Freundschaft Februar 2017

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freund schaft

FEBRUAR 2017

Das Magazin, das uns verbindet.

ZEITZEUGIN ESTHER BEJARANO: PLAN A FÃœR DIE FRAUEN: BIRGIT GERSTORFER:

Frauen.Leben. 2030

Gerechtigkeit ist unser fester Plan

Wir sind schon mittendrin


FREUNDSCHAFT

HÄFTSFÜHRERIN VON LANDESGESC AUER BE TTINA STADLB

Plan A für OÖ - für Frauen und mehr DIESE AUSGABE der Freundschaft steht ganz im Zeichen der Frauen. Am 8. März begehen wir zum 106. Mal den Internationalen Frauentag. Frauenrechte stehen an diesem Tag im Vordergrund, bestehende gilt es zu schützen, fehlende vehement einzufordern. Die SPÖ ist die Partei der Frauen und die SPÖ-Frauen sorgen dafür, dass dies auch so bleibt. Gemeinsam versuchen wir, die Situation der Frauen in Oberösterreich zu verbessern. KAMPAGNE ZUR ARBEIT Aber auch auf anderen Ebenen gibt es viel zu tun. Heuer stellt die SPÖ OÖ das Thema „Gute Arbeit“ in den Vordergrund. Arbeit ist und bleibt das wichtigste Thema für die Sozialdemokratie. Wir werden daher ab 1. Mai eine breit angelegte Kampagne zum Thema durchführen und laden zur Beteiligung ein. Unser Auftrag ist es, mit den Menschen über Arbeit zu reden. Wir wollen wissen, wie es der arbeitenden Bevöl-

kerung geht, wie sie ihre Arbeit erleben und was sie verbessern würden. GUT GERÜSTET FÜR DIE ARBEIT Bei einer Klausur des Landesparteivorstandes wurde ein gemeinsames Bild über eine Kampagne erarbeitet. Es geht uns nicht nur darum, Plakate zu affichieren und Inserate zu schalten, sondern wir wollen durch öffentliche Aktionen bei der Bevölkerung in allen Bezirken, Städten, Gemeinden und Orten wahrgenommen werden. Unseren Ortsparteien, den befreundeten Organisationen, unseren Mitgliedern und Interessierten wollen wir die Möglichkeit geben, sich an der Kampagne zu beteiligen. Unsere Ziele sind, „Arbeit“ und „SPÖ“ in Zusammenhang zu bringen, den Bekanntheitsgrad unserer Landesparteivorsitzenden Birgit Gerstorfer weiter zu steigern und die Arbeiter wieder zu gewinnen. Es geht um Wertschätzung für ihre Arbeit, es geht ums Wahrnehmen ihrer Bedürfnisse und es

wird um sozialdemokratische Antworten, die daraus entwickelt werden können, gehen. Die nächste Ausgabe der Freundschaft widmen wir ausgiebig unserer Kampagne. Wer jetzt schon daran interessiert ist, mitzumachen, kann sich gerne bei mir melden. Ich freue mich über jede Rückmeldung. PLAN A FÜR OBERÖSTERREICH Zu Beginn des Jahres hielt Bundeskanzler Kern seine vielbeachtete Rede in Wels. Vor einigen Wochen konnte er den Regierungspartner davon überzeugen, für Österreich weiterzuarbeiten. Christian Kern hat einen Plan A für Österreich. Birgit Gerstorfer trägt diesen Plan A in Oberösterreich weiter. Den Elan, der dabei spürbar ist, wollen wir für die Arbeit der Sozialdemokratie nutzen. Ich lade euch ein, mit uns zu gehen und euch daran zu beteiligen, die SPÖ in Oberösterreich wieder zu einer stärkeren Kraft zu machen.

DAS BESONDERE AN DIESER FREUNDSCHAFT: FRAUEN STEHEN IM MITTELPUNKT

Frauen sichtbar machen - in all ihren Rollen IMPRESSUM: Medieninhaber und Herausgeber: Sozialdemokratische Partei Oberösterreich, Landstraße 36, 4020 Linz, Tel. +43(0)5/77 26 11 - 0, E-Mail ooe@spoe.at, www.spooe.at Redaktion & Layout: Sabine Schatz, Barbara Rummerstorfer Fotos: SPÖ OÖ, Alexander Schwarzl, Volker Weihbold, Kinderfreunde, PV OÖ, ASKÖ, SJ, Gemeinde Roßleithen, SPÖ, JBI, JG, Cityfoto, ARBÖ, Land OÖ Verlagspostamt: 4020 Linz

gedruckt nach der Richtlinie “Druckerzeugnisse” des österreichischen Umweltzeichens, Gutenberg-Werbering GmbH, UW-Nr. 844 klimaneutral klimaneutral gedruckt CP gedruckt klimaneutral gedruckt

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IKS-Nr.: 53401-1702-1002

FREUNDiNNENSCHAFT? Die erste Ausgabe der Freundschaft in diesem Jahr ist weiblich. Nach wie vor fehlen Frauen und ihre geschlechtsbedingte Rolle in der Geschichtsschreibung. Frauen werden im Alltag verschwiegen oder mitgemeint, frauenpolitische Arbeit wird zur Nebensächlichkeit degradiert - es gibt immer etwas Wichtigeres. Den Stellenwert, der ihnen zusteht - nämlich einen gleichwertigen zu jenem von Männern - erhalten Frauen nur selten. Auffallend eklatant ist die unterschiedliche Darstellung von Frauen und Männern in den Medien. Die Frauenbilder, die transportiert werden, sind sexy, aber kompetenzlos. Frau-

enpolitische Themen finden in Tageszeitungen immer weniger Platz, Frauen müssen als optischer Aufputz herhalten. Anlässlich des Internationalen Frauentages haben wir uns entschlossen, Frauen vor den Vorhang zu holen, frauenpolitische Themen explizit anzusprechen und Frauen zu Wort kommen zu lassen. In unserer Bewegung arbeiten Frauen und Männer gemeinsam für eine gleichberechtigte Gesellschaft. Bundeskanzler Kern hat im Plan A der vorhandenen Benachteiligung von Frauen den Kampf angesagt. All das und viel mehr wollen wir mit dieser Freundschaft zum Ausdruck bringen. Sabine Schatz


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Die Mitarbeit am frauenpolitischen Programm steht allen interessierten Frauen offen. LRin Birgit Gerstorfer hat es sich zum Ziel gemacht, die Arbeiten am Programm parteiübergreifend und regional aufzusetzen.

BIRGIT GERSTORFER ERARBEITET FRAUENPOLITISCHES PROGRAMM FÜR OBERÖSTERREICH

Frauen.Leben.2030 Unter der Schirmherrschaft der SPÖ-Landesparteivorsitzenden und Frauen-Landesrätin Birgit Gerstorfer wird das Land Oberösterreich erstmals ein langfristiges frauenpolitisches Programm für Oberösterreich erstellen. Oberste Priorität haben die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Arbeitsrealitäten der oberösterreichischen Frauen. DIE PHASE DER FRAUENLOSEN LANDESREGIERUNG, aber auch der mangelnde Wille zum Ausbau der Kinderbetreuungsangebote und bestehende Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern machen eines deutlich: Frauenpolitik spielt in der schwarz-blauen Landesregierung eine untergeordnete Rolle. Seit mit der SPÖ-Vorsitzenden Birgit Gerstorfer wieder eine Frau in die Regierung eingezogen ist, kommt auch in die Frauenpolitik neuer Schwung. Mit einem zukunftsorientierten frauenpolitischen Programm für Oberösterreich wird Birgit Gerstorfer für verbindliche und langfristige Ziele sorgen. „Ich will, dass beide Geschlechter in Oberösterreich die gleichen Chancen und Möglichkeiten haben. Es geht nicht darum, jemanden schlechter zu stellen, im Gegenteil: Die gesamte Gesellschaft profitiert

von mehr Geschlechtergerechtigkeit“, betont die Frauen-Landesrätin und SPÖ-Parteivorsitzende. DAMIT FAMILIE UND BERUF GELINGEN Oberösterreich ist seit jeher ein Schlusslicht in Sachen Kinderbetreuung. Im bundesweiten Durchschnitt haben Kinderbetreuungseinrichtungen laut Statistik Austria an 21,9 Tagen geschlossen. In Oberösterreich sind es 28,5 Schließtage. Auch die Öffnungszeiten der Kinderbetreuungseinrichtungen sind in Oberösterreich besonders kurz. Gerade für Kleinkinder gibt es in Oberösterreich nicht genügend Angebote. Um den Durchschnitt aller Bundesländer zu erreichen, müsste Oberösterreich die Anzahl der Krabbelstubenplätze fast verdoppeln.

GLEICHER LOHN FÜR GLEICHE ARBEIT Der Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern beträgt in Oberösterreich 38,5 %. Selbst wenn diese Differenz um die ungleiche Verteilung von Vollzeitund Teilzeitarbeitsstellen bereinigt wird, bleibt ein Lohnunterschied von fast 27 %. Die derzeit steigenden Beschäftigungszahlen sind stark auf die wachsende Anzahl von Teilzeit-Arbeitsplätzen zurückzuführen. Teilzeitarbeit ist insbesondere in Oberösterreich vorwiegend weiblich. Während Männer in Oberösterreich zu rund 90 % Vollzeit arbeiten gehen, liegt die Teilzeit-Quote oberösterreichischer Frauen bei 48,8 % und ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Die hohe Teilzeitquote hat Auswirkungen auf Einkommen, Pensionsansprüche und die soziale Absicherung von Frauen.

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WIE DICK IST DIE GLÄSERNE DECKE BEIM DIENSTGEBER LAND OBERÖSTERREICH?

SPÖ durchleuchtet Einkommensnachteile von Frauen im Landesdienst Wie groß der Einkommensnachteil von Frauen im Landesdienst und in den Landesunternehmen ist, hinterfragen LAbg. Sabine Promberger und 3. Landtagspräsidentin Gerda Weichsler-Hauer. Sie stellen zwei schriftliche Anfragen an ÖVP-Personalreferent Thomas Stelzer und den Eigentümervertreter des Landes, Landeshauptmann Josef Pühringer. EINKOMMENSUNTERSCHIED. Da unsere Gesellschaft - insbesondere in Oberösterreich – vom Grundsatz „Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit“ leider noch meilenweit entfernt ist, will der SPÖ-Landtagsklub die Situation im öffentlichen Dienst des Landes erheben. „Die hohen Einkommensnachteile für Frauen in Oberösterreich wurden auch vom Bundesrechnungshof klar aufgezeigt: Im Schnitt verdienen vollzeitbeschäftigte Frauen in Oberösterreich nur 78 % des Lohns ihrer männlichen Kollegen. Deshalb ist das Land gefordert, im eigenen Einflussbereich für gerechte Gleichbehandlung von Frauen zu sorgen“, argumentiert die Frauensprecherin des SPÖ-Landtagsklubs Sabine Promberger. Die Einkommensnachteile für vollzeitbeschäftigte Frauen sind nur noch in

Vorarlberg größer als in Oberösterreich. In allen anderen Bundesländern ist die Situation für Frauen gerechter. IN FÜHRUNGSFUNKTIONEN SIND FRAUEN KLAR UNTERREPRÄSENTIERT „Die politischen Herausforderungen haben sich im Laufe der vergangenen Jahre kaum verändert. Die hohen Einkommensnachteile für Frauen sind geblieben. Selbst im Bereich der öffentlichen Hand sind Frauen nach wie vor in Führungsfunktionen unterrepräsentiert. Es ist daher eine zentrale frauenpolitische Herausforderung, die Probleme in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen. Nur wenn wir Frauen entschlossen für unsere Rechte kämpfen, können wir die Arbeitswelt gerechter machen“, ist Promberger überzeugt.

