Freundschaft November 2012

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freund schaft

November 2012

Das Magazin, das uns verbindet.

Profiheer und Sozialjahr Smash it up! DINO-Wettbewerb:

Lena (6) ist die „Namensfee“

SJ rockt OÖ: Großer DJ Contest

Optimaler Schutz für die MitbürgerInnen


FREUNDSCHAFT

chäftsführer Von Landesges er Christian Horn

Rätsel gelöst Gelöst ist das Rätsel um die roten „Radarkästen“ in Wartberg im Bezirk Kirchdorf: Dahinter steckte die SPÖ Wartberg mit ihrem bei unserer Ideenmesse ausgezeichneten Projekt „Bürgerradar“. Mit den roten Kästen sollte auf die Möglichkeit einer neuen Form der Bürgerbeteiligung aufmerksam gemacht werden. Ist der eine oder andere Autofahrer durch die Boxen vom Schnellfahren abgehalten worden, ist das ein positiver Nebeneffekt der gelungenen Aktion. Im Internet hatten die WartbergInnen die Möglichkeit, Wünsche, Anliegen oder Beschwerden zur Verbesserung ihrer Gemeinde zu deponieren. Rasche Bearbeitung wurde zugesichert. Bei einer Bearbeitung innerhalb von 48 Stunden weist das „Bürgerradarzertifikat“ 100 % Leistungsfähigkeit aus.

Werte, Politik und Wirtschaft Unser Handbuch sozialdemokratischer Werte in Österreich ist da, präsentiert rund um den Bundesparteitag. Ein wichtiger Beitrag unserer Landesorganisation zur bundesweiten Programmdebatte. Was uns dazu bewogen hat? Unser morgen.rot-Prozess ab 2009 zeigte, dass sowohl innerhalb der Partei als auch in der Gesellschaft ein großes Bedürfnis nach Werthaltungen besteht. Die mit der Finanzkrise einhergehende Verunsicherung, die Ängste, der Vertrauensverlust in das Geldsystem, die Skandalserie von Teilen der Wirtschaft und Parteien wie ÖVP, FPÖ, BZÖ in Sachen Bestechung und persönlicher Bereicherung - Stichwort BUWOG und Telekom - lässt viele MitbürgerInnen nach Werten und moralischen Beweggründen für das Handeln in unserer Gesellschaft fragen. Deshalb haben Josef Ackerl und ich mit der Wissenschafterin Elisabeth Wehling dieses Buch zu unseren Grundwerten Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität in einer zeitgemäßen Sprache geschaffen.

Die SP-GemeindeverterInnen durften sich über das psotive Echo auf ihr „Bürgerradar“ freuen.

Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: Sozialdemokratische Partei Oberösterreich, Landstraße 36, 4020 Linz, Tel. +43(0)732/77 26 11 - 0, Fax +43(0)732/77 26 11 - 32, E-Mail ooe@spoe.at, www.ooe.spoe.at, Fotos: SPÖ OÖ; Verlagspostamt: 4020 Linz

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IKS-Nr.: 53401-1210-1019

Werte, Moral und Ethik in der Gesellschaft stärken Während unser Projekt nun schon seit 2010 läuft und mit dem Buch einen vorläufigen Höhepunkt gefunden hat, kommen nun auch andere Teile der politischen Landschaft auf die Wertefrage. Die ÖVP und ein Milliardär aus Kanada mit Steuerdrückwohnsitz in der Schweiz. Das ist gut so, denn das macht die Unterschiede leicht begreifbar. Die Konservativen huldigen sehr gerne den bekannten Stehsätzen wie ‚Der Zweck heiligt die Mittel‘,‚Alles ist erlaubt, solange keiner draufkommt‘ oder egoistisch ‚Jeder ist seines Glückes Schmied‘. So sieht dann auch ihr Handeln aus. Bekanntlich

bemüht sich die SPÖ derzeit intensiv darum, von Millionären und anderen Privilegierten des aktuellen Finanz- und Steuersystems einen gerechteren Beitrag für die Allgemeinheit und die Bewältigung der Krisenkosten über Steuern zu erzielen. Denn sowohl in der ÖVP als auch in Teilen der Wirtschaft und Industrie hat man nahezu völlig verdrängt, dass Gewinne und wirtschaftlicher Erfolg in unserem Land nur möglich sind, wenn man gemeinschaftlich über Steuern finanzierte Strukturen nutzen kann. Unser Bildungssystem vom Kindergarten, über die Schulen bis hin zur Universität bildet uns alle aus. Es ermöglicht, dass wir unsere Fähigkeiten und Neigungen entwickeln und damit auch in die Arbeitswelt einbringen können. Die Forschung in staatlichen Einrichtungen erzielt hervorragende Ergebnisse die in die Wirtschaft einfließen. Unsere Straßen und Bahnlinien, die größten Teile der Infrastruktur, Basis für Wirtschaft und Arbeit, all das wird über Steuern finanziert. Kein Konzernherr, kein Millionär wäre auch nur ansatzweise in der Lage, das selbst zu finanzieren. Gerechtigkeit bedeutet daher, dass die Profiteure unserer gemeinsam finanzierten Strukturen auch einen gerechten, höheren Beitrag dafür zurückgeben. Eine Selbstverständlichkeit, denn auch in einer intakten Familie teilen Familienmitglieder, die mehr haben, mit den anderen. Dieser Zugang zur Steuerpolitik ist eine sozialdemokratische Werthaltung und die moralische Begründung, warum wir für eine Millionärssteuer und bessere Steuern auf Vermögenszuwächse sind. Solche Werthaltungen wollen wir gemeinsam ins Bewusstsein aller rücken.


Foto: SPÖ

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Josef Ackerl beim Bundesparteitag: „Banken und Millionäre müssen endlich mehr in die Verantwortung genommen werden!“

ACKERL-BILANZ ZUM PARTEITAG: „SPÖ STEHT WIE EIN GRANITBLOCK!“

Rückenwind für Millionärssteuer „Dieser Parteitag war inhaltlich einer der besseren, den ich erlebt habe. Wichtige Zukunftsthemen wie vermögensbezogene Steuern, die Frage der Notwendigkeit eines Berufsheeres, soziale Dienste und der beitragsfreie Bildungszugang wurden diskutiert. Schade, dass durch das Wahlergebnis die Inhalte in den Hintergrund gerückt sind“, zieht SPÖ-Landesparteichef Josef Ackerl die Bilanz des SPÖ-Bundesparteitags am 13. Oktober in St.Pölten. Ackerl würdigte den Einsatz der Regierung für europaweite Vermögenssteuern: „Werner Faymann steht wie ein Granitblock zu Millionärssteuern. Erster Schritt war die Finanztransaktionssteuer, der zweite wird sein, europaweit weiter an einem Steuersystem zu arbeiten, das das Friedensprojekt Europa in Zukunft absichert. Wir müssen jetzt gemeinsam daran arbeiten, 2013 eine Mehrheit - abseits von Rechtsextremen - zu erlangen, die uns erlaubt, unsere Ideen einer gerechten Gemeinschaft zu verwirklichen“. WICHTIGE IMPULSE AUS OBERÖSTERREICH Für wichtige Impulse am Parteitag sorgte die SPÖ Oberösterreich auch mit ihren Anträgen. „Sozialer Fortschritt und wirtschaftlicher Erfolg durch gerechtere Verteilung!“. Unter diesem Titel wurde u.a. die Einfüh-

rung einer Millionärssteuer für Privatvermögen über einer Million Euro und 60 % Grenzsteuersatz auf Einkommen von mehr als 300.000 Euro im Jahr gefordert. Im Gegenzug soll es eine Senkung des Eingangssteuersatzes für Arbeitseinkommen auf 25 % geben. Weiter geht es um eine Begrenzung der steuerlichen Absetzbarkeit von ManagerInnengehältern von mehr als 500.000 Euro pro Jahr. UNTERSTÜTZUNG FÜR GEWERKSCHAFTEN Auch die Gewerkschaften werden im Einsatz für gerechte Lohn- und Gehaltssteigerungen und bei der Umsetzung des kollektivvertraglichen Mindestlohns von 1300 Euro unterstützt, mit dem Ziel beim nächsten Schritt 1500 Euro zu erreichen. Der Antrag aus Oberösterreich zur Verteilungsgerechtigkeit wurde angenommen.

Ein Antrag der SPÖ OÖ setzte sich „Für eine flächendeckende Gemeinsame ganztägige Schule der 6- bis 14-Jährigen mit bester Qualität“ ein. Weitere Anliegen: Ein wirtschaftspolitischer Kurswechsel in Europa hin zu einer Wirtschaftspolitik, die allen EuropäerInnen ein menschenwürdiges Einkommen und Leben ermöglicht bzw. eine progressive Netzpolitik der SPÖ, die die Chancen der Digitalisierung nützt und Urheberrechte im Sinne der ProduzentInnen sichert, sowie eine Zweckbindung und schrittweise Valorisierung der Wohnbauförderungsmittel des Bundes. Weiter im Antragspaket aus Oberösterreich: Die Forderung nach Stärkung des innerparteilichen Diskurses, um ein inhaltlich abgestimmtes starkes Auftreten der SPÖ nach außen zu erreichen.

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Rasche Verbesserungen In härtefällen!

In den letzten Jahren hat die Verschmutzung entlang von Straßen im Bezirk Rohrbach dramatisch zugenommen. Vor allem bei jungen Menschen ist eine gewisse Sorglosigkeit zu beobachten. Deshalb hat eine Initiative eine Kampagne entwickelt, die junge Menschen dazu motivieren soll, ihren Dreck im Auto zu lassen und bei Gelegenheit entsprechend zu entsorgen. Gemeinsam mit McDonalds, der SPÖ-Rohrbach und anderen regionalen Partnern will die Aktion „No Müllviertel“ darauf aufmerksam machen, dass das Entsorgen von Abfall durch das Autofenster „uncool“ ist. Um in der gleichen Sprache wie die Jugendlichen zu sprechen, wurde die Plakatkampagne „Mistschwein“ konzipiert. Diese ist bewusst aufrüttelnd und frech. Außerdem werden 5000 Flyer verteilt.

SPÖ fordert sozial gerechte Wohnbeihilfe Immer mehr Menschen haben schwere Einschnitte bei der Wohnbeihilfe zu verzeichnen und wenden sich mit Sorge an PolitikerInnen oder Medien. „Härtefälle müssen mit fünfhundert bis tausend Euro weniger auskommen – und das bei steigenden Mietpreisen“, zeigt SPÖ-Sozialsprecher Hans Affenzeller auf. Insgesamt hat sich gezeigt, dass die von VP und FP im Dezember 2011 beschlossenen Einschnitte bei der Wohnbeihilfe gerade Menschen mit geringem Einkommen am stärksten treffen. „Das haben wir bereits bei der Beschlussfassung im Dezember des Vorjahres kritisiert“, betont Affenzeller. Die SPÖ hat daraufhin gemeinsam mit NGOs ein Netzwerk geformt, um die unsozialen Einschnitte zu bekämpfen und insbesondere Verbesserungen für Härtefälle zu erreichen. Jetzt beantragt die SPÖ die sofortige Evaluierung der Wohnbeihilfe sowie den rückwirkenden finanziellen Ausgleich für Härtefälle. Gerade in den vergangenen Jahren sind Miet- und Betriebskosten stark gestiegen, weshalb Kürzungen bei der Wohnbeihilfe die Betroffenen doppelt treffen – durch höhere Mieten und Betriebskosten ebenso wie durch die geringere Wohnbeihilfe. Das „frei verfügbare Einkommen“ wird dadurch immer mehr vom Grundbedürfnis auf Wohnen aufgebraucht. „Gerade in Niedriglohnbranchen fallen auch die Einkommenssteigerungen oft gering aus, weshalb sich die individuelle Notlage von sozial bedürftigen Menschen immer stärker zuspitzt“, warnt Affenzeller.

„Wer Abfälle auf der Straße entsorgt, belastet seine eigene Umwelt und Geldbörse. Wir wollen mit dieser Aktion aufrütteln, auf dieses Problem hinweisen und das Bewusstsein und die Sensibilität der Menschen stärken.“ DOMINIK REISINGER BÜRGERMEISTER HASLACH

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Die Arbeiterkammer hat Modellrechnungen präsentiert, wonach ein Ein-Personenhaushalt mit einer 60-Quadratmeter-Wohnung und einem Nettoeinkommen (12 Mal pro Jahr) von 1000 Euro insgesamt 51 Euro pro Monat Verlust (612 Euro im Jahr) hinnehmen muss. Ein 3-Personenhaushalt in einer 90-Quadratmeter-Wohnung mit 1500 Euro Einkommen verliert 83 Euro pro Monat (996 Euro pro Jahr) und ein 5-PersonenHaushalt in einer 115-Quadratmeter-Woh-

Foto: ms.foto.group

Aktion: „No Müllviertel!“

Sozialsprecher Hans Affenzeller setzt sich für sozial gerechte Wohnbeihilfen ein: „Weil alle Menschen ein Recht auf leistbares Wohnen haben!“

nung mit 2000 Euro Monatseinkommen hat Einbußen von 102 Euro pro Monat (1224 Euro pro Jahr). „Immer mehr Menschen wenden sich in ihrer Not an PolitikerInnen oder schreiben Leserbriefe an die Medien – das sind Alarmsignale, die unser Handeln erfordern“, so Affenzeller.

harte fakten Im Jahr 2010 hatte Maria S. bei einem steuerrechtlichen Einkommen von 1253,70 Euro (Jahreszwölftel inkl. Urlaubs- und Weihnachtsgeld) eine Wohnbeihilfe in der Höhe von 175,47 Euro erhalten. Zwei Jahre später ist ihr Einkommen auf 1342,86 Euro angewachsen, aber die Wohnbeihilfe auf 28,14 Euro zusammengeschrumpft. Real bleibt ein Verlust von 58,17 Euro im Monat!


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Landesrat Entholzer wieder auf Zugtour durchs Land

Öffi-Ausbau ist auf Schiene „Um mehr Menschen hin zum öffentlichen Verkehr zu bewegen, ist es wichtig, die Probleme, Wünsche und Sorgen vor Ort zu kennen. Aus diesem Grund bin ich auch im Herbst wieder mit den Regionalbahnen in ganz Oberösterreich unterwegs!“, so Landesrat Reinhold Entholzer.

nviertel sind ausgearbeitet, die Umsetzung ist aber von den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln abhängig. In einem ersten Schritt wurden die Bahnverbindungen auf der Mattigtalbahn bereits im Jahr 2010 verbessert.

„Die Anliegen der Betroffenen, die tagtäglich mit den Öffis unterwegs sind, sind mir äußerst wichtig. Durch ihre Verbesserungsvorschläge ist es uns möglich den öffentlichen Verkehr auch anderen Menschen schmackhafter zu machen“, so Verkehrs-Landesrat Reinhold Entholzer.

