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john lennon

Foto: Gruen

Sein Leben nach den Beatles – die Retrospektive zum 70. Geburtstag

Außerdem: Die neue Portfolio-Serie “Kathedralen des Klangs“ Special Service: Die CD-Neuheitenliste für Pop, Rock,Klassik, Jazz & Co.


Retrospek tive John Lennon

Mehrfach-Fantasien

Foto: Getty

Vor 70 Jahren geboren, vor 30 Jahren ermordet – die Gedenkstunde kann beginnen. Aber: An welchen John Lennon wollen wir uns erinnern? An den ruppigen Rock’n’Roller oder den braven Hausmann? An den intellektuellen Provokateur oder den sanften Friedensaktivisten? Eines war Lennons Leben auch nach den Beatles ganz gewiss nicht: geradlinig. Von Uwe Schleifenbaum

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27. Mai 1969: Beim zweiten Teil ihres legendären „Bed-In“ spielen John und Yoko mit der kanadischen Presse

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wei, die sich auszogen, um die Welt zu retten: Erst klickte der Selbstauslöser, dann folgte ein kleines Skandälchen. Dass sich Noch-Beatle John Lennon, gerade eben von Ehefrau Cynthia geschieden, im Herbst 1968 unbekleidet mit seiner japanischen Freundin Yoko Ono ablichtete, war natürlich Privatsache. Dass besagtes Foto die Hülle des gemeinsamen Albums „Unfinished Music No 1: Two Virgins“ zierte, empörte Teile der Öffentlichkeit dann aber doch. Selbst wohlmeinende Zeitgenossen fragten, ob das unbedingt nötig gewesen sei, und an zwei Flughäfen in New Jersey beschlagnahmte der amerikanische Zoll mal eben über 50.000 Exemplare des frisch gepressten Werkes. Das darf seitdem in manchen Ländern ausschließlich in einer bräunlichen Papierhülle verkauft werden. Etwa in den USA, wo man Nacktheit traditionell verwerflicher findet als Waffenbesitz. Lennon kommentierte die ganze Affäre retrospektiv mit dem ihm eigenen Sarkasmus: Nicht ihre Nacktheit sei das Problem gewesen, sondern ihre Hässlichkeit. Als radikales Statement funktionierte der Exhibitionismus zweier mittelhübscher Menschen natürlich prächtig, das Signal lautete: Wir sind da, wir akzeptieren keine Grenzen und tun, was wir für richtig halten. Dazu gehörte, im März 1969 den Bund der Ehe zu schließen, in Gibraltar, fernab der sensationshungrigen Pressemeute. Die Überraschung mancher Journalisten, in revolutionären Zeiten einen derart traditionellen Lebensentwurf zu verfolgen, konterte das Paar mit der lakonischen Anmerkung, man trage eben auch bürgerliche Seiten in sich. Was die anschließende Hochzeitsreise dann aber doch ein wenig konterkarierte: Die inszenierten John & Yoko nämlich als öffentliches „Bed-In“. Ob in Amsterdam, Montreal oder Wien: Da saßen zwei weiß-

l e n n o n/ Mc Ca rt n ey Jealous Guys Dem Ende der Beatles ging das Ende einer Freundschaft voraus: der zwischen Paul McCartney und John Lennon. Streitpunkte waren die Wahl des neuen Managers, Yokos ständige Präsenz im Studio und McCartneys Chefallüren. Selbst die Trennung sorgte noch für Verdruss. Lennon wollte seinen Ausstieg erklären, doch McCartney preschte vor und gab seinerseits bekannt, die Beatles verlassen zu wollen. Da wurde viel Porzellan zerschlagen, am schlimmsten für Lennon war gewiss McCartneys unverblümte Abneigung gegenüber Yoko Ono. Doch mit der Art und Weise, wie er 1971 konterte, erreichte der Streit ein ganz neues Aggressionsniveau: „How Do You Sleep“ hieß der Song, und er war eine bitterböse Kampfansage an seinen Ex-Kollegen. Der habe außer „Yesterday“ nichts zustande gebracht, mache unerträglich seichte Supermarktmusik und sei von Spießern umgeben, die ihm einredeten, er sei der Größte. Starker Tobak. Den offenbar auch George Harrison goutierte, denn der spielte bei dem Song einen Gitarrenpart – also erneut nur eine Nebenrolle. Denn im Kern ging es wohl nicht zuletzt um zwei Alpha-Männchen, die eifersüchtig die Erfolge des jeweils anderen neideten und um die Anerkennung ihrer eigenen Großtaten fürchteten. 1974 kam es in Los Angeles zur Aussprache, ein späteres Treffen in New York ging offenbar freundlich, aber recht förmlich über die Bühne. Viel zu sagen hatten sich die beiden wohl nicht mehr. Nach Lennons Ermordung näherten sich McCartney und Yoko Ono einander an, auf geschäftlicher Ebene, aber gewiss auch über den gemeinsamen Verlust. Das Kriegsbeil ist also begraben, aber enge Freundschaft sieht sicher anders aus.

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gewandete Promis im Bett, umringt von Journalisten und Neugierigen, und erklärten das Ganze zur Friedensaktion. Wer im Bett weilt, der tötet keine Kinder in Vietnam. Nachvollziehbar. Wer auf einer Luftmatratze durch die Irische See treibt, auf seinem heimischen Balkon Bier trinkt oder im Wald ein großes Loch gräbt, der tötet allerdings auch nicht. Schlichte Erkenntnisse, die dem „Bed-In“ dann doch eine formal exzentrische Note verliehen. Gleiches galt für Pressekonferenzen, die John & Yoko in zugeschnürten Baumwollsäcken absolvierten. Der Plan: Nichts lenke von der Botschaft ab, wenn ihre Sender anonym blieben. Das Problem: Die Mehrheit der Empfänger zweifelte, ob in den Säcken überhaupt John & Yoko saßen, oder eben nur zwei studentische Hilfskräfte. Die am häufigsten gestellte Frage der Wiener „Bagism“-Konferenz lautete: „Wann werdet ihr aus den Säcken steigen?“. Sie stiegen nicht, aber trotzdem wurde alles gut: John & Yoko hatten Aufmerksamkeit generiert. Für den Weltfrieden, also ein ehrenvolles Anliegen.