SPÖ-Frauensprecherin LAbg. Sabine Promberger will von Stelzer und Pühringer Klarheit zur Stellung der Frauen in Landesdienst und Landesbetrieben.

RECHNUNGSHOFBERICHT UNTERMAUERT SPÖ-FORDERUNG NACH OFFENLEGUNG

Große Unterschiede bei OP-Wartezeiten STANDORTFRAGE. Die Wartezeiten auf Operationen in oö. Krankenanstalten differieren stark nach Krankenhausstandorten und Art der Dienstleistung. Das belegt eine aktuelle Anfragebeantwortung des Landes. „Für die PatientInnen macht es einen Unterschied, ob sie wenige Tage oder fast ein Jahr auf eine Behandlung im Krankenhaus warten müssen. Deshalb fordere ich LH Pühringer auf, eine transparente Warteliste für alle oberösterreichischen Krankenhausstandorte zu erstellen“, so LAbg. Roswitha Bauer.

SPÖ-Landtagsabgeordnete Roswitha Bauer: „Wenn Klarheit über alle Spitalswartezeiten herrscht, können Eingriffe besser verteilt werden und die Wartezeiten der PatientInnen sinken insgesamt“.

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Konkretes Beispiel Knieprothetik: Auf eine Knie-OP wartet man im Krankenhaus Braunau 2-3 Wochen, im Krankenhaus Steyr hingegen bis zu 27,5 Wochen – mit Sonder-

klasse hingegen bis zu 16 Wochen. Auch im Krankenhaus Schärding (4-5 Wochen) oder dem Salzkammergut-Klinikum (ab 3 Wochen) geht es rascher. Auch der Landesrechnungshof hat kritisiert, dass die Wartelisten in den oö. Krankenhäusern undurchsichtig und nicht vergleichbar sind. Dennoch weist Gesundheitsreferent Pühringer die SPÖ-Forderung nach mehr Transparenz zurück. „Ich appelliere an Dr. Pühringer, den Wunsch der PatientInnen nach Transparenz ernst zu nehmen. Im Ergebnis könnten neben dem Nutzen auch die Kosten sinken, wenn PatientInnen von vornherein wissen, in welchem Krankenhaus die Wartezeiten am kürzesten sind!“


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SPÖ ZEIGT LANDESPOLITISCHE VERSÄUMNISSE AUF

ÖVP und FPÖ blockieren Inhalte 2016 war das erste volle Kalenderjahr, in dem die aktuelle schwarz-blaue Landeskoalition regiert hat. Emotionsbeladene Themen wurden zu großen Problemen aufgeblasen um damit Neid zu schüren. Felder mit tatsächlichem Reformbedarf blieben unbeackert. KEINE FORTSCHRITTE. „Das politische Jahr 2016 war im Oö. Landtag von zahlreichen Blockaden geprägt“, bilanziert 3. Landtagspräsidentin Gerda Weichsler-Hauer. So blieben SPÖ-Initiativen zur Aufwertung des Oö. Landtags vom Akteneinsichtsrecht für Landtagsabgeordnete bis zur Reform der Untersuchungskommission unerledigt. Versäumt wurde 2016 auch die Reparatur der Wohnbeihilfe, obwohl Wohnen einmal mehr der Preistreiber Nr. 1 war. Außerdem wurden die SPÖ-Initiativen zum Schutz gegen Extremismus im Land wieder um ein Jahr hinausgeschoben. „Statt die großen politischen Herausforderungen anzugehen, die den BürgerInnen Lösungen bringen würden, die ihr Leben verbessern, konzentrieren sich ÖVP und FPÖ auf Symbolpolitik. In emotionsbeladenen Themenbereichen wurden bewusst Probleme herbeigeredet, die es zumindest in der dargestellten Form nicht gibt, um mit Neid und Empörung Zustimmung zu erheischen“, so Weichsler-Hauer. DEMOKRATIE-OFFENSIVE STOCKT SEIT 2014 Das Jahr nach der Wahl wäre die beste Gelegenheit zum Einleiten demokratiepolitischer Reformen gewesen. Deshalb hat die SPÖ konkrete Anträge zur Aufwertung des Landtags eingebracht: Das Recht auf Akteneinsicht für Landtagsabgeordnete; die Stärkung des Landtags durch Budgetdienst und Legislativdienst; die Reform der Untersuchungskommission als Minderheitenrecht. Der ÖVP-geführte Unterausschuss zum Thema tagte im Jahr 2016 nur einmal – ohne erkennbare Fortschritte zu erzielen.

WOHNBEIHILFE WIRD STRUKTURELL ENTWERTET Wohnbeihilfe gibt es in Oberösterreich nur für private Wohnungen, die brutto weniger als € 7/m² kosten. Weil Haimbuchner diese Obergrenze seit 2009 noch nie (!) angehoben hat und die Mieten rasant steigen, fallen immer mehr Mieter um ihre Wohnbeihilfe. Ihre Wohnungen sind mittlerweile schon so teuer, dass ihnen vom Land nicht mehr geholfen wird. Die SPÖ-Anträge für ein marktkonformes Anheben der Obergrenze werden von ÖVP und FPÖ jedoch stets blockiert. Dadurch verlieren mit jedem Jahr mehr Leute ihr Recht auf Wohnbeihilfe.

„2016 standen ausschlachtbare Aufreger im Mittelpunkt!“ GERDA WEICHSLER-HAUER

KEINE FORTSCHRITTE GEGEN EXTREMISMUS Die Landtagsberatungen zum Schutz gegen Extremismus drehten sich auch 2016 – bei nur einer Unterausschusssitzung – weitgehend ergebnisfrei im Kreis. Konkrete SPÖ-Anträge für Aussteiger-Programme aus extremistischen Szenen, Hilfsangebote für Familien und FreundInnen von Betroffenen und die bessere Zusammenarbeit mit den Schulen bleiben unerledigt. „Schutz gegen Extremismus ist eine Herausforderung für die gesamte Gesellschaft – die Polizei kann das nicht alleine leisten“, ist Weichsler-Hauer überzeugt.

GEORDNETER VON LANDTAGSAB PE TRA MÜLLNER

Höhere Mieten weniger Wohnbeihilfe Die von LH-Stv. Haimbuchner über das Jahr 2016 präsentierte Wohnbau-Bilanz belegt, dass die WohnbeihilfenZahlungen trotz stark steigender Mieten erneut von € 66,1 Mio im Jahr 2015 auf € 65,2 Mio im Jahr 2016 gesunken sind. Der Grund dafür ist, dass Haimbuchner nur Wohnbeihilfe für private Mietwohnungen unter € 7/m² gewährt. Im Zentralraum gibt es jedoch mittlerweile kaum mehr private Wohnungen unter € 7/m². Deswegen sinken die Wohnbeihilfenzahlungen. Wer in Linz und Umgebung derzeit auf Wohnungssuche ist, wird somit von Haimbuchner im Stich gelassen. Damit wird der Sinn der Beihilfe komplett auf den Kopf gestellt. Durch die sture Vorgehensweise Haimbuchners, den maximalen Quadratmeterpreis nicht anzuheben, geht jede Treffsicherheit verloren. Menschen fallen um die Beihilfe um, weil die Wohnung inzwischen zu teuer geworden ist. Sie zahlen also so schon mehr Miete als bisher und haben dann ohne Förderung erst recht weniger zum Leben. SPÖ SETZT ANTRAG GEGEN UNLOGISCHES BEIHILFENSYSTEM Gegen diese falsche Politik hat die SPÖ auch bereits einen Initiativantrag in den Landtag eingebracht, der im Unterausschuss beraten wird. Zentraler Inhalt des Antrags: Die Mietzinsobergrenze von € 7/m² für die Wohnbeihilfe muss erstmals seit 2009 angehoben werden. Denn auch im Vorjahr waren private Wohnungsmieten laut Statistik Austria der Preistreiber Nummer 1.

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FRAUENFÖRDERUNG:

Frauen in Top-Jobs! VIELE FRAUEN stoßen im Lauf ihres Berufslebens irgendwann an eine „Gläserne Decke“. Obwohl in Österreich mehr als jeder zweite Hochschulabsolvent weiblich ist, sind in den obersten Führungsebenen von Firmen nur 4,6 Prozent Frauen vertreten. Um das zu ändern, soll der Frauenanteil verpflichtend erhöht werden: Ab 1.Jänner 2018 gilt für die Aufsichtsräte von börsennotierten Unternehmen oder von sehr großen Firmen eine Frauenquote von 30 % bei Neubestellungen. Dass solche Quoten wirken, zeigen staatsnahe Unternehmen, wo es diese schon länger gibt. Dort liegt der Frauenanteil mittlerweile bei durchschnittlich 38 %.

Jobs für über 50-Jährige GUTE NACHRICHT für Menschen über 50, die schon länger arbeitslos sind: Die Regierung hat sich auf Druck der SPÖ auf ein eigenes Job-Paket für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer geeinigt. Das wird besonders auch Frauen die Möglichkeit geben, auf dem Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen. Denn für Frauen über 50 ist die Gefahr, langzeitarbeitslos zu werden, höher als bei Männern. Die neue Beschäftigungsaktion sieht vor, dass 20.000 Arbeitsplätze pro Jahr in Gemeinden, über gemeinnützige Vereine und Unternehmen geschaffen bzw. gefördert werden. Langzeitarbeitslose Menschen über 50 können dann über diesen „zweiten Arbeitsmarkt“ wieder in Beschäftigung zurückfinden. Das erhöht auch die Chance, wieder in einen regulären Job zu finden. Das Projekt startet im Juli 2017. Das Ziel: Die Arbeitslosigkeit in dieser Personengruppe zu halbieren.

