Freundschaft Mai 2012

Page 1

freund schaft

Mai 2012

Das Magazin, das uns verbindet.

Bahn frei für die Jungen 1. Mai 2012: Alle Termine in OÖ

Im Fokus: Für mehr Gerechtigkeit

in der SP OÖ:

Wieder Farbe bekennen!

Im Rahmen der Parteierneuerung:

Unser „Neuer“ im Regierungsteam


FREUNDSCHAFT

SPÖ verstärkt in den Bezirken unterwegs häftsführer Von Landesgesc er Christian Horn

Für mehr Gerechtigkeit! Der Reichtum in unserer Gesellschaft war noch nie so groß und da sollen wir uns plötzlich nichts mehr leisten können? ‚Für mehr Gerechtigkeit!‘ ist das Motto für den 1. Mai. Das Thema passt hervorragend in eine Zeit der anhaltenden Finanzkrise und ihrer Auswirkungen. Befeuert von den Rechten, den Marktgläubigen und Teilen der Wirtschaft, der Industrie wird aus allen Richtungen auf den Staat, die Demokratie und die Politik hingedroschen. Die so wichtige Verteilungsfrage wenige häufen immer mehr Reichtümer an, während die Masse der Menschen seit 20 Jahren mit viel zu geringen Lohnerhöhungen kurz gehalten wird - wird als Klassenkampf denunziert. Staatliche Maßnahmen gegen die Macht der Konzerne und Finanzmärkte werden als arbeitsplatzfeindlich abqualifiziert. Die angewandten Methoden sind dabei ganz alt, wirken aber bei Kurzdenkern noch immer. So wird in Europa seit 25 Jahren versucht, systematisch staatliche Leistung und Steuerung schlecht zu machen. Nun befinden wir uns im Finale dieses Kampfes hemmungsloser Gewinngier des Einzelnen versus Verantwortungsbewusstsein des Einzelnen für die Gemeinschaft. Die Konservativen haben erreicht, was ausgehend von den USA und Großbritannien seit etwa 30 Jahren das große Ziel war: Die Allgemeinheit, vulgo den Staat solange unter anderem durch Steuerdumping und Steuerbetrug in ein Diktat der leeren Kassen zu treiben, bis die hohen staatlichen Defizite von den Menschen als anstößig empfunden wurden. Nun steht die Sozialdemokratie gemeinsam mit anderen Gesellschaftsgruppen vor der großen Herausforderung, die Ur-

sachen und Zusammenhänge für jeden begreifbar zu machen. Etwa mit der Frage, wie es denn möglich sei, dass der gesamte Reichtum der Gesellschaft dieses Landes noch nie so riesig war wie jetzt und genau in dieser Zeit den Menschen weisgemacht wird, wir alle könnten uns ein gemeinschaftlich finanziertes Gesundheits- und Pensionssystem nicht mehr leisten. Ähnliches gilt für den Ölpreis. Weil man Energie- und Rohstoffversorgung uneingeschränkt dem Markt überlassen hat, wurde dieser Sektor zur Blasen werfenden Sumpfwiese für alle nur denkbaren Arten von Spekulation. Das treibt den Ölpreis zu ständigen Kapriolen und macht Ölkonzerne zu Gelddruckmaschinen zum Nachteil der Allgemeinheit. Die AutofahrerInnen speziell als PendlerInnen, die Haus- und WohnungsinhaberInnen mit ihren Heizkosten, die TankstellenpächterInnen mit ihren geringen Spannen, die produzierende Wirtschaft usw. Sie alle sind die Draufzahler im Konzert der Spekulanten, die dann auch noch zynisch die Abgaben als Ursache der Preissprünge in Taschenspielermanier vorgaukeln wollen. Für alle die mehr Gerechtigkeit erreichen wollen, bleibt daher eine wichtige Kernaufgabe: Für das Denken in Zusammenhängen zu werben! Denn wer hat recht: Der Bauer, der sich einreden lässt, er könne tüchtig sparen, wenn er seine Kuh nicht richtig füttert und sie dann auch noch dafür verantwortlich macht, dass sie zu wenig Milch gibt. Oder jener, der sie mit ausreichend frischem Heu versorgt, damit genug Milch für alle da ist? Also genau hinhören, wenn wieder einmal nach der Beschneidung des Sozialstaates gerufen wird…

„Der morgen.rot Prozess und die Mitgliederbefragung 2010 haben für uns klar aufgezeigt, dass sich unsere Mitglieder mehr Mitsprache und Beteiligung auf allen Ebenen wünschen. Die morgen.rot-Ideen tragen Früchte, die Landespartei ist auch weiter verstärkt in den Regionen und Bezirken unterwegs, um die Menschen stärker in die politischen Diskussionen einzubinden“, so SPÖLandesgeschäftsführer Roland Schwandner. Am Landesparteitag 2011 in Wels wurde nach dem Vorbild der morgen.rot-Foren - die Durchführung von jährlichen bezirksweiten Foren beschlossen. „Wir nehmen die Meinungen und Anliegen unserer Mitglieder ernst. Im Herbst sind bereits mehrere Bezirksforen zu den Themen Europa und Generationengerechtigkeit geplant“, kündigt der Parteimanager an. Dort werden unter anderem wichtige Zukunftsfragen wie „Können wir uns die Pensionen noch leisten?“ diskutiert und Themen wie die Finanztransaktionssteuer oder die Frage nach Freiheit & Internet näher beleuchtet, bekräftigt Schwandner.

„Politik lebt von der Beteiligung und dem Engagement der Menschen“ LANDESGESCHÄFTSFÜHRER ROLAND SCHWANDNER

Bereits geplante Bezirksforen: Freitag, 5. Oktober | Ried/Braunau/Schärding | Generationengerechtigkeit Montag, 15. Oktober | Grieskirchen/Eferding/Wels | Stadthalle Wels | Europa Freitag, 19. Oktober | Vöcklabruck/Gmunden | Redlham| Europa Freitag, 9. November | Urfahr/Rohrbach | Buchensaal Puchenau | Generationengerechtigkeit Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: Sozialdemokratische Partei Oberösterreich, Landstraße 36, 4020 Linz, Tel. +43(0)732/77 26 11 - 0, Fax +43(0)732/77 26 11 - 32, EMail ooe@spoe.at, www.ooe.spoe.at; Fotos: shutterstock.com, SPÖ, Volkshilfe, AK OÖ, bilderbox.com, ASKÖ, Kinderfreunde, SJ, JG; Verlagspostamt: 4020 Linz

UZ24-884 Druckerzeugnisse

2

klimaneutral klimaneutral gedruckt CP gedruckt klimaneutral gedruckt

IKS-Nr.: 53401-1204-1003


ann-Stv. Von Landeshauptm Josef Ackerl

Willkommen im Team!

Die SPÖ Oberösterreich baut weiter am Team für die Zukunft: Gerda Weichsler-Hauer, Reinhold Entholzer, Gertraud Jahn, Josef Ackerl

Im Rahmen der Parteierneuerung:

Unser Neuer im Regierungsteam Am 10. Mai wird Reinhold Entholzer vom Landtag als neuer Landesrat für den Öffentlichen Verkehr angelobt. Er folgt damit Hermann Kepplinger, dem der aufrichtige Dank der SPÖ für seine hervorragende Tätigkeit gilt. Für das neue SPÖ-Spitzenteam im Land steht fest: Im Fokus steht der verstärkte Einsatz für mehr Gerechtigkeit! Die SPÖ Oberösterreich baut im Rahmen der Parteierneuerung geschlossen weiter am Team für die Zukunft. Im SPÖ-Landtagsklub ist ein neues Team bereits mit viel Schwung durchgestartet: Der Klubvorsitzenden Mag.a Gertraud Jahn stehen mit den stellvertretenden Klubvorsitzenden Hans Affenzeller und Christian Makor, sowie der 2. Landtagspräsidentin Gerda Weichsler-Hauer erfahrene Politprofis zur Seite. Das Credo der SPÖ Oberösterreich: „Die Rahmenbedingungen dürfen nicht weiter von ein paar großen Staaten an der Leine der Banken diktiert werden!

Die Sozialdemokratie muss sich mit einem überzeugenden Gegenkonzept und einer organisierten Bewegung dem Druck des Finanzkapitalismus entgegenstellen! Nur sozialer Fortschritt - finanziert über eine wesentlich gerechtere Verteilung von Einkommen, Vermögen und Steuern - kann uns aus der Krise führen. Dem verheerenden Weg des Gürtel-engerSchnallens der Konservativen ist sichtbar der Weg der Sozialdemokratie zu einer gerechteren Gesellschaft mit mehr Zusammenhalt, persönlicher Entfaltung, mehr Gleichheit und Demokratie entgegenzusetzen“.

Ich freue mich, dass Reinhold Entholzer meinem Wunsch gefolgt ist und am 10. Mai Hermann Kepplinger als Verkehrslandesrat nachfolgt. Er war zuletzt Landesvorsitzender der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter, Arbeiterkammer-Vizepräsident, davor u.a. Landesvorsitzender der Gewerkschaft vida und lange Jahre Gemeinderat in Steegen. Mit Entholzer bekommen wir einen ausgewiesenen Fachmann für Fragen des öffentlichen Verkehrs. Er war schon bisher ein wichtiger Gestalter im Führungsteam der SP Oberösterreich und im Rahmen des Parteireformprozesses morgen.rot. Entholzer hat auch wesentlich an den Umbauarbeiten der Partei nach 2009 mitgewirkt. Der neue Landesrat vertritt sehr deutlich unsere sozialdemokratischen Werte und Positionen, ist ein Vertreter der arbeitenden Menschen und Verfechter sozialer Gerechtigkeit, die gerade bei den Fragen der Mobilität eine immer größere Rolle spielt. Besonders wichtig ist ihm der Kampf für Demokratie bzw. gegen rechtsextreme Tendenzen in der modernen Gesellschaft. Mit dem Wechsel zeigt sich, dass wir über tragfähige Personalressourcen verfügen. Wir bauen mit dieser Entscheidung - nach dem Amtsantritt von Klubvorsitzender Gertraud Jahn - weiter am schlagkräftigen Team für 2015. Ich bedanke mich bei Hermann Kepplinger für die Übergabe eines hervorragend geführten Ressorts, in dem er viel Positives bewirkt hat. Ich akzeptiere seine Entscheidung, auf eigenen Wunsch die Politik zu verlassen. Als anerkannter Experte für Wirtschaftsfragen wird er aber als Finanzdirektor der Stadt Linz weiterhin einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten.

3


„Wenn wir sagen, wir wollen Gerech­ tigkeit, dann müssen Vermögensver­ hältnisse offen gelegt und Millionen­ transaktionen an der Finanz vorbei un­ möglich gemacht werden.“ Reinhold Entholzer

REINHOLD ENTHOLZER: DER NEUE LANDESRAT IM PORTRÄT

Gerechtigkeit erkämpfen! von Lena Höck und Richard Schmitt Sein Ziel erreicht, ein Traum erfüllt? „Der Traum ist nicht der Job, sondern die Möglichkeit, etwas zu bewegen und im Sinne der Gerechtigkeit unser Zusammenleben mitzugestalten“, bleibt der designierte SPOÖ-Verkehrs-Landesrat Ing. Reinhold Entholzer (52) aus Peuerbach so bescheiden wie sachlich pragmatisch am Boden. So, wie er es als Betriebsrat, ÖBB-Gewerkschafter und als Vida-Landesvorsitzender für 24.000 Mitglieder gelernt hat und gewöhnt ist.

ld Entholzer ap mit Reinho

„So lange eine Million Österreicher an der Armutsgrenze lebt, ist es Aufgabe und Verpflichtung, dieses gesellschaftliche System zu verbessern“, sagt Entholzer. Er will mit ganzer Kraft mithelfen, eine Millionärssteuer durchzusetzen, das Bankgeheimnis zu lockern und Schwarzgeldkonten aufzudecken. „Die Schweiz und Lichtenstein sollen all diese Geldflüsse offen legen, die unsere Gesellschaft um viele Steuermilliarden betrügen. Eine Ablasszahlung, verbunden mit einer Amnestie für Steuersünder, ist zu wenig.“

wordr

Was sagst Du zum Ersten und was zum 10.Mai? Der erste ist eine große Tradition für die Sozialdemokratie, am 10. Mai beginnt die spannendste Veränderung in meinem Berufsleben. Arbeit? Was bedeutet dieser Begriff für einen Betriebsrat und Gewerkschafter? Das erinnert mich an meinen Großvater, der vom „Recht auf Arbeit“ geredet hat, aber erst heute weiß ich, wie sehr das zutrifft. Joschi Ackerl? Ideologisch vorbildlich - und immer einen kernigen Spruch auf den Lippen!

Bundesbahnen? Einmal Eisenbahner, immer Eisenbahner! morgen.rot? Erinnert mich an meine Jugend: Die Partei beginnt wieder zu diskutieren! Um die Welt zu verbessern, wird wieder geredet und gehandelt. Freundschaft? Das ist leicht hingesagt, ist aber unsagbar wichtig.

4

wordrap

Che Guevara? Faszinierend, wie er sich in einer Lepra-Station, für die Ärmsten und Minderheiten eingesetzt hat.