Bereits im Mai und Juni war Landesrat Entholzer in vielen Bezirken unterwegs, um in Kontakt mit den Menschen vor Ort zu treten. Die ausgedehnte Zugtour führte ihn durch ganz Oberösterreich und brachte viele interessante und neue Informationen über die Wertschätzung des öffentlichen Verkehrs ein. Grundsätzlich waren die Pendler/innen und Schüler/innen mit dem Angebot und der Qualität sehr zufrieden. Probleme machen zum Beispiel fehlende, frühe bzw. sehr späte Verbindungen. Am 22. Oktober startete Reinhold Entholzer erneut seine Zugtour, die ihn auf sieben unterschiedlichen Strecken reisen lässt. Auch hier ist das Ziel, sich bei Betroffenen, die tagtäglich mit Öffis unterwegs sind, zu informieren, welche Verbesserungen im öffentlichen Verkehr dringend notwendig sind. Offensive in Grieskirchen und im Innviertel Neben der ausgedehnten Zugtour will Lan-

desrat Entholzer aber auch die regionalen Verkehrskonzepte im Innviertel und im Bezirk Grieskirchen vorantreiben. Verkehrs-Landesrat Ing. Reinhold Entholzer: „Ab Dezember 2013 werden Busse und Bahnen im Bezirk Grieskirchen, sowie in Teilen der Bezirke Eferding und Wels-Land aufeinander abgestimmt und entsprechend vertaktet, um den PendlerInnen, aber auch SchülerInnen, ein qualitativ hochwertiges öffentliches Verkehrsangebot zur Verfügung zu stellen. So wird unter anderem die Linzer Lokalbahn im Halbstundentakt zwischen Linz und Eferding verkehren, aber auch eine Schnellbuslinie von Haag am Hausruck bis nach Wels in der Hauptverkehrszeit wird eingeführt“, so der Vekehrslandesrat Viele weitere Verbesserungen sollen bewirken, dass noch mehr Menschen auf die öffentlichen Verkehrsmittel ausweichen und ihr Auto stehen lassen.

Foto: Erwin Wimmer

Ab Dezember 2013 sollen zusätzlich auch die Bahnverbindungen von Braunau nach Ried und Wels, bzw. von Passau nach Wels, verbessert werden, was sich in einer verkürzten Fahrzeit auswirken wird. „In Regionen, in denen bereits Regionalverkehrskonzepte umgesetzt wurden, konnten klare Steigerungen beim Fahrgastaufkommen beobachtet werden. Auch im Innviertel erwarte ich mir nach Umsetzung des Konzeptes deutlich mehr Fahrgäste“, so Landesrat Entholzer.

termine Reden - Zuhören - Umsetzen 6. November – Mattigtalbahn 18:05 ab Steindorf bei Straßwalchen (R 5828) 9. November – Mühlkreisbahn 6:24 ab Kleinzell (REX 3177) 12. November – Donauuferbahn 17:02 ab Linz(REX 6385) 15. November - Hausruckbahn 6:38 ab Suben (REX 3407) 23. November - Almtalbahn 6:10 ab Scharnstein-Mühldorf (R 3202) 28. November - Ennstalbahn 6:41 ab Steyr (R 3642)

Die regionalen Verkehrskonzepte für das In-

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MEILENSTEIN FÜR QUALITÄT IM GESUNDHEITSWESEN

Behindertensport endlich im TV! Als „ausgezeichnete Initiative“ der ORF-TV-Sportredaktion bezeichnete der SPÖ-Sportsprecher und Vizepräsident des Österreichischen Paralympischen Committees, Hermann Krist, das neue Behindertensport-Magazin des ORF „Ohne Grenzen“. „Damit gibt der ORF dem Behindertensport den Stellenwert, der ihm gebührt.“ Das hätten nicht zuletzt auch die 13 Medaillen bewiesen, mit denen die österreichischen Sportlerinnen und Sportler von den Paralympics 2012 in London zurückgekehrt sind. „Das Magazin gibt vor allem auch jungen Menschen die Chance zu sehen, dass trotz Beeinträchtigungen Spitzenleistungen möglich sind. Das kann viel Hoffnung geben“, so Krist.

ELGA: Erfolg für die PatientInnen Anfang Oktober hat ein wichtiges Gesetz von Gesundheitsminister Alois Stöger den Ministerrat passiert. Mit dem Beschluss der Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) wurde eines der zentralen Projekte zur Verbesserung unseres Gesundheitssystems zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht. ELGA ist ein Informationssystem, das Patientinnen und Patienten sowie Spitälern, niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, Apotheken und Pflegeeinrichtungen einen gesicherten Zugang zu wichtigen Gesundheitsdaten - wie Entlassungsbriefe, Labor, Radiologie, Medikamente - ermöglicht. „ELGA macht unser Gesundheitswesen fit für die Zukunft. Davon werden vor allem die Patientinnen und Patienten profitieren“, betonte der Gesundheitsminister anlässlich des Ministerratsbeschlusses am 9. Oktober.

Besonders zu begrüßen sei auch, dass die Moderation der Sendung von den zwei erfolgreichen BehindertensportlerInnen Claudia Lösch (Skialpin) und Andreas Onea (Schwimmen) übernommen wird. „Hier hat der ORF zwei Experten engagiert, die schon in der Vergangenheit durch ihre herausragenden Leistungen aufgefallen sind“, so Krist. Das Magazin wird 14-tägig in „ORF SPORT+“ ausgestrahlt.

Die Verhandlungen zu diesem Meilenstein für die Modernisierung des Gesundheitswesens waren alles andere als einfach. Galt es doch verschiedenste Interessen unter einen Hut zu bringen. Für den Gesundheitsminister stand jedoch von Beginn an fest: „ELGA muss und wird eine Verbesserung für die Patientinnen und Patienten bringen. Ihnen bin ich verpflichtet. Mit dem ELGA-Gesetz liegt Österreich europaweit ganz vorn und kann seine Vorreiterrolle als eines der besten Gesundheitssysteme noch weiter ausbauen“, ist Stöger überzeugt.

Auch die Junge Generation in der SPÖ OÖ zeigt sich erfreut über das neue Magazin des ORF über den heimischen Parasport. „Nachdem es bei den Paralympics nur kurze Zusammenfassungen über die Erfolge gab, sind wir umso mehr erfreut, dass der österreichische Parasport nun mehr Aufmerksamkeit bekommt.“ so Silke Haider. „Durch die verstärkte Medienpräsenz wird es den SportlerInnen erleichtert, Sponsorgelder zu lukrieren. Diese werden alleine schon für die Teilnahme an internationalen Wettkämpfen benötigt“, so die JG.

Eckpunkte von ELGA ELGA wird die Qualität der medizinischen Behandlung verbessern. Spitäler, ÄrztInnen und Apotheken haben notwendige Informationen rasch verfügbar. Die Zettelwirtschaft und das Herumtragen großer Röntgenbilder haben ein Ende. Durch die rasche Nutzungsmöglichkeit dieser Daten werden Doppelbefundungen und Doppelverordnungen vermieden, aber auch die Verordnung von Medikamenten mit Wechselwirkungen verhindert - ein wichtiger Faktor für die Patientensicherheit. ELGA setzt neue Maßstäbe im Datenschutz: Die Daten werden dezentral gespeichert,

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„Mit ELGA wird unser Gesundheitssystem fit für die Zukunft“, zeigt sich Gesundheitsminister Alois Stöger überzeugt.

ihre Speicherung unterliegt höchsten Sicherheitsstandards. Patienten und Patientinnen haben erstmals die Möglichkeit einzusehen, wer auf ihre Daten zugegriffen hat. ELGA basiert auf Freiwilligkeit: Patientinnen und Patienten können, müssen aber nicht an ELGA teilnehmen. Über eine Ombudsstelle kann jeder unbürokratisch aussteigen. ELGA vereinfacht die Arbeit im Gesundheitswesen: Ärztinnen und Ärzte in Ordinationen und Spitälern sowie Apothekerinnen und Apotheker können durch ELGA effizienter und rascher auf wichtige Informationen zugreifen und haben so mehr Zeit für die Behandlung der kranken Menschen. „Durch ELGA sind Informationen rascher zur Verfügung. Der Datenschutz und die Datensicherheit sind im Vergleich zur jetzigen Situation noch strenger geregelt. Kurzum: ELGA ist ein Beitrag zu mehr Qualität im Gesundheitswesen und deshalb ein Erfolg im Sinne der Patientinnen und Patienten“, so Alois Stöger.


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Unser Maskottchen heißt Lilo

Mitreden steht bei den Regionalforen im Mittelpunkt. Denn der Austausch zu den Themen Europapolitik und Generationengerechtigkeit ist die Grundlage für eine (Neu-)Positionierung der SP OÖ zu diesen Themen.

mitmachen-mitreden-mitgestalten:

Gemeinsam für die beste Politik Standpunkte und Positionen für unsere Politik finden – das ist die Aufgabe der Regionalforen. Bei den ersten drei Terminen konnte das bereits erfolgreich umgesetzt werden. Jetzt haben Menschen in den Bezirken Urfahr/Urfahr-Umgebung,, Rohrbach, Linz-Land, Steyr, Kirchdorf. Perg und Freistadt noch die Chance, die Positionen der SPÖ in Oberösterreich zu den Themen Generationengerechtigkeit beziehungsweise Europapolitik aktiv mitzugestalten. Die Idee zu den Regionalforen stammt aus dem Parteierneuerungsprozess morgen.rot. Da sich dort gezeigt hat, dass es für gemeinsame Positionen zu Themen sinnvoll ist, möglichst viele SP-AktivistInnen schon bei der Standpunkte-Diskussion einzubinden, wird dieses Konzept nun weiter verfolgt. „Herzlich willkommen sind alle, denen die künftige Ausrichtung der Politik der Sozialdemokratie in Oberösterreich am Herzen liegt“, sagt Roland Schwandner, Landesgeschäftsführer der SPÖ Oberösterreich. Und so läuft´s Bei den Regionalforen wird zuerst kurz allgemein in das Thema eingeführt, dann gibt es Diskussionsrunden mit ExpertInnen wie dem Europaabgeordneten Joe Weidenholzer oder Ministerin Claudia Schmied. Dabei werden die Standpunkte und Visionen der TeilnehmerInnen festgehalten. Abschlie-

ßend diskutieren wir gemeinsam die eingebrachten Standpunkte und Positionen. Die gesammelten Rückmeldungen sind die Basis für die Ergebnisauswertung, die vom Jahoda-Bauer Institut abgewickelt wird. So werden aus den Diskussionsinputs von TeilnehmerInnen und Expertinnen Positionierungen formuliert, die die Grundlage für die politische Ausrichtung der Sozialdemokratie in Oberösterreich bilden. Für alle, die diese Ausrichtung aktiv mitgestalten wollen, gibt es die Möglichkeit dazu ganz in ihrer Nähe (Dauer ca. 2,5 Stunden). „Die Ideen der Mitglieder bilden die Grundlage für die Positionierung der SPÖ Oberösterreich. Denn wir nehmen jede Meinung ernst“, stellt der zuständige Landesgeschäftsführer Roland Schwandner fest. Die Regionalforen stehen natürlich allen Interessierten offen.

Sie ist rot, sie ist knuffig und endlich hat sie auch einen Namen: Dank Lena Wendt aus Offenhausen (Wels-Land) wissen wir nun, dass unser Dino ein Mädchen ist und auf den Namen Lilo hört: „Es waren so viele entzückende, einfallsreiche und kreative Vorschläge dabei, dass wir uns einfach nicht festlegen konnten. Also haben wir den Zufall zu Rate gezogen und ein – wie ich finde – wirkliches Topergebnis erhalten“, so Landesparteivorsitzender Josef Ackerl. Er hat der der Namensfee ihren Preis, einen 200 Euro Spielzeug-Gutschein überreicht. Den zweiten Platz beim Dinowettbewerb belegte die 7-Jährige Lotta vom Hort Allendeplatz in Linz, der geschlossen als Gruppe an dem Wettbewerb teilnahm. Ihr Vorschlag für den Namen unserer Drachendame wäre Klara gewesen. Den dritten Platz belegte ein junger Herr: Jakub Kesmez, aus Waizenkirchen. Der 4-Jährige hätte den Dino Burgi getauft. Auch Lena und Jakub bekamen für ihren Vorschlag einen Spielzeuggutschein im Wert von 100 bzw. 50 Euro. Dinodame Lilo gibt es übrigens auch zu kaufen: Sie kostet sechs Euro und kann unter www.ooe.spoe.at/service/spoeshop bestellt werden.

termine „Generationengerechtigkeit” 9. November 2012 | Buchensaal Puchenau 27. November 2012 | Bruckmühle, Pregarten „Europa” 9. November 2012 | Flughafen Hörsching 16. November 2012 | AK Steyr

Josef Ackerl und Christian Horner übergaben die Preise fürs Mitmachen beim Namenswettbewerb.

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LAbg. Dipl.-Päd. Josef Eidenberger: „Leistungen der Gemeinden machen unser persönliches Umfeld lebenswert.“

Termine 10. November 2012 GVV SCHULUNGSTAG „GEMEINDEHAUSHALT“ AK-Jägermayrhof Linz/9-13 Uhr

16. November 2012 RI-WORKSHOP: MEHR BETEILIGUNG DURCH DIREKTE DEMOKRATIE? VHS/Wissensturm, Linz, 17 bis 20 Uhr 16.-17. November 2012 GVV: ENERGIE-EFFIZIENZ SEMINAR 2012 Mühl-fun-viertel, Klaffer am Hochficht 23. - 24 November 2012 SPÖ-FRAUEN: BILDUNGSTAGE DER SPÖ-FRAUEN Hotel Mader, Katsdorf 23. – 25. November 2012 RI-SEMINAR: SCHLUSS MIT DEM JUGENDKULT ;-)! Hotel Freunde der Natur, Spital/Pyhrn Freitag 17 Uhr bis Sonntag Mittag 24. November 2012 GVV: KOMMUNALKONFERENZ „UNSER ZUSAMMENLEBEN“ VHS Noitzmühle, Wels, 9.30 – 16 Uhr 8. Dezember 2012 Nacht der Vielfalt Am 8. Dezember ist wieder die „Nacht der Vielfalt“ angesagt. Die Volkshilfe Oberösterreich will gemeinsam mit vielen Besucherinnen und Besuchern ein Zeichen für ein respektvolles Miteinander der Menschen und der Kulturen setzen. Auch heuer gibt es wieder einen spannenden und vielfältigen Abend, der von Conchita Wurst begleitet und von Künstlern wie Harri Stojka, Ras MC Bean und vielen anderen musikalisch gestaltet wird. Unterstützung kam auch vom bekannten Karikaturisten Michael Pammesberger, der zur spitzen Feder gegriffen und das Plakat entworfen hat. Karten gibt’s ab sofort bei der Volkshilfe unter 0732/60 30 99.