Eine Avantgardekünstlerin passte nicht zum Paarungskodex der Rockaristokratie Dass Lennon etwa zeitgleich seinen Mittelnamen Winston gegen Ono eintauschte und seinen „Order Of The British Empire“ an die Königin aller Briten retournierte, das mochte ja prinzipiell in Ordnung sein, schürte aber auch allerlei Befürchtungen. Die Auszeichnung hatte er immerhin als Beatle erhalten, sie zurück zu geben, konnte nichts Gutes bedeuten. Lennons diesbezüglicher Brief an die Königin ist legendär, machte er Britanniens Oberhaupt doch nicht nur für den Einsatz britischer Truppen in Biafra und die Unterstützung der Amerikaner in Vietnam verantwortlich, sondern auch für das schwache Abschneiden seiner aktuellen Single „Cold Turkey“. Die Öffentlichkeit quittierte derartige Aktionen wahlweise mit Wohlwollen, Erheiterung, Unverständnis und blankem Hass, dazu gesellte sich gelegentlich eine gehörige Portion Küchenpsychologie: Yoko war an allem Schuld. Vor allem daran, dass die Beatles mittlerweile ein Haufen mehr oder minder zerstrittener Individualisten waren, die schließlich vorzogen getrennte Wege zu gehen. Dabei hätte es bereits damals so furchtbar einfach sein können: Wer von sich behauptete, den realen Menschen John Lennon zu respektieren, der hätte gut daran getan, dessen Liebe zu Yoko Ono zu akzeptieren. Was manchen Beatles-Fans enorm schwer fiel, sie bogen sich ihren persönlichen Lennon lieber als sensible Phantasiegestalt zurecht, einst von der Mutter verlassen und daher armes Opfer maternalistischer Manipulationen seitens dieser „japanischen Hexe“. Wer 1970 so argumentierte, der unterstellte Lennon eine gewisse Willenlosigkeit, die in Anbetracht seines Alters und seines schon damals für mehr als ein Leben reichenden Erfahrungsschatzes ziemlich abwegig erscheint. Der Mann mochte nach dem Ende der Beatles ausgelaugt sein, emotional angeschlagen und auf der Suche nach künstlerischem Neuland sowie innerem Frieden, doch er wusste vermutlich recht genau, was er wollte, brauchte und wie er es erreichen konnte. John Lennon war bekanntermaßen ein intelligenter Mensch, und als solcher ließ er sich gewiss nicht – trotz aller ihm zugeschriebenen Begeisterungsfähigkeit – ohne weiteres manipulieren. Paul McCartney machte einfach weiter wie bisher, hatte eine Band, in der er diesmal sogar der unbestrittene Chef sein durfte. George Harrison fand Halt im Spirituellen, der Erfolg in der „Material World“ wurde von seiner Seite nicht über Gebühr forciert. Wenn ein Hit wie „My Sweet Lord“ heraussprang, war das schön, mehr aber auch nicht. Es gab Wichtigeres in seinem Leben. Und Ringo Starr? Der knüpfte Beziehungen, pflegte Freundschaften, produzierte selbstgenügsam


„Ganz in Weiß“ war 1965 ein Hit für Roy Black – und 1968 Style-Motto für John & Yoko

Ernst: Der John der späten Beatles- und frühen Solo-Jahre (o.) „Bed-In“ in Amsterdam (li.): eine Art Generalprobe für weitere Medienaktionen

Fotos: Jim Marshall, Getty

Die Fotos für das Cover von „Two Virgins“ erregten nIcht nur im prüden Amerika Anstoß (rechts)

brauch- bis verzichtbare Platten und genoss ansonsten die Sonnenseiten des Lebens – mit zunehmender Tendenz zum Alkoholabusus. John Lennons Ansprüche waren höher, seine Verwundungen saßen tiefer. Linderung versprach kurzzeitig die mittlerweile umstrittene, damals allerdings als neu und möglicherweise hilfreich angesehene UrschreiTherapie nach Arthur Janov. Was medial natürlich umgehend als komischer „Psycho-Kram“ abgetan wurde, als weitere Schrulle dieses eigenartigen Paares. Letzteres waren sie ohnehin, denn der Paarungskodex der Rock-Nobilität sah Anfang der siebziger Jahre wohl eher langbeinige, vorzugsweise schwedische und knapp volljährige Fotomodelle als standesgemäße Rockstar-Gespielinnen vor, nicht aber japanische Avantgardekünstlerinnen, die auf die Vierzig zugehen.

John sollte jetzt der politische Lautsprecher sein Natürlich beeinflusste Yoko Ono Lennons künstlerisches Schaffen, ob zum Guten oder Schlechten, darüber kann man streiten. Ihre Gesangseinlagen mochten bisweilen verstören, ihre kunsttheoretischen Kenntnisse waren für Lennons Neuerfindung als Solokünstler fraglos hilfreich. Fakt ist, dass er unmittelbar nach dem Ende der Beatles enorm kreativ war, und dass der Kontrast aus avantgardistischer Neutönerei und klassischer Singer/Songwriter- oder Rock’n’Roll-Attitüde durchaus seine Reize hatte – wobei die traditionellen Ansätze schließlich die Oberhand gewinnen sollten. Politisch-Weltanschauliches wie „Working Class Hero“, „Power To The People“ und natürlich „Imagine“ spiegelte den Zeitgeist »

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Was manchmal so aus niedlichen Kleinen wird: John & Yoko mit dem „Wedding Album“ (o.)und beim Protest gegen den „Blutsonntag“ in Irland (u.), nachdem britische Soldaten auf Zivilisten geschossen hatten

Vor dem Felsen von Gibraltar: John & Yokos heimliche Hochzeitsreise im März 1969

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jener Jahre perfekt wider – und diente freilich auch der Absolution vom Vorwurf, nur noch ein reicher, bourgeoiser Schöngeist zu sein, der im Anwesen Tittenhurst Park bei Ascot ein Leben als Landedelmann führte und sich im Rolls Royce herum kutschieren ließ. Vor allem: der sich in larmoyanter Selbstbespiegelung der Marke „Isolation“ und „Mother“ erging, während um ihn herum Klassenkampf, Vietnamkrieg und Rassenunruhen tobten. Vorwürfe, die Lennon ins Herz getroffen hatten, ob sie nun berechtigt waren oder nicht. Von Paul McCartney etwa erwartete niemand, anderes als gute Unterhaltung und „Silly Love Songs“ zu bekommen, Bob Dylan hatte mit „Self Portrait“ gerade ein erschreckend blasses Album abgeliefert – die Phase der Frömmelei stand noch bevor –, weshalb die Rolle des politisch

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engagierten Lautsprechers eindeutig Lennon zufiel. Dabei stand der radikale Geist der frühen Siebziger mit künstlerischer Freiheit mitunter auch auf Kriegsfuß: Dass sich Künstler bei Bedarf auch politisch äußerten, genügte den radikaleren Aktivisten und Kulturkritikern nicht mehr, sie verlangten quasi die künstlerische Unterordnung unter das revolutionäre Ziel. Und wer nicht mitspielte, der galt schnell als reaktionär. Lennon hörte die Signale und reagierte. Das kommende Album „Some Time In New York City“ war vor allem eine Sammlung von Protestsongs, John & Yoko thematisierten die Frauenrechte („Woman Is The Nigger Of The World“, „Sisters O Sisters“), den Gefängnisaufstand von „Attica State“, den Nordirlandkonflikt („Sunday Bloody Sunday“,


John vor der geliebten „Wurlitzer“-Jukebox (an der Wand das Foto von John in der Hamburger Jägerpassage)

Schöner Traum: In Lennons imaginärer Republik „Nutopia“ sollte es weder Grenzen noch Ausweispapiere geben

Mal konzentriert: John im Studio während des „Lost Weekend“ (o.) Am weißen Flügel im Salon von Tittenhurst Park, wo auch das Video zu „Imagine“ entstand(li.)

Fotos: Getty

Wiedervereint: John & Yoko bei den Grammy Awards 1975 (re.)

„The Luck Of The Irish“), sowie die Inhaftierungen von „John Sinclair“ und Bürgerrechtlerin „Angela“ (Davis). Dass dies aus Berechnung geschah, um die Wogen zu glätten, darf man bezweifeln, Lennon meinte es ernst und war zudem gewiss selbstbewusst genug, es nicht jedem Recht machen zu wollen. Dass sein Engagement persönliche Nachteile zur Folge haben sollte, wurde erst in den kommenden Jahren deutlich: Im August 1971 waren die Lennons nach New York übergesiedelt, bereits 1972 schlug ein republikanischer Senator vor, John Lennon als unerwünschte Person umgehend auszuweisen – was 1973 dann in die Tat umgesetzt werden sollte. Lennon musste die USA binnen 60 Tagen verlassen, Yoko Ono indes erhielt permanentes Bleiberecht. Die beiden reagierten mit einer Pressekonferenz, in der sie einerseits die Republik

„Nutopia“ ausriefen, in der es weder Grenzen noch Papiere gibt, andererseits politisches Asyl für John Lennon beantragten – was ihn erst einmal vor der Abschiebung bewahrte. Präsident Richard Nixon stürzte kurz darauf über die Watergate-Affäre, sein mit größerer Weisheit gesegneter Nachfolger Gerald Ford stellte das Abschiebeverfahren 1975 ein. Zwei Jahre später erhielt Lennon die „Green Card“.