Es ist genug Geld da, es ist nur falsch verteilt Entholzer weiß, dass uns trotz Bankenkrise und Sparpakets die angebliche Geldnot weniger Sorgen machen muss, als die fehlende Gerechtigkeit: „Es ist genug Geld da, es ist nur falsch verteilt“, schildert der gelernte Gewerkschafter. „Das eine Prozent der reichsten Österreicher besitzt ein ganzes Drittel des gesamten Volksvermögens, das zweite Drittel Vermögen gehört weiteren neun Prozent sehr Wohlhabender. Die


FREUNDSCHAFT

LANDESRAT HERMANN KEPPLINGER: POSITIVE BILANZ reichsten zehn Prozent besitzen also etwa doppelt so viel, wie die restlichen neunzig Prozent unserer Bevölkerung.“ Das rege die Menschen auf. Diese Ungerechtigkeiten lassen sich aber ändern. „Wir müssen den Menschen zeigen, dass wir auch den ehrlichen Willen dazu haben“, zeigt sich Entholzer kämpferisch. Dazu müsse die SPÖ den Druck erhöhen. Während die ÖVP verhindere, dass die Millionäre einen gerechten Beitrag leisten, werde die SPÖ dafür sorgen, dass vier bis sieben Milliarden Euro von denen kassiert werden, die´s am wenigsten spüren. „Für Reiche gilt das gleiche“, erinnert sich Reinhold Entholzer an das Motto einer Kampagne der kritischen oberösterreichischen Parteifreunde. Werner Faymann übernahm dann das Schlagwort „Millionärssteuer“. „Ich hab´ als Betriebsrat und Gewerkschafter oft erlebt, dass gute Ideen aus Ober­ österreich erst auf wenig Gegenliebe gestoßen sind, sich schlussendlich aber durchgesetzt haben“, schmunzelt der zukünftige Landesrat über das Verhältnis zur Bundeshauptstadt. Schluss mit der Geheimniskrämerei bei Vermögen! Wohin die Reise gehen muss, ist für Entholzer klar: Er will eine offenere, gerechtere Gesellschaft. Damit meint er nicht nur einen respektvollen Umgang mit allen Menschen, sondern auch transparente politische Entscheidungen und ein Ende der Geheimniskrämerei bei Vermögen. Es müsse gelingen, das Bankgeheimnis zu lockern, ohne Urängste zu wecken. „Niemand will Zugriff auf das Pensionskonto der Oma. Wenn wir sagen, wir wollen Gerechtigkeit, dann müssen Vermögensverhältnisse offen gelegt und Millionentransaktionen an der Finanz vorbei unmöglich gemacht werden“, pocht Entholzer auf das Gleichheitsrecht mit den arbeitenden Menschen, die sich Geheimkonten für Schwarzgelder weder leisten noch erlauben könnten.

„Öffis“ sind deutlich attraktiver geworden „In den letzten Jahren ist es durch die Umsetzung wichtiger Projekte gelungen, den Öffentlichen Verkehr in unserem Bundesland weiterzuentwickeln und vor allem für PendlerInnen noch attraktiver zu machen“, ist Verkehrs-Landesrat Dr. Hermann Kepplinger in seiner Abschlussbilanz überzeugt. Als wichtigsten verkehrspolitischen Erfolg kann Landesrat Kepplinger die politische Einigung zum Projekt Mühlkreisbahn NEU verbuchen. So soll die Mühlkreisbahn erneuert werden, wodurch die Fahrzeit von Rohrbach nach Linz-Urfahr mit modernen und komfortablen Bahnen auf eine Stunde reduziert werden kann. Im August 2011 ging die Straßenbahnline 3 nach Leonding in Betrieb. Damit wurde eine wichtige Verbesserung für die Bevölkerung geschaffen. In den nächsten Schritten soll die Linie bis zum Schloss Traun und weiter nach Ansfelden und Kremsdorf geführt werden. Weiters können mit dem Konzept für Park & Ride Anlagen noch mehr Fahrgäste für den öffentlichen Verkehr gewonnen werden, da sinnvolle Stellplätze den Umstieg auf Bus und Bahn verbessern und Pendler/innen motivieren, nahe am Wohnort, bzw. an Verkehrsknotenpunkten umzusteigen. Besonders aktuell ist der Start der Korri-

doruntersuchung für die RegioTram LinzGallneukirchen-Pregarten, die klären soll, welche Trasse diese zukünftige Schienenverbindung befahren soll. 170 Millionen Fahrgäste im Jahr Hervorzuheben ist, dass durch die Umsetzung der regionalen Verkehrskonzepte der Ausbau des Öffentlichen Verkehrs schon sehr gelungen ist und diese Verbesserung auch ganz deutlich am Anstieg der Fahrgastzahlen auf fast 170 Millionen zu erkennen ist. So waren bei Amtsübernahme des Verkehrsressorts durch Landesrat Kepplinger im Jahr 2009 rund 167 Millionen Fahrgäste in ganz Oberösterreich unterwegs. Diese Zahl stieg im Vorjahr um 2,6 Millionen Fahrgäste auf 169.600.000 an. Im Tierschutz-Ressort kann ebenfalls eine durchwegs positive Bilanz gezogen werden, da der Fortbestand der Tierschutzstelle Freistadt gesichert werden konnte. Darüber hinaus entwickelte das Ressort gemeinsam mit der Abteilung ein Strategiepapier und Leitbild für den Tierschutz in Oberösterreich.

Mühlkreisbahn NEU, Straßenbahn nach Leonding...: Wichtige Erfolge von Hermann Kepplinger sorgen für deutlich mehr Fahrgäste.

„Nur mit Wahrheit, Ehrlichkeit und Gerechtigkeit können wir Menschen von unseren Ideen überzeugen und ihr Vertrauen in die Politik zurückgewinnen“, sagt der Newcomer im Landhaus.

5


FREUNDSCHAFT

OÖ, Berlin und Brüssel in Wien zu Netzpolitik:

Gemeinsamer Protest der SPÖ-Jugend in Oberösterreich

Stoppt ACTA! Unzählige AktivistInnen gehen in ganz Europa gegen das geplante ACTA-Abkommen auf die Straße. Auch die Jugendorganisationen der SPÖ OÖ treten geschlossen gegen den Plan auf, unter dem Deckmantel des Urheberrechtsschutzes eine grenzenlose Internet-Überwachung und Kriminalisierung hunderttausender NetznutzerInnen zu betreiben. Das Anti Counterfeiting Trade Agreement, kurz ACTA, ist ein internationales Abkommen mit weitreichenden Auswirkungen auf die freie Gesellschaft. Internetprovider sollen künftig sämtliche Daten der Kundinnen und Kunden speichern, damit rückwirkend gegen „Piraterie“ vorgegangen werden kann. Erster Erfolg der Proteste: Die Ratifizierung des Abkommens wurde in Österreich vorerst auf Eis gelegt. „ACTA dient nur den Interessen der Großkonzerne. Schon der Download eines MP3 könnte so künftig eine Strafe zur Folge haben. Dass all die Abkommen unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt wurden zeigt, woher der Wind weht. Mit Hilfe von ACTA sollen die Interessen der Medienindustrie gegen die Interessen der NetznutzerInnen verteidigt werden“, so die Landesvorsitzende der Sozialistischen Jugend OÖ, Fiona Kaiser.

„Manche mögen einwenden, es habe schon seinen Sinn, wenn das Internet geregelt und Grenzen gesetzt werden. Dass ACTA aber auch einen tiefen Eingriff in die Privatsphäre der BürgerInnen darstellt, wird ausgeblendet. Ist dieser hohe Preis wirklich gerechtfertigt? Dazu kommt, dass weder der Nationalrat, noch das EU-Parlament mitverhandeln durften“, so die Junge Generation. „ACTA macht Internetprovider zu „Hilfssheriffs“. Sie sollen Online-Inhalte überwachen und schränken so einerseits die Freiheit von KünstlerInnen, andererseits die Freiheit von KonsumentInnen ein“, warnt auch die Aktion Kritischer SchülerInnen (AKS).

Mehr Infos zu AC

TA

www.weidenholzer.eu www.stop-acta.info jahoda-bauer-institut.at/perspektiven

Für ein Recht auf Wissen Das Internet bringt Menschen zusammen. Und zwar nicht nur virtuell, sondern auch ganz real. Von 4.-5. Mai organisiert die oberösterreichische Nationalratsabgeordnete Sonja Ablinger gemeinsam mit Kollegen der SPD und EU-Abg. Evelyn Regner, unterstützt auch vom EU-Abg. Joe Weidenholzer, dem Wiener Renner-Institut und der Berliner Friedrich-Ebert-Stiftung eine Tagung zum Thema „Netzpolitik“, also Politik im und für das Internet. Am 4. Mai um 16 Uhr hält dazu die renommierte US-amerikanische Rechtsprofessorin für Digitalisierung Pamela Samuelson einen Eröffnungsvortrag mit dem Titel „Das Recht auf Wissen“. Im anschließenden „Netzcamp“ am Samstag den 5. Mai geht es darum, Erfahrungen und Ideen zum Thema Freiheit und Gerechtigkeit im Internet auszutauschen. Projekte aus Oberösterreich wie die Linzer „Open Commons Region“ zeigen hier, wie mit Hilfe des Internets ein freierer Zugang zu Wissen möglich wäre. Informationen und Anmeldung unter netzpolitik.spoe.at

Atomausstieg jetzt! Anlässlich des Jahrestages der Katastrophe von Fukushima forderte die Junge Generation OÖ erneut den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie. Oberösterreich liegt mit dem Atomkraftwerk in Temelin bei einem Super-GAU in der Evakuierungszone. „Damit es nicht zur Katastrophe kommt, brauchen wir eine ernsthafte Diskussion über eine Energie-Zukunft in Europa ohne Atomenergie“, so JG-Landesvorsitzender Andreas Durst. 6


FREUNDSCHAFT

Familiensprecherin Petra Müllner setzt auf qualitative Kinderbetreuung

Kinder brauchen ein starkes Fundament

Landtagsabgeordnete Petra Müllner ist Familiensprecherin aus Überzeugung.

Mit der Einführung des beitragsfreien Kindergartens im Jahr 2009 hat die Dynamik im System stark zugenommen. „Heute geht es um Fragen der Qualität der Kinderbetreuung, um Arbeitsbedingungen für PädagogInnen und HelferInnen und natürlich

um die Finanzierbarkeit von Angebot und Infrastruktur“, weiß SPÖ-Familiensprecherin Petra Müllner.

dass das Lohnniveau in diesem „klassischen Frauenberuf“ deutlich unter dem Durchschnittseinkommen liegt.

Als erfahrene Hortpädagogin ist Müllner bestens über die praktische Situation der Kinderbetreuung vor Ort informiert. Natürlich gibt es dabei Unterschiede vor allem zwischen den Ballungsräumen und klassischen Landgemeinden. Die Herausforderung bestehe – so Müllner – immer darin, die Bedürfnisse der Familien, des Arbeitslebens und insbesondere der Kinder bestens abzudecken.

Zudem hat Oberösterreich enormen Aufholbedarf bei der Betreuung von Kindern unter drei Jahren in Krabbelstuben. „Mit meiner Arbeit als Familiensprecherin will ich zu einer familiengerechteren Gesellschaft – gerade im Alltag – beitragen“, stellt Müllner klar.

„Die Zeit im Kindergarten, in der Krabbelstube und im Hort soll für die Kinder eine Zeit der Freude – auch der Freude am spielerischen Lernen sein“, so Müllner. Dafür sind gut ausgebildete und gerecht entlohnte MitarbeiterInnen nötig. Fakt ist jedoch,

Feuerwehrsprecher Erich Pilsner im Porträt

Feuerwehren sichern Zukunft “Die Feuerwehren sind das zentrale Rückgrat für Katastrophen- und Zivilschutz in unserem Bundesland. Und die Ehrenamtlichkeit ist das Rückgrat der Feuerwehren“, stellt SPÖ-Feuerwehrsprecher Erich Pilsner klar. Wenn angesichts des bevorstehenden Reformprozesses ‚Feuerwehr 2030‘ Systemänderungen in Erwägung gezogen werden, so müssen diese im Einklang mit den Betroffenen in den Freiwilligen Feuerwehren erfolgen. „Die Feuerwehren brauchen Gewissheit, dass die von ihnen formulierten Bedenken im Reformprozess voll berücksichtigt werden“, appelliert Pilsner an den zuständigen Feuerreferenten in der Landesregierung, Max Hiegelsberger. Die Bilanzen der Feuerwehren sind Jahr für Jahr beeindruckend und unterstreichen den erforderlichen Respekt der Gesellschaft vor dieser bedeutenden Institution. Deshalb muss auch in Zeiten knapper Kassen die öf-

fentliche Finanzierung der Feuerwehren außer Streit stehen. „Für ihre immense Eigenleistung kann ich den Feuerwehren nur ein aufrichtiges ‚Danke‘ sagen. Dafür, dass aber Gerät und Feuerwehrhäuser in gutem Zustand sind, setze ich mich tagtäglich politisch ein – auch mit Forderungen nach wirksamen Millionärs- und Spekulationssteuern“, so Pilsner.

„Sicherheit bedeutet für mich, dass alle ruhig schlafen können“, so Pilsner.

information SPÖ-Klub stellt sich neu auf Ein halbes Jahr nach dem Führungswechsel im Oö. Landtagsklub zieht das Leitungsteam rund um Klubvorsitzende Mag.a Gertraud Jahn eine erste Zwischenbilanz. Neben klaren inhaltlichen Schwerpunkten im Bereich des Sozialen Fortschritts wurden vor allem strukturelle Maßnahmen umgesetzt. Ein markanter Schritt war dabei die Aufwertung der Themenkompetenz der Landtagsabgeordneten durch ein neues BereichssprecherInnensystem. So sind die SPÖ-Mandatare zusätzlich zu ihren regionalen Aufgaben in Hinkunft verstärkt für politische Fachgebiete verantwortlich. Die Zuständigkeit geht über die Landtagsarbeit hinaus und umfasst auch die Zusammenarbeit mit Vereinen, Verbänden und im jeweiligen Fachbereich verankerte Interessensvertretungen. „Ich sehe die Abgeordneten als Türöffner und Netzwerkpartner zwischen SPÖ und Bevölkerung“, stellt Klubvorsitzende Jahn klar. „Freundschaft“ stellt ab sofort in jeder Ausgabe zwei ThemensprecherInnen des SPÖ-Landtagsklubs vor.