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Nationalratsabgeordnete Marianne GusenbauerJäger: „Das neue Regierungsprogramm für die nächsten 1,5 Jahre enthält entscheidende Schritte für gleiche Chancen von Frauen und Männern.“

FRAUENINTERESSEN IM FOKUS

Bessere Bezahlung, zweites Gratis-Kindergartenjahr und Frauenförderung Um die Lebenssituation von Frauen zu verbessern, soll ein Mindestlohn und ein zweites Gratis-Kindergartenjahr eingeführt werden. Mit einer eigenen Beschäftigungsaktion will die Regierung die Arbeitslosigkeit älterer Menschen deutlich senken. IN SEINEM VIELBEACHTETEN PLAN A hat Bundeskanzler Christian Kern die Richtung vorgegeben und konkrete Rahmenbedingungen angesprochen, deren Verwirklichung eine spürbare Verbesserung der Lebenssituation vieler Frauen bedeuten wird. Was meine ich damit? Christian Kern hat sich nicht gescheut, die Dinge beim Namen zu nennen und bisherige Versäumnisse aufzuzeigen. MINDESTLOHN VON 1.500 EURO – FRAUEN SIND BESONDERS BETROFFEN So unglaublich es klingen mag: Es gibt immer noch einige Berufe, für die weniger als 1.500 Euro für eine Vollzeittätigkeit bezahlt wird. Dabei ist es sicher kein Zufall, dass hauptsächlich Frauen in diesen unterbezahlten Bereichen arbeiten. Hier eine kleine Auswahl: Zimmermädchen, Angestellte bei einem Arzt (Ordinationskraft), Friseurin, Kanzleikraft bei einem Rechtsanwalt usw. Rund 200.000 Frauen sind derzeit betroffen! Damit muss Schluss sein! Kanzler Kern konnte durchsetzen, dass ein Mindestlohn nun im neu verhandelten Regierungspro-

gramm enthalten ist. Vereinbart ist jetzt, dass Gewerkschaften und Wirtschaft gemeinsam bis Ende Juni 2017 einen Plan vorlegen, wie flächendeckend ein Mindestlohn von 1.500 Euro erreicht wird. Gelingt das nicht, wird die Regierung noch heuer ein Gesetz beschließen. Zusätzlich zum Mindestlohn von 1.500 Euro beinhaltet der Plan A einen weiteren Punkt, der vielen Frauen das Leben erleichtern wird und der auch ins neue Regierungsprogramm aufgenommen wurde: Ab nächstem Jahr soll es das zweite Gratis-Kindergartenjahr geben. Damit können Beruf und Kinderbetreuung besser koordiniert werden. Aber auch ältere Frauen werden profitieren: Für über 50-Jährige, die schon länger arbeitslos sind, sollen 20.000 Arbeitsplätze pro Jahr in Gemeinden, über gemeinnützige Vereine und Unternehmen geschaffen und finanziell gefördert werden. Ziel: Die Arbeitslosigkeit in dieser Gruppe zu halbieren. Ich begrüße diese Vorhaben aus vollem Herzen, weil sie für sehr viele Frauen eine absolute Verbesserung ihrer Lebenssituation bedeuten.


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Roßleithen ist eine Gemeinde, in der sich alle Generationen wohlfühlen, ob beim PensionistInnenausflug auf die Moarhofalm oder am neuen Sportplatz. Von LR Stelzer wurde die Gemeinde für ihr Engagement als „Junge Gemeinde“ ausgezeichnet.

BESTMÖGLICHE UNTERSTÜTZUNG VON KLEIN AUF IN ROSSLEITHEN

Gemeinde für alle Generationen Mit der Auszeichnung zur „JUNGEN GEMEINDE“ fand das Jahr 2016 seinen erfolgreichen Abschluss. Roßleithen ist nun neben einer gesunden, familienfreundlichen, pferdefreundlichen, klimafreundlichen, demenzfreundlichen und seniorenfreundlichen auch eine jugendfreundliche Gemeinde. FÜR JEDES LEBENSALTER. Die Gemeinde Roßleithen versucht trotz finanziell schwieriger Lage ihre Bürgerinnen und Bürger bestmöglich zu unterstützen. Z.B. gibt es einen Zuschuss zum Führerschein und zum Semesterticket, zum 18. Geburtstag sowie zur Geburt eines Kindes gibt es Wertgutscheine, ebensolche gibt es für die älteren EinwohnerInnen zu den runden Geburtstagen. Sozial schwächer gestellten Menschen versucht die Gemeinde stets zu helfen.

FAMILIE, BERUF UND FREIZEIT VEREINBAR MACHEN Mit einer flächendeckenden Kinderbetreuung, beginnend bei der gemeindeübergreifenden Krabbelstube, einem 3-gruppigen Kindergarten und einer Ganztags-Volksschule, sowie das Angebot der Tagesmütter, ist man sehr bemüht, den Kindern ein perfektes Umfeld zu schaffen und die Eltern bei der Vereinbarkeit von Beruf und Kinderbetreuung bestmöglich zu unterstützen.

„Gemeinsam werden wir uns auch in Zukunft bemühen, RoßleithnerInnen ein angenehmes Umfeld zu gestalten.“

Mit der Errichtung einer Spiel- und Sportfläche bei der Volksschule ist es im Jahr 2016 gelungen, nicht nur für die Schulkinder der Ganztagsschule Bewegungsflächen, sondern auch mit dem tollen Funcourt für die Jugendlichen sowie Vereine die Möglichkeit eines sportlichen und gesunden Treffpunktes zu schaffen. Dank der Unterstützung von Reinhold Entholzer und in Folge Birgit Gerstorfer konnte diese wertvolle Anlage in Roßleithen erbaut werden und erfreut sich ganz besonderer Beliebtheit.

GABRIELE DITTERSDORFER BÜRGERMEISTERIN

KEINE EINSAMKEIT IM WOHLVERDIENTEN RUHESTAND Mit einem Pensionistenverband von über 350 Mitgliedern und einem Jahresprogramm, das seines Gleichen sucht, pflegen die jung gebliebenen SeniorInnen in der Gemeinde Roßleithen die Gemeinschaft mit gemeinsamen Unternehmungen das ganze Jahr hindurch. Auch im Betreubaren Wohnen fühlen sich die 16 BewohnerInnen sehr wohl und feiern gemeinsam mit der Bürgermeisterin vierteljährlich Geburtstagsfeste, wo sich diese auch Zeit für die Anliegen der BewohnerInnen nimmt.

fakten ROSSLEITHEN Bezirk: Kirchdorf EinwohnerInnen: 1.900 Bürgermeisterin: Gabriele Dittersdorfer Gemeinderat: 9 SPÖ, 8 ÖVP, 2 FPÖ www.rossleithen.at

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„Es ist Zeit, Österreich wieder an die Spitze zu bringen, bringen wir gemeinsam unser Land nach vorne“, appellierte Kern, „dieses Stück des Weges gemeinsam für unser Land zu gehen“.

BUNDESKANZLER KERN PRÄSENTIERTE ZUKUNFTSWEISENDES PROGRAMM IN WELS

Der Plan A für Österreich Endlich anpacken, aktiv sein, Lösungen umsetzen: Von diesem Geist war die vielbeachtete Rede zum „Plan A“ von SPÖ-Vorsitzendem, Bundeskanzler Christian Kern durchsetzt. Anpacken will Kern mit neuen Ideen für Arbeitswelt, Wirtschaft, Bildung und Zusammenleben, die Österreich wieder an die Spitze bringen sollen. Das Echo der zahlreichen Gäste war überwältigend. GEMEINSAM ANPACKEN. Mehr als 1.500 Gäste, 1,5 Stunden Rede zur Zukunft Österreichs und ein 150 Seiten umfassender Plan, der Österreich ganz nach vorne bringen soll – so die Eckdaten zur Präsentation des „Plan A für Austria“. Dabei geht es darum, Österreich neu zu denken – mit einem konkreten, langfristigen Maßnahmenprogramm, aber auch kurzfristig umsetzbaren Schritten. „Ich will unser Land gemeinsam mit Euch gestalten. Ich will es gerechter machen. Ich will unser Land verändern“, stellte Kern gleich zu Beginn seiner Rede klar. Vor allem will Kern SozialdemokratInnen, die sich von der SPÖ abgewandt haben, zurückgewinnen. Auch wenn sich seit Kerns Kanzlerschaft vieles positiv entwickelt hat – über 60.000 neue Arbeitsplätze im vergangenen Jahr, sinkende Staatsverschuldung – braucht es einen New Deal, um das Land gerechter und moderner zu gestalten.

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LANGFRISTIGES ZIEL: VOLLBESCHÄFTIGUNG Oberstes Ziel ist der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit: „Arbeitslosigkeit kostet den Staat viel Geld, aber vor allem raubt sie den Menschen ihre Zukunftsperspektive und ihre Würde. Das können und wollen wir nicht akzeptieren“, machte Kern deutlich. Bis 2020 will Kern daher 200.000 neue Arbeitsplätze schaffen. „Das langfristige Ziel heißt Vollbeschäftigung.“ BESTE BILDUNG UND AUSBILDUNG Frauen gezielt zu fördern, etwa durch einen Rechtsanspruch auf einen Gratis-Kindergartenplatz und Frauenquoten in Aufsichtsräten steht ebenso am Programm wie bessere Rahmenbedingungen und Arbeitsplätze für ArbeitnehmerInnen über 50 Jahre. Die Abschaffung des Pflegeregresses ist ebenso Teil von Plan A wie mehr sozialer Wohnbau, die beste Bildung für Kinder – denn „die entscheidende Produktivkraft der

Zukunft sitzt zwischen unseren Ohren“ – und eine Aufwertung der Lehre. SORGEN DER MENSCHEN ERNSTNEHMEN – OHNE POPULISTISCHE PAROLEN Das Thema Sicherheit dürfe nicht rechten Kräften überlassen werden, sondern muss mit Augenmaß geführt werden. Die Frage der Zuwanderungs- und Fluchtbewegungen bleibt auf der Agenda: „Wir sind verpflichtet, diese Frage mit Humanität, mit Respekt vor den Menschenrechten anzugehen. Aber es muss uns auch klar sein, wir wissen das, dass unsere Aufnahmefähigkeit Grenzen hat.“ Kern setzt dabei auf Hilfe vor Ort und legale Fluchtwege. UNTERSTÜTZUNG IST GEFRAGT Der Plan A steht auf der Website www.wor auf-warten.at zum Download zur Verfügung. Alle Interessierten können dort und unter www.fb.com/MeinPlanA ihre Ideen für Österreich mitteilen.


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Bundeskanzler Kern begeisterte in Wels

Fotos: Alexander Schwarzl, SPÖ

WORAUF WARTEN. Gesteckt voll und mucksmäuschenstill - das trifft auf die Welser Messehalle am 11. Jänner zu, als Bundeskanzler Christian Kern den Plan A für Österreich in einer eineinhalb stündigen Rede präsentiert hat. „Ich will unser Land gemeinsam mit euch gestalten“, lautete die Botschaft des Kanzlers.