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14. November 2012 RI-REIHE: „AM STAMMTISCH ÜBERZEUGEN“ Aktuelles Thema: Pensionen – Wer soll das bezahlen, war hat so viel Geld? Kasper Keller, Linz, 18 – 21Uhr

Gemeindesprecher LAbg. Josef Eidenberger:

Kommunalpolitik sichert Lebensqualität SPÖ Landtagsabgeordneter Dipl. Päd. Josef Eidenberger amtiert seit 1991 als Bürgermeister von Walding und ist daher für die Funktion des Gemeindesprechers im sozialdemokratischen Landtagsklub geradezu prädestiniert. „Verantwortungsvolle GemeindepolitikerInnen sehen sich nicht als VerwalterInnen, sondern wollen den BürgerInnen ein höchstmögliches Maß an Lebensqualität sichern. Sie unternehmen alles für neue Arbeitsplätze vor Ort und setzen sich permanent für ein zeitgemäßes Angebot an Nahversorgung ein. Dazu gehören vor allem Betreuungseinrichtungen für Kinder und SeniorInnen, Schulen, leistbares Wohnen und ein umweltschonender und gut funktionierender öffentlicher Verkehr“, beschreibt Eidenberger, was sozialdemokratische Kommunalpolitik ausmacht. Die Auswirkungen der Bankenkrise haben zusammen mit dem demographischen Wandel unserer Gesellschaft sämtliche Bemühungen um eine stetige Verbesserung des Lebensumfeldes erschwert. Oberösterreich ist mit einem Anteil von 69% zum Bundesland mit den meisten Abgangsgemeinden geworden. Diese haben keinen InvestitionsSpielraum mehr und müssen sich nahezu vollständig auf reine Verwaltungstätigkeit reduzieren. Zum Ausgleich der Budgets von 138 permanenten Abgangsgemeinden, werden mittlerweile 80% des gesamten Volumens des Bedarfszuweisungstopfes, der

mit Geldern aller oö. Gemeinden gespeist wird, herangezogen. Diese Gelder würden jedoch für Instandhaltung und Ausbau zeitgemäßer Infrastruktur benötigt. „Um das Ruder wieder herumzureißen brauchen wir einen aufgabenorientierten neuen Finanzausgleich, eine grundlegende Entflechtung der überbordenden Transferzahlungen an das Land, eine Entbindung der Gemeinden vom Krankenanstaltenbeitrag, Pflege als Landesoder Bundeskompetenz um die Gemeinden zu entlasten, eine vernünftige Besteuerung für realisierte Wertsteigerungen bei Grundstücksumwidmungen zugunsten der Kommunen und damit den Stopp der gegenwärtigen Aushöhlung der Gemeindeautonomie“, weiß Eidenberger. Unter dem Druck von Abwanderungstendenzen und drohender Schließung von Infrastruktureinrichtungen sind Kooperationen von Gemeinden sinnvoll. „Möglichkeiten sind Zusammenlegungen von Gehalts- und Lohnverrechnungen oder Bauabteilungen, die gemeinsame Errichtung und Nutzung von Sport-, Kultur- und Freizeiteinrichtungen oder die gemeinsame Erschließung von Gewerbegebieten“, schlägt der Gemeinde­ sprecher vor.


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Integrationssprecherin LAbg. Roswitha Bauer: „Zusammenleben ist das, was wir daraus machen!“

Das Thema Integration positiv transportieren „Integration kann nur dann gelingen, wenn Menschen zueinander Brücken bauen. Meine Aufgabe als Integrationssprecherin des SPÖ-Landtagsklubs ist es, sie dabei zu unterstützen. Gelingen kann das durch bessere Kommunikation, Information und ein aufeinander Zugehen - mit Offenheit und Toleranz und ohne Vorurteile!“ ist Roswitha Bauer überzeugt. Das Thema Integration ist zu sensibel und zu wichtig, um es Hetzern und selbsternannten StammtischexpertInnen zu überlassen! Daher wurde seitens der Volkshilfe OÖ. zusammen mit dem Renner Institut, den Kinderfreunden, ASKÖ und SWV der Lehrgang „Miteinander – Integration schafft mehr“ konzipiert, der Ende September startete.

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Bei diesem Lehrgang eignen sich die TeilnehmerInnen interkulturelle Kompetenz

LAbg. Roswitha Bauer: Das Thema Integration ist zu sensibel und zu wichtig, um es Hetzern und selbsternannten StammtischexpertInnen zu überlassen!

an. Sie sollen dadurch befähigt werden, den interkulturellen Dialog in ihrem jeweiligen Wirkungskreis voranzutreiben. „Migration und Asyl sind Themen, die zu Konflikten führen können. Diese Konflikte entstehen jedoch teils aus Unwissenheit, teils aus Angst vor fremden und unbekannten Kulturen aber auch aus Intoleranz, unverhohlener Fremdenfeindlichkeit oder purem Rassismus“, informiert Roswitha Bauer. In diesem neuen praxisorientierten Lehrgang erfahren die TeilnehmerInnen, warum es zu Irritationen und zur Ablehnung des „Fremden“ kommt. Sie lernen, wie man mit Rassismus umgeht, wie man auf das Thema Ausgrenzung reagiert und wie man Stammtischparolen kontert. Ziel ist es, Kompetenzen zu vermitteln, um auf Konflikte im Alltag und im Berufsleben sachlich und effizient reagieren und zu deren Bereinigung beitragen zu können. Für Roswitha Bauer ist eine positive Grundhaltung zur Integration der Schlüssel zum Erfolg. Bei ihrer Bezirkstour durch ganz Oberösterreich will sie das Thema mit allen Funktionärinnen und Funktionären der SPÖ OÖ diskutieren. Sie will die handelnden Personen vor Ort begleiten und so zu mehr Bewusstsein über Integration und einem besseren Zusammenleben in unserer Gesellschaft beitragen!

Rosemarie Schönpass fordert einfachere und gerechtere Familienförderungen.

FÜR BESSERE KINDERBETREUUNG

Chance auf höhere Familienbeihilfe! EINEN WAHREN DSCHUNGEL an Freibeträgen und Absetzbeträgen gibt es in Österreich, Zwei Drittel werden gar nicht in Anspruch genommen. „Mehr als eine halbe Million Kinder haben nichts von den Absetzbeträgen. Die allermeisten Vorteile können nur die nützen, die sehr viel verdienen“, zeigt die oberösterreichische Nationalratsabgeordnete und Bürgermeisterin Rosemarie Schönpass, langjähriges Mitglied des Familienausschusses im Parlament, auf. Wenn die bestehenden Geldmittel zusammengeführt und neu verteilt würden, könnten zwei wichtige Neuerungen ermöglicht werden: Zum einen eine höhere Familienbeihilfe (225 Euro für alle Kinder und für die Größeren 240 Euro im Monat), zum anderen mehr und bessere Kinderbetreuung. So könnten ein schnellerer Ausbau der Kinderbetreuung, ein Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz ab dem 1. Lebensjahr des Kindes und bundesweite Standards für Qualität und Öffnungszeiten finanziert werden. „Es braucht ein einfacheres und gerechteres System, als wir es jetzt haben“, fordert die SPÖ-Abgeordnete „ Vereinfachen wir den Dschungel an Absatz- und Freibeträgen, erhöhen wir zum ersten Mal seit 1996 die Familienbeihilfe; und investieren wir in die Betreuung unserer Kinder.“

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SJ- Initiative für neue Jugendkultur in OÖ - GroSSer DJ Contest!

Smash it up! - Frischer Wind von Liebenau bis Fucking Eine frische Eventidee, die in Großraumdiscos und Minigemeinden funktioniert – das war der Anspruch, den die SJ sich selbst für ein neues Angebot stellte. Mit Erfolg: smash it up ist der Beweis dafür. Einerseits wird jungen Nachwuchstalenten die Chance geboten in den größten vier Clubs Oberösterreichs aufzulegen, andererseits können coole DJ´s/DJane`s zu leistbaren Preisen für Veranstaltungen in den kleinsten Orten - von Liebenau bis Fucking - gebucht werden.

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up Was ist smash it

Eine Initiative für eine neue Jugendkultur in Oberösterreich mit dem Ziel coole, leistbare und innovative Jugendkultur zu organisieren! Wir verstehen uns als Plattform die genau die Leute zusammenbringt, die etwas verändern wollen. „Wir sind überzeugt, dass Freiräume für junge Menschen wichtig sind. Mehr von diesen Freiräumen zu schaffen, ist ein großes Ziel von uns. Dazu organisieren wir Jugendveranstaltungen in ganz Oberösterreich. Wer selber aktiv werden will, kann unsere „Smash it up - Mietangebote“ nutzen oder beim „Smash it up - DJ Contest“ mitmachen. Unser Ziel ist es in ganz Oberösterreich von der Großraumdisco bis in die kleinste Gemeinde frischen Wind zu entfachen und mit vielfältigen Angeboten für selbstorganisierte Jugendkultur richtig durchzustarten. Dazu unterstützen wir auch dich in deiner Gemeinde bei deinem Vorhaben, egal ob bei der Initiative für ein Jugendzentrum, einen Skatepark, Funcourt, Beachvolleyplatz oder eben einer coolen Party“, so Fiona Kaiser, Vorsitzende der sozialistischen Jugend Oberösterreichs.

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WAS? DJ/DJane-Contest mit 4 STOPS in den angesagtesten Clubs Oberösterreichs

Anmelde- & Teilnahmebedingungen: Mindestalter: 18 Jahre p Hop, Musikrichtung: RnB, Hi x mi Charts, House oder Re

WANN? Bewerbungen bis 1. November, Finale am 1. Dezember

Das gibt’s zu gewinnen Einen zweiwöchi gen Resident-DJ Platz bei der Maturareise Mission2Beach


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WO?

Freitag, 9. November 2012 Shake Mauth ausen Samstag, 10. Novemb er 2012 Empire St. M artin Freitag, 16 . Novembe r 2012 Lusthouse H aag Samstag, 1. D FINALE FINA ezember LE Nachtwe rft Linz

JUGENDTICKET

Erste Erfolge Die Junge Generation OÖ ist erfolgreich mit ihrer Kampagne „Mobilität in Oberösterreich“ unterwegs. Bei einer zentralen Forderung - dem OÖ Jugendticket - gibt es bereits einen ersten Erfolg. Der Bund ist nicht abgeneigt, sich an der Finanzierung zu beteiligen. Derzeit laufen die Gespräche mit unseren Landtagsabgeordneten Petra Müllner und Erich Rippl, sowie Verkehrslandesrat Entholzer, damit das Jugendticket so bald wie möglich im Landtag behandelt wird. Berichtet JGLandesvorsitzender Andreas Durst. Mit dem Jugendticket ist die Benützung der Verkehrsmittel nicht mehr auf die Strecke zwischen Wohn- und Schulort beschränkt. Jugendliche könnten damit auch in ihrer Freizeit unterwegs sein, oder vom Internat nach Hause fahren.

JUGENDARBEITS­ LOSIGKEIT

WIE?

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Zeitbombe entschärfen! Angesichts der explodierenden Jugendarbeitslosigkeit in Europa startet die Sozialistische Jugend mit zahlreichen Schwesterorganisationen aus benachbarten Ländern die Kampagne „Rise up!“. Fünf Millionen Jugendliche sind in Europa ohne Job – und jeden Tag werden es mehr. Europas Jugend zahlt die Zeche für die Wirtschaftskrise. Die SJ nicht länger zusehen, wie Europa durch marktradikale Politik kaputt gespart wird. Mit der europaweiten Kampagne wirbt die SJ für eine Entschärfung der Zeitbombe Jugendarbeitslosigkeit und für eine europäische Jugendausbildungsgarantie, eine echte Besteuerung von Reichtum und ein Ende der zukunftsfeindlichen Sparpolitik. Unterstützt werden kann die Petition auf www.iriseup.eu.

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FREUNDSCHAFT

Sabine Breitenfellner ist ehrenamtliche Sanitäterin beim Roten Kreuz in St. Martin im Mühlkreis und legt großen Wert auf die Freiwilligkeit.

Es geht in jedem Fall um die Menschen Seit Jahren bin ich Sanitäterin beim Roten Kreuz in St. Martin im Mühlkreis, wo so einige „Zivis“ ihren Dienst verrichtet haben. Viele davon waren bereits vorher im Jugendrotkreuz oder als Sanitäter aktiv. Viele andere Dienststellen und Einrichtungen wie Altenheime oder Betreute Werkstätten haben aber nicht das Glück, so engagierte und motivierte junge Menschen aus den eigenen Reihen rekrutieren zu können und sind auf die Zuteilung von Zivildienern angewiesen, die sehr oft vor und nach ihrem Dienst nie wieder in diesem Bereich arbeiten. Einigen von ihnen fehlt deshalb die nötige soziale Kompetenz bzw. das verbundene Interesse. Deshalb ist die Freiwilligkeit für mich eine fundamentale Voraussetzung. Ein freiwilliges Soziales Jahr setzt genau bei dieser Zwanglosigkeit an und bietet motivierten Menschen jeden Alters und beiderlei Geschlechts die Möglichkeit, ihrer Berufung nachzugehen. Neben dieser Freiwilligkeit verbessert eine professionelle Ausbildung und die Dauer von 12 Monaten (Zivildienst dauert nur 9 Monate) die Qualität der Arbeit um ein Vielfaches. Und auch die faire Entlohnung mit 1300 € im Monat wäre nur gerecht. Wenn Menschen etwas aus eigener Motivation und Überzeugung tun – und nicht, weil sie vom Staat dazu verpflichtet werden – machen sie das mit großem Engagement und Einsatz, was den Menschen zugute kommt. Und um die geht es doch schließlich – nicht wahr?!

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Egal ob bei der Hubschrauberbergung beim Heer oder mit dem Notarzt beim Zivildienst: Sicherheit braucht Profis.