Feuerwaffen und Nasenpuder: Das „Lost Weekend“ Nicht nur aufgrund der drohenden Ausweisung brach für Lennon 1973 eine harte Zeit an. Gemeinsam mit Yoko hatte er eine luxuriöse Wohnung im „Dakota Building“ direkt am Central Park bezogen, doch in ihrer Beziehung zeigten sich deutliche Risse. Was Yoko Ono, Frau der »

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Genehmigte Aushilfsgespielin: Sektretärin May Pang versüsste John das legendäre „Lost Weekend“1974/1975.

An Englishman Abroad: ein bepelzter Lennon gönnt sich Mitte der 70er auf Capri eine Tasse Tee (o.)

Ein seltenes Dokument privaten Glücks: John spielt mit (oder für?) den kleinen Sean ein bißchen Frisbee (o.)

Die guten letzten Monate: John und Yoko im Sommer 1980 (li.)

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Tat, dazu bewog, ihren Gatten kurzerhand vor die Tür zu setzen. Eine Auszeit von der Ehe wurde vereinbart, und Lennon verbrachte sie im kalifornischen Exil. Begleitet von seiner Sekretärin May Pang – Yoko hatte die Liaison abgesegnet – wohnte er in Los Angeles und ließ allerlei Junggesellenträume wahr werden: Als „Lost Weekend“ ging die 18 Monate währende Sause in die Pop-Annalen ein, denn Lennon befand sich in illustrer – und notorisch exzessiver – Gesellschaft. Besäufnisse mit Wahlkalifornier Ringo Starr, dem Songwriter Harry Nilsson und dem gefürchteten Feierbiest Keith Moon, hauptberuflich Schlagzeuger der Who, gehörten quasi zur Tagesordnung. Überliefert ist eine Anekdote aus dem Nachtclub „The Troubadour“, den die stark alkoholisierte Gang in abenteuerlichem Aufzug heimsuchte. Die

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ausgelassenen Jungs bewarfen sich mit Burgern, und Lennon, der als Kopfschmuck eine Damenbinde trug, beschwerte sich bei einer Kellnerin über die angeblich schlechte Bedienung: „Weißt du überhaupt, wer ich bin?“, soll er gepoltert haben, woraufhin die unbeeindruckte Kellnerin trocken zurückgab: „Irgendein Arschloch mit einer ‚Kotex‘ auf dem Kopf.“ Künstlerisch tat sich zunächst einmal wenig. Mit Phil Spector arbeitete Lennon damals zwar an neuen Songs, doch der Exzess machte auch vor der Studiotür nicht Halt. Wenig ging voran, und Spector, ausgewiesener Freund des weißen Nasenpuders und großkalibriger Faustfeuerwaffen, ballerte irgendwann im Studio mit seinem Revolver herum. Was einen zu Tode erschrockenen Lennon letztlich dazu be-

Fotos: Getty

Die letzten Sekunden: John Lennon gibt Mark David Chapman (re.) ein Autogramm.


M a r k Dav i d C h a p m a n Mord in Manhattan „Was mich etwas beunruhigt, ist der Gedanke, dass eines Tages irgendein Irrer auftauchen könnte – und weiß der Himmel, was dann pas­ siert.“ Das sagte John Lennon 1965, als die Beatlemania auf dem Höhepunkt war und Auf­tritte der Band zunehmend unkontrollierbar wurden. Der Irre tauchte tatsächlich auf, 15 Jahre später, am 8. Dezember 1980 vor dem Dakota Building. Mark David Chapman ließ sich ein Autogramm geben, als Lennon das Haus verließ – und wartete. Um etwa 22.50 Uhr kehrte Lennon zurück, Chap­man schoss und traf ihn viermal in den Rücken, eine der Kugeln zerfetzte Lennons Halsschlagader. Nach dem Transport ins nahe Roosevelt Hospital wurde John Lennon dort um 23.07 Uhr offiziell für tot erklärt. Chapman bekannte sich der Tat schuldig und wurde zu mindestens 20 Jahren Haft verurteilt. Seit 2000 stellt er alle zwei Jahre einen Antrag auf Haftent­ lassung, dem bislang nicht stattgegeben wurde. Yoko Ono hatte jedes Mal Einspruch erhoben und darauf hingewiesen, dass weder sie, noch Lennons Söhne Julian und Sean sich sicher fühlen könnten, sobald Chapman auf frei­em Fuß wäre. Auf die Frage, ob sie dem Mörder ihres Mannes verziehen habe, antwortete Yoko Ono: „Ich weiß, dass der Papst seinen Attentäter im Gefäng­nis besucht und ihm verziehen hat. Aber ich bin nicht der Papst.“

wog, die Szenerie zu verlassen und sich nach einem neuen Kompagnon umzusehen. Er lernte Elton John kennen, der ihm bei der Produktion des Albums „Walls And Bridges“ unter die Arme griff, die gemeinsame Single „Whatever Gets You Through The Night“ erreichte gar Platz 1 der US-Charts. Lennon hatte im Vorfeld dagegen gewettet, doch nachdem sich Elton Johns Prognose als richtig erwiesen hatte, beglich er seine Wettschuld mit einem Gastauftritt bei der laufenden Tournee des Pianisten: Am 28. November 1974 ging im New Yorker Madison Square Garden Lennons letzter Auftritt über die Bühne. Den Monaten des Exzesses folgten nun Jahre der Zurückgezogenheit – über die naturgemäß wenig bekannt ist. Und das, was doch an die Öffentlichkeit geriet, widerspricht sich auch noch.

Yoko nahm die Zügel in die Hand Im Januar 1975 kehrte Lennon ins Dakota Building zurück, dass er sich damals mit Yoko Ono versöhnte, darf man annehmen: Neun Monate später, im Oktober 1975 und genau an Lennons 35. Geburtstag, erblickte nämlich Sohn Sean das Licht der Welt. Die offizielle Version der nun folgenden Jahre zeichnet ein progressiv-harmonisches Bild: „Woman“ Yoko war nicht der „Nigger Of The World“, sondern umtriebige Geschäftsfrau und Repräsentantin, die Zügel fest im Griff zum Wohle aller. Und Johnnyboy, der ehemalige „Jealous Guy“, kümmerte sich rührend um Sean, wärmte Babybrei und buk Brot – der perfekte Hausmann. Die inoffizielle Version, veröffentlicht von Robert Rosen auf Grundlage der Lennon-Tagebücher, die ein gewisser Frederic Seaman nach Lennons Tod entwendet hatte, kratzt bedenklich an diesem Image. Laut „Nowhere Man: Lennons letzte Tage in New York“ sei der Hauptdarsteller dauerstoned gewesen, jähzornig und kaum in der Lage, das Familienleben zu meistern. Ein ausgebrannter Typ, der seine Tage im