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MARIE JAHODA ENGAGIERTE SICH AUCH IM KAMPF GEGEN DEN FASCHISMUS

„Es wurde ernst mit der Untergrundarbeit“ Marie Jahoda war Wissenschaftlerin, politische Aktivistin und Volksbildnerin, die Zeit ihres Lebens sich selbst treu blieb: All ihre Funktionen nutzte Marie für ihr soziales Engagement, den arbeitenden und entrechteten Menschen ein besseres Leben zu ermöglichen. SCHON IN IHRER JUGEND engagierte sie sich im „Verband Sozialistischer Mittelschüler“ (VSM), zunächst als Redakteurin und mit 19 Jahren als Vorsitzende. Ihr soziales und politisches Engagement (sie hielt an mehreren Abenden der Woche Vorträge für die ArbeiterInnenbildung), hinderten sie nicht daran, sich auch wissenschaftlich zu betätigen. Im Gegenteil: Sie kombinierte ihren Blick auf die Gesellschaft mit den Methoden der Wissenschaft. Nach der Zerschlagung der Demokratie durch den Austrofaschismus engagierte sie sich im sozialistischen Untergrund. „Rückblickend erscheint die Illusion, wir hätten gewinnen können, wider aller Vernunft. Aber sich der Diktatur ohne Gegenwehr beugen? Kämpft man für eine gute, aber verlorene Sache? Ich weiß es nicht.“

HAFT UND EXIL Jahoda wurde im November 1936 verhaftet und ist – aufgrund von prominenten Interventionen – im Juli 1937 aus der Haft entlassen worden – unter der Auflage, sofort Österreich zu verlassen und die österr. Staatsbürgerschaft aufzugeben. Das formale Urteil lautet auf 3 Monate Kerker, den sie aber nicht angetreten hat. Sie hat Österreich nicht freiwillig verlassen, sondern nur, um aus der Haft raus zu kommen. Ihr Glück bestand darin, dass sie sich auf diesen Handel eingelassen hat: Sie wäre sonst beim Einmarsch der Deutschen Wehrmacht 1938 noch im Gefängnis gesessen und als Revolutionärin den Nazis in die Hände gefallen. Marie Jahoda starb 2001 in Sussex.

Das Foto von Marie Jahoda entstand 1937, direkt nach der Entlassung aus dem Gefängnis.

KLARTEXT

Ronja verdient mehr Ronja zeigt, stellvertretend für einen Großteil der Frauen in Österreich, mit welchen Barrieren und (mittelbaren) Diskriminierungen das weibliche Geschlecht nach wie vor zu kämpfen hat. Mit dieser interaktiven Homepage machen wir darauf aufmerksam, dass viele Frauen im 21. Jahrhundert noch immer nicht die gleichen Chancen und Möglichkeiten haben wie Männer.

Gleich auf www.ronja-verdient-mehr.at vorbeischauen.

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Von den unzureichenden Kinderbetreuungsplätzen für Unter-Dreijährige über die bereits beim Berufseinstieg vorhandenen Gehaltsunterschiede bis zur Tatsache, dass noch immer Welten zwischen Männern und Frauen liegen, wenn es um die Pensionshöhe geht. Frauen in Vollzeitjobs verdienten 2014 im Durchschnitt um 12.845 Euro weniger als Männer. Die Lage hat sich in den vergangenen Jahren nicht wesentlich verändert – in allen Lebensbereichen haben Frauen mit mehr Hürden zu kämpfen als Männer. BEWUSSTSEINSBILDUNG Um die (Lohn-)Diskriminierung aufgrund des Geschlechts zu schmälern, ist Bewusstseinsbildung bei

jüngeren Generationen essentiell. Ein erster Schritt ist getan, da im Bildungswesen eine geschlechtergerechte Sprache schon in einigen Bereichen verpflichtend ist. Das ist bei Weitem nicht alles, um beide Geschlechter am Arbeitsmarkt gleich zustellen. Derzeit erledigen Frauen den Großteil der Hausarbeit, der Kindererziehung und der Pflege der Angehörigen. WEBPROJEKT Um bei der Bewusstseinsbildung mitzuhelfen und anonyme Zahlen zum Leben zu erwecken, haben wir auch dieses Jahr Ronja wieder upgedated. Unter www.ronjaverdient-mehr.at kannst du dir ein Bild von der Situation machen - weitererzählen ausdrücklich erwünscht! KONTAKT Zögere nicht, uns zu kontaktieren: georg.hubmann@jbi.or.at Jahoda - Bauer Institut Landstraße 36/3 • 4020 Linz


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LOHNTRANSPARENZ & -GERECHTIGKEIT ZWISCHEN FRAU UND MANN SIND ÜBERFÄLLIG

Gerechtigkeit umzusetzen ist unser fester Plan. In Sachen Gleichberechtigung nimmt Österreich im europäischen Vergleich einen fragwürdigen Spitzenplatz ein: Mit rund 23 % Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern sind wir mit Rang zwei nämlich ziemliche Spitze, was die Größe des Unterschieds angeht. Ein Lohntransparenzgesetz ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum Ziel der Lohngerechtigkeit und zu einem System, in dem sich Leistung lohnt. DER PLAN A FÜR DIE FRAUEN. Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist eine Fortsetzung des Kampfes um soziale Gerechtigkeit, der Frauen die Hälfte des Einkommens und Männern die Hälfte der Familie sichert. Frauen stecken allerdings bei bezahlter Arbeit immer noch zu Gunsten der Betreuung von Kindern und pflegebedürftigen Verwandten zurück. Am Gehaltszettel ist die Gleichberechtigung nicht sichtbar. Die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern sind mit 22,9 Prozent in Österreich sehr groß, wir liegen damit deutlich schlechter als der EU-Schnitt (rund 16 Prozent). WAS BISHER GESCHAH Freiwillige Maßnahmen, Einkommensberichte oder die Angabe des Mindestentgelts haben bisher kaum Wirkung gezeigt. Wie sonst ist es zu erklären, dass Österreich im EU-Schnitt nach wie vor an vorletzter

Stelle (vor Estland) in Bezug auf den »Gender Pay Gap« steht? Und das, obwohl es seit 1979 in Österreich ein gesetzlich verankertes Recht auf gleiches Entgelt für gleiche bzw. gleichwertige Arbeit gibt. Wenn eine Frau jedoch nicht weiß, wieviel ihr männlicher Kollege mit gleicher Ausbildung, Berufserfahrung und Tätigkeit verdient, kann sie schon gar nicht wissen, dass sie für die gleiche Tätigkeit weniger bezahlt bekommt. Sie kann daher ihr gutes Recht auch nicht durchsetzten. ALLES OFFENLEGEN IST MACHBAR Anfangs hört es sich nach einer waghalsigen Idee an: alle Löhne offenlegen, damit jeder sein Gehalt mit dem der anderen vergleichen kann. Zunächst kann diese Maßnahme für Unzufriedenheit sorgen, da gerade Personen, die wenig verdienen, sich schlecht honoriert fühlen. Kolleginnen und

Kollegen erhalten ja zum Teil mehr Geld für weniger Leistung – wenn es auch oft nur subjektiv so empfunden wird. Während in Österreich beim Thema Lohntransparenz noch immer gerne geschwiegen wird, ist in vielen anderen Ländern (wie z. B. in Schweden, Großbritannien oder den USA) ein offener Umgang mit dem eigenen Verdienst völlig normal. Im Jahr 2001 wurde diese Idee auch in Norwegen in die Praxis umgesetzt. Das hatte neue Verhandlungen in Bezug auf Lohn und Gehalt zur direkten Folge. Eine gute Mitarbeiterin konnte mehr Geld verlangen, da sie mit dem realen Durchschnittseinkommen plötzlich ein schlagkräftiges Argument hatte. Auch in Deutschland gibt es bereits einen Entwurf für ein neues Gesetz für mehr Lohngerechtigkeit. Zeit, das Thema Lohntransparenz auch in Österreich offensiv – per Gesetz – anzugehen.

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kinder freundschaft Tiere erkennen!

Erkenne die Tiere und entwirre das Buchstabenwirrwarr. Schicke das Lösungswort an SPÖ Oberösterreich, Landstraße 36, 4020 Linz, z.H. LILO oder maile es an lilo@ooe.spoe.at.

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Viel Glück wünscht deine kinderfreundschaft!

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Bastel dir eine Trommel! So eine Trommel ist doch was Tolles! Du kannst zu Hause eine Jam-Session veranstalten oder beim Feriencamp am Lagerfeuer mitmusizieren. Natürlich kannst du mit einer Trommel bei einer Demo so richtig Wirbel für deine Anliegen machen. Zum Beispiel für Kinder- und Frauenrechte. ;-) Für die Trommel brauchst du einen Tonkarton (zB in gelb, orange, rot), leere Konservendosen ohne Deckel, Luftballons, Schaschlikspieße, Holzperlen (Durchmesser ca. 15 mm und kleinere), Gummifaden, Federn, evtl. Motivlocher. Anstatt des Tonkartons kann auch selbstklebende Folie oder selbstgestaltetes Papier verwendet werden. Und so geht’s: für jede Dose einen Luftballon am Hals so weit abschneiden, dass man ihn straff über die Dosenöffnung ziehen kann. Mit Gummifaden fixieren. Die Dosen mit Tonkarton ummanteln und mit Stanzmotiven, Perlenschnüren, Federn etc. verzieren. Für die Schlägel jeweils eine große Holzperle auf einen Schaschlikspieß kleben. haben gemeinsam mit der SPÖ OÖ diese Seiten gestaltet.

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Mädchen haben soviel Mut wie Jungen, Mädchen haben auch ein dickes Fell.

LILO

MASKOTTCHEN DER SPÖ OÖ

Liebe Leute, heute habe ich einen Liedtext für euch, ich finde, der passt hervorragend zum Internationalen Frauentag: 1) Wer sagt, dass Mädchen dümmer sind? Wer sagt, dass Mädchen immer albern sind? Wer sagt, dass Mädchen schüchtern sind? Der spinnt! Der spinnt! Der spinnt! 2) Wer sagt, die Mädchen traun’ sich nicht? Wer sagt, sie seien immer weinerlich und meckerig und zappelig? Der hat’n Stich! Der hat’n Stich! Der hat’n Stich!

3) Wer sagt, dass Mädchen schwächer sind? Wer sagt, dass Mädchen immer zickig sind? Wer sagt, dass Mädchen affig sind? Der spinnt! Der spinnt! Der spinnt! 4) Wer sagt, die Mädchen fürchten sich und petzen und sind immer zimperlich? Sind also blöd und hinderlich. Der hat’n Stich! Der hat’n Stich! Der hat’n Stich! Refrain: Mädchen sind genauso schlau wie Jungen, Mädchen sind genauso frech und schnell, Mädchen haben soviel Mut wie Jungen, BUCHTIPP Mädchen haben auch ein dickes Fell.