JA zu Profiheer und Sozialjahr

Optimaler Schutz Die Sicherheitsanforderungen innerhalb Europas und der Welt haben sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Der Schutz ist komplexer und aufwendiger geworden - das bedeutet, wir brauchen mehr Profis beim Bundesheer und nicht junge, unerfahrene Männer, die wir Gefahren aussetzen, die sie gar nicht abschätzen können. „Reformen sind in jedem Fall notwendig“, sagt Oberbefehlshaber Heinz Fischer. So darf´s nicht länger weiter gehen: „Wir brauchen ein gut ausgebildetes Profiheer und keine Kurzzeitsoldaten, die dreimal jährlich ausgewechselt werden, bevor sie richtig einsetzbar sind“, fordert Verteidigungsminister Norbert Darabos. Mehr als 3000 Soldaten sind als Kellner oder Koch im Einsatz Satte 2 Milliarden Euro kostet das bestehende System: Das teure stehende Heer von 13.000 alten Berufssoldaten schult jedes Jahr 11.000 neue Präsenzdiener ein. Dafür allein gibt der Bund jährlich 213 Millionen aus, davon gehen jedoch 60 Prozent in die waffenfreie Systemerhaltung, nur 40 Prozent in die Kampftruppe: Den 1100 Pionieren und 1300 Infanteristen steht in Österreichs Kasernen eine erschreckende Übermacht von 6000 Kraftfahrern, 2600 Wachleuten, sowie 1300 Köchen und 1800 Kellnern in den Offiziers- und Unteroffizier-

scasinos gegenüber. Samt einer 2000 Mann starken Armee, die sich in veralteten Schreibstuben und Werkstätten aufreibt. Den Großteil des Katastrophendienstes machen auch heute schon Andere. „Unsere Feuerwehrleute müssen den Groß-

„Die moderne Technik beim Heer fordert heute mehr Expertinnen und Experten als früher. Dasselbe gilt für den Zivildienst, der derzeit unfair ist, weil er länger dauert und schlechter bezahlt wird.“ Josef Ackerl war bei der Panzergrenadierbrigade Siezenheim


Foto: Bilderbox.com, Andreas Macher

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für die MitbürgerInnen teil des Katastrophenschutzes allein schon deshalb übernehmen, weil sie dafür besser ausgebildet und ausgerüstet sind und die notwendige Übung und Erfahrung haben“, weiß der SPÖ-Feuerwehrsprecher im oberösterreichischen Landtag, Erich Pilsner, „deshalb soll das Militär nicht so tun, als würde es nach jedem schlimmeren Unwetter gleich gebraucht und angefordert.“ AUCH BEI KATASTROPHEN besser PROFIS ALS NACHWUCHSHELFER Ein modernes Profi-Heer, wie es schon 21 von 27 EU-Staaten zu ihrer vollsten Zufrie-

„Ich will nicht, dass junge, unerfahrene Männer im Katastropheneinsatz ihr Leben riskieren oder in der Pflege ausgenützt werden, deshalb bin ich für eine Umstellung unseres jetzigen Systems!“ Reinhold Entholzer war beim Landwehr-Stammregiment in Salzburg

denheit haben, könnte jedoch im Katastrophenfall effizienter eingreifen und aufräumen: Ohne Mehrkosten zu verursachen, stünden für den Ernstfall bundesweit 12.500 Spezialisten bereit, also immerhin 12.500 freiwillige Assistenten jener 55.000 freiwilligen Feuerwehrleute, die allein in Oberösterreich im wahrsten Sinne des Wortes „sturmerprobt“ sind. DIENST AN DER GEMEINSCHAFT SOLLTE UNS ALLEN AUCH WAS WERT SEIN! Im bestehenden System wird es heuer erstmals mehr Zivildiener und Untaugliche als Grundwehrdiener geben. Norma-

„Mich stört am meisten, dass die, die Zivis bisher stets als ,Drückeberger´ schlechtgemacht haben, sie nun plötzlich für die Rechtfertigung der Wehrpflicht missbrauchen wollen.“ Andreas Stangl war im Zivildienst und in der Zivildienstkommission

lerweise stehen in einem Jahr durchschnittlich rund 9600 soziale Helfer zur Verfügung, die 142 Millionen Euro pro Jahr netto kosteten. Für das Alternativmodell „Sozialjahr“ wären lediglich um fünf Millionen mehr notwendig, um 6500 freiwillige Profis aller Altersgruppen und beiderlei Geschlechts mit fairen 1285 Euro netto monatlich zu entlohnen. „Ich plädiere generell für ein kollektivvertragliches Entgelt für jeden speziellen Einsatzbereich“, fordert der FSG-Gewerkschafter Andreas Stangl, „den dazu eventuell fehlenden Restbetrag sollen halt die Trägerorganisationen drauflegen.“

„Auch jetzt wird bei Katastrophen der Großteil von den Feuerwehren geleistet, weil die dafür ausgebildet und ausgerüstet sind. Das Bundesheer wird nur bei größeren und langwierigen Einsätzen beigezogen.“ Erich Pilsner SPÖ-Feuerwehrsprecher im oö. Landtag:

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Foto: Renée Del Missir

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Die Wehrpflicht hat ausgedient, unser Heer braucht einfach mehr Profis!“, sagt Stefan Bachleitner vom Personenkomitee „Unser Heer“.

Die beste Lösung für uns ÖsterreicherInnen! Am 20. Jänner kommenden Jahres geht es um die Zukunft unseres Bundesheers. So zu tun, als würde dort kein Reformbedarf bestehen, ist höchst verantwortungslos und unehrlich. Denn die demografische Entwicklung ist unaufhaltbar: Schon in wenigen Jahren wird es nicht mehr genug Rekruten geben, um die geforderte Truppenstärke zu erreichen. Damit werden auch zu wenig junge Männer für den Zivildienst zur Verfügung stehen. Welche Möglichkeiten gibt es nun, dieses Problem zu lösen? Zum Einen den Weg in Richtung Freiwilligkeit und Professionalisierung – also hin zu einem Profiheer und einem freiwilligen Sozialen Jahr. Die Entwicklung in Deutschland zeigt, dass dieser Weg vernünftig ist und funktioniert. Im Vorjahr wurde dort als Ersatz für den Zivildienst der Bundesfreiwilligendienst eingeführt, den nun mehr Menschen leisten wollen, als es verfügbare Plätze gibt. Und zum Anderen? Die ÖVP will „nicht preisgeben, wie man sich die Reform der Wehrpflicht vorstellt“ (derStandard. at, 30.9.2012) – aus gutem Grund. Denn dann müsste sie offenlegen, wo sie die erforderlichen Rekruten herzaubern möchte. Durch ein einseitige Verlängerung des Zivildienstes? Durch eine längere Wehrpflicht? Allesamt keine Alternativen, die erstrebenswert sind. Wir sind überzeugt: Die beste Lösung ist Freiwilligkeit und Professionalisierung und zwar für alle ÖsterreicherInnen.

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SPÖ-Gesundheitssprecherin Dr.in Julia Röper Kelmayer und Dr. Harald Schöffl sind sich einig: „Dort wo es um Leben geht, ist Fachwissen und Interesse gefragt.“

Sozialjahr bringt faire Absicherung für engagierte Menschen

von Julia Röper-Kelmayr

Am 20. Jänner 2013 steht uns mit der Volksbefragung über die Wehrpflicht eine richtungsweisende Entscheidung bevor. Die Frage ist, wollen wir ein professionalisiertes Bundesheer und mit dem neuen Sozialjahr eine würdige Absicherung für freiwillig Dienstleistende, oder soll an der derzeit unbefriedigenden Situation bei Grundwehrdienst und Zivildienst festgehalten werden? Die ÖVP will ganz klar letzteres und möchte wie bei so vielen Fragen, die unsere Gesellschaft bewegen, an der Vergangenheit festhalten. Vom Zusammenbruch des Sozialsystems ist die Rede, wenn über einen Ersatz für den Zivildienst nachgedacht wird. Freiwillig im Einsatz für Die Allgemeinheit Die SPÖ blickt im Gegensatz zur ÖVP in die Zukunft. Minister Hundstorfer hat ein Sozialjahr konzipiert, das motivierten und engagierten Menschen aus allen Alters- und Berufsgruppen die Möglichkeit gibt, einer freiwilligen Tätigkeit für die Allgemeinheit nachzugehen. Persönlich begründetes Engagement in belastenden Bereichen wie der Alten- und Krankenpflege oder dem Rettungswesen ist hoch anzuerkennen. Diese Leute haben einen fairen Umgang ohne Polemik verdient. Eine soziale Absicherung mit 1.285 Euro netto im Monat ist

das Mindeste was wir ihnen als Gesellschaft ermöglichen sollten. Niemand darf wegen sozialer Tätigkeit in die Armutsfalle geraten. Neues Modell brächte mehr Profis in die Pflege Befürchtungen, wonach mit dem Ende des Zivildienstes das Sozial- und Gesundheitssystem zusammenbrechen oder horrende Kosten entstehen, sind unbegründet. Das Sozialjahr ist im Gegensatz zum 9-monatigen Zivildienst ein volles Jahr. Ein Viertel weniger Ausbildungsdurchläufe sind nötig und die Freiwilligen sind in Summe erfahrener, weil sie länger an ihrem Einsatzort sind. Die Motivation zu helfen, ist ohne Zwangsverpflichtung höher. Der Dienst ist wegen seiner gerechten Abgeltung und Anrechnungsmöglichkeit etwa für medizinische Studien und Berufsausbildungen bei weitem attraktiver. Das Modell ist grundsätzlich so aufgebaut, dass die Kosten gleich bleiben. Mehr Freiweillige als Stellen verfügbar Deutschland hat mit dem Bundesfreiwilligendienst ein Sozialjahr eingeführt. Auf offene 32.000 Stellen haben sich 60.000 InteressentInnen gemeldet. Für Österreich ist eine vergleichbare Entwicklung erwartbar.


Foto: Junge Generation (2)

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Team der JG Oberösterreich: Vorsitzender Andreas Durst (Bildmitte) flankiert von seinen Stellvertreterinnen Emira Malic und Ines Piffath, seinem Stellvertreter Armin Schusterbauer und vom Politischen Sekretär Stefan Gärber (v.l.n.r.).

IM PORTRäT: DIE JUNGE GENERATION OBERÖSTERREICH

Gemeinsam Oberösterreich von morgen gestalten Die Junge Generation (JG) ist das Sprachrohr für junge Parteimitglieder in der sozialdemokratischen Bewegung. Aufbauend auf den vier Grundwerten Freiheit – Gleichheit – Gerechtigkeit – Solidarität bietet die JG jungen und jüngeren Menschen die Möglichkeit, sich politisch zu engagieren. Bekannte PolitikerInnen wie Michael Häupl, Andrea Kuntzl oder Maria Berger haben sich ihre Sporen in der JG verdient. „Wir sind eine junge und aktive Organisation, die sich in der Politik auf Orts-, Bezirks- Landes- und Bundesebene engagiert“, so JG-Landesvorsitzender Andreas Durst. „Wir beteiligen uns am politischen und kulturellen Leben vor Ort und bieten die Chance, sich ohne Mitgliedszwang mit Gleichgesinnten zu vernetzen und die Möglichkeit zur aktiven politischen Betätigung. Wir sehen uns als Anlaufstelle für die Anliegen, Wünsche, Bedürfnisse und Interessen junger Menschen. Wir machen Politik mit und für junge Menschen und möchten gemeinsam ein Oberösterreich von morgen gestalten“. Gegründet am 22. Jänner 1958, stand und steht für die JG eine Hauptaufgabe im Vordergrund: Die Interessenvertretung junger Menschen und Positionierung ihrer Anliegen innerhalb der sozialdemokratischen

Familie. Um dieses Ziel bestmöglich zu erreichen, ist die JG auch in den Bundesländern stark vertreten. In Oberösterreich gestaltet die Junge Generation die Politik und vor allem auch den Alltag junger Menschen aktiv mit. Neben regelmäßigen Kampagnen setzt die Junge Generation vor allem auf die Arbeit in den Regionen. Die einzelnen Ortsgruppen veran-

„Integration ist eine Querschnittsmaterie. Wir brauchen eine ehrliche Auseinandersetzung und keine rechten Hetzer!“ Stefan Ganzert

stalten nicht nur Partys, sondern sprechen junge Menschen in ihrer Freizeit durch Veranstaltungen wie etwa Sportturniere an.

Daneben bieten die politischen Stammtische in den Orten die Möglichkeit, gemeinsam mit anderen Jugendlichen und jung Gebliebenen die Anliegen der Jugend in gemütlicher Atmosphäre zu diskutieren.

Oberösterreich stark im Bundesteam vertreten Im Rahmen der Bundeskonferenz der JG im September wurde der Welser Gemeinderat und JUS-Student Stefan Ganzert (21) mit breiter Mehrheit zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden gewählt. Gemeinsam mit seinen KollegInnen Dado Mekic, Sandra Pühringer, Emira Malic und Markus Medl wird er die oberösterreichischen Anliegen in Wien vertreten. Arbeitsschwerpunkt von Ganzert im Bundesteam wird der Bereich „Integration“ sein. Neben seinem Engagement in der Gemeindepolitik ist Stefan Ganzert auch Vorsitzender der Jungen Generation Wels.

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Der Veranstaltungssaal in der Landstraße 36 während (Foto links) und nach dem Umbau. Ein öffentlich zugängliches Café beim Saal wird das Haus weiter öffnen.

SPÖ-Zentrale wird umgebaut:

Ein offenes Haus für alle Es wird gehämmert, gebohrt und betoniert was das Zeug hält. Denn schon im Winter nächstes Jahr sollen die Umbauarbeiten in der SPÖ-Zentrale auf der Landstraße 36 zum Großteil abgeschlossen sein. Der Parteierneuerungsprozess morgen.rot macht auch vor der hardware der SPÖ nicht Halt. Das traditionsreiche Parteihaus in der Landstraße 36 soll das, was die Partei nach innen verändert hat, auch außen deutlich zeigen: Wir sind eine Partei für die Menschen. „Deshalb war es uns ganz wichtig, das Haus zu öffnen. Sowohl das Café, das wir planen, als auch der Veranstaltungssaal sollen untermauern, dass Menschen hier nicht nur erwünscht ,sondern herzlich willkommen sind und wir sie einladen, bei und mit uns zu reden, zu feiern und zu lachen“, so Roland Schwandner, Landesgeschäftführer der SP OÖ und Verantwortlicher für den Umbau. Ein Umbau, vier Funktionen: Veranstaltungen, Café, Kultur und Büros Im Wesentlichen soll der Neubau vier Funktionen erfüllen: Es wird ein Veranstaltungssaal gebaut, der Platz für zirka 300 Personen

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bieten wird und sowohl für Seminare und Vorträge als auch für private Feiern wie Hochzeiten oder Geburtstage gemietet werden kann. Außerdem lädt künftig ein Café zum gemütlichen Zeitvertreib auf der Landstraße. Angedacht ist auch, den Innenhof des Gebäudes zu überdachen, um ihn so beispielsweise für Kulturveranstaltun-

gen nutzbar zu machen. Außerdem beherbergt das Haus auch künftig die Landesorganisation der SPÖ in Oberösterreich. 25SPBeschäftigte haben hier ihre Büros. Dort wo früher das Dach des Kinos war, werden zwei neue Stockwerke aufgesetzt, um Platz für weitere Büroflächen zu schaffen. Allerdings nicht für die SPÖ, sondern für externe Fir-


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fakten Historie des Gebäudes

men, die diese Flächen mieten können. Auch Firmen, die schon länger mit uns hier zu Hause sind, wie Interio oder Orsay, werden die Gelegenheit nutzen und ihre Geschäfts- bzw. Lagerflächen erweitern. „Wir ziehen uns flächenmäßig im neuen Haus zurück. Wir haben weniger Geld und weniger Personal als noch vor ein paar Jahren, deshalb ist dieser Schritt nur logisch. Dafür bekommen unsere Mitbewohner mehr Platz“, so Schwandner. Vom Gasthaus und Kino zur modernenVeranstaltungslocation Was das Wesen des Umbaus betrifft, waren sich alle Beteiligten einig, dass das ge-

schichtsträchtige Gebäude, das vom Zuhaus des Bürgerspitals zu einem Gasthaus bzw. Hotel und dann zum Kino umgebaut wurde, auch nach dem Umbau noch sichtbar sein soll.13 Menschen werken derzeit im Inneren der Landstraße 36 daran, dieses Ziel umzusetzen. Umbau ist wird 2014 abgeschlossen sein Die nötigen Abrissarbeiten sind bereits erledigt, jetzt wird schon am Neubau gearbeitet, der bis Jahreswechsel 2013/2014 fertig sein soll. Da technisch etwas aufwändiger, wird der Veranstaltungssaal erst im Frühjahr 2014 fertig sein.