Bett und vor dem laufenden Fernseher verbrachte, während Domestiken ihm jeden Handgriff abnahmen und Yoko geschäftstüchtig sein Geld mehrte. Auf der Beziehungsebene herrschte angeblich Funkstille. Die Wahrheit? Schwer zu ergründen. Frederic Seaman, angeheuert als Lennons Assistent und von diesem angeblich schlecht behandelt, sollte man nicht die edelsten Motive unterstellen. Gleiches gilt für Rosen, der unter dem Pseudonym Bobby Paradise einst erotische Geschichten für Pornomagazine verfasst und sich als Enthüllungsautor versucht hatte. Mit der „Skandalchronik“ gelang ihm endlich der Sprung in die Bestsellerlisten. Dass sie jeglicher Grundlage entbehrt, ist nicht anzunehmen, dass sie ohne bewusste Zuspitzungen und Übertreibungen auskommt, allerdings auch nicht. Für ein „couch potato“ war Lennon zu jener Zeit jedenfalls erstaunlich oft auf Reisen, etwa in Hongkong, Ägypten und auf den Bermudas, wo in ihm der Überlieferung nach der Plan reifte, ein neues Album aufzunehmen. Auslöser sei der Song „Rock Lobster“ der B52’s gewesen, den Lennon in einem dortigen Club gehört hatte. Ein Spaziergang durch den örtlichen botanischen Garten inspirierte dann den Titel des kommenden Werkes: Lennon entdeckte dort eine Freesie namens „Double Fantasy“. Das Comeback-Album erschien am 17. November 1980, laut Yoko Ono hatte Lennon damals „einen richtigen Lauf “, plante bereits weitere Aufnahmen und war guter Dinge, dauerhaft ins Musikgeschäft zurückzukehren. Am 8. Dezember 1980 beendete eine Wahnsinnstat Lennons Leben, und die Welt trauerte kollektiv. Sie verlor einen Künstler, der Geniales, aber auch Mittelmäßiges kreiert hatte, einen Menschen, der unflätig und rau sein konnte, aber auch humorvoll und liebenswert. Sie verlor keinen Heiligen, sondern eine reale Persönlichkeit voller Widersprüche. Eine, die der Welt viel gegeben hatte. »

lennon monumente Ehre, wem Ehre gebührt „Einmal Lennon? Macht einszwanzig.“ Das hörte man in der Bundesrepublik 1988, so­ fern man in einer Filiale der Bundespost die neue 80Pf-Sondermarke aus der Reihe „Jugendidole“ nachfragte. Den Zuschlag von 40 Pfennig zahlte man zum Wohle der Jugend. Buddy Holly war schon für 75Pf erhältlich, Elvis für 90 und Jim Morrison für eine Mark fünf. Man musste kein Bundespräsi­ dent mehr sein, kein Kirchenmann oder Erfinder, um auf eine Briefmarke zu kommen – Rock’n’Roll-Sänger reichte auch, eine gute Nachricht. Was auch für die Monumente gilt, die man zu Ehren Lennons errichtete. In Liverpool etwa, wo ein bronzener John am Eingang des wieder auf­ gebauten „Cavern Club“ herumlungert. Nicht so naheliegend, aber durch einen Kurzbesuch des Originals geadelt, mutet die Lennon-Statue in Almeria an – während der Dreharbeiten zu „Wie ich den Krieg gewann“ hatte Lennon 1966 in der spa­ nischen Hafenstadt geweilt und den Song „Strawberry Fields Forever“ komponiert. Dass Lennon je in Kuba war ist nicht überliefert. Dennoch schuf man in Havanna einen Parque Lennon nebst sitzender Plastik. Krönung des immobilen LennonKultes ist der „Liverpool John Lennon Airport“. Womit sich der Seemannssohn seit 2002 auf einer Bedeutungsebene mit John F. Kennedy, de Gaulle und da Vinci befindet.

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John Lennon – die Soloalben Poppige Hitknaller neben AvantgardeGeräuschen – das Solo-Schaffen des Ex-Beatle war vielfältig. Von Jörg Laumann

Live Peace in Toronto (1969) Noch vor der offiziellen Auflösung der Beatles gab Lennon sein Live-Debüt als Solokünstler. „Live Peace in Toronto“ enthält das komplette Set, das die hochkarätig besetzte „Plastic Ono Band“ bei einem Rock’n’Roll Revival Festival in Toronto auf die Bühne brachte. Die Gruppe, die dieses Konzert nahezu ungeprobt absolviert, verlässt sich dabei zu Beginn auf Klassiker wie „Blue Suede Shoes“ oder „Money“, bevor es auch einige Lennon-Eigenkompositionen zu hören gibt. Bemerkenswert dabei vor allem die Performance von „Cold Turkey“, das zum damaligen Zeitpunkt noch gar nicht veröffentlicht war. Aus dem Beatles-Repertoire wird „Yer Blues“ aufgegriffen. Die routinierten Musiker gehen dabei mitunter etwas holprig, aber mit großer Spielfreude zur Sache. Yoko Onos Beiträge, insbesondere das rund zwölfminütige „John John (Let’s Hope For Peace)“, knüpfen hingegen eher an die vorherigen Avantgarde-Veröffentlichungen des Paares an und stehen im krassen Gegensatz zur schnörkellosen Rock-Performance der Band. Fazit: Authentisches Dokument von einem der wenigen Live-Auftritte Lennons. Info: Die Plastic Ono Band bildeten

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an diesem Abend Lennon, Ono, Eric Clapton, Alan White und Klaus Voormann.

Plastic Ono Band (1970) Lennons erstes Studioalbum als Solo-Musiker ist an Eindringlichkeit kaum zu überbieten. Der Ex-Beatle legt hier einige der besten Texte und Gesangsleistungen seiner gesamten Karriere vor. Thematisch bildet die Auseinandersetzung mit der früh verstorbenen Mutter im Opener „Mother“ und im abschließenden, Kinderlied-artigen „My Mummy’s Dead“ eine Klammer. Dazwischen setzt sich Lennon unter anderem kritisch mit dem Selbstverständnis der Arbeiterklasse („Working Class Hero“) und mit falschen Idealen („I Found Out“) auseinander. Das beeindruckende „God“ gipfelt in einer Aufzählung von Religionen, Personen und Institutionen, an die Lennon nicht (mehr) glaubt, darunter: „I don’t believe in Beatles“. Musikalisch besticht das Album durch seine zum Teil spartanischen Arrangements, die Johns emotionalen Gesang herausarbeiten. Nicht von ungefähr spielt dabei auch das Stilmittel des Schreis, etwa in „Mother“ und dem hart rockenden „Well Well Well“, eine Rolle. Lennon und Ono hatten zuvor eine „Urschrei-Therapie“ bei dem Psychologen Arthur Janov absolviert.

Fazit Vor allem in textlicher Hin­sicht beeindruckendes SoloFrühwerk von Lennon. Info: Zeitgleich erschien die LP „Yoko Ono/Plastic Ono Band“ mit zum Teil identischem Musiker-Lineup und ähnlichem Cover-Artwork.

Imagine (1971) Nach dem spröden „Plastic Ono Band“ zeigt sich Lennon von seiner melodiöseren Seite und legt ein Album vor, das keinen schwachen Moment aufweist. Vom hymnischen Titelsong spannt sich der Bogen über das musikalisch witzige, aber textlich bittere „Crippled Inside“ und das sentimentale „Jealous Guy“ bis zum epischen „I don’t want to be a Soldier“. Mühelos chargiert Lennon zwischen Liebesliedern wie „Oh My Love“ und „Oh Yoko!“ und Gesellschaftskritik in „Gimme Some Truth“. Auf dem Höhepunkt des Zwists mit Paul McCartney, der zuvor im Song „Too Many People“ gegen Lennon gestichelt hatte, bekommt der ehemalige Songwriting-Partner mit „How Do You Sleep?“ eine volle Spott-Breitseite ab: „The only thing you done was yesterday“ gibt John ihm mit. Musiker wie George Harrison, Klaus Voormann, Jim Keltner und Nicky Hopkins sorgen für ein solides musikalisches Fundament, das der neben Lennon und Ono als Koproduzent agierende Phil Spector in ein perfektes Klangbild eingebettet hat. Fazit: Nicht nur wegen des Titelsongs das absolute Highlight in Lennons Solokarriere. Info: Dem Original-Album lag eine Postkarte bei, auf der Lennon das Cover von McCartneys „Ram“ persiflierte.