Glückwunsch du bist ein Mädchen

Liebe Grüße, Eure Lilo!

Refrain: Mädchen sind genauso schlau wie Jungen, Mädchen sind genauso frech und schnell,

ASKÖ-Bewegungstipp Becher Stapeln: Baut einen Turm aus euren Bechern. Beginnt damit, einen Becher mit dem Rand nach unten auf den Boden zu stellen, dann wird ein zweiter Becher mit dem Boden darauf gestellt und die weiteren folgen. Wie hoch wird der Turm?

Hopsi Hopper wünscht euch viel Spaß bei der Bewegung!

von Sonja Eismann und Christina Köver, Illustrationen von Daniela Burger, Verlag Beltz & Gelberg, 2013, ab 14 Jahren Jedes Mädchen ist anders. Manche tanzen Ballett, andere fahren lieber BMX. Einige Mädchen lieben Jungs, andere bevorzugen Mädchen. »Erfinde dich!« macht Mädchen Mut, die eigene Identität zu entwickeln. Das Buch liefert Ideen und fordert zugleich auf, genau hinzuschauen, zu hinterfragen, Identitäten und Lebensformen auszuprobieren, mit Freundinnen zu reden – und nicht zuletzt Spaß zu haben, sich selber zu erfinden. Ein echtes DIY-Buch fürs Mädchensein.

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FREUNDSCHAFT

Kinderkleidun g, Schultasche n, Kino, Spielze voller Klischees ug, Werbung, und sie verstär Fernsehen, Lie ken Geschlecht der und Büch errollen. Das m er sind oft uss nicht sein , das geht auch anders!

Kinderfreunde: Klischees auf dem Prüfstand Für medialen Wirbel sorgte 2013 diese Kinderfreunde-Kampagne. Es ging jedoch nie um ein „Prinzessinnen-Verbot“, sondern ums Ausweiten der kindlichen Verkleidungsmöglichkeiten. Warum auch nicht?!

„Unsere langjährige geschlechtssensible Arbeit zielt darauf ab, dass Kinder die sie einengenden Geschlechterrollen überwinden.“ Simone Diensthuber, Geschäftsführerin Kinderfreunde OÖ

er und Besitive Vorbild auen als po Fr d erin der Kinun ch r re ne sp ichs chen Män üllner, Bere M ? Männera tr „Kinder brau Pe rs . bg „Kinde piel en“, weiß LA Kampagne e di zu da zugsperson b es OÖ. 2015 ga derfreunde “. sache!

SJ OÖ „Fight Club“ für Frauen und Mädchen

Selbstverteidigungskurse für Frauen bietet die Sozialistische Jugend oberösterreichweit für junge Mädels und Frauen an und stößt dabei auf großes Interesse.

SEIT MEHREREN JAHREN bietet die SJ OÖ bereits Selbstverteidigungskurse für Frauen und Mädchen an. Mit den Kursen will die Sozialistische Jugend den Teilnehmerinnen grundlegende Basistechniken der Selbstverteidigung vermitteln. Im Vordergrund stehen das Erlernen eines selbstbewussten Auftretens, Strategien, um Gewaltsituationen zu

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vermeiden, Hilfestellungen für Notsituationen und die Auseinandersetzung damit, dass jede Person ihre eigenen Grenzen definieren darf und diese nicht verletzt werden dürfen. PRÄVENTIONSARBEIT GEGEN GEWALT In Österreich hat jede vierte Frau zwischen

16 und 85 Jahren im Schnitt zumindest einmal im Leben körperliche oder sexualisierte Gewalt erfahren. Die Präventionsarbeit muss daher dringend ausgebaut werden - unser Angebot ist nur ein kleiner, aber wichtiger Schritt. Die Durchführung des Kurses hat noch eine weitere politische Dimension: Wir fordern, dass in allen höherbildenden Schulen, sowie an Berufsschulen, künftig zwei Sportstunden pro Semester für FrauenSelbstverteidigungskurse genutzt werden, die auch über Anlaufstellen für Gewaltbetroffene aufklären sollen. Dabei sollen Mädchen lernen, sich vor Übergriffen jeder Art zu schützen und sich im Ernstfall auch körperlich zur Wehr setzen zu können. Wir wollen jedoch nicht einfach nur warten bis diese Forderung umgesetzt wird, sondern bereits jetzt selbst aktiv werden. Daher organisieren wir selbst Selbstverteidigungskurse. Du willst einen Kurs in deinem Ort, deinem Freundeskreis, deiner Schule oder deiner Arbeit veranstalten? Melde dich einfach unter: 05/77 26 11-702 oder office@sj-ooe.at.


FREUNDSCHAFT

Die Förderung von Frauen in der Politik ist ein wichtiger Punkt. Deshalb lautet der Tenor, künftig noch mehr aktive Gemeinderätinnen zu gewinnen und die Unterstützung auszubauen.

DIE JUNGE GENERATION OÖ STELLT ZWEI JUNGE FRAUEN IM GEMEINDERAT VOR

Jung, weiblich, Gemeinderätin Tamara Mollner aus Sankt Florian und Jasmin Hessenberger aus Traunkirchen im Salzkammergut sind seit der letzten Wahl im Herbst 2015 im Gemeinderat vertreten. Beide gehören auch dem aktuellen Landesvorstand der Jungen Generation an. Wir haben diese Gelegenheit genutzt, um Tamara und Jasmin vor den Vorhang zu holen und sie zu ihrer Gemeinderatstätigkeit interviewt. WAS SIND DIE DRINGENDSTEN ANLIEGEN JUNGER LEUTE IN DEN KOMMUNEN? Tamara: Meiner Meinung nach ist leistbares Wohnen ein brennendes Thema. Es sollte kein Luxus sein, eine eigene Wohnung zu haben, denn zu den Eckpfeilern von jungen Erwachsenen sollte Selbstständig- und Unabhängigkeit in den eigenen vier Wänden zählen. Auch das Thema Mobilität spielt vor allem im ländlichen Raum eine große Rolle. Jasmin: Bei uns sind leistbares Wohnen aufgrund von Zweitwohnsitzen und Kinderbetreuung zentrale Themen. Hier sind wir auch auf kommunaler Ebene verstärkt gefordert, dem entgegenzuhalten, denn kleinere Gemeinden im ländlichen Bereich haben es mittlerweile immer schwerer, bestehende Infrastrukturen, wie zB den Betrieb einer Volksschule oder eines Kindergartens, aufrechtzuerhalten. Aber gerade die Kinderbetreuung ist ein wichtiges Anliegen, denn jedeR möchte den bestmöglichen Lebensraum für seine/ihre Kinder und dazu

gehört auch eine qualitativ-hochwertige und kindergerechte Betreuung.

Frauen in unserer Gemeinde auszubauen, um somit Perspektiven zu schaffen.

WAS WIRD IN DEINER GEMEINDE SPEZIELL FÜR JUNGE FRAUEN ANGEBOTEN? Tamara: Jährlich wird über den Ferienpass ein Selbstverteidigungskurs unter dem Motto „GIRLS ARE STRONG“ an-

WAS MUSS SICH DEINER MEINUNG NACH AUF KOMMUNALER EBENE NOCH ÄNDERN? Tamara: Für viele Frauen ist die Beteiligung in der Politik eine Zeit-Frage, aber genau daher sollte es trotzdem keine Männerdomäne bleiben. Wir sind ebenso von den gesellschaftlichen Fragen betroffen und deshalb finde ich es sehr wichtig, dass sich mehr Frauen auf kommunaler Ebene einbringen und mitbestimmen.

„Gemeinderatsarbeit ist eine tolle Möglichkeit, mitzugestalten.“ TAMARA MOLLNER

geboten. Zusätzlich haben wir den Jugendklub FLOW und auch für Mütter gibt es mehrere Möglichkeiten sich untereinander auszutauschen. Jasmin: Bei uns ist das Angebot für junge Frauen derzeit leider noch ziemlich klein und muss unbedingt ausgebaut werden. In unserer Fraktion ist es definitiv eine Herzensangelegenheit, das Angebot für junge

Jasmin: Alternative Ideen erfordern oftmals Mut und wir leben in Zeiten, in denen wir die kommunale Ebene mit offener Kommunikation stärken müssen.

„Nur wenn wir aktiv sind, können wir auf die Menschen eingehen.“ JASMIN HESSENBERGER

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FREUNDSCHAFT

ANERKENNUNGSPREIS DER SPÖ FRAUEN OÖ FÜR ARGE FRAUENHÄUSER

Zusammenhalt gegen Gewalt! Wagen schutzsuchende Frauen mit ihren Kindern nach einer ersten Zuflucht im Frauenhaus den Schritt in die eigenen vier Wände, so stellen die anfallenden Startkosten eine große Hürde dar. Alle Frauenhäuser sind dabei auf Spenden angewiesen. „Daher freuen wir uns besonders über den Anerkennungspreis der SPÖ Frauen OÖ“, betonte Geschäftsführerin Mag.a Grete Rackl bei der Preisverleihung im Rahmen des Neujahrsempfangs der SPÖ Frauen OÖ. „Auch wenn darauf geachtet wird, dass die laufenden Aufwendungen für die neue Wohnung leistbar sind, Möblierung, Kaution, Ablöse usw. kosten Geld. Ansuchen bei den wenigen öffentlichen ‚Töpfen‘ dauern lange und fallen meist mager aus“, so Rackl. Mag.a Maria Maltschnig, Leiterin des Renner-Instituts Österreich, erinnerte in ihrer Laudatio daran, wie lange es auch in Österreich gedauert habe, effektiven Gewaltschutz in Form einer progressiven Politik tatsächlich umzusetzen und würdigte die Rolle der Frauenhäuser, die vor Ort emanzipatorische Hilfe zur Selbsthilfe leisten und Gewalt öffentlich thematisieren. Landesfrauenvorsitzende LAbg. Sabine Promberger hob besonders hervor, wie wichtig es sei, dass Frauen aus allen Bereichen gegen jede Form von physischer und psychischer Gewalt an Frauen zusammenstehen. SOFORTHILFE – RASCH UND UNBÜROKRATISCH Seit mehr als drei Jahrzehnten unterstützen die Mitarbeiterinnen der Frauenhäuser Frauen und ihre Kinder, die zum Großteil von ihrem gewalttätigen Partner, aber auch vor anderen gewalttätigen Familienmitgliedern in eines der Frauenhäuser flüchten müssen, auf dem Weg in ein gewaltfreies Leben. Alle Frauenhäuser in OÖ. sind rund um die Uhr 365 Tage im Jahr telefonisch erreichbar und bieten im Regelfall ohne Wartezeiten und umständliche Formalitäten unbürokratische Soforthilfe für Gewaltopfer. SICHERES WOHNEN UND ORT DER ZUFLUCHT Frauenhäuser sind nicht nur eine sichere Wohnmöglichkeit, sondern Zufluchtsstät-