Der Ratsbürger Sebastian Murauer kauft 1563 das Anwesen und nutzt es als Zuhaus zum Bürgerspital (bis 1787 bleibts das Haus ein Bruderhaus armer Leute) Im Bauernkrieg wird das Haus zerstört und 1630 neu aufgebaut 1788 zieht das Gasthaus „Zum Goldenen Schiff“ ein 1897 wird das im Hof liegende Kino eingerichtet 1919 erwirbt der Verein Arbeiterheim Hotel und Kino und baut es zum Zentraltheater aus 1938 geht der Kinobetrieb an die Ostmärkische Filmtheater Betriebsgesellschaft über, 1948 wird das Haus wieder an die SP zurückgegeben. Landesorgansiation, Linz-Stadt und diverse Kulturorganisationen ziehen ein. 1985 Konstantin-Kinokette übernimmt Pachtvertrag für Kino 1998 Umbau Gebäude und Hof 2009 Kino wird geschlossen 2010 starten die Planungen für den Umbau der Landstraße 36 Im Winter 2013 sollen die Büroflächen, im Frühjahr 2014 auch der Veranstaltungssaal fertig und somit der Umbau abgeschlossen sein

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Herbst-Wellness fürs Auto Wieder exklusive Gutscheine für ARBÖ-Mitglieder und alle, die es noch werden wollen: Sparen beim Wechsel auf die Winterreifen. Sollte das Service fällig sein: wir sorgen für frische Schmierung in ARBÖ-Qualität. nenfalls korrigiert, es werden alle Flüssigkeiten auf der Wintertauglichkeit geprüft, uvm. Rechtzeitig vor der ab 1. November geltenden situativen Winterreifenpflicht haben wir auch wieder ein Aktionsangebot. Bis Ende November bieten wir für alle Ölwechsel in OMV-Spitzenqualität eine weitere Aktion. Mit einem Gutschein über 20 EUR und einem Microfasertuch gratis dazu. Unsere Techniker führen den Ölwechsel-Service gemäß der Spezifikation Ihres Motorenherstellers durch, damit sichern Sie die Lebensdauer Ihres Motors.

Eine schöne Herbstzeit wünscht ARBÖ-Landesgeschäftsführer Thomas Harruk

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Wir sorgen mit Ihnen vor, dass Sie stets mobil bleiben. Deshalb haben wir auch wieder tolle Angebote für Sie, welche Sie exklusiv als ARBÖ-Mitglied in Anspruch nehmen können. Und für alle die nicht Mitglied bei uns sind, haben wir eine gute Nachricht: Mit unserer Ein- und Umstiegsaktion sind Sie von 1. Oktober 2012 bis Jahresende 2013, also ganze 15 Monate kostenlos Mitglied beim ARBÖ. Gerne beraten Sie dazu unsere Mitarbeiterinnen unter der Tel. 050 123 2400 oder ooe@arboe.at

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Eben trug die Natur noch ein sattes Grün, fallen die Blätter schon wieder vom Baum und lassen die Straßen an vielen Stellen rutschig werden. Der Herbst kündigt wie alle Jahre den nahenden Winter an. So schön der Lauf der Jahreszeiten auch ist, fordert dieser aber auch von den Menschen Anpassungsfähigkeit und ein gewisses Maß an Vorbereitung. Jetzt ist die richtige Zeit das Auto wieder auf den Winter vorzubereiten. Im Rahmen des ARBÖ-Winter-Checks erledigen diese Vorbereitungsarbeiten unsere Techniker in den ARBÖ-Prüfzentren für Sie. Dazu gehört zum Beispiel die Überprüfung der Starterbatterie, es wird auch die Scheinwerfereinstellung überprüft und gegebe-


Fotos: Paul Hamm FREUNDSCHAFT

Steyrs neuer SP-Bezirkschef Markus Vogl: Alles für den Sozialstaat!

„Neoliberale Slogans halte ich einfach nicht mehr aus!“ Markus Vogl (41) aus Steyr ist am 29. September zum neuen Bezirksparteivorsitzenden gewählt worden. 99,5 Prozent der 183 stimmberechtigten Delegierten votierten in geheimer Wahl für den überzeugten Gewerkschafter und MAN-Betriebsratsvorsitzenden der Angestellten. Vogl wurde zudem zum Spitzenkandidaten für die Nationalratswahl 2013 gekürt. Er folgt Kurt Gartlehner (60) nach, der sein Nationalratsmandat noch bis zum Auslaufen der Legislaturperiode ausübt. DREI FRAGEN AN Ing. MARKUS VOGL WELCHES POLITISCHE ANLIEGEN IST FÜR DICH DIE NUMMER EINS? Ich bin über mein gewerkschaftliches Engagement zur Partei gekommen. Aus der einfachen Erkenntnis, dass die SPÖ die einzige Partei ist, die sich wirklich für die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einsetzt. Und gerade da sehe ich auch die Hauptanliegen. Ein besonderer persönlicher Schwerpunkt gilt deshalb dem Kampf um die Absicherung unseres Sozialstaates. Denn eine sozial gerechte Gesellschaft ist auch eine für alle lebenswerte Gesellschaft. WELCHES POLITISCHE VERSTÄNDNIS STECKT DAHINTER? Grundsätzlich bin ich ein gesprächsbereiter und diskussionsfreudiger Mensch. Mein politisches Verständnis hört aber dort auf, wo Exponenten des neoliberalen Lagers nur noch daran denken, bei denen zu sparen, die ohnehin nicht viel haben. Vor allem halte ich den Slogan „Weniger Staat – mehr privat“ einfach nicht mehr aus. Denn während in der Krise vielerorts die Verluste verstaatlicht wurden, will man den Menschen einreden, dass es für sie viel besser ist, ihre persönlichen Risiken, wie zum Beispiel Krankheit, privat zu versichern. Ein fair finanziertes Sozialsystem kann nur auf den Schultern von denen aufgebaut werden, die auch mehr haben. Und auf gar keinen Fall kann es sein, dass diejenigen die am meisten haben, fast gar nichts zum Ausbau und Erhalt beitragen.

SEIT DEINER WAHL ZUM BEZIRKSPARTEIVORSITZENDEN GEÄNDERT? Ich habe vorab gewusst, dass meine Freizeit noch spärlicher wird. Meine Frau und meine Familie stehen voll hinter mir. Die Zeit mit der Familie ist nun sicher noch wertvoller. Politik und die damit verbundenen Möglichkeiten zum Mitgestalten bedeuten Verantwortung, das macht aber auch Spaß. Dass ich mit so großer Mehrheit, nämlich mit 99,5 Prozent gewählt wurde, das ist ein großer Vertrauensbonus. Natürlich danke ich auch meinem Vorgänger Kurt Gartlehner, er hat den Bezirk 17 Jahre lang geführt!

Für Steyrs neuen SP-Bezirksvorsitzender Markus Vogl steht fest: ”Es kann nicht sein, dass diejenigen, die am meisten haben, fast gar nichts zum Ausbau und Erhalt unseres Sozialsystems beitragen“

info Markus Vogl Geboren: 27. November 1970 in Steyr. Ausbildung: HTL, Ingenieur. Beruf: Konstrukteur, Betriebsratsvorsitzender der Angestellten bei MAN. Familie: Verheiratet mit Birgit (Lehrerin), zwei Töchter, Miriam (18) und Bernadette (16). Wohnort: Steyr-Gleink. Vorbilder: Bruno Kreisky, Fred Sinowatz

WAS HAT SICH FÜR DICH PERSÖNLICH

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FREUNDSCHAFT

Filmvorführung und Diskussion an der Linzer Uni

Der lange Arm der Kaiserin

Die Geschichte des Schwangerschaftsabbruchs in Österreich Obwohl der Abbruch einer ungewollten Schwangerschaft seit 1975 in Österreich unter bestimmten Bedingungen straffrei ist, wird das Thema noch immer tabuisiert. Frauen die sich für eine Abtreibung entscheiden, geraten nach wie vor unter moralischen und sozialen Druck. Der Dokumentarfilm „Der lange Arm der Kaiserin“ fragt: Warum ist das so? Im Rahmen einer Veranstaltung des ÖH-Frauenreferats wird der Film am Mittwoch, 28. November 2012 im Hörsaal 19 an der Johannes Kepler Universität Linz gezeigt, die Regisseurin wird anwesend sein. Der Inhalt: Bis zur Straffreiheit für Schwangerschaftsabbruch im Jahr 1975 war es ein langer Weg, dessen Geschichte Susanne Riegler im Film „Der lange Arm der Kaiserin“ aufzeigt. Zu Wort kommen Protagonistinnen und Zeitzeuginnen, die berührend über Repression, Verzweiflung und Scheinheiligkeit erzählen. Nach diesem filmischen Dokument geht es im anschließenden Gespräch mit der Regisseurin darum, wie „Der lange Arm der Kaiserin“ auch heute noch einen Einfluss auf den Umgang mit dem Thema Schwangerschaftsabbruch hat.

Die Geschichte: „Kaiserin“ Maria Theresia, die 16 Kinder gebar, verfügte in ihrem Gesamtwerk Constitutio Criminalis Maria Theresiana 1769, dass Frauen, die in großer Not ihre Schwangerschaft abbrachen, hingerichtet wurden. Die mariatheresianischen Restriktionen drangsalierten über zweihundert Jahre lang die Frauen in Europa. In Österreich galt bis vor 37 Jahren der § 144, der für Abtreibung bis zu 5 Jahre „schweren Kerker“ vorsah. Schuld und Scham ziehen einen roten Faden durch die Erzählungen von ZeitzeugInnen die diese zynische, die Frauen demütigende und auf Fortpflanzungskontrolle ausgerichtete Judikatur noch erlebt haben. Die Frage steht im Raum: Greift der lange Arm der Kaiserin noch immer nach uns? Das Ende des Films gibt eine klare Antwort. (Text: Susanne Riegler) Der Film, der bereits auf DVD erschienen ist, kann im Rahmen des SPÖ Frauensalons auch in verschiedenen oö. Bezirken gezeigt werden. Nähere Infos im SPÖ-Landesfrauenbüro: Tel.: 0732/772611-27; Mail: frauen-ooe@ spoe.at

Die Regisseurin über ihre Intention zum Film: Im September 2009 hat mich die ehemalige Frauenministerin Johanna Dohnal darauf angesprochen, ob ich nicht einen Dokumentarfilm zu dem Thema „Schwangerschaftsabbruch vor 1975“ machen könnte. Johanna Dohnal damals wörtlich: Die Frauen die diese Zeit noch bewusst erlebt und durchlebt haben, leben auch nicht ewig. – Als hätte sie eine Ahnung gehabt: Im Februar 2010 ist Johanna Dohnal gestorben und mit ihr eine wichtige Zeugin einer Zeit, als Sexualität, Empfängnisverhütung und Kinderkriegen tabuisierte Themen waren, als Sexualkundeunterricht in den Schulen praktisch nicht stattfand, es kaum wirksame Verhütungsmittel gab und Ärzte die Pille nur an Frauen verschrieben, die eine Heiratsurkunde vorweisen konnten. Und weil, so Johanna Dohnal, „die Jüngeren kaum eine Vorstellung davon haben, was sich Frauen vor gar nicht so langer Zeit alles erkämpfen mussten, ist es wichtig, dass sie es erfahren. Dieses Wissen kann vielleicht noch einmal entscheidend für sie sein“, erzählt Susi Riegler über ihre Intention zum Film.

Ein eindrucksvoller Film über die Geschichte des Schwangerschaftsabruchs.

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Johanna Dohnal war nicht nur Zeugin sondern vor allem auch unermüdliche Kämpferin für die Abschaffung des § 144. Ich habe diesen Film Johanna Dohnal gewidmet.


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Augustine. Marianne. Elisabeth. Die berühmte Filmreihe „Lebenslinien“ von Käthe Kratz werden am Sonntag,11. November 2012 ab 10 Uhr, im Moviemento, OK Platz 1 in Linz im Rahmen des SPÖ Frauensalons gezeigt. Die Regisseurin wird während der Vorführung anwesend sein und in einem Gespräch nach dem ersten Film mit Landesfrauenvorsitzender NRin Sonja Ablinger über ihr künstlerisches Schaffen sowie ihr feministisches Engagement reden. Die SPÖ Frauen OÖ und Linz sowie das Renner Institut OÖ laden in Kooperation mit dem ORF zu dieser Veranstaltung ein. Der Eintritt zu den Filmen ist frei, der Brunch kostet € 10. Das Programm im Detail: Ab 10.00 Uhr: Brunch im Gelben Krokodil 11:15 Uhr: Augustine – Das Herz in der Hand 12:45 Uhr: Gespräch mit Käthe Kratz i13:30 Uhr: Marianne – Ein Recht für alle 15:30 Uhr: Elisabeth – Die Erde versinkt

Lebenslinien Drei Frauen - drei Generationen. Am Anfang, um die Jahrhundertwende, steht Augustine, genannt Gusti. Sie ist die Tochter einer Heimarbeiterin und eines Landarbeiters und geht, um dem kinderreichen Elternhaus zu entkommen, als Dienstmädchen nach Wien. Vom Neffen ihres Dienstherrn geschwängert, kommt nach einer im Gefängnis verbrachten Schwangerschaft ihre Tochter Marianne zur Welt. Marianne, im 1. Weltkrieg Schweißerin, verliert 1918, inzwischen in Frauenfragen engagierte Arbeiterrätin, ihren Arbeitsplatz an ihren aus dem Krieg zurückgekehrten Mann. Doch ihr Fluchtversuch aus der Ehe endet in einer neuen Schwangerschaft. Elisabeth, Mariannes älteste Tochter, bleibt nach der Affäre mit einem Nazi im Österreich des Jahres 1939 mit einer unehelichen Tochter, Marlene, sitzen. Frauenschicksale, über Jahrzehnte gleich - scheinbar. Denn unter der Alltagsoberfläche zeigen sich Veränderungen der Frauenrolle nur sehr subtil.

Anmeldung zum Brunch und/oder zu den Filmen bitte bis 2. November im SPÖ-Frauenbüro bei barbara.holzbauer@spoe.at oder unter 0732 77 26 11-27.