7


FREUNDSCHAFT

Wissenschaft und Politik verbinden

Zukunftsfragen auf Augenhöhe diskutieren rfer Von Stefan Etzelsto hrer des BSA OÖ fü fts hä esc esg nd La

Der Mehrwert öffentlicher Dienstleistungen

Viele Organisationen arbeiten für das Gemeinwohl, d.h. sie erbringen Güter und Dienstleistungen für die Allgemeinheit im Bereich Gesundheit, öffentliche Verwaltung, Wohnen etc. Für uns ist es selbstverständlich, dass diese Leistungen für (fast) alle Menschen leistbar und verfügbar sind. Sie sind wie das sprichwörtliche Salz in der Suppe - man merkt es erst, wenn sie fehlen: Wenn sich Müllberge türmen, weil Unternehmen mit mafiösen Strukturen durchsetzt sind. Wenn Stromausfälle ganze Metropolen lahm legen, weil jahrzehntelang nichts investiert wurde. Wenn man als Patient/in jahrelang vergeblich auf eine Routine-OP wartet, weil die private Krankenversicherung nicht zahlt. Nach dem Motto „Mehr privat, weniger Staat“ sank auch in Österreich der Stellenwert öffentlicher Unternehmen und Dienstleistungen; Leitbetriebe wie die Post oder Energieversorger wie die Energie AG kamen trotz massiver politischer Widerstände unter den Privatisierungshammer. Hunderte Postämter fielen alleine in den letzten Jahren diesen Privatisierungen zum Opfer. Im BSA OÖ sind wir überzeugt, dass diese Unternehmen und Organisationen eine wichtige gesellschaftliche Funktion erfüllen. Unsere neue Initiative „BSA Common Profit“ setzt sich mit diesen Fragestellungen auseinander. Wir sind davon überzeugt, dass auch im 21. Jahrhundert ein lebenswertes und im sozialdemokratischen Sinn freies Leben ohne ein starkes Gemeinwesen nicht vorstellbar ist.

8

Wenn wir Weitsicht und Tatkraft unter Beweis stellen wollen, dann müssen wir Wissenschaft und Politik wieder näher zusammenbringen. Diesem Handlungsauftrag ist das Marie Jahoda - Otto Bauer Institut verpflichtet. Es geht darum, die brennenden Zukunftsfragen in die aktuellen politischen Entscheidungen und Planungen einzubinden. Politik braucht Perspektiven. Schließlich geht es darum den Menschen zu vermitteln, wie sich die Lebensbedingungen in Zukunft entwickeln sollen. Wie schaut die Schule der Zukunft aus? Welche Möglichkeiten bieten wir jungen Menschen, um ihre Träume zu verwirklichen? Aber auch Fragen zur Gestaltung der Arbeitswelt und über die Absicherung im Ruhestand sind gute Beispiele für politische Themen, die viele Menschen angehen. Antworten entwickeln Um in der schnelllebigen Gesellschaft das Tempo vorgeben zu können, heißt es wachsam zu sein für die brennenden Fragen der Zeit und die richtigen Antworten zu entwickeln. Um diese Aufgabe zu erfüllen, kommen im Rahmen der Aktivitäten des Jahoda-Bauer-Instituts WissenschafterInnen mit PolitikerInnen zusammen. Die Ergebnisse können Grundlage für neue Positionierungen der SPÖ Oberösterreich oder aber Anstoß für weitere Diskussionen auf breiter Basis sein. Auf jeden Fall wird kein neuer Elfenbeinturm geschaffen, sondern es gilt Zukunftsfragen auf Augenhöhe zu diskutieren und neue Antworten zu entwickeln. Perspektiven aufzeigen Zu vielen der angesprochenen Zukunftsfragen gibt es dicke Studien und große Mengen an Informationsmaterial. Hier gilt es Klarheit im Informationsdickicht zu schaffen, um Diskussionen auch auf Augenhöhe und in der Breite führen zu können. Ein erster Schritt dazu sind die Perspektiven. In jeder Ausgabe steckt eine leicht verständliche Zusammenfassung von Studien zu aktuellen Fragen. So gibt es die wichtigsten Informationen auf einen Blick und damit ei-

ne gute Grundlage für weitere Diskussionen, zum Beispiel in einer Orts- oder Bezirksausschusssitzung. Offen für neue Ideen Das Jahoda-Bauer-Institut übernimmt eine Schnittstellenfunktion zwischen Wissenschaft und Politik. Dazu gehört nicht nur die Auseinandersetzung mit ForscherInnen, sondern auch die Förderung und Einbeziehung von Studierenden die in ihren Abschlussarbeiten politisch relevante Themen

„Wir schaffen einen Knotenpunkt, an dem sich neue Wege und Ideen auftun“ Georg Hubmann

bearbeiten. Sich mit dem selbst erarbeiteten Wissen in politische Prozesse einzubringen, dazu wollen wir junge Menschen und arrivierte ForscherInnen ermutigen. Das Jahoda-Bauer-Institut wird so zu einem Knotenpunkt an dem sich neue Ideen und Wege auftun.

Bildungsinstitut

im Netz

Unter www.jbi.or.at und im Newsletter gibt’s die Perspektiven regelmäßig neu. Bisher erschienen: • „Wie den Euro retten“ • „ACTA und Netzpolitik“ • „Jugendliche ohne Perspektive“ Newsletter abonnieren und Infos unter: georg.hubmann@jbi.or.at


FREUNDSCHAFT

Bei einer Lesung im Rahmen des SPÖ-Frauensalons in Linz sprach Christine Nöstlinger, eine der bekanntesten österreichischen Autorinnen mit der SPÖ Landesfrauenvorsitzenden NR in Sonja Ablinger über ihr gesellschaftspolitisches Engagement.

Christine Nöstlinger über ihr Verhältnis zur Sozialdemokratie

„Madl, schaum di!“ Neben ihrem umfassenden, beeindruckenden literarischen Werk zeichnen den Menschen Christine Nöstlinger „Wiener Schmäh“, trockener Wortwitz und große moralische Integrität aus. Sie greift in ihren Büchern Fragen zur Autorität und Emanzipation auf und scheut vor politischen wie gesellschaftskritischen Stellungsnahmen nicht zurück. Widerstand gegen Anmaßung, Unterdrückung und Ungerechtigkeit in jeder Form ist ihr ein besonderes Anliegen. Christine Nöstlinger wuchs in einer antifaschistischen Familie auf, das habe sie geprägt, wie sie betont. Unvergesslich ist vielen die 1979 von ihr für eine Hörfunkserie geschaffene Figur „Dschi-Dschei-Wischer“. Er wurde zur Kultfigur im Ö3-Wecker „und sollte zum Weltkulturerbe“ erklärt werden, wie Sonja Ablinger schmunzelnd feststellte.

er

g Christine Nöstlin

Christine Nöstlinger (geb. 1936) zählt mit über 100 Büchern zu den bekanntesten und einflussreichsten KinderbuchautorInnen des deutschen Sprachraums. Ihre Bücher wurden in viele Sprachen übersetzt und ihr Werk mit internationalen Preisen ausgezeichnet. Sie wurde mit dem „Ehrenpreis Corine 2011“ sowie dem „Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet. Christine Nöstlinger lebt in Wien und selten im Waldviertel.

Frau Nöstlinger, Sie bezeichnen sich selbst als „wildes und wütendes Kind“. Wird diese Wut mit den Jahren schwächer? Tritt vielleicht so etwas wie Altersmilde an ihren Platz? Nein, tiefe Resignation. Ich hätte mir als junger Mensch doch nie gedacht, dass ich im Alter ein Volksbegehren unterschreiben würde, bei dem Hannes Androsch und Beppo Mauhart für Bildung zuständig sind. Eigentlich habe ich schon geglaubt, dass es eine gerechtere Welt gibt, wenn ich einmal 75 Jahre alt bin. Unsere Generation ist ja die letzte, die voll vom Sozialstaat profitieren wird. Sie kommen aus einer sozialistischen Familie. Wie stehen Sie heute zur Sozialdemokratie? Sind Sie zufrieden mit dem, wie die Genossinnen und Genossen heute politisch

agieren? Fällt es Ihnen immer leicht, SPÖ zu wählen? In meiner Kinderzeit war ich eines der wenigen Kinder, die nicht geschlagen wurden, es gab auch keine Strafen, aber Rügen. „Madl, schaum di!“ war so ziemlich das Härteste. Einmal bin ich bei einer Wien-Wahl in der Wahlzelle gestanden und habe kurz gezögert – mein Mann und meine damals schon erwachsenen Töchter haben ja „grün“ gewählt – und na ja, da dachte ich, eigentlich könnte ich ja auch – aber da hörte ich, ein durch und durch atheistischer Mensch, plötzlich die Stimme meiner Mutter von oben, die gesagt hat „Madl schaum di!“ Da habe ich halt wieder brav mein Kreuzerl bei der SPÖ gemacht und nie mehr versucht, es woanders zu machen. ..zu alten Moralgrundsätzen zurückkehren“ Was müsste die SPÖ tun, damit es Ihnen weniger schwer fällt, das Kreuzerl zu machen? Fortsetzung auf Seite 10 9


FREUNDSCHAFT

Fortsetzung von Seite 9

Sag’n ma’s wie Fred Sinowatz. Es ist halt alles sehr kompliziert. A bissl mehr die Wahrheit sagen, a bissl mehr net versuchen, bei den Boulevard-Medien anzukommen, zu alten Moralgrundsätzen zurückkehren, den Leuten sagen was Solidarität ist. Und dass man die auch mit arbeitenden Massen haben kann, die in einem anderen Land geboren sind…. Wie würden Sie die Erfolge der Frauenbewegung beurteilen? Viele sagen, sie ist eine der erfolgreichsten Sozialbewegungen. Sehen Sie das auch so? „Ja schon. Sachen wie die Fristenlösung könnten heute nicht mehr rückgängig gemacht werden und viele Errungenschaften, die mit der Familienrechtsreform der 70er Jahre festgeschrieben wurden, sind heute für Frauen selbstverständlich. In meiner Jugend musste man zum Beispiel verheiratet sein, wenn man nach der Geburt länger als acht Wochen bei seinem Kind daheim bleiben wollte. Sonst hatte man keine Krankenversicherung. Als ich mit 20 Jahren geheiratet habe – damals war man erst mit 21 Jahren großjährig – musste zum Beispiel mein 24-jähriger Ehemann die Vormundschaft für mich übernehmen. Heute traut sich auch keiner mehr öffentlich zu sagen, eine Frau gehört ins Haus. Aber es ist auch vieles eingeschlafen. Es gibt viel weniger konträre Meinungen. Häusliche Gewalt war z.B. in den 1970-er Jahren ein absolutes Tabuthema, ebenso, dass Frauen von ihrer Arbeit auch leben können müssen und nicht bloSS „Dazuverdienerinnen“ sind. Ja schon, aber die Hälfte der Frauen arbeitet Teilzeit. Bei mir im 20. Bezirk in Wien kenne ich eine Billa-Verkäuferin, die fährt jeden Tag eineinhalb Stunden von der Steiermark in einem Bus zur Arbeit und wieder zurück – für 760 Euro im Monat, bei einer 30-Stunden-Woche?! Und sie findet wahrscheinlich nicht einmal etwas dabei, weil sie froh ist, überhaupt einen Job zu haben. Frau Nöstlinger, ich bedanke mich sehr herzlich für das Gespräch!

10

OBERÖSTERREICH MUSS ENDLICH NACHZIEHEN

Öffentliche Aufträge nur für Betriebe, die Frauen fördern! „Das Land Oberösterreich vergibt öffentliche Aufträge und lässt dabei viel Geld fließen. Diese Auftragsvergabe muss auch in unserem Bundesland verbindlich an innerbetriebliche Gleichstellungsmaßnahmen gekoppelt werden. Es ist an der Zeit, es Frauenministerin Gabi Heinisch-Hosek oder der Stadt Linz gleich zu tun und endlich Nägel mit Köpfen zu machen“, fordert Landesfrauenvorsitzende NRin Sonja Ablinger Landesrätin Hummer auf, das oö. Modell zur Auftragsvergabe

rasch umzusetzen. Die AK Oberösterreich hat schon wichtige Vorarbeiten geleistet und ein Modell präsentiert. „Auch im OÖ. Landtag wurde auf SP-Initiative ein entsprechender Antrag eingebracht. Dieser wird derzeit in einem Unterausschuss behandelt. Jetzt geht es darum, auch oberösterreichweit endlich nachzuziehen“, schließt sich die 2. Landtagspräsidentin Gerda Weichsler-Hauer der Forderung an.

FAST JEDE ZWEITE FRAU ARBEITET TEILZEIT

SPÖ-Frauen warnen vor „unerwünschten Nebenwirkungen“ Teilzeit ist nach wie vor weiblich, besonders in Oberösterreich, wo beinahe jede zweite Frau Teilzeit arbeitet - allerdings nicht immer freiwillig. Nach Vorarlberg (49,6%) ist unser Bundesland jenes mit der höchsten Teilzeitquote, die bei 48,5 Prozent liegt (Österreich-Schnitt 43,8%). Teilzeit ist in bestimmten Lebenssituationen für viele Frauen eine hilfreiche Alternative, aber sie hat auch gravierende Nebenwirkungen, warnen auch die SPÖFrauen Oberösterreich. Studien belegen, dass ein Vierteil der teilzeitbeschäftigten Frauen gerne auf Vollzeit umsteigen würde. Fast die Hälfte sagt, dass sie wegen der Betreuung von Kindern und älteren Angehörigen Teilzeit arbeitet. “Die Ungleichheiten am Arbeitsmarkt basieren großteils darauf, dass die Frage der Vereinbarkeit von Beruf und Familie fast ausschließlich von Frauen beantwortet werden muss“, erläutert Landesfrauenvorsitzende NRin Sonja Ablinger.

