerardo Frisina „Join The Dance“ (28.8.) Guillermo Klein „Domador De Huellas“ (14.8.) Harmonicana „Mississippi Saxophone“ (21.8.) Joo Kraus & Tales In Tones „Songs From Neverland“ (14.8.) Kit Downes Trio „Golden“ (21.8.) Michael Formanek „The Rub And Spare Change“ (14.8.) Nighthawks „Today“ (21.8.) Nils Wogram „Listen To Your Woman“ (14.8.) Norma Winstone „Stories Yet To Tell“ (14.8.) Steve Coleman And Five Elements „Harvesting, Semblances And Affinities“ (14.8.)

Paganini „24 Caprices“ Julia Fischer (Decca)

Susan Weinert „Thoughts & Memories“ (14.8.)

Pärt „The Very Best of“ Diverse (EMI Classics)

The Bird And The Be „Interpreting The Master Volume 1: A Tribute To...“ (28.8.)

Pärt „Cantique“ Kristjan Järvi (Sony Classical) Rachmaninoff „Klavierkonzerte Nr. 3 und 4“ Vladimir Ashkenazy (Sony Classical)

Jazz & World:

Paganini meistert sie cool: Julia Fischer

Triosence feat. Sara Gazarek „Where Time Stands Still“ (28.8.) Vijay Iyer „Solo“ (21.8.)


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