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Von Landesfrauenvorsitzender Sabine Promberger und Laudatorin Maria Maltschnig nahm Geschäftsführerin Grete Rackl mit Kolleginnen aus den Oö. Frauenhäusern den Anerkennungspreis der SPÖ Frauen OÖ entgegen.

ten, wo Frauen und ihre Kinder nach oft jahrelangem Martyrium an einem Ort zur Ruhe kommen können, keine Angst haben müssen, wieder Selbstvertrauen aufbauen und Lebensperspektiven entwickeln können. Die Klientinnen werden u.a. bei Behördengängen, bei der Arbeits- und Wohnungssuche unterstützt bzw. begleitet, und ebenso wie ihre Kinder psychologisch betreut, um erlebte Gewalt und Trennungssituationen aufzuarbeiten. Nach dem Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe, werden die Klientinnen bei der Durchsetzung rechtlicher Ansprüche sowie bei der Existenzsicherung unterstützt. Der laufende Betrieb der oö. Frauenhäuser ist durch die gesetzliche Verankerung im Sozialhilfegesetz des Landes weitgehend gesichert. Die fünf autonomen Frauenhäuser in OÖ (Linz, Wels, Steyr, Vöcklabruck und Innviertel) sind in einer freiwilligen Arbeitsgemeinschaft vernetzt, um als ARGE den von Gewalt betroffenen Frauen und Kindern bestmöglichen Schutz und Unterstützung zu bieten.

marie MARIE 2017 AB SOFORT KOSTENLOS ERHÄLTLICH Die neue Landesfrauengeschäftsführerin Mag.a Monika Rainer und Landesfrauenchefin Sabine Promberger präsentieren die neue Servicebroschüre Marie, die im Landesfrauenbüro und in den SPÖ-Bezirksgeschäftsstellen erhältlich ist.


FREUNDSCHAFT Der Sozialbericht verdeutlicht klar: Frauen sind am Arbeitsmarkt nach wie vor benachteiligt. Sozialminister Alois Stöger setzt im erarbeiteten Regierungsprogramm konkrete Maßnahmen gegen die daraus resultierende Frauenarmut.

pensionen der Männer im Schnitt sogar um zwei Drittel höher als jene der Frauen. KINDERERZIEHUNG DARF KEIN NACHTEIL SEIN „Einer der dringendsten Punkte, an denen wir ansetzen müssen, ist die Kinderbetreuung“, betont Sozialminister Alois Stöger. „Im neuen Arbeitsprogramm der Bundesregierung haben wir das zweite Gratis-Kindergartenjahr verankert und geben Frauen damit die Chance, schneller wieder in ihren Beruf zurückzukehren.“

SOZIALBERICHT: NACHTEIL FÜR FRAUEN AM ARBEITSMARKT

Maßnahmen gegen Frauenarmut Fast die Hälfte aller Frauen arbeitet Teilzeit. Das hat folgenschwere Auswirkungen. Die Einkommen sind geringer als jene der Männer. Auch in der Pension sind die Unterschiede deutlich spürbar. Im neuen Arbeitsprogramm setzt die Regierung Maßnahmen, um diesen Unterschied zu verringern. VON DEN KNAPP 300.000 WORKING POOR in Österreich – also jenen die trotz Arbeit als arm gelten – sind mehr als zwei Drittel Frauen. Das belegt der kürzlich erschienene Sozialbericht, der jedes Jahr vom Sozial-

ministerium herausgegeben wird. Die Benachteiligung von Frauen zieht sich durch das gesamte Erwerbsleben – wo Frauen nach wie vor 22,9 % weniger verdienen als Männer – bis ins Alter. Hier sind die Alters-

GERECHTER LOHN AUCH IN WEIBLICHEN BRANCHEN Ein weiteres Mittel zur Bekämpfung der Frauenarmut ist für Stöger auch die geplante Einführung des Mindestlohns von 1.500 Euro brutto im Monat. Bisher haben vor allem Branchen in denen meistens Frauen beschäftigt sind, entweder gar keinen Kollektivvertrag, oder Löhne, die unter 1.500 Euro brutto liegen. Jetzt haben sich die Sozialpartner geeinigt, einen Mindestlohn für alle Branchen auszuarbeiten. „Wir brauchen eine solidarische Lohnpolitik, die sicherstellt, dass alle Menschen in Österreich von ihrem Gehalt leben können“, so Stöger weiter. WAHLARBEITSZEITMODELL Mehr als jeder vierte Mann leistet regelmäßig Überstunden. Bei Frauen ist es nur eine von zehn. Dabei wollen viele Teilzeitarbeitende ihre Arbeitszeit aufstocken. „Wir haben ein Arbeitszeitmodell vorgeschlagen, das auf die ungleiche Verteilung von Arbeit eingeht. Männern, die weniger arbeiten wollen, ermöglicht unser Vorschlag, ihre Stunden zu reduzieren. Davon würden Frauen besonders profitieren“, erklärt Stöger.

EINE BILDUNGSREISE NACH BRÜSSEL zum Europäischen Parlament unternahmen vor kurzem 20 SPÖ-Frauen aus OÖ, wo sie Mitglieder der S&D-Fraktion zu Gesprächen trafen und u.a. auch die Europäische Kommission besuchten .

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FREUNDSCHAFT

Fotos: Volker Weihbold

92 Jahre und kein bisschen leise. Esther Bejarano ist die wohl älteste Künstlerin, die mit einer Rap-Band auftritt. Sie singt, erzählt und mahnt gegen rechte Entwicklungen.

ESTHER BEJARANO: VOM MÄDCHENORCHESTER IN AUSCHWITZ ZUR RAP-BAND

„Wir sind schon mittendrin!“ Auf Einladung der gfk Oberösterreich trat die 92jährige deutsch-jüdische KZ-Überlebende Esther Bejarano gemeinsam mit den Rappern der Microphone Mafia im Linzer Central auf. Im Interview erzählte sie uns über ihre Erlebnisse während der Nazi-Zeit und warum sie sich noch heute politisch engagiert. SIE WURDEN 1943 IN DAS KZ AUSCHWITZ INHAFTIERT. WIE HABEN SIE DAS ÜBERLEBT? Ich hab sehr großes Glück gehabt. Ich habe erst ganz schwere Arbeit leisten müssen und war schon am Ende meiner Kräfte. Da habe ich gehört, dass eine Gefangene damit beauftragt wurde, nach Häftlingen zu suchen, die ein Instument spielen konnten und ich konnte ja Klavier spielen. Ich sollte den deutschen Schlager „Du hast Glück bei den Frauen Bel Ami“ auf dem Akkordeon spielen. Ich sagte, ich kann das, obwohl ich noch nie ein Akkordeon in der Hand gehalten habe. Aber ich habe mir gesagt, ich muss es schaffen. Auf jeden Fall konnte ich in diesem Orchester Akkordeon spielen, im Mädchenorchester von Auschwitz. Wir mussten am Tor stehen und spielen, wenn neue Transporte ankamen. Wir haben Musik gemacht mit Tränen in den Augen, weil wir genau wussten, diese Menschen

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gehen in die Gaskammer. Ich sag immer, das ist das Schlimmste, was mir widerfahren ist. SPÄTER SIND SIE DANN NACH RAVENSBRÜCK GEKOMMEN. Ich habe ungefähr ein halbes Jahr in dem Orchester gespielt. Bei einem Appell wurde nach Häftlingen, die arisches Blut in den Adern hatten, gesucht. Das Internationale Rote Kreuz hat sich dafür eingesetzt, dass Mischlinge aus Auschwitz raus kamen. So kam ich nach Ravensbrück, weil ich eine christliche Großmutter hatte. VON RAVENSBRÜCK WURDEN SIE AUF EINEN TODESMARSCH GESCHICKT, AUS DEM SIE FLIEHEN KONNTEN. Wir sind auf amerikanische Soldaten getroffen, die uns geholfen haben. Ich wollte weg,

irgendwohin, nur nicht in Deutschland bleiben. Schon im September 45 bin ich in Palästina gelandet. Ich habe 15 Jahre in Israel gelebt und dort eine Familie gegründet. In den 1960er Jahren sind wir nach Deutschland gezogen, nach Hamburg. WAS WAR FÜR SIE DER AUSSCHLAGGEBENDE MOMENT, SICH POLITISCH ZU ENGAGIEREN? Ich habe ja die ganze Zeit nichts erzählt von meinen Erlebnissen. Auch nicht meiner Familie. Ich habe lange gebraucht, um das überhaupt zu können. Ich habe dann eine Boutique betrieben

„Der Satz ‚Wehret den Anfängen‘ ist längst überholt! Wir sind mittendrin!“ ESTHER BEJARANO


FREUNDSCHAFT

SIE SIND SEITHER IN UNZÄHLIGEN SCHULEN GEWESEN UND HABEN IHRE GESCHICHTE ERZÄHLT. Die SchülerInnen reagieren wunderbar. Ich kriege Briefe und sie sagen, Frau Bejarano, Sie brauchen keine Angst haben, wenn Sie einmal nicht mehr leben, wir werden Ihre Geschichte weitererzählen. Also was Schöneres kann man sich ja gar nicht vorstellen. WIE SEHEN SIE DIE AKTUELLEN POLITISCHEN EREIGNISSE IN DEUTSCHLAND UND ÖSTERREICH? Ich finde es wirklich eine Katastrophe. Das ist der Anfang von dem, was damals war. Ich sehe sehr viele Parallelen. Damals gab es auch ganz viele verschiedene Nazi-Gruppen, die haben sich nachher zusammen getan. Oder zum Beispiel die Cartoons in Frankreich, die gegen Moslems gemacht werden, die gab es damals im Stürmer gegen die Juden. Ich sehe da sehr viele Parallelen und das macht mir Angst. Aber diese rechtspopulistischen Parteien wie die AFD oder PEGIDA gibt es nicht nur in Deutschland sondern in ganz Europa. Da gibt es eine ganz große Rechtslastigkeit und das ist gefährlich. Ich halte viele Reden und ich sage immer, alle Antifaschisten und Antifaschistinnen, ganz egal, welcher Coleur, müssen zusammenstehen. Man muss gemeinsam gegen diese schreckliche AFD und PEGIDA vorgehen. Wenn das nicht passiert, sehe ich schwarz. Darum gehe ich ja in die Schulen. Ich finde, es ist das allerwichtigste, dass die Jugend erfährt, was damals passiert ist. IHRE FLUCHT AUS DEUTSCHLAND WURDE VERHINDERT. IHRE ELTERN UND IHRE SCHWESTER WURDEN ERMORDET, SIE SIND INS KZ GEKOMMEN. WIE BEURTEILEN SIE MIT DIESER GESCHICHTE DIE HEUTIGEN FLUCHTBEWEGUNGEN NACH EUROPA?