Some Time In New York City (1972, mit Yoko Ono) Anders als bei den beiden Vorgänger-Alben rückt bei „Some


Time In New York City“ die Zusammenarbeit von Lennon und Ono wieder in den Vordergrund. Gemeinsam mit der Band Elephant’s Memory gelingt dem Ehepaar, das zu diesem Zeitpunkt gerade in die USA ausgewandert ist, ein musikalisch und textlich äußerst kraftvolles Album. Frauenbewegung, Polizeigewalt, Rassismus und der Nordirland-Konflikt sind einige der Themen, die auf „Some Time In New York City“ aufgegriffen werden. Lennon präsentiert sich auf dem straighten Rocker „New York City“, dem folkigen „The Luck Of The Irish“ und der Single „Woman Is The Nigger Of The World“ in seinem Element, und auch Ono legt deutlich zugänglichere Kompositionen als auf früheren Veröffentlichungen vor, unter anderem „Sisters O Sisters“. Die zweite LP des Doppelalbums ist eine Sammlung von Live-Mitschnitten, an denen sich wie schon bei „Live Peace In Toronto“ die Geister scheiden: Lennon rockt, während bei Onos Vokal-Improvisationen wohl nur hartgesottene Avantgarde-Fans auf ihre Kosten kommen. Fazit: Das Ehepaar Lennon/Ono auf dem Höhepunkt seiner politischen Aktivitäten. Info:Teile der Live-Aufnahmen entstanden bei einem Konzert mit Frank Zappa und den Mothers Of Invention.

Mind Games (1973) Nach dem kreativen Höhenflug von „Imagine“ und der politischen Brisanz von „Some Time in New York City“ wirkt Lennon auf seinem vierten Solo-Studioalbum bisweilen etwas uninspiriert. Liebeslieder wie „Aisumasen (I’m Sorry)“, in dem die gerade erfolgte (vorübergehende) Trennung von Yoko Ono verarbeitet wird, oder „You Are Here“ kommen eine Spur zu harmlos und weichgespült daher, auch den klassischen Rock’n’Roll seiner Jugendzeit hat Lennon schon

deutlich besser zelebriert als in „Tight A$“. Und dennoch ist der begnadete Songschreiber auch in schwächeren Phasen für den einen oder anderen Ausnahmesong gut. In diesem Fall sind dies vor allem das eingängige Titelstück und das lässige „Intuition“. Auch „Meat City“ weiß mit seinen aggressiven Rock-Gitarren zu gefallen, ebenso wie das Anti-Kriegslied „Bring On The Lucie (Freda Peeple)“, bei dem der Texter Lennon zu alter Schärfe zurückfindet. Fazit: Lennon im Mittelmaß, dennoch mit einigen Highlights. Info: „Mind Games“ enthält die Nationalhymne des fiktiven Staates „Nutopia“: Drei Sekunden Stille.

Walls and Bridges (1974) Inmitten seines „Lost Weekend“, der 18-monatigen Trennung von Yoko Ono, gelingt Lennon ein überzeugendes, wenngleich in seiner Grundstimmung äußerst ambivalentes Album. Vergleichsweise „kommerzielle“, durchaus fröhliche Kompositionen wechseln sich hier ab mit tiefschürfenden Selbstreflexionen Lennons, wobei Letztere in dem berührenden „Nobody Loves You (When You’re Down and Out)“ ihren Höhepunkt finden. Auf der anderen Seite beweist der Künstler seine Experimentierfreude, bewegt sich etwa auf Funk-Rock-Terrain mit dem kraftvollen, von trockenen Bläsersätzen angetrieben „What You Got“, das wohl auch im heutigen Repertoire eines Lenny Kravitz eine gute Figur machen würde. In „Whatever Gets U Thru The Night“ entdeckt Lennon gar den Zugang zum Tanzbaren – honoriert mit seinem einzigen Nummer-1-Hit zu Lebzeiten in den USA. Weitere Höhepunkte sind der klug arrangierte Opener „Going Down On Love“ und das atmosphärische „Steel And Glass“, in dessen Text Lennon mit dem berüchtigten letzten

Beatles-Manager Allen Klein abrechnet. Fazit: Das musikalisch wohl abwechslungsreichste von Lennons Soloalben. Info: Die LP enthält den ersten musikalischen Auftritt des damals elfjährigen Julian Lennon – als Schlagzeuger bei „Ya Ya“.

Rock’n’Roll (1975) Bereits vor „Walls and Bridges“ begannen Lennon und Phil Spector mit der Arbeit an dieser Sammlung von Rock’n’RollKlassikern aus den 50er und 60er Jahren. Die ursprünglichen Sessions endeten jedoch im Chaos und wurden abgebrochen. Lennon vollendete das Album ein Jahr später im Alleingang. Das Ergebnis ist eine unterhaltsame Zeitreise, aber nicht der ganz große Wurf. Die New Yorker StudioCracks liefern Lennon zwar ein musikalisches Fundament im Breitwand-Format, gehen aber bei Stücken wie „Sweet Little Sixteen“ oder „Bony Moronie“ mitunter etwas arg behäbig zur Sache. Interessant wird es immer dann, wenn sich John und seine Mitstreiter weit vom Original entfernen, etwa bei „Stand By Me“ oder der Reggae-Adaption von „Do You Wanna Dance?“. Interessant sind die offensichtlichen Parallelen zwischen Chuck Berrys „You Can’t Catch Me“, das hier zu hören ist, und Lennons Beatles-Komposition „Come Together“. Das Album sollte ursprünglich dazu beitragen, einen Rechtsstreit Lennons mit dem Verleger Morris Levy hierüber beizulegen, fachte diesen aber letztlich noch stärker an. Fazit: Der Kreis schließt sich: Mit diesem umstrittenen letzten Album vor einer langen Pause kehrt Lennon zu seinen Rock‘n‘Roll-Wurzeln zurück. Info: Das Cover-Foto zeigt John anno 1961 in einem Hauseingang in der Hamburger Jägerpassage.

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Nach fünf Jahren Auszeit legt Lennon ein Album vor, das erstmals seit „Some Time In New York City“ wieder eine komplette Zusammenarbeit mit Yoko Ono darstellt. Der Leadgesang auf den 14 Songs von „Double Fantasy“ wechselt zwischen den Eheleuten hin und her. Lennon vermittelt mit seinen Beiträgen den Eindruck eines zufriedenen Mannes, der sein Glück als Familienmensch gefunden hat. Das Unverständnis, dass ihm einige Zeitgenossen deswegen entgegenbringen, nimmt er im besten Stück auf dieser LP, „Watching The Wheels“, aufs Korn. Ein wenig zu kurz kommt bei aller Harmonie, die auch Ono mit durchaus gefälligen Kompositionen untermauert, die rockige Seite Lennons. Sogar UptempoNummern wie „Cleanup Time“ oder „I’m Losing You“ kommen harmlos daher. Fazit: Lennons Comebackalbum wurde erst durch seinen Todes zum ganz großen Verkaufserfolg. Info: Eine alternative Rock-Version von „I’m Losing You“ wurde mit Musikern von Cheap Trick eingespielt, aber erst 1998 im Boxset „Anthology“ veröffentlicht.