Die SPÖ Frauen fordern eine Informationspflicht für Betriebe. Bevor Vollzeitjobs extern ausgeschrieben werden, müssten die Teilzeitkräfte im Unternehmen Bescheid erhalten. Das soll ihnen den Umstieg von Teilzeit auf Vollzeit erleichtern. Aktuell bleibt auch die Forderung nach mehr und geeigneten Kinderbetreuungseinrichtungen mit Rechtsanspruch auf einen entsprechenden Platz, Ganztagsschulen und Pflegeplätzen für ältere Menschen, damit junge Eltern mit Betreuungspflichten besser bei ihrer Berufstätigkeit unterstützt werden.


FREUNDSCHAFT

Dieter Etzelsto

rfer

Studiengebühren: Endstation Gericht Die 5-jährige Leonie und ihre Mama freuen sich über den SPÖ-Kuscheldrachen von Rudolf Diensthuber.

Service total für unsere Ortsparteien SPÖ-Shop „Egal aus welchem Anlass, ob Geburt, Schulanfang oder ein Jubiläum. Der SPÖKuscheldrache erfreut sich bei allen Altersgruppen großer Beliebtheit. Zudem ist er wie alle unsere Materialien - einfach und unproblematisch in unserer Landeszentrale zu bestellen“, erklärt Ortsparteivorsitzender Rudolf Diensthuber, SPÖ Inzersdorf. Seit April ist nun der SPÖ-Materialshop auch online auf der SPÖ OÖ Homepage unter www.ooe.spoe.at/service/spoe-shop zu finden. Zeitungstool Scribus Als eine künftige mögliche Unterstützung bei der Erstellung von Ortsparteizeitungen empfiehlt die SPÖ Oberösterreich die Verwendung des Zeitungstools Scribus. Das Freeware Programm Scribus bietet eine einfache und kostenlose Möglichkeit, die Ortsparteizeitungen im neuen und modernen Design der SPÖ Oberösterreich zu layoutieren. Alle notwendigen Unterlagen stehen im SPÖ-Mitgliederbereich unter http://mitglieder.ooe.spoe.at/ zum Download bereit. Neben der Installationsdatei des Pro-

gramms und einer Vorlagedatei als Basis zur Erstellung, findet man auch ein umfangreiches Handbuch, das neben praktischen redaktionellen Tipps zur Zeitungsgestaltung, Schritt für Schritt den Weg zur Zeitungserstellung mit Scribus erklärt. Zusätzlich befindet sich im Mitgliederbereich auch ein Bilderpool mit einer Bilderauswahl zu verschiedenen Themen. Diese Bilder können in den Ortsparteizeitungen verwendet werden.

Die Österreichische HochschülerInnenschaft Linz hat angekündigt, eigenmächtiges Einheben von Studiengebühren seitens der Universitäten vor Gericht zu bekämpfen. So unerfreulich diese Nachricht auch sein mag: Sie ist ein notwendiger Schritt. Der Verfassungsgerichtshof hat wesentliche Teile des Gesetzes zu Studiengebühren aufgehoben. Übrig bleibt ein Gesetz, löchrig wie Schweizer Käse. Auf Basis dieser Grundlagen eigenmächtig Gebühren einzuheben ist aus unserer Sicht gesetzwidrig. Das wissen auch die Universitäten. In ihrer Not klammern sie sich aber an jeden finanziellen Strohhalm. Rechtswidrig hin, rechtswidrig her. Klar ist: Studiengebühren können Finanzierungslücken nicht stopfen, sondern zwingen Studierende dazu, neben dem Studium verstärkt arbeiten zu gehen. Diese Zeit fehlt dann beim Lernen während dem Semester und zum Vorbereiten auf Prüfungen. Würden wir von SchülerInnen Gebühren einheben, die vom Lernen abhalten? Anstatt für ausreichende Finanzierung zu sorgen, stiftet ÖVP-Minister Töchterle die Universitäten dazu an, ab Herbst Gebühren-Willkür zu betreiben: Unis, Studierende und ÖH werden vor Gericht gezwungen.

*Dieter Etzelstorfer ist Sozialreferent der HochschülerInnenschaft Linz.

11


FREUNDSCHAFT

BÜRGERMEISTERWAHLEN IN FRAHAM UND STEYREGG

Zwei SPÖ-Kandidaten mit Herz für die Menschen Demnächst stehen in zwei oberösterreichischen Gemeinden Bürgermeisterwahlen an. Sowohl in Fraham (3. Juni), als auch in Steyregg (1. Juli) hat die SPÖ Kandidaten nominiert, die bestens geeignet sind, als neue Bürgermeister die Geschicke ihrer Gemeinde zu leiten. Ihr Motto: Nähe zu den Menschen im Ort! arbeit und Ehrlichkeit sind ihm im politischen Umgang miteinander besonders wichtig. Oberste Priorität hat für Harald Schick in der Gemeinde die Sicherung der Kindergartenplätze, „damit Familien ihre Kinder nicht durch die Gegend kutschieren müssen“. Schick arbeitet als Polizeibeamter in Marchtrenk, ist verheiratet und Vater von zwei Töchtern (14 und 6).

Harald Schick tritt in Fraham an.

Harald Schick (geb. 1961), ist seit einem halben Jahr die Vertretung von Bürgermeister Erwin Hartl in Fraham, der sein Amt nach 20 Jahren aus gesundheitlichen Gründen zurückgelegt hat. Im Gemeinderat von Fraham ist er bereits seit 2003 in verschiedenen Funktionen tätig. Fairness, Zusammen-

Gerhard Hintringer (geb. 1963), Stadtrat und Stadtparteivorsitzender der SPÖ, bewirbt sich in Steyregg um das Bürgermeisteramt und wurde dafür von der SPÖ einstimmig nominiert. Als eingesessener Steyregger weiß Hintringer ganz genau um die dringendsten Herausforderungen in der Gemeinde Bescheid und sucht gerne das Gespräch mit den BürgerInnen. Auf die Menschen zuzugehen und ihre Anliegen mit Nachdruck zu vertreten ist Hintringer auch aus seiner beruflichen Tätigkeit ge-

Gerhard Hintringer bewirbt sich in Steyregg um das Bürgermeisteramt.

wohnt: der Verschubleiter am Linzer Hauptbahnhof ist Betriebsrat und Personalvertreter bei den ÖBB. Privat ist der SPÖ-Spitzenkandidat verheiratet und als Vater zweier Kinder auch bereits zweifacher Großvater.

AK-MONITOR ZUR LAGE DER FRAUEN IN OBERÖSTERREICH

Gleichstellung im Schneckentempo Der Zug in Richtung Gleichstellung kommt nur langsam voran. So der Befund der Arbeiterkammer, die im aktuellen Frauenmonitor wieder Daten und Fakten zur Lage der Frauen in Oberösterreich zusammengefasst hat. Es gibt weniger Vollzeitarbeitsplätze, aber enorme Anstiege bei Teilzeit, Geringfügiger Beschäftigung und Leiharbeit. Frauen sind immer besser gebildet, in den Chefetagen aber Ausnahmeerscheinungen. Und die Einkommensschere schließt sich kaum. Den gesamten AK-Frauenmonitor finden Sie auf www.arbeiterkammer.com .

12

AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer: „Soziale Dienste wie Kinderbetreuung und Pflege ausbauen, damit Frauen einer existenzsichernden Erwerbarbeit nachgehen können!“


Zwei engagierte Frauen sind das freundliche Gesicht des Renner Instituts OÖ: Annemarie Obermüller und Gabriela Carpella. An ihrem äußert vielfältigen Aufgabengebiet schätzen sie die immer wieder neuen Herausforderungen und den intensiven Kontakt mit den FunktionärInnen und TrainerInnen. Die eigene Funktionärinnentätigkeit schärft den Blick für brennende Fragen.

RENNER INSTITUT ALS BILDUNGSMOTOR DER SPÖ

40 Jahre und kein bisschen leise Vor 40 Jahren hat Bruno Kreisky das Dr. Karl Renner Institut (RI), die politische Akademie der SPÖ, gegründet. 40 Jahre in denen Generationen von FunktionärInnen durch diese Schule gegangen sind und dort das ideologische wie handwerkliche Rüstzeug für ihre politische Tätigkeit erworben haben.

Annemarie Obermüller ist als Leiterin Motor und Herz des RI Oberösterreich, Gabriela Carpella sorgt für einen reibungslosen Ablauf in der Organisation und koordiniert die Vermittlung der TrainerInnen. „Mir ist es vor allem ein Anliegen, Menschen, die politisch aktiv sein wollen, so praxisnah wie möglich zu unterstützen. Know-How und Motivation sind wichtig, wenn politische Arbeit erfolgreich sein soll“, weiß Obermüller auch aus ihrer Praxis als Vizebürgermeisterin in Neumarkt i.M. Durch dynamische Weiterentwicklung, ein breites inhaltliches Angebot sowie ein überaus kompetentes und engagiertes Team in der Landesstelle OÖ ist dafür gesorgt, dass jene Menschen, die innerhalb der SPÖ für eine gerechtere Gesellschaft und eine lebendige Demokratie kämpfen, auch lernen, wie sie das politisch wirksam und authentisch umsetzen können. Ganz gleich ob Seminare, Workshops oder Diskussionen zur Parteigeschichte, zu aktuellen Themen, zur Konfliktbewältigung oder zur Stärkung der eigenen Persönlichkeit – im Seminarprogramm des Renner In-

das Parlament und ins „Rote Wien“, den OÖ.Landtag oder nach Brüssel.

„Das Renner Institut ist als Think Tank, als Träger der Bildungsarbeit der SPÖ ein Motor für Veränderung und Weiter­ entwicklung der österreichischen Sozi­ aldemokratie.“ Dr.in Brigitte Leidlmayer, Landesbildungsvorsitzende

stituts gibt es fast nichts, was es nicht gibt.“ Vom umfangreichen, zeitgemäßen Bildungsprogramm fühlen sich „einfache“ Parteimitglieder ebenso angesprochen wie FunktionärInnen, Abgeordnete und MandatarInnen. Besonders gefragt ist das Rufseminar-Programm, das maßgeschneiderte Möglichkeiten bietet und jederzeit abgerufen werden kann. Echte „Dauerbrenner“ im Bildungsangebot sind z.B. Exkursionen ins

„In den letzten 40 Jahren hat sich die Struktur der FunktionärInnen grundlegend verändert. Jene SPÖ, der ihre StammwählerInnen „von der Wiege bis zur Bahre“ die Treue gehalten haben, gibt es kaum mehr. Die Menschen sind auch in ihrem Stimmverhalten flexibler geworden und erwarten von den politischen Parteien zeitgemäße Antworten und Lösungsvorschläge“, sieht Annemarie Obermüller darin eine große Herausforderung. „Trotzdem, oder vielleicht gerade weil sie der SPÖ die dafür nötige Kompetenz zubilligen, haben 2009 10.444 Personen auf SPÖ-Listen kandidiert. Gemeinsam mit diesen und vielen anderen in der sozialdemokratischen Bewegung arbeitet das Renner Institut OÖ für eine gerechtere Gesellschaft – auch mit dem Anspruch, dass diese politische Arbeit auch Freude bereitet.“ Die Broschüre „40 Jahre Bildungszukunft“ steht auf der Homepage des Renner Instituts OÖ bereit: www.renner-institut-ooe. spoe.at

13


FREUNDSCHAFT

Die SPÖ Oberösterreich stellt sich nicht nur im Land neu auf. Auch in den Kommunen sind engagierte Junge wie Beverley Allen-Stingeder und Helmut Mitter im Kommen.

IM GESPRÄCH. JUNGE MENSCHEN IN DER SPÖ

„Wieder Farbe bekennen“ Überalterung der Partei ist ein oft zitiertes Schlagwort. Beverley Allen-Stingeder und Helmut Mitter beweisen das Gegenteil. Die beiden sind frisch gebackene Ortsparteivorsitzende in Puchenau und Walding. Dieter Etzelstorfer hat sie für „Freundschaft“ zum Gespräch gebeten.

Über mangelnde Medienpräsenz darf sich gerade Beverley nicht beklagen ( „Wie kommt eine Schwarze zu den Roten?“, Krone OÖ) Sie legt aber keinen Wert auf Schlagzeilen wegen ihrer Hautfarbe, sondern möchte wie Helmut mit bürgernaher „Politik ohne Airbag“ vor Ort punkten. Wie seid ihr zur SPÖ gekommen? Beverley Allen-Stingeder: Durch mein sozialdemokratisches Elternhaus war ich immer an Politik interessiert. Mein Opa war nach dem Krieg Gründungsmitglied der SPÖ Sektion Langholzfeld und langjähriger Gemeinderat in Pasching. Zur Partei gekommen bin ich dann durch einen Ferialjob. Ich war Mitarbeiterin im Landtagswahlkampf 1997. Die damaligen Stimmenverluste haben einerseits geschmerzt, andererseits war ich danach noch motivierter, für die SPÖ aktiv zu sein. Im Vorstand der Jungen Generation war ich maßgeblich an der Aktion beteiligt,

14

viertel vorbeikommt und mitmachen will.