Alle Flüchtlinge, die aus ihren Ländern fliehen müssen, weil sie eben ihres Lebens bedroht sind, die müssen unbedingt aufgenommen werden. Zum Beispiel meine Schwester Ruth, die wollte mit ihrem Mann in die Schweiz fliehen und wurde wieder zurückgeschickt auf deutschen Boden, wo sie erschossen wurde. ABSCHLIESSEND, WAS MÖCHTEN SIE UNS ALS BOTSCHAFT MITGEBEN? Man muss ganz vorsichtig sein, dass die Rechten die Menschen nicht krallen können. Und wir müssen gegen diesen schrecklichen Rechtsruck angehen. Das ist etwas, was ich mir wünsche, dass alle zur Besin-

nung kommen und begreifen, so kann es nicht noch einmal kommen. Und dass nie wieder geschehe, was damals geschah. DANKE VIELMALS. BUCHTIPP:

Esther Bejarano

Erinnerungen Vom Mädchenorchester in Auschwitz zur Rap-Band gegen Rechts 208 Seiten/21,00 Euro Laika Verlag

Foto: gfk, Reinhard Winkler

und eines Tages hat die NPD einen Infostand davor aufgebaut. Ich habe mir angeguckt, was die da so anbieten und festgestellt, das ist genau das selbe wie damals, also ganz furchtbarer Fremdenhass. Aber ich habe auch gesehen, da gibt es Menschen, die dagegen demonstrieren, das hat mich gefreut. Die Polizei hat die Nazis beschützt und ist auf die DemonstratInnen mit Knüppeln losgegangen. Und da habe ich mir gesagt, so geht das nicht weiter. Jetzt werde ich anfangen zu erzählen.

Esther mit Sohn Joram und Kutlu auf der Bühne im Linzer Centrals. Die Musik hat ihr in Auschwitz das Leben gerettet. Heute singt sie jiddische Lieder mit den Rappern der Microphone Mafia.

Eine außergewöhnliche Band mit einem Auftrag RAPPEN GEGEN RECHTS. Außergewöhnlich und mit Sicherheit einzigartig. Das ist die deutsche Rap-Band Microphone Mafia, die gemeinsam mit der 92jährigen Esther Bejarano auf Einladung der Gesellschaft für Kulturpolitik im Central in Linz aufgetreten ist. Ihre gemeinsame Botschaft ist klar: Nie wieder Faschismus. Und dieser Auftrag lässt die deutsch-italienisch-türkische Band eng zusammenwachsen. „Esther hat Rossi und mich bereits adoptiert. Wir sind eine Familie“, sagt Sänger Kutlu.

verteilt wurde. Dagegen was zu tun, war für Esther Antrieb, sich der Microphone Mafia anzuschließen. „Rappen, das ist nicht so mein Ding, aber mit den Rappern kann ich die Jugend erreichen. Das ist modern und kommt an. So habe ich mich entschlossen, ich mache mit den Rappern weiter“, beschreibt Esther ihre Motivation, sich auf das Projekt einzulassen. Über 200 Auftritte hat Esther seither gemeinsam mit Sohn Joram und den Rappern Rossi und Kutlu bereits absolviert, zuletzt reiste sie nach Kuba.

Entstanden ist dieses außergewöhnliche Ensemble aus einem CD-Projekt gegen rechte Musik, die in deutschen Schulen

Esther ist die treibende Kraft der Band. Das Vorlesen, Erzählen und Singen ist ihre späte Rache an den Nazis.

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FREUNDSCHAFT

EINZELUNTERNEHMEN NACH BUNDESLÄNDERN UND GESCHLECHT Österreich

198.522

Österreich*

198.522

Bgld Kärnten

6.936

10.178 38.025

30.008 14.573

Stmk

ER SEF WEIDENHOLZ UNIV. PROF. DR. JO T EN AM RL -PA EU ZUM ABGEORDNETER

Tirol Vlbg Wien

102.816

6.740

13.405

Sbg

163.268

25.756

9.861

27.657 19.185 8.473

37.364

Männer

24.335

Frauen

11.826 6.910 40.260

30.298

BRIEF AUS BRÜSSEL

Null Toleranz für Gewalt an Frauen GEWALT AN FRAUEN gehört in schockierendem Ausmaß auch in der EU zum Alltag. Jede dritte Frau über 15 Jahren wurde bereits einmal in ihrem Leben Opfer von physischer oder sexueller Gewalt. Dazu gehören erschütternde Übergriffe wie jene der Silvesternacht, aber viel häufiger passiert es abseits der medialen Aufmerksamkeit in Partnerschaften, am Arbeitsplatz, in allen Gesellschaftsschichten und in allen Mitgliedsstaaten. ISTANBUL-KONVENTION SOLL OPFERSCHUTZ AUSWEITEN Das Jahr 2017 soll eine Wende bringen. Der Beitritt der EU zur IstanbulKonvention, dem ersten internationalen Abkommen zum Schutz von Frauen gegen Gewalt, wäre ein wichtiges Zeichen. Die Konvention verpflichtet zur Verbesserung der strafrechtlichen Täterverfolgung und zum adäquaten Opferschutz. Dazu gehören die Sensibilisierung der Polizei sowie die Schaffung von ausreichenden Notunterkünften. Die Unterzeichnung der Konvention durch den Europäischen Rat muss, wie vom Parlament gefordert zur Causa Prima werden. Es ist keine nebensächliche Materie, die man auf die lange Bank schieben kann, es geht um die Grundlage einer zivilisierten Gesellschaft.

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Für alle Daten gilt: Kammermitglieder aktiv; inkl. Personenbetreuung; regionale oder fachliche Mehrfachzählung * ohne Personenbetreuung Quelle: Mitgliederstatistik der Wirtschaftskammern Österreich, Stand: Februar 2016

SWV MACHT SICH FÜR FRAUEN STARK

Frauen-Selbstständigkeit – Chance & Risiko?! IMMER MEHR FRAUEN entscheiden sich für eine Tätigkeit in der selbständigen Erwerbstätigkeit oder werden durch Verträge in die „Selbständigkeit“ gedrängt. 2015 betrug der Frauenanteil an Unternehmensgründungen in Österreich 59,2 %.

Als Vertretung der Klein- und Kleinstunternehmerinnen fordert das Bundesfrauenreferat des SWV Österreich daher wichtige Maßnahmen, um eine bessere soziale Absicherung dieser Unternehmerinnen zu erreichen:

Die Verteilung der Einzelunternehmen innerhalb Österreichs und den jeweiligen Frauenanteil zeigt die Grafik. Selbständige – insbesondere Ein-Personen-Unternehmen – sind in vielen Bereichen schlechter gestellt als ASVG–Versicherte. Besonders für Frauen, die nach wie vor den Großteil der Reproduktionsarbeit in unserer Gesellschaft übernehmen, bedeutet das ein hohes soziales Risiko. Die Aufstellung des Meridianeinkommens verdeutlicht diese Problemstellung:

• Kinderbetreuung ausbauen: Zugesichterte Kinderbetreuungsplätze bzw. Förderung für individuelle Kinderbetreuung • Unternehmensfreundliche KindergartenÖffnungszeiten • Faire Pensionsregelungen für UnternehmerInnen • Maßnahmen gegen die Ausbeutung von PersonenbetreuerInnen • Anspruch auf persönliche Mindestsicherung (keine Partnermitberechnung) • Streichung/Befreiung der Grundumlage im ersten Jahr der Selbstständigkeit, in Mutterschutz und Karenz sowie bei schwerer Krankheit • Urlaubsaktion bzw. -förderung für Selbstständige • 20 % SVA-Selbstbehalt abschaffen • Krankengeld ab dem 4. Tag

MITTLERE EINKOMMEN SELBSTSTÄNDIG ERWERBSTÄTIGER NACH GESCHLECHT Selbstständig Erwerbstätige Frauen/Männer • 75 % verdienen (vor Steuern) weniger als 17.041 € /35.042 € • 50 % verdienen (vor Steuern) weniger als 8.788 €/15.171 € • 25 % verdienen (vor Steuern) weniger als 2.820 €/5.757 € • Arithmetisches Mittel der Einkommen: 15.298 €/28.968 €


FREUNDSCHAFT

NACHBARINNEN ist ein Projekt von migrare in Kooperation mit der FH OÖ. Es wurde bereits in Linz und Wels nach Vorbild des Vereins NACHBARINNEN in Wien, durchgeführt. Infos unter: www.migrare.at.

NACHBARINNEN HELFEN AUF DEM WEG IN EIN SELBSTBESTIMMTES LEBEN

Heraus aus der Isolation! Familien mit Migrationshintergrund, die in prekären Situationen leben und sich in ihrer Not in traditionellen Rückzugsräumen abkapseln, aus ihrer Isolation zu holen, Vertrauen aufzubauen und ihnen auf dem Weg zu selbständigen Entscheidungen beiseite zu stehen, ist das Ziel des Projekts NACHBARINNEN, das es seit 2014 auch in OÖ gibt. VORZEIGEPROJEKT. „Es geht darum Türen zu öffnen“, betont Projektleiterin Gilda Johne. „Die Frage ist, wie es gelingen kann, Frauen und ihre Familien, die aus anderen Ländern kommen und zum Teil in prekären Situationen leben, aus ihrer Isolation zu holen -

da wordrap mit Gil

aus den kulturellen, traditionellen und familiären Rückzugsräumen, in die sie sich zurückgezogen haben“. Die Gründe für den Rückzug sind vielfältig: Prekäre Lebensumstände, Sprachbarrieren, Unsicherheit, im Wohn- und Lebensumfeld ignoriert zu wer-

Johne

WARUM HAT MIGRARE DAS PROJEKT NACHBARINNEN NACH OÖ GEHOLT? Um Familien, die aus einem anderen Land kommen, Brücken zu bauen, Orientierung zu bieten .

WIE FUNKTIONIERT DAS PRINZIP HILFE ZUR SELBSTHILFE? Familien beim Einstieg in eine neue, für sie oftmals ungewohnte Gesellschaft unterstützen und ihnen selbständige Wege in ein neues Leben aufzeigen. WO IST FÖRDERUNG BESONDERS WICHTIG? Vor allem im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich.

wordrap

WAS TUN DIE NACHBARINNEN? Sie gehen direkt in die Familien und helfen, wo es nottut.

WIE VIELE FRAUEN WURDEN IM ERSTEN PROJEKTDURCHGANG BEGLEITET? Insgesamt 65 Mütter bzw. Familien und ca. 133 Kinder konnten direkt oder indirekt profitieren.