Milk and Honey (1984, mit Yoko Ono) Knapp vier Jahre nach Lennons Tod fand Yoko Ono die Kraft, ein weiteres Album aus den offenbar sehr fruchtbaren Session rund um „Double-Fantasy“ zusammenzustellen. Covergestaltung und Konzept sind dabei an die vorherige LP angelehnt. Wieder wechselt die Rolle des Leadsängers, diesmal gleichwertig aufgeteilt auf jeweils sechs Lennonund Ono-Songs. Vor allem die Stücke der ersten Plattenseite zeigen einen anderen John als noch auf „Double Fantasy“. Mit „I’m Stepping Out“ wird das Album deutlich rockiger eingeleitet, „I Don’t Wanna Face It“ knüpft

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nahtlos an diese Stimmung an. Noch einmal tritt Lennon als brillanter Texter bei „Nobody Told Me“ in Erscheinung, das auch zum Single-Hit wurde. Aus der zweiten Hälfte des Albums sticht Lennons Liebeslied „Grow Old With Me“ hervor. Die eingängige Komposition hat es nicht mehr über das Demo-Stadium hinaus geschafft und wird in genau dieser rohen, aber gerade daher anrührenden Form präsentiert. Fazit: Die letzten Sessions eines großen Musikers: Lennon präsentiert sich gut gelaunt und zum Teil rockiger als auf „Double Fantasy“. Info: „Nobody Told Me“ war ursprünglich als Johns Beitrag für ein Ringo-Starr-Album geplant.

Unfinished Music No.1: Two Virgins (1968) Unfinished Music No.2: Life With The Lions (1969) Wedding Album (1969) Noch bevor sie mit „Live Peace in Toronto“ in musikalischer Hinsicht auf sich aufmerksam machten, hatten John Lennon und Yoko Ono bereits drei LPs mit avantgardistischem Inhalt auf den Markt gebracht. „Unfinished Music No.1: Two Virgins“ besteht vor allem aus einer Aneinanderreihung von Tonbandcollagen und Soundeffekten. Das rund ein halbes Jahr später veröffentlichte „Unfinished Music No.2: Life With The Lions“ dokumentiert unter anderem den Krankenhaus-Aufenthalt von Yoko Ono, die zum Zeitpunkt der Aufnahmen eine Fehlgeburt erlitt. Die andere Hälfte der LP bietet FreeJazz-Improvisationen. Ebenfalls noch 1969 kam das „Wedding Album“ auf den Markt, das während der Flitterwochen des Paares in Amsterdam entstand. Eine Plattenseite lang werden hier die Namen „John“ und „Yoko“ in unterschiedlicher Form wiederholt, im zweiten Teil sind Interviews und Gespräche zu hören. Mehr

Aufsehen als die Inhalte riefen mitunter die Verpackungen der Experimental-Alben von Lennon und Ono hervor. Das „Wedding Album“ kam als LP in einer liebevoll gestalteten Box in den Handel, die u.a. ein Poster, Zeitungsausschnitte, ein Bild der Hochzeitstorte und eine Kopie der Heiratsurkunde enthielt. Fazit: Drei experimentelle Alben, die Einblicke in das Leben von Lennon und Ono und den kulturellen Zeitgeist der späten 60er gewähren. Info: „Life With The Lions“ war eine von nur zwei Veröffentlichungen auf dem Speziallabel „Zapple“ der Beatles-Plattenfirma Apple.

John Lennon & Yoko Ono – Double Fantasy Stripped Down Capitol/EMI Neben der kompletten Remaster-Edition seines Solowerks erschien anlässlich John Lennons 70. Geburtstag auch eine QuasiNeuveröffentlichung. 30 Jahre nach dem Release hat sich Yoko Ono mit dem damaligen Koproduzenten Jack Douglas die LP „Double Fantasy“ vorgenommen und ihr ein komplett neues Klangbild verpasst. „Stripped Down“ bedeutet die Abkehr von der opulenten Produktion, vor allem die vielschichtigen Chorgesänge sind weitestgehend verschwunden, dafür rücken die Leadstimmen und auch die Gitarren in den Vordergrund. Je nach Song bringt dies unterschiedlche Effekte: „(Just Like) Starting Over“ und vor allem „Woman“ steht das neue Soundgewand sehr gut, während „Clean­up Time“ und „I’m losing you“ dünn herüberkommen. Zum Vergleich ist auch das Original als zweite CD enthalten. Wissenswertes: Die Cover-Zeichnung erstellte Lennons und Onos gemeinsamer Sohn Sean. Download-Tipps: „Woman“, „(Just Like) Starting Over“.

Foto: Heinrichs, Litjes

Double Fantasy (1980, mit Yoko Ono)


SONO -Portfolio „K athedralen der Kl änge“ (1) Gastierte im März: DeeDee Bridgewater

Tonhalle Düsseldorf

D

s Herzstück des Düsseldorfer Musiklebens liegt in d er Altstadt am Rheinufer. 1925/26 ursprünglich als Mehrzweckhalle errichtet, beherbergte das Gebäude zeitweilig ein Planetarium. 1976 wurde in dem Kuppelbau durch das Architekturbüro Petschnigg & Partner ein halbkugelförmiger Konzertsaal installiert. Das Programm umfasst neben Konzerten aus Klassik, Jazz, Soul und Chanson auch Kabarettveranstaltungen. 2005 wurde die Tonhalle komplett modernisiert, erneut unter der Planung und Leitung von Petschnigg & Partner. Dadurch profitierte die früher umstrittene Akustik – heute wird der Bau nicht mehr nur für seine bauliche Ästhetik gerühmt. Neben dem sogenannten „großen Saal“ mit 1854 Plätzen gibt es auch noch einen Kammermusiksaal für 300 Zuhörer.

Spektakuläre Halbkugelform: der große Konzertsaal

Hier war einst der Welt größtes Planetarium

ieden: iker sind zufr Die Symphon ustik Ak e di t auch Heute stimm

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Neuheiten Pop & rock CD-Veröffentlichungsübersichten aus Pop & Rock, Jazz, World & Co. und Klassik finden Sie wöchentlich aktua­ lisiert unter sonomagazin.de

A Absynthe Minded „Absynthe Minded“ (09.10.) Achim Reichel „Solo mit Euch - Mein Leben, meine Musik. Gesungen und erzählt“ (09.10.)

Belle And Sebastian „Write About Love“ (02.10.)

Frei.Wild „Gegengift“ (09.10.) Friendly Fires „Bugged Out!“ (18.09.)

Belshazzar’s Feast „Find The Lady“ (25.09.)

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Ben Folds/Nick Hornby „Lonely Avenue“ (18.09.)

G.Rag und die Landlergschwister „The Woaz“ (02.10.)

Benoit Pioulard „Lasted“ (09.10.)

Game „The R.E.D. Files Vol. 3“ (The Prequel)“ (16.10.)

Billy Cobham „Fruit From The Loom“ (02.10.)

Giant Sand „Blurry Blue Mountain“ (23.10.)

Blurt „Cut It!“ (02.10.) Bon Homme „Bon Homme“ (25.09.)

Glasser „Ring“ (02.10.)

Admiral Radley „I Heart California“ (16.10.)

Bonecrusher „We Are The Working Class“ (09.10.)

Afrocubism „Afrocubism“ (02.10.)

Brian Eno „Small Craft On A Milk Sea“ (23.10.)

Gonjasufi „The Caliph’s Tea Party“ (25.09.)

Alter Bridge „AB III“ (02.10.)

Brian Setzer „Christmas Comes Alive!“ (09.10.)

Graziella Schazad „Feel Who I Am“ (09.10.)

An Pierle „Hinterland Ltd.“ (16.10.)

Bryan Ferry „Olympia“ (16.10.)

Andy Blade „Let’s Burn The Internet Down“ (23.10.)

Buju Banton „Before The Dawn“ (25.09.)

Guildo Horn „20 Jahre Zärtlichkeit - Das Album zum Bühnenjubiläum“ (18.09.)

Aloe Blacc „Good Things“ (02.10.)

Angelzoom „Nothing Is Infinite“ (18.09.)

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Anika „Anika“ (09.10.)

Cara Long „Distance Love“ (25.09.)

Antony And The Johnsons „Swanlights“ (02.10.)