„Ich habe einfach zum Ortsparteivor­ sitzenden gesagt: Hallo, ich bin bei der SPÖ.“ Beverley Allen-Stingeder

Führerscheine für Jugendliche billiger zu machen. Der damalige Umzug nach Gramastetten war auch Startschuss für mein Engagement auf Gemeindeebene. Ich habe einfach zum Ortsparteivorsitzenden gesagt: Hallo, ich bin bei der SPÖ. Er war damals ziemlich erstaunt, dass einfach wer im Mühl-

Helmut Mitter: Klassisch hat‘s auch bei mir angefangen. Mein rotes Elternhaus hat sicher dazu beigetragen. Ich habe 2003 beim Wahlkampfauftakt der SPÖ vorbeigeschaut, um Leute kennenzulernen. Mit Erfolg: Ich war dann auf der Universität beim VSStÖ aktiv und habe dort in den verschiedensten Funktionen und Gremien gelernt, wie Politik funktioniert. Ich blicke auch heute noch sehr gerne auf diese Zeit zurück. 2006 habe ich zusammen mit anderen die Junge Generation Urfahr-Umgebung wiederbelebt und bin so auch in diese Organisation hineingewachsen. Später, von 2007 bis 2011, war ich dann JG-Landessekretär. Im letzten Jahr bin ich schließlich als Geschäftsführer zum Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband gewechselt. Eine Herausforderung, die mir auch viel Freude bereitet und bei der ich täglich dazulerne.


FREUNDSCHAFT

Warum habt ihr gerade die SPÖ für euer Engagement ausgesucht? Beverley Allen-Stingeder: Einfach ausgedrückt: Ich konnte nicht woanders sein. Für mich ist Sozialdemokratie eine Art Hausverstand. Ganz einfach deswegen, weil der Mensch ein soziales und kein Ellbogen-Wesen ist. Außerdem kann man seine Partei nicht wechseln wie eine Unterhose. SPÖ heißt für mich auch Streitkultur, im positiven Sinne. Darauf lege ich schon Wert. In meinem Umfeld und in der Ortsgruppe. Man muss auch in der Partei härter diskutieren können; das soll und muss schon erlaubt sein. Helmut Mitter: Sozialdemokrat ist man aus einer inneren Überzeugung heraus. Das ist eine Lebenseinstellung. Man kann nicht sagen: Heute bin ich Sozialdemokrat und morgen wieder nicht. Ich selbst stelle mir beruflich wie privat ständig die Frage: Sind meine Entscheidungen bzw. ist mein Handeln vereinbar mit dem, wofür ich kämpfe? Bin ich authentisch und kann ich das, was ich mache, anderen so erklären, dass mein Handeln nachvollziehbar wird? Die ÖVP etwa ist schon aufgrund ihrer inneren Struktur eine Lobbying-Partei. Für die ist das ganz normal. Wenn wir es schaffen, diese eklatanten Unterschiede zu vermitteln, haben wir schon viel erreicht. Haben es jüngere Menschen schwerer in der SPÖ? Beverley Allen-Stingeder: Naja, ich hatte in meiner JG-Zeit schon das Gefühl, dass die Partei keine jüngeren Menschen haben will. Oder anders ausgedrückt: Die Jugend war damals nicht gefragt. Wir haben uns aber auch zu einfach „kaltstellen“ lassen. Etwas mehr Aufmüpfigkeit hätte sicher nicht geschadet. Helmut Mitter: Das trifft nicht nur auf jüngere Menschen zu. Die SPÖ hat es derzeit allgemein schwer und erreicht viele Menschen nicht. Als „Volkspartei“ sollte man aber für alle Menschen da sein, unabhängig vom Beruf. Ich höre in meiner Arbeit immer wieder Sätze wie „Ich bin jetzt selbstständig, darf ich dann noch SPÖ wählen?“. Da besteht dringender Handlungsbedarf. Man muss den Leuten wieder deutlich vermitteln, wer wir sind und was wir wollen. Das

passiert aber nicht. Dieser eingelernte Funktionärs-Slang ist falsch und unauthentisch. Die Alltagssprache ist eine andere. Beverley Allen-Stingeder: Die Leute wissen einfach nicht mehr, was die Sozialdemokratie alles geleistet hat. Wir können uns auch nicht mehr auf den Kreisky-Lorbeeren ausruhen. Und was den Nachwuchs betrifft, gibt es aus meiner Sicht ein Kernproblem: Viele sozialdemokratische Eltern haben keine sozialdemokratischen Kinder mehr. Es hat da eine Generation gegeben, die offensichtlich ihre Werte nicht weitergegeben hat.

„Jeder weiß, dass ich bei der Partei bin und ich kann das auch argumentie­ ren.“ Helmut Mitter

Helmut Mitter: Zugespitzt formuliert könnte man sagen: Wenn ich nicht einmal meine eigenen Kinder überzeugen kann – wie dann einen Wähler oder eine Wählerin? Trotzdem seid ihr offensichtlich hoch motiviert..... Beverley Allen-Stingeder: Das liegt auf der Hand. Die Leute sollen wieder Farbe bekennen können und das auch wollen. Man muss wieder sagen: Ich bin von der SPÖ? Ja sicher! Wir sollten die Finanzkrise nützen, um unsere Positionen deutlich hervorzustreichen. Die Leute sehnen sich nach klaren Werten. Helmut Mitter: Ich will dazu beitragen, dass unsere Funktionäre, unsere Mitglieder und alle, die uns nahe stehen wieder mit Stolz sagen: Da bin ich dabei, das ist meine Partei! Es macht mich traurig, wenn Funktionäre sagen: Machen wir diese oder jene Veranstaltung doch besser ohne Parteilogo.

Durch eure Funktion als Ortspartei-Vorsitzende habt ihr euch bewusst für die Kommunalpolitik entschieden. Warum? Helmut Mitter: Weil man die Leute nur auf der Gemeindeebene, also vor Ort, wirklich von Politik und Demokratie überzeugen kann. Arbeit und Engagement wird von den Bürgerinnen und Bürgern auch honoriert. Meine Heimatgemeinde Walding ist da ein gutes Beispiel. Wir haben bei uns etwa 500 Personen, die bei den Landtagswahlen ÖVP wählen, aber bei den Gemeinderatswahlen wird dann das Kreuzerl bei uns gemacht. Wenn sich die Leute gut vertreten fühlen, dann wählen sie auch SPÖ. Ich habe allerdings Angst, dass die Gemeinden ihren finanziellen Handlungsspielraum Schritt für Schritt verlieren. Viele hängen jetzt schon am Gängelband des Landes und müssen um jeden Cent betteln gehen. Beverley Allen-Stingeder: Gemeindepolitik ist auch am spannendsten. Ich sag immer: KommunalpolitikerInnen haben keine Airbags. Wir stehen politisch gesehen an der Front und bekommen jeden Frust direkt zu spüren. Die Leute wollen Taten sehen und diese Erwartungen versuchen wir auch zu erfüllen. Wir haben uns zum Beispiel am Weltfrauentag im März direkt an die Ortsdurchfahrt Puchenau gestellt und für gleiche Löhne demonstriert. Trotz Regen, Schnee und Wind. Es sind sogar PendlerInnen extra stehen geblieben und haben sich bedankt. Ich habe auch noch einen Tipp für uns alle: Einfach zur SPÖ stehen und die Leute begeistern. Das klappt.

Beverley Allen-Stingeder ist seit März Vorsitzende der SPÖ Puchenau. Sie ist Lehrerin an der Berufsschule 7 in Linz und selbstständige PRBeraterin.

Helmut Mitter ist Landesgeschäftsführer des SWV OÖ (Sozialdemokratischer Wirtschaftsverband). Seit März ist er Vorsitzender der SPÖ Walding.

15


FREUNDSCHAFT

ROSEMARIE SCHÖNPASS: HISTORISCHE STUNDE IM PARLAMENT

Großer Schritt zur Versöhnung Zu Beginn des Jahres 2012 konnte sich der Nationalrat nun endlich auf die Rehabilitierung der österreichischen Justizopfer der Jahre 1933 bis 1938 einigen. „Das war eine historischen Stunde im Parlament und ein großer Schritt zur Versöhnung und zur Aufarbeitung der österreichischen Geschichte“, zeigt sich Nationalratsabgeordnete Bgm.in Rosemarie Schönpass beeindruckt. Auseinandersetzung mit der Geschichte muss weitergehen „Spät aber doch ist es nun gelungen, den Opfern Achtung und Anerkennung auszusprechen. Die historische Auseinandersetzung mit diesem Kapitel unserer Geschichte muss aber weitergehen.“ Es werden alle Urteile von ordentlichen Strafgerichten sowie von Sonder- und Standgerichten aus der Zeit des autoritären Ständestaats

rückwirkend aufgehoben, wenn die verurteilte Tat im Kampf um ein unabhängiges und demokratisches Österreich erfolgt ist. Ausdrücklich umfasst sind auch politische Meinungsäußerungen. Die Ereignisse des Februar 1934 haben tiefe Spuren im Bewusstsein vieler Menschen hinterlassen. Alljährlich gedenkt die SPÖ des Bezirkes Vöcklabruck deshalb beim Arbeiterheim in Holzleithen in der Gemeinde Ottnang der Opfer des Februar 1934. Die SPÖ Oberösterreich veranstaltet eine Gedenkfeier in Linz. Etwa 140 Menschen wurden allein im Kohlerevier unmittelbar nach den Ereignissen des Februar 1934 vor Standgerichte gestellt und Dutzende wurden hingerichtet. Rosemarie Schönpass begrüßt die Rehabilitierung der Justizopfer des Ständestaates.

SEIT HEUER GIBT’S MEHR FÖRDERUNG – AUCH FÜR DEN BETRIEB

Auslandspraktika auch für Lehrlinge Nicht nur StudentInnen ist es möglich, mit einem Auslandssemester ihren Horizont zu erweitern, internationale Kontakte zu knüpfen und die Arbeits- und Lebenswelten des Gastlandes kennen zu lernen. Auch Lehrlingen wird die Möglichkeit geboten, in ihrer Branche Auslandserfahrung zu sammeln. Auslandspraktika für Auszubildende werden seit heuer verstärkt gefördert – aus dem EU-Programm „Leonarda da Vinci“ und zusätzlich von der österreichischen Bundesregierung. Förderung gibt es sowohl für den Lehrling, als auch für den Betrieb.

Die Möglichkeit, ein Auslandspraktikum zu absolvieren, bringt gute Chancen für Lehrlinge und Fachbetriebe.

16

Der Welser Nationalratsabgeordnete Franz Kirchgatterer sieht darin viele Vorteile für beide Seiten, angefangen von der enormen Motivation, die mit diesem Angebot gefördert wird, bis hin zum Bewusstsein, dass wir in Österreich auf hohem Niveau arbeiten, aber dennoch von anderen lernen können. „In einer immer internationaler werdenden

Wirtschaft ist das Verstehen der Partner ein großer Vorteil“, meint Kirchgatterer. Zudem seien Lehrlinge mit Auslandserfahrung die besten Image- und Werbeträger für die Lehrberufe und die österreichische Facharbeit im Inland. Im Ausland sei diese ohnedies sehr hoch bewertet.


FREUNDSCHAFT

Hier steht der Kolumentitel

Ein starkes Team: Sandra Kühn, Waltraud Kepplinger, Josef Hartl, Manfred Pichler, Landessekretär Hans Eichinger, Andrea Kalod, Regina Heiden, Landesvorsitzender Heinz Hillinger, Regina Reitermayr (v.l.n.r.).

Pensionistenverband OÖ: Weit mehr als ein Freizeitverein

Wir können mehr! „Unser Einsatz ist nicht egoistisch. Es geht uns auch um unsere Kinder und Enkelkinder. Wir lassen uns nicht auseinanderdividieren von Leuten, die einen Krieg zwischen den Generationen wollen!“, steht für den Landesvorsitzenden des oö. Pensionistenverbands Heinz Hillinger fest. Der gelernte Maschinenschlosser und ehemalige AK-Vizepräsident steht nach 47 Jahren in der Privatwirtschaft als echte Kämpfernatur an der Spitze des Pensionistenverbands in unserem Bundesland. Bei uns in der Zentrale hat es in den letzten Jahren einen Generationswechsel gegeben“, so Landessekretär Hans Eichinger, der bereits seit 12 Jahren im Büro in der Wiener Straße werkt. „Bei uns wird leistungs- und kundenorientiert gearbeitet und Hans ist der ideale Landessekretär“, weiß Hillinger die Arbeit seines Teams zu schätzen. „Unser Motto lautet: Wir können mehr! Wer in Pension geht, landet nicht auf dem Abstellgleis. Wir sind die, die in vielfacher Hinsicht mehr können. Unsere Mitglieder bringen ihren Erfahrungsschatz mit, bilden sich weiter, lernen auf unseren Reisen andere Kulturen kennen und sind im Sport hochaktiv“, erläutert Landessekretär Hans Eichinger. Apropos fremde Kulturen: Die Angebote der „SeniorenReisen“ sind ein echter Hit. Jedes Jahr sind rund 25.000 Reiselustige aus unserem Bundesland mit dem Reisebüro

des Pensionistenverbandes auf Achse. Derzeit sind 3000 SeniorInnen aus Oberösterreich von Mitte April bis Mitte Mai beim Frühlingstreffen an der spanischen Costa Azahar dabei. Wichtige Erfolge „Wir sind aber sicher weit mehr als ein Freizeitverein. Es hat in den letzten Jahren eine klare Politisierung im Pensionistenverband gegeben. Nicht im Sinn von Parteipolitik, sondern im Sinn von konsequenter Interesensvertretung!“, zeigt der Landesvorsitzende auf. „Und wir brauchen keine Quotenregelung, bei uns sind die Frauen auch so ganz stark vertreten“. Die jüngste Pensionsanpassung von 2,7 Prozent war nicht zuletzt ein Verdienst der entschlossenen Haltung der OberösterreicherInnen im Verband. „Ein wichtiger Erfolg war auch, dass der Wegfall des Alleinverdienerabsetzbetrags durch den neuen erhöhten Pensionistenabsetzbetrag wettge-

macht werden konnte. „Dabei haben uns die Landes-SPÖ und die oberösterreichischen Abgeordneten im Parlament wertvolle Schützenhilfe geleistet“, hebt Heinz Hillinger hervor. „Wir kämpfen weiter mit ganzem Einsatz, damit die ASVG-Pensionisten nicht unter die Räder kommen!“.

