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ABENTEUER HIMALAYA:
Vom Banker zum Klangschalen-Experten Wenn wir an das Dach der Welt denken, sehen wir vor uns schneebedeckte Gipfel, Mönche in orangeroten Gewändern und hören tiefe Töne aus Klosteranlagen. Eine fremdartige Welt, die neugierig macht, sie zu erleben. So ging es auch dem Unternehmensberater Horst Oberle, dessen Arbeitsalltag sich lange Zeit um Zahlen drehte. Doch immer schon schlummerte in ihm der Abenteurer.
ine vierwöchige Auszeit in der Sahara sollte es damals sein, mit dem Ziel innezuhalten, Altes zu überdenken und sich neu auszurichten. Teil seines Retreats war ein Visionquest, ein uraltes Ritual, das Menschen für vier Tage und Nächte allein und fastend in die Natur führt, um sich selbst und seinem Leben neu zu begegnen. Diese Form des Reisens war nicht neu für Horst Oberle. Zwei Jahre zuvor hatte ihn bereits der Himalaya gerufen. Doch die organisierte Trekkingtour in Nepal entpuppte sich als touristisch kommerzielle Wanderung, die ihm weder Land noch Leute näherbrachte. Sie war nicht das, was er sich
E
von dem Land mit seiner jahrtausendalten Kultur zu erleben erhoffte. Enttäuscht flog er wieder nach Deutschland. Eigentlich hatte er mit dem Trekking im Himalaya bereits abgeschlossen, als es der Zufall wollte, dass er erneut die Möglichkeit bekam, nach Nepal zu reisen. In einer kleinen organisierten Reisegruppe, die auf ganz individuelle Art den Himalaya erkunden wollte, wurde kurzfristig ein Platz frei. Spontan sagte er zu, gespannt auf das Unbekannte, was dort auf ihn wartete. Das zentrale Erlebnis Ziel der Reise war der Kailash, der heiligste Berg Tibets. Dieser Berg ist wegen seiner
religiösen Bedeutung bis heute unbestiegen. Denn den Kailash besteigt man nicht, man umrundet ihn. Es heißt, wer den Kailash 108-mal umrundet, der erlangt unmittelbare Erleuchtung. Die Einheimischen und gläubigen Buddhisten bewältigen die Kora, so nennt sich der 53 km lange Rundweg, im Niederwurf, Meter für Meter. Hier wollte Oberle die Ursprünglichkeit des Landes und seiner Menschen erfahren. Auf 5.700 Höhenmeter, in Gemeinschaft mit anderen und doch jeder für sich allein. In Kathmandu freundete sich Oberle mit einem Händler an, der direkt vor Oberles Guesthouse sein Lädchen hatte. Hier kam der Banker aus Frankfurt dann zum
Handgefertigte Fußklangschalen
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