Carl Barat „Carl Barat“ (25.09.)

Antony Hagerty „The Art Of Antony“ (25.09.) Ashley Hicklin „Parrylsand“ (02.10.) Astpai „Heart To Grow“ (02.10.) Athlete „Singles 0110“ (18.09.) Atlantic/Pacific „Meet Your New Love“ (23.10.) Avid „Minor Words & Major Thoughts“ (25.09.) Axel Krygier „Pesebre“ (02.10.) Azure „Ray Drawing Down The Moon“ (16.10.)

b B.o.B. „The Adventures Of Bobby Ray - B.o.B. presents“ (18.09.) Bad Religion „The Dissent Of Man“ (18.09.)

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Glen Matlock „Born Running“ (25.09.)

Rod Stewart blättert wieder im großen amerikanischen Songbook

Harmonious „Thelonious Talking“ (02.10.)

Cas Haley „Connection“ (25.09.)

The Nomad Series Volume 1“ (16.10.)

Charice „Charice“ (02.10.)

Cut In The Hill Gang „Mean Black Cat“ (16.10.)

Cherry Overdrive „Go Prime Time, Honey!“ (09.10.) Chris Brecht „Dead Flower Motel“ (09.10.) Chris de Burgh „Moonfleet & Other Stories“ (16.10.) Christian Durstewitz „Let Me Sing“ (16.10.) Christiane Rösinger „Songs Of L. And Hate“ (16.10.) Christopher Cross „Doctor Faith“ (09.10.) Cliff Richard „Bold As Brass“ (02.10.)

h Harris „Der Mann im Haus“ (18.09.)

Dirk Darmstaedter „So geht das jede Nacht“ (25.09.)

Escapado Montgomery „Mundtod“ (16.10.) Ezio „This Is The Day“ (16.10.)

Cyndi Lauper „Memphis Blues“ (18.09.)

Doug Paisley „Constant Companion“ (09.10.)

Heathers „Here, Not There“ (09.10.)

Duane Stephenson „Black Gold“ (02.10.)

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Hocico „Tiempos De Furia“ (25.09.)

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Ducks Deluxe „Side Tracks & Smokers“ (23.10.)

Faith Evans „Something About Faith“ (16.10.)

Dakota Suite & David Darling „Vallisa“ (02.10.)

Dustin Wong „Infinite Love“ (02.10.)

Fields Of The Nephilim „Fallen“ (23.10.)

Deine Jugend „Wir sind deine Jugend“ (16.10.) Deine Lakaien „Indicator“ (09.10.) Della Miles „Simple Days“ (02.10.)

e Ebo Taylor „Love And Death“ (09.10.) Elliott Smith „An Introduction To“ (23.10.)

Film School „Fission“ (02.10.) Filter „The Trouble With Angels“ (18.09.) Flying Horseman „Wild Eyes“ (16.10.)

Hauschka „Foreign Landscapes“ (23.10.)

Huey Lewis And The News „Soulsville“ (16.10.) Hybryds „Urban Rituals“ (25.09.)

i Instrument „Instrument“ (25.09.)

j Jacqueline „Good Life“ (25.09.)

Denis Jones „Red + Yellow =“ (16.10.)

Elton John/Leon Russell „The Union“ (16.10.)

Cloud „Nothings Turning On“ (16.10.)

Devon Allman’s Honeytribe „Space Age Blues“ (18.09.)

Elvis Costello „National Ransom“ (16.10.)

Foreigner „Can’t Slow Down - When It’s Live“ (18.09.)

Jason Collett „Rat A Tat Tat“ (09.10.)

Corin Tucker Band „1.000 Years“ (02.10.)“

Die Antwoord „$0$“ (02.10.)

Emiliana „Torrini Rarities“ (18.09.)

Fran Healy „Wreckorder“ (02.10.)

Jason Simon „Jason Simon“ (25.09.)

Cowboy Junkies „Renmin Park -

Die Happy „Red Box“ (18.09.)

Eric Clapton „Clapton“ (18.09.)

Franz K. „Purer Stoff“ (02.10.)

Jay Del Alma „De Mi Corazón“ (18.09.)

Clinic „Bubblegum“ (25.09.)

Fool’s Gold „Fool’s Gold“ (16.10.)

Jane Birkin „Di Doo Dah“ (09.10.)


Jenny And Johnny „I’m Having Fun Now“ (02.10.)

Lydia Daher „Flüchtige Bürger“ (09.10.)

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Jens Friebe „Abändern“ (02.10.)

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Parlour „Simulacrenfield“ (25.09.)

JJ No. 2“ (25.09.) Joe Cocker „Hard Knocks“ (25.09.) Joe Cocker „Hard Knocks“ (02.10.) Joe Satriani „Black Swans And Wormhole Wizards“ (02.10.) John Doan „A Celtic Pilgrimage“ (02.10.) John Watts „Morethanmusic“ (16.10.) Jutta Weinhold „Read Between The Lines“ (18.09.)

k Killing Joke „Absolute Dissent“ (25.09.) Kimber’s Men „Kimber’s Men“ (09.10.) Kings of Leon „Come Around Sundown“ (09.10.) KT Tunstall „Tiger Suit“ (16.10.) Kurt Wagner & Cortney Tidwell „Invariable Heartache“ (25.09.)

l Laetitia Sadier „The Trip“ (25.09.) Le Fly „St. Pauli Tanzmusik“ (25.09.) Leonard Cohen „Songs From The Road“ (18.09.) Lil Wayne „I Am Not A Human Being“ (09.10.) Little Johnny England „Tournament Of Shadows“ (09.10.) Los Tumpolos „Fly Again...“ (16.10.) Louie Austen„ Last Man Crooning/ Electrotaining You“ (16.10.) Lousy „The Babylon District“ (16.10.) Luke Roberts „Big Bells And Dime Sings“ (02.10.)

Macy Playground „ndaba Remixes From Wonderworld“ (09.10.) Magnetic Man „Magnetic Man“ (02.10.) Maps & Atlases „Perch Patchwork“ (02.10.) Marc Terenzi „Terenzi Horror Nights 4“ (18.09.) Marcos Valle „Estática“ (02.10.) Mark Ronson „Record Collection“ (18.09.) Marnie Stern „Marnie Stern“ (09.10.)

Panico „Kick“ (02.10.)

Patrick Watson „Just Another Ordinary Day“ (25.09.) Paul Smith „Margins“ (09.10.) Pavlov’s Dog „Echo & Boo“ (09.10.) Pete Brown & Phil Ryan „Road Of Cobras“ (25.09.) Peter Maffay „Tattoos“ (25.09.) Plan Three „Screaming Our Sins“ (18.09.) Planlos „Planlos“ (09.10.) Plus/Minus „Pulled Punches“ (09.10.)

Matt Costa „Mobile Chateau“ (02.10.)

Pond „Frond“ (25.09.)

Max Mutzke „Home Work Soul“ (18.09.)

Posies „Blood/Candy“ (25.09.)

Münchener Freiheit „Ohne Limit“ (25.09.)

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Mice Parade „What It Means To Be LeftHanded“ (25.09.)

Ranil „Y Su Conjunto Tropical Ranil’s Jungle Party“ (02.10.) Raven Henley „Richtung Schicksal“ (09.10.) Red Box „Plenty“ (23.10.) Robbie Williams „In & Out Of Consciousness: Greatest Hits 19902010“ (02.10.)

Ryo „So gesehen unmöglich“ (25.09.)

s

Steve Cradock „The Kundalini Target“ (02.10.)

Sarah Connor „Real Love“ (16.10.)

Steve Lukather „All’s Well That Ends Well“ (02.10.)

Schwefelgelb „Das Ende vom Kreis“ (23.10.)