Käthe Kratz (geb. 1947) Filmemacherin und Schriftstellerin. Sie war die erste österreichische TV-Spielfilmregisseurin und ist eine der feministischen Vorkämpferinnen der heimischen Filmszene. Wenn jemand auf den Geschmack gekommen ist: Die beiden jüngeren Filme aus der Reihe, Marlene - Der amerikanische Traum und Marlene - Wunden der Freiheit, werden am Montag, 12. November im Moviemento gespielt. (Details auf www.moviemento.at)

Equal Pay Day 2012: Frauen in OÖ arbeiten im Schnitt 103 Tage im Jahr gratis

Aktion gegen ungleiche Löhne

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Am 20. September war in Oberösterreich „Equal Pay Day“, das ist jener Tag, ab dem Frauen, statistisch gesehen, gratis arbeiten müssen. Das heißt, dass Männer an diesem Tag bereits jenes Einkommen erreicht haben, für das Frauen noch bis zum Jahresende 103 Tage arbeiten müssen. Deshalb haben sich die SPÖ Frauen auch heuer wieder eine besondere Aktion einfallen lassen, um auf dieses nach wie vor aktuelle Thema aufmerksam zu machen. Flyer mit der Aufschrift „Lass’ das ja schön liegen“, die an allen möglichen und überraschenden Orten in allen oö. Bezirken platziert werden (siehe Foto), sollten genau

das Gegenteil bewirken: aufheben, lesen, gegen ungleiche Bezahlung aktiv werden. In Oberösterreich liegt der aktuelle Nachteil der Fraueneinkommen gegenüber jenem der Männer (im Vergleich bei ganzjähriger Vollzeitbeschäftigung) noch immer bei 28,1%. „Auch wenn es im Vergleich zum Vorjahr in Oberösterreich eine leichte Verbesserung gab - von gleichem Lohn für gleichwertige Arbeit sind wir noch immer meilenweit entfernt“, betont Landesfrauenvorsitzende NRin Sonja Ablinger.

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Professionelle Unterstützung für Eltern bei den Kinderfreunden

Wenn Eltern mehr Fragen als Antworten haben Super Nannys, Erziehungskolumnen oder tonnenweise Bücher bzw. Internetseiten über Dies und Das aus der Kindererziehung – noch nie gab es so viele Informationen zu dem Thema wie heute. Und wahrscheinlich auch noch nie so viel Verunsicherung. Die Kinderfreunde Oberösterreich haben das schon vor Jahren erkannt und bieten in ihren Eltern-Kind-Zentren (EKiZ) in den Gemeinden u.a. Unterstützungsangebote für Eltern. Eltern werden ist nicht schwer, Eltern sein dagegen sehr. Welche Eltern haben diesen Spruch nicht schon einmal gehört? Hilfreich ist das in den meisten Fällen nicht, wenn man sich mit einer Situation überfordert fühlt. Die Kinderfreunde in Oberösterreich setzen deshalb auf Elternbildung etwa mit so genannten Eltern-Aktiv-Seminaren. Hier sollen sich Eltern – unter professioneller Begleitung – über Erfahrungen bei der Kindererziehung austauschen und unterstützen. Eine, die Eltern dabei unter die Arme greift, ist Kornelia Haindl. freundschaft bat die Elternbildnerin zum Interview: Frau Haindl, sind Sie eine SuperNanny? Haindl: Nein, ganz sicher nicht und ich möchte auch keine sein. In der Kindererziehung gibt es kein 1. machen Sie das und 2. das und 3. jenes und dann funktioniert Ihr Kind. Jede Familie ist individuell und deshalb braucht es individuelle Unterstützung. BENÖTIGEN SIE DIE ELTERN HEUTE MEHR ALS FRÜHER? Eltern zu werden war immer ein riesen flash. Es stellt einfach dein ganzes Leben auf den Kopf, wenn da plötzlich aus zwei, drei werden und alle haben ihre Bedürfnisse. Trotzdem stehen Familien heute auch noch vor ganz anderen Herausforderungen. In vielen Familien (müssen) zwei arbeiten, um alles was man haben „muss“, finanzieren zu können. Unsere Welt ist komplexer geworden, die Menschen mobiler und sie sind praktisch überall und zu jeder Zeit erreichbar. Das sind alles zusätzliche Belastungsfaktoren. Auch Familie ist so eine Belastung? Auf gar keinen Fall! Die Belastung kommt

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aus den vielen Erwartungen, die auf Eltern von Verwandten, aus dem Internet oder eben aus Sendungen wie der Super-Nanny einstürzen und eben aus den Faktoren, die ich gerade schon genannt habe. Was können Sie also für Eltern tun? Mir geht es darum, dass Eltern ihre Identität ausbilden und eine Gelegenheit zum Verschnaufen bekommen. Sie sollen aus den Erfahrungen der anderen lernen und auch Gelegenheit haben, ihre Erfahrungen einzubringen. Bei konkreten Themen wie Konflikte lösen, Grenzen setzen oder Los lassen, dreht man sich alleine ganz oft im Kreis. Ich sehe es als meine Aufgabe, sie da etwas herauszuholen und andere Handlungsperspektiven zu eröffnen. Denn die Fähigkeit das Richtige für sein Kind zu tun, es „richtig“ zu erziehen, ist in den meisten Menschen ganz natürlich angelegt. Meine Aufgabe als Elternbildnerin ist es, ihnen bewusst zu machen, dass sie eigentlich ganz alleine wissen, wie es geht.

Haben Sie als Mutter von zwei Töchtern immer gewusst, wie es geht? Oh nein! Auch bei mir gab es ganz oft mehr Fragen als Antworten. Aber genau diese Erfahrungen als Mutter helfen mir auch in meiner Rolle als Elternbildnerin. Ich weiß, dass man an seine Grenzen kommen kann und auch darf! Trotzdem muss ganz klar sein, was überhaupt nicht geht – Gewalt in der Familie zum Beispiel. Was möchten Sie den Eltern noch mitgeben? Vater oder Mutter zu sein, ist etwas extrem Lässiges und trotzdem ist es ganz normal,

„Eltern sein ist lässig. Manchmal kommt man aber an seine Grenzen, da kann eine Sicht von außen helfen“, sagt Kornelia Haindl.

dass einen das auch manchmal anzipft! Und wenn Sie das nicht glauben, dann besuchen Sie mich am besten einmal zu einem Seminar! Das Seminarangebot in Ihrer Nähe finden Sie unter dem Suchbegriff „Eltern-Aktiv-Seminar“ im Veranstaltungskalender www. kinderfreunde.cc. Normalerweise sind vier Abende zu je drei Einheiten für die Seminare vorgesehen. Ein Eltern-Aktiv-Seminar kostet 10.90 Euro.

info Die Kinderfreunde OÖ führen 52 ElternKind-Zentren in ganz OÖ. Im Jahr 2011 haben sich dort 183.304 Besuchskontakte bei insgesamt 2979 Veranstaltungen ergeben. Elternbildung ist ein wichtiger Bestandteil des Angebots, 2011 wurden 165 Eltern-Aktiv-Seminare durchgeführt.


FREUNDSCHAFT

voller einsatz für Werterhaltung der pensionen!

Superstimmung beim Freundschaftstreffen Superstimmung und klare Worte zur Stimmungsmache rund um den Staatszuschuss zu den Pensionen gab es beim rundum gelungenen Freundschaftstreffen des OÖ. Pensionistenverbands in Wels Rund 1200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer drängten am 1. September in das Eggenberger-Bierzelt.

Präsident Karl Blecha informierte über die anstehenden Verhandlungen zwischen Regierung und Pensionistenvertretern über die Pensionsanpassung 2013. Er bezeichnete die Teuerungsbekämpfung als wichtigstes Ziel, denn die Werterhaltung der Pensionen hänge unmittelbar mit der Preisentwicklung zusammen. Es gelte entschieden selbsternannten „Pensionsexperten“ entgegenzutreten, die einen Staatsbankrott an die Wand malen und die ältere Generation dafür verantwortlich machen wollen.

Landesvorsitzender Heinz Hillinger (rechts i.B.) sicherte PV-Präsident Karl Blecha die Unterstützung aus Oberösterreich zu.

Foto: PV OÖ

Landesvorsitzender Hillinger versicherte dem Präsidenten die Solidarität und die Unterstützung aus Oberösterreich und betonte die Kampfbereitschaft der oö. Pensionistinnen und Pensionisten. Klubobfrau Gerti Jahn dankte dem Pensionistenverband für seine, in der Bevölkerung tief verwurzelte Arbeit und lobte seine Organisationskraft und die gute Zusammenarbeit mit der SPÖ.

Gemeinsam mit Präsident Blecha stimmten sich NR Franz Kirchgatterer, BR Werner Stadler, Bürgermeister Peter Koits, die Klubvorsitzende im Landtag Gerti Jahn, die Landtagsabgeordneten Petra Müller, Roswitha Bauer, Erich Pilsner, Landesvorsitzender Heinz Hillinger, Direktor der PVA und stv. Landesvorsitzender Franz Röhrenbacher, LH-Stv. a. D. Fritz Hochmaier und SPÖ-Landesgeschäftsführer Christian Horner auf die Herbstarbeit ein.

Ortsgruppenvorsitzender LA a. D. Rudolf Prinz genoss gemeinsam mit seinen Mitgliedern das Freundschaftstreffen.

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FREUNDSCHAFT

„Es BRAUCHT NICHT IMMER DEN BÜRGERMEISTER, DAS MUSS VON UNTEN KOMMEN“

Wir alle sind Goisern! Bürgermeister Peter Ellmer startete Anfang Oktober mit seiner SPÖ-Ortsorganisation in Bad Goisern ein BürgerInnenbeteiligungsprojekt: „Die Zeiten sind vorbei, in denen die Politik im Alleingang wichtige Entscheidungen für die Menschen trifft“, hieß es in der Einladung zur Auftaktveranstaltung. Im Gespräch mit GVV-Geschäftsführer Michael Lindner erklärt Ellmer, warum diese Initiative entstanden ist und wie sie bisher läuft. Ellmer: Der Anlass, die Bevölkerung mitgestalten zu lassen, war, dass in einer Gemeinde mit einer Größe wie Bad Goisern viele Ideen und Projekte aus einem Kreis rund um den Bürgermeister oder von den Beamten kommen. Mit dieser Veranstaltung wollten wir die Bevölkerung einbinden, mit zu gestalten und nachzudenken: welche Infrastruktur brauche ich in meiner Gemeinde, damit sie eine Wohlfühlgemeinde ist? Da braucht es nicht immer den Bürgermeister, sondern das muss von unten kommen! Das war die Grundüberlegung. WAS HAT DICH ÜBERRASCHT, WAS IST DIR STARK IN ERINNERUNG GEBLIEBEN? Ellmer: Besonders überrascht hat mich die große Beteiligung und auch die Vielfalt der TeilnehmerInnen. Es waren über hundert Menschen da, von Jung bis Alt. Bei so einer Veranstaltung kommen viele „Wunschzettel“ - von ganz einfachen Dingen bis zu größeren Projektideen. Wir hören bewusst den BürgerInnen zu und da darf alles dabei sein - bis hin zu Visionärem. Überrascht hat mich auch, wie schnell die Diskussion von „Wunschzetteln“ hin zum konkreten Arbeiten gekommen ist. Es haben alle mitgemacht, es war schön, diese Aktivität zu sehen und die Bereitschaft, mitzutun. WAS IST JETZT WEITER GEPLANT? Ellmer: Aus allen Vorschlägen haben wir fünf Themenkreise gebildet und bereits am ersten Abend wurde an diesen fünf Tischen weiter diskutiert. Wir werden in vier Wochen eine Anschlussveranstaltung machen, die TeilnehmerInnen wieder einladen und dort weitermachen, wo wir stehen geblieben sind.

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Bürgermeister Peter Ellmer (rechts) zeigt sich im Gespräch mit GVV-Geschäftsführer Michael Lindner mit der BürgerInnenbeteiligung zufrieden: „Es hat sich etwas entwickelt und das ist schön!“.

WIE SOLLEN DIE MENSCHEN DABEI WEITER EINGEBUNDEN WERDEN? Ellmer: Die Menschen sollen sich in Interessensgruppen zusammenfinden und diese Ideen und Projekte vor Ort mittragen. Das beste Beispiel aus meiner Gemeinde ist ein Nahwärme-Projekt, das vorüber 15 Jahren mit einem Bürgerbeteiligungsprojekt entstanden ist. Dabei haben sich Menschen zusammengetan und gesagt „Das brauchen wir“ und jetzt gibt es dafür eine Genossenschaft. Der Bürgermeister muss Prozesse einleiten, damit Entscheidungen dann miteinander getroffen werden können. „Wir alle sind Goisern“ trägt deshalb auch zu einem Miteinander in der Gemeinde bei. Mit unserem Projekt sollen die angesprochen werden, die nicht zu den üblichen BürgermeisterStammtischen gehen, vor allem die Jüngeren. Das ist uns bisher gut gelungen.

WANN IST DAS PROJEKT FÜR EUCH EIN ERFOLG? Ellmer: Ein Erfolg ist es jetzt schon. Wir haben gezeigt dass wir für Bad Goisern arbeiten wollen und auch der Besuch bei der Startveranstaltung ist ein Erfolg. Ziel ist jetzt, dass wir Projekte erarbeiten, die wir dann beim Regionalentwicklungsverein Regis einreichen. Wenn ich es erreiche, dass wir gemeinsam mit den Menschen das eine oder andere umsetzen können, ist es ein großer Erfolg. Sobald es erste Ideen gibt, muss man auch mit der Umsetzung beginnen, das löst Motivation aus und da entwickelt sich etwas – auch wenn es am Schluss vielleicht ganz anders aussieht als zu Beginn. Aber es hat sich dann etwas entwickelt, und das ist schön!


FREUNDSCHAFT

SPÖ fördert stärkere Teilnahme an Entscheidungsprozessen

Lebendige Demokratie braucht BürgerInnenbeteiligung Weil lebendige Demokratie BürgerInnenbeteiligung braucht, ist die SPÖ Oberösterreich bemüht, die politisch Verantwortlichen in den Gemeinden bei solchen Beteiligungsprozessen zu unterstützen. Ob und wie sich die BürgerInnen an politischen Entscheidungsfindungen beteiligen, ist vorher gründlich zu überlegen und ausschlaggebend für den Erfolg. Das Renner institut Oberösterreich setzt daher verstärkt auf die Ausbildung von TrainerInnen, um einerseits den Bürgerinnen und Bürgern Lust auf Beteiligung zu machen und andererseits die PolitikerInnen dabei zu unterstützen, dass ein solcher Prozess auch für alle zufrieden stellend abläuft. „BürgerInnen, ihr könnt etwas bewirken, wenn ihr euch zusammen tut!“ lautet die Botschaft, die draußen vor Ort bei den Menschen ankommen soll. „Wir sehen darin eine wichtige Komponente für erfolgreiche politische Arbeit, die es in Zukunft noch viel stärker zu verankern gilt. Deshalb gab es vor kurzem auch einen Train-the-Trainer-Workshop zum Thema BürgerInnenbeteiligung. Anhand von konkreten Modellen soll den (Kommunal)PolitikerInnen die Unsicherheit vor der BürgerInnenbeteiligung genommen werden. Mit der Unterstützung durch die TrainerInnen können dann möglichst viele Menschen für aktive Beteiligung in der Gemeinde gewonnen werden. BürgerInnenbeteiligung ist nicht immer produktiv und relativ häufig mit Enttäuschungen verbunden, wenn z.B. eine Ortsumfahrung nicht so umgesetzt wird, wie sich die OrtsbewohnerInnen das vorstellen“, weiß RI-Landesstellenleiterin Mag.a Annemarie Obermüller nicht nur aus ihrem beruflichen Alltag, sondern auch aus ihrer Erfahrung als Vizebürgermeisterin von Neumarkt i. M.: „Fair play, professionelle Vorbereitung, wertschätzende Kommunikation auf Augenhöhe und laufende

Wertvoller Erfahrungsaustausch für die TrainerInnen beim Workshop. Mit Hilfe konkreter Modelle wollen sie den BürgerInnen Lust auf Beteiligung machen.