WER KANN SICH ALS NACHBARIN QUALIFIZIEREN? Arbeitssuchende Frauen mit familiärer Migrations- oder Fluchterfahrung, mit guten Deutschkenntnissen, hoher sozialer Kompetenz und Verantwortungsbewusstsein.

den usw. Ziel ist es, die Frauen zu motivieren und dabei zu unterstützen, eigenständige Entscheidungen für ein selbstbestimmtes, verantwortungsbewusstes Leben zu treffen. Dafür werden selbstbewusste Frauen, die selber familiären Flucht- bzw. Migrationshintergrund haben, für aufsuchende Familienarbeit qualifiziert, die den Frauen helfen, eigene Wünsche zu formulieren bzw. zu verwirklichen. HILFE ZUR SELBSTHILFE Die NACHBARINNEN - ebenfalls alle mit nichtdeutscher Muttersprache – fungieren als Begleiterinnen für Familien etwa bei Behördenwegen, sie bieten Unterstützung an, wenn es darum geht, welche integrationsfördernden Maßnahmen in Anspruch genommen werden können und sie engagieren sich dort, wo Hilfe am dringendsten benötigt wird. „Wir unterstützen die Familien auch dabei, in ihrem unmittelbaren Wohnumfeld Konflikte zu lösen und an einem guten nachbarschaftlichen Umfeld aktiv mitzuwirken. Nachhaltige Integration bringt schließlich allen etwas“, ist Gilda Johne überzeugt.

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FREUNDSCHAFT

DIE ARBEITSGRUPPE MIGRATION IM PVOÖ IST FEST IN FRAUENHAND

Miteinander statt nebeneinander Ein Sprung in das kalte Wasser war es sicher, die Arbeitsgruppe Migration aufzubauen. Angeregt durch eine Diskussion im Rahmen einer Veranstaltung der Generationenuni in Steyr, wo im Laufe einer Diskussion ganz selbstverständlich die Frage gestellt wurde, ob die Pensionistenverbände (ganz allgemein) überhaupt Kontakte zu/mit den älteren ÖsterreicherInnen mit migrantischem Hintergrund hätten, war dies die Initialzündung, um in diesem Bereich aktiv zu werden. DIE ARBEITSGRUPPE MIGRATION ist fest in Frauenhand. Voll Idealismus und Enthusiasmus begannen Inez Kykal und Ilse Derflinger mit dem Aufbau der Arbeitsgruppe Migration, nachdem sowohl von den leitenden FunktionärInnen des PVOÖ als auch von den VertreterInnen verschiedenster Organisationen im Bereich Integration und von Migrantenvereinen grünes Licht dafür gegeben worden war. Zusammenarbeit und Unterstützung wurden uns zugesagt. „Besser spät als nie“, meinte eines der Gründungsmitglieder. Dies führte natürlich auch dazu, dass wir viele Kontakte zu verschiedenen Frauengruppen – mit Hilfe der jeweiligen Betreuerin/Beraterin – aufbauen konnten. Und wir haben viel gelernt in Bezug auf die Lebensbewältigung von jenen Menschen, die vor rund 40, 50 Jahren zu uns kamen. Damals gab es keine Deutschkurse, weder für Män-

ner noch für Frauen, es gab keine offiziellen Stellen, die sich mit der Integration beschäftigten, es gab auch kaum private Berührungsebenen, von Ausnahmen abgesehen. RESPEKT IST DIE GRUNDLAGE FÜR EIN VERTRAUENSVOLLES MITEINANDER Gerade die Frauen, die damals nach Österreich kamen, waren besonders davon betroffen, da viele von ihnen kaum außer Haus kamen. Sie waren und sind immer wieder auch noch heute mit ausgesprochenen oder unausgesprochenen Vorbehalten konfrontiert. Sicherheit gibt ihnen die Gruppe, die Frauengruppe, der Verein. Und wenn sie zu uns Vertrauen gefasst haben, dann fühlen sie sich auch bei uns und mit uns wohl. Da gegenseitiger Respekt selbstverständlich ist, ist es für beide Seiten ein ständiger befruchtender Lernprozess.

Die Gründerinnen der Arbeitsgruppe Migration Inez Kykal (rechts) und Ilse Derflinger mit Helmut Fiereder, Gründungsmitglied der Arbeitsgruppe.

ASKÖ-BEWEGUNGSPROJEKT BEWEGTES FRAUENHAUS WIRD FORTGEFÜHRT

Die ASKÖ OÖ unterstützt das Frauenhaus Linz mit einem Bewegungsangebot nahme ist unverbindlich und kann jederzeit beendet werden. Jede Frau und ihr Kind in den geschützten Häusern sind herzlich willkommen. Dies ist aufgrund der Rahmenbedingungen der Zielgruppe besonders wichtig.

DIE ASKÖ OÖ unterstützt seit 2015 die Frauenhäuser Oberösterreichs mit einem besonderen Bewegungsangebot. Frauen und ihre Kinder können im geschützten Rahmen kostenlos an unterschiedlichen Bewegungsstunden teilnehmen. Die Teil-

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„Die diplomierten Trainerinnen, die für uns die Bewegungsangebote umsetzen, sind speziell sensibilisiert für die Bedürfnisse der Teilnehmerinnen“, weiß ASKÖ-Landesgeschäftsführerin Mag.a Anita Rackaseder. „Wir versuchen damit im Frauenhaus Linz einen Beitrag zu leisten, um die Lebensqualität der Frauen deutlich zu verbessern.“

„Jede Einheit ist unterschiedlich“, schildern Birgit Moser und Daniela Allmeier, diplomierte Bewegungstrainerinnen, die alle 14 Tage die Bewegungsaktion im Frauenhaus Linz leiten. „Ich erlebe, wie Frauen in diesen paar Stunden dem Alltag kurz entfliehen können. Dafür sind sie sehr dankbar“, so Birgit Moser. Die Bewegungstrainerin setzt auf einen Mix aus Zumba, Kräftigungsübungen aber auch Mutter-Kind-Turnen: „Je nach Zusammensetzung der Gruppen wird individuell ein Programm angeboten. Manchmal kommen Mütter auch mit ihren Kleinkindern, diese Stunden sind herausfordernd aber auch immer ein besonderes Erlebnis.“


FREUNDSCHAFT

nachgelesen

Am Mittwoch, 15. Jänner 1975, war im TAGBLATT, der 1991 eingestellten Tageszeitung der SPÖ Oberösterreich, folgender Artikel zu lesen:

Diskriminierung der Frau beginnt in der Wiege

Sichtlich stolz und zufrieden: Christina und Isabella nach einem Tag im ARBÖ Prüfzentrum Linz.

ARBÖ MÖCHTE JUNGE FRAUEN IN TECHNIK HOLEN

Mehr Frauen in die Technik! Statistische Aufzeichnungen lassen keinen Zweifel daran, dass es sich beim Lehrberuf „KFZ TechnikerIn“ um eine Männerdomäne handelt. Von österreichweit insgesamt 6.993 frischen KFZ-Technik-Lehrlingen im Jahr 2016 waren 242 weiblich – das entspricht einem Anteil von lediglich 3,6 %. ABER WARUM? Stellt das Berufsbild KraftfahrzeugtechnikerIn tatsächlich Anforderungen, die Frauen nicht erfüllen können? „Definitiv nicht“, versichert Thomas Harruk, Landesgeschäftsführer des ARBÖ Oberösterreich, und verweist auf die Dynamik in dieser Branche.

nik erhöhen, so müsse diese Informationslücke gestopft werden. Ganz allgemein müsse man sämtliche Maßnahmen unterstützen, welche das Image der Lehre verbessern.

Der Beruf KFZ-TechnikerIn ist schon lange nicht mehr charakterisiert durch hohen Kraftaufwand. Er hat sich sukzessive zu einem High-Tech Beruf entwickelt: die Elektronik und modernste Diagnosesysteme sind heute die bestimmenden Elemente, während physische Belastungen immer geringer werden.

„Für einen modernen Mobilitätsdienstleister wie den ARBÖ ist das Vertrauen der KundInnen besonders wichtig. Kompetente Fachkräfte sind dabei entscheidend. Aus diesem Grunde ist der ARBÖ seit Jahren in der Lehrlingsausbildung engagiert. Allerdings sehen wir bei den Karrieremöglichkeiten in den Branchen Mobilität und Technik gerade für Frauen großes Potential“, so Harruk abschließend.

„Junge Frauen sind zu wenig informiert über das Berufsbild. Der Stereotyp des verschwitzten und verdreckten Mechanikers ist längst überholt und schreckt wohl insbesondere Mädchen ab“, so Harruk. Wolle man den Anteil weiblicher Lehrlinge in der Tech-

SCHNUPPERN BEIM ARBÖ Der ARBÖ Oberösterreich bietet interessierten jungen Frauen und Männern die Möglichkeit, den Ausbildungsbetrieb ARBÖ kennenzulernen. Kontaktieren Sie uns unter 050-123-2400.

ANLÄSSLICH DER ERÖFFNUNG des Festaktes zum „Internationalen Jahr der Frau“ in der Wiener Hofburg sprach Bundeskanzler Dr. Kreisky die Hoffnung aus, dass das Jahr der Frau dazu beitragen möge, eine neue Stellung der Frau mit der Reform der Gesellschaft zu verwirklichen. Die Bundesregierung habe sich durch gesetzliche Maßnahmen bemüht, die Lage der Frau zu verbessern. Die Aktivitäten reichten von der Verlängerung der Schutzfrist der Mutter über die Erhöhung der Geburtenbeihilfe, Verbesserung der Gesundheitsbetreuung und Erhöhung des Karenzurlaubsgeldes bis zur partiellen Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs und zu steuerpolitischen Maßnahmen. Wissenschaftsministerin Dr. Hertha Firnberg betonte die Wichtigkeit einer Welt demokratischer Partnerschaft – wenn die Aufgaben des „Internationalen Jahres der Frau“ erfüllt werden sollten. Die soziale Diskriminierung der Frau beginne in ihrer Wiege und begleite sie ihr ganzes Leben lang. Zur Illustration nannte Firnberg einige Zahlen: Unter den 65 Sektionschefs der Ministerien ist nicht eine einzige Frau, an den Hochschulen sind weibliche Ordinarien eine Seltenheit: 1974 waren es nur 21 von 900. Von 265 AHS haben nur 40 eine Direktorin und diese 40 sind Mädchenschulen. Unter 1514 RichterInnen befinden sich nur 64 Frauen. Firnberg appellierte auch an die Solidarität der Frauen untereinander – die Sache des Friedens sei eine Sache der Frauen.

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FRAUENTAG

8. MÄRZ 2017

Österreichische Post/Sponsoring Post SPÖ OÖ Information Nr. 6/2017 S.P. GZ 022Z034277 S – VPA 4020 Abs: SPÖ OÖ, Landstraße 36, 4020 Linz

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Frauensymbole: „Designed by Freepik“

FREUNDSCHAFT


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