Mit 70.000 Mitgliedern ist der Pensionistenverband Oberösterreich die bei weitem größte Landesorganisation. Das engagierte Team der neun hauptamtlichen MitarbeiterInnen in der Linzer Zentrale wird von rund 7.000 ehrenamtlichen Frauen und Männern im ganzen Bundesland unterstützt.

17


FREUNDSCHAFT

MIETERVEREINIGUNG MACHT GEGEN „SMART METERS“ MOBIL

Zwangszähler – nein danke! Die Mietervereinigung protestiert mit einer Unterschriftenaktion gegen die geplante Einführung der sogenannten „intelligenten“ Stromzähler. Befürchtet werden mehr Kosten für die Konsumenten und ernsthafte Probleme beim Datenschutz durch den Zwangsumstieg. Das Wirtschaftsministerium möchte 95 Prozent aller Stromzähler bis 2018 gegen „Smart Meters“ austauschen. „Unsere berechtigten Bedenken wurden bisher leider ignoriert“, so Dr.in Sonja Toifl-Campregher, Landesgeschäftsführerin der Mietervereinigung Oberösterreich. Die Mietervereinigung will durch möglichst viele Unterschriften Druck auf das Wirtschaftsministerium ausüben. Proteste gegen die Zwangszähler gibt es sowohl von Konsumentenschützern wie von Energieversorgern.

Durch die Zähler wird nachvollziehbar, wann man in der Wohnung ist und wie viel Strom wofür gerade verbraucht wird. Ungeklärt ist auch der Zugriff auf diese Daten und die Anfälligkeit des Zählernetzes für Hackerangriffe. Sie können die Petition auf der Web-Seite der Mietervereinigung (www. mietervereinigung.at) unterzeichnen.

Auch die angeblich sinkenden Stromkosten durch die Smart Meters bezweifelt die Mietervereinigung. Die Umstellungskosten werden auf zwei Milliarden Euro geschätzt, was pro Haushalt 360 Euro ergibt. Datenschützer warnen, dass durch die Erfassung des Verbrauchs „gläserne Menschen“ entstehen.

„Wir fordern das Wirtschaftsministeri­ um auf, an den Verhandlungstisch zu­ rück zu kehren und einen gemeinsa­ men Weg festzulegen, der auch die In­ teressen der Stromkunden berücksichtigt“. Dr.in Sonja Toifl-Campregher, Landesgeschäftsführerin der Mietervereinigung OÖ.

VOLKSHILFE: ERFOLGREICH IM EINSATZ GEGEN ARBEITSLOSIGKEIT

Starthilfe in den Job für 7.000 Jugendliche Die Volkshilfe Oberösterreich kämpft gegen die Jugendarbeitslosigkeit. 50 MitarbeiterInnen begleiten jährlich rund 1.000 junge Menschen mit körperlichen oder kognitiven Defiziten auf ihrem Weg in die Berufswelt. Das sind in Summe bisher 7.000 Erfolgsgeschichten von Jugendlichen, die die Spirale aus Armut und sozialem Abstieg durchbrochen haben. Rund 11.000 Jugendliche zwischen 15 und 24 Jahren sind in Oberösterreich auf der Suche nach einem Job. Fehlen die berufliche Perspektive und die Chance auf einen Ausbildungsplatz, führt der Weg oft in die Ar-

18

mut. Armut erzeugt Frust und dieser Frust entlädt sich irgendwann. Weidenholzer: „Deshalb haben wir bei der Volkshilfe dem Bereich Jugendarbeit und Arbeitsmarktintegration einen sehr hohen Stellenwert eingeräumt.“ „Jeder einzelne Jugendliche, bei dem es uns gelingt, ihn ins Arbeitsleben zu integrieren, ist eine Erfolgsstory“, sagt Univ. Prof. Dr. Josef Weidenholzer, Präsident der Volkshilfe Österreich.

Die Volkshilfe macht junge Mädchen und Burschen fit für den Job.


FREUNDSCHAFT

Kampf- und Festtag des Proletariats

Der 1. Mai im fokus UNSEREr SOZIALDEMOKRATISCHEN GRUNDWERTE:

Arbeit

Die Wurzeln der SPÖ gehen auf die ArbeiterInnenbewegung zurück. Ziel sozialdemokratischer Politik war von Anfang an, die Rechte der ArbeitnehmerInnen zu stärken und ihren sozialen Status zu verbessern. Dabei hat die SPÖ viele Errungenschaften feiern können: den 8-Stunden-Arbeitstag, die Arbeitslosen- und Krankenversicherung, das Urlaubsgesetz, das Verbot von Kinderarbeit oder das Kollektivvertragsgesetz, um nur einige zu nennen. Arbeit ist aber mehr als bloße Existenz­ sicherung. Sozialdemokratische Solidarität Solidarität ist ein starker Wert für uns SozialdemokratInnen. Für einander einzustehen, geschlossen und geeint gegenüber Ungerechtigkeiten auftreten, die Arme schützend über jene auszubreiten, die Unterstützung brauchen – all dies bedeutet Solidarität. Einen kompletten Umbau unseres Staates unter dem Banner neoliberaler Wirtschaftsund Sozialpolitik, die unsolidarisches Verhalten billigt und gemeinschaftliche Versorgungs- und Schutzmechanismen aufhebt, halten wir für falsch. Eine derartige Politik gefährdet den inneren Frieden und Zusammenhalt der Menschen in unserem Land. Sozialdemokratische Freiheit Arbeit befreit. Sie ermöglicht Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und an der Konsumwelt. Etwas aktiv zu schaffen, etwas herzustellen, die Zeit damit zu verbringen, Güter und Dienstleistungen für die Gesellschaft zu erbringen, bereitet Freude. Arbeit befreit damit nicht nur von ökonomischen Zwängen, sondern bringt allen mehr Freiheit zur Entfal-

tung und Emanzipation. Die Forderung nach einer Verkürzung der Arbeitszeit leitet sich aus unserem Freiheitsverständnis ab. Sozialdemokratische Gleichheit Wir haben alle unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse, daher kann es nicht richtig sein, allen das Gleiche zu geben. Wir führen historisch gewachsene und fortbestehende Solidaritätsbrüche einem gerechten Ausgleich zu, indem wir beispielsweise dafür eintreten, dass aus der Gleichberechtigung von Männern und Frauen auch eine tatsächliche Gleichstellung wird. Sozialdemokratische Gerechtigkeit Lässt unser Wirtschafts- und Gesellschaftssystem Unrecht und methodische Unregelmäßigkeiten zu – wie beispielsweise Korruption, persönliche Bereicherung oder ungleichen Lohn für Frauen und Männer – wächst allgemein die Erkenntnis, dass unrechtes Verhalten bedenkenlos zum eigenen Vorteil genutzt werden kann. Wer Wege gegen Unrecht finden will, der muss selbstkritisch und ehrlich nach den Ursachen von Unrecht suchen.

In den Maitagen des Jahres 1886 streikten in Chicago Arbeiterinnen und Arbeiter für die Einführung des AchtStunden-Tages. Diese Manifestation von legitimen Interessen endete mit einer blutigen Polizeiaktion. Es wurden 17 Personen getötet und über 100 Menschen verletzt. Den vermeintlichen Rädelsführern wurde ein umstrittener Prozess gemacht, der mit der brutalen Hinrichtung von vier Angeklagten endete. In Erinnerung daran wurde der 1. Mai zwei Jahre später 1888 vom amerikanischen Gewerkschaftsdachverband zum Kampftag auserkoren. Demonstrationen für den Acht-Stunden-Tag Am 1. Mai 1890 demonstrierten in vielen Ländern bereits Millionen von Arbeiterinnen und Arbeitern für den Acht-Stunden-Tag. So auch in Österreich, wo es in vielen Städten zu eindrucksvollen Kundgebungen kam. Die Geschichte des 1. Mai ist die Geschichte sozialpolitischer und demokratischer Forderungen und deren politischer Umsetzung: So kämpfte man bis zur Jahrhundertwende vor allem für die Einführung des allgemeinen Wahlrechts sowie für die Pensions-, Witwen- oder Waisenversorgung. Bis zum Ersten Weltkrieg, der die Kontinuität des 1. Mai unterbrach, wurden Losungen gegen Krieg und Militärrüstungen stärker. Am 25. April 1919 wurde der 1. Mai in Österreich zum „allgemeinen Ruhe- und Festtag“. Bezeichnend genug für die Wirkmacht des 1. Mai ist die Tatsache, dass Austrofaschismus und Nationalsozialismus beide auf das Brutalste gegen die Arbeiter vorgingen, den Tag aber für sich umfunktionierten und instrumentalisierten, um die Arbeiterbewegung zu spalten. Bis heute ist der 1. Mai für die SPÖ eines der wichtigsten Symbole ihrer Bewegung und des gemeinsamen Kampfes.

19


FREUNDSCHAFT

SPÖ-Kundgebungen, Vorfeieren und Feste in ganz Oberösterreich

1. Mai 2012: Für mehr Gerechtigkeit Samstag, 28. April 2012 Linz-Land 17 Uhr | Doppl-Hart, Bauhof Doppl, Leonding Maibaumaufstellen, Kinderfest, Maivorfeier | Referentin: LA G. Peutlberger-Naderer Sonntag, 29. April 2012 Ried/Innkr. 9:30 Uhr | Bezirk Ried/i., ASKÖ-Heim, Ried Mai-Frühschoppen | Referentin: 1. NR-Präsidentin Barbara Prammer Montag, 30. April 2012 Braunau 18 Uhr | Moosdorf, Moosdorf, Hackenbuch Fackelzug, Referent: LA Christian Makor 19:30 Uhr | Lengau, Schneegattern, Volksheim Fackelzug | Referentin: KO Mag. Gertaud Jahn Kirchdorf 17:30 Uhr | Molln, Gemeindeamt Molln Maibaumaufstellen | Referent: Reinhold Entholzer 18 Uhr | Leonstein, Leonstein, GH Schlader Maibaumaufstellen | Referent: Reinhold Entholzer 19 Uhr | Grünburg, Gasthaus Lrik, Obergrünburg Maibaumaufstellen | Referent: Reinhold Entholzer Linz-Land 17 Uhr | Pucking, Ortsplatz Pucking Maibaumaufstellen | Refernt: LGF Roland Schwandner 18 Uhr | Kronstorf, Brucknerplatz Maibaumaufstellen | Referent: NR Hermann Krist

20

Schärding 19 Uhr | BO Schärding, Oberer Stadtplatz Maivorfeier m. Fackelzug und Kundgebung, Referentin: 1. NR-Präsidentin Barbara Prammer Steyr 18 Uhr | Bad Hall, Hauptplatz Bad Hall Maibaum aufstellen + Fest | Referent: BM Alois Stöger, diplomé 18 Uhr |Dietach, Ortsplatz Dietach Kundgebung, Fest | Referent: Bgm. Manfred Kalchmair 19 Uhr | Weyer-Markt, Marktplatz Weyer Maibaum aufstellen + Fest | Referent: BM Alois Stöger, diplomé 20 Uhr | Wolfern, Kinderfreundeheim Fackelzug m. Kundgebung | Referentin: BGf NR Laura Rudas Dienstag 1. Mai 2012 Linz-Stadt 10 Uhr | BO Linz-Stadt, Hauptplatz

Maiaufmarsch und Kundgebung | Referentin: 1. NR-Präsidentin Barbara Prammer Steyr-Stadt 10 Uhr | MAW, Wehrgrabeng. 7, 4400 Maikundgebung | Referentin: BM Gabriele Heinisch-Hosek Wels Stadt/Land 10 Uhr | Wels, Ortsplatz Weißkirchen Maikundgebung | Referent: AK-Präsident Johann Kalliauer Braunau 09:30 Uhr | BO Braunau, Stadtplatz Familienfest | Referent: NR Harry Buchmayr Freistadt 10 Uhr | BO Freistadt, Liebenau Maikundgebung | Referent: LHStv. Josef Ackerl Gmunden 9 Uhr | Bad Goisern, Festsaal Marktstube Maifeier und Jahreshauptversammlung, Referentin: LA Sabine Promberger


FREUNDSCHAFT

9:30 Uhr | Obertraun, Gasthaus Höllwirth, Obertraun 29 Diskussion oder Fest | Referent: Dr. Michael Rosecker

15 Uhr | Kematen, Stockschützenplatz – Sportplatz, Kematen Maifest | Referentin: 2. LT-Präsidentin Gerda Weichsler-Hauer

10 Uhr | Bad Ischl Frühschoppen, Referentin: LA Sabine Promberger

Perg 10 Uhr | BO Perg, St. Georgen/Walde Maikundgebung | Referentin: KO Gertraud Jahn