Information über Entscheidungsabläufe sind für einen reibungslosen Ablauf des Beteiligungsprozesses wichtig. So können falsche Erwartungen und daraus resultierende Unzufriedenheit oder Protest vermieden werden“. BürgerInnen, die ihre Interessen und Anliegen bei öffentlichen Vorhaben einbringen und vertreten möchten, wenden sich am besten an den/die jeweiligeN OrtsparteivorsitzendeN oder die SPÖ-Bezirksgeschäftsstelle.

info Mehr Information gibt es auch bei Annemarie Obermüller unter der Telefonnummer 0732/772611-16 sowie unter: annemarie.obermueller@spoe. at und gabriela.carpella@spoe.at

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klartext

Das Casino schließen!

  Handelsvolumen auf den globalen Finanzmärkten

zeigt sich klar in der Entwicklung der Handelsvolumen. Neue Finanzprodukte wie Derivaten nehmen dort gegenüber dem geschäft mit Aktien oder Anleihen überhand. Derivate sind nichts anderes als die Spekulation auf zukünftige Kursentwicklungen von Unternehmen, Rohstoffen oder Zinssätzen. Dieses Spekulationsgeschäft macht mittlerweile nicht nur mehr als das 40-fache der Weltwirtschaftsleistung aus, sondern auch das 20-fache des Handels mit realen Werten wie Aktien und Anleihen.

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Quelle: Schulmeister, Stephan (2012): Am Ende der Sackgasse des Finanzkapitalismus – Was tun?, Präsentation am Transformations kongress in Berlin, 8.Juni, 2012.

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Der Hintergrund Die schrittweise Rücknahme der gesetzlichen Regelungen der weltweiten Finanzmärkte führte zu einer signifikanten Ausweitung des Handlungsspielraums von FinanzakteurInnen wie Banken, Investment-Fonds, Hedge-Fonds oder Versicherungen und löste damit einen grundsätzlichen Wandel in der Funktionsweise unseres Wirtschaftssystems aus. Viele Investoren legen ihr Kapital nicht mehr in der Realwirtschaft an, wo es stabile gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedingungen braucht, um langfristig mit Investitionen und Innovationen Gewinne erzielen zu können, sondern die Veranlagung passiert auf den Finanzmärkten. Dabei ste-

hen meist kurzfristige Spekulationen mit Währungen, Rohstoffen oder anderen Finanzprodukten im Mittelpunkt und profitiert wird von Instabilität wie Kurs- oder Währungsschwankungen. Die Folgen Durch die Rücknahme der gesetzlichen Vorgaben und die Verschiebung des Investitionskapitals auf die Finanzmärkte kommt es dort zu überschießenden Entwicklungen, wie etwa der Immobilienblase in den USA, die das gesamte Weltwirtschaftssystem gefährden. Es sinken die Investitionen in die Realwirtschaft und damit die Möglichkeit über Innovation und Investitionen neue Arbeitsplätze zu schaffen, damit auch die Möglichkeiten über höhere Löhne und größere Beschäftigungszahlen mehr Nachfrage und damit Wachstum in der Realwirtschaft zu erzeugen. Klar ist, dass die Spekulation in der Finanzwirtschaft der Realwirtschaft nicht nutzt und deshalb die Finanzmärkte wieder auf ihre Kernfunktion der Kreditvermittlung für Investitionen in der Realwirtschaft beschränkt werden müssen. Kontakt Zögere nicht, uns zu kontaktieren: georg.hubmann@jbi.or.at Jahoda - Bauer Institut Landstraße 36/3 • 4020 Linz

GLÜCKWUNSCH! Die ASKÖ OÖ kann 38 neuen BewegungstrainerInnen zur bestandenen Abschlussprüfung der FIT-Diplomausbildungen gratulieren. An sechs Ausbildungstagen lernten und übten die TeilnehmerInnen aus den Bereichen Kinder, Erwachsene sowie Sport mit älteren Menschen, bevor sie die verdienten Diplome von ASKÖ-Präsident Fritz Hochmair in Empfang nehmen konnten. Information über die Ausbildungstermine gibt’s ab Mitte November 2012 unter www.asköfit.oö.at

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Foto: ASKÖ OÖ

Der Befund Die grundsätzliche Aufgabe der Finanzmärkte ist die Umwandlung von meist kurzfristigen Spareinlagen in langfristige Kredite für Unternehmungen. Dieses Kerngeschäft rückte seit den 1980er Jahren immer mehr in den Hintergrund. Denn mit dem Auflassen von gesetzlichen Vorgaben gewann der Finanzsektor neuen Handlungsspielraum – der die Casino-Mentalität auf den Finanzmärkten beförderte. Dies


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Beide Studiengruppen mit Parteivorsitzendem Josef Ackerl, Professor Claus Muchna von der HFH und LGF Roland Schwandner

Internationale Kooperation stärkt neue Ansätze in der Personalentwicklung

Start der Firnberg-Kreisky Studiengänge Als wichtiger Schritt in der Personalentwicklung der SPÖ OÖ ist das Zustandekommen von zwei Studiengruppen in Kooperation mit dem BfI OÖ und der Hamburger Fern Hochschule zu werten. Geschäftsführer Roland Schwandner und der Koordinator des Firnberg-Kreisky Instituts Georg Hubmann erklären im Gespräch die Hintergründe der Zusammenarbeit von strategischer Personalentwicklung bis zu Managementaufgaben im Non-Profit Bereich. Auf den ersten Blick erscheint diese Kooperation ungewöhnlich. Wie kommt es dazu, dass im Umfeld der SPÖ gezielt für diese Studiengänge geworben wurde? Roland Schwandner: Als eine Ableitung aus dem morgen.rot Prozess wurde klar, dass wir gezielter und strategischer Personalentwicklung betreiben wollen. Dazu gehören für uns vor allem Qualifikationen die unseren FunktionärInnen sowohl im beruflichprivaten als auch politischen Tun nützlich sind. Welche Gründe waren ausschlaggebend für die Wahl des BfI und der HFH als Kooperationspartnerin? Georg Hubmann: Es war eine komplexe Aufgabe die vielen verschiedenen Anforderungen die wir hatten unter einen Hut zu bringen. Im Vordergrund stand dabei immer hohe Flexibilität und auch praktische Anwendbarkeit für die TeilnehmerInnen zu gewährleisten. So war gerade die Tatsache, dass an der HFH auch ein Studium ohne Matura möglich ist ein zentraler Punkt. Dar-

über hinaus ist das Angebot reizvoll im Masterstudium einen kompakten Überblick im Managementbereich mit einem Schwerpunkt auf Innovation und organisationalem Wandel erwerben zu können. Wer sind die TeilnehmerInnen und welchen nutzen ziehen sie für ihre Tätigkeit aus den Ausbildungen? Roland Schwandner: Viele unserer TeilnehmerInnen sind in leitenden Funktionen als ehrenamtliche FunktionärInnen oder hauptamtliche MitarbeiterInnen in der SPÖ, Gewerkschaft oder Vereinen tätig. Alleine die Organisationsgrößen mit mehreren hundert Unterorganisationen und zwischen 10 und 45.000 Mitgliedern machen diese Aufgaben zu echten Herausforderungen. Um hier professionell und effizient arbeiten zu können sind fundierte Ausbildungen und laufende Weiterbildungen unabdingbar. Welche Erwartungen setzt ihr in die Zusammenarbeit mit dem Bfi und der HFH? Georg Hubmann: Noch sind wir in einer Pi-

lotphase die wir sowohl mit den TeilnehmerInnen als auch mit der HFH gründlich evaluieren werden. Wir haben ein klares Ziel vor Augen nämlich die Kultur der Bildung und Weiterqualifizierung in unseren Organisationen zu stärken. Wir hoffen dass wir das gemeinsam erreichen werden.

Das Firnberg-Kreisky Institut kümmert sich um optimale Weiterbildung für politische Führungskräfte in Oberösterreich. In Zusammenarbeit mit dem BfI OÖ und der Hamburger Fern Hochschule gibt es zwei Studiengruppen: Gesundheits- und Sozialmanagement sowie General Management. Neben den Studienwochenden gibt es regelmäßige Lectures zu aktuellen politischen Fragen mit ExpertInnen aus Wissenschaft und Praxis.

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SCHULE IST IDEALER RAUM, UM DEMOKRATIE ZU LEBEN!

Wohlstand schaffen – Redezeit kaufen 150.000 Euro in Form einer Spende machen vieles möglich. Im Falle der Johannes Kepler Universität (JKU) bedeutet das: Frank Stronach kann sich Redezeit kaufen. Am 1.Oktober wurde ihm damit das exklusive Recht eingeräumt, an der „unabhängigen“ JKU sein politisches Programm zu präsentieren. Thema des Vortrags: Wohlstand schaffen und gerecht verteilen. JKU-Vizerektor Roithmayr rechtfertigte in seiner Begrüßungsrede das umstrittene Sponsoring-Geschäft: Dieses sei bereits im Juli und somit vor Stronachs Parteigründung vereinbart worden, inklusive der dazugehörigen Vorlesung. Es sei nicht Absicht der JKU, ihm eine politische Werbeplattform zu bieten. Dass Stronachs politische Ambitionen schon weit länger bekannt sind, blieb unerwähnt. Sein Vortrag selbst dauerte lediglich 15 Minuten und lässt sich mit folgendem Satz beschreiben: Viele Worte – und nichts dahinter. Stronach rechtfertigte seine kurze Redezeit damit, dass es ihm an diesem Abend besonders wichtig wäre, die Fragen des Publikums zu beantworten. Wirklich beantwortet hat er allerdings keine einzige Frage. Stattdessen wurden den ZuhörerInnen Geschichten aus dem Leben des Millionärs serviert. Zudem glänzte Stronachs Vortrag durch Unkenntnis in Bezug auf Wirtschaftsfragen. Nach Ende des Vortrages standen die Fragen des Publikums weiter unbeantwortet im Raum. Somit glich diese „Vorlesung“ einem reinen Werbe-Vortrag. Was bleibt, ist ein beunruhigender Nachgeschmack: Ist die Kepler-Universität wirklich käuflich?

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Die neue Kampagne „Gemeinsam laut – Gemeinsam stark“ der Aktion Kritischer SchülerInnen (AKS) in Oberösterreich soll aufzeigen, dass Schüler und Schülerinnen gemeinsam etwas verändern können. „Wir müssen anfangen, uns zu engagieren und dürfen nicht auf unsere Stimme verzichten. Wir gehen deshalb in ganz Oberösterreich mit Aktionen in die Öffentlichkeit, um Missstände aufzuzeigen und Verbesserungen einzufordern!“, so Christina Götschhofer, Vorsitzende der AKS Oberösterreich. In Österreich verwehrt das Bildungssystem nicht nur allen die gleichen (Bildungs-) Chancen. Es ist auch so, dass die Stimmen der SchülerInnen viel zu oft überhört werden. Die Forderung nach mehr Mitbestimmung bei den Unterrichtsthemen bzw. die Unterrichtsgestaltung an sich, wird konsequent ignoriert. Oft mit der fadenscheinigen Begründung, SchülerInnen würden nicht wissen, wovon sie reden. Daher könne man sie nicht ernst nehmen. Über den Tellerrand hinaus Für die AKS ist die Schule aber kein abgetrennter Raum von der Gesellschaft. Gesellschaftliche Probleme spielen in den Schulalltag hinein und nicht zuletzt liegt es an den jungen Menschen, etwas zu verändern.

Die AKS setzt auf Aktionismus: „Wir gehen in ganz Oberösterreich in die Öffentlichkeit, um Missstände aufzuzeigen und Verbesserungen einzufordern!“

Rollenbilder und Klischees bestimmen nach wie vor, wie auf SchülerInnen von den LehrerInnen eingegangen wird, wie miteinander umgegangen wird und welche Erwartungen an Männer und Frauen gerichtet werden. „Diese Erwartungen basieren auf veralteten Rollenbildern und diese gilt es zu durchbrechen. Bildung sollte für alle zugänglich sein, denn alle haben die gleichen Chancen verdient. Die Schule sollte ein Lebensraum für alle jungen Menschen sein, unabhängig von Herkunft, Religionszugehörigkeit, Sexualität oder Einkommen. Die AKS setzt sich auch seit Jahren für die Direktwahl der SchülerInnenvertretung ein. Schule ist ein idealer Raum, um Demokratie nicht nur zu lernen, sondern auch zu leben!“ so Götschhofer.

Foto: AKS

Sabrina Seyrl s VSStÖ Linz Vorsitzende de

AKS: Beweg den Stillstand!


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Nachhaltige Mode für Groß und Klein – das Angebot für alle, die mit gutem Gewissen shoppen wollen, ist inzwischen sehr umfangreich und kann sich auch sehen lassen.

Fair, ökologisch und voll im Trend

Mode, die ein Gewinn für alle ist Fair gehandelte Mode liegt voll im Trend. Kein Wunder. Im Gegensatz zu anfänglichen Produkten sind die Kleidungsstücke , die heute auf dem Markt sind, nicht nur mit gutem Gewissen sondern auch mit gutem Geschmack tragbar. Das zeigte auch die fünfte Auflage der Wera Fair-Messe, die vor kurzem in der Linzer Tabakfabrik stattfand. Mehr als 60 Aussteller aus ganz Europa präsentierten dort ihre Kollektionen. Die Palette reichte von Baby- und Kinderkleidung über Schuhe, Mode für Erwachsene bis hin zu Taschen, Schmuck und sogar Möbeln. Fair und umweltschonend vor Preis und Qualität Sowohl die jährlich steigenden BesucherIn-

nenzahlen als auch eine von Südwind bei OGM in Auftrag gegebene Studie belegen, dass öko-faire Bekleidung in Mode ist und dafür auch Geld in die Hand genommen wird: Mehr als die Hälfte der Befragten würde mindestens über 15 Prozent mehr zahlen als für normale Kleidung. Als wichtiges Kriterium beim Kleiderkauf nannten zwei Drittel der Befragten faire Arbeitsbedingungen und nachhaltige Herstellung; das sei genauso wichtig wie Marke und Trend und noch wichtiger als Preis und Qualität.