Strangeways „Perfect World“ (09.10.)

Shakira „Sale El Sol“ (09.10.)

Subway „Lola’s Themes“ (16.10.)

Robert Wyatt/ Gilad Atzmon/ Ros Stephen „For The Ghosts Within“ (02.10.)

Sharon Corr „Dream Of You“ (18.09.)

Subway To Sally „Nackt II“ (16.10.)

Shelby Lynne „Tears, Lies And Alibis“ (25.09.)

Sufjan Stevens „Age Of ADZ“ (02.10.)

Rod Stewart „Fly Me To The Moon - The Great American Songbook Volume V“ (09.10.)

Smoke „Fairies Through Low Light And Trees“ (25.09.)

Suzanne Vega „Close-Up 2: People & Places“ (25.09.)

Ronnie Wood „I Feel Like Playing“ (18.09.)

Smokie „Take A Minute“ (09.10.)

Royal Trux „Thank You“ (16.10.)

Snorri Helgason „I’m Gonna Put My Name On Your Door“ (09.10.)

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Rubber Gun „Grease Up“ (16.10.) Ry Cuming „Ry Cuming“ (25.09.) Ryan Francesconi „Parables“ (09.10.)

Sia „We Are Born“ (25.09.)

Suuns „Zeroes QC“ (09.10.)

Tamaryn „The Waves“ (09.10.)

Status Quo „In The Army 2010“ (18.09.)

Telekinesis „Dirty Thing“ (02.10.)

Stephan Micus „Bold As Light“ (02.10.)

The Aberlours „Save The Last Drop“ (25.09.)

Monster Magnet „Mastermind“ (23.10.) Murder „Gospel Of Man“ (16.10.)

n Ne-Yo „Libra Scale“ (09.10.) Needtobreathe „The Outsiders“ (02.10.) Neil Young „Le Noise“ (18.09.) No Age „Everything In Between“ (25.09.)

o O. Children „O. Children“ (09.10.) Ok „Go Of The Blue Colour Of The Blue Sky“ (16.10.) Olivia Newton-John „Grace And Attitude“ (18.09.) Omar RodriguezLopez „Cizana De Los Amores“ (02.10.) Our Broken Garden „Golden Sea“ (16.10.)

Lassen ihren Roots-Rock live ordentlich krachen: The Avett Brothers aus North Carolina

Outlandish „Sound Of A Rebel“ (25.09.)

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Neuheiten Jazz & world The Antikaroshi „Per/Son/Alien“ (02.10.) The Avett „Brothers Live, Volume 3“ (25.09.)

a Abdullah Ibrahim/ Ekaya Sotho „Blue“ (16.10.)

The Bear „Quartet Monty Python“ (09.10.)

Ali Farka Toure/ Toumani Diabate „Ali And Toumani“ (09.10.)

The Big Heat „The Good, The Bad And The Nutty“ (16.10.)

Anne Sofie von Otter & Brad Mehldau „Love Songs“ (09.10.)

The Black Heart „Procession Blood Bunny/Black Rabbit“ (09.10.) The Great Bertholinis „Gradual Unfolding Of A Conscious Mind“ (16.10.) The Hollies „Then, Now, Always“ (02.10.) The Jim Jones Revue „Burning Your House Down“ (18.09.) The Strange „Death Of Liberal England Drown Your Heart Again“ (16.10.) The Temper „Trap Conditions Remixed“ (23.10.)

Asmara Allstars „Eritrea’s Got Soul“ (09.10.)

b Bill Frisell „Beautiful Dreamers“ (02.10.) Blue „Sketches Of A Working Band“ (02.10.) Bobo Moreno „50 Ways To Leave Your Lover“ (16.10.) Brian Simpson „South Beach“ (18.09.) Brigitte Lyregaard/ Alexandra Grimal/ Alain Jean-Marie „Blue Anemone“ (16.10.)

Der lässig-smarte Popstar unter Deutschlands Jazzmusikern: Till Brönner

Buddy Guy „Living Proof“ (16.10.)

Fredrika Stahl „Sweep Me Away“ (25.09.)

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Cécile Verny Quartet „Keep Some Secrets Within“ (18.09.)

Gaby Goldberg „And The Paul Kuhn Band“ (18.09.)

Tony Joe „White The Shine“ (25.09.)

Charlie Haden „Sophisticated Ladies“ (16.10.)

u

Grand Pianoramax „Smooth Danger“ (09.10.)

Charly Beutin „Wildes Herz und klare Kante“ (16.10.)

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The Walkmen „Lisbon“ (02.10.) Three Mile Pilot „The Inevitable Past Is The Future“ (25.09.) Toby Keith „Bullets In The Gun“ (09.10.)

Usher „Versus“ (25.09.)

v Wallace Vanborn „Free Blank Shots“ (09.10.)

w Warpaint „The Fool“ (16.10.)

y Yann Tiersen „Dust Lane“ (25.09.) Yannick Noah „Frontières“ (25.09.)

z Zaz „Zaz“ (25.09.)

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Chris Minh „Doky Scenes From A Dream“ (09.10.)

d David Friedmann & Peter Weiniger „Rétro“ (09.10.)

Harmen Fraanje „Trio Avalonia“ (16.10.) Herb Berger „The Bitter End“ (09.10.)

j James Cotton „Giant“ (09.10.)

k Kenny Neal „Hooked On Our Love“ (25.09.) Kirk Whalum „Everything Is Everything“ (16.10.)

l Lizz Wright „Fellowship“ (02.10.) Lucky Peterson „You Can Always Turn Around“ (25.09.)

m Markus Stockhausen „Eternal Voyage“ (18.09.) Morblus „On The Way Back“ (09.10.)

Pink Martini „Joy To The World“ (23.10.)

q Quadro Nuevo „Grand Voyage“ (25.09.)

r Regina Carter „Reverse Thread“ (25.09.) Roditi/Ignatzek/ Rassinfosse „Dedication“ (16.10.) Rox Trio „Upper West Side Stories“ (02.10.)

s

Trio Elf „Elfland“ (16.10.)

v

Sun Ra „Paris Tapes“ (16.10.)

Willie Salomon „Let Your Light Shine“ (02.10.)

Joanne Shaw „Taylor Diamonds In The Dirt“ (09.10.)

Paquito D’Rivera & WDR Big Band „Benny Goodman Revisited“ (09.10.)

t

Philippe Petit „Off To Titan“ (25.09.)

The Bad Plus „Never Stop“ (25.09.)

Pierre Dorge „New Jungle Orchestra“ (25.09.)

The Creole Choir Of Cuba „Tande-La“ (09.10.)

Joyce Cobb „With The Michael Jefry Stevens Trio“ (25.09.)

Tom Gaebel „Easy Christmas“ (09.10.)

w

David Maxwell & Otis Spann „Conversations In Blue“ (16.10.)

Francis „International Airport In The Woods“ (02.10.)

„At The End Of The Day“ (09.10.)

Steve Cardenas „West Of Middle“ (09.10.)

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f

Till Brönner

Soo Cho Quartet „Little Prince“ (16.10.)

Jasper Somsen „Dreams, Thoughts & Poetry“ (16.10.)

John Zorn „Filmworks 24: The Nobel Prizewinner“ (16.10.)

Thomas Siffling & Daniel Prandl „Ballads“ (18.09.)

Vince Mendoza/Metropole Orchester „Fast City - A Tribute To Joe Zawinul“ (16.10.)

David Helbock’s Random/Control „Random/Control“ (09.10.)

Paolo Conte „Nelson“ (09.10.)

The Metronome Quintet „The Metronome Quintet Plays Swinging Mahagony“ (02.10.)

y Yitzhak Yedid „Through The Window Of Marc Chagall“ (16.10.)


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