10 Uhr | Scharnstein, Scharnstein/Hauptplatz Maiaufmarsch & Festrede | Referentin: LAbg. Gisela Peutlberger-Naderer Grieskirchen/Eferding 9:30 Uhr | BO Grieskirchen, Hartkirchen, (Zentrum/Gemeinde) Bezirksmaifeier m. Kundgebung u. Fest | Referentin: BM Dr.in Claudia Schmied Kirchdorf 9 Uhr | Micheldorf, Parkplatz Freibad/ Freizeitpark Micheldorf Maiaufmarsch mit Kundgebung | Referentin: 2. LT-Präs. Gerda Weichsler-Hauer 9 Uhr | Vorderstoder, Gemeindeamt Vorderstoder Familienwanderung m. Abschlussessen | Referent: BM Alois Stöger, diplomé 10 Uhr | Wartberg/Krems. Pizzeria Margarit Frühschoppen | Referent: LGF Christian Horner 10 Uhr | Kremsmünster, Rathausplatz Kremsmünster Maifeier und Kundgebung | Referent: LGF Christian Horner Linz-Land 8:30 Uhr | Traun, Sportzentrum Traun Maiaufmarsch & Kundgebung | Referent: BGF Günther Kräuter 10 Uhr | Ansfelden, Neues Stadtzentrum Haid Kundgebung | Referent: BGF Günther Kräuter 11 Uhr | St. Marien, Siedlungswiese Nöstlbach Maibaumsetzen 13:45 Uhr | Enns, Hauptplatz Enns Kundgebung, Maibaumaufstellen, Stadtlauf, Fam.Fest | Referent: BGF Günther Kräuter

Steyr 10 Uhr | Grossraming, Vorplatz GH Hanusch, Schellnau 7, 4463 Großraming Maikundgebung | Referent: Vzbgm. Wilhelm Hauser 10 Uhr | Sierning, Josef-Teufel-Platz, Neuzeug Maifest, Maibaumaufstellen, etc. Referent: Bgm. Manfred Kalchmair 11 Uhr | Reichraming, Volksheim Reichraming Kundgebung und Fest | Referent: Vzbgm. Wilhelm Hauser Urfahr 14 Uhr | Feldkirchen/Donau, Marktplatz Feldkirchen/Donau Fest m. Ansprache | Referentin: 2. LT-Präsidentin Gerda Weichsler-Hauer Vöcklabruck 9:30 Uhr | Lenzing, Sammelstelle Sommerfeldstraße Festzug & Kundgebung| Referent: BM Alois Stöger, diplomé

Termine Freitag, 11. Mai | 19:30 Uhr Filmvorführung „We want Sex“. Eine britische Sozialkomödie über einen Arbeitskampf mit Folgen SPÖ Frauen Asten, Gasthaus Reisinger, Wienerstr. 6, Asten Freitag, 11. Mai bis Sonntag, 13. Mai 4. Bundestreffen der „Red Biker“ in Spital am Pyhrn Infos und Anmeldung unter: www.redbiker.at Mittwoch, 23. Mai | 18:30 bis 20:30 Uhr „Frauen ins Rathaus“ – Präsentation der Befragungsergebnisse und anschlieSSende Diskussion Koref-Saal, Landstraße 36, 4020 Linz Donnerstag, 7. Juni bis Samstag, 9. Juni Sommerakademie 2012. Eine Weiterbildung für politisch Interessierte. Kritik, Einmischung, Protest. Politisches Handeln in der heutigen Zeit. Tabakfabrik Linz: Institut für die Gesamtanalyse der Wirtschaft (www.icae. at) Freitag, 15. Juni bis Sonntag, 17. Juni Festival des Politischen Liedes Europacamp, Kulturverein Willy, 4854 Weissenbach am Attersee Sonntag, 2. September Bauernwandertag Polling Freitag, 7. September 2012 Ideenmesse&Herbstauftakt der SPÖ Oberösterreich Donnerstag, 27. September bis Sonntag, 30. September Momentum Kongress Hallstatt: Demokratie

21


FREUNDSCHAFT

AUF JUGENDLICHE WARTET EIN RIESEN-VERANSTALTUNGSANGEBOT

Vom größten Schulfest bis zur „Kinderrepublik“ Sonntag, 13. Mai Jugendgedenkmarsch und Befreiungsfeiern im ehemaligen KZ Mauthausen Sozialistische Jugend, Aktion kritischer SchülerInnen, Gewerkschaftsjugend und die Katholische Jugend nehmen am Jugendgedenkmarsch bei der Befreiungsfeier in Mauthausen teil. Freitag, 1. Juni Sounds like Music 2012 Das „Sounds like Music” der AKS, ist das größte Schulfest in ganz Österreich und wird heuer am 1. Juni in der Tips Arena über die Bühne gehen. 4.000 SchülerInnen werden einen Abend voll Musik, Spaß und Information erleben!

Freitag, 22. Juni und Samstag, 23. Juni Grünland – das Schlossparkfest in Steyr 2012 Das Schlossparkfest ist ein Fixstern in der Steyrer Jugendkulturszene. Der Kulturverein Grünland Steyr lädt zum Fest mit Spitzenbands und jeder Menge Rahmenprogramm für Kinder und junge Erwachsene in dieser wunderschönen Kulisse. Die SJ Steyr ist stolz dieses Jahr “Mono & Nikitaman” als Headliner präsentieren zu dürfen. Samstag, 30. Juni Freiluftgewitter Das größte Open Air Festival im Bezirk Perg wird von der Sozialistischen Jugend Luftenberg organisiert. Das Konzert bietet ein hochkarätiges musikalisches LineUp. Nach Kapazundern wie Krautschädl werden heuer Rocky Leon, Andi&Alex u.v.m auftreten.

22

ditionelle „Ball verkehrt“ oder ein Buben-/ Mädchentag: All das und noch mehr wird heuer am Programm stehen. Die Kinder der Kinderrepublik wählen ihre DorfbürgermeisterInnen. Es gibt ein Falkenparlament und einen Lagerrat.

Freitag, 6. Juli Summerbreak 2012 Es ist wieder so weit! Das Summerbreak – das größte Schulschlussfest Österreichs geht in die nächste Runde! Am 6. Juli wird der Linzer AEC-Platz wieder gerockt und der Schulschluss gehörig gefeiert! Auch heuer gibt es heiße Gigs in der Stahlstadt. Save the date - be there!

Freitag, 3. August bis Sonntag, 5. August Sun Bash – Sommersportfest 2012 Vom 3. – 5. August findet ein echtes „Highlight“ im SJ Jahr, das „Sun Bash - Sommersportfest, im Europacamp in Weissenbach am Attersee statt. Es wartet ein abwechslungsreiches Wochenende mit FunsportAktivitäten, Workshops, Baden im wunderschönen Attersee und natürlich ausreichend Party!

he

jugendstammtisc

Der Jugendstammtisch richtet sich an alle politisch interessierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Es geht darum, Ziele, Themen und Herausforderungen von Jugendlichen im Bezirk aufzugreifen und gemeinsam anzugehen. Der Spaß darf aber natürlich auch nicht fehlen. In den Bezirken Perg, Urfahr, Schärding und Grieskirchen fanden bereits spannende Jugendstammtische statt. Weitere Termine (alle ab 19 Uhr) VÖCKLABRUCK: Donnerstag, 10. Mai 2012 BRAUNAU: Freitag, 18. Mai 2012 ROHRBACH: Donnerstag, 24. Mai 2012, SPÖ-Bezirksgeschäftsstelle, Schulstr. 8, 4150 Rohrbach GMUNDEN: Freitag, 25. Mai 2012 FREISTADT: Donnerstag, 31. Mai 2012

Samstag, 14. Juli bis Samstag, 28. Juli Falkencamp in Döbriach Von 14. - 28. Juli 2012 veranstalten die Roten Falken und die österreichischen Kinderfreunde ein europäisches Kinder- und Jugendcamp in Döbriach am Millstättersee. Kinder-Uni, Lagerfeuer, Badestrand, Kinderrepublik und Zeltaufbau. Ausflüge und Gruppenaufgaben, inhaltliche Inputs und geschlechtssensible Angebote wie der tra-

RIED: Freitag, 08. Juni 2012, ASKÖSportzentrum, Molkereistraße 9, 4910 Ried im Innkreis STEYR: Freitag, 15. Juni 2012 WELS: Freitag, 22. Juni 2012 KIRCHDORF: Freitag, 29. Juni 2012


FREUNDSCHAFT

Die Mädchen der Ice Cats zeigten ihre Begeisterung für den Eishockeysport beim Schnuppertag. Auf dem rechten Bild ist der engagierte Nachwuchstrainer Dieter Werfring beim Training mit den Burschen der Junior Wings zu sehen.

AUCH IMMER MEHR MÄDCHEN IM EISHOCKEYFIEBER

„Cats“ auf dem Eis

von Lena Höck

Die Eiszeit ist zu Ende, trotzdem ist Oberösterreich im Eishockeyfieber. Der Meistertitel für die Linzer „Black Wings“ lässt auch die Jüngsten nicht kalt. Buben und auch immer mehr Mädchen drängen aufs Eis. Für Nachwuchs ist gesorgt. Davon konnte sich „Freundschaft“ beim „Girls Hockey Day“ der „Ice Cats“ und beim Training der „Junior Wings“ überzeugen. Mannschaftssport, wie zum Beispiel Eishockey, macht den Kindern Spaß, hält sie fit, sie fühlen sich im Team integriert und meistern gemeinsam Sieg oder Niederlage. Kurz gesagt: Eishockey ist eine tolle Freizeitgestaltung. Es ist kurz vor 16:30 Uhr in der Linzer Eishalle. Die Junior Wings warten gespannt auf den Pfiff des Trainers, der damit das Training beginnen lässt. Voller Freude stürmen die Eishockey-Kids auf das Eis und starten voller Einsatz ihr intensives Training. Schon ab drei Jahren werden die Kids bei den Junior Wings aufgenommen und trainiert. „Ich spiele gerne Eishockey, weil es ein schneller Sport ist, Teamgeist gefragt ist und es mir einfach Spaß macht“, so der 12-jährige Philipp, ein leidenschaftlicher Eishockeyspieler. Die Nachwuchstrainer der Junior Wings legen auf eine altersgerechte Entwicklung sehr viel wert. „Die ganz Kleinen, die U7 und U9, spielen noch ohne har-

ten Körperkontakt, der Fokus wird auf Koordinationstraining gelegt. Die Kids sollen auch lernen, kleine Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Mannschaft selbst zu klären, dies fördert ihre persönliche Entwicklung“, so Dieter Werfring, Cheftrainer des Nachwuchses. „Auch im Sommer wird der Eishockey-Nachwuchs trainiert, also Eishockey ist ein 11-Monats-Sport. Die Jüngeren genießen die eher spielerische Gestaltung des Trainings, bei den Älteren geht es im Sommer um mehr Kondition“. ASKÖ als Pionier beim „Dameneishockey“ Die Mädchen haben die Möglichkeit bis zur U17 mit den Burschen gemeinsam in gemischten Mannschaften zu spielen. Es bestehen keine Rivalitäten zwischen Buben und Mädchen in diesen gemischten Mannschaften. Später werden Burschen und Mädchen getrennt, die Mädchen spielen in reinen Mädchen„mann“schaften. Der ASKÖ EHC Tornados Linz trainiert mit den „Ice Cats Linz“, das einzige Dameneishockey-

team in Oberösterreich. Diese spielen in der 2. Damen-Bundesliga mit Mädchen und Damen von 14 bis 35 Jahren. Wie der sportliche Leiter und Trainer Detlev Bauernfeind weiß, ist der Altersunterschied kein Problem, da Dameneishockey ohnehin „körperlos“ gespielt wird. Die Tornados wollen in Zukunft den „Ice Cats-Nachwuchs“ verstärkt selbst ausbilden, um mehr Mädchen zum Eishockeysport zu bringen und um die Ziele, gutes Dameneishockey in Linz zu etablieren und die Damenmannschaft in die 1.Bundesliga zu bringen, zu verwirklichen.

information Der Nachwuchs ist gefragt! Immer wieder werden gerne begeisterte Mädchen und Burschen im Training aufgenommen. Infos unter: www.icecats.at www.juniorwings.info

23


FREUNDSCHAFT

tipp vom ARBÖ

Gut vorbereitet in den Sommer mit dem ARBÖ-Klimaanlagenservice Wissen Sie schon, dass nicht nur Ihr Fahrzeug selbst, sondern auch die Klimaanlage regelmäßig Service braucht? Mit dem ARBÖ-Klimaservice inklusive der Desinfektion investieren Sie sowohl in die volle Funktionstüchtigkeit der Klimaanlage als auch in Ihre eigene Gesundheit. Denn beim mindestens alle drei Jahre fälligen Service wird der Füllstand des Klimagases geprüft und bei Bedarf wieder nachgefüllt. Und bei der Desinfektion wird allen angesammelten Schädlingen der Kampf angesagt und somit für saubere Luft im Fahrzeuginneren gesorgt. Bei Bedarf tauschen wir auch den Pollenfilter. Exklusiv für unsere Mitglieder bieten wir einen Gutschein mit 20 EUR Rabatt auf das Klimakomplettpaket inklusive Desinfektion, dh. statt 130,65 EUR bezahlen Sie jetzt nur 110,65 EUR!

Steinschlag in der Windschutzscheibe? Hat der Rollsplit des letzten Winters an der Windschutzscheibe Ihres Fahrzeuges Spuren hinterlassen? Die Windschutzscheibe muss in diesem Fall nicht gleich getauscht werden, sondern wir sorgen für eine fachgerechte Reparatur. Im Falle eines Steinschlages raten wir mit unserem ARBÖScheibenpflaster für schnelle „Erste Hilfe“ zu sorgen. Damit wird nachhaltig einer weiteren Verschmutzung der beschädigten Stelle vorgebeugt und Sie können in Ruhe einen Termin für eine ARBÖ-Scheibenreparatur um nur 72,40 EUR vereinbaren. Allen, die sich im Mai bei uns Ihre Windschutzscheibe reparieren lassen, bieten wir als besonderes Zuckerl einen 10 Euro Rabatt bei einer gleichzeitigen Erneuerung der Wischerblätter an.

24

Über 40 TeilnehmerInnen und Platzierte bei Europameisterschaften, Weltmeisterschaften und Olympischen Jugendspielen im Jahr 2011 wurden ausgezeichnet.