Beispiele für Öko und fair aus Oberösterreich Nachhaltige Herstellung ist auch bei Christina Huber ein großes Thema. „Masi“, ihr Shop in der Waltherstraße 17 in Linz, den sie gemeinsam mit ihrem Mann Fritz Prunthaller betreibt, ist ein voller Erfolg: „Bei uns gibt es Strick in jeder Variante. Pullis, Schals, Kleider, Röcke – da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Wir designen und produzieren in unserem Linzer Atelier, beziehen die Garne aber aus der ganzen Welt und setzen dabei auf organische Produkte bzw. umweltschonend verarbeitete Ware. Jeder der unsere Teile trägt, kann das also mit ruhigem Gewissen tun“, sagt Huber. www.masi.co.at

Ganz neu und ebenfalls in Linz gibt es in der Herrenstraße 2, seit kurzem einen Shop des ökofairen Labels „Göttin des Glücks“. Verarbeitet wird hier nur zertifizierte Biobaumwolle. Fairness ist aber entlang der ganzen Produktionskette ein Thema. Übrigens ist faire Mode hier nicht nur ein Frauenthema. Auch Männer und sogar Hunde werden bei der Göttin des Glücks eingekleidet. Details: www.goettindesgluecks.at www.weltladen-linz.at www.greenfeel.at www.fairytale-fashion.at

fakten Mehr als 30 Millionen Menschen sind in der der weltweiten Textilindustrie beschäftigt. Der Großteil leidet unter unmenschlichen und unsicheren Arbeitsbedingungen: Fast 75 Prozent des weltweiten Bekleidungsexportes wird in sogenannten Entwicklungsländern hergestellt ( Kleidung, die wir in Europa kaufen, wird zum Großteil in Asien, Lateinamerika, Afrika und Osteuropa produziert). Die Auslagerung der Bekleidungs- und Sportartikelindustrie in Fabriken in Billiglohnländern ermöglicht den Unternehmen extrem niedrige Herstellungsund Lohnkosten. Aufgrund der, auch für lokale Verhältnisse, extrem niedrigen Löhne ist es den ArbeiterInnen trotz Überstunden nicht möglich, ihre Familien ausreichend zu versorgen! Die drängendsten Forderungen für mehr Fairness in der Modeindustrie (vgl. www.cleanclothes.at) • keine Kinderarbeit • keine exzessiven Arbeitszeiten • Vereinigungsfreiheit und Kollektivvertragsverhandlungen • Betrieblicher Arbeits- und Gesundheitsschutz • feste Beschäftigungsverhältnisse • Bezahlung eines Lohns, von dem die ArbeiterInnen und ihre Familie leben können

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LESETIPPS VOM FEINSTEN FÜR DEN HERBST

Der Winter tut den Fischen gut Die Gastgartensaison ist vorbei. Im Spätherbst bleibt wieder viel mehr Zeit zum Schmökern. Der Buchhändler unseres Vertrauens, Alex Stelzer von der Linzer Buchhandlung ALEX, hat wie immer ein paar gute Tipps auf Lager. Besondere Empfehlung: Eine junge, bereits mehrfach ausgezeichnete Linzer Autorin mischt die Literaturszene auf: Anna Weidenholzer, geboren 1984, hat’s in die Bestsellerlisten geschafft. „Sie haben noch viele Jahre vor sich, freuen Sie sich, es ist nicht selbstverständlich, in diesem Alter noch die Möglichkeit zu bekommen, sein Leben neu zu gestalten“. So unsagbar zynisch knallt der Chef Maria Beerenberger, Ende 40 und älteste Verkäuferin in seiner Boutique, die Kündigung auf den Tisch. Zu alt, zu teuer - das bedeutet ein Leben vorbei an Möglichkeiten und Träumen, randvoll mit Schuldgefühlen, Scham, Demütigungen am Arbeitsamt, Streichung des Arbeitslosengeldes...

Die Thematik findet sich auch im Klassiker der Sozialforschung aus den 30er Jahren „Die Arbeitslosen von Marienthal“, der zeigt, wie Langzeitarbeitslosigkeit zu Apathie und Resignation führt.. Damals wie heute besticht die literarische Qualität der Sprache. Damals von Marie Jahoda, heute von Anna Weidenholzer. „Der Winter tut den Fischen gut“ - ein unsentimentaler Roman, der trotzdem oder gerade deshalb unter die Haut geht. „Unberdingt lesen! Was mir extrem gut gefällt, ist die präzise Sprache und die Art, wie die Geschichte von hinten aufgerollt wird“, so die uneingeschränkte Empfehlung von Alex Stelzer. „Was ich auch sehr genossen habe, ist der versteckte, böse Humor. Wie etwa Marias Mann, ein Elvis-Imitator von der traurigen Gestalt, der sie zur Witwe macht, als Verlierer gezeichnet wird, hat Klasse“, zeigt sich Alex Stelzer beeindruckt. „Anna Weidenholzer hat für ihr Buch zahlreiche Interviews mit arbeitslosen Frauen geführt. Wie sie erzählt, ist sie dabei mit der verborgenen Seite der Arbeits-

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Foto: Erwin Beck

Weidenholzer zeichnet das Bild einer Außenseiterin, die systematisch an den Rand der Gesellschaft gedrängt wird. Für viele „Frauen im besten Altern“ ist das heute nicht Fiktion, sondern beinharte Realität.

losigkeit konfrontiert worden, dem Verlust der eigenen Identität. Langzeitarbeitslose, die vorher gesichtslos waren, haben bereits nach kurzen Momenten der Aufmerksamkeit und einfühlsamer Befragung ihr Gesicht zurückgewonnen. Genau das findet sich im Buch. Die Protagonistin wird von der anonymen Arbeitslosen zur Persönlichkeit“. ANNA WEIDENHOLZER: DER WINTER TUT DEN FISCHEN GUT Roman, Residenz Verlag

er anna weidenholz „Die Idee zu diesem Buch ist zu Beginn der Wirtschaftskrise entstanden, als in regelmäßigen Abständen über die Arbeitslosenquote gesprochen wurde. Ich habe mich gefragt, was passiert mit den Menschen, die hinter dieser Zahl stehen. Wie gehen sie mit dem Verlust des Arbeitsplatzes um, vor allem wenn sie schon älter sind - wobei, man gilt am Arbeitsmarkt ab 45 schon als schwer vermittelbar. Auf meine Protagonistin Maria bin ich gekommen, als ich in Linz an einer kleinen Boutique vorbeigegangen bin, wie es nur mehr wenige gibt. Als Verkäuferin in der Textilbranche ist es ja noch mal schwieriger, wenn man mit Ende 40 den Job verliert, da gibt es viele Jüngere, die auch noch für weniger Geld arbeiten“.


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Alex Stelzer hat noch zwei spezielle Empfehlungen für unsere Leser auf Lager:

Letzter politischer „Jurassic Park“ „Erwin Riess ist ein Meister des bissigen Humors. Es wird auch wirklich kein böses Kärnten-Klischee ausgelassen in diesem Buch. Trotzdem merkt man, dass Riess zu seiner Wahlheimat steht. Gerade, was man liebt, greift man oft an“, so Alex Stelzer. „Der neue Groll-Roman ist angesichts der ständig neuen Korruptionsfälle ein brandaktuelles Buch. Was ich in der Literatur spannend finde, ist, dass sie wie in diesem Fall immer wieder von der Realität überholt wird. Literatur kann gar nicht böse genug sein, um die Wirklichkeit zu übertreffen“. Mit »Herr Groll im Schatten der Karawanken« ist dem in Wien und Kärnten lebenden Autor Erwin Riess, Jahrgang 1957, ein durch und durch politischer Roman gelungen. Die literarische Figur, der Rollstuhlfahrer Groll, bezeichnet Kärnten als „letzten politischen Jurassic Park Europas“. Herr Groll, Rollstuhlfahrer und Lebensberater aus Wien, macht sich mit seinem Kompagnon auf die Reise nach Kärnten. Ersterer will zur Hochzeit eines Freundes, Letzterer begibt sich auf historische Recherche in die NaziVergangenheit seiner Familie. Bald tauchen

Buchhändler Alex Stelzer: „Was ich in der Literatur spannend finde, ist, dass sie immer wieder von der Realität überholt wird. Literatur kann gar nicht böse genug sein, um die Wirklichkeit zu übertreffen“.

der erste Ermordete und eine Liste mit Finanztransaktionen rund um Kärntens korrupte Bonzen auf. Groll und der Dozent sind mitten drin in einer schnelllebigen und hochpolitischen Story. „Was wir jetzt in Kärnten erleben, ist eigentlich so, als würde man die ersten 50 Seiten meines Romans lesen. Weil ich realistisch bin, sehe ich nicht, wie die Verhältnisse in Kärnten sich ändern sollten. Die Gefahr ist eher, dass Österreich verkärntnert“, so der Autor. ERWIN RIESS: HERR GROLL IM SCHATTEN DER KARAWANKEN Unterwegs in Kärnten. Roman, Otto Müller Verlag

Kritisch liebevoll

Foto: Alexander Golser

mit ironischer Distanz

Erwin Riess: „Die Gefahr ist, dass Österreich verkärntnert“

„Werden Außenstehende zu Oberösterreich befragt, fällt ihnen zuerst Adolf Hitler ein, der aus Braunau stammende größte Verbrecher aller Zeiten. Dann folgen die Voest und vielleicht das Faktum, dass Linz 2009 Europäische Kulturhauptstadt war. Doch das Land zwischen Böhmerwald und Alpen, zwischen

Inn und Enns hat mehr zu bieten: Most und Goldhauben, eine Rekorddichte an Freiwilligen Feuerwehren und – als Exportschlager – die welthärteste ehemalige Innenministerin Mitteleuropas. Die Vielfalt von Oberösterreichs Topografie, aber nicht nur sie, hat viele Fußmarode der Weltgeschichte zum Bleiben bewogen“, heißt es im Klappentext. Dominika Meindl, 1978 in Linz geborene Schriftstellerin und Gründerin der Lesebühne Original Linzer Worte mit ausgeprägtem Hang zur Satire, hat seit 2006 als Journalistin vor, neben und hinter die Kulissen Oberösterreichs geblickt. Sie zeichnet ein kritisch liebevolles Porträt des Landes mit ironischer Distanz. Alex Stelzer: „Selten so gelacht! Man ertappt sich fast auf jeder Seite selbst. Auszusetzen hat sie viel, gleichzeitig merkt man aber, dass sie stolze Oberösterreicherin ist. Das Sahnehäubchen und ein echtes Erlebnis ist, wenn man sie selber aus ihrem Buch lesen hört“. DOMINIKA MEINDL: IN DER HEIMAT DER FUSSKRANKEN. Polemiken, Reportagen und Liebeserklärungen aus Oberösterreich - Edition moKKa

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FREUNDSCHAFT

SP OÖ veröffentlicht Handbuch über die Grundwerte der Sozialdemokratie

Wir sagen klar, was wir mit unserer Politik bewirken wollen

Die Verunsicherung breiter Teile der Gesellschaft durch die Folgen der Finanzkrise, die Glaubwürdigkeitskrise der politischen Parteien und die sichtbar gewordene Korruption in Wirtschaft und Politik, verlangen nach glaubwürdigen und ernsthaften Antworten und Konzepten. Werte – und damit die moralische Legitimation für politisches Handeln – werden in den nächsten Jahren deshalb in den Mittelpunkt der Politik rücken. Beim Werteparteitag der SP OÖ im November 2011 wurde eine Resolution verabschiedet, die die Notwendigkeit sozialdemokratischen Grundwerte für das Handeln in der täglichen politischen Auseinandersetzung betont. Die Herausforderung war, diese Werte aus sozialdemokratischer Sicht aktuell zu definieren und sozialdemokratische Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität unterscheidbar von den Zugängen anderer Parteien machen. „Wir wollen damit erreichen, dass gemeinsam mit den anderen Landesparteien und der Bundespartei ein neues Parteiprogramm entsteht, das für alle Teile unserer Gesellschaft plastisch macht, was wir erreichen wollen. Alle Menschen in diesem Land sollen wissen, womit sie rechnen können wenn sie sich mit uns Seite an Seite in der Gesellschaft engagieren und uns ihre Stimme geben. Wir wollen mehr denn je eine Partei sein, die sich zu ihren Idealen bekennt und gemeinsam mit den Menschen Politik machen. Unsere Vertreter sollen geschätzt werden, weil sie menschlich, ehrlich, werteorientiert und kompetent sind“, so Josef Ackerl, Landesparteivorsitzender der SPÖ in Oberösterreich. Das mit Elisabeth Wehling geschaffene Buch – „Freiheit-Gleichheit-GerechtigkeitSolidarität – ein Handbuch sozialdemokratischer Werte in Österreich“ – ist die Grundlage dafür. „Gefühle spielen auch in der Politik eine weit größere Rolle als Zahlen, Daten, Fakten. Die Sozialdemokratie hat das im Gegensatz zu den Konservativen unterschätzt. Daher ist es höchste Zeit wieder über unsere Werte und Positionen zu reden. Wecken wir mit unserer Sprache positive Emotionen

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Sie möchten das Buch lesen? Zu bestellen bei manuela.hofer@spoe.at oder telefonisch unter 0732/772611-0. Preis für Mitglieder 9,90 Euro, Normalpreis 14,90 Euro.

und sozialdemokratische Werte, um den Menschen verständlich zu machen, was wir bewirken wollen“, so Christian Horner. Landesgeschäftsführer der SP OÖ. „Politiker bewerten Situationen und Fakten nach ihren Maßstäben und leiten aus diesen Bewertungen Maßnahmen und Handlungsbedarfe ab. Deshalb müssen die Werte, die dem Denken und Handeln einer Partei zugrunde liegen, für Mitbürgerinnen und Mitbürger erkennbar sein“, so Elisabeth Wehling, Autorin des Buches. „Die in diesem Buch veröffentlichten Texte über unsere vier wichtigsten Grundwerte, sollen die Grundlage für die inhaltliche Ausrichtung der SPÖ Oberösterreich bilden. Wir werden uns daran in Zukunft auch messen lassen. Außerdem ist dieses Buch unser Beitrag zur bundesweiten Programmdebatte, in der SPÖ“, so Ackerl.

info Elisabeth Wehling studierte Soziologie, Journalistik, Kommunikationspsychologie und Linguistik in Hamburg, Rom und Berkeley. Sie arbeitet seit 2007 am Linguistik Institut der University of California, Berkeley. Ihre Forschung befasst sich mit den neuronalen und kognitiven Grundlagen der politischen Wertevorstellungen und Sprache, sowie deren Bedeutung für demokratische Willensbildungsprozesse. Sie arbeitet an interdisziplinären Forschungsprojekten zu politischen Wertevorstellungen in den USA und in Europa. Wichtigste Veröffentlichungen, gemeinsam mit George Lakoff, Auf leisen Sohlen ins Gehirn. Politische Sprache und ihre heimliche Macht (2008, Carl-Auer) und The Little Blue Book. The Essential Guide to Thinking and Talking Democratic (2012, Simon & Schuster). Österreichische Post/Sponsoring Post SPÖ OÖ Information Nr. 28/2012 S.P. GZ 022Z034277 S – VPA 4020


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