ASKÖ Oberösterreich ehrt ihre SpitzensportlerInnen 241 Spitzensportler und Spitzensportlerinnen zeichnete die ASKÖ Oberösterreich für ihre im Jahr 2011 auf nationaler und internationaler Ebene erbrachten Leistungen aus. Als Dank und Auszeichnung wurde – wie die Jahre zuvor – die Jugendlorbeer-Nadel, bzw. die Silberne Lorbeer-Nadel verliehen. An der Spitze der Geehrten stand die Linzer ASV-Schwimmerin Jördis Steinegger, die für den ASKÖ-Event im Neuen Linzer Rathaus ihre auf London ausgerichtete Olympiavorbereitung unterbrach. Die Ehrung nahm ASKÖ OÖ-Präsident Konsulent Fritz Hochmair vor, u.a. unterstützt von Bundesminister Darabos und den ASKÖ OÖ-Vizepräsidenten LA Johann Affenzeller und Dr. Rudolf Grasl. Eine besondere Ehrung wurde den Konsu-

lenten Helmut Ilk (Schwimmen) und Edmund Wakolbinger (Badminton) zuteil: Sie erhielten staatliche Auszeichnungen aus der Hand von Bundesminister Norbert Darabos. Ilk das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik, Wakolbinger die Goldene Medaille für Verdienste um die Republik. Im Rahmen dieser Festveranstaltung verbeugte sich die ASKÖ OÖ vor dem Ehepaar Lydia und Fritz Schneeberger für jahrzehntelanges Engagement im Behindertensport.


FREUNDSCHAFT

Höchste Zeit für die Med-Uni!

von Dr.in Julia Röper-Kelmayr

Es ist höchste Zeit, die Med-Uni in Linz real werden zu lassen. Rückläufige Bewerbungszahlen um offene Ärztestellen in den Spitälern und Ordinationen sind die ersten Hinweise auf den drohenden Ärztemangel. Es ist Zeit zu handeln! Die bestehenden Medizinischen Universitäten in Wien, Innsbruck und Graz haben ihre Kapazitätsgrenzen bereits erreicht und der Bedarf an MedizinerInnen kann durch diese langfristig nicht gedeckt werden, ein weiterer Standort in Linz ist also unabdingbar. Der Weg, den andere Bundesländer in „Selbsthilfe“ durch die Einrichtung Medizinischer Privatuniversitäten gehen, ist aber mehr als fragwürdig. Zum einen kann dadurch der Bedarf an jährlich 800 zusätzlichen Absolventinnen und Absolventen bei weitem nicht gedeckt werden (an der Salzburger Paracelsus Privatuniversität werden für das Studium der Humanmedizin pro Jahr maximal 50 Studierende aufgenommen; an der geplanten privaten Medizinuniversität in Krems rechnet man ab 2013 mit jährlich 80 StudentInnen).

„Privat-Unis bedeuten hohe Studiengebühren und eine geringe Studentenzahl”, plädiert die SPÖ-Gesundheitssprecherin für eine öffentliche Med-Uni in Linz.

Zum anderen spricht sich die SPÖ OÖ entschieden gegen ein Unterlaufen der Studienbeitragsfreiheit aus, wenn durch einen Nicht-Ausbau der derzeitigen staatlichen Ausbildungskapazitäten bei gleichzeitiger Errichtung und Förderung privater Medizinischer Universitäten Studierende von der beitragsfreien öffentlichen Bildungsland-

schaft in ein durch Studienbeiträge (z.B. Salzburg: knapp 10.000 Euro pro Jahr) mitfinanziertes privates System gedrängt werden. Privat-Uni bedeutet hohe Studiengebühren und eine geringe Studentenzahl pro Jahrgang. Damit kann sich wohl kaum die notwendige Wirksamkeit in der Sicherung des ärztlichen Arbeitsmarktes entfalten. Im Gegensatz zu bspw. den Vereinigten Staaten, in denen Privatuniversitäten zu Eliteinstitutionen zählen, ist die Erfolgsgeschichte in Österreich etwas dürftiger. Die erste Privatuni wurde im Jahr 2000 gegründet, zur Zeit studieren an 13 Privatuniversitäten auch nur knapp 2 Prozent. Um möglichst vielen jungen und interessierten Menschen das Studium der Humanmedizin an staatlichen öffentlichen Universitäten zu ermöglichen, müssen wir die Chance einer öffentlichen universitären Ausbildung nutzen. Das Konzept einer Med-Uni Linz bzw. einer medizinischen Fakultät verfolgt ein zu Privatuniversitäten in klarem Gegensatz stehendes Ziel, nämlich versorgungswirksame Ärzte auszubilden und dies durch einen öffentlichen Zugang auch abzusichern.

Neu im Bundesrat: Elisabeth Reich Elisabeth Reich, die Vizebürgermeisterin von Haslach, zieht für Oberösterreich neu in den Bundesrat ein. Sie übernimmt das Mandat des bisherigen SPÖ-Bundesrats Johann Kraml, der in Pension geht. Elisabeth Reich ist 56 Jahre alt, verheiratet und Mutter von drei erwachsenen Kindern. Sie ist ausgebildete Hauptschullehrerin und leitet derzeit provisorisch die Hauptschule Haslach, eine der wenigen Schulen mit Ganztagsbetreuung im Bezirk Rohrbach. Bereits seit 21 Jahren übt Reich unterschiedliche Funktionen in der Kommunalpolitik vom

Gemeinderat über den Stadtsenat bis zum Amt der Vizebürgermeisterin aus. Ihre politischen Schwerpunkte sind dabei Jugend, Schule, Sport und Umwelt sowie die Angelegenheiten von Seniorinnen und Senioren. Zudem ist die Pädagogin auch Bezirksbildungsvorsitzende der SPÖ-Rohrbach und Bezirksobfrau des SLÖ.

„Seit mehr als 30 Jahren setze ich mich für bessere Ganztagsbetreuung in Oberösterreichs Schulen ein. Mit Claudia Schmied als Verbündeter gelingt es nun, wesentliche Verbesserungen zum Wohle der Kinder und Eltern umzusetzen.“

25


FREUNDSCHAFT

iehen eln in Gold verl für ihre mehr als Bernaschek-Nad n von der SPÖ OÖ rde wu en nn ätI bsr trie Motto „Wir feiBe m 0 de 15 ter als Un hr Me ehrt. orsitz-Tätigkeit ge atv er Ackerl gebsr nd trie tze Be rsi ge rteivo 15-jähri erreichte Landespa üb “ nt! den Reinhold me en ge itz ga ern dein En und dem FSG-Vors äsident Kalliauer Geehrten. die an ld Go meinsam mit AK-Pr in l Nade hard BernaschekEntholzer die Ric

Gelebte Inte gration Angeregte Di skussionen un d regen Geda meinsamen Em nkenaustausch pfang migrant gab es im Febr ischer Vereine, tionen in der Ta uar beim geder SPÖ Ober bakfabrik. Die österreich und zahlreichenTe Ackerl und vo ihrer Organisa ilnehmerInne n der neuen In n wurden von tegrationsspre klub, Landtags Parteichef cherin im SPÖabgeordneter La nd ta Roswitha Baue gswillkommen ge r, herzlich heißen.

Viel Promin enz beim Ku lturempfang Von Gerhard Ha derer (auf unse rem Foto mit Veronika Ac kerl und Gerd a Mayr) über Prof. Helmuth Gsöllpointner bis zu Schauspieler Ferry Öl linger und Mus iklegende Klaus Prünste r war wieder ein e Vielzahl interessanter Persönlichkeite n zum Kulturempfang der SPÖ Oberöste rreich und der Gesellschaft fü r Kulturpolitik im stilvollen Ambiente der ehemaligen Ta bakfabrik am 29. März geko mmen. Bei dies er Gelegenheit wurde vo m „Frogmount ain Orchestra die CD „freund “ schaft brauch t werte“ präsentiert, die im SPÖ-Shop erhä ltlich ist (siehe Seite 11).

nom Walter unge“ ssor und Öko „Update Lo rt. Uniprofe hö OÖ und der zu Ö e SP rn ie “. D an ge ate Lounge Einer dem m pd „U r -Präsident de AK i it m Gast be gemeinsam z här M Ötsch war zu . 27 nd be für Fü hatten am Austauscha Landtagsklub ations- und ten Orgade rm fo un In fre m be ne n ei s de Kalliauer zu schaft und au aus der Wirt rungskräfte geladen. nisationen

Kindergruppe Schiffswerft erlebt Natur

Pflanzen, pflegen, ernten freie Wildbahn geschickt und hoffen auf eine reiche Ernte“ erklärt Gerhard Heim, der Vorsitzende der Ortsgruppe.

Schon im Februar haben die rund zehn Kinder der Kinderfreunde Ortsgruppe Schiffswerft in Linz begonnen, Setzlinge und Pflanzensamen von Kohlrabi, Pflücksalat, Tomaten, Paprika, Erbsen und Karotten aufzuziehen. Vor kurzem war es dann soweit: „Wir haben die Gemüsepflanzen in die

26

Natur begeistert Gemeinsam mit vier Freundinnen und Freunden organisiert der 37-Jährige seit Herbst 2010 die Gruppenarbeit der Kinderfreunde Schiffswerft. Jeden Montag zwischen 17 und 19 Uhr treffen sich die Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren, zusätzlich auf dem Programm steht von jetzt an bei jedem Termin das „Kümmern um die Pflanzen“. „Alles was mit Natur und Dreck zu tun hat, ist für die Kinder spannend, mit dem eigenen Gemüsegarten haben wir sie da voll abgeholt“, freut sich Gerhard Heim über die Begeisterung der Kinder. Warum er sich ehrenamtlich so intensiv en-

gagiert? „Weil es wichtig ist, dass man Kindern einen Raum gibt, der außerhalb des Familien- und Schulkontextes liegt. Hier können sie viel über sich und über Gemeinschaft lernen, sie übernehmen Verantwortung im Kleinen, um später auch für Größeres gut gerüstet zu sein.“

info An die 170 Kinderfreunde Ortsgruppen gibt es in ganz OÖ in denen sich rund 3.000 ehrenamtlich Aktive engagieren. Sie organisieren Feste, Gruppenstunden, Elternbildung und vieles mehr.


Ideenmesse&Herbstauftakt

n e e d I r i D ´ l o t i e H b r A e h politisc für Deine

WAS? IDEENMESSE&HERBSTAUFTAKT DER SPÖ OÖ FAMILIE

WO?

WANN? 7. SEPTEMBER 2012 16 – 21 UHR

AUSTRIA TABAKWERKE LINZ

ZUM AUSPROBIEREN & MITNEHMEN: Frische Ideen für Deine Arbeit im Ort

ZUM VERKOSTEN: Schmankerl aus den Regionen

ZUM KENNENLERNEN: SPÖlerInnen aus ganz OÖ

ZU SEHEN: Innovationsraum Tabakwerke Linz

ZU GEWINNEN: 20 x 1000 Euro für die besten morgen.rot Projekte

ZUM SPÜREN: Gemütliche und freundschaftliche Atmosphäre


e m a s n i e m ge zeit macht richtig spaß Krabbelstuben und Ganztagesbetreuung ausbauen

Kinderbetreuung ist uns eine Herzensangelegenheit! Mit dem beitragsfreien Kindergarten gelang der SPÖ ein großer Erfolg in Oberösterreich für Kinder und Eltern. Für den SPÖ-Gemeindevertreterverband (GVV) steht aber fest, dass Kinderbetreuung nicht mit Kindergarten gleichgesetzt werden kann. Da geht es auch um Krabbelstuben, um die ausreichende Betreuung schulpflichtiger Kinder, um den Ausbau ganztägiger Schulformen, aber auch um die Unterstützung der Eltern bei der Erziehung. „Wir wollen eine flächendeckende und umfassende Kinderbetreuung in den Gemeinden!“, fordert der GVV-Landesvorsitzende, der Sierninger Bürgermeister Manfred Kalchmair, weitere Initiativen in der Kinderbetreuung. Eltern müssten sich auf ein qualitativ gutes und leistbares Betreuungsangebot verlassen können, um Familie, Beruf und Freizeit vereinbaren zu können. Hier besteht in Oberösterreich deutlicher Handlungsbedarf, speziell in ländlichen Regionen. Allein bei den Krabbelstuben fehlen 2.300 Plätze. „Wir wollen als sozialdemokratische GemeindevertreterInnen die beste Qualität in der Kinderbetreuung erreichen, abseits von Finanzierungsfragen. Wenn uns die Zukunft

28

unserer Kinder am Herzen liegt, müssen wir gemeinsam das Geld dafür aufbringen. Für Banken und Großverdiener war es bisher auch da“, so Kalchmair. Der gebührenfreie Kindergarten ist ein wichtiger Schritt, um finanzielle Hürden abzubauen und allen Kindern faire Chancen auf Betreuung, Bildung und Förderung zu ermöglichen. Diese Errungenschaft soll drei Jahre nach Einführung endlich auch finanziell und organisatorisch ein tragfähiges Fundament erhalten, fordert SPÖ-Familiensprecherin Petra Müllner: „Derzeit überfordert das Land viele Gemeinden, indem Leistungen nicht ausreichend finanziert werden. Die Finanzie-

„Mehr Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden ermöglicht bessere Kinder­ betreuung. Dafür benötigen wir aber auch einen fairen Anteil am Steuer­ kuchen. “ GVV-Vorsitzender Manfred Kalchmair

rung muss auf eine stabile Basis gestellt werden, nur so kann den Kindern in Oberösterreich dauerhaft die beste Betreuungsqualität geboten werden!“ Österreichische Post/Sponsoring Post SPÖ OÖ Information Nr. 8/2012 S.P. GZ 022Z034277 S – VPA 4020


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.